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1 BACHELORARBEIT [Titel der Bachelorarbeit] "Landnutzung, Landbedeckung und deren Veränderungsprozesse in der Region La Gamba (Puntarenas, Costa Rica)" [Verfasser] Florian Stender angestrebter akademischer Grad Bachelor of Science (BSc) La Gamba (Costa Rica), 2011 Studienkennzahl lt. Studienblatt: A 033 655 Studienrichtung lt. Studienblatt: Bachelorstudium Geographie Beurteilerin / Beurteiler: Univ.- Prof. Mag. Dr. Cyrus Samimi

Landnutzung, Landbedeckung und deren Veränderungsprozesse ... · 5 1. Zusammenfassungen Kurze Zusammenfassung der Arbeit in der Muttersprache des Autors (Deutsch), der international

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BACHELORARBEIT

[Titel der Bachelorarbeit]

"Landnutzung, Landbedeckung und deren Veränderungsprozesse in der Region La Gamba

(Puntarenas, Costa Rica)"

[Verfasser]

Florian Stender

angestrebter akademischer Grad

Bachelor of Science (BSc)

La Gamba (Costa Rica), 2011

Studienkennzahl lt. Studienblatt: A 033 655

Studienrichtung lt. Studienblatt: Bachelorstudium Geographie

Beurteilerin / Beurteiler: Univ.- Prof. Mag. Dr. Cyrus Samimi

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Inhaltsverzeichnis Vorwort ...........................................................................................................................................S. 04

1. Zusammenfassungen .............................................................................................................S. 04

1.1. Zusammenfassung auf Deutsch ..........................................................................S. 04

1.2. Resumen en Español ..............................................................................................S. 05

1.3. Summary in English ................................................................................................S. 06

2. Einleitung in die Thematik .....................................................................................................S. 08

3. Über Costa Rica .......................................................................................................................S. 09

3.1. Allgemeine Informationen .....................................................................................S. 09

3.2. Physisch-geographische Aspekte .......................................................................S. 10

3.2.1.Geologie und Topographie ..........................................................................S. 10

3.2.2. Klima .............................................................................................................S. 10

3.2.3. Böden ............................................................................................................S. 13

3.2.4. Vegetation ....................................................................................................S. 13

3.3. Humangeographische Aspekte ............................................................................S. 15

3.3.1. Kultur ............................................................................................................S. 15

3.3.2. Politik ............................................................................................................S. 16

3.3.2.1. Nationale Politik.............................................................................S. 16

3.3.2.2. Umweltpolitik..................................................................................S. 16

3.3.3. Wirtschaft .....................................................................................................S. 17

3.3.3.1. Volkswirtschaft...............................................................................S. 17

3.3.3.2. Die United Fruit Company..............................................................S. 17

4. Vorstellung des Untersuchungsgebietes ..........................................................................S. 18

4.1. Siedlungen / Siedlungsstruktur ...........................................................................S. 18

4.1.1. La Gamba ……………………………………….……………………...…………S. 18

4.1.2. Tropenstation La Gamba …………………………………………………..…..S. 18

4.1.3. Golfito ...........................................................................................................S. 19

4.2. Topographische Besonderheiten ........................................................................S. 19

4.3. Der Nationalpark Piedras Blancas .......................................................................S. 19

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5. Die grobe Kartierung ohne Feldarbeit ................................................................................S. 21

5.1. Vorarbeit .....................................................................................................................S. 21

5.1.1. Datengrundlage ...........................................................................................S. 21

5.1.2. Datenverarbeitung .......................................................................................S. 23

5.2. Klassifizierung ..........................................................................................................S. 26

5.3. Die Kartierung ...........................................................................................................S. 28

5.3.1. Methodik und Arbeitsprozess ....................................................................S. 28

5.3.2. Ergebnis .......................................................................................................S. 29

6. Die Untersuchung im Gelände .............................................................................................S. 33

6.1. Erste Schritte ............................................................................................................S. 33

6.2. Klassifizierung ..........................................................................................................S. 34

6.3. Methodik und Arbeitsprozess ..............................................................................S. 55

6.4. Ergebnis .....................................................................................................................S. 58

7. Interpretation der Kartierungen ...........................................................................................S. 64

7.1. Mehrwert der Feinkartierung (Vergleich zur Gro bkartierung )......................S. 64

7.2. Veränderungsprozesse der Landnutzung und Landb edeckung .................S. 67

7.3. Zentrale Erkenntnis und Ausblick .......................................................................S. 69

8. Abbildungsverzeichnis ...........................................................................................................S. 70

9. Literaturverzeichnis ................................................................................................................S. 78

9.1. Paper ...........................................................................................................................S. 78

9.2 Hardcopy .....................................................................................................................S. 78

9.3. Persönlicher Kontakt ..............................................................................................S. 80

9.4. Kartenmaterial ..........................................................................................................S. 80

9.5. Internet .......................................................................................................................S. 81

10. Danksagung ............................................................................................................................S. 82

11. Anhang .....................................................................................................................................S. 83

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Vorwort Im Rahmen eines Geographiestudiums an der Universität Wien ist eine Abschlussarbeit in Form einer Bachelorarbeit vorzulegen. Je nach Auslegung der Arbeit wird entweder ein Bachelor of Arts (BA) oder ein Bachelor of Science (BSc) angestrebt. Die vorliegende Arbeit zielt auf die Erlangung eines Bachelor of Science (BSc) ab. Da das Thema, solange es von einem Professor und vom Studienprogrammeiter abgesegnet ist, frei wählbar ist hat diese Arbeit eine geoökologische Thematik mit einem zusätzlichen Schwerpunkt auf der kartographischen Methodik der Erkenntnisgewinnung. Der Arbeitsprozess bestand aus ferndiagnotischer Vor- und Nachbereitung und praktischer Feldarbeit. Die Arbeit wurde zur Gänze aus eigener Kraft erstellt. Fremdes Gedankengut wurde stets als solches kenntlichgemacht. Die vorliegende Arbeit wurde in keiner Form zuvor einer anderen Prüfungsbehörde vorgelegt oder als wissenschaftliche Arbeit / Abschlussarbeit verwendet. La Gamba, den 20.03.2011 ___________________________ Ort, Datum Unterschrift

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1. Zusammenfassungen Kurze Zusammenfassung der Arbeit in der Muttersprache des Autors (Deutsch), der international Anerkannten Wissenschaftssprache Englisch und der Amtssprache Costa Ricas (Spanisch).

1.1. Zusammenfassung auf Deutsch In folgender Abschlussarbeit, zur Erlangung des akademischen Grades des "Bachelor of Science der Geographie", wird die Landnutzung und Landbedeckung eines ausgewählten Gebietes in Costa Rica thematisiert. Die Arbeit zeigt ein Dorf und dessen Umgebung in der, inzwischen aus dem weltwirtschaftlichen Fokus gerückten, Provinz Puntarenas. Dies macht sich durch eine massive Dynamik der Landnutzung bemerkbar. Im Untersuchungsprozess wurde unter Berücksichtigung der Standortfaktoren zunächst ein Blick auf die Region geworfen und grob kartiert. Im Folgenden wurde ein dynamischer Standort ausgewählt und einer Feinkartierung unterzogen. Schwerpunkte liegen hierbei auf der kartographischen Methodik und den geoökologischen Gegebenheiten und Prozessen. Bei der Erkenntnisgewinnung wurde so vorgegangen, dass zunächst eine adäquate, georeferenzierte kartographische Grundlage in Form einer Landsat-Satellitenaufnahme aus dem Jahre 2000 in ein GIS-Programm eingelesen wurde. Anhand dieser wurde eine Einteilung in Nutzungsklassen vorgenommen. Die fertige Karte wurde optisch aufbereitet und interpretiert Der nächste Schritt beinhaltete eine Geländebegehung von ausgewählten, repräsentativen Abschnitten des bereits kartierten Areals. Hierzu wurden Luftbilder, welche aus "Google Earth" entnommen wurden, herangezogen. Die einzelnen Luftbilder wurden zu einem Mosaik referenziert und dieses mit Hilfe der Landsat-Satellitenaufnahme georeferenziert. Durch eine detaillierte Kartierung in relevanten Gebieten mit erhöhter menschlicher Aktivität konnte die Klassifizierung verfeinert werden und Fehler und Ungenauigkeiten der Vorkartierung erkannt und erläutert werden. Neben einer präziseren und großmaßstäbigeren Kartierung wurden die Nutzungsklassen überprüft und weiter unterteilt. Im Großen und Ganzen konnte festgehalten werden, dass die erste Kartierung dem Maßstab entsprechend korrekt ist und um einen Überblick zu bekommen durchaus brauchbar ist. Dieser Erkenntnisprozess ist nun neben der Methodik der zweite Schwerpunkt der Arbeit. Im letzten Abschnitt wird mit Verweis auf ältere, bereits vorhandene Kartierungen der momentane Zustand hinterfragt und die Veränderungen innerhalb der letzen Jahre und Jahrzehnte beleuchtet. Als wichtigster Faktor wurde die Aufgabe der Bananenplantagen, einhergehend mit dem Abzug der „United Fruit Company (U.F.Co.)“, und die allmähliche Ablösung durch Ölpalmplantagen erkannt. Zu guter letzt werden die wichtigsten Erkenntnisse kurz zusammengefasst und ein Ausblick in die Zukunft gegeben.

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1.2. Resumen en Español En el siguiente trabajo de grado, para la obtención del titulo academico como Bachelor en Ciencias en Geografía, se expondran los temas de uso y la cobertura de tierra de una región en particular en Costa Rica. El trabajo muestra un pueblo y sus alrededores quienes son el foco de atención de una economia mundial, la provincia de Punatarenas. Esto se puede notar a traves de la dinamica masiva del uso de la tierra. En el proceso de evaluación, fueron tomados en cuenta los factores del lugar, generando la visión amplia de la Región, que luego a groso modo fue catografiada. Siguiendo el proceso, se seleccionaron lugares dinamicos que fueron sometidos a mapeo fino. Los puntos principales son la metodología de cartografia y las condiciones y procesos geo-ecologicos. Como proceso de reconocimiento, se llevo a cabo la adecuada georeferencia trabajando con un programa de SIG, utilizando material cartografico de la forma de una foto satelital “Landsat” del año 2000. Adicionalmente se agrego una leyenda que muestra las diferentes clases de uso del terreno. El mapa generado fue opticamante acondicionado e interpretado. El siguiente paso incluyo una inspección en campo de terrenos representativos escogidos de las area ya cartografiadas. Asi mismo fueron utilizadas fotografias aereas obtenidas de “Google Earth”, las cuales fueron unidas en un mosaico y georeferenciadas adecuadamente con ayuda de las fotos satelitales “Landsat”. Mediante la cartografia detallada de aquellos terrenos influenciados por actividades humanas se pudo dar una clasificación mas detallada corrigiendo y generando datos mas exactos del mapa anterior. Paralelo a la cartografia de precisión y a gran escala, se probaron a su vez las clases de uso de la tierra entre otras divisiones. En general, puede decirse que el primer mapa a escala es correcto y es útil para obtener una visión del terreno. Este proceso cognitivo es ahora junto a la metodología el segundo punto principal del trabajo. En el último segmento se referenciara el estado actual y los cambios llevados a cabo en los ultimos años tomando en cuenta levantamientos cartograficos anteriores. Como factor importante se reconoce el efecto que tiene en la región la retirada de la compañía “United Fruit Company (U.F.Co.)” con relación a las plantaciones de banano, que tuvo como consecuencia el cambio a las plantaciones de plama africana de aceite. Por último pero no menos importante, se resumiran los mas importantes resultados y se dara una perspectiva para el futuro.

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1.3. Summary in English In this following Bachelor thesis, aiming at the degree "Bachelor of Science of Geography", the thematic of landuse and landcoverage of a chosen district in Costa Rica will be discussed. The thesis shows a village and its surroundings in the province Puntarenas which left the focus of the global economical system. This draws attention through a massiv dynamic of the landuse. In the process of the examination a closer look has been set on the region and mapped on a high level of generalisation. Following a dynamic location has been chosen undergone a detailed mapping. Focus will be set on the cartographic methodology and the geoecological conditions and processes. Gaining knowledge has been achieved with the help of an adequat, georeferenced cartographic base in appearence of a Landsat-satellitephotography from the year 2000 that has been importet in a GIS-software. On the basis of that a classification of the landuse and landcoverage has been made and the categories have been roughly assigned to the chosen area. The product’s design has been improved and been interpreted. The next step contained practical fieldwork of well chosen, representative spot tests of the already mapped area. For this aerophotos, taken from "Google Earth", have been consulted. The single aerophotos have been referenced to a mosaic which has been georeferenced with the help of the Landsat-satellitephotography. Throughout a detailed mapping in relevant areas of heightened human activity the classification could be made refined and mistakes and inaccuracies of the premapping could be identified and explained. Beneath a more precise map on a larger scale the categories of landuse and landcover have been inspected and refined. All in all it emerged that the first mapping was in relation to the scale correct and for gaining an overview quite usable. This process of gaining knowledge is beneath the methodology the second important keynote of the work. In the last paragraph the current situation is questioned and the changes within the last years and decades are illuminated with the help of older already existing maps. As most important factor the closing of the banana plantation corresponding with the the retreat of the “United Fruit Company (U.F.Co.)” and the gradual takeover by the oilpalm has been recognized. Finishing the most important keynotes are abstracted and the future opotunities are revealed.

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2. Einleitung in die Thematik Der Titel der Arbeit lautet "Landnutzung, Landbedeckung und deren Veränderungsprozesse in der Region La Gamba (Puntarenas, Costa Rica) und deren Umgebung". Dabei wird die Arbeit zwei Hauptblöcke beinhalten. Einen ferndiagnotischen Teil und einen Teil mit Geländearbeit. Nach dem Abschluss der Datenerhebungen wurde ein Vergleich gezogen und die Ergebnisse der Vorarbeit mit Hilfe der praktisch erarbeiteten Erkenntnisse modifiziert und korrigiert. Konkret bedeutet dies nun die Wahl eines bestimmten Gebietes. Über jenes wurden möglichst umfassende Informationen und Daten gesammelt. Zur genaueren Betrachtung wurde eine Landsat-Aufnahme aus dem Jahr 2000 hinzugezogen. Anhand des Satellitenbildes wurde das Gebiet in verschiedene Nutzungsklassen eingeteilt. Diese Klassifikation sollte nun als Kartierschlüssel dienen und anhand des Satellitenbildes wurde mit Hilfe des Geoinformationssystems ArcGIS 9.3.1 eine erste Nutzungskartierung vollzogen. Nun folgte eine detailliertere Kartierung ausgewählter Standorte im Gelände. Hierzu wurden Luftbilder herangezogen. Mittels dieser Aufnahmen wurde die Landnutzung im Gelände erfasst. Im Laufe dieser Kartierung stellte sich heraus, dass die Klassifikation an die tatsächlichen Gegebenheiten angepasst werden musste. Es folgte eine erneute digitale Nutzungskartierung mittels ArcGIS 9.3.1. Nun konnten beide Nutzungskartierungen miteinander verglichen werden und Unterschiede identifiziert und erläutert werden. Als Untersuchungsgebiet wurde die Golfo Dulce Region, bzw. das Dorf La Gamba und die umliegenden Gebiete ausgewählt. Die Region befindet sich im Südwesten Costa Ricas (Provinz Puntarenas), am Rande und im Nationalpark "Piedras Blancas".

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3. Über Costa Rica Für das Verständnis räumlicher und zeitlicher Phänomene ist ein Grundverständnis für die vorhandenen Faktoren unbedingt erforderlich. Jene Faktoren werden in diesem Kapitel näher beleuchtet.

3.1 Allgemeine Informationen Costa Rica liegt in Zentralamerika. Mit einer Fläche von 51 100 km² und einer Bevölkerung von 3,9 Mio. Einwohnern (Kunth 2005, S. 228) ist es eines der kleinsten Zentralamerikas. Tabelle 1 soll dies anhand einiger Referenzgrößen verdeutlichen. Tabelle 1 - Costa Rica Flächenvergleich; Quelle: Kunth 2005, S. 228, 232, 251, 253 und http://www.puntarenas.com/puntarenas/, letzter Zugriff am 07.11.2010

Land Fläche in km² Einwohner in Mio. Costa Rica 51 100 3,9 Provinz Puntarenas 11 276 0,35 Nicaragua - größtes Land Zentralamerikas 121 000 6,6 El Salvador - kleinstes Land Zentralamerikas 21 041 5,3 Österreich - europäisches Vergleichsland 83 854 8,2 Auf Karte 1 sieht man eine Übersichtskarte von Costa Rica mit seinen angrenzenden Nachbarländern. Hellgrün hervorgehoben ist die Provinz Puntarenas, in welcher sich das gesamte Untersuchungsgebiet befindet. Die Gebiete um den "Golfo Dulce" sind in nochmals auf der Detailkarte (Karte 2) abgebildet. Für eine detailliertere Ansicht der Karten siehe Karten 1 und 2 im Anhang. Karte 1 – Costa Rica; Karte 2 – Golfo Dulce Region Quelle: http://www.naturalearthdata.com/ Quelle: http://www.naturalearthdata.com/ downloads/, letzter Zugriff am 05.10.2010; downloads/, letzter Zugriff am 05.10.2010; Eigene Bearbeitung Eigene Bearbeitung

3.2. Physisch- geographische Aspekte 3.2.1.Geologie und Topographie Costa Rica bildet eine schmalan der Subduktionszone der „Cordillera Central“. Dieses Gebirge zieht sich fast durch dashöchste Erhebung ist der „Cerro Chirripo“ mit 3819Aufgrund der steten Küstennähe mündeim Meer und erreichen nur in Ausnahmefällen eine Breite und ein Wasservolumen von größeren europäischen Flüssen. 3.2.2. Klima Trotz der relativ geringen Größe weist das Land viele unterschiedliche Klimate aufÄquatornähe weist das Land gleichin Karte 3 und Abbildung 1 dargelegt. geringen Breite des Landes, und im Landesinneren gelegenauf etwa 1150 m liegt (IGN 2007auf als die Küstenregionen. La Gambaliegt auf 70 m (Weissenhofer Rica weist somit ein, für die Tropen typisches, Tageszeitenklima auf. Karte 3 - Jahresdurchschnittstemperatur Costa Rica; Quelle: http://www.imn.ac.cr/mapa_clima/interactivo/index.html

geographische Aspekte .2.1.Geologie und Topographie

Costa Rica bildet eine schmale Stelle im Isthmus zwischen Nord- und Südamerika und liegt Karibischen-Platte und der Cocos-Platte. Wetterscheide ist die

ordillera Central“. Dieses Gebirge zieht sich fast durch das gesamte Binnenland. Die der „Cerro Chirripo“ mit 3819 m (Weissenhofer 1996, S. 4)

Aufgrund der steten Küstennähe münden die quantitativ ausgeprägten Flussnetze sehr rasch Meer und erreichen nur in Ausnahmefällen eine Breite und ein Wasservolumen von

größeren europäischen Flüssen.

eringen Größe weist das Land viele unterschiedliche Klimate aufÄquatornähe weist das Land gleichbleibend hohe Durchschnittstemperaturen auf. Die

1 dargelegt. Ein zusätzlicher Ausgleichsfaktor, aufgrund der ist der stets vorhandene Einfluss der beiden Ozeane.

gelegene Orte, wie beispielsweise die Hauptstadt San JoséIGN 2007), weisen eine deutlich niedrigere Durchschnittstemperatur

La Gamba ist Luftlinie nur wenige Kilometer vom Pazifik entfernt, 1996, S. 9) und erfährt ein Jahresmittel von über 28 C°.

Rica weist somit ein, für die Tropen typisches, Tageszeitenklima auf.

Jahresdurchschnittstemperatur Costa Rica; mapa_clima/interactivo/index.html, letzter Zugriff am

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und Südamerika und liegt Platte. Wetterscheide ist die

gesamte Binnenland. Die 1996, S. 4).

die quantitativ ausgeprägten Flussnetze sehr rasch Meer und erreichen nur in Ausnahmefällen eine Breite und ein Wasservolumen von

eringen Größe weist das Land viele unterschiedliche Klimate auf. Durch die bleibend hohe Durchschnittstemperaturen auf. Dies wird

Ein zusätzlicher Ausgleichsfaktor, aufgrund der der beiden Ozeane. Höher

die Hauptstadt San José, welche eine deutlich niedrigere Durchschnittstemperatur

Kilometer vom Pazifik entfernt, Jahresmittel von über 28 C°. Costa

etzter Zugriff am 20.10.2010

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Der Niederschlag in Costa Rica ist im Vergleich zur Durchschnittstemperatur viel differenzierter und kleinräumiger geprägt. Dies hat die unterschiedlichsten Gründe. Zu den wichtigsten gehört zum einen die topographische Ausrichtung als Isthmus, was bewirkt, dass die Ostküste keinerlei Trockenzeit erfährt, die Westküste jedoch eine, von Norden nach Süden schwächer werdende Trockenzeit erfährt. Hier bestimmen während des Nordwinters die, in der Karibik abgeregneten, Nordostpassate das makroklimatische Wettergeschehen (Weissenhofer 1996, S. 5). Zum anderen gibt es Höhendifferenzen von 0 m bis hinauf auf rund 4 000 m. Da durch Steigungsregen in höheren Lagen mehr Niederschlag gegeben ist ergeben sich hier ebenfalls sehr starke Niederschlagsgefälle. Dies ist besonders gut im Nordwesten des Landes zu beobachten, da hier von Dezember bis April eine intensive Trockenzeit, mit einem durchschnittlichen Niederschlag von weniger als 100 mm (Weissenhofer 1996, S. 5) in dieser Zeit, vorherrschend ist. Hingegen ist wenige Kilometer im Landesinneren in höheren Lagen durch Steigungsniederschläge keine ausgeprägte Trockenzeit vorhanden. Zudem gibt es diverse Niederschlagsminima und -maxima mit einer Bandbreite von 700 mm bis hin zu 7 000 mm (vgl. IMN 2007). Dies hat natürlich einen sehr starken Einfluss auf die Vegetation und so trifft man ebenso auf wechselfeuchte Savannen wie auf immerfeuchte Regenwälder (näheres hierzu siehe Kapitel 3.2.4.).

Abbildung 1 – Klimadaten La Gamba 1997 - 2011; Quelle: Klimarohdaten der Tropenstation, Huber 2011; Eigene Auswertung und Bearbeitung; Aufgrund Mangel an Daten wurde in Kauf genommen, dass der Aufzeichnungszeitraum nicht repräsentativ ist. Der Niederschlag ist optisch unterproportioniert dargestellt.

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Für La Gamba ist aus Abbildung 1 in den Monaten Mai bis November eine Regenzeit ersichtlich. Aufgrund des maritimen Einflusses (verstärkt durch den Golfo Dulce) das ausgeprägte Mikroklima eines Regenwaldes, Steigungsregen aufgrund der nahe gelegenen Fila Cruses (Weissenhofer 1996, S. 8) und der Kessellage und nicht zuletzt die Äquatornähe fällt auch die Trockenzeit mit monatlichen durchschnittlichen Niederschlägen von bis zu 300 mm sehr humid aus.

Karte 4 – Niederschlag Golfo Dulce Region; Quelle: http://www.imn.ac.cr/mapa_clima/interactivo/index.html; letzter Zugriff am 20.10.2010 Aus Karte 4 wird ersichtlich, dass eine Variation der räumlichen Distanz von nur wenigen Kilometern bereits einen enormen Einfluss auf die jährlichen zu erwartenden Niederschläge hat. La Gamba weist deckungsgleich auf Abbildungen 1 und Karte 4 einen durchschnittlichen Jahresniederschlag von rund 6000 mm auf. Der Jahresniederschlag kann jedoch auch stark Schwanken. Das Jahr 2010 war mit über 7500 mm (Huber 2011) das regenintensivste Jahr, seit Beginn der Messungen in La Gamba. Hierbei spielte der Einfluss von La Niña in diesem Jahr eine erhebliche Rolle. Die, Luftlinie südöstlich von La Gamba liegende, nur etwa 25 km entfernte, Halbinsel Zancudo weist bereits einen Jahresniederschlag von unter 3000 mm auf. Anhand dieses Vergleiches wird der stark mikroklimatische Einfluss sehr schön deutlich.

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3.2.3. Böden Dass tropische Regenwälder meist nährstoffarme Böden aufweisen ist allgemein bekannt. Nach Weissenhofer 2008, S. 32 sind von La Gamba in Richtung Osten ozeanische Basalte und Dolerite vorhanden. Diese Gesteinsschichten bieten eine sehr gute Grundlage für nährstoffreiche Böden. Weiters werden nach Vasquez Morera 1989 die Bodentypen der Utisole, Inceptisole und Entisole für die Region ausgewiesen. Ultisol stellt hierbei den wichtigsten Typ, Entisol ist eher von marginaler Wichtigkeit. Ultisol ist, nach Huber 2005, S. 11, der älteste und ein stark verwitterter Bodentyp. Dieser besteht überwiegend aus dem Tonmineral Kaolinit (Pamperl 2001, S. 32). Dies macht ihn zu einem nitritarmen Boden. Inceptisol weist hingegen eine mittlere bis hohe Nährstoffversorgung auf (Huber 2005, S. 12f). Entisol stellt einen sehr heterogenen Boden dar, zu welchem jegliche nicht klassifizierten Böden hinzugerechnet werden (Huber 2005, S. 14f). Aufgrund einer in Summe mangelhaften Bodenfruchtbarkeit auf den landwirtschaftlichen Nutzflächen wurde in der Anfangszeit von La Gamba Brandrodung praktiziert (Klingler 2007, S. 60) Bei der Geländearbeit wurde der typische Eindruck von nährstoffarmen Böden gestärkt. Hohe Niederschläge und teils steile Gefälle sorgen für eine intensive Auswaschung der Nährstoffe. Ein reiner Lehmboden mit einer dünnen Laub- und Humusschicht, aufgrund eines raschen Umsatzes der Biomasse, war die Regel. Herabfallendes Laub oder Äste kommen oftmals nicht einmal am Erdboden an. Einige Pflanzen haben sich darauf spezialisiert diese Biomasse mit ihrem Geäst aufzufangen und direkt zu verwerten. Diese Tatsache ist ein elementares Problem in der Wiederaufforstung, da sich in Primärwäldern die Pflanzen „gegenseitig ernähren“, sprich es gibt unzählige symbiotische Lebensgemeinschaften. Das bekanntesten Beispiele dürften hierfür die Liane oder die Orchidee sein. Im Tal des Rio Bonito, um La Gamba, bestand zwar aufgrund eines geringen Gefälles keine große Gefahr der Nährstoffauswaschung mehr, jedoch war hier in kleineren Senken eine ausgeprägte Versumpfung aufgrund der kurzen und schwach ausgeprägten Trockenzeit und dem wasserstauendem Untergrund zu beobachten. Des Weiteren werden den Talböden durch die Landwirtschaft massivst Nährstoffe entzogen.

3.2.4. Vegetation Der Großteil Costa Ricas unterliegt einem tropischen, immerfeuchten Klima (siehe Kapitel 3.2.2.). Lediglich in den nordwestlichen Landesteilen gibt es wechselfeuchte, subtropische Bedingungen. In den höchsten Lagen nimmt die Vegetationsdichte aufgrund abnehmenden Luftsauerstoffs und erschwerter topographischer Bedingungen ab. Die wechselfeuchten Gebiete befinden sich tendenziell im Pazifikraum, während hingegen tropischer Regenwald vornehmlich im karibischen Raum zu finden ist (Kunth 2005, S. 228). Im Landesinneren befinden sich zudem Nebelwälder, welche durch regelmäßigen Steigungsregen immerfeucht sind. Früher war Costa Rica größten Teils von tropischem Regenwald bedeckt. Durch menschliche Einflüsse in Form von Abholzung und das Anlegen von Plantagen wurde die Waldfläche von 49 % (1973) auf 26 % (1989) dezimiert (Pasos 1994, S. 3). Weiteres zu den politischen und kulturellen Hintergründen siehe Kapitel 3.3.1. und 3.3.2..

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Die Golfo Dulce Region beherbergt den letzten tropischen Tieflandregenwald entlang des Pazifiks in Zentralamerika und weist innerhalb einer relativ geringen Fläche eine große Biodiversität auf (Weissenhofer 2008, S. 14). Aufgrund dieser Gegebenheiten sind in der Region der Piedras Blancas National Park, der Corcovado National Park (auf der Halbinsel Osa) und das Golfo Dulce Forest Reserve vorzufinden. Zu deren Bedeutung mehr in Kapitel 7.3.. Karte 5 zeigt eine Vegetationsbedeckung ohne menschliche Einflüsse. Die Realität sieht gravierend anders aus. Allein für Weideland wurden bereits im Jahre 1984 16 000 km², mit steigender Tendenz, beansprucht, was bei der Größe Costa Ricas von 51 100 km² etwa ein Drittel ausmacht. Das geringe Potenzial der Flächen sorgt dafür, dass die Flächen nur extensiv genutzt werden können und so große Flächen von Nöten sind, um die benötigten Ressourcen zu erwirtschaften (Klingler 2007, S. 53).

Karte 5 – Natürliche Vegetation; Quelle: Denzer 1997, S.14

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3.3. Humangeographische Aspekte 3.3.1. Kultur Nach Spendlingwimmer 2008, S. 13 stellen die Nachkommen der spanischen Siedler den Großteil der Bevölkerung dar. Die drei wichtigsten Minderheiten sind Afrokaribenen mit 3 %, Indigene mit 1,8 % und Chinesen mit 1 % Bevölkerungsanteil. Vor der Ankunft der Spanier im Jahre 1502 bestand die Bevölkerung ausschließlich aus verschiedenen indigenen Stämmen. Diese wurden nahezu komplett ausgerottet. Heutzutage stammt die gesamte indigene Bevölkerung in Costa Rica aus den Nachbarstaaten, hauptsächlich aus Panama. Mit der Dezimierung der indigenen Bevölkerung verschob sich auch das Naturverständnis. Während die indigenen Völker eine sehr enge Bindung an die Natur pflegten standen für die Kolonialherren Aspekte wie Besitz, Macht und Beherrschung der Natur im Vordergrund. Der Regenwald wurde den nötigen Respekt für die Natur als nutzbare Ressource angesehen und Rodung wurde als unabdingbare Aufwertung eines Grundstückes angesehen. Beschleunigt wurde dieser Trend durch unübersichtliche Agrargesetze bis 1942 (Klingler 1997, S. 52). Diese Einstellung hielt für den Großteil der Bevölkerung bis Ende des 20. Jahrhunderts fest und nur langsam findet ein Umdenken statt. Erst Mitte der 1980er Jahre gelang es die Entwaldung zu senken. Einerseits zeichnete sich ohnehin eine Änderung in Bezug auf die Rodung ab, da zu diesem Zeitpunkt nahezu keine Regenwälder, außerhalb von Schutzgebieten, mehr vorhanden waren. Andererseits wurden nun politische Maßnahmen zum Umweltschutz ergriffen (Nach Prieler 1997, S. 49). Näheres zu den politischen Umständen siehe Kapitel 3.3.2.2.. Für die Menschen hatte dies ein zwangsläufiges Umdenken zur Folge. Am Beispiel La Gamba wird immer wieder mit einem Ökotourismusprojekt unter dem Motto "vom Waldzerstörer zum Waldschützer" Werbung gemacht (Huber 2009, S. 16).

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3.3.2. Politik 3.3.2.1. Nationale Politik Seit 1949 wird durch die Verfassung politische Neutralität vorgeschrieben (Kunth 2005, S. 228). Dies wirkte sich positiv auf das politische System des Landes aus. Dadurch ist Costa Rica seit geraumer Zeit das sicherste und wohlhabendste Land Zentralamerikas und hat einen sehr hohen Bildungsstandard vorzuweisen. 3.3.2.2. Umweltpolitik Besonders seit dem Höhepunkt der Entwaldung Mitte der 80er Jahre (siehe Kapitel 3.3.1.) gibt sich die Regierung als ein um die Umwelt bemühtes Land. Die Hintergründe sind jedoch äußerst divers. Natürlich spielt der Fakt, dass nahezu kein Regenwald mehr vorhanden war eine Rolle. Jedoch gab es außen- und innenpolitische Anreize Umweltschutz zu betreiben. Ökonomische Interessen spielen bei politischen Entscheidungen meist die größte Rolle und so sollte den so genannten "Debt-for-Nature Swaps" eine Schlüsselrolle zukommen. In diesem Programm sorgten US-amerikanische Non-Profit-Organisationen dafür, dass bei einer aktiven Bemühung um Umweltschutz Ländern der Dritten Welt kontinuierlich Schulden erlassen wurden, mit dem Ziel die Schuldenkrise (näheres siehe Kapitel 3.3.3.) mit der Umweltzerstörung zu verbinden und gleichermaßen die Bedingungen zu verbessern (Nach Prieler 1997, S. 32). So wurden nach Sayer und Maginnis 2005, S. 39 vom „Fondo Nacional de Financiamiento Forestal (FONAFIFO)“ Zahlungen an Waldbesitzer und Naturschutzorganisationen vollzogen, welche sich vertraglich zwischen zehn und 15 Jahren zum Schutz ihres Waldes verpflichtet haben. So wurden Ende 2001 für etwa 50 Mio. USD bereits 4 500 Verträge unterzeichnet und damit über 2500 km² Wald geschützt. Andere zahlreiche NGOs konnten durch Programme und Schutzmaßnahmen dafür sorgen, dass der Bananenanbau strenger geregelt wird und unter nachhaltigen Gesichtspunkten und fairen Arbeitsbedingungen praktiziert wird. Zu erwähnen wäre hier das „Better Banana Project“ der „Rainforest Alliance“ (Nach Giljum 1999, S. 47).

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3.3.3. Wirtschaft 3.3.3.1. Volkswirtschaft Neben einer noch immer starken Landwirtschaft (64 % der Exporteinnahmen) ist die Industrie, mit vorwiegend Verarbeitung von Agrarprodukten und Herstellung von Textilien und Chemikalien, ein weiteres wichtiges Standbein (26 % der Exporteinnahmen). Des Weiteren sorgt die stabile politische Lage für stetige Zuwächse im Tourismussektor. (Kunth 2005, S. 228) 3.3.3.2. Die United Fruit Company (U.F.Co.) Die im Jahre 1898 gegründete United Fruit Company hatte binnen kürzester Zeit ein Monopol mit Exportbananen errichtet. Eine wichtige Voraussetzung dafür war die Erschließung des Landes mit der Eisenbahn (Klingler 2007, S. 41) und dem einhergehenden Transport der Bananen zu Verladehäfen wie Golfito und Puntarenas (Klingler 2007, S. 43). Bereits Anfang der Vierzigerjahre verlagerte sich die Produktion aus der Region "Pacífico Central" aufgrund einer Pflanzenkrankheit und aus strategischen Gründen nach Süden in die Region "Pacífico Sur" entlang der „Carretera Interamericana“ vor allem östlich von Golfito aber auch nordwestlich von La Gamba (Klingler 2007, S. 44 und 46). Die rein profitorientierte Wirtschaftsweise der U.F.Co. sorgte für eine Erschöpfung der Böden nach wenigen Jahrzehnten und im Jahre 1966 zog sich die Gesellschaft aus Angst vor der Sigotoca-Nagra-Pflanzenkrankheit vollständig aus dem Districto Esquinas zurück (Nach Klingler 2007, S. 50). Wobei es den teils noch recht gut nutzbaren Böden Costa Ricas zu verdanken ist, dass ein Kollaps des Ökosystems nicht bereits viel früher eintraf. Anhaltende Arbeiterstreiks im Jahre 1984 sorgten letztendlich für einen fast vollständigen Rückzug der U.F.Co. und stürzten die Region in eine wirtschaftliche Krise. Die Ländereien wurden entweder an den Staat oder an private Großgrundbesitzer verkauft (Klingler 2007, S. 51). Der Staat versuchte mit Förderungen von Nachfolgekulturen wie Ölpalmen, Reis, Yucca oder Kakao die Rezession abzupuffern (Klingler 2007, S. 58).

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4. Vorstellung des Untersuchungsgebietes In diesem Kapitel werden einige regionale Aspekte des Untersuchungsgebietes aufgegriffen.

4.1. Siedlungen / Siedlungsstruktur 4.1.1. La Gamba La Gamba ist eine kleine Ortschaft am Rande des Esquinas Regenwaldes. In Österreich ist dieser Ort unter Biologen einer der bekanntesten des Landes, da sich in seiner unmittelbaren Nähe eine Forschungsstation befindet (Siehe Kapitel 4.1.2.). Der Ort hat eine sehr junge Geschichte, erst Anfang der 1940er Jahre wurde er erschlossen (Klingler 2007, S. 60). Im Jahre 2008 wurde eine Einwohnerzahl von etwa 700 Personen in etwa 150 Familien angegeben (Huber 2009, S. 18). Eine Grundversorgung an Lebensmitteln ist durch sogenannte „Pulperias“ (entspricht etwa der europäischen Vorstellung eines Tante-Emma-Ladens) gegeben. Für Besorgungen, welche über den täglichen Bedarf hinaus gehen, müssen Ortschaften wie Río Claro oder Golfito aufgesucht werden. Das Ortsbild ist ländlich und einfach. Die Lage ist durchaus günstig, da in einigen Kilometern Entfernung der Panamerican Highway durch den Ort Villa Briceño verläuft. Zwischen diesen beiden Orten hat sich zudem die in Kapitel 3.2.1. erwähnte Ebene herausgebildet, welche sich wesentlich einfacher Nutzen lässt als die, oft stark zerfurchte, ausgeprägte Hügellandschaft. Rund um den Ort wurde der Regenwald schon vor vielen Jahrzehnten gerodet. Dies geht aus älteren Kartierungen (z.B. Klingler 2007, S. 62) hervor. Auf zitierter Karte werden Rodungsgebiete am Rio Bonito aus Basis eines Luftbildes von 1960 erhoben. Östlich des Ortes schließen meist Ackerflächen, mit Nutzpflanzen wie die Ölpalme oder Reis, welche von, am Ortsrand ansässigen, bäuerlichen Betrieben unterhalten werden. Die sonstige Umgebung ist vorwiegend Grasland oder verbuschte Sekundärvegetation, welche in Nähe zu Gebäuden oft als Viehweide genutzt wird. Die Koordinaten des Ortszentrums lauten 8°42'31'' N , 83°11'04" W (http://earth.google.com; letzter Zugriff am 10.11.2010). 4.1.2. Tropenstation La Gamba Die Tropenstation befindet etwa zwei Kilometer südwestlich der Ortschaft La Gamba, in unmittelbarer Nähe zum Nationalpark Piedras Blancas (siehe Karte 17), und wurde im Zuge der Initiative "Regenwald der Österreicher“ im Jahre 1993 eingerichtet. Unterhalten wird sie vom Institut für Botanik der Universität Wien. Die Station bietet eine adäquate Infrastruktur für wissenschaftliche Untersuchungen. Hierbei beschränkt sich die Forschung nicht lediglich auf jene von habilitierten Wissenschaftlern, sondern es besteht auch die Möglichkeit akademische Abschlussarbeiten hier zu verfassen oder auch Zivildienst hier abzuleisten. Sie liegt auf etwa 70m Seehöhe (Weissenhofer 1996, S.9). Die Koordinaten für den Mittelpunkt der Gebäude in der Station lauten 8° 42 ' 4.848"N, 83° 12' 6.126"W und wurden mit Hilfe des GPS-Empfangsgerätes „Minihomer 2.3“ der Firma „Navin“ ermittelt. Südlich der Gebäude schließt ein, der Station zugehöriger, botanischer Garten an. Dieser wurde in der Detailkartierung (siehe Kapitel 6.4) ebenfalls zur Station hinzu gewidmet.

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4.1.3. Golfito Golfito stellt mit etwa 7 000 Einwohnern die größte Ortschaft der Region dar und hat seine heutige Größe und Struktur hauptsächlich der Blütezeit der U.F.Co. zu verdanken (Klingler 2007, S.46). Die Infrastruktur ist ausreichend, so verfügt der Ort beispielsweise sogar über einen Flugplatz und ein Krankenhaus. Östlich des Ortes beginnen die großen Anbauflächen von Bananen, welche ursprünglich von der U.F.Co. angelegt wurden, und Ölpalmen (siehe Karte 14). Seit Abzug der U.F.Co. leidet die Ortschaft an einer starken Abwanderung, welche durch Maßnahmen wie der Errichtung einer Möglichkeit zum zollfreien Einkauf aufgefangen werden soll.

4.2. Topographische Besonderheiten Die Region um La Gamba und entlang der Küste kann als vorwiegend hügelig bezeichnet werden, mit einer maximalen Erhebungen von 579m im Esquinas Regenwald (SPETA 2001, S.11). Aufgrund einer hohen Erosivität durch starke Niederschläge und konstant heißes und feuchtes Klima ist das Gebiet stark zerfurcht (siehe Karten 3 - 6 im Anhang). Nordöstlich des Untersuchungsgebietes befinden sich in einigen Kilometern Entfernung die letzten Ausläufer der Cordillera Central. Richtung Südwesten schließt eine Tiefebene an, welche zwischen Piedras Blancas und Rio Claro ihren schmalsten Punkt hat. Ist dieser Tiefebene befinden sich die meisten Siedlungen und landwirtschaftlichen Nutzflächen. Weiter südöstlich schließt ein Mittelgebirge an, welches sich bis zur Küste und hauptsächlich über die Osa Halbinsel erstreckt. Die höchsten Erhebungen übertreffen nicht die 600 m Marke. Laut Klingler 2007, S. 25 sind im Untersuchungsgebiet vornehmlich marine und terrestrische klastische Sedimente und alluviale und kolluviale Ablagerungen zu finden. Aufgrund dieser mächtigen Sedimentschichten befindet sich in der Golfo Dulce Region eine seismische Lücke.

4.3. Der Nationalpark Piedras Blancas Der Nationalpark „Piedras Blancas“ schließt unmittelbar an die Tropenstation in Richtung Westen an und besitzt eine Größe von 148 km² (Huber 2005, S.4). Dies macht etwa 1,3 % der Gesamtgröße der Provinz Puntarenas aus. Die genaue Erstreckung ist der Vegetationskartierung aus dem Jahre 2008 (siehe Karte 13 im Anhang) zu entnehmen. Der Nationalpark "Piedras Blancas" ist essenziell für die Tropenstation, da auf dessen Gelände das 1991 gegründete Naturschutzprojekt "Regenwald der Österreicher" gestartet wurde. Durch den Nationalpark ist gewährleistet, dass die Region auch durch die Regierung aktiven Naturschutz erfährt. Der Nationalpark ist einer der letzten Tieflandregenwälder mit Primärwaldbestand an der Westküste Costa Ricas. Eine Hauptaufgabe des Projektes ist der Schutz biologischer Korridore, wie zum Beispiel den Korridor "Osa", welcher die Nationalparks "Piedras Blancas" und "Corcovado" miteinander verbindet (Weissenhofer 2008, S. 21). Nicht zu vernachlässigen sind jedoch auch "kleinere Unterbrechungen", wie die Tiefebene im Kartiergebiet (siehe Kapitel 4.2.) oder Waldreste, welche im Zuge der Ackerlandgewinnung nicht gerodet wurden und nun isoliert sind. Nach Riedl 2008, S. 2 weisen kleinere, isolierte Waldsegmente eine deutliche geringere Biodiversität auf, da eine Isolierung nach Huber

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2009, S.16 und 56 eine rasche Artenverarmung verursacht. So soll der Korridor nicht nur eine Transfermöglichkeit für Flora und Fauna bieten, sondern auch die Artenvielfalt aufrecht erhalten.

Karte 6 – Biologische Korridore der Golfo Dulce Region; Quelle: Huber 2009, S.56 Karte 6 zeigt die Biotopvernetzung um den Golfo Dulce. Die Orangen Pfeile zeigen die Richtung und die Intensität der Biotopvernetzungen an.

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5. Die grobe Kartierung ohne Feldarbeit Dieses Kapitel beschreibt den Arbeits- und Erkenntnisverlauf der ersten Kartierung.

5.1. Vorarbeit 5.1.1. Datengrundlage Mit Hilfe von (http://glovis.usgs.gov/, 03.10.2010) konnte Gratis eine Landsat7-Aufnahme vom 14.02.2000 heruntergeladen werden (siehe Karte 7). Die Aufnahme wurde durch den opto-mechanischen "Enhanced Thematic Mapper" (ETM+) erfasst und wird in der Datenbank unter dem Titel "Landsat Orthorectified Pansharpened ETM+ - Path: 014 Row: 054 for Scene EPP014R054_7F20000214" registriert.

Karte 7 – Landsat 2000 Aufnahme; Quelle: http://glovis.usgs.gov/, letzter Zugriff am 03.10.2010

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Das Original liegt in einer georeferenzierten und unkomprimierten Form als .tif-Datei vor. Auf Karte 7 wird eine komprimierte Version im .jpg-Format dargestellt. Die Originaldatei ist auf 17180 X 15216 Pixeln abgebildet, hat eine Größe von 784.354.856 Bytes (748 Megabyte) und erstreckt sich über folgende Koordinaten: Tabelle 2 – Eckpunkte Landsat 2000 Aufnahme; Quelle: http://glovis.usgs.gov/, letzter Zugriff am 03.10.2010; Eigene Bearbeitung

Linkes oberes Eck 83°28'39" W, 9°37'06" N Rechtes oberes Eck 81°49'37" W, 9°22'46" N Linkes unteres Eck 83°49'33" W, 7°59'35" N Rechtes unteres Eck 82°10'54" W, 7°45'09" N

Bildmittelpunkt 82°49'41" W, 8°41'12" N Die Referenzierung liegt in Form einer UTM-Abbildung der Zone 17N vor. Das geodätische Datum ist das weltweit gängigste WGS 1984. Da die genaue Unterscheidung von Nutzungstypen bei der hier praktizierten Fernkartierung nicht möglich ist, werden die in Kapitel 2 erwähnten Luftbilder in diesem Zusammenhang noch nicht angewendet. Des Weiteren wurden die Luftbilder zu verschiedenen Jahreszeiten aufgenommen. In der Region des Untersuchungsgebietes gibt es zwar keine wirkliche Trockenzeit, jedoch ist eine unterschiedliche Farbskalierung zwischen den einzelnen Befliegungen zu erkennen (siehe Karte 16). Nicht zu vernachlässigen ist die Möglichkeit der Landnutzungsänderung bestimmter Gebiete im Zeitraum seit Aufnahmedatum der Luftbilder bis zum Tage der Kartierung, auch wenn die Luftbilder lediglich zwei bis vier Jahre alt sind. So kann eine sehr ausführliche und detaillierte Kartierung sich bei der Kartierung im Feld als stellenweise unbrauchbar erweisen. Zudem soll die Feinkartierung dieser Arbeit eine deutliche Aufwertung zur Grobkartierung darstellen, neues Kartenmaterial und eine veränderte Herangehensweise darstellen. Es ist besser ein großes Gebiet grob zu kartieren, dafür jedoch möglichst korrekt zu klassifizieren. Aus diesem großen Gebiet können dann relevante Segmente zur Feinkartierung ausgewählt werden. Von Relevanz wären beispielsweise Gebiete mit erhöhter menschlicher Aktivität, welche rasch fortschreitenden Änderungsprozessen unterliegen. Im Nationalpark Piedras Blancas existiert großenteils Primärwald, welcher lediglich natürlicher Sukzession unterworfen ist. Somit sind diese Flächen für eine Detailkartierung im Zusammenhang mit dieser Untersuchung relativ uninteressant. Es werden lediglich jene Primärwaldflächen kartiert, welche noch in den Randbereich einer relevanten Detailkartierung fallen. Als Vergleichsfläche zu Sekundärwaldsegmenten ist der Nationalpark jedoch ebenfalls wichtig.

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Zur besseren topographischen Orientierung wurde auf digitalisierte topographische Karten im Maßstab 1:50 000 zurückgegriffen.

Karte 8 – Topographische Basis; Quelle: http://www.andresz.com/Mapas/COSTARICAMAPS.htm, letzter Zugriff am 15.10.2010 Diese Daten wurden in das Programm ArcGIS 9.3 von ESRI eingelesen und weiter verarbeitet. 5.1.2. Datenverarbeitung Das nun vorliegende Satellitenbild wurde nicht in seinen gesamten räumlichen Ausmaßen für die Kartierung verwendet, sondern es wurde auf folgende Koordinaten zurechtgeschnitten: Tabelle 3 – Eckpunkte Landsat 2000 Aufnahme (geschnitten); Quelle: http://glovis.usgs.gov/, letzter Zugriff am 03.10.2010; Eigene Bearbeitung

Linkes oberes Eck 83°20'12,14" W , 8°48'56,10'' N Rechtes oberes Eck 82°59'56,46" W, 8°49'03,63" N Linkes unteres Eck 83°20'06,14" W, 8°34'53,80" N Rechtes unteres Eck 82°59'51,64" W, 8°35'01,19" N

Bildmittelpunkt 83°10'15,86'' W, 8°41'58,63'' N

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Der Kartenausschnitt misst von West nach Ost rund 31km und von Nord nach Süd rund 26 km. Dies ergibt eine Fläche von rund 100 km² (ermittelt durch das „measure“ Werkzeug des GIS-Programmes).

Karte 9 – Verarbeitungsprozess Schritt 1; Quelle: http://glovis.usgs.gov/, letzter Zugriff am 03.10.2010; Eigene Bearbeitung

Karte 10 – Verarbeitungsprozess Schritt 2; Quelle: http://glovis.usgs.gov/, letzter Zugriff am 03.10.2010; Eigene Bearbeitung Karte 9 zeigt die Erstellung eines Rahmens für das zu kartierende Gebiet. Auf Karte10 wurde der Rahmen auf eine Transparenz von 80% gesetzt, da er zunächst nur als Orientierung dienen soll.

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Aufgrund undeutlicher Stellen auf dem Satellitenbild und zur generellen Kontrolle wurde mit Hilfe der X-Y-Koordinaten topographische Karten (siehe Karten 3 - 6 im Anhang) im Maßstab 1 : 50 000 herein referenziert (siehe Karte 11).

Karte 11 – Verarbeitungsprozess Schritt 3; Quelle: http://glovis.usgs.gov/, letzter Zugriff am 03.10.2010; http://www.andresz.com/Mapas/COSTARICAMAPS.htm, letzter Zugriff am 15.10.2010; Eigene Bearbeitung

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5.2. Klassifizierung Die Ermittelten Daten über die potenziell mögliche Vegetation und Topographie und die daraus resultiert Einschätzung der Landnutzung und Landbedeckung wird in der Tabelle 4 dargestellt. Tabelle 4 – Nutzungsklassen Landsat 2000 Kartierung Probe; Quelle: Eigene Erhebung und Bearbeitung

Flächen natürlicher Vegetation/Umwelt Primärwald

Seen

Flüsse

Meer Vegetationsflächen nach anthrop. Einfluss Sekundärwald

Verbuschte Flächen Farnfelder

Anthropogene Nutzflächen Bananenplantagen Ölpalmplantagen Weideland

Siedlungsflächen Siedlung - offene Bebauung Siedlung - geschlossene Bebauung Stadt

Infrastruktur Hauptstraße

Nebenstraße

Eisenbahntrasse

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Da diese Klassifizierung, nach einer ersten Probekartierung, für das Satellitenbild als nicht praktikabel befunden wurde, wird sie wie folgt modifiziert: Tabelle 5 – Nutzungsklassen Landsat 2000 Kartierung; Quelle: Eigene Erhebung und Bearbeitung

Natürliche Vegetationsflächen oder Anthropogene Kultivierungsflächen - extensiv genutzt

Wald

Offenes Land / Weideland

Sumpfland / Mangroven

Unbekannte Bedeckung Anthropogene Kultivierungsflächen - intensiv genutzt

Nutzform 1 Nutzform 2 Nutzform 3

Siedlungsflächen Siedlung - geschlossene Bebauung Infrastruktur Hauptstraße

Nebenstraße Eisenbahntrasse

Gewässer Meer

See

Flussmündung

Flussaue

Breiter Fluss

Bach / Fluss

Bewässerungskanal Hauptproblematik der ersten Einteilung war eine zu präzise, aber stellenweise zu wenig differenzierte Einteilung. Inwiefern die modifizierte Klassifizierung in der Detailkartierung als hilfreich herausstellt wird sich in Kapitel 9 zeigen.

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5.3. Die Kartierung 5.3.1. Methodik und Arbeitsprozess Die verschiedenen Farbspektren und Verteilungsmuster der Areale auf dem Satellitenbild gaben Aufschluss darüber, in welche Nutzungsklasse die Areale einzuteilen waren. Hierbei musste generalisiert werden und eine möglichst optimale Annäherung an die Wirklichkeit gefunden werden. Da das Satellitenbild eine sehr grobe Auflösung aufweist konnten die Areale oftmals nicht klar einer Nutzungsklasse zugeteilt werden. In diesem Falle konnten die topographischen Karten oder ortsbezogene Informationen aus Literaturrecherchen herangezogen werden. In einigen Ausnahmen wurde bereits an dieser Stelle auf die Luftbilder von „Google Earth“ zurückgegriffen. In diesen ist der Detailgrad für die Grobkartierung jedoch eigentlich schon zu hoch. Mit Hilfe des Digitalisiertools wurden nun die Flächen Schritt für Schritt einer der aus Tabelle 5 bestimmten Klassen zugeordnet. Karte 12 zeigt den Digitalisierprozess. Nachdem unter der Option „Target“ im Editor ausgewählt wurde, welche Nutzungsklasse kartiert werden soll konnte mit der Stift-Funktion die gewünschte Fläche digital von der Kartiergrundlage nachgezeichnet werden.

Karte 12 – Verarbeitungsprozess Schritt 4; Quelle: http://glovis.usgs.gov/, letzter Zugriff am 03.10.2010; http://www.andresz.com/Mapas/COSTARICAMAPS.htm, letzter Zugriff am 15.10.2010; Eigene Bearbeitung

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Karte 13 zeigt die fertig digitalisierten Flächen. Jeglichen Punkten im Kartenausschnitt wurde eine Klasse zugeteilt.

Karte 13 – Verarbeitungsprozess Schritt 5; Quelle: http://glovis.usgs.gov/, letzter Zugriff am 03.10.2010; http://www.andresz.com/Mapas/COSTARICAMAPS.htm, letzter Zugriff am 15.10.2010; Eigene Bearbeitung Beim Digitalisieren der Randgebiete ist darauf zu achten, dass die Snap-Funktion auf den Rahmen aktiviert ist. Zum Abschluss folgt eine Überprüfung der Flächenkartierung mittels einer „Topology“. Untersucht wird hierbei, ob Flächen noch nicht, oder doppelt kartiert wurden. 5.3.2. Ergebnis Wie sich aus der Legende (siehe Karte 14) entnehmen lässt wurden die Nutzungsklassen sehr grob belassen. Besonders bei den Gebieten landwirtschaftlicher Nutzung konnte nur eine Differenzierung untereinander in drei verschiedene Nutzungsarten, jedoch keine Zuordnung zu einer bestimmten Nutzpflanze erfolgen. Um die Ortschaft La Gamba, nördlich von Rio Claro und Nordwestlich von Piedras Blancas befinden sich eher unregelmäßige, jedoch höchstwahrscheinlich intensive, Kultivierungsflächen bezüglich Form und Farbe. Vermutlich handelt es sich hierbei um eher kleinere Felder, welche durch mehrere kleinere Bauern oder durch Anwohner unterhalten werden. Ein Auftreten verschiedener Nutzpflanzen wird angenommen. Diese Flächen wurden der Nutzungsklasse „Nutzform 1“ zugewiesen. „Nutzform 2“ und „Nutzform 3“ sind bezüglich Muster und Farbstufe auf dem Satellitenbild äußerst regelmäßig. „Nutzform 2“ zeichnet sich im Satellitenbild durch ein sattes Grün aus und ist rechtwinklig parzelliert. In regelmäßigen Abständen ist das Areal von Straßen und Kanälen durchzogen, welche in der Karte jedoch größtenteils generalisiert wurden. Es wird vermutet, dass hier eine oder wenige große, kommerzielle Gesellschaft(en) sich auf jene Nutzpflanze spezialisiert hat/haben. Ähnliches gilt für „Nutzform 3“, wobei das Farbspektrum schon weiter auseinander geht und von dunkel bis hellbraun reicht und einige grüne Flecken beinhaltet. Die Unregelmäßigkeiten im Farbton könnten durch ein unterschiedliches Reifestadium der Früchte erklärt werden. Als Mutmaßung wurde von „Nutzform 1“ zu

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„Nutzform 3“ eine Intensivierung des Anbaus festgelegt. Dies äußert sich in der Karte durch eine Abstufung der Farben von hell zu dunkel. Die natürlichen Flächen und jene extensiver Nutzung konnten wesentlich einfacher erfasst werden. Die Waldflächen sind in sich meist sehr homogen. Lediglich in seiner ausgedünnten Form bei Übergängen zu „offenes Land / Weideland“ mussten fiktive harte Übergänge gewählt werden. Auch kleinere Patches wurden generalisiert und eine der beiden Nutzungsklassen zugewiesen. D.h. ein kleiner Fleck offenes Land, welches tief im Wald liegt wurde dem Wald hinzu gewidmet (umgekehrt entsprechend). An einigen Stellen konnten Mangroven vermutet werden, welche sich durch einen dunkleren Grünton auszeichnen. Die Topographie dieser Standorte an Flussmündungen oder am Meer legitimiert diese Annahme. Die Siedlungsgebiete, Fluss-, Straßen- und Schienenläufe wurden mit Hilfe der topographischen Karte verifiziert.

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Karte 14 – Landsat 2000 Nutzungskartierung; Quelle: http://glovis.usgs.gov/, letzter Zugriff am 03.10.2010; http://www.andresz.com/Mapas/COSTARICAMAPS.htm, letzter Zugriff am 15.10.2010; Eigene Bearbeitung Im Großen und Ganzen lassen sich drei große, verschiedene Flächen der Landnutzung und Landbedeckung ausmachen.

• Der Nationalpark Piedras Blancas (siehe Kapitel 4.4), welcher von großen, meist zusammenhängenden Waldflächen dominiert ist.

• Das Tal entlang der „Carretera Interamericana“ und dem Rio Bonito. Starke Dominanz von intensiver, aber auch extensiver Landwirtschaft.

• Das nordöstlich anschließende Gebirge mit großen Waldflächen aber auch vielen kleineren und größeren Arealen mit offenem Land / Weideland.

Ob diese Muster und die Widmungen nun korrekt bzw. sinnvoll sind soll sich in Kapitel 6 herausstellen.

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6. Feine Kartierung anhand repräsentativer Standort e mit Feldarbeit Dieses Kapitel beschreibt den Arbeits- und Erkenntnisverlauf der zweiten Kartierung.

6.1. Erste Schritte Nach der Ankunft in der Tropenstation war zunächst einmal wichtig einen groben Überblick über die individuellen Bedingungen vor Ort zu erlangen. Es wurden die verschiedenen Nutzpflanzen ergründet. Dazu gehören hauptsächlich die Ölpalme und Reis. Diese werden ausschließlich in den Ebenen angebaut. Das unwegsame, hügelige Terrain wird vom Menschen höchstens als Viehweide (Kühe, Pferde und Ziegen) genutzt. Meist ist dort jedoch Sekundärvegetation (westlich von La Gamba, im Nationalpark Piedras Blancas auch Primärvegetation) zu finden. Die Umgebung der Tropenstation und der nahegelegenen “Esquinas Rainforest Lodge“ ist gut durch diverse Waldpfade erschlossen. Dies erleichtert eine Kartierung der Waldflächen, da teilweise schon wenige Meter abseits der Wege die Vegetation, aufgrund des ausgeprägten Reliefs und der sehr dichten und hohen Vegetation, nicht mehr überprüfbar ist. Somit ließ es sich nicht immer vermeiden sich auf die Vorgaben der Luftbilder zu verlassen. Die Kartiergrundlage besteht aus Luftbildern von Google Earth aus dem Jahre 2007. Aus dem Jahre 2009 sind ebenfalls Luftbilder vorhanden, jedoch sind hier weite Teile des Kartiergebietes unter Wolken verborgen. Zur Ergänzung konnten diese Aufnahmen jedoch hin und wieder nützlich sein, da innerhalb der zeitlichen Differenz von zwei Jahren große Veränderungen der Landnutzung möglich sind. So gab es Gebiete, welche in der Aufnahme von 2007 als relativ undefinierbar, im Zweifelsfalle als Weide, zu erkennen waren. Im Vergleich zur Aufnahme von 2009 war leicht zu entnehmen, dass es sich beispielsweise um eine frisch bepflanzte Ölpalmplantage handelte, welches innerhalb der zwei Jahre nahezu ausgewachsen ist. Ursprünglich sollte eine Vorkartierung mit Buntstiften und Transparentpapier vorgenommen werden, jedoch verformte sich Transparentpapier und Luftbild (auf normalem Druckerpapier gedruckt) aufgrund der hohen Luftfeuchtigkeit, stets unterschiedlich stark. Zudem machte die Luftfeuchtigkeit eine Verwendung von Buntstiften unmöglich und es musste auf Kugelschreiber und Bleistift bzw. Stifte mit Schreibflüssigkeit zurückgegriffen werden, welche nicht die nötigen Farbpalette aufwiesen. Als unerlässlich stellte sich das in Kapitel 4.1.2. genannte GPS-Empfangsgerät heraus. Mit dessen Hilfe wurden die Dimensionen der Landnutzungsformen und die Übergänge zwischen diesen in einer höheren Genauigkeit als der Zeichengenauigkeit erfasst und es konnten jene Gebiete, welche in der Luftaufnahme unter Wolken versteckt lagen sehr exakt bestimmt und verortet werden. Ergänzt wurde die Kartierung mit Fotographien, welche mit geographischen Koordinaten und der Himmelsrichtung versehen wurden. Die Daten wurden im Sommer, also in der Trockenzeit, von Anfang Dezember 2010 bis Ende März 2011 erhoben und direkt vor Ort verarbeitet.

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6.2. Klassifikation Nach einigen Tagen der Geländearbeit hat sich eine Klassifikation in folgende Nutzungsklassen als sinnvoll erwiesen: Tabelle 6 – Nutzungsklassen Detailkartierung; Quelle: Eigene Erhebung und Bearbeitung

Flächen natürlicher Vegetation Primärwald Extensive Kultivierung Sekundärwald - alt

Sekundärwald - jung Flussaue Farndomierende Vegetation - Form 1 Farndomierende Vegetation - Form 2 Weide Versumpfte Weide Verbuschte Weide Starke Verbuschung

Intensive Kultivierung Ölpalme Reis Mischform / Hausgarten Banane Kakao

Siedlungsflächen Siedlung - geschlossene Bebauung Siedlung - offene Bebauung Touristische Einrichtung Tropenstation La Gamba

Infrastruktur Ortsstraße - unbefestigt Wirtschaftsweg Dschungelpfad Grenzen der Nationalparke

Gewässer See

Bach / Fluss

Breiter Fluss

Bewässerungskanal

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Die Abgrenzung dieser Nutzungsklassen wurde wie folgt genauer definiert: Flächen natürlicher Vegetation

Primärwald Waldflächen ohne menschlichen Einfluss

Diese Flächen waren noch nie einer intensiven Nutzung (z.B. Entnahme von Feuerholz), bzw. Rodung durch den Menschen ausgesetzt. Hierbei wird sich als ältester Einfluss auf die Ankunft der Spanier im 16. Jahrhundert berufen. Eine Nutzung durch indigene Völker im Zeitraum davor kann nicht ausgeschlossen werden, da diese Zeiten nicht dokumentiert sind. Zudem kann davon ausgegangen werden, dass eine Nutzung der Indianer sehr nachhaltig erfolgte, da traditionell lebende indigene Stämme in Süd- und Mittelamerika sehr auf ihre Umwelt bedacht sind und im Einklang mit der Natur leben. Eventuelle Spuren aus einer Zeit vor der Ankunft der Spanier sind in der heutigen Zeit wohl längst nicht mehr sichtbar, da diese Völker intensive Landnutzung z.B. in Form von flächendeckender Rodung nicht kannten. Klassische Merkmale für einen Primärwald wurden im Laufe des Aufenthalts vor Ort zusammengetragen. Quellen sind unter anderem diverse mündliche Erzählungen, welche sich nicht im Literaturverzeichnis befinden.

• Hohe Bäume mit dichtem Blätterdach • „Urwaldriesen“ mit einer Umfang von bis zu 30m (siehe Foto 1) • wenig Licht auf dem Waldboden • wenig Vegetation auf dem Waldboden • Alte Bäume • [Steile Hänge]

Durch das hohe Alter der Wälder sind einige Baumarten bis zu 30 m hoch und 20 m breit. Jedoch ist hier zu beachten, dass die Umsatzgeschwindigkeit eines tropischen Regenwaldes meist eine verhältnismäßig kurze ist, als jene in den mittleren Breiten. Der enorme Konkurrenzkampf, sowie die starke Sukzession sorgen dafür, dass sich der Vegetationsbestand in einem Wald in der Region des Nationalparks „Piedras Blancas“ innerhalb einer Zeitspanne von etwa 37 bis 98 Jahren vollständig erneuert hat (Weissenhofer 2005, S.157). Somit kann ein Primärwald durch den Indikator des Alters nur bedingt bzw. nicht nur mit diesem Indikator von einem schon einige Jahrzehnte alten Sekundärwald unterschieden werden. Findet man jedoch sogenannte „Urwaldriesen“ so kann man von einer primären Vegetation ausgehen. Diese sind von der schnellen Erneuerungsrate herauszunehmen. Ein möglicher Irrtumsfall wäre eine Rodung unter Schonung von Urwaldriesen. Auf Foto 1 ist ein solcher Urwaldriese, mit einem Menschen durchschnittlicher Größe als Größenvergleich, abgebildet. Diese Baumart wurde von Ureinwohnern in bestimmten Abständen gepflanzt, um navigieren zu können. Dies verzeichnet natürlich wiederrum einen menschlichen Eingriff, jedoch wird dieser aufgrund der geringen Intensität und des geringen Einflussradiuses vernachlässigt.

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Unter Begutachtung dieses Urwaldriesen wurde eben genau jener Irrtumsfall erkannt. Um den Baum herum befindet sich in einem Radius von mindestens 100 m ausschließlich junger Sekundärwald.

Foto 1 – Primärwald; Quelle: Stender 2010; Koordinaten: 83°13,960’W, 8°40,487‘N; Exposition: 2 78° Das Blätterdach eines Primärwaldes ist in der Regel sehr dicht, sodass mit zunehmender Nähe zum Boden immer weniger Licht zur Photosynthese zur Verfügung steht. So bilden sich idealerweise typische Vegetations-Stockwerke aus. Der Waldboden ist bei einer idealen Vegetationsausprägung nahezu vegetationsfrei. In dieser Form konnte dies im Untersuchungsgebiet nicht festgestellt werden. Stets waren einige Büsche zu finden, teilweise auch nicht vom Bedeckungsgrad des Unterwuchses in einem Sekundärwald zu unterscheiden. Als letztes Indiz für Primärwaldflächen wurden steile Hänge festgelegt. Diese Grenze erweist sich jedoch als unsicher, da keine Hangneigungen erhoben wurden und dieses Merkmal nicht immer nur auf Primärwald hindeutet. Es wurde lediglich als Ergänzung zu den restlichen Indizien hinzugezogen, da die Geländegänge zu der Überlegung führten, dass steile Hänge schwer zu erreichen, zu roden und zu nutzen sind. Allerdings ist an diesen Standorten die Baumdicke aufgrund der erhöhten Baumsturzgefahr geringer als üblich.

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Extensive Kultivierung Anthropogene Kultivierungsflächen - Extensiv oder nicht mehr genutzt

Sekundärwald – alt

Wie bereits in der Klasse des Primärwaldes beschrieben konnte selten eine klare Grenze zwischen verschiedenen Waldtypen gezogen werden. Sekundärwälder sind, im Gegensatz zu Primärwäldern, Waldflächen, welche entweder auf einer ehemals brach liegenden Fläche wieder natürlich gewachsen sind oder gezielt angepflanzt und aufgeforstet wurden oder Wälder welche zur Holzentnahme genutzt wurden und/oder werden. Für Sekundärwälder wurde folgende Indikatoren als Orientierung bestimmt:

• Lichtdurchlässiges Blätterdach • Ausreichend Licht am Waldboden, teils direkte Sonneneinstrahlung • Teils flächendeckender und dichter Unterwuchs • Indizien auf ehemalige Brachflächen durch Personenbefragungen, Literaturrecherche

und Betrachtung alter Kartierungen

Der Aufbau eines Sekundärwaldes unterscheidet sich in seiner idealen Ausprägung recht markant von primärer Vegetation. Da ein sekundärer Wald, welcher auf einer Brachfläche entstanden ist, noch keine Stockwerksausprägung aufweist und am Boden die volle Lichtintensität verfügbar ist befinden sich junge Bäume in einem stärkerem Konkurrenzkampf mit Kräutern und Büschen als in einem Primärwald. Somit werden sehr früh die Grundbedingungen des Waldes angelegt und auch in einem hochgewachsenem Sekundärwald ist die Krautschicht um einiges stärker ausgeprägt als in einem Primärwald. So schließt sich ein Kreis von hoher Lichtverfügbarkeit für die bodennahe Schicht. Dies führt zu einem schwächeren Baumwachstum. Dies wiederrum hat ein durchlässigeres Blätterdach zur Folge, woraufhin sich die Krautschicht wieder besser entfalten kann. Dieser Zyklus ist nur schwach variabel. Wissenschaftliche Studien wie lange eine Regenerierung zu einem Primärwaldähnlichen Ökosystem andauert sind momentan nicht verfügbar. Die Holznutzung in einem Primärwaldes durch Baumentnahme kann durch entstandene Lücken im Blätterdach ein voranschreitendes Wachstum der Krautschicht verursachen und zu einer Entwicklung eines Sekundärwaldes mit ähnlichen Merkmalen wie jenen eines neu aufgeforsteten Sekundärwaldes führen. Nur erfolgt diese Entwicklung von der „anderen Seite“ in Form von einer Degradierung eines Primärwaldes oder der Verhinderung der Entwicklung eines Sekundärwaldes zu einem primärwaldähnlichen Wald.

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Foto 2 – Sekundärwald – alt; Quelle: Stender 2011; Koordinaten: 83°12,1946’W, 8°41,9444’N; Exposition: 45°

Sekundärwald – jung In diese Klasse werden lediglich jene Flächen gewidmet, welche zum einen Teil des Aufforstungsprojektes der Tropenstation sind, auch wenn die Jungbäume noch teilweise sehr klein sind und die Fläche eigentlich eher in die Klasse „Offenes Land / Weideland – nur bodennaher Bewuchs durch vorwiegend Gräser“ gewidmet werden müsste. Dieser Schritt wurde vorgenommen, um die Aufforstungsflächen in einer einheitlichen Klasse vorzufinden. Aufgrund des Klimas sind diese Flächen ohnehin sehr rasch zu einem Wald herangewachsen wodurch die Aktualität der Karte etwas länger gewährleistet werden kann. Zum anderen wurden kleinere Waldflächen (z.B. an Rändern von Feldern oder breitere Galeriewälder) dieser Klasse hinzugerechnet, da der durchschnittliche Baumdurchmesser, die Anzahl der Bäume und die Vegetationsdichte der Strauch- und Krautschicht auf ein geringes Alter und eine regelmäßige Nutzung hinweisen. So wurden im Quebrada Gamba Holzschlagungen beobachtet. Aber auch Waldflächen, welche als Sekundärwald erkannt wurden und auf dem Luftbild noch kein Wald zu erkennen ist, wurde dieser Klasse hinzugerechnet. Von der Station aufgeforstete Flächen sind in der Regel innerhalb von zwei Jahren zu einem jungen Sekundärwald gewachsen. Insgesamt treffen für diese Klasse die Eigenschaften eines ausgedünnten Waldes mit geringer Baumdicke zu. Es ist stets eine Mindestdichte an Bäumen vorhanden.

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Per Ferndiagnose ist diese Einteilung nicht praktizierbar, da die Flächen dieser Klasse auf dem Luftbild entweder aufgrund starken Unterwuchses sehr dunkle Waldflächen oder aufgrund ausgedünnten Baumwuchses und kaum vorhandenen Unterwuchses sehr helle Waldflächen darstellen. Foto 3 zeigt die minimalen Bewuchsdichte, Foto 4 die maximale.

Foto 3 - Sekundärwald – jung 1; Quelle: Stender 2011; Koordinaten: 83°12,3902'W, 8°43,4207'N; Exposition: 230°

Foto 4 – Sekundärwald – jung 2; Quelle: Stender 2011; Koordinaten: 83°12,204‘W, 8°41,5984‘N; Exposition: 120°

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Flussaue In dieser Klasse sind zwei verschiedene Typen an Landbedeckung enthalten. Auf Foto 5 und Foto 6 sind beide zu erkennen. Zum einen die Überschwemmungsbereiche bei Hochwasser. Diese sind an den Gleithängen der Flussmäander zu finden und bestehen fast ausschließlich aus Kies. Zum anderen sind fast immer in unmittelbarer Nähe, meist beider Flussufer schmale Waldstreifen zu finden. Diese Galeriewälder sind jedoch für eine eigene Klasse zu schmal und könnten im benötigten Maßstab auf der Karte nicht oder nur schlecht wiedergegeben werden. Bei einigen kleineren Flüssen traten stellenweise etwas breitere Galeriewälder auf. Diese wurden der Klasse „Sekundärwald – jung“ zugerechnet. Da beide Typen räumlich fast die identischen Standortfaktoren aufweisen wurden sie aufgrund einer besseren Anschaulichkeit zusammengefasst. Da die Galeriewälder zur Holzgewinnung genutzt werden und auch die gesamte Bachaue menschlicher Nutzung unterworfen ist (Straßenersatz, Abwässer durch Plantagen etc.) wird diese Klasse in die Übergeordnete Struktur „Extensive Kultivierung“ eingeteilt.

Foto 5 – Flussaue 1; Quelle: Stender 2011; Foto 6 – Flussaue 2; Quelle: Stender 2010; Koordinaten: 83°11,6263'W, 8°43,0262'N; Koordinate n: 83°12,8591'W, 8°42,5533'N; Exposition: 067° Exposition: 236°

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Farndominierte Vegetation - Allgemeines Diese Flächen können in Form einer Waldlichtung (Lücke im Ober- und Unterwuchs durch hauptsächlich Baumstürze) in Primär- und Sekundärvegetation, auf ehemaligen Brachflächen oder an Rändern von Straßen oder intensiven Nutzflächen vorkommen, also an Orten mit hoher und regelmäßiger Sonneneinstrahlung. Falls nicht mehr genügend Licht vorhanden ist sterben die Pflanzen ab. Dominierend ist in dieser Klasse stets mindestens eine Farnart, im Allgemeinen als „Pteridophyta sensu latu“ (Lautsch 2000, S. 18) bekannt. Nach (Lautsch 2000, S.18) sind in der Region die Arten „Lycopodiophyta spec.“ und „Pteridophyta sensu stricto“. Eine eigene Klassifikation, trotz flächenmäßig relativ geringem Erscheinen, wurde aus drei Gründen zugeteilt. Erstens spielen Farne eine wichtige Rolle als Pionierpflanzen (Lautsch 2000, S.103) stellen somit wichtige Indikatoren für ehemals brach liegende Flächen oder Flächen mit starken menschlichen Eingriffen dar. Zweitens besitzt diese Vegetationsform das Potenzial andere Pflanzenarten so massiv, aufgrund des dichten und flächendeckenden Bodenbewuchses, zu verdrängen, sodass eine Art natürliche Monokultur entsteht. Dies führt natürlich auch zu einer räumlichen Ausbreitung, was sich in Grenzgebieten vor Farn- und Weideflächen besonders intensiv bemerkbar macht. Zu einem Problem wird dies bei Wiederaufforstungsflächen, deren Basis meist eine Wiese der Klasse „Weide“ ist. Bei angrenzenden Farnflächen wurde ein massiver Übergriff des Farns auf die Jungpflanzen festgestellt, sodass regelmäßig völlig zugewucherte Jungbäume von Farn befreit werden müssen. Ohne diese Maßnahmen würde die Jungbäume nicht mehr genügend Licht aufnehmen können und größtenteils absterben. Aus diesem Grund existiert für diese Flächen ein besonderes Interesse und eine langfristige Observation über die Ausbreitung der Farne wird von den örtlichen Biologen angestrebt. Drittens ist die Wuchsform nicht wirklich in eine andere Klasse einzugliedern. Von der Wuchshöhe und vom Volumen der Wuchsform würde am ehesten die Klasse „starke Verbuschung“ passen, jedoch weist diese eine deutlich höhere Biodiversität auf und besitzt ein deutlich geringeres Verdrängungspotenzial. Von den genannten Gründen war Zweiterer der Ausschlaggebende für eine eigenständige Nutzungsklasse.

Farndominierte Vegetation - Form 1 Diese Farnart gehört der Gattung „Dicranopteris Pectinata“ an und ist der Familie „Gleicheniaceae“ zuzuordnen (Fräßdorf 2011, persönlicher Kontakt). Diese benötigt höchste Lichtintensität und ist fast ausschließlich an Hängen mit maximaler Sonneneinstrahlung aufzufinden. Zudem siedelt sich der Farn deshalb nur an vegetationsfreien Stellen als Pionierpflanze an und lässt in Folge keine andere Vegetation zu. Die einzige Ko-Existierende Art im Unterwuchs ist die Farngattung “Lycopodium Cernuum“ aus der Familie der „Lycopodiaceaen“ (Fräßdorf 2011, persönlicher Kontakt).

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Foto 7 – Farndominierte Vegetation 1; Quelle: Stender 2011; Koordinaten: 83°12,0585'W, 8°42,0465'N; Exposition: 135°

Farndominierte Vegetation – Form 2 Eine weitere Form des Farns wurde ausschließlich im zweiten Detailgebiet kartiert, da sie im ersten Detailgebiet nur sporadisch vorgefunden wurde. Diese gehört der Gattung „Neperoleptis“ aus der Familie „Nephrinepilaceae“ an (Fräßdorf 2011, persönlicher Kontakt). Er ist von „Dicranopteris Pectinata“ sofort aufgrund der größeren Fiedern und der dunkleren Grünfärbung zu unterscheiden. Dieser nimmt eine fast vollständig andere Nische in Anspruch. Er ist fast nur in ebenen Flächen aufzufinden. Des Weiteren lässt diese Farnart andere Pflanzen neben sich zu, bzw. schafft es auch sich in einer bereits bestehenden Vegetationsdecke zu behaupten. Als Umkehrschluss muss diese Art nicht so radikal verdrängend auftreten. So ist „Neperoleptis“ auch als Unterwuchs von Primärwald zu finden (siehe Kapitel 7.1).

Foto 8 – Farndominierte Vegetation 2; Quelle: Stender 2011; Koordinaten: 83°13,2940‘W , 8°40,3527‘N;; Expositio n: 165°

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Weide Offenes Land / Weideland – nur bodennaher Bewuchs durch vorwiegend Gräser

Diese Klasse stellt in der Regel eine typische Wiese mit lediglich einer geschlossenen Grasfläche dar. Eine regelmäßige Beweidung hält das Gras meist kürzer als 10cm. Eine Abgrenzung zu „versumpfte Weide“ war stellenweise nicht einfach. Nutzungsklasse und Abgrenzungsverfahren siehe „versumpfte Weide“. Eine geringe Anzahl an Büschen und Bäumen wurde toleriert solange diese nichts Nennenswertes am Erscheinungsbild änderten.

Foto 9 – Weide 1; Quelle: Stender 2010; Foto 10 – Weide 2; Quelle: Stender 2011; Koordinaten: 83°11,5702'W, 8°42,2777'N; Koordinate n: 83°10,7242'W, 8°42,6996'N; Exposition: 160° Exposition: 028°

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Versumpfte Weide Hierbei gab es zwei verschiedene Erscheinungsformen. Im ersten Fall war die Unterscheidung zu „Weide“ teilweise nicht einfach. Da die Beobachtungen zum Ende der Regenzeit begonnen hatten war es wichtig jene, als Sumpfflächen ausgewiesene Gebiete, in einer relativ trockenen Phase erneut auf deren Eigenschaften zu überprüfen. Eine Überprüfung in der Trockenzeit brachte die Erkenntnis, dass auch potenzielle Wiesen in einer Beckenlage durchgehend die Eigenschaften eines Sumpfes aufweisen. Da in der Forschungsperiode der La Niña Effekt das Klima beeinflusste könnte die Lage in einer regulären Trockenzeit anders sein. Als zusätzlicher Indikator für eine Sumpffläche wurde das nicht Vorhandensein von Vieh bzw. das Ausschließen einer Sumpffläche bei Vorhandensein von Vieh festgelegt. Des Weiteren wurde bei starker Ausprägung ein Mikrorelief (siehe Foto 11) auf Sumpfflächen erkannt. Die zweite, und häufigere, Erscheinungsform grenzte sich schon sehr deutlich von den übrigen Nutzungsklassen ab (siehe Foto 12). Sie zeichnet sich durch einen durchgehenden, wasserübersättigten Untergrund aus, in welchen man ohne Weiteres mehrere Zehner Zentimeter oder mehr einsinken kann. Meist wächst nur Sumpfgras, an einigen trockeneren Stellen auch größere Sträucher.

Foto 11 – Versumpfte Weide 1; Foto 12 – Versumpfte Weide 2; Quelle: Stender 2010; Quelle: Stender 2011; Koordinaten: 83°10,8823'W, 8°42,8963'N; Koordinat en: 83°12,1320'W, 8°42,0848'N; Exposition: 230°; Exposition: 007°;

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Verbuschte Weide Offenes Land / Weideland – zunehmende Verbuschung und / oder vereinzelte Bäume

Auch hier war grundsätzlich eine deckende Grasschicht möglich, jedoch begannen hier die Strauch- und Baumschicht zu dominieren. Durch eine intensive Beweidung kommt es zu einer Verbuschung und Krüppelwuchs von Bäumen (siehe Foto 13). Es wurde eine minimale und maximale Toleranz an Strauch- und Baumschicht festgelegt. Foto 13 zeigt die Mindestbedeckung, Foto 14 zeigt die Maximalbedeckung. Die maximale Toleranz war bereits natürlich gegeben, da für eine stärkere Verbuschung die Klasse „starke Verbuschung“ gewählt wurde. In dieser Klasse war die Verbuschung für eine Beweidung zu weit fortgeschritten. So war zwischen oberen Grenze „verbuschte Weide“ und „starke Verbuschung“ stets ein sehr großer Sprung im Bedeckungsgrad gegeben.

Foto 13 – Verbuschte Weide 1; Foto 14 – Verbuschte Weide 2; Quelle: Stender 2010; Quelle: Stender 2011; Koordinaten: 83°11,5515'W, 8°41,9677'N; Koordinat en: 83°09,9961'W, 8°43,0179'N; Exposition: 092° Exposition: 118°

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Starke Verbuschung Geschlossene Verbuschung – mindestens zwei Meter hoch

Diese Flächen sind nicht mehr als Weideflächen nutzbar und auch sonst schwer zu bewirtschaften, da die Verbuschung flächendeckend vorliegt und die Vegetation ein viel größeres Volumen aufweist. Im Vergleich zur Klasse „verbuschte Weide„ dominieren andere Pflanzenarten. Es sind kaum Bäume, auch keine verbuschten, vorhanden, dafür aber insgesamt eine höhere Anzahl an kleineren Sträuchern und Kräutern pro Flächeneinheit.

Foto 15 – Starke Verbuschung; Quelle: Stender 2011; Koordinaten: 83°11,0820’W, 8°41,5064‘N; Exposition: 080°

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Gewässer

See Das einzigen beiden stillen Gewässer befinden sich im ersten Detailgebiet und sind lediglich kleine Tümpel (siehe Foto 16).

Foto 16 - See; Quelle: Stender 2010; Koordinaten: 83°11,6964’W, 8°42,3470’N; Exposition : 340°

Bach / Fluss Das Untersuchungsgebiet ist aufgrund der starken Humidität durchzogen von kleinen Rinnsalen, Bächen und Flüssen. Die wichtigsten wurden in der Karte verzeichnet.

Foto 17 – Bach / Fluss 1; Foto 18 – Bach / Fluss 2; Quelle: Stender 2011; Quelle: Stender 2010; Koordinaten: 83°13,1664’W, 8°40,1877’N; Koordinate n: 83°10,0212’W, 8°43,0134’N; Exposition: 205° Exposition: 120°

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Breiter Fluss Einziger etwas breiterer Fluss im Untersuchungsgebiet ist der Rio Bonito. Dieser ist innerhalb des Untersuchungsgebietes ca. 20 m breit (siehe Foto 5).

Bewässerungskanal Künstlich angelegter Bachlauf vornehmlich zur Bewässerung von Palmölplantagen. Zu erkennen sind diese Kanäle leicht am direkten Verlauf und dem gleichmäßigen Bachbett. Des Weiteren fehlen bei Kanälen die, sonst bei Bächen üblichen, Galeriewälder. Bei einem Bach wurde der Verlauf begradigt und der ehemalige Verlauf lässt sich noch anhand des, nun am Trockenbett liegenden, ursprünglichen Galeriewald auf dem Luftbild erkennen. Kiesbänke, wie noch auf Foto 19 zu erkennen, sind eher weniger vorhanden oder in sehr spärlichem Ausmaß.

Foto 19 – Bewässerungskanal;

Quelle: Stender 2011; Koordinaten: 83°11,7358’W, 8°42,0124’N;

Exposition: 25°

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Intensive Kultivierung Anthropogene Kultivierungsflächen - intensiv genutzt

Banane

Inzwischen recht selten anzutreffen ist die Bananenstaude. In den meisten Fällen werden Bananen in Privatgärten angepflanzt, sodass diese in die Kategorie „Mischform / Hausgarten“ oder „Siedlung - offene Bebauung“ fallen. Auf Foto 20 ist eine kleine Plantage (ca. 50 m X 50 m) in der Nähe des Außenpostens der Tropenstation in La Bolsa zu sehen. In dieser Größenordnung bewegen sich auch die Restlichen Bananenplantagen.

Foto 20 – Banane; Quelle: Stender 2010;

Koordinaten: 83°11,2717’W, 8°41,4733N; Exposition: 300°

Ölpalme Zum dominierenden Landschaftsbild der intensiven Landnutzung hat sich die Ölpalme entwickelt. Eine schnell wachsende Pflanze aus welcher hochbegehrtes und allgegenwärtiges Palmöl gewonnen wird (mehr hierzu siehe Kapitel 7.3). In der Erscheinung und Zuordnung ist diese Nutzungsform eindeutig. Eine systematisch angepflanzte Monokultur aus bis zu zehn Meter hohen Ölpalmen. Foto 21 – Ölpalme; Quelle: Stender 2010; Koordinaten:12,6135'W, 8°43,0687'N; Exposition: 173°

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Reis Nach der Ölpalme sind Reisfelder die zweite große Klasse der intensiven Landwirtschaft. Besonders westlich der Ortschaft haben sich geeignete Standorte gefunden, welche von einer kommerziellen Firma für rund 2 000 USD pro Feld (Reyes 2010, persönlicher Kontakt) gepachtet werden.

Foto 22 – Reis; Quelle: Stender 2010; Koordinaten: 83°12,5879'W, 8°43,1777'N; Exposition: 123°

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Kakao Der Vollständigkeit halber findet sich diese Nutzungsklasse ebenfalls vor, wobei lediglich in Valle Bonito eine kleine Kakaoplantage (50 m X 150 m) vorzufinden ist.

Foto 23 – Kakao; Quelle: Stender 2011; Koordinaten: 83°12,3619’W, 8°43,2799’N; Exposition: 140°

Mischform / Hausgarten

Einige Grundstücke gehen über eine durchschnittliche Größe von 500m² hinaus und werden hauptsächlich als Obst- und Gemüsegarten genutzt. In einigen Fällen auch als Weideland.

Foto 24 – Mischform / Hausgarten; Quelle: Stender 2011;

Koordinaten: 83°10,7290'W, 8°42,6874'N; Exposition: 110°

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Siedlungsflächen

Siedlung - geschlossene Bebauung Im Untersuchungsgebiet wurde lediglich der Kern der Ortschaft La Gamba als Siedlung mit geschlossener Verbauung ausgewiesen.

Foto 25 – Siedlung – geschlossene Bebauung; Quelle: Stender 2011;

Koordinaten: 83°11,1069'W, 8°42,4813'N; Exposition: 080°

Siedlung – offene Bebauung Umliegende Gebäude um La Gamba oder kleinere Siedlungen wie Valle Bonito oder La Bolsa wurden als offene Bebauung ausgewiesen. In der Regel waren je Patch ein bis fünf Häuser vorhanden. Auf Foto 26 erkennt man eine Finca, welche von den Besitzern der umgebenden Ölpalmplantage bewohnt wird.

Foto 26 – Siedlung – offene Bebauung;

Quelle: Stender 2011; Koordinaten: 83°11,7326'W, 8°42,0079'N;

Exposition: 120°

Touristische Einrichtung Südwestlich des Ortes La Gamba, umgeben vom Primärwald des Nationalparks, befindet sich die „Esquinas Rainforest Lodge“.

Foto 27 – Touristische Einrichtung; Quelle Stender 2011;

Koordinaten: 83°12,2921‘‘W, 8°41,8831’N; Exposition: 085°

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Tropenstation La Gamba Etwa 500m weiter in Richtung La Gamba befindet sich die “Tropenstation La Gamba“. Von 90° bis 270° schließt an die Station unmittelbar Primär- oder alter Sekundärwald an. Die Station befindet sich noch in der Ebene, während die Waldsegmente bereits hügelig sind.

Foto 28 – Tropenstation La Gamba; Quelle: Stender 2010;

Koordinaten: 83°12,0894'W, 8°42,0730'N; Exposition: 226°

Infrastruktur

Ortsstraße - unbefestigt Im gesamten Untersuchungsgebiet sind lediglich unbefestigte Straßen vorhanden. Von km37 über La Gamba nach Golfito ist die Straße etwas breiter. Ansonsten gibt es noch einige kleinere Schotterpisten.

Foto 29 – Ortsstraße – unbefestigt; Quelle: Stender 2010;

Koordinaten: 83°12,0894'W, 8°42,0730'N; Exposition: 293°

Grenzen des Nationalparks Das Aufzeigen der Grenzen des Nationalparks erleichtern das Verständnis der räumlichen Verteilungsmuster verschiedener Landnutzungs- und Landbedeckungsklassen.

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Dschungelpfad Von der „Esquinas Rainforest Lodge“ wurden für touristische und wissenschaftliche Zwecke einige Pfade durch den Nationalpark angelegt. Meist sind diese nur maximal fünf Meter breit und nur zu Fuß oder zu Pferd passierbar. Steile Gefälle sind keine Seltenheit, da das Tal abseits der Zufahrtsstraße zur Lodge unmittelbar in Hügelland übergeht. Ebenso befinden sich in der Nähe der Rangerstation einige Pfade.

Foto 30 – Dschungelpfad; Quelle: Stender 2010; Koordinaten: 83°12,3649’W, 8°42,0024°N;

Exposition: 220° Wirtschaftsweg Kleinere Zufahrtswege im Wald oder zwischen Feldern wurden dieser Klasse zugewiesen. Auf Foto 31 erkennt man einen Zufahrtsweg zu einer Ölpalmenplantage. Am Ende der Plantage endet auch der Weg.

Foto 31 – Wirtschaftsweg; Quelle: Stender 2010; Koordinaten: 83°11,6402’W, 8°41,8682‘N;

Exposition: 220°

Es wurde die Überlegung angestellt eine Kategorie „mehrjährige Nutzpflanze jung“ zu widmen. Da sich jedoch das Pflanzenwachstum enorm rasch vollzieht wurden Felder mit Jungpflanzen schon als vollwertige Nutzpflanzen gewidmet, um mit der Karte wenigstens für einige eine möglichst umfassende Aktualität zu gewährleisten. Dasselbe gilt auch für die Flächen der Wiederaufforstung, welche zum Besichtigungszeitpunkt teilweise noch Wiesen mit nur ca. ein bis zwei Meter hohen Jungpflanzen waren. Eine langjährige Aktualität der Kartierung ist ohnehin nur sehr schwer möglich, da auf den Landwirtschaftlichen Nutzflächen, die Kulturpflanzen schon sehr oft und häufig nahezu flächendeckend gewechselt haben.

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6.3. Methodik und Arbeitsprozess Um eine ansprechende Kartiergrundlage zur Verfügung zu haben wurden mit Hilfe des kostenlosen Online Kartenarchives „Google Earth - Version 6.0.0.1735 (beta)“ Luftbilder exportiert. Hierzu wurde das Koordinatengitter hinzugeschaltet. Um dieses entzerrt darzustellen mussten in den Einstellungen der Geländemodus deaktiviert und die Höhenverstärkung auf den Wert „0“ gesetzt werden. Nun wurde eine fixe Sichthöhe von 2.430 Metern eingestellt, damit die ein numerischer Maßstab im Abstand von 700 Metern angezeigt wird. Ein Kartenausschnitt wurde somit auf sechs Kacheln in der Breite und vier Kacheln in der Höhe festgelegt. Um die einzelnen Kartenausschnitte möglichst genau aneinanderzulegen wurde ein Überlappungsbereich von jeweils einer Kachelreihe gewählt. Auf Karte 15 ist ein Kartenausschnitt exemplarisch dargestellt.

Karte 15 – Verarbeitungsprozess Schritt 6; Quelle: http://www.earth.google.com/, letzter Zugriff am 15.11.2010; Eigene Bearbeitung

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Die einzelnen Kartenausschnitte wurden mit Hilfe des Programmes „Adobe Photoshop – Version 6.1“ passgenau zu einem Mosaik zusammengefügt. Für die Detailkartierungen um La Gamba ergaben sich insgesamt 41 Kartenausschnitte. Karte 16 zeigt das fertige Mosaik. Aufgrund des erhöhten Datenvolumens des Originalmosaiks im „.png“-Format wird eine qualitätsreduzierte Version in Form eines „.jpeg“ abgebildet.

Karte 16 – Verarbeitungsprozess Schritt 7; Quelle: http://www.earth.google.com/, letzter Zugriff am 15.11.2010; Eigene Bearbeitung Das Mosaik wurde nun in ArcGIS eingelesen und mit Hilfe der Landsat-Aufnahme georeferenziert. Das weitere Vorgehen beim Digitalisierprozess lief entsprechend zu Kapitel 5.3. ab. Die einzelnen Kartenausschnitte wurden ausgedruckt und mit Transparentpapier versehen. Diese Methodik wurde jedoch nur teilweise, aufgrund der in Kapitel 6.1 beschriebenen Probleme, verwendet. Des Weiteren bereite die exakte Ortung im Gelände teils erhebliche Probleme, wenn Wege oder Bachbette verlassen wurden und sich keine markanten Orientierungspunkte in der Nähe befanden. Die Standortbestimmung stellte zwar eine grobe Orientierung dar, um die Position auf der Karte exakt zu bestimmen, war jedoch das Koordinatennetz der Luftbilder zu grob. So ergab sich nach einigen Feldtagen eine recht gut praktizierbare Mischform aus Skizzierung, Positionsbestimmung und Ortsbeschreibung. Aufgrund der klimatischen Verhältnisse stellte es sich als optimal heraus am Morgen mit der Feldarbeit zu beginnen, da dann das Wetter meist freundlich und etwas weniger heiß war. Ab der Mittagszeit bis zum frühen Abend waren, trotz „Trockenzeit“, ergiebige Regengüsse keine Seltenheit und somit wurden die am Morgen erhobenen Daten um diese Zeit mittels ArcGIS digitalisiert. Ein weiterer Vorteil dieses Vorgehens zeigte sich, da beim Digitalisieren immer wieder Unklarheiten auftauchten und diese mit einer frischen Impression aus dem Geländegang am besten beseitigt werden konnten. Auf Karte 14 im Anhang sind die zurückgelegten Strecken zu sehen.

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De facto stellte sich besonders die Unterscheidung zwischen Primärwald und Sekundärwald als schwierig heraus. Die, bei der Beschreibung der Nutzungsklassen, erwähnten Merkmale waren teils schwach, teils stark ausgeprägt und die Übergänge fließend waren. Die Erkenntnis eines Überganges entwickelte sich meist erst nach einem Eindringen von einigen hundert Metern in einen anderen Waldtyp. So konnte lediglich die Aussage eines Überganges in einem Umkreis von einigen hundert Metern getroffen werden. Als äußerst nützlich erwiesen sich Geländegänge mit ortskundigen Personen, welche ungefähr die Waldtypen abgrenzen konnten, da diese unter anderem in Wiederaufforstungsprojekte involviert sind oder aber das Gelände lange genug kennen, um sagen zu können wo einmal aus einer freien Fläche ein Sekundärwald entstanden ist und bei welchem Gebiet es sich um Primärwald handelt.

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6.4. Ergebnis Aus der erarbeiteten Rohkartierung bzw. dem Luftbildmosaik wurden nun zwei Detailgebiete ausgewählt. Das erste Detailgebiet umfasst das, zumeist über einen Kilometer breite, Tal, in welchem sich die Ortschaft La Gamba befindet. Die Eckpunkte besitzen folgende Koordinaten:

Tabelle 7 – Eckpunkte Detailgebiet 1; Quelle: http://glovis.usgs.gov/, letzter Zugriff am 03.10.2010; Eigene Bearbeitung

Linkes oberes Eck 83°13'10"W, 8°43'43"N

Rechte obere Ecken 83°10'25"W , 8°43'44"N 83°09'28"W, 8°42'40"N

Linkes unteres Eck 83°09'28"W , 8°41'13"N Rechtes unteres Eck 83°13'10"W, 8°41'11"N

Bildmittelpunkt 83°11'08"W, 8°42'30''N Von West nach Ost misst das Untersuchungsgebiet rund 6950 m (5200 m), von Nord nach Süd rund 4850 m (2900 m). In Klammern stehen die Werte für die verkürzten Seiten. Dies ergibt eine Fläche von etwa 32 km². Ermittelt wurden die Werte via „measure-tool“ von ArcGIS. Das zweite Detailgebiet befindet sich mit folgenden Koordinaten größtenteils im Nationalpark Piedras Blancas:

Tabelle 8: - Eckpunkte Detailgebiet 2; Quelle: http://glovis.usgs.gov/, letzter Zugriff am 03.10.2010; Eigene Bearbeitung

Linkes oberes Eck 83°14'08"W, 8°41'38"N Rechtes oberes Eck 83°12'50"W, 8°41'38"N Linkes unteres Eck 83°14'08"W, 8°39'48"N Rechtes unteres Eck 83°12'50"W, 8°39'48"N

Bildmittelpunkt 83°13'29"W, 8°40'43"N Hier ergaben sich Seitenlängen von rund 3400 m (West-Ost) und rund 4150 m (Nord-Süd). Dies ergibt eine Fläche von etwa 8 km². Abermals durch das „measure-tool“ ermittelt. Dieses Gebiet ist bis auf die Rangerstation des Nationalparks unbewohnt und besteht zu einem großen Teil aus Primärwald. Bevor das Gebiet unter Schutz gestellt wurde gab es jedoch auch hier gerodete Flächen an welchen sich nun großflächig Farn ausbreitet. Dieses Phänomen wurde in jener zweiten Kartierung besonders berücksichtigt.

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Karte 17 und Karte 18 zeigen nun die fertigen Nutzungskartierungen. Darin sollte deutlich werden, dass innerhalb des Nationalparks große Areale an Primärwaldbeständen vorhanden sind. Außerhalb des Parks sind hingegen lediglich in einer steilen und schwer zugänglichen Hügelkette südlich von Valle Bonito erhalten geblieben. An den Rändern der Primärwälder befindet sich im Idealfall eine „Pufferzone“ aus zuerst altem und anschließend jungem Sekundärwald, zu den landwirtschaftlichen Nutzflächen. Klingler 2007 nennt dies auf S. 62 eine mosaikförmige Kombination aus umgebendem Primärwald und schnell wachsendem Sekundärwald. Um die Ortschaft La Gamba und entlang des Haupttales und der Seitentäler findet man hauptsächlich landwirtschaftliche Nutzfläche und Weideland vor. Östlich und nordöstlich von La Gamba südlich der Hauptstraße ist die Ölpalme stark dominierend. Nördlich der Hauptstraße befindet sich etwas mehr Weideland als Palmölplantagen. Die Felder sind meist in größere Rechtecke parzelliert. Nordwestlich, in Richtung Valle Bonito, Bleibt das Muster der Felder ähnlich, jedoch verteilt sich die Landnutzung gleichmäßig auf Ölpalme, Reis und Weideland. Südlich von La Gamba, in die beiden Seitentäler hinein, ist fast ausschließlich Weideland vorzufinden. Grund hierfür könnte die zu geringe Breite der Seitentäler sein, um rentable Reis, oder Ölpalmenhaine zu bewirtschaften. Lediglich östlich der Tropenstation befindet sich auf einer ebenen Fläche eine große Palmölplantage, welche in Besitz von Privatpersonen ist. Deren Siedlung ist am nordöstlichen Rand der Plantage zu erkennen. Im Bereich der Rangerstation, in der zweiten Detailkartierung, dominiert aufgrund der Schutzzone Primärwald. Jedoch haben sich entlang von Wegen und Bachläufen und auf Flächen ehemaliger Weiden Farndominierte Formen herausgebildet. Dabei kam „Farmdominierte Vegetation – Form 1“ aufgrund eines ausgeprägten Reliefs deutlich häufiger vor (Standortfaktoren siehe „Farmdominierte Vegetation – Form 1 bzw. 2“).

Karte 17 – Nutzungskartierung Detailgebiet 1; Quelle: http://glovis.usgs.gov/, letzter Zugriff am 03.10.2010; http://www.andresz.com/Mapas/COSTARICAMAPS.htm; letzter Zugriff am 15.10.2010; http://www.earth.google.com/, letzter Zugriff am 15.11.2010; http://www.lagamba.at/researchdb/pagede/besucher/karten/vegetationskarte_druck_a3.pdf, letzter Zugriff am 15.03.2011; Eigene Erhebung und Bearbeitung

Karte 18 – Nutzungskartierung Detailgebiet 2; Quelle: http://glovis.usgs.gov/, letzter Zugriff am 03.10.2010; http://www.andresz.com/Mapas/COSTARICAMAPS.htm; letzter Zugriff am 15.10.2010; http://www.earth.google.com/, letzter Zugriff am 15.11.2010; Eigene Erhebung und Bearbeitung

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Tabelle 9 - Prozentuale Anteile der Nutzungsklassen an der gesamten untersuchten Fläche (DG = Detailgebiet); Quelle: Eigene Erhebung und Bearbeitung

Objektart Fläche Davon in Davon in Anteil an Anteil an Anteil

absolut (in m²)

DG 1 (in %)

DG 2 (in %)

DG 1 (in %)

DG 2 (in %)

Gesamt (in %)

Primärwald 16044909 98.50 1,50 33.38 74.33 40.56 Sekundärwald - alt 7804975 73.58 26.42 23.88 1.45 19.73 Sekundärwald - jung 4604632 82.24 17.76 10.52 15.13 11.64 Ölpalme 3186517 100.00 0.00 9.90 0.00 8.06 Weide 2833518 95.35 4.65 8.39 1.64 7.16 Verbuschte Weide 1716649 100.00 0.00 5.33 0.00 4.34 Reis 893808 100.00 0.00 2.78 0.00 2.26 Farndominierte Vegetation - Form 1 693165 44.65 55.35 0.98 4.69 1.75 Starke Verbuschung 529426 99.98 0.02 1.64 0.00 1.34 Flussaue 419557 100.00 0.00 1.07 0.93 1.06 Versumpfte Weide 207116 100.00 0.00 0.64 0.00 0.52 Mischform / Hausgarten 174415 100.00 0.00 0.54 0.00 0.44 Farndominierte Vegetation - Form 2 142370 0.00 100.00 0.00 1.77 0.36 Siedlung - offene Bebauung 133274 95.86 4.14 0.40 0.07 0.34 Siedlung - geschlossene Bebauung 84829 100.00 0.00 0.21 0.00 0.21 Banane 38683 100.00 0.00 0.26 0.00 0.10 Tropenstation La Gamba 23419 100.00 0.00 0.07 0.00 0.06 Touristische Einrichtung 17171 100.00 0.00 0.05 0.00 0.04 See 4142 100.00 0.00 0.01 0.00 0.01 Kakao 2484 100.00 0.00 0.01 0.00 0.01

Gesamtsumme 39555059 100.00 100.00 100.00 Detailgebiet 1 32192096

Detailgebiet 2 8041484

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In Tabelle 9 soll nochmals verdeutlicht werden wie unterschiedlich dominant die einzelnen Klassen sind. Detailgebiet 1 und 2 überschneiden sich teilweise (ausschließlich an Primärwaldflächen), daher ist die Summe der Flächen der Detailgebiete größer als die Gesamtsumme. Flächen im Nationalpark sind größtenteils Primärwald und so ist diese Klasse die dominanteste. Der Abzug der U.F.Co. und zahlreiche Wiederbewaldungsprojekte (z.B. Tropenstation, Schnitzler, Weixler) haben dafür gesorgt, dass die beiden Sekundärwaldtypen an Stelle drei und vier stehen. Die weitere Verteilung erfüllt ebenfalls die Erwartungen. An landwirtschaftlichen Nutzflächen dominiert die Ölpalme massiv mit 74 % Anteil an intensiv bewirtschafteten Nutzflächen. Laut (http://www.focus.de; letzter Zugriff am 12.03.2011) dient Palmöl als billiger Ersatz für fast sämtliche Ölsorten, von Speiseöl bis Kraftstoff. So ist ein Marktanteil von etwa 30% aller Pflanzenöle mit einem jährlichen Ausstoß von fast 46 Millionen Tonnen kaum verwunderlich. Damit steht es noch vor Sojaöl. Laut Autor soll die Produktion seit den letzten 5 Jahren jährlich um etwa 10% gestiegen sein. Wicke 2011, S. 193 kann diese globale Problematik anhand des Beispiels Indonesien und Malaysia bestätigen. In Indonesien wird der Landnutzungswandel hauptsächlich anhand Verlust an Waldbeständen deutlich. Etwa 40 Millionen Hektar an Waldfläche gingen über die letzten 30 Jahre verloren. Dies entspricht einem Verlust von etwa 30% des Bestandes. Auf S. 199 entnimmt der Autor einer Prognose der „Food and Agriculture Organisation (FOA)“ den jährlichen Anstieg der Palmölproduktion für Indonesien (5,9%) und Malaysia (3,8%) bis zum Jahre 2020. Da der Bedarf, aufgrund wachsendem Energiebedarf und steigender Weltbevölkerung, somit weiter steigt kann man davon ausgehen, dass sich dieses Problem auf die gesamten Tropen ausweiten lässt. Indonesien und Malaysia sind bereits die größten Produzenten für Palmöl und in naher Zukunft sind dem Anbau natürlich, topographische Grenzen gesetzt. Somit wird sich bei weiter steigendem Bedarf die Produktion stärker in andere Länder ausbreiten. Anhand eines Beispiels zeigt sich, dass der gegenwärtige Gigant in der Sojaproduktion, Brasilien, noch fast gar kein Palmöl produziert und dies nun in großem Stil plant (www.womblog.de; letzter Zugriff am 12.03.2011). In der Golfo Dulce Region in Costa Rica lässt sich anhand der, in dieser Arbeit erstellten, Kartierung im Vergleich zu älteren Kartierungen sehr leicht ausmachen, dass der Trend der Ölpalmenkultivierung erst seit einigen Jahren besteht bzw. sich erst seit einigen Jahren rapide verstärkt hat (siehe Kapitel 7.2.). Im Anhang befindet sich unter Karte 12 eine generalisierte Version der ersten Detailkartierung. Auf dieser wurden lediglich die Nutzungsklassen Wald, extensive Bewirtschaftung und intensive Bewirtschaftung ausgewiesen. Diese Karte soll es ermöglichen auf einen Blick zu erkennen wo die Grenze zwischen ursprünglicher und extensiv und intensiv anthropogen geprägter Landschaft verläuft.

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7. Interpretation der Kartierungen 7.1. Mehrwert der Feinkartierung (Vergleich zur Gr obkartierung) Natürlich weist die Detailkartierung eine viel feinere Klassifikation auf. Intensiv genutzte Flächen konnten bestimmten Pflanzen zugewiesen werden und es wurden auch mehr als drei intensive Nutzungsformen vorgefunden. Die auffälligste Abweichung befindet sich im westlichen Teil des Untersuchungsgebietes um Valle Bonito. In der groben Landsat-Kartierung ist das gesamte Tal links und rechts des Flussufers als „Offenes Land / Weideland“ kartiert. In der Feinkartierung wird deutlich, dass dies nicht nur ungenau ist, sondern auch große Flächen eine intensive landwirtschaftliche Nutzung erfahren. Diese Flächen wurden nicht als solche erkannt. Um La Gamba und Richtung Villa Briceño/km37 wurde eine intensive landwirtschaftliche Nutzung tendenziell richtig erkannt. In der Detailkartierung wird nun ersichtlich in welche Nutzungsformen sich die Acker- und Weideflächen unterteilen. Eine Einschätzung der Lebensweise, der Lebensumstände und der Arbeitsplatzsituation wurde so möglich gemacht. Die schweren Erntegeräte, welche die großflächigen Monokulturen systematisch abernten lassen auf einen starken Einfluss von Großproduzenten bzw. Großabnehmern schließen. Dies wurde zum Teil von der lokalen Bevölkerung bestätigt (vgl. Verpachtete Reisfelder in Kapitel 6.2.). Waldflächen konnten nun, mit besagten Problemen aus Kapitel 6, in Primär- und Sekundärwald untergliedert werden. Zur Ergänzung wurde außerhalb der Detailkartiergebiete für Nutzform 2 und Nutzform 3 der Anbau von Banane und Ölpalme registriert. Die, in der Flussmündung und auf der vorgelagerten Insel bei Golfito, vermuteten Mangroven konnten bestätigt werden. Des Weiteren befinden sich in der Grobkartierungen einige kleinere Fehler aufgrund fehlender Informationen und kleinmaßstäbiger Kartierung. So mündet der Rio Bonito nicht im Kartierbereich, sondern mündet mit entgegengesetzter Fließrichtung in den Rio Esquinas einige Kilometer weiter im Nordwesten. Der Mündungsfluss im Kartierbereich ist ein anderer, welcher keinerlei Verbindung zum Rio Bonito besitzt, sondern in einem Nebental verläuft. Zudem ist die Eisenbahnverbindung seit Auflassung des Bananenanbaus außer Betrieb. Abschließend zu diesem Abschnitt lässt sich sagen, dass die grobe Kartierung trotz der genannten Mängel einen sehr guten Überblick über die Verhältnisse vor Ort bietet und gut für einen Einstieg in die Thematik geeignet ist.

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Karte 19 – Landsat 2000 Nutzungskartierung für Detailgebiet 1; Quelle: http://glovis.usgs.gov/, letzter Zugriff am 03.10.2010; http://www.andresz.com/Mapas/COSTARICAMAPS.htm, letzter Zugriff am 15.10.2010; Eigene Bearbeitung Karte 20 – Landsat 2000 Nutzungskartierung für Detailgebiet 2; Quelle: http://glovis.usgs.gov/, letzter Zugriff am 03.10.2010; http://www.andresz.com/Mapas/COSTARICAMAPS.htm, letzter Zugriff am 15.10.2010; Eigene Bearbeitung

7.2. Veränderungsprozesse der Landnutzung und Landb edeckung Im Großen und Ganzen konnten aussagekräftige Vergleiche gezogen werden. Jedoch unterschied sich die Wahl der Nutzungsklassen, was keinen absolut präzisen Vergleich zulässt. Bereits in den Kartierungen des Areals um La Gamba für den Zeitraum von 1960 bis 2007 von Klingler 2007 sind einschneidende Unterschiede im Laufe der Zeit zu erkennen. Während um 1960 (Klingler 2007, S.67) fast ausschließlich Bananenstauden angepflanzt wurden, so waren von 1973 über 1983 bis 1998 (Klingler 2007, S.72, 79 und 92) vorwiegend Reisfelder und Weideland anzutreffen. Die aktuell dominierende Ölpalme wurde erstmalig 1998 (Klingler 2007, S.92) verzeichnet, wobei diese hier noch eher peripher anzutreffen war. Erst auf der Kartierung für das Jahr 2006 (Klingler 2007, S.98) kristallisiert sich eine Dominanz der Ölpalme heraus. Laut Klingler 2007, S.97 sichert diese Nachfolgekultur der Banane das Einkommen vieler Fincabesitzter und bietet vielen Tagelöhnern einen Arbeitsplatz. Die Vegetationskartierung von Weissenhofer, Huber, Koukal und Immitzer aus dem Jahre 2008 (http://www.lagamba.at, letzter Zugriff am 15.03.2011) zeigt ebenfalls bereits eine Dominanz der Ölpalme, wobei einjährige Feldfrüchte und Weideland etwa gleich stark vertreten sind. Als detaillierteste der Vergleichskarten wurde in dieser farndominierte Vegetation sehr kleinräumig erfasst. Im ersten Detailgebiet gab es nur wenige nennenswerte Abweichungen. Lediglich Im Wald östlich von La Bolsa wurde entlang des Wirtschaftsweges schmale, jedoch sehr lang anhaltende Abschnitte mit Farnbedeckung verzeichnet. Im zweiten Detailgebiet konnten deutlich mehr Flächen bzw. auch vergrößerte Flächen verbucht werden. Zudem wurde eine zweite Farnart klassiert, welche auch als unterwuchsdominierend, jedoch mit geschlossenem Baumbewuchs erkannt wurde. Diese Flächen wurden in der Kartierung von 2008 nicht als solche erfasst. Zu guter letzt haben sich einige Bachläufe seit 2008 aufgrund von Kanalisierungen verändert.

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Eine Ende 2009 angefertigte Nutzungskartierung (Höbinger 2010, S.20) zeigt eine vorangeschrittene Dominanz der Ölpalmplantagen. Südlich der Verbindungsstraße La Gamba – km37 hat sich die Landnutzung von nahezu 100 % „short-lived field crops“ (aus der Kartierung von 2008) zu ca. 70% „oil palm plantation“ und ca. 30% „pasture“ gewandelt. Einzige andere dominierende Nutzungsklasse ist Weideland. Hier ist Vorsicht geboten, da viele Reisfelder nach der Ernte als Weideland genutzt werden (siehe Auflistung unten in selbigem Kapitel). Tendenziell wurden in dieser Kartierung sämtliche Felder der Klasse „short-lived field crops“ der Kartierung von 2008 der Klasse „pasture“ zugewiesen. Farndominierte Vegetation wurde nur sehr grob für einige größere Flächen erfasst und wird aus der Interpretation herausgenommen. Betrachtet man nun nochmals die aktuelle Kartierung aus dem Jahre 2011, so fällt vor allem eine weitere Ausdehnung der Ölpalmen-Monokulturen auf, welche sich seit 1998 relativ stetig und konstant vollzogen hat. Die Gründe für die häufigen und intensiven Wechsel der Anbaukulturen sind sehr vielseitig. Es folgen einige der wichtigsten:

• Von 1954 bis 1961 wurde der Standort für den kommerziellen Bananenanbau genutzt. Nach Abzug der Compania Bananera wurden Nachfolgekulturen wie z.B. Kakao, Reis, Maniok etc. Aber auch eine Expansion der Viehwirtschaft staatlich gefördert (Klingler 2007, S.58) Diese Förderpolitik setzte sich über die Jahrzehnte fort und so wurden zu verschiedenen Zeitpunkten verschiedene Anbaupflanzen gefördert. Ab 1990 wurde der Reisanbau durch die lokale Kooperative COOPEGAMBA gefördert (Klingler 2007, S.91).

• Die Böden sind schlecht und eine wiederkehrende Fruchtfolge ist ohnehin in kurzen Intervallen notwendig. Entsprechend der Tradition der Bauern aus Guanacaste werden Felder nach der Bewirtschaftung nicht brach gelassen, sondern als Weide genutzt (Klingler 2007, S. 60).

• Eine Landreform ermöglichte den Menschen durch günstige Kreditvergaben den Erwerb von kleinen Ackerlandflächen. Auf diese Weise entstand erst der eigentliche Dorfkern von La Gamba (Klingler 2007, S.77). Jedoch sind somit die meisten Anwohner keine erfahrenen Bauern und ein wirtschaftlicher Ackerbau war und ist oftmals nicht gegeben.

• Bananen sind aufgrund der extremen Feuchtigkeit und der Bestandsgefährdung durch Krankheiten nicht geeignet für die Region (näheres hierzu siehe Kapitel 3.3.3.2.)

In den Primärwaldbeständen dürfte sich, bis auf die Instandhaltung der Dschungelpfade und natürliches Baumsterben (z.B. durch Blitzschlag), in den letzten Jahren nicht allzu viel verändert haben. Unterschiede zwischen den einzelnen Kartierungen sind auf die Interpretation der Übergänge zwischen Primär- und Sekundärwald, Ungenauigkeiten oder Generalisierungen zurückzuführen. Die Siedlungsfläche hat sich in diesem Zeitraum ebenfalls nicht nennenswert verändert.

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7.3. Zentrale Erkenntnis und Ausblick Das gewählte Thema ist ein überaus spannendes und hochflexibles Feld. Der Kontrast und die räumliche Nähe zwischen ursprünglichen Wäldern und rein ökonomisch orientierten Monokulturen ist beachtlich. Die Biodiversität der Primärwälder wird seit etwa 20 Jahren durch die Projekte der Esquinas Rainforest Lodge, der Tropenstation La Gamba und der Initiative SOS-Regenwald zu wahren versucht. Andererseits ist das Tal um La Gamba seit geraumer Zeit von einer äußerst intensiven Landwirtschaft in Form von Monokulturen geprägt. Diese sind sehr profitorientiert, schädigen die Umwelt nachhaltig (V.a. Pestizide und Bodenerosion) und lassen eine geringe Biodiversität zu. Auch nach Abzug der U.F.Co. wurde mit der Ölpalme schnell eine Nachfolgekultur gefunden, welche für ein einseitiges Landschaftsbild sorgt. Eine Detailkartierung mit Geländearbeit hat sich als unabdingbar herausgestellt, um eine Aussagekräftige Analyse der Landnutzung und deren Änderungsprozesse zu erstellen, falls für eine Ferndiagnose nicht die Methoden einer professionellen Fernerkundung zur Verfügung stehen. Der Vergleich der Kartierungen mit älteren Kartierungen aus der Literatur zeigt, dass hier jedes Jahr erneut Änderungen stattgefunden haben und eine Modifizierung der Kartierung in den Folgejahren wäre durchaus erstrebenswert und sehr interessant für Langzeitstudien. Die lokalen Probleme lassen sich in ihrer Erscheinung ohne weiteres auf andere Regionen übertragen. So hat Mitteleuropa mit dem Problem der Ausbreitung von Adlerfarn zu kämpfen. Ebenso ist selbstredend der Anbau der Ölpalme ein globales Problem, wie die Situation in Indonesien und Malaysia zeigt (siehe Kapitel 6.4). Somit besitzen die Erkenntnisse dieser Arbeit einen überregionalen Mehrwert. Für La Gamba ist ein weiterer Vormarsch der Ölpalme sehr wahrscheinlich, da dieser Trend in dieser Region sich erst seit maximal zwei Jahren in diesem Ausmaß entwickelt hat. Felder mit einjährigen Nutzpflanzen werden aufgrund der Nutzung als Weide in Brachzeiten und der rasch wechselnden Fruchtfolge aufgrund des Nährstoffmangels wohl immer einer rasch wechselnden Landnutzung unterworfen sein. Die Aufforstungprojekte der Region werden vermutlich weiter Wirkung zeigen und dafür sorgen, dass die Pufferfläche zwischen Primärwald und landwirtschaftlichen Nutzflächen und Weiden im Schnitt größer wird.

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8. Abbildungsverzeichnis Tabelle 1 - Costa Rica Flächenvergleich

Quelle: Kunth, C. 2005, S. 228, 232, 251, 253 und http://www.puntarenas.com/puntarenas, letzter Zugriff am 07.11.2010

Seite 9 Karte 1 – Costa Rica Quelle: http://www.naturalearthdata.com/downloads/,

letzter Zugriff am 05.10.2010; Eigene Bearbeitung Seite 9 Karte 2 – Golfo Dulce Region Quelle: http://www.naturalearthdata.com/downloads/, letzter Zugriff am 05.10.2010; Eigene Bearbeitung Seite 9 Karte 3 - Jahresdurchschnittstemperatur Costa Rica Quelle: http://www.imn.ac.cr/mapa_clima/interactivo/index.html, letzter Zugriff am 20.10.2010 Seite 10 Abbildung 1 – Klima La Gamba

Quelle: Klimarohdaten der Tropenstation, Huber 2011; Eigene Bearbeitung

Seite 11 Karte 4 – Niederschlag Golfo Dulce Region

Quelle: http://www.imn.ac.cr/mapa_clima/interactivo/index.html, letzter Zugriff am 20.10.2010

Seite 12 Karte 5 – Natürliche Vegetation;

Quelle: Denzer 1997, S.14 Seite 13 Karte 6 – Biologische Korridore der Golfo Dulce Region

Quelle: Huber 2009, S.56 Seite 20

Karte 7 – Landsat 2000 Aufnahme

Quelle: http://glovis.usgs.gov/, letzter Zugriff am 03.10.2010

Seite 21

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Tabelle 2 – Eckpunkte Landsat 2000 Aufnahme (ungeschnitten) Quelle: http://glovis.usgs.gov/, letzter Zugriff am 03.10.2010; Eigene Bearbeitung

Seite 22 Karte 8 – Topographische Basis

Quelle: http://www.andresz.com/Mapas/COSTARICAMAPS.htm, letzter Zugriff am 15.10.2010

Seite 23 Tabelle 3 – Eckpunkte Landsat 2000 Aufnahme (geschnitten)

Quelle: http://glovis.usgs.gov/, letzter Zugriff am 03.10.2010; Eigene Bearbeitung

Seite 23 Karte 9 – Verarbeitungsprozess Schritt 1

Quelle: http://glovis.usgs.gov/, letzter Zugriff am 03.10.2010; Eigene Bearbeitung

Seite 24 Karte 10 – Verarbeitungsprozess Schritt 2

Quelle: http://glovis.usgs.gov/, letzter Zugriff am 03.10.2010; Eigene Bearbeitung

Seite 24 Karte 11 – Verarbeitungsprozess Schritt 3

Quelle: http://glovis.usgs.gov/, letzter Zugriff am 03.10.2010; http://www.andresz.com/Mapas/COSTARICAMAPS.htm, letzter Zugriff am 15.10.2010; Eigene Bearbeitung

Seite 25 Tabelle 4 – Nutzungsklassen Landsat 2000 Kartierung Probe

Quelle: Eigene Erhebung und Bearbeitung Seite 26

Tabelle 5 – Nutzungsklassen Landsat 2000 Kartierung Quelle: Eigene Erhebung und Bearbeitung

Seite 27

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Karte 12 – Verarbeitungsprozess Schritt 4 Quelle: http://glovis.usgs.gov/, letzter Zugriff am 03.10.2010; http://www.andresz.com/Mapas/COSTARICAMAPS.htm, letzter Zugriff am 15.10.2010; Eigene Bearbeitung

Seite 28 Karte 13 – Verarbeitungsprozess Schritt 5

Quelle: http://glovis.usgs.gov/, letzter Zugriff am 03.10.2010; http://www.andresz.com/Mapas/COSTARICAMAPS.htm, letzter Zugriff am 15.10.2010; Eigene Bearbeitung

Seite 29 Karte 14 – Landsat 2000 Nutzungskartierung

Quelle: http://glovis.usgs.gov/, letzter Zugriff am 03.10.2010; http://www.andresz.com/Mapas/COSTARICAMAPS.htm, letzter Zugriff am 15.10.2010; Eigene Bearbeitung

Seite 31 Tabelle 6 – Nutzungsklassen Detailkartierung

Quelle: Eigene Erhebung und Bearbeitung Seite 34

Foto 1 – Primärwald

Quelle: Stender 2010; Koordinaten: 83°13,960’W, 8°40,487‘N ; Exposition: 278°

Seite 36 Foto 2 – Sekundärwald – alt

Quelle: Stender 2011; Koordinaten: 83°12,1946’W, 8°41,9444’N; Exposition: 45°

Seite 38 Foto 3 - Sekundärwald – jung 1

Quelle: Stender 2010 Koordinaten: 83°12,3902'W, 8°43,4207'N; Exposition: 230°

Seite 39 Foto 4 – Sekundärwald – jung 2

Quelle: Stender 2011; Koordinaten: 83°12,204‘W, 8°41,5984‘N; Exposition: 120°

Seite 39

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Foto 5 – Flussaue 1 Quelle: Stender 2011; Koordinaten: 83°11,6263'W, 8°43,0262'N; Exposition: 067°

Seite 40 Foto 6 – Flussaue 2

Quelle: Stender 2010; Koordinaten: 83°12,8591'W, 8°42,5533'N; Exposition: 236°

Seite 40 Foto 7 – Farndominierte Vegetation 1

Quelle: Stender 2011; Koordinaten: 83°12,0585'W, 8°42,0465'N; Exposition: 135°

Seite 42 Foto 8 – Farndominierte Vegetation 2

Quelle: Stender 2011; Koordinaten: 83°13,2940‘W , 8°40,3527‘N; Exposition : 165°

Seite 42 Foto 9 – Weide

Quelle: Stender 2010; Koordinaten: 83°11,5702'W, 8°42,2777'N; Exposition: 160°

Seite 43 Foto 10 – Weide 2

Quelle: Stender 2011; Koordinaten: 83°10,7242'W, 8°42,6996'N; Exposition: 028°

Seite 43 Foto 11 – Versumpfte Weide

Quelle: Stender 2010; Koordinaten: 83°10,8823'W, 8°42,8963'N; Exposition: 230°;

Seite 44 Foto 12 – Versumpfte Weide 2 Quelle: Stender 2011;

Koordinaten: 83°12,1320'W, 8°42,0848'N; Exposition: 007°; Seite 44

Foto 13 – Verbuschte Weide 1

Quelle: Stender 2010; Koordinaten: 83°11,5515'W, 8°41,9677'N; Exposition: 092°

Seite 45

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Foto 14 – Verbuschte Weide 2 Quelle: Stender 2011; Koordinaten: 83°09,9961'W, 8°43,0179'N; Exposition: 118°

Seite 45 Foto 15 – Starke Verbuschung

Quelle: Stender 2011; Koordinaten: 83°11,0820’W, 8°41,5064‘N; Exposition: 080°

Seite 46 Foto 16 – See

Quelle: Stender 2010; Koordinaten: 83°11,6964’W, 8°42,3470’N; Exposition: 340° Seite 47

Foto 17 – Bach / Fluss 1

Quelle: Stender 2011; Koordinaten: 83°13,1664’W, 8°40,1877’N; Exposition : 205°

Seite 47 Foto 18 – Bach / Fluss 2

Quelle: Stender 2010; Koordinaten: 83°10,0212’W, 8°43,0134’N; Exposition: 120°

Seite 47 Foto 19 – Bewässerungskanal

Quelle: Stender 2011; Koordinaten: 83°11,7358’W, 8°42,0124’N; Exposition: 25°

Seite 48 Foto 20 – Banane

Quelle: Stender 2010; Koordinaten: 83°11,2717’W, 8°41,4733N; Exposition: 300°

Seite 49 Foto 21 – Ölpalme

Quelle: Stender 2010; Koordinaten: 12,6135'W, 8°43,0687'N; Exposition: 17 3°

Seite 49 Foto 22 – Reis

Quelle: Stender 2010; Koordinaten: 83°12,5879'W, 8°43,1777'N; Exposition: 123°

Seite 50

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Foto 23 – Kakao Quelle: Stender 2011; Koordinaten: 83°12,3619’W, 8°43,2799’N; Exposition: 140°

Seite 51 Foto 24 – Mischform / Hausgarten

Quelle: Stender 2011; Koordinaten: 83°10,7290'W, 8°42,6874'N; Exposition: 110°

Seite 51 Foto 25 – Siedlung – geschlossene Bebauung

Quelle: Stender 2011; Koordinaten: 83°11,1069'W, 8°42,4813'N; Exposition: 080°

Seite 52 Foto 26 – Siedlung – offene Bebauung

Quelle: Stender 2011; Koordinaten: 83°11,7326'W, 8°42,0079'N; Exposition: 120°

Seite 52 Foto 27 – Touristische Einrichtung

Quelle Stender 2011; Koordinaten: 83°12,2921‘‘W, 8°41,8831’N; Exposition : 085°

Seite 52 Foto 28 – Tropenstation La Gamba

Quelle: Stender 2010; Koordinaten: 83°12,0894'W, 8°42,0730'N; Exposition: 226°

Seite 53 Foto 29 – Ortsstraße – unbefestigt

Quelle: Stender 2010; Koordinaten: 83°12,0894'W, 8°42,0730'N; Exposition: 293°

Seite 53 Foto 30 – Dschungelpfad

Quelle: Stender 2010; Koordinaten: 83°12,3649’W, 8°42,0024°N; Exposition: 220°

Seite 54 Foto 31 – Wirtschaftsweg

Quelle: Stender 2010; Koordinaten: 83°11,6402’W, 8°41,8682‘N; Exposition: 220° Seite 54

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Karte 15 – Verarbeitungsprozess Schritt 6 Quelle: http://www.earth.google.com/, letzter Zugriff am 15.11.2010; Eigene Bearbeitung

Seite 55 Karte 16 – Verarbeitungsprozess Schritt 7

Quelle: http://www.earth.google.com/, letzter Zugriff am 15.11.2010; Eigene Bearbeitung

Seite 56 Tabelle 7 – Eckpunkte Detailgebiet 1

Quelle: http://glovis.usgs.gov/, letzter Zugriff am 03.10.2010; Eigene Bearbeitung

Seite 58

Tabelle 8: - Eckpunkte Detailgebiet 2 Quelle: http://glovis.usgs.gov/, letzter Zugriff am 03.10.2010; Eigene Bearbeitung

Seite 58 Karte 17 – Nutzungskartierung Detailgebiet 1

Quelle: http://glovis.usgs.gov/, letzter Zugriff am 03.10.2010; http://www.andresz.com/Mapas/COSTARICAMAPS.htm; letzter Zugriff am 15.10.2010; http://www.earth.google.com/, letzter Zugriff am 15.11.2010; Eigene Erhebung und Bearbeitung

Seite 60 Karte 18 – Nutzungskartierung Detailgebiet 2

Quelle: http://glovis.usgs.gov/, letzter Zugriff am 03.10.2010; http://www.andresz.com/Mapas/COSTARICAMAPS.htm; letzter Zugriff am 15.10.2010; http://www.earth.google.com/, letzter Zugriff am 15.11.2010; Eigene Erhebung und Bearbeitung

Seite 61

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Tabelle 9 - Prozentuale Anteile der Nutzungsklassen an der gesamten untersuchten Fläche (DG = Detailgebiet);

Quelle: Eigene Erhebung und Bearbeitung Seite 62

Karte 19 – Landsat 2000 Nutzungskartierung für Detailgebiet 1

Quelle: http://glovis.usgs.gov/, letzter Zugriff am 03.10.2010; http://www.andresz.com/Mapas/COSTARICAMAPS.htm, letzter Zugriff am 15.10.2010; Eigene Bearbeitung

Seite 65 Karte 20 – Landsat 2000 Nutzungskartierung für Detailgebiet 2

Quelle: http://glovis.usgs.gov/, letzter Zugriff am 03.10.2010; http://www.andresz.com/Mapas/COSTARICAMAPS.htm, letzter Zugriff am 15.10.2010; Eigene Bearbeitung

Seite 66

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9. Literaturverzeichnis 9.1. Paper CARILLO, E. et al., 2000, Monitoring Mammal Populations in Costa Rican Protected Areas under Different Hunting Restrictions. - (= Conservation Biology, Seiten 1580-1591, Volume 14, No. 6).

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SNIDER, A.G. et al., 2003, Policy Innovations for Private Forest Management and Conservation in Costa Rica. - (= Journal of Forestry (July/August): 18–23).

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9.2. Hardcopy ALTENBURG, T., 1992, Wirtschaftlich eigenständige Regionalentwicklung - Fallstudien aus PeripherieregionenCosta Ricas. - Hamburg, (= Beiträge zur geographischen Regionalforschung in Lateinamerika, Band 8). BOZA, M., 1988, Parques Nacionales/National Parks Costa Rica. - Madrid. DENZER, W., 1997, Reiseführer Natur Costa Rica. - München. GILJUM, S., 1999, Der ökologische Fußabdruck des Bananenanbaus in Costa Rica: Ein Vergleich konventioneller und alternativer Produktionsmethoden. - Wien, Interdisziplinäres Institut für Umwelt und Wirtschaft der Wirtschaftsuniversität Wien, Diplomarbeit, 113 Seiten. HÖBINGER, T., 2010, Land use, landscape configuration and live fences in an agricultural area in southern Costa Rica: proposals for improving landscape structure and establishment of biological corridors. - Wien, Institut für Geographie und Regionalforschung der Universität Wien, Diplomarbeit, 83 Seiten. HUBER, W., 2005, Tree diversity and biogeography of four one-hectare plots in the lowland rainforest of the Piedras Blancas National Park ("Regenwald der Österreicher"), Costa Rica. - Wien, Fakultät für Naturwissenschaften und Mathematik, Dissertation, 248 Seiten.

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9.3. Persönlicher Kontakt FRÄßDORF, P., 2011, persönlicher Kontakt. – La Gamba. HUBER, W., 2011, persönliche Übergabe von Klimadaten der Tropenstation. - La Gamba. REYES, A., 2010, persönlicher Kontakt. – La Gamba

9.4. Kartenmaterial Instituto Geográphico Nacional, 2007. - San José.

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9.5. Internet http://glovis.usgs.gov/

letzter Zugriff am 03.10.2010 http://www.naturalearthdata.com/downloads/

letzter Zugriff am 5.10.2010

http://www.andresz.com/Mapas/COSTARICAMAPS.htm letzter Zugriff am 15.10.2010

http://www.imn.ac.cr/IMN/MainAdmin.aspx?__EVENTTARGET=ClimaCiudad&CIUDAD=13/

letzter Zugriff am 20.10.2010 http://www.imn.ac.cr/mapa_clima/interactivo/index.html

letzter Zugriff am 20.10.2010 http://www.puntarenas.com/puntarenas/

letzter Zugriff am 07.11.2010 http://earth.google.com

letzter Zugriff am 10.11.2010 http://www.mapasdecostarica.info/completas/cr1_50.htm

letzter Zugriff am 18.11.2010 http://womblog.de/2011/01/05/brasilien-land-will-groer-palmlproduzent-werden-anbau-nur-auf-erodierten-brachen/

letzter Zugriff am 12.03.2011 http://www.focus.de/finanzen/boerse/palmoel-puder-aus-palmen_aid_507279.html

letzter Zugriff am 12.03.2011 http://www.lagamba.at/researchdb/pagede/besucher/karten/vegetationskarte_druck_a3.pdf

letzter Zugriff am 15.03.2011

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10. Danksagung Eher als Mensch von Taten als von großen Worten bin ich davon überzeugt, dass all jene, welche mir, ganz gleich ob für einen Augenblick oder ein ganzen Leben lang, Unterstützung gegeben haben meine Dankbarkeit zu schätzen wissen.

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11. Anhang

Anhang - Karte 1 Costa Rica; Quelle: http://www.naturalearthdata.com/downloads/, letzter Zugriff am 05.10.2010; Eigene Bearbeitung

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Anhang - Karte 2 Golfo Dulce Region; Quelle: http://www.naturalearthdata.com/downloads/, letzter Zugriff am 05.10.2010; Eigene Bearbeitung

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Anhang – Karte 3 – Topographische Grundlage 1; Quelle: http://www.andresz.com/Mapas/COSTARICAMAPS.htm; letzter Zugriff am 15.10.2010;

Anhang – Karte 4 – Topographische Grundlage 2; Quelle: http://www.andresz.com/Mapas/COSTARICAMAPS.htm; letzter Zugriff am 15.10.2010;

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Anhang – Karte 5 – Topographische Grundlage 3; Quelle: http://www.andresz.com/Mapas/COSTARICAMAPS.htm; letzter Zugriff am 15.10.2010;

Anhang – Karte 6 – Topographische Grundlage 4; Quelle: http://www.andresz.com/Mapas/COSTARICAMAPS.htm; letzter Zugriff am 15.10.2010;

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Anhang Karte 7 – Landsat 2000 Nutzungskartierung; Quelle: http://glovis.usgs.gov/, letzter Zugriff am 03.10.2010; http://www.andresz.com/Mapas/COSTARICAMAPS.htm, letzter Zugriff am 15.10.2010; Eigene Bearbeitung

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Anhang Karte 8 – Nutzungskartierung Detailgebiet 1; Quelle: http://glovis.usgs.gov/, letzter Zugriff am 03.10.2010; http://www.andresz.com/Mapas/COSTARICAMAPS.htm; letzter Zugriff am 15.10.2010; http://www.earth.google.com/, letzter Zugriff am 15.11.2010; http://www.lagamba.at/researchdb/pagede/besucher/karten/vegetationskarte_druck_a3.pdf, letzter Zugriff am 15.03.2011; Eigene Erhebung und Bearbeitung

Anhang Karte 9 – Nutzungskartierung Detailgebiet 2; Quelle: http://glovis.usgs.gov/, letzter Zugriff am 03.10.2010; http://www.andresz.com/Mapas/COSTARICAMAPS.htm; letzter Zugriff am 15.10.2010; http://www.earth.google.com/, letzter Zugriff am 15.11.2010; Eigene Erhebung und Bearbeitung

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Anhang Karte 10 – Landsat 2000 Nutzungskartierung für Detailgebiet 1; Quelle: http://glovis.usgs.gov/, letzter Zugriff am 03.10.2010; http://www.andresz.com/Mapas/COSTARICAMAPS.htm, letzter Zugriff am 15.10.2010; Eigene Bearbeitung Anhang Karte 11 – Landsat 2000 Nutzungskartierung für Detailgebiet 2; Quelle: http://glovis.usgs.gov/, letzter Zugriff am 03.10.2010; http://www.andresz.com/Mapas/COSTARICAMAPS.htm, letzter Zugriff am 15.10.2010; Eigene Bearbeitung

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Anhang – Karte 12 – Nutzungskartierung Detailgebiet 1 mit generalisierten Nutzungsklassen; Quelle: http://glovis.usgs.gov/, letzter Zugriff am 03.10.2010; http://www.andresz.com/Mapas/COSTARICAMAPS.htm; letzter Zugriff am 15.10.2010; http://www.earth.google.com/, letzter Zugriff am 15.11.2010; http://www.lagamba.at/researchdb/pagede/besucher/karten/vegetationskarte_druck_a3.pdf, letzter Zugriff am 15.03.2011; Eigene Erhebung und Bearbeitung

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Anhang – Karte 13 – Vegetationskartierung Piedras Blancas 2008; Quelle: http://www.lagamba.at/researchdb/pagede/besucher/karten/vegetationskarte_druck_a3.pdf, letzter Zugriff am 15.03.2011

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Anhang Karte 14 - Zurückgelegte Distanzen während der Datenerfassung; Quelle: http://earth.google.com, letzter Zugriff am 15.03.2011; Eigene Bearbeitung