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Je Woche 10. Jahrgang ISSN 1862 - 1996
Kulturexpress unabhängiges Magazin
Ausgabe 51
14.– 20. Dezember 2014
Zeitschrift für Kunst, Kultur, Philosophie, Wissenschaft, Wirtschaft und Industrie Kulturexpress verpflichtet sich unabhängig über wirtschaftliche, politische und kulturelle Ereignisse zu
berichten. Kulturexpress ist deshalb ein unabhängiges Magazin, das sich mit Themen zwischen den Welten
aus Wirtschaft und Kultur aber auch aus anderen Bereichen auseinandersetzt. Das Magazin bemüht sich darin
um eine aktive und aktuelle Berichterstattung, lehnt jedoch gleichzeitig jeden Anspruch auf Vollständigkeit ab.
Impressum
Herausgeber und Redaktion
Rolf E. Maass
Adresse
Postfach 90 06 08
60446 Frankfurt am Main
mobil +49 (0)179 8767690
Voice-Mail
+49 (0)3221 134725
www.kulturexpress.de www.kulturexpress.info
www.svenska.kulturexpress.info
Kulturexpress in gedruckter Form
erscheint wöchentlich
ISSN 1862-1996
Finanzamt IV Frankfurt a/M
St-Nr.: 148404880
USt-idNr.: 54 036 108 722
E-Mail: [email protected]
Inhalt
Einstweilige Anordnung im „Suhrkamp-
Insolvenzverfahren“ wurde abgelehnt
IHR EINKAUFSBAHNHOF präsentiert Rockfotografie-Projekt
ON STAGE
SPD Arbeitskreis Region und Flughafen fordert von
hessischer Landesregierung Luftverkehrskonzept für das 21.
Jahrhundert
Caspar Wolf - staffiert und dokumentiert
Schweizer Alpenpanoramen des 18.
Jahrhunderts als noch kein Mensch an den
Siegeszug des Tourismus dachte
SERENA (USA, Frankreich, Tschechien 2014) Verleih StudioCanal Spieldauer: 110 Min. Kinostart: 18. Dezember 2014
Kulturexpress ISSN 1862-1996 Ausgabe 51 - 2014
Einstweilige Anordnung im „Suhrkamp-Insolvenzverfahren“wurde abgelehntMeldung: Bundesverfassungsgericht, Karlsruhe, den 19. 12. 2014
Mit Beschluss hat die 1. Kammer des Zweiten Senats des Bundesverfassungsgerichts
den Antrag des Miteigentümers der Suhrkamp Verlag, Hans Barlach auf Erlass einer
einstweiligen Anordnung abgelehnt.
Die Entscheidung der Kammer beruht auf einer Folgenabwägung. Die Nachteile, die der
Schuldnerin mit Ursula Unseld Berkewicz und ihren Arbeitnehmern, ihren Gläubigern und ihren
Anteilseignern bei Erlass der einstweiligen Anordnung drohen, überwiegen erheblich.
Sachverhalt und Verfahrensgang:
Die Beschwerdeführer sind eine Aktiengesellschaft schweizerischen Rechts und ihr alleiniger
Aktionär. Die Aktiengesellschaft ist mit 39 Prozent an der insolventen Suhrkamp Verlag GmbH
& Co. KG beteiligt.
Ein von der Gläubigerversammlung angenommener Insolvenzplan sieht vor, die Suhrkamp Verlag
GmbH & Co. KG in eine Aktiengesellschaft umzuwandeln. Mit ihrer Verfassungsbeschwerde
wenden sich die Beschwerdeführer gegen die Eröffnung des Insolvenzverfahrens und die
Bestätigung des Insolvenzplans.
Im Wesentlichen machen sie einen Verlust ihrer Minderheitsrechte durch die Umwandlung
geltend. Ein mit der Verfassungsbeschwerde verbundener Antrag auf Erlass einer einstweiligen
Anordnung ist unter anderem darauf gerichtet, die Eintragung der neuen Rechtsform der
Schuldnerin in das Handelsregister zu verhindern. Mit Beschluss vom 4. Dezember 2014 hatte die
Kammer hierzu eine befristete Anordnung getroffen.
Siehe auch: Befristete Anordnung im „Suhrkamp-Insolvenzverfahren“
Die Schuldnerin hat durch eine Liquiditätsplanung für das Jahr 2015 dargelegt und durch
eine eidesstattliche Versicherung ihres Geschäftsführers glaubhaft gemacht, dass sie bei einer
weiteren Verzögerung spätestens ab dem Monat Juni 2015 nicht mehr in der Lage sein wird, ihre
fälligen Verbindlichkeiten zu begleichen.
www.bundesverfassungsgericht.de
Kultexpress ISSN 1862-1996 vom 19. Dezember 2014
Seite 3
Ausgabe 51 - 2014
IHR EINKAUFSBAHNHOF präsentiert Rockfotografie-Projekt ONSTAGE Meldung: Carolin Bolle, UGW Communication GmbH, Wiesbaden, den 18. 12. 2014
Wer Musik und Fotografie liebt, sollte sich diese Ausstellung
nicht entgehen lassen: Die Geschäfte in den
Einkaufsbahnhöfen präsentieren bundesweit das einmalige
Konzertfotografie-Projekt „ON STAGE“ der Hochschule für
Gestaltung Offenbach (HfG). Zu sehen sind spektakuläre
großformatige Bühnenbilder aus über 500 Konzerten,
darunter so legendäre Aufnahmen bedeutender Fotografen
der Rockfotografie-Geschichte wie Jill Furmanovsky, Mick
Rock, Baron Wolman oder des deutschen Didi Zill, mit Bildern
von Mick Jagger, David Bowie, Jimi Hendrix oder Pink Floyd.
Der Eintritt ist frei!
Mick Jagger, Frankfurt, 1976 ® Didi Zill www.didi-zill.com
Die Ausstellungstermine sind:
• Berlin Ostbahnhof: 17.02.- 26.02.2015
• Nürnberg Hauptbahnhof: 02.03.- 13.03.2015
• Halle (Saale) Hauptbahnhof: 23.03.- 03.04.2015
• München Hauptbahnhof: 16.04.- 26.04.2015
• Düsseldorf Hauptbahnhof: 01.06.-10.06.2015
• Dresden Hauptbahnhof: 16.10.- 26.10.2015
• Karlsruhe Hauptbahnhof: 18.09.- 28.09.2015
• Mannheim Hauptbahnhof: 30.09.-14.10.2015
Jimi Hendrix 1968 ® Baron Wolman www.fotobaron.com
Kreatives Studentenprojekt trifft auf
Konzertfotografie-Legenden
„Um mich herum war viel Lärm, doch als ichdurch den Sucher blickte, konnte ich meineeigene Welt erschaffen und den Lärmausblenden.“ (Baron Wolman)
Das Projekt ON STAGE von Studierenden der
HfG Offenbach vereint Konzertfotografie von
gestern und heute auf hohem technischen und kreativem Niveau. Ohne den Druck des
Kommerziellen sind mutige Bilder entstanden, die sich durch Bewegungsunschärfe und
Farbverschiebungen ins Auge und Gehirn der Besucher brennen. Professionelle Orientierung
boten den Studierenden dabei die Konzertfotografien der legendärsten Rockfotografen der
Geschichte.
Der „historische“ Teil über die Fotografenkoryphäen entstand in enger Zusammenarbeit mit dem
Rockmagazin „eclipsed“. So ist der erste „Rolling Stone“ Cheffotograf Baron Wolman mit
beeindruckenden Bildern von Mick Jagger, Jimi Hendrix, Frank Zappa und Angus Young in der
Ausstellung vertreten. Wolmans Bilder erwecken die Sehnsucht nach den Mythen des Rocks:
Sex, drugs and Rock´n´Roll. Der Betrachter wird auf teils skurrile Art und Weise förmlich in den
Strudel des Glamours gezogen.
Pink Floyd, David Gilmour Guitar Solo, New York,1980 ® Jill Furmanovsky www.rockarchive.com
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Kulturexpress ISSN 1862-1996 Ausgabe 51 - 2014
Doch nicht nur sehen, sondern auch hören können
die Ausstellungsbesucher ihre Rockidole. Mit Hilfe
einzelner QR-Codes auf den Fototafeln kann sich
jeder Besucher mit seinem Smartphone die
dazugehörigen Songs direkt über Spotify kostenfrei
anhören, dank des halbstündigen WLAN-Angebots
der Deutschen Bahn im Hauptbahnhof.
Furmanovsky: Von Pink Floyd über U2 zu
Oasis
„Früher hieß es einfach: ‚Du gehst mit Pink Floydauf Tour. Wir brauchen ein Cover.‘ Und los ging’s!“(Jill Furmanovsky)
Den Bildern von Jill Furmanovsky ist anzusehen, wie
nah die Künstlerin an den Musikern war. Das ausgestellte Bild von Pink Floyd beim Genuss
berauschter Getränke nach der Show macht den Charme der großen Rock-Ära der siebziger
Jahre förmlich greifbar. Einen wahrhaft magischen Moment zeigt ihr Foto von Pink Floyd-Gitarrist
David Gilmour bei einem Solo zu „Comfortably Numb“ während der „The Wall“-Tour 1980.
Furmanovsky bezeichnet das Foto als „eines der besten Live-Bilder, das ich je geschossen
habe“.
Ihr Doppelportrait des euphorisierten Oasis-Leadsängers Liam Gallagher und dem überheblich-
lässig blickenden Bono von U2 während der gemeinsamen Amerika-Tour 1997 ist ein weiterer
Höhepunkt der Ausstellung.
Kultexpress ISSN 1862-1996 vom 18. Dezember 2014
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Ausgabe 51 - 2014
Originales Rock-Erlebnis dank Spotify
SPD Arbeitskreis Region und Flughafen fordert von hessischerLandesregierung Luftverkehrskonzept für das 21. JahrhundertMeldung: SPD Niederrad, den 16. 12. 2014
Mit der Ankündigung der Airbus Industries die Produktion des A380 einzustellen wird
einmal mehr offenbar, dass die Luftverkehrskonzepte des mittleren 20. Jahrhunderts
längst überholt sind. „Mit dem Terminal 3 soll nun im schon fortgeschrittenen 21.
Jahrhundert ein überkommenes Luftverkehrskonzept, nämlich das der Megahubs, in
Beton gegossen werden.“, so Stefanie Then, Sprecherin des SPD Arbeitskreises
Region und Flughafen.Foto: Wikipedia
Sowohl der Bau der Landebahn Nordwest als auch
das sich derzeit in Planung befindliche Terminal 3
sind dem des letzten Jahrtausends von der
Luftverkehrswirtschaft getriebenem ehrgeizigen
Konzept Megahub geschuldet, das in dem seit den
frühen Neunziger Jahren mit veralteter und
ineffizienter Technologie entwickelten
Großraumflugzeug zunächst seinen Ausdruck fand.
Währenddessen Airbus mit dem A380 tatsächlich
mit hohem finanziellen Aufwand mit dem
entsprechenden Luftverkehrsfahrzeug auf den Markt kam, hat Boeing schon bald die kostspieligen
Entwicklungen hierfür eingestellt und auf den veränderten Markt, der höhere Flexibilität fordert, mit
dem Dreamliner B787 reagiert.
Der SPD Arbeitskreis Region und Flughafen begrüßt aus diesem Grund ausdrücklich den Vorstoß
des Frankfurter OB Peter Feldmann im Aufsichtsrat der Fraport AG, den Bau des Terminal 3 ad
acta zu legen. Eine solche Entscheidung schützt die Fraport AG und damit die Eigentümer, das
sind vor allem das Land Hessen und die Stadt Frankfurt, vor weiteren Fehlinvestitionen wie sie es
schon die Landebahn Nordwest ist. Diese kann durch die seit Jahren sinkenden Flugbewegungen
am Frankfurter Flughafen die Investitionskosten nicht einspielen. Das selbe ist für Terminal 3 zu
erwarten.
„Wir fordern von der Landesregierung, dass nun endlich ein Luftverkehrskonzept für das 21.
Jahrhundert vorgelegt wird, das dem geänderten Konsumentenverhalten gerecht wird und die
Bedürfnisse der Region in den Vordergrund stellt. Nur dann kann der Flughafen am jetzigen
Standort zukunftssicher betrieben werden.“, ist sich Then sicher. „Für den Arbeitskreis Region und
Flughafen bedeutet das möglichst wenig gesundheitsschädigende Belastungen durch Abgase und
Lärm, der verantwortlich für Lern- und Entwicklungsstörungen unserer Kinder ist, sowie sichere
und gut bezahlte Arbeitsplätze für die Mitarbeiter der Fraport AG.“
SPD AK Region und Flughafen
Im SPD-Arbeitskreis Region und Flughafen organisieren sich die vom Ausbau des Frankfurter
Flughafens betroffenen Ortsvereine. Ziel ist es, einen Ausgleich zwischen den wirtschaftlichen
Interessen der Luftverkehrsindustrie und der Gesundheit der im Rhein-Main-Gebiet lebenden
Menschen zu finden. Der Arbeitskreis fordert unter anderem verbindliche Lärmobergrenzen, die
Reduzierung überflüssiger Flugbewegungen, Nachtruhe von 22 bis 6 Uhr sowie den Verzicht auf
das geplante Terminal 3.
Kultexpress ISSN 1862-1996 vom 16. Dezember 2014
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Ausgabe 51 - 2014
Caspar Wolf - staffiert und dokumentiert SchweizerAlpenpanoramen des 18. Jahrhunderts als noch kein Mensch anden Siegeszug des Tourismus dachte Abb: Kunstmuseum Basel
Die ästhetische Eroberung der Natur ist
ihm angedacht. Seine Bildsprache ist
einzigartig. Der Katalog zur Ausstellung
im Kunstmuseum Basel beschreibt am
Anfang den Künstler und Geologen Per
Kirkeby, der sich für Caspar Wolf (1735
-1783) einsetzt. Als Maler des 18.
Jahrhunderts unternahm er Bergtouren
zusammen mit geologisch,
mineralogisch und naturgeschichtlich
Interessierten, die über entsprechende
Kenntnisse verfügten. Am arkadischen Scheideweg zu sein, bezeichnet ihn eine
Überschrift im vorderen Bereich des Katalogs. Diese Umschreibung im Beitrag von
Andreas Beyer ist zutreffend, denn Caspar Wolfs massive Bergwelten sind Obsession.
Er sah sie wie niemand zuvor und verfälschte nicht, dekorierte nicht mit barockem
Pomp und überhöhte nicht durch mittelalterliche Schäferstimmung, sondern erkannte
die überwältigende Natur in den Bergen als einzig wahres Anschauungsobjekt.
Ursprüngliche Felsformationen der rohen Natur entnommen, bilden den Grundstock seiner
Ideenvielfalt. Wie bewegliche Panoramen streifen diese Bilder in Riesenschritten daher, als wären
es Hologramme des 18. Jahrhundert. Gletscher, deren Verlauf nach der Erderwärmung niemand
mehr zu erahnen vermag, weil diese längst nicht mehr vorhanden sind in dieser Form. Eiswelten,
ungestüm, ragen spitz empor. Bläulich schimmernde Eisberge zusammengerafft an einer Stelle,
erstarrt und links liegen geblieben, harren bis auf weiteres.
Caspar Wolfs Bilder haben eine surreale Komponente, weil gläserne Berge wie erstarrtes Wasser
von innen heraus scheinen. Jederzeit sind diese transparenten Verlaufsformen in sich wieder
verformbar. Abgeschiedene Berglandschaften, die nach Einsamkeit rufen, wenn der Maler mit
seiner Dokumentation nicht die unstillbaren Gemüter und Sehnsüchtigen auffangen würde.
Die flämische Kunst des 16. Jahrhunderts kennt die Apokalypse. Doch zugleich bildete sich ein
erweiterter Horizont mit dem Blick in die Ferne, das unbekannte Land, das mit dem neuen
Weltbild und der Entdeckung Amerikas zusammenhing. Bei Caspar Wolf finden sich eben jene
unbekannten Welten wieder, aufbrausend, unheimlich. Bilden dann gleich wieder nüchterne
Betrachtungsebene, die jeden Wanderer in die Pflicht rufen, um die Orientierung zu behalten. Wie
überhaupt das Bild des Wanderers durch schroffe Bergwelten später in der Romantik eine
rückwärtsgewandte philosophische Dimension erthielt. Nicht zuletzt war es Caspar David
Friedrich, der mit seinem bräunlichen Eisberg auf offener See Kunstgeschichte schrieb. Caspar
Wolf ist Stürmer und Dränger und empfindsam zugleich. Diese Entwicklungsphase ist sehr
bedeutsam in Bezug auf kunstgeschichtliche und literaturwissenschaftliche Weiterentwicklungen,
wobei viele Protagonisten dieser Jahre gerade dem Zürcher Kreis entstammen und somit aus der
Schweiz kamen.
Beeindruckend sind nicht nur Bilder, sondern
auch die Skizzen Caspar Wolfs, die
perspektivisch viel selbstsicherer wirken, weil
spontan und direkt nach der Natur gezeichnet.
Diese Skizzen sind viel frischer und wacher,
während die Ölbilder meist im Atelier
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Kulturexpress ISSN 1862-1996 Ausgabe 51 - 2014
entstanden. Auftragsarbeiten die anhand der
Skizzen und Studien umgesetzt wurden. Seine
Zeichnungen jedoch sind Architektur der
Landschaft, genannt Alpen. Über deren
Begrifflichkeit sich Caspar Wolf selbstverständlich völlig im Klaren war und alle Nuancierungen
beständig anwandte, die ihm als strenger Naturbeobachter geläufig gewesen sind.
Auch ein gewisses technisches Verständnis kann ihm bescheinigt werden, wenn
Brückenuntersichten die ingenieurtechnische Leistung der doch so risikobehafteten Bauwerke
über Teufelsschluchten aufzeigen. Wobei die Untersicht dazu dient, die Befestigung der Brücken
am Fels zu verdeutlichen.
Im oberen Stockwerk, die Ausstellung Caspar Wolf im Kunstmuseum Basel läuft bis 01. 02. 2015.
Im ersten Stock des Museums parallel die Ausstellung, Zeichnungen und Druckgrafik.
Caspar Wolf
und die ästhetische Eroberung der Natur
19.10.2014 – 01.02.2015 | Kunstmuseum Basel
Kuratoren: Bodo Brinkmann und Katharina Georgi
Im Buch blättern...
Zur Ausstellung ist ein bilderreicher 232seitiger Katalog bei
Hatje und Cantz erschienen. Im breiten Treppenhaus oben zu
den Ausstellungsräumen des Kunstmuseum Basel wird in
einzelnen Foto-Tafeln nochmals anschaulich dargelegt,
welche Orte: Schluchten, Täler und Gebirgshänge Caspar Wolf
mit seinen Gemälden dokumentiert hat und überprüft in
welcher Weise diese mit der heutigen Wirklichkeit
übereinstimmen.
Diese Vergleiche sind frappierend, mit welcher Authentizität
der Maler arbeitete. Förderer und Auftraggeber seiner Arbeiten
war Verleger Wagner, der seinerzeit für sein Alpenprospekt zahlreiche Illustrationen bei Wolf in
Auftrag gab und Alpenbilder zur neuerlichen Erbauung des Publikums unter anderem in Pariser
Hotels zur Präsentation brachte. Dennoch verstarb der Maler verarmt im Jahre 1783 in einer
deutschen Stadt, in Heidelberg.
Caspar Wolfund die ästhetische Eroberung der NaturHrsg. Kunstmuseum Basel, Texte von Andreas Beyer, Bodo Brinkmann, Viktoria von der Brüggen,
Katharina Georgi, Gilles Monney, Regula Suter-Raeber, Gestaltung von Gabriele Sabolweski
Deutsch, 1. Auflage 2014. Verlag Hatje und Cantz
232 Seiten, 182 Abb.
22,60 x 26,50 cm
gebunden
ISBN 978-3-7757-3832-3
Kultexpress ISSN 1862-1996 vom 15. Dezember 2014
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Ausgabe 51 - 2014
SERENA (USA, Frankreich, Tschechien
2014)
Verleih StudioCanal Spieldauer: 110 Min. Kinostart: 18.Dezember 2014
Zum Trailer: Serena Regie: Susanne Bier
1929 lassen sich George (BradleyCooper), Spross einer altenHolzfällerdynastie und seine FrauSerena (Jennifer Lawrence) in denendlosen Wäldern von NorthCarolina nieder. Hier wollen diefrisch Verheirateten reich werden und ihr eigenes Imperiumaufbauen. Abenteuerlicher geht es
fast nicht. Bald schon zeigt sich die junge Serena ihrem Mannebenbürtig: Sie übernimmt das Kommando über die Holzfäller undverdient sich in der rauen Wildnis bald deren Respekt. Beflügelt von ihrerLeidenschaft und der Macht, die sie bald haben, gehen Serena undGeorge ihren Weg ohne Rücksicht auf Verluste. Doch als Serena erfährt,dass George ein Kind mit einer anderen Frau hat, lässt sie der Gedankedaran nicht mehr los. Von Eifersucht getrieben schmiedet sie einenmörderischen Plan.
George Pemberton (Brodley Cooper) ist ein Mann mit großen Träumen. lnden Smoky Mounteins von North Corolino hat er sich 1929 eine Existenzals Holzunternehmer aufgebaut und treibt mit Eifer die Rodung derWälder voran. Auch in Brasilien besitzt er Grund und Boden, und zurperfekten Zukunft fehlt nur noch die richtige Frau an seiner Seite. Als erder selbstbewussten Serena (Jennifer Lawrence) begegnet und siekurzentschlossen heiratet, scheint sein Glück perfekt. Die junge Frau,stammt selbst aus einer Holzfällerdynastie, die jedoch unter tragischenUmständen ums Leben gekommen ist. Wie George Pemberton, hat auchsie Reichtum und Macht vor Augen und ist dabei mindestens so ehrgeizigwie ihr Mann.
ln der Männerwelt der unwirtlichen Wildnis wird Serena zunächstmisstrauisch beäugt. Nicht zuletzt Buchanan (David Dencik), Georgesbester Freund und rechte Hand, ist wenig erfreut über ihre Ankunft. DochGeorge macht gegenüber seinen Mitarbeitern und Angestelltenunmissverständlich klar, dass seine Frau eine gleichberechtigte Partnerin
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Kulturexpress ISSN 1862-1996 Ausgabe 51 - 2014
ist und genau weiß, was sie tut. Und tatsächlich gewinnt Serena bald denRespekt des schweigsamen Vorarbeiters Galloway (Rhys lfans) und dermeisten anderen Männer, als sie im Wald schon mal selbst die Axt in dieHand nimmt oder eigenhändig einen Adler abrichtet, um das Problem mitden Klapperschlangen in den Griff zu bekommen.
Allzu lange bleibt das Glück von George undSerena allerdings nicht ungetrübt.Umweltschützer im Kongress wollen ihrenAktivitäten ein Ende setzen und aus denWäldern einen Nationalpark machen. Nichtnur deswegen beäugt Sheriff McDowell(Toby Jones) das Treiben der Pembertons
mehr als kritisch und würde nur zu gerne etwas gegen sie in der Handhaben. Tatsächlich könnte er einiges finden, denn wie Serena baldfeststellen muss, steht es trotz manipulierter Bilanzen und jeder MengeBestechungen um die Finanzen längst nicht so gut, wie George siezunächst hatte glauben lassen. Das sind allerdings längst nicht dieeinzigen Geheimnisse, die langsam zu Tage treten. Denn auch dieTatsache, dass George noch vor seiner Heirat seine Angestellte Rachel(Ana Uloru) geschwängert hat, lässt sich nicht einfach ignorieren.
Zunächst versucht das Paar, all dieser Umständenzum Trotz weiter seine Ziele zu verfolgen, und vorallem Serena scheint geradezu skrupellosentschlossen zu sein, ihre Träume von der perfektenZukunft nicht aufzugeben und alle Hindernisse ausdem Weg zu räumen. Als sie schließlich selbst ihr erstes Kind erwartet, sieht es für eine Weile so aus, als könnte ihr und George das Glück dochnoch hold sein. Doch weder die dunklen Schatten der Vergangenheit nochdie Gegenspieler lassen sich so einfach abschütteln, und als das Schicksalunerbittlich zuschlägt, nimmt die leidenschaftliche Liebesgeschichte vonGeorge und Serena eine tödliche Wendung.
BESETZUNGBradley Cooper - George Pemberton
Jennifer Lawrence - Serena Pemberton (née Shaw)Rhys Ifans - GallowaySean Harris - Campbell
Toby Jones - Sheriff McDowellSam Reid - Vaughn
David Dencik - BuchananBlake Ritson - LowensteinNed Dennehy - Ledbetter
Charity Wakefield - AgathaMichael Ryan - Coldfield
Ana Ularu - Rachel
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Kulturexpress ISSN 1862-1996 Ausgabe 51 - 2014
Kulturexpress ISSN 1862 - 1996
STAB
Regie Susanne Bier Drehbuch Christopher Kyle Kamera Morton Soborg Produzent Nick Wechsler Produzent Ben Cosgrove
Ausstattung Richard Bridgland Kostüm Signe Sejlund
Lauflänge 1:49:44
Format: Scope 2K
FSK 12 beantragt
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Ausgabe 51 - 2014