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Research Collection
Doctoral Thesis
Einfluss von Kondensationsvorgängen in mit Wasserdampfgesättigten Staub-Luftgemischen auf die Staubabscheidung ineinem Venturiwäscher
Author(s): Lemann, Martin
Publication Date: 1977
Permanent Link: https://doi.org/10.3929/ethz-a-000116561
Rights / License: In Copyright - Non-Commercial Use Permitted
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ETH Library
Diss.ETH 5976
EINFLUSS VON KONDENSATlONSVORGAENGEN IN MIT WASSERDAMPF
GESAETTIGTEN STAUB-LUFTGEMISCHEN AUF DIE STAUBABSCHEIDUNG
IN EINEM VENTURIWAESCHER
ABHANDLUNG
zur Erlangung
des Titels eines Doktors der technischen Wissenschaften
der
EIDGENOESSISCHEN TECHNISCHEN HOCHSCHULE
ZUERICH
vorgelegt von
MARTIN LEMANN
dipl. Masch.-Ing. ETH
geboren am 12. März 194 6
von Langnau i/E (Kt. Bern)
Angenommen auf Antrag von
Prof. Dr. F. Widmer, Referent
PD Dr. B. Bohlen, Korreferent
VORWORT
Die vorliegende Arbeit entstand auf Anregung von Dr. V. Fattinger,
Ciba-Geigy Werke Schweizerhalle AG, am Institut für Verfahrens¬
und Kältetechnik der ETK Zürich. Dem Leiter des Instituts, Herrn
Prof. Dr. F. Widmer, bin ich zu grossem Dank verpflichtet, da er
mir die Möglichkeit zu dieser Arbeit bot und die Betreuung übernahm.
Ebenso möchte ich Herrn Dr. B. Bohlen für die Uebernahme des
Koreferates danken.
Ohne die grosszügige Unterstützung verschiedener Firmen währen
diese Untersuchungen wohl schwerlich zustandegekommen. Dabei
möchte ich besonders die Firmen Huber AG in Windisch und
Luwa AG in Zürich erwähnen, da sie verschiedene Teile zur Versuchs¬
anlage gratis zur Verfügung stellten. Ebenfalls der Firma Sigrist-
Photometer AG in Zürich spreche ich meinen Dank für die geliehenen
Messgeräte aus.
Dank gebührt aber auch allen Institutsangehörigen, insbesondere
Herrn Chr. Richli, sowie den Herren W. Hafen und A. Sailer von der
Institutswerkstatt für den Aufbau der Versuchsanlage.
Herr Dr. H. Sprenger aus dem Institut für Aerodynamik hat mir in
verschiedenen Diskussionen durch interessante Anregungen weiter¬
geholfen.
In meinem Kollegen, Dipl. Chem. B.S. Bühler fand ich einen ge¬
duldigen Gesprächspartner, mit dem ich viele interessante und
lehrreiche Diskussionen führen konnte.
Für die schnelle und saubere Reinschrift der vorliegenden Arbeit
bin ich Frau J. Gerber-Bucher zu Dank verpflichtet.
Die Durchführung dieses Projektes wurde durch die grosszügige
Bereitstellung der finanziellen Mittel in Form eines Forschungs¬
kredites der Kommission zur Förderung der wissenschaftlichen
Forschung (Kredit Nr. 837) ermöglicht.
Zürich, Anfangs Juni 1977 M. Lemann
INHALTSVERZEICHNIS
Zielsetzung und Uebersicht 7
Venturi-Nassentstauberg
2.1. Einleitung q
2.2. Arbeitsweise eines Venturi-Nassentstaubers 10
2.3. Analytische Berechnung des Entstaubungsgrades 11
eines Venturi-Nassentstaubers
Kondensationseffekte 14
3.1. Einleitung 14
3.2. Kondensationserscheinungen 15
3.3. Mechanismen der Kondensation 19
Aerosolerzeugung 22
4.1. Einleitung 22
4.2. Möglichkeiten der Aerosolerzeugung 22
4.3. Gewähltes Verfahren 26
Aerosolmessgeräte 32
5.1. Einleitung 32
5.2. Messmethoden 32
5.3. Der Andersen-Sampler 36
5.4. Das Sigrist-Photometer 38
5.5. Weitere Messgeräte 40
Aerosolprobenentnahme 41
6.1. Einleitung 41
6.2. Isokinetische Probenentnahme 43
6.3. Isotherme Probenentnahme 47
6.4. Spezielle Probleme beim Andersen-Sampler 47
6.5. Spezielle Probleme beim Sigrist-Photometer 48
Aufbau der Versuchsanlage 49
7.1. Einleitung 49
7.2. Anlagekonzept 50
7.3. Der Messvorgang 55
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Messresultate und Auswertung 5 7
8.1. Einleitung 57
8.2. Druckverlust über den Venturi-Nassabscheider 57
8.3. Gesamtabscheidegrad 66
8.4. Fraktionsabscheidegrad 75
Diskussion der Resultate 81
9.1. Einleitung 81
9.2. Gegenüberstellung der Messergebnisse: 82
Betrieb mit und Betrieb ohne Dampfzugabe
9.3. Wirtschaftlichkeit 94
9.4. Analytische Erfassung des Abscheidegrades 97
Zusammenfassung 103
Verzeichnis der Symbole 105
Literaturverzeichnis 108
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-7-
1. ZIELSETZUNG UND UEBERSICHT
Der Staubabscheidegrad von nassarbeitenden Staubabscheidern
ist durch die Effekte, welche eine Kondensation von Wasser¬
dampf im zu reinigenden Abgas hervorruft, beeinflussbar.
Ziel dieser Arbeit ist es, diese Kondensationseffekte in
einem Venturinassentstauber zu untersuchen.
Die ersten Kapitel der Arbeit befassen sich eher mit allge¬
meinen Fragen zum gestellten Thema. So werden die Konden¬
sationseffekte erläutert und man erhält einen Einblick in
die Probleme, die beim Bau einer Pilotanlage zur Unter¬
suchung von Staubabscheidern auftauchen. Es handelt sich
hier im speziellen um die Aerosolerzeugung, die Aerosol¬
probenentnahme und um die Messung der Aerosolbeladungen
vor und nach dem Abscheider. In den folgenden Kapiteln sind
die durchgeführten Messungen mit den entsprechenden Folger¬
ungen aufgeführt. Es lässt sich zeigen, dass der Aerosolab¬
scheidegrad eines Venturinassentstaubers durch die Effekte
der Dampfkondensation ansteigt, wobei aber nicht die Vor¬
gänge im Venturiabscheider massgebend sind, sondern jene
Dampfkondensation, die unmittelbar nach der Wasserdampfzu¬
gäbe stattfindet.
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-9-
2. VENTURI-NASSENTSTAUBER
2.1. EINLEITUNG
Nassentstauber sind Staubabscheider, die durch Zusammenführen
von Staubpartikeln und Waschflüssigkeit einen höheren Ab¬
scheidewirkungsgrad aufweisen als die meisten trocken arbeiten¬
den Abscheider £2] . Es gibt hierfür eine grosse Zahl von
apparativen Varianten. Nach Engels [lj beträgt der Umsatzanteil
für nassarbeitende Entstauber sowohl in der BRD als auch in
den USA 30 %, was gegenüber allen anderen Staubabscheider¬
verfahren den höchsten Anteil bedeutet.
Betrachtet man die verschiedenen Nassentstaubertypen etwas
genauer, zeigt es sich, dass der Venturi-Abscheider bezüglich
Feinstäuben den besten Wirkungsgrad aufweist [2,633 .
Nach W. Brocke [4] zeigen langfristige Immissionsmessungen eine
Verschiebung zu Feinstäuben <10;um, d.h. der Staubniederschlag
auf die Erde geht zurück - seit 1964 um 40 % - der in der Luft
schwebende Anteil aber nimmt zu. Feinstäube <2^im rufen ver¬
schiedene unerwünschte Erscheinungen hervor. Davies [5] und
Güntheroth [6] führen z.B. folgende Nachteile auf:
- Teilchen mit Durchmessern zwischen 0,1 und l,0um dringen bis
in die feinsten Lungenwege, die sogenannten Alveolen (hier
findet der Stoffaustausch statt), vor.
- Feinstaub reduziert die Sicht im Freien sehr stark.
- Feinstaub bleibt sehr lange als Schwebestaub in der Atmo¬
sphäre.
Bohlen [3] weist darauf hin, dass in einem Teilchengrössen-
bereich von d = lym bis d=0.1ym die Abscheidung am schwierigsten
ist.
Daher soll in dieser Arbeit untersucht werden, ob bei einem
Venturi-Nassabscheider (nebst Faserfilter und Elektrofilter
der beste Abscheider für Feinstäube) durch geeignete Massnahmen
eine Erhöhung des Wirkungsgrades im genannten Teilchengrössen-
bereich möglich ist.
-10-
2.2. ARBEITSWEISE EINES VENTURI-NASSENTSTAUBERS
Der Venturi-Nassentstauber besteht aus einem axial durch¬
strömten Mantelrohr (Abb.1.1):
Flüssigkeit t)
konvergenter Teil
Kehle
Diffusor
Abb.1.1: Schematische Darstellung einer Venturi-Düse.
Im konvergenten Teil wird das mit Staub beladene Gas beschleunigt,
In der Kehle — hier weist das Gas die höchste Strömungsgeschwindig¬
keit auf -wird die Waschflüssigkeit eingeführt. Die Energie
des Gases zerschlägt die Flüssigkeit in diskrete Tropfen.
Im anschliessenden Diffusor verwandelt sich die kinematische
Energie des Gases z.T. wieder in Druckenergie zurück.
Das Zusammentreffen von Staubpartikeln und Flüssigkeitstropfen
basiert auf der Relativgeschwindigkeit, die zwischen Partikel
und Tropfen vorhanden ist. Nach Weber 11] wird dieses Zu¬
sammenführen begünstigt durch:
a. Massenkräfte: Trägheitskräfte, Schwerkräfte, Zentrifugal¬
kräfte
b. Diffusionserscheinungen: Brown'sehe Diffusion, Wirbel¬
diffusion, Thermophorese, Diffusionsphorese.
-11-
c. spezielle Strömungserscheinungen
Dabei bewirken die Trägheitskräfte, dass auf Grund der Re¬
lativgeschwindigkeit zwischen Partikel und Tropfen ein Stoss-
zusammentreffen stattfindet. Sehr kleine Partikel folgen
aber den Stromlinien des Gases um den Tropfen herum.
In diesem Fall ist ein Zusammentreffen nur noch durch Sekundär¬
strömungen möglich. Diese werden unter anderem durch die
Diffusionserscheinungen hervorgerufen.
2.3. ANALYTISCHE BERECHNUNG DES STAUBABSCHEIDE¬
GRADES EINES VENTURI-NASSENTSTAUBERS
In der Literatur sind verschiedene Modelle anzutreffen, mit
welchen versucht wird, die Vorgänge im Venturi-Nassabscheider
zu erfassen und so eine theoretische Aussage über den Staub¬
abscheidegrad zu machen. Der Staubabscheidegrad ist folgender-
massen definiert (C=Staubbeladung; a resp. w = Eintritt resp.
Austritt):
C - C
n =
-Q• 100 (2.1)
a
Theoretisch ist der Staubabscheidegrad durch die Abscheide¬
wirkung des Einzeltropfens e beschreibbar. Durch Aufsummieren
dieses Abscheidegrades über den ganzen Tropfenschwarm gelangt
man zum Gesamtabscheidegrad 0. Dabei ist es notwendig, auf
empirischem Weg die sogenannte Grenzbahn zu ermitteln, auf
welcher das kleinere Teilchen den grösseren Tropfen gerade
noch berührt [10] . Aus dieser Grenzbahn lässt sich die Abscheide¬
wirkung des Einzeltropfens e ableiten. Sie ist eine Funktion der
Stokes-Zahl Stk.
Ein in der Venturikehle in den Luftstrom eingebrachter Wasser¬
tropfen soll keine achsiale Geschwindigkeit aufweisen. Der Luft¬
strom beschleunigt nun diesen Tropfen, bis er als Endgeschwindig¬
keit die Gasgeschwindigkeit erreicht. Während diesem Beschleunig-
-12-
ungsvorgang ist es möglich, dass die Staubteilchen, welche die
Gasgeschwindigkeit aufweisen, die Oberfläche des Tropfens er¬
reichen und so eingefangen werden. Die Stokes-Zahl ist definiert
als das Verhältnis des bezüglich des Tropfens zurückgelegten
Weges (x.w ) eines Staubteilchens zum Tropfendurchmesser d :
T .W
Stk = -—- (2.2)dTr
w bedeutet dabei die Relativgeschwindigkeit zwischen Staub¬
teilchen und Tropfen. Die in dieser Formel auftretende Relaxations¬
zeit t ist eine fiktive Zeit. Sie stellt ein Mass dar für die
Verzögerung, welche ein Staubpartikel während der Beschleunig¬
ungsphase des Wassertropfens gegenüber dem Wassertropfen erfährt.
Nach Ablauf der Zeit x herrscht zwischen Tropfen und Partikel
die Relativgeschwindigkeit w = \/&). w^ [&"] .
Die Definition der Relaxationszeit lautet:
_
dP • PP (2.3)T -
18 •
yG
Die Stk-Zahl wird oft anders definiert. Bei Büttner [9] findet
man folgende Definition:
Stk = -£ r- (2'4)
dTr • g
Die beiden Definitionen (2.2) und (2.4) lassen sich ineinander
überführen. Durch Gleichsetzung der WiderStandskraft F mit derr
w
Schwerkraft F einer Partikel lässt sich die stationäre Sink-g
geschwindigkeit wf herleiten. Unter der Annahme, dass Re <1 für
die Partikel gilt, darf die Stokes'sehe Formel für die Wider¬
standskraft zur Anwendung gelangen. Die Gasdichte p„ wird ver-
nachlässigt.
-13-
Widerstandskraft einer Partikel
(2.5)F = 6 . it . ]_i . r
. w^w HG P f
Schwerkraft, welche auf eine Partikel wirkt:
Fg= I ^ • rp (VPG) g "
5* * rp ' PP * g (2'6)
Gleichsetzung :
46ïï.y_.r . w- = - ïï . r . p .g(2.7)
G p i 3 p p
Daraus folgt:
w^ =
r2• P • 9 d2
. p . g ._n.
P P=
P P (2-8)
f 18 uG 18 uG
Setzt man Gleichung (2.8) in die nach Büttner [9] definierte
Gleichung (2.4), erhält man Gleichung (2.2).
Verschiedene Autoren [10, 11, 12] berechneten den Abscheidegrad
auf diese Art und erreichten z.T. gute Uebereinstimmung mit
experimentellen Werten.
Der Abscheidegrad eines Nassentstaubers lässt sich auch in
Funktion des Druckverlustes über die Abscheideeinheit darstellen
\j>9} . Dabei wird oft berücksichtigt, dass sich der Druckver¬
lust aus einem Anteil der Gasströmung wie auch aus einem Anteil
der Flüssigkeitsströmung zusammensetzt [6j . Semrau p.3, 14]
hat Messungen der verschiedensten Autoren verglichen und konnte
so einen exponentiellen Zusammenhang zwischen Abscheidegrad und
Druckverlust herstellen.
-14-
3. KONDENSATIONSEFFEKTE
3.1. EINLEITUNG
Folgende Vorgänge führen zum Kontakt zwischen Staub und Wasch¬
flüssigkeit:
a. Direkter Zusammenstoss zwischen Staubpartikel und Wasser¬
tropfen:
Wie bereits erwähnt, lässt sich dieser Vorgang theoretisch
einigermassen erfassen. Der Abscheidewirkungsgrad des
Venturiabscheiders basiert vor allem auf diesem Vorgang.
b. Brown'sehe Molekularbewegung:
Teilchen mit einem Durchmesser d <0,lym [Ï5] werden in
ihren Bewegungen durch die Zusammenstösse mit Gasmolekülen
beeinflusst (Nach [l9] tritt dieses Phänomen bereits für
Teilchen mit d <0,4ym auf). Sie bewegen sich daher wie die
Gasmoleküle sehr unregelmässig und können mit dieser Eigen¬
bewegung bis auf die Tropfenoberfläche diffundieren.
c. Kondensationsvorgänge :
Durch Wasserdampfkondensation kann der Abscheidegrad von
Nassabscheidern beeinflusst werden. Mit der Forderung, dass
radioaktive Aerosole bis in den Submikronbereich möglichst
vollständig abzuscheiden sind, begann man sich mit Konden¬
sationseffekten zu beschäftigen D-5, 16, 17] . Die dabei
auftretenden Vorgänge (Schleppdiffusion, turbulente Agglomera¬
tion, Teilchenwachstum durch Kondensatanlagerung) sollen in
diesem Kapitel zusammen mit den Mechanismen, die zu einer
Wasserdampfkondensation führen, näher betrachtet werden.
-15 -
3.2. KONDENSATIONSERSCHEINUNGEN
Schleppdiffusion ; In der Dampf- Luft-Umgebung einer kalten
Oberfläche, an welcher Wasserdampf auskondensiert, entsteht
ein Dampfkonzentrationsgefalle. Dampfmoleküle, die auf Grund
dieses Gefälles zur Oberfläche hin diffundieren, schleppen
dabei Aerosolteilchen mit. Dieser einseitige Diffusionsstrom
des Wasserdampfes gegen die kalte Oberfläche bewirkt einen
entgegengesetzten konvektiven Verdrängungsstrom der Luft.
Andererseits ruft der Temperaturgradient, der zwischen der
Oberfläche und den Aerosolteilchen herrscht, eine Thermo¬
diffusion der grösseren Aerosolmoleküle gegen die kalte Ober¬
fläche hervor. Der Einfluss dieser Erscheinungen auf den Teil¬
chentransport wurde theoretisch und experimentell untersucht
und die Wirksamkeit der Schleppdiffusion unterschiedlich be¬
urteilt. Calvert [18] stellt für drei Waschertypen mathematische
Modelle auf. Für den Sprühwäscher geht er davon aus, dass um
den Einzeltropfen herum eine Potentialströmung herrscht. Eine
Kräftebilanz um eine Staubpartikel ergibt folgende Bewegungs¬
gleichung (F•= Widerstandskraft der Schleppdiffusion):
w
m . %—-= 6ïï.y^.r .w + F' (3.1)
p dt G p r w
m = - ïï .r3
. p (3.2)p 3 P P
(3.2) in (3.1) :
dw6 TryQ .. r
P. w
,
F'
r + w
dt 4
3. TT ,.
r3,
P
m
• pp ?
(3.3)
18 . y_ . w.
F'dw G r + w (3.4)
beiVersuchedieerindemmöglich,alssoweitTurbulenzdie
Versuchenseinenbeiunterdrückte[5]Davisauftreten.kräfte
Bindungs¬zusätzlicheWasserdasdurchAerosolteilchenbenetzten
oberflächen¬denbeidazu,nochAgglomerierfähigkeitdienimmt
aus,StaubpartikelndenanWasserdampfdanebenKondensiert
Aerosolteilchen.vonAgglomerierendasbegünstigenTurbulenzen
vorhandeneAerosol-Luft-StromeinemInAgglomeration;Turbulente
.[26]hatStaubabscheidungdie
aufEinflusswesentlichenkeinenSchleppdiffusiondiegängen
Kondensationsvor¬beidasswerden,gesagtkannZusammenfassend
ist.Elektroabscheidung)Zentrifugalabscheidung,(Filtrierung,
Abscheideartenanderealsunwirtschaftlicherdiffusion
Schlepp¬durchAbscheidungdiedasshin,daraufweist[5lDavies
Untersuchungen.experimentelleauchwie
theoretischedurch[22]LitvinovkommtErgebnissgleichenZum
hat.abscheider
Zyklon¬nachgeschaltetemmitRohrscrubberseinesscheidegrad
Ab¬denaufEinflusssignifikantenkeinenSchleppdiffusion
diedasshervor,[21]LancastervonMessungenausgehtDagegen
kann.werdenniedergeschlagen
StaubWasserdampfdiffusiondurchdasser,folgertErgebnis
demAusWasserdampf.diffundierendemvonEinflussdemunter
undohneOeltropfenderFallgeschwindigkeitdiebestimmteEr
Oeltröpfchen.aufWasserdampfdiffundierendemvonEinflussden
untersuchte[20]Schmittsein.BedeutungvonPartikelnkleinen
beiDiffusionsphoresediekannAndererseitsist.unwichtig
ThermophoresedieC<80C<aT0Temperaturbereicheinemin
dasszeigt,ResultatDasgelöst.Runge-Kutta-Methodedernach
unddargestelltdimensionsloswirdBewegungsgleichungDie
resultiert.diffusion,
Schlepp¬diedurchhervorgerufenBewegung,derauswelche
wWiderstandskraft,Stokes'sehedieF'bedeutetFormeldieserIn
Pmr
"
tdt
(3.5)fw+wm
I=
dw
-16-
-17-
kleinen Strömungsgeschwindigkeiten durchführte.
Lancaster \2Î\ zeigt experimentell, dass die turbulente
Agglomeration bei einem Rohrscrubber keinen Einfluss auf die
Staubabscheidung hat. Mittels Luftzugabe durch die Düsen, über
welche bei den übrigen Versuchen Dampf in den Rohrscrubber
strömte, erzeugte er Turbulenzen in der Anlage. Diese Messungen
verglich er mit Messungen, welche er ohne Luft- oder Dampfzu¬
gäbe durchführte. Er konnte dabei keine signifikante Aenderung
des Abscheidegrades feststellen. Dabei bleibt aber die Ver¬
besserung der turbulenten Agglomeration durch die Oberflächen-
benetzung unberücksichtigt.
Litvinov C2 2] dagegen führt die Erhöhung des Abscheidegrades
eines Venturi-Nassentstaubers hauptsächlich auf die Verbesserung
der turbulenten Agglomeration durch Oberflächenbenetzung zurück.
Teilchenwachstum durch Kondensatanlagerung; Durch das Auskonden¬
sieren von Wasserdampf an der Oberfläche der Aerosolpartikel
werden diese vergrössert und können so besser abgeschieden wer¬
den. Es treten in der Literatur unterschiedliche Meinungen darüber
auf, welche Rollen dabei die Teilchengrösse und die Natur der
Teilchen (Benetzbarkeit, Form ) ausüben.
Einerseits wird gezeigt, dass der Dampf vor allem an den
grösseren Teilchen auskondensiert [j.5, 24] . Die grösseren Teil¬
chen weisen eine kleinere Oberflächenkrümmung und daher eine
geringere Dampfdruckerhöhung des Wasserdampfes an der Ober¬
fläche gegenüber den kleineren Teilchen auf. Daher kondensiert
der Wasserdampf bereits bei einer Uebersättigung der Umgebung an
den grösseren Teilchen aus, welche an den kleineren Teilchen noch
keine Kondensation hervorruft.
Die Formel von Thomson-Gibbs gibt den Dampfdruck an der Tropfen¬
oberfläche in Funktion des Tropfendurchmessers an (M = Molmasse
der Tropfenflüssigkeit) :
4 .a .M
P = Poo•
exp {-r
.) (3.6)
«R .T . PTr . (^
-18-
Experimentelle Untersuchungen bestätigten diese Aussage nur zum
Teil, denn sie ergaben Folgendes: Nicht hygroskopische Partikel
verhalten sich wie oben beschrieben indem vor allem die grösseren
unter ihnen wachsen. Bei wasserlöslichen oder hygroskopischen
Teilchen zeigt sich ein konformes Verhalten aller Fraktionen.
Ebenfalls unterscheiden sich hydrophile Teilchen, wenn sie als
Kondensationskeime dienen, je nachdem ob sie wasserlöslich oder
unlöslich sind.
Davis [5] dagegen findet durch seine Messungen, dass sowohl
hydrophile als auch hygroskopische Teilchen, unabhängig von der
Löslichkeit, gleichmässig wachsen.
Yoshida [21] wiederum zeigt theoretisch, dass die Wachstumsge¬
schwindigkeit bei kleinen Teilchen grösser als bei grossen Teil¬
chen ist, sofern der Partialdruck des Dampfes in der Umgebung
und der Sättigungsdruck des Dampfes an der Tropfenoberfläche
keine grosse Differenz aufweisen. Seine Messungen bestätigten
jedoch die theoretische Aussage nicht, indem die Partikelver¬
teilung durch die Dampfzugäbe keine Aenderung erfuhr. Bei Lohs
f^25] dagegen ergeben Messungen an einem Sprühturm, dass durch
Dampfzugabe der Abscheidegrad hauptsächlich für Teilchen im
Durchmesserbereich d =0,3 bis 0,5ym verbessert wird (Ver¬
besserung bis 70 %).
Auch über die Abscheidegradverbesserung durch Teilchenver-
grösserung bei der Wasserdampfkondensation existieren ver¬
schiedene Ansichten.
Lancaster [21] stellt mit seinen Messungen fest, dass der Ab¬
scheidegrad auf Grund der Teilchenvergrösserung durch Dampf¬
kondensation besser wird. Ebenfalls andere Autoren führen die
Abscheidegradverbesserung eines Nassabscheiders durch die Zu¬
gabe von Wasserdampf vor dem Abscheider, auf die Teilchenver¬
grösserung durch Dampfkondensation an der Teilchenoberfläche
zurück \j, 25] .
Litvinov [22j dagegen misst der Teilchenvergrösserung durch
Kondensation keine signifikante Bedeutung zu.
-19-
3.3. MECHANISMEN DER KONDENSATION
Um ein Auskondensieren von Wasserdampf in einem Aerosol-Luft-
Gemisch hervorrufen zu können, muss in diesem Gemisch eine
Uebersättigung durch Wasserdampf vorherrschen. Folgende
Mechanismen erzeugen diese WasserdampfÜbersättigung:
Mischkondensation : Durch das Mischen von zwei durch Wasserdampf
gesättigten Gasströmen mit unterschiedlichen Temperaturen, wird
eine Uebersättigung hervorgerufen C23] . Eine andere Möglichkeit
besteht darin, dem warmen,gesättigten Luftstrom einen kalten,
ungesättigten Luftstrom beizumischen [5, 26] . Am häufigsten wird
aber das Aerosol-Luft-Gemisch direkt mit Wasserdampf übersättigt
(18, 21, 24) .Im Mollier-h-x-Diagramm sehen diese Vorgänge
folgendermassen aus (Abb.3.1):
Abb.3.1: Mischvorgänge im Mollier-h-x-Diagramm
H = Heisser Gasstrom; K = Kalter Gasstrom; M = Mischpunkt
Fall 1: Mischen von 2 gesättigten Gasströmen Hi und Kj führt
auf den Mischpunkt Mj.
Fall 2: Mischen eines gesättigten Gasstromes H2 und eines nicht
- 20 -
gesättigten Gasstromes K2 führt auf den Mischpunkt M2.
Fall 3: Mischen von reinem Wasserdampf mit dem Aerosol-Luft-
Gemisch muss über den Randmassstab konstruiert werden,
da der Zustandspunkt von reinem Wasser im Mollier-h-x-
Diagramm im Unendlichen liegt.
Bei der Mischkondensation spielt die Mischschnelligkeit der
beiden Ströme eine entscheidende Rolle [1, 26]. Es zeigt sich,
dass die ausschlaggebende Dampfkondensation direkt im ein¬
tretenden Dampfstrahl abläuft [21, 24]. Je grösser das Gebiet
sein soll, welches durch den eintretenden Dampfstrahl erfasst
wird, desto höher muss die Mischschnelligkeit liegen.
Adiabate Expansion: Beim Venturi-Nassabscheider steigt im Diffu-
sor vor der Kehle die Strömungsgeschwindigkeit mit abnehmendem
Strömungsquerschnitt. Daraus resultiert eine Druck- und Tempera¬
turabnahme, sofern der Vorgang als adiabat angenommen werden kann.
Damit eine Kondensation des Wasserdampfes eintritt muss die Ab¬
kühlung die Verschiebung der Taulinie auf Grund der Druckänderung
überwiegen. Im Konfusor, welcher der Venturikehle folgt, ver¬
dampft das Kondensat aber grösstenteils wieder, was durch Ein-
düsen von Kaltwasser verhindert werden kann [l6, 22]].
Kühlung an kalten Oberflächen, Einspritzkühlung: Kalte Oberflächen
oder eingespritzte kalte Wassertropfen bewirken in einem gesät¬
tigten Dampf-Luft-Gemisch, dassWasserdampf am kalten Objekt aus¬
kondensiert. Da bei sehr heissen und feuchten Gasen die beiden
oben erwähnten anderen Mechanismen versagen, wird hier dieser
Mechanismus angewendet. Um die Gase zu kühlen, wird Kühlwasser
direkt eingespritzt C21, 25].
Meistens treten die drei beschriebenen Mechanismen gemeinsam auf
-21-
und daher ist es sehr schwierig die Abscheidegradverbesserungdurch getrenntes Betrachten der Mechanismen zu begründen.
-22-
4. AEROSOLERZEUGUNG
4.1. EINLEITUNG
Als Stäube bezeichnet man gewöhnlich Feststoffteilchen, welche
überwiegend grösser sind als Kolloide. Sie sind aber dennoch
so klein, dass sie zeitweilig in einem Trägermedium suspendiert
bleiben. Als obere Grenze für den Durchmesser werden 0,5mm an¬
gesehen. Aerosole dagegen sind Dispersionen von Teilchen, wel¬
che im Grössenbereich von d ^ lym liegen. Besteht das Aerosol
aus Feststoff, spricht man, sobald die Dispersion sichtbar wird,
von Rauch oder Staub. Besteht das Aerosol aber aus einer Flüssig¬
keit, bezeichnet man die Dispersion als Nebel [7].
Um ein Aerosol im Submikronbereich zu erzeugen, stehen sehr
viele verschiedene Methoden zur Verfügung. Darüber soll der
nächste Abschnitt Auskunft geben. Anschliessend wird das ge¬
wählte Verfahren näher erläutert.
4.2. MOEGLICHKEITEN DER AEROSOLERZEUGUNG
Nach Green {[27J kann eine Aerosolwolke auf zwei grundsätzlich
verschiedene Arten erzeugt werden:
- Einerseits durch Kondensationsvorgänge, indem freie Molekül¬
schwärme zusammentreffen und Teilchen im kolloidalen Bereich
bilden.
- Andererseits durch das Zerstäuben von Substanzen, welche als
Ganzes oder in relativ groben Teilen vorhanden sind, wodurch
ebenfalls freischwebende Teilchen entstehen.
Diese beiden grundsätzlichen Methoden zur Erzeugung von Aeroso¬
len können folgendermassen unterteilt werden:
Kondensation: Ist die Dampfkonzentration in der Luft oder einem
anderen innerten Gas hoch genug, findet auch ohne Anwesenheit
-23 -
von Kondensationkeimen eine Kondensation statt. Dabei zeigt es
sich, dass die Uebersättigung wesentlich unter dem theoretischen
Wert liegen kann, die Kondensation aber trotzdem ausgelöst wird.
Nach der Theorie muss für die Eigenkondensation die Uebersättigung
so hoch liegen, dass ein Dampfmolekül als Kondensationskeim
wirken kann. Aus Experimenten geht hervor, dass durch zufällige
Schwankungen im Dampf die Dampfmoleküle so grosse Agglomerate
bilden können, dass die Kondensation viel früher stattfindet.
Sind Kondensationskeime vorhanden, können sie im auskondensier¬
ten Dampf löslich oder unlöslich sein. Für lösliche Keime läuft
die Kondensation rascher und bei kleinerer Dampfübersättigung
ab, als für unlösliche Keime. Der Grund ist darin zu suchen, dass
der Dampfdruck über einer Lösung kleiner ist als über dem reinen
Lösungsmittel. Sobald also der erste Kondensattropfen vorhanden
ist, wird der Keim gelöst und somit sinkt der Dampfdruck an der
Oberfläche. Dadurch wird der treibende Druckgradient grösser.
Das so erzeugte Aerosol ist mehr oder weniger polydispers.
Praktisch wird so vorgegangen, dass man eine Flüssigkeit pneu¬
matisch zerstäubt; die entstehenden Tropfen werden verdampft und
anschliessend wieder kondensiert. Die Kondensationskeime befinden
sich meistens bereits in der zu zerstäubenden Flüssigkeit
[5, 16, 18J .Durch eine kontrollierte Kondensation, d.h. sehr
gleichmässige und langsame Abkühlung kann auf diese Weise ein
praktisch monodisperses Aerosol erzeugt werden.
Durch eine chemische Reaktion von zwei Gasen kann ein Reaktions¬
produkt mit einem sehr tiefen Dampfdruck bei Umgebungstemperatur
entstehen. Das Produkt kondensiert dann aus und erzeugt dabei ein
polydisperses Aerosol. Davies [5] lässt z.B. NH3 - Gas und HCl-Gas
miteinander reagieren was zu einem NH^-Cl-Aerosol führt. Eben¬
falls nach Davies [5] wird ein Aerosol durch Raucherzeugung in
einem elektrischem Lichtbogen hergestellt, indem man Stahl in
einem Lichtbogen verdampft und anschliessend zu einem Oxidaerosol
kondensiert.
-24-
Zerstäubung: Hier kann man drei Hauptarten von Zerstäubern un¬
terscheiden:
- Druckluftzerstäuber
- Zentrifugalzerstäuber
- Zerstäuberdüsen
Daneben gibt es noch die beiden weniger bekannten Arten der
Ultraschallzerstäubung und der Zerstäubung durch elektrische
Energie.
Druckluftzerstäuber arbeiten prinzipiell so, dass Druckluft,
welche durch eine Düse austritt, über eine senkrecht zur Düsen¬
achse stehende zweite Düse Flüssigkeit mitreisst und in feine
Tropfen zerschlägt [6, 28, 29] . Es ist auch möglich, dass der
Pressluftstrom parallel zum Flüssigkeitsstrom verläuft [25].
In diesen Zweikomponentendüsen wird die kinetische Energie
des Gases zur Zerstäubung der Flüssigkeit benutzt. Chawla [ß6]
beschreibt ein anderes Prinzip. Er erzeugt in der Flüssigkeits¬
strömung durch Zugabe von Pressluft ein Luft-Wasser-Gemisch,
welches mit Schallgeschwindigkeit aus der Düse austritt. Durch
Senken des Umgebungsdruckes lässt sich in diesem Falle der Massen-
durchfluss nicht mehr erhöhen und es entsteht an der Düsen¬
mündung ein Drucksprung. Es genügt bereits ein sehr geringer
Drucksprung am Rohrende, und das Gemisch expandiert mit Schall¬
geschwindigkeit in alle Richtungen.
Druck¬
luft» Aerosol
Flüssigkeit
Abb.4.1: Schema einer Zweikomponentendüse
-25-
Das in der Zweikomponentendüse entstehende Aerosol wird poly¬
dispers. Durch Prallbleche ist es möglich, die gröberen Tropfen
abzuscheiden. Die Flüssigkeit kann dabei aus einem reinen Stoff,
aus einer Lösung oder einer Suspension bestehen. Bei Lösungen und
Suspensionen muss nach dem Zerstäuben die Flüssigkeit verdampft
werden, damit ein festes Aerosol entsteht [25, 30] .
Bei den Zentrifugalzerstäubern wird eine Flüssigkeit oder eine
Suspension zentral auf eine rotierende Scheibe aufgegeben. Durch
die Zentrifugalkraft wird das aufgegebene Gut nach aussen ge¬
tragen und vom Rand der Scheibe weggeschleudert 13/ 3Î] . Dabei
entstehen feine Tropfen. Bei einer kleinen Aufgabegeschwindig-
keit für die Flüssigkeit entsteht ein praktisch monodisperses
Aerosol. Durch eine sehr hohe Rotationsgeschwindigkeit können sehr
feine Teilchen erzeugt werden. Jeder sich ablösende Tropfen führt
noch einige sehr viel kleinere Tröpfchen mit sich, welche dank
ihrem kleinen Gewicht nahe der Scheibe bleiben. Sie werden oft
über ein zusätzliches Absaugsystem eliminiert.
Zerstäuberdüsen werden direkt durch die zu zerstäubende Flüs¬
sigkeit betrieben. Die hier entstehenden Tropfen sind grösser
als bei den oben beschriebenen Verfahren. Der Flüssigkeit wird
am Eintritt in die konische Düse ein Drall aufgezwungen. Sofern
der Druck hoch genug ist, zerfällt die Flüssigkeit an der Düse¬
mündung in diskrete Tropfen.
Beim Ultraschallzerstäuber wird die Flüssigkeitoberfläche durch
gegen sie gerichtete Ultraschallwellen aufgerissen und zer¬
fällt in diskrete Tropfen, welche durch ein Trägergas weggebracht
werden \jS2, 33] .
Aehnlich arbeitet der elektrische Zerstäuber. Hier wird eine
Kapillare, durch welche die zu zerstäubende Flüssigkeit strömt,
elektrisch in Schwingung (Resonanz) gebracht. Dadurch zerfällt
der Flüssigkeitsstrom in einen Tropfenschwarm [3Ä\ .
-26-
Eine bis jetzt noch nicht erwähnte Möglichkeit der Stauber¬
zeugung ist das Zerstäuben von Pulvern. Die grösste Schwierig¬
keit bietet dabei die Agglomerationstendenz des Pulvers. Es
ist aber möglich, auf diese Art Stäube im Submikronbereich zu
erzeugen [35, 36]. Es können z.T. recht grosse Schwankungen in
der Staubkonzentration auftreten. Bessere Resultate werden
erreicht, wenn Presslinge, aus vorklassiertem Staub hergestellt,
durch Schleifscheiben oder Schaber wieder zu Staub verarbeitet
werden [_27j .
4.3. GEWAEHLTES VERFAHREN
Da in dieser Arbeit eine halbtechnische Staubabscheideeinheit* 3
untersucht wird (V = 500m /h), soll mit dem gewählten Aerosol-
erzeuger eine Aerosolmenge von 100 g/h erzeugt werden können
3(maximal mögliche Beladung der Luft: 200 mg Aerosol/Nm Luft).
Dabei soll der Staubanteil mit einem Korndurmesser d > lumP
möglichst klein sein.
Aus den oben beschriebenen Möglichkeiten der Aerosolerzeugung
wurde ein Druckluftzerstäuber als die geeignetste Methode
ausgewählt. Die meisten Verfahren liefern entweder zu kleine
Aerosolmengen, oder der Aufwand zum Eigenbau ist zu gross.
Ebenfalls die käuflichen Aerosolgeneratoren liefern grössten¬
teils viel kleinere Aerosolmenge als die hier geforderte Menge.
Daher wurde ein Druckluftzerstäuber, wie ihn Echols Q28] be¬
schreibt, auf Grund seiner Unterlagen weiterentwickelt und den
gewünschten Verhältnissen angepasst. Nach seinen Angaben kann
damit ein polydisperses Aerosol erzeugt werden, das einen
mittleren Durchmesser d < lpm aufweist (Es handelt sich dabeiP
um das Modell II, welches ohne nachgeschalteten Prallabscheider
betrieben wird).
Abb.4.2 zeigt den Aerosolgenerator in geöffnetem Zustand. Er
wurde in der institutseigenen Werkstatt aus Aluminium herge-
-27-
Aerosolgenerator in geöffnetem Zustand
Pressluftanschluss R:
Pressluftfilter M:
Nadelventil (Pressluftdosierung) D:
Aerosolleitung zur Anlage PB:
Rotameter
Manometer
Zerstäuber
Prallblech
-28 -
Druckluft
Flüssigjceits-spiegê"
Eintauchtiefe
1X) '"//
axiale
Bohrungen
Oeftnung
axiale
Bohrungen
Abb.4.3: Massskizze einer Zerstäuberdüse mit vier Zerstäuber¬
stellen und ungefährer Eintauchtiefe.
-29 -
gestellt. Die sechs Zerstäuberdüsen sind während dem Betrieb
in die Flüssigkeit eingetaucht. Die Eintauchtiefe beträgt dabei
1 cm (siehe Abb.4.3). Die durch filtrierte Druckluft betriebenen
Düsen arbeiten nach dem Prinzip in Abb.4.1. Die Zerstäuberdüsen
sind in der Höhe verstellbar. Dadurch kann die Eintauchtiefe
der Düsen in die zu zerstäubende Flüssigkeit nachreguliert wer¬
den, sobald der Flüssigkeitsspiegel im Gerät durch die Aerosol¬
erzeugung absinkt.
Das Aerosol wird über zwei Schlauchverbindungen in die Staub¬
abscheideanlage geführt. Unmittelbar über den Düsen ist ein
Prallblech angebracht, um die gröbsten Tropfen zurückzuhalten.
Funktionsweise (siehe Abb.4.3):
Die Zerstäuberdüsen wurden aus Messing hergestellt. Jede der
sechs Düsen weist vier Oeffnungen auf, durch welche die Press¬
luft in die zu zerstäubende Flüssigkeit austreten kann. Durch
den Unterdruck, der am Austritt des Luftstrahles aus den
Oeffnungen entsteht, wird durch die achsialen Bohrungen die
Flüssigkeit in den Luftstrahl mitgerissen. Dabei entstehen
Flüssigkeitströpfchen, welche im Innern von Luftblasen durch
die Flüssigkeit an die Oberfläche gelangen.
Durch Vorversuche mit verschiedenen Flüssigkeiten und Suspen¬
sionen wurde der KunststoffWeichmacher DOP (Dioctylphthalat;
Palatinöl AH der Firma BASF) für die Abscheideversuche ausge¬
wählt. (Die anderen Flüssigkeiten schäumten z.T. sehr stark
und bei den Suspensionen war einerseits die gewünschte Aerosol¬
beladung in der Anlage nicht erreichbar, andererseits bildeten
sich zu grosse AggLomerate in der Suspension).
Die Aerosolbeladung der Generatorluft und die Kornverteilung des
Aerosols sind vom Luftdurchsatz und dem entsprechenden Druckver¬
lust in den Zerstäuberdüsen abhängig [28] . Die beiden Werte
blieben bei allen Versuchen konstant. Die Messungen zeigen,
dass die Aerosolbeladung der Staubabscheideanlage schwach von
der Lufttemperatur in der Anlage abhängig ist. Da aber die Staub-
-30-
Anteil in
Gew°o
3o--
2o
CO
bo1o «• ^
COro
io
CO
oI*
Ö)
o43ofi5 Ho
CO
00
CO
2.1o
00I«
io
a3odp^in
Abb.4.4: Histogramm des erzeugten Aerosols (Die Korngrössen-
unterteilung ist bedingt durch den verwendeten Andersen-Sampler).
1oo
Anteil in
Gew%
5o
o "^
\
y
1
/
\
\J
I
I
//
*
\
\
/
./'
o43 oj65 1.1ojmaan-i-
2 .to dp(ym) 3.3o
Abb.4.5; Durchgangs- und Rückstandssummenkurve des Aerosols
Durchgangskennlinie D
Rückstandskennlinie R
-31-
beladung in der Abscheideanlage vor und nach dem Staubabscheider
gemessen wird, spielt dieser Einfluss keine Rolle.
Generatorkenndaten (gemittelt aus allen Messungen beim Betrieb
der Anlage ohne Dampfzugäbe):
*o
- normierter Luftdurchsatz: V (760 Torr, 15 C) = 440 1/min
- mittlere Aerosolbeladung im Generator: C (760 Torr, 15 C) =
3,65 + 0,23 mg/1
- Kornverteilung (Abb.4.4, Abb.4.5 ): Die Kornverteilung wurde
graphimetrisch mit dem Andersen-Sampler bestimmt. Der mittlere
aerodynamische Durchmesser des Aerosols beträgt
d = 0,84ym (Standartabweichung a = + 0,53ym)P
~
Die Forderung, dass ein möglichst kleiner Aerosolanteil einen
Korndurchmesser der grösser als lym ist aufweist, ist gut
erfüllt. Abb.4.5 zeigt, dass nur 25 Gew % des erzeugten
Aerosols einen Durchmesser aufweisen, der grösser als lym
ist (Rückstandssummenkurve).
- Aerosolbeladung in der Anlage: Die Beladungsmessungen mit dem
Andersen-Sampler (Kap.8.3, Abb.8.9) für den Betrieb ohne
3Dampfzugabe ergeben eine Anfangsbeladung von C = 212 mg/Nm
(Gleichung 8.21). D.h. die gestellte Forderung - maximal
3mögliche Beladung der Luft: 200 mg Aerosol/Nm Luft - wird
ebenfalls erfüllt.
-32-
5. AEROSOLMESSGERAETE
5.1. EINLEITUNG
Um der zunehmenden Luftverschmutzung zu begegnen, ist es u.a. not¬
wendig, die Verschmutzungen irgendwie zu messen. Dabei muss
sowohl die Belastung der Atmosphäre (Staubimmission) als auch
die Verschmutzung durch Abgase (Staubemission) erfassbar sein[62j.Die jüngste Vergangenheit hat auf diesem Gebiet Fortschritte
gebracht, indem immer mehr raschanzeigende Geräte auf dem
Markt angeboten werden. Auch nimmt die Zahl der Messgeräte zu,
mit welchen die Staubbelastung kontinuierlich messbar ist.
Dabei wird einerseits die Gesamtstaubbeladung gemessen und
andererseits können die Staubanteile für verschiedene Korn-
grössen bestimmt werden. Pro Staubfraktion wird ein mittlerer
Durchmesser definiert.
Die Durchmesserbestimmung einer Partikel ist abhängig vom ver¬
wendeten Messprinzip, und daher existieren verschiedene Defi¬
nitionen für den Durchmesser einer Aerosolpartikel. Die VDI-
Richtlinien 34 91 [37] geben Auskunft über die Definition ex¬
perimenteller Durchmesser für Einzelpartikel.
Da die Messprinzipien der Aerosolmessgeräte sehr verschieden
sein können, ist es nicht ohne weiteres möglich, die gemessenen
Staubbeladungen oder Staubverteilungen miteinander zu ver¬
gleichen.
5.2. MESSMETHODEN
Einteilung der Aerosolmessmethoden [42] :
- mechanische Methode
- elektrische Methode
- optische Methode
-33-
mechanische Methode: Bei diesem Messprinzip werden die Partikel
auf bestimmten Trägern abgeschieden und analysiert.
Wird der Staubgehalt durch Wägen bestimmt, spricht man von
gravimetrischen Messgeräten. Dazu zählt wohl als älteste Staub¬
messmethode das Sammeln von Staub auf einem Filter. Durch Wägen
des Filters vor und nach der Messung kann die Staubkonzentration
bestimmt werden.
Nach dem gleichen Prinzip arbeiten die Kaskadenimpaktoren. Hier
wird der Staub nicht auf einem Filter gesammelt, sondern auf
einer Platte. Die staubbeladene Luft strömt durch Düsen Richtung
Sammelplatte. Die Luft weicht der Sammelplatte aus und strömt um
die Platte herum auf die nächste Stufe. Die Aerosolpartikel ver¬
halten sich gleich, mit Ausnahme jener Teilchen, welche auf
Grund ihrer Trägheit der scharfen Strömungsumlenkung über der
Platte nicht mehr folgen können. Sie prallen auf die Sammel¬
platte und bleiben haften. Durch Abnahme des Düsendurchmessers
von Stufe zu Stufe wird die Strömungsgeschwindigkeit erhöht. Da¬
durch bleiben von Stufe zu Stufe immer kleinere Partikel auf den
Platten hängen. Durch Wägen der Platten vor und nach der Messung
kann die Staubkonzentration bestimmt werden.
Zusätzlich lässt sich die Korngrössenverteilung ermitteln. Die
Stufen weisen relativ scharfe Trenngrenzen bezüglich der Korn-
grösse auf. Zeichnet man den Abscheidegrad einer Stufe in Funk¬
tion der Stokes-Zahl auf, nimmt der Abscheidegrad in einem sehr
engen Bereich der Stokes-Zahl von 0 % auf 100 % zu [38] und damit
der Korndurchmesser, da die dimensionslose Stokes-Zahl (Gleichung
2.2) bei den in einer Stufe gegebenen Geschwindigkeitsverhältnissen
nur von Teilchendurchmesseränderungen abhängig ist [39, 4 0] .
Der Nachteil der gravimetrischen Messmethode beruht darauf,
dass die Aerosolzentration nicht kontinuierlich messbar ist.
Eine mechanische Messmethode, die nicht auf dem gravimetrischen
Prinzip beruht, wird erst seit kurzem angewendet. Hier wird der
Träger, auf dem das Aerosol gesammelt wird, vor und während der
Messung durch a-, ß- oder y~Strahlen bestrahlt. Die Aenderung der
Strahlenabsorption oder Strahlenstreuung ist dabei ein Mass für
-34-
die gesammelte Aerosolmenge [43] . Die meisten Geräte arbeiten
mit der 3-Strahlung. Das Aerosol lagert sich auf einem trans¬
portierbaren Filterband ab, welches vor (Nullpunkt) und in der
Sammelstelle durchstrahlt wird. Das Band rückt nach jeder Sammel¬
periode um eine Stelle vorwärts. Durch die Zunahme der Strahlen¬
absorption an der Messstelle lässt sich die Aerosolkonzentration
der Prüfluft fortlaufend bestimmen [44, 45] .Lilienfeld [46]
beschreibt ein Gerät, welches nach dem gleichen Prinzip arbeitet.
Hier wird das Aerosol aber auf einer Prallplatte abgeschieden
und die Absorptionsmessung erfolgt vor und nach einer Sammel¬
periode.
elektrische Methode: Bei den elektrischen Methoden werden die
Aerosolteilchen mit ionisierten Sauerstoff- und Stickstoffionen
aufgeladen. Die Aerosolbeladung lässt sich auf verschiedene Weise
bestimmen; z.B. auf folgende Art: Die schwebstoffhaltige Luft
strömt laminar durch eine zylindrische Ionisationskammer. In
der Kammer befindet sich eine zentrale Mittelelektrode. Das
ionisierende y~Strahlenpräparat ist gleichmässig an der Innen¬
seite der Aussenelektrode angebracht. Befindet sich kein Aerosol
in der Kammer, fliesst ein maximaler Ionisationsstrom auf Grund
der durch radioaktive Strahlung erzeugten bipolaren Kleinionen-
konzentration. Gelangt Aerosol in die Kammer, lagern sich die
Ionen an die Aerosolpartikel an und der Ionisationsstrom sinkt
entsprechend der Kleinionenabnahme. Den Zusammenhang zwischen
Ionisationsstrom und der Aerosolkonzentration gibt folgende
Gleichung an [4l] :
i = i .exp ( - k . t. . r . z) (5.1)
soc
1 p
Der Aerosolmonitor registriert lichtoptisch noch sichtbare wie
auch lichtoptisch nicht mehr auflösbare (z.B. Kondensations¬
kerne) Schwebstoffe. Zur eindeutigen Staubmessung muss daher
der Kondensationskerneffekt kleiner sein als der Staubeffekt,
oder das Kondensationskernspektrum muss während der Messzeit
-35-
konstant bleiben.
Mit diesem Messgerät kann die Gesamtaerosolkonzentration kontinu¬
ierlich registriert werden.
optische Methode; Die optische Methode beruht auf der Licht¬
streuung an Teilchen. Die Aenderung der Streulichtintensität
ist dabei ein Mass für die Aerosolbeladung der Luft.
Es sind Messgeräte vorhanden, welche alle Aerosolteilchen, die
einen grösseren Durchmesser aufweisen als der gewählte, auf-
summieren. Durch Aenderung des Grenzdurchmessers kann die Korn¬
verteilung im Aerosol bestimmt werden. Das Messvolumen wurde
so klein gewählt, dass die Wahrscheinlichkeit, dass sich zwei
Teilchen gleichzeitig darin aufhalten, sehr gering ist. Das
Messvolumen wird durch einen Lichtstrahl beleuchtet. Das von
den Aerosolteilchen in diesem Lichtstrahl erzeugte Streulicht
gelangt in einem bestimmten Winkel auf einen Photomultiplier
und erzeugt dort einen Stromimpuls. Ueber einen Widerstand
entsteht daraus ein Spannungssignal. Durch Wahl des Wider¬
standes ist der kleinste Durchmesser, der noch erfasst werden
soll, bestimmbar. Die Beschreibung eines solchen Gerätes findet
man bei Martens [47] .Cooke [48j vergleicht in einem Artikel
fünf verschiedene Geräte die nach dem gleichen Prinzip arbeiten.
Optisch kann man ebenfalls die Gesamtstaubkonzentration bestimmen.
Bei diesen Geräten wird ein Lichtstrahl auf eine Messzelle ge¬
richtet, durch welche das Aerosol-Luft-Gemisch strömt. Die
Intensität dieses Strahles wird nach der Messzelle mit der
Intensität eines Vergleichsstrahles, welcher neben der Mess¬
zelle auf eine Eichzelle gerichtet ist, verglichen. Die Inten¬
sitätsänderung ist hier ein Mass für die Aerosolbeladung.
-36-
5.3. DER ANDERSEN-SAMPLER
Beim Andersen-Sampler handelt es sich um einen Kaskadenimpaktor
(siehe Kap. 5.2: mechanische Methode). Er wird in dieser Arbeit
zur Bestimmung des Gesamtabscheidegrades und zur Bestimmung des
Fraktionsabscheidegrades benutzt. Verwendet wird das Modell
"non-viable particle sampler 20-810 (22-000)", welches 8 Sammel¬
stufen aufweist. Hersteller dieses Gerätes ist die Firma
Andersen 2000 ine, Atlanta (Georgia). Die europäische Vertretung
dieser Firma führt die K. Schäfer GmbH in Neu-Isenburg (Deutsch¬
land) .Das Funktionsprinzip geht aus Kap. 5.2 hervor. Abb. 5.1
zeigt eine Stufe mit der dazugehörenden Sammelplatte im Schnitt.
Dieses Modell ist so konstruiert, dass es zur Immisionsmessung
verwendet werden kann. Es wurde derart abgeändert, dass über
eine Sonde die Aerosolmessung in der Staubabscheideanlage durch¬
führbar ist. Die Eintrittsöffnung des Staubsammelgerätes wurde
verlängert und nach einer Strecke von vier mal dem Eintritts¬
durchmesser auf den Messleitungsquerschnitt verengt. Dadurch
entsteht eine sprunghafte Querschnittserweiterung in der Strömungs¬
richtung des Messgasstromes. Diese Bordat-Carnot-Mündung bewirkt
nun, dass unmittelbar vor dem Staubsammelgerät ein konstantes
Geschwindigkeits- und Konzentrationsprofil über dem Eintritts¬
querschnitt vorherrscht. Der "50 %*-cut-off" - Durchmesser *) für
die einzelnen Stufen wurde nicht neu bestimmt. Riediger [40^ und
Laskus £49] untersuchten den Andersen-Sampler bezüglich "50 %-cut-
off" - Durchmesser. Ihre Resultate zeigen, dass die Firmenan¬
gaben auf ± 10 % genau stimmen.
3Diese Werte gelten für eine Partikeldichte p =1 g/cm bei einem
P *
Luftdurchsatz durch den Andersen-Sampler von V = 28.3 1/min. ZumL
Vergleich beträgt die Dichte des für die eigenen Messungen be¬
nützten DOP :p (20 C) = 0,983 g/cm . Bei den eigenen Messungen
M Unter dem "50 %-cut-off" - Durchmesser versteht man jenen
Grenzdurchmesser, bei welchem 50 % der entsprechenden Kornfraktion
auf einer Stufe zurückgehalten werden und die restlichen 50 %
auf die nächste Stufe gelangen.
-37-
Tabelle 1: "50 %-cut-off" - Durchmesser des Andersen-Samplers
Sammelstufe "50 %-cut-off" - Durchmesser d (ym)
Riediger [40] Laskus [49] Firmenangabe
0 10,7 11 11
1 7,5 7 7
2 5,2 4,7 4,7
3 3,4 3,3 3,3
4 2,2 2,1 2,1
5 1,1 1,1 1,1
6 0,69 0,65 0,65
7 0,47 0,39 0,43
gelangt der "50 %-cut-off" - Durchmesser der Firma zur Anwendung.
Riediger [ßÖ] beschreibt in seinem Artikel eine Methode, mit
welcher das nicht ideale Verhalten der Abscheideleistung jeder
Stufe korrigierbar ist. Nach Marple [_SÖ\ verhalten sich aber die
Impaktorstufen annährend ideal, sofern die Re-Zahl grösser als
100 ist. Aus den Berechnungen von Riediger geht hervor, dass
diese Bedingung für die Sammelstufen 2, 3, 4, 5, 6 und 7 erfüllt
ist. Da das verwendete DOP-Aerosol keine Partikel, die grösser als
d = 3.3ym (entspricht dem "50 %-cut-off" - Durchmesser der Stufe
3) sind, aufweist, wird die Abscheideleistung des Andersen-Samplers
nicht korrigiert. Damit die Fraktionen auf den einzelnen Stufen
mit den Eichwerten übereinstimmen, muss die Strömungsgeschwindig¬
keit in den Düsen jeder Stufe für jede Messung gleich gross sein.
Daher müssen immer 28,3 1/min Luft durch den Andersen-Sampler
strömen.
-38-
Abb.5.1t Schnitt durch eine Stufe des Andersen-Samplers
SP: Sammelplatte
DB: Düsenboden
SL: Stromlinie der Luft
PB: Partikelbahn
5.4. DAS SIGRIST-PHOTOMETER
Das Sigrist-Photometer gehört zu den optischen Messgeräten. Es
wurde von der Firma Sigrist Photometer AG in Zürich (Schweiz)
entwickelt. Das Gerät misst die Gesamtstaubkonzentration. Es
ist sowohl für Immissionsmessungen wie auch für Emmissions-
messungen einsetzbar. Es arbeitet nach dem Prinzip der voll¬
ständigen optischen Messbrücke, d.h. mit nur einer Lichtquelle,
einer einzigen Photozelle und automatischem optischem Abgleich.
Der Messwert wird weder durch NetzSchwankungen, noch durch das
Altern der Lichtquelle beeinflusst. Ebenso spielen Empfindlich¬
keitsunterschiede der Photozelle wie auch der Verstärkungsgrad
oder Unstabilitäten des Verstärkers keine Rolle. Daher kann auf
jede Stabilisierung oder Thermostatisierung verzichtet werden.
Das Grundprinzip des Gerätes ist aus Abb.5.2 ersichtlich.
-39-
»
Abb.5.2; Funktionsprinzip eines Sigrist-Photometers
1 Lichtquelle 7: Photozelle
2- FlimmerSpiegel 8- Verstärker
3 Messstrahl 9 Servomotor
4 : Vergleichsstrahl 10 Messblende
5 Luftprobe 11 : Skalentrommel
6 Streulichtstandard
Eine netzgespeiste Lichtquelle (1) sendet ein Lichtbündel auf
den Flimmerspiegel (2), der etwa 600mal in der Sekunde abwech¬
selnd einen Messstrahl (3) und einen Vergleichsstrahl (4) er¬
zeugt. Der Messstrahl (3) gelangt in die Luftprobe (5), der Ver¬
gleichsstrahl (4) in einen optisch stabilen "Streulichtstandard"
(6). Das in der Luftprobe (5) durch die Aerosolteilchen erzeugte
Streulicht trifft abwechselnd mit dem im Streulichtstandard (6)
entstandenen Streulicht auf die Photozelle (7). Diese empfängt
somit in gleicher Frequenz je einen Messstrahl (3) und einen
Vergleichsstrahl (4) unterschiedlicher Helligkeit. Sie wandelt
die ungleichen Lichtintensitäten beider Strahlen in Photostrom
-40 -
um, der anschliessend verstärkt wird (8) und einen Servomotor (9)
in Bewegung setzt. Dieser verändert mittels einer mechanischen
Messblende (10) die Intensität des Vergleichsstrahls soweit, bis
beide Strahlen mit gleicher Lichtstärke auf der Photozelle auf¬
treffen. In diesem Gleichgewichtszustand ist die Lage der Mess¬
blende - ablesbar an der direkt gekoppelten Skalentrommel (11)
- ein Mass für den Feststoffgehalt der Luftprobe. Die Grösse des
Standards zusammen mit der Blendenstellung ergibt den absoluten
Wert.
3Die Messstandards sind in mg/m geeicht. Daher muss auch bei
diesem Messgerät darauf geachtet werden, dass der durch das
Gerät strömende Luftvolumenstrom immer 20 1/min beträgt.
5.5. WEITERE MESSGERAETE
Als weitere Messgeräte standen ein elektrisches Gerät und ein
zweites optisches Gerät zur Verfügung.
Beim elektrischen Gerät handelt es sich um ein FAS-Dust-Level-
Meter der Forschungsanstalt für Strahlenmesstechnik in Schaan
(Fürstentum Lichtenstein). Es arbeitet nach dem Prinzip der
Ionisationsstrommessung (siehe Kap. 5.2). Das Gerät ist aber
in der vorhandenen Form ausschliesslich für Immissionsmessungen
konzipiert. Ebenfalls ist ein isothermer Betrieb nicht möglich,
so dass sich in der Messzelle Wasserdampf niederschlagen kann.
Daher war das Gerät in der vorhandenen Form nicht einsetzbar.
Beim optischen Gerät handelt es sich um ein Partikelzählgerät
der Firma Bausch and Lomb in Rochester (USA) [48] . Da die hier
untersuchten Aerosolbeladungen für dieses Gerät viel zu hoch
sind, muss der Probengasstrom mit einem zusätzlichen Luftstrom
verdünnt werden. Dieses Vorgehen ist sehr unsicher, da die bei¬
den Luftströme ideal durchmischt werden müssen. Auch hier ist
ein isothermer Betrieb nicht möglich, so dass bei den vorzu¬
nehmenden Messungen Wasserdampf in der Messzelle auskondensiert.
Daher wurde das Gerät nur für Kontrollmessungen eingesetzt,
welche in dieser Arbeit nicht berücksichtigt sind.
-41 -
6. AEROSOLPROBENENTNAHME
6.1. EINLEITUNG
Bei der Messung von Emissionen, d.h. bei der Aerosolprobenent¬
nahme aus Abgasleitungen, können verschiedene Fehlerquellen
auftreten. Einmal herrscht über dem Abgasleitungsquerschnitt
ein ungleichförmiges Geschwindigkeitsprofil und dementsprechend
auch eine ungleiche Aerosolbeladung. Um Fehler bei der Proben¬
nahme zu vermeiden, ist daher eine für den Messquerschnitt
repräsentative Auswahl von Messpunkten zu treffen [5lJ .
Ein weiterer Fehler kann entstehen, wenn die Teilstromentnahme
nicht isokinetisch erfolgt. Dieser Fehler macht sich vor allem
bei grösseren Teilchen bemerkbar. Wird der Teilgasstrom mit zu
hoher Geschwindigkeit abgesogen, gelangen verhältnismässig mehr
kleine Teilchen in die Sonde. Die Stromlinien der Luft treten
dann aus einer grösseren Kreisfläche, als der zum Sondenquer¬
schnitt äquivalenten Fläche, in die Sonde ein. Die gröberen
Teilchen vermögen dabei den Stromlinien nicht zu folgen und
fliegen neben der Sonde vorbei, sodass verhältnismässig zu
wenig grosse Teilchen die Sonde erreichen. Im Falle einer zu
kleinen Teilgasgeschwindigkeit gelangen die Stromlinien aus
einer kleineren Kreisfläche, als der zum Sondenquerschnitt
äquivalenten Fläche in die Sonde. Auch hier vermögen die
gröberen Teilchen den Stromlinien, welche der Sonde ausweichen,
nicht zu folgen und gelangen so in die Sonde. Unter diesen Ver¬
hältnissen erreichen umgekehrt zu viele grosse Teilchen die Sonde
(siehe dazu Abb.6.1).
-42-
*fc
T"mn i i
wK
J w'
-M S , .«.
Abb.6.1: Strömungsverhältnisse an einer dünnwandigen Sonde bei
verschiedenen Absauggeschwindigkeiten wc ST. = Grenzstromlinie
des Gases durch die Sondenspitze; Tj = Trajektorien einer grossen
Partikel, wv = Strömungsgeschwindigkeit im Kanal.
Befinden sich im Abgas auskondensierbare Dämpfe, muss zusätzlich
auf eine isotherme Probennahme geachtet werden. Andernfalls
können die Dämpfe an den Staubteilchen auskondensieren,wodurch
die Korngrossenverteilung ändert, oder sie kondensieren an den
Wänden der Messleitungen aus wodurch der Gasvolumenstrom ändert.
-43-
6.2. ISOKINETISCHE PROBENNAHME
Grundsätzlich wäre für das durch den Generator erzeugte Aerosol
eine isokinetische Probennahme nicht unbedingt erforderlich, da
die erzeugten Aerosolpartikel mehrheitlich sehr klein sind
(Abb.4.5: 73 Gew % mit d <l,0um). Da die Partikel aber durch aus-
P
kondensierenden Wasserdampf um ein Mehrfaches vergrössert werden
können, ist zur korrekten Messung dennoch eine isokinetische
Probennahme erforderlich. Ueblicherweise geht man dabei so vor,
dass durch die Wahl der Sonde und des zu messenden Teilstromes
die geschwindigkeitsgleiche Absaugung gewährleistet ist. Die
Isokinetik wird überprüft durch die Messung des statischen
Druckes im Sondeninnern wie auch an der Aussenwand der Sonde.
Ergibt sich keine Differenz, so ist die Strömungsgeschwindigkeit
in der Sonde und um die Sonde gleich gross. Dennis [52j zeigt
experimentell, dass der Druckverlust im Sondeninnern wesentlich
grösser ist als entlang der Sonde. Die Druckmessstellen werden
dementsprechend an der Sondeninnenseite und an der Sondenaussen-
seite gegeneinander verschoben angebracht. Eine isokinetische
Probennahme ist mit der Nulldrucksonde nur nach vorheriger
Eichung möglich. Bei der Messung muss der Teilstrom,'welcher durch
die Sonde abgesogen wird, den jeweiligen Bedingungen im Abgasrohr
angepasst werden.
Es ist auch möglich, die Probennahme nicht isokinetisch durchzu¬
führen und die gemessene Staubbeladung entsprechend zu korrigieren.
Bohnet [53] leitet eine Formel her, mit welcher die Teilchen¬
bahnen für verschiedene Sinkgeschwindigkeiten und Kanal- bezw.
Absauggeschwindigkeiten berechenbar sind. Dadurch kann er den
relativen Staubgehalt des Gases in der Sonde bezüglich dem Staub¬
gehalt in der Abgasleitung als Funktion der Stk-Zahl darstellen.
Er vergleicht die Resultate mit anderen Autoren, welche ex¬
perimentelle und theoretische Werte angeben. Die Uebereinstimmung
ist unterschiedlich.
Bartàk [54] entwickelte ebenfalls eine Theorie um den relativen
-44 -
Staubgehalt, bei nicht isokinetischer Absaugung, in der Sonde
in Funktion der Stk-Zahl auszudrücken. Dabei verwendet er ver¬
schiedene Parameter, welche in begrenzten Bereichen durch
Gleichungen erfasst werden können. Die Uebereinstimmung
zwischen Theorie und Experiment ist in diesen Parameterbe¬
reichen gut. Um den Fehler bei nichtisokinetischen Staubproben-
nahmen abschätzen zu können, muss allerdings die Staubgrössen-
verteilung im Abgaskanal bekannt sein.
In der vorliegenden Arbeit können die genannten Bedingungen
nicht erfüllt werden. Einerseits ist der Teilvolumenstrom durch
die Messgeräte fest bestimmt, er kann also bei Verwendung einer
Nulldrucksonde nicht den Bedingungen in der Abgasleitung ange-
passt werden. Andererseits wird die Korrektur einer nicht¬
isokinetischen Staubprobennahme dadurch verhindert, dass sich
die Staubgrössenverteilung durch Dampfkondensation verändert.
Die neue, unbekannte Verteilung sollte aber bekannt sein, um die
Stk-Zahlen der einzelnen Fraktionen (nach Gleichung 2.2) bestimmen
zu können.
Es kommt daher ein neues Verfahren zur Anwendung um die iso¬
kinetische Staubprobennahme zu ermöglichen. Da der Teilvolumen¬
strom, welcher über die Messsonde abgesogen werden soll, durch
das jeweils verwendete Messgerät vorgegeben ist, bleibt die
Strömungsgeschwindigkeit in der Sonde konstant. Daher muss die
Strömungsgeschwindigkeit in der Abgasleitung der Absauggeschwin¬
digkeit angepasst werden. Dies kann durch eine Querschnittser¬
weiterung (Diffusor) oder durch eine Querschnittsverengung
(Konfusor) in der Abgasleitung erreicht werden. Aus einem
Gespräch mit Dr. Sprenger [57] ging hervor, dass ein Diffusor
zur Aenderung der Strömungsgeschwindigkeit nicht geeignet ist.
Herrscht nämlich am Diffusoreintritt ein Geschwindigkeitsprofil
vor, so wird es durch den Diffusor noch spitzer ausgebildet [56]und entsprechend ändert die Aerosolbeladung über den Querschnitt
(siehe Abb.6.2).
-45-
Abb.6.2: Ideale und reale Strömungsverhältnisse am Diffusorein-
tritt und am Diffusoraustritt
| »| : ideales Geschwindigkeitsprofil (reibungsfrei)
I "ife : reales Geschwindigkeitsprofil (reibungsbehaftet)
Gut eignet sich dagegen die Kombination einer BC-Mündung
(Bordat-Carnot-Mündung) mit einem Konfusor (siehe Abb.6.3).
In der realen BC-Mündung (Reibungsbehaftete Bordat-Carnot-
Mündung) bildet sich in einer Entfernung von einigen Durch¬
messern ein Geschwindigkeitsprofil aus, welches praktisch
konstant über den Querschnitt ist. Die Geschwindigkeit kann
mit dem Impulsatz auf + 1 % genau berechnet werden [55, 57].
Der Turbulenzgrad (d.h. die Geschwindigkeitsschwankungen
über der Zeit) beträgt ca. +10 % der mittleren Geschwindig¬
keit. Folgt in der Abgasleitung unmittelbar nach der BC-
Mündung ein Konfusor, wird das Geschwindigkeitsprofil noch
ausgeglichener [56, 57].
-46-
2-T-6 D
— -» verschiebbare Sonde
Abb.6.3; Ideale und reale Strömungsverhältnisse in der Bordat-
Carnot-Mündung mit nachgeschaltetem Konfusor.
: ideales Geschwindigkeitsprofil
| *^\ : reales Geschwindigkeitsprofil
Daher wird für diese Arbeit folgendes Staubentnahmesystem ange¬
wendet: Bei den Messstellen unmittelbar vor und nach der Ab¬
scheiderkombination (Venturiwäscher/Tropfenabscheider) befindet
sich in der Versuchsanlage eine BC-Mündung mit nachgeschaltetem
Konfusor. Die Aerosolproben werden über eine verschiebbare Sonde
abgesogen (siehe Abb.6.3). Der Sondenkopf ist nach den VDI-Richt-
linien 2066 [5l] gebaut. Die Sonde wird in der Konfusorachse
in denjenigen Querschnitt geschoben, in welchem die Kanalge¬
schwindigkeit der Strömungsgeschwindigkeit in der Sonde ent¬
spricht. Da über dem ganzen Konfusorquerschnitt die gleiche
Geschwindigkeit herrscht, ist eine Probennahme in der Konfusor¬
achse repräsentatif für den ganzen Querschnitt. Die Strömungs¬
geschwindigkeit im Konfusorquerschnitt lässt sich berechnen,
sofern der Druck, die Temperatur, der Luftmassenström und der
Wasserdampfmassenstrom bekannt sind.
-47 -
6.3. ISOTHERME PROBENNAHME
Bei den Versuchen mit Dampfeinspritzung in das Aerosol-Luft-
Gemisch, muss darauf geachtet werden, dass sich kein Dampf als
Kondensat in den Messleitungen niederschlagen kann. Die Mess¬
leitungen sind daher mit Heizbändern umwickelt. Die Bänder wer¬
den derart stark beheizt, dass die Temperatur am Messleitungsende,
also unmittelbar vor dem Messgerät, höher als die Temperatur
in der Versuchsanlage ist. Dadurch erreicht man, dass der
bereits an den Aerosolpartikeln auskondensierte Dampf wieder
verdampft. Folglich gibt das jeweils verwendete Messgerät die
effektive Aerosolbeladung an und nicht die Beladung bestehend
aus Aerosol und auskondensiertem Wasserdampf. Die Temperatur
am Ende der Messleitung ist so hoch, dass die relative Luft¬
feuchte tp<l beträgt. Die relative Luftfeuchte wird aus den
Temperaturmessungen eines feuchten und eines trockenen Thermo¬
elementes bestimmt. Der Luftvolumenstrom, durch das jeweils ver¬
wendete Messgerät bestimmt (Andersen-Sampler: 28,3 1/min;
Sigrist Photometer: 20 1/min), wird über ein Rotameter einge¬
stellt. Das Rotameter ist ebenfalls beheizbar. Aus der oben
beschriebenen Temperatur- und Feuchtemessung und aus einer zu¬
sätzlichen Druckmessung am Rotametereintritt, kann die den
Durchflussbedingungen der Messgeräte entsprechende Schwimmer¬
stellung im Rotameter berechnet werden. Daraus lässt sich auch
die Absauggeschwindigkeit im Sondenkopf berechnen. Das Rotameter
wird nach erfolgter Volumenstromeinstellung aus der Messleitung
entfernt.
6.4. SPEZIELLE PROBLEME BEIM ANDERSEN-SAMPLER
Um zu vermeiden, dass im Gerät Wasserdampf auskondensiert, muss
der Andersen-Sampler beheizt werden. Die einfachste Art der Be¬
heizung sieht so aus, dass man den Andersen-Sampler in einem
thermostatisierten Wasserbad eintaucht. Die Wasserbadtemperatur
-Ü6 -
ist identisch mit der Temperatur am Ende der Messleitung.
Der Druckabfall über die Messleitung beträgt ca. 30 mm Hg.
Im Andersen-Sampler ist eine Druckdifferenz von 40 mm Hg
vorhanden. Die zum Gerät gehörende Vakuumpumpe kann den gesam¬
ten Druckabfall von 70 mm Hg bei dem verlangten Volumenstrom
nicht mehr überwinden. Daher wird an ihrer Stelle eine Oel-
schieber-Vakuumpumpe verwendet.
Die gesammelten Aerosolproben werden vor der Gewichtsbestimmung
während einer Stunde bei 100 C im Trockenschrank getrocknet.
Dabei geht auch ein Teil des Aerosols verloren. Durch Versuche
wurde die Verlustmenge bestimmt und die durch Wägen erhaltene
Beladung der einzelnen Sammelplatten entsprechend korrigiert.
6.5. SPEZIELLE PROBLEME BEIM SIGRIST - PHOTOMETER
Das Gerät ist mit einer Küvettenheizung ausgerüstet. Die Mess¬
zelle wird im Gegenstrom mit Spülluft durchströmt. Bei der
normalen Ausführung wird dazu der Probengasstrom verwendet,
nachdem er einen Filter passiert hat. Bei hohem Wasserdampf-
gehalt treten infolge von Wasserdampfkondensation im Filter
und in der Messzelle Ungenauigkeiten auf. Daher wird über eine
elektrische Heizbatterie ein unabhängiges Spühlluftsystem be¬
trieben. Der Unterdruck im Messgerät genügt dabei, um eine
genügend grosse Spühlluftmenge anzusaugen.
Das Sigrist-Photometer wird ebenfalls mit einer Oelschieber-
Vakuumpumpe betrieben. Der Messleitungsdruckabfall beträgt
hier ca. 40 mm Hg.
-49 -
7. AUFBAU DER VERSUCHSANLAGE
7.1. EINLEITUNG
Die Versuchsanlage sollte die Möglichkeit bieten, die ver-
schienenen Kondensationserscheinungen wie auch die drei
Mechanismen der Kondensation zu untersuchen. In einem in¬
dustriellen Staubabscheider treten diese Vorgänge aber
immer zusammen auf. Sie können daher einzeln höchstens
qualitativ beurteilt werden.
Das Kernstück der Anlage bildet ein Venturiabscheider mit
radialer Wassereindüsung im Kehlgrund. Im Venturiabscheider
erfolgt eine Kondensation von Wasserdampf durch eine adiabate
Expansion. Das Verdampfen des Kondensates im Konfusor wird
durch das Eindüsen von kaltem Wasser in den Kehlgrund ver¬
hindert. Es findet daher ein Partikelwachstum durch Wasser¬
dampfkondensation statt. Daneben treten aber die beiden anderen
Kondensationserscheinungen, nämlich die Schleppdiffusion und
die turbulente Agglomeration, ebenfalls in der Venturikehle
auf (grosse Temperaturdifferenzen zwischen Gas und Wasser¬
tropfen; hohe Strömungsgeschwindigkeit des Gases verbunden mit
Wassereindüsung). Auch für die Mischkondensation, welche vor
dem Venturi, beim Eindüsen von Wasserdampf in den Aerosol-Luft-
Kanal, hervorgerufen wird, sind die Kondensationserscheinungen
nicht einzeln zu beurteilen. Einzig bei der Kühlung an einer
kalten Oberfläche (nicht isolierte Rohre zwischen Dampfzugabe
und Venturiabscheider) lässt sich etwas über die. Schleppdiffusion
aussagen (siehe Kapitel 8).
-50-
7.2. ANLAGEKONZEPT
Die Anlage führt aus Platzgründen über zwei Stockwerke und sie
ist folgendermassen aufgebaut (Abb.7.1):
Dampf- Luft -
Wärmetauscher kühler
Ultra¬
filterWasserdampf
Ventilator Aerosolent
nähmeTropfenab¬scheider
Aerosolent-
,-nahme
Wasser
Abb.7.1: Blockdiagramm der Versuchsanlage
Die Luft durchströmt den DampfWärmetauscher WT, den Luftkühler K
und den Ultrafilter UF, damit nun der vorkonditionierten und ge¬
reinigten Luft das Aerosol beigegeben werden kann, welches der im
Eigenbau hergestellte Generator G liefert. Nach der Dampfzugäbe
erfolgt die erste Aerosolprobenentnahme, worauf das beladene Gas
einen Venturiabscheider VA mit einem nachgeschalteten Tropfenab-
-51 -
scheider TA, welchem die zweite Aerosolmessstelle folgt, durch¬
strömt. Die Anlage wird durch den Ventilator V betrieben.
Ursprünglich waren drei Aerosolmessstellen (beschrieben in Kap.
6.2) folgendermassen über die Anlage verteilt, vorgesehen:
unmittelbar vor dem Venturiabscheider VA, zwischen dem Venturi-
abscheider VA und dem Tropfenabscheider TA und nach dem Tropfen¬
abscheider TA. Es zeigte sich aber, dass es nicht möglich war,
zwischen dem Venturiabscheider VA und dem Tropfenabscheider TA
eine Aerosolmessung durchzuführen, da die Wasserbeladung an
dieser Stelle so hoch lag, dass die Messgeräte und die Messlei¬
tungen unter Wasser gerieten. Es sammelte sich ebenfalls sehr
viel Wasser in der entsprechenden BC-Mündung an, und der Druck¬
verlust der ganzen Anlage stieg dadurch um 50 % an. Diese Mess¬
stelle wurde daher aus der Anlage entfernt und durch ein gerades
Rohrstück ersetzt.
Entlang der Anlage sind an mehreren Stellen Temperaturfühler
(TR-1 bis TR-9) und Druckfühler (PI-1 bis PI-6) angebracht
(siehe Abb.7.2). Aus Temperatur und Druck lässt sich der örtliche
Luftvolumenstrom bestimmen. Bei den Temperaturfühlern handelt es
sich um Pt-100-Widerstandsthermometer. Ein Philips-12-Kanal-
Schreiber zeichnet die Temperaturen kontinuierlich auf, und ein
Betz-Manometer zeigt den gemessenen Druck in mm WS an. Druck und
Volumenstrom des Einspritzdampfes werden durch einen Drucktrans-
mitter (PR-1) und einen Volumenstromtransmitter (FR-1) kontinuier¬
lich auf dem Philips-Schreiber registriert. Kondensatstrom des
Heizdampfes, Kühlwasservolumenstrom, Pressluftvolumenstrom des
Staubgenerators und Waschwasservolumenstrom im Venturi sind über
eingebaute Rotameter (FI-1 bis FI-4) ablesbar.
Die Anlage wird im Saugbetrieb gefahren (Ventilator P-2), und die
Luft ist durch die eingebauten Wärmetauscher (W-l und W-2) be¬
heizbar oder kühlbar (siehe Abb.7.2). Ein Ultrafilter (F-1) sorgt
dafür, dass sich vor der Aerosolzugabe keine Verunreinigungen
mehr im Luftstrom befinden. DampfWärmetauscher und Ultrafilter
stammen von der Firma Luwa AG in Zürich (Schweiz). Der Ultrafilter
weist einen Abscheidegrad von n>99.97 % für Paraffin-Oelnebel
mit einem Durchmesser von d = 0.3 bis 0.5ym auf.
-52 -
Heiz¬
dampf
Kühl- Druck«
wasser luft ("Staub")
Umgebungs- v^luft
—
W-1
<2©
W-2 F-1
P I
P-2 F-2
l^Mî^a\
*f\ BeladungWasser* v-/ Wasser*
Staub S|aub
Einspritz¬dampf
âïXà.M.*
Beladung
Wasser*
Staub
Abb.7.2; Messeinrichtung der Versuchsanlage
-53-
i
u
sio
a)M0)
£>o
p
uCD
ß
ßO•H
-P-H
ßO
O>
-PH
g
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ecd
x)
-dß3
XIX>
0^ß
-P•H
cu
ßCD
p
CO
-54-
Nach dem Aerosolgenerator (G) folgt der Venturiabscheider
(Venturi), welcher von der Firma Huber AG in Windisch (Schweiz)
stammt. Es handelt sich um einen Versuchswäscher, der so ausge-
3legt ist, dass er in einem Luftvolumenstrombereich von 400 m /h
3bis 900 m /h gefahren werden kann. Der freie Strömungsquerschnitt
in der Venturikehle beträgt dv = 66 mm. Das Wasser gelangt über
60 Löcher mit einem Lochdurchmesser von d = 1,5 mm radial in den
Luftstrom. Die Venturidüse weist einen Einzugswinkel von 12,3
und einen Diffusorwinkel von 3,3 auf. Der Diffusor mündet in
einen Wasserabscheideraum. Der Luftstrom wird hier um 360 um¬
gelenkt und aus dem Abscheideraum in die Tropfenabscheider
(A-4, A-5) geleitet. Es handelt sich um Euroform-Tropfenabschei¬
der der Firma Euroform in Aachen (BRD) [6l]. Zwischen den beiden
Abscheidern befindet sich die zweite Aerosolmessstelle.
Die Verbindungsrohre in der Anlage weisen einen Innendurchmesser
von d = 0,15 m auf. Bei den Probenahmestellen (BC-Mündungen) er¬
weitert sich der Durchmesser auf d = 0,25 m (siehe Abb.7.3) .
-55-
7.3. DER MESSVORGANG
Es besteht die Möglichkeit, die Anlage auf zwei verschiedene
Arten zu fahren. Ohne Dampfzugäbe handelt es sich um eine kon¬
ventionelle Venturistaubabscheideanlage. Daneben ist es
möglich, dem Aerosol-Luft-Gemisch über zwei Schlick-Düsen
Dampf beizugeben.
Nach dem Einschalten des Ventilators lässt sich über eine
speziell konstruierte Düse der gewünschte Luftvolumenstrom
in der Anlage einstellen. Die Düse ist so gebaut, dass über
den Einlaufdruckabfall der Volumenstrom berechenbar ist (Sie
wurde nach Angaben von Dr. Sprenger |_57j gebaut) .
Bei Dampfbetrieb öffnet man das Dampfventil. Die vorgegebene
Mischtemperatur bestimmt dabei die erforderliche Dampfmenge,
welche in die Anlage gelangen soll. Sobald die gewünschte
Mischtemperatur erreicht ist, erfolgt die Aerosolzugabe. Jetzt
können die beiden Sigrist-Photometer ihre Messungen aufnehmen.
Anschliessend wird der Andersen-Sampler für eine Messung vor¬
bereitet. Während der Einstellung des richtigen Volumenstromes
für den Andersen-Sampler darf der Aerosolgenerator kein Aerosol
in die Anlage bringen, da sich sonst die Sammelplatten des
Samplers bereits beladen. Ist der Andersen-Sampler betriebs¬
bereit, wird der Aerosolgenerator wieder unter Druck genommen
und die Messung kann beginnen. Die Probennahmezeit beträgt bei
der Messstelle nach dem Abscheider 4 0 min, vor dem Abscheider
10 min. Dadurch erreicht man, dass die total gesammelte Aerosol¬
menge ca. 3 0 mg beträgt. Nach jeder Messung mit dem Andersen-
Sampler nimmt das entsprechende Sigrist-Photometer seine
Messungen wieder auf. Die einzelnen Sammelplatten des Andersen-
Samplers gelangen während einer Stunde bei 100 C in den Trocken¬
schrank, werden eine Stunde lang abgekühlt und anschliessend mit
einer Analysenwaage gewogen. Mit dem Luftvolumenstrom zusammen
lassen sich nun Gesamt- und Fraktionsbeladungen in der Anlage
berechnen. In einem Tag sind an beiden Messstellen je zwei
Messungen mit dem Andersen-Sampler möglich.
-56 -
Bei Betrieb der Anlage ohne Dampf ändert sich folgendes: An
Stelle der Dampfzugäbe wird der DampfWärmetauscher (Abb.7.2:
W-l) eingeschaltet und der nachfolgende Kühler (W-2) gleicht
die auftretenden Temperaturschwankungen aus. Dabei entspricht
die Temperatur T-6 (Abb.7.2) der jeweiligen Temperatur an dieser
Messstelle, welche sich bei Dampfbetrieb einstellt. Dadurch ist
der Einfluss der Thermophorese auf das Aerosol-Luft-Gemisch bei
beiden Betriebsarten gleichgross und muss so nicht berücksichtigt
werden. Die Probennahmezeit für den Andersen-Sampler ist bei der
Messstelle 2 (nach dem Venturiabscheider) auf 20 min. verkürzbar
(Aerosolbeladung ist höher). Die meisten Messungen werden bei
3einem Luftvolumenstrom von 500 m /h durchgeführt. Die Wasserbe¬
ladung im Venturi, bezogen auf dieses Volumen, beträgt
L = 3,0 1/m . Diese Daten gelten bei Umgebungsbedingungen
(p = 723 Torr, T = 23 C); in der Venturikehle gilt sowohl ein
anderer Luftvolumenstrom (Dampfzugäbe; Temperaturerhöhung) wie
auch eine entsprechend andere Wasserbeladung. Die Waschwasser-
eintrittstemperatur liegt bei allen Messungen zwischen 7 C und
9 C. Es wird Leitungswasser verwendet. Um Leitungsdruckschwankungen
auszugleichen befindet sich in der Wasserleitung vor dem Durch¬
flussregelventil ein Druckreduzierventil. Der Waschwasserrücklauf
gelangt in eine Abwasserreinigungsanlage. Die Dampftemperatur
liegt bei allen Messungen zwischen 126 C und 133 C. Entsprechend
schwankt der Sattdampfdurck zwischen 2,35 ata und 2,90 ata. Es
handelt sich um gewöhnlichen Industriedampf aus dem Niederdruck¬
dampfnetz .
-57-
8. MESSRESULTATE UND AUSWERTUNG
8.1. EINLEITUNG
Die durchgeführten Messungen sollen folgende Resultate
liefern:
1. Der Druckverlust über den Venturiabscheider: Eine empirische
Gleichung soll die experimentellen Daten möglichst gut er¬
fassen. Druckverlustgleichungen sind aus der Literatur be¬
kannt [6, 11, 58, 59] . Der Druckverlust über den Venturi¬
abscheider ist ein Mass für die Leistung, welche notwendig
ist um den entsprechenden Staubabscheidegrad zu erreichen.
Es ist dadurch möglich, den Leistungsaufwand zwischen dem
Betrieb mit Dampfzugabe und dem Betrieb ohne Dampfzugabe zu
vergleichen.
2. Gesamtabscheidegrad der Abscheiderkombination: Die Aerosol¬
beladung wird vor und nach der Abscheiderkombination gemessen,
die Differenz gebildet und auf die Anfangsbeladung bezogen.
Durch Aufzeichnen des Gesamtabscheidegrades in Funktion der
Mischtemperatur lassen sich die beiden Betriebsarten
(mit Dampf/ohne Dampf) vergleichen.
3. Fraktionsabscheidegrad der Abscheiderkombination:
Der Fraktionsabscheidegrad lässt sich aus den Messungen mit
dem Andersen-Sampler ermitteln.
8.2. DRUCKVERLUST UEBER DEN VENTURIABSCHEIDER
Der Druckverlust über den Venturiabscheider ist aus den beiden
Druckmessungen PI 3 und PI 4 (siehe Abb.7.2) herleitbar.
Die gemessenen Werte sind für die beiden Betriebsarten (mit und
ohne Dampfzugäbe) in Tabelle 2 und Tabelle 3 zusammengestellt.
Die Bezeichnungen der Messstellen beziehen sich auf Abb.7.2.
- 58 -
Tabelle 2: Betrieb ohne Dampfzugäbe
T6 T7 T8 T9 APv ApTA WLK LK
°C °C °C °C mm WS Pa mm WS Fa m/s 1/m3
67.0 8.0 14.0 15.0 394 3865 23 226 46.8 2.60
65.0 8.0 13.5 15.0 388 3806 22 216 46.5 2.62
60.5 8.0 13.0 14.0 381 3738 22 216 45.9 2.65
60.0 7.5 12.5 14.5 388 3806 23 226 45.9 2.65
60.0 9.0 - 16.0 377 3698 - - 45.9 2.65
58.0 8.0 13.0 14.0 387 3796 23 226 45.6 2.67
58.0 7.5 12.5 14.5 384 3767 23 226 45.6 2.67
55.5 8.0 12.5 14.0 386 3787 22 216 45.3 2.69
55.0 10.0 - 16.5 375 3679 34 334 45.3 2.69
50.0 8.0 12.0 14.0 376 3689 24 235 44.4 2.74
40.5 8.0 11.5 13.5 372 3649 24 235 43.0 2.83
Es gelten folgende Gleichungen für den Druckverlust über den
Venturiabscheider AP und für den Druckverlust über den Euroform-
Tropfenabscheider Zip (Abb.7.2):
Ap = PI 3 - PI 4^
v
AP* = PI 6 - PI 5
(8.1)
(8.2)
Die theoretische Druckverlusterfassung erfolgt über die be¬
kannte Formel mit £ als gesuchtem Druckverlustbeiwert (der
Druckverlust wird auf den Staudruck in der Venturikehle be¬
zogen) :
Ad =£
-* —— w"
v^
2 LK(8.3)
Dabei umfasst der Druckverlustbeiwert £ den Reibungsbeiwert der
Gas-Wand-Reibung, den Beschleunigungsbeiwert der Wasserbe¬
schleunigung auf die Gasgeschwindigkeit und den Volumenverlust-
beiwert der Gasvolumenverkleinerung durch die Wassereindüsung.
Diese verschiedenen Druckverlustanteile können gesamthaft im
-59 -
Tabelle 3: Betrieb mit Dampfzugäbe
*
WD T6 T7 T8 T9 A-b.v %A WLK L*s
kg/h °C °C °C °C mm WS Pa mm WS Pa m/s 1/nT
163.0 68.0 7.5 49.5 49.5 563 5523 43 422 65.2 1.87
163.0 68.0 7.5 49.5 49.5 561 5503 36 353 65.2 1.87
158.4 68.0 9.0 49.0 49.0 550 5396 36 353 64.9 1.88
155.0 67.5 8.0 48.5 48.5 560 5494 36 353 65.2 1.87
129.8 65.5 9.0 45.5 45.5 543 5327 42 412 61.4 1.98
129.6 65.0 9.0 44.5 44.5 525 5150 39 383 61.4 1.98
127.8 65.0 8.0 44.5 44.5 532 5219 40 392 61.4 1.98
97.6 60.0 7.5 38.0 38.0 490 4807 37 363 57.0 2.14
96.4 60.0 7.5 38.0 38.0 489 4797 34 334 57.0 2.14
93.5 60.0 9.0 38.0 38.0 485 4758 36 353 56.7 2.15
92.5 60.0 7.5 38.0 38.0 489 4797 33 324 57.0 2.14
84.4 58.0 8.5 36.0 36.0 474 4650 28 275 55.0 2.22
81.1 58.0 9.5 35.5 35.5 474 4650 24 235 55.3 2.20
82.5 58.0 8.0 35.0 35.0 473 4640 31 304 55.0 2.22
76.3 57.0 9.0 34.5 34.5 471 4621 29 284 54.7 2.23
78.1 57.0 8.0 34.0 34.0 469 4601 25 245 54.7 2.23
73.5 56.0 8.5 33.0 33.0 465 4562 30 294 53.8 2.26
72.0 55.0 9.0 33.0 33.0 455 4464 30 294 53.0 2.30
68.6 55.0 8.0 32.0 32.0 452 4434 37 363 53.2 2.29
69.8 55.0 8.0 32.0 32.0 460 4513 30 294 53.0 2.30
52.5 50.0 8.0 27.0 27.0 433 4248 32 314 50.0 2.44
50.8 50.0 8.5 27.5 27.5 428 4199 33 324 50.3 2.42
53.5 50.0 8.0 27.5 27.5 433 4248 30 294 50.0 2.44
23.4 40.0 8.0 20.0 21.0 401 3934 — — 46.2 2.64
23.4 40.0 8.0 20.0 20.5 400 3924 26 255 46.2 2.64
26.3 40.0 8.0 20.5 21.0 399 3914 26 255 46.2 2.64
8.0 30.0 8.5 16.0 17.0 371 3640 29 284 43.0 2.83
-60-
Druckverlustbeiwert £ berücksichtigt werden, oder sie sind ein¬
zeln berechenbar.
Hollands [58] geht von der Gleichung nach Boll [il] aus. Diese
Gleichung besteht aus einem Druckverlusttherm, der die Gas-
bezw. Luftbeschleunigung in der Venturikehle berücksichtigt,
und einem Druckverlusttherm, der die Wandreibung erfasst.
Hollands [58] gibt eine Lösung dieser in dimensionslose Form
übergeführten Differenzialgleichung an. Dabei kann er den
Druckverlusttherm, der die Wandreibung berücksichtigt, direkt
integrieren, den anderen Therm der Differenzialgleichung
integriert er nummerisch. Die Berechnung des Druckverlustes
nach dieser Gleichung ist nur möglich, sofern die im Venturi
erzeugten Tropfen monodispers sind und der Tropfendurchmesser
bekannt ist. Der Tropfendurchmesser dieses monodispersen
Tropfenschwarmes kann man berechnen.
Die hier gewählte Methode entspricht dem Vorgehen von
Günteroth fß]. Er nimmt einen umfassenden Druckverlustbeiwert Ç,
der alle Einflüsse berücksichtigen soll, nach folgendem Ansatz an:
Ç = k1 + k2•
LK (8.4)
d.h. Ç setzt sich aus einem "trockenen Anteil" k. und einem von
der Wassermenge abhängigen Anteil k • L zusammen. Die Faktoren2. K
k, und k_ lassen sich aus den durchgeführten Messungen ermitteln.
Unter der Annahme, dass das Gas inkompressibel sei, ist auch die
Gaskühlung durch das zugegebene Wasser vernachlässigbar. Ebenfalls
wird vorausgesetzt, dass die Luft das eingespritzte Wasser bis
auf die Gasgeschwindigkeit beschleunigt; d.h. wTT v
= w„ „.
Aus den "trockenen" Druckabfallmessungen (ohne Wasser- und Dampf-
zugäbe) kann man k berechnen (L = o und damit £ k. ; k.. istX K 11
der Mittelwert aus 12 Druckabfallmessungen):
Apv APV * pr ' Av2ki= 2
Ä?= 2
V(8"5>
k± = 0,435 + 0,026 (8.6)
- 61 -
Bei der Berechnung von k~ fand Güntheroth [6], dass dieser
Faktor abhängig von der Kehlgeschwindigkeit w ist. DieLK
gleiche Abhängigkeit lässt sich auch bei den hier durchge¬
führten Messungen nachweisen. Um k zu berechnen, wird der
Ansatz für den Druckverlust (Gig 8.3 mit Gig 8.4) folgender-
massen umgeformt:
PG
__ 2
*PV=(kl + k2 '
V-TWLK (8'7)
.
_
2 *
*Pv~
kl •
PG•
WLK (8.8)
o • w • LHG LK K
Abb.8.1 zeigt den Faktor k_ in Funktion der Kehlgeschwindigkeit
w für den Betrieb ohne Dampfzugäbe. Die Regressionsgerade
durch die Messpunkte führt zu folgender Gleichung für k„:
-2
k2 = 1,446 • 10 •
wLK + 0,527 (8.9)
Somit ergibt sich für den Druckverlust über den Venturi aus den
Gleichungen (8.3), (8.6) und (8.9):
r~2
i prAp = 0,435 + (1,446 • 10 • wT
„
+ 0,527 . L ~'WT*
(8.10)V L LiK. K j 2. LiK
Abb. 8.2 zeigt den Vergleich zwischen den gemessenen Druckver--
lusten und den berechneten Werten nach Gleichung (8.10). Dabei
ermittelte man mit der Gig (8.10), zu welcher der Faktor k„ aus
den Druckabfallmessungen ohne Dampfzugabe aber mit Waschwasser-
eindüsung in der Venturikehle berechnet wurde, ebenfalls theore¬
tische Werte für den Betrieb mit Dampfzugäbe. Für diese Betriebs¬
art der Anlage sind die theoretischen Werte mit zunehmendem Druck¬
verlust grösser als die gemessenen Werte. Die Abweichung beträgt
maximal 10 %.
Die bisherigen Resultate zeigen, dass das gewählte Vorgehen auch
für den Betrieb mit Dampf eine vernünftige Druckverlustgleichung
über den Venturiabscheider liefert. Die Gleichung für den Faktor
k„ wird daher durch Berücksichtigung sämtlicher Druckabfall-
-62 -
1.25
1.20
<2
1.15
42.0 44.0 WLK[?-] 46.°
Abb.8.1: k berechnet aus den Druckverlustmessungen für den
Betrieb ohne Dampfzugäbe.
5600
5000
Apv aus
Experiment
W
4000
3600
/ A
/ A
/ A
ÉA
/ i
/ A
/A
/ A
• ohne Dampftmit Dampfs
sugabe
rufabe
fA
3600 4000 5000
Ap aus Theorie fca]5600 6000
Abb.8.2: Gegenüberstellung "Gemessener Druckverlust - berechneter
Druckverlust" über den Venturiabscheider für den Betrieb mit und
ohne Dampf. (k2 berechnet aus Druckverlustmessungen beim Betrieb
ohne Dampf).
-63-
1,35
1,30
1,25
1,20
1,15
,-yS•^r
a y•
a ohn« 0.
• mit Da
ampfzugab«
mpfzugäbe
42.0 50,0 wLK [*]
60,0 66,0
Abb.8.3: k bestimmt aus allen durchgeführten Druckverlust¬
messungen.
messungen, d.h. die Messungen beim Betrieb mit, wie auch beim
Betrieb ohne Dampfzugäbe, korrigiert. Die k2-Werte aller Druck¬
abfallmessungen sind in Abb. 8.3 dargestellt und die Regressions¬
gerade für k zu Abb.8.3 lautet:
-2
k2 = 0,878 • 10 •
wLK + 0,786 (8.11)
Der Korrelationskoeffizient (Bestimmtheitsmass) dieser Gleichung
-64-
5600
5000
A pv aus
Experiment
N
4000
3600
3600 4000 5000 S600
Apv aus Thtorî» rpa"J
Abb.8.4; Gegenüberstellung "Gemessener-berechneter Druckverlust"
über den Venturiabscheider für beide Betriebsarten (k? bestimmt
aus allen Druckverlustmessungen).
beträgt:
k = 0,960r
D.h. die Punkte liegen mit grosser Genauigkeit auf der Regressions¬
geraden.
Die Gegenüberstellung "gemessener Druckabfall - berechneter
Druckabfall" ist in Abb.8.4 dargestellt.
Der berechnete Druckverlust über den Venturiabscheider stimmt
bei der Anwendung der korrigierten Gleichung (8.12) für den k_-
/ A
A /
A/va
£/
ja/• ohnt Dampfzugabe
a mit Dampfzu gabt
-65 -
Wert bis auf eine maximale Abweichung von 3 % mit dem gemessenen
Druckverlust gut überein (Abb.8.4).
Die endgültige Druckverlustgleichung, gültig für beide Betriebs¬
arten der Anlage,lautet somit:
APV = * *
T WLK (8.12)
mit
Ç = kl + k2 '
LK
kx = 0,435
— 2
k_ = 0.878 • 10 -wTV + 0,786Z J_iJ\
(8.13)
(8.14)
(8.15)
Vergleicht man die hier berechneten Werte für k.. und k mit
jenen Werten, die Günteroth in seiner Arbeit [6 3 angibt, zeigt
sich das Folgende:
Güntheroth eigene Werte
kl 0,1536 0,435
k2— 2
0,808 • 10 • wT„ + 0,288—2
0,878 • 10 • wrv + 0,786
Die Werte von k, weichen voneinander ab. Der von Güntheroth
ermittelte Wert liegt tiefer als der hier ermittelte Wert. Ein
Grund dafür kann nach Güntheroth sein, dass bei seinen Messun¬
gen das Venturirohr sehr sauber gefertigt war (polierte Innen¬
flächen) . Er gibt in seiner Arbeit [6J an, dass k. einen Wert
zwischen 0,25 und 0,5 annehmen kann.
Die Geradengleichungenfür k zeigen in der Geradensteigung eine
Abweichung von 8 %. Die Achsabschnitte weisen eine Differenz
von 63 % auf. Da Güntheroth in seiner Arbeit keine Messwerte
angibt, lassen sich diese Abweichungen nicht genauer untersuchen.
-66-
8.3. GESAMTABSCHEIDEGRAD
Der Gesamtabscheidegrad wird aus den Aerosolbeladungsmessungen
vor und nach der Staubabscheideeinheit berechnet. Da die Anfangs¬
beladung eine relativ grosse Streuung aufweist (Andersen-Sampler:
max + 15 % bei T., = 60 C; Sigrist-Photometer : max + 14 % zwischen— b —
T, = 55 C und T, = 60 C), kann man der Abscheidegrad nicht direktb b
berechnen. Deshalb bezieht man die Differenz zwischen Anfangs¬
und Endbeladung nicht auf die jeweilige Anfangsbeladung, sondern
auf eine aus allen Messungen gemittelte Anfangsbeladung. So lässt
es sich vermeiden, dass der Abscheidegrad von der Anfangsbeladung
abhängig ist. Der Gesamtabscheidegrad ist nach folgender Formel
berechenbar:
n =
Cm~ °m• 100 % (8.16)
In dieser Formel bedeutet C ' die gemittelte Anfangsbeladung aus
allen Messungen, C resp. C die Beladungen vor bezw. nach dem
Abscheider.
Die beiden Betriebsarten der Versuchsanlage (mit und ohne Dampf¬
zugabe) werden getrennt behandelt, da die Anfangsbeladung beim
Betrieb ohne Dampf generell etwas höher als beim Betrieb mit
Dampf liegt.
Abb.8.5 zeigt die Beladungen bei den Messstellen 1 und 2 bei
Dampfbetrieb, in Funktion der Mischtemperatur Tfi, gemessen mit
dem Andersen-Sampler. Bei Mischtemperaturen über 60 C zeigt
sich bei der Messstelle 1 eine deutliche Abnahme der Beladung.
Ein möglicher Grund dafür ist, dass sich durch Schleppdiffusion
ein Teil des Aerosols an den Wänden der BC-Oeffnung und der Rohr¬
leitungen abscheidet. Die fraktionellen Beladungen liefern darüber
mehr Informationen. Da diese Abnahme der Aerosolbeladung auf¬
tritt, werden zur Berechnung der mittleren Anfangsbeladung nur
Messungen bis und mit T = 60 C berücksichtigt. Die mittlere An¬
fangsbeladung bei Dampfbetrieb beträgt (gemittelt aus 46 Einzel¬
messungen) :
CNa = 200,0 + 12,1 mg/Nm3 (8.17) .
-67-
Eine Regressionsgerade, die die Anfangsbeladung in Funktion der
Mischtemperatur T, beschreibt, gibt die Messpunkte besser wieder,
Die Geradengleichung lautet:
CNa= °'454 * T6 + 176'6 mg/Nm (8.18)
Abb.8.6 zeigt die abgeschiedene Staubmenge (C„ - C ) in Funk-Na Na)
tion der Mischtemperatur Tfi. Bei den Mischtemperaturen T > 6 0°C
sind 2 Werte eingezeichnet. Der eine Wert stellt die Differenz
zwischen der angenommenen Anfangsbeladung C'
(aus der Geraden¬
gleichung 8.18) und der Endbeladung C,der andere Wert die
Differenz zwischen der gemessenen Anfangsbeladung C und der
gemessenen Endbeladung C dar.
In Abb.8.7 und Abb.8.8 sind die entsprechenden Staubbeladungen,
welche das Sigrist-Photometer ermittelt hat, dargestellt. Die
mittlere Anfangsbeladung beträgt hier (gemittelt aus 52 Messun¬
gen) :
c"Na = 153,4 + 8,1 mg/Nm3 (8.19)
Ebenfalls hier wird mit einer Regressionsgeraden gearbeitet, um
die Abhängigkeit von T zu erfassen. Die Geradengleichung lautet:
C' = 0,156 • T + 145,3 mg/Nm3 (8.20)
Die Staubbeladungsmessungen mit dem Sigrist-Photometer und mit
dem Andersen-Sampler weichen stark voneinander ab. Die mittlere
Anfangsbeladung zeigt eine Differenz von 23f5 % bezogen auf die
Messungen mit dem Andersen-Sampler (nach den Gleichungen 8.17 und
8.19). Die Messungen bei der Messstelle 2 (Endbeladung C aus
Tabelle 4a) weisen sogar eine Differenz von ca. 50 % auf, bezogen
auf die Messungen mit dem Andersen-Sampler. Die Unterschiede bei
den Staubbeladungen der beiden Messgeräte stammen daher, dass die
beiden Messprinzipien andere Grössen messen (siehe Kap.5.1).
Da die Staubprobenentnahme mit dem Andersen-Sampler nicht gleich¬
zeitig an beiden Messstellen erfolgte, wird zur Berechnung des Ab¬
scheidegrades aus allen Messungen, die man während eines Tages
durchgeführt hat, eine mittlere abgeschiedene Staubmenge ermittelt.
240
200
fmg'N [Nm3J
150
100
50
20
-68 -
a Staubmtssstelle 1 ( vor Venturi )
* Staubmtssstelle 2 (nach Tropfenabsch.
II»il
I
30 40
T6 M50 60 70
Abb.8.5: Aerosolbeladung bei Normalbedingungen gemessen mit
dem Andersen-Sampler (Betrieb der Anlage mit Dampf).
200 -
CNoT CNw
mg
Nm"150
120
<-
m yenic
gerechnete Oifftrenz
•
•
•
( >
i«•
20 30 40 50 «0
T6PC]70
Abb.8.6: Abgeschiedene Staubmenge gemessen mit dem Andersen-
Sampler. Gemessene Differenz: Beladung bei Messstelle 1 minus
Beladung bei Messstelle 2. Gerechnete Differenz: Berechnete
Beladung bei Messstelle 1 (aus Geradengleichung) minus Beladung
bei Messstelle 2. (Betrieb der Anlage mit Dampf).
-69-
200
'N
150
mg
Nm3
100
50
20 30
a Staubmessstelle 1
• Staubmessstelle 2
4 *f**40
M50 60 70
Abb.8.7: Aerosolbeladung bei Normalbedingungen gemessen mit
dem Sigrist-Photometer (Betrieb der Anlage mit Dampf).
150
rmg_
LNm3J00
80
20 30
t•ji >?
• gemessene Differenz
a gerechnete Differenz
I I
40
'SM50 60
:
70
Abb.8.8: Abgeschiedene Staubmenge gemessen mit dem Sigrist-
Photometer. Gemessene Differenz: Beladung bei Messstelle 1
minus Beladung bei Messstelle 2. Gerechnete Differenz:
Berechnete Beladung bei Messstelle 1 (aus Geradengleichung)
minus Beladung bei Messstelle 2. (Betrieb der Anlage mit Dampf)
-70-
Tabelle 4a: Gesamtabscheidegrad (C'
berechnet nach den Glei-3Na
chungen 8.18 und 8.20); Betrieb mit Dampf
T6"WD
Andersen-Sampler Sigrist-Photometer
CNa CNu ACN n CNa CNu> ACN n
°C kg/h mg/Nm3 mg/Nrr? mg/Nm % mg/Nrr? mg/NmJ mg/Nm 'S
68 168.0 207.5 16.4 191.1 92.1 155.9 9.8 146.1 93.7
68 167.7 207.5 15.6 191.9 92.5 155.9 8.0 147.9 94.9
68 162.3 207.5 20.1 187.4 90.3 155.9 9.6 146.3 93.8
65 135.3 206.1 22.3 183.8 89.2 155.4 11.3 144.1 92.7
65 134.7 206.1 25.1 181.0 87.8 155.4 10.6 144.8 93.2
60 103.3 203.8 — — — 154.7 9.9 146.2 94.5
60 100.5 203.8 25.4 146.9 72.1 154.7 9.9 148.7 96.1
60 100.6 203.8 25.3 205.4 100.8 154.7 11.4 150.2 97.1
60 100.3 203.8 — — — 154.7 12.9 144.5 93.4
60 104.5 203.8 25.7 183.8 90.2 154.7 12.9 146.9 95.0
60 98.5 203.8 30.5 177.3 87.0 154.7 13.5 144.5 93.4
58 90.1 202.9 26.9 179.0 88.2 154.3 12.7 150.8 97.7
58 86.3 202.9 29.3 179.4 88.4 154.3 11.9 139.5 90.4
57 83.4 202.5 16.3 175.7 86.8 154.2 9.7 139.2 90.3
56 79.0 202.0 16.5 179.0 88.6 154.0 8.7 139.2 90.4
55 77.2 201.6 13.7 173.7 86.2 153.9 7.5 147.3 95.7
55 73.8 201.6 16.8 174.3 86.5 153.9 8.7 128.1 83.2
50 57.9 199.3 — — — 153.1 12.2 135.2 88.3
50 59.2 199.3 24.2 176.6 88.6 153.1 11.4 135.3 88.4
50 56.5 199.3 29.4 171.8 86.2 153.1 13.5 138.0 90.1
40 28.8 194.8 41.8 155.9 80.0 151.5 23.4 135.4 89.4
40 28.5 194.8 41.0 155.1 79.6 151.5 24.3 127.9 84.4
30 13.1 190.2 65.9 132.3 69.6 150.0 37.9 115.3 76.9
-71 -
Tabelle 4b: Gesamtabscheidegrad (gemessene Anfangsbeladung);
Betrieb mit Dampf.
T6 "WD
Andersen-Sampler Sigrist-Photometer
CNa CN« ACN n CNa CNu ACN
n
°C kg/h mg/Nm mg/Nm mg/Nm % mg/Nm ^'Nm mg/Nm %
68 168.0 161.2 16.4 144.8 89.8 149.8 9.8 140.0 93.5
68 167.7 159.6 15.6 144.0 85.9 141.5 8.0 133.5 94.3
68 162.3 180.1 20.1 160.0 88.8 138.2 9.6 128.6 93.1
65 135.3 189.4 22.3 167.1 88.2 159.6 11.3 148.3 92.9
65 134.7 198.9 25.1 173.8 87.4 151.5 10.61
140.9 93.0
Tabelle 5: Gesamtabscheidegrad (C'
berechnet nach den Glei¬
chungen 8.22 und 8.24); Betrieb ohne Dampf
T6
°C
Andersen-Sampler Sigrist-Photometer
CNa
r"Nm
Nu
^'Nm
nKj/xT3r"Nm
n
%
C'
Na
v/ Nm
CNumgAt3^'Nm
ACN^Nm
n
%
68
68
65
60
60
60
60
58
58
55
55
55
50
50
40
40
30
220.5
220.5
218.8
215.9
215.9
215.9
215.9
214.8
214.8
213.1
213.1
213.1
210.2
210.2
204.5
204.5
198.7
66.1
62.2
68.4
71.7
76.0
70.6
68.9
74.9
70.0
77.5
73.2
73.9
76.3
83.9
75.8
142.1
140.2
166.0
139.6
155.5
134.3
159.9
125.2
150.9
140.9
134.9
122.9
121.0
118.9
124.0
64.4
64.1
76.9
64.4
72.0
62.5
74.4
58.8
70.8
66.1
64.2
58.5
59.2*
58.1
62.4
174.1
174.1
173.5
172.3
172.3
172.3
172.3
171.8
171.8
171.2
171.2
171.2
170.0
170.0
167.7
167.7
165.4
35.8
40.5
41.2
37.3
39.8
38.9
38.3
41.2
44.6
41.9
39.0
40.8
44.6
48.2
46.6
139.6
138.5
136.0
130.5
126.1
130.8
133.5
130.7
132.5
137.0
125.1
126.2
120.3
123.9
115.7
30.2
79.6
78.4
75.7
73.1
75.9
77.5
76.1
77.4
30.0
73.1
74.2
70.8
73.9
70.0
-72-
Der Abscheidegrad kann nun durch die Gleichungen (8.17) und
(8.16) berechnet werden. Sämtliche Daten für den Betrieb mit
Dampf sind in Tab. 4a und Tab. 4b zusammengestellt.
Die Abb .8.9 bis Abb. 8 .12""zeigen die"gemessenen Äefösblbeladungen
bei den Messstellen 1 und 2 und die abgeschiedene Staubmenge für
den Betrieb ohne Dampf. Die mittlere Anfangsbeladung aus den
Messungen mit den Andersen-Sampler beträgt (gemittelt aus 24
Messungen):
"c~ = 212,2 + 13,5 mg/Nm3 (8.21)Na —
Die Regressionsgeradengleichung lautet:
C' = 0,574 • Tr + 181,5 mg/Nm3 (8.22)Na 6
Die Messungen mit dem Sigrist-Photometer ergeben folgende
mittlere Anfangsbeladung (gemittelt aus 30 Messungen):
c"Na = 170,9 + 5,4 mg/Nm3 (8.23)
Die Regressionsgeradengleichung lautet in diesem Fall:
CN'a = 0,230 • T6 + 158,5 mg/Nm3 (8.24)
Die Daten für den Betrieb ohne Dampf sind in Tabelle 5 zusammen¬
gestellt.
Es zeigt sich hier auch wieder, dass die Staubbeladungsmessungen
mit den beiden Messgeräten unterschiedliche Messwerte ergeben.
Aus den Gleichungen (8.21) und (8.23) erhält man eine Staubbe¬
ladungsdifferenz von 20 % bezogen auf die mittlere Anfangsbe¬
ladung, gemessen mit dem Andersen-Sampler. Aus Tabelle 5 kann
man eine Staubbeladungsdifferenz zwischen den beiden Messgeräten
für die Endbeladung CN berechnen. Sie beträgt ca. 40 %.
Die Differenz der beiden Beladungen (Andersen-Sampler und Sigrist-
Photometer) entspricht bei beiden Messstellen ungefähr der
Differenz für den Betrieb mit Dampf.
Der Unterschied in der Abweichung zwischen Messstelle 1 und Mess¬
stelle 2 kommt unter anderem daher, dass die Aerosolzusammen¬
setzung zwischen den beiden Messstellen stark ändert.
-73-
250
200
'Nmi
Nm3
150
100
iL.
An
—""I*""" u
,A
J L II ^A *
a Staubmessstel Lei
• Staubmessstelle 2
1 i ! ! . •t»i!.:
1 *50
20 30 40 50 60 70
Abb.8.9; Aerosolbeladung bei Normalbedingungen gemessen mit
dem Andersen-Sampler (Betrieb der Anlage ohne Dampf)
180
150
CN«_CN<i)r_mg_jLNm3J
100
( '
'
(
<
•
•
•
»
20 30 40,. ,
50 60 70
T6 W
Abb.8.10: Abgeschiedene Staubmenge gemessen mit dem Andersen-
Sampler (Betrieb der Anlage ohne Dampf).
-74 -
190
150
'Nmg
Nm*
100
SO
20
a Staubmessstelle 1
• Staubmessstelle 2
rr^20 30 40
r-.50 60 70
Abb.8.11: Aerosolbeladung bei Normalbedingungen gemessen mit
dem Sigrist-Photometer (Betrieb der Anlage ohne Dampf)
150
CN(X CN0)mg
Nmd100
40 50
T6 M
Abb.8.12: Abgeschiedene Staubmenge gemessen mit dem Sigrist-
Photometer (Betrieb der Anlage ohne Dampf)
-75-
8.4. FRAKTIONSABSCHEIDEGRAD
Durch Einsetzen der normierten Staubbeladungen für die ein¬
zelnen Durchmesserbereiche (gemäss den Stufen des Andersen-
Samplers; siehe Kap.5.3) in die Gleichung für den Abscheide¬
grad (Gleichung 8.16) ergibt sich der Fraktionsabscheidegrad.
Dabei kann zu jeder Fraktion (= Stufe des Andersen-Sampler)
ein mittlerer Korndurchmesser definiert werden. Dieser mittlere
Korndurchmesser wird durch das arithmetische Mittel aus dem
"50 %-cut-off" Durchmesser der vorangehenden und aus dem
"50 %-cut-off" Durchmesser der betrachteten Stufe dargestellt.
Durch einsetzen dieser fraktionellen Beladungen der beiden Mess¬
stellen in die Gleichung 8.16 lässt sich der Fraktionsabscheide¬
grad ermitteln. Er wird wie der Gesamtabscheidegrad aus einer
gemittelten Anfangsbeladung berechnet. Auch hier werden die bei¬
den Betriebsarten (mit und ohne Dampf) getrennt behandelt.
Abb.8.13 zeigt die gemessenen Anfangsbeladungen bei Dampfbetrieb.
Die mittleren Beladungen und die Geradengleichungen lauten in
diesem Fall für die Messstelle 1 (Tabelle 6):
Tabelle 6
Stufen CNac'Na
Nr.r/Nm mg/Nm
F (dp = 0,22ym) 41.2 + 4.3 0.071 • T, + 37.56
7 (dp- 0,54ym) 50.5 + 5.1 -0.068 • T'
+54.06
6 (d =
P0,88ym) 68.9 + 5.7 0.194 • T, + 58.9
6
5 (d =
Pl,60ym) 38.5 + 5.1 0.198 • Tr + 28.1
6
Die Geradengleichungen zur Bestimmung von C'
für jede Stufe
hat man nur aus Messwerten bis und mit T. = 60 C ermittelt6
(siehe Kap. 8.3). Sie werden zur Berechnung des Abscheidegrades
beigezogen. Bei Mischtemperatur T > 60 C sind wie beim Gesamt-
-76 -
abscheidegrad (Tab. 4a und 4b) zwei Abscheidegrade vorhanden
(Tab. 8a und 8b). Da die Messungen bei T. = 60°C eine wesentlich6
grössere Streuung aufweisen (max. + 33%) als die Messungen der
Gesamtanfangsbeladung (siehe Abb. 8.5 und Abb. 8.7) wird bereits
bei dieser Mischtemperatur die abgeschiedene Staubmenge über die
berechnete Anfangsbeladung ermittelt.
Abb.8.14 zeigt die gemessenen Anfangsbeladungen für den Betrieb
ohne Dampf.
Die mittleren Beladungen und die Geradengleichungen lauten für
die Messstelle 1 (Tabelle 7):
Tabelle 7
Stufen
Nr.
CNa (m9/N^ Ctfa (m9/N^)
F (d = 0,22ym)
7 (d = 0,54ym)
6 (d = 0,88ym)
5 (d = l,60ym)LT
41.8 + 3.4
52.0 + 3.6
72.3 + 6.7
42.1 + 5.4
0.081 • T_ + 37.56
- 0.060 • Tr + 55.36
0.262 • T, + 58.36
0.220 • Tc + 30.36
Sämtliche Daten, welche zur Berechnung des Fraktionsabscheide-
grades notwendig sind, können aus den Tabellen 8a, 8b, und 9
herausgelesen werden. Die darin auftretenden Kolonnen ent¬
sprechen dem mittleren Durchmesser d der jeweiligen Fraktion,
wobei folgende Zuordnung gilt:
Stufe F = 0,22ym
Stufe 7 = 0,54ym
Stufe 6 = 0,88ym
Stufe 5 = l,60ym
-77-
'Na
55
mg
LNm
25
65
35
Stuf« F (d. 0,22 yum )
_L|i!ît
80
'Na [3]
45
'Na
20 30 40
Stufe 7 (d- 0,54 yum )
60 60
r6 M70
^^^^^iK-JU f ••
< »o
••
•
20 30 40 50 60 - -70
Stufe 6 (d- 0,88 /um)
llJ•
(
:: • •
•
t20 30 40 50 60
r,70
\ [°c]
Stufe 5 ( d- 1,60 /um)
60 70
T6 M
Abb.8.13: Fraktionelle Anfangsbeladung bei Normalbedingungen
(Betrieb der Anlage mit Dampf) der Stufen F, 7, 6, 5.
-70-
'NOCmg
uNm j
'NOCmg
Nm3J
mg
N* Nm»J
'N<*
mc
Nm
20
Stuf» F (?-0.22yO
Stufe 7 (d *= 0.54um)
I l i.i.i 1- 4—• til %
20 30 40 50 60
Stufe 6 (d - 0.88 pm )
t. M70
( >
It:
< II—'
—T t
^*^^<r-l : >
•
20 30 40 50 60, r,70
T6 M
Stufe5 (d - 1 ,60 um)
>
; v »__
(
r^1>•
• t#
30 40 50 «>tN'0
Abb.8.14 ; Fraktionelle Anfangsbeladung bei Normalbedingungen
(Betrieb der Anlage ohne Dampf) der Stufen F, 7, 6, 5.
-79 -
Tabelle 8a: Fraktionsabscheidegrad (berechnete Anfangsbeladung); Betrieb mit Dampf
T6
°C
CNa mg/ 3
Nm Nu ^'NmAC
N mg/Nm* n %
0.43 0.65 1.10 2.10 3.30 0.43 0.65 1.10 2.10 0.43 0.65 1.10 0.43 0.65 1.10
ym ym ym ym ym ym ym ym ym ym ym ym ym ym ym
68 42.3 49.4 72.1 41.8 — 11.6 4.8 — -- 30.7 44.6 72.1 72.6 90.3 100.0
68 42.3 49.4 72.1 41.8 — 11.5 4.1 — — 30.8 45.3 72.1 72.8 91.7 100.0
68 42.3 49.4 72.1 41.8 — 13.6 5.0 1.5 — 28.7 44.4 70.6 67.8 89.9 97.9
65 42.1 49.6 71.5 41.8 — 16.5 5.4 0.4 — 25.6 36.7 71.1 60.8 87.2 99.4
65 42.1 49.6 71.5 41.8 — 15.8 6.7 2.6 — 26.3 35.4 68.9 62.5 84.1 96.4
60 41.8 49.9 70.5 40.2 — 16.1 7.6 1.7 -- 25.7 34.2 68.8 61.5 81.8 97.6
160 41.8 49.9 70.5 40.2 — 15.8 8.0 1.4 — 26.0 33.8 69.1 62.2 80.9 98.0
60 41.8 49.9 70.5 40.2 — 17.1 7.1 1.5 — 24.7 34.7 69.0 59.1 83.0 97.9
! 60 41.8 49.9 70.5 40.2 — 16.7 9.3 4.5 — 25.1 32.5 66.0 60.0 77.8 93.6
58 41.6 50.1 70.2 39.8 — 15.2 8.4 3.3 -- 26.6 43.1 69.3 63.9 86.0 98.7
58 41.6 50.1 70.2 39.8 — 15.3 8.6 5.4 — 31.7 39.7 66.3 76.2 79.2 94.4
57 41.5 50.1 70.0 39.6 — 8.1 5.1 3.1 — 33.5 40.1 65.9 80.7 80.0 94.1
56 41.5 50.2 69.8 39.4 — 8.2 5.3 3.0 — 36.6 40.1 65.3 88.2 79.9 93.6
55 41.4 50.3 69.6 39.2 — 7.7 4.2 1.8 — 33.0 44.3 63.5 79.7 88.1 91.2
55 41.4 50.3 69.6 39.2 — 8.7 5.1 3.0 — 28.3 35.7 68.4 68.4 71.0 98.3
50 41.1 50.6 68.6 38.2 — 13.7 7.7 2.8 — 23.6 47.4 62.7 57.4 93.7 91.4
50 41.1 50.6 68.6 38.2 — 14.0 9.4 5.9 — 27.1 36.3 65.3 65.9 71.7 95.2
40 40.3 51.3 66.7 36.2 — 20.5 16.1 5.2 — 19.0 42.0 59.4 47.1 81.9 89.1
40 40.3 51.3 66.7 36.2 — 20.8 15.5 4.7 — 23.4 39.7 59.3 58.1 77.4 88.9
30 39.6 52.0 64.7 34.2 — 29.3 24.6 12.1 — 11.5 26.1 56.9 29.0 50.2 87.9
Tabelle 8b: Fraktionsabscheidegrad (gemessene Anfangsbeladung); Betrieb mit Dampf
T6
°C
C„ mg/, j
Na^ Nm
C.T mg/., 3
Nio ^'Nm ACN mg/Nm3 n %
0.43 0.65 1.10 2.10 3.30 0.43 0.65 1.10 2.10 0.43 0.65 1.10 0.43 0.65 1.10
ym ym ym ym ym ym ym ym ym ym ym ym ym ym ym
68 36.4 47.4 50.5 26.9 — 11.6 4.8 — — 24.8 42.6 50.5 68.1 89.9 100.0
68 44.0 46.3 46.0 23.3 — 11.5 4.1 — — 32.5 42.2 46.0 73.9 91.1 100.0
68 46.9 40.3 61.9 30.9 -- 13.6 5.0 1.5 — 33.3 35.3 60.4 71.0 87.6 97.6
65 46.9 48.0 63.5 31.0 — 16.5 5.4 0.4 — 30.4 42.6 63.1 64.8 88.8 99.4
65 48.7 42.6 69.3 38.4 — 15.8 6.7 2.6 — 32.9 35.9 66.7 67.6 84.3 96.2
-80-
Tabelle 9: Fraktionsabscheidegrad; Betrieb ohne Dampf
T6
°C
C„, mg/., 3Na .>Jm N&> Nm ACN m^Nm3 n %
o.43
ym
0.65
ym
L.1C
ym
2.10
ym
3.30
ym
0.43
ym
0.65
ym
1.10
ym
2.10
ym
0.43
ym
0.65
ym
1.10
ym
2.10
ym
0.43
ym
0.65
ym
1.10
ym
2.10
ym
68
65
60
60
60
58
58
55
55
55
50
50
40
40
30
43.0
42.8
42.4
42.4
42.4
42.2
42.2
42.0
42.0
42.0
41.6
41.6
40.7
40.7
39.9
51.2
51.4
51.7
51.7
51.7
51.8
51.8
52.0
52.0
52.0
52.3
52.3
52.9
52.9
53.5
76.1
75.3
74.0
74.0
74.0
73.5
73.5
72.7
72.7
72.7
71.4
714.
68.8
68.8
66.2
45.3
44.6
43.5
43.5
43.5
43.1
43.1
43.4
42.4
42.4
41.3
41.3
39.1
39.1
36.9
5.4
6.8
6.1
6.0
2.3
6.0
6.4
5.9
4.6
4.1
3.8
30.9
24.1
26.9
27.3
29.7
31.2
26.6
30.4
28.4
26.1
32.1
33.2
33.3
32.0
30.2
26.2
26.6
28.1
24.3
23.?
26.6
23.5
29.3
27.9
25.1
29.3
28.3
29.5
31.8
29.2
8.9
11.6
13.3
18.3
20.2
12.8
18.8
15.2
13.8
22.5
11.8
12.4
13.5
17.0
16.4
1.7
2.9
3.8
$.2
14.5
17.6
7.8
16.4
14.2
12.2
17.1
10.8
8.7
18.2
10.4
4.8
10.0
9.6
8.5
30.2
24.9
32.6
19.1
26.1
22.0
28.9
21.9
26.5
24.2
27.7
24.8
23.6
24.2
23.2
51.9
59.2
65.7
54.4
61.0
57.8
60.9
55.8
62.9
57.8
54.0
51.0
51.2
51.3
50.0
40.2
38.4
53.0
40.8
48.3
39.7
47.0
36.4
46.3
40.7
38.3
38.0
36.1
33.7
38.6
33.7
41.4
18.4
38.7
33.5
28.9
40.5
25.7
20.7
43.3
25.0
11.5
24.6
23.6
21.3
59.0
48.4
63.1
36.9
50.5
42.5
55.8
42.1
51.0
46.5
53.0
47.4
44.6
45.7
43.4
68.2 100.0
78.6 100.0
88.8 100.0
73.5 96.0
82.4 94.3
78.6 100.0
82.9 100.0
76.8 100.0
86.5 100.0
79.5 91.5
75.6 100.0
71.4 100.0
74.4 100.0
74.6 91.3
75.5 100.0
-81 -
9. DISKUSSION DER RESULTATE
9.1. EINLEITUNG
Die durchgeführten Messungen zeigen, dass der Abscheidewirkungs¬
grad eines Venturiabscheiders durch Dampfzugäbe beeinflussbar ist.
Die Problematik bei der genaueren Beurteilung des Abscheidegrades
liegt darin, dass die Verhältnisse in der Venturikehle bei den
verschiedenen Betriebsarten voneinander abweichen. Der Gasvolumen¬
strom V* und dadurch auch die Kehlgeschwindigkeit wT sind ab-(j LK
hängig von der Gastemperatur im Venturiabscheider und von der
Wasserdampfmenge, welche sich in der Luft befindet. Daher variieren
im Venturiabscheider Gasvolumenström und Kehlgeschwindigkeit
obschon der in die Anlage eintretende Gasvolumenstrom konstant
gehalten wird. Auch das Wasser-Luft-Verhältnis in der Venturi¬
kehle wechselt von Fall zu Fall, da sich die eingedüste Wasser¬
menge bezüglich dem Eintrittsluftvolumenstrom nicht ändert
3(L = 3.0 1/m ; siehe Kap. 7.3) und deshalb bezüglich des Gas¬
volumenstromes in der Venturikehle variiert. Die Aerosolbeladung
ändert als weitere Grösse von Versuch zu Versuch,da der Generator
immer den gleichen Aerosolstrom in die Anlage liefert, die
Beladung sich aber auf den nicht konstanten Gasvolumenström in
der Anlage bezieht. Die folgenden Abschnitte behandeln diese
Einflüsse auf den Abscheidegrad.
Ebenfalls werden Betrachtungen zur Wirtschaftlichkeit der Aero-
solabscheidung in einem Venturiabscheider mittels Dampfzugabe
angestellt und der Abscheidegrad wird durch mathematische
Formeln beschrieben.
-82 -
9.2. GEGENUEBERSTELLUNG DER MESSERGEBNISSE: BETRIEB
MIT UND BETRIEB OHNE DAMPFZUGABE
Es gibt zwei Möglichkeiten, die Abscheidegrade für verschiedene
Betriebsarten miteinander zu vergleichen. Einerseits kann der
Abscheidegrad über der Mischtemperatur Tfi aufgezeichnet werden,
wobei die Mischtemperatur eine Funktion der eingespritzten
Dampfmenge ist, andererseits lässt er sich in Funktion des
Druckverlustes im Venturiabscheider darstellen.
Im ersten Fall ist eine Beurteilung der Abscheidegradverbesserungnicht sehr aussagekräftig, da der Luftvolumenstrom, die Aerosol¬
beladung und das Wasser- Luft-Verhältnis von den Versuchsbe¬
dingungen abhängig sind. Abb.9.1 stellt den Gesamtabscheidegrad
nac bezw. nc der Venturi-Tropfenabscheider-Kombination basierendA.o Dir
auf den Aerosolmessungen mit den beiden benutzten Messgeräten in
Funktion der Mischtemperatur T, dar. Es zeigt sich deutlich, dass
der Abscheidegrad durch Dampfzugäbe verbessert werden kann. Bei
Mischtemperaturen über T = 60 C sind zwei verschiedene Abscheide¬
grade eingezeichnet. Es handelt sich dabei um den Abscheidegrad
der Venturi-Tropfenabscheider-Kombination (gemessene Beladungs¬
differenz bezogen auf die gemessene Anfangsbeladung) und um den
Abscheidegrad der BC-Oeffnung-Venturi-Tropfenabscheider-Kombination
(gerechnete Beladungsdifferenz bezogen auf die gerechnete Anfangs-
beladung). Die Abweichung der beiden Abscheidegrade wird durch
die Schleppdiffusion in der BC-Oeffnung hervorgerufen (siehe
Kap.8.3), die grundsätzlich zu einem höheren Abscheidegrad für
die "gerechnete Beladungsdifferenz" führen muss. Die Messwerte
zeigen allerdings, dass der Einfluss der Schleppdiffusion auf
den Gesamtabscheidegrad gering ist. Aus den Messungen der
fraktionellen Anfangsbeladungen (Tabellen 8a und 8b, Abb.8.13)
geht hervor, dass die Schleppdiffusion vor allem bei den grösseren
Teilchen eine Abscheidewirkung hervorruft, da sich die Abnahme
der fraktionellen Anfangsbeladung bei Mischtemperaturen über
T. = 60 C mit zunehmendem mittlerem Partikeldurchmesser verstärkt6
bemerkbar macht (siehe Abb.8.13).
-83-
100
V M
30
50 —
> i
Andersen-Sampler
20
• Betrieb mit Dampf (gemessene Differenz )
A Betrieb mit Dampf (berechnete Differenz)
O Betrieb ohne DampfI 1 I I
30 40
Tß [°C]50 60 70
lSP
100
Wp m
50
Sigrist Photometer
• Betrieb mit Dampf (gemessene Differenz)
A Betrieb mit Dampf (berechnete Differenz)
O Betrieb ohne Dampf
I 1 1 1—
20 30 40 50
TJ°C]60 70
Abb.9.1; Gesamtabscheidegrad n (n,c aus den Messungen mit dem
Andersen-Sampler; nqp aus den Messungen mit dem Sigrist-Photo-
meter) bei Betrieb der Anlage mit und ohne Dampf, in Funktion
der Mischtemperatur Tc.
Gemessene Differenz: Gesamtabscheidegrad der Venturi-Tropfen-
abscheider-Kombination.
Berechnete Differenz: Gesamtabscheidegrad der BC-Oeffnung-
Venturi-Tropfenabscheider-Kombination.
-84-
Auch über die Art der Schleppdiffusion lässt sich eine Aussage
ableiten. Die gemessene Abnahme der Aerosolbeladung vor dem
Venturiabscheider bei Mischtemperaturen über T = 60 C ist nur
bei Dampfbetrieb eindeutig mit beiden Messgeräten feststellbar
(siehe Abb.8.5 und Abb.8.7). Ohne Dampfzugäbe in die Anlage
zeigen die Messungen mit dem Andersen-Sampler bei T = 60 C eine
starke Streuung (Abb.8.9), sie nehmen aber nicht eindeutig ab.
Die Messungen mit dem Sigrist-Photometer (Abb.8.11) dagegen
zeigen keine Abnahme der Anfangsbeladung. Daraus lässt sich
schliessen, dass die auftretende Schleppdiffusion durch die
Diffusionsphorese hervorgerufen wird, die Thermophorese dagegen
keine Rolle spielt (Die Abnahme der Anfangsbeladung müsste sonst
bei beiden Betriebsarten auftreten; siehe Kap. 7.3).
Der in Abb.9.1 eingezeichnete Kurvenverlauf verbindet bei Betrieb
mit Dampf die jeweiligen Mittelwerte bei der entsprechenden Misch¬
temperatur, bei Betrieb ohne Dampf stellt die Verbindung der
Punkte eine Regressionsgerade dar.
Um die Abscheidegrade der beiden Betriebsarten (mit und ohne
Dampfzugabe) miteinander zu vergleichen, ist die Darstellung des
Abscheidegrades in Funktion des spezifischen Arbeitsaufwandes
(notwendige,der Abscheideeinrichtung zuzuführende Leistung pro
Gasvolumenstrom) besser geeignet. Der spezifische Arbeitsaufwand
P setzt sich einerseits aus dem Druckabfall des Gases über den
Venturiabscheider Ap und dem Druckabfall über den Tropfenab¬
scheider Ap ,andererseits aus dem Druckabfall Ap„ des Wasch¬
wassers über die Düsen des Verteilringes zusammen. Die Berechnungs¬
formel lautet somit:
p - ^v^'^w-^w pa (9a)VG
Der Leistungsaufwand V* • Ap des Waschwasser beträgt dabei für
alle Versuche:
vw*
Apw = 19'17 w (9'2)
In Tabelle 10 sind die errechneten Werte von P für die ver¬
schiedenen Mischtemperaturen Tß zusammengestellt.
-85-
Tabelle 10: Spezifischer Arbeitsaufwand P und Gesamtabscheide-
3grad n und n bei einem Wasser-Luft-Verhältnis von L = 3.0 1/m .
mit Dampfzugäbe
T6 wD,kon L*31/nT
VS APV APTA P nAS nSP
°C kg/h3 /m /s Pa Pa Pa % %
68 5.8 1.87 0.222 5479 370 5935 88.2 93.6
65 5.8 • 1.98 0.210 5232 396 5719 87.8 93.0
60 5.4 2.14 0.195 4790 344 5232 87.5 94.9
53 5.4 2.21 0.189 4647 271 5019 88.3 94.1
57 5.2 2.23 0.187 4611 265 4979 86.8 90.3
56 5.0 2.26 0.184 4562 294 4960 88.6 90.4
55 5.0 2.30 0.181 4470 317 4893 86.3 89.5
50 4.2 2.43 0.172 4232 311 4654 87.4 88.9
40 2.7 2.64 0.158 3924 255 4300 79.8 86.9
30 1.1 2.83 0.147 3640 284 4054 69.6 76.9
ohne Dampfzugäbe
T6 \31/m
v5 APV APTA P ÏÏAS nsp
°C m3/s Pa Pa Pa % %
68 2.60 0.161 3865 226 4210 64.4 79.9
65 2.62 0.159 3806 216 4243 64.1 78.4
60 2.65 0.157 3747 221 4090 71.1 75.6
58 2.67 0.156 3782 226 4131 68.5 76.1
55 2.69 0.155 3733 225 4082 65.2 76.8
50 2.74 0.152 3689 235 4050 61.4 72.5
40 2.83 0.147 3649 235 4014 58.7 73.9
30 2.91 0.143 3629 235 3998 62.4 70.0
-86-
100
\s N
50
100
lSP
BO
Andersen - Sampler :
O mit Dampfzugabe
• ohnt Dampfzugabe
P [10? Pa]
[103 Pa]
-*-**
- *
|,—
\\<
< 1
Sigrist - Photometer :
o mit Dampfzugabt• ohne Dampfzugabe
Abb. 9.2: Gesamtabscheidegrad riJC und nOT1 in Funktion desAb oc
spezifischen Arbeitsaufwandes P.
-87-
Die Druckverluste über Venturiabscheider (Ap ) und Tropfenab¬
scheider (ApTA) sind jeweils gemittelte Werte aus den in den
Tabellen 2 und 3 aufgeführten Messwerten bei den entsprechen¬
den Mischtemperaturen T . Auch die aufgeführten Abscheide¬
grade stellen Mittelwerte der in den Tabellen 4a, 4b und 5
festgehaltenen Messwerte dar (Bei Mischtemperaturen Tf > 60 C
wurde der Abscheidegrad aus Tab.4b entnommen).
Abb.9.2 zeigt den Gesamtabscheidegrad in Funktion des spezi¬
fischen Arbeitsaufwandes. Bis zu einem Arbeitsaufwand von
3P«4,8 10 Pa nimmt der Abscheidegrad bei Dampfzugäbe stark,
aber nicht linear zu, von diesem Punkt weg verläuft er mit
zunehmendem Arbeitsaufwand praktisch linear. Gegenüber dem
Betrieb ohne Dampf ist durch Dampfzugabe eine wesentliche
Abscheidegradverbesserung möglich, welche aber durch einen
höheren spezifischen Arbeitsaufwand bezahlt wird. Diese Ver¬
knüpfung des Gesamtabscheidegrades n resp. n mit dem
spezifischen Arbeitsaufwand P führt zu einer geschlossenen
Darstellung der Messwerte.
Abb.9.3 zeigt die Fraktionsabscheidegrade in Funktion des
spezifischen Arbeitsaufwandes (aus den Tabellen 8a, 8b, 9
und 10). Die oben beschriebene lineare Zunahme des Fraktions-
abscheidegrades bei Dampfzugabe beginnt mit steigendem Partikel¬
durchmesser bei einem kleineren spezifischen Arbeitsaufwand.
Ebenfalls geht aus dieser Abbildung hervor, dass mit abnehmen¬
dem Partikeldurchmesser die Differenz zwischen Abscheidegrad
mit Dampfzugäbe und Abscheidegrad ohne Dampfzugäbe ansteigt.
Dies deutet darauf hin, dass der Wasserdampf vermehrt an den
kleineren Partikeln auskondensiert, wodurch diese stärker
wachsen als die grösseren Partikel. Die Kondensation von Wasser¬
dampf verläuft also wunschgemäss und führt so zu einer starken
Abscheidung dieser kleinen Teilchen im Vergleich zu den grösseren
Teilchen.
Es wird vermutet, dass der Abscheidegrad bei Dampfbetrieb von
der Dampfmenge abhängig ist, welche an den Aerosolpartikeln
auskondensiert und daher soll im folgenden dieser Zusammenhang
weiter untersucht werden. Die in die Anlage eingespritzte Dampf-
-M-
90
n W
50
10
<Stufe F
•
•
•
•
•
/ O 3^ - 0,22 /um :
Po • mit Dampfzugabe
6O ohne Dampfzugäbe
c0
100
n M
50
100
n [•'•]
70
P [l03Pa]
dp - 0,88 /um :
• mit Dampfzugabe
o ohne Dampfzugab«
P [l03 ft]
Abb.9.3: Fraktionsabscheidegrad in Funktion des spezifischen
Arbeitsaufwandes (gemessen mit dem Andersen-Sampler) für die
Stufen F (d = 0,22ym), 7 (d = 0,54ym) und 6 (d = 0,88ym).ET ÎT IT
-89 -
menge muss einerseits so gross sein, dass das Aerosol-Luft-
Gemisch bei der Mischtemperatur Tfi mit Wasserdampf gesättigt
ist. Andererseits heizt der Wärmestrom Q*rTT.... ,
der dabei durchWD,sat
den etwas überhitzten Dampf (2 atü-Sattdampf entspannt sich auf
den örtlichen Druck in der Anlage) abgegeben wird, das Aerosol-
Luft-Gemisch auf. Da dieser Wärmestrom Q*rTr,...
aber nichtWD,sat
genügt, um die gewünschte Mischtemperatur Tc zu erreichen, mussb
man das Aerosol-Luft-Gemisch mit Wasserdampf übersättigen. Sind
genügend Kondensationskeime vorhanden, kondensiert der überschüssige
Wasserdampf an diesen Keimen aus, gibt seine Verdampfungswärme an
die Umgebung ab und die gewünschte Mischtemperatur T stellt sich
ein. Die Sättigungsdampfmenge und der kondensierende Dampfanteil
lassen sich folgendermassen für jede Mischtemperatur berechnen:
Notwendiger Wärmestrom Q*, um den feuchten Eintrittsluft-
LOt
massenstrom (m* + m* ) von der Eintrittstemperatur T auf
die gewünschte Mischtemperatur Tr zu erwärmen:b
Q* = (m* • cT
+ m* • c ._) • (T, - T ) (9.3)La L p,L WDa p,WD 6 a
Diese Wärmebilanz vernachlässigt das Aerosol, welches der
Dampf ebenfalls auf die Mischtemperatur erwärmen muss. Da
3die Aerosolbeladung C,. = 210 mg/Nm beträgt, verhält sich
die Aerosolmasse zur Luftmasse wie 1 : 5800 und da die
spezifische Wärme c des Aerosols zwischen 1,6 und 2,2
kJ/kg • X liegt, d.h. die Grössenordnung der spezifischen
Wärme von Luft aufweist, darf der Einfluss des Aerosols auf
die Wärmebilanz vernachlässigt werden.
Notwendiger Dampfmassenstrom m*.
um die Luft bei der ge¬
wünschten Mischtemperatur T, zu sättigen:
m*...
= m*-(x...
- x ) (9.4)WD,sat L sat a
-90-
Wärmestrom Q* ,der dieser Dampfmassenstrom m*
„
(nach Gig. 9.4) abgeben kann, wenn er von der Einspritz¬
temperatur T auf die Mischtemperatur Tfi abgekühlt wird:
QWD,sät= mWD,sät*(hWDa~hWD,Tc) =
"Wsät* ^hWD,sät (9.5)1 b
Die Differenz zwischen Q* und Q*...
führt zu demjenigenLa WD,sat
Wärmestrom, welcher durch zusätzlichen, kondensierenden Wasser¬
dampf aufgebracht werden muss. Der kondensierende Dampfmassen¬
strom m*,
ist somit durch folgende Gleichung gegeben:
Q* - Q* ..
A _
La vWD,sat
""wD^on cTm
. (TTm -T. ) + r_ + c„
• (T. -T.) (9.6)p,WD WDa kon D p,W kon 6
Theoretisch ist damit folgender Dampfmassenstrom m* nötig, um
eine vorgegebene Mischtemperatjur Tfi zu erreichen:
mWD=
"WD^ät+ 'Won (9'7)
Durch Einsetzen der Gleichungen (9.3) bis (9.6) in Gleichung
(9.7) findet man somit:
m*-c _+m* • c __) (T-T ) -m*.(x..
-x )'AhTTT,...
... .,
L p,L WDa p,WD 6 a L sat a WD,satm* =m* • (x ..
-x )+^
—
^— —
WD L sat a c T_.(TT_, -T, ) + r^+c T7«(T, -T...p,WD WDa kon D p,W kon 6)
(9.8)
In Abb.9.4 ist der theoretisch notwendige Dampfmassenstrom
m*, ,
der an den Aerosolpartikeln auskondensieren muss um
die jeweilige Mischtemperatur T^ zu erreichen (nach Gleichungb
9.4), als Funktion der Mischtemperatur Tr dargestellt. Danebenb
zeigt Abb. 9.4 denjenigen Dampfmassenstrom mj*!_ff,
der effek¬
tiv auskondensieren kann. Dieser Dampfmassenstrom m*,
ff
ergibt sich aus der Differenz zwischen dem effektiv in die
Anlage gespritzten Dampfmassenstrom m* (Tabelle 4) und dem
Dampfmassenstrom m*. , welcher theoretisch notwendig ist,
um das Aerosol-Luft-Gemisch bei der entsprechenden Mischtemperatur
Tc zu sättigen (nach Gleichung 9.4). Abb.9.5 zeigt die gleichenb
-91-
30
m
WD
20
[Julh
10
o Theoretisch notwendiger Dampfmas-
senstrom m*,
tier an den Aerosol- -
WD,konm
T
Partikeln auskondensiert. 1
• Effektiv auskondensierender Dampf- 1* f
massenstrom m..,-. ,.
f
WD.kon.eff 1
1 •
° /
•
l<
XjgfÀo
1
<
1
»
20 30 40 50 60 70
h M
Abb.9.4; Dampfmassenströme, die in der Anlage auskondensieren
(theoretisch und effektiv) in Funktion der Mischtemperatur Tg,
-92-
30
20
*mWD [ffl
10
5P («»Pa]
§
Abb.9.5; Dampfmassenströme, die in der Anlage auskondensieren
(theoretisch und effektiv) in Funktion des spezifischen Arbeits¬
aufwandes P.
-93-
Dampfmassenströme in Funktion des spezifischen Arbeitsaufwandes P.
Abb. 9. 4 und Abb.9. 5 lassen folgende SchlussfoLgerungen zu:
1. Bis zu einer Mischtemperatur von T. = 58°C resp. P=5«10 Pa6
nimmt der Dampfmassenstrom m*, ,
welcher an den Aerosol¬
partikeln auskondensieren muss, um die entsprechende Misch¬
temperatur zu erhalten, stark zu. Ab dieser Mischtemperatur
steigt er nur noch schwach an, bleibt also praktisch konstant.
2. Der effektiv auskondensierte Dampfmassenstrom m*,
WD,kon,eff
weist eine starke Streuung auf. Er entspricht bis zu einer
Mischtemperatur T = 58°C resp. P=5*10 Pa ungefähr dem
theoretisch berechneten Dampfmassenstrom m*, .
Ab Tfi = 60 C
resp. P=5,2 10 Pa steigt der effektive Wert m£ ,_ ge¬
genüber dem berechneten Wert ntf.,
stark an.
3. Diese Beobachtungen lassen darauf schliessen, dass sich der
überschüssige Dampf (Differenz zwischen dem effektiv aus¬
kondensierenden Dampfmassenstrom m*,
ffund dem theoretisch
notwendigen Dampfmasßenstrom m£_ ,) an den Wänden der Anlage
niederschlagen muss. Das Aerosol-Luft-Gemisch kann nur den¬
jenigen Wärmestrom aufnehmen, der der Verdampfungswärme von
m*, entspricht. Es bietet sich hier eine weitere Bestätigung
für die Schleppdiffusion an. Die Schleppdiffusion wurde vor
allem bei Mischtemperaturen T — 60 C beobachtet. Abb.9.4 weist
nun darauf hin, dass im gleichen Temperaturbereich der Dampf-
massenstrom, welcher gegen die Wände diffundiert um dort auszu-
kondensieren, nachweisbar ist.
4. Der Kurvenverlauf des Gesamtabscheidegrades n basierend auf
den Messungen der beiden Messgeräte (Abb.9.2) weist die
gleiche Charakteristik wie der Kurvenverlauf des theoretisch
auskondensierbaren Dampfmassenstromes m*,
(Abb.9.5) auf.
Die Abscheidegradverbesserung erfolgt somit mehrheitlich
durch die Dampfkondensation an den Aerosolpartikeln, welche
unmittelbar nach der Dampfzugabe im eintretenden Dampfstrom
erfolgt (siehe Kap.3.3). Die durch das kalte Wasser, welches
in der Venturikehle in den Luftstrom gelangt, hervorgerufene
-9A-
Dampfkondensation wickelt sich dagegen nur noch an der Ober¬
fläche der kalten Wassertropfen ab, ohne dabei die Aerosol-
abscheidung merkbar zu beeinflussen.
9.3. WIRTSCHAFTLICHKEIT
Aus den Abb.9.2 und 9.3 lässt sich keine eindeutige Aussage
über die Wirtschaftlichkeit der Dampfzugabe bei der Staub¬
abscheidung in einem Venturiabscheider ableiten. Der Abschei¬
degrad steigt zwar gegenüber dem Betrieb ohne Dampfzugabe
wesentlich an, der spezifische Arbeitsaufwand nimmt dabei
aber auch zu. Zudem sind die Dampf- und die Waschwasserkosten
in beiden Fällen nicht berücksichtigt.
Durchgeführte Messungen mit einer auf die Hälfte reduzierten
Wasserbeladung im Venturiabscheider lassen aber doch einige
Schlüsse über die Wirtschaftlichkeit zu. Die Ergebnisse dieser
Messungen sind in Tabelle 11 aufgeführt. Das Wasser-Luft-Ver¬
hältnis beträgt bezüglich dem Eintrittsluftvolumenström3
(siehe Kap.9.1) L=l,5 1/m . Abb.9.6 zeigt den Gesamtabscheide-
grad in Funktion des spezifischen Arbeitsaufwandes mit dem
Wasser-Luft-Verhältnis L als Parameter. Verglichen werden die
3Messungen bei einem höheren Wasser-Luft-Verhältnis (L=3,0 1/m >
ohne Dampfzugabe mit den Messungen bei einem tieferen Wasser-3
Luft-Verhältnis (L=l,5.1/m ) bei Dampfzugäbe. Aus Abb.9.6 geht
hervor, dass durch Dampfzugäbe bei einem kleineren spezifischen
Arbeitsaufwand und bei einem halbierten Wasser-Luft-Verhältnis
der gleiche Abscheidegrad erreichbar ist, wie bei einem Betrieb
ohne Dampfzugäbe.
Durch Dampfzugabe kann man daher Wasser einsparen und zusätzlich
ist ein kleinerer spezifischer Arbeitsaufwand notwendig, um
einen bestimmten Abscheidegrad zu erreichen. Ein weiterer Vorteil
ist dabei, dass durch Dampfzugäbe die Aerosolfraktionen mit
kleinerem Korndurchmesser stärker abgeschieden werden (siehe Kap.
9.2) als jene mit grösserem Korndurchmesser.
-95-
100
\s W
50
100
Andersen - Sampler =
• ohne Dampf zugäbe ,L =* 3,0 /m3
o mit Dampfzugabe, L - v >ft
O
^SP W
50
P [103 Pa]
Sigrist — Photometer:
• ohne Dampfzugabe ,L » 3,0
O mit Dampfzu gäbe ,L - 1,5 ^3
V«?
P [lu3 Pa]
Abb.9.6; Gesamtabscheidegrad, gemessen mit dem Andersen-Sampler
und dem Sigrist-Photometer, in Funktion des spezifischen Arbeits¬
aufwandes, zur Darstellung des Einflusses von Dampfzugäbe und
vom Wasser-Luft-Verhältnis.
-96-
Tabelle 11: spezifischer Arbeitsaufwand und Gesamtabscheide-
grad (L=1.5 1/m3)
mit Dampfzugäbe
T6
°C
wD,kon
kg/hL*31/m
vam /s
P
Pa
nAS%
71SP
%
70
60
50
6.1
5.8
5.0
0.90
1.07
1.21
0.231
0.194
0.172
4097
2546
2237
72.3
57.7
61.8
82.3
70.6
70.3
ohne Dampfzugabe
T6
°C
L*31/ni m /s,
i
P
Pa
nAS%
nsp%
69 1.29 0.161 2019 36.8 58.8
60 1.33 0.157 2069 33.4 59.1
50 1.37 0.152 1999 32.7 56.5
-97-
9.4. ANALYTISCHE ERFASSUNG DES ABSCHEIDEGRADES
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, den Abscheidegrad eines
Nassabscheiders durch eine mathematische Funktion zu erfassen
(siehe Kap.2.3). Da der Venturiabscheider mit einem hohen
spezifischen Arbeitsaufwand betrieben wird, versucht man einen
Zusammenhang zwischen spezifischem Arbeitsaufwand und Abschei¬
degrad herzustellen. Die zu diesem Zweck zusätzlich durchge¬
führten Messungen bei verändertem Luftvolumenstrom sind in
Tabelle 12 aufgeführt. Abb.9.7 zeigt den Gesamtabscheidegrad
(ß.us den Messungen beider Messgeräte) in Funktion des spezifischen
Arbeitsaufwandes. Es sind sämtliche durchgeführten Messungen
für den Betrieb mit Dampfzugabe und für den Betrieb ohne Dampf¬
zugabe eingetragen. Die Daten stammen aus den Tabellen 10, 11
und 12.
Die Messpunkte bei Betrieb der Anlage ohne Dampf sind durch
folgende Gleichungen beschreibbar (Kurven in Abb.9.7):
nAS =^1,95 • P + 1104,87' - 32,75 (9.9)
n = ^/0,88 • P + 187,50'+ 13,72 (9.10)
Der Abscheidegrad bei Dampfzugabe liegt für alle durchgeführten
Messungen über dem entsprechenden Abscheidegrad ohne Dampfzu¬
gabe. Die Abscheidegradverbesserung ist aber gemäss den Be¬
trachtungen in Kap. 9.2 von der Dampfmenge, welche an den
Aerosolpartikeln auskondensiert, abhängig. In Abb.9.8 ist
darum der Gesamtabscheidegrad bei Dampfzugabe in Funktion der
Dampfmenge, die an den Aerosolpartikeln auskondensiert, dargestellt.
Es kann ein linearer Zusammenhang zwischen dem Abscheidegrad n
und der theoretisch auskondensierten Wasserdampfmenge m*
festgestellt werden. Durch die Aenderung des Luftvolumenstromes
ist der Abscheidegrad nicht signifikant beeinflussbar. Bei
abnehmender Wasserbeladung im Venturiabscheider dagegen sinkt
der Abscheidegrad deutlich.
-98 -
100
lASL J
so
100
50
mit
Dampfohne
Dampf m3/hL
l/m3• 0 500 3.0
D 500 1.5
A A 425 3,0
X « 575 3.0
[103P^
Abb.9.7: Abscheidegrad für beide Betriebsarten in Funktion
des spezifischen Arbeitsaufwandes P.
-99-
100
V MlAS
50
10
100
Andersen-Sampler
20
lSPL J
50
20
mit
Dampf «?A
L
y*?• 500 3,0
o 500 1,5
A 425 3,0a 575 3,0
m
WD, ton BT7.0
Sigrist Photometer
mit
Dampf
*
s.
l/n?• 500 3,0
O 500 1.5
A 425 3,0
a 575 3,0
2.0 4.0 6.0
m
WD.kon »]' 7,0
Abb.9.8; Abscheidegrad bei Dampfbetrieb in Funktion der aus¬
kondensierten Dampfmenge m*,
•
-100 -
Folgende Geradengleichungen beschreiben den Abscheidegrad in
Funktion der auskondensierenden Dampfmenge m*, (Daten aus
den Tabellen 4a, 4b, 10):
^AS= 3»35 '
"Won + 69r81 O-ll)
^SP= 3>23 '
"ÎD.kon + 75'69 (9'12)
Betrachtet man im folgenden auch die Fraktionsabscheidegrade in
Funktion der auskondensierenden Dampfmenge m*, , so kann der
gleiche lineare Zusammenhang für die einzelnen Fraktionen (Stufen)
beobachtet werden (Abb.9.9). Die Beziehungen für die Abscheide¬
grade der einzelnen Fraktionen lauten in diesem Fall (Daten aus
den Tabellen 8a, 8b, 10):
Stufe F (d=0,22um) : np= 6'93#mwD,kon + 31'29 <9-13)
Stufe 7 (d=0,54um) : n = 5,13-rn^ kQn+ 56,56 (9.14)
Stufe 6 (d=0,88ym) : rig= 2'45,TnwD,kon + 83'39 (9-3-5)
Es zeigt sich, dass mit abnehmendem Partikeldurchmesser die
Steigung der Regressionsgeraden grösser wird. Dies deutet er¬
neut darauf hin, dass der Dampf vermehrt an den kleinen
Partikeln auskondensiert und dadurch hier die grösste und
damit intressante Abscheidegradveränderung hervorruft.
-101 -
90
\« MlAS
50 -
10
100
mit
Dampf l/m3
I •
• 500 3,0
O 500 1,5
A 425 3,0
o 575 3.0
)
•
Stufe F
à m 0,22 yum
o o
O
V M
50
30
100
\s W
50
2ß 6.0AP m*L fkgl 6,l
WD,kon [-fj-J
2.0 4.0 m.*
r kg 1 60
2,0 4.0 m. Ml 6.0
7,0
0
•
^"^A
•
• f
• •
0
1
Stufe 7
d m 0,54 yum
o
o
7.0
-•—D-fH• 1
o
1A
oo
Stufe 6
I» 0,88 yum
7.0WD,kon [^]
Abb.9.9: Fraktionsabscheidegrad bei Dampfbetrieb in Funktion
der auskondensierenden Dampfmenge m*,
für die Stufen F bis 6
-102 -
Tabelle 12: spezifischer Arbeitsaufwand und Gesamtabscheide-
grad (V* variiert)
mit Dampfzugabe
V*Ga
m3/h"Vro, konkg/.
K.
1/m-'VGm3/s
P
Pa
'AS 'SP
425
575
3.6
4.7
2.43
2.42
0.146
0.198
3291
6424
71.8
90.8
84.1
93.9
ohne Dampfzugäbe
V*Ga
m3/hL«31/m
vsm3/s
P
Pa
nAS%
nSP%
425
575
2.75
2.72
0.129
0.176
2735
5524
50.3
72.8
65.9
84.7
—103 —
10. ZUSAMMENFASSUNG
Der Staubabscheidegrad von nassarbeitenden Staubabscheidern
ist durch Effekte, welche eine Kondensation von Wasserdampf
an Staubpartikeln im zu reinigenden Abgas hervorruft, beein¬
flussbar. Ziel dieser Arbeit war es, den Einfluss dieser Kon¬
densationseffekte auf den Abscheidegrad eines Venturinass-
entstaubers zu untersuchen.
Zu diesem Zweck wurde eine halbtechnische Staubabscheide-
3anläge mit einem mittleren Luftdurchsatz von 500 m /h aufge¬
baut. Die Anlage besteht in den Hauptteilen aus der Luftvor-
konditionierung, der Aerosol - und Dampfzugäbe, dem Venturi -
mit nachgeschaltetem Tropfenabscheider und zwei Aerosolmess¬
stellen.
Zur Aerosolerzeugung wurde ein auf dem Zerstäuberprinzip be¬
ruhender Generator entwickelt, der es ermöglichte, ein genau
definiertes Aerosol (d = 0,84 + 0,53ym) herzustellen. Zer-P
stäubt wurde der Kunststoffweichmacher Palatinol AH der Firma
BASF (Di-2-Aethylhexylphthalat).
Die Aerosolbeladung war vor und nach dem Abscheider durch zwei
verschiedene Messgeräte messbar. Einerseits wurde ein
graphimetrischer Kaskadenimpaktor (Andersen-Sampler) verwendet
und andererseits gelangte die optische Messmethode (Sigrist-
Photometer) zur Anwendung. Die Aerosolprobenentnahme erfolgte
über eine speziell konstruierte Entnahmestelle und wurde
isokinetisch durchgeführt.
Aus den Aerosolbeladungsmessungen ist der Abscheidegrad der
Anlage (Betrieb mit und ohne Dampf) berechenbar. Die Aus¬
wertungen zeigt, dass durch Wasserdampfzugäbe der Abscheide¬
grad erhöht werden kann und der Wasserdampf hauptsächlich
an den kleineren Partikeln auskondensiert. Dies ist insofern
-104-
von Bedeutung, dass dadurch der Abscheidegrad für die Fraktion
mit dem kleinsten mittleren Partikeldurchmesser am stärksten
durch Dampfzugäbe verbessert werden kann. Dabei steigt der
spezifische Arbeitsaufwand der Anlage aber entsprechend an. Es
ist möglich, den Abscheidegrad bei Dampfzugabe in einen linearen
Zusammenhang mit der an den Aerosolpartikeln auskondensierenden
Dampfmenge zu bringen. Dabei weisen die Fraktionsabscheide-
grade ebenfalls darauf hin, dass der Dampf vermehrt an den
kleineren Partikeln auskondensiert, da die Zunahme des Fraktions-
abscheidegrades mit steigender Dampfmenge, welche an den Aerosol¬
partikeln auskondensiert, bei der kleinsten Fraktion am grössten
ist.
Durch Vergleich der Kurvenverläufe des Gesamtabscheidegrades
und der theoretisch notwendigen Dampfmenge, die auskondensieren
muss um die gewünschte Mischtemperatur zu erreichen, gelang es
zu zeigen, dass der Wasserdampf unmittelbar nach der Einspritzung
an den Aerosolpartikeln auskondensiert. Die effektiv vorhandene
Dampfübersättigung in der Anlage lässt daher den Schluss zu,
dass sich mit steigender Mischtemperatur vermehrt Dampf an den
Wänden der Anlage niederschlägt und dadurch eine Staubabscheidung
durch Diffusionsphorese zustande kommt.
Durch Verringerung der Waschwasserzugabe im Venturiabscheider
lässt sich zudem nachweisen, dass durch Dampfzugabe der ur¬
sprüngliche Abscheidegrad wiederhergestellt werden kann.
Aus Druckverlustmessungen war es möglich, eine mathematische
Gleichung herzuleiten, durch welche der Druckabfall über den
Venturiabscheider bis auf 3 % genau berechenbar ist.
- 105 -
SYMBOLVERZEICHNIS
Querschnittsfläche
gemessene Aerosolbeladung
berechnete Aerosolbeladung als
Funktion der Mischtemperatur
Aerosolbeladungsdifferenz
spez. Wärme bei konstantem Druck
Durchmesser
Basis der natürlichen Logarithmen
Widerstandskraft
Schwerkraft
Erdbeschleunigung
spez. Enthalpie
spez. Enthalpiedifferenz
el. Strom bei staubfreier Luft
el. Strom bei staubbeladener
Luft
Konstante
empirische Faktoren
Korrelationskoeffizient
Wasser-Luft-Verhältnis
Masse
Massenstrom
Molare Masse
spez. Arbeitsaufwand
Druck
Druckdifferenz
Dampfdruck an einer ebenen
Oberfläche
Wärmeström
universelle Gaskonstante
Radius
Verdampfungswärme
Stokes-Zahl (siehe Gleichung 2.2)
Temperatur
m
mg/m
mg/m
mg/m
J/kg K
m
N
N
m/s
J/kg
J/kg
A
A
2/
m /s
1/iti
kg
kg/h
kg/kmol
N/m22
N/m
N/m2
N/m
W
J/kmol
m
J/kg
°C, K
- 106 -
Mischtemperatur (siehe Abb.7.1) C
mittlere Lebensdauer der s
Kleinionen
3Volumenstrom m /s
Geschwindigkeit m/s
Relativgeschwindigkeit m/s
Sinkgeschwindigkeit m/s
Luftgeschwindigkeit in der m/sVenturikehle
absoluter Dampfgehalt3
Teilchenkonzentration T/m
GRIECHISCHE SYMBOLE
Abscheidewirkungsgrad des %
Einzeltropfens
Staubabscheidegrad %
dynamische Viskosität kg/m's
Druckverlustbeiwert
3Dichte kg/m
Oberflächenspannung N/m
Relaxationszeit s
relative Feuchtigkeit
Andersen-Sampler
Durchmesser
effektiv
Gas
Kanal, Venturikehle
Kondensierbar
Luft
Normalbedingungen (15"C; 760 Torr)
Partikel
Sonde
-O,
- 107-
SP Sigrist-Photometer
sät Sättigung
Tr Tropfen
TA Tropfenabscheider
U Umgebung
V Venturiabscheider
W Wasser
WD Wasserdampf
a Anfang, Eintritt
u Ende, Austritt
—10 8 —
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LEBENSLAUF
12. März 1946 geboren in Bern
1953 - 1957 Besuch der Primarschule in
Langnau i/E
1957 - 1962 Besuch der Sekundärschule in
Langnau i/E
1962 - 1966 Besuch des Freien Gymnasiumsin Bern
Sept. 1966 Maturitätsabschluss, Typus C
bis Sept. 1967 Vorstudienpraxis (Paillard SA,
Yverdon) und Militärdienst
Okt. 1967 - Juli 1968 Studium an der Abteilung für
Maschineningenieurwesen der
Eidgenössisch Technischen
Hochschule. 1. Vordiolom.
bis Sept. 1969 Praktikum (Antech, Bern) und
Militärdienst
Okt. 1969 - Dez. 1972 Fortsetzung des Studiums.
Praktikum (Sulzer, Oberwinterthur)
Diplomabschluss
Jan. 1973 - Jan. 1974 Unterrichtsassistent am Institut
für Verfahrens- und Kältetechnik
der ETHZ
(Vorstand: Professor Dr. F. Widmer)
seit Jan. 1974 Wissenschaftlicher Mitarbeiter von
Professor Dr. F. Widmer.