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Wirtschaftsland Polen Limburg, 18.11.2013 RA Thomas Urbanczyk AHK Polen Mitglied der Geschäftsführung/ Leiter Recht und Steuern

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Wirtschaftsland Polen

Limburg, 18.11.2013

RA Thomas UrbanczykAHK Polen

Mitglied der Geschäftsführung/

Leiter Recht und Steuern

Republik Polen

Fläche: 312 Tsd. km²Bevölkerung: 38,5 Mio. Bevölkerungsdichte:123 Einwohner pro km²7 Städte mit mehr als 400 Tsd. Einwohnern:• Warschau 1.7 Mio.• Lodz 753 Tsd.• Krakau 750 Tsd.• Breslau 632 Tsd.• Posen 560 Tsd.• Danzig 455 Tsd.• Stettin 415 Tsd.

Monatliche Vergütung (nach Woiwodschaften)

Wechselkurs: 1EUR= 4,3284 PLN NBP Durchschnittskurs, Stand: 21. Juni 2013

Durchschnittslohn in Polen 783,32,- EUR (3.451 PLN)

Mindestlohn-Lohn in Polen 2011: 314,59 EUR (1.386 PLN)

2012: 340,47 EUR (1.500 PLN)

2013: 359,55 EUR (1.600 PLN)

2014: 388,13 EUR (1680 PLN)

Durchschnittbruttoslohn nach Branchen:

� Industrie: 1016,54 EUR (4400 PLN)

� Bauwesen: 924,13 EUR (4000 PLN)

� Dienstleistungen: 831,72 EUR (3600 PLN)

� Öffentlicher Sektor: 693,10 EUR (3000 PLN)Quelle: Hauptstatistikamt, 1. Q 2013

19,1%

14.3%22.2%

15,5%

16.9% 10,6%

18,9%

11.4%

14.9%

17.0%

16.7%

14.8%

14.3%

15.2%11,9%

12,3%

Westpommern

Lublin

MasowienPodlachien

Ermland-Masuren

Kujawien-Pommern

Pommern

Großpolen

Lodsch

Heiligkreuz

KleinpolenKarpatenvorland

Niederschlesien

Lebus

Schlesien

Oppeln

Quelle: HaupstatistikamtStand: Januar 2013

Arbeitslosigkeit (nach Woiwodschaften)

Was man über Polen wissen sollte

• Siebtgrößte Volkswirtschaft EU

• Wirtschaftswachstum

• durchschnittlich 5-6%

• BIP-Entstehung:

– 15% öff. + priv. Dienstleistungssektor

– 14,7 % Finanzierung, Vermietung, Unternehmensdiensleister

– 21% produzierendes Gewerbe

– 7,4 Baugewerbe

• BIP-Verwendung:

– 60% privater Konsum

• deutsche Ausländische Direktinvestitionen 22 Mrd. €

• Ausl. Direktinvestitionen:

– 20% Produktion

– 19,8% Business ProcessOutsourcing

– Größter Produzent in Europa von weißer Ware und LCD-Fernsehern

• Deutschland wichtigster Handelspartner für Polen

• Nachholbedarf- Konsum als Wirtschaftstriebfeder

• EU-Fördermittel 67 Mrd. €(2007-2013)

Wirtschaftsentwicklung Polen

Indikator 2007 2008 2009 2010 2011 2012

BIP-Wachstum (in %) 6,7 4,8 1,8 3,9 4,3 1,9

Inflationsrate (in %) 4,0 3,3 3,5 3,1 4,0 3,7

Arbeitslosenquote (in %) 12,8 9,9 11,0 11,9 12,4 12,3

Nominallohn monatlich(PLN)

2.691 2.944 3.103 3.225 3.598** 3.521

Reallohn-Wachstum(in %)

6,3 5,4 1,9 1,1 0,8 1,1

Kurs PLN/EUR 3,7829 3,5166 4,3273 3,9946 4,1198 4,329(15.07.2013)

** Industriegewerbe;

Quelle: Polnische Nationalbank (NBP), Statistisches Hauptamt (GUS)

Der polnische Export (2012, Anteil in %)

Quelle: Hauptamt für Statistik

0 5 10 15 20 25 30

Italien

Russland

Frankreich

Tschechien

Großbritannien

Deutschland

4,9

5,4

5,8

6,3

6,7

25,1

Der polnische Import (2012, Anteil in %)

Quelle: Hauptamt für Statistik

0 5 10 15 20 25

Niederlanden

Frankreich

Italien

China

Russland

Deutschland

3,8

4

5,1

9

14,3

21,1

Deutsch-Polnischer Warenverkehr

Quelle: Statistisches Hauptamt (GUS)

0% 5% 10% 15% 20% 25%

Papier

Gusseisen und Stahl

Agrarprodukte

Kunststoffe und Erzeugnisse

daraus

Fahrzeuge und -Teile

Maschinen und -Teile

Importe

0% 5% 10% 15% 20% 25%

Gusseisen und Stahl

Kunststoffe und Erzeugnisse

daraus

Möbel

Agrarprodukte

Fahrzeuge und -Teile

Maschinen und -Teile

Exporte

Wichtigste Industriebranchen

• Automotiv

• Haushaltsgeräte

• Elektronik / Elektrotechnik

• Möbel und Holzverarbeitung

• Ernährungswirtschaft

• Metallverarbeitung

• IT Sektor

• Dienstleistungszentren (BPO, Business Process Outsourcing)

starke Diversifizierung

1) Produktion• vor der Kriese: eine knappe Mio. St. PKW und Nutzfahrzeuge

(Polen war sechsgrößter Kfz-Produzent in Europa,über 98% der Produktion waren in die EU-Länder exportiert)

• Prognose für 2013: ca. 550 Tsd. St.

2) Wichtigste Produzenten• FIAT Auto Poland Tychy - 65% Marktanteil, PANDA (nur bis 2012),

Fiat 500, Seicento, Ford KA• GM OPEL - 20% Marktanteil, Safira, Astra IV, Aveo• VOLKSWAGEN Poznań - Caddy

Kfz-Industrie

1) Produktion• 4,2 Tsd. Busse (Stand: 2010)• Polen ist drittgrößter Produzent in Europa

2) Wichtigste Produzenten• MAN Bus – 1,27 Tsd. St.• Solaris – 1,02 Tsd. St.• VOLVO Polska – 0,86 Tsd. St.• Scania – 0,66 Tsd. St.

Busse

Haushaltsgeräte1) Produktion

• Polen ist vor Italien und Deutschland der größte Producent Europas = jedes dritte Haushaltsgerät in Europa wird in Polenhergestellt

• 90% der Produktion wird exportiert• Weitere Investitionen vorgesehen

2) Wichtigste Produzenten:• SSE Łódź: Bosch-Siemens-Hausgeräte (20%),

Indesit (11%)• SSE Wałbrzych: Electrolux (14%),

Whirlpool (11%), Fagor Mastercook• SAMSUNG, Amica Wronki (13%), Arcelia, Cady, Zelmer

Elektronik

1) Produktion• Polen ist der größte europäische Produzent von LCD

(77% der europäischen Produktion) und Bildschirmen

2) Wichtigste Produzenten:• LG Philips, LG Electronics, Daewoo Electronics,

Sharp, Dell, Toshiba, Siemens, Alcatel, Lucent Technologies

• Gehört zu den der 20 größten Absatzmärkten der Welt

• Nach Russland ist Polen der zweitgrößte IT-Markt in Ost- und Südosteuropa

• 7 Mrd. Euro Volumen

• 2,6 % Wachstum in 2012

• Mehr als 1.500 Unternehmen im polnischen IKT-Markt tätig

• Über 10.000 IT- Hochschulabsolventen pro Jahr

Polnischer IT Markt:

Dienstleistungen

BPO

Polen gehört heute zu den Top 10 der weltweiten Business Process Outsourcing (BPO)Standorte und ist in diesem Bereich führend in Europa.

Ende 2011 gab es in Polen 337 Outsourcing-Center, die insgesamt 85.000 Mitarbeiter beschäftigten - dieses Ziel soll bis Ende 2013 auf über 100.000 anwachsen.

Top 5 der aufstrebenden

BPO-Standorte:

1. Kraków

2. Peking

3. Buenos Aires

4. Kairo

5. Sao Paulo

Quelle: GtaI Berlin – Cebit Partnerland Polen

Quelle: Global Services, Destination Compendium

Quelle: outsourcing-journal.org [20.06.2012].

FDI in Polen nach Herkunftsländern

Quelle: Polnische Nationalbank (NBP)

Land Mio. EUR

Niederlande 23 399,1

Deutschland 22 044,8

Frankreich 14 741,3

Luxemburg 11 512,6

USA 8 531,5

Schweden 6 521,4

Italien 6 297,4

Andere 43 110,0

Gesamt 136 158,1

Niederlande;

17,2

Deutschland;

16,2

Frankreich; 10,8

Luxemburg; 8,5USA; 6,3

Schweden; 4,8

Italien; 4,6

Andere; 31,7

Lublin

Warschau

Danzig

Breslau

Katto-witz

Krakau

Lodsch

Stettin

Posen

Rzeszów

Grünberg

Allenstein

BiałystokBromberg

KielceOppeln

Deutsches Kapital nach WoiwodschaftenDezember 2008

Woiwodschaft Anteil

Masowien 36,5%

Niederschlesien 18,6%

Großpolen 18,4%

Schlesien 7,0%

Pommern 3,7%

Kleinpolen 3,1%

Oppeln 2,7%

Lodsch 2,2%

Karpatenvorland 1,9%

Westpommern 1,9%

Kujawien-Pommern 1,6%

Lebus 1,1%

Ermland-Masuren 0,4%

Heiligenkreuz 0,4%

Podlachien 0,3%

Lubeln 0,2%Quelle: Statistisches Hauptamt (GUS)

Wirtschaftsstandort Polen

Sonderwirtschaftszonen

1. 14 SWZ mit einer Fläche von 12 Tsd. Ha

2. Unterstützung bei der Standortsucheund -vorbereitung

3. Öffentliche Hilfe nach Investitionswertoder Arbeitsplatzzahl

4. Einkommenssteuernachlass von 30-50% der qualifizierten Investitionsauflagen(kleine und mittelständischeUnternehmen können 20 bzw. 10 Prozentpunkte mehr erlassenbekommen)

Quelle: Invest in Poland [PAIiIZ]

Geschäftspotenziale

Verkehrsinfrastruktur

1) 1,9 Tsd. km Autobahnen (1362 km bereits fertig )2) 2,4 Tsd. km Schnellstraßen (1190 km bereits fertig )3) Ausbau und Modernisierung v. 10 Flughäfen (4,5 Mrd. PLN)4) Ausbau und Modernisierung v. 80 Bahnhöfen (2,5 Mrd. PLN)5) Modernisierung des Schienenetzes durch die Staatsbahn PKP6) Bau der zweiten U-Bahn-Linie in Warschau7) Bau eines Bahnanschlusses an den Warschauer Flughafen

Autobahnen Schnellstraße n

Energiemarkt Polen

• Gesamtleistung 37.367 MW (32.937 MW in das Landesnetz eingespeist)• Anstieg der installierten Gesamtleistung der Kraftwerke in Polen 2011 um

ca. 1600 MW, (+ 4%)• Energieverbrauch pro Kopf halb so hoch wie in Deutschland• angesichts des Wirtschaftswachstums mit weiterem Anstieg des

Energieverbrauchs zu rechnen.• → neue Kraftwerkskapazitäten benötigt: ca. 1000 MW/pro Jahr innerhalb

der nächsten zehn bis zwölf Jahre; Gesamtkosten rund 10 Mrd. EUR• Veralterte Anlagen für die Strom-/Wärmeerzeugung

bestehenden Anlagen befinden sich größtenteils in der zweiten Hälfte ihresProduktlebenszyklus oder gar an dessen Ende(40% sind schon seit über 40 Jahren in Betrieb und 15% sogar über 50Jahren)

• Die durchschnittliche Leistungsfähigkeit der Stromerzeugung beträgt 35%(EU-Durchschnitt – 46%)

• Starke Anhängigkeit von fossilen Brennstoffen (über 90%)

Energiemarkt in Polen-Stromproduktion

Die Brutto-Energieerzeugung in 2011betrug 163,1 TWh und warim Vergleich zu 2010 umknapp 4% höher.

Erneubare Energien

1) 85,8 % Biomasse

2) 7,1 % Biokraftstoffe

3) 1,5 % Windenergie

Erneubare Energie

• EE haben zur Zeit einen Anteil von 9%

• Ziel sind 15% bei Berücksichtigung der Möglichkeiten und des Standes von 2007 (EU-Vorschriften)

• Biokraftstoffe – sind ca. 7% aller Erneubaren Energien, erste große Biogasanlage des Landes (gehört ENEA S.A) mit 2,1 MW Leistung in Liszkow (Kujawien-Pommern)

• Mögliche Kapazität der Biomassefelder in Polen: 1.7 Millionen Hektar. Tatsächlich wird nur 10000 Hektar auf die Herstellung der Biomasse orientiert.

• wenige Windparks- sie haben einen 1,5 % Anteil an den erneubarenEnergien in Polen, größte Investition ist eine Windanlage, in Zagórze, 60 km nördlich von der Stadt Stettin( gehört Vattenfall Wolin-North Sp. z o.o.)

• Wasserkraftwerke- 2,1 % der gesamten Energie, MEW S. A. plant eine große Investition im Bereich der kleinen Wasserkraftwerke, die um die 140 Milionen PLN kosten soll

Quellen: GTAI, MG

Abfallwirtschaft

- 12 Mio. t kommunale Abfälle pro Jahr, 2 Mio. t auf illegalen Müllhalden

- 78% landen auf Deponien, 14% Recycling-Prozess, 7% Kompostierung (600 Deponien in PL)

- Gesetzliche Neuregelung 2012/2013 aufgrund von EU-Vorgaben

→ Vergrößerung des Recycling-Anteils (Mülltrennung)

→ BeseiVgung von Billigmüllabfuhren

→ Errichtung von Müllverbrennungsanlagen (PPP)

→ Gemeinden Eigentümer der Siedlungsabfälle

→ Konsolidierung der zerspliWerten Stadtreinigungsbranche

(derzeit 3500 (Klein-) Betriebe – Ziel 500)

- Investitionen z.T. co-finanziert durch EU-Fördermittel

Geschäftspotenziale -Zusammenfassung :

1) Lieferpotentiale(ins. für Technologie-Anbieter z.B. Maschinen undAnlagen, Umwelttechnik, Medizintechnik, Kontroll-, Mess- und Regeltechnik, IT-Lösungen)

2) Dienstleistungserbringung, insb. im Umweltbereich3) Chancen für Unternehmen mit Erfahrung/Know-

How im Energiebereich, Abfall- und Wasserwirtschaft und Baubranche (Spezialbauten)

4) Beteiligung an den PPP Projekten

InterkulturelleKommunikationsaspekte

Interkulturelle Unterschiedezwischen Polen und Deutschen

Deutsche Polen

strukturierte Vorgehensweise,Schritt für Schritt nach festgelegten Schemas

großes Improvisationstalent , intelligentes Problemlösen, Simultanität

klare Trennung zwischen Beruf undPrivatleben

keine Trennung zwischen Beruf undPrivatleben

langfristige Denk- und Handelsweise Fixierung auf kurzfristige Ziele

Pünktlichkeit weniger Wertlegung auf Pünktlichkeit

sachlich orientiert, zuverlässig, distanziert persönlich orientiert, emotional, spontan

hohes Selbsbewusstsein Neigung zum Selbstzweifeln

sehr direkte Kommunikationsweise hohe Empfindsamkeit für die Stimmungen anderer Menschen (Vermeidung von Konflikten)

schriftlich ausgeprägte Kommunikationskultur mündlich ausgeprägte Kommunikationskultur

Interkulturelles Management

Bringen Sie genügend Zeit mit- Nicht mit der Tür ins Haus fallen- Geschäftsvorbereitung/ Tagesordnung

Pünktlichkeit/ Begrüssung / Hierarchien

Persönliche Ebene = Sachebene

Vermeiden Sie: Übereile/ Überheblichkeit/ Überlegenheit

• Marktinformationen

• Markteinstiegshilfe

• Rechtsberatung

• Firmenrepräsentanz

• Unternehmensgründung

• Lohnbuchhaltung

• Mehrwertsteuerrückerstattung

• Anmeldung zur Umsatzsteuer

• Berufsbildungskurse und Schulungen

• Repräsentanz des Freistaates Bayern in Polen

Ausgewählte Dienstleistungen der AHK Polen

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!

Mehr unter:www.ahk.pl