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1 GesundheitsLaden Stuttgart e.V. Projektdokumentation Let’s Go! Eine Gebrauchsanweisung für die Pubertät Im Rahmen des Projekts „fair-play- Partizipation und Genderperspektive in der außerschulischen Jugendbildung“ der BAG Jungenarbeit in Kooperation mit der BAG Mädchenpolitik Gesehen werden beflügelt

Let's go - eine Gebrauchsanweisung für die Pubertät ... · 3 1. Zielsetzung Ziel des Projektes „Let’s go – eine Gebrauchsanweisung für die Pubertät“ war es, Mädchen und

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GesundheitsLaden Stuttgart e.V.

Projektdokumentation

Let’s Go! Eine Gebrauchsanweisung für die Pubertät

Im Rahmen des Projekts „fair-play- Partizipation und Genderperspektive in der außerschulischen Jugendbildung“ der BAG Jungenarbeit in

Kooperation mit der BAG Mädchenpolitik

Gesehen werden beflügelt

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Gliederung

1. Zielsetzung

2. Rahmenbedingungen

2.1. dreitägige Bildungsreise

2.2. Ort der Durchführung

2.3. Zielgruppe

3. Vorbereitung

3.1. Methodische Herangehensweise

4. Durchführung

5. Nachtreffen und Abschlussfest

6. Reflexion unter besonderer Berücksichtigung folgender Kategorien

6.1. Genderperspektive

6.2. Kooperation Mädchenarbeit und Jungenarbeit

6.3. Partizipation

6.4. Selbstwirksamkeit

6.5. Intersektionalität

7. Perspektiven und Konsequenzen für die weitere Arbeit

8. Auswertung aus Sicht der Jugendlichen

9. Anhang

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1. Zielsetzung

Ziel des Projektes „Let’s go – eine Gebrauchsanweisung für die Pubertät“ war es, Mädchen

und Jungen darin zu unterstützen, die Lebensphase Pubertät gesund und kompetent zu

durchleben. Selbstwirksamkeitserfahrungen und die Resilienzfähigkeit von Mädchen und

Jungen in der Pubertät sollten gestärkt werden. Dies implizierte, Freiräume zu schaffen, sich

mit eigenen Potenzialen und Begrenztheiten auseinanderzusetzen, Mädchen und Jungen als

aktive Gestalter_innen ihres Lebens ernst zu nehmen, die positiven Seiten der Pubertät

erfahrbar zu machen und Risikokompetenzen zu stärken. Ein besonderer Fokus sollte dabei

darauf liegen, geschlechtsspezifische Bewältigungsstrategien herauszuarbeiten und sichtbar

zu machen sowie der Frage nachzugehen, wie Mädchen hier von Jungen und Jungen von

Mädchen profitieren können. Dies wiederum sollte zu einer Erweiterung der eigenen

Rollenvielfalt sowie einer Erweiterung der individuellen Bewältigungsstrategien führen.

Ein hoher Grad an Partizipation der Teilnehmer_innen war ebenfalls ein zentrales Ziel.

2. Rahmenbedingungen

2.1. dreitägige Bildungsreise von Montag, 13.05. – Mittwoch, 15.05.2013

Im Rahmen des Projektes fair_play führten wir mit 12 Jugendlichen der Heilbrunnenschule

aus Stuttgart – Möhringen eine dreitätige Bildungsreise unter dem Titel „Let’s go – eine

Gebrauchsanweisung für die Pubertät“ durch. Begleitet wurden wir von den beiden

Klassenlehrer_innen. Diese haben im Rahmen des Projektes eine äußerst wichtige Rolle

gespielt, da die Beiden jeweils (auf sehr unterschiedliche Art) in einem sehr engen und guten

Kontakt zu den Mädchen und Jungen stehen.

2.2. Ort der Durchführung

Durchgeführt haben wir das Projekt im Haus Saron, in Wildberg im Schwarzwald, einem

Tagungshaus mit Vollverpflegung und Zweibettzimmern und damit einem relativ hohen

Standard. Hinzu kommt ein sehr schönes und weitläufiges Außengelände mit Spiel- und

Sportplätzen sowie zwei großen Trampolinen.

Das Tagungshaus ist am Ortsrand von Wildberg gelegen, in Sichtnähe ist ein großes

Lebensmittelgeschäft.

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2.3. Zielgruppe

Auf der Suche nach interessierten Jugendlichen für unser Projekt nahmen wir Kontakt zu

einer Förderschule in Stuttgart auf, mit der wir als Träger bereits in der Vergangenheit

verschiedene Kooperationsprojekte durchgeführt haben.

Die Heilbrunnenschule ist eine kleine Förderschule. Die Förderschule (ehemals: Schule für

Lernbehinderte) ist eine Schule, an der Kinder und Jugendliche mit umfassenden und lang

andauernden Lernproblemen und Entwicklungsverzögerungen ein differenziertes

Unterrichts- und Förderangebot erhalten.

Teilgenommen haben an unserem Projekt 6 Mädchen und 6 Jungen zwischen 13 und 15

Jahren. 5 Mädchen und 5 Jungen haben einen Migrationshintergrund, 11 Jugendliche leben

in einer sozioökonomisch angespannten Situation.

1 Mädchen und 1 Junge leben in einer Wohngruppe einer Einrichtung der Hilfen zur

Erziehung. 3 Jugendliche haben keinen Kontakt zu einem Elternteil (2 Jungen keinen

Kontakt zur Mutter, 1 Mädchen keinen Kontakt zum Vater, wobei der Kontaktabbruch jeweils

von diesem Elternteil ausging), 1 Mädchen hat eine psychisch kranke Mutter.

Alle teilnehmenden Mädchen und Jungen sind kognitiv sehr schwach. Einige der

Teilnehmer_innen haben traumatische Erfahrungen und z.T. vielfältige

Verlassenheitserfahrungen.

Alle 12 Jugendlichen definieren sich als Förderschüler_innen und damit auch als

Versager_innen der Gesellschaft, was bei einigen zu einer deutlichen Selbstwertproblematik

führt. Da die Mädchen und Jungen am Ende ihre Förderschulzeit stehen und nun mit der

Frage konfrontiert sind, wie es für sie weitergehen kann, werden sie sehr klar mit der

Begrenztheit ihrer Möglichkeiten konfrontiert werden.

Unabhängig davon und nur scheinbar in einem Widerspruch stehend, identifizieren sich alle

Mädchen und Jungen stark mit ihrer Schule und nehmen zum Teil sehr lange Anfahrtszeiten

in Kauf, um weiter dort beschult werden zu können.

3. Vorbereitung

Nachdem wir Kontakt zu der Förderschule hergestellt hatten, wurde die Projektidee „Let’s go

– eine Gebrauchsanweisung für die Pubertät“ sowohl den interessierten Mädchen und

Jungen als auch den Eltern an der Heilbrunnenschule von den Lehrer_innen vorgestellt. Dies

geschah sowohl im Unterricht als auch auf einem Elternabend sowie in persönlichen

Elterngesprächen. Daraufhin konnten sich die Mädchen und Jungen aktiv zur Teilnahme

entscheiden und bei Interesse anmelden.

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Die Schule und die beiden Lehrer_innen stehen in einem guten und engen Kontakt zu den

Eltern, so dass die Familien der Teilnahme der Mädchen und Jungen gerne zugestimmt

haben, ohne unsere Einrichtung und/ oder uns als Teamer_innen im Vorfeld näher kennen

zu lernen.

In einem nächsten Schritt haben wir die Mädchen und Jungen vor Ort besucht, um die

Projektidee und die Rahmenbedingungen persönlich vorzustellen. Sie konnten uns als

Teamer_innen kennenlernen und erste eigene Themen und Wünsche zu formulieren.

Im Anschluss daran haben wir die Mädchen und Jungen nochmals mit einem persönlichen

Brief eingeladen und die Eltern mit einem separaten Anschreiben informiert.

3.1. Methodische Herangehensweise

Um die oben beschriebenen Ziele zu erreichen, waren uns folgende Aspekte des

methodischen Vorgehens in unserer Arbeitsweise besonders wichtig:

Die Mädchen und Jungen wurden von Anfang an als Expert_innen für sich und ihre

Lebensrealität wahr- und ernstgenommen. Dies bedeutete auch, dass die Jugendlichen für

sich selbst verantwortungsvoll entschieden haben, wie sie sich in den Prozess einbringen.

Von unserer Seite aus wurde der Fokus immer wieder darauf gelegt, dass die Verantwortung

für ein Gelingen des Projektes in den Händen aller Beteiligten liegt. Zu Beginn wurden

gemeinsam klare Regeln erarbeitet, die einen respektvollen Umgang miteinander für alle

ermöglichten.

Dem Partizipationsgedanken wurde insgesamt ein hoher Stellenwert beigemessen. Es

wurde sowohl in geschlechtshomogenen als auch in geschlechtsgemischten Gruppen

gearbeitet.

Folgende Aspekte waren darüber hinaus handlungsleitend für unser Projekt:

• Ressourcenorientierung

• Handlungsorientierung

• Prozessorientierung

• vielfältige Formen von Partizipation, u.a. die Nachfrageorientierung

• Freiwilligkeit.

Die Mädchen und Jungen erhielten zu Beginn des Projektes eine Schuhschachtel, die sie

während des Workshops in ihre persönliche Pubertäts - Schatzkiste verwandelten.

Angeregt durch die gemeinsamen Erlebnisse und Erfahrungen wurde diese im Rahmen des

Seminars gefüllt.

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Außerdem erhielt jedes Mädchen und jeder Junge zu Beginn eine „Schutzmurmel“. Diese

konnte von den Jugendlichen eingesetzt werden, wenn sie sich an einem bestimmten

Thema, einer Methode nicht beteiligen wollten. Während des Workshops wurde von dieser

Möglichkeit kein Gebrauch gemacht, dennoch war die Murmel immer wieder Thema. Allein

die offensive Erlaubnis, jederzeit für sich selbst zu entscheiden, ob und wieweit jede_r sich

einbringen möchte bzw. einbringen kann, verdeutlichte den Jugendlichen, ernstgenommen

zu werden und ermöglichte ihnen schnell, sich sicher zu fühlen.

Wir haben täglich verschiedenste Rückmelderunden durchgeführt (siehe hierzu u.a. im

Anhang das Stimmungsbarometer).

Am Abschlusstag füllten die Teilnehmer_innen einen umfangreichen Fragebogen aus und

wir führten zusätzlich eine verbale Rückmelderunde „Was ich noch sagen wollte:“ durch

(Ergebnisse hierzu siehe unter 8.).

Im Verlauf der drei Tage haben wir, dem Gruppenprozess entsprechend und an den

Bedürfnissen der Teilnehmer_innen orientiert, folgende verschiedene Settings miteinander

kombiniert:

• angeleitete und geführte Workshop-Phasen in denen inhaltlich in verschiedenen

Settings am Thema Pubertät gearbeitet wurde

• angeleitete Spielphasen, u.a. mit erlebnispädagogischen Elementen

• angeleitetes bzw. begleitetes Freizeitprogramm („Stadtbummel“, Wasserschlacht,

Nachwanderung)

• Freizeitphasen

• Pausen.

Im Folgenden stellen wir kurz den konkreten Ablauf der drei Tage dar. Dabei greifen wir

einzelne Programmpunkte heraus, die wir ausführlicher beschreiben sowie reflektieren.

4. Durchführung

Montag, 13.05.2013

Gemeinsame Hinfahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln

Ankommen (im Haus, in der Gruppe, im Thema)

Kooperationsspiel, um die Notwendigkeit von Regeln erfahrbar zu machen

Erarbeitung gemeinsamer Regeln zum respektvollen Umgang

Mittagessen und Mittagspause

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Gemeinsame Spiele im Freien (u.a. Kuhzaunspiel)

Beim sogenannten „Kuhzaunspiel“ handelt es sich um eine Methode aus der

Erlebnispädagogik. Ziel des Spieles ist es, gemeinsam als Gruppe ein Hindernis zu

überqueren. Hierfür muss die Gruppe eine gemeinsame Strategie entwickeln, wie sie diese

Aufgabe lösen kann. Diese Aufgabe stellte die gesamte Gruppe vor eine große

Herausforderung. Durch unterschiedliche Hilfestellungen begannen die Jungen,

verschiedene Lösungen auszuprobieren. Die Mädchen standen etwas abseits der Jungen

und beobachteten die Situation, ohne sich verbal mit ihren Ideen einzubringen. Die Lehrerin

übernahm eine wichtige Vorbildfunktion, als sie sich als Erste auf die von den Jungen zur

Verfügung gestellte Räuberleiter einließ. Im Anschluss trauten sich zunächst einzelne

Mädchen und dann die anderen Teilnehmer_innen über den Zaun. Bereits während der

Durchführung wurde deutlich, dass diese Methode für diese Gruppe zum Einstieg sehr

hochschwellig war. Durch die Intervention der Lehrerin konnte die Situation aber positiv

gewendet werden und führte zu offensichtlichen Selbstwirksamkeitserlebnissen und

Selbstwertsteigerungen bei einigen Teilnehmer_innen. Dies wirkte sich positiv auf den

weiteren Gruppenprozess aus.

Anschließend folgte eine freie Spielphase am Karussell auf dem hauseigenen Spielplatz.

Hier konnten wir einen wichtigen Einblick bekommen, wie die Mädchen und Jungen

miteinander in Kontakt gingen und wer welche Rollen übernahm. Die gegenseitigen

(geschlechtsstereotypen) Rollenzuschreibungen waren sehr offensichtlich. Zunächst hatte

die Mehrzahl der Jungen das Karussell erobert, die Mädchen standen mit etwas Abstand im

Halbkreis um das Karussell und beobachteten das Geschehen. Die Jungen wollten den

Mädchen mit der Schnelligkeit des Karussells und verschiedenen Kunststücken offensichtlich

imponieren. In einem nächsten Schritt warben sie um die Mädchen und luden sie auf das

Karusell ein, worauf sich einige Mädchen einließen. Diese nahmen Platz und ließen sich von

den Jungs fahren. Mit dieser Situation waren offensichtlich alle Beteiligten zufrieden.

Für uns wurde auf der einen Seite deutlich, wie vertraut die Mädchen und Jungen mit diesen

recht klassisch verteilten Rollen sind und wie viel Sicherheit diese auch bieten. Auf der

anderen Seite wurde deutlich, dass es wenige Ideen gibt, sich außerhalb dieser

Rollenzuschreibungen zu verhalten und ggf. etwas anderes auszuprobieren und damit

ebenfalls zufrieden zu sein. Im Rahmen unseres Projektes war es uns daher sehr wichtig,

diese Wahrnehmungen zu benennen, mit den Jugendlichen zu reflektieren und zur

Rollenerweiterung anzuregen.

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Einführung der Pubertäts - Schatzkisten

Beginn mit der Gestaltung und Übergabe der Schutzmurmeln

Gemeinsame Kaffeepause mit Kuchen und Obst

Auf Grund unserer Beobachtungen, wie die Mädchen und Jungen miteinander in Kontakt

gingen, wie zurückhaltend sich die Mädchen in der gemischtgeschlechtlichen Gruppe

verhielten und wie alltäglich Grenzverletzungen der Mädchen durch die Jungen waren, war

es uns wichtig, den Einstieg in die thematische Arbeit so zu gestalten, dass sich alle

Teilnehmer_innen einbringen können und hierfür einen sicheren Boden zu bieten.

Offensichtlich wurde bereits jetzt die Strategie der Mädchen, Grenzverletzungen

stillschweigend über sich ergehen zu lassen und darauf zu warten, dass die als unangenehm

erlebten Situationen „irgendwie“ vorübergehen. Diesen sicheren Rahmen herzustellen,

erschien uns zunächst nur in den geschlechtshomogenen Gruppen möglich, was sich im

weiteren Prozess auch immer wieder bestätigte und sowohl den Mädchen als auch den

Jungen vielfältige neue Erfahrungen ermöglichte.

Weiterarbeit in geschlechtshomogenen Gruppen

Einstieg ins Thema „Let's go – Eine Gebrauchsanweisung für die

Pubertät“

Plätze – Wechsel – Spiel zur Anwärmung

Vorlesen aus „Tom und Ayses Tagebuch“ (Fiktiver Tagebucheintrag eines Mädchens bzw.

eines Jungens über persönliche Erlebnisse aus der Pubertät)

Erstellung von Körperbildern mit psychischen und physischen Veränderungen in der

Pubertät

Wichtige Themen:

Schon während des Vorlesens von „Toms Tagebuch“ entstand ein großes Redebedürfnis

der Jungen, so dass der Tagebucheintrag immer wieder für persönliche Darstellungen der

Jungen zu den angesprochenen Themen unterbrochen werden konnte. Der Klassenlehrer

hat in der Teilnehmerrolle eigene Erlebnisse geschildert und somit als wichtige

Vorbildfunktion neue männliche Rollenbilder präsentiert. Es entstand ein Raum der Offenheit

und Wertschätzung bei gegenseitigem gespannten Zuhören und Erzählen. Angespornt durch

die Schilderung der Erfahrungen der redefreudigeren Jungen wurde es immer einfacher für

alle sich zu beteiligen.

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Bei den Mädchen entstand eine sehr aufmerksame und intensive Atmosphäre, die sie

nutzten, vielfältige Fragen zu körperlichen Veränderungen und dem weiblichen Zyklus zu

stellen und dabei von eigenen Erfahrungen zu berichten. Deutlich wurde, wie hilfreich es für

sie war, von anderen zu hören und eigenes Erleben so besser einordnen zu können und sich

dabei ihrer selbst zu versichern. Ein weiteres wichtiges Thema war der Bereich

Beziehungsgestaltung sowohl mit Freundinnen und Jungs als auch den Eltern.

Gemeinsames Abendessen und Freizeit

Abendprogramm:

Auswertung des Tages, Abstimmung zur weiteren Gestaltung des Abends. Spaziergang in

die Stadt, die sich als unbelebt herausstellte.

Wasserschlacht am Brunnen, die sich spontan unter den Jugendlichen ergab.

Ausgelassen gab es hier ebenfalls wieder viele Formen der Kontaktaufnahme zwischen

Mädchen und Jungen, spürbar war eine große Spielfreude ebenso wie Elemente des

Flirtens. Einig waren sich alle Beteiligten, dass sie hier gemeinsam viel Spaß hatten.

Wieder zurück im Tagungshaus entwickelte sich folgender Gruppenkonflikt: ausgehend

von einem zu Bruch gehenden Lattenrostes wurden folgende zentralen Fragen für die

Gruppe im weiteren Verlauf des Abends wichtig: Wie gehen wir miteinander um? Was heißt

respektvoller Umgang? Was wünsche und erwarte ich mir von den anderen?

Dienstag, 14.05.2013

Gemeinsames Frühstück

Beginn der Workshop-Phase in der Großgruppe

Übung aus der Achtsamkeitspraxis „Zweite Dusche“ und Übungen zur

Körperhaltungen, die gut tun!

Befindlichkeitsrunde „Wie bin ich heute da?“ Erdmännchen-Kartei und Reste von gestern.

Was sonst noch zu klären ist!

Aufgabe war hier die Aufarbeitung der Konfliktsituation des vorherigen Abends, in der es zu

verschiedenen Kränkungen kam und dem sich daraus entwickelten Wunsch zweier Mädchen

sofort abzureisen. Hier lenkten wir den Blick auf die unterschiedlichen Wahrnehmungen

derselben Situation. Durch eine ressourcenorientierte Herangehensweise gelang es den

Teilnehmer_innen gut, sich in das Mädchen, das im Fokus stand, einzufühlen und sich an

ähnliche, selbst erlebte Situationen zu erinnern. Über die Frage, was sie sich selbst

gewünscht hätten, wurde es möglich, Ideen hierzu zu entwickeln. Besonders positiv erlebten

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wir die Offenheit aller Jugendlichen in dieser Situation. Dies beinhaltete sowohl die

Einfühlung in die jeweils anderen, die Reflexion der eigenen Rolle und des eigene

Verhaltens, was u.a. dazu führte, dass einzelne Jugendliche von sich aus benennen

konnten, dass jetzt wohl sie gemeint sind und verschiedene Jugendliche sich von sich aus

bei dem betroffenen Mädchen entschuldigten und dieses deren Entschuldigungen gut

annehmen konnte.

Alle Beteiligten waren zu Recht stolz, diesen Gruppenkonflikt so konstruktiv gelöst zu haben.

Kooperationsspiel Titanic

Bei diesem erlebnispädagogischen Spiel befindet sich die Gruppe im Eismeer nach dem

Sinken der Titanic. Jede_r hat sich vorerst auf eine Eisscholle (Stuhl) gerettet. Ziel ist es, als

ganze Gruppe das zunächst unerreichbar scheinende Rettungsboot zu entern. Hier war es

möglich die Jungen und Mädchen gemischt auf ihren Stühlen (Eisschollen) zu platzieren und

die Gruppe schaffte es mit wachsenden Schwierigkeitsgraden und ohne Grenzverletzungen

alle Passagiere ins Rettungsboot zu bringen! Wieder konnten wertvolle

Selbstwirksamkeitserfahrungen als Gruppe gemacht werden sowie im körperlichen auch

gegengeschlechtlichen Kontakt auf eigene Grenzen geachtet und respektvoll mit den

Grenzen der anderen umgegangen werden.

Besonders spannend war für uns hier wieder die Reflexion des gemeinsam Erlebten. Unter

der Fragestellung „Was habe ich selbst zur Lösung der Aufgabe beigetragen?“ fiel es den

Jungen wesentlich leichter eigene Anteile, Ideen und Fähigkeiten zu benennen. Viele der

Mädchen hatten hier zunächst keinerlei Zugang und es bedurfte einiges an Unterstützung,

die eigene Wahrnehmung zu schärfen und die besondere Bedeutung der einzelnen Rollen

zu benennen und wertzuschätzen.

Pause

Fortsetzung der Arbeit in der Mädchen- bzw. Jungengruppe. Aufgreifen der offenen

Fragen vom gestrigen Tag.

Wichtige Themen bei den Mädchen: Umgang mit Stimmungsschwankungen,

Selbstwertstärkung mit Hilfe der Methode der Komplimentenrunde.

Wichtige Themen bei den Jungen: Beziehungsgestaltung unter Jungen und zwischen

Mädchen und Jungen.

Gemeinsames Mittagessen und Mittagspause

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Zeit für Spiele draußen

Beim Versteckspiel war eine positive Atmosphäre der Gleichwertigkeit und

Gleichberechtigung zu spüren. Mädchen, Jungen, Lehrer_innen und Pädagog_innen spielten

mehrere Runden Verstecken auf dem Außengelände des Hauses. Manche Mädchen

übernahmen die Rolle der Anführerinnen, einzelne Jungen beobachteten erst mehrere

Spielrunden aufmerksam, bevor sie den Mut bekamen, sich selbst zu beteiligen. Ein

Mädchen übernahm auch hier die Rolle der Fotografin und beteiligte sich so auf die für sie

selbst stimmige Form.

Im Anschluss an diese gemeinsame Gesamtgruppenerfahrung teilten wir die Gruppe erneut

in zwei geschlechtshomogene Kleingruppen, um das Thema Grenzen (wahrnehmen und

wahren) zu bearbeiten.

Mädchengruppe

Igelballmassage

Körperübungen zum sicheren Stand

Körperübungen zur Grenze: Grenzen wahrnehmen und Grenze wahren

Rollenspiel zum Thema Grenze wahren (Situation auf dem Schulhof)

Auffallend in der Mädchengruppe war, dass die Mädchen sehr klar benennen konnten, dass

sie vielfältige Grenzverletzungen erleben und diese auch als unangenehm wahrnehmen. Im

Kontakt mit den Jungen haben sie große Sorge, diese könnten sich zurückgewiesen fühlen,

wenn sie deutlich zeigen, dass ihnen diese Art der Kontaktaufnahme durch die Jungen

unangenehm ist. Es schien wenig Erfahrung damit zu geben, die eigene Wahrnehmung ernst

zu nehmen und wertzuschätzen sowie für die eigenen Bedürfnisse einzustehen. Wichtig war

uns an dieser Stelle, die Mädchen zu bestärken, ihren Wahrnehmungen zu trauen und für

diese einzustehen.

Jungengruppe

Aufgabe war auch hier, die eigene Grenze zunächst wahrzunehmen und in einem zweiten

Schritt für die Wahrung dieser Grenze einzustehen. Die eigene Grenze wahrzunehmen fiel

den Jungen zunächst schwer. Als dies mit verschiedensten Interventionen durch den

Teamer gelang, wurde ein große Sicherheitsbedürfnis der Jungen deutlich, das sich auch bei

dieser Übung zunächst hinter dem Rollenbild des „coolen Jungen“ verborgen hatte. Für die

Jungen war es sehr wertvoll, hier eine andere Erfahrung machen und reflektieren zu können.

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Gemeinsame Kaffeepause mit Kuchen und Obst

Weiterarbeit in geschlechtshomogenen Gruppen zum Thema Beziehungsgestaltung mit

der Methode der Rollenspiele. An diesem Punkt benannten nun die Mädchen sehr klar, dass

sie sich auf die Rollenspiele nur einlassen werden, wenn wir diese in geschlechtshomogenen

Gruppen erarbeiten. Ursprünglich hatten wir geplant, hier eine gemischtgeschlechtliche

Gruppe und zwei geschlechtshomogene Gruppen zu bilden. Auch im Sinne des

Partizipationsgedankens war es uns an diesem Punkt wichtig, die Jugendlichen aktiv mit

einzubeziehen und nicht auf unserem ursprünglichen Plan zu bestehen.

Jungengruppe

Vorgegeben war eine Situation, in der sich zwei Freunde in das gleiche Mädchen verlieben,

die aber bereits einen Freund hat. Zunächst konnte sich keiner der Jungs für ein Rollenspiel

erwärmen. Niemand wollte ein Mädchen spielen und erst, als sich der Klassenlehrer anbot,

die weibliche Rolle zu übernehmen, wurde bei den Jungen die Lust an der Beteiligung

größer als die Angst vor der Blamage. Es gelang dann, alle Jungen in verschiedenen Rollen

zu beteiligen: Schauspieler, Regisseur, Story - Entwickler, kritischer Zuschauer. Die

Schaffung des sicheren Raumes in Verbindung mit der Vorbildfunktion der Pädagogen

ermöglichte den Jungen, wichtige Erfahrungen machen zu können.

Mädchengruppe

Vorgegeben war hier eine Situation, in der drei Mädchen in der Eisdiele sind. Zwei Jungen

kommen vorbei und wollen sich dazu setzten. Einen der Jungen können die Mädchen leiden,

einen nicht. Heute wollen sie aber trotzdem unter sich sein.

Konzentriert erarbeiten die Mädchen eine Szene, in der sie sich dazu entschließen, einen

Kompromiss einzugehen. Dies bedeutet, dass sie dem Jungen, den sie nicht leiden können,

sagen, dass sie alleine sein wollen, der andere Junge sich aber dazu setzten darf. Auch hier

wird wieder deutlich, dass sie ihre eigenen Bedürfnisse zurücknehmen, um den Jungen nicht

zurück zu weisen und damit ggf. zu kränken. Ihr eigener klar formulierter Wunsch, alleine

unter Mädchen bleiben zu wollen, trat sehr schnell in den Hintergrund. Ein großer Erfolg war

allerdings, dass sie gegenüber dem anderen Jungen ihre Bedürfnisse klar benannt und

erfolgreich durchgesetzt haben.

Auch unsere Idee, sich die Rollenspiele gegenseitig vorzuspielen, wurde sowohl von den

Mädchen als auch den Jungen abgelehnt. In unserer Wahrnehmung führte die Sorge, wie

die anderen die eigene Szene aufnehmen würden, zu dieser Klarheit.

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Gemeinsames Abendessen Teil der Gruppe wiederholt Wasserschlacht am Brunnen

Auswertung des Tages wie am Vortag (siehe Anhang Stimmungsbarometer).

Nachtwanderung durch eine Schlucht mit Fackeln. Hierbei handelte es sich trotz

anfänglicher Skepsis einiger Jugendlicher um ein weiteres Highlight des Projektes (siehe

hierzu Reflexion)

Mittwoch, 15.05.2013 Körperübung Abklopfen

Befindlichkeitsrunde „Wie bin ich heute da?“ Erdmännchen-Kartei und Reste von gestern

Übungen zur Körperhaltungen, die gut tun!

Kooperationsspiel Gordischer Knoten

Aufteilung der Gruppe in geschlechtshomogene Kleingruppen.

Vorbereitung und Durchführung des Sendbot_innen - Spiels

Beim Sendbot_innnenspiel handelt es sich um eine Methode, in der sich Mädchen und

Jungen sich in einem geschützten Rahmen mit Wünschen und Fragen der jeweils anderen

Gruppe auseinander setzten. Unter einer bestimmten Fragestellung (bei uns waren das die

Themen des Workshops: Wie kommen wir miteinander in Kontakt? Wie gestalten wir

Beziehungen? Wie gehen wir mit dem Thema Grenzen um?), werden zunächst in den

geschlechtshomogenen Gruppen konkrete Fragen und Wünsche erarbeitet. Diese Wünsche

und Fragen werden dann in schriftlicher Form der jeweils anderen Gruppe übergeben. Diese

entscheidet, ob sie die Fragen beantworten und einem Wunsch entsprechen möchte. Wieder

in schriftlicher Form werden diese Antworten dann in die Gruppe zurückgegeben. Die

Beantwortung der Fragen ist selbstverständlich freiwillig und Wünsche dürfen

zurückgegeben werden.

Auffallend war, dass es den Mädchen extrem schwer fiel, sich eigene Wünsche gegenüber

den Jungs zunächst zuzugestehen und diese in einem zweiten Schritt den Jungen

gegenüber zu benennen.

Bei den Mädchen war die Sorge extrem hoch, dass sie die Jungs kränken und diese sich

zurückgewiesen fühlen könnten. Bevor sie dieses „Risiko“ eingehen, traten sie lieber selbst

einen Schritt zurück.

Deutlich wurde dies an folgendem Prozess:

Allein die Aufforderung, Wünsche und/ oder Fragen an die Jungs zu stellen, war den

Mädchen sehr fremd. Hier waren sie wieder viel in der Einfühlung bei den Jungen und wenig

bei sich selbst. Sobald sie Wünsche an die Jungen formulieren würden, könnten diese das

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als Kritik auffassen und ihr oberstes Ziel war, dass die Beziehung zu den Jungen weiterhin

gut bleibt. Spannend war hier, dass sie die Beziehung trotz der Grenzverletzungen als gut

erlebten.

Durch unsere Interventionen konnten untenstehende Wünsche unter der Prämisse diese

nicht gegenüber den Jungen zu veröffentlichen formuliert werden:

Wünsche an Jungs:

• Kein übertriebener Spaß �nicht überall am Körper berühren

• Nicht berührt bzw. angefasst zu werden

• Wir wollen Spaß zusammen haben

Gemeinsam wurden diese Wünsche wie folgt umformuliert, um sie doch veröffentlichen zu

können:

• Wir wünschen uns, dass es zwischen uns Mädchen und euch Jungs so bleibt wie es

ist: Wir viel Spaß miteinander haben und ihr unsere Grenzen akzeptiert!

Auf der anderen Seite gab es von den Mädchen z.T. auch (massive) Befürchtungen, welche

Fragen die Jungen stellen und welche Wünsche sie äußern würden.

Erst nachdem die Mädchen die Fragen der Jungen und die Antwort auf ihren Wunsch

gelesen hatten, waren sie bereit, Fragen an die Jungen zu formulieren, die diese auch gerne

beantwortet haben.

Im Folgenden geben wir alle Wünsche und Fragen sowie alle Antworten wieder.

Wunsch der Mädchen an die Jungen (siehe oben):

Reaktion der Jungs auf den Wunsch der Mädchen (s.o.):

Die Jungs nehmen die Wünsche der Mädchen an!

• Die Jungs finden es klasse, dass das Verhältnis so gut ist - Sie haben schon was

richtig gemacht! Bingo!, Gut; Super, OK!

• Wir wollen Spaß zusammen haben

• Die Jungs spüren, dass ihr manchmal Sachen mitmacht, die ihr nicht wirklich

möchtet!

• Wenn wir dies spüren, einigen gelingt das, hören wir auf!

Wünsche der Jungs an die Mädchen:

• Seid bitte netter und gesprächiger

• Sagt uns deutlich, wenn euch etwas zu viel ist!

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• Wasserschlacht!

Reaktion der Mädchen auf die Wünsche der Jungs:

Eure Wünsche haben uns überrascht und wir fanden sie gut!

Wir reden gerne mit euch, wenn es gemeinsame Themen gibt � z.B. Schullandheim, über

alte Zeiten „Wisst ihr noch damals?“ Die Themen sollten uns interessieren!

Wir können versuchen, netter zu sein –für manche nicht so schnell schlagen- aber wenn uns

was zu viel ist, wehren wir uns!

Frage der Mädchen an die Jungs:

Warum seid ihr in der Gruppe oft ganz anders als wenn wir alleine mit einem Jungen

sind?

Unter Freunden ist man lauter, ist eine andere Stimmung, wollen die Jungs `cooler´ sein!

Fragen der Jungs an die Mädchen:

Warum seid ihr zickig, wenn ihr eure Tage habt?

1. Es sind nicht alle Mädchen dann zickig; 2. Manche Mädchen haben Bauch- und/oder

Rückenschmerzen oder Bein- oder Kopfschmerzen! 3. Hormone führen manchmal auch zu

schlechter Laune!

Mögt ihr lieber muskulöse oder normale Jungs?

Umformuliert von den Mädchen: Welche Jungs mögen wir?

Wir schauen schon, wie Jungs aussehen, aber es ist auch der Charakter wichtig!!!

Wichtig bei Jungs:

• auf den eigenen Körper achten (Körperpflege/duschen)

• Mädchen so akzeptieren wie sie sind � sie nicht verändern wollen!

• Nett sein

• Gute Figur, aber keine Traumfigur

• Manche Jungs kennen wir besser und machen mehr mit diesen

• Wir kommen auch mit Mädchen unterschiedlich gut aus – finden das aber in

Ordnung!

Ergebnis des Sendbot_innen – Spiels war für Mädchen und Jungen, dass es ein ernst

gemeintes Interesse aneinander gibt und dass sich Mädchen und Jungen jeweils sehr über

die ernsthaften Fragen und Wünsche der anderen Gruppe gefreut haben. Ein weiteres

wichtiges Ergebnis war, dass die Mädchen und Jungen Situationen sehr wohl ähnlich

wahrnehmen und es mehr Übereinstimmungen, gegenseitiges Verständnis und Interesse an-

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und für einander gibt als beide Gruppen zunächst angenommen hatten. Deutlich wurde

auch, dass nicht nur die Mädchen bei den Jungs „gut ankommen“ wollen, sondern dass dies

andersrum ebenso gilt. Die zuvor gemachten Zuschreibungen hatten sich so nicht erfüllt und

haben bei allen Beteiligten zu einer großen Erleichterung und Zufriedenheit geführt.

Gemeinsames Mittagsessen

Auswertung, Aufräumen, Abschied

Kino-Rückblende auf die gemeinsamen Tage. Was nehme ich mit?

Schriftliche Auswertung der Jugendlichen

Rückmeldungen durch die Teamer_innen

Abschiedsritual mit Blicken

Heimfahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln

5. Nachtreffen und Abschlussfest

Knapp zwei Monate später wurden wir von den Jugendlichen und ihren Lehrer_innen zu

einem gemeinsamen Frühstück in die Schule eingeladen. Sowohl wir Gäste als auch die

Gastgeber_innen freuten uns sehr über das Wiedersehen und nutzten die vielen Fotos, um

uns gemeinsam an die intensiven Tage zu erinnern.

Auch zur Abschlussfeier der 9. Klässler_innen an der Heilbrunnenschule wurden wir

eingeladen und sind der Einladung von Herzen gerne gefolgt. Ein wichtiger Programmpunkt

des Abends war eine gemeinsam von Jugendlichen und Lehrer_innen erstellte und

präsentierte Powerpoint – Präsentation, die Einblicke in die ereignisreiche gemeinsame Zeit

und einige Erfahrungen, die die Jugendlichen im Rahmen der Bildungsreise gemacht haben,

bietet. Diese Powerpoint – Präsentation ist dem Abschlussbericht beigefügt.

6. Reflexion

Die zentralen Themen des Projektes Let’s go – eine Gebrauchsanweisung für die Pubertät

waren Beziehungsgestaltung zwischen Mädchen und Jungen sowie das Thema Grenzen.

Auf vielfältige Weise haben wir uns mit den vielen Facetten der Frage „Wie gehen wir

miteinander in Kontakt?“ auseinandergesetzt und Handlungsspielräume erweitert. Das

Thema Grenzen war davon geprägt

• Grenzen von sich selbst und anderen wahrzunehmen und zu achten,

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• persönliche/ individuelle Grenzen zu benennen,

• für persönliche Grenzen einzustehen,

• die Grenzen der/des Gegenübers zu achten.

Die verschiedenen Settings und Arbeitsweisen ermöglichten es den Mädchen und Jungen,

sich intensiv ein- und an vielen Stellen berühren zu lassen.

So inszenierte ein Jugendlicher während des Kooperationsspiels Titanic sein eigenes

traumatisch erlebtes Thema des Zurückgelassen- und Vergessen-Werdens. Im Spiel konnte

er eine andere und damit gelingende Erfahrung machen, was sowohl für ihn als auch für die

anderen Jugendlichen durch die Intensität der Situation von hohem und heilendem Wert war.

6.1. Genderperspektive

Auffallend war, dass vor allem die Mädchen sich in den gemischt geschlechtlichen Gruppen

im Rahmen der Workshop-Phasen häufig auf Geschlechterstereotype zurückgezogen

haben.

Im offenen Setting (Pausen, Spielangebote, z.B. Verstecken) gelang es ihnen eher, auch

führende Rollen zu übernehmen.

Wir erklären uns dies u.a. damit, dass Geschlechterstereotype viel Orientierung und damit

auch Sicherheit bieten. In den angeleiteten Workshop-Phasen stand offensichtlich das

Thema Pubertät im Vordergrund und es war sowohl für die Mädchen als auch für die Jungen

sehr wichtig, wie sie von den jeweils anderen wahrgenommen und auch bewertet werden.

Deutlich wurde dies besonders im Rahmen des Sendbot_innen – Spiels und den

Ergebnissen, die oben ausführlich beschrieben sind.

Unser Ziel war es auch hier, die geschlechterstereotypen Wahrnehmungen zunächst einmal

bewusst zu machen und dann mit den Mädchen bzw. Jungen zu reflektieren und aktiv zu

hinterfragen.

Zentrales Thema war es, sich eigene Bedürfnisse zunächst bewusst zu machen, diese

adäquat und verständlich zu äußern und in einem nächsten Schritt dafür einzustehen. Auch

dies ist sowohl den Mädchen als auch den Jungen innerhalb der drei Tage sowie im darauf

folgendem Schullandheim zunehmend gut gelungen.

Die gendersensible Bearbeitung des Themenkomplexes Pubertät mit dem Aspekt Körper

erfordert ebenso wie das Thema Grenzen Arbeitsphasen in geschlechtshomogenen als auch

geschlechtsgemischten Gruppen.

Unserer Erfahrung war, dass Mädchen die geschlechtshomogene Gruppe nutzen, um sich

ihrer eigenen Identität zu versichern und sich gegenseitig zu bestärken. Erst durch intensive

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Unterstützung war es möglich für sie, einen Zugang zu eigenen Bedürfnissen und/ oder

Themen zu bekommen und diese zu benennen und für sie einzustehen.

Im konkreten Kontakt wählten sie vielfach eher indirekte Kommunikationsformen (z.B.

ignorieren, abwarten, ruhig halten).

Die Jungen waren in unserer Wahrnehmung von Anfang an sehr bemüht, mit den Mädchen

in Kontakt zu kommen. Hierfür wählten sie unterschiedlichste Formen, die z.T. auch

grenzüberschreitend waren. Zunächst erhielten sie häufig keinerlei Reaktion von Seiten der

Mädchen.

Die Jungen waren sehr offen, mit den Mädchen gemeinsam inhaltlich zu arbeiten, profitierten

dann aber stark von den geschlechtshomogenen Gruppenphasen. Bereits am ersten

Nachmittag entstanden hier intensive Gespräche unter den Jungen und Männern zum

Thema Beziehungserfahrungen sowie Sexualität.

Wir machten außerdem erneut die Erfahrung, dass das Arbeiten in geschlechtshomogenen

Gruppen auch dazu führen kann, geschlechterstereotype Zuschreibungen an das anderen

Geschlechts zunächst zu verstärken und innere Bilder zu reproduzieren.

Hier erscheint es hilfreich,, ausreichend Zeit zur Verfügung zu haben, um diese Bilder zu

hinterfragen und um die Gruppen immer wieder auch in die gemischtgeschlechtliche Gruppe

zurückzuführen und so eine Überprüfung dieser Bilder zu ermöglichen.

In unserem Projekt ist es uns gelungen den Mädchen und Jungen die Erfahrung zu

ermöglichen, geschlechtsstereotype Zuschreibungen an das andere Geschlecht zu

hinterfragen und punktuell aufzulösen.

6.2. Kooperation Mädchenarbeit und Jungenarbeit

Die Kooperation zwischen Mädchen- und Jugenarbeit ist ein zentraler Inhalt des

GesundheitsLadens Stuttgart mit seinen gendersensiblen Einrichtungen

Mädchengesundheitsladen und Jungen im Blick.

Wir haben es von unserer Seite aus als sehr hilfreich erlebt, dieses Projekt intensiv vor- und

nachzubereiten, uns über unsere unterschiedlichen Beobachtungen auszutauschen und

damit den eigenen Blick zu schärfen. In der praktischen Arbeit vor Ort gelang es uns, durch

einen kooperativen Arbeitsstil viele Entscheidungen zum weiteren Vorgehen auf kurzen

Wegen geschlechtergerecht und geschlechtersensibel gut zu klären. So wurde zeitnah

vorgeschlagen, diskutiert, beschlossen und umgesetzt. Wir profitierten hierbei jeweils von

den Erfahrungen, Blickwinkeln und Herangehensweisen des bzw. der Kolleg_in.

Eine wichtige Beobachtung für uns war, dass wir in unserem Team sogenannte typische

weibliche (z.B. Einfühlungsvermögen) bzw. männliche Eigenschaften (z.B. Klarheit,

19

strukturiertes Arbeiten) nicht nur dem zugewiesenen Geschlecht zuordneten, sondern auch

Eigenschaften, die geschlechterstereotyp eher dem anderen Geschlecht zugeschrieben

werden, lebten und ausfüllten und damit für die Jugendlichen wichtige Vorbildfunktionen

übernehmen konnten.

6.3. Partizipation

Dem Partizipationsgedanken haben wir einen besonderen Stellenwert zu gemessen.

Besonders wichtig war es uns, die Jugendliche zielgruppenspezifisch auf vielfältigen Ebenen

zu beteiligen. Dies bedeutete, auf der einen Seite sehr klare Vorgaben zu machen, um den

Jugendlichen Sicherheit und Orientierung zu bieten und auf der anderen Seite selbst flexibel

genug zu sein, im Sinne der Nachfrageorientierung die Themen und Bedürfnisse der

Jugendlichen aufzugreifen, spontan umzusetzen sowie gemeinsam weiter zu entwickeln und

damit dem Prinzip der Prozessorientierung gerecht zu bleiben.

Zu Beginn hatten wir gemeinsam mit den Mädchen und Jungen Regeln erstellt, deren

Einhaltung spannenderweise über den gesamten Zeitraum der Bildungsreise für alle

Beteiligten selbstverständlich war.

Wir erklären uns dies auch damit, dass der Partizipationsgrad der Jugendlichen sehr hoch

war, so dass es von ihrer Seite aus eine hohe Identifikation mit diesem Projekt gab.

Von unserer Seite aus wurde sowohl der organisatorische Rahmen (Dauer und Ort der

Durchführung, Hin- und Rückfahrt) als auch das inhaltliche Überthema Pubertät vorgegeben.

Vor Ort wurden die Jugendlichen sowohl inhaltlich als auch was die verschiedenen Settings

und die methodischen Zugänge betraf, umfassend beteiligt.

So haben wir letztendlich entgegen der Planungen wesentlich häufiger in

geschlechtshomogenen Gruppen gearbeitet als wir dies vorhatten. Vor allem die Mädchen

zeigten durch ihr Verhalten sehr klar und äußerten dies mit zunehmenden Vertrauen in uns

als Teamer_innen konkret, dass sie bestimmte Themen zunächst nicht in

gemischtgeschlechtlichen Gruppen thematisieren oder gar bearbeiten wollen und können.

Partizipation haben wir nicht so verstanden immer genau das zu tun, was die Jugendlichen

auf den ersten Blick möchten bzw. nicht zu tun, wo es – zunächst – Vorbehalte und ggf.

Widerstände gibt. Nicht immer dem ersten Impuls folgend, war für uns vielmehr die Frage

wichtig, was steht hinter dem Verhalten bzw. der Aussage der Jugendlichen. Ein gutes

Beispiel hierfür ist die gemeinsame Nachtwanderung. In der Gruppe der Jugendlichen gab

es zunächst vielfältige Vorbehalte und sie versuchten sich gegen den zuvor gemeinsam

geplanten und festgelegten Programmpunkt zu stellen. Hintergrund war hier der z.T. recht

große Respekt, inwieweit sie den Anforderungen der Nachwanderung in dieser unbekannten

20

Umgebung gewachsen sein werden, zumal einige Jugendlichen auch grobmotorisch immer

wieder an ihre Grenzen stoßen. Uns war es wichtig den Jugendlichen zu vermitteln, dass wir

ihnen viel zutrauen und boten konkrete Unterstützung an. Die Nachtwanderung brachte die

Jugendlichen verschiedentlich an ihre Grenzen und umso stolzer waren sie darauf, diese

Anforderungen gemeinsam gemeistert zu haben. Im Rückblick wurde die Nachtwanderung

überwiegend als absolutes Highlight bewertet.

Dass unsere Ziele bzgl. der Partizipation von den Jugendlichen wahrgenommen wurden,

wird auch über die schriftlichen Auswertungen der Jugendlichen deutlich. Hier meldeten sie

nochmals ausdrücklich zurück, dass sie sich über das gesamte Projekt sehr ernst

genommen gefühlt haben und jederzeit den Eindruck hatten selbst viel (mit-) bestimmen zu

können.

6.4. Selbstwirksamkeit

Selbstwirksamkeitserfahrungen herzustellen und Ideen zur Übertragbarkeit in den Alltag zu

entwickeln, war ein zentrales Ziel unseres Projektes. Dies ist uns, wie oben dargestellt, auf

vielfältige Art gelungen. Auffallend für uns war an unterschiedlichen Punkten, wie überrascht

die Jugendlichen immer wieder waren, zu erleben, dass sie selbst etwas bewirken können.

Sei dies, wenn sie ihre Wünsche für die Programmgestaltung benannten, wenn sie sich mit

ihren Ideen in die Kooperationsspiele einbrachten, wenn sie gegenüber den anderen klar

ihre Bedürfnisse und/ oder Gefühle benannten. Wichtig war es uns hierbei, das Augenmerk

auf die vielen kleinen Begebenheiten zu lenken und immer wieder zu reflektieren,

widerzuspiegeln und zu benennen, wer an welcher Stelle was und wie bewirkt. Besonders

hilfreich erlebten wir hierbei die Arbeit mit handlungsorientierten Methoden, die die

Selbstwirksamkeitserfahrungen erlebbar machten.

6.5. Intersektionalität

Die Erfahrung der Überlagerungen der Benachteiligungsstrukturen (Migrationshintergrund,

zum Teil Multiproblemfamilien, wenig soziale und ökonomische Ressourcen,

Förderschüler_in zu sein) sowie der damit einhergehende zum Teil sehr geringer Selbstwert

und das mangelnde Vertrauen in die Fähigkeiten war bei den Teilnehmer_innen deutlich

spürbar.

Unsere Erfahrung aus der Arbeit mit dieser Zielgruppe wurde bestätigt. Diese Mädchen und

Jungen benötigen ausreichend Zeit, klare Aufgabenstellungen, viele Wiederholungen sowie

möglichst wenig offensichtlich kognitive Zugänge. Vor größere Herausforderungen stellten

21

einige Mädchen und Jungen auch Körperübungen sowie Aufgaben, die in ihren Augen

besondere feinmotorische Fähigkeiten (schreiben, schneiden, malen) erfordern könnten (z.B.

Körperbilder, Gestaltung der Kisten).

Immer wieder war deutlich spürbar, dass in den Köpfen der Mädchen und Jungen große

Fragezeichen entstehen, wenn Aufgabenstellungen nicht verstanden wurden. Die verbreitete

Bewältigungsstrategie für diese Situationen war es, abzuwarten bis die Situation vorüber

geht oder sich anderweitig auflöst. Wenigen Jugendlichen gelang es zu Beginn hier

Verantwortung zu übernehmen, aktiv zu werden und nachzufragen. Wir versuchten, die

Mädchen und Jungen darin zu bestärken, ihre Wahrnehmung ernst zu nehmen und an uns

zurückzumelden, um uns die Möglichkeit zu geben, einen neuen Weg vorzuschlagen bzw.

sie hilfreich zu unterstützen. Im Verlauf des Workshops gelang dies den Jugendlichen

zunehmend und sie konnten hier wichtige Erfahrungen bzgl. ihrer eigenen Selbstwirksamkeit

machen.

Ein wichtiger selbstwertstärkender Aspekt war für unsere Teilnehmer_innen die Tatsache,

dass explizit sie von uns als potentielle Teilnehmer_innen angefragt wurden und

„ausgerechnet“ sie an einem Projekt, das vom Bundesministerium für Familie, Senioren,

Frauen und Jugend finanziert wurde, teilnehmen konnten.

7. Perspektiven und Konsequenzen für die weitere Arbeit

Für uns war das Projekt „Let’s go – eine Gebrauchsanweisung für die Pubertät“ ein sehr

erfolgreiches und intensives Projekt.

Im Rahmen des Projektes ist es uns gelungen, den beteiligten Jugendlichen und ihren

begleitenden Lehrer_innen vielfältige Erfahrungen zu ermöglichen. Die Beziehungen

zwischen den Jugendlichen (und hier sowohl zwischen Jungen und Jungen, zwischen

Mädchen und Jungen sowie zwischen Mädchen und Mädchen) sowie zwischen den

Jugendlichen und ihren Lehrer_innen wurden gestärkt und für alle Beteiligten war eine

Erweiterung der eigenen Rollenvielfalt sicht- und erlebbar.

Die Mädchen und Jungen konnten ihren Selbstwert stärken, zusätzliche

Beziehungskompetenz erlangen und vielfältige Fragen, die sie in ihrer aktuellen

Lebenssituation beschäftigen, beantworten.

U.a. über den erlebten Gruppenprozess konnten sie ihre Konfliktkompetenz ausbauen und

sich auf vielfältige Weise als selbstwirksam erleben.

Trotz der relativ kurzen Zeit des Projektes sind intensive Begegnungen entstanden, wie für

uns auch beim gemeinsamen Frühstück und beim Abschlussfest deutlich wurde.

22

Wir als Einrichtung sind erneut motiviert, die gute Kooperation mit der Heilbrunnenschule

fortzuführen und auf Bewährtem aufzubauen.

Für die Unterstützung über die Projektmittel von fair_play sowie die fachliche Unterstützung

und Begleitung durch die Projektleitung und die anregenden Expert_innenrunden bedanken

wir uns ganz herzlich!

8. Auswertung aus Sicht der Jugendlichen

Wichtig war uns eine möglichst differenzierte Rückmeldung der Jugendlichen. Hierfür

entwickelten wir vor Ort einen Fragebogen. Ziel war es, die Fragen möglichst klar, nicht zu

lange und doch umfassend zu formulieren. Der Schwerpunkt lag auf der Abfrage, wie die

Jugendlichen das Thema Partizipation erlebt haben.

Wir wollten im Besonderen herausfinden, welche Programmpunkte ihnen mehr und welche

weniger gut gefallen hatten (Frage 1 und 2: „An was erinnere ich mich gerne?“ bzw. „ An was

erinnere ich mich nicht so gerne?“).

Bei den Positivmeldungen führt die Wasserschlacht mit 8 Nennungen die Liste deutlich an.

Auf Platz 2 mit 4 Nennungen wurde die Nachtwanderung mit Fackeln genannt. Auf Platz 3

stehen jeweils die geschlechtshomogenen Workshop-Phasen

0

1

2

3

4

5

6

7

8

Was

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1. An was erinnere ich mich gerne?

23

Weniger gerne erinnern sich einige wenige Teilnehmenden an das Arbeiten (3 Nennungen).

Den 2. Platz der Liste teilen sich mit jeweils 2 Nennungen; „das frühe Aufstehen“ und „die

schlaflosen Nächte“, die sich gegenseitig bedingen, „die (nicht näher ausgeführten) Verbote“

und das „?“ in diesem Fall als Positivnennung.

Ein weiterer Punkt war die gefühlte Selbstbestimmung der Teilnehmer_innen, die mit der

Frage3: „ Was durften wir an diesen Tagen selbst bestimmen?“ erfasst wurde. Hier wurden

erst einmal die Pausen mit 10 Nennungen bevorzugt genannt, gefolgt von „Teilnahme an

Angeboten“ mit 6 Nennungen. Hier zeigt sich deutlich, dass die Schüler_innen die

0

0,5

1

1,5

2

2,5

3

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0

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2

3

4

5

6

7

8

9

10

in den Pausen Teilnahme an Angeboten Rollenspiel

3. Was durften wir an diesen Tagen selbst bestimmen?

24

Freiwilligkeit der Teilnahme verstanden und wertgeschätzt haben. Einzelne

Teilnehmer_innen haben sich an einzelnen Programmpunkten nicht beteiligt. Die

Rollenspiele erhielten mit 2 Nennungen den höchsten Wert als Einzelangebot.

Die Frage 4 „Wo war meine Meinung für die Erwachsenen wichtig?“ wurde mit 6 Nennungen

„in den geschlechtergetrennten Gruppen“ am häufigsten genannt. Mit 5 Nennungen

bewerteten die Teilnehmer_innen die Workshopangebote noch vor den Spielen (4

Nennungen).

Frage 5 wird die Möglichkeit „eigene Ideen“ einzubringen für die 6 Teilnehmer_innen

durchgängig möglich („eigentlich immer“´ 6 Nennungen und „in den Angeboten“ mit 4

Nennungen).

0

2

4

6

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4. Wo war meine Meinung für dieErwachsenen wichtig?

0

1

2

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5

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5. Hier konnte ich meine Ideen sagen?

25

Mit der Frage 6: „Stell´ dir vor, Du kannst noch mal an so einem Projekt teilnehmen, was

sollte anders sein?“ wurden unter anderem Verbesserungsvorschläge gesammelt. Hier ist

der Wunsch nach mehr Freizeit mit 8 Nennungen der deutlichste Wunsch, der sich in „nach

längerem Schlafen“(3) und Einzelmeldungen nach längeren Ausgangszeiten widerspiegelt.

9. Anhang

0

1

2

3

4

5

6

7

8

Mehr Freizeit länger schlafen mehr Pausen mehr in derGroßgruppe

Alles war OK

6. Stell´ dir vor, Du kannst noch mal an so einem Projekt teilnehmen, was sollteanders sein?

26

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