24
schaffhauser Die lokale Wochenzeitung Nr. 23, Donnerstag, 5. Juni 2014 CHF 3.50 AZA 8200 Schaffhausen 15 Warum Doping an der WM in Brasilien mehr schadet als nützt, erklärt Dopingexperte Ernst Alder. 10 Breakdance zur Musik von Johann Sebastian Bach: Der Takt stimmt, die Kraft geht verloren. 3 Das Unwetter vom 2. Mai 2013 verursachte hohe Schäden – der Schutzwald hat Schlimmeres verhindert. ausgang.sh Die jungen Darsteller der «Theater- chuchi» zeigen das bewegende Stück «S'vertrunkeni Land». Foto: Peter Pfister Schluss mit Schandfleck? Wer, wie der Gemeinderat von Neuhausen am Rheinfall, genau hinschaut, merkt bald, dass das renovationsbedürftige sogenannte Chübeli-Moser-Huus an der Zentralstrasse 1 mitten im Zentrum in seinem Wesen ein wahres Bijou ist. Im mindestens zweihundert Jahre alten Handwerker- und Kaufmannshaus war sogar einst der russische Zar zu Gast. Nun verhandelt die Gemeinde mit Kaufinteressenten. Bedingung: ein kluges Konzept. Seite 8 Auch am Pfingstmontag von 11-17 Uhr geöffnet RITTER TURNIER GESCHICHTE EINER FESTKULTUR BIS 21.09.2014 DI–SO 11–17 UHR Steuerschlupflöcher für Grossaktionäre? Sicher nicht! Jetzt unterschreiben auf der beiliegenden Unterschriftenkarte.

schaffhauser · 2016. 10. 17. · Julia und Till Der Trauergottesdienst fi ndet am Freitag, 6. Juni 2014, um 14.00 Uhr in der Kirche in Buch-thalen statt. Traueradresse: Robert Schmid,

  • Upload
    others

  • View
    0

  • Download
    0

Embed Size (px)

Citation preview

Page 1: schaffhauser · 2016. 10. 17. · Julia und Till Der Trauergottesdienst fi ndet am Freitag, 6. Juni 2014, um 14.00 Uhr in der Kirche in Buch-thalen statt. Traueradresse: Robert Schmid,

schaffhauser

Die lokale WochenzeitungNr. 23, Donnerstag, 5. Juni 2014CHF 3.50 AZA 8200 Schaffhausen

15 Warum Doping an der

WM in Brasilien mehr

schadet als nützt, erklärt

Dopingexperte Ernst Alder.

10 Breakdance zur Musik

von Johann Sebastian Bach:

Der Takt stimmt, die Kraft

geht verloren.

3 Das Unwetter vom 2. Mai

2013 verursachte hohe

Schäden – der Schutzwald hat

Schlimmeres verhindert.

ausgang.sh

Die jungen Darsteller der «Theater-

chuchi» zeigen das bewegende

Stück «S'vertrunkeni Land».

Foto: Peter Pfister

Schluss mit Schandfleck?Wer, wie der Gemeinderat von Neuhausen am Rheinfall, genau hinschaut,

merkt bald, dass das renovationsbedürftige sogenannte Chübeli-Moser-Huus

an der Zentralstrasse 1 mitten im Zentrum in seinem Wesen ein wahres Bijou

ist. Im mindestens zweihundert Jahre alten Handwerker- und Kaufmannshaus

war sogar einst der russische Zar zu Gast. Nun verhandelt die Gemeinde mit

Kaufinteressenten. Bedingung: ein kluges Konzept. Seite 8Auch am Pfingstmontag von 11-17 Uhr geöffnet

RITTERTURNIER GESCHICHTE EINER FESTKULTUR

BIS 21.09.2014 DI–SO 11–17 UHR

Steuerschlupflöcher für Grossaktionäre?

Sicher nicht!Jetzt unterschreiben auf der beiliegenden

Unterschriftenkarte.

Page 2: schaffhauser · 2016. 10. 17. · Julia und Till Der Trauergottesdienst fi ndet am Freitag, 6. Juni 2014, um 14.00 Uhr in der Kirche in Buch-thalen statt. Traueradresse: Robert Schmid,

2 Die Zweite

kommentar impressum

Donnerstag, 5. Juni 2014

kommentar

2 Die Zweite

Finanzdirektorin Rosmarie Widmer Gysel in-formierte ausführlich und detailliert, als es im Kantonsrat um die Interpellation des SP-Kan-tonsrats Daniel Fischer ging. Er wollte von der Regierung wissen, warum 64 Prozent der juris-tischen Personen im Kanton keine Steuern be-zahlen – eine Zahl, die der Interpellant «kata-strophal» nannte.

Das kann man mit Fug und Recht unterstüt-zen, denn 64 Prozent Nichtsteuerzahler wären ja ein Affront gegenüber den natürlichen Per-sonen, die brav ihre Steuern entrichten. Aber so einfach ist es denn doch nicht. Die Finanzdirek-torin konnte gut erklären, wie sich die Gewinn-steuern der Firmen zusammensetzen. Von to-tal 3'728 Schaffhauser juristischen Personen zahlen 2,6 Prozent knapp 80 Prozent der Ge-winnsteuern; 83 Prozent der juristiscen Perso-nen zahlen weniger als zwei Prozent der insge-samt 35,4 Millionen Franken Gewinnsteuern, die dem Staat entrichtet werden. Sogar die SVP-Regierungsrätin war der Meinung, die Herkunft der Gewinnsteuern sei ungleich verteilt.

Es existieren im Kanton 3'100 Unternehmen mit Gewinnen unter 50'000 Franken. Davon sind knapp 2'400 Betriebe, Genossenschaften, Stiftungen und Vereine, die keinen Gewinn ver-zeichnen. Aber das bedeutet nicht, dass sie gar keine Steuern bezahlen. In der Steuerperiode 2011 wurden Kapitalsteuern in der Höhe von 4,8 Millionen Franken und 474'000 Franken

Minimalsteuern auf Liegenschaften und Min-deststeuern von 321'000 Franken bezahlt. Aus all diesen Zahlen schloss die Finanzdirektorin, davon, dass 64 Prozent aller Unternehmen keine Steuern zahlten, könne keine Rede sein.

So weit, so klar. Was am Montag in der Kan-tonsratsdebatte aber extrem störend war, war der Umgang der Bürgerlichen mit dem Interpel-lanten, der Lehrer ist. Einige Votanten sprachen gar nicht zur Thematik der Steueroptimierun-gen von juristischen Personen, sondern griffen den Interpellanten an, indem sie sagten, dieser verstünde nichts von Wirtschaft. So kann man natürlich auch argumentieren. Aber es würde von wenig Verständnis für die parlamentari-sche Arbeit zeugen, wenn die Ratsmitglieder nur noch Vorstösse zu Themen einreichen dürften, von denen sie quasi auf professioneller Ebene etwas verstehen.

Es ist schlicht unanständig und unhöflich, einem Interpellanten vorzuwerfen, er verstehe nichts von der Materie, zu der er einen Vorstoss einreicht. Kantonsrat Daniel Fischer hat sich sehr wohl etwas überlegt. Immerhin ist allen klar, dass die juristischen Personen von Steuer-optimierungen profitieren. Das Problem ist nur, dass dies alles legal ist. Keine juristische Person ritzt am Gesetz, die Buchhalter tun nur, was im Rahmen des Steuergesetzes erlaubt ist.

Natürlich gibt es in den Fraktionen Spezia-listen. Der Treuhänder schaut sich die Jahres-rechnung und das Budget des Kantons wahr-scheinlich genauer an als der Posthalter in seiner Fraktion. Und der Lehrer schaut dem Er-ziehungsdepartement eher auf die Finger als die Landwirtin. Aber von einem gewählten Kan-tonsrat darf man erwarten, dass er mit wach-sender Erfahrung zum Generalisten wird. Dar-um darf ein Lehrer auch Fragen zur Wirtschaft stellen.

Über das Verstecken von SteuernKanton: Der Kantonsrat diskutierte über die Steueroptimierung von Unternehmen . . . 6

Die Pfadi sagt «Merci»Stadt: Der Grosse Stadtrat gibt grünes Licht für ein neues Pfadfinder-Zentrum . . . . . . 7

RubrikenNotizen: Florian Keller über die Festung Europa . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23

inhalt

Wer darf nun Vorstösse einreichen?

Bea Hauser über die Gewinnsteuern der juristischen Personen (vgl. Seite 6)

schaffhauser

Die Lokalzeitung für Schaffhausen.

Erscheint jeweils donnerstags mit

dem Veranstaltungsteil ausgang.sh.

Amtliches Publikationsorgan von

Stadt und Kanton Schaffhausen

sowie den Gemeinden Neuhausen

am Rheinfall, Stein am Rhein und

Thayngen.

96. Jahrgang

Redaktion und Verlag Webergasse 39, Postfach 36, 8201 Schaffhausen Tel.: 052 633 08 33 Fax: 052 633 08 34 E-Mail: [email protected] www. shaz.ch

Verlagsleitung Bernhard Ott, Bea Hauser (Stv.)

Lokalredaktion Bea Hauser (ha.) Praxedis Kaspar (P.K.) Marlon Rusch (mr.), Volontär Mattias Greuter (mg.)

Fotografie Peter Pfister (pp.)

ausgang.sh-Redaktion Kevin Brühlmann (kb.) Nora Leutert (nl.) Andrina Wanner (aw.) E-Mail «ausgang.sh»: [email protected]

Abonnemente 3 Mte.: 30 Fr. (inkl. MwSt) 1 Jahr: 165 Fr. (inkl. MwSt) Soli 1 J.: 220 Fr. (inkl. MwSt)

Abonnementsverwaltung Bernhard Ott [email protected]

Druck Rotaz AG, Schaffhausen

Inserate Sibylle Tschirky [email protected]

Inserate Normalauflage 1 sp/mm: 1.10 Franken Reklame: 2.95 Franken

Inserate Extrablatt 1 sp/mm: 1.10 Franken Reklame: 2.95 Franken

Layout-Konzept Matthias Schwyn

Page 3: schaffhauser · 2016. 10. 17. · Julia und Till Der Trauergottesdienst fi ndet am Freitag, 6. Juni 2014, um 14.00 Uhr in der Kirche in Buch-thalen statt. Traueradresse: Robert Schmid,

Thema 3Donnerstag, 5. Juni 2014

Der Kanton möchte die Bevölkerung für die Schutzfunktion des Waldes sensibilisieren

Billiger als technische MassnahmenDas grosse Unwetter vom 2. Mai 2013 ist noch nicht vergessen. Es verursachte in 15 Schaffhauser

Gemeinden einen Sachschaden von mindestens 20 Millionen Franken. Ohne die dicht bewaldeten Hänge

an Randen und Reiat wäre die Schadensumme viel höher gewesen.

Bernhard Ott

Der Schaffhauser Wald hat viele Funkti-onen: Er dient als Lebensraum für Pflan-zen und Tiere, er ist die grüne Lunge der Region, Erholungsraum für die Men-schen und nicht zuletzt ein zuverlässi-ger Holzlieferant. Was hingegen in unse-ren Breitengraden oft übersehen wird, ist die Schutzfunktion des Waldes. Um die Schaffhauser Bevölkerung für diesen bis-her vernachlässigten Aspekt zu sensibi-

lisieren, lud die Forstdirektion die regi-onalen Medien gestern zu einer Informa-tionsveranstaltung und zur Besichtigung von ausgewählten Standorten ein.

Forstdirektor Reto Dubach wies dabei auf die besondere Bedeutung des Waldes im Kanton Schaffhausen hin. 43 Prozent des Kantonsgebietes sind von Wald be-deckt. Dazu kommt noch das 3,4 Quad-ratkilometer grosse Waldgebiet bei Gra-fenhausen im Schwarzwald. Der Wald liefere «einen entsprechenden Ertrag»,

sagte Dubach, er müsse aber auch ge-pflegt werden, was wiederum Geld koste. Das Unwetter vom 2. Mai 2013 habe ein-drücklich gezeigt, wie wichtig der Wald als Schutz gegen die Naturgewalten sei. «Er ist weit kostengünstiger als alle tech-nischen Massnahmen.»

Schutzwald DurachtalKantonsforstmeister Bruno Schmid schil-derte darauf die Funktion des Waldes als gewaltiger Wasserspeicher und Stabilisa-tor für den Boden. Während der ausser Rand und Band geratene Freudentalbach im Schweizersbild das Tierheim und den kantonalen Werkhof unter Wasser setz-te und weitgehend zerstörte, blieb es am 2. Mai 2013 in den Wäldern, abgesehen von einigen beschädigten Waldstrassen, weitgehend ruhig. Bruno Schmid: «Was wäre hingegen passiert, wenn die Hänge an Randen und Reiat nicht bewaldet ge-wesen wären?»

Schmid beantwortete diese Frage gleich selbst: «Wir hätten weit grössere Schäden gehabt.» So hätte sich das Wasser unge-hindert ins Tal auf die Strassen und in den besiedelten Raum ergiessen können und dabei eine Menge Geröll und Erde mitgerissen. Das hat der Schutzwald ver-hindert, denn er stabilisiert Hänge, regu-liert den Wasserhaushalt und bremst he-rabstürzende Steine. Für die ganze Schweiz sind daher die Schutzwälder un-verzichtbar, sagte Schmid. «Sie sind die Voraussetzung dafür, dass man in einigen Gebieten überhaupt wohnen, wirtschaf-ten und die Verkehrswege sicher benüt-zen kann.»

Diese Feststellung gilt nicht nur für Berggebiete, sondern, wenn auch in ein-geschränkter Form, für den Kanton Schaffhausen. Im Jahr 2006 hat der Bund erstmals nach einheitlichen Kriterien Schutzwälder ausgeschieden. 49 Prozent der Schweizer Waldfläche gelten seither als Schutzwälder, im Kanton Schaffhau-sen sind es 5,6 Prozent. Dabei handelt es sich um Wälder, die direkt vor Stein-

Tiefe Rinnen im Wald oberhalb des Freudentals erinnern noch an das Unwetter vom 2. Mai 2013. Foto: Peter Pfister

Page 4: schaffhauser · 2016. 10. 17. · Julia und Till Der Trauergottesdienst fi ndet am Freitag, 6. Juni 2014, um 14.00 Uhr in der Kirche in Buch-thalen statt. Traueradresse: Robert Schmid,

Stadt Schaffhausen

Evang.-ref. Kirchgemeindenwww.ref-sh.ch/kirchgemeinden/

Samstag, 7. Juni 10.00 Gesamtstädtisch: Marktrast

& Gschichte-Märkt für Chind im St. Johann

20.30 Buchthalen: «Komm Schöpfer Geist kehr bei uns ein». Ökumenische Ein-stimmung auf Pfi ngsten mit Gesang, Gebet, Text und Stille. Pfrn. Esther Schweizer, Pfr. Daniel Müller und Pastoralassistent Roger Brunner

Sonntag, 8. Juni 09.30 Buchthalen: Gottesdienst mit

Abendmahl zu Pfi ngsten. Pfr. Daniel Müller. Mitwirkung Aurelia Reiser,

Christkatholische KircheSt.-Anna-Kapelle beim Münster

www.christkath.ch/schaffhausen

Montag, 9. Juni10.15 Festlicher Firmgottesdienst mit

Bischof Harald Rein.

Dienstag, 10. Juni19.00 Singabend im Kirchgemeindehaus

Geige, Predigttext: Apg. 2, 1–13 «Das Pfi ngstwunder»

09.30 Steig: Pfi ngst-Gottesdienst mit Pfr. Martin Baumgartner. Mitwirkung von Simon Giesch, Blockfl öte und Urs Pfi ster, Orgel und Cembalo. Predigt zu 1. Mose 11. Anschliessend Abend-mahl im Steigsaal. Fahrdienst

10.00 Zwinglikirche: Abendmahlsgot-tesdienst zum Pfi ngstsonntag. Pfr. Wolfram Kötter. In diesem Gottes-dienst begrüssen wir unsere neue Mitarbeitende Melanie de Matteis als Mesmerin.

10.15 St. Johann-Münster: Abendmahls-gottesdienst zum Pfi ngstsonntag im St. Johann: «Gott bringt Farbe ins Leben» – Predigt zu Joh. 5,17, Pfr. Heinz Brauchart; Chinderhüeti

Montag, 9. Juni

07.30 Steig: Exkursion ins Toggenburg,

Pfr. Markus Sieber. Besammlung um 7.30 Uhr am Bahnhof. Auskunft: E. Rickli, Tel. 052 625 81 60

10.15 Gesamtstädtisch: Gottesdienst in der Waldfriedhof Kapelle. Pfrn. Corinna Junger

Dienstag, 10. Juni 07.15 St. Johann-Münster: Meditation.

Kirche St. Johann07.45 Buchthalen: Besinnung am Morgen

in der Kirche 19.30 Buchthalen: Meditation.

HofAckerZentrum

Mittwoch, 11. Juni 12.00 St. Johann-Münster: Mittagessen für

Alle im Schönbühl, Anmeldung bis 10. 06. im Sekretariat, 052 624 39 42

14.30 Steig: Mittwochs-Café, 14.30–17.00 Uhr, draussen oder im Steigsaal

19.30 St. Johann-Münster: Kontemplation. Münster: Übung der Stille in der Ge-genwart Gottes. Bitte Seiteneingang benützen

Donnerstag, 12. Juni 09.00 Zwinglikirche: Vormittagskafi 14.00 Buchthalen: Malkurs.

HofAckerZentrum18.45 St. Johann-Münster: Abendgebet

mit Meditationstanz. Münster

Freitag, 13. Juni 19.30 Steig: «Chillout» – Jugendtreff:

Game- oder Filmnacht mit Übernach-tung, 19.30 Uhr, im Pavillon

Eglise réformée française de Schaffhouse

Dimanche de Pentecôte, 8 juin11.15 Chapelle du Münster, culte célébré

par Mme Régine Lagarde, cène

Kantonsspital

Pfi ngstsonntag, 8. Juni10.00 Gottesdienst mit Abendmahl im Vor-

tragssaal, Pfr. A. Egli: «Der Geist des Vertrauens» (Römer 5, 1–5). Musik: Kate Kristovic, Gesang; Vreni Schaer, Orgel.

Schaffhausen-Herblingen

Pfi ngstsonntag, 8. Juni10.00 Abendmahlsgottesdienst

Stille des Herzens, Stille der Sinne.Stille der inneren Worte, denn es ist gut, wenn du Gott wiederfi ndest,der die Stille im Ewigen ist. Wenn alles gesagt, wenn alles getan ist. Antoine de Saint-Exupéry

Etwas mehr als vier Jahre nach seinem schweren Unfall ist

Martin SchmidArchitekt

Geboren 9. August 1941

am vergangen Donnerstag, 29. Mai 2014, gestorben.Wir sind dankbar für die Jahre, die uns Martin mit seiner Lebensfreude und seinem Humor geschenkt hat.

In Dankbarkeit und tiefer Trauer

seine SchwägerinEdith Schmid-Leukert Robert und Anita Schmid-Minihoffer Tanja und Oliver Werner und Sandra Schmid-Meister Nina und Melissa Markus und Petra Schmid-Stader Fabian und Roman

seine BrüderErnst und Magaly Schmid-Garcia, San Diego USA

Ulrich und Elke Schmid-Neebe, Jongny VD Karin und Christoph Olgiati-Schmid, Etoy VD Julien, Alyssa und Bastien Mark und Gladys Schmid-Bétrisey, Le Lieu VD Dounia und Anton Dirk und Sabine Schmid-Brenzinger, Lörrach Julia und Till

Der Trauergottesdienst fi ndet am Freitag, 6. Juni 2014, um 14.00 Uhr in der Kirche in Buch-thalen statt.

Traueradresse: Robert Schmid, Buchthalerstrasse 25, 8200 Schaffhausen

Anstelle von Blumen gedenke man der Stiftung Schönbühl, 8200 Schaffhausen, PC 82-3858-8, Vermerk Martin Schmid

Page 5: schaffhauser · 2016. 10. 17. · Julia und Till Der Trauergottesdienst fi ndet am Freitag, 6. Juni 2014, um 14.00 Uhr in der Kirche in Buch-thalen statt. Traueradresse: Robert Schmid,

Thema 5Donnerstag, 5. Juni 2014

schlag, Murgang oder Hochwasser schüt-zen. Es dürfte nicht erstaunen, dass be-sonders die bewaldeten Hänge des Du-rachtals als Schutzwälder kategorisiert wurden. In diesem engen Tal grenzen sie direkt an die Nationalstrasse A 4 und an die Kantonsstrasse nach Merishausen und Bargen.

Damit die Schutzwälder erhalten blei-ben, investieren Bund, Kantone, Gemein-den und Bahnbetreiber jährlich eine schöne Stange Geld in die Waldpflege (rund 150 Millionen Franken). Techni-sche Verbauungen wären zehnmal teurer und erst noch weniger nachhaltig. Kan-tonsforstmeister Bruno Schmid schätzt, dass den effektiven Kosten eine Schutzwir-kung des Waldes im Wert von rund 4 Mil-liarden Franken gegenübersteht. Für Bru-no Schmid ist darum die Pflege der Schutzwälder «eine gesellschaftliche Auf-gabe. Wir brauchen die Unterstützung der ganzen Bevölkerung.»

Wie ein SchirmNach dem theoretischen Erläuterungen folgte ein Abstecher zu zwei besonders neuralgischen Punkten im Durach- und im Freudental. Dort ergänzten die bei-den Kreisforstmeister Michael Götz und Walter Vogelsanger die Informationen von Kantonsforstmeister Bruno Schmid.

Besonders interessant waren die Ausfüh-rungen über die Wirkung des Waldes als Wasserspeicher. Michael Götz: «Der Wald wirkt wie ein Schirm.» Er fange den Re-gen auf, so dass ein Drittel des Wassers gar nie den Boden erreiche. Der poröse Waldboden nehme die restlichen beiden Drittel auf. Ein Hektar Laubwald könne folglich bis zu zwei Millionen Liter Was-ser absorbieren.

Ebenso wichtig ist der Schutz vor Stein-schlag. Im Durachtal weisen die Hänge entlang der Nationalstrasse A 4 zum Teil ein Gefälle von bis zu 75 Prozent auf, sag-te Michael Götz. Zwischen den potenziel-len Abbruchstellen und der Strasse betra-ge die räumliche Distanz wenige Meter. Nur ein geschlossener Wald könne die Ge-fahr von Rutschung und Steinschlag redu-zieren. Da weite Bereiche des Schutzwalds entlang der A 4 während rund 30 Jahren nicht mehr gepflegt wurden, seien jetzt aufwändige und oft gefährliche «Durch-forstungen» eingeleitet worden, um «die natürliche Verjüngung zu fördern».

Der 2. Mai und die FolgenEin Augenschein im Freudental bildete den Abschluss der Informationsveran-staltung zum Thema Schutzwald. Kreis- und Stadtforstmeister Walter Vogelsan-ger erklärte dort, wie es am 2. Mai zur Ka-

tastrophe beim Tierheim kommen konn-te und welche Massnahmen ergriffen werden, um eine Wiederholung zu ver-hindern. Immer noch erinnern tiefe Rin-nen am Waldrand an das Hochwasser, das sich am Abend des 2. Mai durch das Freu-dental hinunter Richtung Schweizersbild ergoss.

Die Abflussrohre beim Tierheim konn-ten damals die Wassermassen nicht mehr fassen. «Schuld war aber nicht das Schwemmholz, das angeblich die Rohre verstopft hat, wie vielfach behauptet wurde», sagte Vogelsanger. Probleme mit Schwemmholz aus Privatparzellen habe es hingegen im Mühlental gegeben. Die Ereignisse des 2. Mai 2013 hätten über-dies gezeigt, dass die Rückhaltebecken für den Chlus- und den Herblingerbach ihre Funktion erfüllten und der Wald die Bodenerosion weitgehend verhindern konnte.

Vogelsanger zieht aus der Erfahrung mit dem Hochwasser des letzten Jahres die folgenden Schlüsse: Der Wald im Ein-f lussbereich von potenziellen Hochwas-sern müsse konsequent gepflegt werden durch die Förderung von Baumarten mit tiefen Wurzeln (Buche, Ahorn, Eiche) und die kontinuierliche Verjüngung. Da-bei solle möglichst «bodenschonend» ge-arbeitet werden.

mix

Schaffhausen. Wenige Tage vor dem 1. Mai hat die Schaff-hauser SP ihre Volksinitiati-ve «keine Steuergeschenke für Grossaktionäre» gestar-tet. Inzwischen konnte sie be-reits rund 500 Unterschriften sammeln. «Das junge Kampa-gneteam», so Parteipräsiden-tin Martina Munz, «hat sehr gute Arbeit geleistet und sich ein sportliches Ziel gesetzt.» Es will bis zu den Sommerferien die benötigten tausend Unter-schriften im Kasten haben.

Die Stimmberechtigten, die während den Sammelaktionen angesprochen werden, «unter-

schreiben sehr gern», erzählt Munz weiter. «Sie sind immer sehr erstaunt, dass unser Steu-ergesetz Regelungen zulässt, die klar gegen die Bundesver-fassung und gegen das Prin-zip der Besteuerung nach der wirtschaftlichen Leistungsfä-higkeit verstossen.»

Die SP will mit nun mit der Bevorzugung von Gross-aktionären in unserem Kan-ton Schluss machen. Marti-na Munz: «Bevor die Steuern für alle erhöht werden müs-sen, um das Loch in der Kan-tonskasse zu stopfen, sollen die Steuerprivilegien abge-

schafft werden.» Die SP-Par-teipräsidentin und National-rätin fühlt sich durch die von der Regierung in Auftrag ge-gebene Studie des Experten-teams von BAKbasel bestärkt. Diese Studie hält fest, dass der Kanton Schaffhausen nur 80 Prozent seines Steuerpotenzi-als ausschöpfe. Wo sich dieses Potenzial befindet, das möchte Martina Munz mit einer Klei-nen Anfrage an die Regierung herausfinden, die sie Ende Mai eingereicht hat.

Wesentlich wirksamer dürf-te jedoch die Initiative sein, für die gegenwärtig der grosse

Schlussspurt läuft. Während die Regierung auf die Kleine Anfrage ziemlich unverbind-lich antworten kann, muss sie beim Zustandekommen der In-itiative Farbe bekennen. Dass sie einen Gegenvorschlag vor-legen könnte, um wenigstens einen Teil des Steuerprivilegs der Grossaktionäre zu retten, hält Martina Munz für mög-lich. «Auch der Kanton Schwyz schraubt gegenwärtig am Steu-ersatz für Grosssaktionäre he-rum.» Eine Volksabstimmung, mit oder ohne Gegenvorschlag, werde aber wohl frühestens Ende 2015 stattfinden. (B.O.)

SP-Initiative gegen Steuerprivilegien von Grossaktionären

Munz: «Wir sind auf Kurs»

Page 6: schaffhauser · 2016. 10. 17. · Julia und Till Der Trauergottesdienst fi ndet am Freitag, 6. Juni 2014, um 14.00 Uhr in der Kirche in Buch-thalen statt. Traueradresse: Robert Schmid,

Donnerstag, 5. Juni 20146 Kanton

Bea Hauser

Unter dem Titel «64 Prozent der juristischen Personen im Kanton Schaffhausen bezah-len keine Steuern – was nun?» reichte Daniel Fischer (SP, Schaffhausen) eine Interpella-tion ein, die am Montag vom Kantonsrat behandelt wurde.

Er wollte seinen Interpellati-onstext nicht weiter begrün-den, denn für ihn war klar: «Die 64 Prozent sind ein kata-strophal hoher Anteil, der sehr nachdenklich stimmt, auch in Anbetracht des 38-Millionen-Franken-Defizits, das das Bud-get 2014 aufweist.»

Finanzdirektorin Rosmarie

Widmer Gysel antwortete äus-serst ausführlich und detail-liert. «Diese auf den ersten Blick tatsächlich erschreckende Zahl verliert ihren Schrecken – im Lichte der Realität betrachtet», sagte sie. Die juristischen Per-sonen setzen sich laut Widmer Gysel folgendermassen zusam-men: Von den insgesamt 3'728 Firmen sind 3'003 Kapitalgesell-schaften, 194 Verwaltungsge-sellschaften, 167 Holdinggesell-schaften, 91 Genossenschaften und 265 Stiftungen und Verei-ne. Die letzten beiden entspre-chen 9,6 Prozent aller juristi-schen Personen. Regierungs-rätin Widmer Gysel sagte, der Interpellant spreche ganz pau-schal von Steuern. Aber in der Steuerstatistik sei der Unter-schied zu erkennen: Es gibt Ge-winn-, Kapital- und Minimal-steuern auf Liegenschaften. Dazu kommt noch die Min-deststeuer in der Höhe von 200 Franken für Kapitalgesellschaf-ten und 100 Franken für Genos-senschaften. «Bei den angeführ-

ten 64 Prozent geht es also um jene juristischen Personen, die keine Gewinnsteuer bezahlen», präzisierte Widmer Gysel.

Von den total 3'728 juris-tischen Personen zahlen 2,6 Prozent knapp 80 Prozent der Gewinnsteuern. 83 Prozent der juristischen Personen zah-len weniger als zwei Prozent. «Die Herkunft der Gewinn-steuern ist also sehr ungleich verteilt», so die Finanzdirek-torin. Laut Rosmarie Widmer Gysel entrichteten die juris-tischen Personen 2011 rund 35,4 Millionen Franken Ge-winnsteuern.

Die Bürgerlichen warfen den Linken – besonders dem Interpellanten, der Lehrer ist – vor, sie verstünden nichts von der Wirtschaft. Die Linken ih-rerseits kritisierten, dass zu viele Unternehmen von zu vielen Steueroptimierungen profitierten und vor allen vie-le legale Tricks anwendeten, um keine Steuern bezahlen zu müssen.

Die kantonale Steuerverwaltung habe genügend Kontrolleure, um bei Firmen Stichproben durchzuführen, hiess es. Foto: Peter Pfister

Der Kantonsrat diskutierte die Frage der Steueroptimierung von Unternehmen

Über das Verstecken von SteuernDaniel Fischer (SP, Schaffhausen) wollte mit einer Interpellation herausfinden, warum 64 Prozent der

juristischen Personen keine Steuern bezahlen. Er kam damit bei den Bürgerlichen nicht gut an.

Ausserdem im Rat Der Kantonsrat geneh-

migte die Geschäftsbe-richte 2013 der Schaff-hauser Kantonalbank, der Gebäudeversiche-rung und der Schaffhau-ser Sonderschulen ein-stimmig.

• Mit 34 zu 18 überwies der Kantonsrat ein Pos-tulat von Willi Josel (SVP, Neuhausen). Damit wer-den die Fristen im Brand-schutz verlängert.

Der Vorstoss musste von ei-nem Begginger kommen: Wal-ter Vogelsanger (SP, Beggingen) wollte mittels einem Postulat erreichen, dass das 2,2 Kilo-meter lange Teilstück Chlos-terfeld–Guetbuck – also die Randenüberfahrt – asphaltiert werde. Mit einer Teerung wäre das Verkehrsproblem auf dem Gutbuck gelöst und Beggin-gen rücke der Stadt näher, ar-gumentierte Vogelsanger.

Baudirektor Reto Dubach erklärte, die Randenüberfahrt erhitze die Gemüter seit Jahr-zehnten. Heute seien 7 der 9,2 Kilometer langen Strecke as-phaltiert. «Das ist nach vielen politischen Vorstössen und Diskussionen sozusagen ein historischer Kompromiss», meinte Dubach. Eine Teerung würde zwar weniger Staub, da-für mehr Verkehr und mehr Lärm sowie weniger Sicherheit

für die Wanderer bringen. Pe-ter Neukomm (SP, Schaffhau-sen) sagte, der Stadtrat sei dezi-diert gegen eine Asphaltierung der Teilstrecke, die auf Stadt-gebiet liege. «Es wäre absurd, wenn deswegen die Wanderer in den Wald verbannt wür-den», so Neukomm. Die Mehr-heit des Kantonsrat gab ihm und dem Baudirektor recht; der Rat lehnte das Postulat mit 24 zu 16 Stimmen ab. (ha.)

Der Kantonsrat lehnte ein Postulat zur Asphaltierung der Gutbuckstrasse ab

Überfahrt wird nicht geteert

Page 7: schaffhauser · 2016. 10. 17. · Julia und Till Der Trauergottesdienst fi ndet am Freitag, 6. Juni 2014, um 14.00 Uhr in der Kirche in Buch-thalen statt. Traueradresse: Robert Schmid,

Stadt 7Donnerstag, 5. Juni 2014

Eine Gruppe der Pfadi lausch-te auf der Tribüne der Debat-te des Grossen Stadtrats vom Dienstag Abend, denn das ers-te Traktandum war für die Pfadi- Bewegung wichtig: Es ging um die Frage, ob ein 4000 Quadratmeter grosses Stück Land im Brandtobel in Herblin-gen aus der Landwirtschaftszo-ne in die ZöBAG (Zone für öf-fentliche Bauten, Anlagen und Grünflächen) umgezont wer-den solle. Dies, damit die Pfa-di dort in unmittelbarer Nähe zum Wald, aber auch zum An-schluss an den öffentlichen

Verkehr ein neues Pfadizent-rum errichten könnte.

Einige Anwohner hatten Ein-wendungen dagegen erhoben, doch im Rat äusserte sich nur Alfred Tappolet (SVP) kritisch: Er befürchtete, dass aufgrund des neuen Raumplanungsge-setzes im Gegenzug zur Umzo-nung des Grundstücks anders-wo Auszonungen nötig werden könnten. Alle anderen Frakti-onen stimmten jedoch zu und die Vorlage wurde mit 24 zu 5 Stimmen angenommen, wor-auf die Pfadis erfreut «Merci!» skandierten. (mg.)

Auf diesem Grundstück soll die Pfadi ein einstöckiges Gebäude errichten dürfen. Foto: Peter Pfister

Der Grosse Stadtrat gibt mit einer Umzonung grünes Licht für ein neues Pfadfinder-Zentrum

Die Pfadi sagt «Merci»

GROSSER STADTRATSCHAFFHAUSEN

BEKANNTMACHUNG EINES BESCHLUSSES VOM 3. JUNI 2014Schaffung von Rechtsgrundlagen für bestehende Spezialfinanzierungen

Der Grosse Stadtrat genehmigt die Vorlage betref-fend Schaffung von Rechtsgrundlagen für beste-hende Spezialfinanzierungen vom 12. November 2013 und die Anträge der Spezialkommission vom 31. März 2014.

Der Grosse Stadtrat beschliesst, den Museumsfonds und den Erschliessungsreservefonds weiterzuführen und genehmigt die entsprechenden Verordnungen.

Der Grosse Stadtrat beschliesst, die Mittel des Natur- und Forstausgleichsfonds in den neuen Forstreservefonds zu überführen und genehmigt die entsprechende Verordnung.

Diese Beschlüsse unterstehen nach Art. 25 lit. b der Stadtverfassung dem fakultativen Referendum.

Die Referendumsfrist läuft ab am Montag, 7. Juli 2014.

IN NAMEN DES GROSSEN STADTRATESGeorg Merz Gabriele BehringPräsident Sekretärin

Page 8: schaffhauser · 2016. 10. 17. · Julia und Till Der Trauergottesdienst fi ndet am Freitag, 6. Juni 2014, um 14.00 Uhr in der Kirche in Buch-thalen statt. Traueradresse: Robert Schmid,

8 Neuhausen Donnerstag, 5. Juni 2014

Praxedis Kaspar

«Alles, einfach alles hat man beim Chü-beli-Moser bekommen.» Patrick de Quer-vain, der junge Leiter Hochbau der Ge-meinde Neuhausen am Rheinfall, muss schmunzeln, wenn er sich an Einkäufe im Eisenwaren- und Haushaltsgeschäft Moser in seiner Jugendzeit erinnert: ein paar Steinstufen hoch und schon stand man mitten drin im Eldorado an der Zen-tralstrasse 1. Der Laden, bekannt als Chü-beli-Moser, war ein Geschäft wie es heute keines mehr gibt, ein Fest für Augen und Ohren und Nase, eine Bühne für die klei-nen Geschichten des Alltags, eine Fund-grube für all jene Dinge, die der Mensch braucht, um sich seinen Alltag so ange-nehm und so praktisch wie möglich ein-zurichten. Hier drin roch es nach Eisen, Holz und Körben. Aus der Werkstatt hin-ter dem Verkaufsraum drang das Rattern der Drehbank, im Lagerraum stapelten sich Pfannen und Geschirr, Haushaltma-schinen und alle Arten von Küchengerät.

Die eigentliche Ordnung der Dinge aber zeigte sich im Ladenraum, der heute in staubgesättigtem Halbdunkel vor sich hindämmert und doch immer noch aufs Zauberhafteste an eine Welt erinnert, in der man das Chaos durch eine besonde-re Ordnung bändigte, Staub und Schmutz durch Reinlichkeit in Schach hielt, die Leere mit Fülle verdeckte, dem Mangel durch die überreiche Auswahl beizu-kommen versuchte: Noch heute stehen im Ladenlokal, aus dem die Kundschaft

mit ihren halblauten Warteschlangenge-sprächen längst verschwunden ist, zwei mächtige Theken und eine meterhohe Wand voller Schubladen, die obersten nur mit der Leiter erreichbar. Hier stand man noch an seinem zugewiesenen Platz hinter oder vor dem Ladentisch, hier liess man sich die paar Schrauben und Nägel über die Tischplatte reichen, fein säuber-lich abgezählt und ordentlich verpackt in Papiersäckli. Hier sagte man Adieu, wenn man alles beisammen hatte und dann klingelte die Ladenglocke, während man die Tür hinter sich zuzog und die paar Stufen hinunter auf die Industrie-strasse nahm.

Säuberlich beschriftetIrgendeiner von den Mosers – man stellt sich vor, dass er eine blaue Ärmelschür-ze getragen hat – muss einen besonderen Sinn für Ästhetik gehabt haben, man hät-te ihm gerne zugeschaut, wenn er, wohl aus Prospekten oder Katalogen, mit fei-ner Schere eine Schraube, eine Feile, ei-

Neuhausen: Das Chübeli-Moser-Huus kann ein Bijou werden

Schubladen der ErinnerungDer Gang durchs Haus ist eine Zeitreise: Das Chübeli-Moser-Huus mit seinem prägnanten Treppengiebel

sucht neue Besitzer mit Sinn für Geschichte und einem Händchen für nachhaltige Nutzung.

Als hätte er selbst hier gearbeitet: Patrick de Quervain ist begeistert vom Chübeli-Moser-Huus. Fotos: Peter Pfister

Page 9: schaffhauser · 2016. 10. 17. · Julia und Till Der Trauergottesdienst fi ndet am Freitag, 6. Juni 2014, um 14.00 Uhr in der Kirche in Buch-thalen statt. Traueradresse: Robert Schmid,

Neuhausen 9Donnerstag, 5. Juni 2014

nen Bohrer ausschnitt, auf ein Stück-lein Karton in gleichen Ausmassen auf-zog und das Ganze schliesslich auf die Schublade klebte, in der die abgebildeten Schrauben, Feilen, Bohrer lagen. Heu-te sind die Schubladen noch immer be-schriftet, wenn auch längst leer. Nachfol-gende Eisenwarenhändler haben es sich einfacher gemacht: Statt der Abbildung haben sie schlicht das Original auf den Schubladendeckel geleimt, eine Schrau-be, einen Bohrer, einen Henkel, einen Türgriff ...

Das WohnarbeitshausWohnen und Arbeiten im gleichen Haus, wie das früher die Regel war: Es ist zu ver-muten, dass die früheren Inhaber der Lie-genschaft mit ihren Familien, Lehrlingen und Gesellen – man weiss vom Küfer Rich, vom Zimmermann Johannes Huber, vom Schreinermeister Conrad Huber – meist in den beiden Wohnungen des ersten und zweiten Obergeschosses gelebt haben: Der Weg zur Arbeit am Morgen war kurz, der Gang die steilen Treppen hoch in den Feierabend wohl eher lang ... Wer heute einen Rundgang durch die Wohnräume macht, findet eine in Spinnweb gefange-ne Welt voller Versatzstücke des letzten Jahrhunderts, stehengelassen in mindes-tens 200 Jahre alten Mauern. Zwei schö-ne historische Kachelöfen, ein schweres, schwarzes Telefon, das seit vielen Jahren in sich hineinschweigt. Eine Badewanne auf rostigen Füssen, Chuchichäschtli im cremigen Weiss der Vierzigerjahre, am Fenster eine Büste aus Gips, ein schöner

alter Sekretär in Nussbaum, Vorhänge, die bei der leisesten Berührung zu Staub zerfallen. Es ist ein sich selbst überleben-des Haus voller Geschichten, die Denk-malpflege attestiert, insbesondere we-gen des Zaren-Zmittags (siehe Kasten), eine gewisse historische Bedeutung und Schutzwürdigkeit, vor allem aber drin-genden Handlungsbedarf. Die Gemeinde möchte das Haus mitten im Dorfkern er-

halten, denn es ist ein wichtiges Glied in der Kette der alten Zentralstrasse-Häuser, die mit der Zeit hoffentlich ebenfalls res-tauriert werden können.

Jetzt muss was laufenDas Chübeli-Moser-Huus ist derzeit noch im Besitz der Gemeinde, die den in sei-ner jetzigen Ausprägung wohl vor 1810 erstellten Bau an der Zentralstrasse 1 in einer Art Rettungskauf gesichert hat: Das Handwerker- und Kaufmannshaus soll ei-nen neuen Besitzer finden, der es so re-noviert, dass die denkmalgeschützte Fas-sade samt Treppengiebel und hölzernem Laubengang erhalten bleibt. Im Innern allerdings sind massive Erneuerungen nötig und, wie der Leiter Hochbau, Pa-trick de Quervain, sagt, auch unvermeid-lich: «Wichtiger als der Kaufpreis ist der Gemeinde Neuhausen am Rheinfall ein sinnvolles Nutzungskonzept, wobei eine hochstehende Innenarchitektur und er-höhte Energiemassnahmen mitbeurteilt werden.» Auf ein entsprechendes Inserat der Gemeinde haben sich mehrere Inte-ressierte gemeldet, demnächst beginnen die Verhandlungen. Eins aber ist sicher: Bis Ende 2016 muss die Liegenschaft um-gebaut und totalsaniert sein, so, wie sie wohl damals, 1814, im Schuss war, als Zar Alexander in der Stube Zmittag ass.«In die Ecke, Besen, Besen seids gewesen!»: Hier fehlt nur der Zauberlehrling.

«En Guete, Herr Zar»Herr und Frau Rich, die Küfersleute, sind in arger Aufregung. Heute, am 9. Januar 1814, ereignet sich in ihrer Stu-be im ersten Stock des stattlichen Hau-ses, das jetzt noch Riiche-Huus heisst und gemäss Brandassekuranz-Katas-ter dem Küfer Jacob Rich gehört, ein kleines Stücklein Weltgeschichte: Der russische Kaiser, Zar Alexander I. aus dem Hause Romanow, 37 Jahre alt und verheiratet mit Prinzessin Louise von Baden, die jetzt Zarin Elisabeth ist, hat den Rheinfall besucht, vielleicht auf den Rat seiner Gattin, die sich dank ihrer Herkunft hierzulande ein wenig auskennt. Der Zar hat, vielleicht, jäm-merlich kalte Füsse. Oder muss, viel-leicht, aufs Klo. Jedenfalls, es über-kommt ihn, nicht zum ersten Mal, die Laune, mit dem einfachen Volk in Kon-takt zu treten, wie uns Staatsarchivar Roland Hofer wissen lässt. Und, so sa-gen die Quellen und so zeigt es ein

zeitgenössischer Holzschnitt, der Kai-ser kehrt tatsächlich im Haus mit dem Treppengiebel gegenüber dem damali-gen Gemeindehaus ein und speist mit der Familie Rich zu Mittag. Leider ver-raten die Quellen nicht, was Frau Küfe-rin auftischt. Einen währschaften Bra-ten gibts vielleicht und voraus eine schöne Suppe. «En Guete, Herr Zar!»

Wir aber raten den künftigen Besit-zern des geschichtsträchtigen Hauses, dereinst an der frisch renovierten Fas-sade eine hübsche Plakette zur Erinne-rung an den Zarenbesuch anzubringen. Im September des gleichen Jahres wird Zar Alexander übrigens am Wiener Kongress als Gegenspieler Fürst Metter-nichs bei der Neuordnung Europas nach dem Sturz Napoleons eine wichti-ge Rolle spielen. Der Rheinfall aber, man denke, hat seit damals und über-haupt keine Sekunde lang das Fliessen unterlassen. (P.K.)

Page 10: schaffhauser · 2016. 10. 17. · Julia und Till Der Trauergottesdienst fi ndet am Freitag, 6. Juni 2014, um 14.00 Uhr in der Kirche in Buch-thalen statt. Traueradresse: Robert Schmid,

10 Kultur Donnerstag, 5. Juni 2014

Nora Leutert

Ihr Ruf eilt den «Flying Steps» voraus, das Stadttheater ist am Freitag fast bis auf den letzten Stehplatz besetzt. Als das Licht im Saal erlischt und der deutsche Opernregisseur Christoph Hagel das Kla-vier erklingen lässt, ist nichts zu sehen von der Breakdance-Truppe mit dem vier-fachen Weltmeister-Titel. Stattdessen be-tritt eine Ballerina im weissen Kleidchen die Bühne, tanzt auf baren Füssen, wie man es kennt. Auf einmal kommt Bewe-gung in den dunklen Zuschauerraum: Aus den Gängen und den vorderen Rän-gen streben Gestalten Richtung Bühne, nehmen sie ein und und werfen sich in Pose. Was folgt ist eine ganz neue Inter-pretation von Bachs «Wohltemperiertem Klavier»: Lässig-lockeren Schrittes las-sen die Berliner Jungs ihre Turnschuhe über den Tanzteppich quietschen, um Präludien und Fugen mit derart virtuo-sen Breakdance-Moves zu komplementie-ren, dass dem Publikum der Atem stockt – und kurze Beifallsstürme ausbrechen. Dies natürlich vor allem bei den akroba-tischen «Powermoves»: Wenn die Tänzer

auf dem Kopf rotieren (Headspin), wenn sie sich auf den Händen halten, um Air-twists zu vollführen oder die gespreizten Beine um sich kreisen zu lassen (Flare).

Energie den Bach hinunterJede Bewegung ist ein Kraftakt. Um da-mit eine 70-minütige Show wie «Red Bull Flying Bach» zu bestreiten, müssen den Tänzern Atempausen eingeräumt wer-den. Dirigent Christoph Hagel und «Fly-ing Steps»-Choreograph Vartan Bassil ha-ben in ihr gemeinsam entwickeltes Pro-jekt wohl mitunter aus diesem Grund Vi-deo-Einspielungen, Piano- und Cembalo-Intermezzi und Ballettsoli eingebunden. Zudem wurde das Ganze in eine Liebesge-schichte verpackt, wobei möglicherweise auch der Sponsor ein Wörtchen mitzure-den hatte (angesichts des Projektnamens unschwer zu erraten, wer das sein könn-te). Die Story von «Red Bull Flying Bach» verläuft nach Mustern amerikanischer Tanzfilme à la «Save the last Dance» (Tho-mas Carter, 2001) oder «Step up» (Anne Fletcher, 2006): Ballerina trifft auf coolen Strassentänzer, eine Romanze bahnt sich an, in deren Zuge das männliche Subjekt

auf den rechten Weg kommt, während die Ballettänzerin es schafft, etwas locke-rer drauf zu sein. Abschliessend werden die beiden unterschiedlichen Tanzstile in einer «einzigartigen» Show zusammen-gebracht. In der Aufführung der «Flying Steps» wird umrissen, wie eine Ballerina dieser Tanzcrew beitreten möchte, aber von den Mitwirkenden diskriminiert wird – bis einer von ihnen sich in sie verliebt. In den Pas-de-Deux zwischen dem B-Boy und der Ballerina kommt es aber kaum zur originellen Fusion zwischen Strassen-tanz und Klassik, die Annäherung der Sti-le bleibt verhalten. Offensichtlich gelingt es der Balletteuse trotzdem, sich street credibility – will heissen: Ansehen in der Szene – zu verschaffen. Mit neuem Outfit und Turnschuhen tanzt sie am Schluss in den Reihen der B-Boys.

Dass nicht nur der Tanz auf den Spit-zen, sondern auch jener auf der Strasse höchste Präzision erfordert, führen die «Flying Steps» meisterhaft vor Augen. Opernregisseur Christoph Hagel, be-kannt für seine Crossover-Projekte, hat darin die Möglichkeit erkannt, Bachs po-lyphone und kontrapunktische Technik exakt in Breakdance-Bewegungen zu übertragen. Das funktioniert bemerkens-wert – allerdings unter Verlust der Ener-gie dieser Tanzkultur, entstanden als Al-ternative zur Gewalt auf den Strassen im New York der 70er-Jahre. Ganz anders als im Ballett, wo Anmut und Ausdruck über die enorme körperliche Anstrengung hinwegtäuschen sollen, wird im Break-dance der Kraftaufwand ausgestellt. Durch Bachs sanfte Fugen und Präludien sind die Bewegungen der Tänzer gebän-digt, sie scheinen sich erst in voller Wucht zu zeigen, wenn die elektroni-schen Hiphop-Beats einsetzen. Bezeich-nend dafür ein Video, projiziert auf ein grosses Tuch, das die Tänzer als Lein-wand spannen: Ein Breakdancer wird ge-zeigt, der vom Boden abhebt, sich in fast übernatürlicher Eleganz in der Luft dreht. Nun völlig in Einklang mit Bachs live gespielter Musik – weil in Zeitlupe.

Breakdance meets Johann Sebastian Bach: Wie bahnbrechend ist das?

«Wohltemperierter» StrassentanzIn der Show des Opernregisseurs Christoph Hagel und der Crew «Flying Steps» stösst Strassentanz auf

Bachs «Wohltemperiertes Klavier» – was den Breakdance allerdings weniger adelt als zähmt.

Die «Flying Steps» breaken zu Klavier- und Cembaloklängen. Foto: Peter Pfister

Page 11: schaffhauser · 2016. 10. 17. · Julia und Till Der Trauergottesdienst fi ndet am Freitag, 6. Juni 2014, um 14.00 Uhr in der Kirche in Buch-thalen statt. Traueradresse: Robert Schmid,

ausgang.shVOM 5. BIS 11. JUNI 2014

Eine scheinbar körperlose Hand winkt aus dem Boot: Milo (Sven Wyss-Birrer) untersucht die unheimliche Erscheinung genauer, während Leo (Alessio Rubli) lieber im Hintergrund bleibt. Seine Schwester Johanna (Olivia Jaggi) hat indessen noch gar nichts bemerkt. Foto: Peter Pfister

ANDRINA WANNER

EIN HALB verstecktes Boot, zwei Handwagen und drei Jugendliche am Strand: Milo (Sven Wyss-Birrer), sein Freund Leo (Alessio Rubli) und dessen Schwes-ter Johanna (Olivia Jaggi) diskutie-ren darüber, ob Johanna nun eher «Sandmousse» oder «Quallenra-gout» kochen soll, weil sonst be-reits nichts mehr vorrätig ist.

Die drei Jugendlichen sind unterwegs zum «ertrunkenen Land», Milos Heimat, die er unbe-dingt wiederfinden will. Die Insel soll wunderschön sein, voller blü-hend roter Magnolien. Leo steht hinter seinem Freund und unter-stützt die Suche, während Johan-na nicht an die sagenhafte Ge-schichte glauben will: «Ihr händ doch alli en Eggä ab.» Buchstäblich gestrandet und nahe am Aufgeben treffen die drei auf einen namenlo-sen Jungen (Cédric Duvoisin), den sie «Schaluppe» nennen – nach

dem Boot, aus dem er plötzlich auf-taucht. Er wohne hier, werde sie aber bald wieder verlassen, so sei-ne vage Prophezeiung. Viel interes-santer ist aber der Stockfisch, den Schaluppe anbieten kann. Wäh-rend die anderen sich dem Festes-sen widmen, bewacht Leo das Rei-segepäck und hat bald darauf eine unheimliche Begegnung mit einem geisterähnlichen Wesen (Cornelia Rütimann), das ihm seinen baldi-gen Tod voraussagt und verspricht, dass Milo durch ihn doch noch das ertrunkene Land finden wird.

TIEFGRÜNDIG

«Het verdronken Land van Milo», wie das Stück im Original heisst, wurde 1985 vom Holländer Ad de Bont geschrieben, einem der wichtigsten Autoren des zeit-genössischen Jugendtheaters. Die fünf Darsteller führen das Stück unter der Regie von Ruedi Widtmann in einer Dialektversion von Richard Wehrli auf.

Den jungen Mimen gefalle vor allem, dass im Stück die Gren-zen zwischen Realität und mysti-schen Erscheinungen immer wie-der verwischt werden, erzählen sie. «S'vertrunkeni Land» konfron-tiert die Zuschauer mit Themen, die in einem Theaterstück mit ju-gendlichen Darstellern selten so konkret zur Sprache kommen. Der Umgang mit dem Tod, die Suche nach einem Platz im Leben – diese abstrakten und tiefgründigen In-halte werden überzeugend und ab-solut ernsthaft vermittelt, obwohl die Produktion in relativ kurzer Zeit eingeübt werden musste, wie Ruedi Widtmann erklärt: Das aktu-elle Stück sei bereits der dritte An-lauf. Zwei zuvor in Angriff genom-mene Produktionen mussten ab-gebrochen werden, weil einige Schauspieler doch noch abge-sprungen waren. Trotz des schwie-rigen Startes sei das Ensemble mit viel Begeisterung bei der Sache und mittlerweile ein eingespieltes

Team. Regisseur und Schauspieler Ruedi Widtmann leitet seit sieb-zehn Jahren die «Theaterchuchi» für junge Schauspielbegeisterte ab elf Jahren mit grossem Engage-ment: «Die Arbeit mit den Kindern und Jugendlichen hält mich selber jung!» Von Anfang an war das In-teresse gross, weil es wenige An-gebote dieser Art gab. Die «Thea-terchuchi» konnte diese Lücke fül-len. Seither wird ungefähr einmal pro Jahr eine Produktion erarbei-tet, je nachdem wie die Darsteller den wöchentlich stattfindenden Kurs mit ihrem Schulalltag unter ei-nen Hut bringen können.

VORHANG AUF!

Das Stück «S'vertrunkeni Land» feiert am Mittwoch (11.5.) um 17 Uhr auf der Bühne des Kino-

theater Central in Neuhausen Pre-miere. Weitere Aufführungen fin-den am Sa (14.6.) um 20 Uhr und am So (15.6.) um 17 Uhr statt.

«Voller blühend roter Magnolien»Die neue Produktion der «Theaterchuchi» zeigt das Stück «S'vertrunkeni Land», das von der Suche nach

dem eigenen Glück handelt, welches oft da liegt, wo man es am allerwenigsten vermutet.

Page 12: schaffhauser · 2016. 10. 17. · Julia und Till Der Trauergottesdienst fi ndet am Freitag, 6. Juni 2014, um 14.00 Uhr in der Kirche in Buch-thalen statt. Traueradresse: Robert Schmid,

KRAUT & RÜBEN Donnerstag, 5. Juni 2014 ausgang.sh

ZUM 18. Mal organisiert das Schaffhauser Lokalradio RaSa das traditionelle Openair im Moser-garten, auch diesmal wieder mit ei-nem bunten Strauss an vielver-sprechenden Bands. Den Auftakt um 19.15 Uhr macht die Gruppe «Denner Clan» mit Musikern aus Basel und Schaffhausen um den hiesigen Bassisten Remo Keller. Das Quartett spielt Surfsound und rebellischen Rock'n'Roll. Als zwei-ter Streich folgt um 20.45 Uhr das Zürcher Duo «Klaus Johann Gro-be», eben zurückgekehrt von einer

Tournee durch Grossbritannien. Die hierzulande noch eher unbe-kannte Band stellt ihr Debutalbum mit poppigen «Krautrock»-Hym-nen vor. Die drei Jüngsten kom-men zum Schluss: «Die Nerven» aus Esslingen bei Stuttgart strapa-zieren ab 22.15 Uhr die Verstärker mit frischem Indierock ab ihrem ak-tuellen Album «Fun». Dazwischen gibt es auch in diesem Jahr Feines vom Grill und vegane Gerichte. Ebenfalls legendär: Die Afterparty im TapTab für Nimmermüde. ausg.

SA (7.6.) AB 17 H, MOSERGARTEN (SH) Im Bett mit den «Nerven»: Max Rieger, Julian Knoth und Kevin Kuhn. pd

NUR IHRE Herkunft ver-bindet die beiden Formationen, die am Freitag bzw. Samstag auf der Kammgarnbühne für musikali-schen Wirbel sorgen werden: Der wilde Osten und die Erkundung seiner dortigen Wurzeln im ehema-ligen Buchenland (Bukowina, heu-

te ein Teil der Ukraine und Rumäni-ens) inspirierten den Mannheimer Stefan Hantel alias Shantel zum 2003 erschienenen «Bucovina Club»-Album. Diesem Sampler mit Songs und Remixes osteuropäi-scher Bands liess der ehemalige Elektro-DJ eine Fortsetzung und

drei Soloalben folgen. Live ist er mit dem «Bucovina Club Orkestar» unterwegs, stets mit allerhöchs-tem Unterhaltungsfaktor.

«Motorama» ist eine fünf-köpfige Band aus der russischen Provinz, deren melancholischen Post-Punk man dort nicht erwarten

würde. Vielleicht gilt sie deswegen als exotisches Kleinod der In-dierock-Szene, das aber natürlich auch musikalisch einiges zu bieten hat. Die Musik der fünf Russen klingt wie die kleine Schwester der britischen Post-Punk-Ikone «Joy Di-vision», entsprechend finden sich Einflüsse der achtziger Jahre und New-Wave-Elemente in den Songs. Die einnehmende Stimme von Sänger Vlad verbindet sich da-bei perfekt mit dem komplex ver-wobenen Klangteppich. Das Album «Alps» und einige der EPs stehen übrigens zum freien Download zur Verfügung. Mit ihrem aktuellen Al-bum «Calendar» sowie der brand-neuen Single «She Is There» ist «Motorama» zurzeit auf Tour. Als Support bringen die fünf Luzerner von «Dans La Tente» das Publikum mit experimentierfreudigem In-dierock schon einmal auf Kurs. aw.

SHANTEL: DO (5.6.) 21 H,

MOTORAMA: FR (6.6.) 21 H,

KAMMGARN (SH)

Der Sommer kann kommen«Sonne satt» heisst die Devise am Wochenende. Dazu passt nichts besser als gute Musik und feines Essen

unter freiem Himmel. Wie praktisch also, dass das RaSafari im Mosergarten zum Konzertabend lädt.

Ein Wechselbad der GefühleZweimal Musik aus dem Osten: Shantel bringt die Rhythmen aus dem Land seiner Vorfahren in die hiesi-

gen Clubs, «Motorama» spielt derweil melancholischen Post-Punk aus der russischen Provinz.

Zuerst einmal heisst es Abtanzen mit Shantel und Kohorten. Danach kann man den fünf Musikern der russischen Band «Motorama» ihren melancholischen Musikstil vom Gesicht ablesen. pd

Page 13: schaffhauser · 2016. 10. 17. · Julia und Till Der Trauergottesdienst fi ndet am Freitag, 6. Juni 2014, um 14.00 Uhr in der Kirche in Buch-thalen statt. Traueradresse: Robert Schmid,

KINO & BÜHNE ausgang.sh Donnerstag, 5. Juni 2014

ZWÖLF JAHRE lang holte Richard Linklater seine Filmfamilie jeweils jährlich ein paar Tage vor die Kamera und inszenierte Szenen aus dem Leben dieser fi ktiven, ganz normalen amerikanischen Familie, deren Darsteller dabei in Echtzeit äl-ter wurden. Man kann Hauptdar-steller Ellar Coltrane also buchstäb-lich dabei zusehen, wie er zu einem jungen Mann heranwächst. Linkla-ters Werk begeistert mit diesem Konzept genauso wie mit den Mo-mentaufnahmen, die er aus dem Alltag der Familie herauspfl ückt. Kein Wunder also, erhielt der Film an der Berlinale 2013 den «Silber-nen Bären» für die beste Regie.

Der frisch eingeschulte Ma-son (Ellar Coltrane) lebt mit seiner Schwester Samantha (Lorelei Link-later) und seiner Mutter Olivia (Pat-ricia Arquette) in Austin, Texas. Die Eltern sind getrennt, Vater Mason Senior (Ethan Hawke, Linklaters langjähriger Lieblingsdarsteller) ar-beitet in Alaska und sieht seine Kin-

der entsprechend selten. Olivia hat zudem kein Glück bei der Wahl ih-rer Bekanntschaften, sodass nach der Trennung immer auch ein Um-zug in eine neue Gegend folgt. Die Kamera begleitet Mason durch sei-ne Kindheit und Jugend mit allen Höhen und Tiefen, Erfolgen und

Rückschlägen, die dazugehören, und die der Zuschauer wohl auch aus dem eigenen Leben kennt. Nicht zuletzt dieser Punkt macht den Film in seiner unaufgeregten Leichtigkeit so mitreissend. aw.

«BOYHOOD»

TÄGLICH, KIWI-SCALA (SH)

Es sind die unspektakulären Momente des Alltags, auf die Regisseur Richard Linklater in «Boyhood» die Kamera richtet. pd

Ruedi Häusermann, Herwig Ursin und Jan Ratschko. Foto: Ernst Spycher

Ländler, aber ganz andersDie Kapelle «Eidgenössisch Moos» macht echte Schweizer Ländlermusik, mit

Jodlern und Juchzern – und mit ziemlich viel Anarchie.

K I N O P R O G R A M M

Kiwi-Scalawww.kiwikinos.ch I 052 632 09 09Boyhood. Regisseur Richard Linklater holte die Schauspieler für seine fi ktive Geschichte, die 12 Jahre im Leben einer amerikanischen Familie zeigt, seit 2002 immer wieder vor die Kamera. E/d/f, ab 10 J., 166 min. tägl. 20 h.One Chance. Der bisherige Lebensweg des Opernsängers und «Britain's Got Talent»-Gewinners Paul Pott. E/d/f, ab 6 J., 103 min, Do-So 17 h, Mi 20 h.The Two Faces of January. E/d, ab 10 J., 97 min, Do-Di 20.30 h, Sa/So 14.30 h. 2 Francos 40 Pesetas. Sp/d, ab 14 J., 99 min, tägl. 17.45 h, Sa/So 14.30 h.Grace of Monaco. E/d/f, ab 10 J., 103 min, Mo-Mi 17.30 h.

Kinepolis www.kinepolis.ch I 052 640 10 00Brick Mansions. Actiondrama um einen Cop, der in einem zukünftigen Detroit in die Machenschaften von Warlords gerät. D, ab 14 J., tägl. 16.45/19.45 h, Sa/So/Mo/Mi 13.45 h, Fr-So 22.30 h.Nix wie weg – vom Planeten Erde. D, ab 6 J., tägl. 16.45 h, Sa/So/Mo/Mi 13.45 h.Malefi cent 3D. D, ab 10 J., tägl. 17/20 h, Sa/So/Mo/Mi 14 h.Edge of Tomorrow 3D. D, ab 14 J., tägl 19.45 h, Fr-So 22.30 h.A Million Ways to Die in the West. D, ab 16 J., tägl. 20 h, Sa/So/Mo/Mi 14 h, Fr-So 22.45 h, tägl. um 17 h Vorstellung in E/d/f.X-Men: Days of Future Past 3D. D, ab 12J., tägl. 19.45 h, Sa/So/Mo/Mi 13.45 h, Fr-So 22.45 h. Tägl. um 16.45 h in Originalsprache.Das Magische Haus. D, ab 6 J., tägl. 17 h.Blended. D, ab 8 J., tägl. 16.45/19.45 h, Sa/So/Mo/Mi 13.45 h, Fr-So 22.30 h.Godzilla. D, ab 14 J., tägl. 17/20 h, Sa/So/Mo/Mi 14 h, Fr-So 22.45 h.Bad Neighbours. D, ab 14 J., tägl. 20 h, Fr-So 22.45 h.Rio 2. D, ab 6 J., Sa/So/Mo/Mi 14 h.The Other Woman. D, ab 12 J., Fr-So 22.45 h.

Schwanen, Stein am Rheinwww.schwanen-buehne.ch I 052 741 19 65Words and Pictures. Romantische Komö-die um die Frage, ob ein Bild mehr sagt als tausend Worte oder doch eher umgekehrt. D, ab 12 J., Fr (6.6.) 20 h.Das magische Haus. D, ab 6 J., Sa (7.6.) 15 h.El Secreto de Wakolda. D, ab 14 J., Sa (7.6.) 20 h.Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand. D, ab 12 J., Mo (9.6.) 20 h.

Kindheit durch die KameraRegisseur Richard Linklater beweist in «Boyhood» nach der erfolgreichen

«Before»-Trilogie erneut sein Händchen für dramaturgische Langzeitprojekte.

DIE DREI Herren von «Eid-genössisch Moos» spielen. Nicht nur auf ihren Instrumenten, son-dern auch sonst, auf der Bühne, in der Auseinandersetzung mit ihrer Musik: Ländlermusik, aber ganz ur-ban und ohne Trachten. Was sie spielen, ist deshalb niemals kit-schig, sondern einfach das, was auf dem Notenblatt steht, mit Res-pekt vor der Tradition. Kombiniert mit Schauspiel wird daraus ein «musiktheatralischer Balanceakt», der an alteingesessenen Traditio-nen rüttelt und sich auch am Ran-

de des Genres gründlich umsieht. Das Trio will dabei keine tiefgründi-gen Gedanken unters Volk bringen, sondern sich einfach dem Ländler widmen, den man so gut kennt und der doch immer wieder anders da-herkommt. Beschwingt und poe-tisch greifen die Musiker so traditi-onsreiche Lieder wie den «Berner Marsch» auf oder zitieren Altmeis-ter Kasi Geisser. Schlussendlich entsteht daraus etwas ganz Neu-es. Das nämlich, was «Eidgenös-sisch Moos» ausmacht. ausg.

MI (11.6.) 19.30 H, STADTTHEATER (SH)

Page 14: schaffhauser · 2016. 10. 17. · Julia und Till Der Trauergottesdienst fi ndet am Freitag, 6. Juni 2014, um 14.00 Uhr in der Kirche in Buch-thalen statt. Traueradresse: Robert Schmid,

VOM 5. BIS 11. JUNI 2014ausgang.sh – Unsere Tipps für diese Woche

DONNERSTAG (5.6.)

MusikShantel & Bucovina Club Orkestar (DE). Der deutsche Musiker Stefan Hantel, der hinter dem Pseudonym Shantel steckt, hat den kulturellen und musikalischen Reichtum der östlichen Ge-gend Bukowina, aus der ein Teil seiner Familie stammt, für sich entdeckt. Die Balkan-Rhythmen werden im Live-Auftritt mithilfe vibrierender Blechinstrumente und elektronischer Beats zu mitreissenden Polka-Pop-Songs vereint. 20 h, Kammgarn (SH).

WorteFrühe Hochkulturen. Führung durch die Aus-stellung mit Benjamin Altdorfer. 12.30 h, Muse-um zu Allerheiligen (SH).

FREITAG (6.6.)

Dies&DasDinnerkrimi – «Shoppen und Killen». Die Dinnerkrimi-Crew zeigt zum 4-Gang-Menu ein Stück um eine Shopping-Tour mit tödlichen Fol-gen. Weitere Infos und Reservation unter: www.dinnerkrimi.ch. 19 h, Hotel Restaurant Alte Rheinmühle, D-Büsingen.Stadtführung Stein am Rhein. Rund einstün-dige Zeitreise zurück ins mittelalterliche Stadt-leben. Anmeldung erwünscht unter Tel. 052 742 20 90. 11.30 h, Tourist-Offi ce, Stein am Rhein.

MusikHommage an Johannes Zentner. Aus Anlass des 25. Todestages von Johannes Zentner fi ndet ein Liederabend mit den beiden Schaffhauser Musikerinnen Madeleine Esther Zimmermann (Altistin) und Beatrice Kunz (Flötistin) sowie mit dem in Solothurn beheimateten amerikanischen Pianisten Robert Newson statt. Gespielt werden ausgewählte Werke des bis in die Gegenwart bekannten Komponisten, Dirigenten und Grün-ders des Kammerorchesters MCS. 17 h, Rat-hauslaube (SH).Katharina Busch (CH). Die 29-jährige Zürcher Singer/Songwriterin präsentiert feinfühlige Songs, die von einer Mischung aus Folk, Pop, Soul und einer Prise Jazz getragen werden. Live wird Katharina Busch von Levin Deger (Gitarre), Thomas Hauser (Bass) und Andre Bader (Schlag-zeug) begleitet. 20.30 h, Dolder2, Feuerthalen.Motorama (RUS). Die russische Band macht melancholischen und dennoch höchst tanzbaren Post-Punk, der vom New Wave der 80er-Jahre inspiriert ist. Unterstützung kommt von der Lu-zerner Indie-Gruppe «Dans La Tente». 20.30 h, Kammgarn (SH):Shaky Ground (SH). Die Schaffhauser Blues- und Funktruppe tritt in Begleitung der Sängerin Susan Davis, Sänger Josh Stibi und Trompeter Beat Bossart auf. 20 h, Sky Bar & Lounge (SH).

Ittinger Pfi ngstkonzerte. Das Ensemble Ittin-ger Pfi ngstkonzerte präsentiert Werke von Carl Philipp Emanuel Bach, Johann Sebastian Bach und Joseph Haydn. 19 h, Remise Kartause Ittin-gen, Warth. Weitere Aufführungsdaten der It-tinger Pfi ngstkonzerte unter: www.kartause.ch.The Unsung Weill. Das Trio um die deutsche Pianistin Julia Hülsmann ist zusammen mit dem Sänger Theo Bleckmann bisher unbekannten Facetten von Kurt Weills Werk auf der Spur. 20.30 h, Jazzclub D-Singen.

KunstVernissage: Kim Kostüm – Gedankenvö-gel. Die Künstlerin Kim Kostüm hat zusammen mit dem Schauspieler und Komponisten Carlos Greull eine abendfüllende Performance mit eigenen Bildern, Musik und Texten konzipiert. Diese wird an vier Abenden im Juni zu sehen sein, zum ersten Mal an der Vernissage um 19 h. Kim Kostüms Bilder können während den Öffnungszeiten der Galerie besichtigt werden: Sa/So/Feiertage 11-17 h, Di-Fr 14-17 h. Bis 29. Juni. Falkengalerie, Stein am Rhein.

SAMSTAG (7.6.)

Dies&DasSonderausstellung «Mobilmachung». Die bislang grösste Sonderausstellung des Muse-ums im Zeughaus thematisiert die Mobilma-chung der Schweizer Armee seit 1792. An die-sem zweiten Museumstag können die Besucher zudem einen Blick hinter die Kulissen werfen und die Arbeits- und Lagerräume des Museums be-sichtigen. Auch die übrigen Ausstellungen und die Museumsbeiz sind durchgehend geöffnet. Ein Shuttle mit historischen Militärfahrzeugen bringt die Besucher vom Zeughaus in die ehe-malige Stahlgiesserei im Mühlental, wo Panzer, Radfahrzeuge und Geschütze ausgestellt sind. Offen: Bis Oktober am jeweils ersten Samstag im Monat. 10-16 h, Museum im Zeughaus (SH):Reben und Wein. Führung auf gut begehbaren Wegen durch die Rebberge von Hallau. Keine Anmeldung erforderlich. 14 h, Vinothek/Tourist Offi ce, Hallau.Grenzenloses Gartenerlebnis Hegau-Schaffhausen. Susi und Hannes Pantli geben Einblick in ihren grossen, offenen Gartenraum mit Aussicht über die Dächer der Altstadt von Schaffhausen und zum Munot. 10-18 h, Nord-strasse 16 (SH).

MusikBubble Beatz (CH). Nach fünf Jahren Spielzeit mit dem Programm «Don‘t Litter» präsentieren Kay Rauber und Christian Gschwend ihre neue Show «All you can Beat». Das originelle Ost-schweizer Schlagzeuger- und Schrottmusiker-Duo trommelt auf einer mobilen Drehbühne drauf los, was das Zeug hält. 20.15 h, Kammgarn (SH).

RaSafari. Bereits zum 18. Mal fi ndet das Open-air von Radio RaSa statt. Das Line-up ist äus-serst vielversprechend: Zum Auftakt spielt das Basler/Schaffhauser Quartett «Denner Clan» um den Bassisten Remo Keller (19.15 h). Danach wartet das Zürcher Duo «Klaus Johann Grobe» auf, das gerade von seiner Tour durch Gross-britannien zurückgekommen ist, poppige Songs mit deutschen Zeilen im Gepäck (20.45 h). Zum Abschluss strapazieren «Die Nerven» aus Esslin-gen bei Stuttgart ihre Gitarren (22.15 h). Zudem gibts Feines vom Grill und vegane Gerichte. Das Fest fi ndet bei jeder Witterung statt. Ab 17 h, Mosergarten (SH).RaSafari Afterparty. Wer die Ohren noch nicht voll hat, mache sich nach dem Openair auf zur traditionellen Afterparty. Dort sorgt Rapper Roc-cobelly aus Lausanne für Furore. Weitergetanzt wird mit den beiden DJs Ruedi Snare und DJoy-stick. Ab 22.30 h, Taptab (SH).

SONNTAG (8.6.)

MusikKlassik im Rüden: «Männerfreundschaf-ten». Chasper Curò Mani (Bariton) und Daniel Camille Benz (Tenor) singen Arien, Lieder und Duette von Brahms, Verdi und anderen, in Be-gleitung von Zoi Tsokanou am Klavier. 11 h, So-rell Hotel Rüden (SH).

WorteRitterturnier – Geschichte einer Festkultur. Führung für Erwachsene. 11.15 h, Museum zu Allerheiligen (SH).Carl Andre – Poems 1958–1969. Führung durch die Ausstellung mit Matthias Fischer. 11.30 h, Museum zu Allerheiligen (SH).

MONTAG (9.6.)

Dies&DasPfi ngstchilbi. Die traditionelle Chilbi erfreut Gross und Klein. Vom 7. bis 15. Juni. Ab 13 h, Breite (SH).Schaffhauser Wanderwege. Mittelschwere Bergwanderung über die Hundwiler Höhi. Wanderleiter: Paul Kurer. Besammlung: 7.05 h, Bahnhof (SH).

MusikIttinger Pfi ngstkonzerte. Werke von Carl Philipp Emanuel Bach und Hans Werner Hen-ze. Mehr zu den Ittinger Pfi ngstkonzerten unter: www.kartause.ch. 11.30 h, Remise Kartause Ittingen, Warth.

DIENSTAG (10.6.)

Dies&DasWandergruppe Verkehrsverein SH. Wan-derung von Überlingen bzw. Owingen nach Hohenbodman und weiter durchs Aachtobel nach Lippertsreute. Treffpunkt: 8.20 h, Bahn-hofshalle (SH).Munotverein SH: 1. Quadrille-Kurs. Im Tanz-kurs können die Kenntnisse des französischen Gesellschaftstanzes erworben oder aufgefrischt werden, um fi t für den Munotball zu sein. Wei-tere Daten: 17. und 24. Juni. 20.15 h, Munot (SH).

MITTWOCH (11.6.)

BühneS'vertrunkeni Land. Die jüngeren Mitglieder der Theaterchuchi zeigen unter der Regie von Ruedi Widtmann ein Stück des niederländischen Dramatikers Ad de Bont, in der schweizerdeut-schen Übersetzung von Richard Wehrli. Drei Ju-gendliche begeben sich auf die Suche nach dem ertrunkenen Land, wobei sie mit existenziellen Lebenserfahrungen konfrontiert werden. 17 h, Kinotheater Central, Neuhausen.

MusikKapelle Eidgenössisch Moos: «Ländler wol-len mitreden». Ruedi Häusermann (Regie und Klarinette), Herwig Ursin (Schauspiel und Akkor-deon) und Jan Ratschko (Schauspiel und Basskla-rinette) bilden eine Ländlerkapelle der besonde-ren Art: In diesem «musiktheatralischen Balance-akt» rütteln die Musiker mit experimentellem Geist an den Traditionen der echten Schweizer Ländlermusik. 19.30 h, Stadttheater (SH).Violinkonzert. Violinklasse von Manuela Men-sching. 19 h, Im-Thurn-Saal, Musikschule (SH).

WorteRitterturnier – Geschichte einer Festkultur. Führung durch die Ausstellung für 3 Generatio-nen. 14.15 h, Museum zu Allerheiligen (SH).

Dies&DasBerufe stellen sich vor. Kaufmann/-frau (In-ternationale Speditionslogistik) EFZ, erw. Grund-bildung sowie Logistiker/in EFZ. Anmeldung bis 6.6. unter Tel. 052 569 36 01 oder Mail: [email protected]. 14 h, Rhenus Contract Logistics AG, Ebnatstrasse 150A (SH). Kaufmann/-frau (Öffentliche Verwaltung) EFZ, Basis-Grundbildung/erw. Grundbildung. An-meldung unter Tel. 052 632 55 11. 14 h, lea-sh Lehrlingsausbildung Kanton und Stadt Schaff-hausen, Stadthausgasse 10 (SH):Senioren Naturfreunde Schaffhausen. Wanderung Wässermatten Langenthal. Leitung: F.Weilenmann. 9 h, Schalterhalle (SH).

Impressum «ausgang.sh» ist die Freizeitbeilage der «schaffhauser az».

Verlag: az-Verlags AG, Webergasse 39, 8201 Schaffhausen. Redaktion: Kevin Brühlmann (kb.), Nora Leutert (nl.), Andrina Wanner (aw.)

AUSGANGSTIPP

Katharina BuschFr (6.6.) 20.30 h, Dolder2, Feuerthalen. Die Zürcher Pop-Songwriterin nimmt die Zuhörer mit ihrem Debutalbum «Ten Hours On A Bus» mit auf eine Reise durch die Höhen und Tiefen des Alltags.

Page 15: schaffhauser · 2016. 10. 17. · Julia und Till Der Trauergottesdienst fi ndet am Freitag, 6. Juni 2014, um 14.00 Uhr in der Kirche in Buch-thalen statt. Traueradresse: Robert Schmid,

Wochengespräch 15Donnerstag, 5. Juni 2014

Kevin Brühlmann

az Sportverbände und Anti-Doping-Agenturen beteuerten in jüngster Vergangenheit immer wieder, dass Profisport im Allgemeinen «saube-rer» geworden sei. Was ist an dieser Behauptung dran?Ernst Alder Es klingt zwar paradox, aber wenn Sportler positiv auf Doping getestet werden, ist das eigentlich gut. Denn das bedeutet erstens, dass Kontrol-len gemacht werden, und, zweitens, dass diese auch funktionieren. Ich würde zu-dem sagen, dass der Druck auf die Athle-ten stark zugenommen hat, was Überwa-chung und Kontrolle anbelangt. Auf der Gegenseite haben alle Dopingjäger stark aufgerüstet, sie verfügen über mehr Be-fugnisse, Wissen und Erfahrung. Den

Anti Doping-Labors entgeht mit ihren hochspezialisierten, wissenschaftlichen Analysegeräten kein verdächtiger Wirk-stoff im Urin oder Blut einer Athletin. Seit der Gründung der WADA (Welt-Anti-Doping-Agentur, Anm. d. Red.) im Jahr 1999 wurde auch die Zusammenar-beit mit allen Kontrollinstanzen vertieft. Und dank den quasi-staatlichen NADA (die Nationalen Anti-Doping-Agenturen, Anm. d. Red.) sind die Daten zuverlässi-ger geworden und somit juristisch vali-de. Das war früher überhaupt nicht so. So gesehen, ist Leistungssport in jüngs-ter Vergangenheit tatsächlich sauberer geworden, ja.

Leichtathletik, Schwimmen, Rad-sport – in diesen Sportarten ist das Thema «Doping» allgegenwärtig, nur

Heutige Anti-Doping-Agenturen, meint Ernst Alder, seien «scharfe Hunde» und garantiert zuverlässig. Fotos: Peter Pfister

Dopingexperte Ernst Alder über leistungssteigernde Substanzen im modernen Fussball

«Es herrscht keine selige Ruhe»Doping im FussballKönig Fussball, der Erhabene, Sport-art Nummer eins, hochökonomisier-tes Massenvergnügen – und Doping? Ginge es nach Spielern, Trainern, Klubbossen, Physiotherapeuten und Verbandchefs, wird im Fussball nicht gedopt. Doch wie sagte einst der re-nommierte deutsche Fussballtrainer und -manager Ralf Rangnick: «Je-der Verein hat einen Doping-Beauf-tragten, normalerweise sind das die Mannschaftsärzte.» Die kommende Fussballweltmeisterschaft im klima-tisch anspruchsvollen Brasilien wirft die Frage nach gedopten Kickern er-neut auf. (kb.)

Page 16: schaffhauser · 2016. 10. 17. · Julia und Till Der Trauergottesdienst fi ndet am Freitag, 6. Juni 2014, um 14.00 Uhr in der Kirche in Buch-thalen statt. Traueradresse: Robert Schmid,

16 Wochengespräch Donnerstag, 5. Juni 2014

im Fussball nicht, dort wird kaum da-rüber geredet. Nur: weshalb nicht?Gute Frage. Es wäre auf jeden Fall ver-messen, zu glauben, dass dort selige Ruhe herrsche. Vielleicht erinnern Sie sich noch an die Dopingaffäre in Nord-italien bei den grossen Klubs (zwischen 1994 und 1998, Anm. d. Red.), als es di-verse Prozesse gab, bei denen auch Ärz-te verurteilt worden sind. Dass über Do-ping im Fussball nicht geredet wird, liegt meiner Meinung nach am zu grossen Ein-f luss der nationalen Sportverbände.

Findet im Fussball zu wenig Kontrol-le statt? Es ist ja kein Geheimnis, dass Spieler «fitgespritzt» werden.Nicht unbedingt, hier muss allerdings auch etwas differenziert werden: Der ver-letzte Athlet hat selbstverständlich das Recht auf eine therapeutische Behand-lung, genauso wie er das als Nichtsport-ler auch hätte. Darum ist auch von der WADA vorgesehen, dass ein Athlet eine Ausnahmebewilligung erhält, wenn er an einer Krankheit leidet, die er nachwei-sen kann – was eine ziemlich aufwendi-ge Geschichte ist. So darf er, nur zu the-rapeutischen Zwecken natürlich, ein für ihn nötiges Arzneimittel einnehmen. Für diese Sonderbehandlung muss er aber einen grossen Aufwand betreiben. Da

reicht der Attest des eigenen Hausarztes bei Weitem nicht. Von 100 Anträgen wer-den daher vielleicht fünf angenommen.

Was nützen einem Fussballer über-haupt leistungssteigernde Mittel?Es ist naheliegend, dass bei Sportarten wie etwa der Leichtathletik, deren Leistungen objektiv messbar sind, und wo abso-lute Rekorde exis-tieren, eher zu Do-ping gegriffen wird. Ich will jetzt keines-wegs ein Goal kleinreden, aber wenn je-mand stets am richtigen Ort steht, so à la Alex Frei, und den sogenannten Torriecher besitzt, dann kann er auch einmal einen Tag erwischen, an dem er nicht so «zwäg» ist – und dennoch ein Tor erzielen. Bei ei-nem Hundertmeterlauf hingegen wird sei-ne Leistung immer exakt gemessen.

Im modernen Fussball geht es um viel Geld. Der Leistungsdruck ist gestie-gen. Das Spiel ist schneller geworden, die Laufwege länger, die Regenerati-onszeit kürzer. Das schreit doch gera-dezu nach der Verwendung von uner-laubten Substanzen?

Das ist tendenziell richtig. Man muss aber auch klar sagen, dass es einen gewissen Leistungsbereich gibt, den man mit Wis-sen, Zeit und Geld erweitern kann: mit den entsprechenden Fachleuten wie Me-dizinern, Physiotherapeuten, aber auch Psychologen, die dafür sorgen, dass rich-tig trainiert und auf die Rehabilitation ge-

achtet wird. Wenn das ganze Umfeld derart optimiert wird, lässt sich da-mit einiges errei-chen. Aber das ist

natürlich ziemlich teuer, und gerade in der Leichtathletik ist dieses Geld nicht im-mer vorhanden, was den Drang, «Abkür-zungen» zu nehmen, fördern kann.

In den Dopingskandal rund um den umstrittenen spanischen Arzt Eufe-miano Fuentes vor einigen Jahren wa-ren nebst diversen Sportlern, vor al-lem Radfahrern, auch Fussballer ver-wickelt. Verurteilt wurde letztlich je-doch kein einziger Spieler – ganz im Gegensatz zu anderen Athleten. Das-selbe geschah beim angesprochenen Dopingskandal in Norditalien in den 90ern. Woran könnte das liegen?

«Es gibt einen gewissen Leistungsbereich, den man mit Wissen, Zeit und Geld erweitern kann. Doch das Geld ist nicht immer vorhanden.»

Ernst Alder

Es war im Jahr 1982, als dem Leicht-athletik-Meeting «Weltklasse Zürich» erstmals Auflagen bezüglich Doping-mittel gemacht wurden. Der dama-lige OK-Chef kam mit einer neuarti-gen Broschüre von verbotenen Subs-tanzen zu Ernst Alder, früher als Ku-gelstösser und Diskuswerfer in der Schweizer Nationalmannschaft selbst Spitzensportler, nun aber Pharmako-logie-Student an der ETH Zürich. Ob er diese kryptischen chemischen Zei-chen entziffern könne, wurde er ge-fragt. Alder bejahte. «In dem Fall gra-tuliere ich Ihnen: Sie sind jetzt Mit-glied des OK.» Seither ist Ernst Alder (69) für die medizinische Betreuung der Athletinnen und Athleten in Zü-rich verantwortlich, darunter auch für die Dopingkontrolle. Zusammen mit seiner Frau und seinem Team führt Ernst Alder seit 1983 die Stadt-apotheke in Diessenhofen. (kb.)

«Die FIFA hat einen speziellen Status»

Page 17: schaffhauser · 2016. 10. 17. · Julia und Till Der Trauergottesdienst fi ndet am Freitag, 6. Juni 2014, um 14.00 Uhr in der Kirche in Buch-thalen statt. Traueradresse: Robert Schmid,

Wochengespräch 17Donnerstag, 5. Juni 2014

Um diese Frage zu beantworten, muss man sich um einige Zeit zurückverset-zen: In Spanien existierte bis 2006 gar kein Anti-Doping-Gesetz, und wo’s kein Gesetz gibt, da können Sie auch keines brechen. Das ist zunächst mal ein gros-ses Problem – auch die WADA konnte ja den spanischen Staat nicht zwingen, Dopingkonsum zu bestrafen. Eventuell wurde da von den wichtigen Sportver-bänden aber auch zu wenig Druck ausge-übt. Und vielleicht ist es etwas leichtfer-tig, wenn ich das so sage, aber ich habe den Eindruck, dass die Gerichtsbarkeit von Land zu Land verschieden ist – so auch in Italien.

Geniesst der Fussball eine Sonderstel-lung bezüglich der Dopingkontrollen?Ja, vielleicht. Die FIFA hat für sich da-mals auch einen speziellen Status mit der WADA ausgehandelt, was ja nicht per se etwas Unrechtes sein muss. Diese Situati-on kann allerdings auch zum Schlechten ausgenützt werden. Im Tennis ist dieses Phänomen ebenfalls zu beobachten, dort hört man sehr wenig über Doping. Nur ab und an dringt mal wieder etwas durch, zum Beispiel beim Fall Martina Hingis.

Gerade weil er der am besten kom-merzialisierte Sport ist und diversen Personen eine Menge Geld einbringt: Kann es sein, dass der Fussball punk-

to Doping mit Samthandschuhen an-gefasst wird?Das glaube ich nicht, nein, denn die WADA und insbesondere auch die NADA arbeiten ausgesprochen transparent und sind direkt an gesetzliche Vorgaben gebunden. Heutzutage gibt es auch der-art viele Whist-leblower, dass eine Einzelperson nicht mehr bestimmte Proben oder Resul-tate in ihrer Schub-lade verschwinden lassen kann, wie dies vielleicht noch vor zehn bis fünfzehn Jah-ren möglich war. Wenn ein Resultat ein-mal bekannt ist, dann wird es sogleich in einem Netzwerk gespeichert.

Wie zuverlässig, bzw. wie korrupt sind denn nationale und internatio-nale Anti-Doping-Agenturen heute?Alle Agenturen sind wirklich «schar-fe Hunde», die sind garantiert zuverläs-sig. Wenn es Korruption gibt, dann viel-leicht in anderen Organisationen – zum Beispiel bei der FIFA und der Vergabe von Grossanlässen.

Nun zur WM in Brasilien: Die Schwei-zer Nationalmannschaft muss unter anderem ein Spiel in Manaus bestrei-ten, wo ein feucht-tropisches Klima herrscht – ein Umstand, der den Spie-

lern körperliche Höchstleistungen abverlangt. Wie nahe liegt da der Griff zu leistungssteigernden Mitteln?Die braucht’s da gar nicht. Es ist viel wich-tiger, das bereits vorhandene medizinische Wissen zu nutzen, um optimal vorberei-tet und an die lokalen Gegebenheiten an-

gepasst zu sein. Ich erinnere mich da gerne an die WM 1994 in den USA, als die Schweiz im unglaublich heis-

sen Silverdome in Detroit 4:1 gegen Rumä-nien gewann. Dieses Match ist unter ande-rem deshalb so günstig verlaufen, weil sich die Schweizer Delegation, namentlich ihre Mediziner und Physiotherapeuten, unge-mein akribisch auf die Bruthitze im Silver-dome vorbereitet hatten. Die Verantwort-lichen, die ich persönlich kannte, haben zum Beispiel Minerallösungen verabreicht – ein erlaubter Vorgang –, um der Dehyd-rierung der Spieler vorzubeugen. Die Ru-mänen haben diese Umstände ignoriert, und dementsprechend, ohne die Leistung der Schweizer schmälern zu wollen, ende-te es schlecht für sie. Ohnehin wachsen bei diesen extremen, feucht-heissen Bedin-gungen die Gefahren leistungssteigernder Substanzen, weil die Spieler viel Flüssigkeit verlieren. Die Konzentration der Mittel im Körper nimmt prozentual zu, der Stoff-wechsel gerät aus der Bahn. Bei irgendwel-chen Aufputschmitteln wie Amphetami-nen, mit denen man die lebenswichtigen fünf Prozente Energie, die der Körper nor-malerweise in Reserve behält, anzapfen kann, läuft man demnach schnell einmal Gefahr, dass ein Organ seine Funktion re-duziert oder komplett versagt.

Bei der kommenden WM werden die Dopingproben nicht vor Ort, sondern in Lausanne untersucht, weil Brasili-en über kein bei der WADA akkredi-tiertes Kontrolllabor verfügt. Was halten Sie von dieser Entscheidung?Das Knowhow und die Erfahrung eines Labors sind die allerwichtigsten Kriterien, weil sie die Sicherheit der Proben garan-tieren. Daher ist diese Strategie nachvoll-ziehbar. Ausserdem ist eine solche Gross-veranstaltung auch eine Frage der Kapazi-tät, die in Lausanne sicher grösser ist. Es besteht zwar ein Transportproblem, doch bei der FIFA sind diese Kosten vermutlich vernachlässigbar. Man kann sich aber auch Fragen, warum kein renommiertes Labor in Nordamerika ausgewählt wurde.Arbeitsalltag in der Stadtapotheke: Ernst Alder bespricht sich mit einer Mitarbeiterin.

«In Brasilien braucht's gar kein Doping»

Page 18: schaffhauser · 2016. 10. 17. · Julia und Till Der Trauergottesdienst fi ndet am Freitag, 6. Juni 2014, um 14.00 Uhr in der Kirche in Buch-thalen statt. Traueradresse: Robert Schmid,

Donnerstag, 5. Juni 201418 Publireportage Velokurier

CO2-neutrale Transporte in der ganzen Schweiz – der Velokurier macht's möglich

Schnell und sicher von A nach BDer Schaffhauser Velokurier liefert alles Mögliche in Rekordzeit. Michael Döring hat das KMU mit

viel eigener Muskelkraft zum Erfolg «gestrampelt» und mehrere Arbeitsplätze geschaffen.

Mattias Greuter

Es ist kurz nach halb acht Uhr morgens, als beim Velokurier das Telefon klingelt. Eine Laborprobe aus dem Kantonsspital muss zum Institut für klinische Patholo-gie am Universitätsspital Zürich. Gewebe-proben haben ein Verfallsdatum, die Zu-stellung per Post wäre nicht schnell ge-nug. Die Lösung bietet der Schaffhauser Velokurier: Ein junger Fahrer setzt sich auf sein Zweirad und holt die Probe im Spital ab, kurze Zeit später deponiert er sie im Zug nach Zürich an einem dafür vorgesehenen, sicheren Platz. In Zürich holt ein anderer Velokurier das Paket ab und liefert es im Universitätsspital ab – nur zwei Stunden, nachdem der Auftrag eingegangen ist. Dieser Service kostet we-niger als 100 Franken.

«Swissconnect» heisst der Logistik-Dienst, der Kurieraufträge in der ganzen Schweiz schnell erledigt, der lokale Part-ner für die Region Schaffhausen ist der

Velokurier mit Domizil an der Neustadt 20. «Wir sind f lexibler, schneller und um-weltfreundlicher als beispielsweise die Post», sagt Michael Döring, Gründer und Geschäftsleiter des Velokuriers. Der 38-Jährige ist leidenschaftlicher Velofah-rer und hat daraus einen Beruf für sich und eine Handvoll Teilzeitangestellter gemacht.

Start trotz WirtschaftskriseVor fast 20 Jahren absolvierte Michael Dö-ring eine kaufmännische Lehre. Seine be-ruflichen Aussichten waren nicht sehr rosig, denn die Konjunktur stockte, und es gab wenig Jobangebote für KV-Abgän-ger. Döring fuhr schon damals fürs Leben gern Velo, er hatte bei einem Kurier in Zürich gejobt und mit Freunden den Ver-ein «Easy Bikers» gegründet, der sich bis heute immer noch für Velotouren trifft. Als er den Entschluss fasste, selbst etwas Sinnvolles aufzubauen, anstatt einen Sachbearbeiterjob zu suchen, war bald

klar, welche Dienstleistung er anbieten wollte. 1997 machte er sich selbststän-dig und gründete den Velokurier als Ein-mannbetrieb – mitten in der Wirtschafts-krise.

«Ich hatte keinen Businessplan und auch kein spezielles Marketingkonzept», erinnert sich Döring. Er habe einfach Fly-ers gedruckt, sie mit dem Velo verteilt und auf die Wirkung von Mund-zu-Mund-Pro-paganda vertraut. Der junge Velofreak musste viel Arbeit investieren, doch mit der Zeit begann das Kleinstunternehmen im wahrsten Sinne des Wortes, Fahrt auf-zunehmen. Als wichtigen Kundenkreis konnte er Arztpraxen und Spitäler gewin-nen, die Röntgenbilder per Velo transpor-tieren liessen. «Dieser Geschäftszweig ist heute rückläufig, denn Röntgenbilder werden vermehrt digital verschickt», sagt Döring. Dafür gebe es bei Laborproben noch Ausbaupotenzial. Aufträge aus dem Gesundheitsbereich machen heute rund 30 Prozent der Arbeit des Schaffhauser

Schneller als die Konkurrenz: Michael Döring tritt für seine Kunden in die Pedale. Fotos: zVg

Page 19: schaffhauser · 2016. 10. 17. · Julia und Till Der Trauergottesdienst fi ndet am Freitag, 6. Juni 2014, um 14.00 Uhr in der Kirche in Buch-thalen statt. Traueradresse: Robert Schmid,

Donnerstag, 5. Juni 2014 Publireportage Velokurier 19

Velokuriers aus, ausserdem transportie-ren die Mitarbeitenden beispielsweise Pläne aus der Druckerei zum Architek-ten, Blumensträusse oder Wein aus den Geschäften der Altstadt direkt an die Haustür der Kunden. Der Velokurier erle-digt rund 20'000 Aufträge pro Jahr und geht dabei f lexibel auf die Wünsche der Kunden ein – Michael Döring hat bei-spielsweise eine Zeit lang für eine ältere Dame den Einkauf erledigt und einmal transportierte er sogar Meerschweinchen samt Käfig – «Lebendtiertransporte sind natürlich nur innerhalb der Region mög-lich», sagt er schmunzelnd. Er und seine Mitarbeitenden dürfen auch in der Fuss-gängerzone der Altstadt fahren. «Dabei ist Vorsicht und Rücksichtnahme ge-

fragt», sagt Döring. «Beispielsweise macht es keinen Sinn, am Samstag durch den Markt fahren zu wollen. Wenn viele Leu-te unterwegs sind, fahren wir Schritttem-po oder steigen auch mal kurz ab.»

Tempo und Sicherheit«Wir sind bei jedem Wetter mit Begeis-terung und Leidenschaft im Einsatz», so Döring, «aber selbstverständlich darf man beispielsweise bei Hagel auch kurz im ‹Schermen› warten, bis das Schlimms-te vorbei ist, die Sicherheit geht vor.» Denn ganz ungefährlich ist der Job nicht: Bei nasser Fahrbahn oder Glatteisgefahr ist Vorsicht geboten. Abgesehen von ei-nigen Stürzen, die glücklicherweise nur Prellungen und Schürfungen zur Folge

hatten, sei aber noch nie etwas passiert, sagt Döring erleichtert. Für die Sicherheit sei es wichtig, dass die Velos gut gepflegt und gewartet seien. Darum kümmert sich teils der hauseigene Velomechani-ker in der Werkstatt, die sich im hinte-ren Teil der Zentrale befindet, teils legen die Fahrerinnen und Fahrer aber auch selbst Hand an: So lernen sie ganz neben-bei Einiges über Funktionsweise, Repara-tur und Wartung ihres Arbeits- und Frei-zeitgeräts.

Bis zu 20 Kilogramm tragen die Velo-kuriere im Rucksack, für grössere Liefe-rungen steht ein Anhänger bereit, mit dem auch dreimal so schwere Sendun-gen transportiert werden können – «das wird selbst mit dem Anhänger anstren-gend, wenn es bergauf geht», das weiss Michael Döring aus Erfahrung. Der Job als Velokurier erfordert (und fördert) Fit-ness: An einem Tag legt ein Mitarbeiter bis zu 60 Kilometer zurück. Fünf Fahrer, eine Fahrerin und ein Velomechaniker teilen sich drei Vollzeitstellen, der Job ist also ideal als Nebenverdienst für velobe-geisterte Erwachsene, Kanti-Schülerin-nen und Studenten. Michael Döring selbst ist nach 17 Jahren im Sattel dieses Jahr zum ersten Mal nicht mehr selbst unterwegs, sondern kümmert sich im Büro um die Administration und den Kundenkontakt. Selbstverständlich fährt er aber mit dem Velo in die Zentrale und wäre jederzeit bereit für einen Notfall-Einsatz. Ihm ist wichtig, dass die Firma vorerst nicht auf ihn angewiesen ist und das junge Team den Betrieb selbstständig aufrecht erhalten kann. Dies wird dem-nächst auf die Probe gestellt, wenn Dö-ring vier Wochen Ferien macht – eine Ve-lotour, natürlich.

Mehr Infos, Angebote und Videos: www.velokurier.com

Das Velokurier-Team (v.l.n.r.): Christian Risch, Tobias Kobelt, Moreno Tritto, Michael Döring,

Mathias Muggli, Claudia Kistner.

Page 20: schaffhauser · 2016. 10. 17. · Julia und Till Der Trauergottesdienst fi ndet am Freitag, 6. Juni 2014, um 14.00 Uhr in der Kirche in Buch-thalen statt. Traueradresse: Robert Schmid,

Einwohnergemeinde ThayngenAktuelle Infos: www.thayngen.ch

BEKANNTMACHUNG EINES BESCHLUSSES DES EINWOHNERRATESDer Einwohnerrat Thayngen hat in seiner Sitzung vom 22. Mai 2014 die Jahresrechnung der Einwohnergemein-de Thayngen pro 2013 durchberaten und genehmigt.

Gemäss Art. 19 lit. f) der Verfassung der Einwohnerge-meinde Thayngen wird dieser Beschluss dem fakultativen Referendum unterstellt. Die Jahresrechnung liegt bei der Zentralverwaltung Thayngen zur Einsichtnahme auf.

Die Referendumsfrist läuft am 25. Juni 2014 ab.

IM NAMEN DES EINWOHNERRATESDer Präsident: Renato SalaDer Aktuar: Andreas Wüthrich

VERWALTUNGSPOLIZEI SCHAFFHAUSEN

VERKEHRSANORDNUNGDer Stadtrat von Schaffhausen hat in Anwendung von Art. 3 des Bundesgesetzes über den Strassen-verkehr (SVG), Art. 107 der Verordnung über die Strassensignalisation (SSV), Art. 13 des kantonalen Strassengesetzes sowie Paragraph 5b der kantonalen Strassenverkehrsverordnung folgende Verkehrsanord-nung verfügt:

Tempo-30-Zone in Hemmental• Langwiesen bis Haus Nr. 37 (bzw. Ende

Wohnzone)• Bruggwiesen• Hochrahn

Signal SSV 2.59.1:«Das Signal ‹Tempo-30-Zone› kennzeichnet Strassen in Quartieren oder Siedlungsbereichen, auf denen besonders vorsichtig und rücksichtsvoll gefahren werden muss. Die Höchstgeschwindigkeit beträgt auf den erwähnten Strassen 30km/h.»

Diese Verkehrsanordnung wird nach erfolgter Signa-lisation rechtsgültig. Wer an ihrer Änderung oder Aufhebung ein eigenes schutzwürdiges Interesse geltend macht, kann innert 20 Tagen nach erfolgter Publikation mit schriftlicher Begründung Einsprache beim Stadtrat erheben (Art. 14 Abs. 2 des kantona-len Strassengesetzes).

Schaffhausen, 2. Juni 2014

ÖFFENTLICHE SITZUNG vom 17. Juni 2014, 18.00 Uhr Kantonsratssaal

TRAKTANDENLISTE:1. Vorlage des Stadtrates vom 18. März 2014:

Bericht und Antrag Motion Winzeler, Förderung vielfältiger Wohnformen im Alter

2. Interpellation Daniel Preisig vom 3. April 2014: Projektabwicklungen in der Stadt: Organisierte Verantwortungslosigkeit?

3. Postulat Urs Tanner vom 21. Januar 2014: Pensionierte unterstützen Pensionierte: Zeitgut-schriften für Begleitung und Betreuung

4. Postulat René Schmidt vom 18. März 2014: Un-ternehmungsgründungen auf Stadtgebiet fördern

5. Postulat Martin Egger vom 29. April 2014: Schluss mit staatlicher Finanzierung privater Hobbys und Prüfung nachhaltiger Nutzung des Kammgarnareals

6. Interpellation Dr. Cornelia Stamm Hurter, René Schmidt, Hermann Schlatter vom 6. Mai 2014: Kein Abbau des Postservice im Stadtgebiet; Standort- und Lebensqualität in allen Quartieren erhalten.

7. Interpellation Daniel Schlatter vom 6. Mai 2014: Erhalt der Poststellen in den Quartieren und vor allem keine Kürzung von Dienstleistungen.

8. Postulat René Schmidt vom 3. Juni 2014: Erhalt von Fussball- und Trainingsplätzen auf der Breite

Schaffhausen, 21. Mai 2014

IM NAMEN DES GROSSEN STADTRATES: Der Präsident: Georg Merz

Nächste Sitzung: 1. Juli 2014 – 18.00 Uhr

GROSSER STADTRAT SCHAFFHAUSEN

Einwohnergemeinde ThayngenAktuelle Infos: www.thayngen.ch

ZURÜCKSCHNEIDEN VON GRÜNHECKEN, STRÄUCHERN UND BÄUMENGestützt auf Art. 24 der Polizeiverordnung ersuchen wir hiermit die Liegenschaftsbesitzer, die Bäume, Sträucher und Grünhecken bis auf die Grenze des öffentlichen Grundes zurückzuschneiden. In jedem Fall soll die lichte Höhe über öffentlichen Strassen 4,5 m und über Fusswegen und Trottoirs 2,5 m betragen. Weder die öffentliche Beleuchtung noch die Verkehrssicherheit dürfen beeinträchtigt werden. Hausnummern, Verkehrs-signale, Strassenbenennungstafeln, Hydranten sowie Schilder dürfen nicht verdeckt sein.Bei Nichtbeachten dieser Auflagen kann das Zurück-schneiden durch die Gemeinde auf Kosten der Grund-eigentümer veranlasst werden.

Der Gemeinderat

Amtliche Publikationen

«schaffhauser az», die lokale Wochenzeitung Inserate aufgeben per Mail: [email protected]

Page 21: schaffhauser · 2016. 10. 17. · Julia und Till Der Trauergottesdienst fi ndet am Freitag, 6. Juni 2014, um 14.00 Uhr in der Kirche in Buch-thalen statt. Traueradresse: Robert Schmid,

Mix 21Donnerstag, 5. Juni 2014

Schaffhausen. Musik von und im Stil von «The Clash», Londoner Punkband der ers-ten Stunde, erklang an der Covernacht vom Samstag im

Taptab. Zehn vornehmlich lo-kale Bands, viele davon Ad-hoc-Formationen, gaben sich die Ehre. Durch den Abend führte Moderator Olifr «Guz»

Maurmann, der ebenso wie Organisatorin Diana Zucca auch selber in die Saiten, be-ziehungsweise zum Mikrofon griff. Beim Auftritt von «Steve and the Rabbits» musste nach-gestimmt werden, was Sän-ger Marco Del Ferro mit dem Spruch: «Ich weiss, Stimmen ist feige – aber nötig!» kom-mentierte. Später entledigte er sich des Hemdes und auf seinem schweissüberström-ten Oberkörper konnte man «Fuck Em All!» lesen. Geläch-ter und Applaus ernteten Syl-vi Dolimann und Remo Kel-ler als «Landi Bandi», die zeig-ten, dass Punk auch mit Tuba und Ukulele funtioniert. Ga-vin und Tabula beendeten den musikalischen Reigen mit ei-nem schrägen Auftritt, wor-auf DJ Nancy an den Turntab-les für den Rest des Abends das Szepter übernahm. (pp.)

Das Duo Landi Bandi zeigte, dass Punk auch mit volkstümlichen Instrumenten funktioniert. Foto: Peter Pfister

am rande

Bernath will in den StadtratSchaffhausen. Am Diens-tag gab die «Gründungsgrup-pe» der Grünliberalen Partei bekannt, dass sie im Herbst mit Grossstadträtin Katrin Bernath für den Sitzerhalt im Stadtrat antreten werde. Im September wird die Nachfol-ge des zurücktretenden Stadt-präsidenten Thomas Feu-rer an der Urne entschieden. Für das Stadtpräsidium stel-len sich die heutigen Stadträ-te Raphaël Rohner (FDP) und Peter Neukomm (SP) zur Ver-fügung. Zudem muss ein Sitz im Stadtrat neu besetzt wer-den. Die Parteileitung der SP schlägt ihrer Basis dafür Ka-thrin Huber-Ott vor, Gross-stadträtin und Präsidentin des Stadtschulrates, und strebt da-mit eine linke Mehrheit in der Stadtregierung an. Nun erhält die SP Konkurrenz aus der GLP in Person von Katrin Bernath. Die Grünliberalen sind noch nicht offiziell gegründet, doch Anfang des Jahres traten eine Reihe von ÖBS-Mitgliedern aus und verkündeten, eine GLP-Sektion gründen zu wollen, darunter Katrin Bernath und Thomas Feurer.

Gleichzeitige WahlenGestern Mittwoch hat der Stadtrat zudem den Wahlter-min und das Wahlverfahren bekannt gegeben: Das Stadt-präsidium und der frei wer-dende Stadtratssitz werden am 28. September, gleichzeitig mit nationalen und eventuellen kantonalen Abstimmungen per Volkswahl vergeben. Die Stimmberechtigten werden auf zwei Linien ein Mitglied des Stadtrats und einen Stadt-präsidenten oder eine Stadt-präsidentin wählen können. Für letzteres ist nur wählbar, wer entweder bereits Stadtrat ist oder am 28. September ei-nen Sitz erringt. (mg.)

«Clash the Clash» – eine tempogeladene Covernacht im Taptab

«Stimmen ist feige, aber nötig!»

Feiern erlaubt – mit MassSchaffhausen. Die Schaff-hauser Polizei sei bereit, wäh-rend der Fussball-Weltmeis-terschaft zu einem Fussball-fest im Kanton beizutragen, schreibt sie in einer Medien-mitteilung.

Der Wirtschaftsschluss wird durch die Gemeinden festge-legt und ist einzuhalten. Dabei, so die Schaffhauser Polizei, gel-te es zu bedenken, dass dem Ru-hebedürfnis der Bevölkerung Rechnung getragen werden müsse. «Im Rahmen der Ver-hältnismässigkeit werden ein-zelne Freudenkundgebungen, die einen gewissen Lärm ver-ursachen, bis eine Stunde nach Spielschluss toleriert», so die Polizei. Sie werde somit bei ver-tretbaren Autokorsos und Hup-Aktionen während der einstün-

digen Toleranzfrist, aber längs-tens bis Mitternacht, ein Auge zudrücken.

Nicht toliert werden gemäss der Schaffhauser Polizei Dau-erhup-Aktionen und Autokor-sos nach der abgelaufenen To-leranzfrist. Sofort und ohne Toleranz wird dort eingegrif-fen, wo durch Verkehrsregel-verletzungen Personen ge-fährdet werden. So wird die Schaffhauser Polizei beispiels-weise zu schnelle Autokorsos, auf dem Autodach mitgeführ-te oder aus dem Auto heraus-lehnende Mitfahrer sowie ge-fährliche Gegenstände, die aus dem Auto ragen, ahnden. «Die Schaffhauser Polizei wird Ver-stösse gegen das Strassenver-kehrsrecht ahnden», schreibt sie. (Pd)

Solar: Melden bei BaupolizeiSchaffhausen. Seit dem 1. Mai 2014 gelten die Teilrevi-sionen des Raumplanungsge-setzes (RPG) und der Raum-planungsverordnung (RPV). Grundsätzlich sind Solaranla-gen nun auf Dächern in der Bau- und Landwirtschaftszone, unabhängig von der Fläche be-willigungsfrei, sie müssen aber den Behörden gemeldet wer-den. Die Befreiung von der Be-willigungspf licht gilt dann, wenn Solaranlagen genügend eingepasst sind und nicht auf Kultur- oder Naturdenkmälern von kantonaler oder nationa-ler Bedeutung erstellt werden.Der Schaffhauser Stadtrat hat nun festgelegt, dass die Baupo-lizei neu als Meldestelle für So-laranlagen dient. (Pd.)

Page 22: schaffhauser · 2016. 10. 17. · Julia und Till Der Trauergottesdienst fi ndet am Freitag, 6. Juni 2014, um 14.00 Uhr in der Kirche in Buch-thalen statt. Traueradresse: Robert Schmid,

Donnerstag, 5. Juni 201422 Wettbewerb

1x2 Kinogutscheine fürs Kiwi-Scala zu gewinnen

Hier fliegen die Fetzen!Keine Frage, liebe Leserinnen und Leser, ihr habt den Durch-blick. Es wollte uns letzte Woche nicht gelingen, das Rätsel um die gesuchte Redensart zu verschlei-ern, auch nicht mit einem Kunst-griff: Obwohl die abgebildete Brille mit roter Farbe bepinselt war, schien euch die Sache glas-klar: Hier «sieht einer die Welt durch die rosa Brille». Ebendie-se möchten wir nun auch Dieter Hafner aufsetzen und ihn mit Konzertkarten verzücken. Wir wünschen viel Spass mit Shantel & Bucovina Club Orkestar!

Nachdem wir letzte Woche mit derart verklärter Miene durch die Redaktion getaumelt sind, hat die Stimmung nun jäh umgeschlagen. Es herrscht ein

Klima der Angst. Das dürfte noch nicht allen bewusst sein – die eine der abgebildeten Damen will den Ernst der Situation nicht recht erfassen. Aber kaum hat sie sich versehen, wird sie schon von ihrer Kollegin angefallen. Wir können froh sein, wenn bei dieser Rätselaktivität nicht noch Köpfe rollen ... nl.

Ob die sich wieder zusammenraufen? Foto: Peter Pfister

mix

Mitmachen:– per Post schicken an

schaffhauser az, Postfach 36, 8201 Schaffhausen

– per Fax an 052 633 08 34– per E-Mail an [email protected]: ausgang.sh-WettbewerbEinsendeschluss ist jeweils der Montag der kommenden Woche!

Herblingen. Vor 50 Jahren wurde das selbstständige Dorf Herblingen nach einem hit-

zig geführten Abstimmungs-kampf in die Stadt Schaffhau-sen eingemeindet. Am vergan-

genen Wochenende feierte das selbstbewusste Quartier das Jubiläum. Konzerte mit loka-

len Bands, Festansprachen, Tage der offenen Tür in der Freizeitwerkstatt Dreispitz, ein ökumenischer Gottes-dienst und Auftritte verschie-dener Kultur- und Sportgrup-pen gehörten zum Programm. Am Sonntag verwandelte sich das Dreispitzareal in einen Rummelplatz, wo die Verei-ne ihre Aktivitäten präsen-tierten. Politiker und Sport-ler massen sich im Steinstos-sen, Pétanque, Fussball und American Football wurden ge-spielt und der Modellbauclub liess seine Schiffe in einem Bassin schwimmen. Für spit-ze Schreie sorgte hier ein Feu-erwehrschiff, das die Umste-henden mit Wasser bespritzte. Mit Karussel, Hüpfburg, Malen und Ponyreiten war auch für die Kleinen gesorgt. (pp.)

Ausser der Prominenz versuchte sich auch ein Clown im Steinstossen. Foto: Peter Pfister

Ein Fest fürs ganze Quartier

Page 23: schaffhauser · 2016. 10. 17. · Julia und Till Der Trauergottesdienst fi ndet am Freitag, 6. Juni 2014, um 14.00 Uhr in der Kirche in Buch-thalen statt. Traueradresse: Robert Schmid,

Notizen 23Donnerstag, 5. Juni 2014

Am Montag hatte Kantonsrats-präsident Martin Kessler eine Bitte an die Ratsmitglieder. Sie sollten sich zusammenreis sen und die Traktandenliste bis und mit Nummer 6 abarbeiten. «Dann können alle Kantonsrä-te, die an der Generalversamm-lung der Gesellschaft Untersee und Rhein in Stein am Rhein teilnehmen wollen, das Schiff erreichen.» Das Parlament lach-te – und tat, worum der Präsi-dent bat: Die ersten sechs Trak-tanden wurden tatsächlich er-ledigt. Gewisse GV sind halt heilige Kühe ... (ha.)

Wie wohl fast alle Einwohner des Kantons habe ich dieser Tage die Steuerrechnung erhal-ten. Ob man sich darüber freut, ist vermutlich auch eine Frage der politischen Einstellung,

doch dieses Jahr hat mir Ros-marie Widmer Gysel die Rech-nung versüsst: Im Couvert lag ein Brief, in dem sie mir erklärt, warum ich überhaupt Steuern zahlen muss. «Ein Staat braucht Steuer einnahmen wie der ein-zelne Bürger seinen Lohn bzw. seine Rente. Mit den Steuerein-nahmen werden Schulen, Spi-täler und zahlreiche Dienstleis-tungen wie die Sicherheit des einzelnen Bürgers oder der öf-fentliche Verkehr finanziert.» Wie nett und informativ! Nur eine Bitte hätte ich noch, lie-be Finanzreferentin: Vielleicht könnten Sie Ihrer Parteibasis auch mal in Erinnerung ru-fen, wofür es Steuern braucht, am besten rechtzeitig vor der Behandlung einer möglichen Steuererhöhung an der nächs-ten Budget debatte … (mg.)

Die knappe Annahme der Mas-seneinwanderungs-Initiative war für uns Verfechter der in-ternationalen Solidarität ein Schock. Aber auch der Preis, den wir bisher für die Perso-nenfreizügigkeit innerhalb der Schengen-Staaten bezahlt ha-ben, war ein hoher. Diese kleine Grenzöffnung war nur für eine höhere und dickere Mauer ge-genüber der restlichen Welt zu haben. Man darf nicht verges-sen, dass die Festung Europa auf dem Fundament des Schengen-Abkommens und der Personen-freizügigkeit errichtet wurde.

Ich erfahre das dieser Tage gerade am eigenen Leib, weil ich Gäste aus Afrika für eine Woche in die Schweiz einladen möch-te. Alles unbescholtene Bürger mit korrekten Papieren, tadel-losem Leumund und in langjäh-rigem Anstellungsverhältnis. Die Mauern um Europa sind

nicht unüberwindbar – so wie das Mittelmeer selbst mit nur notdürftig seetauglichen Boo-ten nicht unüberwindbar ist –, aber sie sind sehr hoch. «Wel-come to Switzerland» muss von einem afrikanischen Touristen als blanker Sarkasmus aufge-fasst werden. Die formellen Er-fordernisse, die für die Ertei-

lung eines Schengen-Visums er-füllt werden müssen, sind alles andere als einladend.

Mit weniger als vier Bot-schaftsbesuchen darf ein afri-kanischer Tourist nicht rech-nen. Aus serdem wird erwartet, dass jegliche privaten Einkom-mens- und Vermögensverhält-nisse offengelegt werden. Das-selbe gilt für die Person, welche die Frechheit besitzt, afrikani-schen Touristen eine Einladung auszusprechen. Leumunds-bericht, Strafregisterauszug, Buchhaltung, Steuererklärung, Bankauszüge, Betreibungsre-gister-Auszug, Krankenversi-cherung, Flugtickets, Unter-bringungsnachweise, Einla-dungsbrief. Diese und zum Teil noch weitere Dokumente wer-den alle geprüft, bevor jemand mit einer afrikanischen Staats-bürgerschaft für eine Woche in die Schweiz reisen darf, immer-

hin mit der Swiss und um hier touristische Attraktionen zu be-suchen und Geld auszugeben.

Leute, die von ausserhalb Europas kommen, sind in Eu-ropa nicht erwünscht, son-dern stehen unter Generalver-dacht, sich hier in unserer war-men Stube einnisten zu wollen. Dass jemand gerne ausserhalb dieses narzistischen Kontinents lebt, scheint unvorstellbar, die-ser Eindruck wird bei jeder Ge-legenheit betoniert. Und dar-um fröstelt es einem in dieser warmen Stube immer so. Ich warte nur darauf, dass die SVP mal begreift, dass die Europäi-sche Union drauf und dran ist, ihr ganzes Wahlprogramm Schritt für Schritt umzusetzen und Blocher sich zum kaltherzi-gen Burgherren dieser Festung machen will. Spätestens dann müssen wir Linke gegen dage-gen in die Hosen steigen.

Florian Keller ist Gewerk-schafter und AL-Kantonsrat.

donnerstagsnotiz

bsetzischtei

Festung Europa macht Schotten dicht

Einwohnergemeinde ThayngenAktuelle Infos: www.thayngen.ch

Öffentliche Planauflage

EINWENDUNGSVERFAHRENGestützt auf Art. 11 des Gesetzes über die Raum-planung und das öffentliche Baurecht im Kanton Schaffhausen (Baugesetz) vom 1. Dezember 1997 wird öffentlich aufgelegt:

Revision der Nutzungsplanung, bestehend aus:

• Bau- und Nutzungsordnung mit Anhängen

• Zonenpläne des Baugebietes aller Ortsteile 1:2000

• Zonenplan des Gemeindegebietes 1:5000

• Gefahrenkarten

Die Unterlagen liegen zusammen mit dem Planungs-bericht vom 6. Juni bis 7. Juli 2014 während den or-dentlichen Öffnungszeiten auf der Gemeinderatskanzlei auf und sind zudem auf der Homepage der Gemeinde Thayngen, www.thayngen.ch, aufgeschaltet.

Während der Auflagefrist können beim Gemeinderat schriftlich Einwendungen erhoben werden.

Thayngen, 27. Mai 2014 Der Gemeinderat

Page 24: schaffhauser · 2016. 10. 17. · Julia und Till Der Trauergottesdienst fi ndet am Freitag, 6. Juni 2014, um 14.00 Uhr in der Kirche in Buch-thalen statt. Traueradresse: Robert Schmid,

KULINARISCHERFRÜHLINGSGENUSSPfingsten im Schönbühl. Geniessen Sie amSonntag Ihr Festtagsmenü in gehobenem Ambiente und zuvorkommendem Service. Bei schönem Wetter geniessen Sie den Gaumenschmaus im herrlichen Garten!

Am Montag verführen wir Sie mit unserem berühmten Brunch à discretion – ab 10.00 Uhr finden Sie alles, was Ihr kulinarisches Herz begehrt.

Reservation wird empfohlen: 052 630 32 50 | [email protected] | lunchgate.ch

RESTAURANT SCHÖNBÜHL Ungarbühlstr. 4 8200 Schaffhausenwww.schoenbuehl-sh.ch

TREFFPUNKT DERGENERATIONEN

PFINGSTMONTAG KEINE KEHRICHTABFUHRDie Kehrichtabfuhr vom Pfingstmon-tag fällt aus und wird am Mittwoch, 11. Juni nachgeholt.

STADT SCHAFFHAUSEN

Reservieren oder kaufen Sie Ihren Lieblingsplatz online unter:

www.kiwikinos.ch>> aktuell + platzgenau!

GÜLTIG BIS 31.8.

Telefon 052 632 09 09

Gültig bis 11. Juni

Tägl. 17.45 Uhr, Sa/So 14.30 Uhr

2 FRANCOS 40 PESETASVon Madrid nach Uzwil. Eine äusserst amüsante Komödie von Carlos Iglesias. Sp/d 16/14 J. 99 min 3. W.

20.00 Uhr

BOYHOODEine Entwicklungsgeschichte von beispielloser Authentizität. Ein kleines Kinowunder. -srf.ch E/d/f 14/10 J. 166 min CH-PREMIERE!

Mo-Mi 17.30 Uhr

GRACE OF MONACOEin Film von Olivier Dahan mit Nicole Kidman, Tim Roth. Biopic über die verstorbene Fürstin von Monaco und Schauspielerin Grace Kelly. E/d/f 12/10 J. 103 min 4. W.

Do-Di 20.30 Uhr, Sa/So 14.30 Uhr

THE TWO FACES OF JANUARYDas Regiedebüt von Drive-Autor Hossein Amini kreist um eine spannungsgeladene Ménage-à-trois der 1960er Jahre. E/d 12/10 J. 97 min 2. W.

Do-So 17.00 Uhr, Mi 20.00 Uhr

ONE CHANCEEinmal im Leben! Paul Potts hat von Kindesbeinen an einen Traum: Er möchte Opernsänger werden. E/d/f 8/6 J. 103 min Bes.-Film

1

CHF

100.– in

bar

Alle Livespiele aus Brasilien gratis 100 kWh pro Tor

geschenkt

D R E I S AU S TA R K E VO L LT R E F F E RJetzt zu CleanSolution StarPremium Ökostrom wechseln

und dreifach profi tieren. www.shpower.ch

Amtliche Publikation

JUN

Kapelle Eidgenössisch Moos Spielplanpräsentation 2014/15«Ländler wollen mitreden» ein musiktheatrali-scher Balanceakt MI 11. 19:30

VORVERKAUF

MO – FR 16:00 –18:00, SA 10:00 –12:00 TEL. 052 625 05 55 & ONLINE:

WWW.STADTTHEATER-SH.CH

UDU N I O N S D R U C K E R E I S C H A F F H A U S E NP L AT Z 8 . P O S T F A C HT E L E F O N 0 5 2 6 3 4 0 3 4 6I N F O @ U D - S H . C H . W W W . U D - S H . C H

Wenn Sie aus einem Katalog bestellen, kann es sein, dass wir ihn gedruckt haben.

Ihre Katalog-Druckerei

Grossauflagen der «schaffhauser az»

26. Juni 2014 4. Dezember 2014

Ext

rab

latt

«B

auen

und

wo

hnen

»er

sche

int a

m 2

6. J

uni 2

014,

in d

er «

scha

ffhau

ser

az»