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auf dem Bild sehen Sie eine Momentaufnahme der Euryth- mieaufführung „Magic Moments“, die im Sommer d.J. in der Berliner Komischen Oper stattfand, und der wir eine Seite dieses Newsletters widmen. Als ich 1976 meine Tätigkeit an die- ser Schule begann, war, zumindest für die Oberstufenschüler, das waldorfspezifische Fach Eurythmie häufig ein exotisches Zugeständnis an diese besondere Schuleform. Auf die Frage: „Was ist eigentlich Eurythmie?“ hätte manch einer vielleicht eher geantwortet: „Es ist das Hobby der Eurythmielehrer“ als: „Ich lerne dort, meine musikalischen und sprachlichen Empfindun- gen in Bewegung auszudrücken“. In den 70er Jahren gab es noch die Schülerzeitung „Disputio“, deren Wahrzeichen Anthrofax war, der den anonymen Waldorf- schüler im Eurythmiekittel (gibt es schon lange nicht mehr) in genialen Zeichnungen darstellte. In lustigen Comics wurde gezeigt, wie Anthrofax den Eurythmiesaal mit harmonischen Schritten durcheilte und versuchte, die Bewegungen der Lehrer nachzumachen. Die Schülerzeitschrift und der nette Anthrofax sind verschwunden. Die Eurythmie dagegen schafft es heute, Jugendliche aus aller Welt zum stundenlangen Proben in un- sere Schule zu locken. Eine Teilnehmerin hat sich während der langen Wochen, in denen das Projekt „Magic Moments“ ent- stand, gefragt: „Was bewegt dich und was möchtest du in der Welt bewegen?“ Es ist ein schöner Gedanke, dass am Ende der Waldorfschulzeit so eine Frage entsteht und dass etwas in der Welt durch diese jungen Menschen bewegt wird. Die Mitglieder der Schülerfirma, über die Sie in diesem i-Punkt etwas erfahren, wollen im Hinblick auf fair produzierte Kleidung auch etwas be- wegen: Wir wünschen Ihnen dazu viel Erfolg! Bewegende Momente gab es auch in diesem Jahr wieder im Ehemaligencafé auf dem Winterfest. Man hatte den Eindruck, dass der Treffpunkt immer stärker angenommen wird: Das Café war gut besucht, und man traf Menschen, die man viele Jahre nicht gesehen hat. Mancher der Ehemaligen staunt über das Riesengelände, das der Schule jetzt zur Verfügung steht, und daher ist die angebotene Schulführung jedes Mal ein Highlight. Wenn Sie die 32. Ausgabe des i-Punkts in den Händen halten, dann hat womöglich schon das Jahr 2017 begonnen, und wir haben uns Sylvester vielleicht gefragt: „Was wird mich im neuen Jahr bewegen (oder gar schütteln) und was will ich bewegen?“ Ich hoffe, dass dieser i-Punkt Sie erreicht und wünsche Ihnen viel Glück im neuen Jahr. Ihre Foto: Charlotte Fischer AUSGABE 32/2016 Liebe Leserinnen und Leser,

Liebe Leserinnen und Leser, - Rudolf Steiner Schule Berlin ... · W ir besuchten die verschiedenen Produktionsstätten um Bangalore und Tirupur, ließen uns die Arbeitspro-zesse zeigen

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Page 1: Liebe Leserinnen und Leser, - Rudolf Steiner Schule Berlin ... · W ir besuchten die verschiedenen Produktionsstätten um Bangalore und Tirupur, ließen uns die Arbeitspro-zesse zeigen

auf dem Bild sehen Sie eine Momentaufnahme der Euryth-mieaufführung „Magic Moments“, die im Sommer d.J. in der Berliner Komischen Oper stattfand, und der wir eine Seite dieses Newsletters widmen. Als ich 1976 meine Tätigkeit an die-ser Schule begann, war, zumindest für die Oberstufenschüler, das waldorfspezifische Fach Eurythmie häufig ein exotisches Zugeständnis an diese besondere Schuleform. Auf die Frage: „Was ist eigentlich Eurythmie?“ hätte manch einer vielleicht eher geantwortet: „Es ist das Hobby der Eurythmielehrer“ als: „Ich lerne dort, meine musikalischen und sprachlichen Empfindun-gen in Bewegung auszudrücken“.

In den 70er Jahren gab es noch die Schülerzeitung „Disputio“, deren Wahrzeichen Anthrofax war, der den anonymen Waldorf-schüler im Eurythmiekittel (gibt es schon lange nicht mehr) in genialen Zeichnungen darstellte. In lustigen Comics wurde gezeigt, wie Anthrofax den Eurythmiesaal mit harmonischen Schritten durcheilte und versuchte, die Bewegungen der Lehrer nachzumachen. Die Schülerzeitschrift und der nette Anthrofax sind verschwunden. Die Eurythmie dagegen schafft es heute, Jugendliche aus aller Welt zum stundenlangen Proben in un-sere Schule zu locken. Eine Teilnehmerin hat sich während der langen Wochen, in denen das Projekt „Magic Moments“ ent-stand, gefragt: „Was bewegt dich und was möchtest du in der

Welt bewegen?“ Es ist ein schöner Gedanke, dass am Ende der Waldorfschulzeit so eine Frage entsteht und dass etwas in der Welt durch diese jungen Menschen bewegt wird. Die Mitglieder der Schülerfirma, über die Sie in diesem i-Punkt etwas erfahren, wollen im Hinblick auf fair produzierte Kleidung auch etwas be-wegen: Wir wünschen Ihnen dazu viel Erfolg!

Bewegende Momente gab es auch in diesem Jahr wieder im Ehemaligencafé auf dem Winterfest. Man hatte den Eindruck, dass der Treffpunkt immer stärker angenommen wird: Das Café war gut besucht, und man traf Menschen, die man viele Jahre nicht gesehen hat. Mancher der Ehemaligen staunt über das Riesengelände, das der Schule jetzt zur Verfügung steht, und daher ist die angebotene Schulführung jedes Mal ein Highlight.Wenn Sie die 32. Ausgabe des i-Punkts in den Händen halten, dann hat womöglich schon das Jahr 2017 begonnen, und wir haben uns Sylvester vielleicht gefragt: „Was wird mich im neuen Jahr bewegen (oder gar schütteln) und was will ich bewegen?“

Ich hoffe, dass dieser i-Punkt Sie erreicht und wünsche Ihnen viel Glück im neuen Jahr.

Ihre

Foto: Charlotte Fischer

AusGAbe 32/2016

Liebe Leserinnen und Leser,

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Wir besuchten die verschiedenen Produktionsstätten um Bangalore

und Tirupur, ließen uns die Arbeitspro-zesse zeigen und interviewten Arbeiter, Vorarbeiter und Fabrikbesitzer. Wir woll-ten herausfinden, ob die Arbeitsbedin-gungen unseren Vorstellungen von FAIR

entsprechen, daher stellten wir insbeson-dere Fragen nach Gehalt, Arbeitsschutz und nach den Arbeitsbedingungen gene-rell. Die Frage der Reise war also: Wie fair ist fair? Parag Chaturvedis Prinzip ist es, von Anfang an ein transparentes und ehr-liches Verhältnis zu den Fabriken aufzu-

bauen und für Probleme einen Lösungs-weg zu finden, der sich auch über einen längeren Zeitraum erstrecken kann. So war nicht alles, was wir vorfanden, per-fekt, aber man konnte sehen, dass an den Problemen gearbeitet wurde. Insgesamt war unser Eindruck sehr positiv. Dagegen erlebten wir bei einem Besuch in der kon-ventionellen Spinnerei und einer Färbe-rei einen krassen Gegensatz zu unseren

„KöNNEN SIE DAS TANZEN?“ fragte Rudolf Steiner 1908 die russische Male-rin Margarita Woloschin, nachdem er in einem Vortrag ausgeführt hatte, wie der Mensch durch ein Götterwort geschaf-fen wurde und nun selbst durch seine menschliche Sprache zum Schöpfer wird. „Ich glaube, man könnte alles tanzen, was man fühlt“, war die Antwort.

ULRIKE BAUDISCH, ehemalige Schülerin und heute Eurythmielehrerin an unserer Schule, erklärt uns die Eurythmie sehr persönlich: Die Erfahrung, Sprache oder Musik durch Eurythmie lebendig werden zu lassen, gehört für mich zu den schönsten und aufregendsten Erlebnissen im Leben. Lebensschichten, die im musikalischen oder sprachlichen Werk geronnen sind, werden durch sie freigelegt und neu geschöpft. Und so war es folgerichtig, dass Ulrike Baudisch sich für das große Eurythmie-projekt „What Moves You“ einsetzte. Dieses Projekt wurde 2012 von André Macco ins Leben gerufen. Angeregt von Royston Maldoom und seinen Tanzpro-jekten (wunderbar aufgezeichnet in dem Film „Rhythm Is It“) fasste André Macco den Plan, Jugendliche aus aller Welt nach Berlin einzuladen, um mit ihnen in vier Wochen die Eurythmieaufführung „Magic

Moments“ einzustudieren. Er fand begeis-terte Mitstreiter, die 2012, 2014 und 2016 in den Räumen der Rudolf Steiner Schule die von den Kritikern gefeierten Auffüh-rungen erarbeiteten. Ulrike Baudisch be-richtet: In den Sommerferien von 2014 und 2016 lebte, probte und feierte ich vier Wo-chen lang mit achtzig jungen Menschen aus aller Welt hier auf dem Schulgelände. Lern-eifer, Hingabe und Geduld der Eleven waren einfach unglaublich. Die Idee, in vier Wo-chen eine ganze Sinfonie einzustudieren und aufzuführen kam mir anfangs sehr kühn vor, aber wenn man buchstäblich Tag und Nacht arbeitet, wenn die Zusammenarbeit mit den Jugendlichen und den Eurythmiekollegen so intensiv ist, wie ich es erlebte, so kann man schließlich in zwei Aufführungen gemein-sam mit dem Publikum einen Höhepunkt feiern, der vorüber ist, ehe man ihn richtig wahrgenommen hat. Das Publikum war im Sommer 2016 in der Berliner Komischen Oper versammelt und verhalf den Prota-gonisten und den Regisseuren zu einem bejubelten Abschluss der Probenzeit.

JOLA BäR (Schülerin der 12. Klasse) blickt auf diese Probenzeit zurück: Was bewegt dich und was möchtest du in der Welt bewegen? Dies sind die zent-ralen Fragen, die mich nun begleiten, und

nach denen ich auch anfangen habe, mein Leben zu gestalten. Wenn ich mich an die-se vier intensiven Sommerwochen zurück- erinnere, sind meine Gedanken voller Wär-me und Sonnenschein. Dies gibt mir immer noch das Gefühl, dass ALLES möglich ist!!!

Ja, ich habe mich selten so frei gefühlt wie diesen Sommer. Auch wenn wir einen ziem-lich festen Tagesplan hatten, waren doch in jedem Tag so viele Möglichkeiten für Neues.NEuE BEWEGuNGEN: eine ganz neue Art sich durch die Eurythmie selber kennen zu lernen und zu erleben, den Raum zu er-greifen und sich in eine Gruppe zu stellen, um gemeinsam mit dieser einen Ausdruck entstehen zu lassen. Diese Arbeit war nicht immer leicht, aber sehr intensiv, und mir hat sie große Freude bereitet. NEuE BEGEGNuNGEN: das Kennenlernen von Menschen aus der ganzen Welt, mit denen ich mich über unser Leben, unsere Visionen, Pläne und Hoffnungen austauschen konnte. Dadurch war jeder Abend für mich ein un-glaublich buntes Geschenk!

So steckt hinter den Aufführungen am Ende noch so unglaublich viel mehr, was mir die-se, im Gegensatz dazu, fast unbedeutend und irgendwie unwirklich erscheinen ließ. All das Erlebte war zwar unsichtbar für die Zuschauer, aber deutlich spürbar auf der Bühne präsent, und daher sage ich voller Begeisterung, dass das Ganze ein gelunge-nes Projekt geworden ist.

Mittlerweile gibt es die AG Schülerfirma, die schul- und klassenübergreifend (9.-12.

Klasse) ist und aus 10-15 Schülerinnen und Schüler der Rudolf Steiner und der Emil Molt Schule Berlin besteht. Die Schülerfirma importiert nachhaltig und fair produzierte Textilprodukte (der-zeit Schulhoodies und T-Shirts) von der indischen Partnerorganisation „fair & organic“ und verkauft diese auf Schul-märkten und Aktionsständen zum fairen Handel in Berlin. Dabei darf kein Ver-lust gemacht werden. Die Firma muss mindestens kostendeckend arbeiten. Wenn Gewinn erwirtschaftet wird, muss gemeinsam mit den Schülern entschie-

den werden, was damit passieren soll. Die Schüler entscheiden selbst, welche Ware eingekauft und vermarktet wer-den soll. Sie entwickeln Produktideen

und designen Kleidung, die dann von unseren Partnern produziert wird. In regelmäßigen Betriebsbesuchen vor Ort in Indien wird überprüft, ob die Arbeits-bedingungen der Produzenten fair sind, die Kernarbeitsnormen der Internatio-nalen Arbeitsorganisation (ILO) einge-halten und existenzsichernde Löhne ge-zahlt werden. Im nachfolgenden Bericht können Sie so eine Reise nach Indien miterleben.

• Christian Blau (eh. Schüler und jetzt Lehrer an der Rudolf Steiner Schule)ODER WAS IST EIGENTLICH EURYTHMIE?

eine schülerfirmafür faire und nachhaltige KleidungDie Idee, eine schülerfirma zu gründen, entstand vor zwei Jahren in einem Gespräch mit meinem Fachkollegen Frank Zelazny (emil Molt schule) und Parag Chaturvedi, einem indischen Textilunternehmer des „Fairen Handels“. Wir waren uns klar über den Mangel an guter und praxisnaher ökonomischer bildung an unseren schulen und fassten den Plan, ein Projekt zu realisieren, das Abhilfe schaffen sollte. Das Ziel würde die konkrete sozialunternehme-rische Tätigkeit sein, um in einem learning-by-doing Prozess die reale Wirt-schaft am beispiel einer schülerfirma kennenzulernen.

unsere Reise nach Indien

Visit us!fairandorganic.org

„Tanz doch mal Deinen Namen“ ist die beliebte Aufforderung, wenn junge Leute sich be-gegnen und einer sich als Waldorfschüler zu erkennen gibt. Offensichtlich ist die Tatsache, dass man eurythmisch Buchstaben und Worte darstellen kann, bekannter als man glaubt.

WHAT MoVes You

Erste ProbenphaseFoto: Charlotte Fischer

Fotos: Anton Hain & Fynn Stoldt

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In der Zeit unseres 2-wöchigen Aufent-halts in Wladimir, wo ich mit meiner Rus-sischgruppe, bestehend aus 16 Schülern und Frau Heim-Taubert, unsere Partner-schule besuchte und jeder alleine oder teilweise auch zu mehreren in einer sozia-len Einrichtung ein Praktikum machte, neigte sich gerade die Winterzeit ihrem Ende und schlug mit bis zu – 20° Celsius noch einmal richtig zu. Umso stärker äu-ßerte sich die Raumtemperatur wie auch die gastfreundschaftliche Wärme, von der ich regelrecht überwältigt wurde. Je-den morgen bekam ich von meiner Gast-mutter neben allen süßen und salzigen Leckereien der letzten Tage einen Hafer-brei aufgetischt, ich musste alles essen oder zumindest probieren und man ließ mich nicht eher aus dem Haus, bis ich den frisch aufgebrühten Tee ausgetrunken und Butterbrot und Früchte als Proviant für den Tag eingepackt hatte. So war ich gut gewappnet für einen Tag im staat-lichen Sanatorium für nervenauffällige Kinder, in dem ich zusammen mit meiner Freundin körperlich behinderte und auch

autistische Kinder betreute, mit ihnen spielte, bastelte oder sang und tanzte. Die Zuneigung und Schicksale der Kinder berührten uns tief, und ich denke oft an meine Erlebnisse dort zurück.

Als Russischgruppe haben wir auf gemein-samen Ausflügen die bedeutenden Kir-chen und Museen in Waldimir und Umge-bung angeschaut und einen Einblick in die russische Kultur und deren Wurzeln erhal-ten. Ebenso haben wir Moskau in den Ta-gen unserer An- und Abreise (wir sind von Berlin nach Moskau geflogen und hatten drei Tage Aufenthalt dort) besichtigt, und wir waren sehr beeindruckt von der Grö-ße und Menschenmenge dieser Stadt: Die U-Bahn, die alle 2 Minuten und in Haupt-verkehrszeiten sogar alle 50 Sekunden kommt, bildet ein riesiges unterirdi-sches Netz und eine eigene Welt, in der es schien, als ob manche Menschen seit Jahren nicht mehr ans Tageslicht ge-kommen waren. Im Rückblick war der Russland-Aufenthalt eine sehr inten-sive und bereichernde Erfahrung, von

der ich bis heute zehre. Gerade das So-zialpraktikum und der Umgang mit den Kindern haben mich tief beeinflusst, aber auch meine Gastfamilie, die mich wun-derbar aufgenommen und mir einen tie-fen Einblick in die russische Kultur und die „russische Seele“ gewährt hat.

• Lily Beer (Abitur 2013)

IMPRessuM

Herausgeber:Freundeskreis der Rudolf Steiner Schule Dahlem Auf dem Grat 1 - 3 • 14195 Berlin www.dahlem.waldorf.net Redaktion: Conny Bergengrün, Friedrich Ohlendorf, Gisela Schuster Druck: Grafische Werkstatt Franz Pruckner Auflage: 4.500erscheinungsdatum: Dezember 2016 Kontakt: Gisela Schuster Freiwaldauer Weg 26 • 12205 Berlin T: 030 / 811 62 42 [email protected] Kontoverbindung: Bank für SozialwirtschaftIBAN: DE59 1002 0500 0003 0900 00 BIC: BFSWDE33BER ge

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Meine Russlandreise Wenn ich heute an unsere Russlandreise im März 2012 zurück-denke, kommt mir vor allem die Wärme in der schule wie in den vier Wänden meiner Gastfamilie in den sinn.

Partnerfabriken: katastrophale Arbeits-bedingungen, Kinderarbeit, fehlende Sicherheitsvorkehrungen usw. Neben den Fabrikbesuchen gab es auch viele Treffen mit NGOs und anderen Organisationen. Sie berichteten von ihrer Arbeit und den schrecklichen Bedingungen, denen vie-le Arbeiter ausgesetzt sind. SAVE z.B. ist eine Organisation, die sich gegen Kinder-arbeit einsetzt. Sehr eindrucksvoll war ein Treffen mit Näherinnen, die sich in einer unabhängigen Gewerkschaft organisiert haben. Wir haben insgesamt einhun-dert Euro in ihre Streikkasse gespendet!

Diese Eindrücke gingen uns sehr nahe und bestärkten uns in dem Anliegen un-serer Schülerfirma. Gleichzeitig erlebtem

wir die unglaubliche Herzlichkeit der Menschen und die beeindruckende Natur Indiens.

Zurückblickend können wir sagen, dass die Reise sehr viel gebracht hat, denn nun haben wir die Menschen am an-deren Ende unserer Produktionskette persönlich getroffen und können mit gu-tem Gewissen sagen, dass die Schülerfir-ma „FairWear“ ihrem Namen wirklich gerecht wird. Auf persönlicher Ebene konnten wir ebenfalls viele Eindrücke mit-nehmen, die auch in Zukunft unser Den-ken und Handeln prägen werden.

• Theresa Maes und Martin Moser (Schüler der 12. Klasse)

SÜD-

INDIEN

Bangalore

TIRUPUR

Fortsetzung: unsere Reise nach Indien