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potsdamer rundschau Nr. 1 · Februar 2006 Sozialdemokratische Monatszeitung Stadthaushalt beschlossen, mehr Geld für Kita-Sanierung

Potsdamer Rundschau, Ausgabe Februar 2006

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Sozialdemokratische Zeitung für die Landeshauptstadt Potsdam.

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potsdamerrundschauNr. 1 · Februar 2006

Sozialdemokratische Monatszeitung

Stadthaushalt beschlossen,mehr Geld für Kita-Sanierung

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Februar 2006potsdamer rundschau2

Wohnungsunternehmen sollenbei Kita Sanierung helfenSPD Auftrag an Oberbürgermeister beschlossen

Potsdam zählt deutsch-land weit zu den Städtenmit einer sehr guten

Dichte an Kindertageseinrich-tungen. Diese sind jedoch teil-weise in einem schlechten bau-lichen Zustand. Der Investiti-onsstau beläuft sich bei denKitas laut Antwort der Verwal-tung auf eine Anfrage desStadtverordneten Mike Schu-bert, derzeit auf 25 MillionenEuro. Kurzfristig kann dies dieStadt allein nicht schaffen.Deshalb muss man weitereWege prüfen.

Dazu unternehmen die Sozi-aldemokraten nun einen weite-ren Vorstoß. Nachdem bereitsim letzten Jahr auf Antrag derSPD eine Prüfung von sogenannten PPP Modellen fürKitas und Schulen eine Mehr-heit in der Stadtverordneten-

versammlung fand, soll nuneine weitere Option durch dieVerwaltung einer Prüfung un-terzogen werden. Grund dafürist, dass die als PPP Modellebezeichneten öffentlich privateKooperationsmodelle in Pots-dam zumeist mit sehr langenPrüfungen verbunden sind, wiedie jahrelange Diskussion umden Campus Am Stern zeigt.Daher sollen weitere Alternati-ven geprüft werden, um eineschnellere Sanierung der Kitaszu erreichen.

Da eine wohnortnahe Kin-dertageseinrichtung für diemeisten Eltern ein Kriteriumbei der Auswahl ihres Wohnsit-zes ist, gehören Kindertagesein-richtungen zweifelsfrei zu denso genannten weichen Stan-dortfaktoren. „Sie haben alsoeinen Einfluss auf die Wohnor-

tentscheidung. Daher muss esim Interesse der Wohnungsun-ternehmen sein, in ihrer Näheüber eine Kindertageseinrich-tung zu verfügen, die in einembaulich einwandfreien Zustandist. Da es anders als bei Schulenbei den Kitas auch Möglichkei-ten der teilweisen Refinanzie-rung von Ausgaben über dieBeiträge gibt, erscheint ein sol-ches Engagement für die Woh-nungsunternehmen auch auskaufmännischer Sicht nichtuninteressant.

„Wir wollen das der Ober-bürgermeister mit den Woh-nungsunternehmen der StadtGespräche über das ob und wieeines solchen Engagementsführt.“ erklärt Mike Schubert,für die SPD Fraktion.

Kommentar

Kleiner Wink unter Demokraten

Als „kleinen Wink unter Män-nern“ versteht der PDS-Frak-tionsvorsitzende im PotsdamerStadtparlament Hans-JürgenScharfenberg das Anrempelnseines Kollegen von der SPD,Mike Schubert.Körpereinsatz in der Politik,das ist unterste Schublade undein Armutszeugnis für jedenDemokraten. Wer das mitpubertären Machogehabe zuentschuldigen versucht, derverschlimmert nur noch dieEntgleisung. Herrn Scharfen-berg sei geraten, sich in einersolchen Situation zurückzu-nehmen und einmal das eigeneVerhalten zu reflektieren.Zum Hintergrund: In der auf-geladenen Haushaltsdebatteam 25. Januar war die PDS aufganzer Linie gescheitert undhatte keinen einzigen ihrerÄnderungsanträge durchbrin-gen können. Nach einem ver-balen Schlagabtausch verließenPDS und Die Andere den Sit-zungssaal und zeigten so, dasssie sich nicht an demokrati-schen Spielregeln (und derdamit explizit einhergehendenMöglichkeit der Abstim-mungsniederlage) zu haltengedenken. Das Votum derMehrheit der Stadtverordne-ten wurde nicht akzeptiert.Was der PDS-Frontmann daveranstaltet hat, gleicht demVerhalten eines überfordertenKapitäns. Schotten dicht!, dasist das Kommando auf einemsinkenden Schiff. Mit diesemebenso autoritären wie aggres-siven Kurs hat die PDS vor denAugen der Stadt und ihrerStadtverordneten Schiffbrucherlitten.

Till MeyerVorsitzender Jusos Potsdam

Impressumpotsdamer rundschauNeue Folge Nr. 20 · Februar 2006Redaktionsschluss dieser Ausgabe: 27. Januar 2006

RedaktionMike Schubert (V.i.S.d.P.)Friedrich-Ebert-Straße 6114469 PotsdamTelefon: 0331 – 620 77 61Telefax: 0331 – 620 77 63Mail: [email protected]

Fotos/Autoren dieser AusgabeMascha Beneke, Harald Kümmel, Christian Maaß

Herstellungweberpress. Daniela WeberMail: [email protected]

Druckauflage: 10.000

Stadtverordnetenversammlunggewählt hat. „Die Linke.PDSist nicht im Besitz der absolu-ten Mehrheit im Haus, ihrFraktionsvorsitzender führtsich jedoch leider so auf“,erklärte SPD-Fraktionsvorsit-zender Mike Schubert.

Auf ihrem Konfrontations-kurs findet die Linke.PDS im-mer weniger Mitstreiter. Nurnoch die Fraktion Die Andereund die rechtsradikale DVUlehnten den gefundenen Haus-haltskompromiss ab oder ver-ließen ebenfalls den Saal. Dieanderen vier Fraktionen habensich hier auf einen Antrag geei-nigt und eine fünfte hat denVorschlag mitgetragen. Wiesehr sich die Linke.PDS durchdas Vorgehen ihres Fraktions-vorsitzenden und dessen man-gelnde Gesprächs- und Kom-promissbereitschaft mit ande-ren mittlerweile isoliert, siehtman auch daran, dass die Stadt-verordneten der Familienpartei

Die Fraktionen Linke.PDS und Die Anderehaben sich nach An-

sicht der SPD-Fraktion mitihrem Auszug aus der Stadtver-ordnetenversammlung am 25.Januar selbst isoliert. Mit die-ser Inszenierung stellt sich dieLinke. PDS jedoch ins Abseits.Dies hatte sich schon im Vor-feld der Haushaltsdebatteabgezeichnet. Verhandlungenmit anderen Fraktionen bietetdie LinkePDS, immerhin diegrößte Fraktion der Stadtver-ordnetenversammlung, schonlange nicht mehr an.

Insbesondere Linkspartei-fraktionschef Scharfenbergscheint es nur noch für nötigzu erachten, den Oberbürger-meister zu Gesprächen mit ihmaufzufordern. Die anderenFraktionen spielen in seinenÜberlegungen keine Rolle.Dies ist eine Missachtung desWählerwillens, der ein sehrbreites Parteienspektrum in die

in diesem Jahr erstmalig demHaushaltsantrag der Fraktio-nen SPD, CDU, Bündnis90/Grüne und Bürgerbünd-nis-FDP zugestimmt haben.

Scharfenberg führt LinkePDS in die IsolationKonfrontationskurs statt Kompromisse für die Stadt

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Februar 2006 potsdamer rundschau 3

Haushalt 2006 beschlossen

Mit den Stimmen vonSPD, CDU, Grüne,Bürgerbündnis, FDP

und Familienpartei wurde in derletzten Stadtverordnetenver-sammlung der Haushalt für dieStadt Potsdam verabschiedet.

Die Sparbemühungen derStadt fangen dabei an Wirkungzu zeigen. Das strukturelleDefizit erreichte den gering-sten Stand seit 10 Jahren. Aberdie Zahl macht noch immerdeutlich, wie viel mehr sichunsere Stadt an festen Kostenleistet, obwohl wir es nur mitneuen Schulden bezahlen kön-nen. Mit 12,7 Millionen istdiese Zahl noch immer sehrhoch. Dies bedeutet, dassdadurch im Jahr 2006 auf diepro-Kopf Verschuldung derStadt rund 88 Euro je Einwoh-ner hinzugerechnet werdenmüssen.

Und da dies noch immer so ist,muss auch weiter an den festenKosten gespart werden. Diesbedeutet Einschnitte und Ver-

zicht und ist mit Diskussionenverbunden. Aber eines fällt dochauf: Seit 1998, also seit demSPD, CDU, Bündis90/Grüneund später auch Bürgerbündnisgemeinsame Haushaltsanträgevorlegen, seit dem ist das struk-turelle Defizit in jedem Jahr mitAusnahme des Jahres 2000gesunken. Der Anstieg in 2000war dabei auf die veränderteGesetzgebung im Bund und dieveränderten Zahlungen des Lan-des zurückzuführen.

Seit dem es eine Haushalts-mehrheit jenseits der Linke.PDS in diesem Haus gibt, sinktdas strukturelle Defizit der Stadtin jedem Jahr. Die Entschul-dung unserer Stadt ist der politi-sche Erfolg dieses Zweckbünd-nisses von SPD, CDU, GrüneBündnis 90 und Bürgerbündnis-FDP, welche auch in diesemJahr wieder einen gemeinsamenAntrag gestellt hatten.

Der Antrag enthält bei denlaufenden Kosten Umschich-tungen von insgesamt 138.900

Euro, die insbesondere in denBereich der Pflege von öffentli-chem Grün eingesetzt werdensollen. Aber auch die Ansätzefür die Arbeit des Ausländerbei-rates und der Musikschule wer-den durch eine geringe An-hebung der Haushaltsansätzegegenüber dem Entwurf derVerwaltung verändert. Hinzukommen noch 20.000 Euromehr für den Erhalt des Belagesder Potsdamer Straßen, also densogenannten Schwarzdecken.

Bei den Investitionen hattendie Antragsteller drei Prämis-sen. Zum ersten sollte für dieFortsetzung der Städtebauli-chen Sanierung und Entwick-lung der Neubaugebiete mehrGeld als von der Verwaltunggeplant eingestellt werden. Alszweite Vorgabe sollte die gel-tenden Beschlusslage zur Wie-derannäherung an die histori-sche Mitte, als eine zentraleEntwicklungsmaßnahme derStadt, finanziell gesichert wer-den und zum dritten sollte

mehr Geld für die dringendnotwendigen Investitionen inBrand- und Schutzmaßnahmenin Kindertagesstätten einge-stellt werden.

Der Antrag trägt insbeson-dere bei den Neubaugebietenund bei den Kitas die deutlicheHandschrift der SPD Fraktion.Es wird aus Sicht der SPD-Fraktion einer der Erfolge die-ses Antrages sein, das mit grö-ßerem Tempo als von der Ver-waltung geplant, zeitgemäßenSicherheitsstandards in den Ki-tas umgesetzt werden können.Mit den 500.000 Euro um dieder Ansatz für die Neubauge-biete wieder erhöht wurde,lässt sich ein deutlich größererTeil der Fördermittel für denSchlaatz, die Waldstädte, denStern und Drewitz abrufen, alsvon der Verwaltung vorge-schlagen. Insgesamt wird derAntrag dazu beitragen dieStadt ausgewogen weiter zuentwickeln.

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Februar 2006potsdamer rundschau4

Matthias Platzeck MdLBürgerhaus Am SchlaatzSchilfhof 2814478 PotsdamTel.: 0331/620 16 66Fax: 0331/620 16 65eMail: wahlkreis@

matthias-platzeck.de

Bürgerbüros

Klara Geywitz MdLOtto-Wels-HausFriedrich-Ebert-Straße 6114469 PotsdamTel.: 0331/620 77 61Fax: 0331/620 77 63eMail: wahlkreis@

klara-geywitz.de

Susanne Melior MdLPotsdamer Str. 5514552 MichendorfTel.: 033205 – 255 72Fax: 033205 – 255 73Email: Susanne.Melior

@t-online.de

gültiges Ergebnis werden. Nach Ansicht der SPD Frak-

tion drängt jedoch mittlerweiledie Zeit. „Die Verhandlungenmüssen schnell zu einem Endegeführt werden, damit dieUnsicherheit für die Schlaatzerbeseitigt wird.“ erklärt MikeSchubert. Sollte es am Endestrittige Punkte geben, die inden Verhandlungen nichtgeklärt werden können, sosolle die Verwaltung darüberkurzfristig informieren. Die

Die Verwaltung hat aufeine Anfrage desStadtverordneten

Schubert den derzeitigenStand zu den Verhandlungenzur Kaufhalle am Schlaatz ver-öffentlicht. Darin heißt es, dasdie Verwaltung in Verhandlun-gen steht, es jedoch noch keinabschließendes Ergebnis gibt.

Auch ein letztmaliges Ge-spräch, an dem die Baubeige-ordneten Elke von Kuick teil-nahm, brachte noch kein end-

Abwägung zu welchen Kondi-tionen die Erhaltung des Kauf-hallenstandorts akzeptiert wer-den könnte, dürfe nicht zueiner alleinigen Entscheidungder Verwaltung werden. „Hiermuss im Zweifelsfall eineAbwägung durch die Stadtver-ordneten erfolgen. Die SPDwird sich dabei auch für denErhalt der Kaufhalle über dasJahr 2006 einsetzen.“ erklärteMike Schubert.

Harald Kümmel alsOrtsvereinsvorsitzender wiedergewählt

Kaufhalle am Schlaatz – IntensiveVerhandlungen jedoch noch kein Ergebnis

Weiterer Einsatz fürdie WohngebieteStern, Drewitz und

Kirchsteigfeld und offensive Mit-gliederwerbung – das sind dieHauptpunkte im Arbeitspro-gramm 2006 des SPD-OrtsvereinsStern/Drewitz/Kirchsteigfeld, daser auf seiner Mitgliedervollver-sammlung im Januar beschlossen

Neujahrsempfang im BürgerbüroKlara Geywitz

Die Landtagsabgeordnete Klara Geywitz bedankte sich mit einem kleinem Neujahrsempfang beiihren Unterstützern und Helfern und wünschte allen einen guten Start ins neue Jahr. Wie man sieht,müssen Neujahrsempfänge durchaus keine steifen Veranstaltungen sein. Bei reichlich Verpflegungwerteten die Potsdamer Sozialdemokraten die politische Lage im vergangenen Jahr aus und spekulier-ten über die Überraschungen, welche die Politik in Stadt, Land und Bund wohl 2006 mit sich bringt.

hat. Zum Ortsvereinsvorsitzendenwurde der Stadtverordnete HaraldKümmel wiedergewählt. „Wirwerden weiter für die Interessender Bürgerinnen und Bürger inunserem Stadtteil streiten“, soKümmel nach seiner Wahl. „Es istnicht naturgegeben, dass dieBewohner der Neubaugebietemehrheitlich die PDS unterstüt-

zen. Ganz im Gegenteil: Die Men-schen merken immer mehr, dassdie SPD sie besser vertreten kann.So sind wir stolz darauf, dass wirbei den Haushaltsverhandlungenfür das Jahr 2006 500.000 Eurostädtische Eigenmittel mehr fürdie Neubaugebiete herausschlagenkonnten.“

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Bürokratieabbau voran bringen

Ein Land für Kinder

Warum werden inDeutschland deut-lich weniger Kin-

der geboren als in Skandina-vien? Ist der Kinderwunschjunger Menschen bei uns weni-ger ausgeprägt als in anderenLändern?

Die Shell-Jugendstudie be-legt dies in der Tat: inDeutschland wollen jungeMenschen höchstens ein biszwei Kinder, in den meistenanderen europäischen Ländernzwei Kinder oder mehr. SeitJahren liegt die Geburtenratebei uns mit ca. 1,4 Kindernunter dem EU-Durchschnitt -und erheblich unter den Wer-ten der skandinavischen Län-der, in denen eine Frau imSchnitt zwei Kinder hat(genau1,8). Dieser bereits seitvielen Jahren anhaltende Trendbedeutet nicht nur: zu wenigKinder und eine schrumpfendeBevölkerung; er wird in dennächsten Jahren außerdem zueinem Mangel an Fachkräftenund Beitragszahlern in diesozialen Sicherungssystemeführen. Wir als Politiker sind

also gefordert, verstärkt Maß-nahmen zu ergreifen, die dieserEntwicklung gerecht werden.

Zu den wesentlichen Grün-den dafür, dass Kinderwün-sche unerfüllt bleiben, gehörenzu wenig Betreuungsmöglich-keiten, vor allem in den altenBundesländern, sowie finanzi-elle Einbußen der jungenEltern.

Die rot-grüne Bundesregie-rung hat in den letzten Jahrendie Weichen bereits richtiggestellt: das Kindergeld wurdeerhöht, ein Ganztagsschulpro-gramm eingeführt und dasRecht auf Teilzeitarbeit vorallem für junge Mütter verbes-sert. Mit dem jetzt beschlosse-nen Elterngeld, einer zentralenForderung unseres Wahlpro-gramms, wird ein weitererwesentlicher Baustein für einekonsequente Familienförde-rung realisiert. Ab 2007 zahltder Staat dem betreuendenElternteil 10 Monate lang 67%seines letzten Nettoeinkom-men (max. 1800 ? monatlich).Wenn beide Elternteileabwechselnd Verantwortung

für die Betreuung überneh-men, wird das Elterngeld sogarein Jahr lang gezahlt.

Zudem wurde im Koalitions-vertrag vereinbart, die steuerli-che Absetzbarkeit von Kinder-betreuungskosten erheblich zuverbessern. Diese Vereinba-rung geht der SPD im Detailjedoch nicht weit genug.Während die Bundesregierungbeschlossen hatte, die Absetz-barkeit der Betreuungskostennach Lebensalter des Kindeszu staffeln und damit Kinderim Kleinkind- und Vorschulal-ter benachteiligt würden, trittdie SPD für eine gerechtereRegelung ein. Die Kosten fürKinder bis 14 Jahren sollennicht erst ab 1000 ?, sondernbereits ab dem ersten Euro vonder Steuer absetzbar sein.Damit sollen auch Geringver-diener und Alleinerziehendeentlastet werden.

Es sollte uns allen bewusstwerden: Kinder sind nicht aus-schließlich eine Privatangele-genheit. Die Bedingungendafür zu schaffen, dass aus demWunsch nach Kindern Realität

werden kann, gehört ebensozur gesellschaftlichen Verant-wortung, wie Kinder zu för-dern und ihnen Lebenschan-cen zu eröffnen.

Andrea WickleinMitglied des

Deutschen Bundestages

Andrea Wicklein MdBFriedrich-Ebert-Straße 6114469 PotsdamTel.: 0331/280 00 74Fax: 0331/601 25 82eMail: andrea.wicklein@

wk.bundestag.de

Bürgerbüro

Dienstag, 21. Februar 2006, 17 UhrBürgerhaus am SchlaatzSchilfhof 28

mit:Landtagsabgeordnete Klara Geywitz

Bildungsminister Holger Rupprecht

und Vertretern von Unternehmerver-bänden, der IHK, der PAGA sowie Pots-damer Schulleitern

Wie kann Verwaltung bürgernah und effizient organisiert werden?Diese Frage diskutierte die Potsdamer Landtagsabgeordnete KlaraGeywitz mit Experten. Eingeladen hatte die SozialdemokratischeGemeinschaft für Kommunalpolitik (SGK) den Landrat von Teltow-Fläming, Peer Giesecke, die Vorsitzende des SonderausschussesBürokratieabbau Tina Fischer MdL (SPD), Prof. Dr. Werner Jann,Uni Potsdam und den Chef der Staatskanzlei Clemens Appel. Wirdürfen in Zukunft nicht bei jedem Einzelfall nach einem neuenGesetz, einer neuen Verordnung rufen. Vieles in Deutschland istbis in das letzte Detail geregelt. Viel wichtiger ist eine moderneVerwaltung, die Handlungsspielräume der Gesetze erkennt undausnützt, den Sinn einer Vorschrift in den Mittelpunkt der Umset-zung stellt und mehr Energie für die Problemlösung als für das For-mulieren von Bedenken einsetzt. Dafür braucht und bekommt dieVerwaltung auch die Unterstützung des Landtages und des Sonder-ausschusses für Normen und Standards.“ so Klara Geywitz.

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Februar 2006potsdamer rundschau6

Essen für die Ärmsten – Potsdams Suppenküche

Mit großen Augenschaut ein kleinesMädchen auf seinen

mit Kartoffeln, Rosenkohl undFleischgefüllten Teller. AmNachbartisch sitzt eine jungeMutter, die ihr Baby stillt.Kamen früher vor allemObdachlose in die Suppen-küche der Volkssolidarität inder Potsdamer Lindenstraße34, sind es heute zunehmendFamilien, bei denen das Geldnur noch für ein preiswerteswarmes Essen und Sachen ausder Kleiderkammer reicht.

Friedhelm Loter, der Leiterder Einrichtung, kämpft uner-müdlich gemeinsam mit seinenoft ehrenamtlichen Mitarbei-tern für das Wohl seiner Gäste.Und macht sich gerade für dasJahr 2006 große Sorgen. ZumEnde des Jahres läuft der Miet-vertrag mit der StiftungGroßes Waisenhaus aus.

„Ich wünsche mir von der

Stadt, dass der Suppenküchenach jahrelangem hin und herendlich ein anderes Haus zurVerfügung gestellt wird“, soLoter. Aber nicht nur ihnbeschäftigt die Sorge um dieZukunft der Einrichtung. Auchdie Besucher der Einrichtungmachen sich so ihre Gedanken.„Vor allem bei Minusgradengibt es ohne die Suppenküchenichts, wo man sich aufwärmenoder was essen kann“, meinteiner von ihnen. „Cool, dass eswenigstens die Suppenküchefür uns gibt, wo man hingehtund miteinander reden kann,für mich ist das die Familie.“

Das die Suppenküche, in diemonatlich manchmal mehr als1000 Besucher kommen, einenneuen Standort braucht, liegtaber nicht nur an dem auslau-fenden Mietvertrag.

Der Zustand der genutztenRäume ist schlecht. Gekochtwerden die bis zu 50 Mahlzei-

ten auf einem einzigen Stan-dardküchenherd. Gegessenwird in einem Raum, dessenzusammen gesammelte Mö-blierung nicht gerade dazu ein-lädt, sich für längere Zeit auf-zuhalten. Auch die sanitärenEinrichtungen, es gibt nebenden Toiletten nur eine einzigeDusche die von Frauen undMännern gleichermaßen zunutzen ist, haben schon bessereZeiten gesehen. Schnell mussdie Stadt neue Räumlichkeitenfinden, die mindestens 130Quadratmeter haben, Mög-lichkeiten zum Duschen bietenund zentral gelegen sind. EineExtra-Fahrt zur Suppenküchekönnen sich die Bedürftigennicht leisten.

Langsam kommt Bewegungin die Suche.

Vier Ausweichquartiere hatdie Gewoba der Suppenkücheangeboten: je eins in derYorckstraße und im Zentrum

Ost sowie die ehemalige Kfz-Zulassungsstelle in der Pusch-kinallee und eine Brache an derEcke Wollestraße/Neue Stra-ße. Und auch die Stadt scheintnach Lösungen, wie die dergemeinsamen Unterbringungder Suppenküche und derPotsdamer Tafel in einemGebäude, zu suchen. Und auchaus der Politik kommen Sig-nale.

Der SPD-Ortsverein Pots-dam Mitte/Nord, dessen Mit-glieder der Suppenküche fürneue Küchengeräte 575 Eurospendeten, will die Suppen-küche bei der Suche nacheinem neuen Standort unter-stützen und hat daher die Sozi-albeigeordnete Elona Müllerzu einem Gespräch über dieZukunft der Suppenküche indie nächste Ortsvereinssitzungeingeladen.

Frank Szymanski zu Besuch im Ortsverein Potsdam Mitte/NordÄußerst informiert zeigte

sich Infrastrukturmini-ster Frank Szymanski

bei seinem Besuch im Ortsver-ein Mitte/Nord über die anste-henden Bau- und Verkehrsvor-haben in Potsdam. So standender notwendige Umbau derLangen Brücke oder die anste-henden Arbeiten an der Hum-boldtbrücke im Mittelpunktdes Gesprächs der SPD-Mit-glieder mit dem Minister.

Im Bereich der Wohnungspo-litik erläuterte Szymanski, dasssein Ministerium zur Zeit prüfe,welche Instrumentarien ent-wickelt werden können, umaltersgerechtes Wohnen in Bran-denburg gezielter fördern zukönnen. Auch wolle man Mög-lichkeiten schaffen, um Familienmit Kindern in den kommendenJahren bei der Schaffung vonWohnraum gezielter unterstüt-zen zu können.

Der Auftritt des Ministers hatte hohen Unterhaltungswert: Frank Szymanski in gewohnt lockerer Art bei derSPD in Mitte

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SPD-Fraktion PotsdamVerantwortung für die gesamte Stadt.

Nehmen Sie Kontakt auf:

Tel.: 0331/289 30 50

Fax: 0331/289 30 57

eMail: [email protected]

potsdamerkulturrundschauFebruar 2006

und zur Eröffnung sprach derdamalige Stadtpräsident Dr.Helmut Przybilski.

Mit der Qualität der erstenKonzerte haben wir Maßstäbegesetzt, die bis heute gehaltenwerden konnten.

Der Verein gestaltet im Jahrca. 12 Konzerte. Aus deranfangs stark wechselndenZuhörerschar bildete sich einfester Zuhörerstamm heraus,der uns bis heute die Treuehält.

Konnten wir in den erstenJahren größere Räume der

Stadtverwaltung nutzen, sosind wir seit 5 Jahren im AltenRathaus.

Die organisatorische Vorbe-reitung und Durchführung derVeranstaltungen werden ehren-amtlich geleistet. Die Künstlerbekommen für ihren Auftrittdie Einnahmen abzüglich derSaalmiete. Trotzdem gibt esviele Musiker, die gern immerwieder zu unseren Bedingun-gen Konzerte geben möchten.Das Engagement des Vereinsgilt aber auch der Förderungjunger Künstlersolisten und

I m Frühjahr 1990 gründe-ten acht SPD-Mitgliederzusammen mit dem Pots-

damer Pianisten Werner Schollden „Förderverein zur Pflegeder Kammermusik in Pots-dam“. Als Vorsitzender wurdeder ehemalige Potsdamer, derKaufmann und Pharmazeut,Wolfgang Wirth gewonnen,der dem Verein heute nochvorsteht. Wir konnten unsereKonzertreihe mit der großarti-gen Pianistin Prof. AnneroseSchmidt beginnen; sie fand imPlenarsaal des Stadthauses statt

Kammermusikgruppen, die sichauf einen Wettbewerb vorberei-ten oder bereits Preisträgersind.

Die Konzerte finden in derRegel Sonntag Nachmittagstatt, was vor allem älterenKonzertbesuchern entgegenkommt. Unsere Eintrittspreisesind moderat und haben sichseit 1990 nicht verändert.

Das nächste Konzert mitjungen Künstlern findet am 21.August 2005 um 17.00 Uhr imAlten Rathaus statt.

Rückblick

15 Jahre „Verein zur Pflege derKammermusik in Potsdam“

In der Diskussion wurdenauch die Aussagen von Uferan-rainer diskutiert, die gesternerklärt hatten, von dem mit derStadt getroffenen KompromissAbstand genommen zu haben.Der SPD-Vorstand bedauertediese Entscheidung und empfahldem anwesenden BürgermeisterBurkhard Exner schnellstmög-lich mit den Betreffenden dieGründe ihres Meinungswechselszu besprechen. Für die SPDbleibt die bisher getroffenenVereinbarung Grundlage allerGespräche. Es müsse jedochgeklärt werden, wie der Kom-promiss eine größere Verbind-

lichkeit erhalten kann. Anschei-nend ist es doch nötig, dass wirerst mit allen Betroffenen einenrechtsverbindlichen Vertragschließen, bevor die Stadt öffent-lich von einem Kompromissspricht. Der bisher beschritteneWeg, lediglich den nicht erfolg-ten Einspruch gegen die Antwortauf den Bauvorbescheid der Ver-waltung als Zustimmung derAnwohner des Griebnitzsees zuinterpretieren, scheint dabeinicht die gewünschte Verbind-lichkeit zu haben. Sonst wäre esnicht möglich gewesen, dass sichnun einige Anwohner aufgrundungeklärter Fragen nicht mehran dieses Verfahren gebunden

Auf seiner letzten Sitzunghat sich der PotsdamerVorstand der SPD mit

der erneuten Diskussion um denUferweg am Griebnitzsee be-schäftigt. In einer gut zweistündi-gen Debatte wurde dabei insbe-sondere die Rolle des Stadtver-ordneten und Unterbezirksvor-standsmitgliedes Wolfhard Kirschdiskutiert. „Der Vorstand hatWolfhard Kirsch einhellig zu ver-stehen gegeben, dass er sich miteinem Alleingang im Griebnitz-see isolieren würde. Es gabjedoch keine Rücktrittsforderun-gen“, erklärte der stellvertretendeVorsitzende Mike Schubert.

fühlen. Auch der SPD-Vorstandbekannte sich noch einmal zueiner öffentlichen Nutzung desWeges und forderte WolfhardKirsch auf, sich ebenfalls für die-ses Ziel der SPD einzusetzen.Kirsch erklärte gegenüber demVorstand, dass er für Gesprächefür die Offenhaltung des Wegesin Abstimmung mit seinenNachbarn bereit ist.

„Der Vorstand hat WolfhardKirsch einhellig deutlich ge-macht, dass er seine Taten in dennächsten Monaten an diesemGesprächsangebot messen lassenmuss“, erklärte SPD-Vizevorsit-zender Mike Schubert.

SPD Unterbezirksvorstand beriet zuGriebnitzsee und Wolfhard Kirsch

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potsdamersportrundschauFebruar 2006

Babelsberg 03

Alles klar für den Aufstieg? Babelsberg 03 vor Start in die Rückrunde Im Fan-Forum von Union

ist die Entscheidung bereitsgefallen: Aufsteigen in die

Regionalliga kann nur Union.Auch die Neuruppiner habenden Aufstieg als klares Ziel for-muliert. Nicht ganz geklärt istdagegen die offizielle Haltungvon Babelsberg 03.

Obwohl alle Anhänger derFilmstädter es wissen und diemeisten Fans es wollen, habensich die Verantwortlichen nichteindeutig zu diesem Ziel be-

kannt. Vielleicht ist es aber vielversprechender, nicht Wortesondern Taten folgen zu lassen.So gelang es Union in der Hin-runde nur phasenweise, dieeigenen hohen Erwartungenzu erfüllen. Ob der Trainer-wechsel zur Winterpause denerhofften Erfolg bringt, bleibtabzuwarten.

Gleich im ersten Auswärts-spiel am 4. Februar stehen dieSpieler von Trainer Hodul voreiner schweren Herausforde-

rung. Bei den spielstarkenAmateuren von Hansa Rostockkönnen die Babelsberger be-weisen, ob sie zu Recht punkt-gleich mit dem Tabellenführersind. Am 11. Februar gibt esdann endlich wieder ein Heim-spiel im Karl-Liebknecht-Sta-dion. Mit der TSG Neustrelitzwird ein Gegner erwartet, dernicht unterschätzt werden darf.Um den eigenen Ansprüchenzu genügen, ist für die Männerum Kapitän Moritz aber ein

Heimsieg Pflicht in dieser Be-gegnung. Zu den Höhepunk-ten der Saison werden sicherdie Spiele gegen Neuruppin(25. März) und Union (7. Mai)zählen. Wenn auch der Auf-stieg nicht offiziell als Saison-ziel verkündet wurde, hättesicher niemand etwas dagegen,wenn durch einen Sieg in derAlten Försterei bereits vor denbeiden letzten Spielen alles fürdie Regionalliga perfekt ge-macht werden könnte.

Frauenfußball

Eine Rückrunde voller Höhepunkte –Turbine Potsdam vor Start ins neue Jahr

In der Halle waren dieFrauen von Bernd Schrö-der bereits aktiv. Für die

richtigen Fußballfans ist dasSpiel in der Halle aber nochimmer zweitrangig. Auf daserste Heimspiel müssen dieFans der Turbinen aber nochlange warten. Am 19. Februargeht es nach Brauweiler undeine Woche später nach Sin-delfingen. Erst am 5. Märzsteht mit der Begegnung gegenEssen-Schönebeck das ersteHeimspiel auf dem Plan. DiesePartien müssen aber so oder sogewonnen werden. Es wird vor

allem auf die Spiele gegenDuisburg und den FFC Frank-furt ankommen. Duisburg wirdam 23. April in Potsdam erwar-tet. Aufgrund der Ausfälle inder Hinserie steigen gleichzwei Partien gegen den Dauer-rivalen vom Main auf dem Pro-gramm. So empfangen dieSpielerinnen um Ariane Hingstdenn FFC Frankfurt am 14.Mai zum Bundesligaspiel.

Für die lange Heimspiel-pause werden die Fans im Märznoch durch das HalbfinaleDfB-Pokal entschädigt. Am26. März empfängt Turbine um

14.00 Uhr die Frauen von Bay-ern München. Schon aufgrundder Bedeutung des Spiels –winkt doch die erneute Teil-nahme am wichtigsten Spiel fürdie Frauenmannschaften, demDfB-Pokalfinale – werden dieTurbinen das Spiel nicht auf dieleichte Schulter nehmen. Den-noch hatten die Potsdamerin-nen Glück in der Auslosung,denn das zweite Halbfinale lau-tet Duisburg gegen den FFCFrankfurt. Auf jeden Fallerwartet die Zuschauer in Pots-dam an diesem Tag ein tollesSpiel.

Bei den vielen wichtigenSpielen ist es nur noch schwermöglich, den Überblick zubehalten. Zu den herausragen-den Spielen in der Saison wer-den sicher die beiden End-spiele um den UEFA-CUPgehören, in denen Hingst &Co erneut auf die Mannschaftum Birgit Prinz treffen. DiesePartien werden im Mai ausge-tragen.

Wir wünschen uns in denSpielen viele Siege für Turbine.Es wird auf jeden Fall eine auf-regende Rückrunde voller Hö-hepunkte.