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Eine für alle. www.studierendenzeitung.de November 2013 #04 Heimat

Kölner Studierendenzeitung

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Ausgabe 4

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Page 1: Kölner Studierendenzeitung

Eine für alle. www.studierendenzeitung.deNovember 2013 #04

Heimat

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Liebe Leserinnen und Leser,

ihr haltet die nunmehr vierte Ausgabe der Kölner Studierendenzeitung in euren Händen. Wie jede Ausgabe hat auch diese ihre Spuren bei uns hinterlassen. Aber positive. Wir sind gewachsen, sozusagen erwachsener geworden und arbeiten konstant dem Ziel entgegen, kri-tisch und investigativ, aber auch mal nicht ganz ernsthaft zu sein. Wir feilen an unserem Lay-out, an unserem Stil und finden immer wieder neue Sachen, die wir besser machen können. Es bleibt spannend.

So zeigen wir in dieser Ausgabe in unserem Schwerpunkt „Heimat“, dass Köln nicht nur schön ist, sondern auch Probleme hat. Unser Autor Cem besuchte das ehemalige Prestige-projekt Chorweiler und seine Bewohner. Neben Jugendkriminalität entdeckte er auch Hoff-nungsschimmer – nachzulesen ab Seite 30. Uta hingegen muss sich eingestehen, dass Köln einfach nur kacke ist – ab Seite 26 rechnet sie mit einer Stadt ab, die nicht mal feiern kann.

Im Ressort Studieren werfen wir einen Blick auf die 625-jährige Geschichte der Uni Köln – Seite 16 und beschäftigen uns nebenbei noch mit dem Wahnsinn der vielen Karten in stu-dentischen Portmonnaies – Seite 21, der an der FH zwar besser gehandhabt wird, jedoch ebenfalls Bedenken hervorruft.

Zwischen Checkpoints und Attacken findet Abed die Möglichkeit zu studieren. Er erzählt ab Seite 38 über sein Leben in der palästinensischen Stadt Hebron.

Erstmals findet sich in dieser Ausgabe zudem ein rein literarischer Text, auch anlässlich des 15. Kurzgeschichten-Wettbewerbs der Fachschaft Germanistik an der Uni Köln: Janinas Kurzgeschichte auf Seite 36.

Wir wünschen euch viel Spaß beim Lesen. Über Kritik, Anregungen, Lob und andere Nach-richten freuen wir uns immer!

Ivona Coric, Redaktionsleitung E-mail: [email protected]

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Selber SchuldEin Beispiel für das Aussterben von Studiengängen, die wirtschaftlich unwichtig sind. Wir setzen an für einen letzten Totengesang. Und regen uns dabei auch über uns auf. 12

Der Qualitäts-DschungelWie werden Studiengänge zugelassen? Und wieso ist das überhaupt interessant? 14

Clubsterben, das ist ein Mythos......dem Miri hinterher geht. Was sie dabei herausfindet, könnt ihr hier nachlesen. 6

MitesserKatherina besucht Extremsportler Thorsten Rätzer. Seine Frau kocht Pfannkuchen. Das Rezept gibt es wie immer zum Nachmachen. 9

leben

studieren

625 Jahre im SchnelldurchlaufVon Mutproben und wirklich jungen Erstis. Wie man vor 625 Jahren studiert hat und wie sich die Uni Köln bis heute entwickelte. 16

RegelstudienzeitUni, Arbeit und Praxis – ist das überhaupt kombinierbar? Wir haben mit zwei Bachelorabsolventen über die Regelstudienzeit geredet. 20

KartentricksWas bringt die Einheitskarte an der Uni für Vorteile? Und warum haben wir sie nicht schon längst alle? 21

Typisch StudentAuch in dieser Ausgabe haben wir wieder Klischees gefragt. Diesmal: Gott trifft Einstein. 22

ErinnerungWir präsentieren den Gewinnertext des Kurzgeschichtenwettbewerbs der Uni Köln. 36

Studieren in der rechtsfreien ZoneAbed berichtet für uns aus dem Westjordanland. Dabei geht es nicht um Politik, sondern um seinen Alltag als Student. 38

Brot & SpieleTobt euch aus und gewinnt! Wir decken euren Frühstückstisch ein. Nein – nicht mit Brot. 40

CartoonVerena karikiert wieder. Diesmal: Überfüllung in den Hörsälen. Ob wohl die Dozenten einen Platz finden? 42

LeserbriefDr. Schink, Geschäftsführer des Kölner Studentenwerks, äußert sich zu den Vorwürfen, nicht genügend Wohnheimplätze geschaffen zu haben. 43

KalenderIhr wisst nicht mehr, wohin mit euch? Das können wir ändern! Unsere Redaktion hat fleißig Ausgehtipps für euch gesammelt. 44

Impressum 46

denken

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thema Heimat

Köln ist KackeIhr glaubt es nicht? Dann schaut nach, was Uta an Köln kacke findet. Ihr seid auch der Meinung? Dann ab, holt euch Bestätigung!

3035

26

Die Chorweiler-PerspektiveZusammen mit Pakkan hat Cem Köln aus einer anderen Perspektive kennen gelernt.

32 Umfrage: HeimatWir haben für euch fünf Studenten gefragt, was Heimat bedeutet. Da darf natürlich der Kölner

Dom nicht fehlen...

Tag im KioskKatherina erzählt uns, was sie alles so im berühmten Kiosk am

Brüsseler Platz erlebt: Nämlich Soja-Latte und David Bowie.

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leben

„Die Veranstaltungen nehmen sich gegenseitig die Gäste weg.“

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leben

Erst wenn die Party in vollem Gange ist, können sie langsam entspannen: die Kölner Clubbetreiber und Veranstalter. Zwei von ihnen sind Christian Frenken, Chef vom Minimalistenrudel und Veranstalter von Tag X, und Maria Harnischfeger, Leiterin des Bier-gartens Odonien. Im Interview erzählen die beiden, wie sich die Kölner Musikszene entwickelt, wo die Kölner besonders gerne feiern und was es mit dem oft kolportierten Clubsterben auf sich hat. Miri Utz hat ihre Antworten zusammengefasst.

ksz: Minimal, Electro oder Techno? Was für ein Pro-gramm muss gefahren werden, um in Köln erfolg-reich zu sein?Frenken/Harnischfeger: Ein Kölner Club muss na-türlich darauf achten, dass er mit dem Interesse des Kölner Publikums geht. In der elektronischen Mu-sikszene in Köln hat sich in den vergangenen Jahren viel verändert. Dieser Prozess wird in Zukunft wei-tergehen. Vor fünf Jahren lag Minimal noch voll im Trend, doch mittlerweile geht dieser zu Melodic Tech und Techno. Als Clubbetreiber muss man ständig am Ball bleiben.

ksz: Wo feiern die Kölner besonders gerne?Frenken/Harnischfeger: Die Outdoor-Partys waren in diesem Sommer extrem gefragt. Viele feiern bei gu-tem Wetter lieber unter freiem Himmel als in einem Club. Dazu kommt, dass man oftmals eigene Ge-tränke mitbringen kann und sich die Eintrittskosten spart. Ein gutes Beispiel dafür sind die PollerWiesen. Die haben ganz klein angefangen und sind mittler-weile fester Bestandteil der Kölner Partyszene. Das Angebot im Open-Air-Bereich ist stark gestiegen, so dass häufig Partys auf die gleichen Termine fallen und somit Konkurrenz entsteht – die Veranstaltun-gen nehmen sich gegenseitig die Gäste weg.

ksz: Man hört in Köln des Öfteren vom sogenannten Clubsterben – wie steht es wirklich um die Kölner Clubs?Frenken/Harnischfeger: Clubsterben, das ist ein My-thos. Wenn mal ein Club zumacht, dann war der vor-her auch nicht lange offen. Die Clubs in Köln, die sich einen Namen gemacht haben und schon länger dabei sind, werden sich auch weiterhin halten. Das Problem ist eher, dass viele versuchen, einen Club zu eröffnen oder eine Veranstaltung zu planen, ohne wirklich Ahnung von der Materie zu haben. Ohne die nötige Erfahrung wird ein Club schnell an die Wand gefahren. Interview, Fotos von Miri Utz

† Clubsterben, das ist ein Mythos

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leben

„Mein Körper und mein Geist mögen sich nicht besonders.“

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leben

Wie kommst du zu deinem Extremsport?Ich hatte extrem Übergewicht und radikal ab-genommen. Jetzt muss ich natürlich aufpassen, dass ich nicht wieder zunehme. So stolpere ich von einem Extrem in das nächste. Dann bleibt da natürlich immer die Frage: Was heißt extrem überhaupt? Ich bin natürlich früher auch schon viel Fahrrad gefahren, aber die letzte Tour, das war der Hammer, da bin ich wirklich an meine Grenzen gekommen.

Wie fühlst du dich nach deinen Touren?Nach meinem ersten Marathon, den ich gelaufen bin, da hatte ich ein High. Ich dachte mir noch Tage danach: Mensch, das war ein richtig geiles Gefühl, versuch das noch mal! Aber das Gefühl ist nie wiedergekommen, nach keinem noch so harten Finish.

Also suchst du immer weiter nach diesem Gefühl? Ja. Ich warte auf das Wiedereinsetzen der Endor-phine. Das mit meinem Körper und dem Geist ist so eine Sache – wir mögen uns nicht besonders. Hat sich so noch in meiner Jugend festgesetzt. Und deswegen brauche ich jetzt den Sport, so lan-ge mein Körper das mitmacht.

Wann gönnst du dir eine Ruhepause? Pausen gibt es nicht. Als ich noch gelaufen bin, hatte ich eine Verletzung, aber es musste ja weiter-gehen. Also habe ich angefangen Fahrrad zu fah-ren. Ich stehe morgens um fünf auf, um vor dem Frühstück schon meine zwei Stunden zu fahren. Dann geht es weiter nach Köln mit dem Rad zur Arbeit. Ich bin immer am Anschlag. Das ist dann kein Radeln mehr. Irgendwo ist das ein Knall.

Auf deinen Touren sammelst du Spenden für eine Behinderten-Initiative. Wie kam es zu der Verbin-dung?Zu der Initiative bin ich durch meine Frau ge-kommen. Als ich als Hausmeister die Menschen in dem Heim kennen lernte, ist mir aufgefallen: Mir und meiner Familie geht es richtig gut. Doch Menschen leben in ihrer eigenen Welt, schauen Soaps, statt nach links und rechts zu sehen. Und dazu jammern sie noch. Beim Fahrradfahren neh-me ich den Luxus, in dem wir leben, erst wahr. Dann ist zum Beispiel Wasser plötzlich unglaub-lich wertvoll.

Besteht zwischen dir und dem Fahrrad eine Lie-bes- oder eine Hassbeziehung?Ich kann mir ein Leben ohne Fahrrad nicht vor-stellen. Wofür das nun spricht, kann ich gar nicht genau sagen. Für die Zukunft wünsche ich mir vor allem Gesundheit, um weiter Sport machen zu können.

Thorsten Rätzer ist 1970 in Bonn ge-boren und arbeitet als Maler für das Kölner Studentenwerk. Mit dem Fahr-rad bewältigt er bis zu 600 Kilome-ter und 12.000 Höhenmeter in zwei Tagen. Auf seinen Touren sammelt er Geld für die Lebenshilfe Euskirchen. Mehr Informationen unter thorstenra-etzer.de.

Claudias Apfelpfannkuchen

750g Mehl3 Eier1 Päckchen Backpulver3 Päckchen Vanillezucker2 Äpfel

Mit Milch alles zu einem lockeren Teig verrühren(nicht zu flüssig) und Apfelstückchen hinzu geben.Etwas Öl in einer Pfanne erhitzen.Am besten einen Soßenlöffel als Maßeinheit für denTeig benutzen. Das Backpulver macht die Pfann-kuchen sehr luftig!

Thorsten Rätzer ist Extremsportler und nutzt sein Hobby, um Menschen mit Behinderung zu unterstützen.

Text von Katherina Gorodynska Fotos von Silviu Guiman

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leben

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studieren

Im vergangenen Semester sorgten Pläne der Uni Köln, den Studiengang Sozialwissenschaften mit ei-nem Pflichtanteil VWL zu versehen, für Furore. Eine wütende Sowi-Studentin kommentiert.

Reformbedürftig. Eine Beschreibung, die zu allem an der Uni Köln passen könnte. Und wofür entscheiden sich meine studentischen Vertreter und der Senat der WiSo-Fakultät? Für meinen Studiengang: Sozialwis-senschaften (Sowi). Vielen Dank, ehrlich. Endlich ein paar Änderungen, endlich geschieht etwas! So weit komme ich gar nicht mit meinen Gedanken, da schallt das Wort „Abschaffung“ durch meinen Kopf. Und prompt bilden sich zwei Lager: ein Bündnis al-ler Hochschulgruppen mit den Sowi-Studenten gegen diese Entscheidung – und die WiSo-Fachschaft.

Der Ablauf: Sowi soll in seiner bisherigen Form ab-geschafft werden. Studenten protestieren vor dem Konferenzraum des Senats, nehmen teil an der Dis-kussion. Die Entscheidung wird vertagt, dann doch nicht und dann wieder zurückgenommen. Professo-ren der Soziologie und Politik wissen gar nicht, was geschieht und hören ebenfalls zum ersten Mal von den Plänen des neuen Sowi-Studiengangs mit einem Pflichtanteil Volkswirtschaftslehre.

Selber schuld

„Nicht arbeitsmarktfähig“ lautet nämlich die Di-agnose. Und Business School ist das Ziel. Wer will schon etwas über die Gesellschaft wissen? Wer will schon verstehen, warum Menschen Institutionen bilden und wie diese funktionieren? Wer will schon die Politik der EU, der UN oder der Bundesländer genauer unter die Lupe nehmen? Wir müssen zurück und Menschen wie Noam Chomsky, Ralf Dahren-dorf und Max Weber sagen, dass sie es ganz falsch gemacht haben. Wir müssen unseren Professoren sa-gen, dass sie ihr halbes Leben verschwendet haben und besser in die Wirtschaft gegangen wären.

Und wer ist schuld? Alle. Auch ich. Die studentischen Vertreter, die keinesfalls die Interessen der Studenten berücksichtigt haben und stattdessen lieber klein beigaben. Die katastrophale Informationspolitik der WiSo-Fachschaft, deren Konsequenzen gezeigt ha-ben, dass die Fachschaft den Anschluss an ihre Kom-militonen verloren hat. Die die Sozialwissenschaften

vertretenden Dozenten, die ihren der Volkswirt-schaftslehre zugeneigten Instituten entgegenkom-men möchten und egoistisch statt bildungsrelevant, geschweige denn die Studenten einbeziehend, gehan-delt haben. Das Bündnis, welches sich zwar schnell organisiert hat, jedoch genauso schnell wieder zer-brach.

Und dann sind da noch wir, die Sowi-Studenten. Die, die am meisten kämpfen sollten, haben nur gezeigt, was das Bildungssystem aus ihnen gemacht hat: Ego-isten, die sich Sorgen um ihren Lebenslauf machen, weil sie sieben statt sechs Semester lang studieren. Studenten, die Zukunft Deutschlands – die kein In-teresse daran haben, für nachkommende Studenten einen guten Studiengang zu erhalten. Protestieren? Wozu denn? Professoren treten aus Protest zurück. Ernsthaft? Oh, guck mal, ein Eichhörnchen! Text von Ivona Coric

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studieren

Auf Facebook kursiert die Nachricht, der Bachelor Sozialwissenschaften (Sowi) an der Universität zu Köln solle abgeschafft werden. Hintergrund: An seine Stelle soll ein sozialwissenschaftlicher Bachelor-studiengang mit erheblichem volkswirtschaftlichem Pflichtanteil treten – nach dem Vorbild des ehe-maligen Diplomstudiengangs Volkswirtschaftslehre sozialwissenschaftlicher Richtung („VWL soz.“). Selbst einige betroffene Professoren der Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Fakultät (WiSo-Fakultät) sind nicht eingeweiht. Harsch kritisiert werden das Gremium, das den Beschluss gefasst hat – die Engere Fakultät (EF) – sowie die WiSo-Fachschaft, die die studentischen Vertreter in der EF stellt.

9.Juni 2013

10.Juni 2013

11.Juni 2013

18.Juni 2013

25.Juni 2013

4.Juli 2013

8.Juli 2013

9.Juli 2013

11.Juli 2013

12.Juli 2013

13.Juli 2013

14.Juli 2013

15.Juli 2013

17.Juli 2013

24.Juli 2013

2.August 20135.August 2013

12.August 2013

13.August 2013

21.August 2013

2.September 2013

21.Oktober 2013

FAZIT

Das Studierendenparlament spricht sich gegen die Ab-schaffung des Bachelors Sozialwissenschaften aus.

Die Fachschaft nimmt in einer Pressemitteilung öffentlich Stellung: „Dass die Sozialwissenschaften an der Universität zu Köln abge-

schafft werden, ist falsch.“

Der Kölner Stadt-Anzeiger (KStA) berichtet das erste Mal über die Proteste und titelt: „Sowi-Studenten sind empört“.

Die WiSo-Fachschaft lädt zur Diskussionsrunde ein. Detlef Buschfeld, Professor für Wirtschaftspädagogik und damaliger Prodekan für Lehre, Studium und Studienreform, spielt an auf die mögliche Orientierung der WiSo-Fakultät hin zu einer Business School.

Das Bündnis „Sozialwissenschaften erhalten“ trifft sich zum ersten Mal. Es soll dazu dienen, alle Studenten zu vereinen, die gegen die Umstrukturierung des Studiengangs sind. Vertreten sind aber vor allem Sprecher hochschulpolitischer Gruppen. Die WiSo-Fachschaft lädt zum Jour Fixe ein, um von weiteren Neuigkeiten zu berichten. Ebenso am 5. Juli von 14 bis 15 Uhr.

13.30 Uhr: Infogespräch mit dem Dekan. Studenten vermuten, die Uni wolle sie vom Demonstrieren abhalten.14.30 Uhr: Demonstration im WiSo-Trakt der Uni Köln.15.30 Uhr: EF-Sitzung. Nach ausdrücklicher Versicherung vonseiten der EF, dass eine Entscheidung erst Anfang August fallen werde, verlassen die Ver-treter des Bündnisses den Sitzungsraum. Im Nachhinein stellt sich heraus, dass sich die EF in Abwesenheit der Bündnisvertreter dennoch auf einen VWL-Pflichtanteil von 60 Credit Points geeinigt hat.

Informations- und Planungstreffen des Bündnisses. Die Fachschaft berichtet von der EF-Sitzung. Die Bündnismitglieder überlegen, den

Rektor der Universität einzuschalten. Der KStA titelt:„Protest der Sowi-Studenten“.

Die Proteste schlagen Wellen: Die Fachschaft der Philosophischen Fakultät verurteilt das Vorgehen der WiSo-EF. Das Bündnis trifft sich unangekündigt.

Das Hochschulradio Kölncampus berichtet ebenfalls und interviewt in seiner Sendung „campus direkt“ zwei Vertreterinnen des Bündnisses.

Erste Entwürfe für einen neuen Bachelor Sozialwissenschaften volkswirtschaftlicher Richtung werden bekannt: Der Vorschlag aus der EF sieht neben einem deutlich höheren VWL-Pflichtanteil mehr Methodenmodule vor. Das Bündnis möchte weder

das eine noch das andere. Die Fachschaft schlägt einen Mittelweg vor.

In Köln wird für die nächste Demo plakatiert.

14.30 Uhr: Demo im WiSo-Trakt – es nehmen etwa 20 Studenten teil.17.30 Uhr: Die EF tagt wieder, jedoch zwei Stunden später als vorgese-hen. Die Vertreter des Bündnisses können deshalb nicht an der komplet-ten Sitzung teilnehmen.

Prodekan Buschfeld tritt zurück. Begründen will dies niemand.Das Bündnis trifft sich wieder unangekündigt.

Der KStA titelt: „Weitere Proteste der Sowi-Studenten“.In der EF-Sitzung stimmen die Vertreter von Politik und Soziologie nun gegen

einen VWL-Pflichtanteil von 60 Credit Points.Einzelne Vertreter des Bündnisses werden von WDR3 interviewt.

Öffentliche Bündnissitzung

EF-Sitzung. Es ist unklar, inwieweit die Vertreter des Bündnisses richtig über den Verlauf der Sitzung aufgeklärt werden. Wegen der Verwirrungen nimmt nur ein Vertreter teil.

Ergebnisse aus der EF-Sitzung werden durch die WiSo-Fachschaft und durch das an-wesende Bündnismitglied bekannt gegeben: Das Gremium hat sich auf einen eigenstän-digen Bachelorstudiengang Sozialwissenschaften und einen weiteren Bachelorstudien-

gang VWL sozialwissenschaftlicher Richtung geeinigt.

KStA titelt: „Sowi-Studenten begrüßen Entscheidung“.

Abschließendes Bündnistreffen.

Neuer Prodekan wird gewählt: der BWL-Professor Thomas Hartmann-Wendels.

Die EF einigt sich für den eigenständigen Bachelorstudiengang Sowi auf einen Pflichtanteil VWL mit

27 Credit Points und auf die Möglichkeit, wie bisher sowohl Politik, als auch Soziologie wählen zu

können. Parallel dazu soll der ehemalige Diplomstudiengang VWL soz. als Bachelorstudiengang mit

einigen Änderungen wieder aufgenommen werden. Die genaue Ausgestaltung der Studiengänge obliegt

der EF und den Lehrstühlen. Die Petition gegen den neuen Bachelor Sozialwissenschaften volkswirt-

schaftlicher Richtung haben bis dato 1403 Unterstützer unterschrieben. Davon kommen 717 aus Köln. Timeline von Ivona Coric, Lea Kaftan

Page 14: Kölner Studierendenzeitung

studieren

Wer sichert eigentlich die Qualität unserer Studien-gänge? Seit der Umstellung auf Bachelor und Master haben private Akkreditierungsagenturen bei der Zu-lassung das Sagen.

Die Akkreditierung von Bachelor- und Masterstudi-engängen an staatlichen Hochschulen ist in Deutsch-land seit 2003 Pflicht. Bis heute wurden jedoch nur rund 55 Prozent aller Bachelor- und Masterstudien-gänge akkreditiert. Vertreter der Kölner Hochschulen finden das nicht weiter schlimm: An der Universität zu Köln ist man der Meinung, eine Akkreditierung sei nur eine von vielen Säulen der Qualitätssicherung.

Wie funktioniert eine Akkreditierung? Eine Hoch-schule reicht bei einer der Agenturen zuerst einen Antrag auf die Akkreditierung eines Studiengangs oder der eigenen Qualitätssicherungssysteme ein. Die Agentur stellt eine Gutachtergruppe zusammen, die alle wichtigen Informationen bündelt. Auf Basis dieser Informationen entscheidet die Agentur, ob ein Studiengang zugelassen wird oder ob die Hochschule dazu in der Lage ist, eigene Studiengänge aufzubauen und regelmäßig zu überprüfen (siehe S.15).

Die Akkreditierung eines einzelnen Studiengangs kostet eine Hochschule bis zu 14.000 Euro. Eine Systemakkreditierung ist nach Angaben der Agentu-ren deutlich teurer – genaue Zahlen wollen sie nicht nennen. Auch der bürokratische Aufwand ist hoch. Zudem mischen sich die Agenturen ohne konkre-te inhaltliche Vorgaben in die Inhalte von Studium und Lehre ein (siehe S.15). Der Deutsche Hoch-

schulverband spricht von „halbstaatlicher Kontrol-le und Lizenzierung“, der Akkreditierungsprozess sei „wissenschaftsinadäquat, ineffizient und teuer“. Die Hochschulen fürchten um ihre Autonomie. Das Verwaltungsgericht Arnsberg entschied 2010, die derzeitige Handhabung aufgrund der starken Ein-schränkung der Hochschulautonomie vom Bundes-verfassungsgericht prüfen zu lassen. Ein Entschei-dungstermin ist noch nicht abzusehen.

Bis dahin können sich die Agenturen ihres Geschäfts-modells in jedem Fall sicher sein. Weil sie meist stark spezialisiert sind, haben sie kaum Wettbewerb zu be-fürchten. Dazu kommt, dass eine Erstakkreditierung nur fünf Jahre gültig ist. Folgenden Akkreditierungen im Abstand von sieben Jahren sind gesetzlich vorge-schrieben und kosten oft genauso viel wie eine Erst-akkreditierung.

Qualitätskontrollen an deutschen Hochschulen sind nichts Neues. Vor der Umstellung des Hochschulsys-tems wurden Studiengänge erst zugelassen, wenn sie der sogenannten Rahmenprüfungsordnung entspra-chen. Überuniversitäre Einrichtungen legten darin für einzelne Fachgebiete fest, wie und was in einem Studiengang geprüft wurde.

Welche Arten von Akkreditierung gibt es?

Einer Hochschule stehen verschiedene Möglichkeiten offen, ihr Pro-gramm oder Teile davon akkreditieren zu lassen. Bei einer Programm-akkreditierung wird ein einzelner Studiengang begutachtet. Dies kostet die Hochschule je nach Agentur bis zu 14.000 Euro pro Studiengang. Durch die Bündelung mehrerer Studiengänge in einem Akkreditie-rungsverfahren können die Kosten auf etwa die Hälfte pro Studiengang gesenkt werden. Eine Systemakkreditierung wiederum akkreditiert die internen Qualitätssicherungssysteme einer Hochschule und ist je nach Aufwand deutlich teurer als eine einzelne Programmakkreditierung. Eine Erstakkreditierung hält hier sechs Jahre an, weitere Akkreditie-rungen jeweils neun Jahre. Grundlegender Gedanke der Systemakkre-ditierung ist, dass ein gutes internes Qualitätssicherungssystem zu ei-nem guten Studienangebot führt.

Die Akkreditierungsagenturen wurden eingeführt, um Studiengänge detaillierter zu prüfen. Olaf Bartz, Geschäftsleiter des Akkreditierungsrats, sieht die Hochschulen damit in ihrer Freiheit und Kreativität gefördert. Die Systemakkreditierung ließe den Hoch-schulen deutlich mehr Autonomie bei der Gestaltung ihres Studienprogramms, da lediglich die hoch-schulinternen Maßnahmen zur Qualitätssicherung überprüft werden. Eine Programmakkreditierung wiederum kann durch die gezielte Betrachtung we-niger Studiengänge auf deren Eigenheiten Rücksicht nehmen. Ein weiterer Vorteil sei, dass nun Studenten und Vertreter aus dem Berufsleben das erste Mal Stu-diengänge mitgestalten könnten.

Zwischen Stiftungen, Hochschulen und Agenturen verliert man leicht den Überblick. Die Kölner Studie-rendenzeitung zeigt, wer im Akkreditierungsprozess mitmischt.

Der Qualitäts-Dschungel: Wie werden Studiengänge zugelassen?

Text von Lea Kaftan

Page 15: Kölner Studierendenzeitung

studieren

Wer kann im Akkreditierungsprozess mitreden?

Die Stiftung zur Akkreditierung von Studiengängen in DeutschlandDas entscheidende Organ dieser Stiftung ist der Akkreditierungsrat. Er setzt sich aus Hochschulvertretern, Ländervertretern, Vertretern der Berufspraxis, Studierenden und internationalen Vertretern zusammen. Weiterhin entsen-den die Agenturen einen Vertreter, der jedoch nur beratende Funktion hat. Der Akkreditierungsrat legt grundlegende Richtlinien für die Akkreditierung von Studiengängen fest. Außerdem muss jede Agentur vom Akkreditierungs-rat erst einmal selbst genehmigt werden. Dabei seien vor allem die Unabhän-gigkeit und das agenturinterne Qualitätssicherungssystem ausschlaggebend für die Entscheidung des Akkreditierungsrats. Durch regelmäßige, gesetzlich vorgeschriebene Reakkreditierungen soll eine konstante Überprüfung der Agenturen sichergestellt werden. Außerdem soll der Akkreditierungsrat den Wettbewerb unter den Agenturen fördern.

Die AkkreditierungsagenturenDeutschen Hochschulen stehen nach Angaben des Akkreditierungsrats zur-zeit sieben Agenturen zur Auswahl. Diese agieren als Stiftungen oder ge-meinnützige Organisationen. Einige spezialisieren sich nur auf bestimmte Fachrichtungen. Nur vier akkreditieren Studiengänge aller Fachrichtungen: ACQUIN, AQAS, ZEvA und evalag. Einige wenige führen Systemakkredi-tierungen durch. Zurzeit sind zusätzlich mit AQA und AQ Austria zwei ös-terreichische und mit OAQ eine Schweizer Agentur für den deutschen Markt zugelassen.

Der studentische AkkreditierungspoolStudenten können sich im studentischen Akkreditierungspool organisie-ren. Dieser bildet studentische Gutachter aus und vertritt die Studenten im Akkreditierungsprozess. Die Mitglieder des studentischen Akkreditierungs-pools werden von der Bundesfachschaftentagung, vom Freien Zusammen-schluss von StudentInnenschaften und von den Landeszusammenschlüssen der Studierendenschaft entsandt.Wie läuft eine Akkreditierung ab?

Die Akkreditierung erfolgt auf Antrag der Hochschulen. Die Agentur setzt dann eine Gutachtergruppe zusammen, in der Studenten, Wirtschaftsver-treter und Vertreter der jeweiligen Fachbereiche zusammenarbeiten. Sie begehen die Hochschule und arbeiten von den Hochschulen eingereichtes Material zu dem entsprechenden Bereich durch. Auf Basis dieser Infor-mationen sprechen sie eine Empfehlung aus, zu der sich die Hochschule äußern kann. Die Akkreditierung kann von den Agenturen bei Nichterfüllung der Anfor-derungen abgelehnt werden. Dies kommt jedoch nach Aussage der Agentu-ren nur sehr selten vor. Viel häufiger kommt es vor, dass den Hochschulen für die Akkreditierung Auflagen gemacht werden oder die Verfahren für einige Zeit ausgesetzt werden.

Auf welchen Grundlagen wird akkreditiert?

Die Akkreditierung von Studiengängen beruht auf europäischen Richt-linien. Die Rahmenbedingungen für eine Akkreditierung legt der Akkre-ditierungsrat fest. Diese sind jedoch sehr vage. So heißt es immer wieder, dass zum Beispiel Studierbarkeit, ausreichend Studienberatungsangebote sowie der Praxisbezug bei der Programmakkreditierung ausschlaggebend seien. Für eine erfolgreiche Systemakkreditierung muss eine Hochschule zudem in der Lage sein, eigene Qualitätskontrollen durchzuführen. Es ist den Agenturen selbst überlassen, die genauen Kriterien für die verschiede-nen Akkreditierungsarten festzulegen.

Page 16: Kölner Studierendenzeitung

studieren

Die Universität zu Köln feiert 2013 ihren 625.Geburtstag. Wir haben das Archiv durchstöbert, um euch ihre wichtigsten Lebensstationen und spannende Fakten aus über sechs Jahrhunderten zu präsentieren.

Der Platz zwischen Haupt- und Hörsaalgebäude ist nach ihm benannt, seine Statue hockt am Eingang zum Hauptgebäude und beobachtet die täglichen Studentenströme auf dem Weg zu Vorlesung, Bibliothek und Mensa. Warum? Albertus Magnus rief 1248 das Kölner Generalstudium des Dominikanerordens ins Leben, das den Weg zur Universität ebnete. Lange Jahre lehrte er in vielen Wissensbereichen und galt daher sogar als Magier. Einer seiner Meisterschüler war Thomas von Aquin. Seit 2005 ist in Köln eine Gastprofessur nach Albertus Magnus benannt, für welche die Uni jährlich international bedeutsame Dozenten einlädt.

625 Jahre im Schnelldurchlauf

Wer war eigentlich dieser Albertus Magnus?

alle Texte von Charlotte Dietz, Martina Grgic Fotos Universität zu Köln – Universitätsarchiv

Page 17: Kölner Studierendenzeitung

studieren

Um dazuzugehören, mussten neue Studenten im Mittelalter, genannt Grünschnäbel, verschiedene

Mutproben überstehen, zum Beispiel eine Wachskerze am „Grab des Aristoteles“ opfern.

Um dazuzugehören, müssen neue Studenten bei der Stadtrallye möglichst viel Kölsch trinken, beim Flun-kyball alle besiegen und sich bei sämtlichen Fach-schaftspartys blicken lassen.

Der Name „Vorlesung“ war Programm: Professoren lasen aus ihren Büchern, Studenten schrieben mit.

Ohne PowerPoint geht gar nichts, reines Ablesen ist out.

Es gab keinen Numerus Clausus, mit der neuartigen Universität gab es Eignungstests.

Gerade für beliebte Fächer müssen Abiturienten Spit-zenleistungen erbringen – der NC für Medizin lag im Wintersemester 2012/13 bei 1,2.

Das Vorlesungsverzeichnis erschien gedruckt. Digitalisierung: Studenten wählen ihre Fächer über KLIPS.

Erst nach einem Handschlag des Rektors war man Student.

Heute ist man nur eine Nummer… Und wer kennt eigentlich den Rektor?

1919 studierten an der medizinischen Fakultät 92 Männer und 14 Frauen.

Bundesweit liegt der Frauenanteil bei Medizinstu-denten über 60 Prozent.

Studenten im Mittelalter waren in der Regel zwischen 12 und 16 Jahren alt.

Der durchschnittliche Studienanfänger ist in Deutschland etwa 22 Jahre alt. Mit der verkürzten Schulzeit könnte sich das Alter jedoch bald wieder an mittelalterliche Verhältnisse annähern.

damals heute

Grundsteinlegung 1929

Eröffnung 1919

Page 18: Kölner Studierendenzeitung

studieren

Was gab es Interessantes?

Vor Aufnahme eines Fachstudiums musste jeder Student die „artes liberales“ studieren: Grammatik, Rhetorik, Dialektik, Arithmetik, Geometrie, Musik, Astronomie.Später entwickelte sich daraus die philosophische Fakultät.

Die Studenten lebten in so genannten Bursen zusam-men, die von Professoren wie Unternehmen geführt wurden. Diese umwarben neue Studenten, um sie für ihre Burse zu gewinnen.

Jeder Student hatte sich an die „allgemeinen Sta-tuten“ zu halten – verboten waren unter anderem: unziemliche Kleidung, Besuch von Wirtshäusern und Würfelspiel. Zahlreiche Dokumente belegen jedoch, dass die Studenten diese Regeln nicht allzu ernst nah-men.

Im Sommer begannen die Vorlesungen um sechs Uhr, im Winter um sieben Uhr morgens.1486 gab es einen Ratserlass gegen Dirnen im Stu-dentenviertel. Bis dato waren Studenten häufige Gäs-te im Freudenhaus Berlich.

In ihrer Freizeit duellierten sich die Studenten beim Fechten. 1559 beschwerten sich Anwohner der Breite Straße über nächtliche Fechtduelle.

Zur Erholung vom harten Lernalltag trafen sich die Studenten am Rhein zum Krähenschießen.

Die Studenten auf dem Eigelstein und der Marzellen-straße brauten ihr eigenes Bier. Weil dies den Brauern und Mälzern wirtschaftlich schadete, wurde es spä-ter verboten.

Die alte Universität hatte kein Zentralgebäude.Warum Universität zu Köln? Der Nachkriegsrektor Joseph Kroll wollte sein philologisches Gewissen beruhigen: Er argumentierte, Köln könne als Eigen-name der Stadt nicht gleichzeitig der Name der Uni-versität sein.

Wer war hier? Meister Eckhart

Theologe und Philosoph (13. Jahrhundert)Freya von Moltke

Deutsche Widerstandskämpferin gegen den Nationalsozialismus,

Schriftstellerin und Juristin (ab 1930)Heinrich Böll

Nobelpreisträger für Literatur (ab 1939) Alfred Herrhausen

Deutscher Bankmanager und Vorstandsspre-cher der Deutschen Bank (nach 1945)

Marietta Slomka Journalistin und Moderatorin des

Heute-Journals (1988-1995)

Wie viele sind wir?

Studentenzahlen

Page 19: Kölner Studierendenzeitung

studieren

1388 Gründung Rat und Bürgerschaft der Stadt Köln gründen die Universität

1389 6.Januar Vorlesungsbetrieb beginnt. Im ersten Jahr gibt es bereits 700 Immatrikulationen.

15. bis 18. JahrhundertDrei Fakultäten: Theologie, Jurisprudenz, MedizinStudentisches Leben in den Bursen, starker Einfluss des Jesuitenordens

Französische Regierung löst die alte Universität auf

Erste selbstständige Handelshochschule in Köln

1798

1818 Gründung der Universität Bonn vereitelt die Wiedereröffnung in Köln

Einflussreicher Kaufmann fordert, Köln solle wieder „Zentrum der Wissenschaft werden“1856

1901

Gründung der ersten deutschen „Akademie für praktische Medizin“

Köln ist nach Berlin größte Uni Preußens

1904

1918 Etablierung eines sozialwissenschaftlichen Forschungsinstituts

Zusammenschluss der drei Institute zu einer „neuartigen Universität“, die Immatrikulationsgebühr beträgt 20 Mark

1919

1925

1929 Grundstein für das Universitätsgebäude wird gelegt

1934 Hauptgebäude wird bezogen

Köln wird unter den Nationalsozialisten als erste Uni „gleichgeschaltet“, 20 Prozent der Professoren werden entlassen, „Rassenlehre“ hält Einzug

am 24.10. Wiedereröffnung der Universität nach dem Zweiten Weltkrieg

Rektoratsbesetzung im Zuge der studentischen Revolten, Übergriffe auf Institute, Ausschreitungen gegen Professoren

1954 Trägerschaft der Uni geht auf das Land über

Einweihung des WiSo-Hochhauses 1960Fertigstellung der Universitäts- und Stadtbibliothek1968

1968

1933-1945

1945

1975 Eröffnung der Unimensa

Auszeichnung zur „Exzellenzuniversität“2012

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studieren

Warum hast du dich dazu entschieden dein Studium nicht innerhalb der Regelstudienzeit zu beenden?Diese Entscheidung habe ich nicht absichtlich getrof-fen. Es war mehr ein schleichender Prozess, der sich aus verschiedenen Gründen ergab. Wesentlich sind da zwei. Zum einen bin ich darauf angewiesen neben dem Studium zu arbeiten, da ich meinen Lebensun-terhalt, seitdem ich von zu Hause ausgezogen bin, komplett oder zumindest zum größten Teil selbst fi-nanziert habe. Zum anderen habe ich neben meinem Studium angefangen, mich beim Kölner Hochschul-radio Kölncampus zu engagieren. Die Arbeit dort ist ehrenamtlich. Das nimmt einige Zeit in Anspruch, die ich aber auch gerne investiere, da ich viel Berufs-erfahrung und Kontakte sammeln kann. Natürlich sind da noch solche Faktoren wie Sport, soziale Kon-takte und Beziehungen, aber diese rechnet man, wie jeder andere, selbstverständlich ein und ausschlagge-bend sind sie auch nicht. Am Ende läppert sich nur alles.

Was würdest du anders machen, wenn du nochmal von vorne anfangen könntest?Wenn ich noch mal von vorne anfangen könnte, wür-de ich versuchen, meine Zeit noch genauer zu planen. Ich gebe zu, dass ich immer viel Wert darauf gelegt habe, die Zeit neben meinen Pflichten mit Freizeitak-tivitäten ‚lebenswert‘ zu gestalten und der sozialen

Ist es tatsächlich möglich innerhalb von sechs Semes-tern zu Akademikern heranzureifen? Wir haben zwei Kölner Bachelorabsolventen nach ihrer Erfahrung und Meinung zum Bachelorstudium befragt.

„Uni, Arbeit und Praxis passen nicht in die Regelstudienzeit.“

Warum hast du dich dazu entschieden dein Studium innerhalb der Regelstudienzeit zu beenden?Ich habe meine Studiengeschwindigkeit immer danach ausgerichtet, wie viel ich lernen konnte und wollte. Im ersten Semester war die Option, den Bachelor in fünf Semestern abzuschließen, nur eine von mehre-ren. Ich habe dann festgestellt, dass mir, neben den für ein Studium in der Regelzeit von sechs Semes-tern erforderlichen Veranstaltungen, noch viel Zeit, Konzentration und Motivation für zusätzliche Kurse blieb. Also habe ich diese auch belegt. Studiendauer und Notendurchschnitt sollten aber nicht die obers-ten Ziele im Studium sein. Im Vordergrund stand für mich immer, aus meinen Veranstaltungen wirklich tiefgehende Erkenntnisse zu ziehen und nicht allein auf Klausuren hinzulernen, so dass ich im Studien-verlauf zunehmend auch eigene Ideen entwickeln konnte anstatt nur nachzuvollziehen, was in Vorle-sungen vorgegeben wurde.

Was würdest du anders machen, wenn du nochmal von vorne anfangen könntest?Nach reiflicher Überlegung: Nichts würde ich anders machen, zumindest nicht, was meine Studienplanung angeht. Ich möchte aber ausdrücklich davor warnen, meinen Studienverlauf als Vorbild für andere zu be-trachten. Ob ein Abschluss unter der Regelstudien-zeit für andere Studenten sinnvoll ist, hängt von ihrer Motivation, ihren Lebensumständen und ihrem fach-spezifischen Talent ab. Generell würde ich empfeh-len, sich nicht zu sehr an Studiendauer und Noten zu orientieren. Gute Ideen entstehen meiner Erfahrung nach eher aus Neugier und gedanklicher Freiheit als unter Lernzwängen und Leistungsdruck. Und das ist es doch, was wir uns auch aus gesamtgesellschaftli-cher Perspektive von Studenten erhoffen sollten: ge-danklicher Fortschritt durch gute Ideen.

Komponente guten Raum zugestanden habe. Vielleicht würde ich das einschränken. Ich denke, dass das Pensum Uni, Arbeit und Praxiserfahrung nur schwierig in der Regelstudienzeit einzuhalten ist. Ein paar Semester weniger wären aber auch schön gewesen. Immerhin bin ich mittlerweile die Letzte aus meinem Jahrgang und möchte langsam auch fer-tig werden. Ob ich dann aber tatsächlich zufriedener und erfolgreicher wäre, weiß ich nicht.

Jonas LöbbingVolkswirtschaftslehre

Abschluss: Bachelor of Science

Maike de BuhrDeutsche Sprache und Literatur, Linguistik & PhonetikAbschluss: Bachelor of Arts (voraussichtlich 03/2014)

5Semester

13Semester

Text von Martina Grgic Fotos von Silviu Guiman

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Aus sechs mach eine: Studierende der Kölner Uni müssen sechs verschiedene Karten mit sich schlep-pen, um ihren Hochschul-Alltag zu meistern. Dass es auch anders geht, zeigt die Fachhochschule – doch Datenschützer melden Bedenken an.

Erstsemester sollten sich zum Studienbeginn an der Uni Köln ein neues Portemonnaie mit viel Platz kau-fen – denn einfache Geldbörsen sind dem Karten-wahnsinn nicht gewachsen. Für jede einzelne Tätig-keit an der Universität braucht man eine bestimmte Karte: Zwischen Studentenausweis, Seminarkarte, Prüfungsausweis, Mensakarte, Bibliotheksausweis und Kopierkarte geht vielen Studierenden der Über-blick verloren.Dass es auch einfacher geht, zeigt die Fachhochschu-le Köln. Sie hat im Wintersemester 2007 in einer Kooperation mit dem Studentenwerk die sogenannte „MultiCa“ eingeführt. Sie dient als Mensakarte, Stu-dierendenausweis, VRS-Semesterticket, Waschkar-te, Bibliotheksausweis und Kopierkarte. Zusätzlich kann man sie für die Schließfächer und im Ausland als „student identity card“ verwenden.Während Universitätsstudenten jede Karte einzeln beantragen müssen, sendet die FH die „MultiCa“ am Anfang des Studiums einfach den Studierenden zu. Zu Beginn jedes neuen Semesters muss dann nur noch der Datenchip freigeschaltet werden. An EC-Aufwertern können Studierende die Karte aufladen und als eine Art elektronische Geldbörse verwenden. Auch das Phänomen, dass man den Arm voll Bücher zum Kopieren in der Bibliothek steht, aber leider ge-nau die eine benötigte Karte zuhause liegt, ist mit der MultiCa wohl ausgeräumt. Quadratisch, praktisch – gut also? So einfach ist es dann leider doch nicht. Kritiker sehen vor allem die Privatsphäre des Karteninhabers bedroht. Die Chip-

Kartentricks

karte basiert auf der umstrittenen Radio-Frequency-Identification-Technik, kurz RFID. Mit ihr können Daten bis zu einer gewissen Reichweite drahtlos übermittelt werden. „Schon mit einem einfachen Bau-kastensatz könnte man die Chipkarten theoretisch benutzen, um in der Universität Anwesenheitslisten zu führen“, sagt Patrick Schnepper vom Allgemei-nen Studierendenausschuss (AStA) der Universität zu Köln. Der Datenschutzbeauftragte der FH, Wal-ter Keens, versichert hingegen: „Die verschiedenen Einsatzbereiche der Karte haben keine Zugriffsrech-te auf die jeweils anderen Funktionsdaten der Karte und können diese Bereiche auch nicht auslesen.“ Au-ßerdem würden Studiengangs- und Leistungsdaten auf dem Chip ebenso wenig erfasst wie das bestellte Mensaessen und ausgeliehene Bücher.Der AStA der Uni hat die Einführung eines Ein-Karten-Systems bereits vor zwei Jahren diskutiert. Man lehne eine solche Karte nicht grundsätzlich ab, doch gebe es noch zu viele Bedenken, heißt es aus den Kreisen des Ausschusses. Zu oft habe es schon Pannen mit den Chipkarten gegeben. Wie zuletzt an der RWTH Aachen. Dort mussten die Karten ausge-tauscht werden, nachdem ein Physikstudent Sicher-heitslücken bei der Verschlüsselung entdeckt hatte.Doch abgesehen von Datenschutzbedenken gegen-über des Ein-Karten-Systems an der Uni, bliebe auch die Umsetzung unklar: Denn eine solche Umstellung würde viel Geld kosten. EC-Aufwerter müssten be-schafft werden, zudem neue Kopierer, die nicht wie momentan extern, sondern von der Universität ver-waltet werden. Außerdem wurde gerade erst Geld in eine neue Mensakarte investiert, die aus daten-schutzrechtlichen Gründen weniger bedenklich ist. Die Chipkarte ist anonym, sie läuft über eine Seri-ennummer, von der es keine Verbindung zum Studie-renden gibt. Auf Nachfrage beim Kölner Studentenwerk heißt es, eine einheitliche Karte sei auch für die Universität geplant. Zum AStA ist ein solcher Vorstoß jedoch nicht vorgedrungen. Einen konkreten Zeitplan gebe es auch noch nicht, heißt es von Seiten der Universi-tät. Und so können sich wohl auch die kommenden Erstsemester auf vollere Geldbeutel einstellen. Text von Nora Kolhoff

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studieren

Sie existieren sowieso, die Vorurteile über die Studierenden anderer Fachrichtun-gen. Also erlauben wir uns an dieser Stelle jedes Mal, Klischees zu provozieren. Schwarz auf weiß. Schließlich merkt jeder Vorurteilende selbst täglich, dass alles weit hergeholt ist, meist nicht stimmt – und sich noch öfter doch als wahr erweist.

Karla Universität zu Köln

Physik 9.Semester

Was ist typisch an Theologie-Studenten?Gott.

Was tragen Theologie-Studenten?Bestimmt keinen Heiligenschein und Keuschheitsgürtel.

Jeans und T-Shirt vielleicht und eine ordentliche Portion Geist?

Was essen Theologie-Studenten?Sie essen in der Mensa und ab und zu ein Käsebrot.

Von Oblaten wird ja keiner satt.Wo gehen Theologie-Studenten hin?

Zur Uni, auf den Flohmarkt, zum Bäcker, ins Schwimmbad und Bierchen trinken.

Und ja, bestimmt auch ab und an mal in die Kirche. Würdest du gerne mal einen Tag mit

Theologie-Studenten tauschen?Unbedingt, sehr gern. Das wäre sicherlich interessant. Dann könnte ich mich ein paar Stunden durch alte Schrif-ten in deren Bibliothek wühlen und dann losgehen und eine Diskussion mit einem Physikstudenten vom Zaun brechen.

Woran sind Theologie-Studenten Schuld? Die gönnen sich doch schon die ewige

Schuld der Erbsünde. Reicht das etwa nicht?Was ist die Lieblingsbeschäftigung von

Theologie-Studenten?Kaffee trinken, singen und segnen.

Welche Sportart betreibt ein Theologie-Student?Ganz viel Sex, so lange er noch darf.

Was würdest du tun, wenn dein Kind Theologie studieren wollte?

Go for it!Wenn du einen Tag mit einem Theologie-Studenten ver-

bringen würdest, was würdest du mit ihm unternehmen?Kirschen pflücken, Eis essen und U-Bahn fahren. Was man halt so macht mit anderen Studenten.

Das sind doch auch nur normale Menschen wie du und ich.

Was denkst du, könntest du von Theologie-Studenten lernen?

Was Religion ist.Warst du schon mal in einen Theologie-Studenten verliebt?

Kannst du dir das vorstellen?Das ist bisher nicht vorgekommen. Klar könnte ich mir das

vorstellen. Aber ein Priester im Zölibat wäre dann wohl nicht der größte Spaß.

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studieren

Was ist typisch an Physik-Studenten?Sie bleiben ewige Studenten und können nicht mit Frauen sprechen – oder vielleicht wollen sie es auch einfach nicht.Was tragen Physik-Studenten?Eine wilde Sturmfrisur à la Albert Einstein und passend dazu einen leicht verrückten Blick.Was essen Physik-Studenten?Das, was Mama gekocht hat.Wo gehen Physik-Studenten hin?In die Uni und wieder nach Hause.Warum nerven Physik-Studenten?Das kann ich nicht sagen, weil sie mit mir als Frau nicht sprechen.Wieso braucht die Welt Physik-Studenten?Weil wir Alternativen zum Atomstrom brauchen!Was ist die Lieblingsbeschäftigung von Physik-Studenten?Via Internet mit anderen Physikern fachsimpeln.Welche Sportart betreibt ein Physik-Student?Zählt World of Warcraft als Sport?Was würdest du tun, wenn dein Kind Physik studieren wollte?Ich würde hoffen, dass ich ihm nichts erklären müsste.Wenn du einen Tag mit einem Physik-Studenten verbringen würdest, was würdest du mit ihm unternehmen?Einen zweiten Physikstudenten dazu bitten und mich dann unauffällig davonschleichen.Was kannst du von Physik-Studenten lernen?Sich von gesellschaftlichen Konventionen und dem Denken anderer frei zu machen.Warst du schon mal in einen Physik-Studenten verliebt? Oder kannst du dir das vorstellen?Um es wie Sophia Loreen zu sagen: „Nicht die Schönheit entscheidet, wen wir lieben, die Liebe entscheidet, wen wir schön finden.“ Ob Physiker, Germanist oder sogar BWLer ist also ziemlich egal. Wenn es mich erwischt, ist der Studiengang irrelevant.

Barbara Universität zu KölnKath. Religionslehre/Geschichte5.Semester

Interviewt von Nora KolhoffFotos von Marisa Reichert

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Foto von Fotoredaktion

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Lokalpatrioten dreht es schon bei der Artikelüberschrift den mit Kölsch gefüllten Magen um. Der Kölner ist stolz auf seine Stadt. Vom neuzugezogenen Studenten bis hin zum 90-jährigen Urkölner singen sie alle das Credo zur Karnevalszeit: „Mir Kölsche, mir Kölsche, mir Kölsche han de schönste Stadt am Rhing.“ Aber: Wir machen uns was vor. Köln ist überbewertet und alles andere als der beste Ort, an dem wir studieren könnten: Eine Stadt-kritik.

„Ist Köln schön so fürs Studium?“, fragt ein neugieriger Abiturient in einem Online-Forum. „Definiere schön“, lautet die knappe Antwort darauf von einem, der au-genscheinlich schon mitten im Studium steckt. Recht hat er ja: Um eine Stadt nach ihrer Studiertauglichkeit zu bewerten, muss man klar umreißen, was einem wichtig ist. Ich lege drei Kriterien an: Schönheit, Spaß und Prak-tikabilität.

„Such a beautiful city“, kommentiert die nette Frau am Flughafen in Denver, als ich erzähle, dass ich in Köln wohne. Köln und beautiful? Nun ja, der Rhein hat was, aber den gibt es auch in Basel und Düsseldorf. Hübsch ist Köln wirklich nicht. Dreckig und schmuddelig be-schreibt es viel eher. Die Vollplakatierung jeder Fläche lässt darauf schließen, dass es noch hässlichere Ecken gab, die abgedeckt werden mussten. Da die Wohnpreise

in jeder halbwegs großen Stadt überirdisch sind, will ich diese nicht gegen Köln aufführen, sondern nur sagen: In München und Hamburg bekommt man wenigstens noch etwas für sein Geld, da passen die Mietpreise zum edlen Aussehen der Stadt. Die paar wenigen schönen Oasen in Köln, die es ab und an gibt, kommen nämlich nur selten zum Glänzen bei 263 Regentagen im Jahr – da ist Köln übrigens zur Ab-wechslung mal ganz vorne mit dabei, mehr hat bundes-weit nur Halle an der Saale.Dem Bürgermeister scheint die Ansehnlichkeit seiner Stadt auch kein Anliegen zu sein: Da ist zum Beispiel das bezaubernde Café am Aachener Weiher im ostasi-atischen Museum: Die Aussicht verschandelt seit über eineinhalb Jahren „übergangsweise“ eine Bau-Brücke.Gut, da kommt ja auch kaum einer vorbei. Anders ist das beim Barbarossaplatz - dem Umschlagplatz schlecht-hin, welche Bahn fährt schon nicht dort vorbei? Doch der Barbarossaplatz, so cool der Name auch klingt, ist wie ein Bauchbeutel – funktional und mehr als hässlich.Allein schuld ist der Bürgermeister an der Hässlich-keit Kölns nicht, denn auch dem lustigen und fröh-lichen Kölner ist seine Stadt nicht gerade viel wert. Die kölschen Liebeserklärungen an die Heimat sind – wie so vieles in dieser Stadt – nur so daher gesungen und nicht so gemeint: Sonntagmorgens unterscheidet sich die Kölner Innenstadt und im Sommer auch der Grüngürtel kaum von einer Müllhalde. Jetzt hätte ich noch fast den Dom vergessen, das Hauptwahrzeichen. Nun, die Städtebauplaner haben ihn auch vergessen und ihn deswegen schon zum Wa-ckeln gebracht. Und was bringt uns der Dom schon? Die wirklich tolle Aussicht darauf mit Fluss und Lichtern hat man nur von der falschen Rheinseite, wenn man einmal im Jahr in Köln Messe/Deutz um-steigen muss.Lena Meyer-Landrut dagegen ist – nach einer Auf-wärmphase – ganz begeistert von Köln, behauptet sogar, es zu lieben. „Köln ist eine Stadt zum Leben“, sagt sie dem Kölner Stadtanzeiger. „Ich wohne in einem tollen Viertel, habe hier meine Freunde, war häufig zu FC-Spielen im Stadion.“

Köln ist kacke.

„Köln ist ja so schön“

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Guter Punkt, Lena – denn was könnte einer Stadt mehr Flair und Zusammenhalt verleihen als ein be-sonderer Fußballclub? Das würde vielleicht noch über den mangelnden Erfolg auf gesellschaftlicher Ebene hinwegtäuschen, wie darüber, dass Köln nicht mal Landeshauptstadt ist. Doch auch mit einem mit-reißenden Verein kann Köln nicht dienen – Skanda-le und Liga-Abstieg ist alles, womit der 1. FC Köln Schlagzeilen macht. Vielmehr mussten wir uns auch bei diesem Thema vergangenes Jahr hinter einer ge-wissen anderen Stadt am Rhein anstellen.

„Egal, schenk noch jet in“, jodelt die rheinische Frohnatur, denn wenigstens kann man hier ja so richtig gut feiern und weggehen – oder? Schon, an dem einen Tag im November und den fünf Tagen im Februar kann man quasi nicht nicht feiern. Aber in der restlichen Zeit? Die Ringe sind teuer und voll von Junggesellenabschieden, auf der Zülpicher Straße passiert täglich das gleiche, nämlich nichts, während alle an ihrem netten Bierersatz in schmalen Gläsern nippen. Dann wäre da noch Ehrenfeld, aber da muss man auch erst mal hinkommen. Der 142er-Bus fährt quasi nie, die 13 fällt immer aus und hat ab ein Uhr nachts Pause und auch die 5 hält nicht lang durch.

Flair hat nur der Brüsseler Platz, und der ist auch gut erreichbar, aber dieser positiven Ausnahme hat sich die Stadt schon angenommen und im Frühjahr dieses Jahres dem Kiosk dort verboten, nach Mitternacht noch Alkohol zu verkaufen.

Wenigstens ist Köln ja noch auf internationaler Ebe-ne eine großartige Stadt. „Alle großen Bands spielen hier“, sagt der Kölner zufrieden, wenn er unter ei-ner Bahnunterführung steht und die Plakate mustert. Mumford & Sons und Justin Bieber haben trotzdem lieber in München und Düsseldorf gespielt.

Spätestens jetzt käme in einem Gespräch mit einem Köln-Verliebten die Wunderwaffe Kölns zum Ein-satz. Ich lasse sie den Tatort-Kommissar Dietmar Bär verkünden: „Ich liebe Köln, weil es die toleranteste Stadt Deutschlands ist.“ Toleranz, jawohl! Hier darf jeder sein, wie er will, und deswegen muss auch nie-mand irgendwie seine Pflicht erledigen. Dass diese vielgepriesene Toleranz sich hauptsächlich in Nach-lässigkeit und Klüngelei äußert, bestätigt auch der Vorsitzende des Stadtsportbundes Köln. Er sagt dem Express: „Ganz ehrlich: In Köln weiß keiner, wer für was verantwortlich ist. Das fängt bei allen Veran-staltungen an und zieht sich durch alle Bereiche des Sports.“ Der Kölner drückt das singend so aus: „Mir Kölsche, mir Kölsche, mir Kölsche han met jarnix jet am Hoot.“

Doch da ist ein großer Vorteil von Köln, den ich mei-nen Freunden in Berlin gegenüber immer laut raus-posaune: „Mit dem Rad ist man in 20 Minuten über-all.“ Was ich verschweige: Man hat gar keine andere Wahl als zu radeln. Die KVB ist ein einziges Trauer-spiel, da hilft auch deren großangelegte Image-Kam-pagne im Frühjahr 2013 nix. Nett ist natürlich unser NRW-Ticket, aber das haben andere schöne Städte wie zum Beispiel Münster auch. Und viel bringt es nicht, wenn man bei den wirklich wichtigen Termi-nen dann mit Koffer und Anzug doch lieber das Rad nimmt, damit man auch wirklich dort so ankommt wie geplant. Eines lernt man als Zugezogene nämlich auf jeden Fall schnell: In Köln sind zwei Minuten nie zwei Minuten. Also: Fahrrad. In Köln gibt es davon eine Million, und das merkt man den Fahrradwegen leider auch an. Wer täglich die Innere Kanalstraße und die Uni-versitätsstraße entlang radelt, weiß, wovon ich spre-che. Da muss dringend was getan werden. Und das meine ich nicht in Form von noch mehr Polizeikon-trollen wie in der Zülpicher Straße, ob auch ja alle Reflektoren angebracht sind. Ja, Köln ist ganz nett. Aber eigentlich ist es kacke.

„Köln ist ja so spaßig“

„Köln ist ja so persönlich und praktisch“

Text von Uta Rosa Ströbel Fotos von Silviu Guiman

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Die Chorweiler-Perspektive

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Der bärtige, braungebrannte Mann auf dem Hoch-hausdach holt aus. Er hat einen Stein in der Hand, zielt auf die niedrigeren Flachdächer der Nachbar-häuser und wirft. Danach knotet er sich seinen dün-nen Zopf wieder zurecht. Das schwarze Haarband hält nicht richtig. Dann hebt er einen zweiten Stein auf und wirft ihn hinunter auf sein Viertel: Chorwei-ler. Emre Pakkan ist hier aufgewachsen, in der ehe-maligen Trabantensiedlung. „Wir sind schon als Kin-der auf dieses Dach geklettert“, sagt der 21-Jährige. Die Dächer der Hochhäuser sind selten abgesperrt. Zehn Kilometer weiter sieht Pakkan im dunstigen Sommernebel die Monumente Kölns – Dom, Fern-sehturm, Lanxess-Arena – wie eine ausgeblichene Fototapete. Für Pakkan ist das Heimat. Er hat sich als Rapper einen Namen gemacht, auf Youtube kennt man ihn als Black Jaack. In seinen Liedern erzählt er von seiner Heimat, dem Pariser Platz zum Beispiel. 23 Stockwerke türmen sich um ihn. Sie halten als Horizont für über 12.000 Einwohner her.

Ehrgeizig verplantIm Jahr 1957 begann die Stadt Köln ein ehrgeiziges Projekt. Im Kölner Norden sollte eine Trabantensied-lung entstehen, um die vom Krieg zerstörte Stadt zu entlasten. Mitte der Siebziger Jahre musste die Stadt-verwaltung einsehen, dass sie sich verplant hatte. Sie hatte die Nachfrage nach den neuen Wohnungen überschätzt. Leerstehende Gebäude, fehlende soziale Strukturen und Freizeitangebote machten Chorwei-ler zu einem unwirtlichen Ort. Das Team um den Straßburger Architekten Rudolf Schwarz, der Chorweiler entworfen hatte, musste mitansehen, wie der Traum von der modernen Stadt im Bauschlamm der Anfangsjahre steckenblieb. Os-loer Straße, Athener Ring und Stockholmer Allee – die hochtrabenden Straßennamen sind alles, was heute noch von dem geplanten Prestige dieses Stadt-teils zeugt.

Denn von Prestige kann keine Rede mehr sein. Der Stadtteil ist längst Synonym für verkorkste Stadt-planung und fehlende Perspektiven. Chorweilers Arbeitslosenquote liegt bei rund 19 Prozent und die Jugendkriminalität ist hoch. Dazu kommt, dass vie-le Kölner zwar wilde Geschichten über Chorweiler kennen – mehr als vorbeigefahren sind aber die we-nigsten.

Das Gangster-SelbstverständnisPakkan wirft noch einen Stein vom Hausdach und blickt nachdenklich auf die gegenüberliegende Haus-fassade. Dort haben Schwalben unter der sich lösen-den Dachpappe ein Nest gebaut. Weit unten sitzen junge Eltern unter schattigen Bäumen und schauen ihren Kindern beim Spielen zu.Viele Jugendlichen würden aus Langeweile kriminell, sagt der Rapper. Auch, weil es ihnen vorgelebt werde. „Die Kinder hier wissen meistens, wie die Großen zu ihren dicken Autos gekommen sind“, erzählt Pakkan. „Die Jungs, die hier groß werden, fühlen sich wie in amerikanischen Gangsterfilmen.“ Auch Pakkan hat seine Jugend in Nordrhein-Westfalens größter Plat-tenbausiedlung verbracht. In seinen Rap-Videos ist Chorweiler Kulisse und wichtigster Inhalt. Für ihn ist dieses Image ein Teil seines Selbstverständnisses.

Verzerrte Wahrnehmung„Wenn man hier aufwächst, dann ist man an diese Skyline gewöhnt“, sagt Pakkan. Unten auf der Stra-ße tragen heimkommende Berufspendler längliche Brote in pinkfarbenen Plastiktüten nach Hause. Während des Ramadanmonats gibt es in den türki-schen Bäckereien die hellen Pides zum abendlichen

Fastenbrechen. Aus offenen Fenster hört man Fett brutzeln, Kinder rasen auf ihren Fahrrädern über das Straßenpflaster. Pakkan will unter keinen Umständen wegziehen. Er schätzt den Zusammenhalt im Viertel. Auch das ist Teil des Gangsterfilms – und geht unter in der verzerrten Wahrnehmung des Stadtteils.Chorweiler hat in den vergangenen zwanzig Jahren enorm an Lebensqualität gewonnen. Alles ist zu Fuß erreichbar, die umsichtige Straßenführung sorgt für verkehrsarme Wohngebiete. Mit dem Fühlinger See wurde in der Nähe sogar ein Erholungsgebiet ge-schaffen. Mehrere Millionen hat die Stadt Köln in-vestiert, um Chorweiler von seinem Image zu befrei-en – mit mäßigem Erfolg.Pakkan ist der Gegenbeweis für das Klischee, wer aus Chorweiler komme, habe keine Perspektive. Er ist dort aufgewachsen – und studiert heute Wirt-schaftsingenieurwesen im vierten Semester an der Kölner Fachhochschule. Wo er damit später arbeiten möchte, weiß er noch nicht. In seinem Studium geht es für ihn um viel mehr als um einen Abschluss: „Ich represente mein Stadtviertel.“

Chorweiler war als Prestige-Projekt geplant. Doch Kriminalität und Arbeitslosigkeit haben den Ruf ruiniert.Der Rapper Black Jaack kann sich trotzdem keine bessere Heimat vorstellen.

Text von Cem GülerFotos von Thomas Morsch

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Elke Brugger KHM, Postgradualer Studiengang „Film“

5. Semester

Köln ist für mich keine Heimat. Ich glaube, ich lebe noch zu kurz hier, um mich auf die Stadt richtig einlassen zu können. Dazu kommt, dass ich in den vergangenen Jahren oft umgezogen bin und damit rechne, bald wieder wegzuziehen. Obwohl ich das noch nicht fix weiß, bin ich

innerlich auf der Durchreise.

Ein Stück Heimat, das ich immer mitnehme, sind Hobbys, die man über-all machen kann, zum Beispiel tanzen. Dadurch hab ich in jeder Stadt gleich einen Ort, an den ich will, etwas, das ich mag und das mich mit fremden Menschen ein bisschen verbindet. Klar ist aber auch: Je mehr ich arbeite, gestresst bin und je unregelmäßiger mein Freizeitleben ist,

desto schwieriger wird es.

Lara Hoffmann SpoHo, Sportwissenschaften und Germanistik 7. Semester

Köln ist mein Zuhause. Denn die Heimat ist für mich der Ort, wo man her-kommt. In meiner Heimat, dem Siegerland, bin ich aufgewachsen, verbinde damit Familie und Schulzeit. Nach Köln bin ich zum Studieren gekommen, für ein neues Kapitel. Ich liebe diese Stadt – wobei ich bestimmt irgendwann in die Heimat zurückgehen werde.

Ein bisschen Heimatgefühl kommt auf, wenn ich mit meiner Familie telefo-niere. Der leichte Dialekt weckt Erinnerungen an früher. Außerdem hängen bei mir viele Fotos und ein selbstgemaltes Bild von meinem Lieblingsort in der Heimat. Nur manchmal überkommt mich ein wenig „Fernweh“. Nicht Heimweh, denn Köln ist mir mittlerweile näher.

Ist Köln für dich Heimat?

Umfrage: Heimat

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heimat

Christine Frank FH, Soziale Arbeit, 1.Semester

Nachdem ich jetzt ein Jahr in Köln gewohnt habe, ist hier definitiv mein Zuhause: Mit Wohnort, Freunden, Arbeit und Co. Allerdings nicht meine Heimat, da das meiner Meinung nach etwas ist, zu dem man eine tiefe Bindung

haben muss.

Ich habe keinen Ort, den ich als Heimat bezeichnen würde, weil ich oft umgezogen bin. Allerdings bedeuten Freunde mir alles, weil sie mir Geborgenheit und Zu-flucht geben – Gefühle, die ich mit Heimat assoziiere. Das

funktioniert perfekt!

Juri Tafferner Universität zu Köln, Medienkulturwissenschaften & Medieninformatik, 3.Semester

Köln ist auf jeden Fall so etwas wie Heimat für mich geworden. Das liegt vor allem an den Freunden, die ich hier gefunden habe. Es liegt auch an Terminen, die sich nach und nach ergeben. Man hat irgendwann seinen Alltag. Das ist für mich auch ein Heimatge-fühl. Trotzdem vermisse ich Freiburg, dort war alles ein bisschen entspannter. Und vor allem: Einfach mal eben nach Frankreich rüber und in die Berge – zum Ausspannen. In Freiburg ging das!

Ein Stückchen Heimat herholen? Ich geh in einen Kiosk, der Tannenzäpfle-Bier von Rothaus hat. Das funktioniert bisher ganz gut.

Jacqueline Szurawicki IB-Hochschule, Kommunikationsdesign

abgeschlossenes Bachelorstudium

Köln ist meine Heimat, gar keine Frage. Ich fühle mich schon zu Hause, wenn ich den Dom auf der Autobahn von Weitem sehe.

Ich kann zwar gut und gerne 358 Tage auf Karnevalsmusik ver-zichten, muss aber am lautesten mitsingen, wenn ich auf Reisen in einer Kneipe oder im Bierzelt „Viva Colonia“ höre. Kitschige

Karnevalslieder lösen Heimweh bei mir aus.

Wie holst du dir ein Stück deiner Heimat her, auf was aus deiner Heimat kannst du hier nicht verzichten?

Text von Sunny KhannaFotos von Thomas Morsch

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Page 35: Kölner Studierendenzeitung

heimat

Sieben Uhr morgens. Es ist Samstag. Auf den Straßen mehr Betrunkene, noch nicht im Bett gewesene, als Menschen, die ihren Weg zur Arbeit suchen. Angekommen. Während auch die Kaffeemaschine langsam ihren Arbeitstag anfängt, denke ich an meine Oma und wie ich ihr erklären musste, dass es auch Kioske gibt, wo nicht nur Bier von alten Herren verkauft wird. Aber wahrscheinlich muss man das Belgische Viertel kennen, um diesen Kiosk zu verstehen. Und eines bleibt im-merhin gleich: Die unterschiedlichsten Menschen kreuzen hier ihre Wege.

Erster Gast tritt ein, leicht torkelnd. Kaffee soll es sein, für ihn und seine Feierfreunde draußen. Man muss ja auch mal zur Ruhe kommen. Vorgestellt wird nur einer seiner Freunde: eine überdimensionale Moët & Chandon Champagner Flasche, die, wie er mir erzählt, ein zwar kostspieliger, dennoch guter Begleiter durch die Nacht war. Hier bitte, der Kaffee. Raus. Meine Chefin scheint überzeugt davon, dass das Düsseldorfer waren.

Egal um welche Uhrzeit, egal, ob in Sportsachen nach der täg-lichen Laufrunde, oder in hohen Schuhen – die Haare sitzen, auch der Lippenstift. Die blonde Dame kennt man im Kiosk bereits und der kleine Espresso für die tägliche Einheit Soja-Latte läuft schon lange, bevor das erste Wort gesprochen ist. Die Frau hat wie jeden anderen Morgen Zeit. Ich frage sie das erste Mal, weshalb Soja. Die Antwort ist unerwartet: „Aus Lifestyle-Gründen“, wird mir gesagt. „Quasi genau so wie Cola light, das gehört eben dazu.“ Wozu genau, bleibt ein Rätsel.

Mitten im Trubel ein bekanntes, leicht grimmiges Gesicht, des-sen Augen wie immer nach einem Kaffee dursten. Es gibt einen kleinen Knopf nah an den Mundwinkeln, der den Ausdruck

Tag im Kiosk

allerdings schnell verändern kann. Das geht sehr leicht: Man nehme laktosefreie Milch und stelle sie neben den fertigen Kaffee und schon strahlt einem ein Lächeln entgegen. Die Menschen freuen sich, wenn man sich an sie erinnert.Ein anderer älterer Herr erzählt, wie sehr sich sei-ne Werte verändert haben. Er redet gerne darüber. Heute ist nicht das erste Mal. Er habe eine ganz schlimme Abneigung gegen den Materialismus ent-wickelt und sieht eine durchaus mögliche positive Zukunft nur noch in aktiven und kritischen jungen Menschen. Dabei guckt er mich sehr erwartungsvoll an. Als er einmal auf seine Espresso-Bestellung, eine „Express“-Zeitung in die Hände gedrückt bekam, brauchte er nur wenige Sekunden, um klar zu ma-chen, dass es nicht gerade seine Lieblingslektüre ist.

Neben dem Kaffeetrinken existiert auch eine ande-re Seite des Trinkens. Ein sehr schmaler Mann mit zur Seite gekämmten Haaren, früherer Balletttänzer, nimmt auch immer wieder den Weg zum Brüsseler Platz auf. Dieser intelligente Mann weiß durch-aus, dass er ein Problem hat. Näher kennen gelernt habe ich ihn, als er mich ängstlich um Hilfe gebe-ten hat. „Was denkst du? Ist es richtig, die Polizei zu rufen, wenn ein türkischer Freund verbal ange-griffen wird von Nazis?“ Er hat es getan und musste sich eine Zeit lang vor möglichen Angriffen fürch-ten. Heute erzählt er mir von einem David Bowie Konzert in Köln. „Krass war das. Da stellt er sich vor so eine große Menge und sagt: „Hello I am Da-vid Bowie“– und dabei wissen wir das doch alle!“ Text von Katherina Gorodynska

Foto von Silviu Guiman

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denken

Auf der Suche nach Grundlosem

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denken

Der Raum kam mir absurd vor. Er passte so gar nicht, nicht weil er abgeschieden im Hinterhof lag, sondern eher, weil seine Atmosphäre so nichtssagend war. Das Licht fiel nur durch kleine, schlitzartige Fenster oben an der Decke ein, doch es schaffte es kaum, den Raum zu erhellen. Große, grelle Leuchtstoffröhren warfen kreisrunde Lichtkegel auf verschiedene silberne Tische. Ich kam mir vor wie in einem Theater, die Bühne vor mir. Ich war in einem komischen Zwischenraum gefangen, Zuschauer und Akteur in einem.

An den Wänden keine Bilder, keine Farbe, nicht mal Putz. Sie waren nackt, ungeschmückt, kalt, roh. Nur an der mir gegenüberliegenden Wand war eine Art riesiger Schrank. Silber, metallisch-glänzend, er war groß, erstreckte sich über die ganze Länge. Ein imposanter Hintergrund für die Büh-ne. Viele Griffe an dieser Wand schienen Fenster und Türen zu öffnen, doch ich wusste nicht, wohin sie führen könn-ten. Es ergab keinen Sinn, weder hier in diesem Raum noch sonst irgendwo.

Mir fiel auf, dass an einem dieser Griffe die Farbe abge-splittert war, unter seiner silbrigen Oberfläche sah man den matten, schwarzen Kern des Griffs. Ich weiß nicht wie lange ich auf diese Stelle gestarrt hatte. Auch wenn es in diesem Raum wichtigeres gab, um das man sich kümmern könnte, erregte dieser Fleck meine Aufmerksamkeit, er offenbarte die Rohheit des Griffes, der überzogen worden war von ei-ner glänzenden Schicht, deren Sinn sich mir jedoch nicht erschloss. Ich war nicht in der Lage, meinen Blick von ihm zu nehmen, oder mich gar auf den eigentlichen Grund für meinen Aufenthalt in diesem Raum zu konzentrieren.Letztlich wurde ich nur aus meinen Gedanken gerissen, weil ein Mann eintrat. Er bewegte sich still, ruhig und leise. Er nickte mir nur zu und zeigte auf einen der Tische, die im Raum standen. Dann verschwand er wieder und seine Er-

Der Kölner Kurzgeschichten-Wettbewerb geht in die nächs-te Runde. Zum 15. Mal sucht die Fachschaft Germanistik in Kooperation mit Professor Esselborn und Professor Ha-man die besten Kölner Kurzgeschichten. Das Thema der ak-tuellen Ausschreibung lautet „Grundlos“. Habt ihr bereits eine passende Kurzgeschichte geschrieben, die nur darauf wartet das Tageslicht zu erblicken? Oder kommt euch ge-rade die zündende Idee? Dann reicht euren Beitrag bis zum 31. Dezember 2013 ein. Alle weiteren Informationen findet ihr unter kkw.uni-koeln.de. Wir wünschen viel Erfolg beim Schreiben und drücken die Daumen. Als kleinen Anreiz hier die Gewinnergeschichte der letzten Ausschreibung zum Thema „Rohstoff“:

scheinung erschien mir prompt unreal, als wäre er vielleicht nie da gewesen.Sofort fiel mir auf, dass an diesem Tisch etwas anders war. Wäh-rend die anderen nackt da standen, so wie sie waren, war dieser eine Tisch bedeckt von einem großen Stofflaken. Ich betrachtete den Stoff, der über dem Tisch lag. Es kam mir nicht so vor, als wäre er dort einfach hingelegt worden, nein, man hatte ihn positioniert, eher sogar drapiert. Er übte eine immense Wirkung auf mich aus. Ich fuhr mit den Fingerspitzen über ihn, um zu ertasten, was ich vor mir sah. Enttäuscht stellte ich fest, dass er sehr dick und grob war. Wie konnte das sein? Ich hatte mit etwas weichem gerech-net, entweder etwas wie kühler, leichter Seide oder doch so etwas wie Flanell, etwas gemütlich warmen. Das hier war nicht richtig, genauso wie alles andere in diesem Raum nicht richtig war. Der Stoff störte mich plötzlich, seine Art und Weise, aber auch seine Funktion. Er nahm mir die Sicht, er grenzte mich ab, er wirkte wie eine Mauer.

Ich legte ihn behutsam beiseite, ich faltete ihn sogar, obwohl ich ihn nicht mochte, doch Ordnung wurde mir in diesem Raum indi-rekt aufgezwungen.

Surreal wirkte ihre Nacktheit sofort. Ich hatte immer Wärme mit ihr verbunden, egal wo sie gewesen war. Hier hatte ich das Gefühl, dass der Raum ihr die Wärme stahl, dass seine Rohheit und Nackt-heit ihr alle Wärme entzog. Der Stoff, der schützend über sie gelegt worden war, hatte das auch nicht verhindern können. Er war nicht schützend, er wirkte eher so, als wäre es dringend nötig gewesen, sie damit zu verstecken. Dieser Gegensatz machte mich noch wü-tender. Mir gefiel nicht, dass man diese Vorkehrungen unter völlig falschen Voraussetzungen getroffen hatte. Sie hätte warm gehalten werden müssen, ihr ganzes Wesen hätte vom Stoff beschützt und eingefangen werden müssen. Doch als ich sie ansah, sah ich sie nicht.Sie wirkte nicht mehr wie ein menschliches Wesen. Mein Abstand zu dieser Bühne schien größer zu werden, ich hatte das Gefühl nur zuzuschauen, hilflos, ohne Handlungsmöglichkeiten. Sie lag dort, im Lichtkegel, nackt und roh. Ich blickte auf und dachte darü-ber nach, dass die Wände genauso waren, wie sie: Sie lagen vor meinem Auge, wie sie waren, roh und ursprünglich. Mir wurde immer unverständlicher, warum man sie mit Stoff abgedeckt hatte. Sie verschwand doch vor meinen Augen fast vor dem Wandhinter-grund, beides anders und doch gleich. Rohheit bedeckt von Stoff, der ebenso roh und rau war und doch vollkommen seiner Bestim-mung widersprach. Er behinderte Gleiches zusammen zu kommen, denn Wand und Wesen war doch nun in diesem Zustand.Ich konnte kaum aufhören darüber nachzudenken, meine eigent-liche Aufgabe trat völlig in den Hintergrund. Der Gedanke an den Stoff, der Blick auf ihn, vernebelte alleine meine Sinne. Im Nach-hinein sagte man mir, ich hätte einen Nervenzusammenbruch er-litten. Ich wäre mitten im Trauerprozess und hätte meine Trauer und Wut auf etwas verschoben, dass nicht damit zusammenhängt. Etwas Banales, an dem ich mich aufhängen kann.

Doch ich kann nicht aufhören daran zu denken, kann den Stoff auf ihrem Körper nicht vergessen, wie er dort lag und nie dort hätte liegen sollen. Ich vergesse das Bild nie, es hat sich eingebrannt. Nicht weil sie nackt und nur noch wie eine Ansammlung von rohem Fleisch auf einem genauso rohen Tisch vor diesen leeren Wänden in einem Leichenhaus lag, sondern weil alles nicht so war, wie ich es erwartet hatte. Weil der Stoff ihr alles nahm, was sie gewesen war und in meiner Erinnerung noch hätte sein können. Er beraubte sie.

Erinnerungvon Janina Zunker

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Studieren in der rechtsfreien Zone

Ob Raketenangriffe, Siedlungspolitik oder neue Friedensver-handlungen: Der Nahostkonflikt ist ein Dauerbrenner in den Nachrichten. Ein Thema, das Nächte füllen kann. Ein Thema, das hitzige Debatten auslöst und selbst oft unlösbar scheint. Aber wie lebt und studiert es sich eigentlich mitten in diesem Konflikt? Der palästinensische Student Abed hat für die ksz aus seinem Alltag im von Israel besetzten Westjordanland be-richtet.

„Mein Name ist Abed, ich bin 21 Jahre alt und lebe mit meiner Mutter und meinen zwei Schwestern in der palästinensischen Stadt Hebron. Wir wohnen in einem alten Haus in der Al-Shuhada-Straße, die früher eine der wichtigsten Straßen und Hauptverkehrsader der Stadt war. Sie war lebendig, voller un-terschiedlicher Menschen und Geschäfte, einfach voller Leben. Doch durch die israelische Besetzung hat sie sich verändert. Das Leben hier hat sich komplett verändert. Die Schließung der Straße begann stufenweise. Alles fing mit den ersten jüdischen Siedlungsbauten nach dem Sechstage-krieg 1967 an, bei dem Israel das gesamte Westjordanland eroberte und besetzte. Aber erst nach einem Attentat in der Abraham-Moschee 1994, bei dem ein jüdischer Siedler 29 be-tende Muslime erschoss, hat sich die Anzahl der israelischen Checkpoints in der Stadt nochmal deutlich erhöht und auch in unserer Straße wurde die Bewegungsfreiheit der Bewohner erheblich eingeschränkt. Meine Straße wird seit dem Attentat nur noch für die jüdischen Siedler geschützt. Das heißt, Paläs-tinenser dürfen sie eigentlich überhaupt nicht mehr betreten. Mein Haus ist eins der letzten palästinensischen Häuser in dieser Straße, direkt dahinter steht jetzt ein israelischer Check-point. Das heißt, ich kann nicht mehr zu den Orten gehen, an denen ich früher als kleiner Junge immer war. Ein Problem ist auch, dass wir keine großen Gegenstände hierher mitnehmen dürfen, also keine Kühlschränke oder Waschmaschinen. Selbst die palästinensische Feuerwehr und Polizei dürfen nicht zu uns kommen, selbst im Notfall nicht.Jeden Tag, wenn ich zur Universität gehe, mich mit Freunden treffe oder auch einfach nur mal raus will, werde ich an einem der zwei israelischen Checkpoints, die nur einige Meter von meinem Haus entfernt sind, gestoppt. Der erste ist direkt ne-ben meiner Tür, wenn die israelischen Soldaten lachen, höre

Die Al-Shuhada-Straße vor der Schließung (1990)

Aus dem Alltag eines Studenten im Westjordanland

Die Al-Shuhada-Straße nach der Schließung (2007)

Der israelische Checkpoint

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denken

Al-Shuhada

H1

H2

HEbroN

Seit 1967 ist das Westjordanland von Israel besetzt. In den Osloer Friedensabkommen der neunziger Jahre wurde das Gebiet in is-raelisch und palästinensisch verwaltete Zo-nen unterteilt. Hebron ist eine einzigartige Stadt innerhalb des Westjordanlandes. Auch sie ist getrennt: In H1, eine von der palästi-nenischen Autonomiebehörde kontrollierte Zone, und H2, eine israelisch kontrollierte Zone. In dieser Stadt entlädt sich der Konflikt zwischen Palästinensern und Israelis wie an kaum einem anderen Ort. Hier liegt nämlich das Grab Abrahams und seiner Vorfahren, das sowohl für Muslime als auch für Juden als großes Heiligtum gilt. Deshalb leben in Hebron ungefähr 800 jüdische Siedler, deren Wohnblöcke von israelischen Soldaten streng bewacht werden. Genau zwischen den beiden Zonen H1 und H2 verläuft die Straße, in der Abed lebt. Sie dient als Pufferzone und ist quasi rechtsfrei.

ich sie. Der zweite ist auch sehr nah, er blockiert die Straße und verschließt sie komplett. Er hat zwei Türen: Eine, um in die Straße zu gelangen und eine, um sie zu verlassen. Manchmal schließen die Solda-ten diesen Checkpoint. Viele Male habe ich dadurch Vorlesungen, manchmal sogar Examen verpasst. Der Checkpoint ist unser einziger Ausgang, das heißt, wenn die Soldaten ihn schließen, fühlt es sich an, als seien wir in einem großen Gefängnis. Ich habe Hebräisch, Englisch, Türkisch und Franzö-sisch gelernt. Ich glaube trotzdem, dass es sehr schwer wird, hier eine Anstellung zu finden. Das Westjord-anland ist nur eine kleine, begrenzte Region. Es gibt immer mehr Menschen, aber nur sehr wenig Land. Die Jobs sind schon alle weg, wir haben eine hohe Arbeitslosenrate. Die meisten meiner Freunde, die mit mir zu High-School gegangen sind und gute No-ten hatten, studieren jetzt woanders. Manche in den USA, manche in Deutschland, der Türkei oder in ara-bischen Ländern. Auch ich denke ernsthaft darüber nach Hebron, vielleicht sogar Palästina zu verlassen. Das Leben hier ist nicht normal. Es gibt viel Leiden, viele Attacken und weder die palästinensische noch die israelische Regierung helfen uns. Auch das Studieren hier ist nicht einfach. Ich zahle ungefähr 500 Euro Semesterbeitrag. Für uns ist das zu viel, denn wir haben geringe Einkommen. Auch wenn es Deutschen vielleicht wenig erscheinen mag. Ich denke, die Lehrmethoden, die bei uns verwendet werden, sind veraltet im Vergleich zu anderen Uni-versitäten. Bei meiner Universität zum Beispiel wer-den klassische Methoden verwendet, die sich eigent-

lich überhaupt nicht von der Schule unterscheiden. Wir haben keine Interaktion zwischen Studenten und Dozenten, eigentlich ist es wie Frontalunterricht. Wir arbeiten mit einer Tafel, weil wir kaum Technologien an der Universität haben.Ich arbeite noch neben dem Studium, ich gebe Ara-bischunterricht für internationale Studenten und manchmal bin ich Touristenführer. Ich habe aber definitiv Glück, dass ich meine Ausbildung wei-terführen kann. Es gibt viele Studenten, die früher abbrechen müssen, um zu arbeiten oder die Palästi-na verlassen. Es ist nicht unmöglich hier eine gute Ausbildung zu erlangen, aber es ist schwer, weil die meisten Studenten wenig Zeit neben der Arbeit für das Studium haben und wegen der hohen Studienge-bühren. Hebron ist zudem ziemlich konservativ. In der Universität studieren hauptsächlich Studierende eines Geschlechts zusammen, man sieht nie Mädchen und Jungen gemeinsam lernen. Mein Leben ist aber trotzdem oft ganz alltäglich. Ich gehe fünfmal die Woche zur Universität und dann komme ich nach Hause und lerne, lese oder schaue fern. Ich unternehme eigentlich auch gerne etwas mit Freunden. Aber in Hebron haben wir kaum Mög-lichkeiten wegzugehen. Wir haben keine Kinos oder Clubs. Dafür die Checkpoints.“ Text, Bilder von Abed

(Name von der Redaktion geändert)

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BROT & SPIELEPanem et circenses – Brot und Spiele – mehr brauchte das römische Volk laut dem Satiriker Juvenal nicht, um mit dem Leben zufrieden zu sein.

Was passiert da in der Kirche mit dem Brot?Klar, die christlichen Kirchen feiern das Abendmahl. Aber was geschieht da genau? Davon haben sie unterschiedliche Vorstellungen. Nach katholischem Glauben wan-delt der Priester Brot und Wein tatsächlich in Leib und Blut Christi. Den Leib bewahrt er nach dem Gottesdienst in einem Tabernakel auf, einem speziellen Schrein. Anders in evangelischen Kirchen: Lutheraner gehen von einer Realpräsenz Christi in Brot und Wein aus, die am Schluss des Gottesdienstes endet. Für reformierte Christen wiederum ist das Abendmahl rein symbolisch, Brot und Wein sind Zeichen für die Präsenz Chris-ti. Protestanten feiern das Abendmahl auch nicht jede Woche wie Katholiken. Allge-mein gilt aber: Die Eucharistie – das ist der ökumenische Begriff – ist ein Sakrament: ein Ritus, der nach christlichem Glauben wahrnehmbar die Gnade Gottes übermittelt. Text von Anne-Sophie Lang Foto (links) von Silviu Guiman

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Er ist ein Phänomen. Jedenfalls in nahezu jeder Kölsch serv-ierenden Kneipe muss man diese Meinung bekunden und sich nicht über Kleinigkeiten wie Chancenverwertung oder Abwe-hrarbeit beschweren, will man nicht durch einen Tritt ins Hinter-teil die Wirtschaft verlassen, der mit seiner Wucht erschreckend an die Schusskraft des Vergötterten erinnert. Oder kurz: die Köl-ner verehren den Lukas. Trotzdem: So, wie das Plebs ihm jedes Zeichen der Verehrung geben will, so sehr blieb ihm bisher ein Titel verwehrt. Er kann ja mal die letzten Preisträger fragen, was man dafür tun muss (eine Masse an monatlich die Sportschau anrufenden Fans reicht wohl nicht). Zugegeben: Hans, der ihn 2001 erhielt, ist irgendwie immer „temporarily not available“. Aber die letzten Beiden! Sicher, Local Alfred tut jüngst ein bisschen desinteressi-ert, seitdem Lukas über die See ist. Und verdammt, der Gerhard ist irgendwie eher für Dynamo – heikles Thema. Eher hilft ein Mix aus den Fachkenntnissen der drei Vorbilder: Kluges Investment in Hafengegend (Krangebäude: check), sowie Leiten von Medienkonzernen (schwer) und Malen von „Bil-dern“ (Achselhöhle gilt nicht). Und selbst wenn das noch nichts Zählbares bringt: Irgendwann wird er (nein, „Podolski“ ist lei-der nicht das Lösungswort) das Ding bestimmt auch holen. Ach ja, welchen Titel eigentlich?

Köln hat – neben den ganzen Sechzigerbauten, die sich merkwürdigerweise in Hochschulnähe sammeln – auch einfach schöne Objekte. So schön, dass wir sie aus dem Effeff wiedererkennen. Wirklich? Wir haben alle vier Ecken einer dieser schönen Flecken in Köln fotografiert, und mit vier Gegenständen ausgestattet, die dort nicht fehlen sollten. Damit sollte die Beantwortung folgender Frage ein Klacks sein: Welcher Fleck liegt in der Mitte der vier Ecken?

Wer sich an die Straßen dieses Orts nicht erinnern kann, muss sich nicht schämen: Kanada hat echt Besseres zu bieten. Und wenn man in den paar Tagen da war, in denen sich zufällig ein paar mehr Autos trafen, war das Auge sowieso nur für die Bühne da. Und nicht für die Traktoren und Mähdrescher, die hier sonst rumtuckern. Und wenn ihr’s jetzt noch nicht wisst: Überlegt doch mal, was euch die Bilder zeigen, sprecht es wie in einem Fluss hintereinander aus und notiert hier das Wort, das sich dadurch ergibt. Die Rechtschreibung könnt ihr dabei getrost vergessen.

3 1

LÖSUNGSWORT2 3 4 5 6 71

2 5

6 4 7

Löst einfach die drei Rätsel, findet das Lösungswort und sendet es bis zum 31.Dezember 2013 an [email protected]. Die Lösung und die Ge-winner veröffentlichen wir auf unserer Facebookseite. Und wenn ihr mal mit dem Lösen ins Stocken kommt: Schmiert oder backt euch ein Brot. Zu gewinnen gibt’s zehn leckere Müslis im Köln-Design von mymuesli. 100% Bio und ganz ohne Zusatzstoffe. Noch mehr Müsli gibt’s übrigens auch im Kölner mymuesli-Laden in der Ehrenstraße 18-26 oder online auf www.mymuesli.com

Rätsel, Fotos von Alexander de Vivie

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denken

Die Universität zu Köln, eine der größten Univer-sitäten Deutschlands, ist noch deutlich größer ge-worden. Aufgrund des doppelten Abiturjahrgangs in NRW überrollte eine Schwemme an Neuzugängen die Uni. Insgesamt wurden 8.000 Erstis erwartet, deutlich mehr als zuvor. Im Wintersemester 2011/12 begannen ca. 6.500 Studenten ihr Studium, und das waren schon 2.000 mehr als im vergangenen Win-tersemester. Damals lag das allerdings am Wegfall des Wehrdienstes und an den Doppeljahrgängen, die aus anderen Bundesländern nach Köln kamen. Mit diesem Semester wird die Steigerung aber wohl vorbei sein und das ist auch gut so – denn würde der Trend so weitergehen, müsste man im nächsten Semester mit mindestens 10.000 Neuzugängen re-chnen. Würden die Erstis dann beschließen, einen gemeinsamen Staat zu gründen, hätte dieser so viele

Einwohner wie Nauru, der Staat, der sich übrigens mit dem höchsten Anteil an Fettleibigen der Welt rühmen kann – aber das nur am Rande. Trotz Maßnahmen der Uni, die dem Studentenan-drang bewältigen sollen – Bau neuer Gebäude, Ein-stellung zusätzlichen Personals, Schaffung neuer Studienplätze – sind leider viele von den geschätzten 60.000 Bewerbern leer ausgegangen. Die Nachfrage war so groß, dass keine Studiengänge mehr zulas-sungsfrei waren. Diejenigen, die es geschafft haben, werden sich wohl auf Gedränge einstellen müssen. Man sollte dabei aber positiv bleiben. Anstatt die El-lenbogen herauszustrecken, könnte man es auch als große Kuschelparty ansehen. Trotz aller Widerstände wünschen wir auf jeden Fall einen tollen Start an der Uni Köln! Text, Zeichnung von Verena Peters

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Hardefuststrasse 150677 cologne · germany+49 (0)221 93 18 09 [email protected]

cologne business scHool

master of arts in

international business

general management

sustainable tourism management

international media and entertainment management

international culture and management

mba international management

AcAdemic excellence

Die Informationen im Kommentar von Herrn Bergmann in der Ausgabe Nr. 3 sind nicht richtig. Insgesamt sind in den letzten 15 Jahren 834 neue Wohnheimplätze entstanden. Bis Ende 2014 werden mindestens weitere 145 Plätze hinzukommen.

Gerne hätten wir noch mehr Häuser für Studierende gebaut, doch für eine gemeinnützige Einrichtung wie das Studentenwerk ist es nicht leicht neue Baugrund-stücke zu erwerben.

Im Hinblick auf die doppelten Abiturjahrgänge ha-ben wir unsere Aktivitäten zum Ausbau des Wohn-heimangebots intensiviert und dabei auf vier Säulen gesetzt: Neubau, Akquise von leerstehenden Objek-ten, Kooperationsverträge mit Großvermietern und Privatzimmervermittlung. Die erste Säule steht für Neubau, die zweite für die temporäre Nutzung von anmietbaren Objekten. Wir halten Ausschau nach ungenutztem Wohnraum und prüfen, ob dieser sich in Wohnheime umbauen lässt. Zurzeit stehen wir diesbezüglich in aussichtsreichen Verhandlungen mit der Stadt Köln und dem Erzbistum. Die Säulen drei und vier basieren auf dem Einwer-ben zusätzlichen Wohnraums. Über 600 Wohnplätze konnten auf diese Weise seit Oktober 2012 angebo-ten werden. Für die dritte Säule wurden im letzten Jahr fünf Kooperationsverträge mit Wohnungsbau-genossenschaften, unter anderem der GAG und den Stadtwerken, abgeschlossen. Besonders vielverspre-chend ist die vierte Säule: die Initiative „Mein Zu-hause in Köln“. Gemeinsam mit der Stadt, den Köl-ner Hochschulen und den Studierendengemeinden wurden Kölner Bürger aufgerufen, Privatzimmer für Studierende anzubieten. Seit Mitte Februar gingen 470 Angebote ein, von denen knapp 300 Wohnplätze schon vermietet sind. Zum Wintersemester wird die Kampagne wiederholt.

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werden sich weiterhin dafür einsetzen, um so viele Wohnungsan-gebote wie möglich, insbesondere für das kommende Wintersemester, zur Verfügung zu stellen.

Dr. Peter SchinkKöln, den 17. Mai 2013

Leserbrief

In dem Kommentar „Ausreden statt Wohnungen“ (Dritte Ausgabe, April 2013) kritisiert unser Autor Lutz Bergmann das Wohnungsangebot des Kölner Studentenwerks. Dazu schickte uns Peter Schink, Leiter des Studentenwerks, einen Leserbrief:

Über 108 Millionen Euro wurden in den letzten zwölf Jahren in die Wohnheime investiert.

Als Geschäftsführer des Kölner Studentenwerks bedauere ich, dass wir nicht allen Bewerbern einen Platz im Wohnheim anbieten können.

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Dezember

Wenn die Virtuosen des Jazz einmal die Woche im Artheater zusammenkommen, dann wird Zeit relativ und unwichtig so-wieso. Bevor man sich versieht, ist in der Welt draußen die Sonne aufgegangen, die Vögel zwitschern, die Musiker jammen immer noch; und man wird nie müde, ih-nen zuzuhören.Ort: Arttheater, Ehrenfeldgürtel 127, Zeit: 21.30 Uhr,

www.artheater.de

Di, 3.12. JAZZ-O-RAMA

Beim vorweihnachtlichen Geschenke-Shopping kommt es auf jeden Tag an, das weiß man auch in Köln. Also gibt uns die Stadt ein bisschen mehr Zeit, um die ört-lichen Konsumtempel aus allen Nähten platzen zu lassen. Dazu empfehlen wir Glühwein, das hilft gegen Platzangst.Ort: Innenstadt, Zeit: 13 - 18 Uhr

So, 1.12. VERKAUFSOFFENER SONNTAG

Wir mögen zu alt und zu ernsthaft sein, um noch auf den Baum im Garten un-serer Eltern klettern und Tarzan spie-len zu wollen. Auf den Adrenalinkick schwindelerregender Höhen müssen wir dennoch nicht verzichten, denn es gibt ja Kletterhallen. Zum Beispiel die Klet-terfabrik. Stellt euch beim Erklimmen der künstlichen Felswand einfach das alpine Panorama vor. Ort: Kletterfabrik Köln, Oskar-Jäger-Str. 173, Zeit:

täglich ab 10 Uhr, Kosten: vor 15 Uhr 8,90 Euro, da-

nach 9,90 Euro, www.kletterfabrik-koeln.de

Mo, 2.12. KLETTERAFFEN

Zwei Mal in der Woche kann man auf dem Rudolfplatz eine gemütliche Runde über den Ökomarkt drehen. Die Auswahl ist groß, alles ist frisch, regional und bio. Kaffee und Kuchen gibt es auch. Ort: Rudolfplatz, Zeit: Mittwoch 11 – 18 Uhr, Sam-

stag 8 – 14 Uhr, www.oekomarkt.de.

Mi, 4.12. ÄPFEL VON GLÜCKLICHEN BÄUMEN

November

Jacob Appelbaum ist Journalist und Inter-netaktivist. Neuheiten zur NSA-Spähaffä-re und Fragen der Computervernetzung isst er zum Frühstück. Wer anders könnte also dieses überkomplizierte politische Unding erklären? Appelbaum diskutiert rund um Wikileaks und Überwachung im Netz. Ort: Depot 2, Schanzenstraße 6-20, Zeit: 21.30 Uhr,

Eintritt: 11 Euro, www.schauspielkoeln.de

So, 24.11. ÜBERLEBEN UNTER ÜBERWACHUNG

Der Hafenweihnachtsmarkt am Schoko-ladenmuseum öffnet dieses Jahr als erstes seine Pforten. Das besondere hier: Hand-werk, Essen und Getränke stehen unter dem Motto „Maritim“. So sollen auch die Häuser und Deko an Schiffe erinnern. Ort: Rheinauhafen Köln, Zeit: Bis 23.12. täglich

11-21 Uhr (Sa. 11-22 Uhr), www.hafen-weihnachts-

markt.de

Fr, 22.11. ENDLICH WEIHNACH-

Seit 30 Jahren sorgt sie für Szenebereiche-rung: Die Party des Lesben- und Schwu-lenreferats der Universität zu Köln. Sie ist „allen Menschen offen, die mit anderen Menschen feiern wollen, unabhängig von Geschlecht und Sexualität“, so die Veran-stalter. Ein Tunt = Ein Euro = Ein Kölsch. Na, dann auf die Tunts!Ort: AStA-Café, Universitätsstraße 16b, Zeit: ab 22

Uhr, Eintritt: 4 Euro, www.rosa-fete.de

Sa, 23.11. RUNDE ROSA FETE

Nerd-Alarm in der Tankstelle. Einmal in der Woche messen sich hier die hellsten Köpfe Kölns. Man schenkt sich nichts, denn der Preis ist heiß begehrt: Das schlauste Team gewinnt eine Flasche des exklusiven „Tankstellensprits“. Ort: Tankstelle, Kyffhäuserstr. 19, Zeit: ca. 20.30 Uhr,

Eintritt: frei, www.tankstelle-koeln.de

Mo, 25.11. TANKSTELLENQUIZ

Niemand will es zugeben, aber die Wahr-heit ist: Jeder hat diesen einen Lieblings-song, für den er sich schämt. Bei „Herz an Herz“ könnt ihr euch endlich gehen las-sen und aus vollem Hals mitgrölen, wenn die DJs die Perlen der 90er raushauen. Die anderen schreien schließlich noch lauter.Ort: Rose Club, Luxemburger Str. 37, Zeit: 22 Uhr,

Eintritt: 5 Euro, www.rose-club-cologne.de

Fr, 6.12. HERZ AN HERZ

Einmal im Monat wird die Nachtigall zum Labor. Der wissenschaftliche Auf-trag: aus den alten Lieblingsvinyls und ei-ner ordentlichen Portion Rhythmusgefühl einen neuen Sound zaubern, der die Mas-se zum Tanzen bringt. Ein Experiment mit groovigem Ausgang.Groove Labor, Ort: Nachtigall, Körner Str. 65, Zeit:

22 Uhr, Eintritt: Würfeln bis 24 Uhr – danach 5 Euro

www.nachtigall-ehrenfeld.de

Sa, 7.12. DIE FUNKY PIEPSHOW

Kino für Abenteuerlustige – jeden ersten Donnerstag im Monat zeigt der Cinedom die Originalversion eines aktuellen Films als Preview. Welcher Film gezeigt wird, wird natürlich nicht verraten. Ort: Cinedom, Im Mediapark 1, Zeit: 23 Uhr,

Eintritt: 6 Euro, www.cinedom.de.

Do, 5.12. SNEAK PREVIEW

Mord im Gloria Theater! Um den Böse-wicht dingfest zu machen, ist Moderato-rin Hella von Sinnen auf die Kombinati-onsgabe des Publikums angewiesen. So ist die Entwicklung des Falls unvorhersehbar – auch für die Darsteller.Ort: Gloria Theater, Apostelnstr. 11, Zeit: 18.30 Uhr,

Eintritt: 20 Euro, www.gloria-theater.de

So, 8.12. FANG DEN MÖRDER

Ganz frisch steigt der Indie-/Elektropop Abend „Rogue“ im Reinecke Fuchs regel-mäßig mittwochs. Das heißt, wir konnten es noch gar nicht austesten. Aber hört doch mal selbst und sagt uns Bescheid. Es legen auf: Liebemachen-DJ Tobi Tel-lers und Jonas Neumeyer aus dem Hause Indie Fresse. Ort: Reinecke Fuchs, Aachener Straße 50, Zeit: ab 23

Uhr, Eintritt: frei, www.reinecke-fuchs.com

Klassische Musik für lau - um uns in die Phil zu locken, spielt heute das WDR Sinfo-nieorchester ein Stück aus dem Programm vom Freitag. Dort auf dem Plan stehen die Sinfonia Concertante von Mozart sowie Bruckners 3. Sinfonie in Es-Dur. Ort: Philharmonie Köln, Bischofsgartenstraße 1, Zeit:

12.30 Uhr, Eintritt: frei, www.koelner-philharmonie.de/

philharmonie-lunch

Do, 28.11. PHILHARMOINE LUNCH

Jeden Dienstag um 19.30 Uhr trifft sich die Redaktion der ksz im Café Sandspur um zu planen, zu diskutieren, zu streiten und sich zu vertragen. Wir freuen uns über jedes neue Gesicht, denn Ideen kann man nie genug haben. Kommt einfach vorbei, Anmeldung ist nicht nötig.Ort: ESG, Bachemer Str. 27, Zeit: 19.30 Uhr, info@

studierendenzeitung.de

Di, 26.11. IN EIGENER SACHE

Mi, 27.11. LIEBEMACHEN UND INDIE FRESSE

Von den Ausklängen der Punkzeit der 70er-Jahre direkt ins 21. Jahrhundert: Der legen-dären Band „The Cure“ wird ein ganzer Abend gewidmet. Mit Deko, Filmen und The Cure Musik pur. Vielleicht wird’s ja, anders als in the Cures Hit „Just One Kiss“, für euch mehr als das. Ort: Rose Club, Luxemburger Str. 37, Zeit: ab 22.15

Uhr, www.rose-club-cologne.de

Fr, 29.11. THE CURE UND EIN KUSS. ODER DOCH ZWEI?

Das Filmhauskino kramt in den dunkels-ten Ecken der Filmarchive und präsen-tiert feinsten Trash, Slasher, Schocker und Splatter. Heute mit einem Double Action Feature: in „Mit stählerner Faust“ und „Der Gigant“ verprügeln Jean Claude Van Damme und Chuck Norris Böse-wichte. Ein blutiger Spaß. Ort: Filmhauskino, Maybachstrasse 111, Zeit: 21

Uhr, Eintritt: 6,50 Euro, 5 Euro für Studenten,

www.gebaeude9.de

Sa, 30.11. SOMETHING WEIRD CINEMA

Page 45: Kölner Studierendenzeitung

denken

Die Hosenträger sitzen, die Wasserwelle liegt, die Röcke schwingen? Wunderbar – dann begebt euch auf eine Zeitreise in die goldenen 20er. Die DJs im e-feld legen auf drei Floors die ganze Nacht feinsten Swing auf, um euch um Schlaf und Ver-stand zu bringen. Ort: e-feld, Venloer Str. 601, Zeit: 23 Uhr, Eintritt: 9

Euro, www.e-feld.com.

Sa, 14.12. ELECTRO SWING NIGHT

Die Lichtung steht für studentengeld-beutelschonend und schön independent. Meist ist der Eintritt frei, wenn Bands abseits des Mainstreams einströmen. Mit „In Hope + Hartlie“” besingt heute eine Folk-Gruppe Themen von melancholisch-sarkastisch bis hoffnungsvoll. Ort: Lichtung, Ubierring 13, Zeit: 20 Uhr, Eintritt:

frei, www.lichtung.ws

Fr, 13.12. HOFFNUNG NICHT AUFGEBEN

Das Anti-Tatortbar-Programm für Lieb-haberinnen (ja, auch Liebhaber) von fleischlosen Burgern. Auf die hat sich das Lokal spezialisiert. Passend zum Tatort-Viewing gibt’s einen vegetarischen Sonn-tagsburger zu essen. Ort: Vorstadtprinzessin, Trimbornstraße 27, Zeit: ab

18 Uhr, Eintritt: frei, www.vorstadtprinzessin.de

So, 15.12. TATORT FÜR VORSTADTPRINZESSINNEN

Bei einer gepflegten Runde Kicker hat noch niemand seine Zeit verschwendet. Im Grünfeld kann man täglich bei küh-lem Bierchen und netter Gesellschaft zum Kräftemessen antreten. Ort: Grünfeld, Brüsseler Str. 47, geöffnet täglich ab

17 Uhr

Mo, 16.12. KICKERN

Gudrun kann heute Abend leider wieder nicht. Es bleibt aber auch keine Zeit, sie zu vermissen. Ihre fünf Mitbewohner fül-len die Bühne der wohngemeinschaft mit Geschichten und Musik, mal laut, mal lei-se, mal ernsthaft, mal mit völligem Blöd-sinn und allem dazwischen.Ort: die wohngemeinschaft, Richard-Wagner-Str. 39

Zeit: 20 Uhr, Eintritt: 5 Euro,

www.einabendnamensgudrun.de

Mi, 18.12. EIN ABEND NAMENS GUDRUN

Es gibt Kölner, die behaupten, vor Mi-chael Meyer habe es gar keinen Techno gegeben, so lange ist er schon eine Institu-tion in unserem Nachtleben. Als vorweih-nachtliches Leckerli legt der Meister auch mal wieder selber auf und präsentiert mit Hilfe jahrelang gesammelter Erfahrung nur das Beste, was der Rhythmus zu bie-ten hat.Ort: Gewölbe, Hans-Böckler-Platz 2, Zeit: 23 Uhr,

www.gewoelbe.net

Fr, 20.12. MY DEAR

Im Mittelpunkt des Filmdramas „Betle-hem“ stehen Sanfur, der kleine Bruder eines hochrangigen palästinensischen Re-bellen und Razi, Offizier beim israelischen Geheimdienst, der Sanfur als Spitzel rek-rutiert hat. Hin- und hergerissen zwischen den Forderungen seiner Familie auf der ei-nen und Razi auf der anderen Seite, verrät er schließlich beide. An den Schicksalen der Protagonisten wird der Tribut aufge-zeigt, den Gewalt und endloser Konflikt fordern. Allerweltskino, Ort: OFF Broadway, Zülpicher Str.

24, Zeit: 20 Uhr, Eintritt: 6 Euro,

www.allerweltskino.de

Di, 17.12. BETHLEHEM

Kaberettistisch ins vergangene Jahr ein-tauchen, das ist das Jahrquarium. Der Klavier-Künstler Nicolas Evertsbusch singt, klimpert, witzelt. Und hat bei jeder Darstellungsart eine ironisch-bittersüße Art, die irgendwann jeden zum Schmun-zeln bringt – mindestens. Studenten-freundlicher Rabatt inklusive! Ort: Atelier Theater, Roonstraße 78, Zeit: 20.30 Uhr

Eintritt: 18 Euro (erm. 13 Euro),

www.ateliertheater.de

Do, 19.12. MEIN JAHRQUARIUM

Seit diesem Sommer steht in der Kör-nerstraße die „Give-Box“. Das Prinzip ist einfach: Man gibt ab, was man nicht mehr braucht und nimmt mit, was gefällt. So findet der Jeans-Fehlkauf vom letzten Jahr einen neuen Träger, die antike, aber funktionstüchtige Mikrowelle einen Platz in einer WG-Küche, der ausgelesene Kri-mi einen weiteren Fan. Einfach mal vor-beischauen.Ort: Körnerstraße, vor dem Bunker

Di, 10.12. GEBEN UND NEHMEN

Die internationale Drogenpolitik hat ver-sagt, findet Robert Lessmann, Dozent am Lehrstuhl für Internationale Politik an der Uni Köln. In einem spannenden Vortrag gibt er Einblick in die aktuelle Diskussion und erläutert mögliche alternative Ansät-ze, dem globalen Problem zu begegnen. Ort: ESG (BlauerRaum), Bachemer Str. 27, Zeit: 20

Uhr, Eintritt: frei, www.esgkoeln.de.

Do, 12.12. TREFFPUNKT ENTWICKLUNGSPOLITIK

Wer einmal in der Fetten Kuh einen Bur-ger genossen hat, der lässt sich so schnell in keiner Fastfoodkette mehr blicken. Das hat sich rumgesprochen: Der Laden ist immer gerammelt voll. Aber das Warten lohnt sich – das Fleisch zergeht auf der Zunge und die selbstgemachten Pommes sind spektakulär. Ort: Die Fette Kuh, Bonner Str. 43, Zeit: täglich außer

Di, 12-23 Uhr

Mi, 11.12. EINE SAFTIGE OFFENBARUNG

Mo, 9.12. Im Bierhimmel

In der hauseigenen Kneipe der Braustel-le, der kleinsten Brauerei Kölns (wir be-richteten in Ausgabe 2), kann man sich in kuscheliger Atmosphäre durch das Sortiment probieren. Jede angebotene Biersorte ist einzigartig. Besonders emp-fehlenswert: das „Pink Panther“, das mit Hibiskusblüten gebraut wird. Ort: Braustelle, Christianstr. 2, Zeit: täglich 18 - 1 Uhr

www.braustelle.com

Hat’s euch gefallen? Schreibt an [email protected] oder via facebook.com/koelnerstudierendenzeitung

Die ksz wünscht euch viel Spaß beim Feiern, Stöbern und Ausprobieren!

Text von Marcel Weyrich,

Katherina Gorodynska und Helena Heberer

Geldbeutel ziemlich leer und trotzdem Spaß haben? Dafür gibt es das Under-ground. Eintritt ist umsonst, die Musik ist laut, die Stimmung kocht und die Meute tanzt sich die Füße wund. Zwei Floors stehen zur Verfügung, gespielt wird quer-beet von Pop bis Punk. Ort: Underground, Vogelsanger Str. 200, geöffnet

Mi. - Sa. ab 18.30 Uhr, www.underground-cologne.de

Sa, 21.12. FEIERWILLIG, ABER PLEITE

Bekanntes neu erfahren im Museum Lud-wig. Die Ausstellung zeigt Werke aus der Kunstgeschichte von den frühen 60er Jah-ren bis zur Gegenwart. Direktor Philipp Kaiser führt auf drei Stockwerken Künst-ler wie Warhol und Sherrie Levine, Picas-so und Rothko, aber auch Videoinstalla-tionen von Thaters und Neon-Arbeiten von Richard Serra zusammen und eröff-net neue Blickwinkel auf bekannte Werke. Ansehen lohnt sich!Ort: Museum Ludwig, Heinrich-Böll-Platz, Zeit: ab

10 - 18 Uhr, Eintritt: 7 Euro,

www.museum-ludwig.de

So, 22.12. NOT YET TITLED

Page 46: Kölner Studierendenzeitung

HERAUSGEBERCampusmedien Köln

eingetragene Vereinigung nach § 1 EOSV an der Universität zu Köln, vertreten durch: Ivona Coric,

Helena Heberer, Anne-Sophie Lang

MITARBEITER DIESER AUSGABELutz Bergmann, Simon Chlosta, Ivona Coric, Alex-ander de Vivie, Charlotte Dietz, Katherina Goro-

dynska, Martina Grgic, Helena Heberer, Lea Kaftan, Nora Kolhoff, Sunny Khanna, Anne-Sophie Lang,

Janine Noack, Verena Peters, Claudia Scharf, Sonja Schröder, Anja Steinke, Uta Rosa Ströbel, Miri Utz,

Marcel Weyrich

TEXTREDAKTIONTimo Stukenberg (Leitung), David Sahay,

Nora Kolhoff, Cem Güler, Marisa Reichert

SCHLUSSREDAKTIONAnne-Sophie Lang

FOTOREDAKTIONThomas Morsch (Leitung), Karla Windberger, Silviu Guiman, Romana Schillack, Marisa Reichert, Judith

Gerten, Mona Schulzek

ART DIRECTION & LAYOUTInes Glowania, Alexa Wernery,Annika Kunter (Illustrationen)

ANZEIGENLea Kaftan

VERTRIEBNora Kolhoff, Linn Solsken, Paul Spörl (Leitung)

DRUCKRheinisch-Bergische Druckerei, Düsseldorf

Auflage: 11.600

KONTAKTRedaktion: [email protected]

Anzeigen: [email protected]

Kölner StudierendenzeitungCampusmedien Köln

Universitätsstr. 1650937 Köln

www.studierendenzeitung.dewww.facebook.com/koelnerstudierendenzeitung

Zülpicher Straße 22050937 KölnTel. 0221 / 940 68-0

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