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Nyctalus noctula - Abendsegler Der Abendsegler ist innerhalb Europas weit verbreitet, kommt jedoch nicht im Norden vor und ist selten im Mittelmeerraum. Er ist primär eine Waldart, mit Sommerquartieren oft in Baum- höhlen, speziell in Spechthöhlen. Die Art überwintert in Baum- höhlen, Felsspalten und Spalten an hohen Gebäuden, vor allem in Mittel- und Osteuropa, wo sich große Anzahlen an Abend- seglern zusammenfinden können. Sie nutzen meist Quartiere, die mehr als 3 m über dem Boden liegen, und jagen oberhalb der Baumkronen sowie über unterschiedlichen offenen Land- schaften. Der Abendsegler ist eine große Fledermaus mit auffällig rot- braunem, öligem Fell, das nach dem Fellwechsel und bei Jungtieren etwas dunkler braun ist. Ohren, Nase und Flughaut sind dunkel- braun. Er hat einen starken Moschusgeruch. Der Abendsegler fliegt mit seinen schmalen Flügeln sehr schnell und hat sehr laute Ortungsrufe, die viele Menschen hören können. Barbastellus barbastellus - Mopsfledermaus Diese Fledermausart kommt in ganz Europa vor, aber ihr Verbreitungsgebiet ist stark fragmentiert; sie wird fast überall als sehr selten angesehen. Sie kommt typischerweise in Buchen- oder Eichenwäldern vor. Obwohl Wochenstubenkolonien manchmal lebende Bäume oder seltener Gebäude besiedeln, so nutzen sie doch meist abgeplatzte Rinde oder Spalten in toten Bäumen; stehendes Totholz ist deshalb ein lebenswichtiger Bestandteil des Waldes für diese Fledermausart. Da Mopsfledermäuse häufig zwischen den Quartieren wechseln, ist das entsprechende Management eines gesamten Wald- bestandes wichtiger als der Schutz einzelner Bäume. Folglich sollte eine hohe Anzahl toter Bäume erhalten bleiben, um das Überleben dieser empfindlichen Art zu sichern. Diese mittelgroße Fledermausart (Unterarmlänge 35-43 mm) zeichnet sich durch ihre schmalen, dreieckigen Ohren aus, die über dem Kopf zusammengewachsen sind und somit eine Bestimmung eindeutig machen. Beim Flug im offenen Luftraum oder entlang von Vegetationsstrukturen stößt sie abwechselnd zwei verschiedene Typen von Ortungsrufen aus. Die Mops- fledermaus jagt in verschiedenen Habitaten, meist jedoch im Wald und in bewaldeten Flusstälern; ihre Nahrung besteht vor allem aus Nachtfaltern. UNEP/EUROBATS Secretariat Hermann-Ehlers-Str. 10 53113 Bonn Tel.: +49 228 815-2431 Fax: +49 228 815-2445 E-mail: [email protected] Website: www.eurobats.org Text: Tony Mitchell-Jones, Arbeitsgruppe Fledermäuse und Forstwirtschaft Mopsfledermaus-Beispiel: Danilo Russo Deutsche Fassung: Christine Harbusch, Christine Boye Titelfotos: Luca Cistrone (Wald), NABU (Plecotus auritus) Design: Uwe Vaartjes © UNEP/EUROBATS FLEDERMÄUSE UND FORSTWIRTSCHAFT EUROBATS P. Kanuch NABU G. Jones L. Cistrone L. Cistrone ARTBEISPIELE Myotis bechsteinii - Bechsteinfledermaus Die Bechsteinfledermaus ist in ganz Europa eine seltene Art. Sie ist eng an alte Laubwälder (insbesondere Eichen und Buchen) gebunden, die über eine gut ausgeprägte Strauchschicht und viele alte, dicke Bäume verfügen. Sie kann jedoch auch in Mischwäldern mit Nadelbäumen vorkommen. Die Wochenstu- benquartiere befinden sich normalerweise in Baumhöhlen, zum Beispiel Spechthöhlen. Die Art überwintert in Baumhöhlen und auch in unterirdischen Quartieren. Kolonien können im Jahres- verlauf 30-50 Bäume nutzen. Die Bechsteinfledermaus ist eine mittelgroße Art (Spannweite 250-300 mm) mit auffallend langen Ohren, die nach vorne gerichtet über die Schnauze reichen. Sie benutzt einen leisen Echoortungsruf (eine „flüsternde“ Fledermaus) für die Jagd in einem dicht bewachsenen Lebensraum und liest verschiedene Wirbellose von der Vegetation oder vom Boden ab.

RZ Flyer Version deutsch - UNEP/EUROBATS · 2012. 11. 23. · Design: Uwe Vaartjes ©UNEP/EUROBATS FLEDERMÄUSE UND FORSTWIRTSCHAFT EUROBATS P. Kanuch NABU G. Jones L. Cistr one L

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Page 1: RZ Flyer Version deutsch - UNEP/EUROBATS · 2012. 11. 23. · Design: Uwe Vaartjes ©UNEP/EUROBATS FLEDERMÄUSE UND FORSTWIRTSCHAFT EUROBATS P. Kanuch NABU G. Jones L. Cistr one L

Nyctalus noctula - AbendseglerDer Abendsegler ist innerhalb Europas weit verbreitet, kommtjedoch nicht im Norden vor und ist selten im Mittelmeerraum.Er ist primär eine Waldart, mit Sommerquartieren oft in Baum-höhlen, speziell in Spechthöhlen. Die Art überwintert in Baum-höhlen, Felsspalten und Spalten an hohen Gebäuden, vor allemin Mittel- und Osteuropa, wo sich große Anzahlen an Abend-seglern zusammenfinden können. Sie nutzen meist Quartiere,die mehr als 3 m über dem Boden liegen, und jagen oberhalbder Baumkronen sowie über unterschiedlichen offenen Land-schaften.

Der Abendsegler ist eine große Fledermaus mit auffällig rot-braunem, öligem Fell, das nach dem Fellwechsel und bei Jungtierenetwas dunkler braun ist. Ohren, Nase und Flughaut sind dunkel-braun. Er hat einen starken Moschusgeruch. Der Abendseglerfliegt mit seinen schmalen Flügeln sehr schnell und hat sehr lauteOrtungsrufe, die viele Menschen hören können.

Barbastellus barbastellus - MopsfledermausDiese Fledermausart kommt in ganz Europa vor, aber ihrVerbreitungsgebiet ist stark fragmentiert; sie wird fast überallals sehr selten angesehen. Sie kommt typischerweise in Buchen-oder Eichenwäldern vor. Obwohl Wochenstubenkolonienmanchmal lebende Bäume oder seltener Gebäude besiedeln,so nutzen sie doch meist abgeplatzte Rinde oder Spalten intoten Bäumen; stehendes Totholz ist deshalb ein lebenswichtigerBestandteil des Waldes für diese Fledermausart.

Da Mopsfledermäuse häufig zwischen den Quartieren wechseln,ist das entsprechende Management eines gesamten Wald-bestandes wichtiger als der Schutz einzelner Bäume. Folglichsollte eine hohe Anzahl toter Bäume erhalten bleiben, um dasÜberleben dieser empfindlichen Art zu sichern.

Diese mittelgroße Fledermausart (Unterarmlänge 35-43 mm)zeichnet sich durch ihre schmalen, dreieckigen Ohren aus, dieüber dem Kopf zusammengewachsen sind und somit eineBestimmung eindeutig machen. Beim Flug im offenen Luftraumoder entlang von Vegetationsstrukturen stößt sie abwechselndzwei verschiedene Typen von Ortungsrufen aus. Die Mops-fledermaus jagt in verschiedenen Habitaten, meist jedoch imWald und in bewaldeten Flusstälern; ihre Nahrung besteht vorallem aus Nachtfaltern.

UNEP/EUROBATS SecretariatHermann-Ehlers-Str. 1053113 BonnTel.: +49 228 815-2431Fax: +49 228 815-2445E-mail: [email protected]: www.eurobats.org

Text: Tony Mitchell-Jones, Arbeitsgruppe Fledermäuseund Forstwirtschaft

Mopsfledermaus-Beispiel: Danilo Russo

Deutsche Fassung: Christine Harbusch, Christine Boye

Titelfotos: Luca Cistrone (Wald), NABU (Plecotus auritus)

Design: Uwe Vaartjes

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ARTBEISPIELE

Myotis bechsteinii - BechsteinfledermausDie Bechsteinfledermaus ist in ganz Europa eine seltene Art. Sieist eng an alte Laubwälder (insbesondere Eichen und Buchen)gebunden, die über eine gut ausgeprägte Strauchschicht undviele alte, dicke Bäume verfügen. Sie kann jedoch auch inMischwäldern mit Nadelbäumen vorkommen. Die Wochenstu-benquartiere befinden sich normalerweise in Baumhöhlen, zumBeispiel Spechthöhlen. Die Art überwintert in Baumhöhlen undauch in unterirdischen Quartieren. Kolonien können im Jahres-verlauf 30-50 Bäume nutzen.

Die Bechsteinfledermaus ist eine mittelgroße Art (Spannweite250-300 mm) mit auffallend langen Ohren, die nach vornegerichtet über die Schnauze reichen. Sie benutzt einen leisenEchoortungsruf (eine „flüsternde“ Fledermaus) für die Jagd ineinem dicht bewachsenen Lebensraum und liest verschiedeneWirbellose von der Vegetation oder vom Boden ab.

Page 2: RZ Flyer Version deutsch - UNEP/EUROBATS · 2012. 11. 23. · Design: Uwe Vaartjes ©UNEP/EUROBATS FLEDERMÄUSE UND FORSTWIRTSCHAFT EUROBATS P. Kanuch NABU G. Jones L. Cistr one L

Fledermäuse können eine Vielzahl vonQuartieren beziehen; die wichtigsten sindBäume, Gebäude und unterirdische An-lagen, z.B. Höhlen oder aufgegebeneGrubenstollen. Manche Arten wechselnzwischen Bäumen und unterirdischenQuartieren, je nach Klima und Jahreszeit.Viele Fledermausarten leben heute inGebäuden, da diese ähnliche Bedingun-gen bieten wie Bäume oder unterirdischeAnlagen.

Baumbewohnende Fledermäuse benutzenRisse, Spalten, Fäulnis- und Spechthöhlenals Quartiere oder sind hinter abgeplatzterRinde zu finden. Manche Arten bevor-zugen schmale Spalten, während anderesich lieber in großen Baumhöhlen wie z.B.Spechthöhlen versammeln. Bäume mitdiesen Charakteristika sind in allen Wald-typen von großer Bedeutung. Die meistenbaumbewohnenden Fledermausartenwechseln zwischen mehreren Baumquar-tieren, so dass sie sowohl eine genügendeAnzahl geeigneter Quartiere innerhalbeines kleinen Gebietes benötigen als auchein stetiges Angebot an neuen Quartieren,da alte Bäume verrotten oder gefälltwerden.

Alle europäischen Fledermausarten sind nachtaktiv; sie verlassenmeist in der Dämmerung ihre Quartiere und kommen erst kurzvor oder bei Sonnenaufgang zurück. Sie jagen überall dort, woes eine ausreichende Anzahl ihrer Beuteinsekten gibt, wobeisich verschiedene Arten auf bestimmte Insekten oder Fangstra-tegien spezialisieren. So haben sich manche Arten auf den Fangvon auf Laub sitzenden Nachtfaltern spezialisiert, währendandere Arten kleine Insekten im freien Luftraum oder über demWasser erbeuten. Manche Arten sind sogar „Fliegenschnäpper“,die an einem Ast hängend warten, bis sie geeignete Insektenin ihrer Nähe geortet haben. Die meisten Fledermäuse jagennur in einem Umkreis von wenigen Kilometern um ihr Quartier,so dass Wälder Quartiere und geeignete Jagdhabitate innerhalbdieser Flugdistanz bieten müssen. Zusätzlich vermeiden es vielekleine Fledermausarten, im Offenland zu fliegen; geeigneteVerbindungen, die es den Fledermäusen ermöglichen, zwischenden Waldgebieten zu wechseln, sind deshalb sehr wichtig.Einige Arten wandern über weite Entfernungen im Frühjahrund Herbst; sie benötigen auf ihrem Weg geeignete Zwischen-quartiere in Wäldern.

FLEDERMAUSSCHUTZ

Fast überall im Gebiet des EUROBATS-Abkommens sind Fleder-mäuse gesetzlich geschützt. Innerhalb der europäischen Unionsind alle Arten durch die FFH(= Fauna-Flora-Habitat)-Richtliniegeschützt.

FLEDERMÄUSE UND FORSTWIRTSCHAFT

Fledermäuse nutzen alle Waldtypen, von den trockenen medi-terranen Wäldern Südeuropas bis zu den borealen NadelwäldernNordeuropas. Oftmals suchen Fledermäuse spezielle Habitatewie Weiher, Bäche, Lichtungen oder Waldränder auf, wo In-sekten meistens sehr zahlreich sind. Welche Orte genau aufge-sucht werden, hängt von dem Waldtyp und den vorkommendenFledermausarten ab.

Die Verbreitung, Diversität und Häufigkeit von Fledermäusenin bewirtschafteten Wäldern kann durch die Konkurrenz umbegrenzte Quartiermöglichkeiten beeinflusst werden. Um einenWald so zu bewirtschaften, dass Fledermauspopulationenerhalten und gefördert werden, ist eine gute Kenntnis dervorkommenden Fledermausarten und ihrer Anforderungen anQuartiere, Jagdgebiete und Flugwege unerlässlich. Wichtig istauch, die Auswirkungen der Waldbewirtschaftung auf Fleder-mäuse zu verstehen.

Die große Vielfalt an Waldtypen innerhalb Europas, zusammenmit der Vielzahl an Bewirtschaftungsformen, Verwaltungsstruk-turen und Regelwerken, bringt es mit sich, dass detaillierteRatschläge zu Waldbewirtschaftung und Fledermausschutzlokal entwickelt werden müssen.

• Der Einsatz von Pestiziden in Wäldern sollte limitiert werden.

• Halboffene Weiden sind oft wichtige Habitate. Heutzutagewerden Weideflächen oft aufgegeben und diese Flächenbewalden sich wieder oder werden aufgeforstet. Es istwichtig, Gebiete mit halboffenen Strukturen und einer hohenAnzahl an Blütenpflanzen zu erhalten. Die Bepflanzungganzer Landstriche mit Monokulturen sollte vermiedenwerden.

• Die Beweidung durch Rinder oder andere große Pflanzen-fresser schafft einen abwechslungsreichen, halboffenen Wald,der ein gutes Jagdbiotop für Fledermäuse darstellt. Jedochkann eine zu starke Beweidung den gesamten Unterwuchszerstören.

• Große Kahlschläge sollten vermieden werden.

• Die nächste Generation an Quartierbäumen sollte erfasstund vom Einschlag ausgenommen werden.

• Baumhöhlen sollten nicht zersägt werden, da sich dortFledermäuse aufhalten könnten.

SONSTIGES

• Gebäude und unterirdische Anlagen wie Höhlen und Gru-benstollen können wichtige Quartiermöglichkeiten für Fle-dermäuse darstellen. Sie sollten nicht durch forstwirtschaftlicheMaßnahmen beeinflusst werden.

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ALLGEMEINE INFORMATIONEN

Fledermäuse sind die einzigen fliegenden Säugetiere. Ihre Flügelbestehen aus einer Flughaut, die sich über die verlängertenFingerglieder erstreckt. Sie sind warmblütig und gebären lebendeJunge, die sie mit ihrer Milch säugen.

Weltweit gibt es mehr als1.000 Fledermausarten, dievon den Tropen bis an den

Rand der Polargebiete vor-kommen. Alle europäischen in-

sektivoren Fledermausarten, von denendieses Faltblatt handelt, ernähren sich vonInsekten und Spinnen, die sie entweder im

freien Luftraum erbeuten oder von den Blättern oder dem Bodenabsammeln. Fledermäuse können sehr gut sehen, aber siebenutzen ihr hervorragendes Echoortungssystem, um sich in derDunkelheit zurechtzufinden und ihre Beute zu fangen. DiesesOrtungssystem, bei dem die Fledermäuse hochfrequente Lauteausstoßen und das zurückkehrende Echo analysieren, ist soempfindlich, dass sie selbst kleine Insekten im Flug fangenkönnen. Obwohl sie warmblütig sind, können sie ihre Körper-temperatur soweit herunterfahren, dass sie kalt und steif werdenund somit Energie sparen. In kühleren Klimaten überwinternviele Fledermausarten über längere Zeiträume, in denen keineInsektenbeute vorhanden ist.

Fledermäuse haben komplexe Sozial-beziehungen und leben zumindest zeit-weise in Kolonien. Meistens bilden sie zurZeit der Jungenaufzucht sog. Wochen-stuben, in denen die Weibchen sich ver-sammeln und ihre Jungen gebären. Jenach Art können diese Kolonien nur we-nige Fledermäuse oder aber mehreretausend Tiere umfassen, wobei die größtenKolonien in Höhlen oder ähnlichenQuartieren zu finden sind. Zu anderenJahreszeiten leben Fledermäuse aucheinzeln oder in nur kleinen Gruppen.Während der Zeit der Jungenaufzuchtwählen Fledermäuse warme Quartiere oderversammeln sich in großen Gruppen, umsich warm zu halten. Zu anderen Zeitensuchen sie kühlere Quartiere auf, damitsie ihre Körpertemperatur absenken undsomit Energie sparen können.P.

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Nichtsdestotrotz gibt es wichtige Prinzipien, die in ganz Europagelten und als Grundlage für die Entwicklung lokaler Leitliniendienen können. Wir empfehlen, dass die folgende Anleitung zurguten fachlichen Praxis als eine Grundlage für die Entwicklungnationaler Richtlinien genutzt wird, in die lokale Waldtypen undBewirtschaftsformen einbezogen werden.

GUTE FACHLICHE PRAXIS FÜR EINEFLEDERMAUSFREUNDLICHEFORSTWIRTSCHAFT IN EUROPA

LANDSCHAFTSPLANUNG

• Eine Strategie für die gesamte Landschaft würde Fledermäusennützen. Um Fledermausschutz mit Holzproduktion zu verein-baren, ist es wichtig, das Richtige am richtigen Ort zu tun.Fledermausspezialisten sollten in einem frühen Stadium derforstlichen Planung zu Rate gezogen werden.

• Manche Fledermausarten werden durch Fragmentierungbedroht: die Entstehung isolierter Waldinseln sollte vermiedenwerden.

• Vegetationskorridore entlang von Bächen werden von Fleder-mäusen zur Jagd und als Flugrouten genutzt. Hecken undBaumreihen, die Wälder oder Waldinseln verbinden, kommenFledermäusen zugute.

WALDBAULICHE MASSNAHMEN

• Quartiererhalt und Erhöhung des Quartierangebotes durchden Schutz von stehendem Totholz, alten und dicken Bäumenund Bäumen mit Höhlen während aller forstlichen Maßnahmen(Einschlag und Durchforstung). Altholzinseln sind besonderswertvoll.

• Wo immer möglich, sollte die Baumartenvielfalt und dieWaldstruktur erhöht werden. Einheimische Baumarten solltenbevorzugt werden.

• Erhalt von Laubhölzern in Nadelwaldbeständen. Laubbäumeproduzieren Nahrung und Quartiere.

• Erhöhung der Nahrungsproduktion für Fledermäuse durchSchutz wichtiger Habitate wie feuchte Wälder, Uferhabitate,kleine Lichtungen und Waldränder.

• Vermeidung der Trockenlegung von Wäldern. Die Schaffungneuer kleiner Feuchtgebiete und Weiher in Wäldern ist günstigfür Fledermäuse. Überflutungen und Stürme können Totholzund eine abwechslungsreiche Waldstruktur schaffen.