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Inhalt Seite Hilft der Glaube bei der Bewältigung von Krebs? 2 Der zweite Atem – Leben mit Lungenkrebs 4 Das Roman-Herzog Krebszentrum in München 5 Den Darmkrebs auf lange Sicht aushungern 6 Expertenrat zum Thema Darmkrebs 6 Man sagt sich mehr als einmal Lebewohl 8 1 – ©BlueOrange Studio - Fotolia.com, 2 – ©detailblick - Fotolia.com Forum für Krebspatienten und ihre Angehörigen Lebens wege kostenlos zum Mitnehmen! Ausgabe 49 · August 2012 www.lebenswege-forum.de Krebs wird zunehmend „entschlüsselt“ Hoffnung auf Fortschritte der „personalisierten Behandlung“ die Ernte ihrer Forschungsarbei- ten ein: „Das Verständnis der mo- lekularen Grundlagen von Krebs schreitet derzeit rasant voran“, so das Fazit von Professor Dr. Jürgen Wolf aus Köln zum ASCO 2012, dem weltgrößten Krebskongress, der kürzlich in Chicago stattfand. Während hierzulande das Schlag- wort der „personalisierten Me- dizin“ oft noch kritisch gesehen wird, gibt es auf internationaler Ebene laut Wolf keinen Zweifel daran, dass die Behandlung von Krebserkrankungen neue Fort- schritte macht. Sie wird dabei zu- nehmend personalisiert erfolgen, angepasst an die in den kran- ken Zellen aufgetretenen Verän- derungen. So gibt es ganz unter- schiedliche Gründe, warum Zel- len plötzlich und unkontrolliert anfangen zu wachsen. Die kon- kreten Hintergründe des krank- haften Wachstums beim einzel- nen Patienten aufzudecken, ist ein zentrales Ziel der modernen Krebsmedizin. „Diesem Ziel nä- hern wir uns bei vielen Tumoren mit großen Schritten“ , betonte Professor Wolf. Siehe Seite 3 und 4 Je besser die Grundlagen einer Erkrankung verstanden werden, umso eher lassen sich gezielte Behandlungsmöglichkeiten entwi- ckeln, um die Krankheit zu heilen. Nach diesem Prinzip arbeiten die Krebsforscher schon seit Jahren und fahren jetzt nach und nach Rund 30.000 Ärzte und Wissenschaftler haben in diesem Jahr am ASCO, dem weltgrößten Krebskongress, in Chicago teilgenommen. Hautkrebsrisiko Sonne Mit rund 314.000 Neuerkrankungen pro Jahr macht der Haut- krebs in Deutschland etwa ein Viertel aller Krebserkrankungen aus. Trotzdem werden die Chancen der Früherkennung noch zu wenig genutzt. Nur rund ein Drittel der Versicherten ab dem 35. Lebens- jahr hat sich demnach beim Haut- oder Hausarzt vorsorglich auf Hautkrebs checken lassen. Hautkrebs ist dabei nicht gleich Hautkrebs, es werden der helle und der schwarze Hautkrebs unterschieden. Sie sind unterschied- lich häufig und auch unterschiedlich gefährlich. Der helle Haut- krebs tritt weit häufiger auf als der schwarze Hautkrebs, das ma- ligne Melanom. Er wird in Deutschland jährlich rund 300.000 Mal diagnostiziert. Der schwarze Hautkrebs ist mit etwa 14.000 Krank- heitsfällen pro Jahr deutlich seltener. Bei beiden Krankheitsformen aber gibt es Fortschritte bei den Therapiemöglichkeiten. Siehe Seite 3 Sterblichkeit an Brustkrebs überschätzt ler des Institutes haben die Mel- dungen und die zugrundeliegen- den Studien genau geprüft und dabei erhebliche Diskrepanzen festgestellt: Der vorhergesagte Rückgang der Sterblichkeit durch Brustkrebs wurde für Deutsch- land deutlich zu niedrig angege- ben und es wurden zudem ver- altete Daten ausgewertet. Diese bilden den aktuellen Trend aber nur unzureichend ab, heißt es in einer Erklärung des Amtes. Werden die aktuellen, derzeit bis zum Jahr 2010 vorliegenden Daten bei den Analysen berücksichtigt, so ergibt sich ein Rückgang der Brust- krebs-Sterberate von etwas mehr als neun Prozent. Das entspricht etwa dem allgemeinen Trend in Eu- ropa, schreibt das RKI. Siehe Seite 3 und 7 Gegen Pressemeldungen, wo- nach die Sterblichkeit durch Brust- krebs in Deutschland europaweit am höchsten sei, hat sich das Robert Koch-Institut (RKI) in Ber- lin gewandt. Die Wissenschaft- Die Brustkrebs-Sterberate ist ein- deutig rückläufig. (2) (1) Mit Brustkrebs ins zertifizierte Brustzentrum Gut 90 Prozent der Frauen, die an Brustkrebs erkranken, werden in einem zertifizierten Brustzentrum behandelt. Das ist ein enormer Fortschritt, berichtet Professor Dr. Diethelm Wallwiener als Präsident der Deutschen Gesellschaft für Senologie beim Jahreskongress der Fachgesellschaft für Bruster- krankungen in Stuttgart. Denn in den zertifizierten Brustzentren er- halten die Frauen eine „qualitäts- gesicherte Versorgung und eine leitlinienkonforme Therapie“. Durch die Etablierung der zer- tifizierten Krebszentren konn- te laut Professor Wallwiener die Qualität der Brustkrebsdiagnostik und Brustkrebsbehandlung insge- samt verbessert werden. Das ist unter anderem der zunehmenden Spezialisierung der Kliniken zu verdanken und vor allem der bes- seren Zusammenarbeit der Ärzte unterschiedlicher Fachdisziplinen, die an der Betreuung der Frau- en beteiligt sind. Hierzu gehören beispielsweise die Chirurgen, die Strahlentherapeuten und die On- kologen, die die medikamentöse Krebstherapie planen und durch- führen. Aktuell sind laut Wallwiener bun- desweit 265 Kliniken als zertifizier- te Brustzentren ausgewiesen. Die Zentren werden regelmäßig durch ein spezielles Gremium geprüft und „rezertifiziert“, um sicherzu- stellen, dass die erzielte Behand- lungsqualität erhalten bleibt.

Lebenswege - Zeitschrift für Krebspatienten und ihre Angehörigen Ausgabe 49

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Ausgabe 49, August 2012 der Lebenswege - Zeitschrift für Krebspatienten und ihre Angehörigen

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InhaltSeite

Hilft der Glaube bei der Bewältigung von Krebs? 2

Der zweite Atem – Leben mit Lungenkrebs 4

Das Roman-Herzog Krebszentrum in München 5

Den Darmkrebs auf lange Sicht aushungern 6

Expertenrat zum Thema Darmkrebs 6

Man sagt sich mehr als einmal Lebewohl 8 1 – ©BlueOrange Studio - Fotolia.com, 2 – ©detailblick - Fotolia.com

Forum für Krebspatienten und ihre Angehörigen

Lebenswegekostenlos zum

Mitnehmen!

Ausgabe 49 · August 2012

www.lebenswege-forum.de

Krebs wird zunehmend „entschlüsselt“

Hoffnung auf Fortschritte der „personalisierten Behandlung“

die Ernte ihrer Forschungsarbei-ten ein: „Das Verständnis der mo-lekularen Grundlagen von Krebs schreitet derzeit rasant voran“, so das Fazit von Professor Dr. Jürgen Wolf aus Köln zum ASCO 2012, dem weltgrößten Krebskongress, der kürzlich in Chicago stattfand.

Während hierzulande das Schlag-wort der „personalisierten Me-dizin“ oft noch kritisch gesehen wird, gibt es auf internationaler Ebene laut Wolf keinen Zweifel daran, dass die Behandlung von Krebserkrankungen neue Fort-schritte macht. Sie wird dabei zu-nehmend personalisiert erfolgen, angepasst an die in den kran-ken Zellen aufgetretenen Verän-derungen. So gibt es ganz unter-schiedliche Gründe, warum Zel-len plötzlich und unkontrolliert anfangen zu wachsen. Die kon-kreten Hintergründe des krank-haften Wachstums beim einzel-nen Patienten aufzudecken, ist ein zentrales Ziel der modernen Krebsmedizin. „Diesem Ziel nä-hern wir uns bei vielen Tumoren mit großen Schritten“ , betonte Professor Wolf.

Siehe Seite 3 und 4

Je besser die Grundlagen einer Erkrankung verstanden werden, umso eher lassen sich gezielte Behandlungsmöglichkeiten entwi-ckeln, um die Krankheit zu heilen. Nach diesem Prinzip arbeiten die Krebsforscher schon seit Jahren und fahren jetzt nach und nach

Rund 30.000 Ärzte und Wissenschaftler haben in diesem Jahr am ASCO, dem weltgrößten Krebskongress, in Chicago teilgenommen.

Hautkrebsrisiko Sonne Mit rund 314.000 Neuerkrankungen pro Jahr macht der Haut-krebs in Deutschland etwa ein Viertel aller Krebserkrankungen aus. Trotzdem werden die Chancen der Früherkennung noch zu wenig genutzt. Nur rund ein Drittel der Versicherten ab dem 35. Lebens-jahr hat sich demnach beim Haut- oder Hausarzt vorsorglich auf Hautkrebs checken lassen.

Hautkrebs ist dabei nicht gleich Hautkrebs, es werden der helle und der schwarze Hautkrebs unterschieden. Sie sind unterschied-lich häufig und auch unterschiedlich gefährlich. Der helle Haut-krebs tritt weit häufiger auf als der schwarze Hautkrebs, das ma-ligne Melanom. Er wird in Deutschland jährlich rund 300.000 Mal diagnostiziert. Der schwarze Hautkrebs ist mit etwa 14.000 Krank-heitsfällen pro Jahr deutlich seltener. Bei beiden Krankheitsformen aber gibt es Fortschritte bei den Therapiemöglichkeiten.

Siehe Seite 3

Sterblichkeit an Brustkrebs überschätzt

ler des Institutes haben die Mel-dungen und die zugrundeliegen-den Studien genau geprüft und

dabei erhebliche Diskrepanzen festgestellt: Der vorhergesagte Rückgang der Sterblichkeit durch Brustkrebs wurde für Deutsch-land deutlich zu niedrig angege-ben und es wurden zudem ver-altete Daten ausgewertet. Diese bilden den aktuellen Trend aber nur unzureichend ab, heißt es in einer Erklärung des Amtes.

Werden die aktuellen, derzeit bis zum Jahr 2010 vorliegenden Daten bei den Analysen berücksichtigt, so ergibt sich ein Rückgang der Brust-krebs-Sterberate von etwas mehr als neun Prozent. Das entspricht etwa dem allgemeinen Trend in Eu-ropa, schreibt das RKI.

Siehe Seite 3 und 7

Gegen Pressemeldungen, wo-nach die Sterblichkeit durch Brust-krebs in Deutschland europaweit am höchsten sei, hat sich das Robert Koch-Institut (RKI) in Ber-lin gewandt. Die Wissenschaft-

Die Brustkrebs-Sterberate ist ein-deutig rückläufig. (2)

(1)

Mit Brustkrebs ins zertifizierte Brustzentrum

Gut 90 Prozent der Frauen, die an Brustkrebs erkranken, werden in einem zertifizierten Brustzentrum behandelt. Das ist ein enormer Fortschritt, berichtet Professor Dr. Diethelm Wallwiener als Präsident der Deutschen Gesellschaft für Senologie beim Jahreskongress der Fachgesellschaft für Bruster-krankungen in Stuttgart. Denn in den zertifizierten Brustzentren er-halten die Frauen eine „qualitäts-gesicherte Versorgung und eine leitlinienkonforme Therapie“.

Durch die Etablierung der zer-tifizierten Krebszentren konn-te laut Professor Wallwiener die Qualität der Brustkrebsdiagnostik und Brustkrebsbehandlung insge-samt verbessert werden. Das ist

unter anderem der zunehmenden Spezialisierung der Kliniken zu verdanken und vor allem der bes-seren Zusammenarbeit der Ärzte unterschiedlicher Fachdisziplinen, die an der Betreuung der Frau-en beteiligt sind. Hierzu gehören beispielsweise die Chirurgen, die Strahlentherapeuten und die On-kologen, die die medikamentöse Krebstherapie planen und durch-führen.

Aktuell sind laut Wallwiener bun-desweit 265 Kliniken als zertifizier-te Brustzentren ausgewiesen. Die Zentren werden regelmäßig durch ein spezielles Gremium geprüft und „rezertifiziert“, um sicherzu-stellen, dass die erzielte Behand-lungsqualität erhalten bleibt.

3 – ©ojoimages4 - Fotolia.com, 4 – Foto: Andrea Böttcher

2 Lebenswege

ßerdem Klinikseelsorger oder es kann zumindest die Begleitung durch einen Seelsorger vermittelt werden. Das beschränkt sich nicht nur auf eine bestimmte Konfessi-on, in aller Regel ist durchaus auch eine konfessionsübergreifende Be-gleitung möglich. Wichtig ist, dass man sich als Patient nicht scheut, nach Unterstützung zu fragen. Man sollte die offenen Angebote annehmen und, wenn sich diese nicht automatisch darbieten, un-bedingt aktiv nachfragen, ob es in der jeweiligen Klinik einen Seelsor-ger und/oder psychoonkologische Gesprächsangebote gibt.

Herr Professor Hallek, haben Sie vielen Dank für das Ge-spräch.

le oder religiöse Begleitung eben-so wie psychoonkologische Ge-spräche Krebspatienten ganz all-gemein helfen, ihre emotionalen Probleme im Hinblick auf die Er-krankung zu bewältigen und so diese akute Lebenskrise seelisch zu kompensieren und zu verarbeiten.

Was ist in dieser Hinsicht wirk-samer, die psychologischen Ge-spräche oder die religiöse und spirituelle Unterstützung?Nicht jeder Krebspatient möch-te eine religiöse Begleitung und andererseits möchte nicht jeder eine psychologische Betreuung. Ideal ist es, wenn beide Möglich-keiten gegeben sind und die Pati-enten selbst für sich entscheiden können, welches Unterstützungs-angebot sie annehmen möchten. Die professionelle Begleitung – egal ob sich der individuelle Pa-tient für einen Psychologen oder

Hilft der Glaube bei der Bewältigung der Krebserkrankung?

Interview mit Professor Dr. Michael Hallek, Köln

danach, wenn ich sterben sollte? Das sind Fragen, die fast schon automatisch ins Bewusstsein kommen und mit denen Krebspa-tienten oft stark zu kämpfen ha-ben. In unserer modernen Zeit sind aber viele Menschen nicht gewohnt, sich mit solchen Fragen

auseinanderzusetzen. Religiöse Themen sind in den Hintergrund getreten und auch spirituelle Fra-gen werden oft kaum reflektiert. Das ändert sich, wenn das Leben plötzlich bedroht erscheint und seine Endlichkeit dem Betreffen-den schmerzlich bewusst wird.

Brauchen die Menschen in die-ser Situation Hilfestellung?Nicht jeder Krebspatient braucht bei der Bewältigung der anstehen-den Fragen Hilfe. Es gibt beispiels-weise Menschen, die fest in ihrem Glauben verankert sind und denen dies hilft, mit der Erkrankung und der damit einhergehenden Bedro-hung fertig zu werden. Anderer-seits wissen wir, dass die Diagnose Krebs für jeden dritten Patienten eine so starke Erschütterung dar-stellt, dass er einer psychoonkolo-gischen Betreuung bedarf. Davon abgesehen können eine spirituel-

Trotz inzwischen weit verbesser-ten Heilungschancen wird die Di-agnose „Krebs“ von vielen Pati-enten als existenzielle Bedrohung erlebt. Für so manchen Betroffe-nen gewinnen in dieser Situation religiöse und spirituelle Fragen an Bedeutung, nicht selten sogar

bei Menschen, die zuvor kaum zugänglich für diese Erlebens-bereiche waren. Wie damit um-zugehen ist und inwieweit Spi-ritualität bei der Krankheitsbe-wältigung helfen kann, erläutert Professor Dr. Michael Hallek, Di-rektor der Klinik I für Innere Me-dizin der Uniklinik Köln, in einem Interview.

Herr Professor Hallek, warum gewinnen religiöse und spi-rituelle Fragen für viele Men-schen an Bedeutung, wenn eine Krebserkrankung diag-nostiziert wird? Die schwere und potenziell le-bensbedrohliche Erkrankung wird von Krebspatienten nicht selten als Grenzerfahrung erlebt. Warum gerade ich? Wie wird die Erkran-kung verlaufen? Werde ich über-leben? Welchen Sinn hat mein Leben überhaupt? Was kommt

einen Seelsorger entscheidet – kann helfen, Ängste abzubauen. Sie kann dazu beitragen, die psy-chische Situation zu stabilisieren und Ressourcen der Krankheits-bewältigung freizulegen oder zu eröffnen. Das fördert das Wohl-befinden, bessert die Lebensqua-lität und macht den Betreffenden stärker im Kampf gegen die Er-krankung.

Was können Krebspatienten tun, wenn sie ein solches An-gebot nicht bekommen?Zunächst einmal ist es wichtig, of-fen zu sein und ein solches Ange-bot wahrzunehmen. In den meis-ten Kliniken, in denen Krebspatien- ten behandelt werden, besteht die Möglichkeit einer psychoonkologi-schen Betreuung und in den zerti-fizierten Krebszentren ist diese so-gar explizit verankert. In fast al-len größeren Kliniken gibt es au-

Prof. Dr. Michael Hallek

„Krebs“ – diese Diagnose reißt den Menschen aus dem nor-malen Leben heraus. Sie macht die Endlichkeit unseres Lebens deutlich und wirft so man-chen Betroffenen aus der Bahn. Ängste machen sich breit: Wie wird es weitergehen? Werde ich die Erkrankung überleben? Viele Menschen mit Krebs scheu- en sich, die zentralen Fragen, die sie im Angesicht der Erkran-kung bewegen, mit Angehöri-gen oder mit Freunden zu be-sprechen.

Nicht nur Psychoonkolo-gen, auch Seelsorger unterstüt-zen Krebspatienten in solchen Situationen. Wie wichtig das ist, machte Dr. Eberhard Wei-her, Krankenhausseelsorger an der Uniklinik Mainz, kürzlich bei einem Symposium des Ver-eins LebensWert in Köln deut-

lich: „Körper, Geist, Psyche und Seele sind untrennbar miteinan-der verbunden und leiden bei einer schweren Erkrankung“. Die Krebserkrankung kann den Menschen dadurch regelrecht entwurzeln. Das wird durch un-

sere moderne Lebensart geför-dert: „Früher war es üblich, dass die Menschen in Krisenzeiten Halt und Trost im Glauben such-ten“, sagte Dr. Weiher in Köln. „Der moderne Mensch steht aber

oft nicht mehr so fest im Glauben wie früher und orientiert sich in seinem Leben nicht mehr unbe-dingt an religiösen Fragen.“

Auch für diesen Menschen kann ein Gespräch mit dem Seel-sorger hilfreich sein: Es geht darin

Seelsorger – Beistand in schweren Zeiten

oft um Fragen der Spiritualität, also um den „inneren Geist, aus dem heraus der Mensch sein Leben empfindet, sich inspiriert fühlt und auch Krankheit und Sterben zu bewältigen sucht“, so Weiher. Solche Gespräche wünschen sich laut Privatdozen-tin Dr. Anja Mehnert, Psychoon-kologin am Universitätsklinikum in Hamburg, bei Befragen zwei Drittel der Krebspatienten. Sie erhoffen sich, Ängste zu min-dern, einen Sinn in der Erkran-kung und auch in ihrem Leben zu finden, Hoffnung zu schöp-fen und vor allem den inneren Frieden wiederzugewinnen.

„Angst reduzieren – inneren Frieden finden“

„Aktiv spirituelle Begleitung nachfragen“

Wenn das Leben bedroht ist, ändert sich oft die Einstellung zur Religion. (4)

Im Falle einer schweren Erkrankung suchen viele Menschen Zuflucht in der Religiosität und der Spiritualität. (3)

MeldungenWandernde Krebszellen las-sen sich bei Kindern mit Nerven-zelltumoren nun besser aufspü-ren: Forscher der Universitäts-klinik Leipzig haben eine mole-kulare Untersuchungsmethode entwickelt, mit der sich eine ein-zige Krebszelle unter einer Milli-on Körperzellen entdecken lässt. Die Forscher hoffen, mit der neu-en Technik Tumorrückfälle früh-zeitiger erkennen zu können.

Krebsstammzellen können sich zurückziehen und entgehen da-mit meist einer effektiven Be-handlung. Sie können dann spä-ter einen erneuten Tumor verursa-chen. Wissenschaftler aus Gießen haben nun beim Glioblastom, ei-nem aggressiven Hirntumor, ei-nen Eiweiß-Komplex gefunden, über den sich die Aktivität solcher Tumorstammzellen möglicher- weise beeinflussen lässt.

Krankheitsformen, und zwar das Basalzell-Karzinom sowie das

Stachelzell-Karzinom. Sie fallen in der Regel als Unebenheiten auf der Haut auf.

So unterschiedlich die beiden Krebserkrankungen auch sind, bei beiden Formen gibt es der-zeit Fortschritte bei der Behand-lung. Zum Beispiel steht für Men-schen mit fortgeschrittenem mali-gnem Melanom, welche eine be-stimmte Genmutation aufweisen (BRAF-Mutation), seit kurzem ein Medikament zur Verfügung, das gezielt die veränderte Signalge-bung in den Zellen blockiert. Es kann zwar die Erkrankung nicht völlig heilen, bringt den Tumor aber in aller Regel rasch zum Schrumpfen und verlängert die

Hautkrebs, ebenfalls eine bösar-tige Erkrankung, die allerdings

im Allgemeinen keine Tochterge-schwülste in anderen Körperregi-onen induziert.

Der helle Hautkrebs wird wei-ter unterteilt in verschiedene

Eines haben der helle und der schwarze Hautkrebs gemein-sam: Beide Erkrankungen wer-den durch starke Sonnenbe-strahlung gefördert. Ansonsten aber sind die beiden Hautkrebs-formen recht unterschiedlich. So handelt es sich beim schwar-zen Hautkrebs (malignes Mela-nom) um einen sehr aggressi-ven Tumor, der rasch Metasta-sen bildet. Anders beim hellen

5 – SPL, 6 – SPL, 7 – Pitopia

3Lebenswege

„Neue Medikamente bringen den Hauttumor zum Schrumpfen“

Heller Hautkrebs links (5), schwarzer Hautkrebs rechts (6)

Verschiedenste Gene können das Risiko, an Brustkrebs zu erkranken, steigern. (7)

Hautkrebs Wie entsteht Hautkrebs? Wie erkennt man die Veränderungen? Was bedeutet die Erkrankung im Einzelfall? Solche Fragen sind bei den ver-schiedenen Hautkrebsformen jeweils unter-schiedlich zu beantworten. Es gibt deshalb un-terschiedliche Ratgeber, je nachdem, ob man Informationen zum hellen oder zum schwar-zen Hautkrebs nachschlagen möchte.

Über den hellen Hautkrebs informiert eine Bro-schüre der Gesellschaft für Dermatophar-mazie, die als Download auf der Webseite www.gd-online.de bereitsteht. Umfassende Informationen zum schwarzen Hautkrebs finden sich in einer von Roche Pharma er-arbeiteten Broschüre, die kostenfrei beim Unternehmen angefordert werden kann (Roche Pharma AG, D-79639 Grenzach-Wyhlen, Tel. 07624/14-0000).

nfoHeller Hautkrebs – schwarzer Hautkrebs

Fortschritte bei beiden Krankheitsformen

Weitere Risiko-Gene für Brustkrebs entdeckt

Wichtige neue Erkenntnisse für Angehörige von Brustkrebs-Patienten

bestimmen“, betonte die Medizi-nerin. Eine solche Gendiagnostik ist vor allem für Angehörige von Frauen sinnvoll, die in vergleichs-weise jungem Alter an Brustkrebs

erkrankt sind. Bei ihnen ist abzu-klären, ob im individuellen Fall ein erhöhtes Erkrankungsrisiko gene-tisch verankert ist. Dann nämlich sind engmaschige Untersuchun-gen zur Überwachung und gege-benenfalls Früherkennung des Tu-

mors erforderlich. So sollte zum Beispiel die Brust der Frau alle sechs Monate per Ultraschall und auch mittels einer Tastuntersu-chung durch den Arzt untersucht werden. Einmal jährlich sollte eine Mammographie oder eine Kern-spinuntersuchung der Brust erfol-gen. Insgesamt 15 Zentren haben sich in Deutschland auf die Be-treuung von Frauen mit entspre-chender familiärer Risikokonstella-tion spezialisiert, wie Frau Profes-sor Kiechle darlegte. Wo die Zen-tren zu finden sind, ist im Internet unter www.krebshilfe.de/brust-krebszentren.html aufgelistet.

Gut bekannt ist, dass Frauen mit ei-ner speziellen Genkonstellation – den so genannten Genen BRCA1 oder BRCA2 – ein hohes Risiko tra-gen, an Brustkrebs zu erkranken. Wer Träger dieser Risikogene ist, wird mit einer Wahrscheinlichkeit von 70 bis 80 Prozent im Laufe sei-nes Lebens ein Mammakarzinom entwickeln und auch das Risiko, Ei-erstockkrebs zu bekommen, ist bei diesen Frauen deutlich erhöht.

Doch nicht nur Veränderun-gen im Bereich der beiden Hoch-risikogene steigern die Gefahr, an Brustkrebs zu erkranken. Die For-scher haben in jüngster Zeit wei-tere Gene entdeckt, die das Brust-krebsrisiko erhöhen. „Aktuell sind bereits 21 für Brustkrebs prädispo-nierende Gene bekannt“, berichte-te Professor Dr. Marion Kiechle aus

München beim Kongress der Deut-schen Gesellschaft für Senologie in Stuttgart. „Eine moderne Gendia-gnostik muss in Zukunft die Ana-lyse der neu entdeckten Gene mit-berücksichtigen, um das individuel-le Krebsrisiko einer Frau präzise zu

Überlebenszeit der Patienten. Auch bei der Behandlung des

Basalzellkarzinoms, der welt-weit häufigsten Hautkrebsform, gibt es Neuerungen. Bei 90 Pro-zent der Menschen mit einem sol-chen Tumor finden sich spezielle Veränderungen im so genann-ten Hedgehog-Signalweg. Ähn-lich wie beim malignen Melanom gibt es einen neuen Wirkstoff,

der die krankhaft aktivierten Sig-nale in den Zellen abschaltet. Die Substanz bringt den Tumor zum Schrumpfen, ist bislang in Euro-pa allerdings noch nicht offiziell durch die Gesundheitsbehörden zugelassen.

vonbis

Medizinerdeutsch

pie ein. Die Erhaltungs-therapie kann die weite-re Gabe des bereits verab-reichten Biologikums sein, wobei die toxische Chemotherapie ab-gesetzt wird, oder aber es wird ein neues Biologikum ohne The-rapiepause an die Erstlinien-Che-motherapie angeschlossen.

Zweitlinientherapie: Die Zweitlinientherapie setzen Me-diziner ein, wenn nach Abschluss der Erstlinientherapie der Tumor wieder wächst oder sich Me-tastasen bilden. Bei einem sol-chen Rückfall wird meist ein an-derer Wirkstoff oder eine ande-re Methode als zuvor gewählt. Dies bedeutet in der Regel ei-nen Wechsel der Chemothera-pie und/oder des Biologikums. Es kann aber auch ein Biologi-kum alleine gegeben werden oder das Biologikum der Erstli-nientherapie zusammen mit ei-nem anderen Wirkstoff weitge-geben werden. Auch an diese Therapie kann eine Erhaltungs-therapie anschließen.

Weitere Therapielinien nach Tumorwachstum werden ent-sprechend als Dritt- oder Viert-linientherapie bezeichnet.

Mit „Medizinerdeutsch von Abis Z“ wollen wir zu etwas mehrOrientierung im Dschungel derMedizinersprache beitragen.

Die verschiedenen, aufeinan-derfolgenden Behandlungspha-sen bezeichnen Mediziner als „Therapielinien“. Diese werden entsprechend ihrer zeitlichen Abfolge Erst- oder Zweitlinien-therapie genannt. In einigen Fäl-len wird zwischen diesen beiden Phasen eine Erhaltungstherapie eingesetzt.

Erstlinientherapie: Der Be-griff „Erstlinientherapie“ be-zeichnet die erste Behandlung nach Wiederauftreten des Tu-mors oder von Metastasen, z. B. nach Operation und der evtl. damit einhergegangenen ad-juvanten Therapie (häufig eine Strahlentherapie plus Chemo-therapie). Als Erstlinientherapie werden meistens Chemothera-peutika, oft zusammen mit mo-dernen zielgerichteten Medika-menten (Biologika), wie z. B. An-giogenesehemmern, gegeben.

Erhaltungstherapie: Übli-cherweise wird nach einer wirk-samen Erstlinientherapie eine Therapiepause eingelegt, in der sich der Körper des Patienten von der Behandlung erholen kann. Da die Biologika aber in der Re-gel sehr nebenwirkungsarm sind und die Wirkung der Erstlini-entherapie verlängern können, setzt der Arzt bei bestimmten Krebsarten eine Erhaltungsthera-

„Frauen mit hohem Brustkrebsrisiko brauchen intensivierte Früherkennung“

Termin Patiententag

Verbindungen aus Antikörpern und Giftstoffen (Toxinen) bieten mögli-cherweise neue Ansatzpunkte für Krebsmedikamente: Es ist Wissen-schaftlern gelungen, Alpha-Amani-tin, das Gift aus dem Knollenblät-terpilz und damit eines der stärks-ten Giftstoffe des Pflanzenreichs, an einen Antikörper zu binden und im Kampf gegen Krebs zu nutzen: Das Gift wird dabei durch den An-

8 – Pitopia, 9 – Pitopia

4 Lebenswege

Die Möglichkeiten für eine sol-che „personalisierte Therapie“ sind bislang erst in Ansätzen ge-geben. Fortschritte aber gibt es beim Lungenkrebs auf anderer Ebene. So ist durch Medikamen-

te, die verhindern, dass sich neue Blutgefäße in der Region des Tu-mors bilden, zumindest eine Ver-längerung der Lebenszeit der Pa-tienten möglich. Der Hemmstoff der Gefäßneubildung – der Me-diziner spricht von einem Angio-genesehemmer – wird in Kom-bination mit der Chemotherapie gegeben. Er kann nach erfolgrei-chem Abschluss der Behandlung alleine weiter verabreicht werden und führt dann dazu, dass die Pa-tienten länger tumorfrei bleiben. „Das ist ein enormer Fortschritt beim Lungenkrebs“, berichte-te Professor Dr. Stefan Hammer-schmidt aus Leipzig bei der Vor-stellung neuer Studienergebnisse zu dieser Behandlungsstrategie bei einem Kongress von Lungen-fachärzten in Nürnberg.

Lungenkrebs ist nicht gleich Lungenkrebs

Die Diagnostik wird immer präziser

Immer genauer wird die Diagnos-tik beim Lungenkrebs. Die Medi-ziner hoffen, dadurch auch im-mer zielgenauer behandeln zu können. Schon längst ist klar: Lungenkrebs ist nicht gleich Lun-genkrebs. Es gibt nämlich auf molekularer Ebene ganz unter-schiedliche Defekte in den Tu-morzellen und damit viel mehr Unterformen der Erkrankung, als sich die Krebsmediziner noch vor wenigen Jahren überhaupt vor-stellen konnten. „Durch die mo-lekulare Diagnostik können wir die Tumore im individuellen Fall zunehmend besser klassifizie-

ren“, so das Resümee von Pro-fessor Dr. Martin Wolf aus Kas-sel im Nachgang zum Krebskon-gress ASCO in Chicago. Seine Hoffnung: Je präziser die Tumor-zellen beim jeweiligen Patienten

charakterisiert werden können, umso größer sind die Chancen, dass sich eine Behandlungsform etablieren lässt, die ganz genau den molekularen Defekt der Tu-morzellen behebt.

Mittels der molekularen Diagnostik sind viele Tumore genau zu klas-sifizieren. (8)

Giftstoffe aus der Natur sollen zur Krebstherapie genutzt werden. (9)

Lungenkrebs ist bei Männern und Frauen in Deutschland die dritthäu-figste Krebserkrankung. Seit 1980 ist bei den Männern aber ein deut-licher Rückgang der Krebsneuerkrankungen um rund 18 Prozent und bei den Todesfällen um 21 Prozent zu verzeichnen. Die Datenlage bei Frauen zeigt hingegen ein anderes Bild: Bei ihnen steigt sowohl die Krankheitshäufigkeit als auch die Zahl der Todesfälle durch Lungen-krebs. Die unterschiedliche Entwicklung wird auf veränderte Rauchge-wohnheiten zurückgeführt.

Lexikon LungenkrebsEs gibt verschiedene Formen von Lungenkrebs, und zwar den nicht-kleinzelligen Lungenkrebs (Non Small Cell Lung Cancer, NS-CLC) und den kleinzelligen Lungenkrebs (Small Cell Lung Cancer, SCLC). Diese Einteilung leitet sich von der Größe der vorhandenen Krebszellen ab und nicht von speziellen Veränderungen der einzel-nen Tumorzellen, wie sie bei der molekularen Diagnostik analysiert werden. Die Unterscheidung ist dennoch bedeutsam, da der klein-zellige Lungenkrebs aufgrund seiner zellbiologischen Eigenschaf-ten anders behandelt wird als der nicht-kleinzellige.

In rund 80 Prozent der Fälle liegt ein nicht-kleinzelliger Lungen-krebs vor. Dieser Tumor wächst vorwiegend örtlich und bildet we-niger Tochtergeschwulste (Metastasen). Aufgrund seiner Feinstruk-tur wird er unterteilt in das Plattenepithelkarzinom, das Adenokar-zinom oder das großzellige Karzinom. Der kleinzellige Lungenkrebs macht etwa 20 Prozent aller Lungenkrebs-Fälle aus. Er wächst schnell und bildet früh Metastasen. Etwa acht von zehn Betroffe-nen haben bereits bei Diagnosestellung Tochtergeschwülste.

Lexikon

„Der zweite Atem – Leben mit Lungenkrebs“

Gute Informationsmöglichkei-ten rund um das Thema Lun-genkrebs bietet die Kampag-ne „Der zweite Atem – Leben mit Lungenkrebs“. Die Initiative unterhält eine informative In-ternetseite unter der Anschrift www.der-zweite-atem.de. Dort kann außerdem umfassendes Informationsmaterial kostenfrei

bestellt werden. Die Kampagne organisiert außerdem regelmä-ßig Informationsveranstaltungen, die nächste findet am 22. Sep-tember 2012 in Solingen statt. Veranstaltungsort ist das Theater- und Konzerthaus, der Eintritt ist kostenfrei. Die etwa zweistündi-ge Veranstaltung wird von Dieter Kürten moderiert und richtet sich an Patienten, Angehörige und In-teressierte. Renommierte Medizi-ner aus der Region um Solingen beantworten außerdem Fragen zu Ursache, Diagnose und Thera-piemöglichkeiten der Erkrankung.

In diesem Jahr finden noch fol-gende weitere Termine der Kampagne statt: Am 13. Okto-ber in Bamberg, am 27. Oktober in Neubrandenburg, am 17. No-vember in Recklinghausen und am 24. November in Karlsruhe.

Weiterführende Informatio-nen sind im Internet unter www.der-zweite-atem.de zu finden. Dort kann übrigens auch ein Newsletter abonniert werden, der per E-Mail zugesandt wird und in regelmäßigen Abständen zu aktuellen Fragen zum Lun-genkrebs informiert.

Ein DVD-Set mit zwei Informationsfilmen der Kampagne „Der zweite Atem – Leben mit Lungenkrebs“ bietet Betroffenen und ihren Ange-hörigen Orientierung und Unterstützung. Im ersten Film, „Leben mit Lungenkrebs“, erläutern Experten medizinische Hintergründe und Menschen mit Lungenkrebs berichten von ihren persönlichen Erfah-rungen. Der zweite Film, „Schritt für Schritt durch die Therapie“, be-gleitet Mediziner in der Klinik durch alle Stationen der Lungenkrebs-behandlung und erklärt ausführlich die Schritte der Diagnostik, The-rapie und Nachsorge. Fernsehmoderator Dieter Kürten führt den Zu-schauer durch beide Filme. Diese können auf der Internetseite der Kampagne kostenfrei angefordert werden.

„Die Bildung neuer Blutgefäße langfristig hemmen“

Hilft Gift aus dem Knollenblätterpilz gegen Krebs?

tikörper spezifisch zu den Krebszel-len transportiert, von diesen aufge-nommen und erst im Zellinneren aktiviert, wo es seine zerstörerische Wirkung entfaltet. Das Beispiel de-monstriert, wie selektiv therapeuti-sche Proteine an krankheitsrelevan-te Zielmoleküle binden und bei le-bensbedrohlichen Krankheiten wir-ken können.

Das Antikörper-Toxin-Konjugat wurde in ersten Versuchsreihen am Deutschen Krebsforschungs-zentrum in Heidelberg getestet. Dabei wurde gezeigt, dass die in-novative Verbindung in Zellkultu-ren das Wachstum von Krebszel-len der Bauchspeicheldrüse (Pan-kreas), des Dickdarms, der Brust und des Gallenganges stoppen kann. Bei Pankreastumoren zeigen bereits erste Tierexperimente eine tumorhemmende Wirkung. Aller-dings wird es noch Jahre dauern, ehe der neue Ansatz als Krebsthe-rapie verfügbar sein wird.

Betreuung bis zu Ernährungsbe-ratung/Sport, zur Sozialberatung und zur Vermittlung von Selbsthil-fegruppen. Die „Patient Guides“ lassen den betreffenden Krebspa-tienten mit seinen Problemen nicht allein, so Herschbach. „Sie sind als Ansprechpartner für die Patienten da und kümmern sich im Bedarfs-fall auch direkt darum, dass sie die notwendige Behandlung und Un-terstützung bei der Krankheits-bewältigung tatsächlich auch be-kommen“.

10 – ©Michael Stobrawe, MRI/RHCCC, 11 – ©Monkey Business - Fotolia.com

5Lebenswege

Gegründet wurde das RHCCC im Jahr 2010, seine Aufgaben sind die interdisziplinäre Behandlungs-planung wie auch die anwen-dungsbezogene Forschung. Der Patient stand dabei von Anfang an im Mittelpunkt. Davon zeugt unter anderem das Projekt der

„Patient Guides“, also der Pati-entenbegleiter: Eigens geschulte Mitarbeiter begleiten am RHCCC Menschen, bei denen eine Krebs-erkrankung diagnostiziert wird, auf ihrem Weg durch die Klinik und damit quasi auf ihrem Weg durch die Erkrankung. „Die Diag-nose Krebs entwurzelt viele Men-schen regelrecht. Sie brauchen Orientierung und Hilfe, um sich auf den zum Teil doch recht kom-plexen Behandlungspfaden zu-rechtzufinden“, erläutert Profes-sor Herschbach. Diese Unterstüt-

„Den Krebspatienten in all seinen Bedürfnissen unterstützen“

Das Roman-Herzog-Krebszentrum in München

„Individualisierung der Tumorthera-pie“ – so lautet das Motto des Ro-man-Herzog-Krebszentrums am Kli- nikum rechts der Isar in München. In diesem Krebszentrum haben sich die einzelnen Fachabteilungen des Klinikums zusammengeschlossen, um so ihre Kompetenz in der Krebs-therapie zu bündeln und auszubau-en. Gemeinsam dafür zu sorgen,

den Patienten die bestmögliche Di-agnostik und Therapie zu sichern und sie umfassend bei der Krank-heitsbewältigung zu unterstützen, ist das erklärte Ziel des nach ameri-kanischem Vorbild etablierten „Ro-man-Herzog Comprehensive Can-cer Center“, kurz RHCCC, erklärt dessen Direktor Professor Dr. Peter Herschbach. „Patientenbegleiter steht

Krebskranken zur Seite“

zung erfahren die Patienten am RHCCC durch die „Patient Gui-des“, die ihnen praktisch in allen Fragen zur Seite stehen.

Sie achten ganz besonders dar-auf, dass Menschen, die sich einer belastenden Krebsbehandlung un-terziehen müssen, dadurch mög-

lichst wenig beeinträchtigt wer-den. So richten sie laut Professor Herschbach beispielsweise ihr Au-genmerk darauf, eventuell auftre-tende Nebenwirkungen der Be-handlung sofort zu erkennen und zu bekämpfen: „Wir tun alles, um die körperlichen und psychischen Beeinträchtigungen durch die Er-krankung und ihre Behandlung möglichst zu begrenzen“, berich-tet der Psychoonkologe. Das Spek-trum der Maßnahmen reicht von der gezielten Behandlung von Ne-benwirkungen, sei es mit her-kömmlichen und auch mit kom-plementärmedizinischen Metho-den über die psychoonkologische

Geplant ist die Einrichtung der Kindertagesstätte „Miraculum“ am RHCCC für Kinder krebskranker Eltern, um diese zumindest während des Tages von Sorgen hinsichtlich der Kinderbetreuung zu entlasten. (10)

„Patienten-Guides“ stehen im RHCCC Krebskranken zur Seite.

Häufig tritt eine besondere finan-zielle Notlage ein, wenn eine Un-terbringung in einem Pflegeheim erforderlich wird, da die Betroffe-nen die durch die stationäre Ver-sorgung entstehenden Kosten nicht mehr selbst tragen können. In dieser Situation werden vom Grundsicherungsträger regelmä-ßig in Abhängigkeit vom jewei-ligen Bedarf der notwendige Le-bensunterhalt in Einrichtungen sowie Leistungen der Hilfe zur Pflege erbracht:

Der notwendige Lebensunter-halt in Einrichtungen erfasst da-bei neben den Leistungen für Un-terkunft und Verpflegung auch die Aufwendungen für Kleidung und einen angemessenen Barbe-trag zur persönlichen Verfügung.

Dr. Astrid von Einem

Christine Vetter

Hilfen für Arbeitnehmer in der gesetzlichen

und privaten Krankenversicherung

Broschürenreihe: Den Alltag trotz Krebs bewältigen

Selbständig und krebskrank? Hilfen zum Umgang mit Krankenversicherungen und Behörden

Broschürenreihe: Den Alltag trotz Krebs bewältigen

Norbert BauschertDr. Astrid von EinemChristine VetterBernd Schlander

Support

Norbert BauschertDr. Astrid von EinemChristine Vetter

Hilfen für Krebspatienten im Rentenalter zum Umgang mit Krankenkassen, Ämtern, Versicherungen und BehördenBroschürenreihe: Den Alltag trotz Krebs bewältigen

Krebs ist eine Erkrankung, die vorwiegend ältere und alte Men-schen betrifft. Dennoch fehlt es immer noch an klinischen Studi-en, die die Wirkungen und Ne-benwirkungen von Behand-lungsverfahren bei dieser spezi-ellen Patientengruppe prüft. Das monierten Krebsexperten bei ei-ner Tagung der Deutschen Ge-sellschaft für Hämatologie und Onkologie e. V. (DGHO) in Ber-lin. Dadurch ist noch zu wenig bekannt über die Wirksamkeit von Krebsmedikamenten spezi-ell im Alter und über die optima-le Dosierung.

Die Krebsbehandlung muss sich ganz allgemein bei alten Menschen deren Gesundheits-zustand anpassen. Dieser aber ist aufgrund von Vor- und Be-gleiterkrankungen zum Teil recht unterschiedlich: „Manch ein 70-Jähriger kommt gera-de von einer Alpenwanderung, wenn die Diagnose Krebs ge-stellt wird, andere haben seit Wochen aufgrund einer Herz- und/oder Lungenschwäche das Haus nicht mehr verlassen“, so hieß es in Berlin.

Die größten Fortschritte in der Krebstherapie gab es in der jün-geren Vergangenheit durch neue Medikamente. Konzepte wie die vorbeugende medikamentöse Be-handlung nach Brust- oder Darm-krebs, die Behandlung mit mo-noklonalen Antikörpern, die ge-zielte Therapie in Tablettenform oder Formen der Immuntherapie sind Errungenschaften der letzten 20 Jahre, wurde bei der DGHO-Tagung betont. Die große Mehr-zahl dieser Konzepte wurde bei jüngeren Patienten erprobt. Pa-

Auch ältere Menschen brauchen eine optimale Krebstherapie

Klinische Studien sind noch Mangelware

tienten über 65 oder 70 Jah-ren, auch Patienten mit ande-ren Erkrankungen, waren aber oft von Studien ausgeschlos-sen. Das ermöglicht in den Stu-dien zwar eine bessere Standar-disierung der Untersuchungs-bedingungen, lässt Ärzte und Patienten aber ohne zuverlässi-gen Kompass unter Alltagsbe-dingungen. Nachträgliche Un-tersuchungen zeigen oft, dass auch ältere Patienten von den-selben Behandlungen profi-tieren wie die jüngeren.

Ältere Krebspatienten können oft ebenso von Therapiefortschritten profitieren wie jüngere Menschen mit Krebs. (11)

Hilfen im sozialen UmfeldMit Fragen rund um die Rech-te von Patienten sowie Hilfen im sozialen Umfeld befasst sich die Broschürenreihe „Den Alltag trotz Krebs bewältigen“.

Die Broschüren können kosten-frei angefordert werden beim Ver-lag Wortreich GiK mbH, Postfach 1402, D-65534 Limburg oder per Fax 06431/59096-11.

Wer zahlt das Pflegeheim?Serie Patientenrechte

12 – ©Falko Matte - Fotolia.com

6 Lebenswege

Ein Hemmstoff kappt die Nähr-stoff- und Sauerstoffversorgung der Krebszellen.

Auf der Webseite www.darmkrebszentrale.de gibt es aktuelle Infor-mationen zum Thema Darmkrebs-Operation.

Expertenrat zum Thema Darmkrebs

rende Hintergrundinformatio-nen und erklären komplexe Inhal-te. Betroffene können außerdem ihre Meinung über ein Themen-barometer einfließen lassen. Inte-ressante Fragestellungen werden dann beispielsweise in der Rubrik „Darmkrebszentrale fragt nach …“ in zusätzlichen redaktionellen

Das Info-Portal www.darmkrebs-zentrale.de startet die neue Reihe „Wissen aus der Praxis. Experten für Patienten.“ Mehrere Wochen lang gibt ein Darmkrebs-Exper-te auf der Internetseite sein Wis-sen direkt an die Besucher weiter. Multimedial werden dabei aktu-elle Fragestellungen rund um das Thema Darmkrebs für Patienten und Angehörige aufbereitet. Die-se erfahren aus erster Hand Wis-senswertes zu Operationsverfah-ren, modernen Therapieformen sowie der psychoonkologischen Unterstützung bei Darmkrebs. Als erster Experte informiert in der neuen Reihe Professor Dr. Dr. Pompiliu Piso, Chefarzt der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirur-gie am Krankenhaus Barmherzige Brüder in Regensburg zum The-ma Darmkrebs-Operation.

Die Experten stellen in einem Film jeweils ein Thema aus ihrem Fachgebiet vor. Anhand von In-fografiken bieten sie weiterfüh-

Beiträgen, Filmclips oder Umfra-gen aufgegriffen. Es besteht fer-ner die Möglichkeit, eine News-Mail zu abonnieren, die über die Beiträge der Experten und weite-re Themen berichtet.

Das Onlineportal „Darmkrebs-zentrale“ ist Teil der bundeswei-ten Kampagne „Durch dick & dünn – Leben mit Darmkrebs“ und informiert bereits seit 2009 rund um das Thema Darmkrebs. Auf der Internetseite finden sich neben medizinischen Informatio-nen auch Erfahrungsberichte von Patienten sowie Tipps zum Um-gang mit der Erkrankung, Check-listen für den Arztbesuch, ein Nachsorge-Leitfaden und ein Er-

Eierstockkrebs. Bei manchen Pa-tienten mit Darmkrebs ist zudem das Immunsystem in der Lage, die Ausbildung der Versorgungslei-tungen des Tumors zu unterbin-den. Forscher des Universitätskli-nikums Erlangen versuchen der-zeit, in einem von der Deutschen

Krebshilfe geförderten Projekt die molekularen Mechanismen die-ses „immunologisch gesteuerten Nährstoff-Embargos bei Darm-krebs“ zu entschlüsseln. Sie hof-fen, so noch bessere Behand-lungsmöglichkeiten entwickeln zu können und auch Verfahren, anhand derer sich vorhersagen lässt, ob der jeweilige Patient vor-aussichtlich auf eine solche „anti-angiogene Therapie“ ansprechen wird.

Den Darmkrebs auf lange Sicht „aushungern“

Mehr Freiraum durch orale Chemotherapie

Bei der Behandlung von Darmkrebs ist eine Chemotherapie oft un-verzichtbar. Es gibt dabei zwei verschiedene Formen: Die klassische Chemotherapie wird den Patienten von ihrem Arzt als Infusion ver-abreicht. Die moderne Chemotherapie kann dagegen in Tabletten-form zuhause eingenommen werden. Die Patienten müssen folg-lich dann seltener ins Krankenhaus und haben dadurch mehr Zeit für sich, ihre Familie und den Beruf.

Seit mehreren Jahren ist die Chemotherapie mit Tabletten – die so genannte orale Chemotherapie – zur Behandlung von Darm-krebs zugelassen. Studien haben gezeigt, dass diese Therapie wirksam und gut verträglich ist, erklärt Dr. Al-Batran, Krebsspezi-alist in Frankfurt. Studien belegen nach seinen Aussagen, dass die orale Chemotherapie nicht weniger wirksam, sogar besser wirk-sam ist als die konventionelle Chemotherapie.

Allerdings kann selbstverständlich auch die orale Chemotherapie Nebenwirkungen haben: „Nur weil eine Behandlung oral erfolgt, heißt das nicht, dass sie keine Nebenwirkungen hat“, erklärt Dr. Al Batran. Auch hinsichtlich des Managements der Nebenwirkungen aber bietet die orale Chemotherapie nach seinen Worten Vorteile: „Wenn Nebenwirkungen, wie zum Beispiel Durchfall oder Übelkeit, auftreten, kann der Patient die Behandlung selbst unterbrechen und das auch nachts, wenn der Arzt nicht erreichbar ist. Er muss dann aber auf jeden Fall seinen Arzt am nächsten Tag anrufen“. Man nennt die-ses Prozedere „Real-Time-Kontrolle“, so Al Batran. Bei der Infusions-therapie ist ein solches Vorgehen nicht möglich.

terbunden wird. Möglich ist dies durch Hemmstoffe der Angioge-nese, also durch Wirkstoffe, die gezielt die Neubildung von Blut-gefäßen in der Tumorregion ver-hindern.

Eine solche Behandlung kann zwar den Tumor nicht heilen, ver-

längert aber deutlich die Lebens-zeit der Patienten, denn sie ver-hindert, dass sich eigens Blutge-fäße ausbilden, die der Versor-gung der Tumorzellen dienen. So wird der Tumor regelrecht ausge-hungert.

Dass diese Rechnung aufgeht, wurde bei ganz unterschiedlichen Tumorarten gezeigt, angefangen vom Darmkrebs über den Lun-genkrebs bis hin zum Brustkrebs, dem Nierenkrebs und auch dem

Eine noch relativ neue Strategie in der Krebsmedizin besteht darin, das Tumorgewebe von der Nähr-stoff- und Sauerstoffversorgung abzuschneiden. Das gelingt, in-dem die Bildung neuer Blutge-fäße (Angiogenese), die von den Tumorzellen veranlasst wird, un-

Informationstag in LübeckAm 15. September 2012 bietet die Kampagne „Durch dick & dünn – Leben mit Darmkrebs“ eine Infor-mationsveranstaltung zum The-

ma Darmkrebs für Patienten, Angehörige und Interessierte in Lü-beck in den Media Docks, Willy-Brandt-Allee 31. Von 11 bis 14 Uhr gibt es Gesprächsrunden zu den Themen „Ursachen, Symp-tome, Diagnose“ sowie „Therapiemöglichkeiten bei Darmkrebs“ und „Leben mit Darmkrebs“, die von Tagesschausprecher Jan Ho-fer moderiert werden. Im Anschluss daran besteht die Möglichkeit zur Teilnahme an einem von zwei parallel ablaufenden einstün-digen Workshops (14.30 - 15.30 Uhr) zum Thema „Ernährung“ oder „Therapie und Nebenwirkungen“.

Die Veranstaltung ist kostenfrei, zur Teilnahme an den Work-shops ist allerdings eine vorherige Anmeldung erforderlich, per E-Mail an: [email protected] oder per Telefon unter: 0221/ 27 23 59 25. Einen weiteren Informationstag der Kampagne gibt es am 1. Dezember 2012 in Bochum.

Termin Patiententag

nährungstagebuch. Außerdem gibt die Online-Filmdokumenta-tion „Ein Tag wie jeder andere? Mein Weg mit Darmkrebs.“ au-thentische Einblicke in das Le-ben eines Darmkrebspatienten. Eine Zusammenfassung dieser Aufnahmen sowie eine Broschü-

re zum Umgang mit der Erkran-kung können als Informations-Set kostenlos angefordert werden. In der Mediathek finden Besucher der Webseite zudem Kurzfilme zu vielen Fragestellungen, die Darm-krebspatienten während der The-rapie und im Alltag begegnen.

„Langfristig das Tumorwachstum hemmen“

Nicht selten können bei der Chemotherapie Tabletten die lästige In-fusion ersetzen. (12)

13 – Shutterstock, 14 – Pitopia

7Lebenswege

Impressum

Herausgeber:WORTREICH Gesellschaft für indi-viduelle Kommunikation mbH, Bar-füßerstr. 12, 65549 Limburg/Lahn, Tel.: 06431/59096-0, Fax: 06431/ 59096-11, [email protected]

Verantwortliche Redaktion:Christine Vetter, Köln

freie Mitarbeit:Dr. med. Klaus Steffen

Grafik:Inken Pöhlmann, Bremerhaven

Druck:Druckzentrum Lang, Mainz

„Lebenswege“ ist eine Initiative der Roche Pharma AG, Grenzach-Wyhlen.

Bösartige Tumore in der Brust lassen sich oft frühzeitig per Mammo-graphie erkennen. (13)

Im Zweifelsfall sollte man medizinische Fragen mit dem behandelnden Arzt besprechen. (14)

„Um den Brustkrebs ranken sich immer noch Mythen“

„Wer Brustkrebs hat, der lebt nicht mehr lange“. Das ist nur ei-nes von vielen Gerüchten über diese Erkrankung. Tatsächlich können inzwischen die meis-ten Patientinnen mit Brustkrebs im frühen Stadium geheilt wer-den. Aber auch für Patientinnen mit fortgeschrittenem Brustkrebs gibt es eine Reihe von Behand-lungsmöglichkeiten, die ein län-geres Leben bei gleichzeitig bes-serer Lebensqualität ermöglichen. Für Betroffene ist es wichtig, sich nicht entmutigen zu lassen und sich umfassend über ihre Erkran-kung zu informieren. Daher gilt es, mit einigen Vorurteilen aufzu-räumen:

Irrtum 1: „Meistens erkranken ältere Frauen an Brustkrebs.“Falsch. Bei vier von zehn Frauen wird die Diagnose vor dem 60. Lebensjahr gestellt. Beispielswei-se bekamen prominente Frauen, wie Sylvie van der Vaart oder Mi-riam Pielhau, mit Anfang 30 die Diagnose Brustkrebs. Übrigens:

Etwa ein Prozent aller Brustkrebs-diagnosen betrifft Männer.

Irrtum 2: „Brustkrebs zu be-kommen, ist Schicksal. Da kann man nichts tun.“ Brustkrebs hat viele Ursachen, die letztlich noch nicht bis ins Detail geklärt und zum Teil auch nicht beeinflussbar sind. Es ist aber in gewissem Rahmen möglich, das Brustkrebsrisiko zu senken. Ne-

ben einer gesunden und ausge-wogenen Ernährung verringert re-gelmäßiger Sport die Wahrschein-lichkeit zu erkranken. Mäßiger Alkoholgenuss und ein rauchfreies Leben wirken sich ebenfalls positiv aus. Wichtig ist vor allen Dingen die Teilnahme an Vorsorgeunter-suchungen und das regelmäßige Selbstabtasten der Brust. Je früher Brustkrebs erkannt wird, desto hö-her sind die Heilungschancen.

Zehn Irrtümer zum Brustkrebs

Irrtum 3: „Wenn ich Brustkrebs hätte, würde ich es auf jeden Fall merken.“ Falsch. Es können auch Sympto-me wie Abgeschlagenheit und ein Krankheitsgefühl auftreten, die man nicht unbedingt in Verbin-dung mit einer Krebserkrankung bringt. Deutliche Symptome, die dringend einen Arztbesuch erfor-dern, sind: Tastbare Knoten, Ver-härtungen und Größenunterschie-

de der Brüste, sichtbare Verände-rungen der Haut und Flüssigkeits-austritt aus der Brustwarze.

Irrtum 4: „Um den Tumor zu entfernen, wird immer die Brust abgenommen.“ Falsch. In der Mehrzahl der Fäl-le können Ärzte brusterhaltend operieren. Dabei wird nur der Tu-mor aus dem Brustgewebe ent-fernt. Nur wenn der Tumor zu groß ist und beispielsweise schon Teile der Haut angegriffen hat, oder in die Muskeln der Brust-wand eingewachsen ist, muss die Brust amputiert werden.

Irrtum 5: „Brustkrebs ist gleich Brustkrebs und alle Patientin-nen erhalten die gleiche The-rapie.“Falsch. Die Therapieentscheidun-gen werden abhängig von Erkran-kungsstadium und Tumortyp ge-troffen. Im Anschluss an die Ope-ration entscheiden die Ärzte von Fall zu Fall neu, welche weiteren Therapien notwendig sind. Eine

Brustkrebstherapie ist immer eine individuelle Entscheidung, für die eine Vielzahl an Therapieansätzen zur Verfügung steht. Hierzu zäh-len die Strahlentherapie, die Che-motherapie als Infusion oder in Tablettenform, die antihormonel-le Therapie, die Antikörperthera-pie und die Therapie mit so ge-nannten kleinen Molekülen.

Irrtum 6: „Die Brustkrebsthe-rapie kann problemlos in je-dem Krankenhaus erfolgen.“ Es gibt Unterschiede. In Deutsch-land gewährleisten von der Deut-schen Krebsgesellschaft zertifi-zierte Brustzentren eine qualifi-zierte Behandlung. Ein interdiszi-plinäres Team bespricht, welche Therapieschritte individuell für die Patientin in Frage kommen.

Irrtum 7: „Immer mehr Frauen sterben an Brustkrebs.“Falsch. Tatsächlich wird immer häufiger Brustkrebs diagnosti-ziert, im Jahr 2006 waren es be-reits 57.970 betroffene Frauen. Durch frühere Diagnosen und verbesserte Therapien konnte die Anzahl der Sterbefälle jedoch deutlich gesenkt werden.

Irrtum 8: „Eine Reha wird nur Privatpatienten angeboten.“

Falsch. Die Rehabilitation nach einer Krebserkrankung ist in Deutschland ein fester Bestand-teil des Therapieprozesses und Standard. Jede Patientin hat ei-nen Anspruch darauf und kann dieses hilfreiche Angebot nut-zen.

Irrtum 9: „Der Besuch in einer Selbsthilfegruppe ist bedrü-ckend, weil immer nur über die Brustkrebserkrankung ge-sprochen wird.“ Für viele Patientinnen ist es äu-ßerst hilfreich, sich mit Frauen auszutauschen, die auf ähnliche Erfahrungen zurückschauen. Ge-meinsam Wege zurück in den All-tag zu finden, zusammen Aktivi-täten zu planen, sich zu treffen und auch einfach einmal mitein-ander zu lachen, kann von vielen Sorgen befreien und eine echte Bereicherung sein.

Irrtum 10: „Nach einer Brust-krebs-Erkrankung kann man keine Kinder mehr bekom-men.“ Falsch. Bei mehr als der Hälfte al-ler Frauen setzt nach Operation, Bestrahlung und Chemothera-pie die Periode wieder ein. Eine Schwangerschaft ist dann mög-lich. Experten raten aber, nach der Therapie mindestens zwei Jahre zu warten. Das Rückfallri-siko wird durch eine Schwanger-schaft nicht erhöht.

„Aus der Mitte – Diagnose Bauchspeicheldrüsenkrebs“

Gleich zwei Patienteninformationstage der Kampagne „Aus der Mitte – Diagnose Bauchspeicheldrüsenkrebs“ gibt es im Mo-nat August: Am 18. August 2012 wer-den in Mainz in der Rheingoldhalle Ex-

perten zum Thema Bauchspeicheldrüsenkrebs Rede und Antwort stehen. Am 25. August 2012 können sich in Berlin im NH-Hotel in der Friedrichstraße, Patienten, Angehörigen und allgemein Inte-ressierte zu diesem Tumor informieren.

„Aus der Mitte – Diagnose Bauchspeicheldrüsenkrebs“ wird von Dagmar Berghoff moderiert und bietet informative Filmeinspieler und Interviews mit Experten zu Symptomen sowie der Diagnose und The-rapie von Bauchspeicheldrüsenkrebs. Die Teilnahme ist kostenfrei.

Weiterführende Informationen finden Interessierte im Internet unter www.aus-der-mitte.de. Dort gibt es auch weitere Hinweise auf kommenden Veranstaltungen der Kampagne. Geplant ist für dieses Jahr noch ein Informationstag zum Thema Bauchspeichel-drüsenkrebs am 10. November in Augsburg.

Termin Patiententag

Neuer Informationsfilm zum Brustkrebs

Die Diagnose Brustkrebs kommt unerwartet und stellt das Leben auf den Kopf. Umfassende Infor-mationen in dieser schwierigen

Situation bietet die DVD-Neuauflage der Filme „Herausforderung Brustkrebs“ und „Wenn Brustkrebs wiederkommt“. Der neue Film ergänzt die vielfältigen Informationsmaterialien, die von der Kampag-ne „Durch die Brust ins Herz“ für Frauen mit Mammakarzinom erar-beitet wurden und kostenfrei über die Internetseite www.brustkrebs zentrale.de anzufordern sind. Der Film ist ab Mitte August verfügbar.

Die Kampagne „Durch die Brust ins Herz – Herausforderung Brust-krebs“ informiert betroffene Frauen, deren Angehörige sowie allge-mein Interessierte zudem bei speziellen Aktionstagen rund um das Thema Brustkrebs. Der nächste Aktionstag findet am 24. November 2012 in Freiburg im Konzerthaus statt. Den Besuchern wird dort ein spannendes Programm mit informativen Aspekten geboten, können in Workshops aber auch selbst aktiv werden. Die Teilnahme an der Veranstaltung, die von ZDF-Moderatorin Susanne Conrad moderiert wird, ist kostenfrei. Am Vortag wird es ferner in der Innenstadt von Freiburg ein Informationsstand zum Thema Brustkrebs geben.

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vorgestellten Themen haben, rufen Sie uns unter der angegebenen Service-Nummer an, schicken Sie uns eine E-Mailoder schreiben Sie uns an die angegebene Adresse.

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Hilft der Glaube bei der Bewältigung von Krebs? 2

Der zweite Atem – Leben mit Lungenkrebs 4

Das Roman-Herzog Krebszentrum in München 5

Den Darmkrebs auf lange Sicht aushungern 6

Expertenrat zum Thema Darmkrebs 6

Man sagt sich mehr als einmal Lebewohl 8 1 – ©BlueOrange Studio - Fotolia.com, 2 – ©detailblick - Fotolia.com

Forum für Krebspatienten und ihre Angehörigen

Lebenswegekostenlos zum

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Ausgabe 49 · August 2012

www.lebenswege-forum.de

Krebs wird zunehmend „entschlüsselt“

Hoffnung auf Fortschritte der „personalisierten Behandlung“

die Ernte ihrer Forschungsarbei-ten ein: „Das Verständnis der mo-lekularen Grundlagen von Krebs schreitet derzeit rasant voran“, so das Fazit von Professor Dr. Jürgen Wolf aus Köln zum ASCO 2012, dem weltgrößten Krebskongress, der kürzlich in Chicago stattfand.

Während hierzulande das Schlag-wort der „personalisierten Me-dizin“ oft noch kritisch gesehen wird, gibt es auf internationaler Ebene laut Wolf keinen Zweifel daran, dass die Behandlung von Krebserkrankungen neue Fort-schritte macht. Sie wird dabei zu-nehmend personalisiert erfolgen, angepasst an die in den kran-ken Zellen aufgetretenen Verän-derungen. So gibt es ganz unter-schiedliche Gründe, warum Zel-len plötzlich und unkontrolliert anfangen zu wachsen. Die kon-kreten Hintergründe des krank-haften Wachstums beim einzel-nen Patienten aufzudecken, ist ein zentrales Ziel der modernen Krebsmedizin. „Diesem Ziel nä-hern wir uns bei vielen Tumoren mit großen Schritten“ , betonte Professor Wolf. �

Siehe Seite 3 und 4

Je besser die Grundlagen einer Erkrankung verstanden werden, umso so eher lassen sich gezielte Behandlungsmöglichkeiten entwi-ckeln, um die Krankheit zu heilen. Nach diesem Prinzip arbeiten die Krebsforscher schon seit Jahren und fahren jetzt nach und nach

Rund 30.000 Ärzte und Wissenschaftler haben in diesem Jahr am ASCO, dem weltgrößten Krebskongress, in Chicago teilgenommen.

Hautkrebsrisiko Sonne Mit rund 314.000 Neuerkrankungen pro Jahr macht der Haut-krebs in Deutschland etwa ein Viertel aller Krebserkrankungen aus. Trotzdem werden die Chancen der Früherkennung noch zu wenig genutzt. Nur rund ein Drittel der Versicherten ab dem 35. Lebens-jahr hat sich demnach beim Haut- oder Hausarzt vorsorglich auf Hautkrebs checken lassen.

Hautkrebs ist dabei nicht gleich Hautkrebs, es werden der helle und der schwarze Hautkrebs unterschieden. Sie sind unterschied-lich häufi g und auch unterschiedlich gefährlich. Der helle Haut-krebs tritt weit häufi ger auf als der schwarze Hautkrebs, das ma-ligne Melanom. Er wird in Deutschland jährlich rund 300.000 Mal diagnostiziert. Der schwarze Hautkrebs ist mit etwa 14.000 Krank-heitsfällen pro Jahr deutlich seltener. Bei beiden Krankheitsformen aber gibt es Fortschritte bei den Therapiemöglichkeiten. �

Siehe Seite 3

Sterblichkeit an Brustkrebs überschätzt

ler des Institutes haben die Mel-dungen und die zugrundeliegen-den Studien genau geprüft und

dabei erhebliche Diskrepanzen festgestellt: Der vorhergesagte Rückgang der Sterblichkeit durch Brustkrebs wurde für Deutsch-land deutlich zu niedrig angege-ben und es wurden zudem ver-altete Daten ausgewertet. Diese bilden den aktuellen Trend aber nur unzureichend ab, heißt es in einer Erklärung des Amtes.

Werden die aktuellen, derzeit bis zum Jahr 2010 vorliegenden Daten bei den Analysen berücksichtigt, so ergibt sich ein Rückgang der Brust-krebs-Sterberate von etwas mehr als neun Prozent. Das entspricht etwa dem allgemeinen Trend in Eu-ropa, schreibt das RKI. �

Siehe Seite 3 und 7

Gegen Pressemeldungen, wo-nach die Sterblichkeit durch Brust-krebs in Deutschland europaweit am höchsten sei, hat sich das Robert Koch-Institut (RKI) in Ber-lin gewandt. Die Wissenschaft-

Die Brustkrebs-Sterberate ist ein-deutig rückläufi g. (2)

(1)

Mit Brustkrebs ins zertifi zierte Brustzentrum

Gut 90 Prozent der Frauen, die an Brustkrebs erkranken, werden in einem zertifi zierten Brustzentrum behandelt. Das ist ein enormer Fortschritt, berichtet Professor Dr. Diethelm Wallwiener als Präsident der Deutschen Gesellschaft für Senologie beim Jahreskongress der Fachgesellschaft für Bruster-krankungen in Stuttgart. Denn in den zertifi zierten Brustzentren er-halten die Frauen eine „qualitäts-gesicherte Versorgung und eine leitlinienkonforme Therapie“.

Durch die Etablierung der zer-tifi zierten Krebszentren konn-te laut Professor Wallwiener die Qualität der Brustkrebsdiagnostik und Brustkrebsbehandlung insge-samt verbessert werden. Das ist

unter anderem der zunehmenden Spezialisierung der Kliniken zu verdanken und vor allem der bes-seren Zusammenarbeit der Ärzte unterschiedlicher Fachdisziplinen, die an der Betreuung der Frau-en beteiligt sind. Hierzu gehören beispielsweise die Chirurgen, die Strahlentherapeuten und die On-kologen, die die medikamentöse Krebstherapie planen und durch-führen.

Aktuell sind laut Wallwiener bun-desweit 265 Kliniken als zertifi zier-te Brustzentren ausgewiesen. Die Zentren werden regelmäßig durch ein spezielles Gremium geprüft und „rezertifi ziert“, um sicherzu-stellen, dass die erzielte Behand-lungsqualität erhalten bleibt. �

DVD-Set: Der zweite Atem – Leben mit Lungenkrebs

Zeitung: Lebenswege

8 Lebenswege

15 – ©Michael Schindler - Fotolia.com

TermineDer nächste Patientenkongress „Aktuelles aus der Krebsme-dizin“ des Patientenbeirates der Deutschen Krebshilfe findet am 15. September 2012 im Kur-fürstlichen Schloss in Mainz statt. Bei der Veranstaltung informie-ren Experten in Vorträgen, Dis-kussionen und Gesprächen über neue Erkenntnisse in der Thera-pie von Krebserkrankungen so-wie der psychosozialen Beglei-tung von Krebspatienten. Jeder Sitzung folgt eine Gesprächsrun-de, an der Referenten, Selbsthil-fe und Psychoonkologen teilneh-men. Weitere Informationen gibt es im Internet unter www.pati-entenkongress.de

ven Hirntumor. Seine nur begrenz-ten Heilungsaussichten waren Ser-van-Schreiber, selbst Neurowissen-schaftler, bewusst. Er nahm den Kampf gegen den Hirntumor auf und verfasste zunächst das „An-

tikrebsbuch“, das beschreibt, wie man durch eine vernünftige Le-bensweise selbst dazu beitragen kann, Krebs sowie einem Rückfall der Tumorerkrankung vorzubeu-gen. Doch bei Servan-Schreiber selbst tritt der Hirntumor 19 Jahre

nach der ersten Diagnose erneut auf und dieses Mal aggressiver als zuvor. Der Wissenschaftler erzählt anschaulich, wie er die erneute Er-krankung erlebt und wie er sich mir ihr auseinandersetzt und mit der absehbaren Endlichkeit seines Lebens seinen Frieden schließt: „Dass ich früher dran bin, ist trau-rig, aber keine ungeheuerliche Un-gerechtigkeit. Ich habe trotz allem Glück gehabt: das Glück außer-gewöhnlicher Begegnungen, das Glück, die Liebe kennengelernt zu haben, Kinder zu haben, Brü-der und ganz besondere Freunde gehabt zu haben, das Glück, eine Spur zu hinterlassen“.

Das Buch ist sehr eindrucksvoll geschrieben, leicht zu lesen und zeigt trotz aller Traurigkeit die po-sitive Lebenshaltung des Autors:

„Man sagt sich mehr als einmal Lebewohl“

Ein Lesebuch für Krebspatienten

le: Ich halte mir vor Augen, dass ich schließlich nicht der Einzige bin, der sterben muss. Es ist nicht so, dass man mich zu Unrecht be-straft und bei Wasser und trocke-nem Brot in den Kerker gewor-

fen hat. Nein, alle müssen eines Tages diesen Weg gehen“ – so ein Zitat von David Servan-Schrei-ber aus seinem Buch „Man sagt sich mehr als einmal Lebewohl“. Der Arzt und Forscher erkrankte mit 31 Jahren an einem aggressi-

Zu lesen, wie andere Menschen mit Krebs ihre Probleme bewältigt ha-ben, kann im Umgang mit der eigenen Erkrankung hilfreich sein. (15)

„Ein anderer Gedanke war im-mer eine große Hilfe, seit der Krebs in mein Leben getreten ist, und stärkt bis heute meine See-

Die medizinische Forschung entwickelt sich rasant und es gibt immer wieder Berichte über neue Krebstherapien. Doch für welche Erkrankung existieren tatsächlich neue, ernst zu neh-mende Therapiemöglichkeiten? Und wo finden Betroffene – Pa-tienten wie Angehörige – die

Unterstützung, die sie in dieser schwierigen Lebensphase be-nötigen? Um diese und andere Fragen zu beantworten, veran-staltet der Verein lebensmut e. V. gemeinsam mit der Medizini-schen Klinik III und dem Krebs-zentrum München des Univer-sitätsklinikums einmal im Jahr einen Krebs-Informationstag für Patienten, Angehörige und

Interessierte. Unter dem Motto „Information macht Mut“ geben Ärzte sowie an Krebs erkrankte Menschen ihr Wissen und ihre Er-fahrungen weiter. In diesem Jahr findet der nunmehr 11. Krebs-In-formationstag am 22. September von 9 bis 17.45 Uhr in München statt.

Der Verein lebensmut e. V. enga-giert sich seit 1999 für die psy-choonkologische Begleitung von Betroffenen vor, während und nach der Behandlung einer Krebserkrankung. Am Klinikum der Universität München, Cam-pus Großhadern, und am Klini-kum Landshut gGmbH fördert der Verein psychoonkologische Angebote für Patienten und An-

„Information macht Mut“ – Krebsinfotag in München

Im September gibt es den 11. Krebsinfotag des Vereins le-bensmut e. V. in München.

„Orientierungshilfe im Umgang mit Krebs“

„Ich habe trotz allem Glück gehabt“

gehörige und bietet allgemein Orientierungshilfe und Informa-tionen zu unterstützenden An-geboten.

„Ich konnte sehr bereichernde Erfahrungen machen, den Krebs eingeschlossen. Ich habe nicht den Eindruck, dass ich mein Le-ben einfach vorbeiziehen ließ. Wenn es mit fünfzig, einund-fünfzig oder zweiundfünfzig Jah-ren enden sollte, ist das nicht tra-gisch. Ein großer Kummer wäre es, bis achtzig zu leben und nichts von meinen Träumen und Zielen verwirklicht zu haben“.

David Servan-Schreiber starb kurz nach der Veröffentlichung seines Buches an dem Gehirn- tumor, den er sehr lange erfolg-reich bekämpft hatte. „Man sagt sich mehr als einmal Lebewohl“ ist erschienen im Verlag Ant-je Kunstmann, München 2012, 14,95 Euro, ISBN 978-3-88897-751-0

„Den eigenen Weg finden, das Leben wagen“ – das ist das Motto eines Seminars der Niedersächsischen Krebsgesell- schaft e. V. vom 19. bis 21. Ok-tober 2012 in der Ev. Heim-volkshochschule Rastede. Das Seminar findet von Freitagnach-mittag bis Sonntagmittags statt und ist kostenfrei, die Unter-bringung wird von der Nieder-sächsischen Krebsgesellschaft übernommen. Eine schriftli-che Anmeldung ist erforder-lich. Für weiterführende Infor-mationen: Tel.: 0511-3885262, www.nds-krebsgesellschaft.de, service@nds-krebsgesellschaft. de.