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Autor: Thomas VolkmannDas Ergebnis der Landtagswahl in Thüringen am 14. September 2014 im Überblick, Schwerpunkte der Parteien und Gründe f. Wahlentscheidung: Kompetenzen, Kandidaten und Parteibindung.
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INFORMATIONEN
zur Landtagswahl in Thüringen am 14. September 2014 Ergebnisse und Analyse
15.09.2014
Verantwortlich: Thomas Volkmann, Redaktion der Freiheit Reinhardtstraße 12 10117 Berlin
Telefon 030 288778-45 Telefax 030 288778-49
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Das Ergebnis der Landtagswahl in Thüringen am 14. September 2014 im Über-
blick
Die CDU wird mit Zugewinnen (+2,3) erneut stärkste Partei in Thüringen und kommt auf 33,5 %
der gültigen Listenstimmen.
Die Linke kommt mit leichtem Zugewinn auf 28,2 % (+0,8) und wird zweitstärkste Partei in Thü-
ringen.
Die SPD verliert deutlich (-6,1) kommt auf 12,4 %.
Die FDP verliert ebenfalls deutlich (-5,1) und verfehlt mit 2,5 % der Stimmen den Wiedereinzug
ins Thüringer Parlament.
Die Grünen verlieren leicht, erreichen aber mit 5,7 % (-0,5) den Wiedereinzug in den Erfurter
Landtag.
Die AfD erzielt ihren vierten Wahlerfolg nacheinander und zieht mit 10,6 % der Stimmen ins
Parlament ein.
Die Wahlbeteiligung liegt mit 52,7 % auf dem schlechtesten Wert bei einer Landtagswahl in
Thüringen.
Im neu gewählten Thüringer Landtag kommt die CDU auf 34 Sitze (+4). Die Linke erhält 28 Sitze
(+1). Für die SPD ziehen 12 Abgeordnete (-6) in den Landtag ein. Die Grünen entsenden unver-
ändert 6 Abgeordnete. Die AfD erreicht 11 Mandate.
Auch bei den Direktstimmen liegt die CDU mit 37,7 % deutlich vor der Linkspartei, die auf 29,4
% kommt, und vor der SPD, die 15,6 % erreicht. Die Grünen kommen auf 6,0 % (-1,4) der Di-
rektstimmen, die AfD auf 2,2 %. Die FDP erreicht wie bei den Landesstimmen auch hier 2,5 %.
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Vorläufiges Endergebnis der Landtagswahl am 14.09.2014 in Thüringen
Vorl. amtl. Enderg. 2014 Ergebnis 2009 Veränderung 2014 zu 2009 absolut in % absolut in % absolut in % Wahlberechtigte 1.812.249 1.910.074 -97.825
Wähler 954.963 52,7 1.073.651 56,2 -118.688 -3,5
Gültige Erststimmen 934.447 1.050.402 -115.955 Gültige Zweitstim-men
941.692 1.054.297 -112.605
Parteianteile Zweitstimmen CDU 315.096 33,5 329.302 31,2 -14.206 +2,3
SPD 116.889 12,4 195.363 18,5 -78.474 -6,1
DIE LINKE 265.425 28,2 288.915 27,4 -23.490 +0,8
GRÜNE 53.395 5,7 64.912 6,2 -11.517 -0,5
FDP 23.395 2,5 80.600 7,6 -57.205 -5,1
AfD 99.548 10,6 - - +99.548 +10,6
REP 1.693 0,2 4.488 0,4 -2.795 -0,2
NPD 34.018 3,6 45.451 4,3 -11.433 -0,7
Freie Wähler 15.855 1,7 40.811 3,9 -24.956 -2,2
SONSTIGE 16.421 1,7 4.453 0,4 +11.968 +1,3
Parteianteile Erststimmen CDU 352.049 37,7 333.893 31,8 +18.156 +5,9
SPD 145.551 15,6 199.948 19,0 -54.397 -3,4
DIE LINKE 275.020 29,4 290.832 27,7 -15.812 +1,7
GRÜNE 56.192 6,0 57.065 5,4 -873 +0,6
FDP 23.542 2,5 79.936 7,6 -56.394 -5,1
AfD 20.833 2,2 - - +20.833 +2,2
NPD 43.025 4,6 47.447 4,5 -4.422 +0,1
Freie Wähler 14.159 1,5 37.633 3,6 -23.474 -2,1
SONSTIGE 4.076 0,4 3.648 0,3 +428 +0,1
Sitzverteilung Thüringen 2014 Insgesamt Direktmandate Listenmandate
2014 Differenz zu 2009
2014 Differenz zu 2009
2014 Differenz zu 2009
CDU 34 +4 34 +6 0 -2
SPD 12 -6 1 -1 11 -5
DIE LINKE 28 +1 9 -5 19 +6
FDP 0 -7 0 0 0 -7
GRÜNE 6 0 0 0 6 0
AfD 11 +11 0 0 11 +11
Insgesamt 91 +3 44 0 47 +3
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Schwerpunkte der Veränderungen der Parteien
Nach den Ergebnissen der Wahltagbefragung von Infratest dimap ergeben sich folgende Er-
kenntnisse:
Stimmenabgabe in Tätigkeits- und Berufsgruppen
Die CDU wurde insbesondere von Beamten (48 %) und Selbständigen (44 %) gewählt. Am
schwächsten war die CDU bei den Arbeitern (28 %) und vor allem bei den Arbeitslosen (13 %).
Die SPD erreichte ihre besten Ergebnisse bei den Rentnern (16 %) und bei den Arbeitslosen (13
%). Den geringsten Zuspruch gab es bei Selbständigen mit 4% und bei Beamten mit 6 %.
Die FDP hatte (vor dem Hintergrund des geringen Ergebnisses) ihr relativ bestes Ergebnis bei den
Selbständigen (5 %); hier gab es mit -13 Prozentpunkten allerdings auch massive Verluste an
Wählerstimmen gegenüber der Wahl 2009. Bei den Rentnern gab es mit 1 % (-3) das schwächs-
te Ergebnis.
Die Grünen konnten ihre besten Ergebnisse bei den Selbständigen mit 9 % und bei den Ange-
stellten mit 8 % erzielen; die niedrigsten Ergebnisse gab es bei den Rentnern und den Arbeitern
mit jeweils 3 %.
Die LINKE wurden vor allem von Arbeitslosen (41 %) und Rentnern (36 %) gewählt. Das
schwächste Ergebnis erzielte sie bei den Selbständigen mit 21 %.
Die AfD fand ihre Wähler vor allem bei den Arbeitern (16 %) und bei den Selbständigen (13 %);
die schlechtesten Ergebnisse gab es bei den Rentnern (7 %).
Stimmenabgabe in Bildungsgruppen
Die CDU erreichte ihren höchsten Wähleranteil in der Gruppe mit niedriger Bildung (36 %). Bei
den Personen mit mittlerem Bildungsniveau kam die CDU auf 35 %, bei den formal am höchsten
Gebildeten auf 30 %.
Die SPD erreichte ihren höchsten Anteil in der Gruppe mit niedriger Bildung mit 17 %. Bei den
formal höher Gebildeten kam die SPD auf 12 %, bei der Gruppe mit mittlerer Bildung auf 11 %.
Die FDP kam bei den höher Gebildeten auf 4 % (-6), bei der Gruppe mit formal niedrigem Bil-
dungsstand nur auf 1 % (-3). Bei den Personen mit mittlerer Bildung kam die FDP auf 2 % (-6).
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Die Grünen hatten den deutlich größten Zuspruch bei den formal höher Gebildeten (9 %). In der
Gruppe mit mittlerer Bildung kamen sie auf 4 %, in der Gruppe mit niedrigem Bildungsstand auf
1 %.
Die LINKE wurde zu 30 % von den formal höher Gebildeten gewählt, in der Gruppe mittlerer
Bildung kam sie auf 27 %, bei den Personen mit formal niedrigem Bildungsstand kam sie auf 28
%.
Die AfD kam in der Gruppe mittlerer Bildung auf 12 %; bei den Personen mit formal niedrigem
Bildungsstand kam sie auf 10 %, bei den formal höher Gebildeten auf 9 %.
Stimmenabgabe in Altersgruppen
Die CDU erzielte ihr bestes Ergebnis bei den über 60-Jährigen mit 36 %. Die jüngeren Wähler-
gruppen liegen unterdurchschnittlich; den geringsten Zuspruch fand die CDU bei den 18 bis 24-
Jährigen mit 23 %.
Die SPD hatte ihr bestes Ergebnis ebenfalls bei den über 60-Jährigen mit 15 %, ihr zweitbestes
bei den 45 bis 59-Jährigen mit 12 %.
Die FDP erreichte bei den ältesten und bei den jüngsten Wählern 2 %, bei den übrigen Alters-
gruppen 3 %.
Die Grünen erreichten bei den jüngeren Altersgruppen jeweils 9 %, bei den über 60-Jährigen
kamen sie nur auf 3 %.
Die LINKE erreichte bei den ältesten Wählergruppen ihre besten Ergebnisse, so bei den über 60-
Jährigen 34 % und bei den 45 bis 59-Jährigen 28 %; bei den übrigen Altersgruppen sinkt das
Wahlergebnis mit dem Lebensalter.
Auch die AfD wurde vor allem von Jüngeren gewählt. Sie kam bei den 18 bis 24-Jährigen auf 14
%, bei den 25 bis 34-Jährigen auf 15 %; bei den über 60-Jährigen wählten nur 7 % die AfD.
Stimmabgabe nach Geschlecht
Die CDU kam bei den Frauen auf 35 %, bei den Männern auf 32 %.
Die SPD erreichte bei den Frauen 13 % und bei den Männern 12 %.
6
Die FDP konnte bei den Frauen 2 % und bei den Männern 3 % der Stimmen auf sich vereinen;
dabei wurden bei den Frauen 5 Punkte und bei den Männern 6 Punkte verloren.
Die Grünen kamen bei den Frauen auf 7 % und bei den Männern auf 5 %.
Die LINKE wurde von Frauen und Männern zu jeweils 28 % gewählt.
Die Stimmen für die AfD kamen zu 9 % von Frauen und zu 13 % von Männern.
Bestimmungsgründe der Wahlentscheidung: Kompetenzen, Kandidaten und
Parteibindung
Auch bei dieser Wahl in Thüringen wurden von den Wählern Sachfragen in den Mittelpunkt ge-
stellt: 57 % (unv.) der Wählerinnen und Wähler gaben (laut Wahltagbefragung von Infratest
dimap) an, ihre Wahlentscheidung an den Lösungsvorschlägen der Parteien ausgerichtet zu ha-
ben. 19 % (+2) nannten die Bindung an die betreffende Partei als Grundlage der Wahlentschei-
dung, 21 % (unv.) die Person des Spitzenkandidaten oder der Spitzenkandidatin.
Die Ausrichtung an Sachfragen stand vor allem für die Wählerschaften von AfD (81 %) und
Linkspartei (63 %) im Mittelpunkt. Deutlich in minderer Zahl zu 2009 richteten sich die Wähler
der Grünen zu 58 % (-14) und die Wähler der FDP zu 55 % (-12) an Sachfragen aus.
Die Parteibindung als Grund für die Wahlentscheidung nannten bei den CDU- Wählern 26 %
(+3), bei den Wählern der FDP mit deutlicher Steigerung 26 % (+15), bei den Wählern der SPD
21 % (+3), bei den Wählern der Grünen 28 % (+15) und bei den Linke-Wählern 15 % (-1). Bei
den AfD-Wählern waren es nur 5 %.
Die Person des Spitzenkandidaten oder der Spitzenkandidatin wurde als Wahlmotiv bei den
CDU-Wählern von 27 % (-5) genannt; bei den SPD-Wählern war dieser Faktor ebenfalls für 27
% (+5) erheblich. Bei den Wählern der FDP hatte die Frage des Kandidaten für 20 % (+4) Bedeu-
tung, bei den Wählern der Linkspartei für 22 % (+6), bei den Wählern der Grünen für 14 % (+1),
bei den Wählern der AfD für 11 %.
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Wahlmotive: Kandidat, Sachfragen, Parteibindung Kandidat Sachfragen Bindung Gesamt 21 (unv) 57 (+1) 19 (+2) CDU 27 (-5) 42 (+2) 26 (+3) SPD 25 (+3) 49 (-4) 20 (+1) FDP 20 (+4) 55 (-12) 26 (+15) GRÜNE 14 (+1) 58 (-14) 28 (+15) LINKE 22 (+6) 63 (-2) 15 (+1) AfD 11 81 5
Darüber hinaus hat Infratest dimap abgefragt, ob die Stimmabgabe aus Überzeugung oder aus
Enttäuschung erfolgte.
In der Gesamt-Wählerschaft gaben 59 % an, aus Überzeugung abgestimmt zu haben; 34 %
nannten die Enttäuschung über andere Parteien als Wahlgrund. Deutlich überdurchschnittlich
häufig (72 %) nannten die CDU-Wähler Überzeugung als Wahlgrund, nur zu 21 % Enttäu-
schung. Bei den Wählern der Grünen nannten 64 % Überzeugung und 30 % Enttäuschung als
Wahlgrund, bei den SPD-Wählern stand für 61 % Überzeugung und für 31 % Enttäuschung im
Vordergrund. Die Wähler der FDP nannten zu 56 % Überzeugung und zu 39 % Enttäuschung, die
der Linkspartei zu 56 % Überzeugung und zu 38 % Enttäuschung. Eher untypisch sind auch hier
die Wähler der AfD: Sie nannten zu 37 % Überzeugung und zu 57 % Enttäuschung über andere
Parteien als Motivation.
Zeitpunkt der Wahlentscheidung
Bei den Antworten auf die Frage, wann die Wähler sich zur jeweiligen Stimmabgabe entschieden
hätten, gaben in der Gesamt-Wählerschaft 16 % (-4) an, dass sie sich erst am Wahltag ent-
schieden hätten, die jeweilige Partei zu wählen; dass sie sich in den letzten Tagen vor der Wahl
entschieden hätten, sagten 17 % (-1). Die Mehrzahl der Wähler hatte die Entscheidung jedoch
vor längerer Frist getroffen: Dass sie sich in den letzten Wochen entschieden hätten, sagten 19
% (+1); dass sie ihre Entscheidung bereits vor längerer Zeit getroffen hätten, sagten 31 % (+2).
Dass sie immer die gleiche Partei wählten, sagten 15 % (+2).
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Bei den Parteiwählern zeigen sich zum Teil Unterschiede: die Wähler der Grünen und der FDP
legten sich eher spät fest, während die Wähler von CDU und Linken sich bereits länger entschie-
den hatten:
Zeitpunkt Alle CDU SPD FDP GRÜNE LINKE AfD
Am Wahltag 16 (-4) 16 (-2) 18 (-5) 23 (+1) 16 (-8) 13 (-4) 15
In den letzten Tagen vor der Wahl
17 (-1) 16 (unv.) 17 (-6) 20 (-4) 24 (+3) 14 (unv.) 20
In den letzten Wochen 19 (+1) 15 (-1) 22 (+2) 26 (+4) 19 (-4) 17 (+2) 29
Vor längerer Zeit 31 (+2) 31 (+4) 26 (+6) 16 (-8) 26 (+2) 37 (-2) 33
Wähle immer gleich 15 (+2) 19 (+1) 14 (+2) 15 (+9) 15 (+7) 17 (+3) 2
Wählerwanderungsbilanz: Wähleraustausch zwischen den Parteien
Zur Wählerwanderung in Thüringen gab es laut Infratest dimap folgende Erkenntnisse:
Die CDU verlor insgesamt rund -14.000 Stimmen im Vergleich zu 2009. Sie gewann von der FDP
13.000 Wählerstimmen hinzu, von der SPD kamen 4.000 ehemalige Wähler. An die AfD gingen -
18.000 Wähler verloren, an die Linke -3.000. Aufgrund des Generationenwechsels zwischen
Erstwählern und Verstorbenen verlor sie massiv, nämlich -22.000 Wählerstimmen. Aus dem La-
ger der Nichtwähler gewann die CDU 5.000 Wähler, ebenso profitierte sie von nach Thüringen
Zugezogenen (+7.000).
Die Linke verlor insgesamt rund -22.000 Stimmen. Zuströme erfolgten im Saldo von der SPD
(+27.000), von der FDP (+4.000), von den Grünen (+4.000) und von der CDU (3.000). Verloren
hat die Linkspartei vor allem an die AfD (-16.000), aber auch an „andere“ Parteien (-3.000). An
das Nichtwählerlager gingen -11.000 Wähler verloren; im Zuge des Generationenwechsels -
21.000 und bei den Zu- und Fortgezogenen -9.000.
Die SPD verlor insgesamt -79.000 Stimmen. Dabei gingen -27.000 Stimmen an die Linke verlo-
ren, -12.000 an die AfD, -5.000 an die Grünen, , -4.000 an die CDU und -1.000 an andere Par-
teien; einen schwachen Zugewinn gab es von der FDP (+1.000). An die Nichtwähler gingen -
12.000 Wähler verloren, infolge des Generationenwechsels -15.000 und im Zuge von Zu- und
Fortzügen -4.000.
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Die FDP hat im Vergleich zu 2009 in Thüringen insgesamt rund -58.000 Wähler verloren, und
dies vor allem im Austausch mit anderen Parteien und an die Nichtwähler. Hierbei gingen spezi-
ell an die CDU (-13.000), an die Nichtwähler (-18.000) sowie an die AfD (-11.000) Stimmen
verloren; an die Linke gingen -4.000, an die SPD gingen -1.000 Wähler verloren. Darüber hinaus
verlor die FDP durch Fortzug (-6.000) und durch den Generationenwechsel (-4.000).
Die Grünen verloren insgesamt -13.000 Wählerstimmen. Im Austausch mit den anderen Parteien
verloren sie vor allem an die Linke (-4.000), an andere Parteien (-3.000) sowie an die AfD (-
1.000). Zugewinne erzielten sie durch ehemalige SPD-Wähler (+5.000). An das Nichtwähler-
Lager (-4.000), im Rahmen des Generationenwechsels (-2.000) und im Zuge von Zu- und Fortzü-
gen (-4.000) gingen Stimmen verloren.
Die AfD konnte insgesamt 99.000 Wähler neu für sich gewinnen. Im Austausch mit anderen
Parteien gelang ihr dies vor allem bei „anderen“ Parteien (+23.000), bei der CDU (+18.000), bei
der Linkspartei (+16.000), bei der SPD (+12.000) und bei der FDP (+11.000), in geringerem Um-
fang bei den Grünen (+1.000). Darüber hinaus gewann die AfD aus dem Nichtwählerlager
(+12.000), durch Zuzug (+2.000) sowie durch den Generationenwechsel (+4.000) Stimmen hin-
zu.
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Gründe für den Wahlausgang und das Abschneiden der FDP
Bei der Landtagswahl in Thüringen 2014 war eine Wechselstimmung in Bezug auf die im Lande
führende CDU im Ansatz zu erkennen. So votierten in der Wahltagbefragung von Infratest dimap
nur 47 % dafür, dass die CDU weiterhin die Regierung führen solle; 38 % wollten diese Rolle an
die Linkspartei geben.
Mit der Arbeit der Landesregierung war eine Mehrheit (wenn auch in gesunkener Zahl) unzufrie-
den: 46 % (+6 zu August 2009) äußerten sich sehr zufrieden bzw. zufrieden, 51 % (-7) weniger
zufrieden bzw. gar nicht zufrieden.
Diese geäußerte Unzufriedenheit bezog sich auf beide Koalitionspartner: Mit der Arbeit der CDU
zeigten sich 43 % der Befragten sehr zufrieden oder zufrieden, 52 % weniger bzw. gar nicht
zufrieden. Mit der Arbeit der SPD in der Regierung äußerten sich 38 % insgesamt zufrieden,
während 55% weniger oder gar nicht zufrieden waren.
In Thüringen gab es eine relativ schlechte Bewertung der amtierenden Ministerpräsidentin:
Christine Lieberknecht wurde von 49 % als eine gute Ministerpräsidentin angesehen; 41 % hiel-
ten sie für keine gute Ministerpräsidentin.
Auch die Wahl in Thüringen stand vor dem Hintergrund einer deutlich gestiegenen positiven
Einschätzung der wirtschaftlichen Lage, die von 67 % (+36 zu 2009) als sehr gut bzw. gut be-
wertet wurde, von 31 % (-36) als weniger gut bzw. schlecht. Auch die eigene wirtschaftliche
Lage wird sehr positiv gesehen und von 71 % als sehr gut bzw. gut bewertet, von 29 % als we-
niger gut bzw. schlecht.
Dementsprechend sieht sich auch in Thüringen eine deutliche Mehrheit von 60 % „eher auf der
Gewinnerseite“ der gesellschaftlichen Entwicklung; 25 % sehen sich „eher auf der Verlierersei-
te“.
Als wahlentscheidende Themen wurden in Brandenburg genannt:
• Bildung/ Schule/ Ausbildung von 25 %;
• Wirtschaftspolitik von 19 %;
• Arbeitsmarkt / Löhne von 18 %;
• Familienpolitik/ Kinderbetreuung von 17 %;
• Sozialpolitik/ Soziale Gerechtigkeit von 15 %;
• Rentenpolitik/ Altersvorsorge von 7 %;
• Umwelt-/ Energiepolitik von 5 %;
11
• Außenpolitik/ Friedenssicherung von 4 %;
• Ausländer/ Zuwanderung/ Integration von 4 %;
• Gesundheits-/ Pflegepolitik von 4 %.
• Infrastruktur/ Entwicklung ländlicher Raum von 4 %.
Bei der Frage der Parteikompetenzen in mehreren Politikfeldern ergaben sich folgende Wertun-
gen (in Klammern Vergleichswerte zu September 2009):
CDU Linke SPD Grüne FDP NPD AfD Keine/ k.Ang.
Wirtschaft in Thürin-gen voranbringen
50 (-8) 12 (-6) 19 (+1) 1 (-1) 2 (-6) 1 (-1) 1 12 (-8)
Arbeitsplätze sichern, neue schaffen
44(+10) 15 (+5) 21 (-1) 0 (-3) 2 (-2) 1 (-1) 1 14 (-11)
Verschuldung der öf-fentlichen Haushalte in den Griff bekommen
37(+12) 15 (+9) 17 (+2) 1 (-1) 1 (-6) 1 (unv) 24 (-18)
Kriminalität und Ver-brechen in Thüringen-bekämpfen
34 (-11) 13 (+6) 17 (+2) 1 (unv) 0 (-2) 4 2 25 (-3)
Eine gute Schul- und Bildungspolitik betrei-ben
26 (-2) 24 (-1) 29 (+6) 3 (-2) 1 (-2) 1 (unv) 2 11 (-3)
Für gute Familienpoli-tik/ Kinderbetreuung sorgen
23 (-2) 30 (+3) 26 (+1) 4 (-1) 1 (-1) 2 (+1) 2 7 (-7)
Eine gute Ausländer- und Integrationspolitik betreiben
22 (-3) 25(+10) 21 (-3) 7 (-3) 1 (-1) 2 (-1) 3 16 (-4)
Für soziale Gerechtig-keit sorgen
18 (+2) 34 (+4) 30 (+2) 2 (-2) 1 (-3) 1 (unv) 3 8 (-8)
Gute Umweltpolitik betreiben
15 (+1) 12 (+7) 11 (+2) 49 (-5) 0 (-1) 0 (-1) 1 9 (-7)
Wichtigste Probleme Thüringens lösen
34(unv) 19 (+8) 19 (-2) 1 (-1) 1 (-3) 1 (unv) 1 20 (-6)
Die in der Vorwahlumfrage von Infratest dimap erfragten Aussagen zu den einzelnen Parteien 1liefern einige Erkenntnisse zu deren letztendlichem Abschneiden bei diesen Wahlen:
Ähnlich wie am gleichen Wahltag in Brandenburg, wird auch die CDU in Thüringen durchaus
kritisch gesehen. Deutlich mehrheitliche Zustimmung findet mit 66 % nur die Aussage "Angela
Merkel hat dafür gesorgt, dass es den Deutschen trotz der Krisen gut geht"; 54 % stimmen der
Aussage zu "Die CDU versteht am meisten von der Wirtschaft", ebenfalls 54 % sagen „Die CDU
ist die Partei, die Thüringen nach vorne gebracht hat“. Allerdings sagen 71 % "Ministerpräsiden-
1 Aussagen zur FDP haben nach Auskunft von Infratest dimap in die Fragebögen der Vorwahlerhebungen dies-mal keinen Eingang gefunden.
12
tin Lieberknecht hat durch die Skandale Glaubwürdigkeit verloren"; 64 % sagen "Bei der CDU
werden die Interessen der Arbeitnehmer nicht ausreichend berücksichtigt", 55 % stimmen der
Aussage zu "Die CDU hat bei der Wahl wegen der Skandale einen Denkzettel verdient“; 38 %
stimmen der Aussage zu "Die CDU hat zu viele ihrer konservativen Positionen aufgegeben" - und
wie in Brandenburg stimmen auch in Thüringen 63 % der Aussage zu "Die CDU sollte die AfD
nicht einfach ausgrenzen, sondern ganz normale Gespräche mit ihr führen".
Die Linke auch in Thüringen das Image einer Oppositionspartei: 83 % stimmen der Aussage zu
"Die Linke löst zwar keine Probleme, nennt die Dinge aber wenigstens beim Namen". Dazu
kommt auch hier eine starke Positionierung als Partei der sozialen Gerechtigkeit: 63 % stimmen
der Aussage zu "Die Linke ist die Partei, die sich am stärksten um sozialen Ausgleich bemüht".
Hinzu tritt ein starker Imagefaktor als Ost-Partei: 61 % stimmen der Aussage zu "Die Linke ist
die Partei, die sich am ehesten um die Probleme in Ost-Deutschland kümmert". 49 % stimmen
der Aussage zu "Es ist an der Zeit, dass die Linke auch mal einen Ministerpräsidenten stellt“.
Dem gegenüber steht die mehrheitliche Einschätzung von 64 % der Befragten, die der Aussage
zustimmen "Der Linken fehlt neben Bodo Ramelow überzeugendes Personal"; mit den sehr nega-
tiven Aussagen "Wenn die Linke die Regierung führt, ist der Wohlstand in Thüringen in Gefahr"
oder "Ich mache mir Sorgen um unsere Demokratie, wenn die Linke eine Landesregierung führt"
stimmen allerdings nur 35 beziehungsweise 28 % zu.
Bezüglich der SPD sagen 76 % "Ich fände es gut, wenn die SPD in Thüringen weiterhin an der
Regierung beteiligt wäre"; 64 % stimmen der Aussage zu "Die SPD ist mit der Durchsetzung des
Mindestlohns wieder glaubwürdiger geworden"; 68 % sagen allerdings "Der SPD in Thüringen
fehlt überzeugendes Führungspersonal", und 57 % sagen "Die SPD hat mit Hartz IV ihre sozial-
demokratischen Prinzipien aufgegeben". 54 % stimmen der Aussage zu "Die SPD ist keine Partei
mehr für die kleinen Leute"; nur ein Drittel, nämlich 32 % stimmt der Aussage zu "Die SPD ist
die Partei, die sich am stärksten um sozialen Ausgleich bemüht".
Auch die Grünen werden kritisch gesehen. Mehrheitlich wird dabei mit 71 % nur der Aussage
zugestimmt "Die Grünen kümmern sich um Themen, die andere Parteien vernachlässigen". Der
Aussage "Die Grünen sind die einzige Partei in Brandenburg, die auch die Umwelt und nicht nur
wirtschaftliche Interessen im Blick haben" stimmen 42 % zu; 46 % sagen „Ich fände es gut,
wenn die Grünen in Thüringen an der Regierung beteiligt wären“. Negative Aussagen finden
dagegen wesentlich häufiger mehrheitliche Zustimmung: 75 % stimmen der Aussage zu "Den
Grünen fehlt überzeugendes Führungspersonal"; 66 % sagen "Bei den Grünen weiß man nicht
mehr genau, wofür sie stehen“, und 60 % stimmen der Aussage zu stimmen der Aussage zu "Die
13
Grünen sind heute nicht mehr so wichtig, weil sich auch die anderen Parteien um Umwelt-und
Klimaschutz kümmern".
Bezüglich der AfD werden auch in Thüringen, wie in Brandenburg, nur zwei positive Aussagen
mehrheitlich geteilt: 61 % der Befragten stimmen der Aussage zu "Es geschieht den anderen
Parteien recht, dass die AfD den Politikbetrieb aufmischt"; 57 % stimmen der Aussage zu "Die
AfD löst zwar keine Probleme, nennt die Dinge aber wenigstens beim Namen". 43 % stimmen
der Aussage zu "Ich finde es gut, dass die AfD im Wahlkampf viele gute Dinge benennt, die es in
der DDR gab", 42 % sagen "Ich fände es gut, wenn die AfD im Landtag vertreten wäre". 36 %
stimmen der Aussage zu "Die AfD ist eine gute Alternative für alle, die sich bei der CDU nicht
mehr aufgehoben fühlen".
14
Landtagswahl 2014 in Thüringen - vorläufiges Ergebnis Wahlkreise - Landesstimme - Stimmenanteile WkrNr. Wahlkreisname Wbt. % CDU LINKE SPD FDP GRÜNE AfD
001 Eichsfeld I 55,7 54,9 13,9 7,3 2,2 4,3 9,0
002 Eichsfeld II 54,0 52,2 16,7 9,2 2,2 3,6 8,5
003 Nordhausen I 50,9 31,2 31,3 14,1 3,7 4,0 8,6
004 Nordhausen II 45,6 26,8 34,9 14,6 2,6 6,1 8,5
005 Wartburgkreis I 49,4 42,2 24,6 12,3 1,7 3,7 7,9
006 Wartburgkreis II / Eisenach 52,6 31,2 29,9 12,5 2,1 6,4 8,0
007 Wartburgkreis III 53,7 33,9 27,7 13,9 2,3 4,6 9,0
008 Unstrut-Hainich-Kreis I 49,1 34,7 24,4 15,1 2,5 5,0 11,6
009 Unstrut-Hainich-Kreis II 50,8 32,3 27,8 14,2 2,9 4,3 10,6
010 Kyffhäuserkreis I 51,8 28,9 30,3 16,5 2,4 3,7 9,8
011 Kyffhäuserkreis II 48,8 30,5 31,1 16,2 2,0 3,1 9,0
012 Schmalkalden-Meiningen I 56,6 35,1 25,8 15,1 1,9 5,1 9,6
013 Schmalkalden-Meiningen II 52,2 36,4 26,0 13,6 2,5 4,1 9,6
014 Gotha I 52,8 33,7 25,5 14,0 2,5 4,5 12,2
015 Gotha II 48,6 27,6 28,1 18,8 2,0 4,7 10,4
016 Sömmerda I / Gotha III 55,7 35,0 25,3 12,5 2,9 4,8 11,7
017 Sömmerda II 51,2 34,1 27,8 10,5 3,3 4,1 10,0
018 Hildburghausen I / Schmal-kalden-Meiningen III
50,5 37,2 27,6 11,7 1,4 3,9 10,9
019 Sonneberg I 46,6 37,6 29,9 10,8 1,6 3,6 11,3
020 Hildburghausen II / Sonne-berg II
50,4 37,6 29,9 12,5 1,9 3,3 8,8
021 Suhl / Schmalkalden-Meiningen IV
51,7 28,5 35,7 10,7 1,7 4,6 10,7
022 Ilm-Kreis I 55,1 31,7 31,1 10,8 2,2 5,8 10,6
023 Ilm-Kreis II 55,4 28,4 28,9 12,1 2,5 5,1 15,2
024 Erfurt I 51,0 26,6 34,2 14,5 2,3 4,8 10,6
025 Erfurt II 54,8 26,1 30,4 14,1 2,8 11,1 9,3
026 Erfurt III 57,4 28,0 25,8 13,4 3,3 13,3 9,2
027 Erfurt IV 54,6 24,9 35,7 13,9 2,6 7,3 9,4
028 Saalfeld-Rudolstadt I 51,2 31,3 30,1 11,6 2,7 4,1 12,3
029 Saalfeld-Rudolstadt II 49,4 31,7 28,4 12,9 2,5 4,4 12,6
030 Weimarer Land I / Saalfeld-Rudolstadt III
59,8 35,9 25,6 10,5 2,7 5,7 11,5
031 Weimar I/ Weimarer Land II 54,7 40,3 23,5 11,3 2,5 4,8 10,0
032 Weimar II 55,4 29,0 27,9 11,9 3,2 14,4 7,4
033 Saale-Orla-Kreis I 56,4 37,6 28,6 10,4 2,4 3,4 12,1
034 Saale-Orla-Kreis II 53,3 34,7 29,4 11,0 2,0 4,1 12,2
15
035 Saale-Holzland-Kreis I 59,2 35,9 28,5 9,0 3,0 5,0 12,2
036 Saale-Holzland-Kreis II 55,7 34,9 27,5 9,6 2,4 5,0 14,2
037 Jena I 57,3 26,1 29,3 12,3 3,9 15,3 7,2
038 Jena II 56,0 27,1 31,6 11,9 3,6 11,4 9,2
039 Greiz I 54,5 35,3 26,4 11,5 3,0 4,0 14,0
040 Greiz II 55,8 34,8 24,9 15,2 2,4 3,5 12,7
041 Gera I 48,5 29,5 34,4 9,3 2,3 5,3 13,9
042 Gera II 46,3 28,0 36,9 10,1 1,8 3,9 13,6
043 Altenburger Land I 49,1 34,7 27,8 12,5 2,1 3,2 12,0
044 Altenburger Land II 44,8 36,5 31,2 11,4 1,3 3,4 9,9
16
Landtagswahlen in Thüringen seit 1990
Jahr WBT Anteile der Landesstimmen in %
in % CDU SPD FDP GRÜNE PDS / LINKE
REP AfD SON
1990 71,8 45,4 22,8 9,3 6,5 9,7 0,8 5,61)
1994 74,8 42,6 29,6 3,2 4,5 16,6 1,3 2,3
1999 59,9 51,0 18,5 1,1 1,9 21,4 0,8 5,32)
2004 54,0 43,0 14,5 3,6 4,5 26,1 2,0 6,3
2009 56,2 31,2 18,5 7,6 6,2 27,4 0,4 7,6 3)
2014 52,7 33,5 12,4 2,5 5,7 28,2 0,2 10,6 7,0 4) 1) davon DSU 3,3 2) davon DVU 3,1; NPD 0,2 3) davon NPD 4,3; Freie Wähler Thüringen 3,9 4) davon NPD 3,6, Freie Wähler 1,7
Sitzverteilung im Landtag von Thüringen seit 1990 Jahr
Insgesamt CDU SPD PDS / LINKE
FDP GRÜNE AfD
1990 89* 44 21 9 9 6
1994 88 42 29 17 - -
1999 88 49 18 21 - -
2004 88 45 15 28 - -
2009 88 30 18 27 7 6
2014 91 34 12 28 - 6 11
* Einschließlich ein Überhangmandat der CDU Bundestagswahlen in Thüringen seit 1990 Jahr WBT Anteile der Zweitstimmen in %
in % CDU SPD FDP GRÜNE PDS / LINKE
REP AfD SON
1990 76,3 45,2 21,9 14,6 6,1 8,3 1,2 - 2,7
1994 74,9 41,0 30,2 4,1 4,9 17,2 1,4 - 1,1
1998 82,3 28,9 34,5 3,4 3,9 21,2 1,6 - 6,51)
2002 74,8 29,4 39,9 5,9 4,3 17,0 0,8 - 2,72)
2005 75,5 25,7 29,8 7,9 4,8 26,1 0,7 - 5,0 3)
2009 65,2 31,2 17,6 9,8 6,0 28,8 0,4 - 6,3 4)
2013 68,2 38,8 16,1 2,6 4,9 23,4 0,2 6,2 7,7 5) 1) davon DVU 2,9; Pro DM 1,98 2) davon Schill 1,3 3) davon NPD 3,7 4) davon NPD 3,2; PIRATEN 2,5 5) davon NPD 3,2; PIRATEN 2,4; FREIE WÄHLER 1,4
17
Europawahlen in Thüringen seit 1994 Jahr WBT Parteianteile in %
in % CDU SPD FDP GRÜNE PDS / LINKE
REP AfD SON
1994 71,9 35,8 26,0 4,3 6,0 16,9 2,9 - 8,1
1999 58,3 42,4 25,6 2,1 2,3 20,6 1,9 - 5,0
2004 53,9 37,9 15,5 4,2 5,5 25,3 2,2 - 9,4
.2009 53,0 31,1 15,7 8,2 5,8 23,8 2,2 - 13,2
.2014 51,6 31,8 18,4 2,1 5,0 22,5 0,6 7,4 12,2 1)
1) davon NPD 3,4; FREIE WÄHLER 1,8; FAMILIE 1,7; Tierschutz 1,4; PIRATEN 1,4
Kommunalwahlen1) in Thüringen seit 1990 Jahr WBT Parteianteile in %
in % CDU SPD FDP GRÜNE PDS / LINKE
REP SON
1990 78,6 41,9 19,6 7,7 6,6 10,5 - 13,7
1994 72,5 37,1 26,1 6,2 6,4 15,7 - 8,5
1999 58,1 42,4 24,5 4,3 2,5 17,9 - 8,4
.2004 50,6 40,9 15,6 4,7 3,5 24,6 10,7
.2009 53,2 33,3 20,3 7,4 4,5 20,7 13,8
2014 51,4 35,0 18,3 3,4 5,0 21,9 16,4 1) Stadtratswahlen in den kreisfreien Städten und Kreistagswahlen
18
Ergebnis der Landtagswahl in Thüringen am 14. September 2014
Höchste/niedrigste Anteile in den Wahlkreisen Partei
Anteile in %
Wahlkreis
CDU
Höchster Anteil 54,9 601 Eichsfeld I
Niedrigster Anteil 24,9 627 Erfurt IV
SPD
Höchster Anteil 18,8 615 Gotha II
Niedrigster Anteil 7,3 601 Eichsfeld I
FDP
Höchster Anteil 3,9 637 Jena I
Niedrigster Anteil 1,3 644 Altenburger Land I
GRÜNE
Höchster Anteil 15,3 637 Jena I
Niedrigster Anteil 3,1 611 Kyffhäuserkreis II
LINKE
Höchster Anteil 36,9 642 Gera II
Niedrigster Anteil 13,9 601 Eichsfeld I
AfD
Höchster Anteil 15,2 623 Ilm-Kreis II
Niedrigster Anteil 7,2 637 Jena I
WAHLBETEILIGUNG
Höchster Anteil 59,8 630 Weimarer Land II
Niedrigster Anteil 44,8 644 Altenburger Land II
19
Ergebnis der Landtagswahl in Thüringen am 14. September 2014
Gewinne/Verluste in den Wahlkreisen
Partei
Veränd. 14 – 09 in %-Pkt.
Wahlkreis Anteile in %
CDU
Höchster Gewinn 7,7 631 Weimar I / Weimarer Land II
40,3
Höchster Verlust -1,1 604 Nordhausen II 26,8
SPD
Niedrigster Verlust -2,6 605 Wartburgkreis I 12,3
Höchster Verlust -10,9 638 Jena II 11,9
FDP
Niedrigster Verlust -3,8 607 Wartburgkreis III 2,3
Höchster Verlust -6,7 609 Unstrut-Hainich-Kreis II 2,9
GRÜNE
Höchster Gewinn 0,2 619 Sonneberg 1 3,6
Höchster Verlust -1,4 623 Ilm-Kreis II 5,1
LINKE
Höchster Gewinn 4,5 604 Nordhausen II 34,9
Höchster Verlust -3,6 618 Hildburghausen I 27,6
AfD
Höchster Gewinn 15,2 623 Ilm-Kreis II 15,2
Niedrigster Gewinn 7,2 637 Jena I 7,2
WAHLBETEILIGUNG
Höchste Zunahme 2,9 612 Schmalkalden -Meiningen I
56,6
Höchster Rückgang -9,9 601 Eichsfeld I 55,7
20
Wahltagbefragung zur Landtagswahl in Thüringen 2014 (Infratest dimap)
Zeilen-Prozentwerte CDU SPD FDP GRÜNE LINKE AfD
Geschlecht
weiblich 35 13 2 7 28 9
männlich 32 12 3 5 28 13
Alter
18 -24 Jahre 23 10 2 9 19 14
25 – 34 Jahre 29 9 3 9 20 15
35 – 44 Jahre 34 9 3 9 21 13
45 – 59 Jahre 34 12 3 6 28 12
60 + älter 36 15 2 3 34 7
Berufsgruppe
Arbeiter 28 12 2 3 27 16
Angestellte 35 11 3 8 24 11
Beamte 48 6 2 5 21 12
Selbständige 44 4 5 9 15 13
Rentner 34 16 1 3 36 7
Arbeitslose 13 13 3 6 41 10
Bildung
hoch 30 12 4 9 30 9
mittel 35 11 2 4 27 12
niedrig 36 17 1 1 28 10
Eigene wirtschaftliche Lage
Zufrieden 36 13 3 6 27 11
Unzufrieden 22 11 2 5 35 12
GESAMT
21
Wahltagbefragung zur Landtagswahl in Thüringen 2014 (Infratest dimap)
Veränderungen zur vorherigen Wahl
Veränderungen zu 2009 in %-Pkt.
CDU SPD FDP GRÜNE LINKE AfD
Geschlecht
weiblich +2 -6 -5 0 +2 -
männlich +3 -6 -6 -1 -1 -
Alter
18 -24 Jahre -3 -7 -7 -1 -3 -
25 – 34 Jahre -2 -7 -7 0 0 -
35 – 44 Jahre +6 -7 -8 +1 -4 -
45 – 59 Jahre +5 -6 -6 0 -3 -
60 + älter -1 -6 -2 -1 +5 -
Berufsgruppe
Arbeiter -3 -4 -5 0 -3 -
Angestellte +6 -7 -7 -2 -1 -
Beamte +18 -16 -6 -9 +2 -
Selbständige +2 -6 -13 +2 0 -
Rentner 0 -7 -3 0 +5 -
Arbeitslose -12 +1 -4 +2 +7 -
Bildung
hoch +3 -7 -6 -2 +2 -
mittel +5 -6 -6 +1 -1 -
niedrig -4 -2 -3 -2 +3 -
GESAMT +2,2 -6,1 -5,2 -0,5 +0,8 +10,6
22
Landtags- und Kommunalwahlen in den Bundesländern 2007 – 2014 Wahltermin Bundesland WBT
in % CDU/ CSU
SPD FDP GRÜNE PDS/ LINKE
PIR. NPD AfD SON
Landtagswahlen 28.09.08 Bayern 57,9 43,4 18,6 8,0 9,4 4,3 - - 11,2
18.01.09 Hessen 61,0 37,2 23,7 16,2 13,7 5,4 - - 3,8
30.08.09 Saarland 67,6 34,5 24,5 9,2 5,9 21,3 - 1,5 - 3,0
30.08.09 Sachsen 52,2 40,2 10,4 10,0 6,4 20,6 - 5,6 - 6,8
30.08.09 Thüringen 56,2 31,2 18,5 7,6 6,2 27,4 - 4,3 - 4,7
27.09.09 Brandenburg 67,5 19,8 33,0 7,2 5,6 27,2 - 2,5 - 3,5
27.09.09 Schleswig-Holstein 73,5 31,5 25,4 14,9 12,4 6,0 - 0,9 - 8,8
09.05.10 Nordrhein-Westfalen
59,3 34,6 34,5 6,7 12,1 5,6 - 0,7 - 5,7
20.02.11 Hamburg 57,0 21,9 48,3 6,7 11,2 6,4 - 0,9 - 4,7
20.03.11 Sachsen-Anhalt 51,2 32,5 21,5 3,8 7,1 23,7 -- 4,6 - 6,8
27.03.11 Baden-Württemberg
66,2 39,0 23,1 5,3 24,2 2,8 - 1,0 - 4,5
27.03.11 Rheinland-Pfalz 61,8 35,2 35,7 4,2 15,4 3,0 - 1,1 - 5,3
22.05.11 Bremen 55,5 20,4 38,6 2,4 22,5 5,6 - 1,6 - 9,0
04.09.11 Mecklenb.- Vorp. 51,4 23,1 35,7 2,8 8,4 18,4 - 6,0 - 5,7
18.09.11 Berlin 60,2 23,4 28,3 1,8 17,6 11,7 8,9 2,1 - 6,2
25.03.12 Saarland 61,6 35,2 30,6 1,2 5,0 16,1 7,4 1,2 - 3,2
06.05.12 Schleswig-Holstein 60,1 30,8 30,4 8,2 13,2 2,2 8,2 0,5 - 1,7
13.05.12 Nordrhein-Westf. 59,6 26,3 39,1 8,6 11,3 2,5 7,8 0,5 - 3,6
20.01.13 Niedersachsen 59,4 36,0 32,6 9,9 13,7 3,1 2,1 0,8 - 1,7
15.09.13 Bayern 63,9 47,7 20,6 3,3 8,6 2,1 2,0 0,6 - 6,0
22.09.13 Hessen 73,2 38,3 30,7 5,0 11,1 5,2 1,9 1,1 4,1 6,5
31.08.14 Sachsen 49,2 39,4 12,4 3,8 5,7 18,9 1,1 5,0 9,7 4,0
14.09.14 Brandenburg 47,9 23,0 31,9 1,5 6,2 18,6 1,5 2,2 12,2 2,9
14.09.2014 Thüringen 57,2 33,5 12,4 2,5 5,7 28,2 1,0 3,6 10,6 2,5
Kommunalwahlen
13.05.07 Bremen (Stadt) 58,6 25,7 37,1 5,5 17,4 8,8 - 5,6
13.05.07 Bremerhaven 51,5 23,7 33,6 9,6 12,6 6,1 - 14,3
25.05.08 Schleswig-Holstein 49,5 38,6 26,6 9,0 10,3 6,9 - 8,6
27.03.11 Hessen 45,8 33,7 31,5 3,9 18,3 2,7 - 0,4 9,4
22.05.11 Bremen (Stadt) 55,3 20,4 39,3 2,3 22,6 5,8 - 1,4 8,3
22.05.11 Bremerhaven 46,8 20,0 33,1 3,3 22,6 4,6 - 2,2 14,3
11.09.11 Niedersachsen 52,5 37,0 34,9 3,4 14,3 2,4 7,7
26.05.13 Schleswig-Holstein 46,7 38,9 29,8 5,0 13,7 2,5 1,6 0,1 8,5
16.03.14 Bayern 55,0 39,7 20,7 2,4 10,2 0,5 0,2 - 16,3
25.05.14 Baden-Württemberg
49,1 28,1 16,4 2,8 9,0 43,6
25.05.14 Brandenburg 46,3 24,8 24,5 4,0 6,2 20,2 0,5 2,2 17,6
25.05.14 Mecklenb.- Vorp. 46,5 33,0 18,9 3,3 5,8 19,7 0,6 3,2 15,5
25.05.14 Nordrhein-Westf. 50,0 38,0 31,0 4,8 11,7 4,6 1,7 0,2 8,0
25.05.14 Hamburg (BV) 40,9 24,8 35,2 3,9 18,2 10,2 2,7 0,3 4,7
25.05.14 Rheinland-Pfalz 55,6 38,6 29,8 4,1 9,5 3,2 0,4 0,2 14,2
25.05.14 Saarland 52,5 38,3 34,7 2,4 6,1 7,3 2,4 0,9 7,9
25.05.14 Sachsen 49,1 33,3 10,7 4,2 5,8 16,5 0,9 1,9 26,7
25.05.14 Sachsen-Anhalt 43,1 34,3 18,3 4,5 5,5 21,5 0,1 1,6 14,2
25.05.14 Thüringen 51,4 35,0 18,3 3,4 5,0 21,9 16,4