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Stand: 01.01.2010
Konzept
Modern Kreativ Art
vorgelegt von: Dipl.-Psych. Hannah Denker
Veerßer Str. 20 29525 Uelzen
E-Mail: [email protected] Tel. 0581-2118660 Fax.: 0581-2118661
Inhalt
1. Einleitung .............................................................................................................................. 1
2. Kreativität – ein schillerndes Konstrukt............................................................................ 2
3. Zielgruppe ............................................................................................................................. 5
4. Ziele ....................................................................................................................................... 6
4.1 Kompetenzziele................................................................................................................ 7 4.2 Form und Ausgestaltung .................................................................................................. 8
5. Rahmenbedingungen ästhetischer Bildung ..................................................................... 10
6. Handlungsplanung ............................................................................................................. 12
6.1 Frühling .......................................................................................................................... 13 6.2 Sommer .......................................................................................................................... 18 6.3 Herbst ............................................................................................................................. 21 6.4 Winter............................................................................................................................. 24
Literatur.................................................................................................................................. 29
8. Anhang ................................................................................................................................ 30
8.1 Weitere Anregungen ...................................................................................................... 30
1
1. Einleitung
„Kreativität ist eine günstige Voraussetzung für Lernen und Lehren, eine Störgröße des
Unterrichts und ein Erziehungs- und Bildungsziel“ (Preiser 2003: 234).
Wie kann ein so vielzitiertes, bewundertes Konstrukt wie ‚Kreativität’, das mit
Wunderkindern, Erfolg und Innovationen verknüpft wird (vgl. Oerter/ Montada 2002: 971ff)
und in unserer Gesellschaft eine hohe Anerkennung genießt, als ‚Störgröße des Unterrichts’
bezeichnet werden? Wenn man wie Sternberg und Williams (2002) davon ausgeht, dass
kreative Menschen Eigenschaften wie Impulsivität und Unkonventionalität aufweisen –
sozusagen über den Tellerrand begrenzter, konventioneller Wahrnehmungsmuster blicken –
dann erklärt sich diese Aussage von Preiser (2003) - zumindest in Teilen. Sie ist auch ein
Beleg dafür, dass die Auseinandersetzung mit Kunst „nicht auf die Strukturen des schulischen
Bildungswesens begrenzt werden kann“ (Treptow 2008: 263). Kunst folgt nicht unbedingt
curricular fixierten Leistungsstandards und erfordert einen sensiblen Umgang mit
unorthodoxen Ideen. Ästhetische Praxis kann als Querschnittsaufgabe verschiedener
Bildungsinstitutionen aufgefasst werden, an der sich neben Schule und Hochschule auch
außerschulische Institutionen notwendigerweise kooperativ beteiligen müssen. (Vgl. ebd.)
Während der Lern- und Bildungsauftrag der Schule insbesondere Elemente der kulturell-
historischen Auseinandersetzung mit Ästhetik beinhaltet, darf sich die außerschulische
Kinder- und Jugendarbeit insbesondere den „chaotischen Bildungsmomente“ (Bock 2008: 98)
eines kreativen Prozesses zuwenden, also im Besonderen der emotional-subjektiven
Verarbeitung von kulturellen Praxen im Kontext von Selbsttätigkeit und Erprobung (vgl.
Treptow 2008: 264). Wenn ästhetische Erziehung und Bildung durch strukturierte Angebote
realisiert wird und damit Personal, Material, Raum- und Zeitressourcen beansprucht, dann ist
notwendig ein solches Angebot zu legitimieren (vgl. Treptow 2008: 267). Dieses Anliegen
verfolgt das hier vorgelegte Konzept: Es handelt sich zugleich um die Begründung,
Beschreibung und Dokumentation eines KreativArt-Kurses im Kontext eines offenen
Ganztagsangbots einer Grundschule. Die Anregungen können jedoch auch für andere
außerschulische Angebote genutzt werden.
Ausgehend von diesem Zweck wird im Folgenden das Leitziel der ästhetischen Kinder- und
Jugendarbeit, das Konstrukt Kreativität, näher beleuchtet (Punkt 2) und die Zielgruppe der
hier vorgelegten freiwilligen Angebotsstruktur beschrieben. Treptow (2008: 262) betont, dass
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die Auseinandersetzung mit Kunst „nicht auf bestimmte Altersgruppe begrenzt“ (ebd.)
werden kann. Dieser Hinweis ist zentral für das vorliegende Konzept: Die
Zielgruppenbeschreibung fokussiert im Schwerpunkt Grundschulkinder, die hier vorgestellten
Angebote bieten aber Entfaltungsmöglichkeiten für Personen unterschiedlichsten Alters und
sind somit – von einigen behavioristischen Grundtechniken abgesehen – adressatenoffen (z.B.
auch für Eltern, Großeltern, u.a.) (Punkt 3). Auf der Folie von Vorstellungen und
Personeneigenschaften, die Kreativität unterstützen können, wird dann das Leitziel Kreativität
konkretisiert und methodisch veranschaulicht (Punkt 4). Anschließend werden die
notwendigen materiellen, finanziellen und organisatorischen Rahmenbedingungen dargestellt,
um eine professionelle Durchführung eines ModernKreativArt-Kurses zu gewährleisten
(Punkt 5). Anregungen zur Realisierung eines solchen Kurses sollen dann durch die
Vorstellung der Ablaufpläne erfolgen, dabei ist zu berücksichtigen, dass Modifikationen
immer dann notwendig werden, wenn sich die primäre Zielgruppe ändert bzw. wenn
bestimmte Gruppendynamiken bzw. Individualverhalten andere situative Erfordernisse
bewirken (Punkt 6). Abschließend werden einige bereits entstanden Kunstprodukte –
entsprechend den vorgestellten Ablaufvorschlägen - ‚ausgestellt’.
2. Kreativität – ein schillerndes Konstrukt
Kreativität kann verstanden arden als „the abilty to produce work that is novel, high in
quality, and appropriate” (Sternberg/ Williams 2002: 144; auch: Preiser 2003: 231).
Sternberg (2002: 144) fordert von einer Leitungsperson, die Kreativität bei Ihrem Gegenüber
unterstützen möchte zunächst, dass sie ihre eigene Kreativität entdecken und fördern sollte.
Die Frage nach ‚Kreativität’ ist keine Erfindung einer (reflexiven-/ postmodernen oder)
moderne Gesellschaft, die sich ‚Visionen’ und Innovationen’ als Teil von Humanressourcen
denkt, sondern ein vieldiskutiertes Phänomen bereits seit der Antike, welche Kreativität als
göttliches Geschenk oder Resultat übernatürlicher Kräfte betrachtete (vgl. ebd.). So gewendet,
wäre ein ‚Kurs’ für KreativArt nicht notwendig, denn es würde sich hierbei um ein nicht zu
beeinflussendes, übernatürliches Phänomen handeln, dass durch experimentieren, Trial-and-
Error-Versuche, Übung und Anleitung nicht erfahr- und erlernbar wäre.
In den 1950er Jahren hat man versucht, das Phänomen ‚Kreativität’ zu entmystifizieren,
indem mit Hilfe psychometrischer Test Kreativität wie Intelligenz und andere Konstrukte
gemessen werden sollte. Wegweisende Ansätze entwickelte in dieser Richtung Guilford mit
3
seiner Differenzierung zwischen divergenten und konvergenten Denken. Während es bei
konvergenten Lösungen im Rahmen von Intelligenztests um die einzig richtige Lösung geht,
produziert jemand beim divergenten Denken viele verschiedene Ideen (Sternberg/ Williams
2002: 145; Amelang/ Bartussek 1997: 266f). Divergentes Denken sollte demnach das
Konstrukt ‚Kreativität’ abbilden. Sozialpsychologische Ansätze erweiterten den Blickwinkel
auf ‚Kreativität’, indem Umweltfaktoren, die kreatives Denken beeinflussen könn(t)en
untersucht wurden. Dabei wird nach wie vor unterschieden zwischen fördernden und
blockierenden Umweltbedingungen (vgl. Preiser 2002: 231). Aus sozialpsychologischer
Perspektive ist dasjenige als ‚kreativ’ zu bezeichnen, was in der Interaktion zwischen dem,
was eine Person produziert und dem, was andere für kreativ halten anzusiedeln, d.h. aus einer
sozialpsychologischen Perspektive ist ein Produkt erst dann kreativ, wenn die Rezipienten es
auch als neuartig, sinnhaft und besonders auffassen (vgl. Sternberg/ Williams 2002: 145).
Ende der 1990er Jahre entwickelten Sternberg und Lubart die sog. ‚Investment Theorie der
Kreativität’, die kreative Personen – pointiert formuliert – als gute Marketigngstrategen
verstehen. Auch wenn man diesen Ansatz durchaus kritisch bewerten darf, ist der
Grundgedanken, dass unterbewertete Ideen (wieder-)gefunden, (weiter-)entwickelt und
verbessert werden und andere von diesen Ideen zu überzeugen sind, durchaus als (ein)
Element von Kreativität zu betrachten (vgl. ebd.: 146). „Kreativität muss offenbar als soziale
Konstruktion angesehen werden“, bringt es Preiser (2003: 231) auf den Punkt.
Für das vorliegende Konzept erscheint weniger die ‚Marketingphilosophie von Kunst’
relevant, als die Tatsache, dass Sternberg und Kollegen (2002: 145) sowie Preiser (2003: 233)
Eigenschaften und Fähigkeiten von kreativen Personen ausmachen konnten, die die Zielebene
des ModernKreativArt-Kursres betreffen:
� Kreative Personen können Probleme aus einer anderen Perspektive betrachten
(Problemlösefähigkeit).
� Kreative Personen haben (Fach-)Wissensbestände, ohne gleichsam wandelnde Lexika
zu sein (Fachwissen/ Techniken).
� Kreative Personen sind gerne kreativ (intrinsische Motivation).
� Kreative Personen halten auch dann durch, wenn sich ihnen Hindernisse in den Weg
stellen. Kreative Lösungen werden begünstigt, wenn die Bereitschaft vorhanden ist
(oder die Möglichkeit hat sich zu entwickeln) Frustrationen und Unsicherheit zu
ertragen, ohne sich mit Scheinlösungen zufrieden zu geben (Frustrationstoleranz).
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� Kreative Personen sind offen für neue Erfahrungen (Neugier).
� Kreative Personen gehen vernünftige Risiken ein (Experimente).
� Kreative Personen sind sowohl reflexiv als auch impulsiv, d.h. ihre Impulsivität
ermöglicht spontane, unkonventionelle Reaktionen, wohingegen Reflexivität die
Fähigkeit beschreibt, ein Problem gründlich zu durchdenken und deren Konsequenzen
abzuwägen.
Kreative Prozesse können als Problemlöseprozesse aufgefasst werden, die charakteristische
Schritte durchlaufen: Zunächst müssen die TeilnehmerInnen auf Distanz zu einem Problem
gehen, d.h. sich von einer Fixierung auf das Naheliegende und Konventionelle lösen
(Dekonstruktion). Dazu ist es erforderlich, dass die TeilnehmerInnen nicht unter Erfolgsdruck
gesetzt werden und sich entspannen (vgl. Preiser 2003: 231). Daraus erklärt sich der hohe
Anteil von Phantasiereisen, Auflockerungs- und Bewegungsübungen des vorliegenden
Konzepts. Des Weiteren erfordert Kreativität Zeit und Möglichkeiten Einfälle zu entwickeln,
d.h. die eigene Sicht auf die Dinge muss die Möglichkeit der Veränderung erhalten und
Wissen muss restrukturiert werden können (vgl. ebd.: 231). Das ist der Grund für die
Integration einer Reihe von Wahrnehmungsübungen und Dekonstruktionsanregungen.
Sternberg und Williams (2002: 146) weisen einige didaktische Implikationen von
Kreativitätsförderung aus: Sie betonen den zentralen Stellenwert von Rollenmodellen (z.B.
Konventionen durchbrechen), die Notwendigkeit bei der Unterstützung bestehende
Annahmen zu hinterfragen, die Ermutigung vernünftige Risiken einzugehen (z.B. unübliche
Bilder oder Materialien verwenden, neue Themen ausprobieren) und die Ausdauer zu fördern
(z.B. einen zweiten Versuch zu ermöglichen), die Belohnung von kreativen Produkten durch
eine Gruppe oder die LeiterInnen. Vermeintliche ‚Fehler’ sind in einem Kurs für KreativArt
anders zu bewerten, als im Alltag: Aus den vermeintlichen Fehlern selbst, können neue,
schöpferische, irritierende Ideen entstehen, die es wahrzunehmen und zu achten gilt. (Vgl.
Sternberg/ Williams 2002: 145)
Die von den Autoren benannten förderlichen Elemente für kreative Entwicklungsprozesse
sollen zentraler Bestandteile des hier vorliegenden KreativArt-Kurses darstellen: Der dem
Kurs zugrunde gelegte Kunstbegriff beinhaltet „die Gesamtheit von Ausdrucksformen und
Gegenständlichkeiten“ (Treptow 2008: 264) denen ästhetische Qualitäten zugesprochen
werden (z.B. Tonarbeiten, Acrylmalerei, Arbeit mit Wasserfarben), wobei ‚Ästhetik’ hierbei
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insbesondere verstanden wird als die Durchkreuzung und Verletzung bzw. Entzauberung
anerkannter Formideale (Dekonstruktion). Das in den Angeboten enthaltende Potential von
Irritation und Provokation soll junge (und ältere) Menschen dazu anregen, sich auf einen
(inneren und äußeren) Suchprozess zu begeben, u.z. auch in der Konfrontation mit einer
Form- und Symbolwelt, die sich durch „Abweisung, Hässlichkeit, ja durch Aggressivität“
auszeichnet (Treptow 2008: 265) und die eigene Wirklichkeitserfahrung erweitern (wenn
nicht gar aufheben?) kann. Da es sich um einen ‚ModernKreativArt-Kurs handelt werden
hierbei künstlerische Elemente aus expressionistischen, surrealen und kubistischen bis hin zu
Pop Art Kunstepochen (vgl. Krauße 2005: 70ff; Ganteführer-Trier/ Grosenick 2009: 6ff)
bevorzugt, ohne sich ausschließlich auf eine bestimmte Kunstepoche festzulegen. Um einem
KreativArt-Kurs nicht das verspielte und unkonventionelle Moment zu nehmen, werden auch
Zeichenanregungen für Kinder und junggebliebene ältere Menschen sowie technische
Anleitungen als Lern- und Informationsmaterial genutzt (vgl. Lapointe/ Guindolet 2006; Keck
2007; Adams et al. 2009).
3. Zielgruppe
Zielgruppe (zusammengefasst)
Zielgruppe: ab 6 Jahre (ggf. ab 10 bis 200 Jahren)
Dauer: 90 Minuten
Voraussetzungen: Neugier, Experimentierfreude (ggf. Lese- & Schreibfähigkeit)
Eine bestimmte ‚Altersgruppe’ für einen KreativArt-Kurs zu benennen ist schwieriger, als es
zunächst erscheinen mag (vgl. Treptow 2008: 263). Anregungen zu einem kreativen Umgang
mit Welt, zu alternativen Sichtweisen auf seine Umgebung bzw. die produktiv-gestalterische
Veränderung derselben haben keine Altersgrenzen. Man denke nur daran, dass Goethe seinen
Faust II im stolzen Alter von 83 Jahren geschrieben hat (vgl. Oerter/Montada 2002: 971). Die
hier vorliegenden Anregungen zur Gestaltung regelmäßiger, 90 minütiger Kreativkurse sind
zwar primär an Grundschulkinder gerichtet, aber die Teilnahme von Eltern (oder Großeltern)
ist durchaus möglich und sinnvoll. Das generische Alter spielt allerdings im Bezug auf die
Lese- und Schreibfähigkeit der TeilnehmerInnen eine entscheidende Rolle: Im Anhang findet
6
sich weiteres Anregungsmaterial, das z.T. Schreibfähigkeiten voraussetzt und damit nicht für
junge Grundschulkinder geeignet ist.
Kreative TeilnehmerInnen passen sich vorgefertigten Handlungskonzepten nicht fraglos an.
Das ist aber zugleich Ziel und Problem eines solchen Kurses: Um die eigenen kreativen
Potentiale entfalten zu können, müssen die TeilnehmerInnen sich gegen Konventionen,
Anpassung und artiger Befehlsbefolgung wehren, gleichzeitig stellt eine starke und
notwendige Impulsivität von TeilnehmerInnen die LeiterInnen – immer wieder – vor die
Herausforderung eine Balance zwischen Eigensinn und Strukturhilfen zu finden (vgl. Presing
2002: 235). Beachtenswert ist hierbei die Rolle und der Prozess in der kreativen
Gruppengemeinschaft: Eine gut funktionierende Kreativgruppe reguliert sich gegenseitig auf
beiden Ebenen. Sie geben sich Anregungen und strukturierende Hinweise, weisen sich aber
gegenseitig bei zu viel überschäumendem Engagement in die Schranken. Das Vertrauen in die
Gruppe – die mehr ist als die Summe der einzelnen Personen – ist sowohl hilfreich als auch
notwendig für eine produktive, gemeinsame Arbeit.
4. Ziele
Trotz der obigen Darstellung zum Kreativitätsbegriff als eines sozialer Konstruktion, gilt es
kindliche (oder erwachsene) Begabungen und Talente zu fördern und sie herauszufordern.
Der Gefahr, dass Potentiale verkümmern, weil die Anregungen, die Unterstützung oder/ und
der notwendige Freiraum fehlen (vgl. Oerter/ Montada 202: 792), soll mit Hilfe dieses Kurses
entgegengewirkt werden. Künstlerische Arbeiten beinhalten das Potential die Engführung auf
kognitives Lernen und Verstehen zu überschreiten und die emotionale Seite der
Realitätsverarbeitung anzusprechen, „also eine Korrespondenz zwischen Sinneserfahrung und
Reflexion“ (Treptow 2008: 264) zu erreichen.
Ziele (zusammengefasst)
Leitziel: Förderung von Kreativität
Kompetenzziele:
Selbstkompetenz: Selbst- und Fremdwahrnehmung, Irritation und Dekonstruktion
Soziale Kompetenz: Auseinandersetzung mit konfligierenden Wahrnehmungsmuster
in der Gruppe
Instrumentelle Kompetenz: Wissen über technische Konstruktion & Funktionsabsicht
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Form und Ausgestaltung:
Anregung und Aktivierung: wohldosiertes Anregungsmaterial/ Informationsmaterial
Zielgerichtete Motivierung: Weg als Ziel, Selbstwertstärkung
Offene vertrauensvolle Atmosphäre: Frustrationstoleranz, Konzentration, Gruppenkohäsion
4.1 Kompetenzziele
Treptow (2008: 268) verweist zu Recht auf die Problematiken, die mit dem heute so aktuellen
‚Kompetenzbegriff’ verbunden sind. Insbesondere im ästhetischen Bereich wird dieser
kontrovers diskutiert, da Kunst „eine Art Existenzrecht aus sich selbst und ihrer
Ausdifferenzierung“ (ebd.) heraus beansprucht. Wenn man hierunter die unbedingte
Notwendigkeit intrinsischer Motivation – zu Beginn oder während des Arbeitsprozesses –
versteht, dann kann sich dieser Haltung bedingungslos angeschlossen werden. Wenn damit
jedoch die Annahme verbunden ist, dass Kunst per se weder erlernbar noch lehrbar sei, dann
muss dieser Grundhaltung vehement widersprochen werden. Oerter und Montada (2002: 793)
weisen daraufhin, dass junge Menschen, die als ‚Wunderkinder’ ihrer Zeit betrachtet werden,
insbesondere auf den Aspekt der ‚harten Arbeit’ zur Erreichung ihrer extraordinären
Leistungen verweisen. Es wird also, logischerweise, bei dem vorliegenden Konzept und der
Realisierung des KreativArt-Kurses davon ausgegangen, dass die notwendigen technischen
Fertigkeiten von künstlerischen Produkten (z.B. Selbstdarstellung im Pantomiemenspiel,
Verfremdung des eigenen Körpers über Plastiken, Dekonstruktion von Schönheit von
Fotomaterial) durch didaktisch-methodische Entscheidungen angeregt und geübt werden
können. Über die reine Fertigkeitsebene hinaus, bietet aber ein Gruppenangebot auch
Möglichkeiten und Chancen der informellen Bildung, die die Ausbildung folgender
Kompetenzbereiche unterstützen (sic!) kann:
� Selbstkompetenz: Durch die Schulung von Selbst- und Fremdbeobachtungsprozesse
bzw. den Austausch über die Differenz zwischen konventionellen und
unkonventionellen Kunstprodukten wird der eigene Geschmack ggf. pertubiert und
eröffnet somit neue Denk- und Wahrnehmungsräume (vgl. Treptow 2008: 266).
� Soziale Kompetenz: Die wechselseitige Wertschätzung, aber auch anregende Kritik
entstandener Produkte und Formen, die Auseinandersetzung mit differenten
Wahrnehmungs- und Geschmacksvorlieben sowie konfligierender Bewertungen, kann
Kinder, Jugendliche – aber auch Erwachsene – in der Bewältigung von
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Verständigungsprozessen unterstützen. Deshalb ist der gemeinsame Auf- und Abbau
der Materialien – so es nicht als pertubierendes Anregungsmaterial gedacht ist – von
zentraler Bedeutung. Zur Kunstproduktion gehört die gegenseitige Hilfestellung, die
Nutzung und Schonung des Raumes sowie des Materials dazu.
4.2 Form und Ausgestaltung
Anregen und aktivieren
Selbstbildungsprozesse von Kinder, Jugendlichen und Erwachsenen sind auf Anregungen
angewiesen, d.h. auf Milieus und Gegenstände, die kreativen Forschergeist befördern
(können) (vgl. Treptow 2008: 264). Kreative Produkte entstehen weder unter Bedingungen
der Reizüberflutung, noch unter Bedingungen starker Reizarmut. Die LeiterInnen sind
aufgefordert, das Anregungsmaterial optimal zu dosieren, so dass Raum für Neugier und
eigenen Einfällen ermöglicht wird, gleichzeitig aber Momente des Ideenvakuums verhindert
werden. Das heißt die umgebenden Räume müssen abwechselungsreich gestaltet werden (z.B.
Zeichnungen, Bastelmaterialien, bestehende Produkte), dürfen aber gleichsam nicht überladen
sein. Die Auswahl von Informationsmaterialien sollte wohlüberlegt und – bestenfalls –
individuumsorientiert sein, das bedeutet, das ein Zeichenbuch für Bleistiftfanatiker eher
geeignet sind, als für die farbenfrohen TeilnehmerInnen. (Vgl. Preiser 2003: 265)
Zielgerichtete Motivierung
Das Ziel kreativer Arbeit mit Menschen kann nicht (ausschließlich) in der Produktion von
‚schönen Dingen’ oder ‚ästhetischen Artikeln’ bestehen. Da es sich um ein freiwilliges
Kursangebot handelt, ist es zwingend notwendig, dass der gesamte Weg zum Produkt von
Vor- und Arbeitsfreude begleitet ist. „Wenn es also Spaß macht, seine Pfade zum Ziel zu
suchen und neue Wege zu gehen“ (Preiser 2003: 265). Ein grundlegendes Element eines
KreativArt-Kurses besteht also im aktiven Mitvollziehen und Gestalten, in der selbsttätigen
Auseinandersetzung mit Gegenständen, Körperlichkeit und symbolischem Ausdruck (vgl.
Treptow 2008: 264). Zunächst ist die Erzeugung von Interesse, Motivation und Vorfreude
zentraler Bestandteil der Leitung eines KreativArt-Kurses, das bedeutet auch sich teilweise
zurückzunehmen, Ideen und Anregungen aus der Gruppe aufzugreifen und nicht (nur)
zielorientiert zu arbeiten. Verstärkung ist ein integraler Bestandteil von Selbstwertförderung,
darf aber nicht auf KursleiterInnen beschränkt sein. Vielmehr bietet die Gruppe mit
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Zwischenfazits, gegenseitiger Bewunderung und Nachahmungen eine Vielzahl von
Möglichkeiten zur gegenseitigen Selbstwertstärkung (vgl. Preiser 2003: 265).
Offene und vertrauensvolle Atmosphäre
Die Rolle der LeiterInnen spiegelt sich insbesondere auf dieser Zielebene im Kontext von
Arbeit mit Grundschulkindern wieder. Selbstverständlich sollen LeiterInnen motivieren und
Anregungen bieten. Das unmodern gewordene Wort ‚Disziplinierung’ spielt allerdings auch
eine zentrale Rolle. Wenn es eine Bedingung für freien Gedankenaustausch, für
unkonventionelle Ideen und Entfaltung ist, dass unausgereifte Ideen nicht kritisiert werden
und situative Vorschläge nicht zurückgehalten werden (vgl. Preiser 2003: 266), dann erfordert
dies auch die Disziplinierung einer Gruppe. Grundregeln der gemeinsamen Arbeit müssen
eingehalten werden (z.B. einander zuhören, gewisse Konzentrations- und Ruhephasen,
konstruktive Kritik, Verschwiegenheit, u.a.), damit Gruppenerlebnisse der Zugehörigkeit und
Anerkennung möglich werden (vgl. Treptow 2008: 268). Dies ist der Grund, warum das
Konzept sich der behavioristischen Methode des Verstärkersystems in Verbindung mit
Regelkarten (siehe Anhang) bedient. Das Verstärkersystem wird ausschließlich für die
Disziplinierungsebene und niemals für die gestalteten Produkte verwendet!
Ein zentrales Lernelement eines KreativArt-Kurses ist – neben technischen Fertigkeiten der
Kunstproduktion – die Koordinierung und der Vergleich der ästhetische Produkte mit
Gruppenmitgliedern zur Differenzierung der Wahrnehmung durch Ähnlichkeits- und
Differenzerfahrung (vgl. Treptow 2008: 264).
„Durch die Erfahrung der Veränderung von Dingen, Bewegungs- und Ausdrucksformen
sowie durch das Verstehen von Unterschieden werden subjektive Wahrnehmungs-,
Deutungs- und Wissensbestände differenziert“ (ebd.).
Wenn sich die GruppenteilnehmerInnen darauf verlassen können, dass ihre Ideen und
Produkte nicht kritisiert werden und sie in der Gruppe offen sprechen und Zeiten für eigene
konzentrierte Arbeit einfordern können, dann sind Grundbedingungen für kreative Arbeit
gewährleistet. Auch hier gilt allerdings: Die Ausgewogenheit zwischen Ruhe-
/Konzentrationsphasen und Auflockerungs-/ Bewegungsphasen muss jeweils der bestehenden
Gruppe bzw. den einzelnen Individuen angepasst sein. Zeigt sich beispielsweise, dass es für
ein Gruppenmitglied sehr anstrengend ist über längere Zeiträume still zu sitzen, dann sollte
sie die Möglichkeit haben selbstständig Bewegungsphasen einzubauen – wenn dies die
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Aufsichtspflicht erlaubt – oder mit einer Begleitperson alternative Gestaltungselemente
auszuprobieren. Gleichzeitig sollte das Ziel der Arbeit mit jüngeren Grundschulkindern darin
bestehen, die Konzentrationsspanne sukzessive zu erhöhen. Bekanntermaßen brechen viele
‚Talente’ ihre Weiterentwicklung im kreativen Bereich ab, „weil entscheidende
Komponenten, wie Motivation und Durchhaltevermögen“ (Oerter/ Montada 2002: 792)
fehlen.
Sekundäre Prozesse
Als sekundäre Prozesse der Förderung von Kreativität wurde festegestellt, dass
Einfallsreichtum, Flexibilität und Originalität die sprachlichen Ausdrucksmöglichkeiten
unterstützen, aber auch die Suche nach unkonventionellen Problemlösungen (vgl. Preiser
2003: 234). Wenn der KreativArtKurs mit SchuleinsteigerInnen im Rahmen eines
Ganztagsangebot realisiert wird, dann kann die Dekodierfähigkeit durch kleine, malerische
Übungen unterstützt und die Lesefähigkeit durch bildgestützte Anleitungen gefördert werden.
Es sollte jedoch deutlich geworden sein, dass die primären Kursziele sich nicht auf originär
schulische Aufgaben beziehen, sondern auf diese lediglich abstrahlen.
5. Rahmenbedingungen ästhetischer Bildung
Treptow (2008: 264) differenziert zwischen einem subjekttheoretischen Begriff künstlerischer
Bildung (siehe Punkt 4) und einem organisationstheoretischen, der „die Gesamtheit der Orte,
Gelegenheiten und Formen, in denen die Auseinadersetzung mit Gegenständen,
Körperlichkeit und symbolischem Ausdruck“ umfasst. Letzterer beinhaltet fragen nach der
Zeit, dem Ort bzw. Raum, dem Personal und der Finanzierung kreativer Prozesse.
Zeit und Ort
Das vorliegende Konzept wurde und wird im Kontext eines offenen Ganztagsangebots der
Grundschule realisiert. Die Entfaltung kreativer Prozesse in schulischen Gebäuden bietet Vor-
und Nachteile gleichermaßen: Einerseits bieten spezielle Werkräume facettenreiche
Möglichkeiten der Materialbearbeitung und Gestaltung und ermöglichen die notwendigen
Sicherheitsvorkehrungen im Umgang mit Brennmaterial oder bei der Holzbearbeitung.
Andererseits assoziieren Mädchen und Jungen frühzeitig schulische Kontexte mit gewissen
Erwartungshaltungen an ihre Person und – im negativsten Fall – mit Leistungs- und
Selektionserwartungen. Wie oben angeführt sind dies nicht die Bedingungen, die für die
Entfaltung von Kreativität förderlich sind. Daher ist es erforderlich die
Umgebungsbedingungen gemeinsam zu gestalten bzw. auszuweiten. Die gemeinsame
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Gestaltung kann in der Nutzung der bestehenden Räume als ‚Museen’ bestehen, die
Ausweitung kann durch anregende Waldspaziergänge oder die Nutzung von Räumen von
Kooperationspartnern der außerschulischen Kinder- und Jugendbildung bestehen.
Personal
Ein zentraler Aspekt der Distanzierung von schulischen Leistungsparametern besteht darin,
dass Angebote für kreative Elemente nicht durch dieselben Fachpersonen des Unterrichts
realisieren zu lassen, die den schulischen Kunstunterricht durchführen. Das hier vorgelegte
KreativArt-Konzept beinhaltet eine stark psychologisch-sozialpädagogische Perspektive auf
Kreativität und Bildung. Diese Konturierung ist bewusst gewählt, da es – wie unter Punkt 4
dargelegt – weniger um Techniken der Kunstproduktion geht, die mit hoher
Wahrscheinlichkeit von Kunstexperten für die jeweiligen historischen Kunstepochen
spezifischer gelehrt werden könnten, sondern um den Prozess der freien Entfaltung und
Erprobung, also der chaotischen Bildungsmomente (vgl. Bock 2008: 98), die
individualpsychologisches Spezialwissen und eine spezifische sozialpädagogische
Perspektive auf kindliche Entwicklungsprozesse sowie autodidaktisch erworbene
Kompetenzen erfordern.
Das vorliegende Konzept wurde und wird von daher durch eine Diplompsychologin sowie
einer ehrenamtlichen Helferin durchgeführt und von sozialpädagogischen Fachkräften
supervidiert.
Finanzierung
Abgesehen von den Personalkosten, sind Teilelemente der Kunstproduktion verhältnismäßig
kostspielig. Selbstverständlich lassen sich eine Reihe von Elemente direkt aus der Natur
entnehmen (z.B. Steine, Blätter, Baumrinden), aber das Grundlagenmaterial sollte dringend
hochwertig sein. Das Basismaterial (Farben, Pinsel, Stifte, Keilrahmen) bilden in sich bereits
kreatives Anregungspotential und stehen somit in direkter Verbindung zur Zieldimension
‚Anregung’. Des Weiteren bieten Geräte wie Schneidemaschinen, Laminiergeräte, aber auch
Computertechnik vom Scanner bis zu einem farbigen Drucker vielfältige Möglichkeiten
moderne Kunstprodukte herzustellen und bieten die Chance in ästhetische Distanz zu
Mediatisierung der eigenen Lebenswelt zu treten. Zudem schulen sie die Wahrnehmung
technischer und mechanisierter Produktionsprozesse in der Gesellschaft. (Die notwendigen
Materialen sind in den Ablaufplänen der Angebote angegeben.) Bei dem bestehenden
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Angebot im Ganztagsangebot der Grundschule wird die Finanzierung vollständig von der
Jugendpflege getragen. Dauerhaft wäre – insbesondere bezogen auf die
Materialkostenerstattung – eine Mischfinanzierung aus den schulischen Ressourcen (z.B.
Bereitstellung von Materialien), der Jugendpflege und den Eltern wünschenswert. Um für die
Kosten eines solchen Angebots zu sensibilisieren, wäre eine symbolische Beteiligung der
Kinder ebenfalls vertretbar.
6. Handlungsplanung
Die folgenden Angebote sind den Bedingungen der Umgebung und der Gruppe entsprechend
jeweils situativ zu modifizieren. Es hat sich gezeigt, dass die
Entspannungsverfahren und Phantasiereisen für ein männliches
Klientel eine geringere Motivierung darstellen, als für Mädchen
und junge Frauen. Bei gemischtgeschlechtlichen Gruppen bietet
sich daher ein ausgewogenes Mischverhältnis von Bewegungs-/
Wettbewerbsspielen und Entspannungsspielen an. Je nach
Gruppengröße, motorischem Entwicklungsstand und
Konzentrationsfähigkeit der Gruppenmitglieder muss der Anteil
an Bewegungs- und Spielelementen variiert werden. Die
Struktur der folgenden Handlungsempfehlungen richtet sich neben der Orientierung an den
Jahreszeiten außerdem nach den verschlungen Pfaden der Gruppenentwicklung von Tuckman
(modifiziert von Stahl 2002): Forming (Sicherheit und Abgrenzung), Storming (Konflikte und
Streitphase), Norming (Vertragsphase), Performing (Leistung und Bewährung) sowie Re-
forming (Bilanz und Veränderung) (vgl. Stahl 2002: 49ff, Abbildung modifiziert nach Stahl
2002: 50). Um die Balance zwischen Formbeherrschung und differenzierter sozialer
Gemeinschaft zu erzielen, ist die Berücksichtigung des jeweils ganz speziellen
Gruppengefüges von zentraler Wichtigkeit (vgl. Treptow 2008: 268).
13
6.1 Frühling
Angebot 1: Gruppenfindung mit TeamArt Phase
Zeit Inhalt Sozialform Material Ziele
20 min Begrüßung Kennlernspiel: Gerichtet & sortiert
In der Blattmitte steht der Titel: ModernKreativArt (und LeiterIn als Beispiel) Die Teilnehmerinnen schreiben Ihren Namen in irgendeine Richtung um den Namen. Dann erhalten sie den Auftrag, dass so entstandene Textbild ‚aufzustellen’, d.h. sich entsprechend den Richtungen hinzulegen.
bewegter Stuhlkreis
Flip-Chart mit Willkommensgruß Plakatpapier (groß, grau) mit Titel in Mitte & erstem Namen mit Stift, verschiedenfarbige Eddings Plakat mitnehmen & wieder mitbringen � Grundlage für Umhängenamensschilder
Hem-mungen überwinden
Einstieg
15 min Einführung der Regeln Vorschlag für die Regeln in der Gruppe Signalsymbole
- Ruhe auf den billigen Plätzen! - Psst! Ich bin ganz leise. - Ich schenke dem Redner mein Ohr. - Leiter sind keine Alleinunterhalter! - Kritik ist stets mit einem Verbesserungsvorschlag
verbunden.
Einführung Verstärker
Wer sich an die drei Symbolkarten hält, bekommt am Ende jeder Sitzung seine Sonne. Wolken ziehen auf, wenn Ihr euch erst nach Erinnerung daran haltet. Und wer nur Unsinn macht, der bekommt eine Regenwolke. Nach vier gemeinsamen Terminen werden die Sonnen gezählt & Ihr dürft bei vier Sonnen wahlweise ein Spiel bestimmen oder bekommt eine kleine Überraschung.
Stuhlkreis Flip-Chart-Regeln, Regelzeichen, Sonne an Wand, Namen darauf schreiben � Edding schwarz Sonnen, Sonne-Wolken, Wolken-Etiketten
Regelung
14
Phase
Zeit Inhalt Sozialform Material Ziele
10 min Partizipation erproben
Auf dem Boden: Kunstbilder (3-4 max.) In der Mitte des Flip-Charts steht: Kreativität entfalten (Flip-Chart für alle gut sichtbar). Moderationskarten liegen vor den Füßen der Teilnehmer und Eddings – jeweils 3 Stück. Der Rest der Karten liegt vor den Leiterinnen. Hinweis der Leiterinnen: Wir sammeln gemeinsam Ideen für diesen Kurs. Wenn wir für Eure Kreativität zu langsam schreiben, dann habt Ihr vor euch auch noch Karten & könnt Eure Ideen direkt aufschreiben. Abschluss: Wir werden Eure Ideen mitnehmen & schauen, was wir davon übernehmen können.
Stuhlkreis Pinnwand oder leere Wandfläche beschaffen, zwei weiße Flip-Charts aneinanderkleben, Moderationskarten, Kunstbilder, 10 Eddings gleiche Farbe, Klebeband, Schere � Endprodukt mitnehmen
Annäherung an Parti-zipation
Erarbeit-ung
30 min TeamArt
Leinwandfingerbemalung mit Regeln: Jeder darf nur eine Farbe pro Runde benutzen. Jeder darf max. so lange, bis die benutzte Farbe alle ist. Jeder kommt dran. Bestehende Elemente dürfen zerstört werden. Ränder sind kein Hindernis.
Stehkreis um den Tisch/ Teamarbeit
Regencapes, Fingerfarben (z.B. Klecks), Keilrahmen, Notfallpinsel mitnehmen, Zeitungspapier unterlegen
Ergebnis-sicherung
15 min Abschlussrunde mit Leitfragen: Wie habe ich das gemeinsame Kunstwerken erlebt? Was denke ich, wenn ich unser Bild anschaue? Wo würde ich es gerne hinhängen?
Sitzkreis Flip-Chart: Leitragen Selbstwert-steigerung/ Produkt-stolz
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Angebot 2: Entspannung mit Mandalas Phase
Zeit Inhalt Sozialform Material Ziele
5 min Begrüßung Regeln wiederholen/ Verstärkerhinweis
Stuhlkreis bestehendes Flip-Chart mitbringen Reproduktion, Arbeitsklima
5 min Gemeinschaftsfoto verteilen Austauschkommunikation
Stuhlkreis laminiertes Foto Produkte für die Familie
Einstieg
30 min Phantasiereise: Mein Freund, der Baum Austauschkommunikation
Liegen Wichtig: Decken & weiche Unterlagen, Raum nur bedingt geeignet � evtl. Matten aus dem Sportraum holen
Aufmerksamkeits-fokussierung: Stille/ zu sich selbst kommen
20 min Mandalas mit Filzstiften beidseitig bemalen Zuschneiden der Kreisform (gerade Schnitte)
Tischkreis kleine, beidseitig bedruckte Mandals als Erstelement, Filzstifte
Konzentration, Durchhaltevermögen, gerade Scheren-schnitte
10 min gemeinsame Laminierung Stehkreis um Tisch
Laminiergerät, Laminierfolien Schulung des Ästhetischen Bewusstseins
Erarbeitung
15 min Mobile bauen Tischkreis Holzstumpf mit vorgebohrten Löchern, Mobilestangen
handwerkliche Ersterprobung
5 min Mobile in Stuhlkreismitte: Leitfragen (mündlich) Wie wirkt das Mobile auf mich? Was würde ich gerne verbessern – außer mein eigenes Mandala? Wo würde ich es gerne als Kunstwerk stehen sehen?
Stuhlkreis Sonnen, Sonne Wertschätzung Produkte, Wertschätzung Sozialverhalten,
Ergebnis-
sicherung
2 min Verstärkerauswertung Elternarbeit 5 min Vorstellung der Produkte vor den Eltern!
Nachfrage nach besonderen Bedürfnissen der Kinder. Wünsche der Eltern.
Tür-&Angel-Gespräch
Kennenlernen/ Erstkontakte
Eine Auswahl von Mandalas befindet sich im Anhang unter Material.
16
Angebot 3: Mobile Graffiti & Körperwahrnehmung Phase
Zeit Inhalt Sozialform Material Ziele
5 min Begrüßung Regeln wiederholen/ Verstärkerhinweis
Stuhlkreis bestehendes Flip-Chart mitbringen, Regelkarten
Reproduktion, Arbeitsklima
Einstieg
10 min Gesamtprodukterstellung: Mobile-Baum gestalten: Grafitifi-Farben (blau, rot, gelb) � Kunstprodukt Mobile-Baum: bestücken Gesamtwerkbetrachtung
Stehkreis gelbes Band, Löcher in Mandalas, Grapfitifsprydosen (3x)
Produktstolz
20 min Körperreise (nach Teegen) Einzelübung Text, Decken vom letzten Mal Ruhe & Konzentration Einzelübung
Erarbeitung
15 min Körperbild: Was habe ich bei der Reise erlebt? Zeichnung der erlebten Gefühlswelt bei der Reise. Vorstellung der eigenen bildlichen Darstellung
Kleingruppe Bleistifte, Filzstifte, Buntstifte, Körperschema
Verarbeitung der bildlich-körperlichen Erlebnisse
15 min Körperschemazeichnung Austauschkommunikation: Wie finde ich meine Ohrläppchen? Wie finde ich meine Finger? Wie finde ich meine Füße?
Partnerarbeit 2 x braunes Packpapier (große Rolle) � 1x im KiJuZ im Mädchenzimmer hinter dem Schrank vorhanden, verschiedenfarbige Eddings, Pinsel & Fingerfarben � im KiJuZ in der KreativArt Kiste im Tischtennisraum-Schrank vorhanden
Vertiefung & Rückführung auf das Selbst
10 min Ghostbuster- Wenn die Monster kommen Ein Freiwilliger ist der Ghostbuster (der von der Leitung unterstützt wird). Die anderen stehen ihm auf der anderen Raumseite gegenüber. Die ‚Geister’ nähern sich dem Buster langsam, zischelnd und geifernd. Aber: Die Geister haben große Angst vor dem gefährlichen Zauberwort: ‚Nein!’. Wenn der Ghostbuster dieses Ausspricht, dann weichen sie ängstlich zurück. Empfehlung: Laura zuerst!
Gruppenspiel
Ergebnis-
sicherung
10 min Verstärkerauswertung Sonne, Sonne-Wolke, Wolke, Aufhängesonne
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Angebot 4: Wikinger-Schach gestalten Phase
Zeit Inhalt Sozialform Material Ziel
Einstieg 10 min Begrüßung: Vorstellung des Zielspiels (Regeleinführung)
Sitzkreis Handout: Wikinger Schach (Regeln)
Hinführung, Zieldimensionen darstellen
35 min Schmirgeln der Wikinger-Stäbe
Holzstäbe (zugeschnitten)
40 min Gestaltung der Wikinger –Stäbe (Farbkombinationen) + Trockenzeit 10 min (evtl. Jahreskalender weitermachen in dieser Zeit)
Acrylfarbe, Klarlack, Abdeckfolie, Regencapes
Erarbeitung
20 min Wikinger Schach spielen (draußen) Ergebnis-sicherung
15 min Aufräumen Verstärkerauswertung & Preisverleihung
6-Ü-Eier
Spielanleitung befindet sich im Anhang
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6.2 Sommer
Angebot 1: Zeig her deine Hände & Füße Phase
Zeit Inhalt Sozialform Material Ziele
5 min Begrüßung Regeln wiederholen/ Verstärkerhinweis
Stuhlkreis Regelkarten, Sonne (neu), Tokken Arbeitsklima Einstieg
20 min Zombie-Ball: Das Spielfeld wird abgesteckt. Erik erklärt die Regeln
Bewegungs-spiel
Schaumstoffball, rotes Klebeband Auflockerung
10 min Zeig her deine Hände & Füße: Gipsabdruck der Hände oder Füße
Unterlage, Regencapes, Gipmasse + Schalengefäße (3x): nicht zu groß, aber auch nicht zu klein (Größe relevant!)
prozedurales Wissen Erarbeitung
15 min Trockenphase der Materialen Währenddessen: Vertrauensübung: Fallenlassen
Eine Teilnehmerin stellt sich in die Kreismitte. Sie schließt die Augen. Die anderen stehen in einem dichten Kreis um die Person herum. Die Person lässt sich nun langsam (!) fallen und der dichte Kreis an Personen fängt diese Person auf! Jeder Teilnehmer ist einmal dran! Oder: Nach draußen: Steinsuche (für das nächste Mal)
Stehkreis Tuch zum Augenverbinden (Seidentuch)
Gruppenkohäsion, Auflockerung
20 min ‚Aufbrechen’ der Gipsmasse: Die eigenen Hände oder Füße bewundern! farbige Gestaltung der eigenen ‚Körperteile’
Acrylfarben (blau, gelb, rot) � im KiJuZ vorhanden, ‚Malteller’ mitbringen
Produktstolz
Ergebnis-
sicherung
10 min längere Verstärkerauswertung mit ‚Preis’
Stuhlkreis Sonne, Überaschungseier
Elternarbeit Vorstellung der Produkte vor den Eltern! Nachfrage nach besonderen Bedürfnissen der Kinder. Wünsche der Eltern.
Tür-&Angel-Gespräch
Elternbrief Kennenlernen/ Erstkontakte
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Angebot 2: Tonkunst Phase
Zeit Inhalt Sozialform Material Ziele
5 min Begrüßung Regeln wiederholen/ Verstärkerhinweis
Stuhlkreis Regelkarten, Sonne (neu), Tokken Arbeitsklima Einstieg
15 min The-Maschine-Spiel Gruppe Spiel, Ball Gruppenkohäsion 10 min mündliche Besprechung der Figurenvorlage:
Welche Elemente sind deutlich sichtbar? Welche Elemente sind dünner/ dicker? Was ist leichter/ schwerer zu modellieren? Welche Abweichungen möchte ich gerne machen?
1 x Modelvorlage laminiert (Ausdruck: 4x)
Orientierung
10 min Ton-Spür-Übung: Wie fühlt sich der Ton in meinen Händen an? warm/ kalt weich/ hart Veränderungen während des Knetens?
Einzelübung selbst trocknender Ton, Folienunterlage für Tisch, Regencapes für die eigene Kleidung
Wahrnehmungs-schulung
Erarbeitung
20 min Ton weich kneten � Unterstützung wegen Kraft Grundformen gemeinsam kneten Figurentwicklung � permanente Aufmerksamkeit, Tröstung bei Abweichungen � Hinweis auf künstlerische Freiheit
Einzelarbeit Produkterstellung
20 min Während der Ton trocknet: Farbenspiel draußen evtl. Badminton-Schläger
Gruppe Badmintonschläger, Bälle, Linienband
Auflockerung, Bewegung
Ergebnis-
sicherung
10 min Abschlussrunde:
- Was ist bei mir entstanden? - Wie nenne ich mein Produkt? - Was haben die anderen für Assoziationen dazu?
Verstärkerauswertung Neues Zwischenziel zur Preisverleihung
Gruppe Verstärker
20
Angebot 3: Schattenbilder Phase
Zeit Inhalt Sozialform Material Ziele
Einstieg
10 min Begrüßung Regeln Gemeinsame Ideensammlung: Jeder überlegt sich, was er gerne gestalten würde (2 min Stille) – und stellt dies pantomimisch mit musikalischer Untermalung dar. Die anderen sollen raten, um was es sich handelt. (Die Leiterinnen notieren die Ideen.)
Gruppe, Pantomimen-Spiel
Regelkarten (2x), Aufkleber (Kiste) � Musik via Mobiltelefon
Auflocker-ung
Angebot
60 min Schattenbilder gestalten:
1. Vorbereitung: Lampe positionieren, weißes Tuch aufhängen, Papier zuschneiden (gemeinsam) 2. Durchführung in Partnerarbeit: immer zwei Teilnehmer skizzieren gegenseitig mit Bleistift ihre Umrisse (Hinweis auf Achtsamkeit: die anderen möchten genaue Umrisse) 3. Verarbeitung: Konturen genau ausschneiden & auf das weiße Papier kleben
Partnerarbeit Bleistifte, Scheren, Kleber, weißes Tuch, OH-Projektor (oder Klemmlampe), schwarze Pappe (DinA3), großes, weißen Papier (DinA2), Schneidemaschine (KiJuZ)
genaues Schneiden mit Schneide-maschine, genaue Nachzeichn-ung von Umrissen, genaues Schneiden mit Schere
10 min Gegenseitige Ergebnisvorstellung: Das bin ich – und mein Kunstwerk heißt… (falls Titel fehlen, gemeinsame Ideensammlung) Verstärkerauswertung
Gruppe Verstärkerwändchen (regelmäßig mitbringen!) Michael fragen: können wir als Verstärkerauswertung eine günstige ‚Kunstmappe’ (DinA3) für jeden kaufen? (für später)
Selbst-evaluation
Ergebnis-sicherung
10 min Gemeinsames Aufräumen Gruppe
21
6.3 Herbst
Angebot 1: Memoryspiel
Phase
Zeit Inhalt Sozialform Material Ziele
Einstieg 10 min Farbenspiel: Auf die Stangen, fertig los!
Gruppe Auflockerung
Erarbeitung 50 min Unser kleines Puzzele: Teil 1: Spuren mit Acrylfarben ausprobieren � auf Schmierzettel Teil 2: Herbstspuren mit Acrylfarben auf Keilrahmen Teil 3: Bild exakt abmalen auf zweitem Keilrahmen
Einzelarbeit Acrylfarben kennlernen
20 min Memoriespiel spielen
Gruppe
8x kleine Keilrahmen, Acrylfarben (KiJuZ), Pinsel, Tuben, Malteller, Tischfolie, Regencapes, Wassertöpfe
Produktstolz
5 min Was gefällt mir an meinen Memorykarten noch nicht? Was könnten wir verbessern? Was müssten wir dafür tun?
Gruppe Eigentätigkeit anregen
Ergebnis- sicherung
5 min Verstärkerauswertung
Gruppe Disziplinierung
22
Angebot 2: Brennpeter Phase
Zeit Inhalt Material Ziele
10 min Das stärke ABC
Ein Buchstabe wird genannt und jeder muss bei sich selbst eine Stärke, die mit dem Buchstaben beginnt aufsagen & eine entsprechende Bewegung machen, z.B. A aktiv & hüpfen
Buchstabenausdruck Bewegungsspiel, Erhöhung des Selbstbewusstseins
Einstieg
10 min Brennpeter-Anregungshow
PPP, Laptop Motivation, Anregung
10 min Motivauswahl 10 verschiedenste Tiermotive zum nachzeichnen (schwarz/ weiß)
20 min Nachzeichnen der Motive
Bleistifte, Brotpapier
Erarbeitung
20 min Nacheinander Bilder mit dem Brennpeter nachzeichnen � genaue Begleitung, keine Verbrennungen, bitte.
Acrylfarbe (im KiJuZ), Folie, Regencapes, Klarlack, Brennpeter
kennenlernen eines neues Mediums, Geduld beim Abwarten
10 min Vorstellung der Produkte Auswertungsrunde: Was möchten wir noch gemeinsam gestalten?
Selbsttätigkeit unterstützen; Ideensammlung
Ergebnis- sicherung
10 min Verstärkerauswertung & aufräumen Disziplinierung
Eine genaue Anleitung zur Brennpeterproduktion findet sich im Anhang.
23
Angebot 3: Herbstblätter-Jahreskalender
Phase
Zeit Inhalt Sozialform Material Ziel
10 min. Löwenjagd: Wir jagen den Löwen!!!
Sitz- oder Stehkreis
Fördern der Grobmotorik Einstieg
20 min Gemeinsamer Kurzausflug in die Waldluft um das KiJuZ
Spazier-gang Tüten zum sammeln (5 x kleine Plastiktüten)
Sammeln von Herbstmaterialien zur Gestaltung
10 min. Jahreskalender vorstellen: Was uns die nächsten Wochen (auch) beschäftigen wird.
LV Blätter , Papier und schwere Bücher Herstellung eines Windlichtes
45 min Die erste Seite gestalten: Herbstblätter als Kopiervorlage zur Gestaltung nutzen
Erarbeitung
25 min Die zweite Seite gestalten.
Einzel-arbeit Jahreskalender zum selber gestalten Buntstifte, Filzstifte, Tusche, Bleistifte
Kreativität fördern
Ergebnis-sicherung 10 min Vorstellungsrunde: Was habe ich ‚erfunden`? Was steckt hinter ‚meiner‘ Darstellung?
Produktstolz
24
6.4 Winter
Angebot 1: Jahreskalender – Wer bin ich? Phase
Zeit Inhalt Sozialform Material Ziel
10 min Begrüßung & Fotos verteilen Regelwiederholung (!) Brainstorming: Gemeinsame Ideensammlung:
- Was ich aus meinem Jahreskalender alles machen werde?
- Für wen ich den Kalender mache.
Sitzkreis weiße Blätter, Stifte: Bleistifte, Kulis/ Fotos der letzten Sitzung
zunehmende Partizipation Einstieg
20 min Bewegung nach Zahlen
draußen – Stehkreis
Würfelball aus KiJuZ Fördern der Grobmotorik
10 min Beenden der ersten Seite des Jahreskalenders (Mandala)
Jahreskalender, Bundstifte, Filzstifte, Bleistifte
60 min Gestaltung der Seite: Wer bin ich? (zweite Seite des Jahreskalenders)
Konzentrationsförderung Kreativität entfalten
Erarbeitung
10 min evtl. Anregung zum Figurenzeichnen: Grundmuster & Schrittfolge
Sitzkreis
Tusche, Glasgefäße, Fingerfarben (alles in KreativArtKiste aus KiJuZ)
evtl. Vertiefung der Zeichenfähigkeiten & räumlicher Figurengestaltung
Ergebnissicherung 10 min Vorstellungsrunde: Was habe ich ‚erfunden`? Was steckt hinter ‚meiner‘ Darstellung?
Sitzkreis Produktstolz
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Angebot 2: Jahreskalender – Personenpussel
Phase
Zeit Inhalt Sozialform Material Ziel
Einstieg 20 min Wikinger Schach (oder: The-Machine-Spiel)
Gruppe, Bewegungs-spiel
Holzklötze aus dem KiJuZ (The-Machine-Spiel)
spielerisches aufwärmen
Erarbeitung 90 min Jahreskalender: vorbereitete Gestaltung: 1. Bildvorlage zum Ausmalen 2. Muster Integration 3. Pusselform ausschneiden 4. Entweder: als ‚zerstörtes’ Pussel einkleben oder mit minimalen Abständen einkleben evtl. weitere freie Seitengestaltung
Einzel-arbeit Zeichenbuch; Pinsel, Tuschkästen, Farbstifte (bunt, filz, Bleistift), funktionierende Eddings, Tischfolie, Regencapes (am Dienstag neue KreativArt-Kiste zusammenstellen, da durch Tag der offenen Türen auseinandergenommen)
Dekonstruktions-techniken kennenlernen
Ergebnis-sicherung 10 min Vorstellung der Produkte, Abschlussgespräch: Was möchtet Ihr gerne an Kunstprodukten erstellen?
Sitzkreis Acrylmalbuch, Mandalabuch, Portraitbilderbuch mitbringen
Produktstolz, Partizipation
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Angebot 3: Mein Utopia – Jahreskalender
Phase
Zeit Inhalt Sozialform Material Ziel
Einstieg 20 min Bewegungsauftrag: Die Teilnehmer müssen die vorgezeigten Bewegungen nachahmen (oder Wikinger Schach)
Gruppe, Bewegungs-spiel
Holzklötze aus dem KiJuZ spielerisches aufwärmen
Erarbeitung 90 min Jahreskalender: Arbeitsauftrag: Hier ist deine Landkarte. Aber Sie muss noch ausgefüllt werden: Zeichne deine Hauptstadt, deine Lieblingsorte oder/ und Personen. Zeichne deinen Lebensraum. In deinem Lebensraum ist alles, was dein herz sich wünscht!
Einzel-arbeit Zeichenbuch; Pinsel, Tuschkästen, Farbstifte (bunt, filz, Bleistift), funktionierende Eddings, Tischfolie, Regencapes � Landkarte
Utopische Welten erschaffen
Ergebnis-sicherung 10 min Vorstellung der Produkte, Abschlussgespräch: Was möchtet Ihr gerne an weiteren Kunstprodukten erstellen?
Sitzkreis evtl. Acrylmalbuch, Mandalabuch, Portraitbilderbuch mitbringen 3 Ü-Eier für die Abwesenden von vorletzten Mal
Produktstolz, Partizipation
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Angebot 4: Adventszeit I
Phase
Zeit Inhalt Sozialform Material Ziel
Einstieg 10 min Wiedereinführung des Verstärkersystems für die neuen Gruppenmitglieder (Abstand von 4 Sitzungen, heute: Ausnahme); offizielle Begrüßung & Vorstellung mit Namen, Klassenlehrer & Co; gemeinsames Weihnachtslied nach eigener Wahl singen
Sitzgruppe Toccen (Cool-Man) Große, schöne Sonne aus Pappe Regelkarten; Weihnachtslieder auf Laptop, auf Handy
(neue) Gruppennorm etablieren, Verantwortlichkeiten verdeutlichen
5 min Adventskranzgrundlage zeigen (Strohkreise) & das Ziel deutlich machen: einen schönen Adventskranz daraus machen
Sitzgruppe Adventskranzgrundlage; ein paar trockene Zweige für die Kids als Notreserve
Motivation, Hinführung, Ziele verdeutlichen
10 min Gemeinsames sammeln von Tannenzweigen im Wald vor dem KiJuZ
freies Suchen Bewegung & frische Luft
50 min Die LeiterInnen machen die Arbeit gemeinsam am großen Adventskranz vor – dieser soll im KiJuZ aufgestellt werden. Die Kinder machen die Arbeiten nach.
Adventskranzverziehrungen, Draht, Tacker, Stecknadeln, Schleifen, Fäden & Co
Technik vorstellen Adventskranz gestalten
20 min freie Weiterarbeit am Jahreskalender 3 weitere Kalender, Fotos Beendigung des Jahreskalenderprojekts
Angebot
10 min gemeinsames Aufräumen Verantwortungsübernahme Ergebnis-sicherung 10 min Verstärkerauswertung
einschl. erste Verstärkung mit Ü-Eiern
6 Ü-Eier relativ kurzfristiges Belohnungssystem, um Verstärkersystem für die neuen Gruppenmitglieder lohnenswert zu machen
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Angebot 5: Adventszeit II
Phase
Zeit Inhalt Sozialform Material Ziel
Einstieg 10 min Begrüßung Vorlesen einer kurzen Weihnachtsgeschichte über Adventskränze
Sitzgruppe Tocken (Cool-Man) Regelkarten; Weihnachtslieder, Laptop
Ruhe & Besinnlichkeit
60 min Fortführung der Adventskranzgestaltung, evtl. Jahreskalender
Stehgruppe Zweige, Adventskranzverziehrungen, Draht, Tacker, Stecknadeln, Schleifen, Fäden & Co
Adventskränze herstellen, schmücken & mit nach Hause nehmen
20 min Jahreskalender fertig gestalten (Fotos & Co) & in Geschenkpapier einwickeln
Sitzgruppe 3 weitere Kalender, Fotos, Geschenkpapier, Klebeband
Weihnachtsgeschenke fertig stellen
10 min gemeinsames Aufräumen
Laufgruppe Verantwortungsübernahme
Ergebnis-sicherung 10 min Abschlussweihnachtslied: Die Leitung stellt das Weihnachtslied vor, die Mädchen sprechen das Lied nach � anschließend gemeinsames Singen, Verstärkerauswertung!!!
Stehgruppe Weihnachtslied mitbringen
Literatur
Adams, Alistair et al. (2009):
Kreativkurs Acrylmalerei. Mit Schritt-für-Schritt- Anleitungen. München: Bassermann Verlag
Amelang, Manfred/ Bartussek, Dieter (1997):
Differentielle Psychologie und Persönlichkeitsforschung. 4. Aufl. Stuttgart u.a.: Kohlhammer
Bock, Karin (2008): Einwürfe zum Bildungsbegriff. Fragen für die Kinder- und Jugendhilfeforschung. In: Rauschenbach, Thomas (Hrsg.): Die andere Seite der Bildung. Zum Verhältnis von formellen und informellen Bildungsprozessen. 2. Aufl. Wiesbaden: VS Verlag Sozialwissenschaften, S. 91-105
Gantführer-Trier, Anne/ Grosenick, Uta (2009):
Kubismus. Köln: Taschen
Keck, Gecko (2007): Porträts. Werkstatt Zeichnen. Stuttgart: Frechverlag
Krauße, Anna-Carola (2005):
Geschichte der Malerei. Von der Renaissance bis heute. Berlin: Tandem Verlag
Lapointe, Claudia/ Guindolet, Sylvette (2006):
Mein Skizzenbuch. Zeichnen und malen lernen Tag für Tag. München: Random House GmbH
Oerter, Rolf/ Montada, Leo (2002):
Entwicklungspsychologie. Weinheim u.a.: BeltzPVU
Preiser, Siegfried (2003):
Pädagogische Psychologie. Psychologische Grundlagen von Erziehung und Unterricht. Weinheim u.a.: Juventa
Stahl, Eberhard (2002): Dynamik in Gruppen. Handbuch der Gruppenleitung. Weinheim u.a.: PVU
Sternberg, Robert/ Williams, Wendy (2002):
Educational Psychology. Boston: Allyn & Bacon
Treptow, Rainer (2008): Kunst und Kultur. In: Coelen, Thomas/ Otto, Hans-Uwe (Hrsg.): Grundbegriffe Ganztagsbildung. Das Handbuch. Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften, S. 263-271
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8. Anhang
8.1 Weitere Anregungen
Inhalt Material
Grundlagenmaterial: Regencapes, Schutzhandschuhe,
Wassergläser, verschiedene Pinsel, ausreichend Tischfläche
Kennlernrunde: Spiel: Wer bin ich? Gruppenregeln einführen Ideensammlung: Was wünscht Ihr euch? TeamArt: Wir gestalten unser gemeinsames Plakat Unterschrift: Handabdruck
Flip-Chart: Regeln + Zeichen Leinwand (groß) Acrylfarben (im KiJuZ vorhanden) 2 Handfarben (rot/blau, im KiJuZ vorhanden)
Phantasiereise: Mein Freund, der Baum Pantomime: Spiel Gefühlswürfel Selbstwahrnehmungsübung Szenenspiel mit Anregungsmaterial Feedbackrunde: Was habe ich bei den anderen wahrgenommen?
Phanasiereise: Mein Freund der Baum, Gefühlswürfel (ausleihen bei der Drops), Wahrnehmungsübung (Hannah), Auswahl kurzer Szenen (mehrere, große Schrift DinA 4), Requisiten: Schal, Gehstock, Besen, Bügeleisen (mitbringen)
Körperreise (nach Teegen) Körperbild (Kleinformat) Körperschemazeichnung (groß) Empfindungsmarkierungen (farbig) Abschluss: Wie geht es mir mit meinem Körper? Was würdet Ihr gerne erproben?
Text Körperreise (Hannah), DinA 4, Stifte (Filz, Bleistift, Wachs, Bundstifte)
Körper-Stein-Erfahrung Zeig her deine Füße & Hände: Hände- & Füße aus Gips Ästhetische Malerei von Körperformen Vertrauensübung: Fallenlassen
Steine unterschiedlichster Größe & Form, Gipsmaske, Formen (nicht zu groß), Rahmenmasse, Acrylfarben (evtl. weitere notwendig, wenn leer)
The-Maschine-Spiel (Gruppenkohäsionsspiel) Selbstportraits in Ton oder mit Bleistift Wie ich leicht Nein-sagen kann! Abschlussrunde: Dinge, die ich schon immer einmal probieren wollte!
Wasserleiterspiel Gedicht: Nein-sagen Stock (dick), Bleistifte, DinA 4 Papier selbsttrocknender Ton, Beispielmaterialien mitbringen (Tonkopf, Frauenkörper)
Kreatives Schreiben: Stadt-Wald-Umgebungsausflug � Sammlung von Eindrücken (Steine, Blätter, Wolkenformen) Gegenstände in die Tischmitte Partnerinterview: Stimmung der Partnerin erfassen (Woran denkst du? Hast du heute
Notizzettel, Bleistifte, kleine (!) Tüten (Rossmann)
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Inhalt Material
deinen witzigen oder traurigen Tag? Wenn du jetzt fernsehen könntest, welches Programm würdest du wählen) Auswahl eines der Gegenstände für die Partnerin (passend zur Stimmung) � Hinzufügung einer Stimmungsadäquaten Schreibanweisung (z.B. Schreib eine Gruselgeschichte!) Schreibzeit Feedbackrunde: Selbstbeurteilung: Was mir besonders gelungen ist… Fremdbeurteilung: Was ich an deiner Geschichte so toll fand…
Ausstellung der Produkte
(entweder zwischendurch oder am Ende)
Orte: Schaukasten in der Grundschule,
KiJuZ, Stadtbücherei,
Buchhandlung Adendorf…)
mögliche Kooperationspartner sind noch
zu kontaktieren
Seidenmalerei Teil I (Knülltechnik) Seidenmalerei Teil II (Darstellungstechnik)
Seidenschals, Seidenfarbe (Grundfarben: blau, gelb, grün � im KiJuZ vorhanden), vorgezeichnete Seidentücher (teurer), Holzrahmen zum Abstecken
Malen mit Fingerfarbe (Hände & Füße) Pusselselbstherstellung Knete selbst herstellen Tonfigurenherstellung
Digitalkameras PCs (im KiJuZ)
Photo-Ausstellung besuchen, Teil I Photos machen, Teil II Photo Art (retuschieren) (z.B. nach Andy Warhol) , Teil II Photo-Collage: Photos manuell manipulieren, Teil III
Scheren, Drucker
Modern Art: Fokussierungskunst – Werbematerial mal wirklich nützlich!
alte Zeitschriften, Werbeprospekte, etc., verschiedene Scheren (normal, Musterscheren – Kidzors), verschiedene Farben Pappen, normale Tusche
Bürogestaltung, Teil I: Mein eigener Stempel
- professionelle Stempel selbstgemacht Bürogestaltung, Teil II: Meine Visitenkarten - professionelle Visitenkarten selbst gemacht
Lineoliumflächen, Schneidegerät, Kratzgerät, Stempelfarbe (?), Holzhalter Visitation im KiJuZ: PC’s im KiJuZ, Installation entsprechender Software bzw. Word-Test, Druckerpatrone, weißes-dickeres Papier
Qi-Gong-Grundübungen Mandalas malen Phantasiegeschichte: Der Zauberstein Umgebungserkundung:
Grundübungen Qi-Gong nachlesen, Auswahl Mandalas, AT-Geschichte: Der Zauberstein
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Inhalt Material
Glückssteine suchen & anmalen Fotoshow: Brennpeterprodukte Motivauswahl Brennpeter ausprobieren
Beamer, Laptop, PPP Motivauswahl (einfach), Holzbrettchen, Beispiele mitbringen
Kratzbilder (verschiedene Motive, Kleinformat)
Kratzbilder, Anregungsbeispiel mitbringen
Malen – aber nicht nach zahlen: Grundstruktur von Malen nach zahlen nachzeichnen, Destruktion der Farbstruktur: Gegenfarben einsetzten
Großbilder Malen nach Zahlen, Eddings, Beispiel mitbringen
Pusselkunst: leeres Pussle zusammensetzen freies Kunstwerk erstellen Pussel zerstören wahlweise: als Spiel behalten oder auf Pappe verfremdet befestigen
weiße Pusselgrundelemente, Acrylfarben, Tusche, Bleistift, Filzer, Bundstifte
Gruppenmemory: Bild (Kleinformat) abpausen Bild (Kleinformat) anmalen Memorypappe erstellen aufkleben laminieren spielen
DinA4 Papier (weiß, gelb), Tusche/Pinsel, Kleinformatbilder (Strichzeichnung schwarz), dicke, schwarze Pappe, Schneidegerät, durchsichtige Folie, Folienstifte
Ein Nilpferd in der Achterbahn: Wir sind sooo Activity! Planung, Erstellung und Erprobung eines eigenen Activity Spiels:
- Aufgabenerstellung (Rollenspiele, Pantomime, Zeichen- & Malaufgaben, Montagsmaler, Gedichtanfang weiter-erfinden, Schatzsuche Elemente, usf.)
- Personenraten (Auswahl an Stars & Sternchen)
- Erfindung der Bewertungsregeln - Wahrnehmungsübung integrieren:
Was ist das (Auswahl an Stoffen & Materialien)
- He say’s/ She say’s (Männer & Frauenklischees auf den Kopf stellen)
DinA4 Papier, Stifte (Bund, Filz, Stoffreste, Watte, Spruchblasen
Mein persönliches Gedankenbuch: Zaubersprüche für das Selbst! Sammlung von Sprüchen, Aphorismen, Kurzgedichte, kleine Handkunst, Gedankensplittern
Sprüchebüchlein (schöne!!!, Handtaschengröße), Goethes Reflexionen & Aphorismen, Jugendzeitschriften, Google-Ergebnisse zu Aphorismen
Murmel-Murmel-Murmel: Murmelspiel Murmeln im Farbtopf
viele Murmeln, farbige DinA4 Blätter, flüssige Farbe (selbsttrocknender) Ton, Laminiergerät
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Inhalt Material
Murmeln über dem Blatt (Ergebnisse laminieren) Murmeln in Tonmasse Murmelspiel kreieren (Murmellöcher in Ton, trocknen lassen � Beispielspiel) Kleider machen mich! Gaststar: Eva Böhlken (?) vermutlich: einfache Kleidungsstücke: Wickelhosen/ Wickelröcke T-Shirts bemalen
Anfrage Eva, Stoffe, Schere, Faden, Nadel Kleiderfarben, Mustervorlagen
Öffnen Deine inneren Fenster! Die grauen & die grünen Felder Geschichten von Ursula Wölfel Während der Geschichte: Fensterbilder gestalten (Anfang bei Signal), Abschlussrunde: Welches Bild ist bei der Geschichte entstanden? (Bildvorstellungen & ihre Geschichte dazu)
Buchgrundlage, Window-Colours, Vorlagen, Folien, Konturenstift
Aggressionen ausleben? Der Speckstein wird ‚bearbeitet’ Situationsdifferenzierungsübung (Alltagssituationen & Differenzierung: sicher/ unsicher/ selbstsicher) Specksteinbearbeitung Ergebnissvorstellung & freischwebende Assoziationen evtl. mein Punching-Kissen bemalen
Speckstein, Hammer, Meißel, weiße Kissen, Textilmalfarben Mustervorlagen: Entspannung-Anspannung
Farbcharakter: Wir erstellen unsere eigene Farbenlehre Phantasiereise: Die Farbenprinzessin/ Der Farbprinz Freie Farbassoziation: TeilnehmerInnen schreiben ihre Assoziationen zu den entsprechenden Farben auf das Flip-Chart
- Wie ich mich fühle, wenn ich ‚rot’, gelb, grün, blau sehe?
Gruppendiskussion: Lieblingsfarbe Jeder eine Farbe: Kurzbeschreibung des Charakters der Farbe Erstellung einer kleinen Farbenlehre für Künstler (Ringbindung)
Phantasiereise: Die Farbenprinzessin, ‚weißes’ Flip-Chart mit allen Grundfarbklecksen, Eddings
Märchen erwachen zum Leben, Teil I: Rapunzel, lass’ deine Ideen herunter! Aufwärmübung: Gefühlspantomieme
- Vorstellung der auftretenden
Grimms Märchen (Auswahlkriterien: kurz, verständlich, strukturell einfach), entsprechend dem ausgewählten Märchen: Requisiten, Bildauswahl
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Inhalt Material
Märchenfiguren (mit Bild) - Geschichte vorlesen (Sitzkreis) - Rollenverteilung &
Rollenausschmückung (einschließlich Requisiten)
- Vorlesen & pantomimisch darstellen Abschluss: Wie habe ich mich als … gefühlt
Märchen
Märchen erwachen zum Leben, Teil II: Rapunzel, lass’ deine Ideen herunter! Märchencartoon zur Anregung Gruppendiskussion: Wie fühlen sich Märchenfiguren? (Haben die auch mal ‚Null Bock’ zu allem?) Bildmaterial Märchenfiguren mit Gedankenblase Schritt 1: Gedanken der Figuren in Sprechblase Schritt 2: Figuren in Tisch/Raummitte (stilles Lesen aller Beispiele) Schritt 3: Auswahl einer Märchenfigur Erfinde dein eigenes Märchen: Die Märchenfigur erwacht zu neuem Leben: Dornröschen, Rapunzel, der Froschkönig haben keine Lust mehr zu tun, was die Brüder Grimm ihnen vorschreiben! Freiheit!!! Die Märchenfiguren deiner Geschichte proben den Aufstand. Was tun sie? (viele Beispiele geben!) Feedbackrunde: Mir ist gut gelungen, … Ich fand an deiner Geschichte spannend, …
Märchencartoon, Märchenfiguren (siehe Teil I) mit Sprechblase, eigene Stifte & Zettel