24
Kundenporträt: Lindt & Sprüngli, Seite 9 Reportage: Ein Tag im Leben von Nicole Behr, Seite 6 Bilderalbum: Karneval 2014 in Dürwiß, Seite 20 DAS MAGAZIN DER LEBENSHILFE AACHEN WERKSTÄTTEN & SERVICE GMBH FÜR FREUNDE, MITARBEITER UND KUNDEN AUSGABE 46, MAI 2014 Garten- und Landschaftsbau: Grün macht viel Arbeit Seite 13

Seite 13 - gossen-kommunikation.de · von Karl haben Daniel Abrahamjan, Thomas Hieber und Lars Otten gezeichnet Annika Sachtleben steuerte ty- pische Fabelwesen bei, Jürgen Kirschbaum

Embed Size (px)

Citation preview

Page 1: Seite 13 - gossen-kommunikation.de · von Karl haben Daniel Abrahamjan, Thomas Hieber und Lars Otten gezeichnet Annika Sachtleben steuerte ty- pische Fabelwesen bei, Jürgen Kirschbaum

Kundenporträt: Lindt & Sprüngli, Seite 9Reportage: Ein Tag im Leben von Nicole Behr, Seite 6Bilderalbum: Karneval 2014 in Dürwiß, Seite 20

DAS MAGAZIN DER LEBENSHILFE AACHEN WERKSTÄTTEN & SERVICE GMBHFÜR FREUNDE, MITARBEITER UND KUNDEN

AUSGABE 46, MAI 2014

Garten- und Landschaftsbau:

Grün macht viel Arbeit

Seite 13

Page 2: Seite 13 - gossen-kommunikation.de · von Karl haben Daniel Abrahamjan, Thomas Hieber und Lars Otten gezeichnet Annika Sachtleben steuerte ty- pische Fabelwesen bei, Jürgen Kirschbaum

AKTUELL

KurznachrichtenBetriebsintegrierte Arbeitsplätze: Inklusion im Forschungsbetrieb 4

Aufsichtsrat: Professor Ascheid übernimmt Vorsitz 4

Kunstwerkstatt: Karl in den Arkaden 5

Gesundheitstag: Erfolgreiche Premiere 5

MENSCHEN

Reportage: Nicole Behr, 21, ist noch im Berufsbildungsbereich der Werkstatt Sie hat viel vor Wir haben sie einen Tag lang begleitet 6

Interview: Bereits in den achtziger Jahren begann die Zusammenarbeit mit der Aachener Schokoladenfirma Heute ist Lindt & Sprüngli einer unserer größten Auftraggeber 9

WERKSTATT

Interview: Sie stellten sich zum ersten Mal zur Wahl und wurden prompt gewählt Wir sprachen mit den zwei neuen Mitgliedern im Werkstattrat 11

Dienstleistungen: Der 2009 eröffnete Bereich Garten- und Landschaftsbau hat sich sehr positiv entwickelt Kürzlich erhielt das Team von Thomas Niggenaber auch den ersten Auftrag von der Stadt Aachen 13

ABM: Es geht um Bildung, Persönlichkeitsförderung und Gesundheit Aus der Vielfalt der Arbeitsbegleitenden Maßnahmen stellen wir drei vor 16

ARBEIT & MEHR

KurznachrichtenGastronomie: Neue Arbeitsplätze und zufriedene Gäste 18

Erwachsenenbildung: Kreative Gastronomie 18

Pro-Idee: Ulla Schmidt besucht Außenarbeitsgruppe 19

Berufliche Bildung: Gemeinsam mit dem Lohner Hof 19

BilderalbumKarneval: Volle Hütte und gute Stimmung 20

Jubilare: Über 100 Mitarbeiter geehrt 22

Seite 11: WerkstattratSandra Bledziewski und Jaqueline Wagner sind die neuen Mitglieder des Werkstattrats Wir haben sie nach ihren Plänen gefragt

Seite 16: ABMDie Arbeitsbegleitenden Maßnahmen des sozialen Dienstes der Werkstatt reichen vom Erste-Hilfe-Kurs über den Ökolandbau bis zur Kreativwoche in Brandenburg

ImpressumHerausgeber: Lebenshilfe Aachen Werkstätten & Service GmbH, Neuenhofstr 170, 52078 Aachen, Tel 02 41 / 92 81 10V i S d P : Norbert Zimmermann, GeschäftsführerKonzeption, Text, Redaktion: Siegbert Gossen, www gossen-kommunikation de Gestaltung: Walbert – Visuelle Kommunikation, www walbert bizFotos: Werkstätten & Service GmbH, Christian Charlier, Marko Ginster, Siegbert Gossen, Pro-IdeeDruck: Druckerei Ralf Küster, Aachen Auflage: 2 000

Page 3: Seite 13 - gossen-kommunikation.de · von Karl haben Daniel Abrahamjan, Thomas Hieber und Lars Otten gezeichnet Annika Sachtleben steuerte ty- pische Fabelwesen bei, Jürgen Kirschbaum

3EDITORIAL

Liebe Leserinnen und Leser,

wird eine Werkstatt im Zeitalter von Inklusion überhaupt noch nötig sein? Werden die 300 000 Menschen mit Behinderung, die derzeit in Deutschland in Werkstätten für behinderte Menschen individuell gefördert werden, irgendwann alle auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt arbeiten können?

Ehrlich gesagt sind das meines Erachtens nicht die Fragen, die zielführend sind Vielmehr müssen wir uns die Frage stellen, wie ein „inklusiver Arbeitsmarkt“ überhaupt aus-sehen kann Hierbei helfen uns keine sozialromantischen Rezepte Inklusion ist keine Einbahnstraße! Inklusion im Arbeitsleben wird gelingen, wenn wir auf bewährten Strukturen aufbauen und diese dann systematisch kon-zeptionell weiterentwickeln Wir müssen Brücken bauen, damit Werkstatt eben keine Sonderwelt ist, sondern ein durchlässiges System zur Teilhabe von Menschen mit Behinderung am Arbeitsleben, in der jeder individuell nach seinen Wünschen und Fähigkeiten einen Arbeitsplatz erhält Wo, also an welchem Ort, dieser Platz sein wird, ist hierbei nicht die zentrale Frage Werkstatt ist aus meiner Sicht kein Ort, kein Gebäude, sondern vielmehr ein System der vielfältigen Teilhabe von Men-schen mit Behinderungen am Arbeitsleben

Im vergangenen Jahr bin ich als Delegierter der Landesarbeitsgemeinschaft Werkstätten NRW ins Präsidium der Bundesarbeitsgemeinschaft der Werkstätten für behinderte Menschen (BAG WfbM) gewählt worden Die BAG hat kürzlich ein Positionspapier ver-öffentlicht, das sieben Kernpunkte für die Weiterentwicklung von Werkstätten beschreibt Ein aus meiner Sicht wichtiger Punkt lautet: „Die Position behinderter Menschen im Teilhabeprozess muss gestärkt werden“ (mehr unter www bagwfbm de) Dazu gehört auch eine Überprüfung von Normen, sodass Betroffene sich frei für eine Werkstatt bzw für bestimmte Leistungen einer Werkstatt entscheiden können

Wir in Aachen haben uns schon seit längerem auf den Weg gemacht, unser Unternehmen weiterzuentwickeln Dabei wollen wir vielfältige Arbeitsmöglichkeiten schaffen und diesen Prozess partnerschaftlich mit Menschen mit Behinderung, deren Angehörigen, den Kostenträgern und nicht zuletzt mit den Unternehmen der Region beschreiten Eine Herkulesaufgabe? Ja, aber wir arbeiten dran! Nur gemeinsam können wir die kleinen Schritte gehen, um die Basis für einen inklusiven Arbeitsmarkt zu schaffen

Ihr

Norbert Zimmermann,

Geschäftsführer

Page 4: Seite 13 - gossen-kommunikation.de · von Karl haben Daniel Abrahamjan, Thomas Hieber und Lars Otten gezeichnet Annika Sachtleben steuerte ty- pische Fabelwesen bei, Jürgen Kirschbaum

4 AKTUELL KURZNACHRICHTEN

Betriebsintegrierte Arbeitsplätze

Inklusion im Forschungsbetrieb

Am 25 April informierte sich Ulla Schmidt, Vorsitzende der Bundesvereinigung Lebenshilfe, über unseren neuen betriebsintegrierten Arbeitsplatz beim FIR auf dem Campus Melaten Das FIR ist eine Forschungseinrichtung an der RWTH Aachen in den Bereichen Betriebsorganisation und Unternehmensentwicklung Seit dem vergangenen Jahr arbeiten wir beim Thema Logistik mit dem FIR und weite-ren Partnerunternehmen zusammen (s Ausgabe Oktober 2013) Zum Enterprise-Integration-Center (EICe) im neuen FIR- Gebäude auf Melaten gehört neben Forschungslabors und Firmenbüros auch eine Demonstrationsfabrik, die zahlreiche Fachleute aus der ganzen Welt anzieht Für die professionelle Bewirtung der Gäste sorgt der EICe-Konferenzservice, der nun von unserem Mitarbeiter Adam Ruczynski (2 v r ) unterstützt wird Der 28-Jährige war lange in unserer Holzwerkstatt tätig, bevor er im vergangenen Oktober zur Betriebskantine des Café Life im Bürogebäude an der Borchersstraße wechselte Von hier aus wird das FIR auch beliefert „Es erfüllt mich mit Stolz“, sagte Ruczynski, „dass ich den ersten integrierten Arbeitsplatz auf dem Cam-pus bekommen habe “ Ulla Schmidt dankte FIR-Geschäfts-führer Professor Volker Stich (rechts) für das vorbildliche Engagement: „Der Campus hat eine große Bedeutung für die ganze Region, daher ist es besonders erfreulich, dass die Lebenshilfe hier auf die Fähigkeiten von Menschen mit Behinderung aufmerksam machen kann “ Thomas Fonck vom Landschaftsverband Rheinland verwies auf das För-derprogramm der Landesregierung, mit dem die Zahl der betriebsintegrierten Arbeitsplatze weiter gesteigert werden soll Weitere Gesprächsteilnehmer waren Ralf Bigge, EICe-Geschäftsführer (links), Anna Gasch vom Sozialen Dienst der Werkstatt, Qualifizierungstrainerin Anja Remer sowie Geschäftsführer Norbert Zimmermann

Aufsichtsrat

Professor Ascheid übernimmt Vorsitz

Der Aufsichtsrat unseres Unternehmens hat einen neuen Vorsitzenden Zum Nachfolger von Klaus-Peter Ackermann, der seit 2005 an der Spitze des Aufsichtsrates stand, hat unser Gesellschafter Lebenshilfe Aachen e V Professor Dr Gerd Ascheid (Foto, links) berufen Wie Ackermann war auch Ascheid als Vorsitzender des Lebens hilfe Aachen e V bereits viele Jahre im Aufsichts-rat vertreten Er kennt das Unternehmen demzufolge sehr gut Nachrücker für Ackermann ist Dik Lokhorst Weitere Mitglieder sind Dr Friedel Erlenkämper (stell-vertretender Vorsitzender), Gerhard Bach (Schatzmeister Lebenshilfe Aachen e V ), Annlen Hahn (Elternvertre-terin), Elisabeth Klein-Schmeink (Sparkasse Aachen), Rainer Handlos (Rechtsanwalt) sowie Jürgen Drewes (ehemaliger Hauptgeschäftsführer IHK Aachen) In einer Strategieklausur, die zusätzlich zu den vier jährlichen Sitzungen erstmals in dieser Form stattfand, diskutierte der Aufsichtsrat Mitte April über die Herausforderungen durch die UN-Behindertenrechtskonvention für die Teil-habe von Menschen mit wesentlicher Behinderung am Arbeitsleben Aus Sicht von Professor Ascheid, der als Beirat im Landesverband die Werkstättenlandschaft in ganz Nordrhein-Westfalen gut kennt, sind die Aachener Werkstätten auf einem guten Weg Der Geschäftsführer erhielt bei der Klausur den Auftrag, ein Konzept zu entwi-ckeln, wie mehr Beschäftigte näher an den allgemeinen Arbeitsmarkt herangeführt werden können und welche Auswirkungen auf die internen Prozesse und die Leis-tungsfähigkeit der Werkstatt dadurch zu erwarten sind

Page 5: Seite 13 - gossen-kommunikation.de · von Karl haben Daniel Abrahamjan, Thomas Hieber und Lars Otten gezeichnet Annika Sachtleben steuerte ty- pische Fabelwesen bei, Jürgen Kirschbaum

5AKTUELL KURZNACHRICHTEN

Kunstwerkstatt

Karl in den Arkaden

Unsere Ateliergemeinschaft „willsosein“, die elf Men-schen mit Behinderung ein kreatives Arbeitsfeld bietet, hat der Öffentlichkeit jetzt vier Werke zum Thema Karl der Große vorgestellt Zu der feierlichen Enthüllung Anfang April in den Aachen Arkaden waren zahlreiche Gäste gekommen, darunter Aachens Bürgermeister Björn Jansen, Arkaden-Manager Stephan Jaletzke und Dieter Stracke von der Werbegemeinschaft Die Bilder hängen in der ersten Etage zur Trierer Straße Unsere künstle-rische Begleiterin Barbara Geier stellte den Besuchern das Gemeinschaftswerk vor, zu dem die Künstler in ihrem jeweils eigenen Stil beigetragen haben: Porträts von Karl haben Daniel Abrahamjan, Thomas Hieber und Lars Otten gezeichnet Annika Sachtleben steuerte ty-pische Fabelwesen bei, Jürgen Kirschbaum ein Bild vom Dom Gertrud Grotenklas zeichnete ein geheimnisvolles wildes Tier aus Karls Zeit Schrift, Zeichen und Muster stammen von Lars Otten und Tosh Maurer In seiner kurzen Ansprache sagte Tosh Maurer: „Karl der Große hat die Schrift vereinfacht und wir schreiben heute noch fast genau so “ Zum 1200 Todesjahr Karls stehen weitere Veranstaltungen auf dem Programm der Aachen Arkaden Für unsere Ateliergemeinschaft geht es weiter mit Ausstellungen im Juni in Aachen und im September in Maastricht Weitere Informationen gibt es ab sofort auch auf der neuen Internetseite www willsosein de

Gesundheitstag

Erfolgreiche Premiere

Ein gesundes Unternehmen braucht gesunde Mitarbei-ter Aus diesem einfachen Grund gab es im März an bei-den Standorten den ersten Gesundheitstag für das Fach-personal der Werkstatt Partner des Gesundheitstages war Dr Michael Suchodoll, der seit Anfang 2013 unser Be-triebsarzt ist Sein Team aus Ärzten verschiedener Fach-richtungen und einer Psychologin berät uns in allen Fra-gen zur Gesundheit am Arbeitsplatz Dazu gehört nicht nur das rein körperliche, sondern auch das psychische Wohlbefinden Dementsprechend gab es beim Gesund-heitstag Vorträge, etwa zu den Themen Herz-Kreislauf-System und Entspannung sowie zur Vertiefung einen Schnupperkurs Entspannungstraining Blutdruck- und Augeninnendruckmessungen sowie die Ermittlung des Body Mass Index (BMI), einer Messzahl zur Bewertung des Gewichts, rundeten das Angebot ab Vorbereitet wurde der Gesundheitstag von Hans-Dieter Kratz, dem Arbeitsschutzbeauftragten der Werkstatt, und Martina Lintzen, der Vorsitzenden des Betriebsrates Beide waren mit der Resonanz sehr zufrieden Für die Beschäftigten bot das Sportlehrerteam parallel verschiedene Kurse an, zum Beispiel Entspannungstraining, Wirbelsäulen-gymnastik und Achtsamkeitstraining Wegen der Be-deutung des Themas und der erfreulichen Resonanz auf die Premiere sollen weitere Gesundheitstage folgen

Page 6: Seite 13 - gossen-kommunikation.de · von Karl haben Daniel Abrahamjan, Thomas Hieber und Lars Otten gezeichnet Annika Sachtleben steuerte ty- pische Fabelwesen bei, Jürgen Kirschbaum

6 MENSCHEN REPORTAGE

Nicole in ihrem Reich: An der Wand hängen Fotos ihrer ehe maligen Wohngruppe und von ihrem großen Idol Justin Bieber

Gruppenleiter René Claßen: „Es gibt für Nicole noch viel zu entdecken und zu lernen “

6.45 Uhr: Kaum habe ich auf den Klingelknopf ge-drückt, da öffnet sich bereits die Etagentür zur Wohn-gruppe E1 im Vinzenzheim Nicole, so früh am Morgen schon perfekt gestylt, hat mich erwartet Doch bevor ich ihr einen guten Morgen wünschen kann, merke ich: Ihr geht es nicht gut Das scheint nicht der beste Tag für die Reportage zu sein Okay, zuerst mal fragen, was los ist, und die Lage besprechen Ihre Mitbewohner frühstücken gerade Wir setzen uns an den Tisch im Vorraum, sie will nur einen Kaffee Nicole redet schnell, doch gelegentlich stockt sie einige Momente, als suche sie die richtigen Worte Ihr Freund hat gestern Schluss gemacht, erfahre ich Das hat sie überrascht und stimmt sie traurig Sie wirkt unsicher und so ist es wohl am be-sten, wenn sie zuerst einmal Zeit zum Nachdenken hat Wir verabreden uns für die nächste Woche Sie zeigt mir noch stolz ihr Zimmer, dann verabschieden wir uns

Eine Woche später 8.20 Uhr: Wir treffen uns am Eingang zur Werkstatt Nicole springt aus dem VW-Bus, der sie und vier weitere Mitbewohner vom Vinzenzheim in die Neuenhofstraße bringt Es geht wieder besser, sagt sie knapp und eilt zielstrebig an mir vorbei zu ih-rem Arbeitsplatz in Halle 7 Sie streift sich den weißen Kittel und die Schutzhaube über, begrüßt ihren Grup-penleiter René Claßen und nimmt am Packtisch Platz

8.55 Uhr: Nicoles Gruppe ist eine sogenannte Doppel-gruppe mit 32 Beschäftigten An langen Tischen, die in U-Form aufgestellt sind, werden in kleinteiliger Handar-beit Süßwaren verpackt Vorne, am ersten Tisch, stellt ein Mitarbeiter den leeren Karton auf und schiebt ihn weiter zum Kollegen nebenan, dieser legt eine Tafel Schokolade hinein, der nächste eine zweite und dritte Tafel und so weiter Ungefähr in der Mitte dieses Fließbands aus fleißigen Händen steht eine Waage Heute Morgen darf Nicole sie bedienen Ihre Aufgabe ist zu kontrollieren,

Ein Tag im Leben von Nicole BehrNicole Behr arbeitet noch nicht lange in unserer Werkstatt Die 21-Jährige befindet sich im sogenannten Berufsbildungsbereich So heißt der Qualifizierungsbereich von Werkstätten, der bis zu zwei Jahre dauert WiB-Reporter Siegbert Gossen durfte die junge Frau einen Tag lang begleiten

Page 7: Seite 13 - gossen-kommunikation.de · von Karl haben Daniel Abrahamjan, Thomas Hieber und Lars Otten gezeichnet Annika Sachtleben steuerte ty- pische Fabelwesen bei, Jürgen Kirschbaum

7MENSCHEN REPORTAGE

Nicole hat eine wichtige Aufgabe: Wenn die Waage piepst, stimmt etwas nicht

Heike Hahner und Uwe Wiedemeyerob richtig gepackt wurde Der Maßstab ist das Gewicht des Kartons: Wenn der Karton zu schwer oder zu leicht ist, gibt die Waage ein Warnsignal ab, und Nicole schaut nach, was fehlt oder zu viel ist Schließlich schiebt sie den Karton weiter, er wird noch mit einer Bonuskarte bestückt, eine Schutzabdeckung folgt, die nächste Kolle-gin stülpt den Deckel auf den Karton, der nächste klebt die Schachtel seitlich ab und ganz zum Schluss stapelt ein Mitarbeiter die fertigen Kartons auf einer Palette

9.10 Uhr: Heike Hahner bittet um Ruhe Ein Mitarbeiter unterhält sich sehr laut mit einem Kollegen Die Gruppen-leiterin steht mitten im Raum und hebt die Arme wie eine Orchesterdirigentin: „Bitte etwas leiser, ich möchte hier unserem neuen Kollegen etwas erklären “ Ihre Bitte zeigt Wirkung, es ist sofort still Uwe Wiedemeyer, der neue Kollege, umarmt sie und meint: „Ich find‘ dat jut mit dir “

Kurz danach habe ich Gelegenheit, Heike Hahner nach Nicole zu fragen „Anfangs war sie sehr zurückhaltend, aber ihre Neugier war irgendwann stärker als die Furcht davor, Fragen zu stellen An der Waage arbeitet sie mittlerweile sehr gerne Sie möchte etwas lernen “ Manchmal verliere sie sich jedoch in Gedanken und werde unkonzentriert „Unser Ziel ist, dass sie es besser schafft, ihre Arbeit und das Privatleben auseinanderzuhalten “ Nicole habe viele andere Dinge im Kopf, die Ernsthaf-tigkeit von Arbeit werde ihr aber langsam bewusst Sie möchte mehr Aufgaben übernehmen, mit dem Linienbus fahren lernen und irgendwann eine eigene Wohnung

9.40 Uhr: Nicole will wissen, worüber ich mir Notizen mache „Über eure Arbeit, und dass ihr das gut macht“, antworte ich „Cool“, freut sie sich Nico, ihr Kollege rechts der Waage, meint: „Wir machen die Arbeit auch gerne

9.50 Uhr: In der Frühstückspause, bei Salami-Brötchen und Cola, zeigt mir Nicole stolz den Mess-dienerplan Alle vierzehn Tage übernimmt sie diese Aufgabe beim Mittwochs-Gottesdienst im Vinzenzheim „Cool“, sage ich „Ich war früher auch Messdiener “ Normalerweise, sagt sie unvermittelt, habe sie in der Frühstücks pause sonst oft ihren Freund getroffen

11.05 Uhr: Ihr Nebenmann Ralf schiebt die Kar-tons immer schneller zu Nicole rüber Von rechts ruft Nico: „Ralf, nicht so schnell, das hat Nicole nicht so gerne“ Nicole: „Richtig!“ Ralf hört wohl nicht Nico lauter: „Ralf, langsam bitte!“ Für einen Besucher wie mich ist es nicht nur beeindruckend, wie aufmerksam die Beschäftigten miteinander umgehen Auch die Ernsthaftigkeit, Konzentration und Sorgfalt, mit der gearbeitet wird, ist außer gewöhnlich Freundliche Hin-weise und Anweisungen des Fachpersonals nehmen die Beschäftigten dankbar an Man blickt in lächelnde Gesichter „Wir arbeiten als Team“, meint René Claßen „Jeder ist für den anderen mitverantwortlich

Page 8: Seite 13 - gossen-kommunikation.de · von Karl haben Daniel Abrahamjan, Thomas Hieber und Lars Otten gezeichnet Annika Sachtleben steuerte ty- pische Fabelwesen bei, Jürgen Kirschbaum

8 MENSCHEN REPORTAGE

In fast jeder Pause tollt Nicole mit Marcel herum Sie mag ihn, er ist ein sehr guter Freund

Zur PersonNicole Behr wurde am 11 Dezember 1992 geboren Seit ihrem achten Lebensjahr wohnt sie im Vinzenz-heim Anfang 2014 ist sie vom Kinder- und Jugend-bereich in den Erwachsenenbereich umgezogen Nicole hat zwei Geschwister: einen älteren Bruder und eine Zwillingsschwester Nach dem Abschluss der Kleebachschule kam sie im September 2012 in unsere Werkstatt Hier arbeitet sie im Verpackungs-bereich bei Teamleiterin Petra Priwratzky und den Gruppenleitern René Claßen und Heike Hahner

Man merkt sofort, wie persönliche Stimmungen und Befindlichkeiten sich innerhalb einer Produktionskette auf die gesamte Gruppe auswirken “ Plötzlich springt Nicole auf, stürmt zum Eingang und umarmt über-schwänglich eine Besucherin, die zur Nachbarhalle wei-tergeht „Meine alte Lehrerin aus der Klee bachschule“, erklärt sie später „Das hat mich echt gefreut “

12.50 Uhr: Um 12 Uhr gab es eine Getränke-pause, jetzt ist Zeit fürs Mittagessen Nicole macht sich etwas früher auf den Weg zur Kantine, da sie beim Tischdecken hilft Es gibt Rinderroula-den mit Semmelknödeln und frischem Gemüse Ich frage sie nach ihren Interessen und

Aktivitäten in der Freizeit Im Heim besucht sie am lieb-sten ihre alte Gruppe im Kinder- und Jugendbereich Und sie geht gerne in Burtscheid einkaufen Sport macht sie selten, ab und zu geht sie zum Schwimmen „Und abends gucke ich im Fernsehen immer GZSZ “

14.10 Uhr: Nicole ist von der Waage an den Platz gewechselt, wo der Deckel auf den gepackten Karton kommt Neben ihr sitzt Petra Sie unterhalten sich leise über Nicoles Exfreund Nicole scheint traurig und wütend zugleich zu sein

15.35 Uhr: Langsam geht es Richtung Feierabend Nicole und ihre Kolleginnen und Kollegen haben heute ziemlich genau sieben Paletten geschafft, rechnet René Claßen vor Bei 66 Kartons pro Palette sind das insgesamt 462 Kartons Eine gute Leistung „Wenn alle da sind, schaffen wir auch zehn Paletten “ Heike Hahner lobt die Gruppe für ihre Arbeit Und für morgen sei der Packtisch bereits gut vorbereitet Es herrscht eine gelöste Stimmung Manche bleiben still an ihrem Platz, andere laufen durch den Raum und unterhalten sich, was am Nachmittag und Abend noch auf dem Programm steht Nicole umschlingt erneut Marcel und macht Späße Noch vor den anderen darf sie schließlich gehen Ihr Fahrdienst kommt immer fünfzehn Minuten vor vier Morgen will sie unter vier Augen mit ihrem ehemaligen Freund reden Nicole weiß, was sie will

Page 9: Seite 13 - gossen-kommunikation.de · von Karl haben Daniel Abrahamjan, Thomas Hieber und Lars Otten gezeichnet Annika Sachtleben steuerte ty- pische Fabelwesen bei, Jürgen Kirschbaum

9MENSCHEN INTERVIEW

WiB: Herr Scheidgen, wann hatten Sie zum ersten Mal mit der Werkstatt zu tun?

Thomas Scheidgen: Da ich in Eilendorf wohne, war mir die WfB natürlich schon immer ein Begriff Bei einer Veran-staltung vor einigen Jahren sprach mich Herbert Frings an und meinte, ich solle mir die Werkstatt unbedingt einmal anschauen Im Herbst 2012, als mein Vorgänger in den Ruhestand ging, kam es im Rahmen der Übergabe dann tatsächlich zu einer Besichtigung in der Neuenhofstraße

WiB: Und wie war Ihr Eindruck?

Thomas Scheidgen: Es hat mir gut gefallen Wir wurden sehr freundlich empfangen In der Werkstatt herrschte eine engagierte und vertrauensvolle Atmosphäre, das sah man an den Gesichtern, das spürte man am Händedruck

Wissen Sie, ich habe im Laufe der Jahre in einigen Werken gearbeitet und auch viele gesehen, da bekommt man einen Blick dafür, ob sich die Leute wohlfühlen und gut zusammenarbeiten Und für die Qualität von Produkten oder Dienstleis tungen ist das vertrauensvolle Miteinan-der mindestens genauso wichtig wie die technische Aus-stattung Bei Produktionsverfahren mit viel Handarbeit wie bei Ihnen – die gibt es übrigens auch in unserem Werk – ist die gute Zusammenarbeit der Menschen sogar noch wichtiger

WiB: Haben Sie in Ihrem Arbeitsalltag mit der Werkstatt zu tun?

Thomas Scheidgen: Ehrlich gesagt, von der praktischen Zusammenarbeit mit der Werkstatt bekomme ich wenig mit Das ist auch gut so, denn in der Regel werde ich nur eingeschaltet, wenn es irgendwo Probleme gibt

„Die Werkstatt erfüllt alle unsere Anforderungen sehr gut“

Lindt & Sprüngli in Aachen ist einer unserer größten Auftraggeber Bereits seit den achtziger Jahren übernehmen wir Verpackungsarbeiten für den Hersteller hochwertiger Schokoladeprodukte Wie sieht das Unternehmen die Zusammenarbeit? „Werkstatt im Blickpunkt“ sprach mit Thomas Scheidgen, Direktor Produktion, Logistik und Technik

Page 10: Seite 13 - gossen-kommunikation.de · von Karl haben Daniel Abrahamjan, Thomas Hieber und Lars Otten gezeichnet Annika Sachtleben steuerte ty- pische Fabelwesen bei, Jürgen Kirschbaum

10 MENSCHEN INTERVIEW

Das Unternehmen

Lindt & Sprüngli ist weltweit führend im Premium- Schokolade-segment Das 1845 gegründete Schweizer Unternehmen betreibt heute Tochtergesellschaften auf vier Kontinenten, davon sechs Produktionsstandorte in Europa

und zwei in den USA Allein der beliebte Goldhase ist 2013 weltweit über 135 Millionen Mal über die Laden- tische gehoppelt In Deutschland erzielte Lindt & Sprüngli im Jahr 2013 einen Umsatz von 407 Mio Euro Das Werk in Aachen zählte einschließlich der Saisonkräfte in der Hochsaison 2 500 Mitarbeiter

Zur PersonThomas Scheidgen, 52, hat an der RWTH Aachen Elektro-technik studiert und arbeitete anschließend beim Konsum-güterunternehmen Procter & Gamble Vor 18 Jahren wechsel-te er zu Lindt & Sprüngli, zunächst als Leiter der Elektrowerk-statt, später als Produktionsleiter am Standort USA sowie als technischer Leiter in Aachen Seit Januar 2013 ist er als einer von sechs Direktoren direkt dem Geschäftsführer, Herrn Dr Adalbert Lechner, unterstellt und für die Bereiche Produktion, Logistik und Technik verantwortlich Der gebürtige Essener ist verheiratet und hat zwei Söhne In seinem Wohnort Eilen-dorf engagiert sich Thomas Scheidgen im Kirchenvorstand der Pfarre St Severin und als Sänger im Kirchenchor Seine Hobbys sind gutes Essen und Trinken in Gesellschaft von gu-ten Freunden („gerne auch im Café Life“) und Radfahren

Die Anbindung zwischen unseren Produktionsplanern und den Verantwortlichen in der Werkstatt ist sehr eng, das ist hervorragend eingespielt Wir arbeiten offen und fair zusammen Mein Eindruck ist, es macht beiden Part-nern Freude

WiB: Die Werkstatt ist einer von mehreren Co-Packern von Lindt & Sprüngli. Was muss man sich als Laie darunter vorstellen?

Thomas Scheidgen: Unser Geschäft ist stark saisonal ge-prägt, das heißt, unsere Produktlinien und die Auslastung schwanken im Jahresverlauf Daher legen unsere Planer je nach Bedarf fest, welcher Dienstleister – wir nennen sie Co-Packer, weil sie uns beim Verpacken unserer Ware helfen – wann was verpackt Wir haben zum Beispiel Partner, die sehr hohe Stückzahlen packen können oder fertige Produkt aufbauten in Palettengröße erstellen Und wir haben einen Partner, das ist die Werkstatt, der sehr flexibel und sorgfältig Aufträge bearbeitet, bei de-nen es um kleinere Stückzahlen geht und viel Handarbeit erforderlich ist Insofern ist die Werkstatt für uns eine Art verlängerte Werkbank

WiB: Welche Anforderungen muss ein Co-Packer erfüllen?

Thomas Scheidgen: Er muss zuerst unsere hohen Anforde-rungen bezüglich Produktqualität und Lebensmittelsi-cherheit erfüllen, dazu gehören die sehr schonende und saubere Handhabung der Produkte und Verpackungen, zuverlässige eigene Qualitätskontrolle sowie saubere und

klimatisierte Räume Zum anderen muss es eine gute Zusammenarbeit bei der Mengenplanung und die enge EDV-Vernetzung bei der Fertigung, Bestandsführung und Rückverfolgbarkeit der Warenströme geben Die Werk-statt erfüllt alle unsere Anforderungen sehr gut

WiB: Ihr Unternehmen legt großen Wert auf Nachhaltig-keit und nimmt seine gesellschaftliche Verantwortung ernst. Wie äußert sich das zum Beispiel im Umgang mit Ihren Beschäftigten?

Thomas Scheidgen: Indem wir etwa stark in die Personal- und Teamentwicklung investieren Bei uns arbeiten viele angelernte Kräfte Sie werden gut für die anspruchsvolle Arbeit ausgebildet und können auch begleitend zur Arbeit eine Lehre und eine Meisterausbildung machen Die Pro-duktionsteams treffen sich regelmäßig und besprechen Verbesserungen im Arbeitsumfeld und in der Zusam-menarbeit Ein gutes Arbeitsumfeld ist wichtig, die gute Zusammenarbeit ist für unseren Erfolg als Unternehmen entscheidend Wir sind natürlich alle stolz auf unsere Produkte und die Qualität Dass wir gerne bei Lindt ar-beiten, zeigt sich auch in der guten Gesundheitsquote und der geringen Fluktuation Beim sorgsamen Umgang miteinander und mit unseren Produkten passen wir also gut zusammen, die Werkstatt und Lindt Für mich ist un-sere Zusammenarbeit auch ein Ausdruck davon, dass wir unsere soziale Verantwortung wahrnehmen

WiB: Herr Scheidgen, vielen Dank für das Gespräch.

Page 11: Seite 13 - gossen-kommunikation.de · von Karl haben Daniel Abrahamjan, Thomas Hieber und Lars Otten gezeichnet Annika Sachtleben steuerte ty- pische Fabelwesen bei, Jürgen Kirschbaum

11WERKSTATT INTERVIEW

Zur Person

Sandra Bledziewski ist 23 Jahre alt Sie ist seit 2011 in der Werkstatt und arbeitet im Verpackungsbereich am Standort Haaren Im Stadtteil wohnt sie bei den Eltern In ihrer Freizeit beschäftigt sie sich gerne kreativ: Sie malt und schreibt Gedichte

Jaqueline Wagner ist 34 Jahre alt und arbeitet seit 15 Jahren in der Werkstatt Zurzeit ist sie wie Sandra Bledziewski in der Gruppe von Udo Schumacher im Ver-packungsbereich tätig Sie ist sehr selbständig und lebt allein in einer Wohnung unweit der Werkstatt

WiB: Zunächst herzlichen Glückwunsch zu Ihrer Wahl. Was hat Sie bewogen, sich zur Wahl zu stellen?

Sandra Bledziewski: Ich habe eine neue Aufgabe gesucht Es ist mein erstes Amt, aber ich fühle mich ihm gewach-sen

Jaqueline Wagner: Ich bin in den letzten 12 Jahren bereits Gruppensprecherin gewesen (Anmerkung der Redaktion: Jede Gruppe in der Werkstatt wählt einen Sprecher) Jetzt wollte ich mal etwas Neues machen

WiB: Und was haben Sie gedacht, als Sie Ihren Namen auf der Liste der Gewählten gelesen haben?

Sandra Bledziewski: Ich habe gedacht: Wow, es wird to-tal schwer Aber ich glaube, man wächst da so rein Wir werden ja auch gut unterstützt vom Sozialen Dienst

Jaqueline Wagner: Ich fand es gut Ich habe aber auch damit gerechnet, dass ich gewählt werde, weil mich viele als Gruppensprecherin bereits kennen

WiB: Als Werkstatträtin setzen Sie sich ja allgemein für die Interessen der beschäftigten Mitarbeiter in der Werk-statt ein. Gibt es darüber hinaus bestimmte Aufgaben, die Sie nun übernehmen?

Neue Gesichter im Werkstattrat: Engagiert für die Kollegen

Alle vier Jahre wird unser Werkstattrat neu ge-wählt Das Gremium vertritt die Interessen der Mit-arbeiter mit Behinderung Bei den jüngsten Wahlen kandidierten Sandra Bledziewski (Foto, links) und Jaqueline Wagner zum ersten Mal, und beide wur-den gewählt Im Interview berichten die jungen Frauen, warum sie sich für ihre Kollegen einsetzen und was sie sich für die kommenden vier Jahre vor-genommen haben

Page 12: Seite 13 - gossen-kommunikation.de · von Karl haben Daniel Abrahamjan, Thomas Hieber und Lars Otten gezeichnet Annika Sachtleben steuerte ty- pische Fabelwesen bei, Jürgen Kirschbaum

12 WERKSTATT INTERVIEW

Der neu gewählte Werkstattrat besteht aus (hinten von links) Andrea Bongard, Sandra Bledziewski, Jaqueline Wag-ner sowie (vorne) Max Haberland, Monique Gottschlich, Regina Offergeld und Sascha Rombach

Wie wird der Werkstattrat gewählt?

Jeder Beschäftigte kann sich bewerben und zur Wahl stellen Einzige Voraussetzung ist, dass er oder sie mindestens fünf Unterstützer nachweist Ein Wahlausschuss stellt die Liste mit den Bewerbern zusammen und organisiert die Wahl Sie findet an zwei Tagen statt und wie bei jeder Wahl gibt es Stimmzettel, Wahlurnen und eine Auszählung Auf dem Stimmzettel stehen die Namen aller Kandidaten Jeder Wähler kann bis zu sieben Kandidaten ankreuzen Nach der Auszählung befragt der Wahlausschuss die Kandidaten mit den meisten Stimmen, ob sie die Wahl annehmen Per Aushang wird dann bekanntgegeben, welche Kandidaten die meisten Stimmen erhalten haben Der Werkstattrat hat sieben Mitglieder Bei der ersten Sitzung wählt er dann eine/n Vorsitzende/n

Der Werkstattrat

Der Werkstattrat kümmert sich zum Beispiel um Ar-beitszeiten, Lohn, Urlaub und Arbeitsschutz Oder um geplante Umbauarbeiten in der Werkstatt Oder um In-klusion Und er ist bei vielen Veranstaltungen außerhalb

der Werkstatt dabei Zum Beispiel beim Arbeitskreis „Ar-beiten und Wohnen“ der Städteregion Aachen Zu errei-chen ist der Werkstattrat unter Telefon 02 41 - 96 77 - 274 und per E-Mail: werkstattrat@werkstatt-ac de

Sandra Bledziewski: Ja, ich will mich vor allem um unser Schwarzes Brett kümmern und es wiederbeleben Da sollen zukünftig wieder alle aktuellen Informationen drauf sein und es soll gut aussehen Außerdem vertrete ich den Werk-stattrat in der Werkstattrunde (Anmerkung der Redaktion: In diesem Gremium besprechen der Soziale Dienst und die Bereichsleiter aktuelle Themen aus dem Werkstattalltag )

Jaqueline Wagner: Ich arbeite gern am Computer und küm-mere mich um den Schriftkram Wir haben ja keine festen Bürozeiten Wenn die Arbeit es zulässt, gehe ich ins Büro des Werkstattrates, drucke die Mails aus und verteile sie in die Postfächer

WiB: Sie sind jetzt fast ein halbes Jahr im Amt. Wie waren denn die ersten Monate?

Sandra Bledziewski: Ich arbeite mich gerade in ein span-nendes Thema ein, nämlich die Anrechnung von Sonder-zahlungen auf die Grundsicherung Das finden wir alle ungerecht Dagegen wollen wir etwas unternehmen Im Sommer gibt es auch eine Veranstaltung dazu Aber es ist ein schwieriges Thema Ich hoffe, ich schaffe das

Jaqueline Wagner: Ich fand vor allem die ersten Treffen mit der Geschäftsführung, der Leitung des Sozialen Dienstes und dem Vorsitzenden des Elternbeirats aufregend Die gibt es nämlich nur vier Mal im Jahr Als Werkstattrat treffen wir uns alle 14 Tage Da geht es immer wieder um solche The-men wie Essen, Arbeitszeitregelungen oder neue Aufträge

WiB: Frau Bledziewski, Frau Wagner, vielen Dank für das Gespräch.

Page 13: Seite 13 - gossen-kommunikation.de · von Karl haben Daniel Abrahamjan, Thomas Hieber und Lars Otten gezeichnet Annika Sachtleben steuerte ty- pische Fabelwesen bei, Jürgen Kirschbaum

13WERKSTATT DIENSTLEISTUNGEN

Grün macht viel ArbeitOb THW, Kletterhalle oder Carpus & Partner, – die Grundstücke und Grünanlagen vieler bekannter Unter-nehmen und Organisationen in Aachen werden von unserem Team Garten- und Landschaftsbau (GaLa) gepflegt und sauber gehalten Der Bereich floriert und immer mehr Beschäftigte der Werkstatt finden hier eine abwechslungsreiche Aufgabe

Morgens um halb 9 Uhr trifft die Gruppe von Thomas Mamet am Franziskushospital ein Es ist ein herrlicher Frühlingstag Ideales Wetter, um Unkraut zu zupfen und die Beete aus dem Winterschlaf zu holen Schon gestern waren Dennis Mertens, Hubert Thouett, Ingo Classen, Andreas Immecus und Dennis Schieren vor dem Haupteingang im Einsatz Heute sind die Grün-anlagen auf der Südseite dran Es gibt viel zu tun Das Gelände rund um das Krankenhaus ist riesig „Wir sind für rund 1,5 Hektar Grünfläche verantwortlich“, erklärt Bereichsleiter Thomas Niggenaber Im Sommer sind daher zwei Mitarbeiter an drei Wochentagen für die Dauerpflege ständig vor Ort Der Auftrag des Franziskus-hospitals umfasst auch den Räumdienst im Winter

Page 14: Seite 13 - gossen-kommunikation.de · von Karl haben Daniel Abrahamjan, Thomas Hieber und Lars Otten gezeichnet Annika Sachtleben steuerte ty- pische Fabelwesen bei, Jürgen Kirschbaum

14 WERKSTATT DIENSTLEISTUNGEN

Dennis Mertens, 19, ist an drei Wochentagen unser Mann vor Ort und einer der wenigen mit Zutritt zum Klostergarten Er hilft den Franziskanerinnen bei der Pflege des idyllischen Innenhofs

Damit ist unser Team erstmals das ganze Jahr über für ein Gelände zuständig Hierfür wurde eigens ein Traktor mit Räumschild angeschafft „Außer zur Probefahrt haben wir ihn aber gar nicht laufen lassen“, schmunzelt Gruppenleiter Thomas Mamet Der letzte Winter ist be-kanntlich ausgefallen Der Vorrat von 150 Säcken Streu-salz, die im Materialschuppen auf dem Krankenhausge-lände lagern, ist kein Gramm geschmolzen Aber an den nächsten Winter denkt heute keiner In den nächsten Wochen steht die Frühjahrsbepflanzung an

Nachgefragt: Zufriedene Kunden

Bernd Schumacher, technischer Leiter des Franziskus-Hospitals, sagt: „Die Anlagen werden gut gepflegt und die Kommunikation mit Bereichsleiter Thomas Niggenaber ist hervorragend Für ein Gesamturteil ist es noch zu früh, aber ich gehe davon aus, dass auch der Winterdienst klappt “ Auch Michael Mahr, Inhaber von Mahr Heizung, ist mit der Arbeit unseres Gartenteams zufrieden: „Die Jungs sind fleißig, sie machen ihren Job ruhig und unauffällig Außerdem ist die Leistung im wahrsten Sinne ihren Preis wert “

Referenzen: Große Namen

Aktuell nutzen folgende Aachener Firmen und Organi-sationen unsere Dienstleistung (Auswahl): Buderus, C&C Schaper, Carpus und Partner, Franziskus-Hospital, GTS, Hans von Mangoldt, Badminton- und Kletterhalle Tivoli, Köpp Zellkautschuk, Lebenshilfe Aachen (Wohn- und Kindertagesstätten), Mahr Heizung, Stadt Aachen, Technisches Hilfswerk (THW)

Page 15: Seite 13 - gossen-kommunikation.de · von Karl haben Daniel Abrahamjan, Thomas Hieber und Lars Otten gezeichnet Annika Sachtleben steuerte ty- pische Fabelwesen bei, Jürgen Kirschbaum

15WERKSTATT DIENSTLEISTUNGEN

30 neue Arbeitsplätze

Im Jahr 2009 gründete die Werkstatt den neuen Dienstlei-stungsbereich Garten- und Landschaftsbau mit zunächst sechs Beschäftigten Die ersten Arbeiten umfassten die Pflege der eigenen Werksgelände und der Wohnhäuser der Lebenshilfe Dank weiterer Firmenaufträge konnte be-reits ein Jahr später die zweite Arbeitsgruppe eingerichtet werden Im März 2012 übernahm dann Thomas Niggena-ber, Meister im Garten- und Landschaftsbau, die Bereichs-leitung Es folgen zahlreiche gewonnene Ausschreibungen, zuletzt ein großer Auftrag für den Stadtbetrieb Aachen Seit Mitte März unterstützt unser GaLa-Team, das auf fünf Gruppen mit 30 Beschäftigten erweitert werden soll, den Stadtbetrieb bei der Pflege der Grünflächen rund um die städtischen Kitas und Schulen

Leistungsspektrum: Auch Gartenbau

Neben der Pflege von Firmengrundstücken bieten wir auch den Bau von Gartenelementen an, zum Beispiel Steinarbeiten wie Treppen und Trockenmauern Für den Gartenbau hat unser GaLa-Team einen eigenen Spezia-listen: Stefan Klahr Der 35-Jährige übernimmt alle Pflaster- und Natursteinarbeiten, den Bau von Zäunen oder das Anlegen von Zierteichen und Bachläufen

Gruppenleiter Stefan Klahr hat mit seinem Team diese Gartenmauer an der Simpelvelder Straße errichtet

Das Gelände der Firma Mahr in der Hüttenstraße hat relativ wenige Grünflächen Hier genügt die Pflege ein-mal im Monat Im Bild unser Mitarbeiter Dirk Hiller

Page 16: Seite 13 - gossen-kommunikation.de · von Karl haben Daniel Abrahamjan, Thomas Hieber und Lars Otten gezeichnet Annika Sachtleben steuerte ty- pische Fabelwesen bei, Jürgen Kirschbaum

16 WERKSTATT SOZIALES

„Welcher Typ bin ich?“

Vier Mitarbeiterinnen nahmen Anfang des Jahres an der ABM „Typberatung“ teil Der Kurs wurde zum ersten Mal angeboten Er ist Teil eines Qualifizierungs- und Bewer-bungstrainings, das Beschäftigte auf eine mögliche Ver-mittlung auf den allgemeinen Arbeitsmarkt vorbereitet An sechs Vormittagen ging es vor allem um die Themen Kleiderwahl, Friseur und Make-up sowie Körpersprache

„Die Teilnehmerinnen waren ganz begeistert“, berichtet Kursleiterin Claudia Spriewald „Sie haben herausgefun-den, welcher Typ Frau sie sind, wie sie sich entsprechend kleiden, pflegen und bei offiziellen Terminen auftreten “ Der Kurs soll nun regelmäßig angeboten werden Auch für Männer

Arbeitsbegleitende Maßnahmen: So bunt und verschieden wie die MitarbeiterDie Werkstatt ist für die allermeisten Menschen mit Behinderung mehr als nur ein Arbeitsplatz Sie ist ein zentraler Bezugsort Neben der Teilhabe am Arbeitsleben gehört daher auch die Förderung der Persönlichkeitsentwicklung und der Alltagskompetenzen der Beschäftigten zu unserem gesetzlichen Auftrag Ein wichtiges Angebot hierbei sind die Arbeitsbegleitenden Maßnahmen (ABM) Organisiert werden sie vom Sozialen Dienst der Werkstatt Einige stellen wir hier näher vor

Page 17: Seite 13 - gossen-kommunikation.de · von Karl haben Daniel Abrahamjan, Thomas Hieber und Lars Otten gezeichnet Annika Sachtleben steuerte ty- pische Fabelwesen bei, Jürgen Kirschbaum

17WERKSTATT SOZIALES

Kreativ die eigene Persönlichkeit entdecken

Im vergangenen Oktober traten acht Personen aus der Werkstatt eine lange Reise an, um beim Landesverband der Lebenshilfe Brandenburg in deren Tagungshaus Dahmshöhe an einem Kreativkurs teilzunehmen „Kunst aus Dahmshöhe“ ist seit vielen Jahren ein Begriff und steht für Kunst in Bildhauerei, Filzen, Malerei und Thea-terschauspiel Die Angebote werden von erstklassig aus-gebildeten Künstlern geführt Am ersten Tag versuchten sich die Aachener mal hier und dort, am zweiten Tag blieben sie jedoch beim Theater hängen Das sogenann-te „Performance-Theater“ fand in freier Natur statt (Foto: Friedhelm Hogen) Geleitet wurde es von Norbert Knitsch, einem international erfahrenen Theaterpädago-gen aus Ostfriesland „Theater der Stille“ nannte er dies, und am Abschlussabend war jeder befähigt, das gerade erst entstandene Stück vor einem Publikum mit aufzu-führen Ein weiteres Theaterprojekt gab es im vergange-nen Jahr auch in Zusammenarbeit mit der Theaterschule Aachen (vgl WiB-Ausgabe Oktober 2013)

Leistungsfähig durch gesunde Ernährung

Nachdem im vergangenen Jahr bereits die Maßnahme „Ökologischer Landbau“ auf großes Interesse gestoßen war, läuft derzeit ein weiteres Angebot rund um das Thema Essen: „Gesunde Ernährung – was ist das?“

Den Kurs, der sieben Doppelstunden umfasst, leitet die Haushalts- und Ernährungswissenschaftlerin Grit Hinrichsen (Foto rechts, mit Nathalie Blanke) Seit November letzten Jahres haben bereits 28 Beschäftigte daran teilgenom-men Anhand einer einfachen Ernährungspyramide lernen sie Lebensmittelgruppen, Portionsgrößen und die Zusammenstellung gesunder Mahlzeiten kennen Natürlich geht es auch praktisch zu: Gemeinsam werden einfache und gesunde Speisen zubereitet Ein wichtiges Thema sind Fastfood und Fertiggerichte im Vergleich zu frischen Lebensmitteln Außerdem geht es um den Einfluss von Bewegung auf die Gesundheit und um Tipps zum Einkauf gesunder Lebensmittel

ABM im Überblick

Arbeitsbegleitende Maßnahmen umfassen die folgenden Bereiche und Angebote:

• Bildungsangebote: LSR, Umgang mit Geld, Politik, Logiktraining, Computer-Kurs, Zählen und Wiegen, Serviceschulung, ökologischer Landbau, Erste-Hilfe-Kurs

• Angebote zur Persönlichkeitsförderung: Musikthe-rapie, Tai-Chi, Qi-Gong, Reittherapie, Selbstbehaup-tungstraining, Waldgruppe, Gewaltprävention, Gruppenausflüge

• Sportangebote: Fitness, Yoga, Rollstuhlsport, Schwim-men, Badminton, Walking, Tanzen, Teilnahme an Wettbewerben

»«

Foto links: Performance-Theater beim Kreativkurs in Brandenburg. Foto rechts: Mit der Ernährungspyramide zum gesunden Essen.

Page 18: Seite 13 - gossen-kommunikation.de · von Karl haben Daniel Abrahamjan, Thomas Hieber und Lars Otten gezeichnet Annika Sachtleben steuerte ty- pische Fabelwesen bei, Jürgen Kirschbaum

18 ARBEIT & MEHR KURZNACHRICHTEN

Erwachsenenbildung

Kreative Gastronomie

Seit zwei Jahren beteiligen wir uns an dem EU-Projekt „Le-benslanges Lernen“ Dabei entscheiden sich Einrichtungen aus verschiedenen Ländern dafür, gemeinsam an einem für sie interessanten Thema zu arbeiten Unsere Projekt-partner zum Thema „Kreative Gastronomie Menschen mit Behinderung kreieren Köstlichkeiten aus regionalem Anbau“ sind die österreichische Wien Work Integrative Betriebe und Ausbildungs-GmbH, die Behindertenstätten in Eupen, die Zefiro Societa Cooperative Sociale im italie-nischen Lucca und die Fundatia Motivation in Rumänien Nach dem Besuch in Wien im Oktober 2012 und nach den Veranstaltungen in Eupen und in unserem Café Life im Mai 2013 (Foto) führte uns der dritte Teil im vergangenen Oktober nach Bukarest Auch hier sollten über die Gren-zen hinweg Einblicke in regionale Spezialitäten gewonnen werden Darüber hinaus gab es eine Menge zu entdecken, wie Menschen mit Behinderungen vor Ort betreut wer-den So besuchten wir Wohneinrichtungen für Menschen mit Behinderungen, eine Gärtnerei und eine Rollstuhl-werkstatt Unsere Gastgeber mit dem tollen Namen „Motivation“ berichteten, dass sie viele grundlegende Aufgaben übernehmen, für die bei uns staatliche Organi-sationen, Krankenkassen etc zuständig sind So schafft es „Motivation“, jede Woche alle rumänischen Kran-kenhäuser zu besuchen und den Menschen vor Ort z B nach einem Unfall eine Erstausstattung an Hilfsmitteln wie etwa einen Rollstuhl zur Verfügung zu stellen Die Rollstühle werden über ein Spendenprogramm finanziert Nach den vielen Besuchen und Gesprächen waren wir alle auf die lokalen Spezialitäten gespannt, die gemeinsam zubereitet werden sollten Die letzte Reise führt uns Ende Mai 2014 nach Lucca in Italien

Gastronomie

Neue Arbeitsplätze und zufriedene Gäste

Vor sechs Monaten hat unser Café Life das Betriebsres-taurant in einem Bürokomplex in der Borchersstraße im Gewerbegebiet Süsterfeld neu eröffnet Fast ein Jahr lang war die Kantine außer Betrieb Das erste Fazit fällt posi-tiv aus: „Die Kunden sind sehr zufrieden und sagen das auch“, so Helmut Heimich vom Sozialen Dienst, der das Kantinen-Team betreut Elf Menschen mit Behinderung haben dort einen neuen Arbeitsplatz gefunden Sie haben eine Tagesschicht wie in der Werkstatt Morgens bieten sie belegte Brötchen an, von 12 bis 14 Uhr geben sie Mitta-gessen aus Im Angebot sind stets zwei Hauptgerichte, da-von eins vege tarisch, sowie Salatteller und Dessert In der Regel sind zwei Köche anwesend: Andreas Krisch (Foto) und Jochen Rößeler Mittlerweile werden täglich rund 120 Essen zubereitet „Es sind vielfältige und eigenverant-wortliche Tätigkeiten für die Beschäftigten Obwohl die Arbeit auch sehr anstrengend ist, kann man sich auf das Team verlassen“, lobt Heimich So gibt es immer wieder auch Interessenten für ein Praktikum Im Februar hat das Team zusätzlich den Konferenzservice in einem neuen Ge-bäude auf dem Campus Melaten der RWTH übernommen (s Seite 4) Hier wird das Team der Kantine durch Adam Ruczynski unterstützt, der im Konferenzservice einen be-triebsintegrierten Arbeitsplatz hat Bei Veranstaltungen, Tagungen und Konferenzen unterstützt er den Service, sorgt für die Bereitstellung der Getränke und saubere und ordent liche Tische Damit trägt er zur kundenorientierten Atmosphäre im Institut bei Entsprechend positiv fallen auch hier die Rückmeldungen der Konferenzteilnehmer und der Leitung zur Qualität der Bewirtung aus

Page 19: Seite 13 - gossen-kommunikation.de · von Karl haben Daniel Abrahamjan, Thomas Hieber und Lars Otten gezeichnet Annika Sachtleben steuerte ty- pische Fabelwesen bei, Jürgen Kirschbaum

19ARBEIT & MEHR KURZNACHRICHTEN

Berufliche Bildung

Gemeinsam mit dem Lohner Hof

Im Bereich der beruflichen Bildung arbeiten wir seit Ende 2013 erstmals mit einem externen Partner zusammen, dem Lohner Hof in Eschweiler Der Hof ist ein anerkanntes Reit- und Therapiezentrum, das neben dem Therapeu-tischen Reiten auch Arbeitsplätze für Menschen mit Behinderung anbietet Zurzeit sind zwei unserer jungen Teilnehmer aus dem Berufsbildungsbereich auf dem Loh-ner Hof beschäftigt Sie haben den Berufswunsch Pferde-pflegerin beziehungsweise Stallhelfer Hierfür erwerben sie ein umfangreiches Wissen in den Bereichen Pferde-pflege, Fütterung, Stallarbeit, Stallhygiene, Sattelpflege, Longieren und vieles mehr Wenn alles gut läuft, kann der Lohner Hof auch auf die Prüfung zum Pferdepfleger nach den Richtlinien der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN) vorbereiten „In den vergangenen Jahren haben wir sehr positive Erfahrungen mit der Beschäftigung von Menschen mit Behinderung gemacht“, sagt Diplom-Sozialpädagogin und Reitpädagogin Claudia Schönborn, die den Hof seit 15 Jahren leitet „Nun sind wir von der Arbeitsagentur anerkannt und dürfen in Kooperation mit einer anerkannten Werkstatt auch berufliche Bildung für Menschen mit Behinderung anbieten “ Die überschau-baren und täglich wiederkehrenden Anforderungen in Verbindung mit intensivem Tierkontakt sind laut Claudia Schönborn optimal für Menschen mit Behinderung Kürzlich gab es einen besonderen Schulungstag Der Freiheits- und Zirkusdressurtrainer Uwe Jourdain gab eine praktische Unterrichtseinheit zur Arbeit mit dem Pferd am Boden Hier lernten die Teilnehmer die „Sprache“ der Pferde kennen und Reaktionen der Tiere einzuschätzen

Pro-Idee

Ulla Schmidt besucht Außenarbeitsgruppe

Im November besuchte Ulla Schmidt als Vorsitzende der Bundesvereinigung Lebenshilfe unsere Außenarbeits-gruppe bei Pro-Idee (Foto links: Norbert Zimmermann, rechts: Pro-Idee-Geschäftsführer Dieter Junghans und Ulf Bergjohann) Die Politikerin wollte sich vor allem ein Bild vom Einsatz und der Integration behinderter Menschen in dem Unternehmen machen Die Zusam-menarbeit mit dem Versandhaus, das zur Aachener Junghans-Gruppe gehört, besteht bereits seit 2006 Heute arbeiten hier über dreißig Beschäftigte in zwei Arbeitsgruppen Hand in Hand mit den Mitarbeitern von Pro-Idee verpacken sie Waren, sortieren Post am Band oder helfen am Einschweißtisch Manche übernehmen auch kleinere Montagearbeiten Dieter Junghans und Ulf Bergjohann sowie Stefan Wagner, Teamleiter Retoure, nahmen die Besucher im Pro-Idee Shop in Empfang und führten sie anschließend durch den Logistikbereich und das beeindruckende Hochregallager Zum Schluss stand die Besichtigung der Arbeits- und Sozialräume der Lebenshilfe-Beschäftigten auf dem Programm Ulla Schmidt erhielt bei dem Rundgang nicht nur einen Eindruck von der Leistungsfähigkeit unserer Mitarbei-ter Im Gespräch erfuhr sie auch, dass es heute in den Teams keine Berührungsängste mehr gibt Die Menschen mit Behinderung werden im ganzen Haus in vollem Umfang als Kollegen akzeptiert und respektiert „Die Integration läuft wunderbar“, zieht auch Dirk Rohleder, Betriebsleiter Logistik, ein rundum positives Fazit

Page 20: Seite 13 - gossen-kommunikation.de · von Karl haben Daniel Abrahamjan, Thomas Hieber und Lars Otten gezeichnet Annika Sachtleben steuerte ty- pische Fabelwesen bei, Jürgen Kirschbaum

20 ARBEIT & MEHR BILDERALBUM

Karneval: Volle Hütte und gute StimmungAuch in diesem Jahr feierten wir den Abschluss der fünften Jahreszeit mit einer Super- Karnevalsparty im Festsaal Dürwiß Helmut Heimich war dabei und hat fleißig fotografiert

links: Zwei Clowns im Partnerlook: Petra & Manuel

rechts: Die Tänzerinnen der Aachener Narrengilde sind immer ein fester Programmpunkt

Die Damen aus der Küche wagen ein Tänzchen

Page 21: Seite 13 - gossen-kommunikation.de · von Karl haben Daniel Abrahamjan, Thomas Hieber und Lars Otten gezeichnet Annika Sachtleben steuerte ty- pische Fabelwesen bei, Jürgen Kirschbaum

21ARBEIT & MEHR BILDERALBUM

Die Herren vom Elternbeirat waren wie immer eine große Hilfe: Herr Zeevaert, Herr Ackermann, Herr Bonné

Ted Harald sorgte mal wieder für super StimmungPirat Christa, Meerjungfrau Kirsten & Clown Gabi

Axel gab alles

Friedhelms Dancers

Egon & Ida Kai Ellerich voll in Aktion

Mitklatschen, was das Zeug hält Christiane und Bianka

Die schönsten Kostüme des Tages

Page 22: Seite 13 - gossen-kommunikation.de · von Karl haben Daniel Abrahamjan, Thomas Hieber und Lars Otten gezeichnet Annika Sachtleben steuerte ty- pische Fabelwesen bei, Jürgen Kirschbaum

22 ARBEIT & MEHR BILDERALBUM

Jubilare: Über 100 Mitarbeiter geehrtBei zwei festlichen Veranstaltungen haben wir im März erneut zahlreiche Beschäftigte für die lange Zugehörigkeit zur Werkstatt geehrt Bei der ersten Feier (Seite 22) erhielten die Beschäftigten eine besondere Anerkennung, die seit 10, 15 oder 20 Jahren in der Werkstatt sind Bei der zweiten Feier (Seite 23) wurden 61 Jubilare geehrt, die seit 20, 25, 30, 35, 40, 45 oder 50 Jahren bei uns arbeiten

Mit Spaß bei der Sache Herr Bonné vom Elternbeirat mit Tochter Petra

Gruppenbild mit Jubilaren: So viele Menschen sind seit 10, 15 oder 20 Jahren in unserer Werkstatt beschäftigt

Beide Jubilarfeiern wurden von Eltern, Angehörigen und Freunden in großer Zahl besucht

Jubilar Henrik Brauer bedankt sich bei allen Anwesenden für die tolle Zeit in der Werkstatt

Marion Bremer als stolze Jubilarin

Page 23: Seite 13 - gossen-kommunikation.de · von Karl haben Daniel Abrahamjan, Thomas Hieber und Lars Otten gezeichnet Annika Sachtleben steuerte ty- pische Fabelwesen bei, Jürgen Kirschbaum

23ARBEIT & MEHR BILDERALBUM

Josef-Hubert Stenten:

Seit 50 Jahren in der Werkstatt!

Page 24: Seite 13 - gossen-kommunikation.de · von Karl haben Daniel Abrahamjan, Thomas Hieber und Lars Otten gezeichnet Annika Sachtleben steuerte ty- pische Fabelwesen bei, Jürgen Kirschbaum

Konfektion / Versand

Postversand

Lettershop

Auftragsdatenverarbeitung

Promotion-Aktionen

Datenschutz

Individuelle Sonderwünsche

Kontakt:

Neuenhofstraße 170 · 52078 Aachen · Telefon 02 41- 9 28 11 - 0Hergelsmühlenweg 5 · 52080 Aachen · Telefon 02 41- 96 77 - 0Telefax 02 41- 56 28 00 · info@werkstatt-ac de

www.werkstatt-ac.de

Profitieren Sie von unserem Wissen!

Office Team