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D a r m k r e b s m o n a t M ä r z Chancen der Früherkennung noch zu wenig genutzt Großes Informationsangebot zum Darmkrebsmonat März Antikörper bessert die Therapiechancen Fortschritte bei der CLL-Behandlung Im Tanz den Krebs bewältigen Mit rund 73.000 Neu- erkrankungen pro Jahr in Deutschland ist der Darmkrebs die häufigste Krebserkrankung des Menschen. Dennoch wer- den die Chancen der Früherken- nung noch zu wenig genutzt. Obwohl die Kosten einer vorsorg- lichen Darmspiegelung bei Men- Die zusätzliche Gabe des Antikör- pers Rituximab verbessert die The- rapiechancen von Menschen mit chronisch lymphatischer Leukä- mie (CLL) ganz erheblich. Gegen- über Patienten, die nur die her- kömmliche Chemotherapie er- halten, kommt es bei denjenigen unter gleichzeitiger Therapie mit dem Antikörper zu einer doppelt so hohen Rate an kompletten Tumor- remissionen. Patienten, die Rituxi- mab erhalten, leben außerdem Sich im Takt der Musik zu wiegen, sich durch die Klänge in seinen Be- wegungen im Raum tragen zu las- sen, loslassend, träumend und dem Rhythmus der Musik nachspü- rend – solche Erlebnisse können für viele Krebspati- enten hilfreich sein. Sie tragen dazu bei, den eigenen Kör- per wieder be- wusster wahr- zunehmen, ihn zu akzeptieren trotz der Verlet- zungen, Wun- den und Nar- ben, die der Krebs und sei- ne Behandlung schen ab dem 56. Lebensjahr von den Krankenkassen übernommen werden, nutzen nur rund ein Viertel der Anspruchsberechtig- ten die Chance einer Krebsfrüh- erkennung. So werden wertvolle Chancen vertan, Krebserkrankun- gen im Frühstadium zu erkennen und damit zu einem Zeitpunkt, in dem sie noch problemlos zu hei- len sind. Dass sich die Darmspiegelung lohnt, belegt die Statistik: Bei rund jedem Fünften, der sich der Untersuchung unterzieht, finden die Mediziner eine beginnende Krebserkrankung oder Vorstufen, die so genannten Darmpolypen, aus denen sich ein Darmkrebs ent- wickeln kann. Die Polypen kön- eindeutig länger krank- heitsfrei. Das hat eine der bisher weltweit größten Studien zur Behandlung der CLL ergeben, deren Ergeb- nis kürzlich beim Kon- gress der „American So- ciety of Hematology“ in San Francisco vorgestellt wurde. An der Studie, die unter Wissenschaft- lern als CLL8-Protokoll bezeichnet wird und die von der Deutschen CLL-Studiengruppe initi- iert wurde, nahmen 817 Patienten mit chronisch lymphatischer Leukämie, der häufigsten Leukämie- form im Erwachsenenal- ter, teil. Sie erhielten entweder die übliche Standard-Chemotherapie oder zusätzlich Rituximab. Wurde zu der herkömmlichen Chemotherapie noch der Antikör- gesetzt haben. So kann die Tanz- therapie einen wesentlichen Bei- trag zur Krankheitsbewältigung bei Krebs liefern. Siehe Seite 8 nen bereits während der Darm- spiegelung entfernt werden, wo- durch die Krebsgefahr gebannt wird. Die Untersuchung wie auch das Entfernen der Polypen sind in aller Regel völlig schmerzlos. Umfassende Informationsange- bote rund um das Thema Darm- krebs wird es in diesem Jahr wie- derum im März, dem so genann- ten „Darmkrebsmonat“ geben. Ziel der Kampagnen ist es, die Bevölkerung über den Darm- krebs, seine Hintergründe und Ri- sikofaktoren zu informieren und zur Teilnahme an den Früherken- nungsuntersuchungen zu motivie- ren. Siehe Seite 3 per hinzugegeben, so verlänger- te sich die mittlere Überlebenszeit ohne Krankheitszeichen um 10,5 Monate auf insgesamt 42,8 Mo- nate. Bei einem Krebskongress in San Francisco wurden neue Daten zur Behandlung der Leukämie vorgestellt. (1) Die Tanztherapie hilft, den eigenen Körper wieder zu akzeptieren. „Dem Darmkrebs auf der Spur“ Nicht nur im Monat März, sondern praktisch das ganze Jahr über informiert die Aufklärungskampagne „Dem Darmkrebs auf der Spur“ die Bevölkerung in größeren Einkaufszentren über den Darmkrebs. Anhand von Informationstafeln und interaktiven Computerterminals können interessierte Besucher erfahren, wie Darmkrebs entsteht, wer besonders gefährdet ist und wie sich der Tumor bemerkbar macht. Es gibt ferner Informationen zur Früher- kennung, zur Diagnostik und Therapie, und zwar von der Opera- tion über die Chemo- und Strahlentherapie bis hin zu modernen Behandlungsformen, wie der Angiogenesehemmung. Die Informationskampagne „Dem Darmkrebs auf der Spur“ tourt bereits seit dem Jahre 2007 alljährlich durch verschiedene Städte Deutschlands und wird mit neuen Terminen ab März (siehe Seite 8) auch in diesem Jahr fortgesetzt. Siehe Seite 3 Forum für Krebspatienten und ihre Angehörigen Ausgabe 28 · Februar 2009 Lebens wege INHALT Seite Fortschritte beim Nierenkrebs 2 Brustkrebs-Früherkennung 4 Lungenkrebs: Zielgerichtete Therapien 5 Serie Patientenrechte: Schwerbehindertenausweis 5 Prostatakrebs: Mehr Lebensqualität 6 Krebserkrankung der Bauchspeicheldrüse 7 kostenlos zum Mitnehmen! Foto: (1) © Shutterstock

Lebenswege Zeitschrift für Krebspatienten und ihre Angehörigen Ausgabe 28

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Ausgabe 28, Februar 2009, der Lebenswege ­ Zeitschrift für Krebspatienten und ihre Angehörigen

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Page 1: Lebenswege  Zeitschrift für Krebspatienten und ihre Angehörigen Ausgabe 28

Dar

mkrebsmonat

März

chancen der Früherkennung noch zu wenig genutzt

Großes informationsangebot zum Darmkrebsmonat März

antikörper bessert die therapiechancenFortschritte bei der cLL-Behandlung

im tanz den Krebs bewältigen

Mit rund 73.000 Neu-erkrankungen pro Jahr in

Deutschland ist der Darmkrebs die häufigste Krebserkrankung des Menschen. Dennoch wer-den die Chancen der Früherken-nung noch zu wenig genutzt. Obwohl die Kosten einer vorsorg-lichen Darmspiegelung bei Men-

Die zusätzliche Gabe des Antikör-pers Rituximab verbessert die The-rapiechancen von Menschen mit chronisch lymphatischer Leukä-mie (CLL) ganz erheblich. Gegen-über Patienten, die nur die her-kömmliche Chemotherapie er-halten, kommt es bei denjenigen unter gleichzeitiger Therapie mit dem Antikörper zu einer doppelt so hohen Rate an kompletten Tumor-remissionen. Patienten, die Rituxi-mab erhalten, leben außerdem

Sich im Takt der Musik zu wiegen, sich durch die Klänge in seinen Be-wegungen im Raum tragen zu las-sen, loslassend, träumend und dem Rhythmus der Musik nachspü-rend – solche Erlebnisse können für viele Krebspati-enten hilfreich sein. Sie tragen dazu bei, den eigenen Kör-per wieder be-wusster wahr-zunehmen, ihn zu akzeptieren trotz der Verlet-zungen, Wun-den und Nar-ben, die der Krebs und sei-ne Behandlung

schen ab dem 56. Lebensjahr von den Krankenkassen übernommen werden, nutzen nur rund ein Viertel der Anspruchsberechtig-ten die Chance einer Krebsfrüh-erkennung. So werden wertvolle Chancen vertan, Krebserkrankun-gen im Frühstadium zu erkennen und damit zu einem Zeitpunkt, in dem sie noch problemlos zu hei-len sind.

Dass sich die Darmspiegelung lohnt, belegt die Statistik: Bei rund jedem Fünften, der sich der Untersuchung unterzieht, fi nden die Mediziner eine beginnende Krebserkrankung oder Vorstufen, die so genannten Darmpolypen, aus denen sich ein Darmkrebs ent-wickeln kann. Die Polypen kön-

eindeutig länger krank-heitsfrei.

Das hat eine der bisher weltweit größten Studien zur Behandlung der CLL ergeben, deren Ergeb-nis kürzlich beim Kon-gress der „American So-ciety of Hematology“ in San Francisco vorgestellt wurde. An der Studie, die unter Wissenschaft-lern als CLL8-Protokoll bezeichnet wird und die von der Deutschen CLL-Studiengruppe initi-iert wurde, nahmen 817 Patienten mit chronisch lymphatischer Leukämie, der häufi gsten Leukämie-form im Erwachsenenal-ter, teil. Sie erhielten entweder die übliche Standard-Chemotherapie oder zusätzlich Rituximab.

Wurde zu der herkömmlichen Chemotherapie noch der Antikör-

gesetzt haben. So kann die Tanz-therapie einen wesentlichen Bei-trag zur Krankheitsbewältigung bei Krebs liefern.

Siehe Seite 8

nen bereits während der Darm-spiegelung entfernt werden, wo-durch die Krebsgefahr gebannt wird. Die Untersuchung wie auch das Entfernen der Polypen sind in aller Regel völlig schmerzlos.

Umfassende Informationsange-bote rund um das Thema Darm-krebs wird es in diesem Jahr wie-derum im März, dem so genann-ten „Darmkrebsmonat“ geben. Ziel der Kampagnen ist es, die Bevölkerung über den Darm-krebs, seine Hintergründe und Ri-sikofaktoren zu informieren und zur Teilnahme an den Früherken-nungsuntersuchungen zu motivie-ren.

Siehe Seite 3

per hinzugegeben, so verlänger-te sich die mittlere Überlebenszeit ohne Krankheitszeichen um 10,5 Monate auf insgesamt 42,8 Mo-nate.

Bei einem Krebskongress in San Francisco wurden neue Daten zur Behandlung der

Leukämie vorgestellt. (1)

Die Tanztherapie hilft, den eigenen Körper wieder zu akzeptieren.

„Dem Darmkrebs auf der Spur“Nicht nur im Monat März, sondern praktisch das ganze Jahr über informiert die Aufklärungskampagne „Dem Darmkrebs auf der Spur“ die Bevölkerung in größeren Einkaufszentren über den Darmkrebs. Anhand von Informationstafeln und interaktiven Computerterminals können interessierte Besucher erfahren, wie Darmkrebs entsteht, wer besonders gefährdet ist und wie sich der Tumor bemerkbar macht. Es gibt ferner Informationen zur Früher-kennung, zur Diagnostik und Therapie, und zwar von der Opera-tion über die Chemo- und Strahlentherapie bis hin zu modernen Behandlungsformen, wie der Angiogenesehemmung.

Die Informationskampagne „Dem Darmkrebs auf der Spur“ tourt bereits seit dem Jahre 2007 alljährlich durch verschiedene Städte Deutschlands und wird mit neuen Terminen ab März (siehe Seite 8) auch in diesem Jahr fortgesetzt.

Siehe Seite 3

Forum für Krebspatienten und ihre Angehörigen

Ausgabe 28 · Februar 2009

Lebenswege

iNhaLt SeiteFortschritte beim Nierenkrebs 2

Brustkrebs-Früherkennung 4

Lungenkrebs: Zielgerichtete Therapien 5

Serie Patientenrechte: Schwerbehindertenausweis 5

Prostatakrebs: Mehr Lebensqualität 6

Krebserkrankung der Bauchspeicheldrüse 7

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Page 2: Lebenswege  Zeitschrift für Krebspatienten und ihre Angehörigen Ausgabe 28

NachrichteN

für Urologie, Kinderurologie und Andrologie am Klinikum Weiden.

Herr Professor Klotz, wie häu-fig ist der Nierenkrebs und wer erkrankt daran?Jedes Jahr wird in Deutschland bei rund 17.000 Menschen ein Nie-renkrebs diagnostiziert. Der Tumor findet sich etwa doppelt so häufig bei Männern wie bei Frauen, wo-bei Männer im Durchschnitt mit etwa 65 Jahren erkranken, wäh-rend die Mehrzahl der Frauen um die 70 ist, wenn die Diagnose ge-stellt wird. Der Krebs entwickelt

sich meist aus der Schleimhaut, die die Harnkanälchen auskleidet. Man kennt bestimmte Risikofak-toren, die offensichtlich Nieren-krebs begünstigen. Dazu gehört das Rauchen, die übermäßige Ein-nahme von Schmerzmitteln, Über-gewicht sowie der berufsbeding-te Umgang mit nierenschädigen-den Substanzen wie zum Beispiel bestimmten Gerbstoffen und Lö-sungsmitteln. Es gibt außerdem eine seltene Erbkrankheit, das so genannte Von-Hippel-Lindau-Syn-drom, die das Nierenkrebsrisiko deutlich erhöht.

Wie stehen die Chancen für die Patienten, wenn Nieren-krebs festgestellt wird?Das hängt in erster Linie davon ab, in welchem Stadium der Tumor sich befindet. Wird er frühzeitig diagnostiziert, so kann er in aller Regel vollständig durch eine Ope-ration entfernt werden. Dann sind die Heilungschancen sehr gut. Et-was anders sieht das aus, wenn die Krebserkrankung bereits fort-geschritten ist, was aber leider oft der Fall ist. Dann kann durch die Entfernung des Tumors und auch durch die Entfernung der befal-lenen Niere meist keine vollstän-dige Heilung erzielt werden. Lei-der reagieren die Zellen beim Nie- renkrebs wenig empfindlich auf eine Strahlenbehandlung, und auch gegenüber einer Chemotherapie sind sie weitgehend resistent. Es wird deshalb üblicherweise eine Immunbehandlung durchgeführt mit dem Ziel, das Abwehrsystem so zu mobilisieren, dass es effek-tiver wird im Kampf gegen den Krebs.

Fortschritte beim Nierenkrebsinterview mit Professor Dr. theodor Klotz, Weiden

Es gibt mehrere neue Medika-mente für die Behandlung von Nierenkrebs. Wie die Betroffenen davon profitieren, erläutert Pro-fessor Dr. Theodor Klotz. Profes-sor Klotz ist Urologe an der Klinik

Wo gibt es Fortschritte bei der Therapie?Die Behandlungsmöglichkeiten haben sich in jüngster Zeit erwei-tert, weil es gleich mehrere Wirk-stoffe der modernen zielgerichte-ten Therapie gegen den Nieren-krebs gibt. Dazu gehören Substan-zen, die die Wachstumssignale, die die Tumorzellen aussenden und erhalten, unterbinden. Ein wich-tiger Ansatz ist außerdem die so genannte Angiogenesehemmung, wobei versucht wird, die Blutver-sorgung des Tumors zu unterbin-den und diesen so am weiteren Wachstum zu hindern. Das Kon-zept ist bei anderen Tumoren be-reits sehr erfolgreich erprobt wor-den und hat sich auch beim Nie-renkrebs durchgesetzt.

Was genau passiert bei der Angiogenesehemmung?Wie andere Körperzellen, so müs-sen auch Tumorzellen ernährt werden, damit sie wachsen kön-nen. Wird die Geschwulst größer, so können Sauerstoff und Nähr-stoffe nicht mehr allein per Dif-fusion aufgenommen werden. Sie müssen über das Blutgefäß-system herangeschafft werden. Deshalb geben Tumorzellen in ihre Umgebung Substanzen ab, die dafür sorgen, dass sich neue Blutgefäße ausbilden und zum Tumor hin wachsen. Über die-se Blutgefäßbildung, der Medi-ziner spricht von der Angioge-

nese, sichert der Krebs seine ei-gene Versorgung. Es gibt jedoch inzwischen Arzneimittel wie den Wirkstoff Bevacizumab, die diese Strategie durchkreuzen. Die Sub-stanz fängt die Wachstumssigna-le ab und verhindert unter ande-rem die Angiogenese.

Wie profitieren die Patienten davon?Die Behandlung bringt den Tu-mor nicht zum Verschwinden, stabilisiert die Situation aber und verhindert das Weiterwachsen der Geschwulst. Sie hungert diese quasi aus und hemmt so das Fort-schreiten der Krebserkrankung. Bevacizumab, das allgemein gut vertragen wird, wird üblicherwei-se zusammen mit einer Immun-behandlung gegeben, so dass der Tumor praktisch von zwei Sei-ten aus in die Zange genommen wird. Auch wenn so keine defi-nitive Heilung erwirkt wird, kann doch die Lebenszeit der Betroffe-nen erheblich verlängert werden. Niemand kann im Einzelfall den Verlauf der Erkrankung abschät-zen. Aber wir kennen beim Nie-renkrebs durchaus Fälle, in denen Patienten mit fortgeschrittener Er- krankung, die bereits Metastasen ausgebildet hatten, noch viele Jahre stabil und ohne Beschwer-den geblieben sind.

Herr Professor Klotz, haben Sie vielen Dank für das Gespräch.

trotz der hohen Heilungsraten nach den Unfällen die zweithäu-figste Todesursache bei Kindern. Etwa die Hälfte der betroffenen Kinder leidet an einer Leukämie oder einem Lymphom, also ei-ner bösartigen Erkrankung der Lymphknoten. Bei der Häufigkeit folgen mit 22 Prozent der Fälle Hirntumore sowie Neuroblasto-me (Tumore des Nervensystems).

Die hohen Heilungsraten zei-gen eindrucksvoll die enormen Fortschritte, die in der Krebsme-dizin auf diesem Gebiet gemacht wurden. Denn noch vor 30 Jah-ren lag die Heilungswahrschein-lichkeit bei weniger als 20 Pro-zent, wenn ein Kind eine Krebs-erkrankung entwickelte. Dass dennoch auch heutzutage noch

weitere Fortschritte möglich sind, zeigen die Daten aus der Berliner Charité: Die dortigen Kinderon-kologen melden inzwischen eine Überlebenswahrscheinlichkeit der betroffenen Kinder von etwa 85 Prozent.

hohe heilungsrate bei krebskranken KindernWeltkongress in Berlin

Die Versorgung krebskranker Kin-der gilt hierzulande als vorbildlich: Die Kinder werden in aller Regel im Rahmen von Studien behandelt mit Heilungsraten von 75 bis sogar 80 Prozent. Damit nimmt Deutsch-land weltweit eine Spitzenposition ein, wie beim 40. Weltkongress der Internationalen Gesellschaft für Pädiatrische Onkologie (SIOP) in Berlin deutlich wurde.

„Eine Tumorerkrankung bei ei-nem Kind ist für die ganze Familie eine extreme Belastung“, so Kon-gresspräsident Professor Dr. Gün-ther Henze, Berlin. Rund 2.000 Kinder unter 18 Jahren aber er-leiden jährlich in Deutschland die-ses Schicksal, etwa 500 Kinder versterben aufgrund einer Krebs-erkrankung. Damit ist der Krebs

Prof. Dr. Theodor Klotz

2.000 Kinder erkranken jährlich an Krebs. (3)

Nierenkrebs: Männer häufiger betroffen als Frauen (2)

Patientenbegleiter Nierenkrebs

Darüber, wie Nierenkrebs entsteht, welche verschiedenen Krank-heitsformen es gibt und wie sich der Tumor diagnostizieren lässt, informiert der neue „Patientenbegleiter Nierenkrebs“ von Professor Dr. Theodor Klotz aus Weiden. Der Ratgeber stellt auch die üblichen Behandlungsmaßnahmen inklusive der neuen Therapiemöglichkei-ten vor und geht genau auf deren Wirkungen und auf mögliche Nebenwirkungen ein. Brei-

ter Raum ist außerdem den therapiebegleitenden Maß-nahmen gewidmet, also zum Beispiel der Frage, wie eine gute Ernährung bei Krebs aussehen sollte, was sich gegen die Tumorer-schöpfung tun lässt und wie wichtig die Nachsorge ist. Der „Patientenbeglei-ter Nierenkrebs“ kann kostenfrei bei der Ro-che Pharma AG, 79630 Grenzach-Wyhlen ange-fordert werden

Eine treffgenauere Bestrah-lung beim Lungenkrebs ha-ben sich Wissenschaftler am Universitätsklinikum Hamburg- Eppendorf zum Ziel gesetzt. Die Mediziner untersuchen, wel-chen Einfluss die Atmung auf die Verteilung der Strahlendo-sis im Krebs hat. Sie arbeiten außerdem an neuen Strategi-en, um den Tumor nur in aus-gewählten Atempausen zu be-handeln.

Weitere Risikogene für Brustkrebs neben BRCA1 und BRCA2 werden in einem von der Deutschen Krebshilfe ge-förderten Forschungsprojekt untersucht. Die Arbeiten sol-len dazu beitragen, das Erkran-kungsrisiko bei Genträgerinnen noch genauer definieren zu können. Wissenschaftler schät-zen, dass etwa fünf bis zehn Prozent der Brustkrebsfälle erb-lich bedingt sind.

2 Lebenswege

LeSetiPP

Fotos: (2) © Shutterstock, (3) © Shutterstock

Page 3: Lebenswege  Zeitschrift für Krebspatienten und ihre Angehörigen Ausgabe 28

NachrichteN

Krebs ist kein Thema, das „die Massen anzieht wie ein Pop-konzert“. Dennoch sind das In-teresse und der Andrang bei In-formationsveranstaltungen zum Darmkrebs allgemein hoch. Die-se Bilanz zog die Deutsche Krebs-gesellschaft Ende des vergange-nen Jahres zu ihrer Darmkrebsak-tion 2008.

Wie bereits in den Jahren zuvor informierte die Fachgesellschaft im vergangenen Jahr mit Informati-onsveranstaltungen in verschiede-nen Orten Deutschlands zum The-ma Darmkrebs. Ziel dabei ist, gene-rell das Bewusstsein der Öffentlich-keit für dieses Thema zu schärfen. Denn bislang gibt es oft noch Vor-behalte gegenüber dem Darm-krebs. „Viele Menschen setzen sich mit der Erkrankung erst ausei-nander, wenn sie davon betroffen

auf der Spur“ mitentwickelt hat und begleitet.

Bei dieser Kampagne werden jeweils an einem vorher festge-

legten Ort in Deutschland der Be-völkerung in einem Einkaufszent- rum an mehreren Tagen umfas-sende Informationsmöglichkeiten geboten. Es besteht die Chance,

sich anhand von Schautafeln und auch über interaktive Programme an einem Computerterminal kun-dig zu machen. „Wir stoßen all-gemein auf ein großes Interes-se in der Bevölkerung“, berich- tete Andreas Dietrich. Es bleiben nach seinen Worten am Informa-tionsstand Menschen stehen, die sich nur allgemein informieren wollen, aber auch solche, die An-gehörige oder Freunde und Be-kannte haben, die an Darmkrebs

erkrankt sind. Es kommen nicht selten auch Betroffene, oft zu-sammen mit einem Angehörigen, um den vor Ort anwesenden Ärz-ten konkrete Fragen zu stellen.

Darmkrebs – Wissen hilftinformationskampagne trifft auf großes interesse

Rund 85 Prozent der Bevölkerung wissen um die Gefahr, an Darm-krebs zu erkranken und auch da-rum, dass es Möglichkeiten der Früherkennung durch Stuhlunter-suchungen und durch eine Darm-spiegelung gibt. Das hat eine Umfrage des Allensbach-Institutes für Demoskopie im Auftrag der Stiftung Lebensblicke ergeben.

Dennoch ist der Darmkrebs für viele Mitbürger noch eine Art Ta-buthema, über das man lieber nicht spricht. „Umso wichtiger ist es, für gute Informationsmöglich-keiten zu sorgen“, sagt Andreas Dietrich, der als Medien-Designer die Kampagne „Dem Darmkrebs

„Vielen Menschen hilft es, hier am Informationsdesk jemanden zu finden, den sie in Ruhe und ohne Zeitdruck um Rat fragen können“, erzählt Medienberater Dietrich. „Viele Patienten aber kommen auch, um sich auf das Gespräch mit Ihrem Arzt vorzubereiten oder sie kommen nach dem Arzttermin, wobei manche sogar Befunde mit-bringen, um diese mit dem Exper-ten hier vor Ort zu besprechen“.

Die Aufklärungskampagne „Dem Darmkrebs auf der Spur“ wird auch

2009 fortgesetzt. Über die Infor-mationstour und ihre Termine informiert die Webseite www.dem-darmkrebs-auf-der-spur.de. Die Internetseite wurde zu Jah-resbeginn neu gestaltet und ent-hält inzwischen auch alle wesent-lichen Inhalte, die den Interes-sierten vor Ort geboten werden. Über die Webseite kann außer-dem kostenfreies Informations-material wie beispielsweise die DVD „Diagnose Darmkrebs – was nun?“ bestellt werden.

sind“, so Professor Dr. Dr. Werner Hohenberger, Präsident der Deut-schen Krebsgesellschaft e.V..

Bei der Darmkrebsaktion wer-den Vorträge und Podiumsdiskus-sionen geboten und es gibt regel-mäßig auch ein Schaukochen mit Top-Köchen, die live demonstrie-ren, wie lecker eine gesunde Er-nährung sein kann.

Die Deutsche Krebsgesellschaft hat darüberhinaus umfassendes

Informationsmaterial rund um das Thema Darmkrebs erarbeitet. Dazu gehört der jüngst erschie-nene „Patientenratgeber Darm- krebs“, der von Prof. Dr. Hans-Joachim Schmoll, Prof. Dr. Dr. Werner Hohenberger und Prof. Dr. Michael Bamberger verfasst wurde. Sie und die Mitauto-rin, TV-Moderatorin Ramona Leiß, selbst indirekt betroffen durch die Krebserkrankung ih-rer Mutter, informieren in dem Ratgeber über Ursachen, Früh-erkennung, Diagnose, Therapie und Nachsorge des Kolonkarzi-noms und gehen dabei auch auf modernste Behandlungsmöglich-keiten ein. Der Ratgeber kann im Buchhandel zum Preis von 9,95 Euro unter der ISBN-Num- mer 978-3-936072-85-3 oder für 4,95 Euro als Broschüre, ISBN 978-3-936072-92-1 bezo- gen werden. Eine Leseprobe so-wie weitere Informationen rund um die „Darmkrebsaktion“ gibt es im Internet unter www.krebs gesellschaft.de.

Das Bewusstsein schärfeneine aktion der Deutschen Krebsgesellschaft

Die Information vor Ort hilft, das Arztgespräch vorzubereiten.

In größeren Einkaufszentren gibt es in verschiedenen Städten Deutsch-lands auch 2009 wieder Infos rund um das Thema Darmkrebs. Termine siehe Seite 8

„Dem Darmkrebs auf der Spur“ richtet sich an betroffene Patienten wie auch allgemein Interessierte.

„Das thema Darmkrebs ist für viele Menschen noch ein tabuthema“

Ein aktuelles Informationsange-bot bietet die Online-Sprechstun-de zum Thema Darmkrebs. So wird es am 2. März dieses Jah-res von 19.00 bis 21.00 Uhr eine medizinische Experten-Sprech-stunde im Internet geben unter www.expertensprechstunde.de.

Wer Fragen an den Krebsexper-ten hat, kann diese bereits in der Woche zuvor oder auch aktuell während der Sprechstunde auf der Webseite einstellen. Eine Aus-wahl der Fragen wird von dem Experten während der Sprech-stunde live beantwortet.

Online-Sprechstunde

Moderne therapie gegen den Darmkrebs

Die Behandlung von Menschen mit Darmkrebs hat in den vergan-genen Jahren deutliche Fortschritte gemacht. Sie ist effektiver ge-worden und zugleich weniger belastend. So gibt es mit dem Wirk-stoff Bevacizumab seit einigen Jahren die Möglichkeit, den Tumor regelrecht auszuhungern. Der Antikörper Bevacizumab verhindert, dass sich neue Blutgefäße ausbilden, über die Sauerstoff und Nähr-stoffe an die Tumorzellen herangeführt werden. Unterbleibt die Bildung dieser Blutgefäße, so kann der Tumor nicht weiter wach-sen, die Krebserkrankung wird stabilisiert.

Fortschritte gibt es aber auch bei der herkömmlichen Chemo-therapie. Diese ist dank des Wirkstoffs Capecitabin inzwischen schonender geworden. Sie verursacht weniger Nebenwirkungen bei gleich guter Wirksamkeit. Und sie ist in Tablettenform verfüg-bar, so dass die Behandlung bequem zu Hause möglich ist.

3Lebenswege

TV-Moderatorin Ramona Leiß

Page 4: Lebenswege  Zeitschrift für Krebspatienten und ihre Angehörigen Ausgabe 28

NachrichteN

LeSetiPP

der die Ärzte zudem sehr scho-nend operierten. Dadurch ließen sich auch gute ästhetische Ergeb-nisse erzielen. Große entstellende Narben traten nicht auf.

Krebsgewebe lässt sich mit ei-nem neuen Verfahren, der Ultra-schall-Elastrografie, künftig wohl genauer als bisher diagnostizie-ren. Denn Tumorgewebe ist nor-malerweise etwas weniger elas-tisch als das umgebende gesun-de Gewebe. Was die Mediziner üblicherweise ertasten, kann mit der Ultraschall-Elastografie jetzt auch durch objektive Untersu-chungsverfahren erfasst werden. Fortschritte in der Krebsdiagnos-tik erhoffen sich die Mediziner bei verschiedenen Tumoren vom

tersuchung der Brust gefolgt wa-ren oder nicht. 3.200 Frauen füll-ten darüber hinaus einen umfas-senden Fragebogen schriftlich aus.

Die Mehrzahl der Frauen gab dabei an, über den Nutzen der Früherkennungs-Untersuchung in- formiert zu sein. 94 Prozent der-jenigen, die die Untersuchung be-reits hatten vornehmen lassen, glaubten, im Falle einer tatsächli-chen Erkrankung durch eine früh-zeitige Diagnose bessere Heilungs-chancen zu haben. Die Erhebung deckte allerdings auch Defizite auf: Fast zwei Drittel der Frauen

Brustkrebs-Früherkennung wird intensiv genutztMammographie-Screening kommt bei den Frauen gut an

wussten nicht, dass die Gefahr, ei-nen Brustkrebs zu entwickeln, mit steigendem Alter zunimmt. „Wir werden zu diesem Aspekt künf-tig verstärkt Aufklärung betreiben müssen“, erklärte Hilde Schulte als Vorsitzende der FSH.

Das Mammographie-Screening ist als Reihenuntersuchung für Frauen zwischen dem 50. und 69. Lebensjahr bundesweit seit dem Sommer 2008 etabliert. Die anspruchsberechtigten Frau-en werden schriftlich zu der Un-tersuchung, deren Kosten von den Krankenkassen übernommen

werden, eingeladen. Eine Praxis-gebühr wird nicht erhoben.

Es werden bei der Untersuch- ung, auf die die Frauen alle zwei Jahre Anspruch haben, zwei Rönt- genaufnahmen von jeder Brust ge-macht und von mindestens zwei Ärzten unabhängig voneinander ausgewertet. Über das Ergebnis wird die Frau innerhalb von sie-ben Werktagen informiert. Ergibt sich bei den Untersuchungen dann der Verdacht auf einen möglich- en Tumor, so sind unbedingt wei-tere abklärende Untersuchungen notwendig.

sich ein erhöhtes Krebsrisiko, so könne mehr auf Früherkennung und auf eine allgemein gesunde

Lebensweise geachtet werden, so das Argument der Eltern.

Andererseits bedingt das Unter-suchungsergebnis möglicherweise eine nicht unerhebliche seelische Belastung der Minderjährigen. Die Bundesärztekammer empfiehlt des- halb nur dann einen Gentest, wenn sich aus dem Ergebnis Kon-

Jede neunte Frau erkrankt im Lau-fe ihres Lebens an Brustkrebs. Um das Wissen zu dieser Erkrankung, die jährlich bei etwa 55.000 Frauen neu diagnostiziert wird, auf breiter Ebene zu verbessern, wurde bereits 2003 die Aktion „Deutsche Städ-te gegen Brustkrebs“ im Rahmen der Kampagne „Durch die Brust ins Herz – Herausforderung Brust-krebs“ ins Leben gerufen. Die Auf-klärungskampagne, die nunmehr ihren 5. Geburtstag feiert, wird auch in diesem Jahr fortgesetzt und mit Informationsveranstaltun-gen und Aktionstagen in verschie-denen Städten Deutschlands Be-troffene und allgemein Interessier-

sequenzen zur Abwendung des potenziell nachzuweisenden Ri-sikos ergeben. Beim Brustkrebs

kann dies aber nur bedeuten, dass bei sehr hohem Erkrankungsrisiko vorsorglich die Brust der Frau am-putiert werden müsste – ein Ein-griff, der sich bei Minderjährigen generell verbietet und der auch bei der erwachsenen Frau eine umfassende Beratung durch den Arzt voraussetzt.

Wann ist ein Gentest auf Brustkrebs sinnvoll?

Deutsche Städte gegen Brustkrebs

Bei fünf bis zehn Prozent der Frau- en, die an Brustkrebs erkranken, liegt eine erbliche Belastung vor. Etwa ein Viertel der Fälle geht auf eine spezielle Mutation in ei-nem der beiden Hauptrisikogene BRCA1 oder BRCA2 zurück. Eine solche Mutation steigert das Risi-ko, an Brustkrebs zu erkranken, um ein Vielfaches. Zwangsläufig erhebt sich damit die Frage, ob es sinnvoll ist, schon junge Mädchen aus entsprechend belasteten Fa-milien auf eine solche Genverän-derung zu testen.

Nicht selten möchten vor allem die betroffenen Frauen wissen, wie hoch das Risiko ihrer Tochter ist, ebenfalls an Brustkrebs zu er-kranken, hieß es beim amerika-nischen Krebskongress ASCO in Chicago. Dort wurde eine Erhe-bung vorgestellt, wonach mehr als 40 Prozent der Eltern bei fa-miliärer Belastung einen Gentest bereits bei ihren noch minderjäh-rigen Kindern befürworten. Zeige

Die Krebsraten in Westeu-ropa sind rückläufig – so das Ergebnis einer Erhebung der europäischen Krebsorganisation ECCO. Die Organisation hat Da- ten zu 17 Krebsarten in 21 eu-ropäischen Ländern ausgewer-tet. Als wichtigsten Grund für die positive Entwicklung nennt sie den Rückgang des Rau-chens bei Männern. Krebsarten wie der Darmkrebs, die durch Übergewicht gefördert werden, sind allerdings nicht seltener geworden.

Patienten mit weißem Haut-krebs können durch eine Ope-ration zu fast 100 Prozent ge-heilt werden. Das zeigt eine Stu- die der Tübinger Hautklinik, bei

Chancen der Früherkennung nicht verpassen. (4)

Gendefekte leisten Brustkrebs Vorschub. (5)

Mammographie-ScreeeningEine Informationsbroschüre zum Mammographie-Screening un-ter dem Titel „Früherkennung von Brustkrebs – was Sie darüber wissen sollten“ hat der Krebsinformationsdienst des Deutschen

Krebsforschungszentrums zusammen mit der Kooperationsgemeinschaft Mammographie herausgegeben.

Die Broschüre informiert übersicht-lich und allgemein verständlich über die verschiedensten Aspekte der Früherkennungs-Untersuchung wie etwa den Ablauf des Programms so-wie den Nutzen und die Risiken der Untersuchung. Die Broschüre kann im Internet auf den Seiten www.dkfz.de und www.mammo-pro gramm.de gelesen und auch als PDF-Datei heruntergeladen wer-den.

Neun von zehn Frauen, die bereits am Mammographie-Screening teil- genommen haben, sind mit der Untersuchung zufrieden und wür- den einer erneuten Einladung fol-gen. Dieses Ergebnis einer Erhe-bung der Women´s Health Coa-lition (WHC) gemeinsam mit der Selbsthilfeorganisation „Frauen- selbsthilfe nach Krebs“ (FSH) zeigt,

dass das Mammographie-Scree-ning von den Frauen gut akzep-tiert wird.

In der vom Bundesministerium für Gesundheit geförderten Unter-suchung wurden mehr als 9.000 Frauen im Alter von 50 bis 69 Jah-ren befragt. Sie waren unabhän-gig davon ausgewählt worden, ob sie der Einladung zur Röntgenun-

te über den Brustkrebs aufklären. Weiterführende Informationen gibt es im Internet unter www.brust krebszentrale.de.

Bauchspeicheldrüsenkrebs bis hin zum Prostatakarzinom.

Als Orientierungshilfe für die psychoonkologische Betreu-ung hat der Krebsinformations-dienst eine neue Datenbank eingerichtet. Unter der Inter-netadresse www.krebsinforma tionsdienst.de können krebs-kranke Menschen Adressen von Therapeuten erhalten, welche sich auf die Begleitung von Krebspatienten mit deren be-sonderen psychosozialen Be-lastungen spezialisiert haben. Die Adressen können auch tele-fonisch erfragt werden – täglich von 08.00 bis 20.00 Uhr unter der Telefonnummer 0800-420 3040.

4 Lebenswege

Fotos: (4) © SPL, (5) © SPL

Page 5: Lebenswege  Zeitschrift für Krebspatienten und ihre Angehörigen Ausgabe 28

Lungenkrebs ist leider bislang nicht heilbar, wenn der Tumor erst in einem vergleichsweise späten Sta-dium festgestellt wird. Bei der Behandlung dreht sich dann al-les darum, die Lebenszeit der Patienten möglichst weit zu ver-längern. Die Medizin hat in die-ser Hinsicht in den vergangenen Jahren erhebliche Fortschritte ge-macht. Durch Wirkstoffe, die den Tumor gezielt angreifen, gelingt es, sein Wachstum – und damit das Fortschreiten der Erkrankung – zu hemmen.

Es sind gleich zwei neuartige Wirkprinzipien, die diesen Fort-schritt beim Lungenkrebs ausma-chen: Zum einen kann versucht werden, durch spezielle Antikör-per gegen Gefäß-Wachstums-faktoren wie die Substanz Beva-cizumab, den Tumor von seiner Nährstoffversorgung abzuschnei-den und so regelrecht auszuhun-gern. Ein zweiter Ansatz blockiert direkt Wachstumssignale und stoppt so das Tumorwachstum.

In der so genannten ersten Linie wird beim Lungenkrebs seit gut einem Jahr der Antikörper Beva-

Erlotinib. Ich nehme seitdem täg-lich eine Tablette ein, was deut-lich einfacher ist als eine Chemo-therapie, zu der ich immer wieder in die Klinik musste.

Schon kurz nach Beginn der Be-handlung habe ich allerdings sehr trockene Haut bekommen. Die

Hautveränderungen wurden im-mer schlimmer, ohne dass meine Hautärztin mir helfen konnte. Vor etwa zwei Jahren hat mein behan-delnder Onkologe dann die Dosis des Erlotinibs um die Hälfte redu-ziert, worauf sich die Hautverän-derungen zurückgebildet haben.

Zurzeit geht es mir gut. Klar habe ich hin und wieder irgend-welche ‚Zipperlein’, was ich so frü-

cizumab zusätzlich zu einer Che-motherapie eingesetzt. Er hat be-wirkt, dass sich die durchschnitt-liche Lebenszeit der Betroffenen auf immerhin mehr als 14 Monate verlängert hat.

Kommt es zum Fortschreiten der Erkrankung, so kann die Be-handlung mit dem zweiten Wirk-prinzip, dem Wirkstoff Erlotinib, fortgesetzt werden. Die Substanz kann als Tablette eingenommen werden, so dass die Behandlung einfach zu Hause durchzuführen ist. Sie wird üblicherweise gut ver-tragen. Treten unter der Behand-lung Hautveränderungen auf, so ist dies ein Zeichen dafür, dass die Therapie „anschlägt“. Die Ex-perten raten, sich dann mit dem behandelnden Krebsmediziner zu beraten und einen Hautarzt auf-zusuchen, der in der Behandlung solcher Begleitreaktionen versiert ist. Oft hilft bereits eine Reduktion der Wirkstoffdosis, um die Haut-veränderungen zum Verschwin-den zu bringen. Die Behandlungs-chancen im Hinblick auf den Tu-mor werden dadurch aber nicht beeinträchtigt.

her nicht kannte. Mit diesen aber kann ich gut leben und fühle mich im Großen und Ganzen wohl.

Mein Leben mit dem Krebs ist allerdings zurückgezogener ge-worden, denn nach der Diagnose blieben nach und nach doch viele Freunde weg. Auch bin ich nicht

mehr zu Festen gegangen, bei denen geraucht wurde. Trotz der fehlenden Geselligkeit bin ich zu-frieden und genieße mein Leben an jedem einzelnen Tag, beson-ders die Spaziergänge, meinem Garten und die Zeit mit meinem nun fünfjährigen Enkel. Ich gebe nicht auf und denke immer posi-tiv. Mein Leben geht weiter und darüber bin ich sehr froh!“

Zielgerichtete therapien verlängern das Überleben

Fortschritte auch beim Lungenkrebs

„Leben mit Lungenkrebs“erfahrungsbericht einer Patientin

„Es ist inzwischen vier Jahre her, dass die Diagnose Lungenkrebs bei mir gestellt wurde. Ich war damals 50 Jahre alt und der Krebs war be-reits in einem fortgeschrittenen Stadium. Die Diagnose hat mich fast aus der Bahn geworfen. Im-mer wieder fragte ich mich: War-um gerade ich? Wie wird es weiter-gehen? Geht das Leben, mein Le-ben weiter?

Aber auch Zorn stieg in mir auf, denn bereits seit Jahren war ich in ärztlicher Behandlung, weil ich schon bei geringer Anstrengung unter Husten und unter Luftnot litt. Es wurde eine Bronchitis di-agnostiziert. Doch obwohl ich behandelt wurde, besserte sich mein Gesundheitszustand nicht. Ich wechselte im Dezember 2004 den Arzt, der Untersuchungen anordnete, die schließlich zur Di-agnose Lungenkrebs führten. Es folgte der klassische Behand-lungsmarathon der Krebsthera-pie, wobei ich sehr unter den Ne-benwirkungen litt.

Nach der Zulassung einer ziel-gerichteten Therapie für vorbe-handelte Patienten erzählt mir mein Arzt von dieser Möglichkeit und wir entschieden uns für eine Behandlung mit dem Wirkstoff

Patientin: „Ich genieße Spaziergänge.“

Schematische Darstellung eines neuen Wirkprinzips: Beim Lungen-krebs ist die Zahl der Bindungs-stellen für den Wachstumsfaktor HER1/EGFR erhöht. Die Bindungs-stellen werden durch den maß-geschneiderten Wirkstoff Erloti-nib besetzt, wodurch die Krebszel-len langsamer wachsen oder sogar absterben.

Krebspatienten können einen Schwerbehindertenausweis be-antragen, wenn Behinderun-gen bestehen, die die Teilnah-me am Leben in der Gesell-schaft beeinträchtigen, berich-tet Rechtsanwältin Dr. Astrid von Einem aus Köln.

Aufgabe und Ziel des Schwer-behindertenrechtes ist es nach Angaben der Kölner Rechtsan-wältin, die Selbstbestimmung von Menschen mit Behinderung zu fördern und dafür zu sorgen, dass sie gleichberechtigt am all-gemeinen Leben teilnehmen kön-nen. Es sollen zudem Benachtei-ligungen vermieden und, wenn möglich, ausgeglichen werden.

Um dieses Ziel zu realisieren, wurden in verschiedenen Geset-zen und Verordnungen Rechte, Erleichterungen und Vergünsti-gungen für behinderte Menschen formuliert, die aber jeweils an ei-nen bestimmten „Grad der Behin-derung“ oder ein entsprechen-des Merkzeichen geknüpft sind.

So sieht das Steuerrecht bereits ab einem GdB (Grad der Behin-

derung) von 25 Steuervergüns-tigungen vor. Außerdem beste-hen ab einem GdB von 50 im Arbeitsrecht besondere Regelun-gen zum Kündigungsschutz, ein Anspruch auf Zusatzurlaub sowie auf eine behindertengerechte Ar-beitsplatzgestaltung. Im Kranken-versicherungsrecht kommt bei ei-nem GdB von mindestens 60 eine Verminderung der Belastungsgren-ze bei Zuzahlungen in Betracht.

„Darüberhinaus gibt es bei der gesetzlichen Rentenversi-cherung unter bestimmten Vo-raussetzungen auch die Mög-lichkeit, die vorzeitige Altersren-te in Anspruch zu nehmen“, er-läutert Dr. Astrid von Einem.

Wer das Merkzeichen „G“ (er-hebliche Beeinträchtigung der Bewegungsfähigkeit im Straßen-verkehr), „H“ (Hilfl os) oder „GL“ (Gehörlos) hat, wird nach An-gaben der Kölner Rechtsanwäl-tin außerdem unter den Voraus-setzungen des § 145 SGB IX im öffentlichen Personennahverkehr

unentgeltlich befördert. Alternativ besteht die Möglichkeit, für Inhaber des Merkzeichens „G“ eine Ermäßi-gung der Kfz-Steuer in Anspruch zu nehmen. Bei Vorliegen einer außergewöhnlichen Gehbehin-derung („aG“) besteht ferner die Option, Parkerleichterungen in Anspruch zu nehmen; die Kraft-fahrzeugsteuer entfällt in diesem Fall vollständig.

Wer einen Antrag auf Feststel-lung eines GdB oder eines Merk-zeichens stellen will oder Aus-künfte zu den einzelnen damit verbundenen Vorteilen erhalten möchte, kann sich hierzu direkt an die Versorgungsverwaltung wen-

den. Informationen zur jeweils zu-ständigen Stelle geben die Städte und Kreise.

Wie das Verfahren zur Fest-stellung des Grades der Behinde-rung oder eines Merkzeichens abläuft und was man tun kann, wenn der festgestellte Grad zu niedrig ist oder ein Merkzeichen nicht vergeben wird, soll in der kommenden Ausgabe von Le-benswege dargestellt werden.

Haben Sie Fragen?Die Serie zum Thema Patientenrech-te entsteht in enger Zusammen-arbeit mit der Rechtsanwaltskanz-lei Norbert Bauschert und Dr. Ast-rid von Einem aus Köln. Die Kanzlei ist auf sozial- und medizinrechtliche Fragestellungen spezialisiert.

Wenn Sie Fragen zu Ihren Rech-ten als Patient haben, können Sie diese an die Lebenswege-Redak-tion (Barfüßerstr. 12, 65549 Lim-burg) richten. Die Anfragen wer-den gesammelt und an die Rechts-anwälte weitergeleitet.

Welche Vorteile bringt der Schwerbehindertenausweis?

Serie Patientenrechte

Parken auf dem Behindertenparkplatz (7)

5Lebenswege

Foto: (7) © Pitopia

Page 6: Lebenswege  Zeitschrift für Krebspatienten und ihre Angehörigen Ausgabe 28

LeXiKON

beantworten, zu ihrem körper-lichen und seelischen Befinden und zu ihrer allgemeinen Lebens-situation. Die Umfrage erfolgt anonym. Weitere Informationen gibt es im Internet unter www.harow.de.

„Im Gegensatz zu den bishe-rigen Untersuchungen stellt die Harow-Studie den Patienten mit seiner medizinischen Versorgung und seiner Lebensqualität in den Mittelpunkt“, erklärte in diesem Zusammenhang Professor Lothar Weißbach als Leiter der Studie und wissenschaftlicher Vorstand der Stiftung Männergesundheit, die das Projekt in Kooperation mit dem Bundesverband Prosta-takrebshilfe e. V. durchführt.

Die Erhebung soll auch dazu beitragen, dem wachsenden Be-dürfnis nach umfassenden und ob- jektiven Erkenntnissen zu den un-terschiedlichen Behandlungsfor-men beim lokal begrenzten Pros-

Mehr Lebensqualität trotz ProstatakrebsOnline-Befragung der Stiftung Männergesundheit

tatakrebs gerecht zu werden. So sei bislang nicht ausreichend wis-senschaftlich untersucht worden, ob eine sofortige Therapie des meist sehr langsam wachsenden Tumors aufgeschoben werden kann und wie sich eine Strategie der aktiven Überwachung (Acti-ve Surveillance) des Tumors oder des beobachtenden Abwartens (Watchful Waiting) auf die Le-bensqualität der Männer auswirkt. In der Harow-Studie sollen des-

halb fünf verschiedene Behand-lungssituationen des lokal be-grenzten Prostatakarzinoms ver-glichen werden, und zwar die Si-tuation von Männern nach einer Operation oder einer Strahlenbe-handlung, unter einer Hormon-therapie, einem Active Surveil-lance oder einem Watchful Wai-ting. Auf Basis der ermittelten Da-ten sollen dann auch Kriterien für die individuelle Beratung betroffe-ner Männer erarbeitet werden.

nächst auf Mütter mit Brustkrebs ausgerichtete Behandlungskon-zept soll nach Angaben von Stif-tungsgründerin Annette Rexrodt von Fircks, die selbst an Brustkrebs

erkrankt war, sofort nach der Erst-behandlung den Teufelskreis aus Belastung durch die Erkrankung, daraus resultierenden negativen Auswirkungen auf die Kinder und Partner und somit erneuter Belas-tung für die Mütter durchbrechen.

Die ersten Erfahrungen mit dem Projekt sind sehr positiv: Mehr als 90 Prozent der Mütter, Kinder und Partner gaben dem Projekt gute bis sogar sehr gute Noten und zeig-ten sich auch mit den einzelnen Angeboten der Rehamaßnahme überaus zufrieden. Die Antragstel-lung auf Teilnahme läuft über die Krankenkassen, Hilfestellung bietet das Mutter-Kind-Hilfswerk (Tele-fon: 0800-2255100, E-Mail: rvfs@ mutter-kind-hilfswerk.de). Weite-re Informationen: www.rvfs.de.

„Gemeinsam gesund werden“Modellprojekt der rexrodt von Fircks Stiftung

Erkrankt eine Frau an Brustkrebs, so ist in aller Regel die ganze Fami-lie von der Erkrankung betroffen. Eine zusätzliche Behandlung der Familienmitglieder und speziell der Kinder ist in der klassischen Me-dizin aber nicht vorgesehen und wohl auch kaum direkt möglich. Dem Problem hat sich deshalb die Rexrodt von Fircks Stiftung in ih-rem Modellprojekt „Gemeinsam gesund werden“ angenommen.

Bei dem Projekt wird in der Kli-nik Ostseedeich in Grömitz die „mitleidende“ Familie von Frauen mit Brustkrebs mit in die Rehabi-litationsbehandlung integriert, um eine heilsame Kommunikation mit den Kindern und mit dem Partner zu fördern. Unter anderem be-steht das Ziel darin, die Selbsthei-lungskräfte der betroffenen Frau-en zu aktivieren und zugleich die Kinder vor psychischen Schäden als Folge der ernsten Erkrankung in der Familie zu schützen. Das zu-

Prostatakrebs: Der Tumor wächst meist langsam. (8)

In einem Modellprojekt der Rexrodt von Fircks-Stiftung werden Müt-ter mit Brustkrebs zusammen mit ihren Kindern betreut.

Die Lebensqualität von Männern mit Prostatakrebs ist das zentrale Thema der so genannten Harow-Studie. Die Erhebung, die von der Stiftung Männergesundheit durchgeführt wird, soll in den kommenden Jahren die Versor-gungssituation von rund 5.000 Patienten mit neu diagnostizier-

tem Prostatakrebs analysieren. Zentraler Teil der Studie ist eine Online-Befragung. Dabei können alle Männer mitmachen, bei de-nen ein Prostatakrebs in den ver-gangenen sechs bis 18 Monaten festgestellt wurde. Via Internet werden sie gebeten, Fragen zu ih-rer derzeitigen Lebensqualität zu

ProstatakrebsJedes Jahr wird bei rund 58.000 Männern in Deutschland die Di-agnose „Prostatakarzinom“ gestellt. Mit dem Begriff wird eine Krebserkrankung der Vorsteherdrüse bezeichnet, welche die Harn-röhre des Mannes umschließt.

Die Zahl der diagnostizierten Fälle ist in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen, was aber nicht zwangsläufig auf eine zuneh-mende Häufigkeit hindeutet. Das Phänomen kann sich auch durch eine frühzeitigere Diagnosestellung infolge der inzwischen weiten Verbreitung der so genannten PSA-Testung erklären. Zeigen sich bei dieser Testung auf Prostata-spezifisches Antigen (PSA) erhöhte Werte, so kann dies auf eine Tumorerkrankung der Prostata hin-deuten. Das Erkrankungsrisiko steigt mit zunehmendem Alter des Mannes und scheint direkt an das männliche Geschlechtshormon Testosteron gekoppelt zu sein.

Der Prostatakrebs macht sich im Frühstadium kaum mit Be-schwerden bemerkbar. Probleme beim Wasserlassen deuten eher auf eine gutartige Veränderung der Prostata hin. Bösartige Verän-derungen wirken hingegen meist erst störend auf das Wasserlas-sen, wenn sie so weit gewachsen sind, dass sie auf die Harnröh-re drücken. Schmerzen verursacht der Prostatakrebs zudem meist erst, wenn bereits Metastasen zum Beispiel in den Knochen aufge-treten sind.

Beim Prostatakrebs handelt sich um einen Tumor, der bei den meisten Männern eher langsam wächst. Das erklärt, warum der Nutzen der Früherkennungsuntersuchungen immer wieder kon- trovers diskutiert wird. Anders als bei den meisten anderen Krebs-erkrankungen muss zudem nicht immer sofort behandelt werden. Es ist vielmehr bei lokal begrenztem Tumor in jedem Einzelfall sorg-fältig abzuwägen, ob nicht ein beobachtendes Abwarten sinnvol-ler ist. Bei fortgeschrittenen Tumoren wird üblicherweise direkt be-handelt. Die wichtigsten Verfahren sind die Operation, die Strah-lentherapie und die Hormonbehandlung.

Bis Ende März noch läuft die Ak- tion „Wie sage ich es meinen Liebsten?“. Dabei werden Frauen mit Brustkrebs aufgefordert, mit-zuteilen, welche Erfahrungen sie gemacht haben, als sie der Fami-lie, Verwandten und Bekannten

ihre Krebserkrankung mitgeteilt haben. Eine Auswahl der Einsen-dungen soll in Buchform gefasst werden und anderen Betroffenen als Hilfe dienen.

Wer bereit ist, seine Erlebnisse mitzuteilen, wendet sich an: „Durch

die Brust ins Herz“, Postfach 511170, 50947 Köln. Für alle, die mitmachen, gibt es als Dankeschön ein Gratisexemplar des Buches. Weite-re Informationen zu der Aktion gibt es im Internet unter www.brustkrebszentrale.de.

Wie sage ich es meinen Liebsten?

Förderprogramm für Kinder krebskranker eltern

Muss Mama bald sterben? Ist es meine Schuld, dass Papa schwer krank ist? Kinder erleben die Krebserkrankung eines Elternteils oft-mals als sehr bedrohlich und zum Teil auch schuldbeladen. „Sie ha-ben Fragen, trauen sich aber oft nicht, darüber zu sprechen“, sagt Privatdozent Dr. Georg Romer, Universitätsklinik Hamburg, wo be-reits seit 1999 eine Beratungsstelle „Kinder körperlich kranker Eltern“ besteht. Viele betroffene Kinder werden nach seinen Angaben psy-chisch auffällig. Sie entwickeln Ängste, reagieren depressiv, haben Konzentrationsschwierigkeiten oder leiden unter Schlafstörungen.

Noch gibt es kein bundesweites Netz an Hilfsangeboten. Die Deutsche Krebshilfe hat deshalb einen Förderschwerpunkt „Psy-chosoziale Hilfen für Kinder krebskranker Eltern“ gebildet. Ziel soll es unter anderem sein, das Angebot an Beratungsstellen auszu-bauen, diese zu vernetzen und Modellstrukturen zu fördern.

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Foto: (8) © SPL

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Medizinerdeutsch

LeSetiPP

mor sich befi ndet. Es wird genau geschildert, welche Ziele die Ope-ration hat, und dass noch wäh-rend des Eingriffs Teile des ent-nommenen Gewebes vom Patho-logen untersucht werden. Auch wird dargestellt, welche Kompli-kationen nach der Operation auf-treten können und wie ihnen vor-gebeugt werden kann.

Die Operation ist aber nur eine der Behandlungsmöglichkeiten. Es schließen sich meist eine Che-motherapie und/oder eine Strah-lenbehandlung an, um die Hei-lungschancen zu verbessern, ei-nen Rückfall zu verhindern oder ihn zumindest so lange wie mög-lich hinauszuzögern. Häufi g wird anschließend eine Rehabilitation empfohlen. Sie hat das Ziel, den Patienten wieder zu ihrer maxi-

Krebserkrankung der BauchspeicheldrüsePatienten-Leitlinie der Deutschen Krebsgesellschaft

Heilung mehr besteht, eine Ver-langsamung des Krankheitsfort-schritts, wenn sie Bevacizumab erhalten. Bei nahezu einem Drit-tel der Betroffenen wurde eine Größenabnahme des Tumors um mindestens die Hälfte gesehen.

Aufgrund der Studiendaten wurde jetzt eine Zulassung des Wirkstoffs, der bei verschiede-nen anderen Tumoren bereits als Standardtherapie eingesetzt wird, auch für die Behandlung von Hirn-tumoren beantragt.

Bald neue therapieoption gegen hirntumore?

Patienten mit einer besonders ag-gressiven Form eines Hirntumors, dem Glioblastom, könnte sich bald eine neue Behandlungsmög-lichkeit eröffnen.

Denn es gibt aktuelle Daten, wonach der Wirkstoff Bevaci-zumab das Fortschreiten der Er-krankung hemmen kann. So zei-gen Studien bei Menschen, die nach der Erstbehandlung einen Rückfall erlitten haben und bei denen mit den üblichen Therapie-möglichkeiten keine Aussicht auf

Jedes Jahr erkranken in Deutsch-land rund 6.600 Frauen sowie 6.300 Männer an einem Krebs der Bauchspeicheldrüse (Pankreaskar-zinom). Der Krebs kann überall in der Bauchspeicheldrüse auftre-ten und gilt als besonders bösar-tig. Denn fast immer wird die Er-krankung erst im fortgeschritte-nen Stadium erkannt. Dann aber sind die Chancen für eine defi niti-ve Heilung nur noch gering.

Allerdings hat es in den ver-gangenen Jahren viele Fortschrit-te bei der Diagnostik und Thera-pie gegeben. Den aktuellen Stand fasst eine Patientenleitlinie der

Deutschen Krebsgesellschaft zu-sammen. Analog zu einer Leitlinie für Ärzte wurde dabei eine Art Ratgeber für Patienten und Pati-entinnen erarbeitet, der umfas-send zum Thema Bauchspeichel-drüsenkrebs informiert, und das von den Risikofaktoren über die möglichen Beschwerden bis hin zu Diagnostik und Therapie.

Ausführlich werden vor allem die Behandlungsmöglichkeiten dargestellt: Zum Beispiel, welche Teile der Bauchspeicheldrüse so-wie möglicherweise Teile anhän-gender Organe entfernt werden müssen, je nachdem, wo der Tu-

Die BauchspeicheldrüseDie Bauchspeicheldrüse ist etwa 15 Zentimeter lang und 70 Gramm schwer und liegt im Oberbauch - direkt unterhalb des Zwerchfells im hinteren Teil der Bauchhöhle quer hinter dem Ma-gen zwischen Milz und Zwölffi ngerdarm. Die Vorderfl äche des Or-gans ist mit Bauchfell überzogen, der hintere Bereich mit der hin-teren Bauchwand verwachsen. Die Bauchspeicheldrüse ist eine der größten Drüsen des menschlichen Körpers. Sie erfüllt im Wesent-lichen zwei lebensnotwendige Funktionen: Sie bildet Verdauungs-säfte und gibt diese in den Darm ab und sie steuert über Hormone wie Glucagon und Insulin die Regulation des Blutzuckers.

Mit einem Online-Newsletter un-ter dem Titel „Aus der Mitte“ bietet die Aufklärungskampag-ne „Bauchspeicheldrüsenkrebs – Erkennen – Begreifen – Behan-deln“ Patienten sowie deren An-gehörigen aktuelle Informatio-nen rund um das Thema Bauch-speicheldrüsenkrebs. Der News-letter erscheint alle drei Monate. Es wird darin regelmäßig über die Diagnose der Erkrankung, über Behandlungsmöglichkeiten und weitere allgemein wichtige

„aus der Mitte“Newsletter für Patienten

Themen wie zum Beispiel die Er-nährung berichtet. Neben Neuig-keiten und allgemein Wissenswer-tem gibt es auch Interviews mit Experten zu dem Krankheitsbild sowie wertvolle Tipps zum besse-ren Umgang mit der Erkrankung. Der Online-Newsletter kann ange-fordert werden unter newsletter@ bauchspeicheldrüsenkrebszentrale.de, postalisch unter Bauch-speicheldrüsenzentrale, Postfach 511170, 50947 Köln, oder tele-fonisch unter 0221/27235970.

malen körperlichen Leistungsfä-higkeit und Ausdauer zu verhel-fen und ihnen die Wiedereinglie-derung in Familie, Gesellschaft und Berufsleben zu erleichtern und zu ermöglichen, besser mit krankheitsbedingten Problemen fertig zu werden.

Besonders hervorzuheben ist das in die Leitlinie integrierte Ka-pitel „Was Sie selbst tun können“ mit vielen Tipps für den Umgang „mit sich selbst und mit anderen Menschen“. Außerdem gibt es viele Adressen zu Beratungsstel-len, die bei weiterführenden Fra-gen kontaktiert werden können. Die Patienten-Leitlinie ist im Inter-net einzusehen unter www.krebs-gesellschaft.de/download/pati-entenleitlinie_pankreas-080730.pdf.

Ärzte sprechen häufi g eine eigene Sprache und nicht immer haben sie Zeit, die medizinischen Fach-begriffe für die Patienten zu übersetzen. Mit „Mediziner-deutsch von A bis Z“ wollen wir zu etwas mehr Orientie-rung im Dschungel der Medi-zinersprache beitragen.

Im Zusammenhang mit ei-nem Brustkrebs, auch als Mam-makarzinom bezeichnet, wird häufi g von einer Mastektomie gesprochen, einem Begriff, der medizinisch das Entfernen einer Brust beschreibt. Ein Brustkrebs wird außerdem danach klas-sifi ziert, ob er HER2-positiv oder HER2-negativ ist. Er wird HER2-positiv genannt, wenn auf dem Tumor eine erhöhte Anzahl von HER2-Rezeptoren (Andockstellen) zu fi nden ist. Diese stimulieren die Zelltei-lung und fördern das Krebs-wachstum. Allerdings spre-chen Frauen mit HER2-positi-vem Brustkrebs in aller Regel gut auf die Behandlung an, bei der durch einen bestimm-ten Antikörper die HER2-Re-zeptoren blockiert werden.

Ein besonders hohes Brust-krebsrisiko haben Frauen mit einer speziellen Genkonstel-lation und zwar konkret bei Vorliegen von BRCA-Genen. Frauen mit einer solchen ge-netischen Besonderheit sind sehr stark gefährdet, an Brust-krebs oder auch an Eier-stockskrebs, dem so genann-ten Ovarialkarzinom, zu er-kranken.

„ich habe Krebs – wie kann ich damit leben?“

„Sie haben Krebs“ – diese Mitteilung wird meist wie ein Schock er-lebt. Ängste machen sich breit, Sorgen, wie es weiter gehen wird. Verzweifl ung und Resignation sind häufi ge Reaktionen der Betrof-fenen. Denn der Krebs gilt gemeinhin immer noch als unheilbare Erkrankung, als ein Übel, gegen das wir machtlos sind. Unsicher-heit macht sich breit und auch Sprachlosigkeit.

Dabei wird oft nicht bedacht, dass die Medizin vor allem in den vergangenen Jahren erhebliche Fortschritte bei der Behandlung von Krebserkrankungen gemacht hat.

Mit den Vorurteilen, die im Hinblick auf Krebserkrankungen vorherrschen, mit falschen Vor-stellungen, mit denen die Be-troffenen zu kämpfen haben, aber auch mit den Schwierig-keiten, über Krebs zu spre-chen, beschäftigt sich die Informationsbroschüre „Ich habe Krebs – wie kann ich damit leben?“. Einfühlsam werden in der Broschüre auch Wege aufgezeigt, die ins Leben zurückführen. Sie kann kostenfrei angefor-dert werden bei der Roche Pharma AG, 79630 Gren-zach-Wyhlen.

7Lebenswege

iMPreSSUMHerausgeber:WORTREICH Gesellschaft für indi-viduelle Kommunikation mbH, Bar-füßerstr. 12, 65549 Limburg/Lahn, Tel.: 06431/59096-0, Fax: 06431/ 59096-11, [email protected]

Verantwortliche Redaktion:Christine Vetter, Köln

freie Mitarbeit:Dr. med. Klaus Steffen

Grafi k:Inken Pöhlmann, Bremerhaven

Druck:Druckerei Möller, Berlin

„Lebenswege“ wird gefördert von der Roche Pharma AG, Grenzach-Wyhlen.

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Kosmetik- und Pfl egetipps

NachrichteN

terMiNe

Eine besonders sorgfältige Pfl e-ge braucht die Haut im Winter. Anders als in der warmen Jah-reszeit geht es dann nicht in ers-ter Linie um mehr Feuchtigkeit. „Wichtiger für die Haut sind im Winter eher fettende Pfl egepro-dukte“, weiß Kosmetikerin Ma-

Bewegung ganz sinnlich erfahren, den eigenen Atem spüren, den Körper wieder wahrnehmen – das sind Erfahrungen, die Menschen mit Krebs bei einer Tanztherapie machen. Sie können ihnen helfen, wieder Frieden mit ihrem Körper zu schließen und zu Lebendigkeit und Kraft zurück zu fi nden.

Bei der Tanztherapie geht es nicht darum, festgelegte Bewegungen, wie zum Beispiel Walzer- oder Tangoschritte, einzuüben. Vielmehr bietet sie eine Möglichkeit, ähnlich wie durch eine Musik- oder eine Kunsttherapie, Aspekte der Krebs-erkrankung und ihrer Behandlung zu verarbeiten. „Der Tanz bietet die Möglichkeit, Emotionen aus-zudrücken, die sich nicht in Wor-te fassen lassen“, sagt die Tanzpä-dagogin Angela Boeti, die in Ber-lin in Zusammenarbeit mit einem zertifi zierten Brustzentrum einmal wöchentlich „Tanz und Ausdruck“ speziell für Frauen mit Brustkrebs anbietet. „Es kommen Frauen in ganz unterschiedlichen Stadien der Erkrankung zu uns. Manche ha-ben die Chemotherapie gerade hinter sich, andere kommen erst

in der Zeit der Nachsorge, wenn es zum Beispiel darum geht, das The-ma der fehlenden Brust oder einer neuen Brust zu verarbeiten oder wenn die Tumormüdigkeit, also das so genannte Fatiquesyndrom, bewältigt werden muss“, erzählt Frau Boeti.

Interesse an der Tanztherapie bei Krebs haben nach ihrer Erfah-rung in erster Linie Frauen und speziell Frauen, die mit der Diag-nose Brustkrebs leben. Sie kön-nen durch die Tanztherapie ler-nen, dem eigenen, möglicherwei-se durch das Fehlen einer Brust veränderten Körper zu begegnen, wieder Vertrauen in diesen Kör-

per zu gewinnen und Verletzun-gen und Narben zu überwinden. „Die Frauen bekommen durch den Tanz wieder ein besseres Selbstbild, sie erfahren sich entwe-der zart, verletzlich oder kraftvoll und können einen neuen Zugang zu ihrem Körper entwickeln“, so die Tanzpädagogin. Weiblichkeit und Körperidentität werden erlebt und die Frauen werden offener in ihren Bewegungen.

„Viele Frauen mit Krebs bewe-gen sich ängstlich und sehr eng und gehalten im Raum“, schildert Elana G. Mannheim, die in Frei-burg Tanztherapie für Menschen mit Krebs anbietet, ihre Erfah-rungen. „Die Frauen bekommen unter der Tanztherapie wieder besseren Kontakt zum Boden und lernen, sich freier im Raum zu be-

rion Wehmeier, die ehrenamt-lich für die DKMS Life (Deutsche Knochenmarkspenderdatei) Kos-metikseminare für Krebspatien-tinnen abhält. Statt leichte Fluids sind im Winter nach ihren Wor-ten eher pfl egende Cremes an-gesagt. Sie schützen durch ihren höheren Fettgehalt die Haut vor starken Temperaturschwankun-gen und damit auch davor, dass sich die kleinen Kapillargefäße allzu rasch zusammenziehen oder bei der Rückkehr in geheizte Räu-me wieder zu rasch erweitern. Rasche Verengungen und Erwei-terungen der Kapillargefäße kön-nen jedoch dazu führen, dass die kleinen Gefäße platzen und un-schöne rote Äderchen entstehen. „Besonders leicht geschieht dies unter einer Chemotherapie und

tanzend wieder zu Lebendigkeit und Kraft fi ndentanztherapie hilft Menschen mit Krebs

Die „Winterhaut“ braucht besondere Pfl ege Serie hautpfl ege und Kosmetik-tipps

wegen und sich in ihrem Körper wieder zuhause zu fühlen.“

Doch auch anderen Krebspati-enten kann es bei der Krankheits-bewältigung helfen, wenn sie ih-

ren Körper im Rhythmus der Mu-sik wiegen, wenn sie loslassen, sich in der Musik fallen lassen und frei nach ihrer Stimmung bewegen. Das gibt Entspannung, fördert die

wenn die Frauen mit Kortikoiden behandelt werden“, erklärt Frau Wehmeier.

Deshalb ist nach ihren Worten im Winter ein cremiges Make-up dem Puder-Make-up vorzuzie-hen, um die Haut zusätzlich zu schützen. Keinesfalls sollte aber das Make-up zu dunkel gewählt werden: „Die Haut sieht dann eher müde und fl eckig aus“, sagt Frau Wehmeier. Ein helles leichtes Make-up wirkt vorteilhafter und lässt die Haut frischer erscheinen.

Wichtig in der kalten Jahreszeit ist nach ihren Worten ferner der regelmäßige Gebrauch eines Lip-penpfl egestifts oder eines Lippen-stifts. Und auch die Hände sollten durch das regelmäßige Auftragen einer pfl egenden Creme vor Käl-teeinfl üssen geschützt werden.

Lebensqualität und wirkt durch die sanfte Bewegung zugleich der Tumormüdigkeit entgegen. Wei-terführende Informationen gibt es zum Beispiel unter: www.tanzrituale.de (Webseite von Angela Bo-eti), www.tanztherapie-bei-krebs.de (Webseite von Elana G. Mann-heim), www.dansevita.de (Websei-te des Danse Vita Institutes, Matthi-as Hotz), www.btd-tanztherapie.de (Berufsverband der Tanztherapeu-tInnen Deutschlands e.V.), www.dgt-tanztherapie.de (Deutsche Ge-sellschaft für Tanztherapie).

Ein weiterer Tipp: Wenn im Zusammenhang mit der Chemotherapie die Haare aus-fallen, reagiert die Kopfhaut ganz besondere empfi ndlich auf Kälte. Es empfi ehlt sich dann das Tragen einer Mütze oder eines Funktions-tuchs (Buff). Letzteres kann sehr gut auch nachts im Bett und sogar unter der Perücke getragen wer-den.

Den Körper im Rhythmus der Musik wiegen.

Tanzpädagogin Angela Boeti

Sich gut zu pfl egen, fördert das Wohlbefi nden.

Die Aufklärungskampagne „Dem Darmkrebs auf der Spur“ wird in 2009 fortge-setzt. Veranstaltungen fi nden statt vom 25. bis 28. Februar in Neu-Isenburg, im Isenburg-Zentrum, vom 4. bis 7. März in Pforzheim in der Schlössle-Galerie, vom 11. bis 14. März in Regensburg in den Regens-burg-Arcaden und vom 18. bis 21. März in Aschaffenburg im City Center jeweils zu den Öff-nungszeiten der Einkaufzent-ren. Weitere Informationen auf Seite 3 dieser Ausgabe und auf der Webseite www.dem-darmkrebs-auf-der-spur.de.

„Der zweite Atem – Le-ben mit Lungenkrebs“ – un-ter diesem Motto fi nden auch 2009 weitere Informationsver-anstaltungen zum Thema Lun-genkrebs statt. Moderiert von Dieter Kürten beantworten je-weils Krebsexperten aus der Region Fragen zu den Ursa-chen von Lungenkrebs, zur Di-agnostik und zur Behandlung. Außerdem schildern Betroffe-ne und Angehörige ihre per-sönlichen Erfahrungen im Um-gang mit der Erkrankung. Es gibt ferner musikalische Bei-träge, eine Comedy-Einlage und Ausschnitte aus Patien-teninformationsfi lmen.

Termine: 25. April 2009 in Rostock und 16. Mai 2009 in Ulm. Weitere Informationen gibt es im Internet unter www.der-zweite-atem.de.

Was ist bei der Internetre-cherche zum Thema Krebs zu beachten? Dieses The-ma erläutert Evelyne Hoh-mann vom Inkanet-Vorstand bei einer Veranstaltung in der Krebsberatungsstelle der Bay-erischen Krebsgesellschaft am 2. März 2009 um 19.00 Uhr in Passau (Kleiner Exerzier-platz 14). Informationen gibt es unter der Telefonnummer 0851-7201950 oder per E-Mail unter [email protected].

„tanzen bedeutet Fliegen mit dem eigenen Körper“

Krebserkrankungen nehmen wei-ter an Häufi gkeit zu. Sie werden schon in wenigen Jahren erstmals die Herz-Kreislauferkrankungen in der Todesursachen-Statistik über-holen und die häufi gste Todesur-sache darstellen. Diese Zahlen gab die Weltgesundheitsorganisation (WHO) anlässlich des Weltkrebs-tages bekannt. Die Organisation

schätzt, dass sich die Zahl der To-desfälle durch Krebs bis zum Jah-re 2030 sogar noch mehr als ver-doppeln wird. Als Gründe gibt die WHO die Alterung der Gesell-schaft in der westlichen Welt an und den zunehmenden Tabak-konsum in Entwicklungsländern und insbesondere in China und Indien.

Krebs – bald häufi gste todesursache

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T Sollten Sie Fragen zu den hier vorgestellten Themen haben, rufen Sie uns unter der angegebenen Service-Nummer an, schicken Sie uns eine E-Mailoder schreiben Sie uns an die angegebene Adresse.

06431/59096-25

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WORTREICH GIK GmbH„Lebenswege“Postfach 1402D-65534 Limburg

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