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Rising Stars – die Stars von morgen 1
Nora Fischer Daniël Kool Mike Fentross
Sonntag17. September 201716:00
Bitte beachten Sie:
Ihr Husten stört Besucher und Künstler. Wir halten daher für Sie an den Garderoben Ricola-Kräuterbonbons bereit.
Sollten Sie elektronische Geräte, insbesondere Mobiltelefone, bei sich haben: Bitte schalten Sie diese unbedingt zur Vermeidung akustischer Störungen aus.
Wir bitten um Ihr Verständnis, dass Bild- und Tonaufnahmen aus urheberrechtlichen Gründen nicht gestattet sind.
Wenn Sie einmal zu spät zum Konzert kommen sollten, bitten wir Sie um Verständnis, dass wir Sie nicht sofort einlassen können. Wir bemühen uns, Ihnen so schnell wie möglich Zugang zum Konzertsaal zu gewähren. Ihre Plätze können Sie spätestens in der Pause einnehmen.
Bitte warten Sie den Schlussapplaus ab, bevor Sie den Konzertsaal verlassen. Es ist eine schöne und respektvolle Geste gegenüber den Künstlern und den anderen Gästen.
Mit dem Kauf der Eintrittskarte erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihr Bild möglicherweise im Fernsehen oder in anderen Medien ausgestrahlt oder veröffentlicht wird.
Vordruck/Lackform_2017.indd 2-3 14.07.17 12:44
Rising Stars – die Stars von morgen 1
Nominiert von Het Concertgebouw Amsterdam und BOZAR Brussels
Nora Fischer Gesang Daniël Kool Klavier Mike Fentross Theorbe
Sonntag 17. September 2017 16:00
Pause gegen 16:45 Ende gegen 17:50
15:00 Einführung in das Konzert durch Sylvia Systermans
2
PROGRAMM
Francis Poulenc 1899 – 1963La courte paille FP 178 (1960)für Singstimme und Klavier. Texte von Maurice CarêmeLe sommeilQuelle aventure! (La Puce et l’Éléphant)La Reine de coeur (Vitres de lune)Ba, be, bi, bo, buLes Anges musiciensLe Carafon (La Carafe et le Carafon)Lune d’Avril
Olivier Messiaen 1908 – 1992Poèmes pour Mi (1936)Fassung für Sopran und Klavier. Texte von Olivier Messiaen(Auszüge)1. Action de grâces5. L’ épouse6. Ta voix7. Les deux guerriers8. Le collier9. Prière exaucée
Morris Kliphuis *1986A Wine Flows Within Me (2017)für Sopran und KlavierText von Lucky Fonz III (Otto Wichers)Kompositionsauftrag von Het Concertgebouw, BOZAR Brussels und European Concert Hall Organisation Uraufführung
Pause
3
Claudio Monteverdi 1567 – 1643Lamento della ninfa SV 163für Sopran, zwei Tenöre, Bass und Basso continuoText von Ottavio Rinucciniaus: Madrigali guerrieri, et amorosi con alcuni opuscoli in genere rappresentativo […] Libro ottavo (1638) Nora Fischer, wird lediglich den Sopranpart vortragen
Stefano Landi 1587 – 1639»Augellin«für Singstimme und Basso continuo
Claudio Monteverdi »Oblivion soave« (Arie der Arnalta, 2. Akt)aus: L’incoronazione di Poppea (1642/43)Opera reggia/dramma musicale Libretto von Gian Francesco Busenello
Barbara Strozzi 1619 – 1677»Lagrime mie«aus: Diporti di Euterpe overo Cantate & ariette a voce sola op. 7 (1659)
Claudio Monteverdi »Vi ricorda ò boschi ombrosi« (Orfeo, 2. Akt)aus: L’Orfeo SV 318 (1607)Favola in musica. Libretto von Alessandro Striggio d. J.
Claudio Monteverdi »Possente Spirto« (Orfeo, 3. Akt)aus: L’Orfeo SV 318 (1607)Favola in musica. Libretto von Alessandro Striggio d. J.
Giovanni Girolamo Kapsberger um 1580 – 1651»Senso fallace«für Singstimme und Basso continuo
4
DIE GESANGSTEXTE
Francis Poulenc La courte paille FP 178 (1960)für Singstimme und KlavierTexte von Maurice Carême
Le sommeil
Le sommeil est en voyage,Mon Dieu! où est-il parti?J’ai beau bercer mon petit,Il pleure dans son lit-cage,Il pleure depuis midi.
Der Schlaf ist wohl verreist,mein Gott, wo ist er hin?Wie sehr ich auch mein Kleines
wiege,es weint in seinem Gitterbett;seit mittags weint es schon.
Où le sommeil a-t-il misSon sable et ses rêves sages?J’ai beau bercer mon petit,Il se tourne tout en nage,Il sanglote dans son lit.
Wo hat der Schlaf denn seinen Sand,
die lieben Träume nur gelassen?Wie sehr ich auch mein Kleines
wiege,es wirft schweißnass sich hin und
herund schluchzt in seinem Bett.
Ah! reviens, reviens, sommeil,Sur ton beau cheval de course!Dans le ciel noir, la Grande OurseA enterré le soleilEt rallumé ses abeilles.
Ach, Schlaf, komm wieder, komm zurück,
auf deinem schönen schnellen Pferd!
Der Große Bär am schwarzen Himmel
hat seine Sonne schon vergrabenund lässt die Bienen neu erstrahlen.
Si l’enfant ne dort pas bien,Il ne dira pas bonjour,Il ne dira rien demainA ses doigts, au lait, au painQui l’accueillent dans le jour.
Denn wenn das Kind nicht richtig schläft,
sagt es nicht einmal Guten Tag,sagt es nicht morgen mal ein Wort,zu seinen Fingern, zur Milch, zum
Brot,die es begrüßen im neuen Tag.
Deutsch von Sebastian Viebahn
Quelle aventure! (La Puce et l’Éléphant)
Une puce, dans sa voiture,Tirait un petit éléphantEn regardant les devanturesOù scintillaient les diamants.
Im Wägelchen ein Flohfräuleinzog einen kleinen Elefantenund schaute sich Schaufenster an,dort funkelten die Diamanten.
Mon Dieu! mon Dieu! quelle aventure!
Qui va me croire, s’il m’entend?
Ogottogott, welch Abenteuer!Wer wird mir’s glauben, wenn er’s
hört!
5
L’éléphanteau, d’un air absent,Suçait un pot de confiture.Mais la puce n’en avait cure,Elle tirait en souriant.
Zerstreut leckte das Elefäntchenvon einem Marmeladenglas.Die Flöhin achtete nicht drauf,zog lächelnd weiter vorneweg.
Mon Dieu! mon Dieu! que cela dureEt je vais me croire dément!
Soudain, le long d’une clôture,La puce fondit dans le ventEt je vis le jeune éléphantSe sauver en fendant les murs.
Ogottogott! Geht das so weiter,dann halt ich mich selbst für
verrückt!
Ganz plötzlich, neben einer Wand,verschwand der Floh einfach im
Wind,und ich seh’ wie der Elefantentkommt und schnell die Wand
durchbricht.Mon Dieu! mon Dieu! la chose est
sûre,Mais comment le dire à maman?
Ogottogott! All das ist wahr,doch wie sag’ ich’s meiner Mama?
Deutsch von Sebastian Viebahn
La Reine de coeur (Vitres de lune)
Mollement accoudéeA ses vitres de lune,La reine vous salueD’une fleur d’amandier.
Ganz sachte aufgestütztwinkt euch die Königinvon ihrem Mondenfenstermit Mandelblüten zu.
C’est la reine de cœur.Elle peut, s’il lui plaît,Vous mener en secretVers d’étranges demeures.
Die Herzdame ist es,die, wenn sie es denn mag,euch heimlich führen kannzum wunderlichen Haus,
Où il n’est plus de portes,De salles ni de tours,Et où les jeunes mortesViennent parler d’amour.
in dem es keine Türen gibt,kein Zimmer, keinen Turm,wo sich Mädchengeister treffen,von Liebe sprechen sie.
La reine vous salue,Hâtez-vous de la suivreDans son château de givreAux doux vitraux de lune.
Euch winkt die Königin;beeilt euch, ihr zu folgenin ihr Eisblumenschlossmit süßen Mondfenstern.
Deutsch von Sebastian Viebahn
6
Ba, be, bi, bo, bu
Ba, be, bi, bo, bu, bé!Le chat a mis ses bottes,Il va de porte en porteJouer, danser, danser, chanter.
Ba, be, bi, bo, bu, ber!Die Stiefel an hat er,der Kater kommt daherund spielt und tanzt und tanzt und
singt.Pou, chou, genou, hibou.Tu dois appendre à lire,À compter, à écrire,Lui crie-t-on partout.
Pou, chou, genou, bibou,lesen lernen musst du,rechnen lernen und schreiben,rufen ihm alle zu.
Mais rikketikketau,Le chat de s’esclaffer,En rentrant au château:Il est le Chat botté!
Doch rikketikketan,laut lacht der Kater dannund läuft zurück ins Schloss:denn er hat Stiefel an!
Deutsch von Sebastian Viebahn
Les Anges musiciens
Sur les fils de la pluie,Les anges du jeudiJouent longtemps de la harpe.
Die samstäglichen Engelspielen lange ihre Harfennach den Schnüren des Regens.
Et sous leurs doigts, MozartTinte, délicieux,En gouttes de joie bleue.
Mozart erklingt vorzüglichvon ihren Fingern perlendin blauen Freudentropfen.
Car c’est toujours Mozart,Que reprennent sans finLes anges musiciens,
Denn Mozart ist es stets,den endlos wiederholendie Musikantenengel;
Qui, au long du jeudi,*Font chanter sur la harpeLa douceur de la pluie.
* Anm. d. Übers.: Donnerstag (frz. jeudi) war früher in Frankreich schulfreier Tag; in der Übersetzung ist dies an dt. Verhältnisse adaptiert.
den ganzen Samstag langspielen sie auf den Harfendes Regens sanften Sang.
Deutsch von Sebastian Viebahn
7
Le Carafon (La Carafe et le Carafon)
»Pourquoi, se plaignait la carafe,N’aurais-je pas un carafon?Au zoo, madame la GirafeN’a-t-elle pas un girafon?«Un sorcier qui passait par là,À cheval sur un phonographe,Enregistra la belle voixDe soprano de la carafeEt la fit entendre à Merlin.»Fort bien«, dit celui-ci, »fort bien!«Il frappa trois fois dans les mains,Et la dame de la maisonSe demande encore pourquoiElle trouva, ce matin-là,Un joli petit carafonBlotti tout contre la carafeAinsi qu’au zoo, le girafonpose son cou fragile et longSur le flanc clair de la girafe.
»Warum«, klagte einst die Karaffe,»darf ich nur kein Karäffchen
haben?Hat nicht auch die Madame Giraffeim Zoo dort ihr Giraffenkind?«Es kam ein Zauberer vorbei,der ritt auf einem Phonograph;er nahm den herrlichen Sopranaus Frau Karaffens Kehle aufund spielte ihn dem Merlin vor.»Ganz ausgezeichnet!« rief der ausund klatschte dreimal in die Hand.Die Dame, der das Haus gehört,fragt sich bis zum heutigen Tag,warum an jenem Morgen dortsie ein schönes Karäffchen fand,ganz eng geschmiegt an die
Karaffe,so wie den langen, zarten Halseng schmiegt an Mutters helles Fellim Zoo das Kleine der Giraffe.
Deutsch von Sebastian Viebahn
Lune d’Avril
Lune,Belle lune, lune d’Avril,Faites-moi voir en mon dormantLe pêcher au cœur de safran,Le poisson qui rit du grésil,L’oiseau qui, lointain comme un
cor,Doucement réveille les morts,Et surtout, surtout le paysOù il fait ¡oie, où il fait clair,Où, soleilleux de primevères,On a brisé tous les fusils.Belle lune, lune d’avril,Lune.
Mond,schöner Mond, Mond des April,lass mich in meinem Fenster
schaunden Pfirsichbaum mit Safranherz,den Fisch, der über Hagel lacht,den Vogel, der wie ferne Hörnerdie Toten sachte auferweckt,vor allen Dingen auch das Land,wo Freude ist und Helligkeit,die Primeln blühn und Sonne
scheint,jedes Gewehr zerstört und still.Schöner Mond, Mond des April,Mond.
Deutsch von Sebastian Viebahn
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Olivier Messiaen Poèmes pour Mi (1936)Fassung für Sopran und KlavierTexte von Olivier Messiaen(Auszüge)
1. Action de grâces
Le ciel,Et l’eau qui suit les variations des
nuages,Et la terre, et les montagnes qui
attendent toujours,Et la lumière qui transforme.Et un œil près de mon œil, une
pensée près de ma pensée,Et un visage qui sourit et pleure
avec le mien,Et deux pieds derrière mes piedsComme la vague à la vague est
unie.Et une âme,Invisible, pleine d’amour et
d’immortalité,Et un vêtement de chair et d’os qui
germera pour la résurrection,Et la Vérité, et l’Esprit, et la grâce
avec son héritage de lumière.Tout cela vous me l’avez donné.Et vous vous êtes encore donné
vous même,Dans l’obéissance et dans le sang
de votre Croix,Et dans un Pain plus doux que la
fraîcheur des étoiles,Mon Dieu.Alléluia, alléluia, alléluia.
Dankgebet
Den Himmelund das Wasser, das dem
Wechselspiel der Wolken folgt,die Erde und die Berge, die ewig
warten,und das Licht, das verwandelt.Und auch ein Auge nahe meinem
Auge, einen Gedanken nah dem meinen,
und ein Gesicht, das mit dem meinen lacht und weint,
ja auch zwei Füße hinter meinen,verbunden miteinander wie Woge
und Woge.Und eine Seele,unsichtbar, erfüllt von Liebe und
Unsterblichkeit,ein Kleid aus Fleisch und Knochen,
das zur Auferstehung keimen wird,
die Wahrheit und den Geist, die Gnade mit ihrem Vermächtnis voller Licht,
all dies, Du hast es mir gegeben.Und Du hast Dich sogar noch
selbst gegeben,in dem Gehorsam und im Blute
Deines Kreuzes,und in dem Brot, das süßer ist als
Sternenfrische,mein Gott.Halleluja, halleluja, halleluja.
5. L’ épouse
Va où l’Esprit te mène,Nul ne peut séparer ce que Dieu
a uni,Va où l’Esprit te mène,L’épouse est le prolongement de
l’époux,Va où l’Esprit te mène,Comme l’Église est le
prolongement,Comme l’Église est le
prolongement du Christ.
Die Gattin
Geh, wohin der Geist dich leitet,niemand kann trennen, was Gott
zusammenfügte;geh, wohin der Geist dich leitet,die Gattin ist die Fortsetzung des
Gatten;geh, wohin der Geist dich leitet,weil die Kirche die Fortsetzung,weil die Kirche die Fortsetzung
Christi ist.
9
6. Ta voix
Fenêtre pleine d’après-midi,Qui s’ouvre sur l’après-midi,Et sur ta voix fraîche(Oiseau de printemps qui s’éveille).Si elle s’ouvrait sur l’éternitéJe te verrais plus belle encore.Tu es la servante du Fils,Et le Père t’aimerait pour cela.Sa lumière sans fin tomberait sur
tes épaules,Sa marque sur ton front.Tu compléterais le nombre des
anges incorporels.À la gloire de la Trinité sainteUn toujours de bonheur élèverait ta
voix fraîche(Oiseau de printemps qui s’éveille):Tu chanterais.
Deine Stimme
Fenster voller Nachmittag,das sich zum Nachmittag hin
öffnet,zu deiner frischen Stimme(Frühlingsvogel, der erwacht).Öffnete es sich zur Ewigkeit,sähst du für mich noch schöner
aus.Du bist die Dienerin des Sohnes;es würde dich der Vater dafür
lieben.Sein Glanz fiele endlos auf deine
Schultern,sein Mal auf deine Stirn.Du vervollkommnetest die Zahl der
körperlosen Engel.Zum Ruhm der Heiligen
Dreifaltigkeit,zu ewgem Glück erhöb sich deine
frische Stimme(Frühlingsvogel, der erwacht):Du würdest singen.
7. Les deux guerriers
De deux nous voici un.En avant!Comme des guerriers bardés de
fer!Ton œil et mon œil parmi les
statues qui marchent,Parmi les hurlements noirs, les
écroulementsde sulfureuses géométries.Nous gémissons: ah! écoute-moi,
je suis tes deux enfants, mon Dieu!
En avant, guerriers sacramentels!Tendez joyeusement vos boucliers.Lancez vers le ciel les flèches du
dévouement d’aurore:Vous parviendrez aux portes de la
Ville.
Die beiden Krieger
Aus Zweien wurden wir nun Eins.Voran!Wie Krieger in ehernem Harnisch!Dein Auge und mein Auge
zwischen marschierenden Statuen,
zwischen schwarzem Geheul, zerfallnden,
schwefligen Geometrien.Wir ächzen: Ach, erhör mich, ich
bin deine beiden Kinder, Gott!Voran, Krieger der Sakramente!Hebt freudig eure Schilde.Schießt Pfeile der Ergebenheit zum
Himmel im Morgenrot:Die Tore Seiner Stadt erreicht ihr.
10
8. Le collier
Printemps enchaîné, arc-en-ciel léger du matin,
Ah! Mon collier! Ah! Mon collier!Petit soutien vivant de mes oreilles
lasses,Collier de renouveau, de sourire et
de grâce,Collier d’Orient, collier choisi
multicolore auxperles dures et cocasses!Paysage courbe, épousant l’air frais
du matin,Ah! Mon collier! Ah! Mon collier!Tes deux bras autour de mon cou,
ce matin.
Die Kette
Frühling mit Ketten, leichter Regenbogen morgens,
ah, meine Kette, mein Collier!Beseelte kleine Stütze meiner
matten Ohren,Kette der Erneuerung, des Lächelns
und des Charmes,Kette des Orients, bunte, erlesne
Kette ausharten, lustigen Perlen!Geschwungne Landschaft, in die
frische Morgenluft geschmiegt,ah, meine Kette, mein Collier!Deine zwei Arme um meinen
Nacken, heute früh.
9. Prière exaucée
Ébranlez la solitaire, la vieille montagne de douleur,
Que le soleil travaille les eaux amères de mon cœur!
O Jésus,Pain vivant et qui donnez la vie,Ne dites qu’une seule parole, et
mon âme sera guérie.Ébranlez la solitaire, la vieille
montagne de douleur,Que le soleil travaille les eaux
amères de mon cœur!Donnez-moi votre grâce,Donnez-moi votre grâce,Donnez-moi votre grâce!Carillonne, mon cœur!Que ta résonance soit dure, et
longue, et profonde!Frappe, tape, choque pour ton roi!Frappe, tape, choque pour ton
Dieu!Voici ton jour de gloire et de
résurrection!La joie est revenue.
Erhörtes Gebet
Beweg den einsamen, den alten Berg der Schmerzen,
auf dass die Sonne die bittren Wasser meines Herzens rühre!
O Jesus,lebendig Brot, der du das Leben
gibst,sprich nur ein Wort, so wird meine
Seele gesund.Beweg den einsamen, den alten
Berg der Schmerzen,auf dass die Sonne die bittren
Wasser meines Herzens rühre!Gib mir Deine Gnade!Gib mir Deine Gnade!Gib mir Deine Gnade!Klinge, mein Herz!Dein Widerhall sei hart und lang
und tief!Schlag an, hämmre und schlag für
deinen König!Schlag an, hämmre und schlag für
deinen Gott!Der Tag der Ehre und Auferstehung
ist gekommen!Die Freude ist wieder da.
Deutsch von Sebastian Viebahn
11
Morris Kliphuis A Wine Flows Within Me (2017)für Sopran und KlavierText von Lucky Fonz III (Otto Wichers)
The lyrics for ‘A Wine Flows Within Me’ are partly inspired by Messiaen. Using his passion for transubstantiation as a starting point, the song arrives at something rather more earthly: a deeply personal desire for transformation and the type of meaningful existence that can only come from a mutual connection that is both physical as well as spiritual at its core. (Lucky Fonz III)
Der Gesangstext zu »A Wine Flows Within Me« ist teils von Messiaen inspiriert. Ausgehend von seiner Passion für Transsubstantiation bringt dieses Lied allerdings etwas Irdischeres zum Ausdruck: ein zutiefst persönliches Verlangen nach Transformation und jener Art von sinnerfülltem Leben, das nur einer wechselseitigen Beziehung entspringen kann, die sowohl körperlich ist als auch in ihrem Kern spirituell. (Lucky Fonz III)
A wine flows within me In mir pulsend sehnt sichLonging to be poured kredenzt zu sein ein Wein,To be savoured by your lips von deinen Lippen verkostet,To be swallowed and adored will er verehrt, getrunken sein,Longing to be unbottled sehnt sich, entkorkt zu werden,Longing to be set free will dass man drehend ihn befreit,By a twisting turning corkscrew dass sich der Korkenzieher windet,Driven deep inside of me den tief man in mich treibt.
Have you seen the priest? Siehst du dort den Priester,The way he holds his knife wie er sein Messer führt,To slit the young cow’s throat die Jungkuhkehle öffnendTo bless our human life Menschensegen zelebriert,The blood out in the open im Sonnenlicht aufglänzendGlistening in the sun ins Freie quillt das Blut,That is the way to hold me so sollst du mich auch halten:That is the way it’s done Genau so ist es gut.
Order me, order me Befiehl mir nur, befiehl mir nur,Your fantasy to fulfil deine Träume zu erfüllen:Whatever it is, whatever you want Was immer es ist, was immer du
willst,I will, I will, I will ich werd es tun, aus eignem Willen.
I need your mouth to sing Für mich muss dein Mund singen,To sigh or speak or seethe seufzen, sprechen, brodeln auch,I need your touch to feel deine Berührung muss ich spüren,I need your breath to breathe muss atmen deinen Hauch.Life is but a burden Besitzt du nichts als Freiheit,When all you are is free ist Leben eine Last.If we are to taste it all Wollen wir alles ausprobieren,I need you to need me brauch ichs, dass du mich nötig
hast.
Deutsch: Fanny Freysinn
12
Claudio Monteverdi Lamento della ninfa SV 163für Sopran, zwei Tenöre, Bass und Basso continuo. Text von Ottavio Rinucciniaus: Madrigali guerrieri, et amorosi con alcuni opuscoli in genere rappresentativo […] Libro ottavo (1638)
[…]
Amor, dove, dov’è la fé Amor, wo ist die Treu,ch’el traditor giurò? die der Verräter schwor?
[…]
Fa’ che ritorni il mio Mach, dass mein Lieb zurückkehrt,amor com’ei pur fu, so wie er war vordem,o tu m’ancidi, ch’io sonst töte mich, damit nurnon mi tormenti più. mein Leid ein Ende nehm.
[…]
Non vo’ più ch’ei sospiri Nie soll er mehr tief seufzense non lontan da me, – höchstens weit von mir fort –,no, no che i suoi martiri nein, seine Qual wird er mirpiù non dirammi, affé! nie mehr schildern, mein Wort!
Perché di lui mi struggo, Zu stolz ward er, denn ich habtutt’orgoglioso sta, mich so nach ihm verzehrt;che si, che si se’l fuggo wenn ich ihn flieh, ob er dann ancor mi pregherà? von neuem mich verehrt?
Se ciglio ha più sereno Wenngleich, Amor, ihr Antlitz,colei, che’l mio non è, heitrer als meines wirkt,già non rinchiude in seno, weiß ich, dass sie im BusenAmor, sì bella fè. solch schöne Treu nicht birgt.
Ne mai sì dolci baci Auch küsst dich jener Mund wederda quella bocca havrai, mit solcher süßen Glut,ne più soavi, ah taci, noch küsst er dich je sanfter–
schweig! –,taci, che troppo il sai. du weißt es ach zu gut.
[…]Deutsch von Sebastian Viebahn
13
Stefano Landi »Augellin«für Singstimme und Basso continuoTextdichter unbekannt
Augellin, O Vögelein,Che’l tuo amor du folgst stetsSegui ogn’hor von Buche zu Eich‘Dal faggio al pin; der Liebe dein;E spiegando und mit TönenI bei concenti die wohl klingen,Vai temprando stillst du sachteCol tuo canto i miei lamenti. meine Klagen durch dein Singen.
Il mio Sol Sie blickt herab –Troppo fier, ach zu stolzTroppo altier, tut meine SonneDel mio gran duol; mein Herzleid ab.Clori amata, Die teure Chloris,Clori bella, hold zu sehen,M’odia ingrata hasst mich; schnödeA’ miei prieghi empia e rubella. schlägt sie herzlos ab ach all mein
Flehen.
Non sia più, Lass diese Art,Cruda, no, Schroffe du –Morirò sterben muss ich,S’ella è qual fù; wenn sie beharrt.Taci, taci, Doch nun stille,Che già pia denn voll GnadePorge i baci, spendet schon KüsseAl mio labro l’alba mia. meine Aurora meinen Lippen
gerade.
Segui augel Vogel, sing,Né sdegnar werd nicht müd,Di formar und erfindCanto novel; manch neues Lied;Fuor del seno aus Brust und KehleAmorosetto schmettere beideMostra à pieno von ganzer Seele:La tua gioia, il mio diletto. all dein Glück, all meine Freude.
Deutsch von Sebastian Viebahn
14
Claudio Monteverdi »Oblivion soave«. Arie der Arnalta, 2. Aktaus: L’incoronazione di Poppea (1642/43)Opera reggia/dramma musicale. Libretto von Gian Francesco Busenello
Arnalta ArnaltaOblivion soave Ach, sanftes VergessenI dolci sentimenti besänft‘ge die BewegungIn te, figlia, addormenti. Kind, deiner Herzensregung.Posatevi, occhi ladri, Ruht nun, ihr Diebesaugen:Aperti, deh che fate, Was mögt ihr nur im WachenSe chiusi anco rubate? – wenn selbst im Schlaf ihr stehlt –
wohl machen?Poppea, rimanti in pace; Poppea, sei ohne Sorge;Luci care e gradite, teure Augen, ach ihr süßen,Dormite omai, dormite. ihr sollt nun Schlaf genießen.Amanti vagheggiat’ Verliebte, kommt, bestauntIl miracolo novo: dies völlig neue Wunder:È luminoso il dì, sì come suole, Der Tag ist zwar, so wie’s zu sein
pflegt, helle,E pur vedete addormentato il sole. doch seht, die Sonne schläft an
dieser Stelle!
Deutsch von Sebastian Viebahn
Barbara Strozzi »Lagrime mie«aus: Diporti di Euterpe overo Cantate & ariette a voce sola op. 7 (1659)Textdichter unbekannt
Lagrime mie, a che vi trattenete? Was zagt ihr, Tränen, nur, euch zu ergießen?
Perchè non isfogate il fier dolore Lasst ihr denn keinen Lauf den wilden Schmerzen,
che mi toglie ’l respiro e opprime il core?
die mir erstickend lasten auf dem Herzen?
Lidia che tant’adoro, Lidia, die ich vergöttre,perch’un guardo pietoso, ahi, mi
donò,schenkte einen Blick voll Mitleid
mir allein,il paterno rigor l’impriggionò. darauf sperrten sie die strengen
Eltern ein.
Tra due mura rinchiusa Zwischen zwei Mauern gefangensta la bella innocente sitzt die schuldlose Schöne,dove giunger non può raggio di
sole;wohin nie Sonnenstrahlen dringen,
e quel che più mi duole und was mich schmerzt vor allen Dingen
ed accresc’al mio mal tormenti e pene,
und meinen Harm vermehrt um Schmerz und Qualen,
è che per mia cagione ist, dass nun meine Liebsteprovi male il mio bene. mit Leid ihr Mitleid muss bezahlen.
15
E voi, lumi dolenti, non piangete? Will, triste Augen, kein Weinen euch entfließen?
Lagrime mie, a che vi trattenete? Was zagt ihr, Tränen, nur, euch zu ergießen?
Lidia, ahimè, veggo mancarmi Lidia, ach, wie arg ich meinenl’idol mio che tanto adoro; Abgott misse, den ich umwerbe;sta colei tra duri marmi, es harrt sie zwischen harten
Steinen,per cui spiro e pur non moro. für die ich seufz und doch nicht
sterbe.
Se la morte m’è gradita, Doch da ich gerne sterben möchtehor che son privo di speme, – denn alle Hoffnung ließ ich fallen
–,deh, togliete mi la vita, so nehmt doch bitte mir das Leben,ve ne prego, aspre mie pene. das fleh ich, ach ihr meine bittren
Qualen.
Ma ben m’accorgo che per tormentarmi
Doch stell ich fest, dass wohl das Schicksal,
maggiormente, la sorte um meine Martern zu vermehren, mi niega anco la morte. mir selbst den Tod will noch
verwehren.
Se dunque è vero, o Dio, Gott, ist‘s nicht zu verneinen, che sol del pianto mio dass nichts sonst als mein Weinenil rio destino ha sete; das grimme Schicksal will
genießen:lagrime mie, a che vi trattenete? Was zagt ihr, Tränen, nur, euch zu
ergießen?
Deutsch von Sebastian Viebahn
16
Claudio Monteverdi »Vi ricorda ò boschi ombrosi« (Orfeo, 2. Akt)aus: L’Orfeo SV 318 (1607)Favola in musica. Libretto von Alessandro Striggio d.J.
Orfeo OrfeoVi ricorda, o bosch’ombrosi, Denkt ihr, o Wälder reich an
Schatten,De’ miei lungh’aspri tormenti, noch an mein bitteres Entsagen, Quando i sassi ai miei lamenti wie lang die Steine meine KlagenRispondean fatti pietosi? erwiderten und Mitleid hatten?
Dite, allor non vi sembrai Sagt, schien ich nicht seinerzeitPiù d’ogni altro sconsolato? der traurigste Mensch aller Zeiten?Or fortuna ha stil cangiato Mein Los zeigt nun ganz andere
Seiten,Et ha volto in festa i guai. macht all mein Weh zu heller
Freud.
Vissi già mesto e dolente, Musst ich mich einst vor Gram verzehren,
Or gioisco, e quegli affanni juble ich jetzt und all die Plagen,Che sofferti ho per tant’anni die ich seit Jahren hab ertragen,Fan più caro il ben presente. mein Glück von heute nur
vermehren.
Sol per te, bella Euridice, Schöne Eurydike, dank dir als Segen
Benedico il mio tormento; kann meine Martern ich empfinden:Dopo’l duol viè più contento, Freud mehrt sich, wenn wir Leid
verwinden,Dopo’l mal viè più felice. nach Gram kann Glück uns mehr
bewegen.
Deutsch von Sebastian Viebahn
17
Claudio Monteverdi »Possente Spirto«. 3. Aktaus: L’Orfeo SV 318 (1607)Favola in musica. Libretto von Alessandro Striggio d.J.
Orfeo Orfeo
Possente spirto, e formidabil nume, Mächtiger Geist und Gott, vor dem wir bangen,
Senza cui far passaggio a l’altra riva
ohne dich kann, vom Leib gelöst, die Seele
Alma da corpo sciolta invan presume,
ans andere Gestade nie gelangen.
Non vivo io, no, che poi di vita è priva
Doch leb ich nicht: Seit meiner Liebsten eben
Mia cara sposa, il cor non è più meco,
das Leben fehlt, ist mein Herz nicht mehr bei mir,
E senza cor com’esser può ch’io viva?
– und wie könnte ich ohne Herz denn leben?
A lei volt’ho il cammin per l’aer cieco,
Ich schreit zu ihr durch Dunst, wo Dunkel waltet,
A l’inferno non già, ch’ovunque stassi
– gewiss nicht in die Hölle, da wo immer
Tanta bellezza il paradiso ha seco. solch Schönheit weilt, sich Paradies entfaltet.
Orfeo son io, che d’Euridice i passi Orpheus bin ich, der durch die finstren Fluren,
Segue per queste tenebrose arene, zu denen man als Sterblicher nie vordringt,
Ove già mai per uom mortal non vassi.
nachfolgt auf meiner Eurydike Spuren.
O de le luci mie luci serene, O meiner Augen hellestes Begehren,
S’un vostro sguardo può tornarmi in vita,
wenn doch dein Blick ins Leben mich zurück bringt,
Ahi, chi niega il conforto a le mie pene?
wer würd die Lindrung meiner Qual verwehren?
Sol tu, nobile Dio, puoi darmi aita, Du, edler Gott, nur, kannst mir Hilfe bringen,
Né temer dei, ché sopra un’aurea cetra
und fürchte nichts, ich möchte nur erreichen
Sol di corde soavi armo le dita mit goldner Leier und mit sanftem Klingen,
Contra cui rigida alma invan s’impetra.
des strenges Herz kein Flehen kann erweichen.
Deutsch von Sebastian Viebahn
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Giovanni Girolamo Kapsberger »Senso fallace«für Singstimme und Basso continuoTextdichter unbekannt
Senso fallace, Verstand, du Gaukler,da me, che vuoi? lass mich in Ruh.Quel che cerchi à me non piace. Was du willst, will mir nicht passen.Già son vani i sforzi tuoi. Vergeblich gibst dir Mühe du.Tu non senti? O’ sì, ò nò; bSpürst du es nicht? Ob Ja, ob
Nein:basta, basta, io così vò. Es reicht, ich will: Es soll so sein.
Senso, che fole Verstand, welch Märchennarri al cor mio? willst’s Herz du lehren?Ciò che brami il cor non vuole. Was du ersehnst, mag‘s Herz nicht
leiden.Vano è meco il tuo desio. Fruchtlos bleibt bei mir dein
Begehren.Non intendi? O’ sì, ò nò; Verstehst du‘s nicht? Ob Ja ,ob
Nein:basta, basta, io così vò. Es reicht, ich will: Es soll so sein.
Voglia possente, Wille, was willst duche vuoi dal core? vom Herz erzwingen?Ciò che dici il cor non sente. Das Herz fühlt nicht das, was du
redest,Frale è seco il tuo valore. fraglich wird dein Wert ihm klingen.O, non cedi? O’ sì, ò nò, O, du lässt‘s nicht? Ob Ja, ob Nein:basta, basta, io così vò. Es reicht, ich will: Es soll so sein.
Deutsch von Sebastian Viebahn
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ZU DEN WERKEN
Poetische Klangjuwelen – Francis Poulencs Liederzyklus
La courte paille
Paris am Anfang des 20. Jahrhunderts: pulsierende Metropole, kulturelles Zentrum und mit seinen zahlreichen Salons Anzie-hungspunkt unzähliger Künstler und Intellektueller. Darunter eine Gruppe französischer Komponisten, die sich »Les Six« nannte und eine eigenständige nationale Musiksprache befördern wollte – als Gegenentwurf zum allgegenwärtigen Wagner-Taumel der Zeit. Einfachheit (»Simplicité«) und Klarheit (»Clarté«) als Merk-male des musikalisch-französischen Idioms hatte man sich auf die Fahne geschrieben. Und die finden wir auch bei Francis Poulenc, einem der prominentesten Mitglieder »Der Sechs«. Doch gerade weil seine Musik so einfach und direkt scheint, wurde er von Kritikern zunächst nicht als seriöser Komponist anerkannt. Ein Urteil, dass die Poesie und delikate Raffinesse seiner Musik schlicht überhört. Der Gesang war das ureigene Metier Poulencs, hier zeigte er seine ganze Meisterschaft: ein untrügliches Gespür für die Prosodie, ein schillerndes Spiel mit Klangfarben, dazu eine gehörige Portion Humor und Ironie. Dabei war seine Musik, bei aller Klarheit und Anmut, nicht ohne Tiefe.
Vor allem mit seinen zahlreichen »Mélodies« festigte er sei-nen Rang als französischer Nationalkomponist. Eine Gattung, die er besonders schätzte, wie er selbst immer wieder betonte: »Solange es Dichter gibt, wird es auch Lieder geben.« Drei Jahre vor seinem Tod komponierte er den Zyklus La courte paille auf Texte des belgischen Schriftstellers Maurice Carême. Gewidmet sind die sieben Lieder der mit Poulenc befreundeten Sängerin Denise Duval, »damit sie sie ihrem sechsjährigen Sohn vorsingt. Diese melancholischen und schelmischen Skizzen erheben kei-nen besonderen Anspruch. Sie sollten zärtlich gesungen werden. Das ist der sicherste Weg, um das Herz eines Kindes zu errei-chen.« Entstanden sind so sieben Klangjuwelen voller fantasti-scher Bilder, in denen Poulenc wie in einem Kaleidoskop den ganzen Facettenreichtum seiner ureigenen Musiksprache offen-bart: von ansteckender Fröhlichkeit bis hin zu melancholischen und gar makabren Tönen, vom kindlich-naiven Abzählreim
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(»Ba, be, bi, bo, bu«) bis hin zu wunderbar-ernsten Elegien (»La reine de cœur«).
Liebesbrief in Liedern – Olivier Messiaens Poèmes pour Mi
Ausdrucksvoll ist die Musik der Poèmes pour Mi, voller Leiden-schaft und Gefühl. Und gleichzeitig tragen die Lieder des Zyklus einen privat-intimen Charakter, denn Messiaen schrieb sie für seine erste Frau, Claire Delbos. Die trug den Kosenamen »Mi«, der gleichzeitig die französische Bezeichnung für den Ton E ist. Den Sommer 1936, vier Jahre nach ihrer Hochzeit, verbrachten sie erstmals in ihrem neugebauten Haus am Ufer des Lac de Laf-frey im Süden von Grenoble. Es war ein kleines Heim mit je zwei Zimmern im Erdgeschoss und ersten Stock, dafür lag es in idyl-lischer Lage mit Blick auf die historische Landschaft von Dau-phiné. Hier entstanden für die nächsten Dekaden die meisten von Messiaens Kompositionen. Doch das erste Werk, das er hier komponiert, waren die leidenschaftlichen Poèmes pour Mi, ein Liebesbrief in neun Liedern auf die Sakramente der Ehe.
Messiaen verschmilzt in seinen »Poèmes«, zu denen er selbst die Texte verfasste, sein persönliches Glück mit einer tiefen Religio-sität, die für so viele seiner Werke charakteristisch ist. Im ersten Lied (Action de grâces) dankt der Dichter Gott für die Schönheit der Natur und vor allem das Geschenk seiner Liebsten, es gip-felt am Ende in einem stürmischen »Alleluja«. In Paysage drückt Messiaen erneut seine Liebe zur Natur aus, in der das Paar ein neues Zuhause gefunden hat: »Der See ist wie ein großer, blauer Juwel«, spricht der Text. La Maison erzählt vom Verlassen eben dieses Hauses und steht sinnbildlich für das Verlassen der Erde, um das himmlische Paradies zu erreichen. Als quasi Gegenent-wurf kündet Epouvante als Schreckensvision vom Verlust der Geliebten. Das folgende L‘épouse ist hingegen eine fast liturgi-sche Feier der Ehe: »Was Gott vereint, kann der Mensch nicht trennen«, heißt es sinnbildlich im Text. In Ta voix wird die Stimme der Geliebten evoziert, die Messiaen mit dem Gesang eines
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Vogels im Frühjahr vergleicht und gleichzeitig die Ehe als Aus-druck von Gottes Gnade feiert. Mit Les deux guerrieres sind Braut und Bräutigam gemeint, die hier als »Kämpfer des Sakraments« gezeichnet werden. Le collier ist dann eine unverholen sinnliche Hymne auf die Liebe, in der die Halskette sinnbildlich für die Hände des Liebenden steht, die dieser zärtlich um den Hals sei-ner Geliebten legt. Der Zyklus endet schließlich mit Prière exau-cée, einer Feier der Liebe, der menschlichen wie göttlichen.
Taumel der Gefühle – Sologesänge von Monteverdi, Peri, Landi, Strozzi und
Kapsberger
Es war nicht weniger als eine Zeitenwende: Um 1600 fand in der Musik, am Scheideweg von der Renaissance zum Barock, ein fun-damentaler Wechsel statt, der einen tiefgreifenden stilistischen wie ästhetischen Wandel in Gang brachte. Dieser ist eng verbun-den mit Namen wie Jacopo Peri oder Claudio Monteverdi, die maßgeblich an diesem Umbruch beteiligt waren und ihn nach-haltig mitgestalteten. Am Anfang dieser Entwicklung stand eine Gruppe von Dichtern, Komponisten, Philosophen und Gelehrten in Florenz, die als Florentiner Camerata in die Musikgeschichte eingingen und es zu einiger Berühmtheit brachten. Die stießen sich vor allem an der vorherrschenden Kompositionsweise der Renaissance, der so genannten Vokalpolyphonie. Charakteris-tisch für diesen mehrstimmigen Gesang ist ein Geflecht aus Ein-zelstimmen, die jede für sich eine eigenständige Melodie haben und nach komplexen kontrapunktischen Regeln kunstvoll mitei-nander verarbeitet werden. Allen Stimmen lag hierbei der gleiche Text zugrunde, durch den kanonischen Einsatz der gegeneinan-der verschobenen Vokallinien war dieser jedoch kaum mehr zu verstehen. Und eben das war der Florentiner Camerata ein Dorn im Auge. Diese wollte zurück zu mehr Textverständlichkeit und einer musikalischen Form, die dem zugrundeliegenden Drama gerecht wurde. Dem vertrackten Stimmengeflecht setzte man daher einen einstimmigen Gesang entgegen, der nur von einigen stützenden Akkorden des Generalbasses begleitet wurde.
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Monodie wird dieser damals neuartige Sprechgesang genannt, der nach dem vermeintlichen Vorbild der griechischen Tragö-die geschaffen wurde. Nicht mehr die kunstfertige Kontrapunk-tik stand im Mittelpunkt des Interesses, sondern die Emotionen und Gefühle des singenden Menschen. »Prima la parole« war das Motto, der Text regierte die Musik, die dessen Affekte mit musi-kalischen Mitteln zum Ausdruck bringen sollte, so wie es in den meist lautenbegleiteten Liedern von Giovanni Girolamo Kapsber-ger, Stefano Landi oder Jacopo Peri der Fall ist. – Von dieser Ent-wicklung in Florenz hörte auch Claudio Monteverdi, der die neue Kompositionsweise durch sein Genie sozusagen veredelte. Sein feines Gespür im Ausleuchten von Texten und menschlichen Emotionen zeigt sich eindrücklich etwa im berühmten Lamento della ninfa, der herzzerreißenden Klage einer von ihrem Liebha-ber verlassenen Nymphe. Oder im nicht weniger populären »Pos-sente Spirto« aus seiner Oper L’Orfeo: Es sind Stücke voller über-wältigender Ausdrucksintensität, ein Taumel der Gefühle, in dem die Musik der Wahrheit des leidenschaftlichen menschlichen Ausdrucks verpflichtet ist.
Bjørn Woll
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IM GESPRÄCH
Reise mit unbekanntem ZielNora Fischer ist eine neugierige Musikern, die mit Mozart und Mahler aufgewachsen ist. Heute vermischt sie unterschiedliche Stile zu ganz eigenen Programmen. In dem Komponisten Morris Kliphuis hat sie dabei einen Weggefährten gefunden. Im Inter-view spricht sie über dessen Musik und ihre außergewöhnliche Zusammenarbeit. Die Fragen stellte Bjørn Woll.
Frau Fischer, wie kam es zu dem Kontakt mit Morris Kliphuis?
Das ist typisch Amsterdam: Es ist zwar eine große Stadt, aber vor allem in der Musikszene kennt jeder jeden. Morris Kliphuis ist eigentlich Jazzmusiker, er spielt Horn und hat nie Komposition studiert. Aber ich bin schon lange ein großer Fan seiner Musik. Er hat in der Vergangenheit bereits mit klassischen Musikern zusammengearbeitet, zum Beispiel einem Streichquartett. Das weckte mein Interesse, und vor ein paar Jahren haben wir dann angefangen miteinander zu arbeiten.
Was genau hat Ihnen an seiner Musik gefallen?
Ich hatte immer schon ein großes Interesse daran, verschiede-nen musikalische Welten zusammenzubringen. Ich bin kein Fan des Wortes Crossover, aber ich liebe zum Beispiel Popmusik, in der man Einflüsse von Strawinsky hört. Ich mag aber auch klas-sische Musik, die auf Popmusik rekurriert. Diese Idee finde ich auch in den Kompositionen von Morris. Er hat klassische Musik und Jazz studiert, kennt sich aus in den verschiedensten Stilen: All das findet sich in seiner Musik, in der er daraus etwas ganz Eigenes macht.
Können Sie den Stil seiner Musik beschreiben?
Ich würde seine Musik als intuitiv bezeichnen. Er ist außerdem stark am Groove der Musik interessiert. Ja, sie muss »groovy« sein, definitiv. Und immer wieder blitzen die verschiedenen
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Einflüsse aus unterschiedlichen Genres auf: klassische Musik, Jazz, Pop oder auch Minimal Music. Und gleichzeitig ist da immer etwas sehr Persönliches in seiner Musik, woran man ihn sofort erkennt. Wie er sich von diesen unterschiedlichen Stilen beeinflussen lässt, sich einzelne Elemente davon herauspickt um daraus eine eigene Musiksprache zu entwickeln, ist total faszi-nierend und gleichzeitig eine sehr moderne Haltung.
Sie habe einmal gesagt, dass Sie gemeinsam mit Morris Kliphuis versuchen, neue Wege beim Komponieren für Stimme zu beschrei-ten. Was meinen Sie damit?
Bei vielen Gelegenheiten kommt Morris zu mir und zeigt mir ein Video, zum Beispiel von einem Folk-Sänger in einer Bar, und fragt mich, wie wir diesen Ausdruck in den klassischen Gesang transferieren können. Und ich suche dann in meiner Gesangs-technik nach Möglichkeiten, das zu tun. Das ist etwas, was ich sehr an ihm mag, dass er ständig auf der Suche nach einem neuen Ausdruck in der Stimme ist. Viele klassische Komponis-ten, die für Stimme schreiben, lassen uns Interpreten nicht so viel Freiraum. Bei Morris ist das anders: Er gibt mir eher eine Idee von etwas, die ich dann für mich umsetze. Das gibt mir viel mehr Möglichkeiten, meine Stimme einzusetzen.
Das klingt nach einer engen Zusammenarbeit zwischen Ihnen, oder?
Genau, das ist eher ungewöhnlich. Normalerweise schreibt ein Komponist für sich allein, und der Interpret bekommt dann irgendwann die fertigen Noten. Bei Morris und mir ist das ganz anders! Wir probieren sehr viel aus, machen regelmäßig Musik miteinander, daraus entwickeln sich die Stücke dann. Vor eini-gen Monaten haben wir uns zum Beispiel das erste Material für den neuen Song angesehen und gemeinsam ausprobiert, das gibt Morris einen guten Eindruck, wie es funktioniert – und gleichzeitig die Freiheit, neue Wege zu beschreiten. Gerade sind wir wieder in einer Phase, wo wir intensiv proben und verschie-dene Dinge ausprobieren, wo wir experimentieren und Ideen ent-wickeln. Das ist wie eine Reise, zu der man gemeinsam aufbricht,
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aber das Ziel noch nicht genau kennt. Im Moment tüfteln wir noch einiges aus, aber ich verspreche, dass bis zum Konzert alles fertig ist!
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BIOGRAPHIEN
Nora FischerMit ihrer vielseitigen Stimme hat sich die in Amsterdam lebende Sängerin Nora Fischer ein breites Repertoire erar-beitet, das von Monteverdi bis hin zu Werken zeitgenössischer Komponisten und für sie geschriebene Kompositio-nen reicht. Sie hat mit vielen namhaften Komponisten zusammengearbeitet, so u. a. mit Louis Andriessen, Osvaldo Goli-jov, Steve Reich, David Lang, Michel van der Aa und Nico Muhly. Ihre Konzerte
führten Nora Fischer rund um den Globus auf so unterschied-lichste Bühnen wie das Amsterdamer Concertgebouw, die Walt Disney Concert Hall in Los Angeles, das Lowlands Pop Festival oder das Oerol Theatre Festival. Nominiert vom Amsterdamer Concertgebouw und dem Brüsseler BOZART, konzertiert Nora Fischer in der Spielzeit 2017/2018 im Rahmen der Rising Stars der European Concert Hall Organization (ECHO) in den großen euro-päischen Konzerthäusern.
Regelmäßig wirkt Nora Fischer in zeitgenössischen Opern mit. So arbeitete sie u. a. mit Pierre Audi bei der Uraufführung in Los Angeles und weiteren Aufführungen von Louis Andriessens Theatre of the World zusammen. In New York sang sie in der Uraufführung von JacobTVs (Jacob ter Veldhuis’) Reality-Oper The News. In weiteren Projekten arbeitete sie mit Klangkörpern und Ensembles wie dem Los Angeles Philharmonic, dem Kro-nos Quartet, dem Asko|Schönberg Ensemble und L’Arpeggiata zusammen. Regelmäßig gibt Nora Fischer Solokonzerte und konzipiert Projekte, die Barock, klassische und zeitgenössiche Vokalmusik umfassen und neben klassischen Konzertprogram-men immer wieder auch genreübergreifende Programme prä-sentieren. Vor allem die Schnittstellen zwischen Neuer Musik und dem Theater interessieren sie, weshalb sie regelmäßig mit Theaterkompanien zusammenarbeitet.
Nora Fischer erhielt ihre Ausbildung am Konservatorium von Amsterdam und am Complete Vocal Institute in Kopenhagen.
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Außerdem hat sie Masterabschlüsse in New Audiences und Innovative Practice am Konservatorium in Den Haag und machte 2009 den Bachelor in Musikwissenschaft und Philosophie an der Universität von Amsterdam.
In der Kölner Philharmonie war Nora Fischer zuletzt im Mai 2015 zu hören.
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Daniël Kool Der niederländische Pianist Daniël Kool, geboren 1986, begann das Klavierspiel mit fünf Jahren und gewann vier Jahre später seinen ersten regionalen Wett-bewerb. Bereits 1997 wurde er als Jung-talent am Konservatorium von Ams-terdam aufgenommen, wo er zunächst bei Marjes Benoist studierte und später seinen Bachelor und Master bei Mila Baslawskaja abschloss. Anschließend belegte er weitere Kurse in den Nieder-
landen und im Ausland.
Daniël Kool hat Preise bei mehreren nationalen und internation-alen Wettbewerben gewonnen und ist heute gefragter Solist und Kammermusiker und Mitglied mehrerer Ensembles. Im Duo musiziert er regelmäßig mit der Sopranistin Nora Fischer und dem Cellisten Ketevan Roinishvili. Als Solist trat er auch mit ver-schiedenen Orchestern auf.
2003 gab Daniël Kool sein Debüt in der Carnegie Hall New York. Konzertreisen führten in über die Niederlande hinaus durch Europa, in die USA, die Vereinigten Arabischen Emirate und nach Indonesien. Neben seiner Konzerttätigkeit arbeitet Daniël Kool auch als Psychologe im Jeroen-Bosch-Krankenhaus.
Bei uns ist Daniël Kool heute zum ersten Mal zu hören.
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Mike FentrossDer Lautenist und Dirigent Mike Fen-tross hat sich vor allem als Spezialist für Alte Musik einen Namen gemacht. Er schloss 1988 sein Lautenstudium bei Toyohiko Satoh am Konservatorium von Den Haag ab und gewann 1994 zusam-men mit der Geigerin Helene Schmitt den Van-Wassenaer-Wettbewerb in Amsterdam. Zudem studierte er Dirigie-ren bei Stefan Pas und gab als Dirigent 1999 sein Debüt mit La Dafne von Marco da Gagliano in einer Produktion der New Opera Academie in Amsterdam. Heute arbeitet er europaweit als Dirigent, Solist und Basso-continuo-Spieler, hat eine Professur für Laute und Basso-continuo-Spiel am Konservatorium von Den Haag und ist künst-lerischer Leiter des 1991 von ihm gegründeten Ensembles La Sfera Armoniosa und Dirigent des La Sfera Armoniosa Orchestra.
Als Kammermusiker arbeitete er u. a. mit Yo Yo Ma, Ton Koop-man, Janine Jansen und Philippe Jaroussky zusammen. Mike Fentross dirigierte bei Festivals und in Konzerthäusern wie dem Concertgebouw in Amsterdam, dem Festival van Vlaanderen, dem Festival d’Ambronay, dem Festival Oude Muziek Utrecht, den Musikfestspielen Potsdam Sanssouci, Paradiso Amsterdam, dem Monteverdi Festival Cremona, dem Festival de Musica Portico de Zamora, dem Festival Musica Antiqua Brugge, dem Vantaa Festi-val, Bayreuther Barock und dem Muziekcentrum Vredenburg in Utrecht. 2006 dirigierte er in Anwesenheit von Königin Beatrix Francesco Cavallis L’Ipermestra in einer Produktion des Festi-val Oude Muziek Utrecht. 2008 leitete er mit La Rosinda in einer Produktion der Musikfestspiele Potsdam Sanssouci eine wei-tere Cavalli-Oper. Im Jahr 2009 dirigierte er zum ersten Mal im großen Saal des Amsterdamer Concertgebouw. 2012 gab er als Dirigent sein Österreich-Debüt beim Haydn-Festival in Eisenstadt (mit der Sopranistin Simone Kermes). Seit 2013 dirigiert Mike Fentross regelmäßig das Barockorchester und den Chor des Royal Conservatory. Er hat an über 75 CD-Einspielungen mitge-wirkt und ist bei uns nun zum ersten Mal zu Gast.
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KölNMUSIK-VORSCHAU
SeptemberDI
1920:00
Patricia Kopatchinskaja Violine
Mahler Chamber OrchestraLorenzo Viotti Dirigent
Béla BartókKonzert für Violine und Orchester Nr. 2 Sz 112
Antonín DvořákSinfonie Nr. 7 d-Moll op. 70 B 141
19:00 Einführung in das Konzert durch Oliver Binder
●A Klassiker! 1
MI
2020:00
Belcea Quartet Corina Belcea Violine Axel Schacher Violine Krzysztof Chorzelski Viola Antoine Lederlin Violoncello
Joseph HaydnStreichquartett D-Dur op. 20,4 Hob. III:34, aus: 6 Divertimenti (Sonnenquartette) op. 20
György LigetiStreichquartett Nr. 1 »Métamorphoses nocturnes«
Franz SchubertStreichquartett d-Moll D 810»Der Tod und das Mädchen«
●A Quartetto 1
FR
2220:00
Marcel Beyer Sprecher
Ensemble Modern
Lesungskonzert mit Marcel Beyer und dem Ensemble Modern
Marcel Beyer, der Köln aus seiner Zeit als Poetik-Dozent an der Universität gut kennt, gibt mit dem Frankfurter Ensemble Modern ein etwas anderes Konzert. Denn zwischen Literatur und Musik entsteht ein farbiges Wechsel-spiel, wenn Sprecher und Instrumente im Miniaturdialog stehen. So treffen Gedichte von Beyer, Trakl, Benn und vielen anderen auf Musikstücke u. a. von Beethoven, Webern, Schulhoff und Nancarrow, die Ensemble-Mitglied Her-mann Kretzschmar für seine Kollegen arrangiert hat.
Gefördert durch das Kuratorium KölnMusik e. V.
19:00 Einführung in das Konzert
KölnMusik in Zusammenarbeit mit dem Literaturhaus Köln
●A Porträt Ensemble Modern 1
SA
2320:00
Chicuelo & Marco Mezquida Juan Gómez »Chicuelo« Gitarre Marco Mezquida Klavier Paco »de Mode« Percussion
Foto
: Mar
co_B
orgg
reve
Lesungskonzertmit Marcel Beyer
und dem Ensemble Modern KölnMusik in Zusammenarbeit mit dem Literaturhaus Köln e. V.
koelner-philharmonie.de 0221 280 280
Freitag22.09.201720:0019:00 Marcel Beyer im Gespräch
Gefördert durch
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SO
2416:00
Sandra Medeiros SopranJoana Seara Sopran
L’Avventura London
Concerto KölnŽak Ozmo Dirigent
Portugiesische und brasilianische Musik des 18. Jahrhunderts
●A Sonntags um vier 1
SO
2420:00
Fatma Said SopranDaniel Heide Klavier
Clara SchumannMein Sternfür Singstimme und Klavier Text von Friederike Serre
Walzer für Singstimme und Klavier Text von Johann Peter Lyser
Lorelei für Singstimme und KlavierText von Heinrich Heine
u. a.
●A Liederabende 1
FR
2920:00
Deutscher DirigentenpreisFinalkonzert
Ensemble und Internationales Opernstudio der Oper Köln
WDR Sinfonieorchester
Gürzenich-Orchester Köln
KölnMusik gemeinsam mit dem Deut-schen Musikrat, der Oper Köln, dem Gürzenich-Orchester Köln und dem WDR Sinfonieorchester Köln
Oktober
FR
0620:00
Hà Nô. i Duo and friends Nguyên Lê Gitarre, Laptop Ngô Hông Quang traditionelle vietnamesische Instrumente, Gesang Paolo Fresu Trompeter Mieko Miyazaki Koto, Gesang Prabhu Edouard Tabla, Gesang Alex Tran Percussion Hao Nhien Pham Laute, Flöte,
Percussion, Gesang
»So wie er spielt niemand Gitarre«, hat einmal die FAZ über Nguyên Lê geschrieben. Solche Elogen liest der vietnamesische Musiker gerne. Doch auf die Frage, wie er sich selber beschreiben würde, hat er einmal zugegeben: »Ich bin eine personifizierte Fusion der Kulturen.« Diese musika-lische Offenheit ist bei seinem aktuellen Projekt »Hà Nô. i Duo« unüberhörbar. Zwischen Ost und West, Tradition und Moderne, Folklore, Jazz, Rock und Pop bewegt sich Nguyên Lê u. a. mit dem vietnamesischen Sänger und Multiin-strumentalisten Ngô Hông Quang und dem sardischen Wundertrompeter Paolo Fresu.
»Pastoral« im Sinne von ländlich in allen Facetten und »very british« wird es im Konzert am 1. Oktober, wenn das Aurora Orchestra Brett Deans Pastoral Symphony für Kammerorchester spielt, Ian Bostridge einen nur selten aufgeführten Liederzyklus von Benjamin Britten singt – darunter die Vertonung von »Pastoral«, einem Gedicht des englischen Barocklyrikers Charles Cotton – und schließlich Beet-hovens sechste Sinfonie mit dem Untertitel »Pas toral-Sinfonie oder Erinnerungen an das Landleben« erklingt. Am Dirigentenpult: Nicho-las Collon, der junge Brite, Dirigent der ersten Stunde des 2004 von Musikstudenten am Küchentisch gegründeten Aurora Orchestra.
Sonntag 1. Oktober 201718:00
Ian Bostridge Tenor
Nicolas Fleury Horn
Aurora OrchestraNicholas Collon Dirigent
Werke von Brett Dean, György Ligeti, Benjamin Britten und Ludwig van Beethoven
»Pastoral« im Sinne von ländlich in allen Facetten und »very british« wird es im Konzert am 1. Oktober, wenn das Aurora Orchestra Brett Deans Pastoral Symphony für Kammerorchester spielt, Ian Bostridge einen nur selten aufgeführten Liederzyklus von Benjamin Britten singt – darunter die Vertonung von »Pastoral«, einem Gedicht des englischen Barocklyrikers Charles Cotton – und schließlich Beet-hovens sechste Sinfonie mit dem Untertitel »Pas toral-Sinfonie oder Erinnerungen an das Landleben« erklingt. Am Dirigentenpult: Nicho-las Collon, der junge Brite, Dirigent der ersten Stunde des 2004 von Musikstudenten am Küchentisch gegründeten Aurora Orchestra.
Sonntag 1. Oktober 201718:00
Ian Bostridge Tenor
Nicolas Fleury Horn
Aurora OrchestraNicholas Collon Dirigent
Werke von Brett Dean, György Ligeti, Benjamin Britten und Ludwig van Beethoven
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SO
0811:00
Eleonora Savini ViolineCaleb Salgado KontrabassRozenn Le Trionnaire KlarinetteDeepa Goonetilleke HornKevin Austin PosauneEstelle Costanzo HarfeJoão Carlos Pacheco SchlagzeugDan Tanson, Laura van Hal Konzept und Inszenierung
Heroica
Konzert für Kinder ab 6
Werke von Johann Sebastian Bach, Luciano Berio, Gabriel Fauré, Gustav Holst u. a.
Gefördert durch das Kuratorium KölnMusik e. V.
●A Kinder-Abo 1
DI
1020:00
Víkingur Ólafsson Klavier
Johann Sebastian BachPartita für Klavier e-Moll BWV 830 aus Klavierübung I
Philip GlassEtüden Nr. 5, 6, 9, 20
Johannes BrahmsSonate für Klavier Nr. 3 f-Moll op. 5
19:00 Einführung in das Konzert durch Christoph Vratz
●A Piano 2
IHR NÄCHSTES ABONNEMENT-KONZERT
SO
22Oktober
16:00
Nominiert von der Philharmonie Luxembourg
Christoph Sietzen Multi Percussion
The Wave Quartet Bogdan Bacanu Marimbaphon Vladi Petrov Marimbaphon Christoph Sietzen Marimbaphon Emiko Uchiyama Marimbaphon
Emmanuel Séjourné Attraction (2007)gekürzte Fassung für Marimbaphon solo und Tonband
Iannis Xenakis Rebonds (1987 – 89)für Schlagzeug solo
Johann Sebastian Bach / Bogdan Bacanu Chaconne aus der Partita für Violine solo Nr. 2 d-Moll BWV 1004 (1720)Bearbeitung für Marimbaphon
Stewart Copeland Neues Werk (2017)für Marimbaphon, Percussion und TonbandKompositionsauftrag von Philharmonie Luxembourg und European Concert Hall Organisation Uraufführung
Josh Groban The Wandering Kindfür vier Marimbaphone
Astor Piazzolla La Muerte del ÁngelTanguediaOblivion Libertango Milonga del Ángeldie Werke von Astor Piazzolla werden gespielt in Bearbeitungen von Emiko Uchiyama und dem Wave Quartet
15:00 Einführung in das Konzert durch Niklas Rudolph
●A Rising Stars – die Stars von morgen 2
Mit seiner undogmatischen Klangsprache, in die er oftmals Jazz, Rock und Weltmusik integ-riert, begeistert Peter Eötvös das breite Publikum genauso wie die Neue-Musik-Kenner. Sein neues Werk »Multiversum« für zwei Orgeln und Orches-ter lässt schon allein der Besetzung wegen auf-horchen. Schönbergs Begleitmusik zu einer Licht-spielszene, Bartóks Tanz-Suite und Strawinskys Symphony in Three Movements gehen der Neu-Komposition Eötvös’ voraus. Um 19 Uhr hält Stefan Fricke eine Einführung in das mit dem Königlichen Concertgebouworchester Amsterdam, der Orga-nistin Iveta Apkalna und László Fassang an der Hammondorgel unter der Leitung von Peter Eötvös hochkarätig besetzte Konzert.
Mittwoch 11. Oktober 201720:00
Foto
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Werke von Arnold Schönberg, Béla Bartók, Igor Strawinsky und Peter Eötvös
Iveta Apkalna OrgelLászló Fassang Hammondorgel
Königliches Concertgebouw-orchester AmsterdamPeter Eötvös Dirigent
2017_10-11_Eotvos-TIPP.indd 1 21.07.17 16:28
Redaktion: Sebastian LoelgenCorporate Design: hauser lacour kommunikationsgestaltung GmbHTextnachweis: Die Texte von Bjørn Woll Fischer sind Originalbeiträge für dieses Heft. Fotonachweise: Nora Fischer © Marco Borggreve; Daniël Kool © Marco Borggreve; Mike Fentross © Ribalta Luce Studio Gesamtherstellung: adHOC Printproduktion GmbH
Kulturpartner der Kölner Philharmonie
Philharmonie-Hotline 0221 280 280 koelner- philharmonie.de Informationen & Tickets zu allen Konzerten in der Kölner Philharmonie!
Herausgeber: KölnMusik GmbHLouwrens LangevoortIntendant der Kölner Philharmonie und Geschäftsführer der KölnMusik GmbHPostfach 102163, 50461 Köln koelner- philharmonie.de
Finalkonzert
WDR Sinfonieorchester Gürzenich-Orchester KölnEnsemble und Internationales Opernstudio der Oper Köln
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Freitag 29.09.2017
20:00 Die öffentlichen Wertungsrunden
fi nden vom 27. bis 29.09. statt.