WIRTSCHAFT

Redaktion dieser Seite: Kathrin Franke

Kalefeld. „Drei Partner aus dreiLandkreisen und ein gemeinsamesProjekt“ – mit dieser Formel be-schreibt Mascha Albrecht, Leite-rin der Geschäftsstelle des Süd-niedersachsen-Innovations-Cam-pus (SNIC), das Erfolgsrezepteiner ganz besonderen Kooperati-on, die kürzlich in Kalefeld besie-gelt wurde: Die Opitz Maschinen-technik GmbH, die UniversitätGöttingen und die TU Clausthalentwickeln gemeinsam ein vollau-tomatisiertes Verfahren zur wirt-schaftlichen und ressourcenspa-renden Optimierung vonVersandverpackungen.

Initiiert wurde das innovativeVerbundprojekt im Rahmen derSNIC-Technologieberatung. DasBundeswirtschaftsministeriumfördert die damit verbundenenKosten im Rahmen der ZentralenInnovationsförderung Mittel-stand (ZIM) bis Ende 2019 zu 45Prozent.

Aber worum geht es dabei ge-nau? Der patentierte Volumen-Reduzierer Vario 558 der FirmaOpitz Maschinentechnik schnei-det den Versandkarton vollauto-matisch auf dieminimal benötigteHöhe ein und versiegelt ihn. Soentfallen Einkauf und Lagerungvon verschiedenen Kartongrößensowie der Personal- und Arbeits-aufwand. Bei einigenWaren ist dieBeigabe von Luftpolsterfolie füreinen sicheren Versand jedoch un-erlässlich.

Hier kommen die Kooperati-onspartner ins Spiel:UmdieMen-ge des Füllmaterials zu optimie-ren, wird per Scanner einkomplettes 3D-Bild der im Kar-ton enthaltenenWare erstellt. DasKnow-how stammt vomLehrstuhlfür Waldinventur und Fernerkun-dung an der Forstwissenschaftli-chen Fakultät der UniversitätGöttingen unter Leitung von Prof.Dr. Christoph Kleinn. Anhanddieses 3D-Bildeswirddie optima-le Befüllung der Endverpackungberechnet – den entsprechenden

Algorithmus liefert die Arbeits-gruppe Diskrete Optimierung amInstitut für Angewandte Stochas-tik und Operations Research derTU Clausthal unter Leitung vonProf. Dr. Stephan Westphal. DieFirma Opitz Maschinentechnikbaut schließlich einen Roboter,der die Folie anhand der berech-neten Informationen vollautoma-tisiert in den jeweiligen Versand-karton einlegt.

„Die Besonderheit ist, dassLuftpolsterfolie nicht starr, son-dern elastisch ist“, erklärt West-

phal. Zudem befüllt der Roboterdie unterschiedlichen Verpackun-gen imVier-Sekunden-Takt. „Wirmüssen also nicht nur eine gute,sondern auch eine schnelle Lö-sung finden.“

Die Beteiligung der GöttingerForstwissenschaftler scheint aufden ersten Blick überraschend.„Wir setzen die verwendete Scan-Technologie für die Lufterkun-dung von Wäldern ein“, erklärtDr. Lutz Fehrmann. Dass diesenun bei der Optimierung von Ver-sandverpackungen zum Einsatzkommt, seiSNICzuverdanken.

Gelungener Wissenstransfer

„Das ist einMusterbeispiel für ei-ne ganzheitliche Technologiebe-ratung und einen gelungenenWis-senstransfer“, freut sich DetlevBarth,WRG-Geschäftsführer undKoordinator der SNIC-Technolo-gieberatung. Er sieht darin einenMeilenstein – sowohl für die be-teiligten Partner als auch für dieRegion. Dazu Stefan Wolfgangvon der Wirtschaftsförderung desLandkreises Northeim: „In denBetrieben derRegion schlummernzahlreiche gute Ideen – durch denSNIC werden diese Potenzialeerst richtig nutzbar.“

Günther Opitz, Geschäftsfüh-rer der Opitz MaschinentechnikGmbH, betont: „Der Roboter wä-re weltweit einzigartig.“ Bereitsjetzt gebe es Nachfragen für einenglobalenVertrieb.

Drei Partner aus drei Landkreisen kooperieren bei der Optimierung von Versandverpackungen.

Innovatives Verbundprojekt

Detlev Barth, Stefan Wolfgang, Mascha Albrecht, Dr. Peter Oswald sowie Be-triebsleiter Florian Ahlert und Geschäftsführer Günther Opitz am patentier-ten Volumen-Reduzierer Vario 558 (von links). Foto: SNIC

Osterode. Bereits zum 17. Mal lädtdas Mekom RegionalmanagementOsterode zum Unternehmertag indie Stadthalle ein. Viele Unter-nehmen aus der Region kommenhierbei am 30. Mai um 19 Uhr inder Osteroder Stadthalle zusam-men, um miteinander zu redenundgemeinsamzuhandeln.

Als Sponsorpartner ist die Ge-dankentanken Führungskräfte-Akademie Hannover-Göttingenmit dabei. GeschäftsführerRainerGuse wird den Gästen ebenso wieMekom-Vorstand Lars Obermannals Ansprechpartner vor Ort zurVerfügung stehen.

Für Impulse sorgen an diesemAbend drei Redner: Major a.D.Bernhard Zytariuk beschreibt sei-ne Erlebnisse bei Kriegseinsätzenauf der ganzen Welt. Dr. DoritBaucke gibt in ihrem Vortrag„Führungskraft im eigenen Le-ben?!“ Einblicke in die Selbstfüh-rung. Dieter Lange wird die Frage„Warum arbeitest Du – eigent-lich?“ beantworten und dabei denWeg vom Ego-Trip zur Selbstver-wirklichungaufzeigen.

Im Anschluss bietet sich Gele-genheit, gemeinsammit den ande-ren Teilnehmern und denReferen-ten in persönlichenGesprächen zudiskutieren.

Diskutieren undNetzwerkenUnternehmertag beginntam 30. Mai um 19 Uhr inder Stadthalle Osterode.

Göttingen. Jeder vierte Studieren-de verlässt in Deutschland dieUniversität oder die Fachhoch-schule ohne Abschluss. Die Grün-de dafür sind vielfältig. Dass einStudienabbruch auch viele Chan-cen auf einen beruflichenNeustarteröffnet, darüber informiert eineVeranstaltung im Berufsinforma-tionszentrum (BiZ) der GöttingerArbeitsagentur, Bahnhofsallee 5,amDienstag, 5. Juni, um14Uhr.

Annette Mittag, Beraterin imHochschulteam der Arbeitsagen-tur, stellt Beratungs- und Unter-stützungsangebote der Arbeits-agentur inderPhasederUm-oderNeuorientierung vor. Perspekti-ven undWege für Studienausstei-ger außerhalb der Hochschulenwerden von Vertretern der Hand-werkskammer Hildesheim-Süd-niedersachsen (HWK) und der In-dustrie- und HandelskammerHannover (IHK) vorgestellt. Zielder Projekte „Ausbildungsplatz-matching“ (HWK) und „Neustartvoraus“ (IHK) ist es, gezielt Stu-dienaussteiger als Nachwuchs-kräfte für die regionalen Betriebezu gewinnen. Nach den Vorträgenstehen alle Referentinnen und Re-ferenten für individuelle Gesprä-che zurVerfügung.

Perspektivenfür Aussteigervom StudiumInformationsnachmittagdes Hochschulteams derArbeitsagentur findet am5. Juni im BiZ statt.

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Mittwoch, 30. Mai 201810