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DIE HEIM-WM Wie Uwe Krupp siegen will SAISON- RÜCKBLICK Ein Fazit zur abgelaufenen Spielzeit n n MYFACEOFF.NET NUMMER 1 · MAI 2010 eishockey-blog.com Zum Blättern einfach die Pfeiltasten verwenden 45

MYFACEOFF - Nr. 1 - Mai 2010

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Die Heim-WmWie Uwe Krupp siegen will

SAiSON- RÜCKBLiCKEin Fazit zur abgelaufenen Spielzeit

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MYFACEOFF.NET NUMMER 1 · MAI 2010

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Die Heim-WmWie Uwe Krupp siegen will

» STANDBY-TiCKeTS » Um den Weltrekord beim Eröf-fnungsspiel ganz sicher zu brechen, verteilt das WM-OK kosten-los Standby-Tickets. Sind nach dem ersten Drittel noch Plätze frei, werden die Inhaber dieser Tickets in die Arena gelassen.

Für die Veranstalter der Eishockey-WM 2010 in Deutschland war es in

diesem Jahr wahrlich kein ein-faches Los. Die Aufgabe: Eine in Deutschland nahezu unbe-kannte Sportart wollte neben den Grossereignissen Olympia und der Fussball-Weltmeis-terschaft in Südafrika platziert werden. Und ganz nebenbei er-wartete man, dass die alljährli-che Weltmeisterschaft auf Eis ein voller Erfolg werden würde. Viele Ansprüche an die Veran-stalter, die im Rahmen ihrer Möglichkeiten jedoch das best-mögliche auf die Beine gestellt haben.

Als DEB-Präsident Uwe Har-nos im Dezember verkündete, dass das Eröffnungsspiel der diesjährigen WM in der Veltins

Arena auf Schalke ausgespielt werden würde, war das Medien-Echo dementsprechend gross. Mit dem Versprechen eines Zu-schauerweltrekords hatte man die Aufmerksamkeit schnell auf sich gezogen und blickte zuver-sichtlich auf das anstehende Turnier. „Wenn ich daran denke, vor solch einem großen Publi-kum die Eröffnungsrede halten zu dürfen, bekomme ich schon jetzt Gänsehaut. Wir werden eine Meilenstein für den Eisho-ckeysport setzten, da bin ich mir sicher“, sagte auch IIHF-Präsi-dent René Fasel in Hinblick auf das Grossereignis.

Während sich ganz Eishockey-Deutschland in den folgenden Tagen mit Tickets eindeckte, machte sich jedoch das Perso-nal daran, die Vorfreude auf die WM vehement zu verringern.

Uwe Krupp will mit seinem Team eine ordentliche Wm spielen.

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Mit einer indiskutablen Leis-tung bei den Olympischen Spie-len in Vancouver schoss sich das DEB-Team selber aus dem Fokus und hemmte die Eupho-rie. Selbst die ernannten WM-Botschafter Wladislaw Tretjak und Wayne Gretzky konnten die Flammen der Vorfreude in den vergangenen Wochen nicht wieder entfachen.

Doch je näher das Eröffnungs-spiel rückt, desto mehr ist die Vorfreude wieder spürbar. Denn auch wenn der sportliche Er-folg der Krupp-Truppe selbst einige Tage vor dem Turnier noch in den Sternen steht, bekämpft der DEB mit dem Bombast-Eröffnungsspiel auf Schalke zumindest ein Defizit: Die mangelnde Medienpräsenz. Während die Sportart Eishockey selbst bei den Grossereignis-sen wie der letztjährigen Welt-

meisterschaft in der Schweiz oder den Olympischen Spielen in Vancouver kaum vorhanden war, kehrt die „Randsportart“ mit dem möglichen Weltrekord zurück auf die Zeitungsseiten und Fernsehbildschirme der Na-tion.

Mit Sport1 überträgt ein frei empfangbarer Sender die Par-tie in voller Länge und auch die übrigen Medien kommen auf-grund dem anstehenden Welt-rekord nicht mehr an dem unbe-liebten Sport Eishockey vorbei. Eisbären-Stürmer Sven Felski wird vor viele Kamera gezerrt und auch das Gesicht von Uwe Krupp taucht vermehrt in den deutschen Medien auf. Die Ver-mutung liegt also nahe, dass die anstehende WM schon jetzt ein kleiner Erfolg für das deutsche Eishockey ist. Und das, bevor überhaupt eine Sekunden ge-

spielt wurde. Eine ähnliche Eu-phorie wie bei der Handball-WM 2007 in Deutschland ist zwar angesichts der übermächtigen Konkurrenz und der eigenen sportlichen Limitiertheit schwer vorstellbar, doch vielleicht ist das Eröffnungsspiel auf Schalke ein erster Schritt in die richtige Richtung.

Die sportlichen Erwartungen an Uwe Krupp und seine Mann-schaft rücken vor der Begeg-nung gegen die USA jedoch völlig in den Hintergrund. Wenn man die desaströsen Leistun-gen der Vergangenheit, den sportlichen Abstieg bei der WM in der Schweiz und das schlech-teste Olympia-Ergebnis aller Zeiten, bedenkt ist das viel-leicht gar kein schlechter Ne-beneffekt dieses einmaligen Er-öffnungsspiels. — TIP

Die Wm iNDeUTSCHLAND

Die GRöSSTeN SpieLealler zeiten

76 152 ZUSCHAUeR

WM-ERöFFNUNGSSPIEL DEUTScHLAND VS. USA IN DER VELTINS ARENA AUF ScHALKE/GER (2010)

74 554 ZUSCHAUeR

cOLLEGE-SPIEL MIcHIGAN STATE – MIcHIGAN UNI (3:3) IM FOOTBALL-STADION EAST LANSING MIcHIGAN/USA (2001)

71 217 ZUSCHAUeR

NHL WINTER cLASSIcS BUFFALO SABRES – PITTS-BURGH (1:2 N. P.), WILSON STADION, NEW YORK/USA (2008)

57 167 ZUSCHAUeR

NHL HERITAGE cLASSIcS, EDMONTON OILERS – MON-TREAL cANADIENS (3:4), cOMMONWEALTH STADIUM EDMONTON/KANADA (2003)

55 000 ZUSCHAUeR

WM-SPIEL UDSSR – ScHWEDEN (4:4), LENIN STADION MOSKAU (1957)

40 818 ZUSCHAUeR

NHL WINTER cLASSIcS, cHIcAGO – DETROIT (4:6), WRIGLEY FIELD cHIcAGO/USA (2009)

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5 GRÜNDe, WARUm Die WmeiN eRfOLG WiRD

Irgendwie ist die Stimmung unter den Eishockey-Fans kurz vor der Eishockey-WM

im eigenen Lande etwas schi-zophren. Auf der einen Seite freut man sich auf ein bißchen Sommer-Eishockey, das Er-öffnungsspiel und die inter-nationalen Stars. Andererseits wird aber auch viel geschimpft. Über schlechtes Marketing, die geringe Bekanntheit des Turniers und unpassende Mu-sik – um hier nur einige Kritik-punkte aufzuzählen. Auch wir haben schon an verschiedenen Stellen unseren Senf dazu ab-gegeben. Heute wollen wir den Spieß aber mal umdrehen und zählen fünf Punkte auf, warum die Eishockey-WM in Deutsch-land trotzdem ein Erfolg wird.

5. Eishockey-verrückte Stand-orte

Köln und Mannheim sind Städ-te, in denen Eishockey eine lan-ge Tradition hat. Hier wurden nicht gerade wenige Meister-

titel in den vergangenen Jahr-zehnten gefeiert. Rund um Köln und Mannheim gibt es viele Mannschaften, die auf den un-terschiedlichsten Ebenen Eisho-ckey spielen. Der Boden für eine erfolgreiche Eishockey-WM ist in diesen Städten also mit Sicher-heit bereitet.

Und auch in Schalke, wo man sicher erst ein-mal an Fußball, an das Parksta-dion und den Fc Schalke 04 denkt, ist Eishockey seit Jahren etabliert. Zwar wurden die Schalker Haie im-mer wieder durch Insolvenzen und andere Querelen zurückgeworfen, doch auch auf Schalke war man im Eishockey mal wer! In der Sai-son 1994/95 zum

Beispiel spielten die Haie in der 1. Liga Nord (So hieß damals die 2. Liga.) und konnten damals sogar während des NHL-Lock-outs für ein Spiel Jaromir Jagr verpflichten. Eishockey ist also gar nicht so fremd im S04-Land.

4. Gute Infrastruktur für ein solches Turnier

Die WM findet an drei Stand-orten statt. Zwei davon sind bereits erprobt was Eishockey-

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Spiele angeht. Eine von die-sen beiden kann sogar auf WM-Erfahrung zurückgreifen. Doch wie sieht es auf Schalke aus? Ein Fußball-Stadion, das bei Konzerten etwas mehr als 78.000 Menschen bieten kann, sollte auf den Ansturm von in etwa genauso vielen Eishockey-Fans vorbereitet sein. Ob sich

die Arena letztlich aber völlig in eine Eishockey-Arena ver-wandeln lässt, wird sich zeigen, wenn am Freitag die deutsche Nationalmannschaft die WM im Spiel gegen die USA eröffnet.

3. Übertragungen im Free-TV

In der deutschen Fernsehland-schaft sind Eishockey-Übertra-gungen eine Seltenheit. Das ein oder andere Länderspiel flimmerte zwar in dieser Sai-son schon über die Bildschirme.

Aber echte TV-Präsenz sieht an-ders aus. Doch bei der WM wird Sport1 – wie in den letzten Jah-ren – mit dabei sein und die WM in Deutschland in die deutschen Wohnzimmer übertragen.

Endlich kann sich der Sport wie-der einmal präsentieren. Und vielleicht haben die Spiele für den interessierten Sportfan ei-nen höheren Reiz, weil sie in Deutschland stattfinden. Liga Total zeigt das Eröffnungs-spiel sogar in 3D und HD. Mit der richtigen Technik hat man dann wahrscheinlich sogar eine bessere Sicht vom heimischen Sofa aus als die Weltrekord-Zu-schauer auf Schalke selbst.

2. Das Rekord-Spiel auf Schal-ke

Es soll ein neuer Rekord wer-den. Knapp 76.200 Zuschauer sollen sich das Eröffnungsspiel der WM 2010 ansehen. So viele wie niemals zuvor. Auch wenn Deutschland wohl gegen die US-Auswahl kaum eine chance

haben wird, freuen sich nicht nur die Spieler auf dieses Ereig-nis.

Auch die Fans fiebern dem ers-ten Face-off der WM entgegen. Und vielleicht lassen sich auch die Medien von diesem Fieber anstecken und berichten aus-führlich über das Turnier. Dann hätte es das WM-Organisa-tionskomitee tatsächlich ge-schafft. Denn wegen Olympia und der Fußball-WM scheint die Eishockey-WM etwas unter zu ge-hen. Doch mit diesem Spiel, mit diesem Spiel auf Schalke könnte es klappen – zumindest für zwei Wochen – ein bißchen Aufmerksamkeit zu generieren.

1. Ovechkin und Co.

Vielleicht strahlen aber auch einfach nur die Stars, die nach Deutschland kommen werden, hell genug und verhelfen der WM zu ihrem Glanz. Auch wenn die Playoffs in der NHL noch laufen und viele Stars deshalb

nicht zu uns kommen werden, haben sich bereits auf russi-scher Seite namhafte Spieler angekündigt, die früh mit ihren Klubs ausgeschieden sind. Ale-xander Ovechkin will den Titel zusammen mit Ilja Kovalchuk, Alex Semin und Semyon Varla-mov holen.

Auch die Kanadier gehen mit namhaften Spielern an den Start. Ryan Smyth oder auch

Steven Stamkos und Rookie John Tavares vergrößern die Vorfreude auf das Turnier. Und mit Jordan Eberle könnte auch ein kommender Großer mit auf Punktejagd gehen…

Fünf Punkte, die die Vorfreude auf zwei Wochen Eishockey im Mai, weiter steigern. Eine Lis-te, die man ständig erweitern kann… — SKI

Die Wm iNDeUTSCHLAND

Live-SpieLe

iN 3D UND HD Die STARS AUS KANADA UND RUSSLAND

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DeR meiSTeR im pORTRAiTWer sind die Hannover Scorpions?

Die Hannover Scorpions sind gestern zum ersten Mal Deutscher Meister

geworden. Es ist ihr größter Er-folg der Vereinsgeschichte bis-her. Das ist für mich ein Grund, euch den DEL-Verein Hannover Scorpions einmal näher vorzu-stellen.

Die Hannover Scorpions wur-den viele Jahre kaum als ernst zunehmende Konkurrenz wahr-genommen. Vor dieser Saison gelang den Niedersachsen in 13.

Saison´s nur sechsmal der Ein-zug in die Endrunde. Der sport-liche Aufschwung kam erst mit Trainer Hans Zach. Seit der Sai-son 2006/2007 ist Zach Trainer der Scorpions, führte sie seit-dem immer in die Play-Offs. In der Saison 2007/2008 schei-terte man allerdings in den Pre-Play-Offs.

Man muss ganz klar sagen: Hans Zach hat aus den mittel-mäßigen Hannover Scorpions eine Spitzenmannschaft im Deutschen Eishockey gemacht, vor der man großen Respekt haben muss.

Seit 1996/1997 spielt Hannover in der Deutschen Eishockey Liga (DEL). Damals hießen sie noch ESc Wedemark und spielten im „Icehouse Mellendorf“. Sie wur-den in der 1. Liga Meister und hatten nur durch den Verzicht des Ec Hannover die chance er-halten, deren DEL-Platz einzu-nehmen.

In der DEL mussten sie sich dann erst einmal den Gegebenheiten

anpassen und nannten sich in Wedemark Scorpions um. In ih-rer ersten DEL-Saison wurden die Niedersachsen 14. von ins-gesamt 16 Mannschaften. Den Abstieg verhinderte man da-mals durch einen 2:0-Seriensieg gegen Erding.

In der Saison 1997/1998 nann-te sich das Team in Hannover Scorpions um. Man verpflich-tete ein paar ehemalige NHL-Spieler. Diese Spieler halfen dem Verein zum erstmaligen Einzug in die Play-Offs. Die Vorrunden schloss man als Achter ab. In der folgenden Qualirunde wurde man Erster und zog daher ins Viertelfinale ein.

Dort war dann aber schon End-station. Man scheiterte an den

Frankfurt Lions in vier Spielen - 1:3.

Ab der Saison 1998/1999 gab es nach dem Ende der Vorrunde keine Meister- und Qualirunde mehr. Die besten acht Mann-schaften zogen ins Play-Off-Viertelfinale ein. Hannover war diesmal nicht dabei, schloss die Vorrunde mit nun 52 Spieltagen als Elfter von 14 Mannschaten ab.

Auch in der Saison 1999/2000 (15 Mannschaften) verpassten die Scorpions den Einzug in die Play-Offs. Als Neunter hatte man 12 Punkte weniger als der Achte.

In der Saison 2000/2001 (16 Mannschaften) ge-lang den Hannover Scorpi-ons erstmals der Einzug ins Halbfinale der DEL-Play-Offs. Die Hauptrunde schloss man als Siebenter ab. Im Vier-telfinale schalteten sie den Zweiten der Hauptrunde, Kölner Haie, aus. Und das glatt in drei Spielen.

RAUS AUS WeDemARK, ReiN NACH HANNOveR

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Im Halbfinale war dann aber Endstation. Der spä-tere Meister Adler Mann-heim erwies sich als eine Nummer zu groß.

Das einzige Halbfinal-Heimspiel bestritten die Scorpions erstmals nicht im Icehouse Mellendorf. Sie spielten in der Preus-sag Arena (seit 2005 TUI-Arena), die natürlich aus-verkauft war.

Zur folgenden Saison 2001/2002 zog man dann endgültig in die Preussag Arena um. Raus aus dem kleiner Wedemark ins „große“ Hannover. Man konnte den sen-sationellen Erfolg aus der Vor-saison nicht wiederholen und beendete die Hauptrunde als Zehnter.

Ein kleiner Erfolg dürfte aber der zweite Platz von der Legen-de Len Soccio in der Top-Scorer-

Wertung gewesen sein.

Den selben Platz wie in der letz-ten Saison belegten sie auch in der Saison 2002/2003. Doch es sollte noch nicht der sportliche Tiefpunkt gewesen sein.

Zur Saison 2003/2004 folgte aufgrund eines Streit´s zwi-

schen dem Klubbesitzer und der Arena-Verantworltichen der „Rück-Umzug“ ins Icehouse Mellendorf. Als man zur Jahres-wende dann aber drei Spiele in der Preussag Arena austragen musste, kam man letztendlich zur Einigung, auch den Rest der Saison in der Arena zu verbrin-gen. Dieses leidige Arena-Prob-

lem wurde zur kommenden Saison nach einem Besit-zerwechsel endgültig ge-löst, denn der neue Besitzer war zugleich der Besitzer der Preussag Arena war.

Die Saison 2003/2004 been-dete Hannover als Tabellen- vorletzter nach der Hauptrunde. In den Play-Downs setzte man sich aber in fünf Spielen (4:1) gegen Freiburg durch, die dadurch den Gang in die 2. Bundesli-ga antreten mussten.

In der Saison 2004/2005 spielten die Hannover Scor-pions ebenfalls keine gro-

ße Rolle. Am letzten Spieltag rutschten die Niedersachsen auf Rang 12, der ihnen gerade noch einmal die erneuten Play-Downs ersparte.

In der Saison 2005/2006 mach-ten sie aber dann endlich wie-der auf sich aufmerksam. Nach

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fünf langen Jahren erreichte man mal wieder die Play-Offs. Die Hauptrunde schloss man als Siebenter ab.

Im Play-Off-Viertelfinale traf man auf den ERc Ingolstadt, gegen den man sich nach sie-ben langen Spielen letztendlich durchsetzte. Die Teams hatten sich mit dem Siegen immer ab-gewechselt, beide gewannen ihre drei Heimspiele. Im vierten Heimspiel für den ERcI und dem letzten Spiel der Serie gewann mit Hannover aber erstmals die Auswärtsmannschaft.

Doch wie bereits 2000/2001 war im Halbfinale nach drei Spielen Feierabend. Erneut scheiter-te man am späteren Meister - diesmal an den Eisbären Berlin.

Es folgte die Saison 2006/2007. Es war jene Saison, in der Hans

Zach Trainer wurde. Man wurde nach der Hauptrunde Sechster, scheiterte aber im Viertelfinale an Nürnberg. Man gewann die

ersten beiden Spiele, doch da-nach gab es vier Pleiten in Folge.

In der Saison 2007/2008 ver-passten die Hannover Scorpions die Play-Off-Teilnahme. Man kam zwar als Vorrunden-Achter in die Pre-Play-Offs, scheiter-te dort aber an den DEG Metro Stars in drei Spielen (1:2).

So langsam aber sicher wur-den die Hannover Scorpions in der DEL wahr genommen. Denn die Hauptrunde der Sai-son 2008/2009 schloss man als Zweiter ab. Man führte die Ta-belle lange an, wurde aber am Ende noch vom späteren Meis-ter Eisbären Berlin eingeholt.

Im Play-Off-Viertelfinale setz-te man sich gegen den Nach-barn Wolfsburg nach sechs Spielen (4:2) durch und zog ins Halbfinale ein. Doch auch im dritten Anlauf klappte es nicht mit dem Finaleinzug. Gegen die DEG Metro Stars verlor man nach fünf Spielen (2:3).

Auch im DEB-Pokal sorgte man für Furore. Man zog ins Fina-le ein, scheiterte da aber an Wolfsburg.

Und nun wären wir bei der Sai-son, die die bisher erfolgreichs-te der Vereinsgeschichte war. Die Hauptrunde schloss man

als Vierter ab. Beeindruckend, standen die Niedersachsen doch noch Ende November am Tabel-lenende und Hans Zach stand kurz davor, alles hinzuwerfen.

In den Play-Offs startete dann der Siegeszug im Viertelfinale gegen die Thomas Sabo Ice Ti-gers. Mit 3:2-Siegen setzte man sich am Ende durch, machte es aber nach einer 2:0-Serienfüh-rung noch einmal unnötig span-nend.

Im Halbfinale (vs. ERc Ingol-stadt) und schließlich im Halb-finale (vs. Augsburg) gelang jeweils ein „Sweep“ - 3:0-Seri-ensiege.

Die Hannover Scorpions sicher-ten sich so den erstmaligen Ge-winn der Deutschen Eishockey Meisterschaft.

Wie ihr seht, dieser Verein hat bisher jede Menge Höhen, aber auch Tiefen, durchlebt. In Zu-kunft muss man die Hannover Scorpions stets auf der Rech-nung haben. Auch ohne Hans Zach als Trainer. — KF

... UND HOLeN SeCHS jAHRe SpäTeR DeN meiSTeRTiTeL

2004 HABeN Die SCORpiONS GeGeN DeN ABSTieG GeSpieLT...

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RÜCKBLiCKEin Fazit zur Saison 2009/2010

Seit Sonntagnachmittag ist die Saison 2009/2010 zu Ende. Die nunmehr

16. Spielzeit war es seit Beste-hen der Deutschen Eishockey Liga (DEL). Und diese Spielzeit nahm ein überraschendes Ende mit dem Deutschen Meister Hannover Scorpions und dem Vizemeister Augsburger Pan-ther.

Mit diesem Ausgang hatte wohl vor Beginn der Saison keiner gerechnet. Doch gerade solche Überraschungen sind es doch, die die Sportart „Eishockey“ und auch alle anderen Sportarten, wo es um einen Titel geht, so reizvoll und interessant machen.

Für manche Teams war diese Saison er-folgreich, für andere eher ent-täuschend. So ist dass aber bis-her in jeder Saison gewesen.

Über die Saison 2009/2010 möchte ich euch noch einmal einen kleinen Überblick geben.

Die Top-Favoriten auf den Titel waren, wie in den letzten Jah-ren auch, die Adler Mannheim, die Eisbären Berlin und die DEG Metro Stars. Für alle drei nahm die Saison dann ein jähes Ende zu Beginn der Play-Offs. Mann-heim schied bereits in den Pre-Play-Offs aus und die Eisbären und die DEG scheiterten im Viertelfinale.

Zu den Play-Off-Kandidaten zählte man die Frankfurt Lions, die Hannover Scorpions, die Köl-ner Haie, den ERc Ingolstadt, die Hamburg Freezers und die Grizzly Adams Wolfsburg. Die

Freezers erreichten nicht einmal die Play-Offs, Köln schied in den Pre-Play-Offs aus.

Zu den Play-Off-Aspiran-ten zählte man drei Teams. Die Augsburger Panther,

die Krefeld Pinguine und die Thomas Sabo Ice Tigers. Der AEV wurde am Ende Vizemeis-ter. Krefeld verpasste die Play-Offs.

Die vor der Saison als Außen-seiter bezeichneten Teams ka-men alle nicht in die Play-Offs. Es handelt sich um die Iserlohn Roosters, die Straubing Tigers und die Kassel Huskies.

Schon zu Saisonbeginn dach-ten alle wieder, dass der Meis-ter Eisbären Berlin seinen Titel erfolgreich verteidigen würde. Nach einer 3:8-Auftaktpleite in Kassel siegte man siebenmal

in Folge und lag schon wieder ein-sam an der Tabel-lenspitze.

Dass die Augs-burger Panther eine erfolgrei-che Saison spielen würden, sah man ebenfalls schon zu Saison-beginn. Denn sie waren lange

NUR im eiSHOCKeY SiND SOLCHe ÜBeRRASCHUNGeN möGLiCH

frühes Aus für den vorjahresfinalsten

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Zeit Verfolger Nummer Eins der Berli-ner. Doch im November folgte das erste Tief der Panther und man rutschte erst

einmal in der Tabelle ab. Doch man fand rechtzeitig zu seiner alten Form zurück.

Der DEL-Rekordmeister Adler Mannheim löste die Eisbären dann durch einen sehr erfolgrei-chen November (acht Siege in neun Spie-len) an der Tabellenspitze ab. Doch nach einem Aus-wärtssieg der Eisbären in Mannheim ging der Ab-sturz des MERc los.

Im selben Monat durch-lebten die Kölner Haie und die Krefeld Pinguine eine Talfahrt und kamen in der unteren Tabellenhälfte an.

Und im November stand mit den Hannover Scorpi-ons der jetzt amtierende Deutsche Meister noch auf dem letzten Platz. Im Dezember starteten die Niedersachsen ihren Sie-geszug und kletterten auf Platz 4 hoch.

Im Dezember passierte allerhand. Denn gleich bei zwei Teams wurde der chef hinter der Bande gewechselt. In Köln ersetzte Bill Stewart Igor Pawlow. Mit Stewart legten die Haie zunächst eine

Siegesserie hin, doch ganz schnell ging es auch wieder bergab. In Krefeld wurde Martin Jiranek durch Rick Adduono er-setzt.

Doch der Monat Dezember hatte auch Kurioses parat. Denn in Straubing und in Düsseldorf führten defekte Eismaschi-nen zum Spielabbruch. So etwas hatte es in der DEL zuvor noch nicht gegeben.

In Berlin und Ingolstadt kam es zudem durch Lichtprobleme zu Unterbrechun-gen.

Die folgenden Monate waren haupt-sächlich geprägt gewesen von Platzie-rungskämpfen. Lange Zeit musste der Rekordmeister Mannheim um die Pre-Play-Off-Teilnahme zittern. Diese mach-te man aber mit einem beeindruckenden Schlussspurt relativ früh perfekt.

Auch die Kölner Haie mussten um ih-ren Platz in den Pre-Play-Offs zittern. Diesen sicherten sie erst am vorletzten Spieltag. Wenn man bedenkt, dass diese beiden Teams ganz andere Ziele hatten,

war dass schon enttäu-schend.

Auch beim Kampf um die direkten Play-Off-Ränge ging es lange hoch her. Der ERc Ingolstadt fiel erst am letzten Spieltag aus der Top-6. Von solchen Rechenspielen blieben die Eisbären verschont. Sie spielten die bes-te Hauptrunde, die es bisher jemals gab. Mit 123 Punkten stellte man einen neuen Punkte-Rekord auf. Man hatte 25 Punk-te mehr als der Zweite.

Doch genutzt hatte es am Ende bekannt-lich auch nichts.

Die Hauptrunde war vorbei gewesen und die ersten Überraschungen waren perfekt gewesen. Wer hätte zum Bei-spiel vor der Saison damit gerechnet, dass Wolfsburg und Hannover nicht nur die direkte Play-Off-Teilnahme perfekt machen sondern sich auch gleich noch Heimrecht im Viertelfinale sichern wür-den?

123 pUNKTe SiND eiN NeUeR ReKORD

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Und niemand hatte wohl damit rechnen können, dass Mann-heim und Köln nur in die Pre-Play-Offs kommen und da nicht einmal Heimrecht haben?

Doch in den Play-Offs fingen die Sensationen erst so richtig an. In den Pre-Play-Offs kegelte Augsburg sensationell den DEL-Rekordmeister Mannheim mit 2:0-Siegen raus. Im Viertelfinale hatte man es nun mit den Eisbären zu tun und jeder dachte, dass dann dort Schluss sei. Denn der EHc ging als haushoher Favorit in die Play-Offs.

Doch Augsburg schaltete auch den Meister aus - mit 3:2-Sie-gen. Dabei konnte man vor allem im konditionellen und kämpfe-rischen Bereich überzeugen und war den Hauptstädtern dabei sogar überlegen.

Auch das Viertelfinalaus der DEG Metro Stars nach drei Spie-len gegen Wolfsburg war über-raschend. Wobei es zum Ende

der Hauptrunde hin viel Ärger in Düsseldorf gab und Harold Kreis auch noch entlassen wurde. In-sofern musste man mit so et-was rechnen.

Durch das frühe „Favoritenster-ben“ kam es zu einem unge-

wöhnlichen Halbfinale. Wolfs-burg traf auf Augsburg und Hannover auf Ingolstadt.

Auch die Grizzly´s konnten den AEV nicht aufhalten. Augsburg schaffte die erste Finalteilnah-me der Vereinsgeschichte.

Diese schaffte auch Hannover nach einem beeindruckenden „Sweep“ (3:0-Siege) über Ingol-stadt.

Somit kam es zum Finale zwi-schen Hannover und Augs-burg. Die Finalserie entschieden letztendlich die Scorpions mit

3:0-Siegen für sich und holten sich somit zum ersten mal die Deutsche Meisterschaft.

So endete die Saison 2009/2010 mit einem völlig überraschen-den, aber keinesfalls unverdien-ten Meister. Hannover hat sich

den Titel verdient. Im Finale verfügten sie einfach über die nötige Klasse und die ebenso nötigen Kraftreserven. – KF

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DAS fRÜHe fAvORiTeNSTeRBeN fÜHRT ZU eiNem

UNGeWöHNLiCHeN HALBfiNALe

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Redaktion:

Kevin Funke (KF), Tilman Pauls (TIP), Stefan Kipple (SKI)

Layout und Satz:

Stefan Kipple (stefan.kipple.de)

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