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Komorbidität …

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Komorbidität …

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• Institutionelles Dilemma: Konzepte der klassischen Suchttherapie und der psychiatrischen Versorgung wenig kompatibel

• Sucht: Fordernd, konfrontativ

Einleitendes zur Komorbidität I

• Sucht: Fordernd, konfrontativ• Psychiatrie: Stützend, fürsorglich

– Suchtpatienten: von psychiatrischer Versorgung oft ausgeschlossen

– Psychiatriepatienten: zu labil für „harte Spielregeln“ der Suchttherapie

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• Sequenziell ?

• Parallel ?

• Integriert ?

Institutionelle Lösungen

• Integriert ?

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• Sequenziell ?

• Parallel ?

• Integriert !

Institutionelle Lösungen

• Integriert !

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• Komorbide Störungen unterliegen oft gemeinsamen Problembereichen– Diese herausarbeiten und aus einer Hand therapieren

– Bsp: Kog Verzerrungen– Gestörte Affektregulation

Integriertes Arbeiten auf Symptomebene

• Funktionalität der Sucht herausarbeiten und ersetzen

– Häufig hat Sucht eine Funktion im Rahmen der komorbiden Störung

• Affektregulation• Kompensation sozialer Unsicherheit im Rahmen von Angststörungen

oder Psychosen • …

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NIMH ECA Studie (Regier et al. JAMA 1990), n=20.291

in Allgemeinbevölkerung 16,7% unter schizophrenen Patienten 47%

unter Bipolar II Patienten 48,1%unter Bipolar I Patienten 60,7%

Prävalenz für Komorbidität anderer Störungen und Sucht

unter Patienten mit Panikstörung 35,8%

unter Bipolar II Patienten 48,1%Konsum stärker assoziiert mit manischen Episoden, insb.THC

(dep. Phasen eher mit Alkoholkonsum assoziiert)

unter Patienten mit Dysthymie 31,4%unter Patienten mit Major Depression 27,2%

Wilens et al. ´97: Unter Patienten mit ADHS bis 71 %Lieb et al. 2004: Unter Patienten mit BPS bis 80 %(erklärt sich bei beiden Störungen u.a. durch Kriterium der Impulsivität)

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Prozentuale Verteilung substanzspezifischer Präferenzen

F. 12

Cannabis

F. 19

Polytoxikomanie

27,7%sonstige

F. 14Kokain2,2%

F. 15Stimulanzien

1,6%F. 16

Halluzino

gene1,1%Cannabis

30,6%F. 10

Alkohol

32,6%

sonstige

9,1%gene1,1%

F. 11Opioide

1,3%

F. 13Sedativa

2,7%

(Schnell et al 2010)

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Schizophrenie

– Spezielle Beziehung, da endocannabioides System mit Vulnerabilität für Psychose assoziiert ist

• früher Konsumbeginn mit erhöhtem Schizo.risiko assoziiert

– Sowohl pro- als auch antipsychotische Cannbabinoide (THC vsCBD)

Cannabis und psychische Störungen …

CBD)

– Gute Prognose durch durchschnittlich geringe Vulnerabilität bei SCH+CAN ? (Propsychotisches Potenzial von CAN)

– 2 deutsche suchtübergreifende Therapiekonzepte: D´Amelio(GOAL); Schnell & Gouzoulis-Mayfrank (KomPAkt, KomPASs)

– Non-Responder: Bezug zu Forensik, da Antisoziale PKS in jeder Studie ohne Response (Drake et al. 2008, Reanalyse eigener Daten)

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Angststörungen

– Häufigste Komplikation bei schwerem CANkonsum(Prävalenz bis 20%, Kedzior & Laeber 2014)

– Doppeltes Risiko für Angst assoziierte Störungen im

Cannabis und psychische Störungen …

– Doppeltes Risiko für Angst assoziierte Störungen im Erwachsenenalter bei Konsumbeginn vor 15.Lj,

• Selbst wenn Konsum im Erwachsenenalter beendet wird (Degenhardt et al. 2013)

– Jungen < Mädchen (hier wirkt „Frau sein“ nicht protektiv)

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Persönlichkeitsstörungen, insb Borderline

– Impulsivität ist generell mit Substanzkonsum assoziiert

– Lebenszeitprävalenz für Sucht bei BPS = 78% (Kienast et al. 2014, Dt. Ärzteblatt Int.)

Cannabis und psychische Störungen …

– CAN scheint aversive Anspannung subjektiv zu reduzieren, verhindert dabei aber den Aufbau „gesunder“ Fertigkeiten (Mangel an Studien)

– Komorbid Betroffene: Impulsiver u generell klinisch instabiler (spricht gegen subjektiven Eindruck positiver Effekte hinsichtlich innerer Anspannung) – erhöhte Suizidalität, mehr Therapie-dropouts

– Therapieansätze: DBT-S / Dual-Focus Schematherapie

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Depression

– Prävalenz von 25% innerhalb CANkonsumenten (Hälfte = Major Depression, Hälfte = „severe mood disorders“, Chabrol et al. 2008)

– Früher Konsumbeginn und Frauen = erhöhtes Risiko

Cannabis und psychische Störungen …

– DD amotivationales Syndrom, welches als chronische Persönlichkeitsveränderung diskutiert wird, auf Symptomebene Überschneidungen aufweist mit den Konzepten depressiver sowie hebephrener Störungen

– Kokain, Amphetamin = langfristig mit Depression assoziiert

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Suizidalität

– 13-jahres Prospektivstudie in Norwegen, Altersspanne Teenager bis Ende 20

• Dosisabhängige Beziehung zwischen

Cannabis und psychische Störungen …

• Dosisabhängige Beziehung zwischen Cannabiskonsum und späterer Suizidalität (Gedanken und Versuche, Pedersen 2008)

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PTBS

• Häufige Komorbidität durch kurzfristigen Nutzen bei Hyperarousel

• Langfristig fehlende Verarbeitung des Traumas durch CAN-assoziierte Gedächtnisstörungen und Lerndefizite

Cannabis und psychische Störungen …

• oft funktionale Beziehung, da PTBS-Symptome wie Intrusionen und Hyperarousel mit Alkohol und CAN effektiv reduziert werden können

• Therapiekonzept „Seeking Safety“ (Sicherheit finden) v Najavits, dt. Übersetzung I Schäfer)– Fokus auf Stabilisierung im Hier und Jetzt !

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Spezielle Fälle aufgrund erwiesenem therapeutischem Nutzen von Cannabis sind:

Hier ist nicht von Doppeldiagnose zu sprechen !

ADHS, Tic-Störungen (Tourette), Essstörungen

Cannabis und … (Spezialfälle) …

ADHS, Tic-Störungen (Tourette), Essstörungen

– Insbesondere beim Tourette hat sich THC als therapeutisch wirksam erwiesen, sodass bereits in Einzelfällen eine Medikation mit Cannabis initiiert wurde

– Bei ES höhere Leptinlevel und positiver Effekt auf Gewicht durch Anandamid (synthetisches THC)

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• Hildegard von Bingen: „einem gesunden Geist wird Cannabis nicht schaden, ein labiler Geist wird jedoch erkranken“

– Gesunde Transmittersysteme können unbewacht funktionieren

Das Endocannabinoidsystem als „Wächter“ im Gehirn

EXKURS 1: Die Rolle des ECS

– Vulnerable Systeme brauchen ein funktionierendes Endocannabinoidsystem, um Entgleisungen zu kompensieren

– Erklärt Zusammenhang zw CAN und psychischen Störungen im Allgemeinen

• Schizophrenie: Vulnerables dopaminerges System, aber auch Serotonin, Glutamat …

• EC1-Rezeptoren beeinflussen die GABA u GLUTAMAT-Ausschüttung, diese interagieren mit weiteren für Störungen relevanten Systemen

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• Es kann angenommen werden, dass exogen intensiv zugeführtes Cannabis nachhaltige Schädigungen des ECS bewirkt, wenn der Konsum erfolgt, solange das Gehirn noch nicht „erwachsen ist (adoleszentes Gehirn).

– Hypothese 1: Früher Konsum (etwa vor 16.Lebensjahr)

EXKURS 2 Warum spielt das Einstiegsalter eine Rolle ?

– Hypothese 1: Früher Konsum (etwa vor 16.Lebensjahr) als vulnerabilisierender Faktor bei zuvor nicht psychotisch veranlagten Menschenr

– Hypothese 2: Früher Konsum als Trigger bei so geringer Vulnerabilität, dass eine Psychose bei Menschen ausbricht, die ihre Vulnerabilität ansonsten hätten kompensieren können u ohne den Konsum nicht erkrankt wären

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Cannabidiol (CBD) kompensiert die Wirkung von THC auf diversen Ebenen

CBD… …nicht psychotrop wirksam, aber neuroprotektive Eigenschaften

Exkurs 3: THC versus CBD

…antipsychotische, anxiolytische und antidepressive Eigenschaften (vgl CBD-Schizophrenie-Studie Markus Leweke, Uniklinik Köln)

…Vorbehandlung mit CBD verhinderte in einem Experiment die Induktion psychotischer Symptome durch THC

…neutralisiert akute THC-induzierte kognitive Defizite

17Borgwardt et al. 2008, Bhattacharyya et al. 2010

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Cannabis = Überbegriff für eine Ansammlung versch Cannabinoide.

• Etwa 60 versch Substanzen, von denen die meisten noch nicht erforscht sind. Gutr bekannt sind THC und CBD

• THC ist kritisch bei Psychosen und Angststörungen , dafür hilft es therapeutisch bei Tic-Störungen wie Tourette

Cannabis – Risikofaktor oder Therapeutikum ?

therapeutisch bei Tic-Störungen wie Tourette

• CBD wirkt gegen Psychosen und gegen kognitive Defizite, die durch THGC ausgelöst werden

• Da in natürlichem Cannabis die versch Cannabinoide immer in Kombination vorkommen, antagonisieren sie sich teilweise.

• Die Effekte von Cannabinoiden in Reinform sind daher anders und die Ergebnisse der Cannabisstudien sind nicht ohne weiteres darauf zu übertragen – (siehe nachfolgend: legal highs)

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Strukturformel von D 9 -Tetrahydrocannabinol

(HOWLETT et al., 2002)

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• Wie gefährlich sind sie wirklich ?

– Problem einer Subgruppe experimentierfreudiger Menschen („alles mal probieren“)

– Weitestgehend unerforscht …

EXKURS: legal highs… Räuchermischungen (Spice und Kollegen)

Badesalze, research chemicals

– Weitestgehend unerforscht …

– Problem ist die Fokussierung auf THC-ähnliche Verbindungen, bei Fehlen CBD-assoziiertem „Schutz“ im natürlichen Cannabis

– Die wenigsten Konsumenten steigen von Cannabis um, sondern konsumieren sie zusätzlich

– Hase und Igel-Spiel zwischen träger Gesetzgebung und der pharmakologischen Forschung

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• Wie gefährlich sind sie wirklich ?

– Ergebnisse universitärer Forschung und Forschung der Pharmaindustrie

– Wenige süchtige Konsumenten, aber hoher psychische Risiken

EXKURS: legal highs… Räuchermischungen (Spice und Kollegen) Badesalze, research chemicals

– Ein mögliches Konsummotiv: Blutprobe rein halten für eine kleine Subgruppe relevant

– Neben Cannabinoiden werden sog Partydrogen (Amphetamin, MDMA, Kokain) und sogar Opiatagonisten im Internet angeboten

– CAVE: Unterschiedliche pharmakologische Potenz in Räuchermischungen… bis zu 90-facher Dosierung relativ zu natürlichem THC

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Ätiologische Störungsmodelle

1. Affektregulation

Stehen für das therapeutische Dilemma

2. Störungsinduktion

3. Gemeinsame (biologische) Faktoren & epigenetische Faktoren (SLC6A4 + Trauma = Dep; COMT + CAN = SCH)

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kurzfristig subjektiv positive Effekte möglich↓ Angst, ↓ Depressivität, ↓ Spannung, ↑ Coping↓ Negativ-Symptome

mittel- bis langfristig:

Problematik differenter kurz- und lanfristigerKonsequenzen bei Psychosen

Affektregulation

⇒ Schlechterer Verlauf mit Neigung zur Chronifizierung

↑ Positiv-Symptome, ↑ Akut-Hospitalisationen, ↑ NL-Dosen,teils ↑ Negativ-Symptome↓ Compliance, ↑ tardive Dyskinesien↓ Wohnverhältnisse, ↓ soziale Integration↑ Fremdaggressivität, Delinquenz, ↑ Suizidalität

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Psychoseinduktion

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Therapie

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• Störungsspezifische Therapiekonzepte für verschiedene Kombinationen von psychischen Störungen und Suchtformen?

• Bestehende Konzepte fokussieren aktuell auf eine spezifische psychische Störung und auf Sucht im

Grundlagen

spezifische psychische Störung und auf Sucht im Allgemeinen:

– PTBS & Sucht: Sicherheit finden (LM Najavits)

– Psychose & Sucht: GOAL (R DÁmelio), KomPAkt (E

Gouzoulis-M.), KomPASS (T Schnell)

– Borderline (PKS) & Sucht: DBT-S (M Linehan); Dual Fokus Schematherapie (S.A. Ball)

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Die Beziehung zw beiden Störungen analysieren

Beziehung zw versch Störungen

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• Soziale Kompetenztrainings

• Problemlösefertigkeiten.

• …

Was wirkt ?

• …

• (Aufbau von Kompetenzen)

ABER: Kompetenzen müssen auch eingesetzt werden, wirken also nur, wenn jemand zum Anwenden gewillt ist

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Aufbau von Kompetenzen vs. Aufbau von Motivation ?

Zentrales Thema: Ambivalenz

„wir haben dem Patienten hilfreiche Skills vermittelt zur Reduktion von Suchtdruck. Trotzdem wird er immer wieder rückfällig…“

Aufbau von Kompetenzen vs. Aufbau von Motivation ?

Änderungsmotivation als Ziel und nicht als Bedingung der Therapie

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Aufbau von Kompetenzen vs. Aufbau von Motivation ?

• Viele Patienten haben in ihrer Konsumhistorie immer wieder Phasen zu berichten, in denen sie aus eigener Kraft heraus über bestimmte Zeiträume abstinent waren.

Zentrales Thema: Ambivalenz

• Fazit: Es liegt in vielen Fällen kein Kompetenzdefizit vor, sondern ein Problem der Aufrechterhaltung von Motivation (Ambivalenz)

• Fokus der Therapie sollte daher auf den Aufbau und die Stabilisierung von Motivation gelegt werden

CAVE: Ein dauerhaft stabiler motivationaler Zustand existiert nicht !

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Elemente der integrierten Behandlung

• Pharmakotherapie

• Motivationale Interventionen• Psychoedukation

Alle erfolgreichen Programme bieten an:

Was genau wirkt ?

Drake et al 1998, Drake & Mueser 2000, Gouzoulis-Mayfrank 2006

• Kognitiv-Behaviorale Therapie (CBT)Die meisten erfolgreichen Programme bieten auch an:

Manche erfolgreiche Programme bieten schließlich an:

• Familieninterventionen

• Zusammenarbeit mit Selbsthilfegruppen

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• (Titanik der Suchtforschung)

– Analog zur Anorexia Nervosa– Alles was man macht, wirkt irgendwie– Kein besonderer Erfolg spezifischer Interventionen

EXKURS: Differenzielle Wirksamkeit (Vortrag DrKemper)

– Kein besonderer Erfolg spezifischer Interventionen

– SOGAR: Besserer Erfolg unspezifischer supportiver Intervention relativ zu manualisiertenProgrammen bei AN

– Warum? Besseres Beziehungsangebot? Mehr Kontrolle beim Patienten bei Patienten mit hohem Kontrollbedürfnis?

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• Psychoedukation

• Motivierende Interventionen, MI

• DBT: Anti-Craving Skills, Entscheidung für den neuen Weg

Vielversprechende Interventionen

• DBT: Anti-Craving Skills, Entscheidung für den neuen Weg

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• CAVE: Nicht gleichzusetzen mit Informationsvermittlung

• Erfolg misst sich am Erreichen von Handlungsrelevanten Copingstrategien.

Psychoedukation

• Evaluation von PE erfolgt daher nicht mittels des Abfragens von Wissen, sondern prüft, ob Betroffene das konkrete Handlungsstrategien umsetzen (wird häufig missverstanden)

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Ziele

1. Informationsvermittlung über Symptome und Behandlung von Psychosen

2. Informationsvermittlung über Wirkungen und gesund-heitliche Risiken durch Suchtmittel (Alkohol, Beruhigungsmittel und illegale Drogen)

KomPAkt * (Gouzoulis-Mayfrank 2003)

Beruhigungsmittel und illegale Drogen)

3. Informationsvermittlung über Zusammenhänge zwischen Psychose und Suchterkrankungen

4. Steigerung der Abstinenzmotivation

5. Vermittlung von Alternativen zum Konsum und Hilfsmöglichkeiten → Steigerung der Abstinenzzuversicht

* Komorbidität

Psychose und

Abhängigkeit:

Psychoedukatives

Training

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� Erweiterung um Opiate

� zusätzliche Version als Einzeltherapie (Flexibilisierung)

Weiterentwicklung zu 2003:

KomPAkt (Gouzoulis-Mayfrank 2007)

(Flexibilisierung)

� Einbettung in ein umfassenderes ambulantes Behandlungsprogramm

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Motivation (Prochaska,DiClemente, 1984)

1. Absichtslosigkeit5. Aufrecht-

erhaltung

Rückfall

Basis für die Motivationsbehandlung abhängiger Patienten (MET, Miller & Rollnick 1991)

2. Absichtsbildung

3. Vorbereitung4. Handlung

stabilerAusstieg

Stadiengerechte Interventionen:z.B. für Stadien 1/2 : Psychoedukation

für Stadien 3/4 : Skills-Training

Therapeutenrolle:

Unterstützung desDurchlaufens der

Stadien imUhrzeigersinn

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• express empathy (Akzeptanz, Respekt, Zuhören, Kritik vermeiden)

develop discrepancy

Motivationale Interventionen

Absichts-losigkeit

Aufrecht-erhaltung

Veränderungsmodell

modifiziert nach MET für alkoholabhängige Patienten (Miller & Rollnick 1991)

Förderung der intrinsischen Motivation durch 5 Prinzipien:

• develop discrepancy (wo bin ich? wo will ich sein? pros und contras vermitteln;kurz- vs langfristige Ziele)

• avoid argumantation (kein Bestehen auf Akzeptanz eines labelings, Vermeidung der Entwicklung verteidigenden, oppositionellen Verhaltens beim Patienten)

• roll with resistance

• support self-efficacy (den realistischen Optimismus stärken)

Absichts-bildung

Vorbereitung

Hand-lung

Therapeutenrolle:Unterstützung desDurchlaufens derStadien imUhrzeigersinn

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1 2 3 4 5 6 7 8 9 10

Wie wichtig ist es Ihnen, Ihren Drogenkonsum zu reduzieren / beenden?

Nach unten fragen (bei 2): „warum keine 1 angegeben?“- entwickelt Argumente gegen Konsum

Umgekehrtes Fragen „warum keine 4 oder 5 angegeben?“ fördert dagegen eine Verteidigungshaltung des Patienten (rechtfertigt den Konsum)

Wie zuversichtlich sind Sie, dass Sie es schaffen würden, wenn Sie es wollten?

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10

Nach oben fragen (bei 9): „warum keine 10 angegeben?!- entwickelt kritisches Denken

(rechtfertigt den Konsum)

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Motivation – der DBT-Entscheidungsskill

Entscheidung für einen neuen Weg !

• Zugrunde liegendes Problem: Menschen habituieren auch an der Aktualität von Entscheidungsprozessen, d.h. die anfängliche Energie, neues Verhalten zu zeigen, lässt nach und schafft Raum für alte Schemata (hohes Rückfallrisiko)

• Entscheidung wird täglich bewusst aufs Neue getroffen

• Fördert das tägliche Ausrichten auf die Abstinenz

• Hilfreich ist das zusätzliche Führen von Tagebuchkarten

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Vorschlag „Tagebuchkarte Schizophrenie“ – Beispiel 1- Auswertung

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Besuch von Jörn

Besuch von Jörn

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Mal wieder Gitarre gespielt

Pat hat Skills gegen Craving, warum am Wo.ende nicht genutzt?

Jörn in Therapie einladen zur Psychoedukation Psychosen CAVE: keine Compliance mit Pharmakotherapie:

Therapiestörendes Verhalten vorrangig behandeln

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• Strategien zur Beruhigung, Ablenkung, zum Aussitzen von Suchtdruck („auf der Welle des Craving-Surven“)

• Achtsamkeit gegen Craving: Achtsamkeit distanziert (Beobachterposition)

Skills zur Affektregulation, sozialen Kompetenz und Anti-Craving-Skills

• Strategien zum „Nein-sagen“ von Drogen-Angeboten– CAVE: Nur wirkungsvoll, wenn jemand NEINsagen will,

d.h. nur bei ausreichender Änderungsmotivation effektiv

Für Psychosen z.B: in KomPASs (Schnell), für BPS in DBT-S (Stieglitz), für PTBS in Sicherheit finden (Schäfer)

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Arbeitsgruppe um Drake (2008) definieren 4 Subgruppen

1: schnelles u stabiles Ansprechen auf Therapie

Therapie-Response bei Schizophrenie u Sucht

2: schnelles Ansprechen aber keinen stabilen Verlauf

3: langsame u stabile Therapieerfolge

4: Nonresponder

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SubgruppenSubgruppenSubgruppenSubgruppen----Typisierung von DDTypisierung von DDTypisierung von DDTypisierung von DD----PatientenPatientenPatientenPatienten

Non-Responder:

Therapie-Response

Vermutlich gutes Ansprechen:

- schwer gestört- chronifizierte Verläufe - oft wohnungslos- triple-Diagnose: DD + antisoziale PKS

- junge Patienten- Erstmanifestationen der Psychose- Subgruppe innerhalb Cannabis konsumierender

Patienten mit geringer Vulnerabilität, bei denen Cannabis den entscheidenden „Load“ ausmachte (Vulnerabilitätshypothese (Schnell et al 2009) )

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Ausnahme ist die …

… Subgruppe der Nonresponder (triple-diagnosis)

- profitiert am ehesten von langfristig angelegter - profitiert am ehesten von langfristig angelegter stationärer Behandlung

- allerdings nur wenige Studien zu langfristigen und stationären Konzepten

(Drake et al. 2008)

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� intensive,

� niederschwellige,

� langfristig angelegte (18-24 Monate),

� schwerpunktmäßig ambulante,

� motivationsfördernde Programme:

Komorbidität - Konsequenzen für die Behandlung

Drake et al 1998, Drake & Mueser 2000, Gouzoulis-Mayfrank 2006

� ↓ drop out Raten

� ↓ Akuthospitalisationen

� ↓ Dauer stationärer Aufenthalte

� ↓ Ausmaß des Konsums

� ↓ medizinische Komplikationen

� ↓ soziale Komplikationen

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Abgrenzung gegenüber VT-Gruppentherapien für Suchtpatienten ohne Komorbidität

� Therapeutische Haltung: flexibler, stützender, weniger fordernd

� Einleitend Psychoedukation bzgl. Interaktionen zwischenKonsum und Psychose

KomPASs-TrainingVerhaltenstherapie:

� Fokus auf „gemeinsame Themen“

- Vermittlung / Einübung von Skills für Situationen undKognitionen, die hinsichtlich beider Störungen risikoreich sind

- Definition von Krisen als Gefahrensituationen für Psychose-und/oder Suchtrückfall

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• PTBS und Sucht

• Stabilisierendes, hoch strukturiertes Programm

• Gruppentherapie

Sicherheit finden

• Gruppentherapie

• Einzelne, separate Themen zur Reorientierung im Alltag

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• BPS und Sucht

• Variante der S-DBT

• Gruppen-Skills-Training mit Fokus auf Anti-Craving-Skills

DBT-S

• Gruppen-Skills-Training mit Fokus auf Anti-Craving-Skills

• Ähnlich wie bei DBT-F (Forensik) stärkere Ausrichtung an männlichen Patienten (weniger „atmende Füße“ und „Nasentiere“)

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• Persönlichkeitsstörung und Sucht

• Fokus auf Sucht-begünstigende Schemata

Dual-Fokus Schematherapie

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Herzlichen Dank für Ihre Aufmerksamkeit

t h o m a s . s c h n e l l @ m e d i c a l s c h o o l - h a m b u r g . d e

ENDE

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• Suchttherapie ist (auch ohne Komorbidität) nur mäßig erfolgreich – hohe Rückfallraten – Ambivalenz bzw geringe Motivation– Änderungsorientiertes Arbeiten bei fehlender Änderungsmotivaton

Probleme der Therapie von psychischen Störungen und komorbider Sucht

• Bei komorbider Sucht ist Abstinenz zusätzlich erschwert– Affektregulation = höhere Funktionalität der Sucht ?

– Wenig Copingstrategien u geringe Ressourcen bei Menschen mit psychischen Störungen

– Kognitive Defizite: Cannabis, aber insb auch Methamphetamin & best psych Störungen (Dep, PTBS, Schizoph …)

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Erfüllt mehrere Zwecke

– Aktive Auseinandersetzung mit den Therapiezielen und tägliche innere Ausrichtung

– Struktur des Therapieablaufes kann leichter eingehalten werden

Selbstbeobachtung mittels Tagebuchkarten

– Struktur des Therapieablaufes kann leichter eingehalten werden

– Transparenz für Patienten u Therapeuten

– Effizienz: schneller Überblick über wesentliche Ereignisse der Vorwoche, im freien Gespräch schwierig (was ist wichtig, was nicht?)

– Relevante Alltagsereignisse werden nicht übersehen, der Therapieablauf wird dadurch aber nicht nachhaltig gestört (Gefahr, jede Stunde eine andere Baustelle anzutherapieren 53