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SANKT PETER KÖLN Kirche der Jesuiten __Kunst-Station ___Rubens-Kirche Gemeindebrief Nr. 12/ 2016 ______ 25.09.2016 Liebe Gemeinde, der französische Existentialist Jean-Paul Sartre kann sich den Menschen in seiner Freiheit nur ohne Gott vorstellen. „Der Mensch ist frei, der Mensch ist Freiheit“. Er ist eine Tabula rasa, ein unbeschriebenes Blatt, hinein geworfen in das Meer der Zeit. Es ist seine Aufgabe, sich zu entwerfen: Der Mensch ist das, was er aus sich macht. Und: er ist verantwortlich für das, was er aus sich macht oder nicht macht. Natürlich – und das würde der Philosoph auch einräumen – ist der Mensch nicht absolut frei. Er ist geprägt von den Genen XQG GHQ 9RUDXVVHW]XQJHQ VHLQHU +HUNXQIWVIDPLOLH HU LVW EHHLQÁXVVW YRQ GHQ Landschaften und Orten, wo er aufgewachsen ist. Und auch seine Erziehung und der Umgang mit seinen Freunden hinterlassen Spuren in seinem Leben. An Sartre imponiert mir vor allem dies: Er nimmt Freiheit und Verantwor- tung ernst. Wir Christen dagegen glauben, dass unser Menschsein in einem Schöpfergott seinen Ursprung hat. So gesehen, kann der Gläubige die Freiheit auch anders erfahren. Die fundamentale Freiheit des Christen besteht darin, dass er sich um sich selbst keine Sorge machen muss, denn glaubend weiß er: von einer unbedingten Liebe bin ich gewollt, und bei meinem Namen bin ich gerufen. Der Christ darf sich deshalb mit einer gewissen Gelassenheit in die Wirrnis- se seiner persönlichen und gesellschaftlichen Aufgaben hineintrauen. Diese Gelassenheit kann sich allerdings in Gleichgültigkeit verkehren und dazu führen, verantwortungslos in den Tag hinein zu leben. Der liebe Gott wird es schon richten. Probleme wollen wir dann nicht wahrnehmen; für das, was die gewünschte Ordnung stört, suchen wir Schuldige und lassen außerdem den lieben Gott einen guten Mann sein. Und obendrein ist er ja auch noch so barmherzig.

SANKT PETER KÖLN · fragte spontan ein Besucher der Kirche Sankt Peter, als er sich unvorbereitet mit der aktuellen Installation „…und ein Rauch steigt auf“ von Achim Freyer

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Page 1: SANKT PETER KÖLN · fragte spontan ein Besucher der Kirche Sankt Peter, als er sich unvorbereitet mit der aktuellen Installation „…und ein Rauch steigt auf“ von Achim Freyer

SANKT PETER KÖLN

Kirche der Jesuiten __Kunst-Station ___Rubens-Kirche

Gemeindebrief Nr. 12/2016 ______ 25.09.2016

Liebe Gemeinde,

der französische Existentialist Jean-Paul Sartre kann sich den Menschen in seiner Freiheit nur ohne Gott vorstellen. „Der Mensch ist frei, der Mensch ist Freiheit“. Er ist eine Tabula rasa, ein unbeschriebenes Blatt, hinein geworfen in das Meer der Zeit. Es ist seine Aufgabe, sich zu entwerfen: Der Mensch ist das, was er aus sich macht. Und: er ist verantwortlich für das, was er aus sich macht oder nicht macht. Natürlich – und das würde der Philosoph auch einräumen – ist der Mensch nicht absolut frei. Er ist geprägt von den Genen XQG�GHQ�9RUDXVVHW]XQJHQ�VHLQHU�+HUNXQIWVIDPLOLH��HU�LVW�EHHLQÁXVVW�YRQ�GHQ�Landschaften und Orten, wo er aufgewachsen ist. Und auch seine Erziehung und der Umgang mit seinen Freunden hinterlassen Spuren in seinem Leben. An Sartre imponiert mir vor allem dies: Er nimmt Freiheit und Verantwor-tung ernst.

Wir Christen dagegen glauben, dass unser Menschsein in einem Schöpfergott seinen Ursprung hat. So gesehen, kann der Gläubige die Freiheit auch anders erfahren. Die fundamentale Freiheit des Christen besteht darin, dass er sich um sich selbst keine Sorge machen muss, denn glaubend weiß er: von einer unbedingten Liebe bin ich gewollt, und bei meinem Namen bin ich gerufen. Der Christ darf sich deshalb mit einer gewissen Gelassenheit in die Wirrnis-se seiner persönlichen und gesellschaftlichen Aufgaben hineintrauen. Diese Gelassenheit kann sich allerdings in Gleichgültigkeit verkehren und dazu führen, verantwortungslos in den Tag hinein zu leben. Der liebe Gott wird es schon richten. Probleme wollen wir dann nicht wahrnehmen; für das, was die gewünschte Ordnung stört, suchen wir Schuldige und lassen außerdem den lieben Gott einen guten Mann sein. Und obendrein ist er ja auch noch so barmherzig.

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Das kann keine christliche Grundhaltung sein. Es gilt vielmehr, immer wieder die Spannung lebendig zu halten zwischen einer gesunden Gelassen-heit und einem engagierten Denken und Handeln. Nur so wird der Mensch sich seines Auftrags für diese Welt bewusst. Nur so kann er versuchen, seine Freiheit bewusst zu leben.

Einfach und präzise hat Ignatius von Loyola diese Spannung formuliert: So Handeln, als ob alles von mir abhängt, und so vertrauen, als ob alles von Gott kommt. Wir brauchen im Blick auf die globalen Probleme und Herausforde-rungen unserer Zeit eine sensible Wachsamkeit, ein beherztes Engagement und eine Gelassenheit, die uns vor Schwarz-Weiß-Malerei, blindem Eifer und letztlich vor subtiler und offener Gewalt schützen.

Freies Handeln hat immer auch mit Vernunft zu tun und der Fähigkeit, kom-plexe Verhältnisse zu erkennen und geduldig an Klärungen und Lösungen zu arbeiten.

Ich wünsche uns allen verantwortliche Gelassenheit,

Ihr Werner Holter SJ

UND EIN RAUCH STEIGT AUF

Er schaute gegen Sodom und Gomorra und sah: Qualm stieg von der Erde auf wie der Qualm aus einem Schmelzofen. Gen 19,28Der fünfte Engel blies seine Posaune. Und er öffnete den Schacht des Abgrunds. Da stieg Rauch aus dem Schacht auf, wie aus einem großen Ofen, XQG�6RQQH�XQG�/XIW�ZXUGHQ�YHUÀQVWHUW� durch den Rauch aus dem Schacht. Offb 9,1–2

… und ein Rauch steigt auf

„Hat’s hier gebrannt?“ fragte spontan ein Besucher der Kirche Sankt Peter, als er sich unvorbereitet mit der aktuellen Installation „…und ein Rauch steigt auf“ von Achim Freyer konfrontiert sah. Unzählige verbrannte Holzstücke, auf dem Boden des Kirchenraums arrangiert, prägen die Ausstellung. Irgendwo im Raum steigt tatsächlich Rauch auf.

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Pater Werner Holter und der junge Autor Erik Flügge bei der Dialogpredigt in Sankt Peter— mitten in der Installation „… und ein Rauch steigt auf“ Foto Joachim Sigl

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Mir selbst stehen bei der Betrachtung dieser Brandspuren unwillkürlich Bilder realer Brandruinen vor Augen, die seit jenem Brandanschlag in Solingen vom Juni 1993 bis auf den heutigen Tag erschütternde Zeugnisse des Hasses gegen Fremde und gegen Flüchtlinge sind.

Und wenn ich dann noch länger in Sankt Peter verweile, tauchen auch Bilder aus meiner Kindheit in den Tiefen der Erinnerung auf: Der Flammensturm einer Augustnacht des Kriegsjahres 1943 und die noch tagelang rauchenden Trümmer, als meine Heimatstadt und auch mein Elternhaus zum Opfer eines vernichtenden Brandbombenangriffes wurden.

Tag für Tag rauchen heute die Trümmer zerstörter Städte, rauchen kilometerweit niedergebrannte Wälder, rauchen wilde Mülldeponien, wird die Luft verpestet durch giftige Rauschschwaden.

… und ein Rauch steigt auf

Eine Kunstinstallation abgrundtief schwarzer Trauer? Biologen sagen uns, aus der Asche abgebrannter Wälder wachse bald neues Leben. Die Erfahrung der Geschichte lehrt uns, dass Menschen immer wieder neue Städte auf den Trümmern der alten erbauen. Und die Menschen selbst? Die Opfer all dieses Niederbrennens, all der Zerstörung?

Vielleicht schärfte der Kirchenraum von Sankt Peter dem Künstler den Blick für die konkrete Gestalt der verkohlten Hölzer. Jedenfalls entdeckte er – vielleicht sogar absichtslos – zwei Scheite, die sich zusammenfügen zur Gestalt eines Gekreuzigten. Achim Freyer gab ihnen einen herausgehobenen Platz – mitten in der Kirche, vor dem Altar: Der zu allen Zeiten gekreuzigte Mensch? Der gekreuzigte Christus? Der gekreuzigte Gott?

Wird es für ihn ein Ostern geben? Kann eine solche Anspielung Hoffnung schenken? Hoffnung inmitten allen Leids und allen Todes? Hoffnung selbst für die qualvoll Verbrannten???

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Foto Joachim Sigl

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G o t t e s d i e n s t e u n d t e r m i n e v o m

2 4 . 0 9 . b i s 0 9 . 1 0 . 2 0 1 6

Sa 24.09. 13:00 Uhr Lunchkonzert – Christoph Ritter (Düsseldorf), Orgel Guillou, Ligeti, Ritter

16:00 Uhr Kennenlernnachmittag für Kommunionkinder und ihrer Eltern

_____ 26. sonntag im Jahreskreis C

Am 6,1a4–7/ 1 Tim 6,11–16 / Lk 16,19–31

So 25.09. 10:30 Uhr Kinder- und Familiengottesdienst

12:00 Uhr Hochamt der Gemeinde (Pater Holter SJ)

18:00 Uhr Heilige Messe (Pater Holter SJ)

19:15 Uhr Meditation

21:00 Uhr Meditative Nachtmesse (Pater Graab SJ)

Di 27.09. 09:30 Uhr Sankt Peter ist unterwegs Dialoge – Sammlung Looser, Ausstellungsort Essen Folkwang Museum

19:30 Uhr INTUITIVE MUSIC ORCHESTRA mit Markus Stockhausen; 12,– €

Do 29.09. 18:00 Uhr Abendmesse

18:30 Uhr Stille Zeit mit Anbetung

Orgel-mixturen –

12. Internationales Festival für zeitgenössische Orgelmusik

Sa 01.10. 13:00 Uhr Gespräch mit Anna Korsun (Ukraine) Composer in Residence

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der nächste Gemeindebrief mit der Gottesdienstordnung erscheint am 08./09.

oktober 2016.

_____ 27. sonntag im Jahreskreis C

Hab 1,2–3; 2,2–4 / 2 Tim 1,6–8.13–14 / Lk 17,5–10

Kein Kinder- und Familiengottesdienst. Zum Erntedankfest zusammen mit dem Gemeindegottesdienst um 12:00 Uhr

So 02.10. 12:00 Uhr Hochamt der Gemeinde (Dr. Bell)

13:15 Uhr Kunstgespräch zur Ausstellung mit Guido Schlimbach

18:00 Uhr Heilige Messe (Dr. Bell)

19:30 Uhr Konzert Dominik Susteck, Köln 10,– € / 5,– €

21:00 Uhr Meditative Nachtmesse (Pater Graab SJ)

Di 04.10 19:30 Uhr Konzert Wolfgang Kogert, Wien 10,– € / 5,– €

Do 06.10. 18:00 Uhr Abendmesse

18:30 Uhr Stille Zeit mit Anbetung

19:30 Uhr Konzert Michael Sattelberger, Stuttgart 10,– € / 5,– €

Sa 08.10. 13:00 Uhr Lunchkonzert – Zsigmond Száthmary, Freiburg

_____ 28. sonntag im Jahreskreis C

2 Kön 5,14–17/ 2 Tim 2,8–13 / Lk 17,11–19

So 09.10. Kein Kinder- und Familiengottesdienst. Beginn der Herbstferien

12:00 Uhr Hochamt der Gemeinde (Pater Holter SJ)

18:00 Uhr Heilige Messe (Pater Holter SJ)

21:00 Uhr Meditative Nachtmesse (Pater Graab SJ)

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Zu seiner Installation in Sankt Peter sagt Achim Freyer:

Die ausbeuterische Selbstsucht der Machthabenden an Natur und Menschen führt zu einem schleichenden unaufhaltsamen Selbstlauf an Weltzerstörung – gleichnishaft ein ‚Sodom und Gomorrha‘-Projekt naher Zukunft, in der der Begriff ‚Sünde‘ eine neue Wertung erhalten hat. P. Heribert Graab SJ

... und ein Rauch steigt auf

Seit einigen Wochen schon erregt unsere aktuelle Ausstellung Aufsehen: die Rauminstallation des bildenden Künstlers, Autors und Theaterregisseurs Achim Freyer, und bietet Anlass für viele Gespräche. Unzählige verbrannte Holzstücke, vom immerhin schon 82-jährigen Künstler selbst auf dem Boden des Kirchenraums arrangiert, sowie zwei gemalte Bilder prägen die Ausstel-lung, begleitet von einer eigens von Tobias Hagedorn für das Projekt kompo-nierten Musikkopplung auf den zeitgenössischen Orgeln von Sankt Peter.

Die Arbeit umkreist zentrale Fragen, die sich auf die ökologische Situation der hochentwickelten Industrieländer und auf die Ausschöpfung natürlicher Ressourcen beziehen. Beim Durchschreiten des Raums und Betrachtens der Holzstücke stellen sich immer neue Assoziationen ein, als ginge es um Krieg und Frieden, Liebe und Tod, Sein und Nichtsein. Ganz so wie auf der Bühne des Berliner Ensembles, wo Achim Freyer gerade parallel das Stück Abschlussball. „Ein Lamento in Bildern“ inszeniert hat. Was dort auf der Bühne lebendig Gestalt annimmt, ist hier auf dem Boden von Sankt Peter skulptural zu betrachten. Ein Bild der Menschheitsgeschichte in Gestalt zu-fällig gefundener und im Feuer angekokelter Holzstücke, ein Aufschrei der Natur nach Leben.

Am 6. November wird sich der Künstler noch einmal unseren Fragen stellen, HLQ�.XQVWJHVSUlFK�ÀQGHW�MHW]W�DP�6RQQWDJ�����2NWREHU��QDFK�GHU�0LWWDJV�PHVVH�um 13:15 Uhr statt. Weitere Termine, darunter ein Vortrag von P. Holter „Welchen Gott hätten Sie denn gerne?“ folgen.

Eine ganze Woche Besuch aus Italien

Ende August beherbergten wir eine große Gruppe von Künstlerinnen und Künstlern, einigen Studierenden sowie andere Experten aus dem Bereich Kunst und Kultur, hauptsächlich aus Italien, aber auch Spanien, Portugal und Russland. Das Projekt war eine Initiative von Prof. Yvonne Dohna von der Päpstlichen Universität Gregoriana in Rom. Sieben Tage beschäftigte sich die Gruppe mit der Auseinandersetzung zwischen Kunst und Kirche, angeregt durch die Theologie Romano Guardinis und dem biblischen Motiv des Jakob-kampfes im Alten Testament. In Kooperation mit Prof. Albert Gerhards von der Universität Bonn war es unser Anliegen, unseren Gästen den kulturellen Reichtum der Moderne des 20. Jahrhunderts im Rheinland zu vermitteln.

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Vier Tage konzentrierte Arbeit in Sankt Peter, Exkursionen innerhalb Kölns sowie nach Bonn, Düren, Aachen und zur Bruder-Klaus-Kapelle in der Eifel, gemeinsame Gottesdienste und Mahlzeiten bildeten ein dichtes Programm. Auch wenn wir als Gemeinde damit an den Rand des zu Leistenden gesto-ßen sind, war es eine Freude, zu erleben, wie unsere Gäste staunten, was die Kunst-Station Sankt Peter seit Jahren leistet, wie sie mit den Tagen den Raum für sich entdeckten und ihre eigenen Fragen in die Diskussion um die 9HUPLWWOXQJ�GHU�.XQVW�LP�5DXP�GHU�.LUFKH�HLQÁLH�HQ�OLH�HQ�

Insgesamt war festzustellen, dass in anderen Teilen Europas die Uhren noch anders gehen und dass vieles, was wir mit einer Selbstverständlichkeit prak-tizieren, von unseren Gästen als Avantgarde empfunden wurde. Mit den Ent-würfen, die von den Künstlerinnen und Künstlern in dieser Woche entwickelt wurden, beschäftigt sich demnächst unser Kunst-Beirat, die Entwicklung des Projekts und die künstlerische Auseinandersetzung wird im Dezember in einer kleinen Ausstellung in den Vatikanischen Museen in Rom zu sehen sein.

Ein Dankeschön an dieser Stelle allen Mitwirkenden, vor allem Pater Holter, ohne dessen Engagement und Tatkraft die Woche nicht hätte statt-ÀQGHQ�N|QQHQ� Dr. Guido Schlimbach

KURZ NOTIERT

Firmkurs – TerminänderungDas erste Treffen des Firmkurses 2016/2017 hatten wir ursprünglich auf den 30. Oktober gelegt. Mit Blick aber in den Kalender und die anfallenden Brük-kentage um Allerheiligen beginnen wir erst am 6. November, 18:00 Uhr und beginnen mit dem Gottesdienst.

Australien und dann? It’s so lovely to see you!

Eine Woche nach meiner Rückkehr aus Australien hatte ich die für mich sehr schöne Gelegenheit, Pater Holter zu vertreten und so viele von Ihnen wieder zu sehen.

Viele haben den Inhalt meiner Predigt dann auch spontan aufgegriffen, und das hat mir viel Wiedersehensfreude bereitet. It’s so lovely to see you – ein Satz, der mir in Australien immer und immer wieder gesagt wurde – ist ein Ausdruck einer Wertschätzung und Verbundenheit mit Ihnen. Das tut gut.

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Pater Holger Adler SJ Foto Sankt Peter Köln

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Die Herzlichkeit, Großzügigkeit und Freundlichkeit habe ich so auch in Australien erfahren, allerdings dann aber auch viele Unterschiede in der in-stitutionellen Situation der Kirche. Dort ist eine Kirche, die zunächst einmal viel ärmer ist, nicht so alt und gesegnet mit soviel Kunstschätzen. Eine Kirche, die nicht reich ist, und eine Kirche, die im gesellschaftlichen Diskurs und im öffentlichen Interesse kaum eine mehr Rolle spielt. Ich behaupte, dass die au-stralische Kirche in dieser Hinsicht uns nur um 15 Jahre voraus ist. Der Besuch des jungen Autors Erik Flügge in Sankt Peter und die Resonanz seines Buches belegen das. Die Frage ist berechtigt: Wo geht’s denn hin mit unserer Kirche?

Let’s start a new ministry

(KUOLFK�JHVDJW��:LU�ZLVVHQ�HV�DOOH�QLFKW��:LU�ZLVVHQ�QLFKW��ZHOFKHV�3URÀO�JH-fragt ist, ob wir mehr auf Musik, oder Kunst oder Bildung setzen müssen! Wir wissen nicht, wie eine Kirche der Zukunft aussieht! Wir wissen nicht, wie der Übergang zu gestalten ist! Eines ist mir aber klar, auch im Blick auf meine neue Aufgabe als Hochschulpfarrer der Universität LMU in München:

Die Menschen, die da sind, müssen viel mehr mitsprechen und mitgestalten, als sie es bisher können oder auch wollen. Das wird natürlich einen Mangel DQ�(LQÁXVV�GHU�3IDUUHU�XQG�KDXSWEHUXÁLFKHQ�SDVWRUDOHQ�0LWDUEHLWHU,QQHQ� bedeuten, der für sie schmerzlich ist. All diese und andere Beharrungs- und Bewahrungskräfte müssen aufgedeckt, kritisch hinterfragt und gegebenen falls abgestellt werden. Es braucht mehr Gemeinde-Leitung und auch Gemeinde-Gestaltung durch die Gemeinde selbst.

Was heißt das für eine Hochschul- und Studentengemeinde heute?

Ich fange hier erst an und kann erst in einiger Zeit mehr dazu sagen, aber mit Blick auf diese neue Aufgabe sieht mein Kompass so aus:

– Internationalität sucht nach Willkommenskultur und Integration,– Inter-Religiösität verlangt nach Austausch und Dialog,– Philosophische und überhaupt alle Lebensfragen wollen gehört werden

und verlangen ein gemeinsames Suchen nach Antworten.– Gemeinde muss ein zweckfreier Raum für alles Suchen und Fragen sein,

für Dialog und Fortschritt.– Gemeinde muss ein zweckfreier Raum sein für Engagement im weiten und

dialogischen Sinne Jesu.Für alle Angehörigen der Hochschule wünsche ich mir eine Katholische Hochschulgemeinde, die ein Frei-Raum ist! Und das wünsche ich auch Ihnen in Sankt Peter in Köln! Pater Holger Adler SJ

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Gemeindebrief Herausgeber: Pfarrgemeinde Sankt Peter Köln Redaktion: Dr. Heinz Greuling Gesamtherstellung: data-visuell.de V.i.S.d.P. Pater Werner Holter SJ

KIRCHE DER JESUITEN SANKT PETER KÖLN

Öffnungszeiten der KircheMi–Fr 12 –18 Uhr (im Sommer) Mi–Fr 12 –16 Uhr (im Winter) Sa–So 13 –17 Uhr