Neurath O, Die Verirrten Des Cartesius Und Das Auxiliarmotiv

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Jahrbuch der Philosophischen Gesellschaftan der Universitt zu (Wissenschaftliche Beilage zum

Wien

1913

'

26. Jahresbericht)

Vortrge:

r

Die Sittenlehre des Zara|)ustraim

Rahmen

der Geschichte der Sittlichkeit(Wolfgang Schultz)

Die Verirrten des Cartesius und das AuxiliarmotivZur Psychologie des Entschlusses(Otto Neurath)

ber den Begri?? des Gegenstandes Meinongs Gegenstandstheorie(Ernst Mally)

in

Das Heimweh(Karl Schrtter f)

LEIPZIG 1913Verlag von Johann Ambrosius Barth

Inhalt.Seite

Die Sittenlehre des ZaraJ)ustra imVortrag, gehalten

am

1

1.

Rahmen der Geschichte der Sittlichkeit. November 1912 von Dr. Wolfgang Schultz(Zur Psychologie des 1913

i

Die Verirrten des Cartesius und das Auxiliarmotiv.Entschlusses.)

Vortrag,

gehalten

am

27.

Januar

von Otto4361

Neural h, WienGegenstandes in Meinongs Gegenstandstheorie. Vortrag, gehalten am 10. Februar 1913 von Ernst Mally Das Heimweh. Vortrag, gehalten am 28. Februar 19 13 von Dr. Karl

ber den

Begriff des

Schrtter

11

Die Verirrten des Cartesius und das Auxiliarmotiv.(Zur Psychologie des Entschlusses.)

Vortrag, gehalten

amvon

27. Januar

1913

Prof. Dr. Otto Neurath,

Wien.

1

45

Ich will meine Ausfhrungen an eine bemerkenswerte Stelle

im Methodus" des Cartesius anknpfen.rtert

In diesem

Werk

er-

der Verfasser

neben den Regeln der theoretischendes

Forschung auch Regeln

praktischen Handelns,

die in

Darstellungen der Cartesianischen Ethik meist nur ungengend gewrdigt werden. Cartesius stellt unter anderem folgenden

Grundsatz auf: Alles, was ich mir einmal vorgenommen, mit grter Bestndigkeit und Zhigkeit durchzufhren und an Ent-

Grund recht ungengender oder vllig mangelnder Einsicht gefat hatte, ebenso unbeirrt und energisch festzuhalten wie an solchen Entschlssen, ber deren Tragweite ich zu voller Klarheit gekommen war. Ich nahm mir die Wanderer zum \^orbild, die sich in einem Waldesdickicht verirrt haben und ohne Weg und Steg nicht wissen, nach welcher Seiteschlssen, die ich aufsie

sich

wenden

sollen.

Sie drfen nicht ziellos hin

und her

Richtung versuchen und erst recht nicht an Ort und Stelle verharren; sie mssen vielmehr mglichst geradeaus in ein und derselben Richtung darauflos gehen. Wenn sie aber einmal eine Richtung eingeschlagen haben, drfen sie sich von derselben nicht durch seichte Argumentationen abbringen lassen, auch dann nicht, wenn sie vielleicht anfangs berhaupt keinen Grund gehabtirren, ihr

Glck bald

in dieser, bald in jener

haben mgen, gerade diesen

Weg

vor anderen zu whlen.sie

Und

wenn das Festhalten

dieses

Entschlusses sie schon nicht ansauf diese Weise dochist

ursprngliche Ziel fhrt, so werdendie Mitte des Waldes.

jedenfalls an einen Ort gelangen, der ihnen erwnschter

als

Ebenso

ist

es

im Leben; wir mssen

oft

handeln,

ohne die Tragweite der einzelnen Mglich-

keiten berblicken zu knnen. Es ist daher am zweckmigsten, das zu tun, was uns als das beste erscheint, wenn wir schon nicht festzustellen vermgen, was in Wirklichkeit das beste ist. Aber selbst dann, wenn wir zwei einander

ausschlieenden Mglichkeiten gegenberstehen und nicht den allergeringsten Grund haben, die eine vor der anderen zu bevorzugen, mssen wir uns doch fr

4()

Otto Nouratli.

irgend eine von den beiden cnaber einmalunserir

t

sc

hcidm

;

wenn wir unswir,

line

entschiedi-n

Ii.ihcn,

inssi-n

soweit

Tun

in

Betrat hl

bestnde, sondern allesweil der

kommt, so vorgehen, als ol) kein Zweifel wahr und sicher sei, inid zwar deswegen,

Gedanke, der unserem luitschlu zugrunde lag, walir ist. Und dies gengte mir, um mich von allen jenen ngsten und Gewissensbissen zu befreien, durch die schwchere Naturen im allgemeinen geqult werden." Mit diesen Worten formuliert Cartesius seine Resignation auf dem Gebiet des

und

sicher

praktischen Tuns.

ICr

erkennt prinzipiell die Notwendigkeit an,

da wir mit unzureichender Einsicht handeln mssen. Wie gliedert sich nun dieser Gedankengang seiner Weltbetrachtung ein ? In der zweiten Abteilung des Methodus stellt er seine bekannten vier Regeln fr die theoretische Forschung auf: Man solle nur klar Erkanntes als wahr annehmen, alle Probleme in Einzelfragen zerlegen, die Probleme nach ihrer Kompliziertheit anordnen und bei allen Problemstellungen eine vollstndigebersicht anstreben.

Cartesius ist der Meinung, da man auf dem Gebiete der Theorie durch sukzessives Aneinanderreihen von Stzen, die man als definitiv wahr erkannt hat, zu einem vollstndigen Weltgelangen knne. Er legt bei diesem Streben groe Zuveran den Tag, die scharf von der oben festgestellten Resignation absticht. Nichts ist so schwer, da man nicht schlielich hingelangen, nichts so versteckt, da man es nicht entdecken kann." Aber wie soll nun derjenige handeln, welcherbildsicht

noch nicht die vollstndige Einsicht erlangt hat? Cartesius formuhert zu diesem Zweck provisorische Regeln fr das praktische Handeln, die so lange zu gelten htten, als man nichtist. Fr diejenigen, welche der Meinung sind, da man nie zur vollstndigen Einsicht gelangen knne, werden diese provisorischen Regeln zu definitiven.

zur vollstndigen Einsicht gelangt

Die Notwendigkeit, auch bei unvollstndiger Einsicht handeln zu mssen, ergibt sich schon daraus, da ja auch das Nichthandeln" ein Handeln das Ergebnis eines Entschlusses

Darauf, da der Ablauf des Geschehens von unserer Entschheung abhngt, kommt es aber eben an. Cartesius rechnet das theoretische Denken nicht unter die Handlungen. Dieseist.

Ansicht knnte

man durch den Hinweis

sttzen,

da man das

Die Verirrten des Cartesius und das Auxiliarmotiv.

47

Denken gewissermaen aufwhrenddies

eine

Zeitlang

suspendieren kann,

beim Handeln im engeren Sinne nicht mglich sei, mu man doch, wie schon gesagt, auch das Nichthandeln als ein Handeln ansehen. Dagegen lt sich freilich einwenden, da es eine ganze Reihe von Beschftigungen gibt, die sich hnlich wie das Denken verhalten. Wir knnen ja auch den Bau einesHauses zeitweilig unterbrechen und, solange es uns gut dnkt, schwanken, ob wir ihn fortsetzen sollen. Zwar kann so die zum Hausbau gnstigste Zeit verstreichen und der angefangene Bau leiden aber das gleiche gilt doch auch vom Denken. Man

kann vom Denken nur behaupten, dagehrt, die

es zu jenen Ttigkeitensie in

vom

Zeitpunkt, in

dem man

Angriff nimmt,

und von der Schnelligkeit der Ausfhrung verhltnismig unabhngig sind; jedenfalls handelt es sich hier nur um graduelle, nicht um prinzipielle Unterschiede zwischen Denken und Handeln. In den Prinzipien" trennt Cartesius Denken und Handeln scharf voneinander.

Den

vorlufigen Zweifel

mu man

auf die Beschftigung mit der Wahrheit beschrnken, denn im

Leben wrde

oft

die Gelegenheit

zum Handeln vorbergehen,Oft mssen wirsetzen

ehe wir uns der Zweifel entledigen knnten.uns nur Wahrscheinlichesgentigt,

zum

Ziel

und sind zuweilen

auch dann eine von zwei Mglichkeiten zu whlen, wenn keine die wahrscheinlichere ist." In diesem Sinne werdendie drei provisorischen Moralregeln formuliert;

man

solle sich

den blichen Gesetzen, Gebruchen und Religionsanschauungen anpassen auch bei unzureichender Einsicht energisch handeln und lieber sich als die Weltordnung ndern eine im ganzen stoische Anschauungsweise. Es war ein Grundirrtum des Cartesius, da er nur auf praktischem Gebiet der provisorischen Regeln nicht entbehren zu knnen glaubte. Auch das Denken bedarf der provisorischen Regeln in mehr als einer Hinsicht. Schon die beschrnkte Lebensdauer drngt uns vorwrts. Der Wunsch, in absehbarer;

Zeit

das

Weltbild abrunden zu knnen, macht provisorische

Regeln zu einer Notwendigkeit. Aber auch prinzipielle Momente sprechen gegen die Cartesianische Ansicht. Wer eine Weltanschauung oder ein wissenschaftliches System schaffen will, mu mit zweifelhaften Prmissen operieren. Jeder Versuch, von einer Tabula rasa ausgehend, ein Weltbild zu schaffen.

48iiidoni

^tto Kciirath.

definitiv richtig erkannte Stze weitere angereiht notwendigerweise voll ICrschleichungen. Die Mrsciieinungcn, welchen wir begegnen, sind derart miteinander verbunden, dali sie nicht durch eine eindimensionale Kette von Stzen beschrieben werden knnen. Die Richtigkeit jedes Satzes

an

werden,

ist

hngt mit der aller anderen zusammen. JCinen einzelnen Satz ber die Weil k.uui man berhaupt nicht lOrnmliercn, ohnegleichzeitig

zahllose

andere

stillschweigend

nul

zu

benutzen.

Auch vermgen

wir keine Aussage zu fllen, vorhergegangene Begriffsbildung in Verwendung zu nehmen. Wir mssen einerseits die Verbindung jedes Satzes, der von der Welt handelt, mit allen anderen, die ber sie ausgesagt werden und andererseits die Verbindung jedes Gedankenganges mit unseren frheren Gedankengngen konstatieren. Wir knnen

ohne unsere ganze

die bei uns vorgefundene Begriffswelt variieren, ihrer entledigen

knnen wir unsneuern,ist

nicht.

Jeder Versuch,in

schon

selbst

seiner

sie von Grund auf zu erAnlage ein Kind der vor-

handenen

Begriffe.

Gebiet der Weltbetrachtung

nun mit provisorischen Regeln auf dem ? Es zeigt sich, da man, um vorwrts zu kommen, sehr oft in die Lage versetzt wird, sich fr eine von mehreren gleichwahrscheinlichen Hypothesen ent-

Wie

verhlt es sich

scheiden zu mssen.

Da man die Notwendigkeit provisorischer Regeln auf dem Gebiete des Denkens weniger deutlich einzusehen pflegt, hngt wohl damit zusammen, da man gewissermaen mehrere theoretische Leben gleichzeitig zu fhren imstande ist. Schwerwiegende und khne Denkversuche kann man oft ruhig wagen, und wenn sie bel ausgehen, andere in Angriff nehmen. Hingegen kann man nicht in derselben Weise Man kann z. B. eine mehrfache Berufsausbildung versuchen. verschiedene Lichttheorien immer vom gleichen Ausgangspunkt aus entwickeln, wie man etwa verschiedene Ausflge unternehmen kann. Doch darf man nicht bersehen, da es keineswegs gleichgltig ist, welche Gedankenketten man vor einer bestimmten Problem-stellung einmal gehabt hat. Das Denken des Menschen whrend seines ganzen Lebens ist eine psychologische Einheit, und man kann nur in sehr bedingtem Sinne von Ideengngen an sich sprechen. Obzwar Cartesius dochimmer wieder vom Denkvorgangredet,

behandelt er ihn wie

Die Verirrten des Cartesius und das Auxiliarmotiv.

49als

ein

System logischer Beziehungen, das selbstverstndhchmit

solches

dem psychologischen

Ablauf,

dem

es seinen Ur-

hat. Cartesius scheint die Mgim Auge zu haben, da man jeden Gedankengang immer wieder von neuem beginnen kann. Was soll man aber tun, wenn man, um eine Hypothese zu Ende zu denken, schon ein ganzes Leben bengt, also sich vor dem Abschlu der ganzen Untersuchung fr einen Weg entscheiden mu, den man nicht wieder zurckgehen kann? Freilich sind auf dem Gebiete des Denkens

sprung verdankt, nichts zu tun

lichkeit

diese Flle nicht sehr hufig.

Wenn man

sich vorstellt, wie ein

Ideengang abgelaufen wre, wenn man andere Prmissen zugrunde gelegt htte, dann hat man damit diese zweite Mglichkeit auch schon realisiert, whrend dies auf dem Gebiet des Handelns im engeren Sinne nicht der Fall ist, hier bedeutet das

Ausmalen des wiedie

werden knnen" noch lange nicht Die wichtigsten Denkakte knnen willkrlich wiederholt werden, bei den wichtigen Handlungen des menschlichen Lebens ist dies meist nicht der Fall. Die Einmaligkeit des Geschehens gilt hier fr charakteristisch. ,,Man kann nicht zweimal in den gleichen Flu steigen." So ruft denn auch Hebbels Marianne in ihrem Gebet:es htte

Realisierung

des

Geschehens.

Du tatest, was du noch nie Das Rad der Zeit zurck; esJetzt handeln."

du wlztest noch einmal, Wie es vorher stand; la ihn anders denntatst,

steht

Wir sahen, da die Einmaligkeit und Mehrmaligkeit des Geschehens sowohl auf dem Gebiet des Denkens als auch dem des Handelns im engeren Sinne vorkommt. Da berhaupt ein Zweifel eintreten kann, ergibt sich daraus, da bekannte und unbekannte Prmissen vorliegen, aus denen die Conclusio keineswegs eindeutig erschliebar ist. Es kann nun vorkommen, da man sich fr einen bestimmten Weg, sei es nun auf dem Gebiet des Denkens oder dem des Handelns im engeren Sinne entscheiden mu. Cartesius hebt die Notwendigkeit hervor, den erforderlichen Entschlu rasch und ohne Lhmung des Willens fassen zu knnen. Whrend er aber vor allem die Art und Weiseschildert, wie

man

einen Entschlu, den

man

auf

Grund unzusoll,

reichender Einsicht gefat hat, zur Durchfhrung bringenwill ich

im folgenden im Anschlu an Cartesius die Frage be1913.

Jahrbuch

4

50handeln, wie denn

Otto Neuratli.

empirisch ein solcher Entschluin vielen

zu-

stande kommt. Wir sahen, dasultat

Fllen der Handelnde durch Be-

trachtung verschiedener Handlungsmglichkciten zu keinem Rezu kommen vermag. Greift er dennoch eine heraus um sie zu realisieren, und benutzt er dabei einen Grundsatz allucmeinerer Art, so wollen wir das so geschaffene Motiv, welchesmitals

dem

in

Frage stehenden konkreten Zielen nichts zu tunweiles

hat,

Auxiliarmotiv bezeichnen, gewissermaen zu Hilfe kommt.

dem Schwankenden

In seiner reinsten Form erscheint das Auxiliarmotiv beim Losen. Wer durch Einsicht nicht mehr imstande ist, sich fr eine von mehreren Handlungsweisen zu entscheiden, kann das Los zu Hilfe rufen oder, was dasselbe ist, in formloser Weise

erklren, er tue eben irgend etwas" oder warte ab, welcher Entschlu beim Hin- und Herschwanken siegen werde, indem er gewissermaen der Ermdung die Entscheidung berlt, jeden-

einer auerhalb der in Frage stehenden Motive gelegenen Instanz, die in eine Kategorie mit dem Papagei zu stellen ist,falls

der die Planeten" zieht.

Die hier geschilderte Gemtsverfassung findet sichKlarheit nur bei xMenschen des

in dieser

modernen Gesellschaftstypus, die gewhnt sind, einen groen Teil ihres Tuns von der individuellen Einsicht abhngig zu machen, indem sie in langen Gedankenketten Mittel und Zwecke genau abwgend berprfen. Aber auch der traditionelle Mensch wird sich mitunter der Schwierigkeit der Wahl bewut, insbesondere dann, wenn er Handlungen gegenbersteht, die durch die Tradition nicht ausliche

reichend determiniert werden. Auch dann gert er in eine peinLage, wenn widersprechende Traditionen auf ihn einstrmen. Man kann sich Menschen aller Art in Situationen

denken, in denen alles berlegen nicht weiter hilft. Es besteht nicht der geringste Anla, daran zu zweifeln, da ein groer Feldherr, wie Napoleon, hufig auerstande ist, durchReflexionsich fr ein bestimmtesist die Methode des abzhlens den meisten Zeitgenossen ein Gegenstand des Absehens oder des Gelchters. Da aber diese Zeitgenossen doch

Tun zu entscheiden. Nichtsdestoweniger mehr oder weniger eingestandenen Knpfe-

auch nicht im Besitze der vollkommenen Einsicht

sind, fragt es

Die Verirrten des Cartesius und das Auxiliarmotiv.

51sie

sich,

welche

Surrogate des Knpfeabzhlens

in

An-

wendung bringen.triebartiges Handeln vor, doch Da es von Zweifeln bekc-frin dasselbe keineswegs alles leisten. freit, wird es von vielen hochgeschtzt und seine Wirksamkeit oft bertrieben geschildert. Ja viele wnschen selbst dort ein instinktives Handeln, wo es sich um ganz reine Zweckmigkeitsprobleme dreht. Manche sind der Meinung, man knne zunchst reflektieren und dann erst, wenn die Reflexion versagt, sich an den Instinkt wenden eine Anschauungsweise, welche Mibrauch mit dem Instinkt treibt, da sie ihn gewissermaen als Lckenber bewut einfhrt, whrend seine Bedeutung doch dortIn vielen Fllen liegt ein;

von vornherein herrscht, wenn auch vielleicht die Reflexion ihn ersetzen knnte. Aber ein Instinkt in Reserve drfte wohl psychologisch bedenklich sein. Gerade wenn man die Bedeutung des instinktiven Handelns hoch einschtzt, darf man den Instinkt nicht so mibrauchen. Man mu sich doch darber klar werden, da bei komplizierten rationalen Zusammenhngen, wie sie die bewut geschaffenen Institutionen der Gesellschaftsordnung und der modernen Technik bieten, der Instinkt versagen mu. Die Bedeutung des In-

zum Ausdruck kommt, wo

er

stinkts liegt sicherin

zum

Teil darin,

da

er in jenen Perioden,

Berechnung eine geringe Rolle spielt, das Schwanken berhaupt nicht aufkommen lie und in dieser Richtung Kraftverschwendung vermied. Es wre bel mit der Weltdenendie

kalte

bestellt,

wenn man darauf htte warten mssen, bis die Einsicht regiert und die Schden, welche sie zum Beispiel durch das Erzeugen des Schwankens hervorruft, selbst wieder systematischeliminiert.

So bt Natur die Mutterpflicht

Und sorgt da nie Und da der Reif

die Kette bricht, nie springet.

Einstweilen bis den

Bau der Welt

Philosophie zusammenhlt,Erhlt sie das Getriebe

Durch Hunger und durch

Liebe.'*

der Instinkt zurcktritt, treffen wir sehr hufig die unbewute Tendenz an, jeden Ansatz zu lhmendem Schwanken auf irgend eine Weise zu eliminieren. Hierher gehrt auch teilweise der Glaube an Orakel, Vorzeichen, Prophezeiungen4*

Wo

und

52hnliches.Ich