82
www.olympiazentrum-vorarlberg.at TRAININGSWISSENSCHAFT TRAININGSWISSENSCHAFT Übungsleiterausbildung Am Olympiazentrum Vorarlberg Dr. Antje Peuckert

Übungsleiterausbildung Trainingslehre 2016 Handout · Ausdauer (aerob) (anaerob) keine sensible Phase ab Pubeszenz. Langfristiger Leistungsaufbau Ausbildung der Sportler hat Vorrang

  • Upload
    others

  • View
    18

  • Download
    1

Embed Size (px)

Citation preview

Page 1: Übungsleiterausbildung Trainingslehre 2016 Handout · Ausdauer (aerob) (anaerob) keine sensible Phase ab Pubeszenz. Langfristiger Leistungsaufbau Ausbildung der Sportler hat Vorrang

www.olympiazentrum-vorarlberg.at

TRAININGSWISSENSCHAFTTRAININGSWISSENSCHAFT

Übungsleiterausbildung

Am Olympiazentrum Vorarlberg

Dr. Antje Peuckert

Page 2: Übungsleiterausbildung Trainingslehre 2016 Handout · Ausdauer (aerob) (anaerob) keine sensible Phase ab Pubeszenz. Langfristiger Leistungsaufbau Ausbildung der Sportler hat Vorrang

GRUNDLAGEN DES TRAININGS

SportlichesTraining

Kondition Technik

Motivation/ Wille Taktik

Trainingsprinzipien Trainingsmethoden

Dr. Antje Peuckert - Trainingswissenschaft

Page 3: Übungsleiterausbildung Trainingslehre 2016 Handout · Ausdauer (aerob) (anaerob) keine sensible Phase ab Pubeszenz. Langfristiger Leistungsaufbau Ausbildung der Sportler hat Vorrang

GRUNDLAGEN DES TRAININGS

Dr. Antje Peuckert - Trainingswissenschaft

AusdauerKraft

KoordinationFlexibilität

Schnelligkeit

Alter

BelastungErholung

Geschlecht

Trainingzustand

Erkrankung

Art

Dauer

Intensität

Häufigkeit

Belastungssteigerung� Dauer� Intensität� Häufigkeit� Schwierigkeit

Page 4: Übungsleiterausbildung Trainingslehre 2016 Handout · Ausdauer (aerob) (anaerob) keine sensible Phase ab Pubeszenz. Langfristiger Leistungsaufbau Ausbildung der Sportler hat Vorrang

www.olympiazentrum-vorarlberg.at

BiologischeEntwicklung

Page 5: Übungsleiterausbildung Trainingslehre 2016 Handout · Ausdauer (aerob) (anaerob) keine sensible Phase ab Pubeszenz. Langfristiger Leistungsaufbau Ausbildung der Sportler hat Vorrang

Wachstumsbedingte Besonderheiten

Altersabhängiges unterschiedliches Verhältnis

zwischen Kopf- und Körperhöhe. Die Zahlen am Oberrand geben an, wievielmal die Kopfhöhe in der Körperhöhe enthalten ist (nach Stratz in Demeter 1981,

11)

Page 6: Übungsleiterausbildung Trainingslehre 2016 Handout · Ausdauer (aerob) (anaerob) keine sensible Phase ab Pubeszenz. Langfristiger Leistungsaufbau Ausbildung der Sportler hat Vorrang

Wachstumsbedingte Besonderheiten

Schnelle Entwicklung des Gehirns –mit 6 Jahren hat das Gehirn 90-95% der Größe eines Erwachsenen

Zunehmende Vernetzung des Nervensystems bereits im ersten Lebensjahr

Nervenfaseraussprossungen besonders intensiv bis zum 3. Lebensjahr

Wachstum in Schüben

Zentripetale Wachstumsgesetzmäßigkeit (von außen nach innen)

Page 7: Übungsleiterausbildung Trainingslehre 2016 Handout · Ausdauer (aerob) (anaerob) keine sensible Phase ab Pubeszenz. Langfristiger Leistungsaufbau Ausbildung der Sportler hat Vorrang

Das biologische Alter

Abweichungsdiagramm des Skelettalters von Früh- (A) und Spätentwicklern (R)

gegenüber Normalentwicklern (N);

____ Jungen - - - - Mädchen (nach

Wutscherk/Schmidt/Köthe

1985, 144)

Page 8: Übungsleiterausbildung Trainingslehre 2016 Handout · Ausdauer (aerob) (anaerob) keine sensible Phase ab Pubeszenz. Langfristiger Leistungsaufbau Ausbildung der Sportler hat Vorrang

Das biologische Alter

Ausdauer und Kraft sind hochsignifikant mit dem biologischen Alter, der Körpergröße und dem Körpergewicht korreliert.

Page 9: Übungsleiterausbildung Trainingslehre 2016 Handout · Ausdauer (aerob) (anaerob) keine sensible Phase ab Pubeszenz. Langfristiger Leistungsaufbau Ausbildung der Sportler hat Vorrang

Motorische Lernphasen

Meinel / Schnabel1961

Roth 1991 Hotz 1997 Weineck 2003

1. Erwerben 1. Entwickeln der Handlungselemente

1. Erwerben und Festigen

1. Vermitteln und Erfassen

2. Korrigieren und Verfeinern

2. Festigen und Stabilisieren

2. Anwenden und Variieren

2. Grobkoordination

3. Festigen und Anpassen

3. Anwenden in komplexen Strukturen

3. Gestalten und Ergänzen

3. Feinkoordination

Was früher im Alltag eigenständig von Kindern (Hangeln, Werfen, Laufen, Springen usw.) absolviert wurde, muss jetzt im

Verein ausgebildet werden!

4. Festigen und Vervollkommnen; variable Verfügbarkeit

Die günstigste Entwicklung für die Entwicklung der motorischen Fähigkeiten liegt im Altersbereich von 10-13 Jahren!

In diesem Zeitraum sind die biologischen, physischen und intellektuellen Lernvoraussetzungen am effektivsten!

Page 10: Übungsleiterausbildung Trainingslehre 2016 Handout · Ausdauer (aerob) (anaerob) keine sensible Phase ab Pubeszenz. Langfristiger Leistungsaufbau Ausbildung der Sportler hat Vorrang

Sensible Entwicklungsphasen

Fähigkeiten/Fertigkeiten Sensible Entwicklungsphasen

Bewegungskoordination Vorschulalter, frühes und spätes Schulkindalter

Bewegungsfertigkeiten frühes und spätes Schulkindalter, Adoleszenz

Beweglichkeit (passiv)(aktiv)

ab Kleinkindalterfrühes und spätes Schulkindalter

Schnelligkeit frühes und spätes Schulkindalter, Pubeszenz

Maximalkraft ab Pubeszenz

Ausdauer (aerob)(anaerob)

keine sensible Phaseab Pubeszenz

Page 11: Übungsleiterausbildung Trainingslehre 2016 Handout · Ausdauer (aerob) (anaerob) keine sensible Phase ab Pubeszenz. Langfristiger Leistungsaufbau Ausbildung der Sportler hat Vorrang

Langfristiger Leistungsaufbau

Ausbildung der Sportler hat Vorrang vor kurzfristigem Erfolg

Vielseitige und sportartübergreifende Ausbildung

Es wird ein langfristiger Leistungsaufbau angestrebt

Page 12: Übungsleiterausbildung Trainingslehre 2016 Handout · Ausdauer (aerob) (anaerob) keine sensible Phase ab Pubeszenz. Langfristiger Leistungsaufbau Ausbildung der Sportler hat Vorrang

Langfristiger Leistungsaufbau• In der Regel erstreckt sich der langfristige Leistungsaufbau über zehn bis zwölf

Jahre systematischen Trainings, bis das Höchstleistungsalter erreicht wird.

• Der langfristige Leistungsaufbau soll mit einer vielseitigen

sportartübergreifenden Grundausbildung begonnen werden. Er ist die tragende

Säule einer perspektivisch ausgerichteten Leistungsentwicklung der Kinder und

gilt als wichtigste Grundlage der sportspezifischen Ausbildung.

• Ziel ist, durch eine ständig zunehmende Spezialisierung im Trainingsprozess den

höchsten Entwicklungsgrad des Sportlers auszubilden.

Page 13: Übungsleiterausbildung Trainingslehre 2016 Handout · Ausdauer (aerob) (anaerob) keine sensible Phase ab Pubeszenz. Langfristiger Leistungsaufbau Ausbildung der Sportler hat Vorrang

Krafttraining

• Welche Methoden habt ihr schon mal

eingesetzt um eure Kraft zu verbessern?

• Wie sah das in der Praxis aus –

Geräte? Wie viele Einheiten? Gab es einen

Plan? etc.

• Welche Informationen fehlen euch noch?

Page 14: Übungsleiterausbildung Trainingslehre 2016 Handout · Ausdauer (aerob) (anaerob) keine sensible Phase ab Pubeszenz. Langfristiger Leistungsaufbau Ausbildung der Sportler hat Vorrang

Kraft DefinitionBegriff Definition

Krafttraining Zentraler Sammelbegriff welcher im übergeordneten Sinn die Trainingsart mit dem generellen Ziel der Verbesserung der motorischen Kraftfähigkeit beschreibt. Krafttraining kann einerseits nach seiner Wirkungsweise (z.B. Hypertrophietraining), andererseits nach seiner Zielsetzung (z.B. Schnellkrafttraining) differenziert werden!

Gewichtheben Olympische Wettkampfdisziplin, welche ein Maximum an Kraftfähigkeiten erfordert und durch die 2 Übungen „Reißen“ und „Stoßen“ charakterisiert ist.

Kraftdreikampf Wettkampfsport, welcher ein Maximum an Kraftfähigkeit erfordert und mit den wettkampf-/disziplinspezifischen Übungen „Kniebeugen“, „Bankdrücken“ und „Kreuzheben“ durchgeführt wird.

Bodybuilding Wettkampf bzw. Trainingsform, bei der es nicht um maximale Kraft geht, sondern vielmehr um größte Muskelmasse, Symmetrie und Proportion der Muskulatur geht

Page 15: Übungsleiterausbildung Trainingslehre 2016 Handout · Ausdauer (aerob) (anaerob) keine sensible Phase ab Pubeszenz. Langfristiger Leistungsaufbau Ausbildung der Sportler hat Vorrang
Page 16: Übungsleiterausbildung Trainingslehre 2016 Handout · Ausdauer (aerob) (anaerob) keine sensible Phase ab Pubeszenz. Langfristiger Leistungsaufbau Ausbildung der Sportler hat Vorrang

Entwicklung der Kraft

• Alles oder Nichts Gesetz

• Untrainierte ca. 70% der MU

• Trainierte: 95% der MU

Page 17: Übungsleiterausbildung Trainingslehre 2016 Handout · Ausdauer (aerob) (anaerob) keine sensible Phase ab Pubeszenz. Langfristiger Leistungsaufbau Ausbildung der Sportler hat Vorrang

Entwicklung der Kraft

• Alles oder Nichts Gesetz

• Untrainierte ca. 70% der MU

• Trainierte: 95% der MU

Page 18: Übungsleiterausbildung Trainingslehre 2016 Handout · Ausdauer (aerob) (anaerob) keine sensible Phase ab Pubeszenz. Langfristiger Leistungsaufbau Ausbildung der Sportler hat Vorrang

Entwicklung der Kraft

• Alles oder Nichts Gesetz

• Untrainierte ca. 70% der MU

• Trainierte: 95% der MU

Page 19: Übungsleiterausbildung Trainingslehre 2016 Handout · Ausdauer (aerob) (anaerob) keine sensible Phase ab Pubeszenz. Langfristiger Leistungsaufbau Ausbildung der Sportler hat Vorrang

Anpassungen durch Krafttraining

Warum werde ich stärker?

� Intramuskuläre Koordination (IK)

• Mehr Muskelfasern synchron aktivieren

• Kraftsteigerung ohne Massenzunahme

� Intermuskuläre Koordination

• Verbesserung der Technik bzw. Zusammenspiel der Muskeln bzw. Muskelschlingen

� Vergrößerung de Muskelquerschnitts (Hypertrophie)

Page 20: Übungsleiterausbildung Trainingslehre 2016 Handout · Ausdauer (aerob) (anaerob) keine sensible Phase ab Pubeszenz. Langfristiger Leistungsaufbau Ausbildung der Sportler hat Vorrang

Krafttrainingsmethoden

Trainingsziel (Was?) Methode (Wie?)

Training der intermuskulären Koordination

Koordinative anspruchsvolle Ganzkörperarbeit welche hohe Ansprüche an die Ziel- und Stützmotorik (Stabilisationsarbeit) stellt.

Training zum Aufbau der Muskelmasse (Hypertrophietraining)

6-12 Wiederholungen, die zur vollständigen Ermüdung führen: langsame Bewegungsausführungen mit 75-85% der Maximalkraft ohne Unterbrüche und Pausen innerhalb der Serie

Training der intramuskulären Koordination

Maximale explosive Krafteinsätze mit kleinen bismittleren Lasten, maximale Krafteinsätze gegen sehr hohe Widerstände, exzentrische und reaktive (plyometrische) Formen des Krafttrainings

Page 21: Übungsleiterausbildung Trainingslehre 2016 Handout · Ausdauer (aerob) (anaerob) keine sensible Phase ab Pubeszenz. Langfristiger Leistungsaufbau Ausbildung der Sportler hat Vorrang

Krafttrainingsmethoden

Page 22: Übungsleiterausbildung Trainingslehre 2016 Handout · Ausdauer (aerob) (anaerob) keine sensible Phase ab Pubeszenz. Langfristiger Leistungsaufbau Ausbildung der Sportler hat Vorrang

Eine Übung – verschiedene Wirkungen

Koordination Kraftentwicklung Beweglichkeit

Kinderleicht, oder?

Page 23: Übungsleiterausbildung Trainingslehre 2016 Handout · Ausdauer (aerob) (anaerob) keine sensible Phase ab Pubeszenz. Langfristiger Leistungsaufbau Ausbildung der Sportler hat Vorrang

Entwicklungsverlauf

• 50-65% haben Haltungsschäden− 70% Mädchen / 55% Burschen

• 30-40% haben Koordinationsstörungen• >30% haben Übergewicht (größte Zunahme in

den ersten beiden Schuljahren)• 20-30% haben Herz-Kreislaufschwächen

Österreich290.000 übergewichtig

50% krankhaft

Weltweit15.000.000

fettleibig

19 % der Schülerinnen (6-15 J übergewichtig)

davon 8% fettleibig

Page 24: Übungsleiterausbildung Trainingslehre 2016 Handout · Ausdauer (aerob) (anaerob) keine sensible Phase ab Pubeszenz. Langfristiger Leistungsaufbau Ausbildung der Sportler hat Vorrang

Krafttraining im Kindesalter

„Aus sportmedizinischer Sicht ist ein Maximalkrafttraining aufgrund der geringen Testosteronspiegel uneffektiv bzw. wegen des ungefestigten Binde-und Stützsystems unangebracht“

Weineck, 2004

„Aus sportmedizinischer Sicht ist ein Maximalkrafttraining aufgrund der geringen Testosteronspiegel uneffektiv bzw. wegen des ungefestigten Binde-und Stützsystems unangebracht“

Weineck, 2004

Page 25: Übungsleiterausbildung Trainingslehre 2016 Handout · Ausdauer (aerob) (anaerob) keine sensible Phase ab Pubeszenz. Langfristiger Leistungsaufbau Ausbildung der Sportler hat Vorrang

Krafttraining im Kindes und Jugendalter

„In Anbetracht der sich zurückbildenden körperlichen Leistungsfähigkeit von Kindern und Jugendlichen westlicher Industrienationen stellt Krafttraining, bei altersgerechter Anwendung, eine sichere und zielgerichtete Maßnahme zur Leistungssteigerung der Kraftfähigkeiten dar…

…Einerseits wirkt dieser Leistungszuwachs verletzungsprophylaktisch, andererseits trägt er zur Erweiterung der Handlungsfähigkeit im Alltag und im Sport bei.“

Gollhofer, Zeitschrift für Sportmedizin 2009

„In Anbetracht der sich zurückbildenden körperlichen Leistungsfähigkeit von Kindern und Jugendlichen westlicher Industrienationen stellt Krafttraining, bei altersgerechter Anwendung, eine sichere und zielgerichtete Maßnahme zur Leistungssteigerung der Kraftfähigkeiten dar…

…Einerseits wirkt dieser Leistungszuwachs verletzungsprophylaktisch, andererseits trägt er zur Erweiterung der Handlungsfähigkeit im Alltag und im Sport bei.“

Gollhofer, Zeitschrift für Sportmedizin 2009

Page 26: Übungsleiterausbildung Trainingslehre 2016 Handout · Ausdauer (aerob) (anaerob) keine sensible Phase ab Pubeszenz. Langfristiger Leistungsaufbau Ausbildung der Sportler hat Vorrang

Krafttraining im Kindes und Jugendalter

Page 27: Übungsleiterausbildung Trainingslehre 2016 Handout · Ausdauer (aerob) (anaerob) keine sensible Phase ab Pubeszenz. Langfristiger Leistungsaufbau Ausbildung der Sportler hat Vorrang

Ist Krafttraining für Kinder gefährlich?

Verletzungsrisiko durch falsche Techniken, falsche Belastungsmodalitäten und

unsachgemäße Handhabung

Nichtberücksichtigung der Wechselwirkung mit anderen motorischen Fähig- und Fertigkeiten

Page 28: Übungsleiterausbildung Trainingslehre 2016 Handout · Ausdauer (aerob) (anaerob) keine sensible Phase ab Pubeszenz. Langfristiger Leistungsaufbau Ausbildung der Sportler hat Vorrang

Trainierbarkeit im Kindes-und Jugendalter

Voraussetzungen schaffen

1. Anforderungen der Sportart gerecht werden2. Verletzungsprophylaxe3. Optimale Entwicklung, maximale

Leistungsfähigkeit

Page 29: Übungsleiterausbildung Trainingslehre 2016 Handout · Ausdauer (aerob) (anaerob) keine sensible Phase ab Pubeszenz. Langfristiger Leistungsaufbau Ausbildung der Sportler hat Vorrang

Krafttraining mit Kindern?Sinnvoll und notwendig!

• Entscheidend ist die Qualität der muskulären Beanspruchung und nicht die Intensität der Beanspruchung

• Krafttraining im Kinder- und Jugendbereich wird fälschlicherweise mit den Trainingssystemen von Erwachsenen verglichen (kleines Erwachsenentraining)

Page 30: Übungsleiterausbildung Trainingslehre 2016 Handout · Ausdauer (aerob) (anaerob) keine sensible Phase ab Pubeszenz. Langfristiger Leistungsaufbau Ausbildung der Sportler hat Vorrang

Modernes Krafttraining

Modernes Krafttraining orientiert sich an der

Übungsauswahl und nicht an Belastungsgestaltung

(Umfang/Intensität).Je anspruchsvoller die

Übung, desto gemäßigter die Belastung

Page 31: Übungsleiterausbildung Trainingslehre 2016 Handout · Ausdauer (aerob) (anaerob) keine sensible Phase ab Pubeszenz. Langfristiger Leistungsaufbau Ausbildung der Sportler hat Vorrang
Page 32: Übungsleiterausbildung Trainingslehre 2016 Handout · Ausdauer (aerob) (anaerob) keine sensible Phase ab Pubeszenz. Langfristiger Leistungsaufbau Ausbildung der Sportler hat Vorrang

Stufen des Leistungsaufbaus im Krafttraining

1.StufeKinder lernen Krafttraining

Vielseitige und altersgerechte Bausteine der athletischen Entwicklung

2.StufeDas Lernphasenmodel LanghantelEntwicklung der Grundkraft (Kono-Kurs)

Lernphase I Mobilisation und StabilisationLernphase IIMobilität und ExplosivitätLernphase IIIKomplexität

3.StufeFür den LeistungssportFür den Breitensport

�Maximalkraft�Schnellkraft�Komplexe/Kontrast Methode….�Thera-Band Training�Einfache Stützübungen�Flexibar, Pezziball….

Page 33: Übungsleiterausbildung Trainingslehre 2016 Handout · Ausdauer (aerob) (anaerob) keine sensible Phase ab Pubeszenz. Langfristiger Leistungsaufbau Ausbildung der Sportler hat Vorrang

Methodische Hinweise

• vielfältiges Training der Halte-muskulatur ab 7. Lebensjahr

• das kraftorientierte Training im Kinderbereich sollte immer eine komplexe Funktion haben

• abwechslungsreich und altersgerecht Training

• kraftorientiertes Kindertraining sollte über spielerische Wettkampfformen realisiert werden (Zieh- und Schiebe Kämpfe).

• ganzjährige Anwendung von Stabilisationsübungen

Page 34: Übungsleiterausbildung Trainingslehre 2016 Handout · Ausdauer (aerob) (anaerob) keine sensible Phase ab Pubeszenz. Langfristiger Leistungsaufbau Ausbildung der Sportler hat Vorrang

Athletiktraining

Page 35: Übungsleiterausbildung Trainingslehre 2016 Handout · Ausdauer (aerob) (anaerob) keine sensible Phase ab Pubeszenz. Langfristiger Leistungsaufbau Ausbildung der Sportler hat Vorrang

Modulares Athletiktraining

Systematische athletische und kraftorientierte Grundausbildung

„Vielseitig“ nicht „beliebig“ oder „zufällig“

Baukastensystem mit verschiedenen Elementen mit aufeinander aufbauenden Schwierigkeitsgraden

Page 36: Übungsleiterausbildung Trainingslehre 2016 Handout · Ausdauer (aerob) (anaerob) keine sensible Phase ab Pubeszenz. Langfristiger Leistungsaufbau Ausbildung der Sportler hat Vorrang

Grundaufbau Athletik

• Spiele (für Aufwärmen und Ausklang)

• Allgemeine Körperschule mit den Unterkategorien• Sensomotorik und Gleichgewicht (im Aufwärmen)

• Grundfertigkeiten Laufen Springen und Werfen

• Allgemeine Körperkraft mit den Unterkategorien• Klassische „Stabis“, Fuß und Schultertraining

• Hangeln, Klettern, Stützen, Ziehen

• Langhantelübungen

• Akrobatik, Ringen und Raufen

Page 37: Übungsleiterausbildung Trainingslehre 2016 Handout · Ausdauer (aerob) (anaerob) keine sensible Phase ab Pubeszenz. Langfristiger Leistungsaufbau Ausbildung der Sportler hat Vorrang

Baukasten 1

Basiselemente der Hebetechniken

Hebetechnik

Reißen

Umsetzen

Ausstoßen

Kniebeuge

Lernphasenmodell:I: - Mobilisation und Stabilität 5 ÜbungenII: - Mobilität und Explosivität 4 ÜbungenIII: - Komplexität 3 Übungen

Page 38: Übungsleiterausbildung Trainingslehre 2016 Handout · Ausdauer (aerob) (anaerob) keine sensible Phase ab Pubeszenz. Langfristiger Leistungsaufbau Ausbildung der Sportler hat Vorrang

Baukasten Stabilisation/Körperschule

Schwierigkeits-

grad

Übungskarte Übungsauswahl Ausbildungsziel

Leicht

Bauch:

• gerader Crunch

• Hüftheben in Crunchposition

Rücken

• Paddelbewegungen der Arme in Bauchlage

• „Umfaller“ aus dem Kniestand

Schräge Rumpfmuskeln

• diagonaler Crunch

• „Scheibenwischer“ in Crunchposition

gezieltes Ansteuern, Belasten und

Entwickeln der entsprechenden

Rumpfmuskulatur

Mittel

Liegestütz-Stabis

• vorlings

• rücklings

• Seitlings

Erlernen und Koordinieren der

korrekten, gestreckten Körperhaltung in

unterschiedlichen Positionen:

Ganzkörperspannung im Zusammenspiel

der Muskeln

Schwer

Liegestütz-Stabis (wie vor) mit

• Händen oder Füßen auf zwei Bällen gelagert

• mit Anheben/Anwinkeln eines Armes oder

Beines (einzeln oder diagonal)

wie vor, jetzt „trotz“ Zusatzaufgaben

oder erschwerten

Gleichgewichtsbedingungen

Page 39: Übungsleiterausbildung Trainingslehre 2016 Handout · Ausdauer (aerob) (anaerob) keine sensible Phase ab Pubeszenz. Langfristiger Leistungsaufbau Ausbildung der Sportler hat Vorrang

Baukasten 2Allgemeine KörperschuleZiel: Stabilisierung des Rumpfes (Schutz vor Überlastung)

Baukasten Zielstellung und Verwendung

Körperschule…mit den Schubladen• Rumpfstabilisierung• Komplexe Körperkraft (Hangeln, Kletten, Stützen, Ziehen,

Drücken)

Allgemeine umfassende Kräftigung mit einer Vielfalt koordinativer Übungen

• Gleichgewicht und Sensomotorik Auch: Fokussierung im Übergang vom allgemeine Aufwärmen zur Akrobatik

Lauf/Sprung/Wurf• …mit den Schubladen• Laufen Laufschule, Fangspiele, Abläufe, Staffeln)• Springen (Koordination, Kraft)• Werfen (Schlagwürfe, Schockwürfe auch mit Rotation)

Methodisch aufgebautes erlernen von Grundfertigkeiten und Trainingsübungennachrangig: vielseitige Kräftigung

Akrobatik, Ringen und Raufen Freudbetonte vielseitige Kraftanwendungen im Ausklang der Trainingsstunde

Spiele Aufwärmen ggf. auch Ausklang

Page 40: Übungsleiterausbildung Trainingslehre 2016 Handout · Ausdauer (aerob) (anaerob) keine sensible Phase ab Pubeszenz. Langfristiger Leistungsaufbau Ausbildung der Sportler hat Vorrang

KRAFTTRAINING IN DER PRAXIS

Athletiktraining – allgemeine Kräftigung und die Olympischen Hebetechniken

Page 41: Übungsleiterausbildung Trainingslehre 2016 Handout · Ausdauer (aerob) (anaerob) keine sensible Phase ab Pubeszenz. Langfristiger Leistungsaufbau Ausbildung der Sportler hat Vorrang

www.olympiazentrum-vorarlberg.at

Ausdauertraining

Page 42: Übungsleiterausbildung Trainingslehre 2016 Handout · Ausdauer (aerob) (anaerob) keine sensible Phase ab Pubeszenz. Langfristiger Leistungsaufbau Ausbildung der Sportler hat Vorrang

Ausdauertraining

• Welche Methoden habt ihr schon mal

eingesetzt um eure Ausdauer zu verbessern?

• Wie sah das in der Praxis aus –

Methoden? Wie viele Einheiten? Gab es einen

Plan? etc.

• Welche Informationen fehlen euch noch?

Page 43: Übungsleiterausbildung Trainingslehre 2016 Handout · Ausdauer (aerob) (anaerob) keine sensible Phase ab Pubeszenz. Langfristiger Leistungsaufbau Ausbildung der Sportler hat Vorrang

Reizstufenregel

Reizstärke

4. zu starke Reize3. überschwellig starke

(optimale) Reize2. überschwellig schwache

Reize

Organische Reaktion

funktionsschädigendOptimale Anpassung

funktionserhaltend

1. unterschwellige Reize abbauend

Reizschwelle

Page 44: Übungsleiterausbildung Trainingslehre 2016 Handout · Ausdauer (aerob) (anaerob) keine sensible Phase ab Pubeszenz. Langfristiger Leistungsaufbau Ausbildung der Sportler hat Vorrang

Energiestoffwechsel

aerob

anaerob

Page 45: Übungsleiterausbildung Trainingslehre 2016 Handout · Ausdauer (aerob) (anaerob) keine sensible Phase ab Pubeszenz. Langfristiger Leistungsaufbau Ausbildung der Sportler hat Vorrang

Energielieferanten

3h

KohlenhydrateGlykolyse

Kleine Reserven aber schnelle Bereitstellung

ENERGIE

ATP/ Kreatinphosphat

6 - 10 sec

Sehr kleine Reserven aber extrem schnelle Bereitstellung

Fette

LipolyseLipolyse

Große Reserven aber langsame Lieferung

Verbrauch innerhalbvieler Stunden

aerob

anaerob

Page 46: Übungsleiterausbildung Trainingslehre 2016 Handout · Ausdauer (aerob) (anaerob) keine sensible Phase ab Pubeszenz. Langfristiger Leistungsaufbau Ausbildung der Sportler hat Vorrang

Anpassungen Ausdauertraining

Page 47: Übungsleiterausbildung Trainingslehre 2016 Handout · Ausdauer (aerob) (anaerob) keine sensible Phase ab Pubeszenz. Langfristiger Leistungsaufbau Ausbildung der Sportler hat Vorrang

Ausdauer - Grundlage

„Lange langsam laufen ohne zu schnaufen“

→ Gewicht reduzieren

→ Grundlagenausdauer verbessern – länger durchhalten

→ Ökonomischer werden (bei gleicher Herzfrequenz weniger Energiebedarf oder bei gleichem Tempo weniger Puls)

→ Aus gesundheitlicher Sicht sehr empfehlenswert

Lange Belastungen sind möglich – Intensität = geringEnergiebereitstellung mit Sauerstoff – aerober Stoffwechsel

Hauptenergieträger = Fette

Page 48: Übungsleiterausbildung Trainingslehre 2016 Handout · Ausdauer (aerob) (anaerob) keine sensible Phase ab Pubeszenz. Langfristiger Leistungsaufbau Ausbildung der Sportler hat Vorrang

Dauermethode� Kontinuierliche Methode� Wechselhafte Methode /Crescendoläufe� Fahrtspiel Methode

Alle Dauermethoden sind durch lange Ausdauerbelastung ohne Pause gekennzeichnet! Mit zunehmender Streckenlänge nimmt das Lauftempo ab!

Page 49: Übungsleiterausbildung Trainingslehre 2016 Handout · Ausdauer (aerob) (anaerob) keine sensible Phase ab Pubeszenz. Langfristiger Leistungsaufbau Ausbildung der Sportler hat Vorrang

Dauermethode

• Belastung – ohne Pause

• Dauer mind. 20 min

• Tempo kann aber variieren

�Schulung der Grundlagenausdauer

�Schulung des WK-Tempos

Page 50: Übungsleiterausbildung Trainingslehre 2016 Handout · Ausdauer (aerob) (anaerob) keine sensible Phase ab Pubeszenz. Langfristiger Leistungsaufbau Ausbildung der Sportler hat Vorrang

Ausdauer - intensivSchneller werden durch Intensität

→ Schneller werden

→ Belastungsverträglichkeit erhöhen

→ Technik verbessern

→ Gewicht reduzieren

Meist nur kürzere Belastungen möglich - Pause – Intensität = höher bis maximalEnergiebereitstellung ohne Sauerstoff – anaerober Stoffwechsel

Hauptenergieträger = Kohlenhydrate

Page 51: Übungsleiterausbildung Trainingslehre 2016 Handout · Ausdauer (aerob) (anaerob) keine sensible Phase ab Pubeszenz. Langfristiger Leistungsaufbau Ausbildung der Sportler hat Vorrang

IntervallmethodeIm Unterschied zu den Dauermethoden sind die Intervallmethoden durch einenplanmäßigen Wechsel von Belastungs- und Erholungsphasen gekennzeichnet. >>

Die Erholungsphasen auch als lohnende Pausen bezeichnet,führen nicht zu einer vollständigen Wiederherstellung. >>

Bei Anwendung der Intervallmethode ist zwischen der extensiven und intensivenMethode zu unterscheiden >>

Page 52: Übungsleiterausbildung Trainingslehre 2016 Handout · Ausdauer (aerob) (anaerob) keine sensible Phase ab Pubeszenz. Langfristiger Leistungsaufbau Ausbildung der Sportler hat Vorrang

Abwechslung zwischen Belastung und Erholung

Page 53: Übungsleiterausbildung Trainingslehre 2016 Handout · Ausdauer (aerob) (anaerob) keine sensible Phase ab Pubeszenz. Langfristiger Leistungsaufbau Ausbildung der Sportler hat Vorrang

Prinzip der lohnenden Pause

Page 54: Übungsleiterausbildung Trainingslehre 2016 Handout · Ausdauer (aerob) (anaerob) keine sensible Phase ab Pubeszenz. Langfristiger Leistungsaufbau Ausbildung der Sportler hat Vorrang

Trainingsintensität

Zone I

Zone II

Zone III

Tendenz zur Mitte!

Aus Angst, das Training könnte nicht effizient sein, wird das Tempo oft zu hoch gewählt

Keine Verbesserung der aeroben Glykoloyse und keine Verbesserung des

Fettstoffwechsels!

Page 55: Übungsleiterausbildung Trainingslehre 2016 Handout · Ausdauer (aerob) (anaerob) keine sensible Phase ab Pubeszenz. Langfristiger Leistungsaufbau Ausbildung der Sportler hat Vorrang

Intervallmethode

Intensiv vs. extensiv

Page 56: Übungsleiterausbildung Trainingslehre 2016 Handout · Ausdauer (aerob) (anaerob) keine sensible Phase ab Pubeszenz. Langfristiger Leistungsaufbau Ausbildung der Sportler hat Vorrang

HIT Training

Was ist HIIT?

High Intensity Intervall Training

HIIT ist ein Trainingsprinzip im überwiegend anaeroben Ausdauerbereich mit folgenden Vorgaben:

Kurze, hochintensive Belastungsperioden (95-100% vmax)

im direkten Wechsel mit

weniger intensiven Belastungsperioden (50%vmax)

über einen bestimmten Zeitraum (mind. 4-6 min)

Page 57: Übungsleiterausbildung Trainingslehre 2016 Handout · Ausdauer (aerob) (anaerob) keine sensible Phase ab Pubeszenz. Langfristiger Leistungsaufbau Ausbildung der Sportler hat Vorrang

3 Säulen des High IntensityTrainings

Kurz Intensiv Selten

Dauer Intensität Häufigkeit

Aufgrund der hohen Intensität sind nur kurze

Trainingseinheiten (<45 min) möglich

Belastungsintensität liegt im Bereich des MAXIMUMS (im

Krafttraining maximale willentliche Anstrengung)

90-95% der Hfmax im Ausdauertraining

Erholung des zentralen Nervensystems muss für einen optimalen Erfolg gegeben sein

– Anpasssungseffekte in der Regeneration

Page 58: Übungsleiterausbildung Trainingslehre 2016 Handout · Ausdauer (aerob) (anaerob) keine sensible Phase ab Pubeszenz. Langfristiger Leistungsaufbau Ausbildung der Sportler hat Vorrang

HIT Anpassungen (bei Ausdauerathleten)

• HIT als effektive Methode zur VO2max Steigerung

• Höhere Verbesserung der VO2max durch HIT als durch

moderates Training bei gleichem Aufwand (z.B. Helgerud et

al.; 2007)

• Ähnliche Anpassungen mittels HIT vs. submaximale oder

niederintensive Belastungen bei gleichem Zeitaufwand (z.B.

Gibala et al., 2009; Buromaster et al., 2008)

• HIT verbessert die anaerobe und aerobe Ausdauer

Page 59: Übungsleiterausbildung Trainingslehre 2016 Handout · Ausdauer (aerob) (anaerob) keine sensible Phase ab Pubeszenz. Langfristiger Leistungsaufbau Ausbildung der Sportler hat Vorrang

HIT aber wie?

• Als Ausdauertraining am Rad/ Ergometer oder als Lauf (z.B. 4x4 Minuten)

• Intermittierendes Training am Besten als Zirkel oder als Lauf im Anstieg (15“/15“ oder 30“/30“)

• Gesamtbelastung im intensiven Bereich mind. 15 min

• Auch als Krafttraining möglich (Minutentraining) –beachte saubere Technik!!

Page 60: Übungsleiterausbildung Trainingslehre 2016 Handout · Ausdauer (aerob) (anaerob) keine sensible Phase ab Pubeszenz. Langfristiger Leistungsaufbau Ausbildung der Sportler hat Vorrang

HIT im Ausdauertraining –Vorteile und Gefahren

• Grundlagenausdauertraining kann nicht durch HIT ersetzt werden

• Sinnvoll, wenn wenig Zeit zum Trainieren ist

• Der Gesamtumfang des intensiven Trainings sollte nicht größer als 20% sein

• Überlastungen, mangelnde Regeneration und schlechte Anpassungen können die Gefahr sein

• Optimale Periodisierungsmethodik beachten

Page 61: Übungsleiterausbildung Trainingslehre 2016 Handout · Ausdauer (aerob) (anaerob) keine sensible Phase ab Pubeszenz. Langfristiger Leistungsaufbau Ausbildung der Sportler hat Vorrang

Steuerung des Ausdauertrainings

Zur Trainingssteuerung im Ausdauertraining bieten sich

folgende Kontrollgrößen an:

• Herzfrequenz

• Laktat

• Subjektives Belastungsempfinden

Zur Festsetzung der individuellen Trainingsintensität kann auch die Atmung (z.B. 4-Schritt-Rhythmus, Nasenatmung) herangezogen werden, wie es beispielsweise im Schulsport praktiziert wird.

Page 62: Übungsleiterausbildung Trainingslehre 2016 Handout · Ausdauer (aerob) (anaerob) keine sensible Phase ab Pubeszenz. Langfristiger Leistungsaufbau Ausbildung der Sportler hat Vorrang

Subjektives Belastungsempfinden

Subjektives Belastungsempfinden

1 = sehr leicht

2 = leicht

3 = leicht bis mittel

4 = mittel

5 = mittel bis schwer

6 = schwer

7 = sehr schwer

Siebenstufige RPE- Skala (aus: BOECK-BEHRENS/BUSKIES 2000)

Page 63: Übungsleiterausbildung Trainingslehre 2016 Handout · Ausdauer (aerob) (anaerob) keine sensible Phase ab Pubeszenz. Langfristiger Leistungsaufbau Ausbildung der Sportler hat Vorrang

Subjektives Belastungsempfinden

Maximale Herzfrequenz = 220 bzw. 200 minus Lebensalter

Berechnung der Trainingsherzfrequenz nach folgenden Faustformeln:

nach Hollmann:

Trainings-HF = 180 - Lebensalter

Beispiel: ein 20-Jähriger trainiert mit (180 - 20 = 160 Schläge/min.)

nach Karvonen:

Ruhepuls + [(max. Puls – Ruhepuls) x Intensität in %] +/- 3 Schläge

z.B. 60 + [(200-60) x 60%] +/- 3 = 144 +/- 3 Schläge

Page 64: Übungsleiterausbildung Trainingslehre 2016 Handout · Ausdauer (aerob) (anaerob) keine sensible Phase ab Pubeszenz. Langfristiger Leistungsaufbau Ausbildung der Sportler hat Vorrang

Trainingsempfehlungen

• Gestalte das Programm rund um wöchentlich eine (bis zwei) intensive Trainingseinheiten

• Absolviere den größten Teil des restlichen Trainings bei einer Intensität unter der anaeroben Schwelle (subjektiv locker)

• Generell: minimiere Trainings im mittleren Bereich (aerober-anaerober Übergangsbereich)

Page 65: Übungsleiterausbildung Trainingslehre 2016 Handout · Ausdauer (aerob) (anaerob) keine sensible Phase ab Pubeszenz. Langfristiger Leistungsaufbau Ausbildung der Sportler hat Vorrang

Training für Einsteiger

Trainingseinsteiger, mit dem Ziel 45‘ durchlaufen, Grundlage steigern

• mind. 2-3 Einheiten/Woche• „Intervalltraining“• anfangen mit 3 min joggen + 1 min gehen

(Gesamtdauer: 20-30 min)• Anzahl der Intervalle erhöhen, bis

Gesamtdauer ca. 45 min• dann Intervalllänge der Joggingzeit erhöhen 4‘

– 15‘• dann z.B. 2x 20‘ mit 2 min Gehpause• dann durchlaufen

• Zeitplan: ca. 6-8 Wochen

Page 66: Übungsleiterausbildung Trainingslehre 2016 Handout · Ausdauer (aerob) (anaerob) keine sensible Phase ab Pubeszenz. Langfristiger Leistungsaufbau Ausbildung der Sportler hat Vorrang

Training für Fortgeschrittene

Trainingseinsteiger, mit dem Ziel 10k/HM durchlaufen, Grundlage steigern, schneller werden

• mind. 2-3 Einheiten/Woche• Mix lang und locker bzw. Intervalle• 1x pro Woche lange und locker (Wochenende)• 1x pro Woche locker aber kürzer (Feierabend)• 1x pro Woche Intervalle oder intensiver (Gruppe)

• Zeitplan: ca. 6-8 Wochen

Page 67: Übungsleiterausbildung Trainingslehre 2016 Handout · Ausdauer (aerob) (anaerob) keine sensible Phase ab Pubeszenz. Langfristiger Leistungsaufbau Ausbildung der Sportler hat Vorrang

Training mit Kindern und Jugendlichen

• Die Gefahr einer Unterbelastung ist weitaus größer als das Risiko einer Überforderung.

• Gesunde Schüler sind kaum zu schädigen:

Der Skelettmuskel ermüdet früher als der Herzmuskel!

• Richtgröße zur Intensitätssteuerung ist: „Puls 150-180“

• Mindestbelastungsdauer von 2 x 15 min. pro Woche

Page 68: Übungsleiterausbildung Trainingslehre 2016 Handout · Ausdauer (aerob) (anaerob) keine sensible Phase ab Pubeszenz. Langfristiger Leistungsaufbau Ausbildung der Sportler hat Vorrang

Dauer von Regenerationsprozessen

Dauer der unterschiedlichen Regenerationsprozesse und –zeiten nach Trainingsende (mod. nach WEINECK, 1994, S. 35)

Page 69: Übungsleiterausbildung Trainingslehre 2016 Handout · Ausdauer (aerob) (anaerob) keine sensible Phase ab Pubeszenz. Langfristiger Leistungsaufbau Ausbildung der Sportler hat Vorrang

Erholungsverhalten

Dr. Antje Peuckert - Trainingswissenschaft

Page 70: Übungsleiterausbildung Trainingslehre 2016 Handout · Ausdauer (aerob) (anaerob) keine sensible Phase ab Pubeszenz. Langfristiger Leistungsaufbau Ausbildung der Sportler hat Vorrang

Superkompensation

Belastungsbeginn

Ende der Belastung

Erholungsphase

Phase der Superkompensation

Leistungsfähigkeit

Homöostase

Page 71: Übungsleiterausbildung Trainingslehre 2016 Handout · Ausdauer (aerob) (anaerob) keine sensible Phase ab Pubeszenz. Langfristiger Leistungsaufbau Ausbildung der Sportler hat Vorrang

Superkompensation

Unter Superkompensation versteht man die Wiederherstellung der Homöostase (Fließgleichgewicht) des Körpers.

Allerdings ist zu beachten, dass nicht alle Organsysteme sich im gleichen Zeitumfang nach einer Belastung wieder regenerieren.

Heterochronität

Page 72: Übungsleiterausbildung Trainingslehre 2016 Handout · Ausdauer (aerob) (anaerob) keine sensible Phase ab Pubeszenz. Langfristiger Leistungsaufbau Ausbildung der Sportler hat Vorrang

Resteffekte des Trainings

0 5 10 15 20 25 30

Koordination

Beweglichkeit

max. Schnelligkeit (fliegend)

Beschleunigungsfähigkeit

Reaktivkraft

Schnellkraft

Kraftausdauer

Maximalkraft

Alaktazide Ausdauer

Laktazide Ausdauer

Aerobe Ausdauer

Tage

Resteffekte des Trainings

Modifiziert nach V. Issurin

Page 73: Übungsleiterausbildung Trainingslehre 2016 Handout · Ausdauer (aerob) (anaerob) keine sensible Phase ab Pubeszenz. Langfristiger Leistungsaufbau Ausbildung der Sportler hat Vorrang

www.olympiazentrum-vorarlberg.at

Trainingsplanung-

Periodisierung

Page 74: Übungsleiterausbildung Trainingslehre 2016 Handout · Ausdauer (aerob) (anaerob) keine sensible Phase ab Pubeszenz. Langfristiger Leistungsaufbau Ausbildung der Sportler hat Vorrang

Erarbeitung von Trainingsplänen

• Bestimmung des Planzeitraumes

• Festlegung inhaltlicher Schwerpunkte

• Teilziele und Aufgaben festlegen

• Trainingsmittel, -inhalte und –methoden planen

• Termine für Wettkämpfe und Leistungskontrollen festlegen

Page 75: Übungsleiterausbildung Trainingslehre 2016 Handout · Ausdauer (aerob) (anaerob) keine sensible Phase ab Pubeszenz. Langfristiger Leistungsaufbau Ausbildung der Sportler hat Vorrang

Reihung der Trainingsbelastung

Schema der Reihung für verschiedene Belastungen innerhalb einer Trainingseinheit bzw. eines Trainingstages

Page 76: Übungsleiterausbildung Trainingslehre 2016 Handout · Ausdauer (aerob) (anaerob) keine sensible Phase ab Pubeszenz. Langfristiger Leistungsaufbau Ausbildung der Sportler hat Vorrang

Struktur einer Trainingsstunde im Kindertraining

Erlernen der sportlichen Technik20min.

BesenstielReißkniebeuge, Hockesenken,

StartstellungUmgruppieren breit

Reißen

Krafttraining allgemein20min.

Leichte Zusatzlasten Training der Hauptbeweger- und

statischen Muskeln Obere und untere Extremitäten,

Stabilisatoren

SpieleZombieballHühnerball

Akrobatik Kraftübungen mit Partner

oderRingen und Raufen

Page 77: Übungsleiterausbildung Trainingslehre 2016 Handout · Ausdauer (aerob) (anaerob) keine sensible Phase ab Pubeszenz. Langfristiger Leistungsaufbau Ausbildung der Sportler hat Vorrang

Struktur einer Trainingsstunde im Kindertraining

Erlernen der sportlichen Technik20min.

BesenstielAnstoßkniebeuge, Ausstoßen,Umsetzen, Umgruppieren eng,

StartstellungUmsetzen/Ausstoßen

und Nackendrücken im Sitzen

SensomotorikSimulation der Langhantelübungen

auf anspruchsvollem Untergrund

SpieleBrückenbauen

Sprung, Sprint und Wurftraining20min.

Bälle und KästenMedizinballschocken, Druckpässe, Kastensprünge, Dreierhoppsprung,

30m Sprints aus der Bauchlage

Erlernen der sportlichen Technik20min.

BesenstielAnstoßkniebeuge, Ausstoßen,Umsetzen, Umgruppieren eng,

StartstellungUmsetzen/Ausstoßen

und Nackendrücken im Sitzen

SensomotorikSimulation der Langhantelübungen

auf anspruchsvollem Untergrund

SpieleBrückenbauen

Page 78: Übungsleiterausbildung Trainingslehre 2016 Handout · Ausdauer (aerob) (anaerob) keine sensible Phase ab Pubeszenz. Langfristiger Leistungsaufbau Ausbildung der Sportler hat Vorrang

Mustereinheit Anfänger

Abschnitt Zeit Übungen Anmerkungen und Hinweise

Aufwärmen

0.– 3. Min. • EinführungBegrüßung, Kennenlernen, Inhalte kurz darstellen,

Ziele festlegen, Motive streuen

4. – 10. Min. • SpielKörperloses Rugby (gutes Spiel, viel Spaß) oder

Sitzfußball

11.- 20. Min. • SensomotorikBalancieren gerade und schräg, aneinander vorbei

laufen, Reißkniebeugen (immer 5er WH)

Hauptteil I

Heben21.- 35. Min.

• Reißkniebeuge

• Kniebeuge vorn

• Kniebeuge hinten

• Kraftdrücken

• Ausstoßen

Kniebeugen mit 5kg Zusatzlast, viel erklärt, Zeit

lassen, Übungskombinationen (Kniebeuge mit

Kraftdrücken), immer 5er WH, Teilnehmer noch sehr

instabil

Hauptteil I36.- 44. Min.

45.- 53. Min.

1. Laufen

• Sternlauf und rückwärtsStandweitsprung, 3er Hopp Sprung, immer 3er WH

Vor dem Körper, Überkopf, Kugelstoß, immer 5er

WH, kleine Med. Bälle 2kg, Sehr schwach2. Werfen

• Verschiedene Würfe im Stand

Ausklang 54.-60. Min. • Ringen/Raufen/Akrobatik Rübenziehen, Rücken an Rücken, Partner Akrobatik

Page 79: Übungsleiterausbildung Trainingslehre 2016 Handout · Ausdauer (aerob) (anaerob) keine sensible Phase ab Pubeszenz. Langfristiger Leistungsaufbau Ausbildung der Sportler hat Vorrang

Mustereinheit FortgeschritteneAbschnitt Zeit Übungen Anmerkungen und Hinweise

Aufwärmen

0.– 3. Min. • EinführungBegrüßung, Kennenlernen, Inhalte kurz darstellen,

Ziele festlegen, Motive streuen

4. – 10. Min. • Spiel Zombi Ball

11.- 20. Min. • Sensomotorik2 Gruppen 2 Bänke mit Langhantelübungen mit

Stäbe und einbeinig

Hauptteil I

Heben21.- 35. Min.

• Reißkniebeuge

• Unterhocken

• Umgruppieren breit

• Zug vom Boden

• Reißen

Kniebeugen mit 5kg Zusatzlast, viel erklärt, Zeit

lassen, Übungskombinationen, immer 5er WH,

Teilnehmer noch sehr instabil

Hauptteil II

Springen21.- 35. Min.

• Aufsprünge (bereits gemacht)

• Horizontale Sprünge (beid- und

einbeinig)

• Horizontale Sprünge (mit

Reifen/kleine und größere Kästen)

• Kniebeugen- und

Reißkniebeugesprünge

2 Gruppen nebeneinander. Langsam aufbauen,

Technik, aus den Beinen springen (Höhe und Weite)

Ausklang 54.-60. Min. • Ringen/Raufen/AkrobatikRodeo (Rückenlage), Ziehen und Drücken, Um den

Körper klettern, Ringen verkehrt herum, Mausefalle

Page 80: Übungsleiterausbildung Trainingslehre 2016 Handout · Ausdauer (aerob) (anaerob) keine sensible Phase ab Pubeszenz. Langfristiger Leistungsaufbau Ausbildung der Sportler hat Vorrang

Aufbau einer Trainingseinheit

� Ziele erreicht?

� Ziele entsprechend der Gruppe gewählt?

� Trainingsbedingungen ausreichend genutzt?

� Auswahl der Übungen?

� Umfang und Intensität der Übungen?

� Zeitliche Einteilung?

� Methoden entsprechend des Ziels ausgewählt?

� Verhältnis Belastung und Erholung?

Page 81: Übungsleiterausbildung Trainingslehre 2016 Handout · Ausdauer (aerob) (anaerob) keine sensible Phase ab Pubeszenz. Langfristiger Leistungsaufbau Ausbildung der Sportler hat Vorrang

Trainingsstufen

Page 82: Übungsleiterausbildung Trainingslehre 2016 Handout · Ausdauer (aerob) (anaerob) keine sensible Phase ab Pubeszenz. Langfristiger Leistungsaufbau Ausbildung der Sportler hat Vorrang

DAS HIGH-INTENSITY-TRAINING IN DER PRAXIS