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Zeitschrift der Verwaltungsfachhochschule in Wiesbaden mit Abteilungen in Gießen, Kassel, Mühlheim am Main, Wiesbaden Der Schwerpunkt dieser Ausgabe ist dem Thema Medien gewidmet. Spectrum gehört als Zeitschrift selbst zu den Medien; hier geht es aber in erster Linie um die sogenannten „Neuen Medien“; hier ist Orientierung angesagt. Vor dem Hintergrund des Übergangs von der Dienstleistungsgesellschaft zur Mediengesellschaft handelt es sich um ein äußerst aktuelles Thema – selbst für eine Fachhochschule für den öffentlichen Dienst. Welchen Stellenwert hat das Thema im Land; wie geht die Fachhochschule selbst damit um? Im Editorial geht Staatssekretär Horst Westerfeld, der Bevoll- mächtigte der Landesregierung für E-Government und Informations- technologie, besonders auf das Hessenportal mit seinen aktuellen Möglichkeiten ein. Es stellt den Einstieg zum „Integrierten Verwal- tungsarbeitsplatz“ dar, indem unter einer einheitlichen Benutzerober- fläche personenbezogene Informationen sowie Fachanwendungen und Prozesse zusammengeführt werden. Die Bedeutung von E-Government für das Land erläutert Fried- rich Ebner, Leiter der entsprechenden Abteilung im Innenministerium. Er macht deutlich, dass die Bedeutung von Informations- und Kom- munikationstechnologien in der Verwaltung höher denn je ist. Es geht um die wachsenden Anforderungen von Unternehmen und Bürgern an eine serviceorientierte Verwaltung. Die Verschlankung von Arbeits- abläufen, die Beschleunigung der Informationsvermittlung sowie die übergreifenden und medienbruchfreie Bearbeitung von Vorgängen sind dabei grundlegend. Ein Wandel des Verwaltungsdenkens und der Verwaltungskultur ist insoweit angezeigt. Die ganzheitliche Moder- nisierung der bestehenden Strukturen und die Optimierung der etablierten Geschäftsprozesse stehen im Vordergrund. Mit der Medienkompetenz an der VFH befasst sich Dr. Gabriele Schaa. Handlungs- und Beurteilungsfähigkeit in unterschiedlichen akademischen Tätigkeitsfeldern wird von der Lehre erwartet und soll den Studierenden vermittelt werden. Dabei ist der Medieneinsatz ein wesentliches Hilfsmittel. Gerade in den Bachelor-Studiengängen ist für das betreute Selbststudium der Einsatz von geeigneten Medien unverzichtbar. In einem weiteren Beitrag wird auf die vielseitigen Ein- satzmöglichkeiten der interaktiven Whiteboards eingegangen, in denen die Funktionen von Tafel, Computeranwendungen, Beamer, Internet, CD-ROM und DVD zusammengeführt werden. ILIAS ist die e-Learning Plattform der VFH, sie fördert ein selbst gesteuertes, anwendungsorientiertes und kooperatives Studium; sie bietet hohe Flexibilität im Hinblick auf Zeit, Ort und Geschwindigkeit des Lernens; sie bereitet auf lebenslanges Lernen im Berufsleben Instrumente des Wandels Medienkompetenz Neue Medien – neues Glück Interaktive Whiteboards ILIAS VFH im Hessen Portal CampusNet 1/09 April 2009 ISSN 1432-8518 weiter auf S. 2 Schwerpunktthema: Medien

mit Abteilungen in Gießen, Kassel, Mühlheim am Main, Wiesbaden · Die bestehenden IT-Infrastrukturen und IT-Maßnahmen müssen ver-ankert und basierend auf dem künftigen Bedarf

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Zeitschrift der Verwaltungsfachhochschule in Wiesbaden

mit Abteilungen in Gießen, Kassel, Mühlheim am Main, Wiesbaden

Der Schwerpunkt dieser Ausgabe ist dem Thema Medien gewidmet.Spectrum gehört als Zeitschrift selbst zu den Medien; hier geht esaber in erster Linie um die sogenannten „Neuen Medien“; hier istOrientierung angesagt. Vor dem Hintergrund des Übergangs von derDienstleistungsgesellschaft zur Mediengesellschaft handelt es sichum ein äußerst aktuelles Thema – selbst für eine Fachhochschule fürden öffentlichen Dienst. Welchen Stellenwert hat das Thema im

Land; wie geht die Fachhochschule selbst damit um?

Im Editorial geht Staatssekretär Horst Westerfeld, der Bevoll-mächtigte der Landesregierung für E-Government und Informations-technologie, besonders auf das Hessenportal mit seinen aktuellenMöglichkeiten ein. Es stellt den Einstieg zum „Integrierten Verwal-tungsarbeitsplatz“ dar, indem unter einer einheitlichen Benutzerober-fläche personenbezogene Informationen sowie Fachanwendungenund Prozesse zusammengeführt werden.

Die Bedeutung von E-Government für das Land erläutert Fried-rich Ebner, Leiter der entsprechenden Abteilung im Innenministerium.Er macht deutlich, dass die Bedeutung von Informations- und Kom-munikationstechnologien in der Verwaltung höher denn je ist. Es gehtum die wachsenden Anforderungen von Unternehmen und Bürgernan eine serviceorientierte Verwaltung. Die Verschlankung von Arbeits-abläufen, die Beschleunigung der Informationsvermittlung sowie dieübergreifenden und medienbruchfreie Bearbeitung von Vorgängensind dabei grundlegend. Ein Wandel des Verwaltungsdenkens und derVerwaltungskultur ist insoweit angezeigt. Die ganzheitliche Moder-nisierung der bestehenden Strukturen und die Optimierung deretablierten Geschäftsprozesse stehen im Vordergrund.

Mit der Medienkompetenz an der VFH befasst sich Dr. GabrieleSchaa. Handlungs- und Beurteilungsfähigkeit in unterschiedlichenakademischen Tätigkeitsfeldern wird von der Lehre erwartet und sollden Studierenden vermittelt werden. Dabei ist der Medieneinsatz einwesentliches Hilfsmittel. Gerade in den Bachelor-Studiengängen istfür das betreute Selbststudium der Einsatz von geeigneten Medienunverzichtbar. In einem weiteren Beitrag wird auf die vielseitigen Ein-satzmöglichkeiten der interaktiven Whiteboards eingegangen, indenen die Funktionen von Tafel, Computeranwendungen, Beamer,Internet, CD-ROM und DVD zusammengeführt werden.

ILIAS ist die e-Learning Plattform der VFH, sie fördert ein selbstgesteuertes, anwendungsorientiertes und kooperatives Studium; siebietet hohe Flexibilität im Hinblick auf Zeit, Ort und Geschwindigkeitdes Lernens; sie bereitet auf lebenslanges Lernen im Berufsleben

Instrumente des Wandels

Medienkompetenz

Neue Medien –neues Glück

Interaktive Whiteboards

ILIAS

VFH im Hessen Portal

CampusNet

1/09April 2009

ISSN 1432-8518 weiter auf S. 2

Schwerpunktthema:

Medien

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vor. Dr. Werner Steffen schildert den Aufbau und die Ausgestaltung dieserPlattform, deren Nutzungskonzept eine Kooperation von Fachhochschulendes öffentlichen Dienstes zugrunde liegt. Damit kann Präsenzstudium unter-stützt und virtuelles Studium sowie Blended Learning ermöglicht werden.

Ein weiterer Beitrag macht darauf aufmerksam, dass die Webseiten derVFH seit Anfang des Jahres im Hessen Portal präsentiert werden; die dafürmaßgeblichen Gründe werden erläutert.

Außerdem erfolgt eine Auseinandersetzung mit den möglichen negativenAuswirkungen der neuen Medien – wie z. B. Überflutung mit Informationen,Stress und Zeitdruck – und wie man dem begegnen kann.

Letztendlich wird auch das künftige Informations- und Kommunikations-system für Studium und Lehre, CampusNet, vorgestellt, das integriert undprozessorientiert Informationen, Daten und Abläufe auf einer einheitlichenBenutzeroberfläche zusammenführen wird.

Neben dem Schwerpunktthema enthält diese Ausgaben einen Beitragüber ein Forschungsprojekt der Polizei; dabei geht es darum, ob bereits in derFahrschule ausreichend über polizeiliche Fahrzeugkontrollen informiert wirdund wie hier eine Optimierung erreicht werden kann.

Über die Erstellung seines Lehrfilms im Studienfach Kriminalistik zuPflanzen- und Bodenspuren berichtet Rainer Struth, Kriminaldirektor a. D. undFachhochschullehrer im Ruhestand.

Eine besonders bemerkenswerte Veranstaltung für die VFH war auch indiesem Jahr wieder die Verleihung des Annette-von-Harbou-Förderpreises,mit dem Diplomarbeiten im Fachbereich Verwaltung ausgezeichnet werden,die besonders praxisrelevante und innovative Vorschläge aufzeigen, die sichan der gesellschaftlichen Verantwortung orientieren. Die mit dem erstenPreis ausgezeichnete Arbeit hat den Titel: „E-Government im Bereich sozialerDienstleistungen – Nachfrageorientierte Gestaltung der Rahmenbedingun-gen für ein Online-Antragsverfahren zur Beantragung von Landesblindengeldund Blindenhilfe in Hessen.“ Damit schließt sich der Kreis zum Eingangserläuterten Schwerpunktthema Medien.

GÜNTHER SCHEFFERKanzler

Inhaltsverzeichnis

Medien 1Günther Scheffer

Editorial 3Horste Westerfeld

Instrumente des Wandels 4Friedrich Ebner

Medienkompetenz 6Dr. Gabriele Schaa

Neue Medien – neues Glück 8Dr. Clemens Lorei

SMART Board 10Dr. Gabriele Schaa

Die e-Learning Plattform ILIAS® 12Dr. Werner Steffen

Die VFH im Hessen Portal 14Dr. Frank Gloystein

Pflanzen- und Bodenspuren 16Rainer Struth

Verabschiedung von Polizei-vollzugsbeamten nachAfghanistan 18Peter Schmidt

Polizeiwissen auf einen Blick 18Klaus Strittmatter

CampusNet –Kickoffveranstaltung 19Günther SchefferDr. Frank Gloystein

Annette von Harbou 21Günther Scheffer

Forschungprojekt „Fahrschulen und Fahrzeug-kontrollen der Polizei“ 22Dr. Clemens Lorei, Gerhard Wittig, Stefan Meyer, Gunnar Stiegler

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HORST WESTERFELDBevollmächtigter für E-Government

und Informationstechnologie

Im Internet bietet das Hessenportal denzentralen Einstieg zu umfangreichen Infor-mationen und Services des Landes Hessen.So können Bürger, Wirtschaft und Ver-waltung über das Hessenportal auch aufpersonalisierte Informationen zugreifen unddadurch verwaltungsbezogene Arbeitspro-zesse beschleunigen.

Das Hessenportal zählt mit seinem Inter-net- und Intranet-Auftritt bereits zu denneuen Medien. Insbesondere die zukünftigeStartseite des interaktiven Intranets, die eineallgemeine und personalisierte Benutzer-oberfläche zur Verfügung stellt, bietet einenumfassenden Zugriff auf die notwendigenInformationen, integrierte Fachanwendun-gen sowie Systeme zum Wissensaus-tausch (Wikis und Foren) und zur Weiter-bildung (E-Learning), die für die Arbeit derLandesmitarbeiter notwendig sind.

Die Personalisierung (gemäß einer Rolle)im Intranet ermöglicht eine individuelleZusammenführung aller für den Mitarbeiterwesentlichen Informationen über die neueStartseite. Dabei werden die Informationenaus drei Verwaltungsebenen zusammenge-führt: Ressortübergreifende Informationenbzw. Informationen von landesweiter Be-deutung werden, in Abhängigkeit vom je-weiligen Benutzer, automatisch mit ressort-spezifischen Informationen zusammenge-fügt. Zusätzlich werden die Zugänge zuDatenbeständen mit Informationen derDienststellen ergänzt. Darüber hinaus bestehtfür die Landesmitarbeiter die Möglichkeit,

eine Zugehörigkeit zu speziellen Fachrollenund damit für sie interessante Fachinforma-tionen festzulegen. Diese werden ressort-übergreifend angelegt und bilden die Basisfür eine übergreifende Zusammenarbeit.

Neben der personalisierten Darstellungvon Informationen sind auf der Startseite imIntranet auch Kommunikations- und Kollabo-rationswerkzeuge verfügbar: die direkteAnzeige des individuellen Outlook-Postein-gangs wird durch Werkzeuge zur virtuellenZusammenarbeit der Landesmitarbeiter wieTeamräume, schwarzes Brett oderWissensdatenbanken (Wikis) ergänzt.

Neben den personalisierten Informatio-nen, den Werkzeugen der Zusammenarbeitund Kommunikation sind als weiterer Punktauch der direkte Zugriff auf die Fachanwen-dungen und Querschnittsprozesse über dieStartseite des Intranets zu nennen. Hierzugehört beispielsweise die direkte Anzeigeder Mitteilungen aus dem Arbeitskorb desDokumentenmanagementsystems HeDok.Auch der direkte Zugriff auf Fach- und Ver-waltungsanwendungen wie beispielsweisedas Online-Fortbildungsprogramm sind überdie Intranet-Startseite möglich.

Der Internetauftritt des Landes soll kurz-fristig um eine integrierte E-Recruiting-Platt-form ergänzt werden. Bewerber erlangeneinen Überblick über die zu besetzendenStellen des Landes und können sich onlinebewerben. Die dahinter liegenden Prozesseder Verwaltung werden dahingehend ange-passt, dass Bewerbungen umgehend an diebearbeitenden Stellen weitergeleitet undzügig bearbeitet werden können

Mit der Zusammenführung von per-sonenbezogenen Informationen sowieFachanwendungen und Prozessen untereiner einheitlichen Benutzeroberfläche stelltdas Hessenportal den Einstieg zum „Inte-grierten Verwaltungsarbeitsplatz“ dar. DerIntegrierte Verwaltungsarbeitsplatz verein-facht für die Landesmitarbeiter den Zugriffauf die im jeweiligen Arbeitsschritt not-wendigen Informationen, Funktionen undFachverfahren in der Zusammenarbeit mitKunden, Bewerbern und anderen Mitarbei-tern und vermeidet dabei weitestgehendSystem- und Medienbrüche.

Editorial

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Instrumente des WandelsDie Bedeutung von E-Government für Hessen

Ärmelschoner, Amtsschimmel undAktenstaub? Trotz weit verbreiteterKlischees zur Arbeitsweise der Ver-waltung wird niemand ernsthaftbezweifeln, dass der öffentlicheDienst ein wesentlicher Garant fürdie Qualität und die Lebendigkeiteiner funktionierenden Demokratieist. Zugleich aber wird niemand auf-richtig in Frage stellen, dass einen-gende und veraltete Strukturen,starre Zuständigkeitssilos undunflexible Dienstzeiten ein Hinder-nis bei der Bewältigung zukünftigerAufgaben sind.

Ausgangslage

Wachsende Anforderungen vonUnternehmen und Bürgern an eineserviceorientierte Verwaltung, ge-sellschaftliche und wirtschaftlicheVeränderungen sowie der steigen-de Kostendruck stellen das LandHessen vor immer weiter zuneh-menden Herausforderungen.

Durch den demografischenWandel werden nach Angaben desBundesinnenministeriums in dennächsten zehn Jahren 35% derBeschäftigten im ÖffentlichenDienst in den Ruhestand gehen.Einhergehend mit dem allgemeinenRückgang des Arbeitskräftepoten-zials wird es für die Verwaltungimmer schwieriger werden, qualifi-ziertes Personal in ausreichenderMenge zu gewinnen. Die Rationali-sierung von Verwaltungsvorgängenstellt damit nicht nur eine Anforde-rung durch die Kunden, sondernauch eine kosten- und personalwirt-schaftliche Notwendigkeit dar.

Unter diesen Randbedingungenkann der Wirtschaftsstandort Hes-sen im Wettbewerb der Länder undder Regionen nur dann nachhaltiggefördert und Bürgern und Unter-nehmen ein besserer Service gebo-ten werden, wenn sich die Landes-und Kommunalverwaltung auf ihreKernaufgaben, z.B. im Bereich derBildung, der Inneren Sicherheit und

der Daseinsvorsorge, konzentrierenkann.

Diese Konzentration kann nurdurch konsequente Entlastungs-maßnahmen für die einzelnen Ver-waltungsbereiche, durch die Ver-schlankung von Arbeitsabläufenund die Beschleunigung der Infor-mationsvermittlung sowie die Ver-waltungsebenen übergreifende undmedienbruchfreie Bearbeitung vonVorgängen erfolgen. Damit könnenkürzere Bearbeitungszeiten, mehrTransparenz sowie nachvollziehbareVerwaltungsabläufe geschaffen, derAnteil an interner Selbstverwaltunggesenkt und somit alle Ressourceneffizienter eingesetzt werden.

Mit der konsequenten Um-setzung von organisatorischenMaßnahmen in Verbindung mit derEinführung und Nutzung von Infor-mationstechnik kann eine zukunfts-orientierte und Anforderungengerecht werdende Verwaltungerreicht werden. Neben den organi-satorischen und technischen Maß-nahmen wird auch die Akzeptanz-und Kompetenzförderung auf allenVerwaltungsebenen ein wesent-licher Erfolgsfaktor sein. Die Durch-setzungsfähigkeit der notwendigenMaßnahmen über Ressort- und Ver-waltungsgrenzen hinweg erfordertein hohes Maß an Engagementseitens der Politik sowie funktionie-rende Entscheidungsstrukturen aufhoher Verwaltungsebene.

Was hat sich bereits getan?

Schon im Jahr 2003 wurde eineumfassende Optimierung und Neu-gestaltung der internen IT-Struk-turen angestoßen.Aufbauend auf dem Hessen Corpo-rate Network, einer Infrastruktur fürdie Hessische Landesverwaltungzur einheitlichen sowie fach- undorganisationsübergreifenden Kom-munikation mit ca. 50.000 ange-schlossenen Arbeitsplätzen, wurdendie folgenden IT-Basisdienste einge-

führt, von denen landesweit alleRessorts und Dienststellen profi-tieren:■ Zentrale E-Mail-Plattform mitlandesweit einheitlicher E-Mail-Soft-ware■ Zentraler Verzeichnisdienst

(Hessen Active Directory), der mitgeringem Aufwand die Suche nachE-Mail-Adressen und Telefonnum-mern aller Mitarbeiter der Landes-verwaltung ermöglicht■ Hessen-Portal, eine E-Govern-ment-Plattform, die den zentralenund einheitlichen Zugriff auf alleInformationen und Dienste des Lan-des einerseits für die Mitarbeiter ineinem Intranet, als auch für dieKunden im Internet ermöglicht.■ Dokumenten-Management-

System, das die bisherige manuellund per Papier durchgeführteAktenführung vollständig elektroni-fiziert, die Durchlauf- und Bearbei-tungszeiten verringert und Transpa-renz schafft.

Mit diesen Bausteinen wurde inden Bereichen IT-Architektur, -Stan-dards und -Methoden eine guteAusgangsbasis für die demogra-fischen, organisatorischen undtechnischen Herausforderungender nächsten Jahre geschaffen, dienun ausgebaut werden muss.

Wohin geht der Weg?

Umfragen zeigen, dass die Entwick-lungen im Bereich E-Government inHessen zwar die internen Struktu-ren verändert und modernisierthaben, die Bürger und Unterneh-men aber bislang kaum davon profi-tieren. Ebenso ist in vielen Verwal-tungsbereichen das Verständnis füreine kundenorientierte Verwaltungund die Rolle des E-Governmentsnoch wenig ausgeprägt.

In der beginnenden Legislatur-periode wird es daher vor allemdarum gehen, den Schwerpunkt aufdie Anpassung der Verwaltungs-prozesse mit dem Ziel einer

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umfassenden Einbeziehung vonBürgern und Unternehmen zusetzen.

Beide Gruppen (Bürger undUnternehmen) sollen künftig überelektronische Schnittstellen mit derVerwaltung in Kontakt treten undebenfalls über diesen Weg überEntscheidungen informiert werden.Damit entfällt der bisherige unein-heitliche, langwierige und kompli-zierte Prozess des papierbasiertenKontaktes zwischen der Verwaltungund ihren Kunden.

Aufbauend auf der IT-Infrastruk-turbasis und den grundlegendenVorgehensmodellen werden dabeidrei Schritte auf dem Weg zu einermodernen Verwaltung eingeschla-gen:

1. Ausbau und Entwicklung der

IT- und Organisationsbasis

Die bestehenden IT-Infrastrukturenund IT-Maßnahmen müssen ver-ankert und basierend auf demkünftigen Bedarf von Verwaltung,Bürgern und Wirtschaft weiter aus-gebaut werden. Dazu gehören:■ die strategische Steuerung inden Bereichen Informations- undKommunikationstechnologie, Orga-nisation, Haushaltswesen undPersonalverwaltung■ die nachhaltige Förderung vonTransparenz und die Optimierungdes Ressourceneinsatzes■ die weitere Steigerung derEffizienz und Effektivität■ die Berücksichtigung ökolo-gischer Forderungen (u. a. Green-IT,Telearbeit)■ die Förderung von Interopera-bilität und Kommunikation überVerwaltungsebenen und Landes-grenzen hinweg

2. Prozessanpassung

Um Bürger und die Wirtschaft anden Verwaltungsprozessen zu be-teiligen, ist eine Anpassung derinternen Verwaltungsprozesse undder unterstützenden IT-Strukturennotwendig. Entscheidend dafür istein ganzheitlicher Betrachtungsan-satz der Bereiche E-Government,Informationstechnik, Organisation,

Personal und Haushalt, die zeitlichund sachlich in Einklang gebrachtwerden müssen. Dabei muss alsGrundlage allen Handelns nebenden wirtschaftlichen Größen vorallem der Kundennutzen im Mittel-punkt stehen.

In der Konsequenz bedeutetdies einen Wandel des Verwal-tungsdenkens und der Verwaltungs-kultur. Dabei steht nicht nur – imRahmen der rechtlichen Möglich-keiten - eine bessere Kooperationzwischen den Verwaltungen undVerwaltungsebenen im Vorder-grund. Für eine flexible und effizien-te Verwaltung müssen auch dieStrukturen innerhalb der Verwaltungoptimiert werden.

Wirkung und Wahrnehmungsind dabei stetig zu überprüfen. Nurso besteht die Möglichkeit, dieknappen und immer knapper wer-denden personellen und finanziellenRessourcen zielgerichtet einzu-setzen.

Zu den Faktoren für eine erfolg-reiche Umsetzung gehört dasBekenntnis der Entscheidungs-träger in Politik und Verwaltung zumE-Government sowie ein ent-sprechendes finanzielles Engage-ment, um die ganzheitliche Moder-nisierung der bestehenden Struk-turen und die Optimierung vonetablierten Geschäftsprozessenvorantreiben zu können. Aktive Mit-arbeiterförderung und geeigneteFort- und Ausbildungsangebote zuChancen, Nutzen aber auch zuRisiken von E-Government-Maß-nahmen fördern die Bedeutung derMaßnahmen, die Transparenz unddie Anerkennung in der Ver-waltung.

3. Schnittstellen für Bürger und

Wirtschaft

Die Steigerung der Online-Verfüg-barkeit von E-Government-Dienstenist ein wichtiger Baustein, um dieServiceorientierung des öffent-lichen Sektors spürbar zu verbes-sern. Ohne einen wahrnehmbarenNutzen für Bürger und Wirtschaftwerden die Kunden der Verwaltungjedoch keine E-Government-Ange-

bote annehmen. Hier gilt es, durcheinfache Anwendungen, durch ein-fache Sprache und durch ge-eignetes Marketing zum einen denBekanntheitsgrad zu steigern undzum anderen den Mehrwert für denKunden sichtbar zu machen.

Zusammenfassung

In Zeiten des Wandels sind tradierteVorgehensweisen kein Garant fürQualität und Zukunftsfähigkeit.Reformen im öffentlichen Dienststellen eine finanzwirtschaftlicheNotwendigkeit dar. Vor diesemHintergrund ist die Bedeutung vonInformations- und Kommunikations-technologien in der Verwaltunghöher denn je. Wer diese Instru-mente zu nutzen weiß, kann dievielfältigen Potenziale für Innovatio-nen und Effizienzsteigerung aus-schöpfen und damit als wesent-licher Faktor zu einem attraktivenLebens- und WirtschaftsstandortDeutschland beitragen. Hessen hatdies früh erkannt und die Innovationin der Verwaltung zum strate-gischen und politischen Ziel erklärt.Hiervon profitieren alle – Bürgerin-nen und Bürger, Wirtschaftsunter-nehmen und auch die Beschäftigtenauf sämtlichen Ebenen der Landes-verwaltung.

FRIEDRICH EBNERLeiter der Abteilung für E-Government

und Verwaltungsinformatik im HessischenMinisterium des Innern und für Sport,

Wiesbaden

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Medienkompetenz

Medienkompetenz gehört heute zu den

Schlüsselkompetenzen.

Gemeint ist mit Schlüsselkompetenz dasZusammenspiel von Wissen und ent-sprechendem Handeln – also das Können,das langfristig wichtig ist, um sich fort-während neuen Situationen anpassen und bestehendes Wissen darauf übertragenzu können. Medienkompetenz könnte mandefinieren als Kompetenz, mit Mediensachkundig, sozial verantwortlich undreflektiert umgehen zu können. Sie umfasstdas Wissen und Anwenden heutigerMedien und Mediensysteme, darüberhinaus die Fähigkeit, sich in neue Medienselbstständig einarbeiten und sie für dieeigenen Zwecke effektiv nutzen zu können.Medienkompetenz ist also eine Kompetenz,die wir unseren Studierenden vermitteln –ist unser Beitrag zu ihrem Lebenslangen-Lernen-Können.

Medienkompetenz ist auch Teil der Lehr-

kompetenz.

Unter Lehrkompetenz werden vor allem dieKompetenzarten Planung-, Vermittlung-,Methoden-, Beratung- und Qualifizierungs-kompetenz gefasst. Eine gut ausgebildeteMedienkompetenz bei Lehrenden benötigen

wir also zwei-fach: Für die aka-demische Ver-mittlung dieserKompetenz undin der Lehreselbst, also demEinsatz von Medienunter methodisch-d i d a k t i s c h e mAspekt. Ange-sprochen sind da-mit alle Lehren-den, nicht nurdiejenigen, diebei uns „Arbeits-methodik“ lehren.Medienkompe-tenz im Hoch-

schulbereich beinhaltet Handlungs- undBeurteilungsfähigkeit in unterschiedlichenakademischen Tätigkeitsfeldern von For-schung, Lehre und Entwicklung (Wedekind 2004).

Traditionelle und neue Medien in der

Lehre

Traditionelle Medien sind Lehrmittel, die inder Regel das gesprochene Wort durch wei-tere Sinneseindrücke unterstützen. Dazugehören z. B. Folien, Tafelbilder, Flipchart-bild, Metaplan, Arbeitsblätter und Skripte,Nachschlagewerke, Lehrbücher, Gesetze-stexte, auch Filme, Radio und Kassetten.

Neue Medien sind digitale, computer-unterstützte Medien z. B. wie Mindmap-ping, Präsentationen mit Powerpoint, SmartBoard (siehe S. 10, 11), Internet, Such-maschinen, Lernpattformen wie ILIAS.

Medieneinsatz an der VFH

2004/2005 hat die VFH Pilotprojekte in bei-den Fachbereich zur Evaluation der Lehredurchgeführt. Die Studierenden des Grund-studiums beurteilten u. a., inwieweit derMedieneinsatz in dem Fach aus ihrer Sichthilfreich ist; zum damaligen Zeitpunkt wur-den als Beispiele Folien, Arbeitsblätter,Skripte – also traditionelle Medien – ge-nannt. In die Auswertung gingen über 3700Fragebogen des FB Verwaltung ein undrund 5300 Fragebogen aus dem FB Polizei.

Die Beurteilungsskala liegt zwischentrifft gar nicht zu (0) und trifft voll zu (4). ImFachbereich Verwaltung wurde ein Durch-schnittswert über alle Fächer des Grund-studiums von 2,6 erreicht, im FachbereichPolizei von 2,8. Das bedeutet grob, dasseine deutliche Mehrzahl der Studierendenüberwiegend mit dem Medieneinsatzzufrieden ist. Im Vergleich der Fachbereichezeigt sich, dass der Medieneinsatz im FBPolizei aus Sicht der Studierenden bessergelingt. Kann die Fachhochschule mitdiesen Werten zufrieden sein?

Wie bei allen Evaluationen ist es gut,wenn man einen weiteren Vergleichs-maßstab hat, um die Ergebnisse zu inter-pretieren. Ein solcher Vergleich wurdedurch eine Studie der Experten für Evalua-tion und Qualität im ehemaligen Benchmar-kingclub der Fachhochschulen für denöffentlichen Dienst ermöglicht. In diese Stu-die gingen rund 35.000 Fragebogen aus sie-ben Fachhochschulen ein. Die Abbildungzeigt den Vergleich (2004/2005) mit anderenHochschulen des öffentlichen Dienstesbzw. Fachbereichen.

0 0,5 1 1,5 2 2,5 3 3,5 4

Sachsen-Anhalt, FB Polizei

NRW FB Polizei

Schleswig-Holstein FB Verwaltung

Schleswig-Holstein FB Polizei

VFH FB Polizei

NRW FB Verwaltung

Berlin FB Polizei

Bremen FB Polizei

VFH FB Verwaltung

Durchschnittliche Beurteilung der Studierenden aus unterschiedlichenFachhochschulen zum Einsatz von Medien (2004/2005)

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Durch diesen Vergleich zeigt sich, dassdie VFH aus der Sicht ihrer Studierenden imFachbereich Verwaltung zusammen mitBerlin und Bremen den schlechtesten undder Fachbereich Polizei der VFH mittlerenPlatz erreicht hat. Wir können uns dies-bezüglich also verbessern.

Veränderungen und Verbesserungen der

Lehre durch digitale Medien

Fehlende Medienkompetenz bei den Lehren-den führt dazu, dass vor allem digitale Mediennur begrenzt und in bekannten Szenarieneingesetzt werden – oder gar nicht. Das heißtfür die Hochschule: Wenn wir Veränderun-gen und eine Verbesserung der traditionellenLehre erreichen wollen, müssen Lehrendeauch auf die Arbeit mit digitalen Medien vor-bereitet und bei ihrer Arbeit begleitet wer-den. Wer sich im Umgang mit neuenMedien unsicher fühlt, wird sie eher nichteinsetzen. Auch sollte die Bereitstellung derneuen Medien von Seiten der Hochschulekomfortabel sein: Die Motivation, Medien ein-zusetzen, schwindet auch, wenn man unterden Tisch kriechen muss, um Stecker zu finden.

Methodisch-didaktische gute Lehre

nutzt Medien

Die Expertengruppe Evaluation und Qualitäthat in ihrem Bericht 20081) auch die Medien-kompetenz angesprochen. Evaluations-ergebnisse geben einige wichtige Antwor-ten auf die Frage „Was macht gute Lehreaus?“: In aller Regel richtet sich die Kritikvon Studierenden auf methodisch-didakti-sche Defizite der Lehrenden; die fachlicheKompetenz wird selten bezweifelt. Ein ent-scheidender Erfolgsfaktor für die Akzeptanzder Lehre ist eine klare Strukturierung derLehrveranstaltungen einschließlich genauerVerortung im jeweiligen Curriculum. Speziellzeigt sich, dass eine Verbesserung derTransparenz des Aufbaus von Lehrveran-staltungen – durch Medieneinsatz unter-stützt – zu einer deutlich positiveren Bewer-tung durch die Studierenden führt. DieExperten weisen darauf hin, dass es insbe-sondere in den neu eingeführten Bachelor-Studiengängen darauf ankommen wird,geeignete Medien für das betreute

Selbststudium zu entwickeln und dieEigenaktivität der Studierenden zu stärken.In diesem Zusammenhang■ gewinnen neue Formen der Kommuni-kation zwischen Lehrenden und Studie-renden zunehmend Bedeutung,

■ ist die systematische Einbeziehung derEigenaktivität der Lernenden durch entspre-chende Angebote (Lernplattformen, Wikis)zu fördern, ■ ist eine dringend benötigte Entlastungbei den umfangreichen Leistungs-nachweisen durch internetbasiertePrüfungsmöglichkeiten zu realisieren.

Mehr digitale Medien in der Hochschul-

lehre

Wer (mehr) digitale Medien in der Hoch-schullehre einsetzen will oder sich einenÜberblick über die Möglichkeiten ver-schaffen will, sollte einmal bei e-teaching.org vorbeischauen. Das Infor-

mationsportal dient als Selbstlernangebotoder als Baustein für hochschulspezifischeQualifizierungs- und Medienentwicklungs-strategien.

Workshops an unserer Hochschule zumErfahrungsaustausch mit den Medien, dieuns zur Verfügung stehen und praktischeBeispiele zum Einsatz von Medien in derLehre können einen wichtigen Beitrag dazuleisten, dass Lehrende Medienkompetenz(weiter-) entwickeln. Das reicht aber sicher-lich nicht aus: Hilfreich wäre ein „Medien-kompetenzzentrum“, durch das die Lehren-den didaktische und technische Unterstüt-zung erfahren. Auch die Weiterbildung imBereich digitaler Medien durch externeInstitutionen sollte forciert werden.

DR. GABRIELE SCHAAFB Verwaltung, Mühlheim

1) Vgl. Bericht der Expertengruppe Evaluation und Qualität(Fachhochschulen für den öffentlichen Dienst) 2008. Onlineim Internet: www.vfh.hessen.de > Service > Qualitäts-management > Evaluationen

Vermittlung von Medienkompetenz: VFH-Studierende im IT-Saal

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Neue Medien – neues GlückAlles neu macht der Mai: Während dieersten Tage im Wonnemonat häufig (aufGrund der wetterlichen Nähe zum April) nurzögerlich Begeisterung wecken, ist meistMitte Mai doch eine jahreszeitliche Hoch-stimmung zu finden, um dann gegen Endedes Monats in das erste Stöhnen über dieanhaltenden „schönen“ Temperaturen zuweichen. Wie mit dieser Jahreszeit verhältes sich mit vielem, was neu ist: ZunächstZögern, dann Begeisterung und schließlichErnüchterung. So verhält es sich auch mitden so genannten neuen Medien: Waszunächst nur von ein paar „Freaks“ an Unisund Computerverrückten zu Hause genutztwurde, entpuppte sich als die Revolutionder Jahrtausendwende: Das Internet wan-delte die Informations- und Kommuni-kationswelt und löste Begeisterung aus.Mittlerweile macht sich aber auch Ernüch-terung breit: Nicht nur nach gescheitertenInternetmärkten und Start-up-Flopps son-dern auch in der alltäglichen, klassischen(Arbeits-)Welt sind die Folgen der neuenMedien angekommen: Die viel gerühmteund mit Faszination bewunderte allgegen-wärtige Informations- und Kommunikations-vielfalt und -freiheit verlangt nun ihrenTribut. Neben neu entstandenen krankhafteZüge annehmendem Verhalten (Spiele,Chatten und Parallelexistenzen in virtuellenWelten) wandelt sich das traumhafte Infor-mations- und Kommunikationsangebote fürmanche zum Alptraum: Die Informations-flut, die zusätzlich zu den alten Medien, dieja nicht wegfallen, durch die neuen Medienvia Computer in die Zimmer schwappt,droht massive elektronische „Wasserschä-

den“ an. Die massenhaften Informationenund Kommunikationen wollen ver- und bear-beitet werden.

Die Situation

Fast jeder und alles ist im Netz – ob realePerson oder Gemeinschaft (Verein, Stadt,Gemeinde, Club, Unternehmen, Organisa-tion). (Fast) alle Informationen sind jederzeitüberall zugänglich. Doch damit ist eineInformierung nicht sichergestellt. Wersuchet, der findet. Sicherlich gilt dies auchhier. Aber was findet er hier? Vor allem eineMasse an Informationen. Aber auch dierelevante? Wer kann und will sich – zu malmit Zeitdruck – die Mühe machen und alle inder Suchmaschine zu einem Suchbegriffgelisteten Fundstellen zu sichten und auchzu bewerten und dann nach akribischerBearbeitung die richtige Information zu ver-wenden? Dann vielleicht auf die vermeint-lich besten d. h. ersten Treffer verlassen?Wie wurden diese denn die Top-Treffer?Platz gekauft oder durch findige Platzier-software „erarbeitet“? Somit hat sich diegesuchte Information von der Nadel imHeuhaufen zur Nadel im Nadelhaufengewandelt (siehe Abbildung unten links).

Dabei hat das InformationsmediumInternet gegenüber seiner Verwendung alsKommunikationsmedium noch einen Vor-teil: Es muss aktiv und die darin enthalteneInformation willentlich aufgesucht werden.Dies ermöglicht einerseits bei Überforde-rung konsequenzloses abzubrechen undmacht ein Ignorieren in gewissem Maßemöglich (bis dies auffliegt mit Verweis:Information war doch im Netz zu finden!).Andererseits lässt diese aktive Informa-tionssuche das Kontrollgefühl des Nutzersaufrechterhalten. Dieses Kontrollgefühl istzentral für Stresserleben.

Anders sieht es da beim neuen Kommu-nikationsmedium E-Mail aus. Hier kann sichschon einmal das Gefühl des „Ausgeliefert-Seins“ einstellen. Das Eintreffen nichterwarteter Kontaktbemühungen ist außerdurch Abschalten nicht aufzuhalten. Undauch dann laufen die Mails auf und wartennur darauf, dass die E-Mail-Software wiederonline ist. Ein „Abschalten“ also immer nurein Aufschieben sein kann mit der Konse-quenz, dass sich dann auch einiges aufge-staut hat.

Nachfrage

Bedarf

Angebot

Verhältnis von Informationsangebot, -nachfrage und -bedarf(nach Moser, Preising, Göritz & Paul, 2002, S. 17)

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Dieses Gefühl der Informationsflut jasogar Überflutung ist nicht eine persönlicheSchwäche einiger Technik-Verdrossener,sondern scheint immer mehr auch interna-tional von Bedeutung zu sein: Als Folge derProblematik z. B. gründeten u. a. Microsoft,Intel, Google und IBM am 15. Juli 2008 die„Information Overload Research Group“(www.iorgforum.org), die sich der Reduzie-rung des Informationenüberflusses widmet.Sie sieht in der elektronischen Informa-tionsflut „a problem that diminishes theproductivity and quality of life of knowledgeworkers worldwide“.

Die Ursachen

Die Ursachen für die Informationsflut sindsicherlich zahlreich. Dabei helfen jedochplakative Schlagworte wie Informations-gesellschaft nicht bei der Problemlösung.Vielmehr ist auf organisationaler und per-sönlicher Ebene nach Faktoren zu suchen,die dann auch im Umkehrschluss bearbeit-bar sind. Zunächst ist hier sicherlich die Ein-fachheit und Möglichkeit ein bedeutenderBereich: Häufig werden Informationenbereitgestellt, aufgearbeitet und verbreitetnicht aus einer Notwendigkeit heraus, son-dern weil es möglich und so einfach ist.Ebenso entstehen auch keine direktensichtbaren Kosten, die ein quasi-automati-schen verschicken bremsen könnten (inter-essant wäre, wie viele „Fun-Mails“ an wieviele Personen weitergeleitet würden,wenn der Sender für jeden Empfängereinen kleinen Geldbetrag bezahlen müsste).Ein nicht zu vernachlässigender Punkt dürf-te auch die Verantwortungsablehnung sein.Denn wenn man einfach alle informiert undalles weitermeldet, kann man sich immerdarauf berufen, dass andere davon Kenntnishatten. Letztlich fehlen aber auch häufignoch die entsprechenden elektronischenUmgangsformen, wie sie für klassischeKommunikationsarten etabliert sind.

Die Folge

Die Folge der Informationsflut ist einfach alsStress zu bezeichnen. Wesentliche Aus-löser sind hier Überforderung und Störungdes Arbeitsablaufes. Als Konsequenz ergibtsich einerseits eine psychische Belastung.Es entsteht Angst vor Urlaub bzw. Krankheit(nicht davor, sondern vielmehr von der Rück-kehr davon und der damit gesammeltenMenge an Nachrichten). Die Unmittelbarkeitdes Mediums schafft Zeitdruck. Die Menge

der Mails frisst einen enormen Arbeitszeit-teil, der vielleicht noch nicht systematischeingeplant wurde. Der mit dem Mediumverbundene Kontrollverlust löst selbst Stressaus. Dieser Kontrollverlust stellt sich einwegen fehlender Planbarkeit des Eintref-fens von Nachrichten mit unvorhersehbarerPriorität (bei der klassischen Post meist zueinem festen Zeitpunkt einmal am Tag).Weiterhin wird durch „digitalem Zeitstem-pel“ das Engagement dokumentiert (spätoder früh, am Wochenende, etc.). Nebendiesen Belastungen führt die Menge auchzu Nicht-Beachtung wichtiger Informatio-nen, da die notwendige Selektion der Nach-richten hin und wieder ihren Tribut fordert.

Die Lösung

Die Menge an Informationen z. B. durch E-Mails ist nicht der Schuldige für eineÜberlastung. So zeigen Studien (Dabbish & Kraut, 2006), dass für eine Überforderungder Umgang mit dem Medium entschei-dend ist. Dies macht Hoffung, weil Lösun-gen ohne Zeitsprung in die Vergangenheitmöglich erscheinen. Diese setzen an derOrganisation und auf persönlicher Ebenean. Eine Organisation muss sich dabei einesgeschickten Informationsmanagements be-dienen und entsprechende Regeln aufstellen(z. B. Verteiler genau überprüfen; Redun-danzen vermeiden – hier z. B. E-Mail-Vertei-ler und gleichzeitig Umlaufordner; Strukturvon Informationen – hier z. B. Betreff,Inhaltsverzeichnisse vor ausführlichen Inhal-ten etc.). Weiterhin sind entsprechendetechnische Maßnahmen zu nutzen. Hiersollte geeignete Software Verwendung finden.Aber auch die Erwartungen u. a. hinsichtlichder Erreichbarkeit sollten geprüft werden.

Auf persönlicher Ebene ist der Umgangmit dem Medium zu schulen (wo finde ich dierelevanten Informationen, wie selektiere undfiltere ich, wie sortiere und lege ich ab, wannmaile ich, wann telefoniere ich besser). Esist zu prüfen, welche Erreichbarkeit sinnvollist (Abfrage der Mail einmal pro Tag oderständig). Ebenso muss der einzelne in dieVerantwortung gezogen werden und ent-sprechende Kommunikationsettikette ent-wickeln und beherzigen (gezielt und nicht„an-alle“ mailen, nur wichtige Infos und nichteinfach alles – insbesondere Witze – weiter-leiten; Informationen so strukturieren, dassder Empfänger sehr schnell selektieren kann).

DR. CLEMENS LOREIFB Polizei, Gießen

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SMART BoardDas SMART Board ist einegroße, berührungsempfindlicheProjektionsfläche – ein interakti-ves Whiteboard. In Verbindungmit einem Computer undeinem Beamer funktioniert dasSMART Board als riesigerComputerbildschirm, der vonLehrenden und Lernenden perFingerdruck bedient werdenkann. Lehrende und Studieren-de können nahezu alleComputeranwendungen bedie-nen oder Dateien öffnen. Diesgilt auch für Multimediaplattfor-men, Navigation im Internetoder das Abspielen von CD-ROMs und DVDs. Die Fingerdienen dabei als Maus oder als Stift. Wiebei einem Whiteboard können Stifte mitelektronischer Tinte in verschiedenenFarben benutzt werden, die unterhalb derProjektionsfläche liegen. Man schreibtdamit (oder dem Finger) über Anwen-dungen und kann die Ergebnisse für diezukünftige Verwendung und Betrachtungspeichern.

Durch die Arbeit mit einem SMARTBoard werden Lernende mit verschiedenenLernstilen gleichermaßen einbezogen. Esbietet Zugriff auf eine breite Palette vondigitalen Materialien und kann die Aufmerk-samkeit der gesamten Studiengruppe bün-deln. Mit dem zugehörigen Softwarepaketkönnen Lehrende gezielt auf die Bedürf-nisse von Lernenden mit verschiedenenHintergründen und Fähigkeiten eingehen.Die einfache Bedienung erweitert das

gesprochene Wort des Lehrenden, unter-stützt aber auch beim gruppenbezogenenLernen. Gemeinsam lernen, einfacher ver-stehen und mehr erreichen ist Ziel diesesMediums.

Das SMART Board in der Praxis

Das SMART Board wird an vielen Schulenund Hochschulen bereits mit Erfolg einge-setzt. Es gibt kein Fach, in dem es sich nichteignet. „Computerkram gehört in den Com-puterraum“ ist ein Vorurteil. So wie jederRaum mit Beamer ausgestattet ist, wirdzukünftig jeder Raum mit einem SmartBoard ausgestattet sein.

Z. B. kann eine Powerpoint Präsen-tation auf dem SMART Board gestartetwerden und die Präsentation interaktiv mitden Lernenden ergänzt werden. Alle Er-gänzungen lassen sich in der Präsentationspeichern und können als Lernmaterial zurVerfügung gestellt werden.

Ebenso kann ein Brainstorming durchge-führt werden und die Punkte durch Studie-rende am SMART Board zu einem Mind-Map entwickelt werden. Ein MindMap kann– zur Sicherstellung des Lernerfolgs ver-wandt – auch mit handschriftlichen Beiträ-gen ergänzt werden und erhält dadurcheinen individuellen Charakter; die Erinne-rung an die Lernsituation wird damitpräsenter.

Aus der Praxis mit SMART Boards wirdberichtet: Wenn man sich mit den Möglich-keiten des SMART Boards nur ein wenigauseinandersetzt, kommen plötzlich viele

Im Februar 2009

wurden in allen

Abteilungen der VFH

SMART Boards

installiert. Am

12.02.2009 trafen sich

Fachhochschullehr-

kräfte in der Abteilung

Gießen, um von der

Firma Generations zu

erfahren, welche

Möglichkeiten SMART

Boards in der Lehre

bieten.

IT-Lehrkräfte sollen in

den nächsten Monaten

in allen Abteilungen in

die SMART Boards

einführen.

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Ideen für den praktischen Einsatz. Dabeisollte man zuerst an die Visualisierungs-möglichkeiten des SMART Boards denkenund erst dann an die Computerunterstüt-zung. Was früher ein Tafelbild war und weg-gewischt oder fotografiert werden musste,kann jetzt gespeichert werden und alsLernhilfe unkompliziert digital verschicktwerden.

Erste Schritte mit dem SMART Boardzeigen die Bilder. In der Lehrveranstaltung„Lernprozesse und Ausbildung in derGruppe“ (Ausbildung der Ausbilder) wurdedas SMART Board erstmalig von Lehrendenund Studierenden in Mühlheim erprobt. Allewaren sich einig: Das Smart Board ist ein-fach zu bedienen, es macht Spaß und kann

eine Präsentation wirkungsvoll verstärken.Die Resonanz und Akzeptanz bei denStudierenden ist positiv.

Praxisberichte aus verschiedenen Lehr-

veranstaltungen

In der nächsten Zeit sollten wir LehrendePraxisberichte aus verschiedenen Fächernsammeln und uns gegenseitig über unsereVersuche informieren. Ein gelungener Ein-satz macht auch anderen Mut, das SMARTBoard zu verwenden. Damit können wir unsgegenseitig unterstützen, unsere Medien-kompetenz weiter zu entwickeln und dieLehre zu verbessern.

DR. GABRIELE SCHAAFB Verwaltung, Mühlheim

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e-Learning – warum?

Computer- und Informationstechnikhält Einzug in immer mehr Bereichedes täglichen Lebens und auch indie Lehre an Hochschulen undSchulen. Wir müssen erkennen,dass unsere Studierenden in dervirtuellen Welt nicht nur angekom-men sind, sondern in und mit ihrleben. Ein Verharren auf der Tafel-ebene in der Gutenberg-Galaxis istfür Dozentinnen und Dozentenheute keine Alternative mehr.

E-Learning bietet hervorragendeChancen die Lernkultur eines„anderen“ Lernens zu fördern:■ Es ermöglicht die Einführungvon Lernszenarien; dies kommtstärker selbst gesteuertem, an-wendungsorientiertem und koope-rativem Lernen in der Aus- und Fort-bildung entgegen.■ Es bietet eine hohe Flexibilitätim Hinblick auf Zeit, Ort undGeschwindigkeit des Lernens.■ Es bietet die Chance, bereits inder Hochschulausbildung selbst gesteuertes Lernen zu fördern unddadurch auf das „lebenslangeLernen“ des Berufslebens vorzu-bereiten.

Um optimale Bedingungen anunseren Fachhochschulen zu schaf-fen hat die Rektorenkonferenz imMai 2003 die Arbeitsgemeinschaft„E-Learning an den Fachhochschu-len für den öffentlichen Dienst(FHöD)“ gegründet. Die Planungs-und Pilotphase wurde 2005 erfolg-reich abgeschlossen und die e-Lear-nig Plattform „ILIAS®“ in Betriebgenommen, die an der UniversitätKöln entwickelt wurde.

Unsere Fachhochschule ist vonBeginn an maßgeblich am Aufbauund der Ausgestaltung dieser Platt-form beteiligt. Wir haben nicht nureinen Sitz im Lenkungsgremium derArbeitsgemeinschaft, sondern sindauch an der Weiterentwicklungbeteiligt.

Die Grundidee war, die personel-len und finanziellen Lasten auf vieleSchultern zu verteilen. Heute sindan der Plattform 20 Fach-hochschulen des öffentlichen Dien-stes aktiv beteiligt. Es wurde eineOpen-Source-Software Lösung mitbreiter Entwickler-Basis gewählt.Weltweit wird ILIAS® an vielen hun-dert Universitäten und Fachhoch-schulen sowie in der Wirtschaft ein-gesetzt.

Mit die wichtigsten Entschei-dungskriterien für den Einsatz von

ILIAS® waren die Benutzerfreund-lichkeit sowie die Möglichkeit alleElement mit „Bordmitteln“ derPlattform erstellen zu können. Alter-nativ kann eine Vielzahl von Entwick-lungswerkzeugen, u. a. die Soft-ware, die die Polizei in Hessen ein-setzt, zur Erstellung von Inhaltengenutzt werden und die damiterstellten Inhalte importiert werden.ILIAS® verfügt als eine der wenigenPlattformen über eine Zertifizierungseiner Importschnittstelle nach deminternationalen Standard SCORM.

Die e-Learning Plattform ILIAS®

an der Verwaltungsfachhochschule in Wiesbaden

Abb. 1: Der persönliche Schreibtisch in ILIAS®

Abb. 2: Organisation der e-Learning Plattform für den Fachbereich Polizei in Gießen

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E-Learning Formen

Unterschiedliche Lernziele, ent-sprechende E-Learning-Methodenund die mit ihnen verbundenenAnforderungen an Lernende undLehrende können in unterschied-lichen E-Learning-Formen einge-setzt werden:■ Präsenzstudium: E-Learning-Methoden werden lediglich alsunterstützende Elemente des Prä-senzstudiums eingesetzt.■ Virtuelles Studium/Online-Stu-dium: E-Learning-Methoden erset-zen weitestgehend die Präsenzzei-ten an der Hochschule.■ Blended Learning: Kombinationaus Präsenzstudium und virtuellemStudium/Online-Studium.

Blended Learning hat sich alsbesonders effektiv erwiesen. Eseignet sich in besonderem Maßefür das Studium an den Fachhoch-schulen des öffentlichen Dienstes.

Zugang zu ILIAS an der VFH

Entweder kann man über unsereHomepage www.vfh.hessen.deden entsprechenden Link in der lin-ken Spalte anklicken oder gibt direktwww.fhoed.de im benutzten Brow-ser ein. Über diese Info-Seite derPlattform mit vielen nützlichen In-formationen und Anleitungen für dieerste Nutzung kann man über „Login“die Anmeldeseite erreichen.

Alle Lehrkräfte und alle Studie-renden besitzen eine Nutzerken-nung und ein geheimes Kennwortund können somit die geschütztenInhalte erreichen.

Der Einstieg erfolgt über den„Persönlichen Schreibtisch“ (sieheAbbildung 1) auf dem man u. a. dieabonnierten Inhalte im Bereich„Meine Angebote“ mit einem wei-teren Mausklick direkt erreichenkann. Außerdem werden dort ein-gegangene E-Mails, Systemnach-richten sowie Nachrichten aus denabonnierten Inhalten angezeigt. Ab-gerundet wird dieses Angebot durcheinen persönlichen „Kalender“, eigene„Notizen“, „Meine Bookmarks“ undeine Übersicht über die derzeit ange-meldeten Benutzerinnen und Benutzer.

Einsatz in der Lehre an der VFH

Im Bild „Organisation…“ (sieheAbbildung 2) ist beispielhaft der Auf-bau und die Struktur des Angebotsder VFH dargestellt. Die einzelnenEbenen innerhalb der Struktur kön-nen bei Bedarf gegeneinander„abgeschottet“ werden, so dass z. B. Studierende nicht die Inhalte „1. Studienjahr hD“ einsehenkönnen.

Unsere Plattform kann auf viel-fältige Weise genutzt werden. Dieunterste Stufe der Möglichkeiten istdie Nutzung als Kommunikations-werkzeug. „Ordner“ für das zur Ver-fügung stellen von Studienmateri-alien, „Chat“ und „Forum“ für diesynchrone bzw. asynchrone Kom-munikation sind dafür geeigneteWerkzeuge. „Weblinks“, „Glossa-re“, etc. können außerdem aktiviertwerden. Die für einen Autor nutz-baren Elemente sind im Bild„Typische Gruppenseite…“ (sieheAbbildung 3) dargestellt.

In dieser Darstellung finden sichauch schon die Handwerkzeuge fürdie erweiterte Nutzung wie Lern-module für das (angeleitete) Selbst-studium, Übungen und Tests für dieÜberprüfung bzw. die Selbst-überprüfung von erworbenemWissen.

Alle Elemente können auch inKursen zusammengefasst werden.In diesen Kursen können Inhaltezeitgesteuert oder lerngesteuertnach dem Erfolg der Studierenden

organisiert werden. Speziell fürMaster-Studiengänge im sogenann-ten „Blended Learning“, in demsich Präsenz- und Selbstlernphasenabwechseln, bietet sich „Kurs“ alsInstrument an.

Das reichhaltige Angebot soll inZukunft noch um ein virtuelles Klas-senzimmer erweitert werden. Die-ses Instrument soll die tutorielleBetreuung im Selbststudium unter-stützen und Einsatz bei „BlendedLearning“ Angeboten finden.

Seit dem Upgrade auf die neueVersion stehen eine Vielzahl weite-rer interessanter Werkzeuge zurVerfügung. Z. B. Web-Feeds (abon-nierte elektronische „SchwarzeBretter“), die es u. a. ermöglichenInhalte gemeinsam zu erarbeiten.

In regelmäßig stattfindendeninternen und externen Fortbildun-gen werden unsere Dozentinnenund Dozenten sowie Mitarbeiterin-nen und Mitarbeiter in die Lage ver-setzt mit diesen neuen Werkzeugenumzugehen.

Fazit

Die VFH ist mit dem Einsatz einerprofessionellen e-Learning Platt-form auf der Höhe der Zeit in dermodernen Vermittlung von Wissen.Die konsequente Weiterentwick-lung dieser Plattform garantiertauch in Zukunft den Zugang zuneuen Methoden und Verfahren inder Lehre.

DR. WERNER STEFFENFB Polizei, Mühlheim

Abb. 3: Typische Gruppenseite einer G I Studiengruppe

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Die VFH im Hessen PortalGründe für eine Migration

Seit Anfang des Jahres präsentieren sichdie Webseiten der VFH in der Struktur undim Design des hessischen Landes-Portals.Dafür mussten mehr als 1.000 Webseitenangepasst und inhaltlich überarbeitet werden.

Die Aufgabe unserer bisherigen Inter-net-Identität war an unserer Hochschulenicht unumstritten. Kundenbindungen, dieheute immer mehr durch die öffentlichePräsenz im Internet entstehen, sind nichtzu unterschätzen. Das gilt insbesondere fürden Fachbereich Verwaltung, der den weit-aus größten Teil seiner Studierenden vonden Städten, Kommunen und Verbändenbezieht und der vor allem bei zurückgehen-den Studentenzahlen darauf angewiesenist, neue Kunden zu werben. Letztlichhaben die inhaltlichen und technischen Vor-teile überwogen, um unser Erscheinungs-bild im WWW dennoch zu wechseln.

Aktualisierung der Navigationsstruktur

Wir haben die Umstellung u.a. dazugenutzt, unsere bisherige Navigationsstruk-tur inhaltlich zu überarbeiten.

Neue Aufgabenfelder, wie die For-schung oder die Fort- und Weiterbildungsollten angemessen berücksichtigt werden.Und dass die VFH inzwischen auch imService-Bereich einiges zu bieten hat, wirderst deutlich, wenn man unser gesamtesDienstleistungsangebot analysiert.

Auch wenn diese Aufgabenfelder jetztgleichberechtigt neben dem Studium ran-

gieren, bleibt das grundständige Studium inden Fachbereichen Polizei und Verwaltungnatürlich Schwerpunkt unserer Tätigkeit.

Ein übersichtliches Informationsangebot

Weil unsere Studiengänge an vier verschie-denen Studienorten angeboten werden,kann man viele Informationen aus unter-schiedlichen Blickwinkeln betrachten: ■ vom Standpunkt der zentral organisier-ten Studiengänge aus, die sich im BereichStudium befinden,■ oder aus dem Blickwinkel der Abtei-lungsverwaltungen, die den konkreten Stu-dienbetrieb vor Ort steuern, und die zumNavigationspunkt Über uns gehören.

Wir haben versucht, das Problem durchQuerverweise im sog. rechten Marginal-bereich zu lösen. Ob uns das gelungen ist,

müssen die Nutzerinnen und Nutzer unsererWebseiten beurteilen. Die Web-Redaktionfreut sich auf jeden Fall über jede Rück-meldung, Anregung oder Kritik; nur so kön-nen wir unseren Webauftritt kontinuierlichverbessern. Bitte Schreiben Sie an die [email protected].

Bessere Integration des FB Polizei

Unser bisheriger Webauftritt war inhaltlichund strukturell durch den Fachbereich Ver-waltung dominiert. Das hatte vor allemhistorische Gründe. Informationen aus demFachbereich Polizei und zu den polizeilichenStudiengängen sind z. T. parallel und nur z. T. exklusiv im Internet der Polizei unterwww.polizei.hessen.de veröffentlicht wor-den. Das hat nicht nur zu Redundanzen undInkonsistenzen geführt, die einige unserer

Service

� Bibliotheken

� webbasierte Informationsangebote

� Informationen zur VFH

� Qualitätsmanagement

� interne Weiterbildung

� SPECTRUM

� Hochschulsport

� Formulare

� Link-Sammlung

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Kunden verwirrt haben, das widersprichtvor allem unserem Selbstverständnis alseinheitliche Hochschule.Unsere beiden Fachbereiche stehen jetztauch im Internet gleichberechtigt nebenein-ander. Die VFH-spezifischen Informationenim Internet der Polizei werden sukzessivezurückgefahren und durch einen Verweisauf unseren neuen Internet-Auftritt ersetzt.

Technische und administrative Vorteile

Neben den inhaltlichen Gründen für dieMigration unseres Web-Auftritts gibt esauch technische und administrative Vorteile,die sich für die Mehrzahl der Anwenderin-nen und Anwender nicht auf den erstenBlick erschließen.

Die Struktur des Hessen Portal ist relativkomplex. Die redaktionellen Inhalte derverschiedenen Ressorts und ihrer nach-gelagerten Dienststellen werden durch einzentrales Content Management System(CMS) gesteuert. Ein umfangreichesBenutzer- und Rechtesystem erlaubt denRedakteuren und Chefredakteuren die Aktu-alisierung und Pflege ihrer spezifischenWebseiten. Eine von SAP betriebene Por-talsoftware sorgt für die Integration der ver-schiedenen Ressortauftritte in ein einheit-liches Internetportal.

Content Management

Durch die Einbindung in das ContentManagement System der Landesverwal-tung profitiert die VFH von einer zukunfts-fähigen technischen Plattform, inkl. Weiter-entwicklung und Knowhow, die sie sichansonsten hätte selbst aufbauen müssen.

Das wichtigste Kennzeichen eines CMSist die konsequente Trennung zwischenLayout und Inhalt: Aufgrund vorhandenerCorporate Identity Vorgaben werdenzunächst das grundlegende Design, die Far-ben, die Schriften und die Logos, in denendie Webseiten einer Organisation erschei-nen sollen, festgelegt. Auf dieser Grundlagewerden verbindliche Vorlagen für die unter-schiedlichsten Informationsanliegen bereit-gestellt: Infoboxen, Medienlisten, Bilder-galerien etc. Die Redakteure suchen sichdas passende Werkzeug heraus und kön-nen sich ganz auf den Inhalt konzentrieren.Zeitraubenden Gestaltungs- und Formatie-rungsaufgaben, die auch bei noch so sorg-fältiger Arbeit immer die Tendenz haben„aus dem Ruder“ zu laufen, entfallen.

Der Nachteil besteht in den einge-schränkten eigenen Gestaltungsmöglich-keiten. Die Vorlagen und Möglichkeiten desHessen Portal orientieren sich (zurzeit noch)mehr an den relativ starren Informationsan-geboten einer Ministerialbürokratie undweniger an den interaktiven Kommunika-tionsprozessen einer Hochschule.

Um die bisherige Funktionalität sicher-zustellen, mussten wir deshalb das Desi-gnkonzept des Landesportals an einigenStellen durchbrechen:■ Die bisherige Diplomarbeitsdatenbankdes Fachbereich Verwaltung wird wie bis-her von uns gepflegt und öffnet sichdeshalb in einem eigenen Fenster.■ Die Lernplattform der Fachhochschulendes öffentlichen Dienstes ILIAS wird promi-nent unter der linken Navigationsspalte alsAnwendung bereitgestellt.■ An dieser Stelle wird zukünftig auch dieneue Managementsoftware CampusNeteingebunden.

Barrierefreiheit

Eine in der Öffentlichkeit wenig beachteteaber gerade für eine Fachhochschule wich-tige Anforderung an einen Internetauftrittist die Barrierefreiheit. Nach demBehindertengleichstellungsgesetz müssendie Internetseiten der öffentlichen Verwal-tung seit 2006 barrierefrei sein.

Durch barrierefreie Internetseiten sollinsbesondere denjenigen Menschen, dieaufgrund ihrer Behinderung auf das Infor-mationsmedium Internet besondersangewiesen sind, der Zugang zu diesemMedium ermöglicht werden. ■ Sehbehinderte müssen Texte beliebigvergrößern können,■ Blinde verwenden sog. Screenreader,um sich die Seiteninhalte vorlesen zu lassenund■ motorisch gestörte Menschen dürfennicht an zu kleinen Navigationsschaltflächenscheitern, die sie mit ihren Zeigegerätennicht bedienen können.

Das CMS des Landes genügt auch die-sen Anforderungen.

DR. FRANK GLOYSTEINFB Verwaltung, Wiesbaden

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Pflanzen- und BodenspurenLehrfilm im Studienfach Kriminalistik

Im März 2006 hat eine DNA-Analysevon einem Eichenblatt entschei-dend dazu beigetragen, dass ein43jähriger Mann aus Wuppertalwegen Totschlags an seiner Ehefrauverurteilt wurde. Zum Zeitpunkt derUrteilsfindung lag die Tat schonüber sieben Jahre zurück. Ohnediese Analyse durch das BKA wäreder Täter vermutlich nie angeklagtworden.

Erstmals hat eine derartige DNA-

Analyse entscheidend zur Urteils-

findung beigetragen.

Die Ermittlungen begannen imNovember 1998, als in der Nähevon Venlo am Rande eines Wald-stücks die Leiche der 30jährigenEhefrau des Verurteilten gefundenwurde. Der Ehemann geriet schonsehr bald in den Verdacht, seineEhefrau getötet zu haben. DieBeweise reichten aber damals füreine Anklageerhebung nicht ausund der Ehemann musste aus derUntersuchungshaft entlassen wer-den. Sechs Jahre nach der Tat gabes neue Ansatzpunkte für die Täter-schaft des Ehemannes. Ein seit1998 trocken aufbewahrtes Eichen-blatt, das im Fahrzeug des Eheman-nes sichergestellt wurde, sollte zumentscheidenden Beweismittel wer-den. Ein neues Untersuchungsver-fahren des BKA an Pflanzen führtedazu, dass mit einer sehr hohenWahrscheinlichkeit das im Koffer-raum des Ehemannes gefundeneEichenblatt vom Fundort der Leichestammt. Das BKA hatte zur Erstel-lung des Gutachtens Blätter vonEichen des Leichenfundortes mitdem Eichenblatt aus dem Koffer-raum verglichen.

Dieses, für die Kriminalistikbedeutende Verfahren, gab denAnstoß für die Erstellung einesLehrfilms zu dem Thema Pflanzen-und Bodenspuren. Die erstenBesprechungen mit Verantwort-lichen von KT 32 (Pflanzen-, Tier- u.

Bodenspuren) des Kriminaltechni-schen Instituts des BKA, desMedienzentrums der HPS und derVFH fanden im Juni 2008 statt.Über den Inhalt des Films bestandsehr schnell Einigkeit. Schwierigerals gedacht, war die Erstellungeines Drehbuchs. Mehrmals – auchnoch während der Dreharbeiten –wurde der Inhalt modifiziert, daständig neue Aspekte hinzukamen,die man anfangs nicht bedachthatte. Für die handelnden Akteureim Film konnten aufgrund der gutenBeziehungen zum Erkennungs-dienst der PD Wetterau eine Mitar-beiterin und vier Mitarbeiter desErkennungsdienstes bzw. der PSt.Friedberg gewonnen werden, diemit viel Interesse und Engagementmitgearbeitet haben.

Zusammenarbeit des BKA, der

HPS, der PD Wetterau und der

VFH.

Im Oktober 2008 war der ersteDrehtag im Rosbacher Wald in derNähe der Bundesautobahn, nach-dem frühere Termine aufgrund derWitterungsverhältnisse abgesagtwerden mussten.

Schon die ersten Einstellungenzeigten, dass die zeitlichen Vorstel-lungen aufgrund des technischenAufwandes und des mehrmaligenDrehens von gleichen Szenen, nichtrealistisch waren.

In der Rahmenhandlung wirdzunächst gezeigt, wie zwei Tätermit einem Transporter in den Ros-

bacher Wald fahren und einengestohlenen Geldschrank im Waldablegen. Kameraeinstellungen ausdem Führerhaus und Aufnahmenvon einer Kamera, die mit einemspeziellen Autostativ auf der Motor-haube montiert war, vermittelneinen realistischen Eindruck überdas Tatgeschehen.

Filmisch besonders gut heraus-gestellt wurde von dem Medien-zentrum die Entstehung vonmateriellen Spuren (Schuh- undReifeneindruckspuren und ein Blatt,das beim Einsteigen des Fahrersmit in den Fußraum gelangte). Nachder Absperrung des Tatortes durchBeamte der PSt. Friedberg wird dieTatortarbeit durch den Erkennungs-dienst Friedberg gezeigt.

Für den Zuschauer wird beidiesen Szenen erkennbar, dass imRahmen der Tatortarbeit auch schonauf Spuren zu achten ist, die erst imweiteren Verfahren bedeutsamwerden können. Durch die Kom-mentierung der jeweiligen Spuren-sicherungsmaßnahmen wird deut-lich, dass z. B. durch das Entstehenvon Schuheindruckspuren auchBodenmaterialien auf die Schuh-sohlen der Täterschuhe übertragenworden sein könnten.

Frühzeitige Vergleichsspurensi-

cherung.

Das in der Rahmenhandlung gezeig-te Eichenblatt im Fußraum desTäterfahrzeuges lenkt dabei denBlick auf pflanzliche Spuren.

Kamerateam, Medienzentrum

ED Kripo Friedberg

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Gemeinsam mit dem Bodenver-gleichsmaterial werden auch vonverschiedenen Bäumen Blätter vomWaldboden gesichert.

In der Fortschreibung der Rah-menhandlung wird ein Tatverdäch-tiger ermittelt, bei dem Schuhe mitanhaftenden Bodenmaterialiensichergestellt wurden. Weiterhinwurde im Fußraum seines Fahrzeu-ges ein Eichenblatt gefunden.

In den nächsten Einstellungenwird gezeigt, wie die am Tatort undbei dem Tatverdächtigen gesicher-ten bzw. sichergestellten materiel-len Spuren und das Vergleichsmate-rial im BKA untersucht werden.

Die Kenntnisse über die Mög-lichkeiten und Grenzen der Unter-suchungen an materiellen Spurenund deren Bedeutung in derBeweisführung sind unverzichtbarfür den ermittelnden Polizeibeam-ten. Insbesondere für Studierendeder Laufbahn der Schutzpolizei, diewährend ihrer Praktika im Studiumkeine Gelegenheit erhalten, ineinem kriminaltechnischen Institutzu hospitieren, richtet sich dieserzweite Teil des Films.

Zunächst wird im Labor die anden Schuhen anhaftenden Boden-materialen in Untersuchungsschalenüberführt. In den mikroskopischenund makroskopischen Vergleichs-untersuchungen mit dem im Waldgesicherten Bodenmaterialien wur-den keine groben Unterschiedefestgestellt.

Individualidentifizierungen von

Bodenspuren sind kaum zu

erwarten.

Die an den Schuhsohlen gesicher-ten Bodenmaterialen können somitvon dem Tatort stammen. Dies lässt

sich aber nicht mit Sicherheit sagen,da viele Bodenbestandteile überallvorkommen. In anders gelagertenFällen kann es aber zu differenzier-teren Aussagen kommen, wenn z. B. am Tatort verschiedenartigeBodenmaterialien auf die Schuh-sohlen übertragen wurden.

Nach der Bodenuntersuchungwerden zunächst die im Wald ge-sicherten Blätter bestimmt. NachFeststellung, dass dies Eichenblät-ter sind und auch das im Fahrzeugdes Tatverdächtigen gesicherteBlatt ein Eichenblatt ist, muss zurvergleichenden DNA-Analyse durchdie Untersuchungsstelle eineBeprobung der am Tatort befind-lichen Eichen durchgeführt werden.An einem weiteren Drehtag im Ros-bacher Wald wurden dann von meh-reren Eichen Blätter entnommen.Für das Filmteam und die meistenanderen Beteiligten war dabei derEinsatz einer Wurfbeutelschleuderdes BKA neu. Die Wurfbeutel-

schleuder (ähnlich konzipiert wieeine Steinschleuder) wird insbeson-dere in der Forstwirtschaft einge-setzt, um in den höher gelegenenRegionen von Bäumen Beprobungenvorzunehmen. Zu diesem Zweckwird mit der Schleuder ein mit Bleibeschwerter Beutel, der mit einemSeil verbunden ist, abgeschossen.

Mit dem im Wald gesichertenVergleichsmaterial und dem Eichen-blatt aus dem Fahrzeug des Tatver-dächtigen wurden dann im BKADNA-Analysen durchgeführt. Dabeiwurden kleine Fragmente der Blät-ter zur DNA-Extraktion eingesetzt.

Die DNA-Analyse an Pflanzen

unterscheidet sich nur in den ein-

gesetzten Chemikalien von den

Untersuchungen an Spuren

menschlicher Herkunft.

Nach den Analysen konnte mithoher Wahrscheinlichkeit dasEichenblatt aus dem Fahrzeug desTatverdächtigen einer Eiche vomTatort zugeordnet werden. Beidieser Feststellung wurden Hinter-grunddaten aus dem forstgene-tischen Institut über eine Popula-tionsstudie an Eichen einbezogen.Solche Populationsstudien bildendie Voraussetzung für die Wahr-scheinlichkeitsberechnung. Zu denDNA-Analysen wird abschließendfestgestellt, dass auch Untersu-chungen an anderen Pflanzendurchgeführt werden können. Esmuss aber fallspezifisch geprüftwerden, ob dies möglich undsinnvoll ist.

Nach Fertigstellung des Films imJanuar 2009 wird er im Sommer-semester 2009 erstmals in den kri-minalistischen Lehrveranstaltungeneingesetzt. Neben dem Aufzeigender Untersuchungsmöglichkeitendurch die kriminalistischen Institutesoll der Blick der Studierenden beiihrer späteren Tatortarbeit für eine„vorsorgliche Spurensicherung“geschärft werden. Das Drehbuchfür einen weiteren Film zu textilenSpuren ist fertig. Die Dreharbeiten,die diesmal in Zusammenarbeit mitdem HLKA durchgeführt werden,sollen im Frühjahr 2009 beginnen.Ein weiterer Film über Tierspuren istebenfalls noch geplant.

RAINER STRUTHFB Polizei, Gießen

BKA, KT 32

Wurfbeutelschleuder

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Verabschiedung von Polizeivollzugsbeamten in diepolizeiliche Auslandsmission nach Afghanistan

Am 1. April 2009 wurden im HMdISdie drei PolizeivollzugsbeamtenPHK Ralf Reichmann, PP Nordhes-sen, POK Michael Scherm, PPWesthessen, PHK Thomas Breuer,

VFH FB Polizei, in die polizeilicheAuslandsmission nach Afghanistanverabschiedet. KD Jürgen Schuth(LPP 4) wies während der Verab-schiedung nochmals auf die umfan-greichen Vorbereitungs- sowiewichtigen Betreuungsmaßnahmenwährend der Mission hin undwünschte den Kollegen viel Erfolgbei der Bewältigung ihrer Aufgaben.

Deutschland beteiligt sich außerim Rahmen der EuropäischenPolizeimission (EUPOL-AFG) auchbilateral erfolgreich im Rahmen desGerman Police Project Teams(GPPT) vor Ort. Hessen beteiligt sich

kontinuierlich mit Fachpersonal, ins-besondere Trainingsexperten, amweiteren polizeilichen Aufbau imLande. Erstmals konnte auch dieVerwaltungsfachhochschule in

Wiesbaden (Fachbereich Polizei)

in Person von Herrn Breuer diepolizeilichen Auslandsmissio-nen unterstützen.

Außer den Mitgliedern desKriseninterventionsteams Hes-sen (KITH) nahmen noch Ver-treter/-innen der Heimatbehör-den – darunter auch der Rektor

der VFH, Herr Peter Schmidt

sowie die Betreuungsbeam-

tin von Herrn Breuer, Frau

Susanna Nolden und der Lei-

ter der Abteilung Kassel (FB

Polizei) Herr Steffen Reich-

mann – regen Anteil an der Ver-

abschiedung der Beamten, diemöglicherweise zum Teil bis zueinem Jahr in Afghanistan arbeitenwerden.

PETER SCHMIDTRektor

Polizeiwissen auf einen BlickEingriffsrecht Hessen

Das LehrwerkPolizeiwissen

auf einen Blick

– Eingriffsrecht

Hessen – stellt„auf einen Blick“die wesent-lichen recht-lichen Eingriffs-befugnisse derSchutz- undKriminalpolizeidar; sowohl sol-che des Hessi-schen Gesetzesüber die öffent-liche Sicherheitund Ordnung

(HSOG) als auch der Strafprozess-ordnung (StPO).

Der erste Teil umfasst zunächsteine Definitionensammlung. Dortwerden zahlreiche wesentlicheBegrifflichkeiten, kurz und knapperläutert. Im Anschluss daran wer-

den verschiedene Themen wieMenschenwürde, Legalitätsprinzip,Prävention, Repression, Verhältnis-mäßigkeit auf den Punkt gebrachtknapp dargestellt. Der Autor ver-zichtet dabei nicht auf Erläuterun-gen zu grundlegenden Aspekten,welche die rechtliche Zulässigkeitbeeinflussen, wie z.B. die aktuelleAuslegung der „Gefahr im Ver-zuge“. Im Rahmen der „Ver-antwortlichkeitsprüfung“ und „Prü-fungsfolge eingriffsrechtlicher Maß-nahmen“ bietet das Buch detail-lierte klar strukturierte Zusammen-fassungen, die als Checklistedienen.

Im zweiten Teil, welcher tabella-risch aufbereitet ist, orientiert sichdie methodische Gliederung derEingriffsbefugnisse an der für dierechtliche Prüfung von Maßnahmenanzuwendenden Logik. Es ist aufeinen Blick zu erkennen, in welchesGrundrecht eingegriffen wird, wel-

che Voraussetzungen zu welcherRechtsfolge führen, wer anord-nungsbefugt ist, welche besonde-ren Form- und Verfahrensvorschrif-ten zu beachten sind und welchenwichtigen Punkten schließlich imRahmen der Verhältnismäßigkeits-prüfung Beachtung zu schenken ist.

Die Systematik des Bucheserleichtert insgesamt den Vergleichder jeweils in der Rechtsfolge glei-chen Maßnahmen auf dem Gebietvon Prävention und Repression.Darüber hinaus werden hilfreichenErläuterungen, wie z.B. Hinweiseauf Erlasse und Verweise auf dieentsprechenden Richtlinien für dasStraf- und Bußgeldverfahren(RiStBV) gegeben.

KLAUS STRITTMATTERPolizeihauptkommissar,

Assessor der Jurisprudenz

Eine Lern- und Entscheidungshilfe für denpoloizeilichen Alltag in Ausbildung und Pra-xis, 2008 – Umfang: 140 Seiten – ISBN978.3-00-024038-6 – Preis: 14,90 ¡.Bezug: [email protected]

vordere Reihe v.l.: PHK Reichmann, POK Scherm, PHK Breuer; hi. v.l.: PD Schmidt (Rektor VFH), Frau Nolden(VFH FB Polizei KS), KD Hoffmann (PP KS, z.Zt. LPP 12)

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SPECTRUM

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CampusNet – KickoffveranstaltungCampusNet,

der künftigevirtuelle Campus

der VFH, soll zweiFliegen mit einer Klappe

schlagen: Es verknüpft die Organi-sations- und Steuerungsanforderun-gen der Hochschulverwaltung miteinem webbasierten Informations-und Kommunikationssystem fürStudium und Lehre.

Die bisherige, selbst entwickelteStudierenden- und Prüfungsverwal-tung ist nicht bachelorfähig; sie istnicht auf modularisierte Strukturenausgelegt und kann aus tech-nischen Gründen in absehbarer Zeitnicht mehr weitergeführt werden.Deshalb wird eine integrierte undprozessorientierte Standard-Soft-ware eingeführt, die das Internet alszentrale Kommunikationsschnitt-stelle nutzt:■ CampusNet wird damit zurzentrale Organisations-, Informa-tions- und Aktionsplattform für alleAkteure der VFH.■ Alle personenbezogenen Infor-mationen und alle bisherigen Fach-anwendungen und Prozessen wer-den unter einer einheitlichen Benut-zeroberfläche zusammengefasst.■ CampusNet unterstützt dietypischen Prozesse der Organisationund Durchführung von Lehre undPrüfungen im Verlaufe eines Stu-diums, von der Bewerbung bis zurVerwaltung der Ehemaligen (Alumni).■ Die Software basiert auf einerzentrale Datenbasis, auf die diedezentralen Studienorte über ab-gesicherte Internetverbindungenzugreifen können.■ CampusNet ist konsequentwebbasiert und eröffnet damitvielfältige Zugriffs- und Nutzungs-möglichkeiten über das Internet.■ CampusNet wird bereits an zahl-reichen Hochschulen erfolgreich ein-gesetzt (u. a. Universität Hamburg,Universität Mainz, FHVR Berlin).

Durch den Einsatz von Campus-Net werden folgende Effekte an-gestrebt:

■ Die Anforderungen des Bologna-Protokolls (Bachelor- und Master-studiengänge) sollen umfassendund standardmäßig abgebildetwerden.■ Alle Diplom-, Bachelor- undMasterstudiengänge werden überdasselbe Managementsystemgesteuert.■ Die beiden Fachbereiche Polizeiund Verwaltung werden gemein-sam und einheitlich verwaltet.Dadurch sollen die Integrationspro-zesse in den Verwaltungen derStudienorte wirksam unterstütztwerden.■ Überflüssige Dateneingabenwerden minimiert, Routineaufga-ben der Verwaltung werden spürbarund nachhaltig erleichtert oderbeschleunigt. CampusNet wird dieMitarbeiterinnen und Mitarbeitereffektiv und prozessorientiert inihrem Tagesgeschäft unterstützen.■ Webbasierte Eingabe- undAuskunftsmöglichkeit für alle Ange-hörigen der VFH sollen die Kommu-nikation verbessern und dieAbteilungsverwaltungen entlasten.Die Noten der studienbegleitendenPrüfungen sollen z. B. zukünftig vonden Lehrkräften direkt eingegebenwerden.■ Eine zentrale, einheitlicheSchriftgutverwaltung erleichtert dieErstellung von Listen, Bescheini-gungen und Dokumenten.■ Übergreifende Planungsanforde-rungen können frühzeitig berück-sichtigt und die vorhandenenRessourcen (Lehrkräfte, Räume,Medien, …) optimal eingesetztwerden. ■ Die Qualität und Verfügbarkeitder zugrunde liegenden Personal-und Strukturdaten soll verbessertwerden. CampusNet wird zurhochschulweiten Datenquelle fürstandardisierte Reports, Statistikenund Berichte.

Die Kickoffveranstaltung für dasEinführungsprojekt fand am 4. März 2009 in der AbteilungGießen statt. In Anwesenheit von

etwa 50 Angehörigen der VFH ausLehre und Verwaltung konnte derRektor die Notwendigkeit und Vor-teile der Einführung der neuenSoftware erläutern. Herr Noack, derProjektleiter der Firma Datenlotsen,stellte die Anforderungen aus demImplementierungsprozess vonCampusNet dar. Herr Dr. Gloystein,der gemeinsam mit dem Kanzlerdas Projekt von Seiten der VFH lei-tet, berichtete über die zu erwarten-den Auswirkungen für die Angehöri-gen der Hochschule.

Die fachliche Verantwortung fürCampusNet werden sich zwei sog.zentrale Key-User teilen. Als Key-User sind für den Bereich Studien-management Frau Born und für denBereich StudierendenverwaltungHerr Börner vorgesehen. Die dezen-tralen Studienorte der VFH sollen in der Einführungsphase vonCampusNet für den Bereich Prü-fungs- und Studierendenverwaltungzunächst zwei Personen zur Ver-fügung stellen. Die Projektgruppendes Einführungsprojekts werdendurch zwei Mitarbeiterinnen derFirma Datenlotsen betreut, die auchdie erforderlichen Schulungendurchführen werden.

Die Einführungsarbeiten werdenihren Schwerpunkt voraussichtlichvon Mitte Mai bis Oktober 2009haben. Die Einführung des Pro-gramms erfolgt in zwei Stufen:Mitte Oktober werden die Daten fürdie Verwaltungsmitarbeiterinnenund -mitarbeiter in CampusNet zurVerfügung stehen; die bisherigenFachanwendungen werden zeit-gleich abgeschaltet. Die Web-schnittstelle für Studierende undLehrkräfte soll zum Jahresanfang2010 bereitgestellt werden. DerAbschluss des Einführungs-projektes ist für Ende April 2010geplant.

GÜNTHER SCHEFFER,DR. FRANK GLOYSTEIN

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SPECTRUM

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Annette von HarbouFörderpreis 2009

Die Preisträger

Am 5. März 2009 war es wiedersoweit. Mit dem diesjährigen För-derpreis wurden drei herausragen-de Diplomarbeiten im FachbereichVerwaltung ausgezeichnet, die inbesonderem Maß praxisrelevanteund innovative Vorschläge auf-zeigen und sich dabei an dergesellschaftlichen Verantwortungorientieren:

■ 1. Preis: Holger Liese, Landes-wohlfahrtsverband Hessen;„E-Government im Bereich sozialerDienstleistungen – Nachfrageorien-tierte Gestaltung der Rahmenbe-dingungen für ein Online-Antrags-verfahren zur Beantragung vonLandesblindengeld und Blindenhilfein Hessen“,■ 2. Preis: Monika Kehr, LandkreisDarmstadt-Dieburg; „Das NiveauB1 – die erste Stufe der selbständi-gen Sprachverwendung als uner-reichbares Ziel der Migrantinnenund Migranten in Deutschland“,■ 3. Preis: Andre Franke, Land-kreis Kassel; „Ansatzpunkte einesUmweltmanagementsystems amBeispiel der Verwaltung des Land-kreises Kassel“.

Der Förderverein

Der Förderverein hatte zu einerFeierstunde in die Abteilung Gießeneingeladen. Nach ausführlicherWürdigung der ausgezeichnetenDiplomarbeiten überreichte derStifter, Dr. Joachim v. Harbou, dieFörderpreise an die von einer Juryausgewählten Preisträger. Die jetztzum dritten Mal vergebene Aus-zeichnung ist seiner im Jahr 2006

verstorbenen Ehefrau, Prof. Dr.Annette v. Harbou, gewidmet, dieviele Jahre als Professorin an derVFH tätig war und sich durch ihrengagiertes Wirken – insbesondereauch für die Einführung der Diplom-arbeit – große Anerkennung erwor-ben hatte.

Eine Investition in Wissen bringt

immer noch die besten Zinsen.

Nach der Begrüßung durch den Vor-sitzenden des Fördervereins, Hart-wig Boyan, dankte Rektor PeterSchmidt allen Beteiligten für dieAusrichtung der Veranstaltung. Erstellte den Festredner, Karl Starza-cher, als „ausgewiesenen Netzwer-ker in Politik und Wirtschaft“ vor.Der ehemalige Hessische Finanzmi-

nister, Landtagspräsident undgegenwärtig Präsident der Hoch-schule Fresenius (Idstein), ver-sicherte dem Auditorium, dass diewährend der Ausbildung getätigtenInvestitionen sich auszahlen wer-den. Je mehr Wissen man sichaneigne, umso größer werde dasKapital, das man wieder einsetzenkönne. Oder wie schon das Themaseines Vortrags deutlich macht:„Eine Investition in Wissen bringtimmer noch die besten Zinsen.“Gleichzeitig machte Karl Starzacherauf die immer größere Bedeutungvon Bildung in der heutigen globali-sierten Welt aufmerksam, einThema, das man nicht alleine denBildungspolitikern überlassen dürfe.Vor dem Hintergrund der weltwei-ten Wirtschafts- und Finanzkriseerinnerte er daran, dass Bildung inder globalisierten Welt der zentraleFaktor sei und bleibe. Die Globali-sierung und der völlig neuartigeZugang zu Informationen würdendie Welt in den nächsten 30 Jahrenumfassender verändern als wir unsvorstellen können. Die Studierendenforderte er auf, Mut zu haben, inneues Wissen zu investieren und einLeben lang neugierig zu bleiben. ImHinblick auf die Politik bemängelteer, dass diese überwiegend nur rea-giere, also häufig erst dann handele,wenn Probleme schon akut gewor-den sind, und zu wenig agiere, alsovorausschauend Schwierigkeitenerst gar nicht entstehen lasse.

Bei einem Glas Sekt und einemkleinen Imbiss konnten anschließendim informellen Gespräch die interes-sierenden Aspekte vertieft werden.

Eine ausführliche Beschreibungder prämierten Arbeiten finden Sie auf unserer Homepagewww.vfh.hessen.de unter derRubrik „über uns“ – Förderverein –v. Harbou Förderpreis – Preisver-leihung 2009.

GÜNTHER SCHEFFERKanzler

Preisverleihung vor dem Bild der Namensgeberin des Förderpreises, Dr. Annette von Harbou (von links): Dr. Joachim von Harbou, André Franke, Monika Kehr, Holger Liese, Hartwig Boyanund Karl Starzacher. (Bild Maywald)

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Forschungsprojekt „Fahrschulen undFahrzeugkontrollen der Polizei“

Einleitung

Mobilität ist Volksgut. In Deutsch-land fahren nach Angaben desstatistischen Bundesamtes(07.08.2008) insgesamt über 49Mio. Kraftfahrzeuge. Damit wir dieuns lieb gewonnene Mobilität ent-spannt genießen können, ist einhohes Maß an Verkehrssicherheitnotwendig.

Für einen sicheren Straßenver-kehr sind neben der Fahrerin oderdem Fahrer selbst auch die Polizeiverantwortlich. Immer dann, wenndie Polizei in diesem Sinne Fahr-zeugkontrollen durchführt, stelltsich die Frage, wie diese gestaltetwerden sollen, um für alle Beteilig-ten optimal abzulaufen.

Insbesondere stellte sich dieseFrage im Laufe des Jahres 2000nachdem 8 Polizeibeamte in Aus-übung ihres Dienstes von Rechts-brechern getötet worden waren.Zwar ist auf Grund der Aufgabender Polizei mit einer gewissenRegelmäßigkeit damit zu rechnen,dass Polizeibeamte in potenziellgefährliche, mitunter lebensbedroh-liche Auseinandersetzungen gera-ten, doch stellt die Ermordung einesPolizeibeamten in Deutschland sonstein relativ seltenes Ereignis dar.

Infolge dieser Ereignisse im Jahr2000 gab es zunächst eine öffent-liche Diskussion sowie anschlie-ßend verschiedene Studien undpolizeiliche Kampagnen und Ände-rungen. Diskutiert wurden u. a.sogenannte amerikanische Verhält-nisse. Dies bedeutet einerseits,dass das Risiko der deutschenPolizeibeamten als vergleichbar zuseinen amerikanischen Kollegenvermutet wurde und deshalb ande-rerseits auch ähnliche Verhaltens-taktiken zu fordern seien.

Eine Studie des Kriminologi-schen Forschungsinstitutes Nieder-sachsens e.V. (Ohlemacher, Rüger,

Schacht & Feldkötter, 2003) zuAngriffen auf Polizeibeamte konntezeigen, dass in Deutschland keineamerikanischen Verhältnisse herr-schen. Es blieb die Diskussion umVerhaltensweisen von Polizeibeam-ten und zu kontrollierenden Personen.Dass die Bürger dabei keineswegsautomatisch verschiedene Verhal-tensweisen der ihn kontrollierendenBeamtinnen und Beamten akzep-tierte (wie z. B. Hand an der Waffen,verschiedene Verhaltensaufforde-rungen) konnte in einer Befragungnach der Akzeptanz von polizei-lichen Maßnahmen bei Personen-und Fahrzeugkontrollen in Erfahrunggebracht werden (vgl. Lorei, 2001).

Mit der Kampagne „Sicherheitbraucht sicher Kontrollen“ warb diePolizei 2001 für Verständnis undAkzeptanz für ein vorsichtigeresVorgehen der Polizei nach den Poli-zistenmorden von 2000. Mit Falt-blättern und Plakaten wurde hierbeium Kooperationsbereitschaft ge-worben und Verhaltenstipps fürPolizeikontrollen gegeben. Ebensowurde im Rahmen dieser Kampag-ne ein Videofilm mit gleichem Inhaltund Zielsetzung erstellt. Dieserwurde einige Male im Fernsehenausgestrahlt und an Fahrschulen zurSchulung von Fahranfängern über-geben. In wie weit jedoch dieseKampagne erfolgreich war und dieBürgerinnen und Bürger nun infor-miert und zu entsprechenderAkzeptanz und Verhalten motiviertsind, blieb unbekannt. Um Licht indieses Dunkel zu bringen wurde2008 eine schriftliche Befragung aneiner Stichprobe hessischer Fahr-schulen durchgeführt. Der Frage-bogen bestand aus 16 Fragen undeinem Freifeld für Bemerkungen.

Ergebnisse

Gefragt wurde, für wie wichtig dieFahrlehrerinnen und -lehrer es hiel-ten, dass ein Autofahrer etwas über

das Thema „polizeiliche Fahrzeug-kontrolle“ wisse bzw. für wie wich-tig es gehalten werde, dass eineFahrschülerin oder ein Fahrschüleretwas über das Thema „polizeilicheFahrzeugkontrolle“ in der Fahraus-bildung erfahre. Die überwiegendeMehrheit (50 bzw. 53 der 60 Fahr-schulen) erachtet Wissen bzgl. derThematik für mindestens „wichtig“.

Es ist zu erwarten, dass beieiner derart positiven Bewertungder Wichtigkeit des Themas auchein entsprechendes Handeln in denFahrschulen zu finden ist. Deshalberstaunt es nicht, dass 89% dieFrage bejahten, ob das Thema „poli-zeiliche Fahrzeugkontrolle“ imUnterricht angesprochen wird. ImMittel werden dabei 14.25 Minuten(SD=11.46) im Fahrschulunterrichtfür die Thematik aufgewendet. Beiden Antworten auf die Nachfrage,bei welcher thematischen Gelegen-heit auf Kontrollen eingegangenwird, muss die Frage aufgeworfenwerden, in wiefern dabei aufgewünschte Verhaltensweisen undKontrollverhalten der Polizei einge-gangen wird oder ob es mehr umdie Möglichkeit und Notwendigkeiteiner Kontrolle und damit verbun-den Pflichten und Rechte geht. Sogaben die Fahrschulen dann auchan, dass es sich bei den vermittel-ten Inhalten häufig um Anlässeeiner Fahrzeugkontrolle geht (z. B.Alkohol & Drogen, Verkehrssicher-heit) und um Pflichten einer Fahre-rin und eines Fahrers (Papiere).Erfreulich ist, dass aber auch fastdie Hälfte angibt, bzgl. des Verhal-tens bei einer Kontrolle zu schulen.

Um einer Einschätzung der fach-lichen Kompetenz der vermitteltenInhalte vornehmen zu können,wurde erfragt, wie gut sich die Fahr-lehrerinnen und -lehrer selbst überdas Thema „polizeiliche Fahrzeug-kontrolle“ informiert fühlen. Unge-fähr 1/4 glaubt nur wenig bis gar

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nicht informiert zu sein. Weit mehrals die Hälfte (63%) glauben aus-reichend informiert zu sein. 10%glauben sogar sehr gut informiert zusein. Dies kann allerdings angezwei-felt werden, da nur 3 der Befragtenan, einer speziellen Schulung teil-genommen hatten. Die Hälfte gaban, eigentlich hauptsächlich nur daszu wissen, was sie selbst bei einerKontrolle erlebt haben. Qualitativhochwertiger dürfte da schon sein,was persönlich bekannte Polizistenbei 24 bzw. Infomaterialien bei 23an Informationen geliefert haben.Aus der Fahrlehrerausbildung habenungefähr die Hälfte ihre Informatio-nen. Insgesamt darf aber wohlgefolgert werden, dass hier deutlichBedarf und Potenzial zur professio-nellen Informierung besteht.

Um zu erfahren, ob eine Schu-lung bzgl. des Themas „polizeilicheFahrzeugkontrolle“ im Rahmen derFahrausbildung etablierbar ist,wurde gefragt, ob in der Fahraus-bildung informiert würde, wennman selbst dazu geschult wordenwäre. 81% gaben dabei an, ganzsicher dann zu schulen. Es zeichnetsich also eine hohe Bereitschaft ab.Dafür würden sich 55% der befrag-ten Fahrlehrer ganz sicher auchschulen lassen. 40% wären viel-leicht unter bestimmten Bedingun-gen hierzu bereit.

Diskussion

Es kann eindeutig festgehalten wer-den, dass das Thema „polizeilicheFahrzeugkontrollen“ von den be-fragten hessischen Fahrlehrerinnenund -lehrer als wichtiges oder sehrwichtiges Thema für Fahrschüle-rinnen und -schüler und Autofahre-rinnen und -fahrer angesehen wird.Eine wesentliche Voraussetzung für die Unterrichtung von Fahr-schülerinnen und -schüler und dieeigene Weiterbildung ist damitgegeben.

Fast alle Fahrlehrerinnen und -lehrer sprechen im Fahrunterrichtdas Thema polizeiliche Fahrzeug-kontrolle „irgendwie“ an. Dabeivariieren die Ausführungenbeträchtlich, was allein schon an

den dafür aufgewendeten Zeitensich zeigt. Die Einbindung und derInhalt sind sehr unterschiedlich.Einerseits eröffnet sich damit dererfreuliche Umstand, dass es unter-schiedliche Ansatzpunkte gibt, andenen man die Thematik angliedernkann. Andererseits wird wahr-scheinlich nur rudimentär – wennüberhaupt – auf die Verhaltensemp-fehlungen im Sinne der Kampagne„Sicherheit braucht sichere Kontrol-len“ eingegangen. Unklar bleibtauch, in wie weit neben der reineninhaltlichen Vermittlung es auchgelingt, die Fahrschülerinnen und -schüler motivational zu erreichenund sie zu einem entsprechendenpolizeilich gewünschten Verhaltenzu bewegen. Hier kann davon ausgegangen werden, dass um-fassende Informationen hilfreichsind.

Auch wenn mehr als die Hälfteder Befragten ihren eigenen Infor-mationsstand für ausreichend odersogar sehr gut hält, kann gemut-maßt werden, dass der Stand derInformation doch optimiert werdensollte, denn einerseits fühlen sichimmerhin 1/4 der Befragten nurwenig informiert und andererseitskönnen die Quellen der Informationals nur zufällig geeignet angesehenwerden. Für eine professionelle,einheitliche und vor allem tatsäch-lich den Gegenstand vollständigtreffende Informierung scheintBedarf.

Die befragten Fahrlehrerinnenund -lehrer sind bereit bis teilweisesogar hoch motiviert, Fahrschülerzu schulen aber auch sich selbst –insbesondere unter günstigenBedingungen – schulen zu lassen.

Schlussfolgerungen

Die Studie zeigt, dass mit derKampagne „Sicherheit brauchtsichere Kontrollen“ aus dem Jahre2001 hinsichtlich der Fahrschulenzwar ein Effekt erzielt werden konn-te, dieser aber wahrscheinlich nurdann qualitativ hochwertig seinkann und nur dann auch nachhaltigist, wenn Folgemaßnahmen an-setzen. So scheinen Schulungen für

Fahrlehrerinnen und -fahrlehrer, dieErstellung von Lehr- und Infor-mationsmitteln, das zur Verfügungstellen von Referenten und dieInformation von Fachverlagensowohl wünschenswert als auchmöglich.

Zur Umsetzung und Gestaltunglassen sich aus den Ergebnissendieser Studie viele Informationenheranziehen. Jedoch erscheint eineumfangreichere Erhebung sowohlwünschenswert als auch berech-tigt. Neben der Erhebung diesergrundlegenden Informationen undder darauf aufbauenden Erstellungvon Programmen sollte dann eineentsprechende Evaluation aberauch Überprüfung der Akzeptanzund Praxis bei der „Endverbrauche-rin und dem „Endverbraucher“ alsoder Bürgerin und dem Bürger imFahrzeug erfolgen. Nur so kannsichergestellt werden, dass dieBestrebungen von 2001 auch Ein-gang in den Alltag finden und dasZiel der erhöhten Sicherheit beiFahrzeugkontrollen für Polizei-beamte erreicht wird.

DR. CLEMENS LOREI,GERHARD WITTIG, STEFAN MEYER

FB Polizei, Gießen

GUNNAR STIEGLERFB Polizei, Wiesbaden

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Beitrittserklärung

Ich werde Mitglied im Förderverein der VFH

Name

Anschrift

Telefon dienstlich privat

Ich erkläre mich bis auf Widerruf damit einverstanden, dass der Verein von meinem Konto

Kontonummer Bankleitzahl

bei der

EURO

Ort, Datum Unterschrift

Ich bin � Studierende/Studierender � Fachhochschullehrerin/-lehrer� Absolventin/Absolvent � Nebenamtliche/r Dozentin oder Dozent� Verwaltungsmitarbeiterin/-mitarbeiter � Hauptamtliche/r Dozentin oder Dozent� nebenberufliche Lehrkraft

� __________________________________________

Bankverbindung Adresse:Nassauische Sparkasse Wiesbaden Förderverein der VFHKonto Nr. 133 072 934 BLZ 510 500 15 Schönbergstraße 100 · 65199 Wiesbaden

den Jahresbeitrag in Höhe von (mind. 20,– ¢)mit Einzugsbeleg abbuchen lassen kann.

Lorenz Krauß im Ruhestand

Mit Ablauf des Monats März 2009trat Polizeioberrat Lorenz Kraußnach über 40-jähriger Dienstzeit inden Ruhestand. Aus diesem Anlass,zu dem ihm Rektor Peter Schmidtauch die Urkunde zum Eintritt inden Ruhestand überreichte, fandam 31. März 2009 in der AbteilungKassel der VFH eine Feierstunde statt,zu der er Weggefährtinnen undWeggefährten eingeladen hatte.

Lorenz Krauß trat 1967 in dieHessische Polizei ein, wo er nachder ersten Fachprüfung zunächstbei der Bereitschaftspolizei Hanaueingesetzt war. 1973 folgte diezweite Fachprüfung für den geho-benen Polizeidienst, nach der er dieFunktion als Sachgebietsleiter Sportbei der damaligen 2. Abteilung derHessischen Bereitschaftspolizei inKassel übernahm. 1994 wurde erschließlich Fachhochschullehrer fürSport an der VFH, Abteilung Kassel.Bis zur Mitte der 1970er Jahre warLorenz Krauß ein ausgezeichneterLeichtathlet, der eine Vielzahl her-vorragender Resultate erreichte. Soqualifizierte er sich 1974 im Weit-sprung für die Europäischen Polizei-meisterschaften, wo er jedoch ver-letzungsbedingt nicht teilnehmenkonnte, und im folgenden Jahrgewann er noch einmal die Bronze-medaille bei den Deutschen Polizei-meisterschaften, ehe 1976 einBandscheibenvorfall seine Karriereals Leistungssportler beendete.Trotz dieses Rückschlages blieb erdem Polizeisport treu: Von 1978 bis1990 war er als Volleyballspieler

aktiv, und er wurde in dieser Zeitauch Fachwart für Volleyball imHessischen Polizeisportausschuss.

Nach seinem Wechsel zur VFHmachte sich Lorenz Krauß bald auchhier hessenweit einen Namen. Sostellte die Abteilung Kassel wäh-rend seiner Ära immer die erfolg-reichsten Teams bei den Polizei-meisterschaften in der Leichtathletik,und auch bei den übrigen Wett-bewerben waren seine Teamsdurchweg erfolgreich. Sein beson-deres Engagement für den Polizei-sport verdeutlicht auch die Tat-sache, dass die Abteilung Kassel beidem teilnehmerstärksten Lauf derWelt, dem legendären J.P.-Morgan-Lauf in Frankfurt, seit Jahren dasgrößte Team aus dem Bereich derhessischen Polizei stellt.

Seine vorbildliche Tätigkeit alsSportdozent kommt auch darin zumAusdruck, dass er hessenweitRichtlinien für die Inhalte undBewertungen sportlicher Leistun-gen entwickelt hat, seit das Stu-dienfach Sport an der VFH benotetwird (er hat sie auch in diesem Jahrgerade wieder aktualisiert). Bis

Personal ... Veränderungen

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2007 war er landesweiter Fachkoor-dinator für Sport, darüber hinausentwickelte er das Fachkonzept fürdie Sportausbildung im Bachelor-Studiengang, der erst im Jahr 2010und damit nach seiner Pensionie-rung umgesetzt wird.

Motivation, Begeisterung unddas Entwickeln von Eigeninitiativebei den Studierenden waren fürLorenz Krauß bis heute die wichtig-sten Triebfedern seiner Tätigkeit.Dabei stand immer die individuelleLeistungsentwicklung im Vorder-grund, nicht der Leistungsvergleichmit dem (vielleicht talentierteren)Kollegen. Aufgrund seiner Verdien-ste für die VFH und den Polizeisportwar es nur folgerichtig, dass er imJahr 2002 zu den ersten Kollegengehörte, die in Hessen prüfungsfreivom gehobenen in den höherenDienst übergeleitet wurden.

Aufgrund seiner positivenLebenseinstellung ist es nur natür-lich, dass Lorenz Krauß seine Pen-sionierung nicht als ein Endebetrachtet, sondern als den Anfangzu einem neuen Abschnitt, der esihm erlaubt, sein Leben noch mehrselbst zu gestalten als bisher.

STEFFEN REICHMANNFB Polizei, Kassel

Harald Heuser im Ruhestand

Nach fast vierzigjähriger Dienstzeitwurde Polizeidirektor Harald Heuser

am 14. Januar 2009 in einer kleinenFeierstunde nach Erreichen derAltersgrenze in den wohlverdientenRuhestand verabschiedet.

In den letzten Jahren seinerTätigkeit für das Land Hessen warer für die Ausbildung der Polizei-

kommissar-Anwärter und -Anwärte-rinnen an der Verwaltungsfachhoch-schule in Wiesbaden mit verant-wortlich. „Ich gehe mit einemlachenden und einem weinendenAuge“, sagte PD Heuser undergänzte: „aber im Moment über-wiegt deutlich das weinende!“

Die Verwaltungsfachhochschulein Wiesbaden verliert mit Herrn Heusereinen beliebten und geschätztenFachmann in Sachen Einsatzlehreund bedankt sich ganz herzlich ver-bunden mit den besten Wünschenfür den neuen Lebensabschnitt.

GÜNTER NOWITZKIFB Polizei, Wiesbaden

Neue Abteilungsleitungen

Fachbereich Verwaltung■ Dr. Helga Worm wurde für zweiJahre zur Abteilungsleiterin derAbteilung Wiesbaden bestellt.

Fachbereich Polizei■ Hermann Groß wurde nach DirkKauß zum Abteilungsleiter derAbteilung Mühlheim bestellt.■ Günter Nowitzki hat dieAbteilungsleitung in der AbteilungWiesbaden nach Hans-Peter Kringsübernommen

Neue Fachhochschullehrkräfte im

Fachbereich Polizei

Abteilung Kassel■ Hubertus Hannappel für Krimi-nalistik und Kriminologie

Personalzuwachs im Sachgebiet IT

Das Sachgebiet Informationstech-nik in der Zentralverwaltung ist mitRichard Stich verstärkt worden.

Impressum Ausgabe 1/09

SPECTRUM

Zeitschrift der Verwaltungsfach-hochschule in Wiesbaden

Herausgeber

Der Rektor in Verbindung mit dem „Förderverein der VFH e.V.“

Redaktionsleitung

Georg Brandt

Text- und Bildredaktion

Thomas Börner, Helga Sybille Häberle, Dr. Clemens Lorei, Martina Mager-Weber,Dr. Gabriele Schaa, Günther Scheffer.

Redaktionsanschrift

Verwaltungsfachhochschule in Wiesbaden, Schönbergstrasse 100, 65199 Wiesbaden

Herstellung, Layout, Satz

Studio Oberländer, Auflage 2000

Druck

REHA-Druck Wiesbaden

Der Nachdruck von Textbeiträgenist kostenlos, Quellenangaben undBelegexemplare werden erbeten.Abdruck, auch auszugsweise nurmit Genehmigung der Redaktion(Copyright). Für unverlangt ein-gesandte Manuskripte wird keineHaftung übernommen(Haftungsausschluss). Namentlichgekennzeichnete Beiträge erschei-nen in Verantwortung des Autors.Sie geben nicht unbedingt dieMeinung der Redaktion wieder.Die Redaktion behält sich vor,Artikel zu kürzen.

ISSN

1432-8518

Redaktionsschluss

Der nächsten Ausgabe 2/2009:01. August 2009

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