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Dokumentationszentrum Feldpost aus Afghan Jahrgang 7, Ausgabe 12 Februar 2012 nistan Modell der Kaserne Grabsuche

Jahrgang 7, Ausgabe 12 Februar 2012 - pzgren352.de · Liebe Kameraden, Freunde und ... zum Standort dem Verein die Treue zu halten, sind uns vor ... Wir bringen dazu einen Beitrag

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Dokumentationszentrum Feldpost aus Afghanistan

Jahrgang 7, Ausgabe 12Februar 2012

Feldpost aus Afghanistan Modell der KaserneGrabsuche

Liebe Kameraden, Freunde und Förderer,

unsere Kameradschaft ist seit November 2011, nachÜbergabe und Beginn der Innenrenovierung und desAufbaus des Dokumentationszentrums des ehemaligenStabsgebäudes der Hainberg-Kaserne, auf einem guten

KFG VorsitzenderGerhard Höhn

Stabsgebäudes der Hainberg-Kaserne, auf einem gutenund hoffentlich auch erfolgreichen Weg um den Auftrag,der sich aus unserer Satzung § 2 Ziffer 3f ergibt, zu er-füllen. Dieser lautet: „Darüber hinaus verfolgt der Vereinden Zweck eine Traditionssammlung in noch zu be-stimmenden Räumen bzw Gebäuden zu unterhalten undzu verwalten, die aus den Sammlungen des Panzer-grenadierbataillons 352 und dessen Kompanien sowie derPzGrenBrig 35, der Panzerjägerkompanie 350 und derSammlung Kraus zusammengestellt wird. Uns ist klar,dass dieses Vorhaben nicht einfach ist und einen großenKraftaufwand von uns verlangt, wenn wir am 15. und 16 .September 2012 die Eröffnung des Zentrums und den 50.Jahrestag des Bezugs der Kaserne im Rahmen einesEhemaligentreffens und Tages der offenen Tür feiernwollen. Hier sind wir auch auf die Mithilfe aller Mitgliederangewiesen, egal ob sie aus der Nähe oder aus der Ferneunterstützen. Fotos aus der Dienstzeit, schriftliche Beiträgeaus der Geschichte des Bataillons und Anekdoten, aberauch Spenden und der Entschluss trotz großer Entfernungzum Standort dem Verein die Treue zu halten, sind uns vorOrt Hilfe und Ansporn. Bitte benennt uns handwerklich Be-gabte die uns bei Schreiner- Maurer- und Malerarbeiten imRahmen unserer Arbeitseinsätze helfen können.

MunsterLeider mussten wir uns gleich zu Beginn des neuen Jahresvon einem guten Kameraden und ehemaligen Komman-deur für immer verabschieden. Oberst Peter Dankert starbim Kreise seiner Familie in Munster am 26.01.2012 imAlter von 70 Jahren nach jahrelangem mit viel Kraft undGeduld geführten Kampf gegen eine heimtückische Krank-heit. Bei seiner Beerdigung am 03.02.2012 in Munster be-gleitete ihn auf seinem letzten Weg auch eine Abordnungaus Mellrichstadt: Oberstleutnant a.D. Reinhard Resch undseine Frau Elisabeth sowie Hauptmann a.D. Karl Nau-mann. Reinhard Resch sprach im Namen aller Kameradendie Abschiedsworte. Unser Mitgefühl und Beileid gilt derFamilie Dankert, die den Ehemann und Vater bis zumSchluss aufopferungsvoll pflegte und begleitete.Oberst Dankert übernahm das Kommando über dasPanzergrenadierbataillon 352 am 12.August 1983 vonOberstleutnant Götz Gliemeroth und übergab es nach überfünf Jahren am 05.Oktober 1988 an Oberstleutnant Jörg

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nachdes

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Schultze. In seine Kommandeurszeit fallen viele Übungen,Übungsplatzaufenthalte sowie Jubiläen. Um nur einigeBeispiele zu nennen erinnere ich an den Aufenthalt aufdem Übungsplatz Mailly in Frankreich 1984 und 1988,Shilo in Kanada 1985, Großübung FRÄNKISCHERSCHILD 1986 und die größte und letzte Reforger-ÜbungCERTAIN CHALLENGE 1987, Verlegung der Panzerjäger-kompanie 350 nach Mellrichstadt 1984, 30 Jahre Bataillon1986 und 25 Jahre Garnison 1987.

WildfleckenUnser Mann in Wildflecken, Oberstabsfeldwebel GeorgDietz trat im September in den Ruhestand, zu dem wir ihmgutes Gelingen, Gesundheit und Schaffenskraft wünschen.Wir hoffen, dass er auch weiterhin ein Teil seiner nun er-weiterten Freizeit dem Verein widmet. Als sein Nachfolgerguten

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weiterten Freizeit dem Verein widmet. Als sein Nachfolgerkonnten wir Stabsfeldwebel Friedel Bürger gewinnen. Erwird im Bedarfsfall vertreten von Stabsfeldwebel KlausKirchner. Beide sind Angehörige des Gefechtssimulations-zentrums des Heeres in Wildflecken.

Bad SalzungenUnsere Kameraden im Panzergrenadierbataillon 391haben die neue Strukturreform unbeschadet überstanden,während die Panzerkameraden vom Panzerbataillon 393in absehbarer Zeit nach Bad Frankenhausen umziehenmüssen. Die bisher gute Zusammenarbeit der beidenBataillone wird damit leider unterbrochen und erschwert.Daneben gilt es nun für die Bad Salzunger sich auf dieneue Situation nach Wegfall der Wehrpflicht und auf diegeänderte Auftragslage im Rahmen des nächsten Ein-satzes in Afghanistan einzustellen und vorzubereiten. Ineinem hochinteressanten und fesselndem Vortrag zumSachstand im PzGrenBtl 391 führte uns der KommandeurOberstleutnant Martin Mayer beim ersten Stammtisch am18.01.2012 in diese Aufgabenfelder ein. Dafür auch andieser Stelle noch mal ein herzliches Dankeschön. Wirwerden das Bataillon und unsere Kameraden auch in Zu-kunft aufmerksam begleiten.

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Die PanzergrenadiertruppeDie Panzergrenadiertruppe konnte in 2011 auf 40 erfolg-reiche Jahre mit dem Schützenpanzer Marder zurück-blicken. Wir bringen dazu einen Beitrag aus der Zeitschrift„Der Panzergrenadier“, der freundlicherweise vom Ver-fasser überlassen wurde. Zur Zeit bewährt sich unser„altes, aber immer noch zuverlässiges Schlachtross“ inAfghanistan in besonderer Weise in der Version A5.

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Das ehemalige Stabsgebäude beherbergt nun das Dokumentations-zentrum

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Zu den Geschehnissen in MellrichstadtAuch hier mussten wir von einem langjährigen Wegbe-gleiter Abschied nehmen. Am 14.10.2011 starb nach schwerer Krankheit unser ehemaliger katholischer Pfarr-helfer Rudi Mack. Seine Beerdigung in Mellrichstadt be-gleiteten zahlreiche Kameraden, darunter auch unser ehemaliger Militärpfarrer, Pfarrer Reeg.

In bewährter Form sammelten sechs Kameraden am Allerheiligentag für die Kriegsgräberfürsorge. Das Sammelergebnis konnte erneut gesteigert werden und ergab die Summe von 620,- Euro, die ohne Abzug der Kriegsgräberfürsorge überwiesen wurde.Auch bei der Feier zum Volkstrauertag am Ehrenmal Großenberg waren wir wieder mit Ehrenposten und Abordnungen vertreten, darunter die Soldatenkamerad-schaft aus Ostheim mit Fahne.

Zum Schluss noch folgende Hinweise:Bitte geben Sie Änderungen Ihrer Anschrift oder der Bank-

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Bitte geben Sie Änderungen Ihrer Anschrift oder der Bank-verbindung rechtzeitig an uns weiter. Es wäre fatal, wenn dieser Kurier Sie nicht erreicht, nur weil wir Ihre neue Anschrift nicht kennen.

Ein kurzes Wort zu unserer nächsten Jahreshauptver-sammlung mit Neuwahl des Vorstands am 02.03.2012. Wir suchen dringend Mitglieder, die bereit sind als 2. Vor-sitzender oder Beisitzer für die Öffentlichkeitsarbeit, als Webmaster oder Redakteur für den Kurier im Vorstand die nächsten zwei Jahre mitzuwirken.

Major d. R. Roland Fölinger

84478 Waldkraiburgseit 01.01.2012

Wir begrüßen als neue Mitglieder

in unserem Verein :

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seit 01.01.2012

Bitte werbt weitere Mitglieder !

Sparkasse Bad NeustadtKontonummer: 11004991

BLZ: 79353090

oder

Genobank MellrichstadtKontonummer: 65382

BLZ: 79069165

Unsere KFG-Spendenkonten:

Zudem weise ich auf unseren Jahresausflug zum Jagd-geschwader 74 in Neuburg/Donau hin der am 26. Juni 2012 geplant ist. Ein besonderer Höhepunkt unserer Weiterbildungsfahrten, bei der wir die Höchstzahl von 40 zugestandenen Teilnehmern voll ausschöpfen sollten.

Und wie immer Spannung und Freude beim Lesenunseres Kuriers wünscht

Gerhard Höhn

Alle bisherigen Ausgaben des Kuriers auch als PDF-Datei

erhältlich.

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Kommandeur Oberstleutnant Martin Mayer informierte ausführlich zum Sachstandvon Fred Rautenberg

Verständlicherweise nur mili-tärisch Vorinformierte hatteGerhard Höhn, der Vor-standsvorsitzende der „Kame-radschaft und des Freundes-kreises der Garnison Mellrich-stadt“ (KFG), zu dem Vortragam 18. Januar in Mellrich-stadts Carl-Fritz-Stube einge-laden. Denn bei dem Vortragging es ausdrücklich und weitüberwiegend um militärischeFragen, nämlich um denSachstand eines Bataillons,

um dort im Rahmen des Bundeswehr-KontingentsKampf-, Sicherungs- und Aufbauaufgaben zuübernehmen. Das Bataillon, von dem die Rede war, istdas Panzergrenadierbataillon 391 aus Bad Salzungen,und der Referent des Abends, OTL Martin Mayer, istdessen Kommandeur.Anhand vieler Organigramme erläuterte der Oberst-

leutnant zunächst, wie der Sachstand der neuen Struktur-reform des Heeres ist. U. a. begrüßte er ausdrücklich, dassnunmehr alle Ausbildungsarten innerhalb des Heeres ineinem „Ausbildungskommando“ in Leipzig zusammen-gefasst werden. Bei der Strukturreform sei es um zweiPrinzipien gegangen, nämlich die Präsenz der Bundeswehrin der Fläche zu bewahren und zugleich auch durchSynergieeffekte Geld zu sparen. Für sein Bataillon in BadSalzungen sah Mayer keine gravierende Einschnitte, dortgebe es „tolle Möglichkeiten“ auch nach der Reform.Skeptisch aber fragte er, wie es funktionieren solle, wennPanzergrenadiere und Panzertruppe künftig getrenntwerden.

Im zweiten Abschnitt seines Vortrags beschrieb er denSachstand innerhalb seines Bataillons. Der „Knackpunkt“,

Sachstand eines Bataillons,das demnächst nach Afgha-nistan geschickt wird,

Oberstleutnant Martin Mayer

Sachstand innerhalb seines Bataillons. Der „Knackpunkt“,die „Kernherausforderung“ für das Bataillon (und für dieganze Bundeswehr) sei die Nachwuchsgewinnung. Seitdem Aussetzen der Wehrpflicht steht die Bundeswehr indieser Hinsicht in Konkurrenz mit der Wirtschaft. Es gelte,die neue „Klientel“ von Wehrpflichtigen auf den Diensteinzustellen, Ungeeignete wieder auszumustern, aber auchdie Brauchbaren bei der Fahne zu halten. Denn sechsMonate lang hätten die Rekruten das Recht, von einem Tagauf den nächsten den Dienst zu quittieren. Von 70freiwilligen Rekruten seien zum Beispiel jüngst nur 42 übriggeblieben. Bei seinem Bemühen um die jungen Soldatengelte das Prinzip, von ihnen nichts zu verlangen, was manihnen nicht auch als sinnvoll erklären kann.

Trotzdem warf der Kommandeur einen sehrpessimistischen Blick in die Zukunft. Wenn es nicht gelinge,die Tendenz zu korrigieren, werde in absehbarer Zeit derNachwuchs bei Null anlangen. Damit würde sein Bataillonausbluten. Um das zu verhindern, müsse den jungenSoldaten eine Perspektive geboten werden, und die koste

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Geld, viel Geld, so dass man von der Aussetzung derWehrpflicht keine Einsparungen erhoffen könne. „Wirdienen Deutschland“ als eine Motivation für jungeMenschen hält Mayer aber für eine sehr gute Möglichkeit,diese zum Dienst in der Bundeswehr zu bewegen. Erforderte auch die Zusammenarbeit mit den Hand-werkskammern, damit diese einen Beruf suchenden jungenMenschen auch die Bundeswehr als eine Perspektiveanbieten.

Im dritten Abschnitt seines Vortrags erläuterte derReferent den Sachstand im Zusammenhang mit dembevorstehenden Einsatz seiner Soldaten in Afghanistan.Zentrale Frage: „Was ist der Auftrag?“ Und: Sind dieVoraussetzungen gegeben, um den Auftrag ausführen zu

Kommandeur Oberstleutnant Martin Mayer informierte ausführlich zum Sachstand

Voraussetzungen gegeben, um den Auftrag ausführen zukönnen? Mit der Absenkung auf 4.400 deutsche Soldatensei der bisherige Auftrag nicht mehr zu schultern. MehrVerantwortung müsse darum der afghanischen Armeeübertragen werden, diese müsse die Führung übernehmen,mit dem Ziel, auch die Verantwortung für die Sicherheit undden Aufbau in ihrem Land zu übernehmen. Damit könneauch der deutsche Beitrag auf Truppenteile reduziertwerden, die den Afghanen nicht zur Verfügung stehen. DasGanze laufe unter dem Stichwort „Partnering and AdvisoryTask Force“ (PATF; sinngemäß ‚Partnerschaftliche undberatende Einsatztruppe’). Das heiße „leben und kämpfenmit den Afghanen, auch: mit ihnen sterben“, sagte Mayer,mit Blick auf das für die Bundeswehr verlustreicheKarfreitagsgefecht Anfang April 2010.

Die ISAF-Truppen stellen somit die Logistik und denSanitätsdienst sicher und gewährleisten die Fähigkeit zurFührung im Gefecht mittels nachrichtentechnischerKommunikation und entsprechender Aufklärung. Siegewährleisten auch die Mobilität in unterschiedlichemGelände und stellen die Wirksamkeit des Waffeneinsatzesfest. Den Gegner dürfe man aber nicht als „dummeBadelatschenträger“ unterschätzen, man müsse vielmehrvor allem auch die gegnerischen Führer richtig einschätzenund ggf. auch mittels Bestechung „umdrehen“. Denn vieleund ggf. auch mittels Bestechung „umdrehen“. Denn vielefeindliche Afghanen werden weniger von ideologischenPrinzipien als von der Frage nach ihrem täglichen Unterhaltund dem ihrer Familien geleitet.Für einen solchen Einsatz müssen die Soldaten ausgebildetwerden. Das Ziel sei: Wie kann der Soldat im Einsatzbestehen – vor den Afghanen, aber auch vor seinemeigenen Gewissen? Mayer zählte dann einen langenKatalog von Eigenschaften und Tugenden auf, die derSoldat im Umfeld des Kampfeinsatzes haben sollte: Ermüsse sein militärisches Handwerkszeug beherrschen,aber auch menschliche Maßstäbe beachten. ImKampfeinsatz stehe er in Augenhöhe mit den afghanischenSoldaten. Das verlange geistige Kompetenz, Einsatzwillen,Vernunft, Verantwortungsbewusstsein, kameradschaft-liches Vertrauen, Besonnenheit und Disziplin, Flexibilität,Mut und Tatkraft.

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Und über solche traditionelle soldatische Tugenden hinausbei der Zusammenarbeit mit Afghanen: Respekt,Beharrlichkeit, Sachlichkeit, Lernfähigkeit, Gelassenheitund Geradlinigkeit. Das sei ein sehr hoher ethischerStandard, meinte OTL Mayer, der sich aber auf eineinfaches Prinzip gründen lasse: „Was du nicht willst, dasman dir tu, das füg’ auch keinem andern zu!“ Auf denskeptischen Einwand, das müsse dann ein Soldat sein wieder Erzengel Michael, erwiderte Mayer, dass er seinenHauptgefreiten durchaus vertraue, die könnten das allesbringen.

In der anschließenden Aussprache, bei der man diemilitärische Kompetenz und Erfahrung der Zuhörer desVortrags deutlich merkte, kamen weitere Aspekte desAfghanistaneinsatzes zur Sprache. Zum Beispiel, wie manein Vertrauensverhältnis zwischen den kurzfristigeingesetzten deutschen Soldaten und den einheimischenaufbauen könne, oder wie sich der Bataillons-Kommandeurzur Forderung „So schnell wie möglich raus aus

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Afghanistan“ stellte. Dieser sah keine Alternative zu demzurzeit geltenden Konzept, man sei in einer Sackgasse,müsse die Chance suchen durch das Gespräch auch mitden gemäßigten Taliban, und man müsse dem Gegner dieChance lassen, das Gesicht zu wahren. Ein Problem sahendie Zuhörer in der fast permanenten Präsenz vonJournalisten im Kampfgebiet, die sofort jede Facette desGeschehens an die Weltöffentlichkeit weitergeben. Aberauch die Soldaten könnten heute per MobiltelefonNachrichten weitergeben. Bilder von soldatischen

Die Vorstandschaft lädt alle Mitglieder recht herzl ich zur Jahreshauptversammlung 2012 ein

Tag: FreitagDatum: 03.03.2012

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Datum: 03.03.2012Beginn: 19.00 UhrOrt: Gasthaus zum Goldenen Roß

in Mellrichstadt

Tagesordnung der Jahreshauptversammlung 2012

TOP 1) Begrüßung/ GrußworteTOP 2) EhrungenTOP 3) Genehmigung des Protokolls de JHV 2011TOP 4) Bericht des VorsitzendenTOP 5) Bericht der SchatzmeisterinTOP 6) Bericht der KassenprüferTOP 7) Aussprache über die Berichte und Entlastung der VorstandschaftTOP 8) Neuwahl der VorstandschaftTOP 9) Aussprache, Anträge und Anregungen

Entgleisungen wie denen von jüngst auf getöteteTalibankämpfer urinierenden amerikanischen Soldatenhätten eine vernichtende Wirkung in der Weltöffentlichkeit.Auch wurde beklagt, dass Journalisten oftmals nuroberflächlich oder gar nicht die Hintergründe undZusammenhänge zu einem von ihnen berichteten Vorfallberücksichtigten.

KFG-Vorsitzender Gerd Höhn dankte OTL Mayer herzlichfür seinen kenntnisreichen, engagierten und fesselndenVortrag und überreichte dem Gast aus Bad Salzungen einkleines Geschenk am Schluss der Veranstaltung.

Oberstleutnant Martin Mayer und Gerhard Höhn

Die Vorstandschaft lädt alle Mitglieder recht herzl ich zur Jahreshauptversammlung 2012 ein

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Roß

Tagesordnung der Jahreshauptversammlung 2012

TOP 3) Genehmigung des Protokolls de JHV 2011

TOP 7) Aussprache über die Berichte und Entlastung der Vorstandschaft

Die Kameradschaft und der Freundeskreis der Garniso n Mellrichstadt beabsichtigt ein Gebäude der ehemalige n Hainberg- Kaserne,(Stabsgebäude) in seiner ursprüng-lichen Form zu erhalten und in diesem ein Dokumentat i-onszentrum einzurichten, in dem die Geschichte der Bundeswehr in der Zeit des „Kalten Krieges“ und sei t der Wiedervereinigung dargestellt wird. Dieses Konz ept soll unseren Mitgliedern hier nun näher erläutert werden.

Warum ein Dokumentationszentrum in der ehemaligen Kaserne?• Erhaltung eines Originalgebäudes im Originalzustand• 44 Jahre war Mellrichstadt einzige Garnisonsstadt des• 44 Jahre war Mellrichstadt einzige Garnisonsstadt desLandkreises. Wenigstens ein Gebäude sollte daher auch fürzukünftige Generationen dies sichtbar und nachvollziehbarmachen.• Nach Wegfall der Wehrpflicht wird für zukünftigeGenerationen die Darstellung von Ausbildung und Lebenvon Wehrpflichtigen in der Kaserne sowie im Kalten Kriegund die Geschichte der Wehrpflicht von 1956 bis 2011 einewichtige Aufgabe des Zentrums sein.• Nach Erwerb durch die Bayerische Landessiedlung wirddas Areal ein neues Gesicht bekommen. Viele Gebäudewerden abgerissen oder umgebaut.

• In Ergänzung zum Fronhofmuseum, militärischer Teil „Kalter Krieg“, soll am Originalschauplatz gezeigt werden:

1. Atombunker (Operationszentrale des Btl ) mit ABC-Schutzbelüftung, ABC-Schleuse, Fernmeldezentrale und Notstromaggregat.

2. Arbeitsräume und Unterkunftsräume in Originalausstattung

.

• Eine Dokumentation dieser Art ist bisher nicht bekannt und daher für eine ganze Reihe von verschiedenen Interessengruppen attraktiv. Das Doku-Zentrum bietet auch

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Das Gebäude des DOKU-Zentrums

Die Kameradschaft und der Freundeskreis der Garniso n

-

der Wiedervereinigung dargestellt wird. Dieses Konz ept

des

im Rahmen des Geschichtsunterrichts der Schulen aus der Region eine Vertiefungsmöglichkeit und Ergänzung des Fronhofsmuseums „Kalter Krieg“.• Das bereits vorhandene und noch zu erweiternde Archiv bietet auch die Möglichkeit zu wissenschaftlichen Arbeiten und Forschung auf der Ebene eines Bataillons und dessen Einfluss auf die Entwicklung der Garnisonsstadt.• Der Traditionsverein der Mellrichstädter Panzergrenadiere, die Kameradschaft und der Freundeskreis der Garnison Mellrichstadt e.V. (KFG Mellrichstadt e.V.) steht als Förder-verein in idealer Weise zur Verfügung. Der Verein ist bereit seinen umfangreichen Fundus und das Archiv, welche zur Zeit zum Großteil in der Rhönkaserne in Wildflecken untergebracht sind, zur Verfügung zu stellen und das des

fürnachvollziehbar

zukünftigeLebenKriegeine

wirdGebäude

untergebracht sind, zur Verfügung zu stellen und das Gebäude einzurichten und zu betreuen.

Ausschank in der Bierstube. Gestiftet von der Brauerei Streck, Ostheim

Eine Dokumentation dieser Art ist bisher nicht bekannt und

Zielgruppen• Reisegruppen mit Unterbringung in Mellrichstadt (Hotel Sturm), wie Busreisende , Motorradtreffen (alle 14 Tage im Sommer)• Ehemalige Soldaten : Über 40000 Wehrpflichtige und Zeitsoldaten wurden in 50 Jahren im Panzergrenadierbataillon 352 und in der Ausbildungskompanie 2/12 ausgebildet.• Vereine, die interessante Reiseziele mit Wanderungen verbinden (z.B. Rhönclub)• Radwanderer, die im Zuge der Saale-/Streutalwege unterwegs sind, können die günstige Anbindung des Doku-Zentrums nutzen.• Schulklassen .• Studenten aus Geschichtsseminaren der umliegenden Hochschulen

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Fortsetzung auf Seite 7

Kostenplan Dokumentationszentrum

„Hainberg-Kaserene“

1. Vorbemerkungen

Die Stadt Mellrichstadt mietete das Gebäude 2010 von der bayerischen Landessiedlung für acht Jahre mit dem Ziel des Erwerbs an und stellt es dem Verein im Rahmen eines Mitnutzungsvertrags zur Einrichtung des DokuZ zur Verfügung. Mit Fertigstellung der Heizung kann das DokuZ eingerichtet werden.

Dazu stellt die Landessiedlung Heizung, Strom- und Wasseranschluss sicher.Die Stadt Mellrichstadt übernimmt die Pflege der Außenanlagen.

Die Kameradschaft verpflichtet sich, die Innenrenovierung – soweit erforderlich – und die Einrichtung des Zentrums zu übernehmen und dieses zu betreiben (Kontrolle , Reinigung und Führung von Gruppen).

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2. Innenrenovierung

Einige Räume und Flure sowie das Treppenhaus sind neu zu streichen bzw. zu verputzen. (Fünf Jahre Leerstandohne Heizung und Lüftung haben leider schon Schäden verursacht.)Kosten: ca. 5000,- Euro

3. Beleuchtungssysteme der Ausstellungsräume3. Beleuchtungssysteme der Ausstellungsräume

Die Räume und Flure sind mit bürogemäßer Beleuchtung ausgestattet und genügen den Anforderungen für eine museumsgerechte Ausstellung nicht.Kosten: ca .5000,- Euro

4. Gestaltung von Schaukästen

Zur Gestaltung von Schaukästen mit Plexiglasabdeckungsind diverse Schreinerarbeiten erforderlich. Der Verein stellt hierzu ein Teil aus dem Fundus zur Verfügung. Mehrere Schaukästen sind jedoch zu fertigen.Kosten: ca. 1000,- Euro

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Eingangs- und Flurbereich

5. Einrichten eines Multivisionsraumes

Auf Grund der Größe der verfügbaren Räume (maximal 20 Sitzplätze) reicht zunächst ein Flachbildfernsehmonitor sowie ein DVD- und ein Video- Abspielgerät aus. Die Bestuhlung wird aus Originalstühlen aus dem Bestand des Vereins bereitgestellt.Kosten: ca.2000,- Euro

6. Modell der Kaserne im Maßstab 1:100Wird von der Firma Reich (Lehrlingswerkstatt) gebaut.Kosten: ca. 10000,- Euro

7. CafeteriaBestuhlung und Einrichtung übernimmt KFG aus dem Fundus ( Aufkauf aus dem ehem. Offizierheim.)

Teilansicht des Modells der Hainberg-Kaserne –gestiftet von Karl-Hermann Reich

8. KommandeurzimmerWird mit Originalmöbel aus dem Fundus des Vereins ausgestattet.

9. Erneuerung TeppichbodenDer Teppichboden im Vorzimmer Kommandeur muss erneuert werden.Kosten: ca. 1000.- Euro

10. MannschaftsstubeDargestellt wird eine komplette Mannschaftsstube (Betten, Spinde, Tisch, Stühle, Ausrüstung und Bekleidung) mit Originalausstattung vom Verein.

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11. Ausstattung

Für die Darstellung verschiedener typischer Dienst-situationen und entsprechender Anzugsarten im Laufe derBw-Geschichte werden 15 Schaufensterpuppen (Ganz-körper, männlich) und eine Puppe (Ganzkörper weiblich ,Stabsärztin) benötigt.Des weiteren werden Deko-Waffen zusätzlich zu den schonvorhandenen beschafft, um die Darstellung zu vervoll-ständigen.Kosten: ca. 5300,- Euro

12. Eigenleistung des Vereins

Alle Räume werden durch die Mitglieder des Vereins infreiwilliger Eigenleistung gestaltet und ausgestattet. Dafürsind 400 Arbeitsstunden a 13.- Euro anzusetzen.Kosten: 400 x 13,- = 5200,- Euro

13. Beschriftung und Erläuterungen

Die zusätzliche Gestaltung durch schriftliche und graphi-sche Erläuterungen der Ausstellung erfordert den Einsatzeines Medien- und Graphikstudios.Kosten: ca. 4000.- Euro

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Kosten: ca. 4000.- Euro

14. Wissenschaftliche Beratung

Der Aufbau des Doku-Zentrums wird durch das Pla-nungsbüro Frankenkonzept begleitet.Kosten: ca. 3000.- Euro

15. Gesamtkosten:

Ca. 41.500,- Euro

Die neue Gasheizung

im DokuZentrum

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Betreiberkonzept des Dokumentationszentrums Mellrichstadt

Nach Neueröffnung:• Geöffnet ganzjährig jeden 2. und 4. Sonntag im Monat von 14.00 bis 17.00 Uhr.• Führungen nach telefonischer oder schriftlicher Vereinbarung/ Voranmeldung, ganzjährig, auch an Wochenenden• Führungen durch besonders geschulte Angehörige des Vereins, ehrenamtlich.• Voranmeldung über Tel.: 09776/5840 (1. Vorstand)oder 09779/1855 (2.Vorstand) oder E

Nach Inbetriebnahme Fronhofmuseum / Stadtmuseum • Öffnungszeiten wie Stadtmuseum• Hinweis im Stadtmuseum auf Zugangszeiten• Besetzung der Kasse durch Stadtbedienstete• Führungen durch besonders geschulte Angehörige des Vereins nach Voranmeldung, ehrenamtlich

Finanzierungskonzept für die Durchführung derEinrichtung

1. KFG Mellrichstadt e.V. richtete einzweckgebundenes Spendenkonto ein. Indieses Konto fließen Spenden aus allenBereichen ein , die das Projektunterstützen und die Finanzierungsicherstellen. Dies ist bereits angelaufen.

2. Zu prüfen ist auch in wie weit Fördermitteldurch Stiftungen, (Sparkassenstiftung)Landkreis, Bezirk, Land und Bundbereitgestellt werden können. Dies ist zubeantragen.

3. Die Stadt Mellrichstadt hat das Gebäudemit dem Ziel des späteren Erwerbsbereits angemietet und im Rahmen einesbereits angemietet und im Rahmen einesNutzungsvertrages seit 01.04.2011 zumAufbau und zur Einrichtung und Nutzungan den Förderverein KFG übergeben.

Die neue Gasheizung

im Doku-Zentrum

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des Dokumentationszentrums in der ehem. Hainberg-Kaserne

Geöffnet ganzjährig jeden 2. und 4. Sonntag im Monat von 14.00 bis 17.00 Uhr.Führungen nach telefonischer oder schriftlicher Vereinbarung/ Voranmeldung, ganzjährig, auch an WochenendenFührungen durch besonders geschulte Angehörige des Vereins, ehrenamtlich.Voranmeldung über Tel.: 09776/5840 (1. Vorstand)oder 09779/1855 (2.Vorstand) oder E-Mail: [email protected]

Nach Inbetriebnahme Fronhofmuseum / Stadtmuseum Mellrichstadt:

Führungen durch besonders geschulte Angehörige des Vereins nach Voranmeldung, ehrenamtlich

von Fred Rautenberg

Der 16.12.2011 war ein denkwürdiger Tag fürMellrichstadt, vor allem aber für den Kameradschafts-und Freundeskreis der Garnison Mellrichstadt (KFG).Denn an diesem Tag wurde „Richtfest“ gefeiert, undzwar im Hainberg-Areal, dem Gelände der ehemaligenMellrichstädter Kaserne.

Nach langwierigen Vorverhandlungen und Vorarbeitenkonnten die beiden Gastgeber, Gerhard Höhn (Vorsitzenderdes KFG), und Karl-Hermann Reich von der Reich GmbHden ersten Teil des geplanten „DokumentationszentrumsHainberg-Kaserne“ in Anwesenheit von vielen KFG-Kame-raden und geladenen Gästen eröffnen. Unter den Gästenraden und geladenen Gästen eröffnen. Unter den Gästenbefanden sich auch Landrat Thomas Habermann undMellrichstadts Bürgermeister Eberhard Streit. Zu demEmpfang hatte Höhn ein Festprogramm vorbereitet.Das ehemalige Stabsgebäude der Kaserne beherbergtnunmehr das Zentrum. Auch wenn seine endgültigeFertigstellung erst für Mitte September 2012 geplant ist,sind doch einige der Räume bereits fertig, darunter vorallem auch der Eingangsbereich, das Bierstübchen (dieCafeteria) mit einem Nebenzimmer sowie das großeZimmer mit dem Modell der Kaserne, wie sie früher war. Imebenfalls fertig ausgestatteten Konferenzraum dankte Höhnzunächst im Rahmen seiner Begrüßung allen, die zur Ver-wirklichung des Projekts beigetragen hatten. Das warennicht wenige! Höhn erwähnte namentlich und hob dabei dieVerdienste der Genannten hervor:– Dr. Alexander Wannenwetsch, der gemeinsam mit derLandessiedlung die Vermarktung einzelner Gebäude derKaserne betreibt, für die rasche Zustimmung zum Einbaueiner Einzelheizung, nachdem im September die Ent-scheidung „keine Gesamtvermarktung, sondern Einzel-vermarktung des Areals“ gefallen war– Jörg Streng, Bereichsleiter von der Bayerischen Landes-siedlung, der das Projekt von Anfang an unterstützt undgefördert hat.gefördert hat.– Karl-Hermann Reich, dem Mitgastgeber des Empfangs,für sein Engagement und für die Finanzierung des auf-wändigen Kasernenmodells (Höhn bezeichnet ihn als„spiritus rector“ des Projekts),– Axel Kochinki von der Streckbrauerei für die kompletteAusstattung der Bierstube,– Frau Angelika Zotter von der Sparkasse Bad Neustadt fürden Zuschuss der Sparkassenstiftung.

Auch die ausführenden Handwerker-Firmen nannte Höhn.Sein Dank galt– Herrn Fritz Büchs für die Ausführung der Malerarbeiten,– Herrn Matthias Manger für die Installation der Heizung,– Herrn Elmar Markert für die Planung der Bierstube,– Herrn Gerhard Streit für Bau- und Abwasserarbeiten,– dem Überlandwerk Rhön für den Stromanschluss,– Herrn Roland Geis für die Inbetriebnahme des vorhan-

denen Stromnetzes,– den Herren Jürgen Klüber und Gerd Menz für die

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Erstellung des maßstabsgetreuen Kasernenmodells, beidevon der Firma Reich GmbH für diese Aufgabe zur Verfüg-ung gestellt, und– Herrn Diemar von der Lehrwerkstatt der Firma ReichGmbH, der ebenfalls für den Bau des Kasernenmodells mitverschiedenen Lehrlingen von seinem Chef freigestelltwurde.

Höhns Dank galt auch der Vorstandschaft des KFG,namentlich dem Ehepaar Brigitte und Gerhard Rommelsowie seiner Ehefrau Hilde Höhn, die die Bewirtung derGäste an diesem Nachmittag übernommen hatten. Inseinen Dank schloss Höhn auch seine Freunde von derhiesigen Jägerschaft mit ein, insbesondere die Jagdhorn-Bläsergruppe, die die Räumlichkeiten des Dokumen-tationszentrums für ihre musikalischen Proben mitbenutzenwerden. Dank sagte Höhn schließlich auch zwei Vertreternder örtlichen Presse, die für ihre Blätter von dem Empfangund der Teil-Eröffnung des Zentrums berichteten.Der KFG-Vorsitzende erläuterte dann in Umrissen, wie das

Vorsitzender Gerhard Höhn begrüßte die Gäste im Dokumentationszentrum Hainberg-Kaserne

Der KFG-Vorsitzende erläuterte dann in Umrissen, wie dasDoku-Zentrum konzipiert ist. Es lag für ihn nahe, einsolches Zentrum dort zu etablieren, wo 44 Jahre lang eineGarnison der Bundeswehr stationiert gewesen war.Als die Hainbergkaserne im Zuge der Strukturierungs-maßnahmen der Bundeswehr im Herbst 2006 geschlossenwurde, hatte Gerhard Höhn die Idee, dort eine Art vonzeitgeschichtlichem Museum unterzubringen, in dem dieGeschichte der Kaserne und der dort stationierten Truppen-teile dokumentiert werden kann, und zwar seit der Grün-dung der Bundeswehr durch die Zeit des Kalten Kriegesund bis zur Wiedervereinigung und zur Zusammenführungvon Bundeswehr und Nationaler Volksarmee.Und er machte sich dies zur persönlichen Aufgabe, die ermit Hartnäckigkeit und hohem persönlichen Einsatz,natürlich auch mit Hilfe seiner Kameraden vom KFG, inAngriff nahm und nunmehr zu einem ersten Höhepunkt derVerwirklichung führen konnte.

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Fortsetzung auf Seite 10

Für Höhn und seine Kameraden war und ist es ein ernsthaftes Anliegen, wenigstens eines der Gebäude der ehemaligen Kaserne für zukünftige Generationen sichtbar undnachvollziehbar in seinem Originalzustand zu erhaltenDenn das Areal hat bereits, seit es die Bayerische Landessiedlung erworben hat, erheblich sein Gesicht verändertund wird dies noch mehr tun. Als eine wichtige Aufgabe bezeichnete es Höhn darum, nachdem die Wehrpflicht ausgesetzt ist, die Ausbildung und das Leben von Wehrpflichtigen in der Kaserne unter der Bedrohung des Kalten Kriegsvon 1956 bis 2011 darzustellen. Eine Dokumentation in derkonzipierten Art sei ein Novum und für unterschiedlicheGruppen von Interessenten attraktiv. Höhn dachte dabei anSchüler, die im Rahmen des Geschichtsunterrichts an dieNachkriegsgeschichte herangeführt werden könnten, aberauch an aktive oder ehemalige Soldaten, an Reisegruppen,Radwanderer, Touristen, Studenten und natürlich auch dieallgemeine Öffentlichkeit. Das Archiv, besonders, wenn eserweitert wird, bietet auch die Möglichkeit zu wissenschaftlichem Arbeiten, z. B. darüber, welche Rolle ein Bataillon

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lichem Arbeiten, z. B. darüber, welche Rolle ein Bataillonfür eine Garnisonsstadt spielt.

Das ehemalige Stabsgebäude sollte – als Ergänzung zudem für den Fronhof in Mellrichstadt gedachten Militärmuseum – in seiner ursprünglichen Form erhalten bleibenund zugleich das Doku-Zentrum aufnehmen. Dazu gehörenvor allem die Atomschutzbauten und die Arbeits- und

Karl-Hermann Reich (2. von links) übergibt das Modell dem Verein

vor allem die Atomschutzbauten und die Arbeits- undUnterkunftsräume in ihrer Originalausstattung. Auch dasModell der Kaserne im Maßstab 1:100 war von Anfang anvorgesehen, und zwar in dem Zustand, wie er im Jahr 2004vorlag. Traditionsräume der Kompanien, ein Raum für Filmvorführungen und für das Archiv des Bataillons sowie derumfangreiche museale Fundus des Zentrums sollten hierberücksichtigt werden.Von entscheidender Bedeutung war natürlich die Finanzierung des Vorhabens. Die Stadt Mellrichstadt hatte dankenswerterweise das ehemalige Stabsgebäude zunächst füracht Jahre für den KFG angemietet. Die Außenanlagensollen von der Stadt gepflegt werden. Die Innenrenovierungsoll teilweise auch in Eigenleistung durch die KFG-Mitglieder erbracht werden, was auch schon geschah, wieHöhn dankend hervorhob. Angefallene bzw. noch anfallende Arbeiten sind Maler- und Putzarbeiten in denInnenräumen, Beleuchtung für die Ausstellungsräume, dieGestaltung von Schaukästen, die Einrichtung eines MultiMedienraums, die Wiederherstellung des Kommandeurs

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ernst-ehe-und

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zimmers, die Erneuerung der Bodenbeläge, die Einrichtungeiner Mannschaftsstube nach dem ehemaligen Muster,Beschaffung von Puppen und Deko-Waffen, Beschriftungenund Erläuterungen – alles unter der wissenschaftlichenLeitung und Betreuung durch die Firma Frankonzept ausWürzburg. Die geschätzten Kosten für diese Leistungenbelaufen sich auf ca. 41.500 Euro.Um diesen Betrag bereit stellen zu können richtete der KFGein zweckgebundenes Spendenkonto ein, und es wurdenFördermittel beantragt und teilweise auch schon gewährt.Die Stadt Mellrichstadt hat das Gebäude mit dem Ziel desspäteren Erwerbs angemietet und es dem KFG zum Auf-bau, zur Einrichtung und Nutzung übergeben. Mit der Stadtwurde ein Miet- und Nutzungsvertrag geschlossen. Zu denSponsoren und Spendern gehörten bisher neben der StadtMellrichstadt der Landkreis Rhön-Grabfeld, Karl-HermannReich, die Genobank Mellrichstadt, die Sparkasse BadNeustadt, die Kulturstiftung Unterfranken, die Landesstellefür nichtstaatliche Museen und Herr Wolfgang Wulf ausMellrichstadt.

Bataillon

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Der KFG als Traditionsverein der Mellrichstädter Panzer-grenadiere steht als Förderverein und Träger des Doku-Zentrums idealerweise zur Verfügung. Zur Zeit ist ein Groß-teil seines Fundus’ noch in der Kaserne in Wildfleckenuntergebracht. Dieser wird nach Fertigstellung desZentrums nach Mellrichstadt überführt, museal aufbereitetund vom KFG betreut.

Angelika Zotter rechts übergibt eine Spende der Sparkasse.

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und vom KFG betreut.Nach seiner Ansprache führte Höhn seine Gäste in dasZimmer mit dem Kasernenmodell, das durch seine Größewie auch seine Detailgenauigkeit Erstaunen erregte, ob-wohl es zu diesem Zeitpunkt noch nicht ganz fertig war.Gemeinsam mit Sponsor Reich durchschnitten Bürger-meister Streit und Höhn symbolisch ein Band und gabendamit das Modell zur Besichtigung frei. In seiner Anspracheaus diesem Anlass hob Reich hervor, dass dieses Museumein Alleinstellungsmerkmal für Mellrichstadt abgebe. Erbezeichnete es als eine Ehre und Verpflichtung, dass er als„Ehren-Fähnrich“ des ehemaligen Panzergrenadier-bataillons 352 an diesem Tag für den ehemaligen Bundes-wehr-Standort Mellrichstadt etwas Besonderen beigetragenhabe.An die Übergabe schloss sich ein Imbiss für die Gäste an.Im Bierstübchen (der Cafeteria) übergab dann FrauAngelika Zotter von der Sparkasse Bad Neustadt einenScheck über 3.000 Euro an den KFG, wobei sie dieLeistung von Gerhard Höhn würdigte.

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Er „hat ein dickes Brett gebohrt“, sagte sie, und jetzt könne man hier Weltgeschichte ablesen, nämlich die Zeit des Kalten Kriegs, und das sei wichtig für die jungen Menschen der Zukunft. In weiteren Ansprachen von Landrat Thomas Habermann und Bürgermeister Eberhard Streit dankten die Redner dem KFG für die bisher eingebrachte Leistung, versprachen auch weiterhin ihre Unterstützung für das Projekt und tranken auf eine gedeihliche Zukunft für das Doku-Zentrum.

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Einen besonderen Akzent setzte die Jagdhorn-Bläsergruppe der Kreisgruppe Mellrichstadt, indem sie perfekt mehrere Jagdhornsignale spielte. Bürgermeister Streit erwies sich auch hier als versiert, als er nämlich selbst eine Einlage auf dem Jagdhorn zum Besten gab.Karl-Hermann Reich wurde von Gerhard Höhn mit einem Krug des KFG besonders geehrt, und unter der Gitarrenbegleitung von Karl Naumann sangen die Anwesenden ein neu getextetes Lied nach der Melodie „Wenn wir erklimmen schwindelnde Höhen“. Mit einem gemütlichen Beisammensein in der behaglich eingerichteten Bierstube klang der denkwürdige Nachmittag aus.

Jagdhornbläsergruppe der Kreisgruppe Mellrichstadt

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Das behagliche Bierstübchen lädt zum gemütlichen Umtrunk und Schmaus ein

Besichtigung des Modells „Hainberg-Kaserne durch den Landrat Thomas Habermann (dritter von links)

eingerichteten Bierstube klang der denkwürdige Nachmittag

Rene Fischer, Hilde Höhn und Gerhard Rommel an der Zapfanlage

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Musikus Karl Naumann, Gerhard Höhn und Karl-Hermann Reich in der Bierstube.

Gerhard Höhn erzählt von unvergesslichen Eindrücken mit russischen Menschen

„Mein Vater, Richard Höhn, ist im November 1942 inRussland bei Aleksino im Raum Rschew gefallen undwurde ca. 17 Kilometer ostwärts Ssytchevka auf demSoldatenfriedhof Jarowaja, angelehnt an den Hauptver-bandplatz des Grenadierregiments 313, beigesetzt.“Fast soldatisch-nüchtern klingt dieser Satz, und er verrätdoch die Anteilnahme einesSohnes, der den eigenen Vaterals einjähriges Kind kaum hattekennenlernen können. Daswar das Hauptmotiv von Ger-hard Höhn, Oberstleutnant a.D.,sich auf die Suche nach demSoldatengrab seines Vaters zumachen. Hinzu kam aberauch eine Portion an Aben-auch eine Portion an Aben-teuerlust und Forscherdrang,Eigenschaften, die man vonGerhard Höhn kennt. Mit seinerFrau Mathilde machte er sichdarum am 09. Juli 2011 aufdie weite Reise. Genau ge-nommen war es ja eine organisierte Reise, zumindestzunächst, die sie von Moskau über Rschew, Smolensk,Orel, Tula und zurück nach Moskau führen sollte. ImRahmen dieser Rundreise hatte Höhn aber einen Ab-stecher zur Suche nach dem Grab seines Vaters beantragt,und das sollte ein fast abenteuerlicher und auf jeden Fallerlebnisreicher Abstecher auf eigene Faust werden.Höhn hatte alles mit militärischer Gründlichkeit vorbereitet.Er hatte sich nämlich Auskünfte eingeholt beim Bundes-Militärarchiv in Freiburg und erfuhr, dass das Grab seinesgefallenen Vaters bei Aleksino auf dem Soldatenfriedhof inJarowaja zu suchen ist. Hier gab es gleich die ersteSchwierigkeit, denn auf heutigen aktuellen Karten sindbeide Orte nicht mehr eingetragen. Höhn musste fest-stellen, dass sie im Laufe des Krieges untergegangen sindund nicht wieder besiedelt wurden. Der VolksbundDeutsche Kriegsgräberfürsorge bestätigte Höhns Nach-Deutsche Kriegsgräberfürsorge bestätigte Höhns Nach-forschungen, was ihn in seinem Vorhaben ermutigte. VomVolksbund erhielt er auch aktuelle und historische Kartenaus der Zeit von 1942/43.Nur 12 Stunden waren Höhn und seiner Frau für den Ab-stecher zum Soldatenfriedhof gewährt worden, eine sehrknappe Zeit, wie sich bald herausstellte. Daran waren vorallem die geografischen und die Straßenverhältnisseschuld. Höhn musste auch eine Satellitenkarte zu Hilfenehmen, denn der Zielort liegt zwischen den angestautenFlüssen Wasusa und Gshat, einem teilweise sumpfigenGebiet. „Unser Ziel war, den Jarowaja am nächstengelegenen Ort zu erreichen“, sagte Höhn. Dort solltenämlich der Soldatenfriedhof sein.Schnell stellte sich heraus, dass nicht nur die Straßenschlechter wurden, sondern auch die beiden russischenBegleiter Neuland betraten und voll auf die Gelände-kenntnisse angewiesen waren, die sich Höhn durch seinKartenstudium erworben hatte – offenbar aber kein allzugroßes Problem für den ehemaligen Stabsoffizier.

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Gerhard Höhn erzählt von unvergesslichen Eindrücken mit russischen Menschen

Schließlich ging es nur noch über feldwegartige Sandpistenund quer liegende Betonplatten (die Russen nennen sie„Betonki“), die den Fahrer zu Schritttempo zwangen. NurEinheimische konnten ihnen bestätigen, dass sie auf demrichtigen Weg waren, denn Wegweiser oder Ortsein-gangsschilder gab es nicht. Als der Weg so schlechtwurde, dass man Schaden am Auto befürchten musste,suchten sie in Ssubbotniki nach einem geländegängigenFahrzeug. Das glückte, und ein Stück weit konnten sienoch fahren. Aber dann waren alle Fahrwege zu Ende.Wohl oder übel mussten Höhn, seine Frau und dieDolmetscherin Nelli zu Fuß den Ort Nozdrinka erreichen,ein winziges, in einem Wald verstecktes und kaum zuerkennendes Dorf.Von dort aus nach Jarowaja hätte nicht einmal einPferdefuhrwerk weitergewusst. Nun war guter Rat teuer,Pferdefuhrwerk weitergewusst. Nun war guter Rat teuer,denn der ortskundige Alte, den sie schließlich fanden,erklärte sich für zu alt, um den 1 ½ Stunden langen Wegnoch bewältigen zu können. Die Besucher wareninzwischen die Sensation der Dorfbewohner. Schließlichfand sich darunter eine „junge“ Frau, wie der Alte sagte,bereit, sie zu führen (die „junge“ Frau war aber auch schon40 Jahre alt). Ohne Gummistiefel ginge nichts, sagte dieRussin, aber sie könne den Deutschen und derDolmetscherin solche besorgen.Ein anderes und unlösbares Problem war indessen dieZeit. Drei Stunden hin und zurück zum Soldatenfriedhof,und dann noch zu Fuß die vier Kilometer zurück nachSsubbotniki – das wäre im vorgegebenen Zeitrahmen nichtmöglich gewesen. Denn es war schon zwei Uhr amNachmittag, und ihr Fahrer mit dem Geländewagen warteteentsprechend der Absprache nur bis 15 Uhr! So musstensich Höhn und seine Frau widerstrebend entschließen,unverrichteter Dinge umzukehren.Trotzdem bereuten sie diesen Entschluss nicht. Denn dievierzigjährige „junge“ Frau zeigte die typische russischeGastfreundschaft und lud sie zu einem Imbiss bei sich zuHause und bei ihrer Mutter ein. Höhn und seine Frauwurden in ihr Haus gebeten, ein Haus, das voll denwurden in ihr Haus gebeten, ein Haus, das voll denVorstellungen entspricht, die man von einem russischenHolzhaus hat: der Eingangsbereich mit Bilderwand, diegute Stube mit Grundofen und Schlafgelegenheit obendrauf(die jedoch nicht mehr genutzt wird, da die Familie inMoskau wohnt und nur in den Sommerferien das Hausbesucht).„Bei einer guten Gemüsesuppe und mit Sauerrahm kamensie ins Gespräch. Und dabei erwies sich die Mutter als eineFundgrube an Auskünften, denn als Vierzehnjährige hattesie die Besatzung der Wehrmacht hautnah erlebt. MariaAlexejevna, so hieß die alte Frau, erzählte ausführlich überdas bittere Schicksal ihrer Familie, über das Geschehen imOrt während der Kriegsjahre November 1941 bis März1943.

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Maria Alexejevna schilderte auch, dass der Ort als Hauptverbandplatz genutzt worden sei. Direkt neben den Gärten der Häuser seien die Gefallenen beerdigt. Die Gräber seien vor allem im Winter nicht tief, zum Teil nur 30 cm, ausgehoben worden, in insgesamt 20 Reihen. Als die Wehrmacht im Rahmen der „Büffelbewegung“ im Februar 1943 diesen Raum aufgab, sei der Ort bis auf das Vaterhaus von Maria abgebrannt worden. Die Bewohner wurden in Nachbarorte geschickt. Als sie wieder zurückkehrten, kam es zu der ersten Plünderung der Gräber: Man grub die Stiefel der Gefallenen aus und benutzte sie, weil man keine Schuhe mehr hatte. Die Grabkreuze aus Birke wurden als Feuerholz genutzt. Die Gäste aus Deutschland erfuhren weiter, dass Maria Alexejevna bis 1951 in Jarowaja lebte. Dann zog ihre Familie in den Nachbarort Nozdrinka. Das letzte Haus wurde abgebrochen und in Nozdrinka wieder aufgebaut. Jarowaja war zur Wüstung geworden, und über dem deutschen Soldatenfriedhof wuchs ein Birkenwald.

Fortsetzung von Seite 12

dem deutschen Soldatenfriedhof wuchs ein Birkenwald. Erst Anfang 1981 kamen Fremde (Maria nannte sie Schwarze bzw. Schwarzhändler), die die Gräber, soweit sie nicht unter Bäumen lagen, mit Metallsonden absuchten und plünderten. Seitdem wurde der Ort in Ruhe gelassen. Höhn erzählte, dass der alten Frau bei der Erinnerung an die Kriegsereignisse die Tränen kamen, und trotzdem waren sie und ihre Tochter freundlich und zuvorkommend den deutschen Gästen gegenüber – eine Haltung, die Höhn und seine Frau tief beeindruckte.Der weitere Weg zurück war auch nicht ohne Hindernisse. Denn zwar war die Tochter bereit, die Gäste mit ihrem Auto nach Ssubbotniki zurückzubringen; aber leider war die Autobatterie leer, und so hieß es noch einmal vier Kilometer zwischen die Beine zu nehmen. Ganz mussten sie den Weg aber nicht zu Fuß machen, denn als sie etwa zwei Kilometer zurückgelegt hatten, überholte sie ein junges Paar mit einem Pkw. Und die nahmen sie bis Ssubbotniki mit. Das Glück blieb ihnen auch weiter treu,

Aufnahme des Grabes im Winter 1942-1943

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denn als sie den Ort erreicht hatten, wo Andrej auf sie wartete, ging ein Wolkenbruch nieder, „der uns bei unserem Fußmarsch weggeschwemmt hätte“, wie Höhn sagte.

Beeindruckt von der Hilfsbereitschaft und Freundlichkeit der Menschen fuhren sie dann auf demselben Weg wie bei der Anreise nach Moskau zurück. Gegen 20.30 Uhr erreichten sie nahezu pünktlich und wohlbehalten ihr Hotel. Am nächsten Tag, bei ihrer Weiterfahrt mit der Reisegruppe erfuhr Höhn vom örtlichen Leiter des Kriegsgräber-Umbettungsdienstes, dass das Gräberfeld Jarowaja noch in diesem Jahr erkundet werden soll und eine Umbettung nach Rschew vorgesehen ist. „Für mich ein Grund, in wenigen Jahren, nach hoffentlich erfolgreicher Umbettung, Rschew erneut zu besuchen“, beteuerte Höhn am Ende seiner Erzählung. Und wir dürfen sicher sein, dass er diesen Entschluss auch ausführt. Und seine Söhne will er auch mitnehmen.

Blick zurück auf Nozdrinka

Historische Karte aus der Zeit von 1942/43

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Der Jahresausflug 2012 führt uns zur Luftwaffe nach Neuburg an der Donau.

Das heutige Jagdgeschwader 74 in Neuburg an der Donau ging aus dem Jagdgeschwader 75 hervor. Das JG 75 war das letzte neu aufgestellte Jagdgeschwader der Luftwaffe. Es wurde am 1. Oktober 1960 in Oldenburg aktiviert. Ausgestattet war es zunächst mit dem allwetter- und nachtkampftauglichen Flugzeugmuster F-86K „Sabre“. Bereits im Jahr 1960 verlegte man es zunächst nach Leipheim, 1961 dann endgültig auf den neugebauten Flug-platz bei Neuburg an der Donau. Dort erhielt das Ge-schwader die Bezeichnung Jagdgeschwader 74. Seit 1962 ist es der NATO assigniert. Der erste Flugzeugmuster-wechsel erfolgte schon ab 12. Mai 1964. Das JG 74 stellte bis Anfang 1966 um auf die Lockheed F-104G "Starfighter".

Zeitplan und Anmeldung

06.00 Uhr - Abfahrt Mellrichstadt Streuwiese( dabei Frühstückspause an einer Raststätte)

ca. 10:00 Uhr - Ankunft Neuburg Kaserne

10:00 Uhr - Beginn der Besichtigung

"Starfighter".Der Beinamen „Mölders“ – nach einem Luftwaffenoffizier des Zweiten Weltkrieges und vormaligen Angehörigen der Legion Condor – wurde dem Verband am 32. Todestag von Werner Mölders, dem 22. November 1973, verliehen. Damit war das Jagdgeschwader eines der Traditionsge-schwader der Luftwaffe. Zeitgleich wurde die Kaserne nach dem Jagdflieger des Ersten Weltkrieges Wilhelm Frankl benannt.Nach einem Beschluss des deutschen Parlamentes, Mitglieder der Legion Condor nicht länger als Leitbilder für deutsche Soldaten zu empfehlen, wurde dieser Beiname vom Bundesminister für Verteidigung im Jahr 2005 wieder

10:00 Uhr - Beginn der Besichtigung

ca 12:00 Uhr - Mittagessen (Truppenkantine)

15:00 Uhr - Ender Der Besichtigung

ab 15.00 Uhr - Rückfahrt

ca. 20.00 Uhr - Eintreffen Mellrichstadt(dabei Pause an einer Raststätte)

Fahrtkosten bei 40 Teilnehmern: 20.- Euro ( ohne Mittagessen )

Anmeldung bei Gerhard Höhn, Tel.: 09771-5840 oder per Mail: [email protected]

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Der Jahresausflug 2012 führt uns zur Luftwaffe nach Neuburg an der Donau.

Das heutige Jagdgeschwader 74 in Neuburg an der Donau

schwader die Bezeichnung Jagdgeschwader 74. Seit 1962

gestrichen (siehe auch Werner Mölders).Im Jahr 1974 wurde das Flugzeugmuster des Verbandes wiederum gewechselt. Die Ära der legendären F-4F „Phantom“ II in der Luftwaffe begann. Gleichzeitig mit der Einführung der Phantom erhielt das Geschwader den zusätzlichen Auftrag als Jagdbombergeschwader, dieser wurde jedoch nach dem Ende des Kalten Krieges aufgehoben.Die Phantom wurde durch das JG 74 bis ungefähr Juni 2008 eingesetzt. Seit 2006 erfolgte jedoch bereits schritt-weise die Umrüstung auf den Eurofighter. Die ersten Piloten erhielten in diesem Jahr beim Jagdgeschwader 73 „Steinhoff“ in Laage ihre Umschulung auf das neue Ein-satzmuster. Die Vorbereitung auf die neuen Aufgaben-

Zeitplan und Anmeldung

Streuwiese( dabei Frühstückspause an einer Raststätte)

satzmuster. Die Vorbereitung auf die neuen Aufgaben-felder der Mechaniker geschah hierzu parallel durch die Technische Schule der Luftwaffe 1. Die ersten vier Euro-fighter landeten am 25. Juli 2006 beim JG 74 in Neuburg an der Donau und wurden somit offiziell in Dienst gestellt. Am 12. Juni 2008 endete schließlich formal nach 34 Jahren der Flugbetrieb mit der Phantom. Das JG 74 war somit das erste EF-2000-Einsatzgeschwader der Bundes-wehr.Am 3. Juni 2008 wurde der NATO erstmals die Über-nahme der Alarmrotte der Luftverteidigungssofort-bereitschaft (Quick Reaction Alert, kurz QRA) durch das Waffensystem Eurofighter gemeldet.

Mittagessen (Truppenkantine)

(dabei Pause an einer Raststätte)

Euro ( ohne Mittagessen )

5840 oder per Mail: [email protected]

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Rolf Hilmes - 40 Jahre Schützenpanzer Marder!

Die Anfänge xxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxIn der Aufbauphase der Bundeswehr gestaltete sich geradedie Beschaffung eines geeigneten Schützenpanzers sehrschwierig, da kein Fahrzeug die bei den deutschen Panzer-grenadieren praktizierte Kampfweise mit dem schnellenWechsel zwischen auf- und abgesessenem Kampf inoptimaler Weise ermöglichte. Dies wurde auch bei derprovisorischen Beschaffung der Fahrzeuge M 39 und BrenCarrier deutlich. Daher wurde bereits im Mai 1956 dasschweizerische Unternehmen Hispano Suiza mit der Ent-wicklung des Schützenpanzers HS 30 beauftragt. DiePrototypen besaßen noch einen Kriechgang zum Heck,durch den ein (mühseliges) Auf- und Absitzen der Panzer-grenadiere erfolgen konnte. Im Laufe der Entwicklungmussten jedoch in dem Kriechgang eine Reihe von Bau-gruppen untergebracht werden, so dass später auch beimHS 30 zum Absitzen ein Sprung über die Bordwände not-wendig war. Aus vielerlei Gründen gestaltete sich dasProjekt „HS 30“ zu einem nachhaltigen Desaster und dieTruppe hatte wenig Freude an diesem Fahrzeug. So warTruppe hatte wenig Freude an diesem Fahrzeug. So wardem Führungsstab des Heeres bereits mit Beginn der Aus-lieferung der Fahrzeuge im Herbst 1959 klar, dass der HS30 allenfalls den Sofortbedarf für die Panzergrenadieredecken konnte. Er stellte jedoch nicht die adäquate Lösungfür einen SPz dar, der in der Lage war, den in der Ent-wicklung befindlichen 30 to – Standardpanzer (demspäteren KPz LEOPARD 1) im Gefecht zu begleiten.

Die Suche nach dem richtigen Konzept... xxxxxxxxxxxxNach Untersuchung der ersten Fahrzeuge reifte beimFührungsstab des Heeres die Erkenntnis, dass die ein-engenden Forderungen aufgegeben werden mussten, umein optimaleres SPz-Konzept zu ermöglichen. Neben demWegfall der Vorgabe nach einer maximalen Bauhöhe von 1890 mm wurde auch die Besatzungsstärke von 12 auf 10Mann reduziert. Im Oktober 1962 wurden die Entwicklungs-verträge für sieben neue Prototypen des Gruppenfahrzeugsmit den Firmen Rheinstahl (mit den Betrieben Ruhrstahlund Hanomag) sowie MOWAG abgeschlossen. Die FirmaHenschel nahm an diesem Wettbewerb nicht teil, da sich

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40 Jahre Schützenpanzer Marder!

Am 7. Mai 1971 wurden die ersten Serienfahrzeuge desSPz MARDER zeitgleich in Kassel und Kiel an die Truppeübergeben. Bei der Konzeption ging man damals davonaus, dass der SPz MARDER im Verbund mit dem KPzLEOPARD 1 im Heer einen entscheidenden Beitrag zurLandesverteidigung leisten würde. Aber die Geschichtewollte es anders. Heute befindet sich kein KPz LEOPARD 1mehr in der Nutzung, und der SPz MARDER muss sich inFeuergefechten der Quick Reaction Force in den Räumenvon Kunduz und Mazar-i Sharif be-währen! Das Jubiläumsoll zum Anlass genommen werden, um insbesondereunseren jüngeren Lesern einen technisch orientiertenÜberblick über 40 Jahre Nutzungsdauer inkl. der voran-gegangenen, 11-jährigen Entwicklungszeit von diesemerfolgreichen Waffensystem zu geben.

dieses-Unternehmen vorrangig um die Entwicklung weitererPrototypen der Varianten: JgPz Kanone, Mörserträger,KrKW und Raketenwerfer konzentrierte. Die Kooperationmit Fa. MOWAG wurde zuvor wegen Patentstreitigkeitenfür beendet erklärt. aaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaFür die Prototypen der zweiten Generation erfolgte einkonzeptioneller Neuansatz. Um einen großen Heckzugangzu ermöglichen, wurde bei den RU-Fahrzeugen derkomplette Triebwerksblock nunmehr im Bug untergebracht– damit entfielen auch die störanfälligen Gelenkwellenver-bindungen. Für die Fahrzeuge stand auch der von Fa.Rheinmetall neu konstruierte Ein-Mann-Turm DL-RH 3 zurVerfügung, bei dem neben der 20 mm MK auch einachsparalleles MG vorgesehen wurde. Nachdem derKommandant anfangs noch links neben dem Turm platziertwar, rutschte sein Platz bei den späteren Prototypen direkthinter den Fahrer – damit konnte links neben dem TurmPlatz zur Unterbringung eines später einzurüstenden Pan-zerabwehr-Raketensystems geschaffen werden. Das neueKonzept führte zu einer Vergrößerung der Fahrzeuge; dasKonzept führte zu einer Vergrößerung der Fahrzeuge; dasGefechtsgewicht stieg auf ca. 26 to an. Im Rahmen desTruppenversuches wurde die Unterbringung desKommandanten außerhalb des Turmes bemängelt, dadadurch die Sichtmöglichkeiten und die Führungsfähigkeitstark beeinträchtigt waren. Da die drehstabgefedertenFahrzeuge im Gelände ein unbefriedigendes fahr-dynamisches Verhalten aufwiesen, wurde in den RU 264eine hydropneumatische Federung eingebaut. Hiervonversprach man sich günstige Fahreigenschaften; nach fastfünfjähriger Erprobung wurden die Versuche wegen un-zureichender Zuverlässigkeit und Standfestigkeit derFederelemente abgebrochen.Nach der Trennung von der Fa. Henschel beschritt die Fa.MOWAG bei der Konzeption der Prototypen der zweitenGeneration neue Wege: Sie verwendete in den PT M 211und M 212 einen neuen, schmal gebauten 10 Zylinder-Zweitakt-Dieselmotor, der in der Fahrzeugmitte positioniertwurde.

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Fortsetzung auf Seite 16

Damit konnte ein breiter Heckzugang und eine aus-geglichene Schwerpunktlage erreicht werden – allerdingsergab sich durch diese Anordnung eine Trennung derBesatzungsanteile in dem vorderen und hinteren Teil desFahrzeugs.Im Herbst 1964 wurden mit verschiedenen Fahrzeugenauf dem Truppenübungsplatz Teulada auf Sizilien eineHitzeerprobung durchgeführt. Bei dieser Einsatzprüfungwurden die Fahrzeuge nicht nur aufgrund der hohenTemperaturen hoch belastet, sondern auch durch das

Bild : Prototyp RU 111 aus dem Jahr 1961; die Ähnlichkeit mit dem HS 30 ist gut erkennbar.

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Temperaturen hoch belastet, sondern auch durch dassteinige Gelände im hohem Maße beansprucht. Beidiesen Versuchen zeigte sich, dass die relativ großenLaufrollenabstände häufig zu einem Abwurf der Ketteführten, wenn diese einseitig belastet wurde. Es entstandeine heftige Diskussion darüber, ob man in Zukunft ein 6-Rollen-Laufwerk verwenden und den damit verbundenenGewichtsanstieg in Kauf nehmen sollte. Dieses Problemsollte interessanterweise gut 40 Jahre später bei eineraktuellen Schützenpanzer-Entwicklung erneut auftreten.Insgesamt zeigte es sich, dass vor einer Serien-entscheidung eine dritte Prototypengeneration erforderlichwar. aaaaaaa

Zusätzliche Forderungen erfordern neue Konzept-lösungen… aaaaAufgrund der weiteren Gewichtserhöhung auf ca. 27,5 tosollten in die neuen Prototypen der neue, abgas-turboaufgeladene Motor mb 833 Ea 500 mit 442 kWNennleistung eingebaut werden; alle Fahrzeuge erhieltenjetzt ein drehstabgefedertes 6-Rollen-Laufwerk. Ende1964 wurden mit dem Rheinstahl-Konzern (zugehörig dieFirmen Hanomag und Henschel) und der Fa. MOWAGentsprechende Entwicklungsverträge zum Bau vonentsprechende Entwicklungsverträge zum Bau voninsgesamt zwölf (!) Prototypen der dritten Generationabgeschlossen. In den Jahren 1965/66 wurden dieFahrzeuge einer technischen Erprobung und einemanschließenden Truppenversuch unterzogen.Während der Fertigung der Fahrzeuge wurden seitensdes Bedarfsträgers zusätzliche Forderungen nach-geschoben: So sollten die Fahrzeuge nunmehr mit einerLafette für ein Heck-MG ausgerüstet werden. DieForderung nach Aufnahme des Kommandanten in denTurm ließ sich nicht so leicht technisch lösen, da hierfürnur ein Drehlagerdurchmesser von 720 mm zur Verfügungstand. Die Fa. KuKa konzipierte innerhalb eines Jahreseinen passenden Zweimann-Turm; dabei mussten jedochdie Waffen oberhalb der Besatzung in einer Scheitel-lafettierung gelagert werden. Die Folgen der komplexenMunitionszuführung und die Eigenarten der außen-liegenden Waffenlagerung sowie die konzeptbedingteSichtausblendung für den Kommandanten im Bereich von7 - 8 Uhr wurden damals in Kauf genommen.

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Während der Fertigung der Fahrzeuge wurde dieForderung nach Kampfmöglichkeiten der Panzer-grenadiere unter Vollschutz erhoben. Diese Forderungbedingte den Einbau von vier Kugelblenden und konntenicht mehr berücksichtigt werden – zumal damit auch einevöllige Umgestaltung des hinteren Kampfraumesverbunden war. Somit mussten nach 9-jährigerEntwicklungszeit und Bau von insgesamt 28 Prototypennochmals eine weitere Prototypgeneration vor einerSerienauswahl gefertigt werden! Mutigerweise wurdendiese zehn Fahrzeuge dann als Vorserienmodelledeklariert. aa

Die Vorserienfahrzeuge aaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaImmerhin erfolgte im Oktober 1966 die Modellauswahlzugunsten der RU-Fahrzeuge. Die Fa. MOWAG schiedaus, da diese u. a. nicht in das logistische Konzept derFahrzeugfamilie passte. Die Auswertung von technischerErprobung und Truppenversuch der letzten Prototypenflossen 1967 in den Konstruktionsstand der zehnVorserienfahrzeuge ein. Die Verwendung des neuenRENK-Getriebes HSWL 194 ermöglichte nun eine glatteRENK-Getriebes HSWL 194 ermöglichte nun eine glatteBugfront, durch die die Sichtbedingungen für den Fahrerverbessert werden konnte. Die Integration einesLenkflugkörpersystems wurde zurückgestellt, bis spätermit der MILAN ein Flugkörper der zweiten Generation mithalbautomatischer Lenkung zur Verfügung stehen sollte.Alle Vorserienfahrzeuge verfügten nun über einenZweimann-Turm mit scheitellafettierten Waffen undwannenseitig mit insgesamt vier Kugelblenden.

Die Vorserienfahrzeuge erreichten nun einGefechtsgewicht von 27,5 to (ohne Schürzen). ImZeitraum 1968/69 wurden die Vorserienfahrzeuge intensiv

Bild : Prototyp RU 363 aus dem Jahr 1966/67 mit nachgerüstetem 2-Mann-Turm und MK 20 mm in Scheitel-lafettierungsowie Heck-MG.

Zeitraum 1968/69 wurden die Vorserienfahrzeuge intensivuntersucht. Wenn auch die Fahrzeuge konzeptionell denErfordernissen der Truppe entsprachen, so zeigten sichbei einzelnen Baugruppen noch erhebliche Mängel. Dieswar u. a. eine Folge des ständig steigenden Gewichtes,welches im Bereich von Kraftübertragung, Bremsen undLaufwerk zu erhöhten Ausfällen führte. xxxxxxxxxxxxxx

Um die Serienfertigung nicht weiter zu verzögern, wurdenbereits im Oktober 1969 ein Beschaffungsvertrag mit derFa. Rheinstahl AG Sondertechnik (Kassel) als Haupt-auftragnehmer und der Fa. MaK (Kiel) als Unter-auftragnehmer abgeschlossen – obwohl zu diesemZeitpunkt für die mängelbehafteten Baugruppen nochkeine endgültigen und erprobten Lösungen vorlagen!Nach insgesamt 11-jähriger Entwicklungszeit und Bau von28 Prototypen sowie zehn Vorserienfahrzeugen wurdenam 7. Mai 1971 die ersten Serienfahrzeuge des SPzMARDER an die Truppe übergeben. Der Stückpreisbetrug ca. 1,05 Mill. DM.

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Im Zeitraum von 1971 bis 1975 wurden insgesamt 2.136SPz Marder für die Bundeswehr gefertigt (Rheinstahl: 1.261Fzg.; MaK: 975 Fzg.). Von den zahlreichen, geplantenFamilienfahrzeugen wurden später nur der FlaRakPzROLAND und der Radarträger TÜR (nur Prototyp) realisiert.Die für die MARDER-Fahrzeuge geplanten Missionenwurden in den 70er Jahren auf dem Fahrgestell des M 113aufgebaut, dessen Basisfahrzeug nur ca. 35 % kostete.Bemerkenswerterweise ergaben sich auch nach intensiver

Bild: Übergabe des ersten Serienfahr-zeugs am 7.Mai 1971 bei der Firma MaK in Kiel.

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Bemerkenswerterweise ergaben sich auch nach intensiverErprobung und eingehenden Truppenversuchen späterimmer wieder Wünsche des Nutzers nach funktionellenVerbesserungen; auch erforderte die Anpassung desKampfwertes an die aktuelle Bedrohungslage eine stetigeModellpflege. Stichwortartig seien die bislang durchge-führten Kampfwertsteigerungsmaßnahmen aufgeführt:� 1977/78: Adaption der Waffenanlage MILAN mit 4 FK anBord; die Absitzstärke reduzierte sich dadurch auf 7 Mann,� 1979 – 1982: 1. KWS zum Marder 1 A1: u. a. Einbaupassiver Nachtsehgeräte der 1. Generation (Restlicht-verstärker), Doppelgurtzuführer für die MK, Verstärkung desSeitenrichtgetriebes ,� 1984 – 1989: 2. KWS zum Marder 1 A2: Umrüstung aufWärmebildgerät beim Richtschützen bzw. Einsatz von MIRAfür WA MILAN; Entfall der Hecklafette, xxxxxxxxxxxxx� 1989 – 1998: 3. KWS zum Marder 1 A3: Zusatz-panzerung für Turm und Wanne (Schutz gegen MK 30 mm),Neu-gestaltung von Munitionslagerung und -zuführung; Ver-lagerung des Turm-MG’s aus Waffengehäuse an die linkeTurmseite; Anbringung von Staukästen bei gleichzeitigemVerzicht auf die Nutzung der Kugelblenden; Reduzierungder Dachluken für den hinteren Kampfraum von vier aufdrei; Gewichtsanstieg auf 33,5 to; xxxxxxxxxxxxxxxxxdrei; Gewichtsanstieg auf 33,5 to; xxxxxxxxxxxxxxxxx� 2002 - 2005: 4. KWS zum Marder 1 A5: Nachrüstung von74 Fahrzeugen mit einem Schutz gegen Blast- und pro-jektilbildende Minen; Änderung des Verstauungskon-zeptes,Freiräumen des Kampfraumbodens, Befestigung desSitzgestells am Wannendach; Gewichtsanstieg auf 37,4 to.� 2011: Marder 1 A5A1: Ausrüstung von 35 Fahrzeugen mitRaum-Kühlanlage und Ausstattung mit Multispektraler Tarn-ausstattung. Der Hersteller war natürlich bemüht, den SPzMARDER auch auf dem internationalen Markt zu platzieren.Hier gab es einen Anfangserfolg, als es der Fa. Thyssen-Henschel im Jahr 1977 gelang, den leichten Panzer TAMnach Argentinien zu exportieren; hier folgten dann alsFamilienfahrzeuge der Schützenpanzer VCTP, der Mörser-träger, der Führungspanzer, die Panzerhaubitze, der KrKW,der Bergepanzer und ein Raketenwerfer (teilweise nurPrototypen). Hier wurde in Argentinien die MARDER-Familie realisiert, die bei der Bundeswehr nicht zum Zugekam. Weitere Verkäufe von MARDER-Fahrzeugen in süd-amerikanische Staaten sowie nach Thailand kamen

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113.

intensiver

überwiegend aus politischen Gründen nicht zu Stande. Ver-suche des Herstellers in den 90er Jahren, den SPzMARDER in die Schweiz bzw. nach Griechenland zu ver-kaufen blieben ohne Erfolg. Zum Schluss konnte jedoch imJahr 2008 noch ein Erfolg verbucht werden, nachdem sichChile zum Kauf von 200 SPz MARDER 1 A3 aus Beständender Bundeswehr entschlossen hatte.

Und die Zukunft? xxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxEs gab zahlreiche hoffnungsfrohe Ansätze in der Ver-gangenheit, um den SPz MARDER in den 90er Jahrendurch einen Nachfolger abzulösen: So war im Rahmen desVorhabens „Kampfwagen 90“ (KW 90) geplant, im Zeitraum1997 – 2001 ca. 1 000 SPz MARDER 2 zu produzieren. Einerster Versuchsträger wurde 1991 vorgestellt und unter-sucht. Dieses Vorhaben fiel jedoch 1992 der „Friedens-dividende“ nach der Wiedervereinigung Deutschlands zumOpfer. xxEin neuer Anlauf wurde 1995 mit dem Vorhaben „Neue ge-panzerte Plattformen“ (NGP) unternommen. Hier war aneine neue Fahrzeugfamilie mit modularen Elementen ge-dacht – bestehend aus KPz, SPz und Unterstützungs-intensiver

späterfunktionellen

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dacht – bestehend aus KPz, SPz und Unterstützungs-fahrzeugen. Da hierbei der SPz über den gleichen Schutzwie der KPz verfügen sollte, zeigten erste Konzeptstudienfür den NGP-SPz ein Gefechtsgewicht im Bereich von 55 –72 to auf! Dies führte 1997 zu einer Denkpause bei allenBeteiligten, an deren Ende die Aufgabe des Gesamtvor-habens „NGP“ stand. Lediglich der Schützenpanzer sollte –mit Rücksicht auf die lange Nutzungszeit des SPz MARDER– weiter verfolgt werden. Im Jahr 2000 äußerte derInspekteur des Heeres die Vorstellung, dass ca. 1 000Exemplare eines neuen SPz in der 50 to Klasse produziertwerden sollten. Die Lage änderte sich vollkommen, als imJahr 2001 die Forderung nach Lufttransportierbarkeit desneuen Schützenpanzers in dem geplanten „Future LargeAircraft“ (FLA) erhoben wurde; diese Forderung bedingteein Lufttransportgewicht von 32 to! Hier war Kreativität ge-fordert, die sich zuvorderst in der Namensgebung desneuen Fahrzeugs niederschlug: fast im monatlichen Rhyth-mus wechselte der Name von: SPz 3, MMWS PANTHER,NSPz, NePz, IGEL bis hin zum PUMA.

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MARDER 1 A5 A1 mit adaptierter Raumkühlanlage im

Fahrzeugheck. (2011)

17

Fortsetzung auf Seite 18

Unbeschadet dieses Tohuwabohus wurde an der Planungdes neuen SPz festgehalten. Nach einem Zwischeninter-mezzo, in dessen Rahmen die Einführung eines kampfwertgesteigerten schwedischen SPz CV 90 für die Bundes-wehr seitens des BMVg gedacht wurde, konnte schließlichnach mehreren Krisensitzungen im Herbst 2002 der Ent-wicklungsvertrag für einen in Deutschland entwickelten SPzmit Fa. PSM (anfänglich: „PANTHER System & Mangage-ment GmbH“ – später: „Project System & ManagmentGmbH“) in Kassel abgeschlossen werden. Bereits Ende2005 konnte dem Auftraggeber ein erster „Gesamtsystem-demonstrator“ (GSD) vorgestellt werden, dem im Zeitraum2006/2007 fünf Vorserienfahrzeuge folgten. Diese wurden inden Folge-jahren intensiv untersucht, um die Komponenteneiner Serienreife näher zu führen. Am 6.12.2010 wurden dieersten beiden Serienfahrzeuge das SPz PUMA dem Auf-traggeber vorgestellt. Falls es dem Auftragnehmer gelingensollte, bis zum 31.12.2012 alle geforderten Systemleis-tungen erfolgreich nachzuweisen, so könnten günstigsten-falls Ende 2013 – also nach 12-jähriger Entwicklungszeit

Fortsetzung von Seite 17

falls Ende 2013 – also nach 12-jähriger Entwicklungszeitund Bau von sechs Prototypen bzw. Vorserienfahrzeugen(vergleiche entsprechende Angaben für den SPz MARDER)– die ersten SPz PUMA and die Truppe übergeben werden.Der Nachfolger wird dann ca. 13 % schwerer ausfallen als

Versuchsträger VT 001 des SPz MARDER 2 mit Zwei-Mann-Turm und MK 35/50 mm. Hier während

Handhabungsversuche in Munster im Jahr 1992.

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Vorgänger und Nachfolger friedlich nebeneinander: SPzMARDER 1 A3 und SPZ PUMA (GSD).

Planung-

kampf-

schließlich-

SPz-

ManagmentEnde

-Zeitraum

inKomponenten

die-

gelingen--

Entwicklungszeit

die aktuelle MARDER-Version. Der Stückpreis wird jedochum den Faktor 16 höher sein, was einen Rückschluss aufdie Komplexität des Nachfolgers und dessen Nutzungs-kosten zulässt. xxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxDie Epoche des SPz MARDER würde sich dann nach ca.45 Jahren Nutzungszeit - z. T. bis in Höhen von 4.300 m inChile - und vielen Bewährungen im harten Einsatz zu Endeneigen. Dann bleibt es festzustellen, dass der SPz-MARDER ein ausgesprochen erfolgreiches Kampffahrzeugwar, welches die Messlatte sehr hoch gelegt hat. Man wirdfairerweise dem Nachfolger eine Chance geben, damit erdiese Leistungen seines Vorgängers erreichen, bzw. ggf.übertreffen kann…

MARDER

1 A5 mit

Tarnkit für

Einsätze in Entwicklungszeit

VorserienfahrzeugenMARDER)

.als

Einsätze in

ariden

Regionen.

Der Autor Ralf Hilmes:

18

� Ausbildung zum Reserveoffizier der Panzertruppe an den Kampfpanzern M 48 A2, Leopard 1 und Leopard 2,� Studium des Maschinenbaus an der Technischen Hochschule Darmstadt und ziviler Gasthörer an der damaligen Fachhochschule 1 des Heeres (Darmstadt),� nach Referendariat: Tätigkeit u. a. als Referent für Panzertechnologie im Bundesamt für Wehrtechnik und Beschaffung (BWB) in Koblenz,� Wechsel zur Bundesakademie für Wehrverwaltung und Wehrtechnik in Mannheim; dort Tätigkeit als Dozent und Leiter des Fachgebietes „Systemtechnik Land“,� Autor zahlreicher Publikationen sowie Fachbücher:- Kampfpanzer – heute und morgen. ISBN-Nr.: 978-3-613-02793-0- Schützenpanzer MARDER (zusammen mit H.P. Loh-mann). ISBN-Nr.: 978-3-613-03295-8- Typenkompass KPz LEOPARD 1. ISBN-Nr.: 978-3-613-03360-3(alle Bände erschienen im Motorbuch-Verlag; Stuttgart)

Peter Simon aus Hendungen arbeitete im Feldpostamt von Von Peter Simon

Am 13. Juni trafen wir uns (sieben Reservisten, von derPost freigestellt) in Darmstadt in der Leitstelle. Danachging es nach Köln-Wahn, von wo aus wir mit der Transallnach Temez (Usbekistan) flogen. Am 15. Juni ging esweiter nach Mazar-e-Sharif, wo wir zwei Wochen in einemÜbergangszelt untergebracht waren. Arn 23. Juni erfolgteder Umzug ins Feldhaus "Shelter".Ich sehe hier vier Monate lang nichts Grünes, keinenRegen, kaum Wolken, nur Sand und Staub bei bis zu 48Grad Celsius. Direkt neben dem Feldpost Umschlagamtliegt der Flughafen: 24 Stunden am Tag Hub-

Abgestempelt: Peter Simon bei seiner täglichen Arbeit im Feldpostamt von Mazar-e-Sharif

liegt der Flughafen: 24 Stunden am Tag Hub-schrauber- und Flugzeuglärm. Eine Arbeitswoche siehtfolgendermaßen aus: Dienstag und Freitag Postabgangnach Deutschland, darin inbegriffen Einsatz vonRauschgift- und Sprengstoffhunden und Röntgen derPakete auf Luftsicherheit. Mittwoch bis SonntagPosteingang aus Deutschland, dieser wird nach Kom-panien sortiert und ausgegeben. Montag bis Sonntag um12 Uhr Briefkastenleerung mit dem Postfahrrad im Lager.An Freizeitmöglichkeiten gibt es Tischtennis, Badminton,Fitnessund Kraftraum und einen DVD-Verleih. Dank "SKY"kann ich die Bundesliga verfolgen, wir empfangenaußerdem ARD, ZDF, RTL und RTL 2. Montag ist Kinotagin der "OASE", Freitag der Reservistenstammtisch.Die äußere Bedrohung ist für uns sehr gering. Die Feldpostdarf das Lager nicht verlassen. Man lebt hier wie in einer

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arbeitete im Feldpostamt von Mazar-e-SharifVon Peter Simon

Wenn deutsche Bundeswehrsoldaten aufAuslandseinsatz gehen, nehmen sieihren Postzusteller gleich mit. Die DeutschePost sorgt auch in den entlegenstenWinkeln der Welt für Nachschub an Briefenund Paketen. Die Feldpost macht`s möglich.Peter Simon aus Hendungen ist einer derFeldpostsoldaten. Nach gut zwei MonatenDienst im Feldpostamt von Mazar-e-Sharif,dem größten Bundeswehrstützpunkt inAfghanis-tan, erreichte die Redaktion desRhön- und Streuboten ein persönlicherErlebnisbericht von Peter Simon. "Ich wolltegerne mal was anderes erleben als nur dieZustellung im Raum Mellrichstadt und Bad

Kaserne in Deutschland, vier Monate lang nur innerhalbvon Mauern. Man sitzt 24 Stunden aufeinander, hat keinePrivatsphäre: Eine große persönliche Belastung! Man hathier viele Entbehrungen, aber der Zusammenhalt in derKompanie stimmt, und man kann auch viel Spaß haben.Mit mir hier im Einsatz ist noch ein weiterer Rhöner,Oberfeldwebel Sebastian Seifert, der ebenfalls ausmeinem Heimatort Hendungen stammt.Hier im Einsatz ist es immer ein Geben und Nehmenuntereinander. Die Feldpost ist sehr wichtig für dieSoldaten, denn es ist ein Stuck Heimat. Ich habe noch nie

Abgestempelt: Peter Simon bei seiner täglichen Arbeit im Feldpostamt

Zustellung im Raum Mellrichstadt und BadNeustadt, daher die Bewerbung. Natürlichist der Job auch finanziell interessant,jedoch ging es mir in erster Linie um neueErfahrungen und die Kameradschaft. ImApril und Mai 2011 begann meine Vor-ausbildung. Neben der „grünen Ausbildung"(Schießen, Sanitätsdienst, Patriouille,Checkpoint) ist auch theoretischerUnterricht (Stress und Belastung im Einsatz,Tod und Verwundung, das LandAfghanistan) Teil der Vorausbildung.

Soldaten, denn es ist ein Stuck Heimat. Ich habe noch nieso viele erwachsene Menschen gesehen, die sich so übereinen Brief oder ein Paket gefreut haben.Am 19. Oktober werde ich in die Heimat zurückkehren,werde aber möglicherweise im Jahr 2015 wieder einenEinsatz als Feldpostler in Kabul haben.Zu den deutschen Soldaten, die im Ausland Dienst mit derWaffe tun, gehören seit 1992 stets auch Feldpostsoldaten,die im Zivilberuf Mitarbeiter der Deutschen Post sind. Fürden Dienst als Feldpostler sucht die Deutsche Post immerwieder Freiwillige, die mit der Truppe auf Reisen gehen.Die durchschnittliche Dauer des Einsatzes beträgt ca. vierMonate. Zu den Voraussetzungen gehören körperlicheGesundheit und Erfahrung im Schalterdienst, und dieBewerber müssen jünger als 45 Jahre sein.

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Es war einmal eine seltene, in einer verborgenen Höhleeines uralten Baumes lebende Larve stattlichen Ausmaßes.Letztes Jahr beschloss diese Larve als Käfer ein neuesLeben zu beginnen. Die Metamorphose gelang.Sachverständige sprechen diesen Käfer als Eremit- oderRosenkäfer an. Der Einfachheit halber nennen wir denKäfer Juchti. Er verließ auch als hübscher Käfer seineHeimathöhle nie, da ihm bewusst war, dass es für ihn dadraußen gefährlich werden könnte. Doch eines Tages, imletzten Sommer, stieg ihm ein betörender Duft in die Fühler,und er brach den Schwur, seine Höhle nie zu verlassen.Das erste Mal in seinem Leben sah er die Sonne, leider nurdurch die feinen Maschen eines Käschers. Dann wurde eswieder dunkel um ihn herum. In einer kleinen Schachtel trat

Glosse von Albert Wüchner

wieder dunkel um ihn herum. In einer kleinen Schachtel trater eine lange Reise an. Im war wohl bewusst, dass er diealte Hainbuche, die in einem Auwald in Oberbayern steht,nie wieder sehen würde. Juchtis Reise endete, die Reise-schachtel öffnete sich und er erblickte einen hohen Baum.Vorsichtige Finger setzten ihn vor ein Astloch der altenEiche. Dass die alte Eiche in einem Schlossgarten steht,das wusste Juchti nicht. Noch benommen von der Reisekrabbelte er in das Astloch. Fremdartig, ungemütlich undviel zu klein war die neue Höhle. Aber er haderte nicht mitseinem Schicksal, wusste er doch, dass er nur noch wenigeWochen zu leben hatte. Was er nicht wissen konnte, war,dass er als Zwangsimmigrant den Bau eines modernenBahnhofes verhindern sollte.Anders als der zwangsumgesiedelte Juchti, lebte seit vielenGenerationen ein Clan von Fledermäusen in diesemGarten. Alle Mitglieder dieser Familien waren gut genährtund zufrieden. Die Vermehrungsrate war zufriedenstellend.Doch seit einigen Monaten bemerkten die Älteren derFlattertiere eine ungute Veränderung in den Familien. Esgab immer häufiger Streit um die besten Schlafplätze, eineallgemeine Nervosität, ja Depression machte sich breit.Fast alle Clan-Mitglieder waren permanent unausge-schlafen und unkonzentriert. Manche verpassten gar denschlafen und unkonzentriert. Manche verpassten gar denabendlichen Aufbruch zur Verpflegungsbeschaffung,andere flatterten am helllichten Tag, orientierungslos, durch

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die Baumwipfel. Einige wenige erlagen bereits demHungertod. Der Grund der Malaise war schnell gefunden:Der Clan konnte nicht mehr seinen notwendigen Tagschlafschlafen. Viele, zu viele Zweibeiner bevölkerten den Park.Sie erzeugten rücksichtslos Krach und Tumult. Den ganzenTag bis spät in die Abendstunden schrillten Trillerpfeifen,dröhnten Trommeln und andere Schlaginstrumente, gelltelautes Geschrei durch den Garten. An Ruhe war nicht mehrzu denken. Die ältesten der Fledermäuse baten eine allge-mein anerkannte Eule, die in der weiteren Umgebung lebt,um Rat, was zu tun sei. Nach kurzem Überlegen orakeltedie allgemein anerkannte Eule: „Befragt alle im Gartenlebenden Flattertiere, ob sie weiterhin hier ausharren oderlieber in eine angenehmere Gegend umziehen wollen.“ Daslieber in eine angenehmere Gegend umziehen wollen.“ DasErgebnis der Befragung war eindeutig. Ein Umzug standbevor. Ein neuer Siedlungsraum, am Rande der großenStadt, wurde schnell gefunden. Es kehrte wieder Ruhe einim Clan der Fledermäuse. Nur ein junger, ungestümerFledermäuserich wollte seinen Großeltern, Eltern und Ge-schwistern nicht folgen. Er hatte einen, für die Gegendwohlbekannten Sturschädel. Nennen wir ihn der Einfach-heit halber Batboy. Er wollte sich der Mehrheit nicht an-schließen. Er wollte bleiben, wo er geboren und aufge-wachsen war. Er war allein. Er hatte Platz in der Schlaf-höhle. Es gab kein Gezänk mehr um den besten Schlaf-platz. Und trotzdem konnte er nicht mehr schlafen. Ermagerte ab, fing kaum noch einen fetten Nachtfalter. DieZweibeiner zündeten am Abend Feuer zwischen denBäumen an, in denen die besten Happen verglühten.Die Geräusche, die die Zweibeiner erzeugten, wurdenimmer unerträglicher. Batboy wagte sich kaum noch insFreie. Und doch musste er hinaus. Er startete zu einemErkundungsflug. Was ihm aber sein Radargerät zeigte, warunglaublich. Ein Zweibeiner machte Batboy die Lufthoheitstreitig und hatte eine Hütte genau in der Flughöhe seineslange ausgewanderten Clans in einen Baum gebaut.Batboy kehrte zu seinem Stammbaum zurück, hingBatboy kehrte zu seinem Stammbaum zurück, hinglethargisch kopfunter an einem Ast, stopfte sich seineFlughäute in die Mausohren und wurde immer schwächer.Eines Tages, im letzten Spätherbst, konnten ihn seineKrallenfüßchen nicht mehr halten. Er stürzte in die Tiefe,direkt vor die Stiefel eines Zweibeiners. Er nahm nochwahr, dass die Stiefel zu hüpfen anfingen, und er glaubtesogar zu wissen, dass sich die Stiefel wegen einerhalbverhungerten Fledermaus freuten. Was Batboy nieerfuhr, war, dass er als letzter seiner Art im Schlossgarten,den Bau eines modernen Bahnhofes verhindern sollte.

Albert Wüchner97638 MellrichstadtTel.09776/9896

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Prolog.In jener Zeit, als diese Zeilen aufs Papier fanden, war derheutige OTL a.D ,K. Noth, KpChef der StVersKp. Er hattedie angenehme Angewohnheit, seine Soldaten, wenn sieordentliche Leistungen gezeigt hatten, zu loben und dabeidas Attribut „bärig“ beizufügen. Z.B.:. heute habt ihr beimGefechtsschießen bärige Ergebnisse erzielt, oder:.. derInstZg hat die letzten Tage bärenstarke Leistungen gezeigt,oder:.. ich bin Stolz auf euch Bären, weil ihr..., u.ä. Soentstand, während einer langen stv.OvWa- Nacht auf demTrÜbPL Hohenfels folgender „Befehl“.

ÜbungstruppenplatzkommandoHohenfels, 05.12.1980Dez-B (S/B)

Bärenlagerbefehl 6/80Bärenlagerbefehl 6/80Bezug: Bärenlagerbefehl 1/80 bis 5/80

Das VerbKdoTrÜbPl HOHENFELS weist noch einmaleindringlichst auf die derzeitige Bärenlage auf dem TrÜbPlhin.Die mit Bezug befohlenen Verhaltensmaßregeln gegenüberBären sind hiermit ungültig und werden mit dem Bärenbe-fehl 6/80 neu gefasst.

1. AllgemeinesBei den auf dem TrÜbPl vorkommenden Bären handelt essich im allgemeinen um Schwarz-und Braunbären. DieseArten werden weiter unterschieden in kleine und großeSchwarz- und Braunbären. Die ursprüngliche Meinung,dass auch Weißbären den ÜbPl bevölkern, hat sich alsIrrtum herausgestellt. Bei dieser Unterart handelt es sichum erst kürzlich zugewanderte, kulturfolgende Bären, diebereits eine beträchtliche Intelligenz entwickelt haben undsomit befähigt sind, sich mit Schneehemden zu tarnen. Aufdiese Tatsache ist wahrscheinlich auch der Verlust von 255Schneehemden innerhalb der letzten Tage zurück zuführen.2.Verhalten beim Auftauchen von Bären .Die Verhaltensweise beim Auftauchen von Bären, dies giltDie Verhaltensweise beim Auftauchen von Bären, dies giltfür alle Arten, richtet sich in erster Linie nach deren Anzahl.a. Trifft ein einzelner Soldat auf mehr als zwei Bären, hat erblitzartig ein kurzes Gebet zu murmeln, um Vergebung sei-ner Sünden zu bitten und sich in sein Schicksal zu fügen.b. Treffen mehrere Soldaten auf einen einzelnen Bären, istdieser vorläufig festzunehmen und dem S2Offz zurBefragung vorzuführen. Durch das Btl ist dann zu prüfen,ob der Befragte• als Frischverpflegung der Küche zuzuführen• zu Hilfsdiensten in der Inst herangezogen,• als Freiwilliger in die Bw übernommen,• als Geschenk der Roten Armee überlassen,• oder zur Ausbildung zum Masseur an den SanBereichabgegeben wird.Voraussetzung dafür ist, dass der Befragte eine Honig-Entsagungs-Erklärung unterschreibt.c. Treffen mehrere Soldaten auf mehrere Bären, haben sichdie Soldaten wie Bären zu benehmen (knurren, Zähnezeigen, Bärengang, brummen, Bärentanz aufführen, sichauf die Bärenhaut legen, etc). Lassen sich die Bären durch

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solcherart Gesten nicht überzeugen, so sind ihnen Honig,Honigbienen, Süßigkeiten, Schneehemden oder ein Offzanzubieten. Wirken auch diese Angebote nicht, ist wie unter2.a. zu verfahren.d. Jungbären sind mitzunehmen und dem jeweiligen KpFwals Spielzeug abzuliefern.e. Skifahrende Bären brauchen nicht weiter beachtet,sollten jedoch mit „Ski Heil“ gegrüßt werden.

Alle Soldaten sind darüber zu belehren, dass sie, falls sieeinen ungewöhnlichen Druck auf der Schulterpartieverspüren, sofort prüfen, ob es sich um eine Kampftasche,oder um einen aufgebundenen Jungbären handelt. Imzweiten Fall ist wie unter B.2.d. Zu verfahren.Die Ausfuhr von Bären ist untersagt, es sie denn, ein Soldatschließt während des TrÜbPl- Aufenthaltes eine Bärenehe.Einzelne Bären besitzen eine unglaubliche Ruhe(Bärenruhe). Diese sind nicht weiter zu stören oder gar zubelästigen. Lediglich ein militärischer Gruß ist hier an-gebracht.

Zusammenfassung

1. Honig und andere Süßigkeiten wirken auf Bären wieJungfrauen auf Soldaten. Trotzdem sollte jeder Soldat einHonigdöschen (aus der EPA) mit sich führen, um ggf. damiteinen Bären zu befriedigen. Diese Methode verspricht an-dererseits bei Jungfrauen kaum Erfolg.

2. Bären sind auch Menschen und sollten als solche be-handelt werden.

Zusatz des Verfassers:Begegnet der Soldat einem mittelgroßen, stämmigen,brummeligen Bären mit auffälligem Bärengang, so ist vordem Ergreifen von Maßnahmen gem. A. bis C.3 zu prüfen,ob es sich nicht vielleicht um den KpChef der 1./352handelt. Wenn ja, ist dieser Bär militärisch zu grüßen.

Gez. UnterschriftBeauftragter fürBeauftragter fürallgemeine Bärenfragen

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Mellrichstadt wird Garnision

Sept. 1962 - Richtfest für 112 Wohnungenfür Soldaten in MELLRICHSTADT.05.11.1962 - 1. Feierliches Gelöbnis inMELLRICHSTADT16.11. 1962 - Umzug und Übernahme derGebäude in MELLRICHSTADT

31.03.1992

Verlegung

Seite 22

Verlegung

Panzerjägerkompanie350

nach Bad Salzungen

Marsch durch Meiningen

Panzergrenadierbataillon 352 Panzergrenadierbataillon 352 Panzergrenadierbataillon 352 Panzergrenadierbataillon 352

errang errang errang errang Divisionsmeisterschaft Divisionsmeisterschaft Divisionsmeisterschaft Divisionsmeisterschaft im im im im

EinzelkämpferwettbewerbEinzelkämpferwettbewerbEinzelkämpferwettbewerbEinzelkämpferwettbewerb

Der Kommandeur der 12. Panzerdivision,Generalmajor Hans Teusen (mitte), bei derÜbergabe des Pokals an OberfeldwebelVölkl, dem Führer des siegreichenJagdtrupps des Panzergrenadierbataillon 352aus Mellrichstadt (rechts)

September 1982 Gefechtsübung

CENTAG (Heeresgruppe Mitte)

„CARBINE FORTRESS“

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Besuch des NATO GeneralsekretärsJoseph Luns, beim Manöver „CARBINEFORTRESS“ beim Panzergrena-dierbataillon 352

Freiwillige Helfer in

Frankreich

Juli 2002 15 Soldaten des MellrichstädterPanzergrenadierbataillons unterstützten den Volksbund deutscher Kriegsgräberfürsorge beim Pflegen von 2400 Gräbern von deutschen Soldaten des 1. Weltkriegs in ARRAS / FRANKREICH

Die Vorstandschaft lädt alle Mitglieder recht

herzlich zur Jahreshauptversammlung

2012 ein

Tag: Freitag

Oberst a.D.Oberst a.D.Oberst a.D.Oberst a.D.

Peter DankertPeter DankertPeter DankertPeter Dankert

Wir trauern um unser Mitglied

Tag: FreitagDatum: 03.03.2012Beginn: 19.00 UhrOrt: Gasthaus zum Goldenen

Roßin Mellrichstadt

Seite 23

der der der der am 26.01.2012 im am 26.01.2012 im am 26.01.2012 im am 26.01.2012 im

Alter von Alter von Alter von Alter von 70 Jahren 70 Jahren 70 Jahren 70 Jahren verstorben istverstorben istverstorben istverstorben ist....

Kameradschaftsabend des Vereins im Gasthaus „Goldenes Roß“

in Mellrichstadt

Am zweiten Mittwoch im Monat haben wir unseren Stammtisch.

Unser „runder“ Geburtstagskalender 2012

unseren Stammtisch.

Mittwoch, 08.02.2012 ab 17:30 UhrMittwoch, 14.03.2012 ab 17:30 UhrMittwoch, 11.04.2012 ab 17:30 UhrMittwoch, 09.05.2012 ab 17:30 UhrMittwoch, 13.06.2012 ab 17:30 UhrMittwoch, 22.08.2012 ab 17:30 UhrMittwoch, 12.09.2012 ab 17:30 UhrMittwoch, 10.10.2012 ab 17:30 UhrMittwoch, 14.11.2012 ab 17:30 UhrMittwoch, 12.12.2012 ab 17:30 Uhr

Name Vornamewird am

… altDatum

Vondran Alfred 60 26.01.Götz Peter 60 07.07.Bauer August 60 06.08.

Seite 23

Kontaktadresse und Telefonnummerüber KFG - Schriftführer

Ihde Ekkehard 60 21.08.Heßdörfer Edgar 60 04.12.Bieber Elmar 65 31.01.Völkl Marianne 65 19.03.Friedrich Hanns 65 29.05.Müller Detlev 70 26.01.Sell Manfred 70 25.02.Neidhardt Joachim 70 13.05.Ullrich Bernd 70 01.11.Schröder Herold 75 13.04.Amberg Günther 75 05.06.Braune Dieter 75 03.08.Zirpel Günther 85 18.10.

Mitgliedsanträge unter

Aktueller Mitgliederstand des KFG e. V. zum 01.01.2012

Mitglieder der KFG gesamt

davon Partner

davon aktive Soldaten

davon Soldaten a. D.

davon Soldaten d. R.

davon Beamte/ Angestellte

davon ehemalige Beamte/ Angestellte

davon zivile Personen

davon jur. Personen öffentlichen Rechts

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Impressum

Herausgeber:Kameradschaft und Freundeskreis derGarnison Mellrichstadt e.V.Gerhard Höhn, 1. VorsitzenderIgnaz -Reder -Straße 2697638 MellrichstadtTel.: 09776 – 5840

davon jur. Personen öffentlichen Rechts

männlich

weiblich

Zum Jahresende 2012 bisher gekündigt

Adressfeld

INFOPOST / INFOBRIEFEin Service der Deutschen Post

Aktueller Mitgliederstand des KFG e. V. zum 01.01.2012

252

13

87

35

71

4

ehemalige Beamte/ Angestellte 3

37

Rechts 2

24

Beiträge, soweit nicht besonders gekennzeichnet:Mit freundlicher Genehmigung der Redaktion des Rhön- und Streuboten

Redaktion, Bearbeitung und Gestaltung:Udo Straub, Fred Rautenberg

Titelbild:Das Dokumentationszentrum Hainberg-Kaserne

Rechts 2

231

19

2012 bisher gekündigt 0