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NEWS Oktober / 2019 Das Magazin der Rettungsdienst-Kooperation in Schleswig-Holstein Update digitale Einsatzdokumentation Feldtest an den Rettungswachen Itzehoe und Rendsburg Werner-Rennen und W:O:A Großveranstaltungen mit der RKiSH –Seite 7– Ausbildungsziele erreicht Neue Notfallsanitäter bei der RKiSH –Seite 8– –Seite 24– TELE- FEEDBACK Ein neues Projekt zum Einsatz-Feedback steht in den Startlöchern –Seite 12–

Oktober / 2019 NEWS RKiSH-News 03 –– Oktober 2019 Seite 2 Liebe Leser der RKiSH-News, der Herbst hat begonnen, das Jahresende ist bereits in Sichtweite. Haben Sie manchmal das

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NEWS

Oktober / 2019

Das Magazin der Rettungsdienst-Kooperation in Schleswig-Holstein

Update digitale Einsatzdokumentation

Feldtest an den Rettungswachen Itzehoe und Rendsburg

Werner-Rennen und W:O:A

Großveranstaltungen mit der RKiSH

–Seite 7–

Ausbildungsziele erreicht

Neue Notfallsanitäter bei der RKiSH

–Seite 8– –Seite 24–

TELE- FEEDBACKEin neues Projekt zum

Einsatz-Feedback steht in den Startlöchern

–Seite 12–

RKiSH-News 03 –– Oktober 2019

Seite 2

Liebe Leser der RKiSH-News,

der Herbst hat begonnen, das Jahresende ist bereits in Sichtweite. Haben Sie manchmal das Gefühl, dass die Zeit rast?

Ich versuche mich ganz bewusst, davon frei zu machen – inne zu halten und zu verstehen, dass die Zeit immer gleich schnell ist. Mit der Zeit zu gehen, kann auch bedeuten: alles zu seiner Zeit. Muss wirklich immer alles auf einmal und sofort erledigt werden? Liegen manche vielverspre-chenden Erfolge nicht gerade darin, die richtigen Entscheidungen zur richtigen Zeit zu treffen?

Wir haben in der RKiSH die Zukunft mit all ihren Herausforderungen im Blick und lassen uns dennoch nicht hetzen. Denn mit klarem und unaufgeregtem Verstand lassen sich aus meiner Sicht die anstehenden Themen gut bewältigen. Wir widmen uns den Themen Digitalisierung und Künstliche Intelligenz, wir haben Lösungen und Ideen für unseren Personalbedarf, setzen einen Schwerpunkt auf die Mitarbeiterbindung und haben eine klare Vorstellung davon, wie wir unseren Kernprozess immer weiter und stabil entwickeln, und setzen uns dafür auf allen Ebenen kraftvoll ein.

Das umfangreiche Angebot der Artikel in dieser Ausgabe unserer News bestätigt dies erneut:

WIR SIND DRAN, WIR BEWEGEN, WIR GESTALTEN – TECHNISCH, MENSCHLICH,

GESUNDHEITLICH, BILDEND. DAS GELINGT AUCH DANK IHNEN, EINER ENGAGIERTEN UND

STARKEN MITARBEITERSCHAFT.

Ich wünsche Ihnen viel Freude und ausreichend Zeit für ein entspanntes Lesen dieser Ausgabe der RKiSH-News.

Vorwort

Ihr

Michael Reis

Geschäftsführer der RKiSH

RKiSH-News 03 –– Oktober 2019 RKiSH-News 03 –– Oktober 2019

Seite 3

INHALTSVERZEICHNIS PERSONALENTSCHEIDUNGEN

Was?Anzahl

Bewerbungen gesamt

Zusage

RA / NotSan / RS Fachkräfte

44 19

ärztliche Lehrkraft 2Mario Kurzydem zum 01.08.2019

Mitarbeiter Gebäu-demanagement

14Hauke Tischler zum

15.08.2019

Teamleitung Gebäu-demanagement

18Andreas Harwat zum 01.10.2019

Personalsachbear-beiter

27Lina Fares zum

01.10.2019

Azubis NotSan (interne RettSan)

13 7

Azubi RettSan 68 21

Servicetechniker digitale Dokumen-tation

12 2

PSNV-E Segeberg 2 2

Sachbearbeiter Einsatzabrechnung

107 2

Sachbearbeiter Buchhaltung

41Nicole Jessen zum

01.10.2019

Azubi NotSan Feb-ruar und April 2020

460 38

STAND 17. SEPTEMBER 2019

Vorwort 2

Personalentscheidungen 3

Ideenmanagement 4

Seriöse Informationen 6

Update digitale Einsatzdokumentation und Dokumentenmanagementsystem

7

Ausbildungsziele erreicht 8

Telefeedback 12

Fünf Tage auf dem ITW in Mittelhessen 13

Neue Mitarbeiter stellen sich vor 16

Team Medizintechnik 19

RTW SH 2020 – Rahmenvertrag vergeben 20

Neue Rettungswache für Gettorf 22

Einfach mal DANKE 23

Werner-Rennen 24

W:O:A 26

Sicherheit in Rettungswagen 30

Einsatz im Südhafen Helgoland 32

Übung mit der Feuerwehr Itzehoe 36

Team GM: Bewerbungen Obst- und Gemüsekorb 38

Team GM: Betriebssportgruppe Radsport 41

Team GM: Gesundheitstag in Bad Segeberg 42

Erfahrungsbericht zum Triathlon in Glückburg 44

Mentale Gesundheit 46

»Eis-Alarm« in Elmshorn 48

Aus der Mitarbeiterschaft 49

Impressum 50

Autoren dieser Ausgabe 51

RKiSH-News 03 –– Oktober 2019

Seite 3

RKiSH-News 03 –– Oktober 2019

Seite 4

TEXT Mirko Venzke

IdeenmanagementINNO VAT ION GES TA LT EN

Das Ideenmanagement liefert uns immer wieder Anregungen, Gewohnheiten zu hinterfragen und über den Tellerrand hinaus zu denken, um die tägliche Arbeit zu erleichtern bzw. sie siche-rer zu machen. Diese ständige Qualitätsverbesserung bedeutet vor allem, das Wissen und die Erfahrungen der Kolleginnen und Kollegen zu nutzen und in die RKiSH einzubringen.

Die sich dazu anbietenden Themen sind vielfältig. Durch Ide-en, die eine Verbesserung der Patientensicherheit zur Folge haben, lässt sich etwa die Dienstleistungsorientierung stärken, durch freigelegte Optimierungspotenziale bei den Arbeitspro-zessen, beim Verbrauchsmaterial, bei der Ausstattung oder den Fahrzeugen können wir die Wirtschaftlichkeit steigern, die Arbeitssicherheitsstandards erhöhen oder den Umwelt-schutz fördern. Es muss sich dabei nicht notwendigerweise um den großen Wurf handeln – auch kleinste Veränderungen tra-gen in der Summe zur Verbesserung der Arbeit insgesamt bei. Von zentraler Bedeutung dabei ist die aktive Beteiligung aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Zusammen mit dem Ideen-management schaffen wir Voraussetzungen, um ein kritisches Arbeitsbewusstsein mit innovativer Teamkultur im Sinne ei-ner lernenden Organisation zu etablieren.

Unsere operative Basis und gleichzeitige Kernkompetenz ist der Einsatzdienst. Das ist sicherlich keine neue Erkenntnis. Es

heißt auf der anderen Seite aber auch, dass die Kolleginnen und Kollegen und Azubis, die ihre Aufgaben im Einsatzdienst täglich erledigen, am ehesten wissen, wo sich Verbesserungen, Vereinfachungen und Erleichterungen durchführen lassen. Dies gilt selbstverständlich nicht weniger für die Kolleginnen und Kollegen in den Verwaltungsbereichen. In dieser Hinsicht ist das Prinzip der mitarbeiterorientierten Unternehmensge-staltung für uns eine zentrale Angelegenheit. Wir reden hier über Kommunikation, über Zusammenarbeit und insbeson-dere über Mitgestaltung, also die Gelegenheit, sich kreativ, einfallsreich und persönlich engagiert am betrieblichen Ge-schehen zu beteiligen. »Mitmachen«, »anpacken«, »gestalten« oder »beitragen« – wären insofern die richtigen Vokabeln, das persönliche Engagement zum Ausdruck zu bringen. Ein Kol-lege der Rettungswache Glückstadt reichte bspw. die Idee ein, das RKiSH-Logo am Windabweiser des Rettungswagens zu platzieren, um die Wiedererkennung hervorzuheben. Jan No-elle stellte den Vorschlag daraufhin der Landesarbeitsgruppe Schleswig-Holstein mit dem Ergebnis vor, dass es als Orga-nisationskennzeichen freigegeben wurde. Nils-Thorge Glöy (RW Glückstadt) war hier der Ideenlieferant. Danke Nils!

Wie also kann man sich mit dem Ideenmanagement einbringen?

Nachdem die Idee entstanden ist, wird sie im IDEE-Formular aus dem Intranet beschrieben. Dazu zählt ein Arbeitstitel, die IST-Situation (Wie sieht es zurzeit aus?), der Aufwand (Was soll verändert werden / welcher Aufwand ist erforderlich?) und der po-tenzielle Nutzen (Welcher Mehrwert soll entstehen?). Aufgrund der besonderen Kenntnisse über die internen Wirkungszu-sammenhänge wäre eine Beratung mit dem oder der jeweili-gen Vorgesetzten grundsätzlich ratsam, um unterstützend tä-tig zu werden. Anschließend wird das Formular zur Prüfung an [email protected] gesendet.

Die Prüfung der Idee wird durch einen Gutachter bzw. ein Gutachtergremium vorgenommen. Diese Rolle übernimmt i.d.R. die für das Sachgebiet zuständige Abteilungsleitung. Fällt die Entscheidung positiv aus, erfolgt an den oder die Ide-engeberIn eine Rückmeldung über das Ergebnis und die wei-tere Vorgehensweise. Bei einer Ablehnung wird die Entschei-dung angemessen begründet. Sollte die Idee einmal abgelehnt

RKiSH-News 03 –– Oktober 2019 RKiSH-News 03 –– Oktober 2019

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worden sein, muss dies jedoch nicht bedeuten, dass es dabei bleibt. Eine Wiederaufnahme unter veränderten Bedingungen oder in verbesserter Form ist daher nicht nur zulässig, sondern empfehlenswert.

Die Eingänge der letzten Zeit belaufen sich auf fast 180 Ideen. Der größte Teil davon betrifft die Arbeitsprozesse und wie sie verbessert werden können. So ging es bspw. um die Digitali-sierung von Formularen, die Kennzeichnung von Sauerstoff-flaschen oder schlicht um eine neue Anordnung der EKG-Hal- terung im RTW. Die Beiträge dazu lieferten Helge Johannsen (RW Wrohm), Volker Ketels (RW Westerdeichstrich) und René Kagel (RW Hohenwestedt / Hanerau-Hademarschen). Herzlichen Dank an dieser Stelle!

Ideen zur Personalentwicklung beinhalteten die Einführung von Erste-Hilfe-Schulungen für nicht-rettungsdienstliches Personal oder dass unsere Hygiene- und Sicherheitsunter-weisungen auch online angeboten werden. Danke dafür an Hans-Werner Boll (Team Hygiene), Sebastian Fleig (Team Me-dizinische Qualitätssicherung), Thorsten Weber (RW Rendsburg) und Christopher Thon (Team Medizinische Qualitätssicherung)! Verbesserungsvorschläge bzgl. der Arbeits- und Patienten-sicherheit beschäftigten sich etwa mit der Einrichtung eines dauerhaften Abblendlichtes, der Einführung einer sogenann-ten Rettungskarte, auf der die Fahrzeugstrukturen, -verstär-kungen, Airbags, usw. eingezeichnet sind oder die Beschaf-fung von Medikamentenaufklebern. Vielen Dank an Thore Fahrenbach (RW Pinneberg), Patrick Eckert (RW Kellinghusen) und Marcel Kurth (RW Itzehoe / Büchsenkate / Nordoe)!

Das Ideenmanagement bietet die Chance, das Potenzial an Verbesserungsvorschlägen und Engagement jeder einzelnen Mitarbeiterin und jedes einzelnen Mitarbeiters über die täg-liche Arbeit hinaus ins Unternehmen einzubinden. So werden Impulse für Diskussionen, Veränderungen und Qualitätsver-besserungen der Arbeitsbedingungen gesetzt. Selbst Ideen, die nicht umgesetzt werden (können), leisten dadurch gleich-wohl einen wertvollen Beitrag für die gesamtorganisatorische Entwicklung der RKiSH.

DIE EINGÄNGE DER LETZTEN ZEIT BELAUFEN SICH

AUF FAST 180 IDEEN.

Vorgesetzter des

Mitarbeiters

Mitarbeiter

IDEE-BeauftragterGutachter begründet

Ablehnung der Idee schriftlich

Gutachter ver - anlasst Umsetzung

der Idee

Gutachter

informiert und bespricht die Idee / das Ergebnis

informiert über das Ergebnis der Prüfung

veranlasst Prüfung der Idee

Rückmeldung über Umsetzung und

weitere Vorgehensweise

Rückmeldung über Ablehnung

leitet weiter Idee wird

abgelehnt

Idee wird umgesetzt

unterstützt und fördert

reicht Idee ein über

[email protected]

Prüfung und Entscheidung

Prozess Ideenmanagement

Anzahl eingereichte Ideen nach Kategorien

Arbeitsprozess

Ausstattung

Arbeitssicherheit

Personalentwicklung

Verbrauchsmaterial

Öffentlichkeitsarbeit

Zusatzleistungen

Kommunikation

Einsatzkleidung

Hygiene

Fahrzeuge

Umweltschutz

Gesundheitsschutz

IT

Patientensicherheit

Reinigung

Wirtschaftlichkeit

Führung und Organisation

48 Ideen

20 Ideen

15 Ideen

14 Ideen

13 Ideen

12 Ideen

10 Ideen

7 Ideen

6 Ideen

6 Ideen

5 Ideen

5 Ideen

4 Ideen

3 Ideen

3 Ideen

3 Ideen

3 Ideen

2 Ideen

RKiSH-News 03 –– Oktober 2019

Seite 6

Die Informationsbeschaffung ist teilwei-se gar keine »Beschaffung« mehr, son-dern manchmal schon eine Art Über-flutung. Das mobile Endgerät mit den jeweiligen Apps lässt sich so einstellen, dass die Benachrichtigungen uns ein-fach über den Tag hinweg mit Informati-onen versorgen können. Einige Schulen greifen das Thema »seriöse Quellen« auf und diskutieren mit den Schülern über die Herangehensweise der Informations-beschaffung im digitalen Zeitalter (1). Jeder kann meist sofort eine Information auf eine Fragestellung und sogar eine »Quelle« dazu liefern.

Welche Quellen sind seriös und wie er-kennen wir sie? An dieser Stelle möchte ich einen Überblick über einige Merk-male für seriöse Quellen mit Bezug zu unserer fachlichen Ausrichtung geben.

Forschungsergebnisse werden meist durch Publikationen legitimiert bzw. verbreitet. Diese finden sich in Print-medien und oft schon vorab in On-lineausgaben verschiedener Verlage. Um ein Forschungsergebnis oder sonstige Stellungnahmen und Auffassungen ver-schiedener Fachgesellschaften publizie-ren zu können, bedarf es bestimmter Regeln. Neben einer fundierten Aussage braucht es ein geeignetes Journal. Ein Journal ist eine Zeitschrift mit einer wissenschaftlichen Aussagekraft. Diese Aussagekraft lässt sich an zwei Parame-tern bzw. Fragen schnell erfassen:

- Ist es ein Peer-Review-Journal? - Welchen Impact-Faktor hat das Jour-

nal?

Beleuchten wir zuerst den Prozess eines Peer-Review. Sinngemäß bedeutet dies, dass Fachkollegen und Experten mit Be-zug zu den jeweils eingereichten Artikeln eine Prüfung vornehmen (2). So ist dies z.B. bei der Zeitschrift »Notarzt« so orga-nisiert, dass drei Gutachter unabhängig und anonym den eingereichten Artikel prüfen und Anmerkungen an den Autor in einem Portal rückverfolgbar machen. Den Gutachtern ist der Autor ebenfalls nicht bekannt. Dieser Review-Prozess dauert oft ein Jahr, da die eingereichten Korrekturen wieder von allen drei Gut-achtern geprüft werden. Wenn es keine Anmerkungen mehr gibt und alle hinter dem Ergebnis stehen, kann der Artikel meist veröffentlicht werden.

Der Impact-Faktor greift die Häufig-keit der zitierten Artikel auf und lässt so einen Rückschluss zu der wissenschaftli-chen Bedeutung der Artikel zu (3). Die Berechnung des Faktors erfolgt mit fol-gender Formel:

Anzahl der Zitate im Bezugsjahr auf alle Publikationen

der vorausgehenden Jahre

Anzahl der Artikel in den vorausgegangenen zwei Jahren

Welche deutschsprachigen Journals mit Bezug zu unserem Beruf gibt es? Eins vorweg, die beliebte und etablierte Zeit-schrift »Rettungsdienst« erfüllt keines der beiden Kriterien. Dies ist jedoch nicht gleichbedeutend mit einer schlech-ten Qualität, es bedeutet nur, dass die Artikel keinen rein wissenschaftlichen Anspruch haben und eher informieren-den Charakter verfolgen.

Beispielhafte Journals, welche beide Kri-terien erfüllen, sind in unserer Sprache (4): - Notfall & Rettungsmedizin (Impact-

Faktor von 0,642) - Notarzt (Impact-Faktor von 0,412) - AINS – Anästhesiologie, Intensivmedi-

zin, Notfallmedizin, Schmerztherapie (Impact-Faktor von 0,262)

Um es noch besser einordnen zu können, möchte ich das englischsprachige Jour-nal »Resuscitation« erwähnen. Hier gibt es einen Impact-Faktor von 5,863.

An dieser Stelle möchte ich nochmals betonen, dass fast jede Zeitschrift – auch ohne die beiden Kriterien – ihre Berechtigung hat. Sei es »retten!«, »Der Notfallsanitäter«, »Rettungsdienst« oder »AINS«. Jede Zeitschrift hat eine be-stimmte Ausrichtung und verfolgt un-terschiedliche Ziele. So findet sich z.B. in »retten!« die Philosophie wieder, dass jeweils ein Kollege mit rettungsdienst-lichem Hintergrund und ein ärztlicher Kollege gemeinsam die Artikel gestalten.

Dein Tablet fällt auseinander – Nein, es ist ein Buch!

TEXT Henning Sander

SER IÖ SE INF OR M AT IONEN

Impact-Faktor, Peers und ein Review – was hat das mit uns zu tun?

RKiSH-News 03 –– Oktober 2019

Update digitale Dokumen tation und

Dokumenten- managementsystem

FOR T S CHR I T T

TEXT Florian Breitenbach

Dies kann zu einer interprofessionellen Akzeptanz führen.

Fachgesellschaften nutzen die unter-schiedlichen Zeitschriften, um ihre Po-sitionen und ihre Veröffentlichungen in das Fachpublikum zu transportieren. So werden z.B. die Zeitschrift »Notarzt« von der BAND und der DIVI oder die Zeitschrift »Notfall & Rettungsmedizin« vom BV ÄLRD, der DGINA und des GRC als offizielle Organe genutzt. Die einzelnen Artikel in den Zeitschriften und Peer-Review-Journals haben eine unterschiedliche Aussagekraft und ich möchte dazu einladen, dies in die eige-ne Bewertung und evtl. in die Diskussi-onen mit einzubeziehen.

Viel Spaß beim Lesen, Grübeln, Stau-nen und Diskutieren!

Quellen:

1. Bücher im digitalen Zeitalter – Auslaufmodell? 2019 [Available from: http://www.anno-gymnasium-su.de/index.php?option=com_content&view=article&id=655: recherche-und-informationsbeschaffung- in-zeiten-der-digitalen-ueberflutung-recherche-training-am-anno-gymnasium-durch-martina-sief&catid=77&Itemid=101.

2. Spier R. The history of the peer-review process. Trends in Biotechnology. 2002;20(8):357-8.

3. Morris S, Barnas E, LaFrenier D, Reich M. The Handbook of Journal Publishing: Cambridge University Press; 2013.

4. Impact Faktoren für medizinische Fachgebiete [Internet]. 2017. Available from: https://intranet.charite.de/medbib/impact_ faktoren_2017_fuer_zeitschriften_nach_ fachgebieten/.

Nach viel Planung und Hintergrundarbeit startete Ende August der Feldtest der Digitalen Einsatzdokumenta-tion an den Rettungswachen Itzehoe und Rendsburg. Die Kolleginnen und Kollegen konnten in den ersten Wochen schon wertvolles Feedback an die Projektgruppe geben, das wir derzeit intern und mit dem Anbieter evaluieren. Dazu gehört auch, die Anbringung und Positionierung der Hardware zu überprüfen. Die Verbesserungen werden in einem zweiten Feldtest erneut erprobt werden. Die di-gitale Dokumentation soll dann 2020 RKiSH-weit ausge-rollt werden.

Anfang September erfolgte eine Markterkundung für ein neues Dokumentenmanagementsystem (DMS), also ein System zur Verwaltung unserer elektronischen Doku-mente. Dies soll das bisherige Intranet ablösen und eine integrierte Lösung auch für die Ereignismeldungen bieten, so dass insbesondere für den Einsatzdienst eine digitale Benutzeroberfläche zur Verfügung steht. Vertreter aller Fachbereiche konnten Einblicke in moderne Systeme ge-winnen und waren vorrangig interessiert an der Verein-fachung in der Dokumentenvorhaltung und -bearbeitung. Dies wird sich vor allem durch flexible und strukturierte Darstellungen auszeichnen sowie – ganz wichtig – eine schnelle Dokumentensuche. Ebenso wird die klare, über-sichtliche und individuelle Darstellung und Verwaltung aller Aufgaben und Information angestrebt. So sollen z.B. nur Dienstanweisungen angezeigt werden, die für die Rol-le und den Standort des jeweilige Benutzers relevant sind, und nicht die von einer anderen Wache oder Abteilung.

Bei Fragen, Anregungen und konstruktiver Kritik meldet euch gerne, E-Mail: [email protected]

Seite 7

RKiSH-News 03 –– Oktober 2019

Heide – »Herzlich willkommen, liebe Kollegin-nen und Kollegen, im schönsten Beruf des deut-schen Gesundheitswesens.« Mit diesen Worten begrüßte Jan Osnabrügge, stellvertretender Geschäftsführer der RKiSH, 16 neue Notfall-sanitäter aus dem aktuellen Examen an der RKiSH-Akademie und übergab den Fach-kräften ihre Urkunden.

Auch im Kreis Segeberg haben die Auszubil-denden des aktuellen Jahrgangs ihre Prüfun-gen bestanden. Durch die Integration des Ret-tungsdienstes im Kreis Segeberg in die RKiSH wurden alle damaligen Auszubildenden über-nommen und konnten ihre Lehre an den je-weiligen Bildungseinrichtungen fortsetzen.

Mehrere Tausend Stunden Ausbildung liegen hinter den Absolventen. Jeweils fast 2.000 Stunden wurden neben den über 700 Stunden klinischer Ausbildung an verschiedenen Be-rufsfachschulen in Heide, Hamburg und Lü-beck sowie an einer der zahlreichen RKiSH-Rettungswachen geleistet. Sie erlernten in dieser Zeit alle notfallmedizinischen Fertig-keiten, um Patienten außerhalb eines Kran-kenhauses zu behandeln. Das Ende der Aus-bildung mündete im Staatsexamen, in dem in umfangreichen theoretischen und prakti-schen Prüfungen der Wissensstand getestet wurde. Das in der RKiSH 2016 eingeführte System des »Selbstorientierten Lernen« wurde erstmalig mit diesem Kurs der RKiSH-Aka-demie komplett durchgeführt.

RKiSH-Schulleiter Henning Sander ließ es sich nicht nehmen, den Absolventen aus sei-nem Urlaub per Videobotschaft zu gratulie-

ren. Die beiden Kursleiter Gesche Klinck und Michael Sühlsen bekundeten in ihrer Rede den Stolz über die erbrachten Leistungen und wünschten sich von den Absolventen für die Zukunft, dass aus ehemaligen Auszubilden-den »motivierte Kollegen, die den Patienten im Fokus behalten« werden.

Die Praxisanleiter der Rettungswache Nor-derstedt fuhren mit ihren beiden ehemaligen Auszubildenden zur Akademie für Notfallme-dizin nach Hamburg, um die Übergabe der Urkunden zum bestandenen Examen zu be-gleiten.

Die vier Absolventen der Wachen aus Kalten-kirchen, Henstedt-Ulzburg und Bad Segeberg wurden erfolgreich an der DRK-Rettungs-dienstschule in Lübeck geprüft und haben im Beisein von Angehörigen, Dozenten und Kol-legen ihre Notfallsanitäterurkunden erhalten.

Bereits am 01. August und am 01. Oktober 2019 beginnen die nächsten beiden Lehrgän-ge für die dreijährige Berufsausbildung an der RKiSH-Akademie.

1. Grußbotschaft aus dem Urlaub: Schulleiter Henning Sander. Abrufbar unter: https://youtu.be/oRcOeoX_8To

TEXT Lena Söth

AU SB IL DUNG

1. KURS 08-2016

Drei Abschluss-Kurse der RKiSH-Akademie

Seite 8

RKiSH-News 03 –– Oktober 2019

2. Der Kurs 08-2016 an der RKiSH-Akademie mit den Kursleitern Michael Sühlsen (1. von links), Gesche Klinck (1. von rechts) sowie dem stv. RKiSH-Geschäftsführer Jan Osnabrügge (2. von rechts).

4. Erfolgreich haben die vier ehemaligen Auszubildenden (3.–6. von links) der Wachen Henstedt-Ulzburg, Kaltenkirchen und Bad Segeberg das Examen an der DRK-Rettungsdienstschule in Lübeck bestanden.

3. An der Akademie für Notfallmedizin in Hamburg wurden zwei ehemalige Auszubildende der Wache Norderstedt (3. + 4. von links) zu Notfallsanitätern ausgebildet.

»HERZLICH WILLKOMMEN … IM SCHÖNSTEN BERUF DES DEUTSCHEN GESUNDHEITSWESENS.«

Stv. Geschäftsführer Jan Osnabrüggge

Seite 9

RKiSH-News 03 –– Oktober 2019 RKiSH-News 03 –– Oktober 2019

Heide – »Sie sind hier und heute die Hauptdarstellerin-nen und Hauptdarsteller.«, begrüßte Jan Osnabrügge als stv. Geschäftsführer die 29 ehemaligen Auszu-bildenden der RKiSH sowie des Rettungsdienstes der Kreise Nordfriesland, Märkisch-Oderland, Oberhavel und der Stadt Cottbus. Neben den »Hauptdarstellern« hatten sich zahlreiche Angehöri-ge aus der ganzen Bundesrepublik, Führungskräfte sowie Praxisanleiter und Lehrkräfte der RKiSH-Akademie in den Räumen des Bildungszentrums für Gesundheitsberufe am Westküstenklinikum in Heide zur feierlichen Urkundenübergaben versam-melt.

Voll bis auf den letzten Platz, herrschte im Raum besonders in den ersten beiden Reihen große Er-leichterung. Drei Jahre Ausbildung liegen hinter den Absolventinnen und Absolventen. Eine teilwei-se doch harte Zeit mit Höhen und Tiefen, mit Ver-lusten und Neuanfängen und vor allem eine Zeit, aus der viele neue Freundschaften entstanden sind.

Jan Osnabrügge beglückwünschte die ehemaligen Auszubildenden und gab den Anwesenden einen kurzen Einblick in die aktuellen Entwicklungen der Rettungsdienst-Landschaft. Das Berufsbild des Notfallsanitäters existiert erst seit 2014 und ist somit noch sehr jung und stetig im Wandel. »Der Rettungsdienst kompensiert aktuell auf ganz beachtliche Art und Weise die Veränderungen im Bereich der nie-dergelassenen Ärzteschaft, der Alten- und Pflegeheime sowie im Bereich der Krankenhäuser«, führte Osna-brügge aus. Er appellierte, dass sich die frischgeba-ckenen Notfallsanitäter keinesfalls die Freude über den Beruf ausreden lassen sollten. Vor ihnen liegt eine spannende Zeit mit viel Abwechslung in einem Beruf, der sich ständig weiterentwickelt.Schulleiter Henning Sander fügte hinzu: »Ich bin sehr stolz dar-

auf, was Sie als Auszubildende mit der absolvierten Prü-fung und unsere Lehrkräfte mit ihrer guten Vorbereitung geleistet haben. Jeder hat sich seiner Aufgabe gestellt, all die unsicheren und neuen Wege wurden gemeinsam be-schritten. Dazu möchte ich allen gratulieren!«

Die beiden Kursleiter des A-Kurses, Gesche Klinck und Michael Sühlsen, verabschiedeten bereits im Juli ihren August-Kurs. »Wir hätten theoretisch die Rede einfach kopieren können, aber ihr seid ein besonde-rer Kurs, der eine eigene Rede verdient hat«. Beide sind spontan zur Kursleitertätigkeit gekommen, nach-dem ihr Vorgänger die Akademie verlassen hatte. Aus der Zeit des B-Kurses berichteten Astrid Wal-termann und Levke Rühmann, die den gemischten Kurs aus verschiedenen Rettungsdiensten hatten. Alle vier waren stolz und freuten sich sehr über die guten Leistungen ihrer Auszubildenden.

Janina Lucks und Robert Hahn fassten die drei Jahre Ausbildung aus Sicht der Auszubildenden auf witzige Art und Weise zusammen. Dieser Jahrgang war einer der ersten, der mit einem neuen Ausbil-dungskonzept die Lehrzeit absolvierte. So gab es neben zahlreichen humorvollen Inhalten auch eine offene Reflexion der Lehrzeit aus der Sicht der ehe-maligen Auszubildenden. Als Dankeschön für die tolle Zeit gab es kleine Präsente für die Kursleiter. Die Übergabe der Urkunden erfolgte durch Jan Osnabrügge, Henning Sander und die Kursleiter. »Heute ist euer Friday for Rescue-Future«, so Osna-brügge.

Langeweile kommt mit der Verabschiedung in der Akademie aber nicht auf, denn bereits am 1. Oktober begannen 22 neue Teilnehmer ihre Notfallsanitäter-Ausbildung in der RKiSH-Akademie.

2. KURS 10-2016 A &3. KURS 10-2016 B

TEXT Stefan Preuß

RKiSH-News 03 –– Oktober 2019

Seite 10

1. Die Kurse 10-2016 A+B mit den Kursleitern Levke Rühmann und Astrid Waltermann (1. + 2. von links vordere Reihe), dem Schulleiter Henning Sander (1. von links hintere Reihe), den Kursleitern Michael Sühlsen und Gesche Klinck (1. + 2. von rechts vordere Reihe) und dem stv. Geschäftsführer Jan Osnabrügge (4. von rechts)

»ICH BIN SEHR STOLZ DARAUF, WAS SIE ALS AUSZUBILDENDE MIT DER

ABSOLVIERTEN PRÜFUNG UND UNSERE LEHRKRÄFTE MIT IHRER GUTEN

VORBEREITUNG GELEISTET HABEN.«Schulleiter Henning Sander

RKiSH-News 03 –– Oktober 2019 RKiSH-News 03 –– Oktober 2019

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RKiSH-News 03 –– Oktober 2019

Seite 12

TelefeedbackMittwoch und Donnerstag ist Einsatz-Feedback-Tag

What

How

Why

� Wie?Termine werden im Intranet ersichtlich sein. Weitere Infos folgen ebenfalls im Intranet. Das Feedbackgespräch kann per Videokonferenz oder persönlich stattfinden.

� Warum?Weitere Verbesserung der Kommunikation und Feedbackkultur. Gemeinsam aus Einsätzen lernen.

Quelle: Golden Circle, Simon Sinek

� Was?Möglichkeit des Feedbacks direkt mit der Abteilung MV. Das Feedback kann sowohl vom Team Medizinische Qualitäts- sicherung angefragt werden als auch von jedem Einsatzdienst-mitarbeiter, welcher ein Feedback wünscht.

TelefeedbackTEXT Christopher Thon

DI A L OG FÖR DER N

Ein neues Projekt steht in den Startlöchern

Aus dem Einsatzdienst erreichte uns über das Ide-enmanagement der Vorschlag, ein Instrument für das Telefeedback zu etablieren. Diese Idee fanden wir sehr gut und wir freuen uns, dass sie bereits in der Umsetzungsphase ist. Seit Erstellung der Stan-dardarbeitsanweisungen SAA (ursprünglich Algo-rithmen) in der RKiSH ist uns der enge Dialog und die gute Kommunikation mit dem Einsatzdienst wichtig. Bei einer zentralen Bearbeitung und den räumlichen Distanzen ist dies häufig allerdings nur schriftlich möglich. Dies wollen wir mit der Mög-lichkeit eines Telefeedback ändern und den direk-ten Dialog zwischen Beteiligten fördern.

Die ersten Tests laufen bereits im Büro des Team Medizinische Qualitätssicherung. Noch in diesem Jahr wollen wir mit den ersten Telefeedbacks star-ten und diese in der Regel immer mittwochs und donnerstags anbieten. Genauere Informationen kommen demnächst im Intranet. Mit einem Klick wird man zu allen relevanten Informationen auf der Startseite des Intranets gelangen.

Geplante Standorte für den Start des Projektes. Ein wichtiges Kriterium war die gute Internetanbindung.

Noch in diesem Jahr startet das Telefeedback.

WACHENSTANDORTE

RKiSH-AKADEMIE

STANDORTE TELEFEEDBACK

11 Heide 12 Wrohm 13 Brunsbüttel / Westerbüttel14 Trennewurth15 St. Michaelisdonn16 Krumstedt17 Heide-Süd18 Westerdeichstrich 19 Ostrohe21 Itzehoe 22 Glückstadt 23 Kellinghusen 24 Büchsenkate25 Nordoe 31 Pinneberg32 Quickborn33 Wedel 34 Elmshorn 35 Barmstedt 36 Uetersen37 Helgoland38 Pinneberg-West41 Bad Segeberg Bad Segeberg-West

44 Seedorf-Berlin45 Bornhöved46 Henstedt-Ulzburg47 Bad Bramstedt Bad Bramstedt-Nord48 Kaltenkirchen Kaltenkirchen-Süd49 Norderstedt Norderstedt-Mitte89 Jevenstedt 91 Rendsburg 92 Eckernförde 93 Gettorf 94 Felde 95 Bordesholm 96 Nortorf 97 Hohenwestedt 98 Hanerau-Hademarschen99 Büdelsdorf

RKiSH-News 03 –– Oktober 2019 RKiSH-News 03 –– Oktober 2019

Seite 13

Mittelhessen – »In der Praxis lernt man am besten« – heißt es doch so schön. Gesagt getan. Vom 03. – 07. Juni 2019 durfte ich beim DRK Rettungsdienst Mittelhessen auf dem dort in Mar-burg stationierten Intensivtransportwagen hospitieren.

Wie kam es dazu?

Ende Januar habe ich mit sechs anderen Kollegen der RKiSH am Intensivtransportkurs der imland-Klinik in Rendsburg teilgenommen. Dafür hatte ich mich mit meinem stark aus-geprägten Interesse für die Intensivmedizin beworben und durfte drei Tage diese Fortbildung besuchen und erfolgreich absolvieren.

Nun wollte ich unbedingt das theoretisch Gelernte in die Praxis umsetzen. Da wir noch keinen ITW haben und der Rettungsdienst Mittelhessen (RDMH) ein kooperierender Partner der RKiSH ist, fragte ich dort an, ob eine Hospitation möglich sei.

Nach wenigen E-Mails, Telefonaten und zeitlichen Abstim-mungen hatte ich alles in trockenen Tüchern.

Das Arbeitsumfeld

Die Rettungswache Marburg-Süd ist nicht nur eine sehr große Rettungswache, sondern auch sehr multifunktionell. Im ers-ten Obergeschoss befindet sich die Verwaltung des RDMH. Die Wache im Allgemeinen ist großzügig, mitarbeiterfreund-lich und modern gebaut. Im Regeldienst sind ein 24h NEF, ein 24h RTW, ein KTW sowie mindestens sechs weitere Tages-RTW (welche wie bei uns auch MZF sind) zu verschiedensten Dienstzeiten im Einsatz.

Das ITW-System Mittelhessen

Im Raum Mittelhessen gibt es zwei Intensivtransportwagen. Einen in Marburg und einen weiteren in Gießen. Außerdem betreibt der RDMH auch noch einen Baby-NAW / ITW. Der ITW ist auf einem Mercedes Sprinter mit langem Radstand aufgebaut. Ausgestattet ist er mit einer Ladebordwand, einer Stryker Powerload-Trage mit Sauerstoff und Druckluftflaschen am Boden, einem Intensivrespirator, der unter dem Kopfteil der Trage eingebaut ist, sechs Perfusoren, zwei Absaugeinrich-tungen, dem Medumat Transport sowie einem BGA-Gerät.

Außerdem sind diverse Modultaschen, ein Notfallrucksack und ein spezieller ITW-Rucksack auf dem Fahrzeug verlastet. Letzterer enthält spezielle Ausrüstung, welche vor allem bei ei-nem Intensivpatienten benötigt wird (div. Arteriensysteme, Air-way- und Breathing-Redundanzen, (Notfall-)medikamente, etc.).

Fünf Tage auf dem ITW des Rettungsdienst

MittelhessenTEXT Martin Bode

NE UGIER IG B L E IBEN

in Marburg

1. Die multifunktionelle Rettungswache Marburg-Süd des RDMH .

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Die Regeldienstzeit ist tagsüber in Marburg von 7:15 Uhr bis 15:45 Uhr. Anschließend geht der Regeldienst bis 19:00 Uhr in den Bereitschafts- und Rufdienst über, in dem man inner-halb von 30 Minuten eine Fahrzeugbesetzung sowie Einsatz-übernahme sicherstellen muss. Auch in der Nacht gibt es dann einen Rufdienst von 19:00 Uhr bis 7:00 Uhr.

Vornehmlich wird der ITW für Sekundärtransporte im ge-samten Umfeld von Marburg und den angrenzenden Kreisen genutzt. Es ist jedoch auch möglich, bei bereits gebundenem NEF oder einem zeitlichen Vorteil, primäre Einsätze zu über-nehmen.

Der erste Tag

Am Montagmorgen ging es dann endlich los. Ich wurde herz-lich empfangen. Im Vorwege schickte ich einen Steckbrief an die Wache, was sich am ersten Tag sowie im weiteren Verlauf als positiv erwies. Nach der obligatorischen Vorstellungsrunde und ersten Gesprächen ging es zum ITW. Wir schauten uns jedes Modul kurz an, somit bekam ich einen tollen Überblick über die umfangreiche und komplexe Ausstattung.

Dann hieß es erstmal warten. Es gab keine geplante Verlegung, also wurde die Zeit genutzt, um offene Fragen zu klären, Ge-spräche mit den Kollegen zu führen und die Wache besser ken-nen zu lernen.

Auch die MZF sowie das NEF konnte ich mir an diesem Tag in Ruhe anschauen und Gemeinsamkeiten sowie auch Unter-schiede zur RKiSH feststellen.

Die erlebten Einsätze

Ich absolvierte sieben Sekundärtransporte sowie drei Primär-einsätze. Unterschiedlichste Anforderungen wurden dabei an uns als Team gestellt. Hauptsächlich fuhren wir neurologische und neurochirurgische Patienten mit Zustand nach diversen lebensverändernden Hirnblutungen, welche, nun nach der Akutversorgung auf Intensivstationen, in eine neurologische Reha befördert wurden.

Einsatzcounter insgesamt: 10

Sekundär: 7

Primär: 3

2. Die Stryker-Trage mit den unten verbauten Gasflaschen.3. Die Module des ITW an der Seitentür. 4. Am Freitag, meinem letzten Tag, kam die neue ITW-Flotte an und ich konnte sie gleich noch besichtigen.

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Spezielle Transporte waren jedoch auch dabei: Unter anderem ein sofortiger Sekundärtransport eines schwer kranken Kin-des in ein spezielles Zentrum für pädiatrische Onkologie sowie ein Transport an den Flughafen nach Frankfurt.

Die Primäreinsätze waren eine Reanimation, eine TAA und ein kardiales Lungenödem mit präklinischer Anlage einer ar-teriellen Blutdruckmessung sowie NIV. Hier profitierten die Patienten auch von den Werten des BGA-Gerätes und der ein-deutig vorgelagerten, präklinischen Intensivmedizin.

Das Resultat

Was habe ich nun aus diesen fünf Tagen mitgenommen? Mein hauptsächliches Ziel war es, die allgemeinen Arbeitsabläufe, die ich bisher nur theoretisch kennengelernt hatte, praktisch durchzuführen und zu festigen. Dies gelang mir sehr gut, da ich vom ersten Tag an Teil des Teams war und immer in die Arbeit mit einbezogen wurde. Außerdem lernte ich, wichtige Fehlerquellen zu erkennen, diese prophylaktisch zu bekämp-fen, um somit die Patientensicherheit zu gewährleisten. Zu-dem war der kollegiale Austausch über diverse Themen des Rettungsdienstes eine wahre Bereicherung, die ich nicht mehr missen möchte.

An dieser Stelle nochmal ein herzliches Dankeschön an den ITW-Koordinator Jens Vornam sowie an alle Kollegen, die ich kennenlernen durfte!

Die erlernten Tipps für die zukünftige Arbeit

Folgende Tipps und Tricks habe ich aus den fünf Ta-gen mitgenommen:

- Kenne typische Fehlerquellen und vermeide diese von Beginn an (zu frühzeitiges »Abkabeln« des Patien-ten ohne Überlappung / Redundanz, nur halb eingesteckte Stecker, lockere Tubusverbindungen, zu geringe Sauer-stoffreserven, Bedienfehler, ausgeschaltete oder ignorierte Alarme, …).

- Fordere im besten Fall eine Übergabe am Patienten-bett mit ALLEN Beteiligten (komplette RD-Besat-zung, Pflege und Arzt vom KH).

- Ordnung ist das halbe Leben. Sortiere somit alles, immer gut zugänglich, von unten nach oben. (Pa-tient, Kupfer (Monitoring / Kabel), Flüssig (Infusions-, Perfusorleitungen), Beatmung)

- Frage nach Ansprechpartnern mit Telefonnummern, vergewissere dich, dass Aufnahmekapazität vor Ab-fahrt besteht.

Zusammenfassend merkte ich, dass CRM ein mehr als hilfreiches Tool ist. Es hilft uns, Sicherheit für den Pa-tienten und für uns zu schaffen. Für diese zusätzlichen, besonderen Erfahrungen bin ich dankbar.

5. Der noch aktuelle Intensivtransportwagen, mit dem ich fünf Tage unterwegs war.

»CRM IST EIN MEHR ALS HILFREICHES TOOL. ES HILFT UNS, SICHERHEIT FÜR DEN PATIENTEN UND FÜR

UNS ZU SCHAFFEN«

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Neue Mitarbeiter stellen sich vor

MI TA R BE I T ER

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Hauke Tischler Team Gebäudemanagement

Moin liebe Kolleginnen und Kollegen!

Mein Name ist Hauke Tischler, seit dem 15. August 2019 verstärke ich das Team Gebäu-demanagement in Heide. Ich bin 48 Jahre alt, verheiratet, habe zwei Töchter im Alter von neun und 14 Jahren und wohne in Hohen-lockstedt im Kreis Steinburg.

Ich bin gelernter Telekommunikationselektro- niker sowie Heizungsbauer. Vor meiner Tä-tigkeit bei der RKiSH war ich elf Jahre lang als Installateur- und Heizungsbaumeister

selbstständig. Meine freie Zeit verbringe ich mit meiner Familie sowie bei der freiwilligen Feuerwehr Winseldorf, wo ich ehrenamtlich tätig bin.

Ich freue mich auf die Zusammenarbeit mit euch und auf eine schöne Zeit bei der RKiSH.

Moin moin liebe Kolleginnen und Kollegen!

Mein Name ist Peter Winderlich und ich habe am 01. Juni 2019 meinen Dienst im Team Fuhrpark als Servicetechniker begonnen.

Meinen beruflichen Werdegang habe ich 1981 als Tischler gestartet, habe aber anschließend einige andere unterschiedliche berufliche Tä-tigkeiten ausprobiert. Nachdem ich unter an-derem mehrere Jahre als Betriebsschlosser ge-arbeitet habe, traf ich 1996 die Entscheidung, eine Ausbildung zum Kommunikationselekt-roniker zu machen, die ich 1999 erfolgreich in Potsdam abgeschlossen habe.

Im September 1999 habe ich dann bei der Fa. GSF Sonderfahrzeugbau in Twist begonnen. Erst als Elektriker in der Produktion und spä-ter im Service. In den folgenden 14 Jahren war ich mit viel Spass im gesamten Bundesgebiet

als Servicetechniker für Sonderfahrzeuge un-terwegs, in denen ich viele interessante Erfah-rungen machen konnte.

Die fünf Kreise, in denen die RKiSH heute den Rettungsdienst leistet, gehörten auch im-mer zu meinem Einsatzgebiet. 2014 habe ich bei GSF den Schraubenzieher gegen den Ku-gelschreiber getauscht und mich der Heraus-forderung als Projektleiter gestellt. Auch diese Tätigkeiten haben viel Spass gemacht. Meine eigentliche Berufung ist jedoch das Handwerk.Als sich mir dann im Frühjahr 2019 die Chan-ce bot, Teil der RKiSH zu werden und wie-der als Servictechniker zu arbeiten, brauchte ich nicht lange zu überlegen, um mich auf die Stelle zu bewerben.

Kurz gesagt: ich freue mich Teil der RKiSH zu sein!

Peter Winderlich Team Fuhrpark

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Mein Name ist Yannic Peters und ich unter-stütze seit dem 01. August 2019 als Controller das Team der Stabsstelle Controlling. Ich bin 26 Jahre alt und wohne seit Dezember 2015 zusammen mit meiner Freundin in Heide-Süderholm.

Nachdem ich im Jahre 2012 mein Abitur an der Meldorfer Gelehrtenschule absolviert hat-te, habe ich eine dreijährige Berufsausbildung zum Bankkaufmann bei der damaligen Raiff-eisenbank eG Heide begonnen. Nach erfolg-reichem Abschluss der Ausbildung wurde ich übernommen und war noch ein weiteres Jahr als Vollzeitkraft in der Kundenbetreuung und der Kundenberatung in einer kleinen Zweig-stelle der Raiffeisenbank in Pahlen tätig.

Anschließend habe ich dann im Jahre 2016 ein BWL-Studium an der FH Westküste in Heide begonnen und habe hierbei die Schwer-punkte Controlling und Human Resources & Management belegt. Schon während des Stu-diums habe ich im Jahre 2018 die RKiSH im Zuge eines 20-wöchigen Praxissemesters ken-nengelernt. Im Laufe dieses Praxissemesters war ich sowohl in der Stabsstelle Controlling, als auch in der Personaladministration, dem

Personalmarketing und dem Bewerbungs-management unterstützend tätig und konnte somit schon einige Prozesse und Abläufe der RKiSH näher kennenlernen.

Nach diesem Praxissemester hat sich dann für mich die Möglichkeit ergeben, von September 2018 bis Juni 2019 als Werkstudent in Teilzeit, neben dem Studium, das Team der Stabsstel-le Controlling zu unterstützen. Nach erfolg-reichem Abschluss meines Studiums im Juli dieses Jahres habe ich mich dann sehr über das Angebot gefreut, weiterhin in der Stabs-stelle Controlling tätig sein zu können.

In meiner Freizeit spiele ich leidenschaftlich Fußball beim Heider SV. Auch neben dem Fußball treibe ich gerne sehr viel Sport, wie z.B. Joggen, Schwimmen oder Fahrradfahren und versuche, mich möglichst fit zu halten. Ansonsten verbringe ich sehr gerne viel Zeit mit meiner Freundin, der Familie und Freun-den.

Ich freue mich auf die weitere Zukunft bei der RKiSH und auf eine weiterhin gute Zusam-menarbeit mit allen Kolleginnen und Kolle-gen.

Yannic Peters Stabsstelle Controlling

Hallo und moin moin aus Wacken,

ich bin seit dem 01. Mai 2019 der neue Mitar-beiter in der Medizintechnik in Heide. Mein Name ist Georg Daubitz und ich wohne seit nun mehr als 54 Jahren im »heavy metal town« Wacken. Ich bin verheiratet, habe drei Kinder und sechs Enkel.

Nach zwei Ausbildungen zum Kfz-Mechani-ker und Kommunikationselektroniker habe ich fast 30 Jahre im Innen- und Außendienst bei einer Medizintechnikfirma gearbeitet. Der Umgang mit Medizinprodukten ist mir also nicht fremd.

Nun habe ich mich für die Arbeit in der RKiSH entschieden. Früher war ein Ret-tungswagen für mich nur ein Transportmit-tel, jetzt bin ich eines Besseren belehrt wor-den. Aus den von mir aus meinem damaligen Arbeitsbereich gebräuchlichen Abkürzungen wie z.B. HNO, ENG oder OAE sind jetzt Ab-kürzungen aus dem Rettungsdienst wie RTW, KTW oder VEF geworden. Und rutscht mir mal versehentlich »NAW« heraus, so meine ich mit Sicherheit das NEF.

Das Arbeiten bringt mir hier sehr viel Spaß. Also kurz gesagt: Der Wechsel zur RKiSH war für mich die richtige Wahl.

Auf eine tolle Zusammenarbeit.

Georg Daubitz Team Medizintechnik

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Tobias JosupeitTeam Funk

Gerhard JacobsTeam Funk

Hallo und moin moin, wir sind die beiden Neuen im Team Funk.

Ich heiße Tobias Josupeit, bin 33 Jahre alt und gelernter Elektroniker in der Fachrichtung Energie- und Gebäudetechnik. Zuletzt bin ich zehn Jahre im Kundenservice tätig gewesen und gehöre schon seit dem 01.01.2019 zur RKiSH. Daher habe ich auch schon den Einen oder An-deren auf den Wachen gesehen und kennengelernt. Seit vielen Jahren engagiere ich mich ehrenamtlich im DRK Heide und auch beim DRK-Landesverband im Bereich Funk- und Kommunikationstechnik. So hoffe ich, meine Kompetenzen ideal in das Team Funk mit einzubringen und zu vertiefen. Bis jetzt habe ich schon viele neue Dinge und Abläu-fe kennengelernt und freue mich auf die weitere Arbeit. Ein weiteres Hob-by von mir ist die Fotografie, für die ich mal mehr und mal weniger Zeit finde.

Und ich bin der zweite Neue – Mein Name ist Gerhard Jacobs, ich bin 53 Jahre alt und wohne in Nordhas-tedt. Seit dem 01.06.2019 bin ich ebenfalls im Team Funk tätig. Nach meiner Ausbildung zum Radio-und Fernsehtechniker ging ich für vier Jahre als Soldat auf Zeit zur Bundes-marine. Anschließend besuchte ich für zwei Jahre die Technikerschule für Industrieelektronik in Meldorf. Über 14 Jahre arbeitete ich dann als Reparaturtechniker für Mobilfunk-telefone bei Motorola in Flensburg. Im Oktober 2010 wechselte ich in die Funkwerkstatt der Landespolizei SH nach Itzehoe. In meiner Freizeit spiele ich Fußball in der Altliga des TSV Nordhastedt und ansonsten widme ich mich gerne Haus und Garten. Ich freue mich auf die Zu-sammenarbeit mit allen Kollegen und Kolleginnen bei der RKiSH.

Mario Kurzydem ärztliche Lehrkraft RKiSH-Akademie

Hallo zusammen,

mein Name ist Mario Kurzydem. Seit dem 01. August 2019 unterstütze ich das Team der RKiSH-Akademie als ärztliche Lehrkraft. Ich bin Facharzt für Anästhesie und war neun Jahre im Krankenhaus Stade beschäftigt. Seit sechs Jahren arbeite ich in verschiedenen Krei-sen als Notarzt. Bevor ich mein Medizinstudi-um in Hamburg begann, war ich als Rettungs-assistent unterwegs, sodass ich inzwischen auf 23 Jahre Erfahrung in der Rettungsmedizin zurückblicken kann.

Ein paar persönliche Eckdaten von mir: ich bin 1977 in Delmenhorst geboren und dort auch aufgewachsen. Im Jahr 2000 bin ich

dann nach Hamburg gezogen, um dort im Rettungsdienst für die Stadt Hamburg zu ar-beiten. Mein Medizinstudium habe ich dann 2003 begonnen.

Ich freue mich auf die Aufgaben und Heraus-forderungen, die mit der neuen Stelle auf mich zukommen, und natürlich auch auf alle Kol-legen, die ich bei dieser Gelegenheit kennen lernen werde.

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Heide – Das Team Medizintechnik hat im August 2019 die neuen Lagerräu-me im Erdgeschoss des Verwaltungs-standortes in Heide bezogen. Durch den Bezug dieser Räume ist das Platzange-bot für geprüfte Geräte, aber auch die Arbeitsfläche der Geräteaufbereitung deutlich gestiegen. Jeder Mitarbeiter ist herzlich eingeladen, sich die Räume ein-mal anzusehen und einen Eindruck der Arbeit des Teams zu bekommen.

Mittlerweile sind wir schon auf fünf Mit-arbeiter angewachsen, um die Servicear-beiten und -wartungen unendlich vieler verschiedener Geräte und Ausrüstungen sach- und fachgerecht durchzuführen.

Michael Bethke und Paul Akischkin sind für die Tragenwartungen und Re-paraturen an allen Standorten in der RKiSH zuständig.

Dabei teilen sie sich die einzelnen Ver-sorgungsbereiche auf:

VB Dithmarschen Michael Bethke

VB Steinburg Michael Bethke

Verwaltungsstandort Heide Michael Bethke

Wedel, Elmshorn, Barmstedt, Uetersen, Pinneberg-West Michael Bethke

VB Rendsburg-Eckernförde Paul Akischkin

VB Segeberg Paul Akischkin

Pinneberg, Quickborn Paul Akischkin

Zum gegenwärtigen Zeitpunkt befin-det sich das zweite Servicemobil in der Entstehung. Dieser Prozess wird sich aber noch bis November hinziehen, so dass Michael erstmal mit einem anderen Dienstwagen unterwegs ist.

Georg Daubitz und Michael Oesau übernehmen die EM-Bearbeitung, die Fahrzeugausrüstung und die Aufberei-tung der eintreffenden Medizintechnik. Dabei prüfen sie alle Geräte sorgfältig, bevor diese wieder ausgegeben werden.

Weiterhin können alle Kollegen aus dem Einsatzdienst uns wochentags zwischen 7:30 und 16:00 Uhr telefonisch unter der unten angegebenen Nummer erreichen, um Fragen zu stellen oder spontan auf-gefallene Defekte zu besprechen. Mögli-cherweise können sie dann nach Rück-sprache direkt vorbeikommen, damit wir eine schnelle Reparatur durchführen oder ein Ersatzgerät ausgeben.

Solltet ihr Fragen oder Anmerkungen zum Thema Medizintechnik haben, meldet euch gerne bei uns unter 0481. 42 11 46 70.

TEXT Heiko Graff

Team Medizintechnik UN T ER NEHMEN

»JEDER MITARBEITER IST HERZLICH EINGELADEN, SICH DIE RÄUME EINMAL ANZUSEHEN UND EINEN EINDRUCK DER ARBEIT DES TEAMS ZU BEKOMMEN«

Von der Spritze bis zur Trage

1. Das Team Medizintechnik in den neuen Räumen in der Rungholtstraße.

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TEXT Jan Noelle

RTW SH 2020 – Rahmenvertrag vergeben

T ECHNIS CHE EN T W ICK LUNG

Der landesweite Rahmenvertrag für die Lieferung von Rettungswagen in den Jahren 2020 und 2021 wurde vergeben. Erstmalig war es aus vergaberechtlichen Erfordernissen notwendig geworden, eine Losaufteilung vorzunehmen und »Neufahrzeuge« und »Kofferwechsel« voneinander zu trennen und separat zu vergeben. Es wurden daher drei Lose gebildet: Das erste Los für die Neufahr-zeuge, die in ca. fünf Jahren gewechselt werden sollen. Das zweite Los für die zum Kofferwechsel vorgesehenen Fahr-zeuge, deren Koffer die Fa. GSF Sonder-fahrzeugbau angefertigt hat. Als drittes Los die zum Kofferwechsel vorgesehe-nen Fahrzeuge mit Kofferaufbau der Fa. B.A.U.S.-AT.

Die Fa. GSF Sonderfahrzeugbau hat diesen Auftrag für alle drei Lose für sich entscheiden können. Als Basisfahrzeug kommt wieder ein Mercedes Sprinter VS30 zum Einsatz.

Die Ausbaudetails sind noch nicht ge-klärt, da die Ausbaubesprechung noch nicht stattgefunden hat, jedoch können wir schon einige Veränderungen im Ge-gensatz zur Vorgängerserie kommuni-zieren:- Außen wird endlich das neue Hoch-

sichtbarkeitsdesign mit leuchtrot-ne-ongelben Karos umgesetzt, wie es bei neuen KTW und NEF bereits im Ein-satz ist.

- Das Basisfahrzeug erhält Stoßfänger in weiß, um die farbliche Kontrastflä-che zu erhöhen (analog zur aktuellen KTW-Generation).

- Der bereits seit Jahren verbaute Tem-pomat wird um eine Abstandsfunkti-on erweitert. Mittels Radarsensoren wird der Abstand zum vorausfah-renden Fahrzeug erfasst und die Ge-schwindigkeit bei Bedarf angepasst.

- Der bewährte und laufruhige 6-Zylin-der Motor wird weiter verbaut, so lan-ge er lieferbar ist.

- Die vielfach verstellbaren Sitze im Fahrerhaus verfügen über eine AGR-Zertifizierung (Aktion gesunder Rü-cken e.V.).

- Die von der RKiSH maßgeblich mit-begleitete Überarbeitung der Sicher-heitsnorm DIN 13500 für den Kof-feraufbau wurde hier eingehalten. Bei der DIN 13500:2018 wird der Kof-feraufbau auf die Seite gekippt, was einen Umkippunfall simulieren soll. Dabei muss ein Überlebensraum um die Personen im Kofferaufbau erhal-ten bleiben.

- Im Fahrerhaus an der Decke wird ein Nothammer mit Gurtschneidefunkti-on für die Selbstrettung im Falle eines Unfalls angebracht.

- Der Unfalldatenspeicher UDS zeich-net für eine genauere Hergangskon-struktion auch bei einem Unfall den Standort des Fahrzeugs auf (keine

dauerhafte Aufzeichnung).- Im Kofferaufbau wird an der Seiten-

einstiegstür und an der Hecktür eine elektrische Zuziehhilfe angebracht, damit die Türen sanft und geräusch-arm geschlossen werden können. Die-ses soll neben der Steigerung des Pa-tientenkomforts auch der allgemeinen Lärmvermeidung, z.B. an Kranken-hausanfahrten, dienen.

- Das Fenster an der linken Seitenwand hat sich bewährt und wird weiter ein-gebaut.

- Die Sitze im Patientenraum werden mit einer Gurtüberwachung ausgerüs-tet. Hierdurch kann der Fahrer sehen, ob im Patientenraum alle Besatzungs-mitglieder angeschnallt sind.

- Auf den Begleiterstühlen können Iso-fix-Kindersitze befestigt werden.

- Die Bedieneinrichtung für Innenbe-leuchtung und Gegensprechanlage ist nun auch zusätzlich vom rechten Be-gleitersitz aus erreichbar.

- Patientenraumkamera bleibt Serien-ausstattung.

Die seitliche Einstiegstür wird weiterhin als Drehtür ausgeführt werden. Eine Schiebetür wird zwar aus dem Ein-satzdienst oftmals gewünscht und ist mittlerweile bei vielen Ausbauherstel-lern verfügbar, hat jedoch einige kon-zeptionelle Nachteile: Eine ebene Fuß-bodenfläche im RTW kann nur noch

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über Umwege sichergestellt werden, der Hauptgrund ist jedoch, dass die bisheri-ge Trittstufenlösung mit seitlichem Ge-länder nicht mehr darstellbar ist. Kör-perlich eingeschränkte Personen können dann deutlich schlechter selbst in den Patientenraum einsteigen. Zudem sind Schiebetüren bei Kofferfahrzeugen war-tungsanfälliger, teurer und weniger halt-bar – ein wichtiger Faktor bei der langen Lebensdauer der Kofferaufbauten.

Kofferwechsel werden im gleichen op-tischen Design wie die Neufahrzeuge ausgeliefert. Eine Anpassung erfolgt so weit wie möglich auf den aktuellen technischen Stand der Neufahrzeuge, eine Klimaautomatik im Patientenraum ist jedoch leider nicht wirtschaftlich nachrüstbar. Funktionen wie Einsatz-stellentaster, Gegensprechanlagen und Patientenraumkamera werden jedoch nachgerüstet.

Neue Mannschaftstransportwagen

Zu Beginn des nächsten Jahres werden vier neue Mannschaftstransportwagen den Fuhrpark der RKiSH ergänzen, im Laufe des Jahres kommen dann noch drei weitere Fahrzeuge dazu. Zusam-men mit der Abteilungsleitung Einsatz-taktik und dem Team Fuhrpark wurden die Anforderungen niedergeschrieben. Neben einer Transportmöglichkeit bei-spielsweise zu Fortbildungen sollen die Fahrzeuge auch im Rahmen des MANV eingesetzt werden. Dazu werden die Fahrzeuge auch mit einer Sonderrechts-anlage sowie BOS-Funk ausgestattet. Aufgrund der Fahrzeugmenge und der damit erwarteten Finanzsumme wurde die Beschaffung der Fahrzeuge vergabe-rechtskonform europaweit ausgeschrie-ben. Neben diversen Grundanforderun-gen, die zwangsweise zu erfüllen waren (Kleinbusse mit acht Sitzplätzen und

Euro 6-Abgasnorm), gab es diverse Leis-tungskriterien, die ein möglichst gutes Gesamtpaket ermöglichen sollten. Dazu gehörten beispielsweise »schärfere« Ab-gasnormen (Euro 6d TEMP), Energieef-fizienzklasse A, niedriger Kraftstoffver-brauch, Automatikgetriebe, Kopfairbags oder Licht- und Regensensoren.

Im Wettbewerb durchgesetzt hat sich die Firma TIMAK GmbH aus Kiel mit einem Mercedes Benz Vito der Baurei-he 447, Modell Tourer Pro lang. Das Basisfahrzeug wird in gleicher Karos-serieform auch als NEF eingesetzt, hier jedoch ohne Allradantrieb und mit klei-nerer Motorisierung. Firma TIMAK ist überwiegend im Polizeifahrzeugsektor tätig, die Vito Streifenwagen der Lan-despolizei werden hier ausgebaut.

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Gettorf – Am 26. August 2019 gab es den symbolischen Spa-tenstich für das große Bauvorhaben an der Eichkoppel in Get-torf. Auf der rund 6.000 Quadratmeter großen asphaltierten Grundstücksfläche von Premium Mobile Kuntz entsteht eine neue Rettungswache sowie Wohnmobilstellplätze plus Werk-statt und eine Dekra-Prüfstation.

Besonders für die RKiSH ist der Baubeginn eine gute Nach-richt, denn die derzeitige Rettungswache hinter der Feuerwa-che an der Straße »Am Brook« platzt aus allen Nähten. Die Rettungswache wurde im Jahre 1999 als Standort für einen RTW in Betrieb genommen. Mittlerweile gibt es in Gettorf neben dem 24-Stunden-Fahrzeug einen weiteren RTW, der zehn Stunden am Tag besetzt ist. Auch die Mitarbeiterzahl hat sich im Laufe der Jahre auf mittlerweile 26 erhöht. Die neue Rettungswache wird alle heute erforderlichen gesetzlichen Vorgaben erfüllen. Besonders wichtig ist dabei die Einhaltung der DIN 13049 für den Bau von Rettungswachen sowie ener-getische Gesichtspunkte im Hinblick auf Nachhaltigkeit und schonenden Ressourcenumgang.

Die Bauherren Frank Tepper und Philipp Kuntz sind sehr zuversichtlich, dass das neue Gebäude bis zum Spätsommer 2020 fertig gestellt ist und wir einziehen können.

Neue Heimat für die Rettungswache

GettorfTEXT Hans Marx

IM WA NDEL

»BESONDERS WICHTIG IST DABEI DIE EINHALTUNG DER DIN 13049 FÜR DEN BAU VON

RETTUNGSWACHEN SOWIE ENERGETISCHE GESICHTSPUNKTE IM HINBLICK

AUF NACHHALTIGKEIT UND SCHONENDEN RESSOURCENUMGANG.«

1. Architektenzeichnung 2. Gemeinsamer symbolischer Spatenstich, Foto: Peters, Eckernförder Zeitung

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Itzehoe – Nicht selten sind Rettungsdienstler aggressiver Stimmung oder sogar tätlichen Angriffen ausgesetzt, obwohl es doch immer nur heißt: Hier, um zu helfen. Schade, dass manche Patienten, Angehörige oder sonst wie Ahnungslose das nicht immer so sehen. Umso schöner ist es, wenn unsere Arbeit einfach mal anerkannt wird.

Und das war so: An einem sehr heißen Samstag im Juli saßen wir im Hof der RW Itzehoe und hatten soeben die Feuerwehr Itzehoe verabschiedet, die mit der Drehleiter zum gemeinsa-men Übungseinsatz bei uns war. Eine junge, uns unbekannte Frau kam mit eiligen Schritten der Sitzgruppe entgegen und holte mit den Worten, dass sie gar nicht lange stören, nur einfach mal Danke für unsere Arbeit sagen wollte, ein paar Packungen Eis am Stiel aus ihrer Tasche. Sinngemäß ließ sie

uns wissen, dass sie unsere Arbeit toll findet und der Meinung war, dass wir uns bei der Hitze eine kleine, kühle Pause und ein paar anerkennende Worte verdient hätten. Und schon war sie wieder weg. Mit mehrfach hintergerufenem »Dankeschön« entschwand sie um die Ecke.

Eine Patientin, die sich gut versorgt gefühlt hat? Eine Angehö-rige, die unsere Arbeit als professionell und positiv erlebt hat? Eine Nachbarin, die die Itzehoer Rettungswache regelmäßig im Blick hat und das stete Treiben rund um die Uhr bewun-dert oder anerkennt? Wir werden es nie erfahren. Aber es war toll, dass wir diese nette und nicht selbstverständliche Ges-te aus dem Nichts heraus erlebt haben und sagen auf diesem Wege noch mal in die andere Richtung: Dankeschön!

Einfach mal DANKE … TEXT Stefan Hardt, Thorsten Behrendt

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Artikelausschnitt der RW Henstedt-Ulzburg

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Werner – das muss kesseln

GRO S S V ER A NS TA LT UNG

TEXT Nadine Theel, Christian Mandel

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MOINMOIN!Seite 25

Hartenholm – Dieses Jahr fand zum zweiten Mal in Folge das Werner-Ren-nen auf dem Flugplatz in Hartenholm im Kreis Segeberg statt. Genaugenommen ist es schon die dritte Auflage, nachdem 1988 das legendäre Rennen zwischen Comicautor Rötger »Brösel« Feldmann und dem Gastwirt Holger »Holgi« Henze ausgetragen wurde. Brösel konstruierte damals extra für das Rennen ein äußerst spezielles Motorrad – den berühmt be-rüchtigten Red-Porsche-Killer, unterlag damit aber dem roten Porsche 911 des Kieler Kontrahenten Holgi. Genau diese Rennkombination wurde im vergange-nen Jahr wiederholt, dieses Mal mit dem Gewinn für Brösel und seiner weiterent-wickelten Spezialmaschine.

2019 war die RKiSH durch die Integra-tion des Kreises Segeberg nun erstmalig verantwortlich, die rettungsdienstliche Versorgung der Veranstaltung sicherzu-stellen. Insgesamt waren vom 29. Au-gust bis 01. September 2019 rund 100 Rettungsfachkräfte auf dem Festivalge-lände im Einsatz. Bis zu sieben RTW sowie ein NEF waren gleichzeitig im Schichtbetrieb eingesetzt und haben rund 70 Transporte durchgeführt. Bei gut 50.000 Besuchern, Beteiligten und Mitarbeitern der Veranstaltung eine durchaus akzeptable Zahl.

Die Disposition der Rettungsmittel auf dem Festivalgelände steuerte eine eige-ne Leitstelle vor Ort. Die für den Kreis

Segeberg zuständige Leitstelle Holstein betrieb dafür auf dem Gelände in einem Containerdorf für Veranstalter, Ret-tungsdienst, Sanitätsdienst, Feuerwehr und Polizei einen eigenen abgesetzten Arbeitsplatz mit Funk, EDV-Anlagen und Telefon. Die technische Einsatzlei-tung der Rettungsdienst-Kooperation in Schleswig-Holstein arbeitete direkt neben der Leitstelle, besetzt durch einen Organisatorischen Leiter.

Die rund 45.000 Besucher freuten sich über ein breites Spektrum an Bands und Unterhaltung. Unter anderem spielten Bands wie The BOSSHOSS, Scooter und Böhse Onkelz auf dem Festivalge-lände und heizten dem Publikum or-dentlich ein.

Natürlich durfte auch dieses Mal der Motorsport nicht zu kurz kommen. Diverse Stockcar-Rennen, Autocros-ser, Traktor-Pulling, Motorcross sowie Mofa-Cup konnten sich die Besucher auf mehreren Rennstrecken anschauen. Ein Highlight war das Rennen zwischen Konny Reimann und Andi Feldmann (Stimme von Meister Röhrich in den Werner Filmen). Dieses Mal zu Gunsten von Andi Feldmann.

Wie beim Heavy-Metal-Festival in Wa-cken auch, wurden die Patienten im Sa-nitätszelt des Deutschen Roten Kreuzes Kaltenkirchen direkt auf dem Veranstal-tungsgelände behandelt und bei Bedarf zur weiteren Versorgung und den Kli-

niktransport an die RKiSH übergeben. Rund 250 Helfer des DRK Kaltenkir-chen waren im Sanitätszelt mit der me-dizinischen Betreuung der Festivalbe-sucher und Mitarbeiter beschäftigt. Die uns aus Wacken über Jahre bekannte und bewährte Küchengruppe des DRK zauberte hinter den Kulissen auch für unsere Mitarbeiter eine leckere Verpfle-gung.

Der Behandlungsschwerpunkt im Sa-nitätszelt lag dieses Jahr bei kleineren chirurgischen Behandlungen, wetterbe-dingten Kreislaufbehandlungen sowie Insektenstichen und daraus folgenden allergischen Reaktionen.

Die umfangreiche und intensive Vorbe-reitung der Veranstaltung hat sich be-währt. Grundlage für die Planungen ist das RKiSH-Konzept für Großveranstal-tungen. Dieses Konzept ist über Jahre unter anderem auf Basis der Erfahrun-gen beim weltgrößten Heavy-Metal-Fes-tival in Wacken entstanden und wurde auf die Anforderungen des Werner-Ren-nens angepasst. Die gute Zusammenar-beit aller Organisationen und Behörden hat aus RKiSH-Sicht insgesamt zum ru-higen Verlauf des Festivals geführt. Also eine positive Bilanz, die alle Verantwort-lichen der RKiSH zum Ende der Veran-staltung ziehen konnten.

1. Die RKiSH war 2019 das erste Mal verantwortlich für die rettungsdienstliche Durchführung der Veranstaltung. 2. Der RTW macht beim Traktor-Pulling keine schlechte Figur ;-)

3. WERNER – eine schleswig-holsteinische Kultfigur.

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TEXT Lena Söth, Laura Suhr, Kai Anders, Sina Karp

Das W:O:A – eine logistische Herausforderung

Wacken – »Doors open!« Am Donners-tag, dem 01. August 2019, eröffnete das W:O:A um 14:00 Uhr zum 30. Mal seine Tore. Es stürmten Metal-Fans aus aller Welt mit voller Vorfreude auf den »Holy Ground«, um die begehrten Plätze vor den Hauptbühnen zu ergattern. Bevor aus einer Kuhweide aber der bekann-te »heilige Boden« wird, bedarf es einer Menge Vorbereitungen.

Der Fachbereichsleiter Einsatzdienst der RKiSH, Volker Böhm, trifft sich im Vor-wege etwa zehn Mal im Laufe des Jahres mit insgesamt 15 Führungskräften von Feuerwehr, Polizei, Ordnungsamt, der W:O:A-Produktion und den Veranstal-tern, bevor das weltgrößte Heavy-Me-tal-Festival starten kann. Während des Festivalbetriebes kommen dann noch weitere Fachberater verschiedener Insti-

tutionen hinzu. In der gesamten Woche finden etwa 30 Meetings statt. In den 18 Jahren, in denen Volker Böhm nun an der Organisation des W:O:A betei-ligt ist, hat sich über die Jahre nicht nur die Besucherzahl geändert (1990: 800 Besucher, 2001: 25.000 Besucher, heu-te: 75.000 Besucher), auch die riesige Kommunikationsstruktur wurde weiter ausgebaut. Die Zusammenarbeit der

GRO S S V ER A NS TA LT UNG

1. Seit 15 Jahren beim W:O:A mit dabei – die RKiSH.

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verschiedenen Institutionen wurde en-ger, die gesamte Infrastruktur verbessert und durch eine gemeinsame, räumliche Nähe von Produktion, Veranstalter und BOS (Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben) wurden die Bedin-gungen insgesamt optimiert.

Um im Vorwege aus rettungsdienstli-cher Sicht genügend Materialien, Equip-ment und Personal vorzuhalten sowie optimale Voraussetzungen für einen reibungslosen Ablauf des Festivals zu schaffen, bedarf es einer intensiven Pla-nung und Vorbereitung: feste Zu- und Abfahrtswege und Straßen müssen ge-plant werden, eine ausreichende Anzahl an Einsatz- und Versorgungsfahrzeugen müssen bereitgestellt werden, eine kom-plexe Personalplanung ist erforderlich, die Technik muss installiert werden und die Versorgung aller Einsatzkräf-te mit Speisen und Getränken muss zu allen Zeiten gewährleistet sein, was die Betreuungsgruppe des DRK Kaltenkir-chen seit Jahren hervorragend auf die Beine stellt. Wir können ernsthaft be-haupten, es ist die beste »Feldküche« der Welt, die uns in der Woche verpflegt.

Personalplanung

Die Personalplanung für das diesjähri-ge Wacken Open Air hat Roger Wiggers durchgeführt. Er ist seit vielen Jahren auf dem Festival dabei und kann mit seiner langjährigen Erfahrung die Mit-arbeiter optimal planen.

Jedes Jahr findet nach dem Festival eine Besprechung statt, um die Durchfüh-rung im kommenden Jahr zu verbessern, und das spielt auch für die Planung der

Mitarbeiter des Rettungsdienstes eine wichtige Rolle.

Alles beginnt mit der Ausschreibung des Dienstplanes im März des jeweiligen Festivaljahres. Ab dann können sich in-teressierte Mitarbeiter für Dienste beim W:O:A melden. Die Vergrößerung der RKiSH durch den Kreis Segeberg ist auch für die Dienstplanung ein großer Gewinn, da nun noch mehr festivalbe-geistertes Personal zur Verfügung steht: »Durch Segeberg ist es leichter geworden, die Dienste zu besetzen«, freut sich Ro-ger Wiggers.

Da sich von 2000 bis 2008 die Be-sucherzahlen von 25.000 auf 75.000 verdreifacht haben, musste auch die »Rettungswache Wacken« in dieser Zeit mitwachsen. Während früher auch häu-fig Einsatzfahrzeuge von außerhalb zur Unterstützung angefordert und somit umliegende Rettungswachen mit ein-gebunden wurden, können nun die not-wendigen Transporte direkt aus Wacken heraus bedient werden. Bis 2015 stieg neben der Vorhaltung der Fahrzeuge auch die Anzahl des eingesetzten Per-sonals. Seit nunmehr vier Jahren ist das Einsatzaufkommen nahezu gleichgeblie-ben, berichtet Wiggers. Dafür ist auch die gute Leistung der TEL und ÖEL (Schwerpunktbericht 2018) verantwort-lich.

Für alle eingesetzten Kräfte gibt es im Vorwege des Festivals eine gesonderte Einweisung. Hierbei werden die Mitar-beiter z.B. mit dem Aufbau des Gelän-des vertraut gemacht, auf die besondere Straßenregelung hingewiesen und auf das Verhalten in besonderen Lagen vor-

bereitet, auf welche sie natürlich schon in regelmäßigen Fortbildungen durch die RKiSH geschult sind. Außerdem fin-det hier bereits die Bänderausgabe statt, damit die eingesetzten Kräfte dies nicht noch vor ihren Diensten erledigen müs-sen. Dieser Ablauf ist einem hohen Ver-trauen des Veranstalters durch langjäh-rige gute Zusammenarbeit zu verdanken.

Auch den Auszubildenden der RKiSH bleibt Wacken nicht vorenthalten. Im ersten Lehrjahr ist das Festival mittler-weile ein fester Bestandteil der Ausbil-dung. Die Auszubildenden bekommen

DAS PLANUNGSKONZEPT FÜR GROSSVERANSTALTUNGEN IST IN DER RKISH

SEIT JAHREN BEWÄHRT UND WIRD STÄNDIG OPTIMIERT UND ANGEPASST.

2. Das Team der wohl besten »Feldküche« der Welt vom DRK Kaltenkirchen.

3. Ohne Mampf kein Kampf! Eine alte Weisheit, die auch in Wacken ungebrochen gilt.

4. Viel Programm, viele Besucher, viel Spaß. Das ist kurz beschrieben das Wacken-Open-Air.

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eine eigene Einweisung sowie Führung über das Festival-Gelände. Außerdem wird ihnen ermöglicht, einen Dienst auf einem der RTW mitzufahren. Im wei-teren Verlauf der Ausbildung haben sie hierzu jedes Jahr wieder die Möglichkeit, sodass sie dann als ausgelernte Fach-kräfte bereits zu erfahrenem »Wacken-Personal« gehören.

Materialwirtschaft

Das RKiSH-Zentrallager in Heide trifft ebenfalls besondere Vorbereitungen für das Festival und kann auch bei größeren Schadenslagen jederzeit auf dem Gelän-de aushelfen. Die Besonderheiten wäh-rend dieser Zeit liegen darin, auch in Ausnahmefällen genügend Arbeitsma-terial zur Verfügung zu stellen. Hierbei spielen nicht nur die Materialien für das ABC-Management (Airway, Breathing, Circulation) eine wichtige Rolle, son-dern auch die Materialien für die Desin-fektion und den Wärmeerhalt.

Andreas Brockmann, Teamleiter der Materialwirtschaft, berichtet von einem Fall aus 2015, in dem, bedingt durch die Kälte, mehr Decken für die Patienten benötigt wurden, als erwartet wurde. Durch die zusätzliche Vorhaltung wäh-

rend des Festivals ist so ein erhöhter Be-darf jederzeit händelbar.

Die Rettungswache Itzehoe ist ein be-sonderer Dreh- und Angelpunkt in der Festivalwoche. Da das Klinikum Itzehoe das nächstgelegene Krankenhaus zum Veranstaltungsgelände ist, werden dort-hin die meisten Patienten transportiert. Somit füllen dort auch die meisten Ret-tungswagenbesatzungen ihren Bestand an Verbrauchsmaterialien auf. Hans-Werner Boll leitet das Lager in Itzehoe und berichtet, dass zwei Wochen im Vo-raus mehr Schutzhandschuhe, Infusio-nen (eine Palette mit 1.080 Flaschen ex-tra), Protokolle zur Dokumentation und vieles mehr bestellt werden, um für das erhöhte Einsatzaufkommen gerüstet zu sein. Das Lager in Itzehoe bietet hierfür die richtigen Voraussetzungen. Zudem wird zwei Wochen vor dem Festival ein Container Dienstkleidung extra bestellt, um den Rettungsfachkräften jederzeit einen Wechsel der Kleidung zu ermög-lichen.

Fahrzeugvorhaltung

Die Organisation der Fahrzeuge auf dem Wacken Open Air läuft für die RKiSH über Olaf Hansen. Ab Anfang

Juni beginnt die Planung in Abstim-mung mit den Wachenleitern und dem Team Fuhrpark. So wird der konkrete Fahrzeugbedarf ermittelt. Die einge-setzten Fahrzeuge sind Fahrzeuge aus allen Kreisen der RKiSH, damit der Regelrettungsdienst bei Ausfällen auch noch ausreichend Reserven hat.

Die während des W:O:A genutzten Ret-tungswagen sind also Fahrzeuge aus dem regulären Einsatzdienst und haben die gleiche Ausstattung. Regelmäßige Kontrollen und Desinfektionen finden während des Festivals gleichermaßen wie im normalen Tagesgeschäft statt.

Platzmanagement und Technik, Zu- und Abfahrtswege

Das SanCamp des Wacken Open Air, in dem sich auch die Rettungswache Wa-cken befindet, wird von RKiSH und DRK aufgebaut. Seitens der RKiSH starten die Aufbauarbeiten gut zwei Wochen vor Festivalbeginn. Für die Pla-nung gibt es vorab telefonische Abspra-chen, die oftmals schon ausreichen, da es mittlerweile schon ein fest eingespiel-tes Team von Beteiligten für den Ablauf gibt. Das Material wird durch verschie-denste Quellen gestellt, wie z.B. das

5. Die 44 Auszubildenden des »ersten« Lehrjahres haben gelernt, wie eine Großveranstaltung funktioniert.

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DRK, Privatpersonen oder die RKiSH selbst. Andreas Krey spielt hierbei eine wichtige Rolle, da er den ganzen Prozess »zum Laufen bringt, denn alles funktio-niert nur zusammen und durch geknüpf-te Kontakte«, wie er selber sagt.

Die Zuwege zum SanCamp und Ab-fahrtswege zu Bühnen, Campingflächen oder in das Dorf werden durch den Ver-anstalter in Absprache mit dem Ord-nungsamt selbst geregelt.

Funk

Da im Ort Wacken bereits seit einigen Jahren eine besondere Digitalfunkinf-rastruktur installiert wurde, besteht im Umfeld des Dorfes ein Funknetz mit weitaus mehr Möglichkeiten als andern-orts. Während des Festivals werden im Regelbetrieb vom Rettungsdienst zwei Rufgruppen genutzt, was aber im Be-darfsfall bis auf 20 Gruppen erhöht wer-den kann.

Ohne Kommunikation bricht alles zu-sammen. Daher ist Team Funk mit dem Servicemobil auf dem Gelände, um so-fort auf Störungen reagieren zu können.

Krisenmanagement

Um sich fortzubilden und auf dem Festi-val auf alle Situationen bestmöglich vor-bereitet zu sein, nehmen die Führungs-verantwortlichen der RKiSH regelmäßig an Echtzeitübungen mit verschiedensten Szenarien teil. Zusammen mit dem kom-pletten W:O:A-Stab, der Polizei, Amts-vertretern, der W:O:A-Produktion und noch anderen. So kann im Vorwege die Bewältigung von bedrohlichen Situatio-nen eng abgestimmt und unter realitäts-nahen Bedingungen trainiert werden. In intensiven Nachbesprechungen wird dann der interne Ablauf noch besser abgestimmt, alle Institutionen sind auf dem aktuellen und vor allem gleichen Wissensstand, und eine direkte Kom-munikation ist gewährleistet. Neben den Übungsszenarien wird jährlich wech-selnd ein anderes großes Festival be-sucht, um dort die besonderen Gege-benheiten und differenten Strukturen

mit den eigenen Mechanismen zu ver-gleichen. So kommt es zu einem ergeb-nisreichen Wissens- und Erfahrungsaus-tausch z.B. mit dem dänischen Roskilde Festival, dem Hurricane Festival oder dem Rock am Ring.

Die rettungsdienstliche Logistik und Versorgung auf dem Wacken Open Air ist zwar nur ein kleiner Teil des gesam-ten Festivals, aber dennoch sehr wichtig und umfangreich. Viele Funktionsträger, Institutionen, Teams und Einsatzkräfte arbeiten eng zusammen, um allen ein unvergessliches Festival und damit das »Wackenfeeling« zu bereiten.

Und während am Sonntag die letzten Metalheads ihre Zelte abbauen, finden schon die ersten Planungen für das W:O:A 2020 statt, denn: »Nach Wacken ist vor Wacken!«

»DAS W:O:A FUNKTIONIERT NUR ZUSAMMEN UND DURCH DIE GE-

KNÜPFTEN KONTAKTE.«

6. 75.000 Besucher feiern ausgelassen und friedlich über drei Tage in Wacken.

7. Die RKiSH passt mit über 130 Kollegen auf, dass niemandem etwas Ernstes passiert.

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Sicherheit in Rettungswagen

TEXT Robin Arlt

T ECHNIS CHE EN T W ICK LUNG

Status quo RTW? – Wo steht die RKiSH in Bezug auf die Sicherheit ihrer Rettungs-wagen? Im Rahmen der Bachelorarbeit eines Notfallsanitäters aus Hessen fand im Frühjahr 2019 eine Umfrage unter al-len Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der RKiSH statt um zu erheben, wie es um die Sicherheit in unseren Rettungswagen bestellt ist. Ein Teil der Ergebnisse soll hier auszugs-weise vorgestellt werden.

Der Fokus der Untersuchung lag auf der Betrachtung des Patientenraums. Wäh-rend die Fahrerhäuser seriengefertigt werden und von sicherheitstechnischen Entwicklungen in der Transporterklasse unmittelbar profitieren, sind die Patien-tenräume in den so genannten Koffer-

aufbauten Sonderanfertigungen. Diese Kofferaufbauten werden gemäß dem landeseinheitlichen Modell Schleswig-Holstein gefertigt, an dessen Konzep-tion die RKiSH federführend mitwirkt. Hier liegt es also in der Hand der Ret-tungsdienstunternehmen, etwaige si-cherheitsrelevante Veränderungen selbst vorzunehmen.

In diesem Kontext wurde u.a. die Hy-pothese untersucht, dass das Anschnall-verhalten im Patientenraum des Ret-tungswagens geringer sein könnte als bei anderen Verkehrsteilnehmern. Beachtet man die langjährigen Erkenntnisse zur Wirksamkeit von Sicherheitsgurten und die Tatsache, dass andere Sicherheits-

ausstattungen, wie z.B. Airbags, bisher im Patientenraum der Rettungswagen nicht verbaut werden, stellt sich schnell die Frage, warum ausgerechnet das ret-tungsdienstliche Fachpersonal, das die möglichen Folgen eines Verkehrsunfalls in der Regel sehr gut einzuschätzen weiß, den Gurt womöglich seltener nutzt.

Dabei wurde bereits im Vorfeld die Theorie aufgestellt, dass insbesonde-re die Konzeption des Kofferaufbaus, also die Positionierung von Schränken, Betreuerstühlen usw., Einfluss auf das Anschnallverhalten haben könnte. Die bisherige Konzeption stammt histo-risch aus dem sogenannten Stay & Play Prinzip, einem Ansatz, bei dem das Ret-

Auszug aus einer Bachelorarbeit

Grafik: Gründe für das Nicht-Anschnallen im Patientenraum

59,8 %

0,4 %

2,0 %

26,8 %

8,7 %

5,1 %

5,1 %

45,7 %

Gründe für das

Nicht-Anschnallen im Patienten-

raum

Ich kann angeschnallt nicht alle notwendigen medizinischen Maßnahmen durchführen.

Vom Patienten geht womöglich eine Gefahr aus und ich fühle mich auf den Sitzplätzen nicht sicher.

Ich möchte besser auf eine etwaige Zustands- veränderung des Patienten reagieren können.

Es stehen nicht genug Sitzplätze zur Verfügung, um sich anschnallen zu können.

Ich denke nicht daran mich anzuschnallen / vergesse es.

Wenn ich angeschnallt bin, kann ich schlechter mit dem Patienten / anderen Teammitgliedern kommunizieren.

Unbequem / Ich fühle mich nicht wohl.

Weiß nicht.

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tungsfachpersonal und ggfs. der Notarzt den Patienten möglichst vollumfänglich an der Einsatzstelle therapieren, bevor der Transport in eine geeignete Klinik beginnt. Dieser Ansatz gilt teilweise als überholt, daher stellt sich die Frage, in-wieweit sich dies auf die aktuellen RTW auswirkt.

Um diese Hypothese zu überprüfen, erfolgte daher im Frühjahr 2019 eine online-basierte Umfrage, an der knapp 25 % aller Mitarbeiter teilnahmen. Hier-bei wurden die Teilnehmer neben einer Reflektion des eigenen Anschnallverhal-tens auch hinsichtlich ihrer Beweggrün-de beim Nicht-Anschnallen und mög-licher Störfaktoren im Patientenraum befragt. Ergänzend wurde zudem ein allgemeines Feedback zum Status Quo der aktuellen RKiSH-Rettungswagen erbeten.

Als Ergebnis zeigte sich u.a. ein ver-gleichsweise schlechtes Anschnall-verhalten der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Auf die Frage nach dem An-schnallverhalten antworteten nur 26,8 % der Befragten, sich immer anzuschnal-len. 62,6 % gaben an, meistens ange-schnallt zu sein, 10,2 % selten und 0,4 % wären nie angeschnallt. Im Bereich der PKW-Insassen spricht man dagegen ak-tuell von einer Anschnallquote von 98 bis 99 %. Die Gründe, die dabei genannt wurden, decken sich mit der zuvor auf-gestellten Hypothese. Insbesondere eine Behandlung während der Fahrt scheint mit der aktuellen Fahrzeugkonzeption nicht möglich zu sein.

Ein weiteres ermitteltes Risiko stellt die stellenweise unzureichende Ladungssi-cherung dar. So liegen laut den Befrag-ten nur bei 2 % aller Transporte keine losen Gegenstände ungesichert im Pati-entenraum, die zu einer Gefahr für alle Insassen werden könnten. Dies erfordert entsprechenden Nachholbedarf bei der aktiven Sicherung einzelner Gegenstän-de, wie z.B. der zusätzlich mitzuführen-den NEF-Ausstattung beim Transport

in Begleitung eines Notarztes, aber auch bessere Ladungssicherungsmöglichkei-ten im Patientenraum. Bedenkt man, dass bereits eine Gefahrenbremsung hohe Brems- und Fliehkräfte bewirken kann, so wird klar, dass es nicht automa-tisch der Verkehrsunfall sein muss, der zu Verletzungen von Passagieren füh-ren kann. Und auch die genannten Ver-kehrsunfälle lassen sich nicht alleine mit besseren Fahrerschulungen verhindern, da auch hier diverse Ursachen möglich sein können. Ziel muss jedoch sein, im Fall der Fälle die möglichen Auswirkun-gen für die Insassen auf ein Minimum zu reduzieren. Als Grundlage für die Planung nachfolgender Generationen von Rettungswagen wurde außerdem eine Priorisierung der Maßnahmen und Gerätschaften im Patientenraum durch die Teilnehmer vorgenommen. So kön-nen besonders häufig genutzte Elemente besser erreichbar positioniert werden.

Weitere Erkenntnisse aus der Befra-gung waren neben der im Durchschnitt guten Bewertung der aktuellen Fahr-zeuggeneration mit der Note 1,94 auch einige konkrete Verbesserungsvorschlä-ge der Mitarbeiterinnen und Mitarbei-ter. So wurde die elektrohydraulische Fahrtrage, die bereits in neueren Fahr- zeugen zum Einsatz kommt, als sehr gute technische Ergänzung im Alltag beschrieben. Jedoch wurde auch bemän-gelt, dass hierfür eine Höhen- und Sei-tenverstellung im Patientenraum fehlt.

Zukünftig dürfte mit der Novellierung der europäischen Norm für Rettungs-wagen (DIN EN 1789), an der ebenfalls Vertreter der RKiSH mitwirken, das eine oder andere Problem bereits gelöst werden. So ist z.B. eine Gurtwarnein-richtung im Patientenraum geplant, die etwaige Gurtmuffel an die Risiken einer Fahrt ohne Sicherheitsgurt erinnern soll.

Diese Änderung wird bereits in Neufahr-zeugen der Serie RTW SH 2020 umge-setzt werden. Vor einer grundsätzlichen Umgestaltung des Patientenraums sind weitere Untersuchungen notwendig, ins-besondere um die positiven Effekte und Möglichkeiten der im europäischen Ver-gleich sehr großen Fahrzeuge mit ihren umfangreichen Behandlungsfreiräumen nicht zu verlieren. Dabei erscheint es konzeptionell besonders schwierig, fall-weise mitfahrende Notärztinnen und Notärzte in das Konzept mit einzubin-den. Dies bedeutet, dass es aktuell bei-spielsweise keine feste Sitzplatzvertei-lung im Patientenraum gibt, die jedoch wichtig wäre um zu wissen an welcher Stelle beispielsweise die Medizintechnik idealerweise angebracht wird.

DIE RKISH IST AUCH IN ZUKUNFT BESTREBT, ALS BUNDESWEITER VORREITER AN DER KONZEPTIONEL - LEN WEITERENTWICKLUNG VON RETTUNGSWAGEN MITZUWIRKEN, UM DIE SICHERHEIT FÜR MITARBEITENDE UND PATIENTEN ZU ERHÖHEN.

Tabelle: Teilnahmequote nach Versorgungsbereichen

Versorgungsbereich Anteil am Betrieb in % Teilnahmequote in %

Dithmarschen 16,7 25,7

Pinneberg 25,8 30,7

Rendsburg-Eckernförde 22,8 27,0

Segeberg 22,2 16,3

Steinburg 12,4 22,8

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Helgoland, Samstag, 17. August 2019 – es ist 8:00 Uhr, und ich übernehme den Dienst für das Wochenende. Am Wochenende verrichten wir diesen Bereitschaftsdienst entweder von zu-hause aus oder, wie mein Kollege Thomas Bremer, von der Personalwohnung im Helgoländer Oberland. Thomas ist vom Festland und für zwei Wochen bei uns auf der Insel. Eine gute Mög-lichkeit, mal echte Hochseeinselluft zu schnuppern und an mancher Stelle durchaus spannende und interessante Einsätze und Herausforderungen rund um Meer und Insel zu erleben.

Es fühlte sich alles erstmal wie ein normaler Tag mit vielen Besuchern an (knapp 2.600 Tages-gäste im Sommer sind normal). Das Wetter servierte uns einen Sonne-Wolkenmix am Himmel und bei einer Wellenhöhe von 1,6 Metern bereitete ich mich gedanklich auf einige Patienten mit »Kinetosen« (Seekrankheit) vor, die uns gegen Mittag bei der Ankunft der Ausflugsschiffe erwarten würden. So waren mein Kollege und ich gerade an der Paracelsus Nordseeklinik beim Aufrüsten des RTW nach den bereits erwarteten Einsätzen der seekranken Tagestouristen, als uns der DME erneut alarmierte.

Gelber Rauch steigt auf. Was soll das denn heißen?

TEXT André Wagner

HEL GOL A ND

Bauarbeiten im Südhafen Helgoland

8:00 UHR

1. Mit Atemschutzgerät per Boot auf dem Weg zum Ein-satzort – eine Besonderheit der Insel Helgoland.

2. Der Einsatzort im Helgolän-der Südhafen am Ende des Bootssteges.

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14:23 UHR EINSATZMELDUNG: *14:23*NOTF*GELBER UNBEKANNTER RAUCH IM SÜDHAFEN*

TECHNISCHE HILFELEISTUNG*NA MITALARMIERT*SR*

Im selben Moment hörten wir schon die Sirenen der Feuerwehr, und so machten wir uns gemeinsam mit dem Notarzt auf den Weg zur Einsatzstelle in die Nähe des Wassersportclubs Helgoland im Südhafen. Beim Eintreffen sahen wir keinen Rauch oder andere Auffälligkeiten, und so parkten wir den RTW in einem uns zugewiese-nen Bereich. Nach der Meldung beim Einsatzleiter der Feuerwehr erhielten wir ein Lagebild.

Bei Bauarbeiten für den neuen Steg im Yachthafenbereich des Südhafens wurde während einer Unterwasserbohrung plötzlich ein unbekannter Stoff freigesetzt, der sich in Form von gelbem Rauch und Brodeln der Wasseroberfläche bemerkbar machte. Die Bohrung wurde von den Arbeitern sofort unterbrochen und der Notruf abgesetzt. Der gelbe Rauch wehte in Richtung des offenen Meeres und stellte somit keine direkte Gefahr für die Bevölkerung dar. Unser Auftrag beschränkte sich dem-nach primär auf die Bereitstellung für den Feuerwehreinsatz, da die Kameraden der Feuerwehr mit schwerem Atemschutzgerät die erste Sichtung der Einsatzstelle vornahmen. Sicherheitshalber erfolgte eine großräumige Absperrung des gesamten Bereiches.

Nach der ersten Erkundung stand fest, dass es bisher keinen Personenschaden gege-ben hatte. Der Wind stand immer noch günstig und verhinderte, dass unter Umstän-den eine größere Anzahl Betroffener oder sogar Verletzter von uns versorgt werden

musste. Ein Massenanfall von Verletzten (MANV) ist auf Helgoland eine besondere Herausforderung, da wir durch die Entfernung von über 60 km zum Festland eine lange Zeit auf uns alleine gestellt sind, bis weitere Hilfe eintrifft.

Wir diskutierten gemeinsam mit den anderen Fachdiensten die Frage, was letztend-lich zu dem gelben Rauch geführt haben könnte. Auch die Experten des Kampfmit-telräumdienstes waren eher ratlos, denn dieser Bereich der Insel war grundsätzlich freigegeben. Munitions- und Bombenaltlasten der Nachkriegszeit sind grundsätz-lich keine Seltenheit in Deutschland. Helgoland war bis zum Übergang der Insel an Deutschland ein Bombenübungsziel der Briten. Es ist also völlig unbekannt, was und in welcher Menge alles abgeworfen wurde. Viele Gedanken kreisten weiterhin in den Köpfen der Fachleute, was Auslöser des »Gelb-Rauchphänomens« gewesen sein könnte. Eine wirkliche Erklärung gab es aber noch nicht.

3. Gefahrguteinsatz – Unter-stützung kommt auch vom Festland. Allerdings dauert es, bis die Hilfe da ist.

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Es ist mittlerweile ca. 16:00 Uhr, und es kann immer noch keine Entwarnung ge-geben werden. Es besteht der Verdacht, dass vielleicht Phosphor angebohrt wurde. Letztendlich konnte das aber nicht bestätigt werden, weil Phosphor erst bei einer Temperatur von 25°C reagiert und die Nordsee nur 18°C warm war. Gab es die Reaktion aufgrund des heißen Bohrkopfes? Eine vielleicht plausible Erklärung, den-noch nur eine Vermutung. Die ganze Zeit über wurde mit dem Festland Kontakt gehalten. Ein Spezialteam aus Pinneberg war bereits auf dem Weg auf die Insel um festzustellen, um welchen Stoff es sich handelt. Das Schiff der Wasserschutzpolizei brachte die Experten nach Helgoland. Nach entsprechenden Messungen und La-boruntersuchungen erhärtete sich zunehmend der Verdacht, dass es sich bei dem ausgetretenen Stoff um Senfgas handeln könnte. Eine letztendliche Gewissheit gab es aber immer noch nicht. Senfgas ist als chemischer Kampfstoff ein direktes Kon-taktgift, das zu schweren Hautschädigungen führen kann, aber auch stärkste Atem-wegsprobleme nach sich zieht. Vom erhöhten Krebsrisiko ganz abgesehen.

Die Feuerwehr errichtete eine Dekontaminationsstelle für die Einsatzkräfte. Auch hatten wir ständigen Kontakt zur KRLS West in Elmshorn, die uns mit allen wichti-gen Informationen versorgte. Nach ersten Ermittlungen ist der Bohrer in einer Tiefe von ca. drei Meter wohl auf einen Hohlkörper gestoßen. An dieser Stelle befand sich zu Kriegszeiten der U-Bootbunker, und der vermutete Felssockel könnte Beton des Bunkers sein. Was sich unter dem Bunker befinden würde, war noch völlig unklar.

Die Stunden vergingen und der Einsatz zog sich in die Länge. Wir kamen immer mehr zu der Erkenntnis, dass es auch ganz anders hätte laufen können. Anstatt des Rauches hätte auch ein alter Torpedo hochgehen können. Die Folgen sind nicht auszudenken.

Zwei Feuerwehrkameraden wurden dann doch noch unsere Patienten. Mit leich-tem Schwindel und Übelkeit sowie leichten Kreislaufproblemen empfahlen wir nach unserer Untersuchung den Feuerwehrleuten, sich für heute ablösen zu lassen. Auch die Mitarbeiter der Spezialfirma, die in unmittelbarer Nähe des Bohrkopfes waren, hatten wir im Blick. Sie blieben symptomfrei, so dass bei den Feuerwehrkameraden am ehesten ein Schwächeanfall zu vermuten war.

16:00 UHR

ZU DENKEN GAB UNS EIN VOGEL, DER IN DER NÄHE DER BOHRUNG INS WASSER TAUCHTE UND NACH EIN PAAR

STUNDEN TOT IM WASSER TRIEB.

4. Experten des LZ-G des Kreises Pinneberg unterstüt-zen den Einsatz auf der Hoch-seeinsel.

5. Der Einsatz im Chemie-schutzanzug (CSA) ist nicht ungefährlich.

RKiSH-News 03 –– Oktober 2019 RKiSH-News 03 –– Oktober 2019

Zu denken gab uns ein Vogel, der in der Nähe der Bohrung ins Wasser tauchte und nach ein paar Stunden tot im Wasser trieb. Auch Fische trieben in der Umgebung der Stelle leblos im Wasser, und wir waren froh, dass der Wind immer noch konstant von der Insel wegwehte.

Kurz nach 21:00 Uhr traf das Spezialteam für Kampfmittelräumung für ABC-Waf-fen auf Helgoland ein. Die Zeit verging weiter, und unser Auftrag beschränkte sich immer noch auf die Bereitstellung an der unmittelbaren Einsatzstelle. Im Falle eines Paralleleinsatzes des RTW wären die Arbeiten bis zur Wiederverfügbarkeit gestoppt worden. Für das leibliche Wohl wurde von der Gemeinde gesorgt und durch die Feuerwehr organisiert, denn »ohne Mampf kein Kampf«.

Die Zeit lief weiter und nach mehreren Beprobungen konnte immer noch keine Ent-warnung gegeben werden. Die Detektoren reagierten weiterhin, aber durch die hohe Vermischung des Stoffes mit Wasser konnte immer noch nicht mit Sicherheit gesagt werden, was es für eine Substanz war. Aus Sicherheitsgründen wurde der Bereich um die Bohrstelle weiterhin gesperrt und weitere Prüfungen verschoben.

Um 2:23 Uhr, also genau 12 Stunden nach der Alarmierung, wurden wir letztend-lich aus dem Einsatz entlassen – dankbar, dass nichts Schlimmeres passiert war, und mit einem geschärften Bewusstsein für das, was alles hätte passieren können.

Die Einsatzstelle wurde im weiteren Verlauf an die Wasserschutzpolizei und das Küstenwachenschiff Neuwerk übergeben. Die Neuwerk hat ein eigenes Labor an Bord. Auch auf dem Festland wurden weitere Proben zu dem Stoff analysiert. Eine bestätigte Information, welcher Stoff es letztendlich war, liegt uns nicht vor. Die Feuerwehr Helgoland beendete den Einsatz ca. zwei Stunden nach uns.

2:23 UHR

21:00 UHR

6. Versorgung, Dekontamina-tion, Aufenthalt – alle nötigen Bereiche wurden in Zelten abgebildet.

Seite 36

Leitstelle, wir brauchen mal die Drehleiter

TEXT Stefan Hardt

MI T E IN A NDER

Übung der Feuerwehr Itzehoe

RKiSH-News 03 –– Oktober 2019

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Seite 37

Itzehoe – Rettungsdienst und Feuer-wehr haben bekanntlich seit jeher eine große Schnittmenge, wenn es um Ein-sätze verschiedenster Art geht. Ob Feuer, Verkehrsunfall, Türöffnung oder sonsti-ge Lagen: Immer wieder trifft man sich. Durch die typisch deutsche, recht strik-te Trennung von Ausbildung, Diensten und zunehmend leider auch von Übun-gen bleibt als gemeinsamer Treffpunkt fast nur der Realeinsatz. Gerade da ist aber für gegenseitiges Erklären, gemein-sames Diskutieren oder Ausprobieren keine Zeit. Der Einsatz muss laufen.

Deswegen habe ich mich besonders ge-freut, als die Fachgruppe Drehleiter der Feuerwehr Itzehoe bei mir anfragte, ob sie mit ihrer Technik mal bei uns vor-beikommen und üben könnten. Na klar! Kevin Suck, erfahrener Feuerwehr-mann, Gruppenführer und Fachaus-bilder, hatte dann für den 27. Juli seine Gruppe mobilisiert und setzte selbige am Morgen mit mehreren Fahrzeugen Richtung Rettungswache in Marsch. Unsere Kolleginnen und Kollegen wa-ren im Vorfeld natürlich informiert und ausdrücklich eingeladen, sich zu beteili-gen. Schwerpunktthema des Tages war nämlich die Patientenrettung mit Hilfe der Drehleiter – das Paradebeispiel für die gemeinsame Arbeit beider Organi-sationen. Welche Möglichkeiten gibt es überhaupt? Welche Trage kann wie am Korb befestigt werden? Was muss be-achtet werden? Wo sind die Grenzen des Machbaren erreicht? Fragen dieser Art wurden in einer abwechslungsreichen Mischung aus Theorie und Praxis den ganzen Vormittag über diskutiert und geübt.

Das Anleitern zur Patientenrettung aus dem Fenster, die Übergabe der Trage samt Patient aus dem Gebäude zum Lei-terkorb, das Abseilen per Schleifkorb-trage – all das wurde an verschiedenen Gebäudeteilen geübt und getestet. So konnte ein gegenseitiges Verständnis ge-fördert werden, das im Einsatz nur von Vorteil sein kann.

Als Höhepunkt im besten Wortsinn hat-ten zum Abschluss interessierte Kolle-gen noch die tolle und seltene Gelegen-heit, ihre Höhenfestigkeit zu testen und mit der Leiter ganz nach oben zu fahren. Aus ca. 30 m Höhe bot sich dann auch eine ganz neue Perspektive auf Itzehoe und Umgebung.

Alle Beteiligten haben den Tag als sehr gelungen angesehen, vielleicht mag auch die leckere Grillwurst mit Kartoffelsalat einen Teil dazu beigetragen haben. Aber auch die technische Seite war ein be-sonderes und lehrreiches Erlebnis. Eine Wiederholung ist wahrscheinlich: Für das nächste Jahr haben wir bereits einen ähnlichen Tag ins Auge gefasst und hof-fen, auch auf diese Weise die gute Zu-sammenarbeit noch weiter auszubauen.

Danke an alle Kolleginnen und Kolle-gen, die aktiv dabei waren und den Tag mit viel Spaß und Engagement mitge-staltet haben!

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2. Vorbereitung der Schleifkorbtrage am Korb der Drehleiter.

3. Abseilen der Schleifkorbtrage.

4. Mit einer Belastbarkeit des Korbes von 500 kg ist die Rettung von

Patienten mit der Drehleiter eine gute Unterstützung, wenn ein

Treppenraum zu eng oder zu steil ist.

5. Die Übergabe der Trage an den Rettungskorb der Drehleiter muss

immer wieder geübt werden.

1. Die Zusammenarbeit mit der Feuerwehr ist professio-nell und auf Augenhöhe. Auch, wenn es mit der Drehleiter mal hoch hinaus geht.

Obst- und Gemüsekorb Bewerbungen

TEXT André von Glischinski

Juli 2019

Seite 38

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GESUND ER N Ä HR EN

RW Glückstadt

Videobeitrag

www.rkish.de/media/glueckstadt

RW Uetersen RW Krumstedt

Seite 39

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RW QuickbornRW Elmshorn

Knurrt der Magen und ist leer, fällt arbeiten den Elmshornern schwer.

Doch sind wir satt und wohl genährt, wird sich über keinen INF-Transport beschwert.

Dank Äpfel und Banane hissen wir die Fahne!

Ohne Erdbeeren und Kirschen hört man uns nur Zähne knirschen.

Und da der Obstkorb ist gesund, verschwindet er ganz schnell im Mund.

Um die Auslastung zu ertragen, wollen wir von der 34 fragen,

ob ihr noch einen übrig habt, der unsere Qualen lindert und die Sanis labt?

RW Westerdeichstrich

07.07.19 NOTF NA *302, Quickborn, Kieler Straße 128 an der Rettungswache

Rettungsdienst durch Gärtner alarmiert, bewusstlos aufgefunden

Patient: männlich, 6 Monate alt

Situation: nur auf Schmerzreiz erweckbar, liegend angetroffen, blass grünes Blattkolorit, Extremitäten abknickend und stark ausgetrocknet

Lebensrettende Sofortmaßnahmen eingeleitet

Nachforderung Obstkorb zur Vitamin Gabe!!

Heide-Süd

Seite 40

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RW Jevenstedt

Obst und Gemüse

Die Zitrone saß als Heckenschütze Auf ihrem Baume auf der Lauer Weil niemals wer vorüberflitzte Wurde sie gelb und ganz schön sauer.

Die Birne hing an ihrem Baume Ich glaub es war ein Pflaumenbaum Und glaubte fest sie sei eine Pflaume Es war wohl nur ein eitler Traum

Auf der Palme die Banane Fühlt sich heute gar nicht wohl Die Nachbarin hat eine Fahne Und alles riecht nach Alkohol.

Die Kirschen gestern noch ganz blassErstrahlt in tiefstem Dunkelrote Die Wespe erzählte ihr zum Spaß Eine dreiste Bienenzote.

Die Pflaume wollte gern Zwetsche sein Und hat sich heimlich umgeschminkt Kein Zwetscherich fiel auf sie rein Sie haben dankend abgewinkt.

Eine dicke Aprikose Hing an ihrem Ast ganz lose Da kam die Feuerwehr gerannt Und hat ein Sprungtuch aufgespannt.

Das Dasein ist ein böser Traum Sann der Pfirsich auf seinem Baum Fall ich runter von dem Ast Werde ich von jemand angefasst.

Die Möhre noch nicht ausgegraben Möchte viele Schrumpeln haben Sie meint sie muss sich schon beizeiten Auf jeden Einsatz vorbereiten.

Die Bohnen hochgerankt an Stangen Vereinigen sich im Verlangen Sie wollen, so sind nun mal die Bohnen, Gemeinsam in der Schote wohnen.

Des Salatkopfs größtes Sehnen Dass er äußert unter Tränen: Gebt mir bitte eine Decke Mich macht der Schneck zur Schnecke.

Lang hat der Kohlkopf nachgedacht Was er wohl am besten macht Wird weiß er oder wird er rot Auch Wirsing wäre ein Angebot.

Reifeprozess bedeutet mir viel Denkt Frau Tomate auf dem Stiel Und überlegt ganz unbefangen Färb ich die Backen oder die Wangen?

Vielen Dank für die kreativen Einsendungen! Der nächste Bewerbungsschluss für einen Obst- und Gemüsekorb in der Zeit vom 27. Januar bis 19. April 2020 ist am

23. Januar 2020.

Ostrohe

Brunsbüttel / Westerbüttel

Stellenausschreibung Geltungs-bereich

erstellt RW 13 autorisiert : RW 15Geprüft QM

verant-wortlich

WachenleitungThemengebiet

Ausschreibung gültig : Ab 22.07.2019 Anlagen 1

Stellenausschreibung: Obst für wacheneigenen Obstkorb

Ziel: Viel Obst für hungrige Bäuche

Die Rettungswachen St. Michaelisdonn und Westerbüttel suchen zum nächstmöglichen

Zeitpunkt Unterstützung in der Finanzierung von vielen verschiedenen saisonalen und

regionalen Früchten und Obst.

Wir stellen Ihnen die freie Wahl, auf welche Art und Weise Sie eine Finanzierung

sicherstellen.

Für das Zusammenstellen Ihrer Bewerbungsunterlagen berücksichtigen Sie bitte noch

folgende Hinweise: Zu einer aussagekräftigen Bewerbung gehören auch für interne

Bewerber

– das Bewerbungsanschreiben

– ein fast vollständiger Lebenslauf und

– mit dem Lebenslauf in Verbindung stehenden Referenzen (Bescheinigungen und

Zertifikate zur Geldbeschaffung)

Für weitere Fragen stehen wir Ihnen gern zur Verfügung.

Mit freundlichen Grüßen

RW 13 und 15

RKiSH-News 03 –– Oktober 2019

Seite 41

RKiSH-News 03 –– Oktober 2019

Bad Segeberg – Am Montag, den 23. September 2019, traf sich die erst in diesem Monat gegründete Betriebssportgruppe Radsport zu ihrer ersten ge-meinsamen Ausfahrt, an der fünf von derzeit acht Kollegen teilnahmen. Nils von der RW Bad Sege-berg hatte vorab drei Touren geplant; es wurde ein-stimmig von den Teilnehmern für seine »Hausrun-de« entschieden.

Bei allerbestem Rennrad-Wetter und Temperatu-ren um die 20 Grad ging es um 10:00 Uhr in Bad Segeberg los. Die knapp 43 km lange Strecke starte-te mit zügigem Tempo südlich nach Klein Glade-brügge und über Neuengörs weiter in den nörd-lichsten Teil des Kreises Stormarn über Pöhls, Heilshoop nach Langniendorf. In diesem Abschnitt betrug die Steigung durchschnittlich 6 %.

Von dort ging es an der Kreisgrenze zu Ostholstein im östlichsten Bereich des Kreises Segeberg nach Reinsbek, Goldenbek, Westerrade und über Schie-ren wieder nach Bad Segeberg. In gut anderthalb

Stunden wurde die knapp 43 km lange Ausfahrt mit einer Durchschnittgeschwindigkeit von 28,3 km/h und insgesamt 272 Höhenmetern gefahren.

Auf der Rettungswache 41 wurden die Radler von den Kollegen und dem Wachenleiter herzlichst be-grüßt und bei einer Tasse Kaffee wurde die nächs-ten Ausfahrten am 07. und 21. Oktober in Stein-burg und Dithmarschen besprochen. Es wird auch überlegt, gemeinsam an Jedermannrennen teilzu-nehmen.

Wer Interesse hat, der Betriebssportgruppe beizu-treten oder einfach nur an einer Ausfahrt teilneh-men möchte, kann sich gerne bei Domenik Sauer (RW St. Michaelisdonn, [email protected]) oder Nils Rademaker (RW Bad Segeberg, [email protected]) per E-Mail melden. Ganz nach dem Motto:

Ja, mir san mit’m Radl daTEXT Nils Rademaker

GEMEINS A M SP OR T T R E IB EN

1. Die Strecke. 2. v.l.n.r.: Dominic Molzahn (RW 22), Martin Hinsch (RW 22), Nils Rademaker (RW 41), Domenik Sauer (RW 15) und Simon Bergmann (RW 41).

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Gesundheitstag in Bad Segeberg – und eine Frage

TEXT André von Glischinski

GESUNDHEI T

Bad Segeberg – Der 26. Juni 2019 be-durfte vieler Vorbereitungen. An diesem Mittwoch fand der dritte RKiSH-Ge-sundheitstag, ausgerichtet vom Team Gesundheitsmanagement, in der Kreis-feuerwehrzentrale Bad Segeberg statt. Die Vorbereitungen haben sich gelohnt. Die spontane Reaktion eines Teilneh-mers: »Das, was ihr hier auf die Beine ge-stellt habt, ist beeindruckend.« Es gibt aber auch ein Aber! Und zu diesem »aber« ha-ben wir am Ende dieses Artikels ein paar Fragen an euch.

Erst einmal jedoch zum Tag: An 15 Sta-tionen konnten die Teilnehmer sich ak-tiv beteiligen. Es war uns in der Vorbe-reitung wichtig, nicht nur Flyer zu verteilen, sondern einen echten Mehr-wert für die Teilnehmer zu organisieren. Und diesen echten Mehrwert gab es! An dieser Stelle ein großes Dankeschön an alle Helfer aus der RKiSH und an die externen Unterstützer der AOK-NW, der ASPE-Betriebsmedizin, der MSH-Hamburg und des Kreisfeuerwehrver-bandes Segeberg und an die beiden Masseure!

Um auch im Nachgang niemanden zu vergessen, hier nochmal die Stationen, welche für die Mitarbeiter der RKiSH organisiert wurden:

- Reaktionstest mit der ASPE-Arbeitsmedizin- Back-Check –

wie kräftig ist dein Rücken – AOK-NW- Gesundheitsflieger »Icarus« – halte dein

Gleichgewicht – AOK-NW- Aktion saubere Hände –

RKiSH-Team Hygiene- Indoor-Cycling – Fahrradfahren

als Gruppenerlebnis – Marco Will- Körperfettanalyse – AOK-NW- Auswertung der Befragung zur psychologi-

schen Belastung im Rettungsdienst – MSH Medical School Hamburg

- MediMouse® – Analyse deiner Rückenform – AOK-NW

- HRV-Stress-Test – RKiSH Team PSNV-E- Wer bin ich? Und wie viele? –

RKiSH Psychologische Beratung Jasmin Rappat

- Sucht- und Rauschbrille – RKiSH-Team Suchthilfe

- Venenscan – AOK-NW- Massage- Vitamin-B-Test- Smoothies selbst gemacht – RKiSH-Team

Gesundheitsmanagement

Neben einem exklusiven RKiSH-Turn-beutel, den alle Teilnehmer bekommen haben, gab es am Ende eine Auslosung mehrerer Mitmachpreise.

Die Gewinner sind:Hauptpreis Einkaufsgutschein

deiner Wahl im Wert von 40 Euro: Rolf Küllsen

RKiSH-Kochbuch »Retten & Kochen«: Yvonne Rahner

je ein RKiSH-Laufshirt: Frank Mangels, Hans-Werner Boll,

Nicole Schmelzkopf

RKiSH-News 03 –– Oktober 2019 RKiSH-News 03 –– Oktober 2019

Seite 43

Kommen wir jetzt zum »Aber«: Leider war die Teilnehmerquote durch die Kol-legen der RKiSH nur sehr gering. Jedem teilnehmenden Mitarbeiter der RKiSH wurden zwei Stunden Arbeitszeit gutge-schrieben. Trotzdem sind nur knapp 40 Mitarbeiter und externe Gäste zum RKiSH-Gesundheitstag gekommen. Das sind natürlich deutlich weniger als erhofft. Wir vom Team Gesund heits-management stellen uns die Frage, war-um dies so war. Was können wir besser machen? Wir haben den Gesundheitstag sehr aufwendig vorbereitet und bewor-ben. Es gab zwei Artikel in den RKiSH-NEWS, auf jeder Rettungswache und an jedem Standort ein Plakat, eine Betrieb-liche Information im Intranet, Hinweise bei Facebook und Instagram, einen Hin-weis in Form eines Stempels auf der Startseite des Intranets und einen per-sönlichen Flyer in jedem Fach der Kolle-gen im VB Segeberg. Trotzdem haben uns im Nachgang Mitarbeiter mitgeteilt, dass sie nichts von diesem Tag wussten. Darum die Frage an dich:

Wie können wir dich, auch zu anderen Angeboten des Teams GM, mit Informatio-

nen erreichen?

Es wäre sehr hilfreich, wenn du uns zu dieser Frage ein Feedback geben könn-test. Aber auch allgemein zum Angebot des Gesundheitstages würden wir gerne deine Meinung hören. Warum war das Angebot für dich interessant oder nicht interessant?

Wir sind gespannt auf deine Rückmel-dung unter [email protected]!

WIE KÖNNEN WIR

DICH

MIT INFORMATIONEN ERREICHEN?

1. Das RKiSH-Team auf dem Gesundheitstag. (v.l.n.r. Jörg Janouschek, Katharina Her-mann, Patrick Beck, Domenic Sauer, André von Glischinski, Rolf Ruhnke, Kai von Ren-teln, Jasmin Rappat, Marco Will, Lisa Petong, Nadine Theel).

2. Die Angebote auf dem Gesundheitstag.

3. Der Gesundheitsflieger »Icarus« von der AOK-NW.

4. Indoor-Cycling in der Halle der Kreisfeuer-wehrzentrale.

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Glücksburg – Ich bin Lisa, 24 Jahre alt und arbeite als Notfallsanitäterin mitt-lerweile auf der Rettungswache in Nor-derstedt. Vorher war ich in Rendsburg. Neben dem Rettungsdienst betreibe ich in meiner Freizeit die Sportart »Triath-lon«. Ich starte für den Verein »USC Kiel« und darf meinen Verein seit nun zwei Jahren in der Regionalliga vertreten.

Für das Jahr 2019 hatte ich mir zum ersten Mal vorgenommen, an einer Mit-teldistanz teilzunehmen. Für alle, die sich mit Triathlon nicht auskennen: Tri-athlon besteht aus den drei Sportarten Schwimmen, Radfahren und Laufen. Diese müssen alle hintereinander, und das in möglichst kurzer Zeit, absolviert werden. Es gibt natürlich unterschied-liche Distanzen. Der Volkstriathlon oder auch Jedermann (500 m Schwim-men – 20 km Radfahren – 5 km Laufen) ist die kürzeste Distanz und wäre somit die perfekte Distanz für Einsteiger! Doch bei

mir sollte es dieses Jahr noch länger wer-den, als die Jahre zuvor. Ich hatte mich für den »Ostseeman 113« in Glücksburg angemeldet. Dafür musste ich 1,9 km Schwimmen, 90 km Radfahren und an-schließend noch 21 km laufen. Da hatte ich mir aber was vorgenommen…

Am Sonntag, dem 04. August 2019, war es dann soweit. Ich fühlte mich mäßig vorbereitet und ein wenig Angst vor den Quallen hatte ich auch schon, denn wir würden die 1,9 km in der Ostsee (Flens-burger Förde) schwimmen müssen. Zum Glück spielten die Wetterbedingungen mit. Draußen waren 15 Grad, es war windstill und leicht bewölkt. Die Wasser-temperatur betrug 21 Grad, so dass wir mit Neoprenanzug schwimmen durften. Ich freute mich innerlich, da die Qual-len so keine Chance hätten, mich zu at-tackieren… Dachte ich… mein Gesicht und meine Füße waren vom Neopren-anzug allerdings nicht bedeckt. Kaum hatte ich die Hälfte der Schwimmstre-cke geschafft, kam ich in ein Quallen-feld, in dem die erste Feuerqualle mich im Gesicht erwischte und eine andere meinen Fuß streichelte. Autsch, das tat weh, aber da musste ich durch. Der Tag hatte ja gerade erst angefangen. Nach 39 Minuten hatte ich die 1,9 km lange Schwimmstrecke geschafft. Zwar nicht in meiner Wunschzeit, denn durch das große Starterfeld musste ich häufig auf-passen, dass mich niemand unbeabsich-tigt tritt oder »überschwimmt«.

Dann ging es in die Wechselzone, um die nächste Disziplin zu starten und mein Rennrad zu holen. Auch der Wechsel wird im Training geübt, um im Wettkampf innerhalb kürzester Zeit vom Schwimmen zum Radfahren über-gehen zu können. Dafür habe ich einen »Tri-Suit«, einen speziellen Anzug, der in allen drei Disziplinen getragen werden kann. So konnte ich die 90 km in 2:39 Stunden absolvieren, was einer durch-schnittlichen Geschwindigkeit von 33,5 km/h entspricht. Leider ging in der letz-ten von drei Runden meine Gangschal-tung kaputt, da sich eine Schraube ge-löst hatte. Ich musste nun dauerhaft mit dem schwersten Gang vorlieb nehmen…als wäre es nicht schon anstrengend ge-nug. Trotzdem hat mir das Radfahren sehr viel Spaß gemacht, und die Stim-mung war großartig, als ich durch die publikumsreichen Abschnitte fuhr. Bei einem so langen Wettkampf ist es be-sonders wichtig, auf die eigene Flüssig-keits- und Nahrungszufuhr zu achten. Da man beim Radfahren keinen Burger verschlingen kann, wird auf dickflüssi-ge Gele zurückgegriffen, die man trin-ken kann oder auch einfach muss. Die schmecken zwar nicht wirklich gut, be-inhalten aber alle Dinge, die man benö-tigt, um den Körper bei der hohen Bean-spruchung optimal zu versorgen.

Nun war ich schon über drei Stunden unterwegs, als ich wieder in die Wech-selzone zurückkam, um dann in meine

Ostseeman 113 Glücksburg

TEXT Lisa Schnoor

SP OR T L ICH

1,9 km Schwimmen / 90 km Radfahren / 21 km Laufen

RKiSH-News 03 –– Oktober 2019 RKiSH-News 03 –– Oktober 2019

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Laufschuhe zu hüpfen und noch einen Halbmarathon zu bewältigen. Viele frag-ten mich, ob ich verrückt sei, so etwas freiwillig zu machen – spätestens beim Laufen frage ich mich das dann auch… Nun gut, was ich anfange, bringe ich zu Ende!

Die ersten Kilometer nach dem Radfah-ren sind immer hart. Die Beine wollen meist noch nicht so richtig, weil nun eine andere Belastung gefordert ist, aber spätestens nach fünf Kilometern bin ich dann im »Flow«. Laufen ist eigentlich eine starke Disziplin von mir. Da das Laufen aber immer als Letztes kommt und die Muskeln dann bereits müde sind, ist es oft eine Qual. Mein Motto zur Bewäl-tigung: »Zähne zusammen beißen und durch«. Das Tolle an dem Wettkampf in Glücksburg ist, dass es ein Riesenevent mit toller Musik, Moderation und einer Zuschauertribüne ist. Die Stimmung ist einfach euphorisierend. Eine Runde im Halbmarathon ist sieben Kilometer lang, also kam ich bei 21 km Strecke dreimal durch den Start/Ziel-Bereich, und erleb-te dreimal auf ein Neues die Motivation durch das Publikum.

Die 21 km konnte ich einer Zeit von 1:43 Stunden absolvieren, was einen Schnitt von 4:58 min/km ausmacht. Ich war damit sehr zufrieden, vor allem weil die Laufstrecke sehr hügelig war.

Als ich dann nach 5 Stunden und 7 Mi-nuten in den Zielkanal einlief, bekam

ich richtig Gänsehaut und wurde sogar etwas emotional. Es ist einfach ein tol-les Gefühl, sich ein Ziel zu setzen und dann auch zu schaffen (was sicher jeder von uns kennt, egal ob im Sport oder in anderen Dingen).

Das schönste und befriedigendste Ge-fühl nach dem Zieleinlauf war das Wis-sen, sich völlig kaputt und »zerstört« später zu Hause auf dem Sofa eine Pizza und isotonisches Bier gönnen zu dürfen.Später erfuhr ich, dass ich in der Ge-samtwertung die zehnte von über 100 Frauen geworden bin. Darauf bin ich schon ein bisschen stolz.

Und nun ist dieses Ziel auch geschafft. Welches Ziel ich mir im nächsten Jahr setze, wird sich zeigen… aber wie sieht es mit dir aus?

Bei Fragen zum Thema Triathlon, z.B. welcher Wettkampf sich in Schleswig-Holstein am besten als Triathlon-An-fänger eignet oder zum Thema »Trai-ning« kann mich jeder gerne per E-Mail anschreiben ([email protected]). Viel-leicht findet sich ja auch eine Gruppe von Motivierten, mit denen wir gemein-sam nächstes Jahr zusammen zu einem Wettkampf fahren können, da Staffeln auch fast überall möglich sind. Ich wür-de mich jedenfalls freuen.

Sportliche Grüße, Lisa Schnoor

1. In der ersten Wechselzone – raus aus dem Neoprenanzug.

2. Bei Wassertemperatur von 21 Grad auf die 1,9 km Schwimmdistanz.

3. 90 km in 2:39 Stunden – besonders die publikumsreichen Abschnitte machen Spaß und motivieren.

4. Nach 5 Stunden und 7 Minuten mit Gänsehaut und sehr emotional im Zielkanal.

RKiSH-News 03 –– Oktober 2019

Seite 46

Der Anstieg von psychosozialen Belas-tungen in der Gesellschaft hat eine hö-here Inanspruchnahme medizinischer Leistungen aufgrund von psychischen Erkrankungen zur Folge. Dies stellt das Gesundheitssystem vor große He-rausforderungen. Eine Chance, den aktuellen Versorgungsengpässen entge-genzuwirken, bieten internetgestützte Interventionen, häufig auch als E-Men-tal-Health Produkte bezeichnet. Der Be-griff E-Mental-Health beschreibt dabei die Nutzung digitaler Hilfsmittel in der psychischen Gesundheitsversorgung.

Die Nutzung des Internets und medialer Angebote via Smartphone, Tablet oder Computer gehören zu unserem Alltag. Eine bevölkerungsrepräsentative Studie belegt, dass 64,5 % der deutschen In-ternetnutzer bei Gesundheitsfragen auf das Internet zurückgreifen. Für 43,7 % aller deutschen Internetnutzer stellt das Internet bei psychischen Problemen eine Anlaufstelle dar (Eichenberg & Brähler, 2013).

Internetgestützte Interventionen kön-nen in verschiedenen Phasen psychoso-zialer Beanspruchung dazu beitragen, Symptome zu lindern und Belastungen zu reduzieren. Die Wirksamkeit psy-chologischer Online-Interventionen ist inzwischen für unterschiedliche psy-chische Erkrankungen belegt (siehe Abb. 1). Der Einsatz dieser reicht von

Prävention über psychotherapeutische Internet-Interventionen zur Überbrü-ckung von Wartezeiten oder als Ergän-zung herkömmlicher Methoden, bis hin zur Unterstützung nach Abschluss einer Behandlung (Eichenberg & Ott, 2011).

In Nachbarländern wie Schweden und den Niederlanden gehören internetge-stützte Therapien bereits zum Regelan-gebot, und die Kosten werden von den Krankenkassen übernommen. Auch in Deutschland bieten inzwischen immer mehr Krankenkassen ihren Versicherten Online-Interventionsprogramme an.

Psychologische Online-Beratung in der RKiSH

Ab September bietet die Psychologische Beratung der RKiSH den Kolleginnen und Kollegen persönliche Beratungsge-spräche, kombiniert mit Online-Inter-ventionen, an.

Die angebotenen Trainings des GET.ON Instituts basieren auf wissenschaft-lich anerkannten psychotherapeutischen Techniken und erfüllen die Qualitäts-standards entsprechend den DGPPN1-Kriterien (Klein et al., 2016). Eine Über-sicht zu den Themen zeigt Abbildung 2.

E-Mental-HealthTEXT Jasmin Rappat

P R ÄV EN T ION FÖR DER N

+ Evidenz ++ hohe Evidenz x Forschungslücke

Abbildung 1: Wirksamkeit von Internet-Interventionen (Klein et al., 2016).

1 Deutsche Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde

Einteilung psychologischer

Internet-Interventionen

Evidenzebenen, eingeteilt nach ausgesuchten Störungen

Substanz-Störungen

Schizo-phrenie

Depres-sion

Panik- Störung

Soziale Phobie

PTSD

Synchrone Kommunikation (zeitgleich, z.B. Therapie über

audiovisuelle Medien)

x x + x x +

Asynchrone Kommunikation (zeitversetzt, z.B. Therapie via E-Mail)

x x + x x x

Nicht angeleitete Selbstmanagement-Interventionen ++ + ++ ++ ++ +

Angeleitete Selbstmanagement-Interventionen

x x ++ ++ ++ ++

RKiSH-News 03 –– Oktober 2019 RKiSH-News 03 –– Oktober 2019

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Die Online-Gesundheitstrainings von GET.ON beinhalten je nach Programm sechs bis acht Lektionen à 45 bis 60 Mi-nuten Bearbeitungszeit. Alle Internet-basierten Gesundheitstrainings sind auf einer verschlüsselten Online-Plattform zugänglich. Die Vergabe der Lizenz-schlüssel zu den Programmen erfolgt über die Psychologische Beratung.

Zusätzlich zu den Online-Trainings ist es ab sofort möglich, Beratungsgesprä-che via Nextcloud als Video-Telefonie durchzuführen. Nach einem persönli-chen Erstgespräch können wir gemein-sam besprechen, ob dies eine Option für dich ist.

Darüber hinaus ist die Etablierung eines Blogs in Planung. Dieser soll für alle Kolleginnen und Kollegen im Intranet zugänglich sein und über verschiedene Themen im Bereich psychosozialer Be-lastungen informieren.

Bei Fragen zum Angebot der Psycholo-gischen Beratung meldet euch gerne per E-Mail oder mobil.

Natürlich stehe ich euch auch weiterhin für persönliche Gespräche zur Verfü-gung.

Quellen:

Eichenberg, C. & Brähler, E. (2013). Das Internet als Ratgeber bei psychischen Problemen: Eine bevöl-kerungsrepräsentative Befragung in Deutschland. Psychotherapeut, 58(1), 63-72.

Eichenberg C, Ott R (2012). Klinisch-psychologische Intervention im Internet: Ein Review zu empirischen Befunden störungsspezifischer Angebote. Psychothe-rapeut, 1, 58-69.

Klein, J.P., Gerlinger, G., Knaevelsrud, C., Bohus, M., Meisenzahl, E., Kersting, A., Röhr, S., Riedel-Heller, S.G., Sprick, U., Dirmaier, J., Härter, M., Hegerl, U., Hohagen, F. & Hauth, I. (2016). Internetbasierte Inter-ventionen in der Behandlung psychischer Störungen. Nervenarzt, 87, 1185-1193.

Abbildung 2: Mögliche Trainings des GET.ON Instituts

Quelle: https://geton-institut.de/#trainings

Kontakt

Du kannst zu mir kommen bei privaten so-wie beruflichen Problemen oder krisenhaf-ten Ereignissen. Wir können gemeinsam Strategien im Umgang mit belastenden Situationen entwickeln, die dir helfen, auch zukünftige Herausforderungen zu meistern.

Kontaktdaten der Psychologischen Beratung

E-Mail: [email protected] Mobil: 0162.401 78 62

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Ein hyperthermischer Notfall der besonderen Art

TEXT Christian Meyer-Glaue, Norbert Wunder

W ER T S CH ÄT Z UNG

am 29. Juli 2019

Elmshorn – Am Donnerstag, dem 25. Juli 2019, einem der heißesten Tage im bisherigen Sommer mit deutlich über 30 Grad, hat sich bei unserem Kollegen Christian Meyer-Glaue der Heißhun-ger auf ein erfrischendes Eis durchgesetzt. Als er im Radio auf der Frequenz von Radio Schleswig-Holstein (R.SH) vom »Eis-Alarm« hörte, war der Gedanke schnell gefasst, sich für alle Kollegen der Rettungswache Elmshorn dort zu bewerben.

Gesagt, getan, und die Bewerbung wurde gleich nach Dienstschluss online bei R.SH abgegeben.

Schon am Freitagvormittag klingelte das Telefon und R.SH-Moderatorin Carmen Wilkerlink mel-dete sich bei Christian Meyer-Glaue. Sie kündigte den Gewinn des Eis-Alarm für Montagmittag an der Rettungswache Elmshorn an.

Pünktlich um 14:00 Uhr besuchte R.SH am 29. Juli 2019 mit einem Kühlwagen und einem Eisbauch-laden die Rettungswache Elmshorn. Moderatorin Annika Flug und ihr Team fragten sich erst einmal durch unseren rettungsdienstlichen Alltag, bevor der »Eis-Alarm« dann gestartet wurde. Dazu gab es jeweils ein kleines Interview mit Christian als In-itiator und Norbert Wunder als zuständigem Wa-chenleiter.

Alle diensthabenden Kolleginnen und Kollegen wurden mit Eis versorgt, und das Eisfach im Kühl-schrank der Wache wurde so ausgestattet, dass auch die nachfolgenden Schichten noch etwas von der leckeren Abkühlung bekommen haben.

Aus Sicht der Rettungswache kann sich das gerne an jedem Hochsommertag wiederholen.

1. *29.07.2019*14:00 Uhr*NOTF*Elmshorn, Agnes-Karll-Allee*Rettungswache Elmshorn*Hyperthermischer Notfall* Therapie: Eisalarm von Radio Schleswig-Holstein*

RKiSH-News 03 –– Oktober 2019

Seite 49

Uetersen – Am 29. August wurde unser Kollege Peter Ohlbrecht sage und schrei-be 70 Jahre jung. Dies musste natürlich umfangreich gewürdigt werden. Seine Kollegen der Rettungswache Uetersen haben sich dafür etwas Besonderes aus-gedacht und Peter einen »Rettungs-Rol-lator« als Anerkennung für sein Alter sowie ein Louis-Gutschein überreicht. Sichtlich gerührt drehte er mit seinem neuen Gefährt sofort eine Runde auf dem Hof.

Peter ist dem Rettungsdienst inzwischen mehr als drei Jahrzehnte verbunden. Im Jahr 1986 ließ er sich zum Rettungssani-täter ausbilden und arbeitete von da an, neben seinem Hauptberuf in der Tätig-keit als Lehrer, im Rettungsdienst des Kreises Pinneberg. Nicht einmal vier Jahre später wurde er zum Rettungsas-sistenten »hoch geadelt«. Um weiter auf dem neuesten Stand zu sein, bildete sich Peter 1998 zum Lehrrettungsassistenten weiter. Als wohl ältester Mitarbeiter im Einsatzdienst der RKiSH bestand Peter dann 2017 die Ergänzungsprüfung zum Notfallsanitäter an der Akademie.

Wir wünschen Peter alles Gute und hof-fen, dass er so motiviert, humorvoll und wissbegierig die Mitarbeiterschaft der RKiSH noch viele weitere Jahre beglei-tet.

Rollator for one – oder der 70. GeburtstagTEXT Nadine Theel

AU S DER MI TA R B E I T ERS CH A F T

1. Die Kollegen der Rettungswache Uetersen.

2. Peter mit seinem »Rettungs-Rollator«.

RKiSH-News 03 –– Oktober 2019

Seite 50

IMPRESSUM

Sitz der Gesellschaft

Rungholtstraße 9

25746 Heide

Tel. 0481. 421 14 60

Fax 0481. 421 14 619

[email protected]

www.rkish.de

Geschäftsführer

Michael Reis

Eingetragen im

Handelsregister Pinneberg

HRB 1888 ME

Auflage

1.000

Verantwortlich für den Inhalt

Angela Hoyer

Gestaltung

vingervlug

vingervlug.com

NachwuchsAU S DER MI TA R B E I T ERS CH A F T

Wir freuen uns mit allen frisch gebackenen Eltern und wünschen von Herzen alles Gute!

AUCH UNS PASSIEREN FEHLER…

Wir bitten um Entschuldigung für den Abschreibefehler: Die Tochter von Elena Lengle heißt Mila, nicht Michi.

Mila Lengle09. Februar 2019 4.660 g und 56 cm Mutter Elena LengleStab Controlling, Pinneberg

Layla Rose Kampen07. Juli 20192.860 g und 49 cmMutter Vanessa Kampen RettAss Rettungswache Hohenwestedt

Thea Marleen Decker03. Juli 2019 3.030 g und 51 cm Vater Martin Decker Stab Controlling, Pinneberg

Karlotta Amelie Liedmann03. Mai 2019 3.480 g und 51 cm Vater Sascha Liedmann NotSan Rettungswache Wedel

Nahla Sophie Zimmermann05. Mai 2019 3.510 g und 52 cm Vater James Zimmermann NotSan Rettungswache Wedel

Lia Sophie Ohlsen 07. Mai 2019 4.150 g und 53 cmVater Torben Ohlsen NotSan Rettungswache Jevenstedt

Elias Jarne David 17. Juni 20193.600 g und 49 cmVater Dennis DavidWL Rettungswache Norderstedt

Finn David Gerrard26. Mai 20193.420 g und 50 cmVater Michael Mannke NotSanMutter Laura Gerrard RettAss Rettungswache Pinneberg

Jasper Löding08. Juni 2019 1.920 g und 45 cmVater Jannis Ramm NotSan Rettungswache Gettorf

RICHTIGSTELLUNG

RKiSH-News 03 –– Oktober 2019 RKiSH-News 03 –– Oktober 2019

Seite 51

Autoren dieser AusgabeM A G A Z IN

Jan Noelle S. 20 Stabsstelle Technische Entwicklung

Hans Marx S. 22 Team Gebäudemanagement

Stefan Hardt S. 23, S. 36 Wachenleiter RW Itzehoe, Nordoe, Büchsenkate, Team PR

Thorsten Behrendt S. 23 WL RW Henstedt-Ulzburg

Nadine Theel S. 24, S. 49 NotSan RW Uetersen, Team PR

Christian Mandel S. 24 Assistenz Unternehmensleitung, Pressesprecher, NotSan RW Itzehoe

Laura Suhr S. 26 NotSan RW Itzehoe, Team PR

Kai Anders S. 26 NotSan RW Itzehoe, Team PR

Sina Karp S. 26 Auszubildende Büromanagement 2. LJ

Mirko Venzke S. 4 Leiter Stab Personalcontrolling und Organisation

Henning Sander S. 6 Schulleiter RKiSH-Akademie

Florian Breitenbach S. 7 Projektmanager Unternehmensentwicklung

Lena Söth S . 8, S. 26 NotSan RW Ostrohe, Team PR

Stefan Preuß S. 10 NotSan RW Heide-Süd Team PR, Team MuK

Christopher Thon S. 12 Teamleiter Medizinische Qualitätssicherung

Martin Bode S. 13 NotSan RW Heide-Süd

Heiko Graff S. 19 Teamleiter Medizintechnik

Robin Arlt S. 30 Brandschutzamt Stadt Hanau

André Wagner S. 32 RettSan RW Helgoland

André von Glischinski S. 38, S. 42 Teamleiter GM, NotSan RW Wedel

Nils Rademaker S. 41 NotSan RW Bad Segeberg

Lisa Schnoor S. 44 NotSan RW Norderstedt

Jasmin Rappat S. 46 Dipl. Psychologin

Christian Meyer-Glaue S. 48 RettSan RW Elmshorn

Norbert Wunder S. 48 Wachenleiter RW Elmshorn

Unsere Unternehmensphilosophie

Dithmarschen | Pinneberg | Rendsburg-Eckernförde | Segeberg | Steinburg

Rettungsdienst Kooperationin Schleswig-Holstein gGmbH

HIER, UM ZU HELFEN.Unsere Unternehmensphilosophie prägt die gesamte Unternehmenskultur. Sie dient uns als

Orientierungshilfe bei all unseren Entscheidungen und Handlungen.

Die RKiSH ist der kommunale Rettungsdienst für die Kreise Dithmarschen, Pinneberg, Rendsburg-Eckernförde, Segeberg und Steinburg. Wir glauben daran, dass Helfen von großer Bedeutung für das Zusammenleben der Menschen ist. Für uns ist Helfen selbstverständlich. Als ein medizinischer Primärversorger sind wir in der Region immer für Sie da – schnell und professionell:

um Leben zu retten, um Sie notfallmedizinisch zu behandeln und um dafür zu sorgen, dass Sie die Hilfe bekommen, die Sie benötigen. Im Mittelpunkt unserer Arbeit steht der Mensch – die Hilfesuchenden und unsere Mitarbeiter. Um dieser Aufgabe

gerecht zu werden, braucht es motivierte, respektvoll und reflektiert handelnde Mitarbeiter, die stolz auf ihre Arbeit sind.

Wir orientieren uns dabei an vier Zielen:

2. FÜR ZUFRIEDENE MITARBEITER SORGEN Unsere Mitarbeiter sind das Wichtigste, was wir haben. Vertrauen ist die Basis unseres

Miteinanders. Wir schaffen Möglichkeiten und stärken Eigenverantwortung.

3. LERNEN FÖRDERN Uns ist es wichtig, ein Arbeitsumfeld zu gestalten, das Lust am Lernen ermöglicht.

Wir wecken Neugierde und lernen überall. Denn Wissen schafft Vertrauen und gibt Sicherheit.

4. RESSOURCEN ACHTSAM EINSETZEN Wir sind uns der Verantwortung bewusst, die wir als gemeinnütziges Unternehmen haben.

Mit den Ressourcen gehen wir bedarfsgerecht, wirtschaftlich und nachhaltig um. Wir gestalten ein leistungsfähiges und innovatives Unternehmen.

1. MENSCHEN BESTMÖGLICH HELFEN Wir lassen den Menschen die medizinische Hilfe und Unterstützung zukommen, die sie

benötigen: angemessen, wirksam und sicher. Dafür sorgen qualifizierte Mitarbeiter rund um die Uhr. Deshalb entwickeln wir die rettungsdienstliche Versorgung beständig weiter.