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JAHRBUCH 2012 DEUTSCHE GESELLSCHAFT ZUR RETTUNG SCHIFFBRÜCHIGER

Jahrbuch 2012

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Einsatz und Erfolg der Seenotretter Einsatzberichte, Stationsübersicht, Rettungsflotte Jahrbuch 2012

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Page 1: Jahrbuch 2012

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Bei uns geht Ihre Spende garantiert nicht unter.

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Danke!Danke – was mehr soll jemand sagen, dem die Seenotretter gerade ein zweites Leben geschenkt haben? Jedes weitere Wort ist da zu viel, denn ein solches Danke kommt wirklich von Herzen.

Wir möchten dieses »Danke!« gerne weitergeben.

An jeden Einzelnen, der uns unterstützt.

Und der damit unseren Besatzungen die Sicherheit für eine glückliche Heimkehr mit auf den Weg gibt.

Sie haben Fragen zum Thema Spenden? Hier erreichen Sie uns:Werderstraße 228199 BremenTelefon +49 (0)421 · 53 707 715Telefax +49 (0)421 · 53 707 709 E-Mail [email protected] Bremen (BLZ 290 501 01), 107 2016

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Page 2: Jahrbuch 2012

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Page 3: Jahrbuch 2012

INHALT

IMPRESSUMHerausgeber/Redaktion Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS), BremenGestaltung kleiner und bold Brand Identity, Berlin / Girzig+Gottschalk, Bremen Herstellung Girzig+Gottschalk, BremenBildnachweis/Illustrationen DGzRS: S. 2, 6-9, 12, 14, 15l, 15M, 17ol, 18o, 19-21, 22 [M], 23, 24, 28, 30, 32, 35-37, 40, 41, 43-46, 47o, 50, 52, 54-58, 60, 63, 65o [M], 65u, 66, 67l, 70, 73,

74, 75, 78, 83, 85, 88; Andreas Birresborn: S. 1; Dr. Gerald Buck: S. 42; Karsten Großkopf: S. 48; Helmut Hofer: S. 11 [M]; Peter Ihlenfeld: S. 47u; Sven Junge: S. 17or, 25, 67r, 70; Frank Kahl: S. 51 [M]; Silke Meiser, Ostfriesisches Landesmuseum Emden: S. 18u; Manuel Miserok: S. 15r; Peter Neumann, YPScollection: Titel, 26, 39, 72, Rücktitel; Wilhelm Reiners: S. 10; Die Rheinpfalz: S. 16; Dr. Heike Ritter-Eden, Deutsches Sielhafenmuseum: S. 62o; Sebastian Rosenkötter, Lübecker Nachrichten: 59o; Christina Schimmel: S. 38; Olaf Schüler: S. 34; Michael Surey: S. 27; Elke Trebsdorf, Ostfriesischer Kurier: S. 61; Ehnt Ulfers-Janssen, Anzeiger für Harlingerland – Ostfriesisches Tageblatt: S. 62u; privat: S. 13, 31, 59u, 64, 87

Der Originalentwurf für die Stationskarte auf Seite 71 ist eine Spende von Bernd Jocham, Hörlkofen.

Nachdruck von Texten und Abbildungen nur mit schriftlicher Genehmigung des Herausgebers. © Copyright by DGzRS, Bremen.

VORWORT: „Die auch im Orkan rausfahren…“ 2

DAS JAHR 2011: Einsatz und Erfolg 4

FOKUS: Der Dank der Geretteten 6

„BOOTSCHAFTER“ 2012 – Frank Schätzing 21

AUSZEICHNUNGEN durch unsere Gesellschaft 24

LOGBUCH 2011 – Einsätze 25

KLÖNSCHNACK 2011 – Ereignisse 50

BERICHT 2011 – Gesamteinnahmen/Ausgabenstruktur 68

SEENOTLEITUNG / EINSATZGEBIET – Stationskarte 70

DER RETTUNGSDIENST – Rückblick und Ausblick 72

DIE EINHEITEN unserer Rettungsfl otte 76

DIE RETTUNGSSTATIONEN 78

ORGANISATION und Kontaktadressen 84

WIR GEDENKEN unserer verstorbenen Mitarbeiter 86

TESTAMENT – Warum die Seenotretter? 87

JAHRBUCH 2012und Tätigkeitsbericht 2011

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Page 4: Jahrbuch 2012

2 VORWORT3

Diese beiden Einheiten gehören zur neu entwi-ckelten 20-Meter-Klasse der DGzRS. Technisch und von ihrer Leistungsfähigkeit her sind sie identisch. Interessant aus unserer Sicht ist je-doch die Finanzierung dieser zwei Seenotkreu-zer. Unsere Förderer wissen – und wissen zu schätzen –, dass die gesamte Arbeit des deut-schen Seenotrettungswerks ausschließlich durch freiwillige Zuwendungen getragen wird. Das schließt nicht zuletzt den Bau neuer Fahrzeuge ein. Diese freiwilligen Zuwendungen können je-doch sehr unterschiedlicher Art sein, und dafür sind die EUGEN und die THEODOR STORM gera-dezu klassische Beispiele.

Hinter den Namen EUGEN und HUBERTUS verbirgt sich ein einzelner Spender aus Süd-deutschland. Dieser großzügige Spender, der inzwischen verstorben ist, hat seinerzeit seine Zuwendung mit der Aufl age verbunden, die von ihm gewählten Namen für die Einheiten vorzu-sehen. In etwa der Hälfte der aktuellen Rettungs-fl otte der DGzRS spiegelt sich diese besondere Form der Unterstützung wider. Darüber hinaus sind es aber auch stets unsere rund 300.000 För-

derer im ganzen Land, die mit ihren Beiträgen Anteil daran haben, dass unsere Rettungsfl otte modernisiert und neuen Anforderungen ange-passt werden kann. Ein gutes Beispiel hierfür ist die THEODOR STORM, benannt nach dem großen norddeutschen Dichter, zu dessen bekanntesten Werken sicher die Novelle „Der Schimmelreiter“ gehört. Nis Puk wiederum ist der Sage nach ein hilfreicher Hausgeist, eine vor allem im deutsch-dänischen Grenzland bekannte Figur, die sich für ihre Dienste mit einer Schüssel Grütze belohnen lässt. Geschieht dies nicht, wandert sie allerdings weiter in ein anderes Dorf. Bootsnamen wie NIS RANDERS, ARKONA, BERLIN oder BARSCH – und diese Reihe ließe sich fortsetzen – weisen auf die unzähligen Spender im ganzen Land hin, die mit ihren Förderbeiträgen oder Gaben in das Sam-melschiffchen die Arbeit der Seenotretter wir-kungsvoll unterstützen.

Wir meinen, Sie alle können guten Gewis-sens ein wenig stolz darauf sein, wenn Sie sich in diesen Namen wiederfi nden, zumal die See-notkreuzer und Seenotrettungsboote der DGzRS ein Durchschnittsalter von 30 Jahren erreichen

Vorwort von Gerhard Harder

Ein großer Dichter, ein Hausgeist –

und 300.000 Förderer

„Ich taufe Dich auf den Namen THEODOR STORM und wünsche Dir

und Deiner Besatzung allzeit gute Fahrt und stets eine glückliche

Heimkehr.“ Mit diesen Worten taufte Sandra Carstensen, Frau

des schleswig-holsteinischen Ministerpräsidenten Peter Harry

Carstensen, im August 2011 den bis dato neuesten Seenotkreuzer

der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS).

Das kleine Arbeitsboot in der Heckwanne, getauft von Vanessa

Burrmann, Tochter des Vormanns der Station Büsum, erhielt den

Namen NIS PUK. Zwei Jahre zuvor stand in Freest an der Ostsee

die Taufe des Schwesterschiffs für die Station Greifswalder Oie

an. Es trägt den Namen EUGEN mit dem Arbeitsboot HUBERTUS.

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Page 5: Jahrbuch 2012

und die Namen immer wieder im Bewusstsein der Öffentlichkeit auftauchen – in Verbindung mit dem rein humanitären Auftrag unserer Ge-sellschaft.

Rein rechnerisch sind wir aufgefordert, pro Jahr zwei neue Einheiten zu bauen und in Dienst zu stellen. Diese Rechnung ist eigentlich ganz einfach, sie ergibt sich aus der Tatsache, dass wir insgesamt 61 Einheiten auf 54 Stationen an Nord- und Ostsee unterhalten und diese, wie ge-sagt, nach jeweils etwa 30 Jahren im harten Ret-tungseinsatz ausgemustert und ersetzt werden müssen. Der nächste Neubau, ein 36,5-Meter-Seenotkreuzer, soll Mitte 2012 auf der Station Sassnitz/Rügen seine Arbeit aufnehmen. Um unseren Standard zu halten und zukünftigen Aufgaben uneingeschränkt gewachsen zu sein, bedarf es einer ständigen Modernisierung der Rettungsfl otte. Hierfür werden wir auch weiter-hin ausschließlich auf freiwillige Zuwendungen, egal, ob von Einzelspendern, auf dem Nachlass-wege oder von der Gesamtheit unserer Förderer, angewiesen sein.

Für uns ist es von besonderer Bedeutung, im Bewusstsein der Öffentlichkeit zu sein und breiten Teilen der Bevölkerung die Arbeit der See-notretter näherbringen zu können. Dies gilt für Menschen an der Küste wie im tiefen Binnenland gleichermaßen. Schließlich geht es nicht nur um die Finanzierung neuer Boote, allein durch Spenden, sondern auch der täglichen Arbeit. Umso mehr hat es uns gefreut, dass wir im ver-gangenen Jahr den ausgemusterten Seenotkreu-zer JOHN T. ESSBERGER an das „Technik Museum Speyer“ übergeben konnten. Schon der Transport von Fehmarn durch den Nord-Ostsee-Kanal, über Hamburg und Bremerhaven den Rhein hinauf ist von einem außerordentlich positiven Echo in den Medien und in der Bevölkerung begleitet wor-den. Seit Oktober 2011 kann die JOHN T. ESSBER-GER als technisches Denkmal und Meilenstein in der Entwicklung moderner Seenotrettungs-fahrzeuge im stark frequentierten „Technik Mu-seum Speyer“ (rund 650.000 Besucher pro Jahr) besichtigt werden. Ein Verkauf dieser Einheit hatte sich übrigens nicht angeboten, sodass der

Seenotkreuzer nunmehr fernab der Küsten ein-drucksvoll und tatkräftig Werbung für die DGzRS machen kann.

Wesentliche Unterstützung unserer Arbeit erfahren wir nach wie vor von prominenter Sei-te. So danken wir unserem „Bootschafter“ 2011, dem renommierten Schauspieler Uwe Friedrich-sen, für sein engagiertes Eintreten und Auftreten für die Seenotretter, und wir hoffen, er bleibt uns weiterhin erhalten. Zugleich dürfen wir als „Bootschafter“ für das Jahr 2012 Frank Schätzing vorstellen, einen der erfolgreichsten Schriftstel-ler unserer Tage („Der Schwarm“, „Limit“ …). Nicht unerwähnt sollte in diesem Zusammenhang bleiben, dass es sich hierbei um ein reines Ehren-amt handelt, und wer sich ehrenamtlich für die DGzRS engagiert, der weiß, dass er im Gegenzug dafür lediglich unseren Dank und unsere ideelle Anerkennung erwarten darf.

Auch der Vorstand der DGzRS ist übrigens ehrenamtlich tätig. Einer meiner Vorgänger in diesem Amt, August Nebelthau, hat die Ver-sammlung des Gesellschaftsausschusses in Mül-hausen/Elsass, am Mittwoch, dem 29. Mai 1912, um 10.10 Uhr eröffnet, „indem er des Untergangs des englischen Dampfers ‚Titanic‘ gedachte und dem Beileid der Deutschen Gesellschaft zur Ret-tung Schiffbrüchiger an diesem großen Unglück Ausdruck gab.“ So nachzulesen in einer zeitge-nössischen Publikation unserer Gesellschaft, die wir zum Anlass nehmen möchten, an dieser Stel-le unsererseits an den Untergang der „Titanic“ und das Schicksal der rund 1500 Opfer vor 100 Jahren zu erinnern.

Mit dem vorliegenden Jahrbuch wollen wir all unsere Freunde und Förderer und unsere ehren-amtlichen Wegbegleiter über aktuelle Entwick-lungen im Rettungsdienst auf See und an Land informieren; verbunden mit herzlichem Dank für Ihre Unterstützung. Bitte bleiben Sie der Arbeit der Seenotretter weiterhin gewogen. Für Vorstand und Geschäftsführung

Gerhard Harder, Vorsitzer

Ein großer Dichter, ein Hausgeist –

und 300.000 Förderer

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4 EINSATZZAHLEN 20115

Die Einsätze der Seenotretter im Jahr 2011 spiegeln sich in der bundesweiten Berichterstattung

der Presse wider. Im Folgenden eine kleine Auswahl der Schlagzeilen:

Das Jahr 2011: Einsatz und Erfolgoder: »Wenn es die Seenotretter nicht gäbe ...«

Seenotretter bringen Hilfe für Zweijährige (Holsteiner Courier, 3.1.)

Schwer verletzter Seemann gerettet (Die Glocke, 12.1.)

Seenotretter bergen kranken Seemann (Ostsee-Zeitung, 26.2.)

Retter suchen nach vermisstem Seemann

(Ostfriesen-Kurier, 17.3.) Offshore-Ausbilder aus Nordsee gerettet

(General-Anzeiger, 26.3.) Crew in Seenot gerettet (Schweriner Volksblatt,

14.4.) Surfer aus der Nordsee gerettet (Märkische Oderzeitung, 26.4.)

Angler vor Rügen aus höchster Seenot gerettet (Badische Neueste Nach-

richten, 9.5.) Krankentransport auf hoher See (Emder Zeitung, 28.5.)

Seenotretter bergen schwer verletzten Maschinisten

(Borkumer Zeitung, 28.6.) Kitesurfer aus Unwetter gerettet

(Flensburger Tageblatt, 8.7.) Feuer auf Tauchkutter, dreiköpfi ge Be-satzung vor Sylt gerettet (Hamburger Abendblatt, 13.7.) Rettung bei Windstärke 8 (Weser-Kurier, 25.7.) Fischer vor Rügen aus See-not gerettet (Westfalenpost, 10.8.) Kitesurferin aus Nordsee gerettet (Pinneberger Tageblatt, 19.8.) Ausfl ugsboot strandet im Wattenmeer (Heilbronner Stimme, 5.9.) Dramatische Seenot-rettung (Stralsunder Zeitung, 9.9.) Schiff mit 160 Gästen läuft auf Grund (Magdeburger Volksstimme, 4.10.) Krabbenkutter vor Unter-gang bewahrt (Jeversches Wochenblatt, 11.10.) Seenotretter als Ge-burtshelfer (Münchner Merkur, 29.10.) Rettungsaktion im Sturm

(Die Welt, 28.11.) Seeleute von brennendem Frachter gerettet (Bild, 2.12.)

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Die Einheiten der DGzRS-Rettungsfl otte sind im Jahr 2011 insgesamt 2106 Mal im Einsatz

gewesen. Dabei haben die Besatzungen der 61 Seenotkreuzer und Seenotrettungsboote in

Nord- und Ostsee

Menschen aus Seenot gerettet

Personen aus drohender

Gefahr befreit

Mal erkrankte oder verletzte Menschen

von Seeschiffen, Inseln oder Halligen

zum Festland transportiert

Schiffe und Boote vor dem

Totalverlust bewahrt

Hilfeleistungen für Wasserfahrzeuge

aller Art erbracht

Einsatzanläufe und Sicherungsfahrten

absolviert

Ferner sind unsere Rettungseinheiten in ihren Revieren zwischen Borkum im Westen und Uecker münde im Osten im vergangenen Jahr 3068 Mal auf Kontrollfahrt gegangen.

Darüber hinaus ist die SEENOTLEITUNG BREMEN (Maritime Rescue Co-ordination Centre, MRCC BREMEN) in 225 Seenotfällen international im Interesse der deutschen Schifffahrt unterstüt-zend oder initiativ tätig gewesen.

Einschließlich aller Such- und Rettungsaktionen sowie Kontrollfahrten haben allein die 20 See-notkreuzer (die 41 Seenotrettungsboote nicht mitgerechnet) im vergangenen Jahr 73.471 See-meilen (ca. 136.070 Kilometer) in Nord- und Ostsee zurückgelegt.

Seit ihrer Gründung am 29. Mai 1865 hat die DGzRS somit insgesamt 79.063 Menschen aus Seenot gerettet oder aus drohenden Gefahrsituationen befreit.

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Page 8: Jahrbuch 2012

FOKUS6 7

Die ersten Reaktionen schienen gewisse Vor-

urteile zu bestätigen. So schrieb der Vormann

des Seenotkreuzers BERNHARD GRUBEN:

„Anbei die Kopien von zwei Dankschreiben an

die Station Norderney. Mehr ist in unserem

Archiv leider nicht zu fi nden.“ Ganz ähnlich

klang es von Bord des Seenotkreuzers AL-

FRIED KRUPP/Station Borkum: „Es gibt nicht

viele Dankschreiben. Habe noch zwei alte

gefunden.“ Eines davon stammte von einem

Segler aus Frankreich aus dem Jahr 2008;

eines aus dem Jahr 2003 von Bord der Segel-

yacht „Marelina“. Darin ist zu lesen: „Noch

bin ich nicht so weit, all das zu fassen, was

sich in der Nacht der Bergung vom 20./21.

August zugetragen hat – und ich werde es

auch nie fassen. Nur eins weiß ich: Ein kleiner

Trupp unglaublich mutiger, bis zur Selbstauf-

opferung bereiter Männer wurde von Gott, …

unser aller Schöpfer, zur richtigen Zeit an den

richtigen Ort geschickt, um seine Gnade einer

Familie zu erweisen, in dem er sie durch Euch

überleben ließ. …Danke, danke, danke.“

Ist also überwiegend etwa tatsächlich

Undank der Welten Lohn? Dabei bekam man

als Kind doch stets eingebläut, wenn man

etwas geschenkt erhielt: „Und, was sagt

man?“ Danke eben – zumal, wenn einem –

auf den Seenotrettungsdienst übertragen

– das Leben zum zweiten Mal geschenkt

wurde. Wie sagte doch dereinst Wilhelm

Busch (1832-1908)? „Es ist ein lobenswerter

Brauch: Wer was Gutes bekommt, der be-

dankt sich auch.“ Eine Erklärung dafür, dass

dies nicht immer umgesetzt wurde, liefer-

te der österreichische Dichter Stefan Zweig

(1881-1942): „Dankbarkeit, man spürt sie ja

so selten bei den Menschen, und gerade die

Im Fokus: Der Dank der Geretteten

…an einen kleinen Trupp unglaublich mutiger Männer

„Wie reagieren eigent-

lich Schiffbrüchige, die

von Euch gerettet wur-

den? Bedanken die sich

bei ihren Rettern?“

Um diese – auch von

außen an die DGzRS

nicht selten heran-

getragene – Frage

zu klären, startete

die DGzRS-Zentrale

in Bremen eine Um-

frage, gerichtet an

alle 54 Stationen an

Nord- und Ostsee.

„Wie reagieren eigent-

lich Schiffbrüchige, die

von Euch gerettet wur-

den? Bedanken die sich

bei ihren Rettern?“

Um diese – auch von

außen an die DGzRS

nicht selten heran-

getragene – Frage

”Danke!“ Ein fester Händedruck sagt oft mehr als viele Worte.

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Page 9: Jahrbuch 2012

Im Fokus: Der Dank der Geretteten Dankbarsten fi nden nicht den Ausdruck da-

für, sie schweigen verwirrt, sie schämen sich

und tun manchmal stockig, um ihr Gefühl zu

verbergen.“

Vermutlich liegt in all diesen Erfahrungen

ein Stück Wahrheit. Letztlich jedoch können

die Seenotretter immer wieder den Dank

der Geretteten und die Anerkennung ihrer

Arbeit registrieren. Und diese Dankbarkeit

wiederum äußert sich auf ganz verschiedene

Weise, wie einige Beispiele im Folgenden be-

legen.

Am 23. Juni 2000 sind sechs Studenten

einer Kunsthochschule mit ihrem Dozenten

in einem offenen Segelkutter auf dem Greifs-

walder Bodden unterwegs, als sie von einer

starken Gewitterböe überrascht werden.

Das Boot kentert. Die Besatzung klammert

sich ans Fahrzeug, eine junge Frau versucht,

schwimmend die nahegelegene Insel Vilm

zu erreichen, um Hilfe zu holen. Inzwischen

hat die Besatzung eines Fahrgastschiffes das

Unglück beobachtet und die Seenotrettungs-

station Lauterbach alarmiert. Das Seenot-

rettungsboot PUTBUS eilt schnell zu Hilfe,

nimmt die schon erschöpfte Besatzung auf

und birgt die umhertreibenden persönlichen

Gegenstände der Schiffbrüchigen. Die Geret-

teten erhalten im Seenotschuppen warme,

trockene Kleidung und heißen Tee. Ein Pro-

blem sind sowohl die nassen Kleidungsstücke

als auch durchnässte Papiere und Geld-

scheine. Letztere werden auf der Heizung im

Schuppen getrocknet. Für das Trocknen der

Kleider, Schlafsäcke und Zelte holt die Frau

des Vormanns eine Wäscheschleuder von zu

Hause. Rings um den Schuppen werden Lei-

nen gezogen und die geschleuderten Sachen

getrocknet. Die Nacht können die sieben

Geretteten (einschließlich der Frau) in Lau-

terbach verbringen. Als Dankeschön erhält

die Station später drei Bilder der Kunststu-

„Thank you“65 Jahre nach seiner Rettung aus Seenot hat ein Engländer die DGzRS zu Weihnach-ten mit einer Spende bedacht. Erwin Ernest Barnes war am 7. Februar 1945 als 19-jäh-riger Bordschütze der Royal Air Force nach einem Angriff auf Hamburg-Harburg mit sei-ner Lancaster über der Elbe-Weser-Mündung abgeschossen worden. Ein Motorrettungs-boot der DGzRS rettete ihn und fünf weitere Männer am nächsten Morgen.

Während des Zweiten Weltkrieges waren die Seenotretter unter dem Schutz der Gen-fer Konvention für „Freund und Feind“ ver-stärkt im Einsatz. Neben dem Roten Kreuz führten die Rettungseinheiten der DGzRS weiter die Hansekreuzfl agge am Heck. Daran kann sich Barnes gut erinnern.

Der Gedanke an jene Nacht ließ ihn nie-mals los. Über 60 Jahre später reiste er nach Bremerhaven, um die Seenotretter aufzusu-chen. Dem überraschten Vormann erklärte er: „Für mich war es damals der Feind, der mich gerettet hat. Ich kann erst heute wirk-lich würdigen, was die Männer für mich ge-tan haben, und möchte mich stellvertretend bei Ihnen und Ihrer Besatzung dafür bedan-ken.“ Einem späteren Weihnachtsgruß wa-ren, sorgfältig in Papier eingewickelt, meh-rere Scheine beigelegt. Auf einem kleinen Zettel stand nur „Thank you“.

Erwin Barnes im Kreis der Besatzung des Seenot-kreuzers HANNES GLOGNER in Bremerhaven

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Page 10: Jahrbuch 2012

FOKUS8 9

denten, die noch heute im Stationsgebäude

zu sehen sind.

Aus einem anderen Brief, diesmal an die

SEENOTLEITUNG BREMEN der DGzRS gerich-

tet, sei zitiert: „Wir bedanken uns sehr herz-

lich für die Koordination unseres Seenotfalls

mit unserer Zwölf-Meter-Yacht in dänischen

Gewässern. Die Segelyacht war am 21. Juni

2011 morgens bei guten Segelbedingungen…

ausgelaufen. Ca. sechs Seemeilen südlich von

Klintholm war bei einer Wende der Mast

gebrochen. Eine Funkverbindung zum Ab-

setzen eines Notrufes war daher nicht mög-

lich. Glücklicherweise bestand eine Netzab-

deckung für unser Mobiltelefon, mit dem

wir über Bremen Rescue [die Seenotküsten-

funkstelle der DGzRS – d. Red.] einen Notruf

absetzen konnten. Bremen Rescue hat den

Notruf kompetent aufgenommen und den

Einsatz koordiniert an die dänische SAR-Leit-

stelle weitergeleitet…“

Anfang August erreichte die Station Stral-

sund folgendes Schreiben: „Liebe Besatzung

des Seenotrettungsbootes HERTHA JEEP! Am

28. Juni 2011 hatten wir das Glück, Euch vor

dem Hafen von Puddemin kennenzulernen.

Ja, es war wirklich unser Glück, dass ihr uns

mit unserer Segelyacht von der verkraute-

ten Untiefe vor dem Hafen heruntergezogen

und nach Gustow geschleppt habt. Dabei

hat Eure Freundlichkeit und sachliche Ge-

lassenheit zu unserer Beruhigung und zur

Rückkehr unseres Wohlbefi ndens erheblich

beigetragen. Sehr beeindruckend war auch

das doch sehr private Gespräch mit Eurem

beim Schleppen bei uns an Bord gebliebe-

nen Besatzungsmitglied. Wir haben später

auf unserem Segeltörn davon gesprochen,

dass wir an einem ungewöhnlichen Ort

sehr interessante Menschen kennenge-

lernt haben. Wir möchten uns noch ein-

das doch sehr private Gespräch mit Eurem

beim Schleppen bei uns an Bord gebliebe-

nen Besatzungsmitglied. Wir haben später

auf unserem Segeltörn davon gesprochen,

dass wir an einem ungewöhnlichen Ort

sehr interessante Menschen kennenge-

Wie Kunststudenten ihre Rettung im Greifswalder Bodden erlebten, haben sie in diesen Gemälden ausgedrückt, die sie zum Dank den Seenotrettern der Station Lauterbach schenkten.

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Page 11: Jahrbuch 2012

mal ganz herzlich für die Hilfe bedanken und

wünschen Euch weiterhin alles Gute... P.S.: In-

zwischen haben wir auch die Gebühr von 300

Euro für die Hilfeleistung überwiesen. Noch

nie in unserem Leben haben wir eine Gebühr

so gern bezahlt!“

In einem anderen Fall vom September

2011 erreichte die DGzRS ein Dankschreiben

von Herrn M.K. aus Frankfurt für die Freiwil-

ligen-Besatzung des Seenotrettungsbootes

BALTRUM: „Wir möchten uns auf diesem

Wege bei allen denjenigen, die Anteil daran

hatten, dass uns geholfen wurde, ganz herz-

lich bedanken. Zugleich habe ich soeben ei-

nen Antrag auf Fördermitgliedschaft ausge-

füllt. (Hierzu ergänzend: Meine Frau ist seit

Jahren als Spenderin bei Ihnen registriert.)“

Ein anderer Wassersportler schloss sei-

nen Brief an die Besatzung des Seenotkreu-

zers HANS HACKMACK mit den Worten: „So

oft und so laut ich konnte, brüllte ich ‚Hilfe‘

in Richtung Hafen. Nach zirka einer halben

Stunde nahte von See eine Segelyacht. Der

Skipper machte mich auf das Tochterboot

EMMI aufmerksam, das mit Volldampf ge-

rade den Hafen verließ. Seit vielen Jahren

spende ich für die DGzRS, und dabei wird es

bleiben.“

Ganz ähnlich schilderte es ein Urlauber

aus Mönchengladbach, der mit dem Fahr-

gastschiff „Wappen von Norderney“ unter-

wegs gewesen ist: „Als Juist schon zum Grei-

fen nahe vor uns lag, lief das Schiff auf eine

Sandbank auf. Wir saßen absolut fest. Schnell

war das Seenotrettungsboot WOLTERA vor

Ort, stellte eine Leinenverbindung her und

schleppte uns scheinbar absolut mühelos

aus dem Schlick ins Fahrwasser. Ein großes

Danke den Seenotrettern! Es ist gut, dass es

Euch gibt, und ich werde Euch in jedem Fall

als Förderer treu bleiben!“

Aus diesen Gesichtern spricht die Dankbarkeit: 13 eng-lische Seeleute verdanken ihre Rettung vor über 60 Jah-ren der Besatzung des Motorrettungsbootes BORKUM um Vormann Wilhelm Eilers (sitzend, mit Rettungsfl ag-ge am Revers). In unzähligen waghalsigen Anläufen holten die Seenotretter die Männer Ende November 1951 in schweren Grundseen vom in der Emsmündung gestrandeten englischen Dampfer „Teeswood“. Die Ret-tungsmänner kehrten in jener Orkannacht verletzt und mit der stark beschädigten BORKUM (r.), aber glück-lichen Geretteten auf die Insel zurück.

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FOKUS10 11

Die Aufl istung ließe sich fortsetzen. Einige

der Rettungsaktionen wurden auch immer

wieder in DGzRS-Jahrbüchern dargestellt:

• „Deutsche Schiffsoffi zierin überlebt 21

Stunden im indischen Ozean… Schiffsoffi -

zierin Kerstin Bruhns bedankte sich in der

SEENOTLEITUNG (MRCC) BREMEN für die

geleistete Arbeit bei der Festlegung des

Suchgebiets. Wachleiter Andreas Scholz

nahm stellvertretend für alle Kollegen ei-

nen prächtigen Blumenstrauß entgegen.“

(Jahrbuch 2005)

• „30 Jahre danach. Einsatzmeldung vom

24. Mai 1969: Seenotrettungsboot PAUL

DENKER, Maasholm, rettet die bei Ost-

Südost 6-7 und grober See seit 45 Minuten

im Wasser schwimmende erschöpfte und

unterkühlte Besatzung eines gesunkenen

kleinen Bootes. 30 Jahre später meldet sich

einer der damaligen Schiffbrüchigen beim…

Vormann der PAUL DENKER und seiner Be-

satzung: ‚Liebe PAUL-DENKER-Crew! Heute

ist es genau 30 Jahre her, dass mein Bruder

und ich von der PAUL DENKER unter Willi

Wald sen. vor der Schleimündung aus der

kalten Ostsee gefi scht wurden. Aus diesem

Anlass habe ich meine übliche Jahresspen-

de aufgestockt. Darüber hinaus fühle ich

mich Ihrem Schiff in Dankbar-

keit verbunden und möchte

Ihnen persönlich mit einem

Präsentkorb eine kleine Freu-

de bereiten.“ (Jahrbuch 2000)

• „Skipper Heinz-Georg Binder

aus Esens bedankte sich mit

folgenden Worten für eine

technische Hilfeleistung auf See: ‚Ihr

Schreiben haben wir erhalten und den in

Rechnung gestellten Betrag an Sie überwie-

sen. Wir – meine Frau und ich – möchten

uns für die Hilfe Ihrer Rettungsmänner vom

Tochterboot ABELIUS noch einmal herzlich

bedanken. Ihre Männer haben sich nicht

nur durch Umsicht, sondern auch durch

große Fürsorglichkeit für uns nicht mehr

ganz junge Segler ausgezeichnet. Ange-

sichts dessen erscheint uns Ihre Rechnung

bescheiden. Wir überweisen darum eine

zusätzliche Spende.‘“ (Jahrbuch 1999)

• „Familie B. aus Berlin genoss den Urlaub…

auf der nordfriesischen Insel Pellworm

besonders, war doch zu Beginn des Erho-

lungsaufenthaltes eine Schwangerschaft

festgestellt worden. Allerdings: Es kam zu

Komplikationen, die es erforderlich mach-

ten, dass sich Frau B. in fachärztliche Be-

handlung begeben musste. Und zwar, nach

einer Diagnose des Insel-Arztes, schnellst-

möglich, um einer drohenden Fehlgeburt

entgegenzuwirken. ‚Kurze Zeit später nahm

mich der Seenotkreuzer H. J. KRATSCHKE

an Bord und brachte mich full speed in

kürzester Zeit zum Hafen Strucklahnungs-

hörn/Nordstrand. Während der Überfahrt

Das Seenotrettungsboot WOLTERA taut an, um das festgekommene Fahrgast-schiff

”Wappen von Norderney“ zu be-

freien. Das Foto machte ein dankbarer Fahrgast und DGzRS-Förderer.

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Page 13: Jahrbuch 2012

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Page 14: Jahrbuch 2012

FOKUS12 13

waren die harten Seeleute rührend um

mich bemüht. Ihre beruhigenden Worte

halfen mir sehr… Durch aufmerksame ärzt-

liche Betreuung am Festland wurde das

keimende Leben erhalten. Nach 14 Tagen

konnte mich mein Mann nach Berlin holen.

Dort kam am 12. Dezember 1988 unser Ju-

lian, ein gesunder, kräftiger Junge, zur Welt.

Er ist am Tage seiner Geburt bei der Deut-

schen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrü-

chiger Mitglied geworden, der er höchst-

wahrscheinlich sein Leben verdankt… Mein

Mann und ich danken der DGzRS und allen

an der Rettungsstafette beteiligten Helfern

von ganzem Herzen.‘“ (Jahrbuch 1999)

• „Nur, wer eine solche Situation am eigenen

Leib erlebt hat, kann in so einer materia-

listischen Zeit an das Gute der Menschen,

die als Männer und Frauen für die Rettung

von anderen Menschen aus Seenot Tag und

Nacht tätig sind, glauben.‘ Mit diesen Wor-

ten bedankte sich K.E. aus Mölln bei der

DGzRS.“ (Jahrbuch 1998)

• „Vier Wattwanderern stand das Wasser

schon bis zur Brust… Die Urlauber aus Dor-

magen und Hildesheim sind erschöpft. Und

sie sind dankbar. Die Angst steht Ihnen

noch ins Gesicht geschrieben: ‚Da waren

wir ja doch ganz schön leichtsinnig. Vielen

Dank für die Hilfe!‘ Wenige Wochen später

erhält die DGzRS noch eine Geldspende.

Wofür – das haben die vier am eigenen Leib

erfahren.“ (Jahrbuch 1994)

• „Kollision bei Windstärke 9 in der Nordsee.

Containerfrachter riss Riesenloch in die

England-Fähre. ‚Als Passagier auf der Fähre

Hamburg konnte ich mich in der Nacht vom

8. zum 9. November 1989 persönlich von der

Einsatzbereitschaft der DGzRS überzeugen.

Es war schon beruhigend, die Rettungskreu-

zer in unmittelbarer Nähe zu sehen. Mein

Dank gilt den Männern Ihrer Organisation.‘

Aus einem Brief eines Passagiers, der uns

mit einem Spendenscheck nach dem Unfall

erreichte.“ (Jahrbuch 1990)

Über 2000 Einsätze fahren die Seenot-

retter der DGzRS jedes Jahr. Dabei retten sie

mehrere hundert Menschen aus Seenot oder

befreien sie aus lebensbedrohender Gefahr.

Viele davon sehen die Arbeit der Rettungs-

männer und -frauen in der Tat nicht als eine

Selbstverständlichkeit an. Sie wissen die un-

eingeschränkte Einsatzbereitschaft zu schät-

10. Oktober 2002, 5.25 Uhr. Der Schlepper „Stadt Arnis“, in der Ostsee mit einem Pon-ton als Anhang von Kappeln nach Trave-münde unterwegs, funkt „Mayday“. Nach starkem Wassereinbruch sinkt das gut 15 Meter lange Schiff keine 20 Minuten später vor Dahmeshöved.

Der Seenotkreuzer BREMEN rettet die beiden Menschen an Bord: den Schiffsfüh-rer und seine Maschinistin. Die Seenotretter versorgen die durchnässten und unterkühl-ten Schiffbrüchigen im Bordhospital. Kapi-tän Bernd Laube aus Lehrte bei Hannover erinnert sich nach seiner Rettung: „Gerettet! ,Brr, ist das kalt!‘ Die DGzRS-Mannschaft ver-sorgt uns mit heißem Tee, warmem und tro-ckenem Zeug und leistet Erste Hilfe, wir sind ihnen unendlich dankbar.“

Schlepper-Kapitän Bernd Laube: „Ich bin den See-notrettern unendlich dankbar.“

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Page 15: Jahrbuch 2012

zen – und bedanken sich dafür

auf ihre Weise.

Dabei müssen es gar nicht

immer die besonders spekta-

kulären Seenotfälle sein. So lei-

tete Michael Jüchter, Vormann

der DGzRS-Rettungsstation

Juist, die folgende Reaktion

an die Bremer Zentrale wei-

ter: „Fast wäre die Weihnachtsüberraschung

gelungen: Eine 34-jährige hochschwangere

Bewohnerin der ostfriesischen Nordseeinsel

Juist musste in der Nacht zum ersten Weih-

nachtstag, dem 25. Dezember 2010, von der

Besatzung des Seenotrettungsbootes WOL-

TERA der DGzRS ans Festland nach Norddeich

gebracht werden… Ärztliche Hilfe war drin-

gend nötig.

Da witterungsbedingt kein Hubschrauber

fl iegen konnte und auch keine Fähre zur Ver-

fügung stand, stellten sich die freiwilligen,

ehrenamtlich tätigen Seenotretter zur Verfü-

gung. Zusammen mit dem werdenden Vater

und einem Rettungsassistenten brachten sie

die Frau ans Festland. Gegen 1 Uhr in der Frü-

he hieß es: Leinen los! In Norddeich wurde

eine gute Stunde später der Transport über

Land fortgesetzt… Der Einsatz der Seenotret-

ter wurde kurz vor 5 Uhr abgeschlossen.

‚Liebes DGzRS-Team! Für diesen selbst-

losen Einsatz möchten wir uns von ganzem

Herzen bei Euch bedanken! Vor allem im Na-

men unseres Sohnes, der dank Euch unver-

sehrt im Bauch der Mama das Festland errei-

chen konnte… Wir wissen es sehr zu schätzen,

dass Ihr die weihnachtlichen Feierlichkeiten

dafür unterbrochen habt und so schnell zur

Hilfe herbeigeeilt seid... P.S.: Mit dem Beitrag

wollen wir uns bei Euch bedanken und Eure

weitere Arbeit unterstützen.‘“

Wie sagte doch der deutsche Schriftstel-

ler Thomas Mann (1875-1955): „Denken und

Danken sind verwandte Wörter; wir danken

dem Leben, indem wir es bedenken.“ Wenn

Weite beklemmend wird, draußen auf See, in

akuter Not, hilfl os, auf die Hilfe der Seenot-

retter angewiesen, dann erst spürt man am

eigenen Leib, wie wichtig deren Arbeit ist.

Die Seenotretter sind bei jedem Wetter,

rund um die Uhr zum Einsatz bereit – zur

Sicherheit der gesamten Schifffahrt und so-

mit im Interesse der gesamten Bevölkerung

unseres Landes. Sie sind für Wassersportler,

Urlauber, Seetouristen, Fischer und Fahrens-

leute in der Berufs- und Handelsschifffahrt

unterwegs. Und die Seenotretter geben jedes

Wort und jede Geste des Dankes an ihre För-

derer weiter, ohne die die Rettungseinsätze

nicht gefahren werden könnten.

Mag auch manch ein Geretteter es eher

mit Johann Wolfgang von Goethe (1749-

1832) halten: „Leider lässt sich eine wahr-

hafte Dankbarkeit mit Worten nicht aus-

drücken.“, so versuchen dies dennoch viele

Menschen, denen die DGzRS helfen konnte;

und die Seenotretter wiederum nehmen dies

dankbar zur Kenntnis.

Beinahe ein Christkind: Oskar erreichte am 1. Weihnachtstag 2010 mit Hilfe der Seenotretter im Bauch der Mama das sichere Festland.

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Page 16: Jahrbuch 2012

DIE SEENOTRETTER14 15

Nach 36 Dienstjahren mit rund 2000 Ein-

sätzen verließ die JOHN T. ESSBERGER ihre

Station Großenbrode. Bis in den Duisburger

Außenhafen war sie auf eigenem Kiel un-

terwegs. Aufgrund des unvorhersehbar ex-

tremen Niedrigwassers des Rheins verluden

Transportexperten das Schiff dort auf einen

Schwimmponton.

Mit Schubschiff und Schlepper ging die

Reise weiter vorbei an vielen Wahrzeichen

und beliebten Fotomotiven vom Kölner Dom

über das das Deutsche Eck bis zum roman-

tischen Rheintal mit der berühmten Loreley.

Die letzte Reise der JOHN T. ESSBERGER

Von der Ostsee ins „Technik Museum Speyer“

Einer der größten Seenotkreuzer der DGzRS ist nun fernab der Küste im „Technik Museum

Speyer“ für Besucher zugänglich. Die letzte Reise der JOHN T. ESSBERGER von der Ostsee den

Rhein hinauf hat im Mai 2011 in den Medien, aber auch in der gesamten Bevölkerung viel

Beachtung gefunden. Die DGzRS nutzte mit ehrenamtlicher Unterstützung die Gelegenheit,

entlang der Strecke für die Arbeit der Seenotretter zu werben.

Für alle Zeit aus dem Wasser: Verla-

dung der JOHN T. ESSBERGER in

Duisburg auf einen Schwimmponton (r.). Aufgrund des extremen Rhein-

Niedrigwassers reiste der Seenot-

kreuzer ab dort huckepack nach Speyer. So pas-

sierte er auch die Engstelle an der

Pfalz bei Kaub (o.).

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Page 17: Jahrbuch 2012

Die letzte Reise der JOHN T. ESSBERGER

Begehrte Fotomotive während der Reise: Die JOHN T. ESSBERGER vor dem Kölner Dom (gr. Bild), im romantischen Mittelrheintal nahe der Marksburg (l.) und vor der Loreley.

Erinnerungen wurden wach an die letzte Rei-

se des Seenotkreuzers THEODOR HEUSS, der

1987 auf seinem Weg ins Deutsche Museum

München die gleichen Orte passiert hatte.

Nach einem spannenden Straßentrans-

port auf einem Spezialtiefl ader über die letz-

ten drei Kilometer vom Naturhafen Speyer

bis zum Museum fand der Transport der

JOHN T. ESSBERGER am 29. Mai 2011, auf

den Tag genau 146 Jahre nach Gründung der

DGzRS, seinen Abschluss. Anfang Oktober

gaben Museumsleiter Hermann Layher und

DGzRS-Vorsitzer Gerhard Harder das hoch

und trocken hergerichtete Exponat zur Be-

sichtigung frei.

Das Museum hat einen Film auf DVD und

das Buch „Seenotkreuzer auf seiner letz-

ten Reise“ herausgegeben. Es enthält Texte

und Fotos der gespendeten Website www.

kurs-speyer.de der Berliner Agentur „ehlers//

kohfeld“. Auf ihr berichtete die DGzRS im

Mai per Webcam, Logbuch und GPS-Tracking

tagesaktuell über den Transport. Die Seite

wurde ausgezeichnet mit dem „Annual Mul-

timedia Award“ 2012 in Silber für die besten

Multimedia-Produktionen des vergangenen

Jahres.

Buch und Besuch

• Buch (6,95 Euro) und Film (12,95 Euro)

sind im DGzRS-Onlineshop (via www.

seenotretter.de) erhältlich.

• Förderer der DGzRS bekommen im „Tech-

nik Museum Speyer“ und im „Auto +

Technik Museum Sinsheim“ bei Vorlage

ihrer Förderkarte Rabatt: Erwachsene

wie Kinder zahlen für den Museumsein-

tritt zwei und für das IMAX-Filmtheater

einen Euro weniger als regulär. Das Kom-

biticket ist je 1,50 Euro güns tiger. Die Ra-

batte werden auch auf die Gruppentarife

angerechnet. Vergünstigungen gibt es

zudem in Gastronomie, Museumsshop,

in den angegliederten Hotels sowie

bei Museumsreisen und Oldtimeraus-

fahrten (www.technik-museum.de).

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Page 18: Jahrbuch 2012

DIE SEENOTRETTER16 17

Der Schubverband er-reicht den Naturhafen Speyer. Von dort aus sind es noch etwa drei Kilometer Straßentrans-port bis zum Museum.

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Page 19: Jahrbuch 2012

Seenotkreuzer im Wald (kl. Bild): Auf einem 26-achsigen Spezialtiefl ader rollt die JOHN T. ESSBERGER zu ihrem letzten „Liegeplatz“. Eine besondere Herausforderung war diese T-Kreuzung an der Feuerwache in Speyer.

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Page 20: Jahrbuch 2012

DIE SEENOTRETTER18 19

In der Johannes-a-Lasco-Bibliothek/Großen

Kirche Emden eröffneten Museumsdirek-

tor Dr. Carsten Jöhnk und Emdens Oberbür-

germeister Alwin Brinkmann am 29. Mai,

dem Gründungstag der DGzRS, die Schau.

Der stellvertretende DGzRS-Vorsitzer Ingo

Kramer begrüßte die Gäste aus Seefahrt,

Wirtschaft und Kultur. Bis zum 4. Septem-

ber waren im Rathaus am Delft zahlreiche

historische Rettungsgeräte, Schiffsmodelle,

Dioramen, Dokumente, Tatsachenberichte

und Fotografi en zu sehen. Besucher konnten

via Funk mit dem Museumsseenotkreuzer

GEORG BREUSING im Ratsdelft sprechen.

Begleitend griffen zahlreiche Aktionen und

Vorträge Ein zelaspekte aus der Welt der See-

notrettung auf.

Auf Betreiben Georg Breusings (1820 bis

1882) hatte sich am 2. März 1861 in Emden

der „Verein zur Rettung Schiffbrüchiger an der

ostfriesischen Küste“ konstituiert, als Reaktion

auf Aufrufe Adolph Bermpohls und Carl Kuhl-

mays. Der Vegesacker Navigationslehrer und

sein befreundeter Advokat hatten im Herbst

1860 in mehreren nordwestdeutschen Zei-

tungen Seenotrettungseinrichtungen nach

britischem und niederländischem Vorbild auf

privater Basis gefordert. Schnell entstanden

auf den ostfriesischen In-

seln die ersten Rettungs-

stationen. Die Gründung

weiterer regionaler Ver-

eine erfolgte entlang der

Küste. Auf ihren sinn-

vollen Zusammenschluss

zur DGzRS wirkte der Bre-

mer Redakteur Dr. Arwed

150 Jahre Seenotretter in Ostfriesland

Vielbeachtete Sonderausstellung in Emden

Mit der großen Sonderausstellung „Seenotretter – 150 Jahre Seenotrettung in Ostfriesland“

im Ostfriesischen Landesmuseum Emden hat die DGzRS im Sommer 2011 an die Anfänge des

organisierten Seenotrettungswesens vor 150 Jahren erinnert. Von Ostfriesland aus hatte 1861

das ausschließlich durch Spenden fi nanzierte, privat organisierte und nur

vier Jahre später als DGzRS aus der Taufe gehobene einheitliche Seenot-

rettungswerk für alle deutschen Küsten seinen Anfang genommen.

Georg Breusing gründete vor 150 Jahren in Emden den ersten deutschen regionalen Verein zur Rettung Schiff-brüchiger.

Jubiläumsveranstaltung in der Johannes-a-Lasco-Bibliothek/Großen Kirche Emden am 29. Mai 2011

Seit 100 Jahren unter Motor im Einsatz

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Page 21: Jahrbuch 2012

150 Jahre Seenotretter in Ostfriesland

Emminghaus hin. Der Münz- und Medail-

lenhersteller „Euromint“ gab zur Erinnerung

an die wegbereitende Rolle Breusings eine

Gedenkmedaille heraus. Sie zeigt Breusings

Porträt und auf der Rückseite die Silhouette

des nach ihm benannten und seit 1988 im

Emder Ratsdelft als Museumsschiff zu be-

sichtigenden Seenotkreuzers.

Die Entscheidung, motorisierte Einsatzfahr-

zeuge bauen und vorhandene Segelrettungs-

boote umrüsten zu lassen, glich zu Beginn

des 20. Jahrhunderts einer technischen Revo-

lution. Bis dahin hatten Schlepper nur verein-

zelt geholfen, die geruderten oder gesegelten

Rettungsboote der DGzRS bei zu starker Strö-

mung und Gegenwind in die Nähe des Ein-

satzortes zu befördern. Üblich war seinerzeit

die Fortbewegung mit Muskelkraft und Wind.

Auch die zehn Meter lange OBERINSPECTOR

PFEIFER trug noch zehn Mann Besatzung, da

neben ihrem petroleumgespeisten Motor

weiterhin acht Ruderer vorgesehen waren.

Bereits im Jahr ihrer Indienststellung ret-

tete die OBERINSPECTOR PFEIFER zwölf Men-

schen aus Seenot. Die ersten Erfahrungen

der Besatzung waren überaus positiv. „Das

Boot und der Motor bewährten sich in der

schweren See vorzüglich, auch lief das in der

Brandung übergenommene Wasser gut wie-

der ab“, berichtete der Vormann der Station

Laboe nach einem Einsatz. Nur zwei Jahre

später verfügte die DGzRS über 14 moto-

risierte Rettungsboote an den wichtigsten

Punkten der Nord- und Ostseeküste.

Nach dem Ersten Weltkrieg folgten ge-

deckte Motorrettungsboote mit platzsparen-

den und zuverlässigeren Diesel aggregaten.

Die Entwicklung der schnellen Seenotkreuzer

mit Tochterboot, beginnend in den 1950er

Jahren, prägt das Gesicht der Rettungsfl otte

bis heute.

100 Jahre nach Indienststellung des ersten

Motorrettungsbootes setzt die THEODOR

STORM erneut Maßstäbe im Spezialschiff-

Seit 100 Jahren unter Motor im Einsatz

100 Jahre technischer Fortschritt liegen zwischen der Indienststellung des ersten Motorret-

tungsbootes OBERINSPECTOR PFEIFER der DGzRS für die Station Laboe Anfang 1911 und der

Taufe ihres derzeit modernsten Seenotkreuzers THEODOR STORM im August 2011 in Büsum.

Das erste Motorrettungsboot der DGzRS, die OBERINSPECTOR PFEIFER, im Einsatz auf der Kieler Förde

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Page 22: Jahrbuch 2012

DIE SEENOTRETTER20 21

bau: Während die OBERINSPECTOR PFEIFER

seinerzeit bei 15 PS Leistung maximal 6,5

Knoten schnell war, bringt eine

1630 PS starke Hauptmaschi-

ne den jüngsten 20-Meter-

Seenotkreuzer auf 22 Knoten

Fahrt. Auch diesen Neubau

hat die DGzRS – das hat sich

seit 1911 nicht geändert – nur durch freiwil-

lige Zuwendungen fi nanziert.

Taufe des Seenotkreuzers THEODOR STORM im August 2011 in Büsum: Neuester Stand der technischen Ent-wicklung bei der DGzRS ist die 20-Meter-Klasse.

Am 28. Juli 2011 besuchte Dr. Peter

Ramsauer, Bundesminister für Verkehr,

Bau und Stadtentwicklung, die Zentra-

le der DGzRS in Bremen. Er informierte

sich in Gesprächen mit Vorstand und

Geschäftsführung über die Arbeit der

Seenotretter. Von der Professionalität

der DGzRS konnte er sich nicht zuletzt

in der SEENOTLEITUNG BREMEN über-

zeugen. Dort koordinieren die Wachlei-

ter Jahr für Jahr mehr als 2000 Einsätze

der Rettungsfl otte.

Im Gedankenaustausch mit den

Vertretern des Rettungswerks beton-

te Ramsauer: „Die Erfolgsbilanz der

DGzRS ist sehr beeindruckend. Ich möchte

mich bei allen Mitarbeiterinnen und Mitar-

beitern ganz herzlich für die geleistete Arbeit

bedanken und werde mich weiter mit allem,

was mir möglich ist, für die Seenot retter ein-

setzen!“

„Die Erfolgsbilanz der DGzRS

ist sehr beeindruckend“

Bundesverkehrsminister Ramsauer zu Besuch bei den Seenotrettern

Bundesverkehrsminister Dr. Peter Ramsauer im Gespräch mit Wachleiter Sven Goldammer (vorne) und DGzRS-Vorstands-mitglied Ingo Kramer (r.) in der SEENOTLEITUNG BREMEN

„Bootschafter“ 2012 ist Frank Schätzing

DIE SEENOTRETTER / „BOOTSCHAFTER“ 2012

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Page 23: Jahrbuch 2012

„Die Erfolgsbilanz der DGzRS

ist sehr beeindruckend“

Der bekannte Schriftsteller und Er-

folgsautor Frank Schätzing ist „Boot-

schafter“ der Seenotretter 2012. Aus

Schätzings Feder stammen Bestsel-

ler wie „Der Schwarm“ oder „Limit“.

Er, der schon so viele literarische Fi-

guren erschaffen hat, fühlt sich den

Seenotrettern auf ganz besondere

Weise verbunden.

„Ich liebe es, Helden zu erfi nden.

Die besten Geschichten werden al-

lerdings von Helden geschrieben,

die man nicht erfi nden kann, weil

es sie schon gibt. Die Seenotretter

beispielsweise. Die hätte ich gerne erfunden“,

gesteht Schätzing.

Doch da es die Seenotretter nun einmal

schon seit beinahe 150 Jahre in der Realität

gibt, bleibe ihm immerhin, diese mutigen

Männer und Frauen zu bewundern: „Für ihre

Unerschrockenheit, ihren unermüdlichen

Einsatz. Dafür, dass sie ihr Leben aufs Spiel

setzen, um das anderer zu retten. Respekt!

Es ist mir eine Ehre, Euer ,Bootschafter‘ zu

sein!“

Durch seine schriftstellerische Erfahrung

mit maritimen Themen weiß Schätzing nur

zu gut, was die Besatzungen der DGzRS leis-

ten: „Der sicherste Platz für ein Schiff ist der

Hafen. Nur, dafür werden Schiffe nicht ge-

baut. Schon gar nicht die der Seenotretter.

Wenn andere nämlich den Hafen ansteuern,

fahren sie hinaus. Bei jeder Windstärke, je-

dem Wellengang. Setzen ihr Leben aufs Spiel,

um das anderer zu retten. So viel Einsatz ver-

„Bootschafter“ 2012 ist Frank Schätzing

„Ich bewundere die Seenotretter für ihren unermüdlichen Einsatz!“

dient eine gewaltige Flut, mit der die Seenot-

retter auch in Zukunft jederzeit auslaufen

können, wann immer Menschen in Not sind

– eine Flut von Spendengeldern!“

”Willkommen an Bord!“ Vormann Gerd Schwips (r.) begrüßt Frank Schätzing in den Reihen der Seenotretter.

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Page 24: Jahrbuch 2012

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Page 25: Jahrbuch 2012

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Page 26: Jahrbuch 2012

FOKUS24 24

Auszeichnungendurch unsere Gesellschaft

Die Bronzene Medaille für Rettung aus Seenot am Bande der

Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger wurde verliehen an:

Kapitän und Besatzung des MS „Vega“

der Alpha Shipmanagement, Bremen,

in Anerkennung ihres vorbildlichen und mit großem seemännischen

Geschick geführten Einsatzes zur Rettung 98 Schiffbrüchiger

des Motorschiffes „Athena“ am 27. Oktober 2010 im Nordostatlantik;

Kapitän und Besatzung des MS „Maersk Surabaya“

der Reederei Claus-Peter Offen, Hamburg,

in Anerkennung ihres vorbildlichen und mit großem seemännischen

Geschick geführten Einsatzes zur Rettung drei Schiffbrüchiger

der Segelyacht „Baccus“ am 12. Januar 2011 im Indischen Ozean.

Die Silberne Ehrennadel der

Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger

erhielt:

Edda Karhof, Helgoland

Den Vormannsknopf für über zehnjährige Tätigkeit als Vormann

erhielten:

Ralf Brinker, Borkum

Horst Egerland, Eckernförde

Wolfgang Groß, Puttgarden

Harm Olchers, Baltrum

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Page 27: Jahrbuch 2012

Logbuch

LOG

BU

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2011

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Page 28: Jahrbuch 2012

LOGBUCH 201126 27

Das Netz hat sich verhakt. Manövrierunfähig

sitzt das kleine Boot fest. Um es zu befreien,

versucht Schrader, den Kurs zu ändern. Doch

er bekommt den Kutter nicht vom Fleck. Das

Boot legt sich leicht auf die Seite. Erste Wel-

len schlagen durch die geöffnete Tür ins Ru-

derhaus. Schnell läuft es voll. Die drei Hobby-

fi scher haben keine Chance: Sie gehen über

Bord. –

Seenotkreuzer HERMANN RUDOLF MEYER,

23 Meter lang, zwei Maschinen, 2700 PS stark,

23 Knoten schnell – doch in diesem Moment

sanft schaukelnd an seinem Liegeplatz. Im

alten Vorhafen von Bremerhaven, direkt ne-

ben dem Lotsenhaus, ist gerade Besatzungs-

wechsel: Zwei der vier Kollegen gehen nach

14-tägigem Dienst von Bord, zwei andere

kommen. Übergabegespräche. Auf dem Tisch

„Etwa bei Tonne 57 – schmeiß an!“

Kutter vollgelaufen, drei Fischer im Wasser

„Vor den Seenotrettern habe ich allergrößte Hochachtung“, sagt Egon Schrader anerkennend.

Wenn der Eigner des Kutters „Jutta“ an den 19. August 2011 zurückdenkt, fühlt er vor allem

eines: Dankbarkeit. – Mit seinem nur sechs Meter langen Boot und zwei weiteren Fischern

an Bord ist der 72-Jährige an diesem Freitagmorgen auf der Außenweser unterwegs. Die drei

Männer fi schen an der Wattkante, als plötzlich ein Ruck durch ihren Kutter geht…

Der Seenotkreuzer HERMANN RUDOLF MEYER/Station Bremerhaven sichert ein von der Berufs- wie Freizeitschiff-fahrt gleichermaßen viel befahrenes Revier.

DGzRS_Jahrbuch_2012_rz.indd 26 22.03.12 10:14

Page 29: Jahrbuch 2012

„Etwa bei Tonne 57 – schmeiß an!“

in der Messe dampfen Tee und Kaffee in den

Muggen. Auch dabei ist immer ein Ohr am

Funk. Die Nautiker tauschen sich über Vor-

kommnisse im Revier aus, die Maschinisten

sind im „Keller“ verschwunden, wo die bei-

den blitzblanken Herzen des Seenotkreuzers

schlagen.

Die Zeiger der Borduhr sind auf 9.51 Uhr

vorgerückt, als der Alarm kommt: Einsatz!

„Drei Fischer im Wasser an der Wattkante“,

lautet die Meldung, eine ungefähre Positions-

angabe folgt. Besatzungen großer Seeschiffe

hatten den Seenotfall am Rand des Fahrwas-

sers beobachtet, können aber wegen ihres

erheblichen Tiefgangs nichts ausrichten.

Der Vormann der HERMANN RUDOLF

MEYER hat gleich begriffen: „Etwa bei Tonne

57, schmeiß an!“ Klar ist: Beim derzeit ablau-

fenden Wasser, eine Stunde vor Niedrigwas-

ser, kann nur das fl achgehende Tochterboot

CHRISTIAN die Schiffbrüchigen retten. Die

gerade erst an Bord gekommenen Kollegen

sind schon in ihren Overalls, legen mit ge-

übten Handgriffen die Rettungswesten an.

9.54 Uhr: Heckklappe auf, Tochterboot raus,

rum um den Molenkopf und rein in die Au-

ßenweser.

Schon nach wenigen Minuten haben die

Seenotretter den gekenterten Kutter ausge-

macht: Vollgelaufen liegt er auf der Seite. Die

drei Fischer haben sich auf die Wattkante ge-

rettet. Dennoch: Das Wasser reicht ihnen bis

über die Hüften. „Wir waren happy, als wir die

Seenotretter kommen sahen, und haben uns

plötzlich sehr sicher gefühlt“, erzählt Schra-

der rückblickend. Einst steuerte er einen

Bergungsschlepper. Als 2. Offi zier auf einem

Frachter wiederum war er vor über 20 Jahren

an der niederländischen Küste schon einmal

in Seenot.

Das Tochterboot CHRISTIAN hält auf die

Männer zu. Jetzt geht alles ganz schnell:

Bergungspforte auf, kräftige Hände packen

beherzt zu, kurz darauf der Funkspruch zur

HERMANN RUDOLF MEYER: „Wir haben alle

drei sicher an Bord.“ Etwas später erhalten

die Schiffbrüchigen trockene Kleidung und

heißen Kaffee. Sie lächeln dankbar und er-

leichtert. „Die Seenotretter haben sich wun-

derbar um uns gekümmert“, wird Schrader

sich später erinnern. Doch jetzt werden nicht

viele Worte gemacht – weder auf Seiten der

Geretteten noch auf Seiten ihrer Retter.

So sind sie, die Seenotretter. Genauso

selbstverständlich werden sie später noch

einen zweiten Anlauf fahren, um den kleinen

Kutter zu lenzen und aus dem Watt zu be-

freien. Doch das ist in diesem Moment völlig

nebensächlich.

Der kleine Kutter läuft voll, die drei Fischer gehen ins Wasser (o.). Wenig später ist das Tochterboot CHRISTIAN bei ihnen und nimmt sie an Bord.

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Page 30: Jahrbuch 2012

LOGBUCH 201128 29 Fassmer Passion for Shipbuilding

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„Brummer“ ist ein zuverlässiges Neun-Meter-

Boot. Gebaut als schiffseigenes Rettungsboot

hat Clasen viel Vertrauen vor allem in den so-

liden Rumpf. Am Morgen brechen er (70) und

seine Tochter (47) nach einem Verwandten-

besuch in Altefähr/Rügen auf, um bei vorher-

gesagten vier bis fünf Windstärken gegenan

den Heimathafen Wismar anzusteuern. „Ich

wusste, dass mein Boot das abkann“, sagt

Clasen.

Doch es kommt anders. Das Wetter

schlägt um. Abends stehen neun Beaufort

am Darßer Weststrand. Mit seinem 50-PS-

Motor hat „Brummer“ gegenan keine Chan-

ce. Bei schlechter Sicht drückt der aufl andige

Sturm das Boot soweit unter Land, dass es

sich nicht mehr aus eigener Kraft freiarbeiten

kann – es tanzt auf und ab, wird zum Spiel-

ball der Wellen. Legerwall nennen Seeleute

diese gefährliche Situation.

„Ich habe nur noch Wasser gesehen…“

Rettung aus dem Brandungsgürtel vor Darßer Ort

Der Westsüdwest-Sturm weht mit Stärke neun und bis zu 90 km/h Windgeschwindigkeit, als

die Situation an Bord des kleinen Motorkajütbootes lebensgefährlich wird. „Vor uns, hinter

uns, neben uns: Ich habe nur noch Wasser gesehen“, erinnert sich Dieter Clasen an bange

Momente in den Wellentälern. Bei mehreren Metern Seegang geraten er und seine Tochter

Inga Roland am Abend des 29. August 2011 vor dem Darßer Weststrand in eine von Seeleuten

besonders gefürchtete Situation: auf Legerwall.

Dieter Clasen und seine Tochter Inga Roland im Kreis der Besatzung des Seenotkreuzers THEO FISCHER mit Vor-mann Bernd Wittkowski (v.r.), Kai Kröger, Andreas Lange und Arno Karstädt sowie dem freiwilligen Kollegen Lienhard Faulbaum der Station Prerow/Wieck (SAR-Mobil)

DGzRS_Jahrbuch_2012_rz.indd 28 22.03.12 10:14

Page 31: Jahrbuch 2012

Fassmer Passion for Shipbuilding

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„Ich habe nur noch Wasser gesehen…“

DGzRS_Jahrbuch_2012_rz.indd 29 22.03.12 10:14

Page 32: Jahrbuch 2012

LOGBUCH 201130 31

Im Brandungsgürtel wirft Clasen Anker. Es

gibt kein Vor und Zurück mehr. „Hätten wir

den Anker wieder eingeholt, wären wir ge-

strandet“, schildert er. Trotzdem hat er noch

Vertrauen in sein Boot. „Ich hätte die Nacht

an Bord verbracht, aber meine Tochter…“ Inga

Roland kämpft mit schwerer Seekrankheit.

Sie verliert mehr Flüssigkeit als sie trinken

kann. Die Situation wird gefährlich. Clasen

hat kein Funkgerät an Bord. Via Handy tele-

foniert er mit seinem Sohn. Der fackelt nicht

lange: Anruf in der SEENOTLEITUNG BREMEN

der DGzRS.

Gegen 19.25 Uhr schrillt auf dem Seenot-

kreuzer THEO FISCHER/Station Darßer Ort

die Alarmglocke. Jeder der vier Rettungsmän-

ner an Bord weiß sofort: Die bevorstehende

Fahrt wird alles andere als ein Spaziergang.

Rettungen aus der Brandung gehörten

schon immer zu den schwierigsten und ge-

fährlichsten Einsätzen der Seenotretter. Alle

DGzRS-Einheiten sind deshalb so gebaut,

dass sie auch heftige Grundstöße und -be-

rührungen überstehen: Man weiß ja nie…

Die THEO FISCHER kämpft sich vor Darßer

Ort durch hohe Wellen. Trotzdem dauert die

Suche vergleichsweise kurz – nicht zu-

letzt dank der ausgeprägten Revierkennt-

nis der Seenotretter. Keine 100 Meter vor

dem Darßer Weststrand fi nden sie das

kleine Boot, das im nur 1,5 Meter tiefen

Wasser regelrecht tanzt.

Der schwierigste Teil des Einsatzes

steht den Seenotrettern jedoch noch

bevor. Mit dem fl achgehenden Tochter-

boot STRÖPER nähern sie sich dem Hava-

risten. Die Übernahme des Skippers und

seiner Tochter gestaltet sich schwierig.

Dank immer wieder geübter Handgriffe

benötigt die erfahrene Tochterboot-

Besatzung dennoch nur drei Anläufe, bis die

beiden sicher an Bord sind. Zurück geht es

auf den Seenotkreuzer.

Die freiwilligen Seenotretter der Station

Prerow/Wieck, die sich mit ihrem gelände-

gängigen Allradfahrzeug strandseitig der

Unfallstelle genähert hatten, um das Un-

ternehmen von Land aus abzusichern, über-

nehmen im Nothafen Darßer Ort die völlig

erschöpften, durchnässten und unter Schock

stehenden Geretteten – nicht ohne bereits

trockene Kleidung und eine Unterkunft für

die Nacht organisiert zu haben. „Die Hilfs-

bereitschaft der Seenotretter, auch später an

Land, war grenzenlos groß. Ihnen allen gilt

unser aufrichtiger Dank!“, ist Clasen noch

heute erleichtert. Sein Vertrauen in das zu-

rückgelassene Boot „Brummer“ bestätigte

sich: Nach dem Sturm fuhr er es völlig unbe-

schädigt selbst sicher nach Wismar.

Erneut hat sich bei diesem Einsatz die

Notwendigkeit gezeigt, gerade in diesem

Bereich der Ostseeküste eine DGzRS-Station

vorzuhalten, von der aus die Seenotretter in

Notfällen unmittelbar und schnell eingreifen

können.

Der Seenotkreuzer THEO FISCHER kam Vater und Tochter zu Hilfe. Erster Schrei an Bord des Seenotkreuzers

DGzRS_Jahrbuch_2012_rz.indd 30 22.03.12 10:14

Page 33: Jahrbuch 2012

Auf der VORMANN LEISS im Amrumer See-

zeichenhafen ist eine ruhige Herbstnacht

angebrochen. Die See ist nahezu glatt. Die

Rettungsmänner schlafen in ihren Kammern

im Vorschiff. Hin und wieder knacken die

Funkempfänger: Die Notfrequenzen laufen

immer mit.

Gegen 2 Uhr ist die Nacht an Bord zu Ende.

Der Landrettungsdienst hat eine Hochschwan-

gere angekündigt. Der Seenotkreuzer soll sie

nach Föhr bringen. Dort gibt es ein Kranken-

haus. Um 2.17 Uhr verlässt die VORMANN

LEISS mit Patientin Dr. Nicole Adolph (36), dem

werdenden Vater Dr. Gernot Adolph, Hebam-

me Antje Hinrichsen, und vier Seenotrettern

an Bord Amrum.

Die Überfahrt verläuft zunächst ohne be-

sondere Vorkommnisse – bis zur Ansteuerung

von Wyk. „Beeil Dich, es geht los!“, ruft Ret-

tungsmann Lars-Peter Jensen nahe der Tonne

F2a seinem Vormann Jens Petersen zu, der

den Seenotkreuzer sicher durch Wattenmeer

und Nacht steuert. Nach Untersuchung der

Herztöne des Kindes hatte die Hebamme der

Mutter ankündigt: „Du wirst Dein Kind jetzt

bekommen.“ Nicole Adolph erinnert sich: „Der

Erster Schrei an Bord des Seenotkreuzers

Gesunder Junge erblickt auf der VORMANN LEISS das Licht der Welt

Schwangerentransporte von den Inseln und Halligen zum Festland gehören zum Alltag der See-

notretter. Wenn keine Fähre mehr fährt, ein Kind aber nicht warten will und die Mutter me-

dizinische Hilfe benötigt, sind die Rettungseinheiten der DGzRS schwimmende Brücken zum

nächsten Krankenhaus. Zuweilen jedoch hat es das Kind eiliger als der schnellste Seenotkreuzer

fahren kann und kommt an Bord zur Welt – so wie Gideon Raphael am 28. Oktober 2011.

Gideon Raphael mit seinen Eltern und Geschwistern sowie Hebam-me Antje Hinrichsen (2.v.r.) einige Wochen nach der Geburt zu Be-such bei den Seenotrettern der VORMANN LEISS um Vormann Jens Petersen (mit Babyschale)

Gideon Raphael mit seinen Eltern

DGzRS_Jahrbuch_2012_rz.indd 31 22.03.12 10:14

Page 34: Jahrbuch 2012

LOGBUCH 201132 33

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Ich kann mich fallen lassen, und irgendwie ist es wie damals....da war doch mal was!!! ...ohhh nochmal ....das ist so schön!!!“

Knechtsand_A5_neu:Layout 1 14.12.2011 11:11 Uhr Seite 1

Gedanke, das Kind an Bord zu bekommen, hat

mich vorher ein wenig abgeschreckt. Doch ich

war sehr positiv überrascht, wie zurückhal-

tend und professionell sich die Seenotretter

um mich gekümmert haben.“

Nun geht alles ganz schnell: Antje Hin-

richsen leitet die Geburt ein, assistiert vom

werdenden Vater, selbst Kinderarzt. „Die

sanften Bewegungen des Seenotkreuzers, die

Maschinengeräusche und die angenehme

Wärme im Bordhospital haben sich gut ange-

fühlt“, berichtet Nicole Adolph.

Gegen 2.50 Uhr macht die VORMANN

LEISS in Wyk fest. Die Zeiger der Borduhr sind

auf 3 Uhr vorgerückt, als der 3555 Gramm

schwere und 51 Zentimeter große Gideon

Raphael seinen ers ten Schrei tut. Die Mutter

und ihr inzwischen viertes Kind sind wohlauf.

Der Landrettungsdienst bringt die Familie

zur weiteren Versorgung ins Föhrer Kranken-

haus. „Als ich mit Gideon auf dem Bauch von

Bord getragen wurde, standen die Seenotret-

ter Spalier und waren selbst ganz sprachlos“,

ist die Mutter gerührt. Noch am gleichen Vor-

mittag tritt Gideon mit der Fähre die Rückrei-

se nach Amrum an.

Kurz vor Weihnachten besucht die kom-

plette Familie mit den anderen drei Kindern

Immanuel (6), Elija (4) und Salome (3), alle in

Neubrandenburg geboren, und mit Hebam-

me Antje Hinrichsen die Seenotretter. „Der

persönliche Dank war uns sehr wichtig, weil

diese Männer sich so toll um mich geküm-

mert haben“, sagt Nicole Adolph.

Glückliches Ende einer Fangreise für

zwei Krabbenfi scher vor der Halb-

insel Eiderstedt: Die Seenotretter

verhinderten den Untergang ihres

Kutters mit Heimathafen Tönning.

Die Freiwilligen-Besatzung des See-

not rettungsbootes PAUL NEISSE/

Station Eiderdamm eilt am 10. Ok -

tober 2011 einem Krabbenkutter

Wassereinbruch bei Windstärke 7 –

Kutter vor dem Untergang bewahrt

Das Seenotrettungsboot PAUL NEISSE/Station Eiderdamm hat den leckge-schlagenen Krabbenkutter „Korona“ in Schlepp genommen. Dem Heck des Kutters nähert sich der Seenotkreuzer THEODOR STORM/Station Büsum, um die Lenzarbeiten zu unterstützen.

DGzRS_Jahrbuch_2012_rz.indd 32 22.03.12 10:14

Page 35: Jahrbuch 2012

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Wassereinbruch bei Windstärke 7 –

Kutter vor dem Untergang bewahrt

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Page 36: Jahrbuch 2012

LOGBUCH 201134 35

Der Abend vor dem verheerenden Brand:

Kolbe, sein Miteigner Hauke Boyens (43) und

ein gemeinsamer Freund ankern etwa 25

Seemeilen westlich Sylt über einem Wrack,

zu dem sie am nächsten Morgen hinunter-

tauchen wollen – halb aus Leidenschaft, halb

weil sich die selbstständigen Montagebauer

mit geführten Touren zu solchen Schiffsgrä-

Tauchkutter brennt 25 Seemeilen vor Sylt

„Es war ein Refl ex. Wir haben daran gedacht, was wir gelernt hatten: Drei Atemzüge im

Rauch – das war’s…“ Lars Kolbe (44) ist noch immer fassungslos darüber, wie viel Glück er

als Schiffsführer und seine zwei Besatzungsmitglieder am 12. Juli 2011 hatten. Als ihr Tauch-

kutter „Venus“ vor Sylt in Flammen aufging, gelang es den Männern buchstäblich im letzten

Moment, sich in Sicherheit zu bringen.

Der Seenotkreuzer MINDEN bei der Brandbekämpfung am Tauchkutter „Venus“

mit Netz im Propeller zu Hilfe. Als sie bei der

17 Meter langen „Korona“ eintrifft, hat der

steife Westwind mit Stärke 7 (über 60 km/h

Windgeschwindigkeit) den manövrierunfä-

higen Holzkutter bereits auf Grund gedrückt.

Die PAUL NEISSE befreit ihn und nimmt ihn

in Schlepp. Plötzlich melden die Fischer Was-

sereinbruch im Maschinenraum. Die Elektrik

fällt aus, das zu beiden Seiten ausgebrachte

Fanggeschirr lässt sich nicht mehr einholen

– Längsseitsgehen unmöglich. Übers Heck

geben die Seenotretter eine Lenzpumpe an

Bord. Der Seenotkreuzer THEODOR STORM/

Station Büsum trifft wenig später zur Unter-

stützung ein. Bei gut einem Meter Seegang

hat die „Korona“ inzwischen etwa fünf Grad

Schlagseite nach Backbord.

Mit vereinter Pumpenleistung halten die

Seenotretter den Kutter schwimmfähig. Vor

dem Eidersperrwerk legen sie ihn sicher an

die Pier. Die Fischer bleiben unverletzt. Ein

von Herzen kommendes „Danke!“ an die See-

notretter – dann übernimmt die Feuerwehr

die abschließenden Bergungsarbeiten.

DGzRS_Jahrbuch_2012_rz.indd 34 22.03.12 10:14

Page 37: Jahrbuch 2012

Tauchkutter brennt 25 Seemeilen vor Sylt

bern Geld hinzuverdienen.

2006 haben sie die „Venus“

(Heimathafen Hull/Großbri-

tannien, Lie geplatz Büsum)

gekauft. Sie steckten viel

Geld und über 6000 Arbeits-

stunden in den gut 25 Meter

langen ehemaligen Kriegs-

fi schkutter (KFK).

Die See ist ruhig am

nächsten Morgen. „Es war

tolles Wetter, wir kannten

die Gegend, deshalb sind

wir gegen 8 Uhr alle drei ge-

taucht“, erinnert sich Kolbe. Die „Venus“ bleibt

ohne Besatzung zurück – eine gute halbe

Stunde lang. „Als wir auftauchten, haben wir

das Piepen der Rauchmelder gehört.“ Dichter

Rauch quillt aus der geöffneten Salontür und

hüllt die „Venus“ bei nahezu Windstille ein.

Die Tauchleiter hängt genau auf dieser Höhe.

Der Rückweg an Bord scheint den Tauchern

versperrt.

Sie schwimmen um das Schiff herum, klet-

tern in ihr längsseits liegendes Schlauchboot

und darüber schließlich an Bord der „Venus“.

„Beißender schwarzer Qualm schlug uns ent-

gegen. Es war kein Feuer zu sehen“, schildert

Kolbe. Auch die Brücke ist bereits verraucht.

Kolbe versucht, den Knopf für den digitalen

Notruf an die SEENOTLEITUNG BREMEN der

DGzRS zu fi nden. „Beim ersten Mal habe ich

ihn nicht lange genug drücken können, der

Rauch war zu stark.“ Der zweite Versuch ge-

lingt. Der Gedanke an eine 50-Liter-Sauerstoff-

fl asche an Bord schießt ihm durch den Kopf.

„Ich wusste: Wir müssen sofort wieder runter

vom Schiff.“ Mit einem Handfunkgerät stei-

gen die drei ins Schlauchboot. Kaum dass sie

die „Venus“ hinter sich gelassen haben, sehen

sie offene Flammen im Salon, „dann platzten

auch schon die Scheiben, das war knapp“.

Das Containerschiff „Analena“ fängt den

Notruf auf und stellt als Relaisstation Funk-

kontakt zwischen den Schiffbrüchigen und der

SEENOTLEITUNG BREMEN her. Die hat schon

die Seenotkreuzer MINDEN/Station List und

VORMANN LEISS/Station Amrum alarmiert. Sie

koordiniert auch das Zollschiff „Borkum“ und

einen SAR-Hubschrauber am Unglücksort.

Die „Borkum“ nimmt die drei Männer

kurzzeitig an Bord, nur wenige Minuten spä-

ter winscht der Hubschrauber sie auf und

fl iegt sie ins Krankenhaus nach Niebüll. Was

weiter geschieht, wissen die Männer nur aus

Berichten: Mit ihren leistungsstarken Feuer-

löschanlagen löschen die MINDEN, die „Bor-

kum“ und die „Bayreuth“ (Bundespolizei) den

Brand. Bei einem Schleppversuch nach Cux-

haven wird die „Venus“ später etwa auf Höhe

Helgoland sinken.

„Mit unserem 3/4-Zoll-Gartenschlauch

hät ten wir gegen diesen Brand wohl nichts

ausrichten können“, sagt Kolbe mit anerken-

nendem Blick auf die selbst für die leistungs-

starken Löschanlagen der beteiligten Schiffe

schwierige Brandbekämpfung. Er und sein

Miteigner haben den Schock jenes Julitages

aber schnell verwunden. Sie sind schon auf

der Suche nach einem neuen Schiff.

Die gleiche Situation aus Sicht der Seenotretter

DGzRS_Jahrbuch_2012_rz.indd 35 22.03.12 10:14

Page 38: Jahrbuch 2012

LOGBUCH 201136 37

Der kraftvolle 320-PS-Motor schnurrt zu-

verlässig, die Seenotretter halten schon auf

Norddeich zu, als plötzlich eine Stimme er-

tönt auf dem internationalen Sprechfunk-

Notrufkanal 16, der an Bord immer mitläuft:

Der Norddeicher Hafenmeister macht die

Seenotretter auf die Notlage eines Surfers

aufmerksam. Passanten hatten vom Ufer aus

beobachtet, wie sich der 25-Jährige an der

Spitze einer Buhne an ein Seezeichen klam-

mert.

Einsatz! Wie gut, dass

der soeben gewartete

Motor zuverlässig funkti-

oniert. Der Vormann der

WOLTERA ändert sofort

den Kurs und hält auf die

bezeichnete Buhne zu.

„Wir haben den völlig ent-

kräfteten Mann schnell

entdeckt. Er suchte Halt

an der Markierung, die

das Buhnen-Ende als ge-

fährliche Untiefe kenn-

zeichnet“, berichtet er

später.

In ihrer Nähe müs-

sen die Seenotretter bei

sieben Beaufort (bis 61

km/h Windgeschwindig-

keit) vorsichtig manövrieren. Sie werfen dem

Mann eine Leine zu, ziehen ihn ein Stück in

tieferes Wasser und nehmen ihn schließlich

durch die Bergungspforte an Bord. Auf der

WOLTERA hüllen sie ihn in wärmende De-

cken und versorgen Schnittverletzungen an

seinen Füßen, die er sich beim Festklammern

am Seezeichen zugezogen hat.

In Norddeich wartet bereits seine er-

leichterte Familie. Noch ein kurzer Schnack

mit dem Hafenmeister, man kennt sich.

Schon ist die WOLTERA wieder auf dem Rück-

weg nach Juist – Routine.

Seenotretter bergen entkräfteten Surfer

aus dem Wattenmeer vor Norddeich

Seenotrettungsboot WOLTERA/Station Juist

Liegeplatz des Seenotrettungsbootes WOLTERA/Station Juist am 28. August 2011. Die Frei-

willigen-Besatzung hat den Sonntag für Wartungsarbeiten an der Maschine genutzt. Nun hat

sie eine Probefahrt nach Norddeich „auf dem Zettel“ – Routine. Keiner der Männer ahnt, dass

sie heute noch ein Menschenleben retten werden.

Zwei Frachter kollidieren im

dichten Nebel auf der Außenweser

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Page 39: Jahrbuch 2012

Seenotretter bergen entkräfteten Surfer

aus dem Wattenmeer vor Norddeich

Zwei Frachter kollidieren im

dichten Nebel auf der Außenweser

Dichter Nebel liegt am Dienstagabend, 22. November 2011, über der Außenweser. Gerade

einmal ein Kabel (eine Zehntelseemeile, zirka 180 Meter) beträgt die Sicht. Die Revierzentrale

lenkt die Großschifffahrt unter Radarberatung. Gegen 20.20 Uhr kracht es…

Der Seenotkreuzer HERMANN RUDOLF MEYER neben dem beschädigten Massengutfrachter „Splittnes“ am Morgen nach der Kollision. Die Seenotretter haben Feuerwehrleute der Berufsfeuerwehr Bremerhaven an Bord genommen, die die Beschädigungen begutachten.

Nahe der Columbuskaje sind der 166 Meter

lange Massengutfrachter „Splittnes“ und das

294 Meter lange Containerschiff „MOL Effi -

ciency“ zusammengestoßen. Innerhalb kür-

zester Zeit ist der Seenotkreuzer HERMANN

RUDOLF MEYER/Station Bremerhaven bei

den Frachtern. Als Einsatzleiter vor Ort lenkt

er die von der SEENOTLEITUNG BREMEN ko-

ordinierten Rettungsmaßnahmen. Weitere

Schiffe, darunter Behördenfahrzeuge und

Schlepper, bieten ihre Hilfe an.

Die „Splittnes“ macht Wasser. Weil der Bul-

ker mit 18 Besatzungsmitgliedern erhebliche

Schlagseite hat, sind neun Seeleute in ein

schiffseigenes Rettungsboot gestiegen. Einer

fi el dabei vermutlich ins Wasser, konnte sich

aber mit Hilfe der anderen ins Boot retten.

Das Tochterboot CHRISTIAN der HER-

MANN RUDOLF MEYER erreicht das Rettungs-

boot der „Splittnes“, nimmt es in Schlepp und

bringt es in den Hafen. Der völlig durchnässte

Seemann kommt mit Verdacht auf Unterküh-

lung ins Krankenhaus. Die „Splittnes“ macht

kurz darauf an der Columbuskaje fest. Feuer-

wehreinheiten mit starken Pumpen und Poli-

zeikräfte stehen schon bereit.

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Page 40: Jahrbuch 2012

LOGBUCH 201138 39

Der Notruf läuft gegen 0.20 Uhr auf. Die vier

Mann auf der HERMANN HELMS sind sofort

hellwach. Die etwa 25 Meter lange „Duhnen“

hat sich nordwestlich Scharhörn im Fahrwas-

ser beim Versetzen eines Lotsen erhebliche

Beschädigungen zugezogen. Offenbar hatte

eine achterliche See mit bis zu vier Metern

Seegang das kleine Lotsenboot gegen die 301

Meter lange „Ever Strong“ gedrückt.

Die vierköpfi ge Besatzung – darunter

auch der Lotse, der noch überstieg – blieb

unverletzt. Der Frachter kann Richtung Ham-

burg weiterfahren. In der Nähe des Hava-

risten befi ndet sich zunächst lediglich sein

Stationsboot „Elbe“. Die HERMANN HELMS

erreicht die „Duhnen“ gegen 0.55 Uhr auf

Neuwerk Reede. Auch dort steht noch eine

See von zweieinhalb Metern. Sofort setzen

die Seenotretter ihre leistungsstarken Lenz-

pumpen ein.

Das Doppelrumpfboot „Duhnen“ hat sich

steuerbords einen Riss zugezogen. Das Deck

ist hochgedrückt, weitere Schäden unterhalb

der Wasserlinie sind zu vermuten. Der Hava-

rist hat erhebliche Schlagseite. Steuerbord

ragt er mit dem Bug nur noch etwa einen

halben Meter aus dem Wasser. Normal sind

zwei bis drei Meter. Mit dem Umpumpen von

Wasser im Rumpf hatte sich die Besatzung

selbst nicht helfen können.

Die HERMANN HELMS begleitet den Ha-

varisten sicher nach Cuxhaven, wo die Land-

feuerwehr das weitere Lenzen (Leerpumpen)

übernimmt.

„Wassereinbruch im Bug,

wir benötigen Hilfe!“

Lotsenboot kollidiert auf der Außenelbe mit Containerschiff

Was da in der Nacht zum 26. November 2011 aus den Funkempfängern des Seenotkreuzers

HERMANN HELMS/Station Cuxhaven klingt, verheißt nichts Gutes. Die Besatzung eines Lot-

senversetzbootes ruft um Hilfe. Ihr Tender „Duhnen“ ist auf der Außenelbe bei westlichen

Winden in Böen bis neun Beaufort (bis 88 km/h Windgeschwindigkeit) mit einem Container-

frachter zusammengestoßen.

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Der Seenotkreuzer HERMANN HELMS setzte seine leistungsstarken Lenzpumpen ein, um das leckgeschla-gene Lotsenversetzboot

”Duhnen“ schwimmfähig zu

halten.

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Page 41: Jahrbuch 2012

„Wassereinbruch im Bug,

wir benötigen Hilfe!“

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Page 42: Jahrbuch 2012

LOGBUCH 201140 41

Feuerwehrleute steigen vom Seenotkreuzer HERMANN HELMS auf die

”Abu Rdees“ über.

Segler gekentert, Schleppverband in NotFeuer auf Frachtschiff auf der Außenelbe

Seenotkreuzer HERMANN MARWEDE längsseits des ägyptischen Frachters

”Abu Rdees“

Zwei Seenotkreuzer im Einsatz

„Feuer im Schiff!“ Jeder Seemann weiß um

die Gefahren in einer solchen Lage. So auch

die 37 Mann Besatzung des ägyptischen

Frachters „Abu Rdees“, auf dem am 1. De-

zember 2011 auf der Außenelbe ein Brand

ausbricht. Zwei Seenotkreuzer der DGzRS ei-

len dem 133 Meter langen Frachter zu Hilfe.

Es ist 8.30 Uhr an diesem Donnerstag, als

die Mannschaft der „Abu Rdees“ nahe Tonne

13/14 den Brand bemerkt. Den Notruf hören

die Rettungsmänner auf dem Seenotkreuzer

HERMANN HELMS/Station Cuxhaven mit.

Anruf der Feuerwehr: „Wir brauchen Euch!“

Die HERMANN HELMS verfügt selbst über

eine sehr leistungsstarke Feuerlöschanla-

ge zur Brandbekämpfung auf See. Zusätz-

lich nehmen die Seenotretter sechs speziell

ausgebildete Feuerwehrleute und einen

Notarzt an Bord. Draußen wehen südwest-

liche Winde um fünf Beaufort (bis 40 km/h

Windgeschwindigkeit) bei etwa einem Meter

Seegang. Die SEENOTLEITUNG BREMEN der

DGzRS vereinbart mit der „Abu Rdees“ einen

Treffpunkt auf Neuwerk Reede. Dort geht der

Frachter vor Anker. Auch der Seenotkreuzer

HERMANN MARWEDE/Station Helgoland

macht sich auf den Weg zum Havaristen.

Nach ersten Erkenntnissen brach das

Feuer im Deckshaus aus. Der in Ballast (leer)

fahrende Mehrzweck- und Stückgutfrachter

kommt aus dem Nord-Ostsee-Kanal und ist

unterwegs nach Bremen. Noch bevor die See-

notretter eintreffen, gelingt es der Besatzung,

den Brand unter Kontrolle zu bringen. Bei

fünf Männern besteht Verdacht auf Rauch-

gasinhalation. Die HERMANN MARWEDE

bringt die Seeleute – betreut vom Notarzt –

nach Cuxhaven. Die HERMANN HELMS über-

gibt die Feuerwehrleute an die „Abu Rdees“.

Sie prüfen, ob der Brand tatsächlich gelöscht

ist. Schnell steht fest: Das Schiff darf weiter-

fahren. Aufatmen an Bord – und ein großes

„Thank you!“ an die Seenotretter.

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Page 43: Jahrbuch 2012

Kurze, harte Seen stehen an diesem Sonn-

abend im Stettiner Haff. Der Wind bläst mit

über 30 Knoten (über 50 km/h), als ein of-

fener Segelkutter kentert und die siebenköp-

fi ge Crew außenbords fällt.

In der Nähe sind die freiwilligen Seenot-

retter der Station Ueckermünde auf Kon-

trollfahrt unterwegs. Mit dem schnellen

Festrumpfschlauchboot DORA retten sie drei

Mann aus dem Wasser, ein Sportboot nimmt

einen vierten auf. Die drei restlichen Segler

wollen den Kutter wieder aufrichten. Ihr Boot

hat jedoch viel Wasser übernommen und

kaum noch Freibord. Die DORA nimmt es vor-

sichtig in Schlepp.

Das zweite Ueckermünder Seenotret-

tungsboot GERHARD TEN DOORNKAAT über-

nimmt die drei zunächst geretteten, später

auch die drei anderen Segler. Alle erhalten

trockene Kleidung. Mit der starken Lenzpum-

pe verhindern die Seenotretter, dass der Kut-

ter sinkt.

Rückblende: Tags zuvor eilt das Seenotret-

tungsboot HERTHA JEEP/Station Stralsund

dem Schlepper „Paula“ mit einem Motorboot

im Schlepp zu Hilfe. Unterwegs nach Barth, ist

der Schleppzug ( je zwei Menschen an Bord)

bei westlichen Winden bis neun Beaufort (90

km/h), hohem Seegang und schlechter Sicht

nach Südosten in den Kubitzer Bodden abge-

kommen und hat sich festgefahren.

Beim Versuch, sich zu befreien, zieht sich

der Schlepper die Schleppleine in den Propel-

ler. Er geht vor Anker, während sich die See-

Segler gekentert, Schleppverband in Not

Starke bis stürmische Westwinde und ziemlich grobe See haben den Seenotrettern am

Wochenende 23./24. Juli 2011 vor allem in den Ostseerevieren viel Arbeit gebracht.

Das Seenotrettungsboot DORA liegt bei dem Segelkutter längsseits. Die Lenzpumpe der GERHARD TEN DOORNKAAT läuft: Den freiwilligen Seenotrettern aus Ueckermünde gelingt es, den Kutter schwimmfähig zu halten.

Feuer auf Frachtschiff auf der Außenelbe

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Page 44: Jahrbuch 2012

LOGBUCH 201142 43

notretter zunächst um die Yacht kümmern.

Bis auf etwa 200 Meter nähert sich die HER-

THA JEEP ihr, weiter kann auch sie trotz ihres

geringen Tiefgangs nicht fahren. Ein Seenot-

retter stellt, im Überlebensanzug watend, die

Schleppverbindung her.

Als die HERTHA JEEP mit der

Yacht im Schlepp Stralsund er-

reicht, gerät der Schlepper in grö-

ßere Not: Ihm bricht die Ankerket-

te, der Reserveanker schliert über

Grund. Die Seenotretter laufen sofort wieder

aus und erreichen ihn gerade noch rechtzei-

tig, bevor er sich erneut festfährt. Gegen 1.30

Uhr, nach sechsstündigem Einsatz, kehrt die

HERTHA JEEP zum zweiten Mal erfolgreich

nach Stralsund zurück.

Die HERTHA JEEP verlässt den Stralsunder Stadthafen, um einem Schleppzug im süd-lichen Hiddenseefahrwasser zu Hilfe zu eilen. Als dieses Bild entstand, ahnten die Seenotretter noch nicht, dass ihr teils dra-matischer Einsatz sechs Stunden lang bis weit in die Nacht hinein dauern wird.

Bake Golf, etwa drei Seemeilen (5,5 Kilometer)

nördlich Cuxhaven. Künftige Offshore-Anla-

gentechniker üben dort Aufsteige- und Ab-

seilvorgänge. Während einer dieser Übungen

passiert es: Ein Ausbilder, der sich am Fuß der

Bake allein in einem etwa neun Meter langen

Schlauchboot befi ndet, fällt außenbords.

Die Trainingsteilnehmer reagieren sofort.

Per Handfunkgerät setzen sie einen Notruf

ab: „Mann über Bord!“ Der Seenotkreuzer

HERMANN HELMS/Station Cuxhaven fängt

den Notruf auf. Glück im Unglück: Die See-

notretter sind ganz in der Nähe auf Kontroll-

fahrt. Sofort ändern sie ihren Kurs Richtung

Bake Golf. Die starke Strömung hat den

Ausbilder bereits mehrere hundert Meter

weit abgetrieben. Doch der Vormann hat ihn

schon ausgemacht.

Das Wasser ist vier Grad kalt, jetzt kommt

es auf Minuten an: Tochterboot besetzen,

Heckklappe auf, BIENE raus. Nur wenig spä-

ter bekommen die Seenotretter den Mann zu

fassen.

Während sie ihn im Bordhospital versor-

gen, steigt ein Rettungsmann auf das füh-

rerlose Schlauchboot über und sichert es. In

Cuxhaven wartet bereits ein Rettungswagen

auf den Schiffbrüchigen.

Mann über Bord vor Cuxhaven

Die Arbeit auf künstlichen Inseln und technischen Einrichtungen weit draußen auf See, soge-

nannten Offshore-Anlagen, ist grundsätzlich gefährlich. Wer dort eingesetzt ist, muss jeden

Handgriff beherrschen. Deshalb wird viel geübt, zum Beispiel vor Cuxhaven. Dort wurde am

25. März 2011 aus einer Übung selbst ein Notfall.

Brand auf Fähre in der Nordsee

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Page 45: Jahrbuch 2012

Mann über Bord vor Cuxhaven

Die Rettungsmänner koordinieren weitere

beteiligte Schiffe, darunter der Notschlep-

per „Nordic“, das Fischereischutzboot „See-

falke“ der Bundesanstalt für Landwirtschaft

und Ernährung sowie das Mehrzweckschiff

„Mellum“ der Wasser- und Schifffahrtsver-

waltung.

An Bord des britisch gefl aggten Havaristen

sind 27 Menschen, davon 20 Besatzungsmit-

glieder. Nach ersten Erkenntnissen des Ha-

variekommandos, das die Gesamteinsatzlei-

tung hat, ist der Brand in der Sauna der 187

Meter langen RoRo-Fähre ausgebrochen. Der

Besatzung gelingt es, das Feuer zu löschen.

Berufsfeuerwehrleute einer Schiffsbrandbe-

kämpfungseinheit aus Brunsbüttel helfen ihr

dabei. Ein SAR-Hubschrauber hat die Exper-

ten auf See hinausgefl ogen.

Die aus Immingham kommende „Hafnia

Seaways“ setzt ihre Fahrt nach Cuxhaven aus

eigener Kraft fort. Die HERMANN MARWEDE

begleitet die Frachtfähre dorthin. Feuerwehr-

leute gehen Brandwache. Vier Passagiere und

zwei Besatzungsmitglieder kommen mit Ver-

dacht auf Rauchgasinhalation ins Kranken-

haus.

Brand auf Fähre in der Nordsee

Auf der Englandfähre „Hafnia Seaways“ bricht am Abend des 19. Oktober 2011 nördlich Spie-

keroog ein Feuer aus. Der Seenotkreuzer HERMANN MARWEDE ist Einsatzleiter vor Ort.

Nächtliche Begleitung der „Hafnia Seaways“ durch den Seenotkreuzer HERMANN MARWEDE: Offenes Feuer ist nicht zu sehen. Bei den Lichtern handelt es sich um die Decksbeleuchtung des Havaristen.

Die HERMANN MARWEDE am nächsten Morgen an der „Hafnia Seaways“

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Page 46: Jahrbuch 2012

LOGBUCH 201144 45

Der Notruf erreicht den Seenotkreuzer HER-

MANN MARWEDE am Abend. Der schwer

verletzte 40-jährige Philippine hatte an Bord

der unter griechischer Flagge fahrenden „Mi-

nerva Libra“ an einer Luke gearbeitet, als der

Unfall geschah.

Bei südöstlichen Winden um sieben Beau-

fort (bis etwa 60 km/h Windgeschwindigkeit)

und bis zu drei Meter hohen Wellen benötigt

der Seenotkreuzer gut zwei Stunden, um den

Tanker zu erreichen.

Mit dem Tochterboot VERENA setzt ein

DGzRS-Rettungsassistent auf das 250 Meter

lange Schiff über. Die Seenotretter stellen bei

dem Patienten tiefe Schnittwunden fest. Der

Zeigefi nger ist beinahe abgetrennt.

Im Bordhospital der HERMANN MARWE-

DE versorgen die Rettungsmänner den See-

mann. Nach stundenlanger mühsamer Fahrt

gegen den anhaltenden Südostwind macht

der Seenotkreuzer gegen 0.45 Uhr in Cuxha-

ven fest. Der Einsatz der Seenotretter wird

von Erfolg gekrönt sein: Nach späterer Aus-

kunft des Schiffs agenten der Tankerreederei

haben Ärzte die beiden Finger des Mannes in

einer mehrstündigen Operation erhalten.

Seemann klemmt sich zwei Finger ab

Weit draußen in der Nordsee, rund 50 Seemeilen (gut 90 Kilometer) nordwestlich Helgoland,

klemmt sich am 10. Januar 2011 ein Seemann an Bord eines Tankers zwei Finger der linken

Hand ab. Hubschrauber können wegen gefrierenden Nebels nicht starten. Die Seenotretter

sind für den Mann die einzige Hoffnung, um seine beiden Finger zu retten.

Seemann stürzt aus

drei Metern Höhe in Stauraum

Auf dem Hochseeschlepper „Nordic“ stürzt

am 29. Januar 2011 ein Seemann aus etwa

drei Metern Höhe in einen Stauraum. Sein

Glück: Am Boden liegen Leinen klar. Sie fe-

dern den Sturz ab. Der Seenotkreuzer BERN-

HARD GRUBEN/Station Norderney nimmt

einen freiwilligen Seenotarzt an Bord, birgt

den 30-Jährigen nördlich der Insel vor dem

Dovetief ab und übergibt ihn in Norddeich an

den Landrettungsdienst.

Küstenmotorschiff aus dem Watt befreit

Die Freiwilligen-Besatzung des kleinen, aber

sehr kraftvollen und wendigen 9,5-Meter-

Seenotrettungsbootes WOLTERA/Station Juist

befreit am 21. Februar 2011 das im Watt ge-

In den Bordtagebüchern geblättert

Mit geübten Handgriffen übernehmen die Seenotret-ter den verletzten Seemann der „Nordic“.

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Page 47: Jahrbuch 2012

Seemann klemmt sich zwei Finger ab

In den Bordtagebüchern geblättert

strandete Küstenmotorschiff „Tina“. Während

die Frachtfähre „Frisia VIII“ antaut, stabili-

siert die WOLTERA das Kümo, damit der Bug

nicht wieder auf Grund sackt. Anschließend

schleppt sie mit der ganzen Kraft ihrer 320 PS

den vier Mal längeren, über 800 Tonnen wie-

genden Havaristen über die Flachs allein bis

zum Inselhafen.

Doppelte Bewährungsprobe

für neuen Seenotkreuzer

Der Seenotkreuzer THEODOR STORM/Sta-

tion Büsum (damals noch SK 33) bewährt

sich am 29. März und 6. April 2011 in seinen

ersten Einsätzen: Die nahezu voll beladenen

Fischkutter „Mare Liberum“ und „Stella Pola-

ris“ treiben mit jeweils zwei Mann an Bord

nach Maschinenausfall manövrierunfähig im

Fahrwasser. Bei teils starken Winden bugsie-

ren die Seenotretter die ungleich schwereren

Kutter sicher in den Hafen.

Zehnstündiger Einsatz für Angelkutter

Fast zehn Stunden lang ist die Besatzung des

Seenotkreuzers EUGEN/Station Greifswalder

Oie am 7. Mai 2011 im Einsatz. Sie kommt 17

Anglern zu Hilfe, deren Kutter „Adlergrund“

bei Windstärke sechs und zwei Meter hohen

Wellen rund 40 Seemeilen (etwa 75 Kilome-

ter) vor Rügen manövrierunfähig treibt. Die

Seenotretter schleppen das Schiff sicher nach

Peenemünde. Insgesamt rund 40 Freizeit-

skipper benötigen am gleichen Wochenen-

de nach Maschinenausfall, Propellerverlust,

Grundberührung und Erschöpfung vor allem

in der Ostsee die Hilfe der Seenotretter.

Kapitän bricht auf

Containerfrachter zusammen

Auf einem Containerfrachter, unter Zypern-

Flagge unterwegs nach Finnland, bricht am

18. Mai 2011 in der Kieler Bucht der Kapitän

zusammen. Die Besatzung des Seenotkreu-

zers BERLIN/Station Laboe nimmt auf dem

135 Meter langen Schiff die medizinische Erst-

versorgung vor und bringt den Mann an Land.

Seemann erleidet Verbrühungen auf Tanker

Grenzüberschreitende Hilfe: Vor der nieder-

Das Küstenmotorschiff „Tina“ im Schlepp des Seenot-rettungsbootes WOLTERA, begleitet vom Inselversor-ger „Frisia VIII“

Der Seenotkreuzer EUGEN in seinem Revier vor der Greifswalder Oie

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Page 48: Jahrbuch 2012

LOGBUCH 201146 47

ländischen Insel Rottumeroog erleidet der

zweite Maschinist der „Cobalt Water“ am 25.

Juni 2011 im Maschinenraum starke Verbrü-

hungen an Oberkörper, Armen und Beinen.

Der Seenotkreuzer ALFRIED KRUPP/Station

Borkum bringt einen Notarzt zu dem Tanker

– Treffpunkt: etwa zehn Seemeilen (ca. 19

Kilometer) nordwestlich Borkum. Während

der Arzt im Bordhospital der ALFRIED KRUPP

die Wunden des 21-Jährigen mit kühlenden

Kompressen versorgt, steuern die Seenotret-

ter das niederländische Eemshaven an.

Seenotkreuzer ALFRIED KRUPP im Einsatz vor Borkum

Kitesurfer aus der Flensburger Förde gerettet

Auf der Flensburger Förde geraten am 6. Juli

2011 zwei Kitesurfer vor Bockholmwik in eine

Gewitterfront mit starken Böen und dichten

Regenschauern. Sie können ihre Kitesegel

nicht mehr starten und treiben immer weiter

von Land ab. Die Freiwilligen-Besatzung des

Seenotrettungsbootes WERNER KUNTZE/

Station Langballigau nimmt sie nach kurzer

Suche unverletzt an Bord.

Glückliches Ende einer

„tierischen Wattwanderung“

Bis zum Bauch steht am 10. Juli 2011 ein

Dalmatiner-Mischling vor Büsum im Wasser.

Fischer entdecken den jaulenden Hund auf

einer Sandbank, können aber wegen des Tief-

gangs ihres Kutters nicht helfen. Sie rufen die

Seenotretter, die ihr schnelles und fl achge-

hendes Festrumpfschlauchboot aussetzen.

Vormann Olaf Burrmann steigt ins Wasser

und bugsiert das erschöpfte und verängs tigte

Tier behutsam ins Boot. Dank eines Chips er-

mittelt die Polizei schnell den Halter.

Traditionssegler bei Kollision

stark beschädigt

In der Lübecker Bucht kollidieren am 11. Au-

gust 2011 der 20 Meter lange Traditionssegler

„Carola“ und das 113 Meter lange Handels-

schiff „Galan“ (Flagge: St. Kitts und Nevis).

Über den stark beschädigten Bug der „Carola“

dringt Wasser ein. Die 13 Menschen an Bord

bleiben unverletzt. Während der Seenot-

kreuzer HANS HACKMACK/Station Grömitz

den Segler nach Burgstaaken schleppt, hält

das Tochterboot EMMI den Wassereinbruch

durch dauerndes Lenzen unter Kontrolle.

Tochterboot EMMI längsseits des beschädigten Traditi-onsseglers „Carola“ (im Hintergrund Mehrzweckschiff „Scharhörn“ des Wasser- und Schifffahrtsamtes)

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Page 49: Jahrbuch 2012

Gewittersturm über Nord- und Ostsee

In einem Gewittersturm mit Böen bis zehn

Beaufort (rund 100 km/h) kommen die See-

notretter am letzten Augustwochenende

2011 über 40 Menschen zu Hilfe. Die Besat-

zung des Seenotkreuzers THEODOR STORM/

Station Büsum fi ndet dank ihrer Erfahrung

und Revierkenntnis einen überfälligen Ka-

tamaransegler. In der Außenweser schleppt

das Seenotrettungsboot HERMANN ONKEN/

Station Fedderwardersiel einen manövrier-

unfähigen Fischkutter mit Netz im Propeller

in den Hafen. Zwischen Warnemünde und

Graal-Müritz birgt der Seenotkreuzer VOR-

MANN JANTZEN in nächtlichem Starkregen

gerade noch rechtzeitig einen Alleinsegler

(60) und sein manövrierunfähiges Boot, des-

sen Anker im Sturm keinen Halt fand.

Dreifacher Einsatz

für festgekommene Fahrgastschiffe

In gleich drei Fällen ersparen die Seenotretter

zwischen Ende August und Anfang Oktober

2011 insgesamt über 400 Fahrgastschiff-

Passagieren unangenehme Nächte ohne

Proviant auf See. Das Tochterboot ADELE des

Seenotkreuzers VORMANN STEFFENS/Sta-

tion Hooksiel und das Seenotrettungsboot

BALTRUM/Station Horumersiel übernehmen

am 27. August 2011 in zahlreichen Anläufen

132 Menschen von der vor Hooksiel festge-

kommenen „Jens Albrecht“ und bringen sie

an Land. Am 2. September und erneut am 2.

Oktober kommt die „Adler IV“ an der Nord-

spitze Amrums fest. Im ersten Fall überneh-

men das Tochterboot JAPSAND des Seenot-

kreuzers VORMANN LEISS/Station Amrum

und das Seenotrettungsboot HORST HEINER

KNETEN/Station Hörnum 59 Passagiere und

übergeben sie an ein anderes Fahrgastschiff,

bevor das Wasser selbst für die Rettungsein-

heiten mit ihrem geringen Tiefgang zu fl ach

wird. 89 Menschen müssen, durch die See-

notretter mit Proviant versorgt, die Nacht an

Bord verbringen. Im zweiten Fall gelingt es

den Seenotrettern mit Unterstützung wei-

terer Fahrzeuge, alle 130 Menschen zu über-

nehmen und an ein anderes Fahrgastschiff

zu übergeben. In allen Fällen kommen die

Ausfl ugsschiffe beim nächsten Hochwasser

wieder frei.

Im Überlebensanzug zum Schiffbrüchigen

Nach Mastbruch kentert am 8. Oktober 2011

vor Travemünde eine Segeljolle. Bei 13 Grad

Oben: Das Seenotrettungsboot HORST HEINER KNETEN/Station Hörnum setzt Passagiere der vor Am-rums Nordspitze festgekommenen „Adler IV“ (r.) an Bord des Schwesterschiffes „Adler VI“ ab.Unten: Das Tochterboot ADELE nähert sich der im Watt festgekommenen „Jens Albrecht“.

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Page 50: Jahrbuch 2012

LOGBUCH 201148 49

Wassertemperatur gelingt es dem schiff-

brüchigen Segler nicht, sein Boot wieder

aufzurichten. Eine in der Nähe laufende Se-

gelyacht verständigt über Funk die DGzRS. Im

Überlebensanzug schwimmend kommt ein

freiwilliges Besatzungsmitglied des Seenot-

rettungsbootes HANS INGWERSEN/Station

Travemünde dem Schiffbrüchigen zu Hilfe.

Gemeinsam gelingt es, das Boot wieder auf-

zurichten. Der Segler bleibt unverletzt. Die

HANS INGWERSEN schleppt die Jolle ein.

Fischer vor Darßer Ort aus Gefahr befreit

Mit gerissenem Keilriemen droht der Fisch-

kutter „Falke“ (Heimathafen Karlshagen) am

5. November 2011 vor der Darßspitze auf

die offene See hinauszutreiben. Die beiden

Berufsfi scher setzen einen „Mayday“-Ruf ab.

Im Nebel beginnt der Seenotkreuzer THEO

FISCHER/Station Darßer Ort die Suche. Kei-

ne 20 Minuten später trifft er bei den beiden

etwa 40 Jahre alten Fischern ein. Routiniert

stellen die Seenotretter eine Leinenverbin-

dung her und schleppen den Kutter in den

Hafen.

Angler verirren sich im Nebel

Die Besatzung des Seenotrettungsbootes

KONRAD-OTTO/Station Kühlungsborn rettet

am 19. November 2011 drei Angler, die im

dichten Nebel mit ihrem Schlauchboot nicht

mehr wissen, in welche Richtung sie sich be-

wegen. Die Angler haben keine Navigations-

ausrüstung, weder Kompass noch Radarre-

fl ektor, an Bord. Am nächsten Tag fi ndet die

Besatzung des Seenotrettungsbootes HEILI-

GENHAFEN zwei Männer und einen Jungen

(11) nach Einbruch der Dunkelheit auf der

unbewohnten Insel Warder (Orther Bucht/

Fehmarn). Die Orientierungslosen hatten

sich mit ihren zwei offenen Booten auf die

GPS-Funktion eines Smartphones verlassen.

Erst als das keinen Netzempfang mehr hatte,

bemerkten sie bei unter zehn Metern Sicht

ihre dramatische Situation. Die für andere

Schiffe absolut unsichtbaren Angler hatten

mit ihren „Nussschalen“ bereits einen Schiff-

fahrtsweg gequert.

Nachteinsatz:

Manövrierunfähig vor Wangerooge

In der Nacht zum 16. Dezember 2011 treibt

ein Fischkutter mit Netz im Propeller manö-

vrierunfähig bei Windstärken um sechs Beau-

Einsatz vor Travemünde: Ein freiwilliger Seenotretter der HANS INGWERSEN kommt im Überlebensanzug einem schiffbrüchigen Jollensegler zu Hilfe.

60 / 30 / 2

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Page 51: Jahrbuch 2012

60 Schiffe (genau genommen 61) bilden so-

zusagen die Lebensversicherung unserer Be-

satzungen. Auf diese „Planken“, längst nicht

mehr aus Holz, sondern aus Aluminium,

müssen sie sich unbedingt verlassen können

– auch in Extremsituationen.

30 Jahre beträgt die durchschnittliche

Einsatzdauer, für die unsere Rettungsein-

heiten ausgelegt sind. Dann nehmen die Re-

paraturanfälligkeit zu und die Zuverlässigkeit

ab. Mangelnde Ersatzteile sowie die zuneh-

mende Häufi gkeit und Länge von Werftauf-

enthalten treiben die Kosten in die Höhe.

Für unsere ausschließlich durch freiwillige

Zuwendungen getragene Gesellschaft ist es

auch ein Gebot der Wirtschaftlichkeit, nach

30 Jahren für Ersatz zu sorgen.

2 Neubauten pro Jahr sind schließlich die

Konsequenz einer einfachen Rechenopera-

tion. Und sie sind die Konsequenz des An-

spruchs, unseren Besatzungen stets die zu-

verlässigste und sicherste Technik mit in ihre

oft gefahrvollen Einsätze zu geben. Die See-

notretter müssen sich auf ihre Schiffe stets

hundertprozentig verlassen können.

Im Jahr 2012 wird ein neuer 36,5 Meter

langer Seenotkreuzer getauft. Daneben ha-

ben wir den Auftrag zum Bau des vierten

Seenotkreuzers der 20-Meter-Klasse erteilt.

Seine Basisfi nanzierung ist gesichert durch

einen Nachlass (siehe Seite 87f.). Darüber

hinaus freuen wir uns über jeden weiteren

Beitrag für dieses Schiff.

Die Mitwirkung am Bau eines neuen See-

notkreuzers ist eine großartige Möglichkeit,

sich den Seenotrettern in ganz besonderer

Weise verbunden zu zeigen. Sprechen Sie uns

an: Nicolaus Stadeler oder Ulrich Reiter, Tel.

+49 (0)421 · 53 707 – 510, E-Mail kontakt@

seenotretter.de

60 / 30 / 2

60 / 30 / 2: Das ist nicht die Telefonnummer der SEENOTLEITUNG BREMEN, und das sind auch

nicht die Abmessungen des Radarbildschirmes auf unserem neuesten Seenotkreuzer. Dahin-

ter verbirgt sich vielmehr eine ebenso einfache wie existenzielle Tatsache.

fort (40 km/h) vor Wangerooge. Die Freiwilli-

gen-Besatzung des Seenotrettungsbootes

WILMA SIKORSKI nimmt den Havaristen

etwa acht Seemeilen (15 Kilometer) vor der

Insel auf den Haken. Doch das Einschleppen

nach Wangerooge durch das Seegatt ist auf-

grund des Tiefgangs des Fischkutters unmög-

lich. Der Seenotkreuzer VORMANN STEFFENS

übernimmt den Greetsieler Kutter deshalb

und bringt ihn nach Hooksiel.

Neues Jahr beginnt stürmisch

Die ersten Einsätze 2012 fahren die Seenot-

retter in heftigem Sturm mit Böen in Orkan-

stärke. Zwischen den Nordseeinseln und dem

Festland sind sie mehrfach für Erkrankte im

Einsatz. Der Seenotkreuzer EISWETTE bringt

am 3. Januar einen Schlaganfall-Patienten

von Pellworm nach Nordstrand. Die HANNES

GLOGNER transportiert einen Mann mit

Herzinfarkt-Verdacht von Norderney nach

Norddeich. Hubschrauber können im zuneh-

menden Sturm mit Stärken bis zehn Beaufort

und Regen- und Hagelschauern nicht fl iegen.

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Page 52: Jahrbuch 2012

KLÖNSCHNACK 201150 51

Spendengala in Dresden begeistert

Schauplatz der dritten „Charity Gala“ der

DGzRS war – nach Berlin und Bremen in den

vergangenen Jahren – am 25. März 2011 die

Gläserne Manufaktur in Dresden. Erneut ver-

zeichnete das Rettungswerk, das ausschließ-

lich durch freiwillige Zuwendungen fi nanziert

wird, einen Erlös von rund 140.000 Euro.

Prominente Redner und Künstler, die alle auf

ihre Gagen verzichtet hatten, boten den über

200 Teilnehmern ein abwechslungsreiches,

maritim geprägtes Programm. Zu ihnen

zählten Schriftsteller Frank Schätzing und

Schauspieler Uwe Friedrichsen. Sachsens

Ministerpräsident Stanislaw Tillich ließ sich

durch Staatssekretär Dr. Michael Wilhelm

vertreten.

Friedrich Jan Akkermann, Kapitän der

„Europa“ (Hapag-Lloyd Kreuzfahrten), be-

richtete über seine Reisen. Ferner kamen ein

Geretteter und eine Spenderin aus dem Bin-

nenland, die mit ihrer außergewöhnlichen

Zuwendung den Bau eines Seenotrettungs-

bootes fi nanziert hatte, zu Wort.

Durch den Abend führte TV-Moderatorin

Bettina Tietjen. Birgit Fischer, Deutschlands

erfolgreichste Olympionikin, ermittelte die

Gewinner einer hochwertig bestückten Tom-

bola. Die Preise hatten Hapag-Lloyd Kreuz-

fahrten (Hamburg), Firma Wempe in Leipzig,

Mühle-Glashütte, Regiodata (Bremen) und

Germanwings gestiftet.

„Nach der Gala ist vor der Gala“, formu-

lierte es DGzRS-Vorsitzer Gerhard Harder. Die

vierte Veranstaltung dieser Art kündigte er

für Oktober 2012 an – dann in Hamburg.

Gruppenbild mit einigen Akteuren der Spendengala im Foyer der Gläsernen Manufaktur in Dresden

Die über 200 Gäste nahmen an festlich eingedeckten großen runden Tischen Platz.

Tag der Seenotretter ein Besuchermagnet

K L Ö N S C H N A C K Ein Kochbuch auch fürs Wohnzimmer

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Page 53: Jahrbuch 2012

Spendengala in Dresden begeistert

Herzlich willkommen zum Tag der Seenot-

retter am 29. Juli 2012! Zum 14. Mal können

alle Freunde der DGzRS die moderne Technik

der Seenotretter besichtigen und mit den Be-

satzungen ins Gespräch kommen. Auf vielen

Stationen an der Küste und in der Zentrale in

Bremen sind dann erneut die Türen geöffnet.

Im vergangenen Jahr nutzten fast 20.000 Ur-

lauber, Tagesgäste und Küstenbewohner am

inzwischen fest etablierten letzten Juli-Sonn-

tag die Gelegenheit, den Seenotrettern

ganz nahe zu sein. Groß sind jedes Jahr

aufs Neue Ideenreichtum und Engage-

ment der ehrenamtlichen Helfer auf

den Stationen.

Rettungsdemonstrationen und Be-

sichtigungen stehen im Mittelpunkt,

Einblicke in die moderne Technik der

Flotte ebenso wie in ausgemusterte

ehemalige Rettungseinheiten vom Ruder- bis

zum Motorrettungsboot. Auf einigen Sta-

tionen hat der Tag gar Volksfestcharakter,

wenn sich viele Standbetreiber rund um die

Liegeplätze in den Dienst der guten Sache

stellen.

Die Seenotretter freuen sich auf viele

neue Gespräche und Kontakte. Machen Sie

sich ein Bild von der Einsatzbereitschaft und

Leistungsfähigkeit der DGzRS-Besatzungen:

Besuchen Sie uns am 29. Juli 2012!

Tag der Seenotretter ein Besuchermagnet

Willkommen an Bord! Neue regelmäßige Förde-rer der DGzRS auf der BERNHARD GRUBEN. Am 29. Juli 2012 fi ndet der Tag der Seenotretter zum 14. Mal statt.

„Ein ganz großes Kompliment für Ihr ,Seenot-

retter-Kochbuch‘ – endlich mal ,Huhn auf

Dose‘ und ,Schlickwurmpfanne‘ statt ,Fran-

zösische XY-Hühnerbrust an XYZ-Soße‘...

Dazu Geschichten und Zitate von den See-

notrettern und viele andere Kleinigkeiten, bei

denen es fast noch mehr Spaß macht, den

Begleittext zu den superleckeren und ein-

fach zuzubereitenden Rezepten zu lesen. Im

Moment liegt das Kochbuch bei mir mehr im

Wohnzimmer als in der Küche.

Wirklich ein einzigartiges und ganz be-

sonderes Kochbuch – aber Gleiches gilt ja

auch für die Arbeit all Ihrer ehrenamtlichen

und fest angestellten Seenotretter. Herzliche

Grüße vom Festland!“

Diese Zeilen schrieb uns unsere Förderin

Katrin Engel aus Königstein. Vielen Dank!

Das Seenotretter-Kochbuch (112 Seiten,

zahl reiche Farb-Abbildungen, ISBN 978-3-7822-

1033-1, 19,95 Euro) ist im Onlineshop der See-

notretter und im Buchhandel erhältlich.

Ein Kochbuch auch fürs Wohnzimmer

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Page 54: Jahrbuch 2012

KLÖNSCHNACK 201152 53

Maßgeschneiderte Antriebslösungen

Die REINTJES GmbH ist ein weltweit agierendes, unabhängiges Unternehmen im Bereich der Antriebstechnik, insbesondere von Schiffs-getrieben für Motorleistungen von 250 - 30.000 kW. Der kontinuierliche Ausbau unseres Fachwissens und die immer-währende Erweiter ung unseres Leistungsspektrums ermöglichen es uns, indivi duelle und anspruchsvolle Kunden wünsche umzusetzen.

REINTJES GmbH | Eugen-Reintjes-Straße 7 | D-31785 HamelnTel. +49 51 51/104-0 | Fax +49 51 51/104-300 | www.reintjes-gears.de

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Zum erfolgreichen Auftakt bauten sie einen

Informationsstand auf der Delmenhorster

Leistungsschau auf. An drei Tagen zogen sie

abwechselnd mit Sammelschiffchen über

das Gelände dieser regionalen Verbraucher-

ausstellung.

Der Besuch der DGzRS-Zen-

trale kurz darauf war kein ge-

wöhnlicher Schulausfl ug: Klar,

dass die Mädchen und Jungen

viele Fachfragen mitgebracht

hatten. Abstecher zur Stati-

on Norderney während einer

Klassenfahrt und ein Besuch

auf dem Seenotkreuzer HER-

MANN RUDOLF MEYER/Stati-

on Bremerhaven vertieften ihr

Wissen über die Arbeit und den

Bordalltag der Seenot retter.

Während der Ferien stan-

den die vier Sammelschiff-

chen der Aktion in Laden-

geschäften einiger Eltern.

Die Lehrerband wie derum

gab in der Schulmensa ein

Benefi zkonzert. Die örtliche

Volksbank belohnte das En-

gagement der Schüler mit

einer Spende. Sowohl im Frühjahr als auch

in der Adventszeit bauten die Schüler ihren

Stand auch in der Fußgängerzone auf. Ferner

begleiteten sie ein Konzert des Hasporter

Shanty chors.

Die beiden ehrenamtlichen DGzRS-Mit-

arbeiter Peter von Petkewitsch

und Bernhard Forster standen

den Mädchen und Jungen

stets zur Seite. Die Seenotret-

ter danken herzlich für insge-

samt rund 1000 Euro!

Im April 2012 übernimmt

die Freie Montessori-Schule

Landau die Patenschaft. Dann

wandert der Rettungsring der

NIS RANDERS weiter in die

Pfalz.

Erfolgreiches Projekt „Klasse Seenotretter!“

Der ausgemusterte Rettungsring des Maasholmer Seenotkreuzers NIS RANDERS, symbo-

lischer Begleiter des Projekts „Klasse Seenotretter!“, ist für ein Jahr lang in den Norden zu-

rückgekehrt: 2011 waren die Klassen 6d/7d der Integrierten Gesamtschule Delmenhorst mit

ihren Lehrern Ute Hespos und Jörg Heintze Partner der Seenotretter an Land.

Schulen, die sich auch für

dieses Projekt begeistern

können, sind aufgerufen,

sich bei den Seenotret-

tern zu melden. Kontakt

und nähere Informati-

onen: Tel. +49 (0)421 ·

53707 665, E-Mail: info@

seenotretter.de

Besuch in Bremen: Die Delmen-horster Schüler zu Gast in der Zentrale der Seenot retter. Sie besichtigten auch den Museums-Seenotkreuzer H.-J. KRATSCHKE.

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Page 55: Jahrbuch 2012

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Erfolgreiches Projekt „Klasse Seenotretter!“

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Page 56: Jahrbuch 2012

KLÖNSCHNACK 201154 55

Etwas ungewöhnlich war die Anfrage schon,

die Anfang 2011 aus dem Thüringischen die

Zentrale der DGzRS in Bremen erreichte. Ab-

sender war Thomas Karnofka, Bürgermeister

der Gemeinde Großengottern. Der Geburtsort

von Marinemaler Olaf Rahardt ist auch Heimat

Thüringer Kinder treffen

Warnemünder Seenotretter

Einem Schiff nachempfunden ist der Anbau der Kin-dertagesstätte „MS Sonnenschein“ im thüringischen Großengottern.

Unterstützung aus dem

Binnenland währt über 50 Jahre

Mit der Ballade „Nis Randers“ aus dem Jahr

1901 hat der Dichter Otto Ernst dem „Arche-

typen“ des Seenotretters Gestalt gegeben.

Achim Reichel machte daraus einen Song,

jetzt gibt es ein Seenotretter-Video dazu:

Unter großer Gefahr für das eigene Leben

fährt Nis Randers mit sechs anderen bei

Sturm hinaus, um einen Mann zu retten.

1990 taufte die DGzRS einen Seenotkreuzer

auf den Namen NIS RANDERS.

Das Seenotretter-Video mit der Musik von

Achim Reichel ist auf dem Youtube-Kanal

der DGzRS zu fi nden: www.youtube.com/

dieseenotretter. Die Verwendung des Ti-

tels aus dem Album „Regenballade“ erfolgt

mit freundlicher Genehmigung der Achim

Reichel Musikproduktion sowie Gorilla Mu-

sik-Verlag GmbH und Ja/Nein Musikverlag

GmbH, Hamburg.

Musikalische Gründe hatte auch ein Fall

besonderer „technischer Hilfeleistung“ durch

die Seenotretter Anfang März 2011 vor Bre-

merhaven. Der „Havarist“ ist im Fanvideo des

Herbert-Grönemeyer-Albums „Schiffsverkehr“

zu bestaunen. Passend zum Titel hatte Grö-

nemeyers Team die Fans aufgefordert, ein

Papierschiffchen zu fi lmen oder den Song als

Playback aufzunehmen. Zum Singen fühlten

sich die Seenotretter eher nicht berufen, das

Papierschiffchen jedoch erklärten sie kurzer-

hand zum Havaristen und „retteten“ es bei

einer Kontrollfahrt.

Musikvideos mit den Seenotrettern

Szene aus dem Fanvideo zum neuen Grönemeyer-Album „Schiffsverkehr“

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Page 57: Jahrbuch 2012

Thüringer Kinder treffen

Warnemünder Seenotretter

von Wassersportlern, die schon einmal von

der DGzRS gerettet wurden. Im Jubiläumsjahr

„1200 Jahre Großengottern“ wurde der Anbau

der Kindertagesstätte fertiggestellt, ganz mari-

tim einem Schiff nachempfunden und auf den

Namen „MS Sonnenschein“ getauft.

Für Bürgermeister Karnofka, selbst ein

Freund der Seefahrt, genug gute Gründe, um

eine Verbindung zu den Seenotrettern zu

schaffen. Hierbei konnte er sich der Unterstüt-

zung der Kita-Leiterin Anja Schreiber, ihrer ge-

samten Crew und der Bevölkerung sicher sein

– und schließlich auch der Zusage der DGzRS.

Im September wurde im Rahmen einer Eröff-

nungsfeier die Partnerschaft zwischen der Kita

„MS Sonnenschein“ und der Rettungsstation

Warnemünde besiegelt.

Die Seenotretter wurden ausgesprochen

herzlich empfangen. Die Erzieherinnen hat-

ten mit den Kindern ein ganz auf die Seefahrt

zugeschnittenes Programm einstudiert. Schnell

gewannen die Seenotretter fernab der Küste

neue Freunde. So wurden spontan zwei Sam-

melschiffchen aufgestellt. Zudem erhielt die

DGzRS wenig später überraschend eine Spende

in Höhe von 500 Euro. Anlässlich des Jubiläums

war ein Film über die Entwicklung Großengot-

terns entstanden. Den Erlös aus dem Verkauf

der DVD erhielten verschiedene Einrichtungen,

darunter die Kita und die Seenotretter.

Freiwilliges Engagement ist damals wie heu-

te das Rückgrat der Seenotretter, auf See ge-

nauso wie in der breiten Öffentlichkeitsarbeit

an Land. Besondere Hilfe wird der DGzRS seit

über fünf Jahrzehnten aus dem Binnenland

zuteil: Ende 1960 wurde die Patenschaft der

damaligen Volksschule, jetzt Grundschule

Windheim (Stadt Petershagen) und des Pe-

tershagener Rates zur Station Wilhelmshaven

ins Leben gerufen.

Im Rahmen eines Informationsbesuches ei-

ner Delegation aus der Region würdigte Kapitän

Ralf Krogmann, Leiter der Hamburger DGzRS-

Repräsentanz, diese über fünf Jahrzehnte ge-

wachsene Verbindung. Als Dank überreichte er

eine Druckgrafi k mit einer Ansicht des Ruder-

rettungsbootes FÜRSTIN BISMARCK.

Allein in der Region Minden/Petershagen

tragen heute rund 1500 Förderer mit ihren

regelmäßigen Spenden zur Finanzierung des

Seenotrettungswerkes bei.

Dieter Blume (v.l.), Bürgermeister der Stadt Peters-hagen, und Martin Sölter, Vertreter der Grundschule Windheim, erhalten als Anerkennung für die 50 Jahre währende Unterstützung der DGzRS eine besondere Druckgrafi k aus den Händen von Ralf Krogmann, Leiter der DGzRS-Repräsentanz Hamburg.

Unterstützung aus dem

Binnenland währt über 50 Jahre

Musikvideos mit den Seenotrettern

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Page 58: Jahrbuch 2012

KLÖNSCHNACK 201156 57

Eine kleine museale Sammlung über die Ar-

beitswelt der Feuerwehr und das Thema Ret-

ten im Allgemeinen ist bei der Berufsfeuer-

wehr Dortmund auf deren Feuerwache 4 im

Stadtteil Hörde zu sehen.

Die Seenotrettung ist der zweitgrößte Teil

der Ausstellung. Dass die DGzRS mit Feuer-

wehren an der Küste und auf den Inseln sehr

eng zusammenarbeitet, ist allseits bekannt.

Neben zahlreichen Publikationen und Bil-

dern vom Maritim-Maler Lukas Wirp sind die

DGzRS-Jahrbücher von 1960 bis 2010 und

eine ausgewehte Dienstfl agge zu sehen.

Nach der Taufe des Seenotrettungsbootes

WERNER KUNTZE in Dortmund im Jahr 1999

ist die DGzRS so auch weiterhin in der Metro-

pole des östlichen Ruhrgebiets vertreten.

Feuerwehr und Seenotretter

Sammlungsleiter Markus Jordan mit Dr. Walter Aden, früheres langjähriges Kuratoriumsmitglied der Ret-tungsgesellschaft in Oldenburg und Dortmund, in der Ausstellung der Dortmunder Berufsfeuerwehr.

Motoryachtverband Lübeck

sammelt in 26 Jahren 110.000 Euro

Ein Blick auf New York –

für die Seenotretter sehr wertvoll

Als Janik (8) im Sommer 2011 sein neues Zim-

mer bezog, staunte er über die Überraschung

seiner Eltern: Katy und Jens Klauenberg hat-

ten in akribischer Abendarbeit ein 60 mal 80

Zentimeter großes Bild seines Lieblings-See-

notkreuzers ARKONA an die Wand gezaubert.

Während Janik die Ferien mit dem Groß-

vater keine 400 Meter vom Liegeplatz des

Originals entfernt verbrachte und dabei mit

Opi über die Seenotretter fachsimpelte (so-

wie kein „Open Ship“ verpasste), gingen die

Eltern zu Hause in Berlin zu Werk – mit der

Gewissheit, dass ihr Sohn als DGzRS-Experte

jeden Fehler sofort bemerkt.

Mit seiner Begeisterung für die Arbeit

der Seenotretter hat Janik seine Mitschüler

angesteckt. Im Sachkundeunterricht hielt er

zwei Vorträge – im DGzRS-T-Shirt.

Seenotkreuzer im Kinderzimmer

Janik (8) aus Berlin vor einem Wandbild des Seenot-kreuzers ARKONA in seinem Kinderzimmer

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Page 59: Jahrbuch 2012

Feuerwehr und Seenotretter

Fast 110.000 Euro hat der Prüfungsausschuss

des Deutschen Motoryachtverbandes Lübeck

innerhalb der vergangenen 26 Jahre bei der

Führerschein abnahme aus den Sammel-

schiffchen zugunsten der Seenotretter zu-

sammengetragen.

Das eindrucksvolle Ergebnis ist das Ver-

dienst Gunter Brockmanns, Leiter des Prü-

fungsausschusses. Die DGzRS dankte ihrem

ehrenamtlichen Mitarbeiter zu seiner Verab-

schiedung in den Ruhestand mit einer Urkun-

de und Plakette für besondere Verdienste.

Brockmanns Nachfolger Jörg Budan führt die

erfolgreiche Arbeit weiter.

Motoryachtverband Lübeck

sammelt in 26 Jahren 110.000 Euro

Gunter Brockmann (r.) erhält von Holger Zick aus dem DGzRS-Informationszentrum Nord Dankesurkunde und -plakette für 26 Jahre Unterstützung.

Der Blick auf New York ist für viele Menschen,

die die Stadt per Schiff ansteuern, unvergess-

lich. Für die Seenotretter hat sich eine beson-

dere Ansicht der Metropole als sehr wertvoll

erwiesen.

Bei einer amerikanischen Ver-

steigerung in Hamburg während

des Feier des 25-jährigen Firmen-

jubiläums von „alpha-bit“ aus Er-

langen war eine Fotoansicht der

New Yorker Skyline aus den 1920er Jahren

sehr begehrt. Mit maßgeblicher fi nanzieller

Unterstützung des Softwareunternehmens

selbst wechselte das Bild für 2220 Euro zu-

gunsten der Seenotretter den Besitzer.

Ein Blick auf New York –

für die Seenotretter sehr wertvoll

Die Gewinner zu beiden Seiten: Evi Reiß und Lothar Müller (2.v.l.), „alpha-bit“-Ge-schäftsführer, übergeben das Foto gemein-sam mit dem Leiter der DGzRS-Repräsen-tanz Hamburg Ralf Krogmann (l.) an den Meistbietenden Ingo Virgens.

Seenotkreuzer im Kinderzimmer

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Page 60: Jahrbuch 2012

KLÖNSCHNACK 201158 59

Wenn sonst niemand mehr fährt: Die See-

notretter fahren raus und helfen. Auf eine

besondere Form ihrer Hilfe ist die Deutsche

Post angewiesen, um die Bewohner der In-

sel Neuwerk in der Elbmündung auch in Ex-

tremsituationen mit Briefen, Päckchen und

Paketen zu versorgen.

So nahm der Seenotkreuzer HERMANN

HELMS/Station Cuxhaven im knackigen

Winter 2010/2011 im Rahmen einer Kon-

trollfahrt auch schon mal die Post für Neu-

werk an Bord. Nicht zuletzt deshalb will die

Deutsche Post die Seenotretter nun regelmä-

In der Not

auch Postbote

Neuwerks Postbote Joachim Wichmann überreicht Vormann Holger Wolpers (2.v.r.) und seiner Besatzung des Seenotkreuzers HERMANN HELMS ein ganz beson-deres Päckchen.

Die Firma Revell hat das Schiff im Maßstab

1:200 herausgegeben. Ullrich Taubert und

Daniel Pasternok aus der Produktentwick-

lung des Bünder Modellbauherstellers

überreichten das 23 Zentimeter lange

Modell Vormann Jörg Rabe. Der zeigte

sich beeindruckt von der Detailtreue.

Laut Hersteller besteht der Bausatz aus

78 Teilen, geeignet ab zehn Jahre (9,99

Euro unverbindliche Preisempfehlung).

Revell-Seenotkreuzer im Maßstab 1:200

Daniel Pasternok (l.) und Ullrich Taubert (2.v.l.) von Revell übergeben das Modell an Vormann Jörg Rabe (3.v.r.) und die Mannschaft des Seenot-kreuzers HERMANN MARWEDE.

46 Meter lang, gut zehn Meter breit, Geschwindigkeit 25 Knoten – das sind einige Daten des

Seenotkreuzers HERMANN MARWEDE/Station Helgoland, der größten Einheit der DGzRS-

Rettungsfl otte.

ßig mit einer jährlichen Spende in Höhe von

1000 Euro unterstützen. Zum Auftakt fi nan-

zierte die DGzRS davon die Wartung des Krei-

selkompasses, des Rettungsfl oßes und des

EKG-Geräts der HERMANN HELMS.

Lecker: „Weltfi schbrötchentag“

„Winfried“ auf Bunkerfahrt

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Page 61: Jahrbuch 2012

In der Not

auch Postbote

Revell-Seenotkreuzer im Maßstab 1:200

Für Küstenbesucher gehört der Verzehr eines

frischen Fischbrötchens meist einfach dazu –

bei jedem Wetter. Matjes, Aal, Krabben oder

Bismarckhering kommen in allen nur denk-

baren Variationen zwischen die goldgelben

Brötchenhälften – immer frisch, versteht

sich. Für die DGzRS „erfutterten“ ihre Lieb-

haber am „Weltfi schbrötchentag“ allein in

Schleswig-Holstein 1500 Euro.

Damit nicht genug: An der südlichen Ost-

seeküste fand die Idee sogleich Nachahmer:

Die Citti-Märkte in Rostock und Stralsund

spendeten gleichfalls einen Teil der Fisch-

brötchen-Erlöse dieses Tages an die DGzRS,

insgesamt 400 Euro.

Lecker: „Weltfi schbrötchentag“

Vormann Stephan Prahl mit Fischbrötchen-Händlern und Organisatoren des Aktionstages an Bord des See-notkreuzers HANS HACKMACK/Station Grömitz.

Einer der wohl beliebtesten maritimen Delikatessen hat der Verein Ostsee-Holstein-Touris-

mus (OHT) ein Denkmal gesetzt: Zum „Weltfi schbrötchentag“ liefen im Mai 2011 Fischbuden-

und Kioskbesitzer zwischen Lübeck und der dänischen Grenze zur Höchstform auf. Ein Teil des

Erlöses ging vielerorts an die Seenotretter.

„Wenn jemand kommt mit einer Gabe,

weil ich heut’ Geburtstag habe, so

möge er sie hier versenken. Ich werde

danach daran denken, den Seenotret-

tern Eure Spenden umgehend gänz-

lich zuzuwenden.“ Derart gekonnt

gereimt hat Winfried Kluge aus

Göttingen anlässlich der Feier seines

70. Ge burtstags am 18. August 2011

Familie und Freunde anstelle von

Geschenken um Spenden gebeten.

540 Euro kamen zusammen.

„Winfried“ auf Bunkerfahrt

„Rettungskreuzer Winfried“

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Page 62: Jahrbuch 2012

KLÖNSCHNACK 201160 61

Der Seenotkreuzer ist Zielort einer modernen

Schatzsuche. Für das Freilufthobby „Geo-

caching“, eine elektronische Schnitzjagd

mittels GPS-Gerät, sind Verstecke anhand ge-

ografi scher Koordinaten benannt. Sie allein

führen aber meist nicht zum Ziel. Vielfach

müssen die Schnitzeljäger Rätsel- oder Re-

chenaufgaben lösen, bis sie auf einen in der

Wer schleicht denn da um

den Seenotkreuzer herum?

Amrumer Schlagernacht schweißt

Seenotretter und Förderer zusammen

Das Team der Amrumer Schlagernacht aus Seenotret-tern und ehrenamtlichen Helfern.

In der Amrumer Kniepsandhalle in Nebel

gab es am 10. Juni 2011 kein Halten: Zur

ersten „DGzRS-Schlagernacht“ strömten

tanzbegeisterte Einheimische wie Touristen

gleichermaßen. Den Eintritt – pro Karte vier

Euro – kassierte Veranstalter Kay Seesemann

komplett zugunsten der Seenotretter.

Der Betreiber des Vitalhotels „Weiße Düne“

und des „Amrumer Partyservice“ hatte auch

seine Mitarbeiter in die angenehme Pfl icht

genommen: Sie verzichteten an diesem

Abend zugunsten des Rettungswerkes auf

ihren Lohn.

Auf Amrum hilft der Erlös von gut 1000

Euro ganz unmittelbar: Für die Werkstatt ihrer

Station hat die DGzRS neben kleineren Werk-

zeugen ein dringend benötigtes Schweißgerät

mit Schutzgasbetrieb angeschafft. Die Anfor-

derungen an die DGzRS-Rettungseinheiten

Spielseenotkreuzer auf Norderney

erinnert an Rass-Dynastie

sind hoch. Auch außerhalb turnusgemäßer

Werftzeiten fallen Reparatur- und Wartungs-

arbeiten an, die die Rettungsmänner im Stati-

onsgebäude oder direkt an Bord erledigen.

Die Besatzung des Seenotkreuzers WILHEMLM KAISEN/Station Sassnitz wundert sich über

das rasant gestiegene Interesse an ihrem Schiff: Häufi g schleichen Passanten um den Liege-

platz herum, peinlich genau darauf bedacht, unverdächtig zu erscheinen. Fühlen sie sich un-

beobachtet, graben sie ganz in der Nähe etwas aus …

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Page 63: Jahrbuch 2012

Wer schleicht denn da um

den Seenotkreuzer herum?

Amrumer Schlagernacht schweißt

Seenotretter und Förderer zusammen

Mit viel Hilfe von Insulanern

haben die ehrenamtlichen

DGzRS-Mitarbeiter der Insel

das Modell aus dem Ver-

suchsrumpf der HERMANN

MARWEDE entstehen las-

sen. Den sicherte Alfred

(„Ali“) Visser, als er vor ei-

nigen Jahren mit seinem

Tonnenleger „Norden“ zur

Überholung bei Fassmer,

der Bauwerft des Origi-

nals, lag.

Eilt Wessels, Mitglied

des Beschlussfassenden

Gremiums der DGzRS, be-

sorgte einen Unterstell-

platz für den 4,60 Meter

langen Rumpf, der einst im Maßstab 1:10

für Schleppversuche gebaut worden war.

Frank Kahl machte sich mit Tischler Georg

Rass an den Holzaufbau, Tom Laska schuf die

Bullaugen. Die Firma Zilles und Dorenbusch,

der Malermeister Boelsums, die Technischen

Dienste Norderney, Paul Meyer und Karl-

Heinz Diepenbock unterstützten das Projekt

ebenfalls.

Der Name „Lüttje Johann“ ist so recht

nach dem Geschmack der Insulaner: Er erin-

nert an drei Generationen Vorleute der Rass-

Familie mit Vornamen Johann Friedrich, aber

auch an den Fischersohn „lütting Jehann“ aus

Arno Holz‘ Gedicht „Een Boot is noch buten!“

und an Theodor Fontanes Steuermann John

Maynard, „der – ins Norddeutsche übersetzt

– sicher Johann hieße“, meint Kahl.

Spielseenotkreuzer auf Norderney

erinnert an Rass-Dynastie

Lara-Marie (l.) und Johanna Kahl taufen den Norderneyer Spielseenotkreuzer auf den Namen „Lüttje Johann“.

Einmal Vormann sein: Auf Norderney können Kinder diesem Traum ein Stückchen näherkommen,

wenn sie den Spielseenotkreuzer „Lüttje Johann“ im Spielpark „Kap Hoorn“ entern.

Regel wasserdichten Behälter stoßen. Darin

liegt oft ein kleines Geschenk, das man durch

ein neues für nachfolgende Schatzsucher

austauschen muss. Der Sassnitzer Cache ent-

hält die eindeutige Aufforderung, der DGzRS

etwas zu spenden – weshalb sich das Sam-

melschiffchen im Schaukasten am Liegeplatz

wachsenden Zuspruchs erfreut. Die Seenot-

retter meinen: eine pfi ffi ge Idee, um die

DGzRS zu unterstützen!

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Page 64: Jahrbuch 2012

KLÖNSCHNACK 201162 63

Seit 1996 gibt es in Carolinen-

siel am Pfi ngstsonntag eine

ökumenische Schiffsandacht

für die weltweit auf See Ge-

bliebenen.

Schiffsandacht für Retter und Gerettete

Günther Gruben, ehrenamtlicher DGzRS-Mitarbeiter, schlägt die Schiffsglocke der „Johanne“, wäh-rend Küs terin Elfi Agena und Jens Multhaupt von der Kurverwaltung die Namen der gesunkenen Schiffe verlesen.

Fünft- bis Siebtklässler der Wittmunder Alexander-von-Humboldt-Gesamtschule haben ein preis-

gekröntes Hörspiel produziert. Im Mittelpunkt steht ein schwerer Einsatz des Ruderrettungs-

bootes VEGESACK aus dem Dezember 1909 für einen in Seenot geratenen Frachtsegler.

Hörfunkpreis für Seenotretter-Hörspiel

Natalie Deseke vom Schulinternetradio n-21 (v.l.), Lehre-rin Elisabeth Redelfs, die Schüler Allaa El Khodr und Mal-te Steding sowie Juryvorsitzende Ute Schwiegershausen bei der Verleihung des Hörfunkpreises in Hannover

Für den Beitrag, der auch im Deutschen Siel-

hafenmuseum Carolinensiel zu hören ist,

erhielten die Schüler den niedersächsischen

Hörfunkpreis in der Kategorie Schulinternet-

radio. An dem 15-minütigen Hörspiel hatten

sie acht Monate gearbeitet. Unter anderem

führten sie Interviews in Carolinensiel, Horu-

mersiel sowie der DGzRS-Zentrale in Bremen.

Bei der Preisverleihung in Hannover fanden

sie sich auf Augenhöhe wieder mit Mitar-

beitern niedersächsischer Privatsender und

Bürgerradios, die für ihre besonderen jour-

nalistischen und kreativen Leistungen geehrt

wurden.

In der Jury-Begründung heißt es: „Die Schü-

ler haben ein emotional berührendes und

spannendes Hörspiel geschaffen. (…) Die selbst

geschriebenen Texte, die packende und gleich-

zeitig gefühlvolle Inszenierung sowie die kind-

gerechte Umsetzung des Stoffes lassen eine

erstaunliche Medienkompetenz erkennen.“

Mit den Seenotrettern

in den Hafen der Ehe

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Page 65: Jahrbuch 2012

Schiffsandacht für Retter und Gerettete

Hörfunkpreis für Seenotretter-Hörspiel

2011 schlug der ehrenamtliche DGzRS-Mit-

arbeiter Günther Gruben bei der 15. Andacht

172 Mal die historische Schiffsglocke des

Auswandererschiffs „Johanne“ – einmal für

jedes im Vorjahr gesunkene Schiff. Küsterin

Elfi Agena und Jens Multhaupt von der Kur-

verwaltung verlasen die Namen.

Die Glocke der „Johanne“ wird für die An-

dacht stets aus dem Spiekerooger Inselmu-

seum geholt. Dort erinnert sie an die Stran-

dung des Auswanderschiffes. Im November

1854 hatten dabei 84 Menschen ihr Leben

verloren. Das Unglück gilt als Initialzündung

zur Gründung der DGzRS.

Als Kollekte der 15. Schiffsandacht wan-

derten rund 760 Euro in die Sammelschiff-

chen. Die Gedenkveranstaltung war nach

dem schweren Unfall des Seenotkreuzers

ALFRIED KRUPP initiiert worden: In der Neu-

jahrsnacht 1995 hatten Vormann Bernhard

Gruben und Maschinist Theo Fischer ihr Le-

ben im Einsatz verloren.

Der dortigen Freiwilligen-Mannschaft ist der

begeisterte Segler seit vielen Jahren verbun-

den. Und da auf See geheiratet wurde, sollte

die Braut, bevor sie an Bord des Fahrgast-

schiffes mit der Hochzeitgesellschaft ging,

unbedingt die Menschen kennenlernen, die

auf dem Stettiner Haff für Sicherheit sor-

gen. Spontan ergänzten die Seenotretter die

Hochzeitsgarderobe für einen kurzen Foto-

termin um ein auffälliges Detail: die profes-

sionelle Rettungsweste der DGzRS.

Anschließend ging es mit der „Jan van

Cuyk“ der Reederei Peters hinaus auf das

Stettiner Haff. Wie man sich in Ueckermün-

de erzählt, soll das junge Paar mit einem sehr

sicheren Gefühl den Hafen der Ehe angesteu-

ert haben. Die Seenotretter wünschen alles

Gute!

Mit den Seenotrettern

in den Hafen der Ehe

Sicher ausgerüstet in den Hafen der Ehe: Sandra Grapentin mit ihrem Schwiegervater Frank zu Besuch auf der DGzRS-Station Ueckermünde

Bevor sich Sandra und Sebastian Grapentin am 1. September 2011 auf See das Jawort gaben,

haben sie sich den „Segen“ der Seenotretter geholt: Schwiegervater Frank Grapentin „ent-

führte“ seine Schwiegertochter in spe kurz vor der Trauung auf die DGzRS-Station Uecker-

münde, um bei Vormann Manfred Fastnacht das Sammelschiffchen kräftig zu „befrachten“.

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Page 66: Jahrbuch 2012

KLÖNSCHNACK 201164 65

Doch diese besondere „Lifeboat Conference“

(so der frühere Titel der Originals) fand noch

dazu auf einem Binnengewässer statt: Auf

dem Oyter See bei Bremen ließen vom 12.

bis 14. August 2011 rund 25 Modellkapitäne

ihre Rettungseinheiten unterschiedlichster

Nationen und Maßstäbe zu Wasser.

Eingeladen hatte die Interessengemein-

schaft für DGzRS-Modelle im Maßstab 1:10.

Doch neben Modellen dieser Größe waren

viele andere vertreten. Sogar aus Dänemark

waren Modellbauer angereist. Wie bei den

Treffen der Vorleute der Originale stand auch

für die Modellkapitäne vom funktionsfähigen

historischen Ruderrettungsboot bis hin zum

2,30 Meter (!) langen Modell des Seenotkreu-

zers HERMANN RUDOLF MEYER der fachliche

Austausch im Vordergrund: über das Fahr-

verhalten, spezielle „Rettungseinrichtungen“

(Sonderfunktionen) und „Suchfahrten“ im

Verband – selbstverständlich auch bei Dun-

kelheit, um den Einsatz der starken Schein-

werfer zu testen.

Daneben nutze die ausrichtende Interes-

sengemeinschaft das Wochenende selbst-

verständlich auch zur Werbung für die See-

notretter – mit großem Erfolg. Die auffälligen

Modelle zogen viele Blicke von Spaziergän-

gern auf sich. Die Modellfl otte will sich schon

2012 erneut treffen, dann auf Norderney.

„Lifeboat Conference“

auf dem Modellteich

67 Rettungseinheiten aus vielen Ländern im gleichen

Revier – das klingt nach dem vierjährlichen Treffen

der International Maritime Rescue Federation, der

weltweiten Familie der Seenotrettungsdienste.

Größenvergleich Mensch – Modell: Die HERMANN RUDOLF MEYER und die EISWETTE im Maßstab 1:10 (l.) liegen hintereinander an einem Steg am Ufer des Oyter Sees.

Drei Mal ist Bremer Recht: Seenotrettungsboot BARSCH auf Trailer mit Unimog in verschiedenen Mo-dellmaßstäben.

Täuschend echt wirkt diese Aufnahme des Modells des Ruderrettungsbootes SPIEKEROOG.

„Women in Rock“ singen

für die Seenotretter

Kinderuni „in Seenot“

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Page 67: Jahrbuch 2012

„Lifeboat Conference“

auf dem Modellteich

Die Begeisterung war ge-

genseitig: Die Schülerinnen

und Schüler entschieden, ihr

Weihnachtskonzert zu Guns-

ten der DGzRS zu veranstal-

ten. Vor ausverkauftem Saal

erbrachte die Benefi zver-

anstaltung insgesamt über

2000 Euro aus Eintrittsgel-

dern und Losverkäufen einer

Verlosung.

„Women in Rock“ ist eine

Band aus erfahrenen Instru-

mentalisten und Schülern der Bremerhavener

Oberstufen, die den 20-köpfi gen Chor bilden.

„Women in Rock“ singen

für die Seenotretter

Die Band „Women in Rock“ zu Besuch auf dem Seenot-kreuzer HERMANN RUDOLF MEYER

Einem zufälligen Kontakt mit den Seenot rettern der HERMANN RUDOLF MEYER folgte ein

Spendenprojekt: Die Besatzung des Seenotkreuzers hatte die junge Bremerhavener Band

„Women in Rock“ beim Hafenspektakel im Schaufenster Fischereihafen spielen hören. Sie war

derart beeindruckt, dass sie sie spontan an Bord zur Besichtigung einlud.

Welche Gefahren die Weltmeere bergen, was man tun muss, um

im Ernstfall nicht unterzugehen, und welche Rolle die Seenotret-

ter dabei spielen, erfuhren Acht- bis Zwölfjährige Anfang Juni

2011 im Rahmen der Kinderuni der Hochschule Bremerhaven.

Lebensgefahr bestand im Hörsaal selbstverständlich nicht,

doch wäre Referent Gero Klemke, Museumspädagoge des Deut-

schen Schiffahrtsmuseums, selbst für meterhohe Wellen im

Sturm gewappnet gewesen: Rettungsring, Seekarten, Signal-

fl aggen, Feuerlöscher, Kompass, Paddel – die jungen „Studenten“

wussten ziemlich genau, was an Bord im Ernstfall nicht fehlen

darf. Zum Abschluss durften sie die Rettungsweste der Seenotret-

ter einmal selbst anziehen.

Kinderuni „in Seenot“

Museumspädagoge Gero Klemke erläutert bei der Bremerhavener Kinderuni einem Jungen die Funktionsweise einer modernen Rettungsweste.

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Page 68: Jahrbuch 2012

KLÖNSCHNACK 201166 67

Nach über 27 Jahren Tätigkeit in der Be-

triebs- und Finanzwirtschaft der DGzRS, da-

von nahezu 24 Jahre als Geschäftsführer, hat

Heinrich Hoppe die Leitung des Bereichs zum

1. April 2011 an Nicolaus Stadeler übergeben

und seinen Ruhestand angetreten.

Vorsitzer Gerhard Harder würdigte Hoppes

„unbedingte Zuverlässigkeit“. Der gelernte

Speditionskaufmann und studierte Betriebs-

wirt, Sohn eines Schlepperkapitäns, war An-

fang 1984 als Assistent des kaufmännischen

Leiters zur DGzRS gekommen. Dreieinhalb

Jahre später übernahm er die Geschäftsfüh-

rung der Betriebs- und Finanzwirtschaft.

Bei der DGzRS führte er die EDV-Verwaltung

ein, restrukturierte die Gesellschaft nach der

Wiedervereinigung und begleitete die Wäh-

rungsumstellung von D-Mark auf Euro. Maß-

geblichen Anteil hatte er an der Gründung

der DGzRS-Stiftung (2004) und der DGzRS

Service GmbH (2006). Erfolgreich überstand

die DGzRS unter seiner Führung die „Dotcom-

Krise“ 2000 und die Finanzkrise 2010.

Der diplomierte Volkswirt Stadeler war

bereits in verschiedensten kaufmännischen

Sparten von Industrieunternehmen tätig und

in kaufmännischer Verantwortung bei einer

großen deutschen Stiftung. Während der letz-

ten drei Jahre vor seinem Wechsel zu den See-

notrettern übte er eine beratende Tätigkeit im

gemeinnützigen Bereich freiberufl ich aus.

Heinrich Hoppe übergibt

Geschäftsführung an Nicolaus Stadeler

Wachwechsel im Bereich Betriebs- und Finanzwirtschaft nach einem Vierteljahrhundert

DGzRS-Vorsitzer Gerhard Harder (v.l.) mit Heinrich Hoppe und Nachfolger Nicolaus Stadeler.

Zwei Urgesteine der DGzRS

gingen von Bord

„Nur“ drei Euro…

…sind die fest angestellten und freiwilligen Be-

satzungsmitglieder der Rettungsfl otte durch

eine Kollektiv-Unfallversicherung auch für das

laufende Einsatzjahr 2012. Für diese großzü-

gige Zuwendung bedanken wir uns im Namen

unserer Rettungsmänner und -frauen ganz

herzlich bei dem Gesamtverband der Deut-

schen Versicherungswirtschaft e.V. Berlin.

Prämienfrei versichert…

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Page 69: Jahrbuch 2012

Heinrich Hoppe übergibt

Geschäftsführung an Nicolaus Stadeler

Bünting hatte seinen Dienst 1978 als

3. Vormann auf der H. H. MEIER in Bremerha-

ven begonnen und war kurz darauf in gleicher

Funktion auf die HERMANN RITTER/Station

Helgoland gewechselt. 1985 war er 2. Vor-

mann auf der ARWED EMMINGHAUS in Cux-

haven geworden und dies bis 2008 auf dem

Nachfolger HERMANN HELMS geblieben. In

seinen letzten drei Dienstjahren hatte er die

HERMANN HELMS als 1. Vormann geführt.

Ole Mammen wiederum hatte seinen

Dienst 1984 als 3. Vormann auf der EISWETTE in

Wilhelmshaven begonnen, war dort im Jahr

darauf 2. Vormann auf dem Neubau MINDEN

und vier Jahre später auf der VORMANN STEF-

FENS geworden. 1995 hatte er, inzwischen auf

der Station Hooksiel, das Amt des 1. Vormanns

auf der VORMANN STEFFENS übernommen.

DGzRS-Vorsitzer Gerhard Harder würdigte

bei Büntings und Mammens Verabschie-

dung Anfang November 2011 das außerge-

wöhnliche, jeweils über ein Vierteljahrhun-

dert währende Engagement der Vorleute,

nach seinen Worten zweier „Urgesteine der

DGzRS“. Er betonte ihren großen nautischen

Sachverstand und ihre uneingeschränkte Ein-

satzfreude für die Sache.

Zwei Urgesteine der DGzRS

gingen von Bord

Ole Mammen Jörg Bünting

Nach 33 beziehungsweise 27 Jahren im Seenotrettungsdienst hat die DGzRS ihre beiden fest

angestellten Vorleute Jörg Bünting und Ole Mammen im Herbst 2011 in den Ruhestand ver-

abschiedet.

Sven-Tobias Schlaak aus Iserlohn strebte

im Alter von 19 Jahren gerade seine Fach-

oberschulreife an, als er den Seenotrettern

im Februar 2011 die folgenden bemerkens-

werten Zeilen schrieb: „Mir ist es schon fast

peinlich, dass ich ,nur‘ drei Euro vierteljährlich

spenden kann. Aber ich bin noch Schüler und

lebe von 50 Euro Taschengeld, somit geht mo-

mentan einfach nicht mehr, auch wenn ich

diese Arbeit gerne mit wesentlich mehr Geld

fördern würde. Ich freue mich wirklich sehr,

dass es so engagierte Menschen wie Sie gibt,

und hoffe, dass Sie alle bei Ihren Einsätzen ge-

sund bleiben und viel Erfolg haben werden!“

„Nur“ drei Euro…

Prämienfrei versichert…

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Page 70: Jahrbuch 2012

68 69 BERICHT 2011

Die eigentlichen Sammlungserlöse (siehe im

Detail unten) belaufen sich im Jahr 2011 auf

18,8 Mio. Euro. Dies entspricht einem Zuwachs

gegenüber dem Vorjahr (2010: 18,2 Mio. Euro)

um etwa 3,3 Prozent.

Die Gesamteinnahmen der DGzRS – bestehend

aus diesen Sammlungserlösen sowie Nachläs-

sen, Stiftungs- und Kapitalerträgen und son-

stigen Erlösen, liegen bei 34,3 Mio. Euro. Im

Jahr 2010 betrugen die Gesamteinnahmen

noch 36,9 Mio. Euro.

Die DGzRS sagt allen Förderern für die er-

neute Unterstützung herzlichen Dank.

Auch an dieser Stelle sei nochmals betont

(und man kann es nicht oft genug wieder-

holen): Die Arbeit der Seenotretter wird aus-

schließlich durch diese freiwilligen Beiträge

fi nanziert. Die DGzRS beansprucht keinerlei

staatliche Zuschüsse oder andere öffentliche

Gelder. Vielmehr sind es die Fördermitglieder

und Spender aus dem ganzen Land, die mit ih-

ren Zuwendungen sicherstellen, dass das deut-

sche Seenotrettungswerk seine vielfältigen

Aufgaben unabhängig und eigenverantwort-

lich erfüllen kann.

Gesamteinnahmen im Jahr 2011Die Seenotretter sagen allen Förderern herzlichen Dank

Im Jahr 2011 entfi elen von den Sammlungserlösen auf:

Förderbeiträge

und Spenden 14,853 Mio. € 78,8 %

Kondolenz-/

Jubiläumsspenden 1,053 Mio. € 5,6 %

Beiträge der Schifffahrt 1,554 Mio. € 8,3 %

Sammelschiffchen

(zz. ca. 15.700 im Einsatz) 0,946 Mio. € 5,0 %

Zuwendungen

von Bußgeldern 0,434 Mio. € 2,3 %

Total 18,840 Mio. €

ı ı ı ı SPENDENSAMM

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Page 71: Jahrbuch 2012

Die Ausgabenstruktur der DGzRSVon jedem Euro gehen rund 85 Cent in den Rettungsdienst

Ein leistungsstarker Rettungsdienst setzt

qualifi ziertes Personal und modernste Tech-

nik voraus – und kostet viel Geld. Im Gegen-

satz zu zahlreichen anderen Hilfsorganisati-

onen ergeben sich die Kosten für die Arbeit

der Seenotretter weniger situationsbedingt

(z.B. Hungersnöte oder Naturkatastrophen),

sondern zwangsläufi g und kontinuierlich. Die

DGzRS muss stets für den extremen Notfall

gerüstet sein. Unser „Projekt“ ist Rettung aus

Seenot – das ganze Jahr, bei jedem Wetter!

Die Ausgabenstruktur der DGzRS gliedert

sich vornehmlich in zwei Bereiche: die Un-

terhaltung des laufenden Betriebs und die

Finanzierung dringend erforderlicher Investi-

tionen.

Wichtigster Bestandteil ist natürlich der

Rettungsdienst selbst. Auf diesen Bereich

mit 61 Seenotrettungsbooten und Seenot-

kreuzern, 181 fest angestellten und 800

ehrenamtlich tätigen Seenotrettern, 54 Stati-

onen auf den Inseln und entlang der Küsten,

der SEENOTLEITUNG BREMEN und „Bremen

Rescue Radio“, der eigenen Reparaturhalle so-

wie der Inspektion in der Zentrale in Bremen

entfi elen im vergangenen Jahr 84,8 % der

Kosten, auf die Verwaltung entfi elen 5,2 %

und auf die Werbung 10,0 %.

Investitionen – wie der Bau neuer Ein-

heiten – werden über den Sammlungserlös

hinaus nicht zuletzt durch zweckgebundene

außergewöhnliche Spenden sowie Zuwen-

dungen aus Stiftungen und Nachlässen

fi nanziert, aus denen hierfür gegebenenfalls

auch Rücklagen gebildet werden.

Auf vielfältige Weise ist sichergestellt,

dass die den Seenotrettern anvertrauten

Mittel ordnungsgemäß zur Erfüllung der um-

fangreichen Aufgaben verwendet bzw. für

mittelfristige Projekte angelegt werden.

Die DGzRS wird vom Finanzamt regel-

mäßig auf ihre Gemeinnützigkeit überprüft.

Darüber hinaus erteilen Wirtschaftsprüfer

jährlich neu ein entsprechendes Testat. Fer-

ner unterzieht sich die Gesellschaft einer

sorgfältigen internen Revision.

Anerkennung ihrer Arbeit auf See und an

Land fand die DGzRS wieder durch das Spen-

densiegel, das ihr Ende 2011 vom Deutschen

Zentralinstitut für soziale Fragen (DZI) in Ber-

lin zum inzwischen 20. Mal verliehen wurde.

Seit der Schaffung hat die DGzRS das Spen-

densiegel durchgängig erhalten. Als „Zeichen

für Vertrauen“ attestiert das DZI damit nicht

zuletzt, dass die Spenden dem eigentlichen

Zweck zugutekommen und Ausgaben für

Verwaltung und Werbung angemessen sind.

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Page 72: Jahrbuch 2012

70 71 SEENOTLEITUNG/EINSATZGEBIET

Die Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) ist

in den Seegebieten der Bundesrepublik Deutschland im Bereich der

Nord- und Ostsee (SAR-Bereich der Bundesrepublik Deutschland) für

den maritimen SAR-Dienst (Search and Rescue: Suche und Rettung)

verantwortlich. Einsatzleitung und Koordinierungsstelle im See-

notfall ist die SEENOTLEITUNG (MRCC) BREMEN (Maritime Res cue

Co-ordination Centre), in der Notrufe und alle Notmeldungen zu-

sammenlaufen. Ständige direkte Telefonverbindung (Standleitung)

besteht zwischen der SEENOTLEITUNG (MRCC) BREMEN und der SAR-

Leitstelle Glücksburg (SAR-Dienst der Bundeswehr).

Im Seenotfall kann die SEENOTLEITUNG (MRCC) BREMEN gemäß

Vereinbarung BMV/BMVg Unterstützung durch SAR-Luftfahr zeuge

bei der SAR-Leitstelle Glücksburg anfordern. Umgekehrt unterstützt

die SEENOTLEITUNG (MRCC) BREMEN mit ihren Kommunika tions- und

Einsatzmitteln gemäß obiger Vereinbarung und als »SAR-Bereichs-

suchstelle 8« im Luftnotfall die SAR-Leitstelle Glücksburg.

SEENOTLEITUNG (MRCC) BREMEN Maritime Rescue Co-ordination Centre

Alarmierungen können auch über

Bremen Rescue Radio (Rufname:

Bremen Rescue) auf UKW-Kanal 16

und 70 (DSC) sowie über die im Ein-

satzgebiet erreichbaren deutschen

Mobilfunksysteme unter der Ruf-

nummer 124 124 erfolgen.

SEENOTLEITUNG (MRCC) BREMEN

Werderstraße 2, 28199 Bremen

ist rund um die Uhr zu erreichen:

Telefon +49 (0)421 · 5 36 87 0

Telefax +49 (0)421 · 5 36 87 14

Telex 2 46 466 mrcc d

AFTN EDDWYYYX (via Flugsicherung Bremen)

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Page 73: Jahrbuch 2012

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Page 74: Jahrbuch 2012

DER RETTUNGSDIENST72 73

Ungeachtet dessen und tatsächlich arbeitete

die DGzRS jedoch auf Hochtouren. Da gab es

zunächst einmal die Erprobung, Indienststel-

lung und Taufe des dritten Seenotkreuzers

der 20-Meter-Klasse. Die Stationierung der

THEODOR STORM in Büsum löste eine Reihe

von Schiffsverlegungen aus. So verließ die

HANS HACKMACK die Nordsee und nahm ih-

ren Dienst in Grömitz auf. Von dort wechselte

die BREMEN zur Station Großenbrode, um den

Seenotkreuzer JOHN T. ESSBERGER abzulösen.

Über den Verbleib dieser Einheit wird ausführ-

lich an anderer Stelle des Jahrbuchs berichtet.

Der Bau des neuen Seenotkreuzers für Sass-

nitz/Rügen, den wir bereits im vorangegan-

gen Jahrbuch erwähnt haben, verläuft plan-

mäßig. Die Stationierung wird voraussichtlich

im späten Frühjahr 2012 erfolgen.

Daneben haben wir den Auftrag zum Bau

eines vierten Seenotkreuzers der 20-Meter-

Klasse an die Werft Fr. Fassmer in Berne/Un-

terweser erteilt. Das voraussichtlich als Er-

Der Rettungsdienst

Im Rückblick erscheint das Jahr 2011 zunächst einmal nicht spektakulär; keine besonderen

Vorkommnisse – oder (wie man heute neuhochdeutsch sagen würde) „business as usual“.

Einerseits sind wir in unseren Gebieten von Nord- und Ostsee von schweren Seenotfällen

verschont geblieben, die wie das Unglück der „Lisco Gloria“ im Oktober 2010 bundesweit

Eingang in die Berichterstattung der Medien gefunden hätten. Andererseits zeigte sich der

Sommer eher herbstlich verregnet und hat damit den einen oder anderen davon abgehalten,

seine Freizeit auf dem Wasser zu verbringen.

Auf der Station Büsum hat die DGzRS im Jahr 2011 den 20-Meter-Neubau THEODOR STORM und sein Arbeitsboot NIS PUK in Dienst gestellt und getauft. Ende des Jahres hat sie den vierten Seenotkreuzer dieser Klasse in Auftrag gegeben. Er soll im Herbst 2013 abgeliefert werden.

SEARCH AND RESCUE

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Page 75: Jahrbuch 2012

Der Rettungsdienst

satz für die MINDEN in List auf Sylt geplante

Schiff mit der internen Bezeichnung SK 34

wird 2013 abgeliefert.

Zu den Höhepunkten 2011 zählt sicher

die alle vier Jahre stattfi ndende Weltkonfe-

renz der Seenotrettungsdienste. Gastgeber

im August war China mit seiner imposanten

23-Millionen-Metropole Shanghai. 63 Orga-

nisationen aus 38 Ländern, vertreten durch

mehrere hundert Delegierte, informierten

sich und diskutierten über Fragen, Probleme

und Entwicklungen, mit denen maritime

Such- und Rettungsdienste konfrontiert wer-

den. Der Stellenwert dieser Veranstaltung

wurde durch die Teilnahme des chinesischen

Vize-Premiers, des Generalsekretärs der In-

ternationalen Seeschifffahrtsorganisation

der Vereinten Nationen, des chinesischen

Verkehrsministers und seines Stellvertreters

sowie des Bürgermeisters von Shanghai ein-

drucksvoll unterstrichen. An insgesamt fünf

Tagen mit 26 Fachvorträgen (davon sechs

durch die DGzRS), Arbeitsseminaren und ei-

ner Fachmesse standen Themen wie die Be-

Rohbauzustand des 36,5 Meter langen Neubaus mit der internen Bezeichnung SK 32 im Herbst 2011: Dieses Schiff soll im Frühjahr 2012 die WILHELM KAISEN auf der Station Sassnitz ersetzen.

Drei Maschinen werden SK 32 antreiben. Im November 2011 haben die Schiffbauer sie eingebaut. Die beiden Seitenmaschinen leisten jeweils 1106 kW/1578 PS, die Mittelmaschine (Bild) 2465 kW/3352 PS. Alle drei zusammen werden den Seenotkreuzer auf 25 Knoten (ca. 46 km/h) beschleunigen.

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Page 76: Jahrbuch 2012

DER RETTUNGSDIENST74 75

wältigung von Großschadensereignissen, die

Standardisierung von Rettungsbooten und

die internationale Zusammenarbeit auf der

umfangreichen Agenda.

Die DGzRS hat diese Konferenz mit welt-

weiter Bedeutung bislang ein Mal ausgetra-

gen – im Jahr 1959. Insofern war es lediglich

eine logische Konsequenz, sich als Gastgeber

für das Jubiläumsjahr 2015 zu bewerben.

Dann wird die Deutsche Gesellschaft zur

Rettung Schiffbrüchiger 150 Jahre alt. In-

zwischen – und das erfüllt uns mit ein we-

nig Stolz – hat die DGzRS einstimmig den

Zuschlag für die Austragung von Konferenz

und Kongress in drei Jahren in Bremen und

Bremerhaven erhalten.

Zunehmend Bedeutung für

unsere Arbeit erlangen Offshore-

Windparks. Hierüber haben wir

zum Beispiel im Jahrbuch 2010

berichtet. Mit Interesse, aber

auch einer gewissen Sorge ver-

folgen wir die Entwicklungen

vor unseren Küsten. Einerseits entspricht die

Behandlung von Personenunfällen auf Wind-

energieanlagen weder unseren satzungs-

gemäßen noch den durch den Bund über-

tragenen Aufgaben, andererseits verfügt

die DGzRS in unserem Land über die größte

Erfahrung und Kompetenz bei Rettungsein-

sätzen auf See sowie bei der Kooperation mit

Organisationen wie dem Havariekommando

oder der Deutschen Marine. Nach reifl icher

Überlegung haben Vorstand und Geschäfts-

führung der DGzRS daher einen weitrei-

chenden Beschluss gefasst und anlässlich des

Besuchs von Bundesverkehrsminister Ramsau-

er im vergangenen Jahr erstmals öffentlich

dazu Stellung bezogen. Danach bieten wir den

Parade des chinesischen Seenotrettungsdienstes China Rescue & Salvage (CRS) vor internationalem Fachpubli-kum in Shanghai im August 2011 mit dem Schlepper „Dong Hai Jiu 113“ (M.) und dem Katamaran „Dong Hai Jiu 201“ („Dong Hai Jiu“ bedeutet auf Deutsch „ostchinesische Seenotrettung“).

In Grömitz hat der Seenotkreuzer BREMEN (r.) Platz für seinen Nachfol-ger HANS HACKMACK gemacht. Die BREMEN hat vor Fehmarn die JOHN T. ESSBERGER abgelöst.

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Page 77: Jahrbuch 2012

Betreibern von Offshore-Windenergieanlagen

an, mittels einer zu gründenden Tochterge-

sellschaft eine durch die Unternehmen fi nan-

zierte nationale Notfallleitstelle für Offshore-

Windparks aufzubauen und zu betreiben.

Mögliche Aufgaben:

• Koordinierung der Rettungsmaßnahmen im

Zusammenhang mit Personenschäden;

• Benachrichtigung und gegebenenfalls Alar-

mierung staatlicher Stellen, insbesondere

des Havariekommandos (Einsatz spezieller

Höhenrettungsteams) und der Verkehrs-

zentralen bei Lagen, die weitergehende, ex-

terne Maßnahmen erfordern;

• Unterstützung des Havariekommandos

und gegebenenfalls Leitung eines Einsatz-

abschnitts bei komplexen Schadenslagen;

• 24-stündige Seeraumbeobachtung im Um-

feld der Offshore-Windparks;

• Sicherung des Flugbetriebs (Flight Watch/

Flight Operation Controller) sowie

• Aircraft Co-ordinator (ACO) gemäß Interna-

tional Aeronautical and Maritime Search

and Rescue Manual (IAMSAR) der Internati-

onal Maritime Organization und der Inter-

national Civil Aviation Organization beim

Einsatz von Luftfahrzeugen.

Aus Sicht der DGzRS ergäben sich daraus fol-

gende Vorteile:

• Unfallmanagement aus einer Hand

• klar defi nierte Schnittstellen zwischen un-

ternehmerischem System und staatlicher

Daseinsvorsorge

• standardisierte Meldewege

• belastbare, erprobte Strukturen und Koope-

rationspartner

Vorteile für die Unternehmen:

• Kosteneinsparungen durch Nutzung vor-

handener Strukturen und Erfahrungen

• Risikotransfer

• Planungssicherheit

• Optimierungspotenzial

Der Windkraft kommt im Sinn der Versor-

gung unseres Landes und unserer Bevölke-

rung mit erneuerbaren Energien zukünftig

eine besondere Bedeutung zu. Wenn sich die

DGzRS mit ihrer Kompetenz auf diesem Sek-

tor ins Gespräch bringt, dann ist dies nicht

nur eine neue Herausforderung, sondern

auch im Einklang zu sehen mit den Aufgaben

der Rettung von Menschen auf hoher See –

und somit als Teil des humanitären Auftrags

der DGzRS. Ganz wichtig und Grundvoraus-

setzung für uns hierfür ist jedoch, dass die-

se zusätzlichen Aufgaben in keiner Weise

durch Spenden zu fi nanzieren sind. Hiermit

entsprechen wir nicht zuletzt dem Interesse

unserer zahlreichen Förderer im ganzen Land,

die uns mit ihren Zuwendungen ermögli-

chen, unseren primären Auftrag, die Rettung

Schiffbrüchiger, erfüllen zu können.

Der Seenotkreuzer ALFRIED KRUPP im Windpark „Alpha Ventus“ knapp 25 Seemeilen (ca. 45 Kilometer) nord-nordwestlich der Insel Borkum

DGzRS_Jahrbuch_2012_rz.indd 75 22.03.12 10:15

Page 78: Jahrbuch 2012

76 77 DIE RETTUNGSFLOTTE

Die Einheiten unserer Rettungsfl otte

Länge: 44,20 m, Breite: 8,05 m, Tiefgang: 3,20 m,

drei Propeller 1350 + 4500 + 1350 = 7200 PS , Verdrängung: 185 t

Geschwindigkeit: 26 Knoten

WILHELM KAISEN Tochterboot

Länge: 8,80 m, Breite: 2,70 m, Tiefgang:

0,90 m, 240 PS

Geschwindigkeit: 13 Knoten

Länge: 46,00 m, Breite: 10,25 m, Tiefgang: 2,80 m, drei Propeller 2775 + 3700 + 2775 = 9250 PS,

zwei Bugstrahlanlagen von je 142 PS, Verdrängung: 404 t

Geschwindigkeit: 25 Knoten

HERMANN MARWEDE Tochterboot

Länge: 9,41 m, Breite: 3,61 m, Tiefgang:

0,96 m, 320 PS

Geschwindigkeit: 18 Knoten

Länge: 27,5 m, Breite: 6,53 m, Tiefgang: 2,10 m,

drei Propeller 781 + 1632 + 781 = 3194 PS, Verdrängung: 103 t

Geschwindigkeit: 23 Knoten

BERLIN

HERMANN HELMS

ALFRIED KRUPP

Tochterboot

Länge: 7,50 m, Breite: 2,50 m,

Tiefgang: 0,75 m, 180 PS

Geschwindigkeit: 17 Knoten

Länge: 23,30 m, Breite: 5,50 m, Tiefgang: 2,00 m,

zwei Propeller je 972 PS = 1944 PS, Verdrängung: 66 t

Geschwindigkeit: 20 Knoten

NIS RANDERS

MINDEN

VORMANN LEISS

Tochterboot

Länge: 7,00 m, Tiefgang: 0,60 m, 180 PS

Geschwindigkeit: 17 Knoten

VORMANN JANTZEN (Reserve)

HANNES GLOGNER (Reserve)

VORMANN STEFFENS

ARKONA

BREMEN

DGzRS_Jahrbuch_2012_rz.indd 76 22.03.12 10:15

Page 79: Jahrbuch 2012

Länge: 23,10 m, Breite: 6,00 m, Tiefgang: 1,60 m,

zwei Propeller je 1350 PS = 2700 PS, Verdrängung: 80 t

Geschwindigkeit: 23 Knoten

HERMANN RUDOLF MEYER

HANS HACKMACK

Tochterboot

Länge: 7,00 m, Tiefgang: 0,60 m, 180 PS

Geschwindigkeit: 18 Knoten

Länge: 8,52 m/*8,28 m, Breite: 3,10 m, Tiefgang: 0,95 m/*0,85 m, ein

Propelle r, Motorleistung: 220 PS, Verdrängung: 5,5 t/*4,6 t

Geschwindigkeit: 18 Knoten

ASMUS BREMER*

MARIE LUISE RENDTE*

FRANZ STAPELFELDT* (Reserve)

GÜNTHER SCHÖPS

GERHARD TEN DOORNKAAT

KARL VAN WELL

DORNBUSCH

CASSEN KNIGGE

OTTO BEHR

HELLMUT MANTHEY

HERMANN ONKEN

JENS FÜERSCHIPP

PUTBUS

WALTER MERZ

CREMPE

BALTRUM

BOTTSAND

STRALSUND

THEO FISCHER

BERNHARD GRUBEN

Länge: 9,41 m/*10,1 m, Breite: 3,61 m, Tiefgang: 0,96 m,

ein Propeller, Motorleistung: 320 PS, Verdrängung: 7,0 t

Geschwindigkeit: 18 Knoten

WILMA SIKORSKI

GILLIS GULLBRANSSON

HERTHA JEEP

ELLI HOFFMANN-RÖSER

WERNER KUNTZE

HEINZ ORTH

HANS INGWERSEN

EMIL ZIMMERMANN

NEUHARLINGERSIEL

HEILIGENHAFEN

CASPER OTTEN

WOLTERA

ECKERNFÖRDE

PAUL NEISSE*

HORST HEINER KNETEN*

KURT HOFFMANN*

NAUSIKAA*

KONRAD-OTTO*

Länge: 6,80 m, Breite: 2,70 m, Tiefgang: 0,40 m,

Motorleistung: 225 PS (4-Takt-Außenborder), Verdrängung: 2,2 t

Geschwindigkeit: 37 Knoten

DORA

Länge: 7,00 m, Breite: 2,50 m, Tiefgang: 0,50 m, Motorleistung: 295 PS auf Hamilton-Jet, Verdrängung: 3,5 t

Geschwindigkeit: 22 Knoten

Mobile Station: Transport auf Spezialtrailer hinter Unimog U 2150 L/*Traktor John Deere 7730/**ohne Zugmaschine

ZANDER

HECHT*

BARSCH

BUTT**

Geschwindigkeit: 23 Knoten

Länge: 19,90 m, Breite: 5,05 m, Tiefgang: 1,30 m

1 Propeller, 1630 PS, Verdrängung: 38,0 t

Geschwindigkeit: 22 Knoten

EISWETTE

EUGEN

Arbeitsboot

Länge: 4,80 m, Tiefgang: 0,40 m, 160 PS

Geschwindigkeit: 30 Knoten

THEODOR STORM

DGzRS_Jahrbuch_2012_rz.indd 77 22.03.12 10:15

Page 80: Jahrbuch 2012

78 79 DIE RETTUNGSSTATIONEN

DGzRS_Jahrbuch_2012_rz.indd 78 22.03.12 10:15

Page 81: Jahrbuch 2012

STATION

BORKUM

JUIST

NORDERNEY

NORDDEICH

BALTRUM

LANGEOOG

NEUHARLINGERSIEL

WANGEROOGE

HORUMERSIEL

HOOKSIEL

WILHELMSHAVEN

FEDDERWARDERSIEL

DEUTSCHE BUCHT/HELGOLAND

BREMERHAVEN

CUXHAVEN

BRUNSBÜTTEL

BOOT/RUFZEICHEN BJ.

Seenotkreuzer ALFRIED KRUPP DBAA Tochterboot GLÜCKAUF 88

Seenotrettungsboot WOLTERA DG 7348 02

Seenotkreuzer BERNHARD GRUBEN DBBS Tochterboot JOHANN FIDI 97

Seenotrettungsboot CASSEN KNIGGE DH 3771 93

Seenotrettungsboot ELLI HOFFMANN-RÖSER DK 3090 04

Seenotrettungsboot CASPER OTTEN DG 7347 01

Seenotrettungsboot NEUHARLINGERSIEL DD 4980 00

Seenotrettungsboot WILMA SIKORSKI DD 4594 99

Seenotrettungsboot BALTRUM DA 3779 94

Seenotkreuzer VORMANN STEFFENS DBAE Tochterboot ADELE 89

Seenotrettungsboot OTTO BEHR DH 3774 93

Seenotrettungsboot HERMANN ONKEN DH 3776 93

Seenotkreuzer HERMANN MARWEDE DBAR Tochterboot VERENA 03

Seenotkreuzer HERMANN RUDOLF MEYER DBAC Tochterboot CHRISTIAN 96

Seenotkreuzer HERMANN HELMS DBAM Tochterboot BIENE 85

Seenotrettungsboot GILLIS GULLBRANSSON DD 4598 99

EINSATZANGABEN UND RUFMÖGLICHKEITEN

Einsatzbereit: sofort, Stammbesatzung: 9 Mann, Vormann: Ralf BrinkerPostadresse: Schutzhafen, Brücke II, 26757 BorkumTel. +49 (0)49 22 · 5 85

Besatzung: Freiwillige, Vormann: Michael JüchterPostadresse: Otto-Mann-Haus, Am Hafen, 26571 JuistTel. +49 (0)49 35 · 92 92-0

Einsatzbereit: sofort, Stammbesatzung: 9 Mann, Vormann: Holger FreimuthPostadresse: Liegeplatz Hafen, 26548 NorderneyTel. +49 (0)49 32 · 24 46

Besatzung: Freiwillige, Vormann: Marcus BaarPostadresse: Tulpenstraße 2, 26506 NorddeichTel. +49 (0)49 31 · 8 21 60

Besatzung: Freiwillige, Vormann: Harm OlchersPostadresse: Haus-Nr. 292, 26579 BaltrumTel. +49 (0)49 39 · 6 67, dienstl. 80 25

Besatzung: Freiwillige, Vormann: Gerriet LeißPostadresse: Liegeplatz Hafen, 26465 LangeoogTel. +49 (0)49 72 · 2 47

Besatzung: Freiwillige, Vormann: Wolfgang GrubenPostadresse: Bootsweg 7, 26427 NeuharlingersielTel. +49 (0)49 74 · 5 24

Besatzung: Freiwillige, Vormann: Roger RiehlPostadresse: Christian-Janßen-Straße 34, 26486 WangeroogeTel. +49 (0)44 69 · 9 90, 99-155, 17 24

Besatzung: Freiwillige, Vormann: Günther IhnkenPostadresse: Am Sportplatz 8, 26434 HorumersielTel. +49 (0)44 26 · 14 18

Einsatzbereit: sofort, Stammbesatzung: 9 Mann, Vormann: Dirk LindemannPostadresse: An der Schleuse, 26434 Hooksiel/WangerlandTel. +49 (0)44 25 · 8 11 76

Besatzung: Freiwillige, Vormann: Erwin ClausenPostadresse: Marschhof 4, 26382 WilhelmshavenTel. +49 (0)44 21 · 8 30 00

Besatzung: Freiwillige, Vormann: Hartmut DierksPostadresse: Fedderwarder Deich 8, 26969 ButjadingenTel. +49 (0)47 33 · 1 70 30

Einsatzbereit: sofort, Stammbesatzung: 16 Mann, Vormann: Jörg RabePostadresse: Liegeplatz Hafen, 27498 HelgolandTel. +49 (0)47 25 · 2 10 oder 78 78

Einsatzbereit: sofort, Stammbesatzung: 9 Mann, Vormann: Ulrich FaderPostadresse: Am Alten Vorhafen 12, 27568 BremerhavenTel. +49 (0)471 · 4 33 23

Einsatzbereit: sofort, Stammbesatzung: 9 Mann, Vormann: Holger WolpersPostadresse: Am Seedeich 36 a, 27472 CuxhavenTel. +49 (0)47 21 · 3 46 22

Besatzung: Freiwillige, Vormann: Jürgen GrimsmannPostadresse: Brunsbütteler Straße 32 a, 25541 BrunsbüttelTel. +49 (0)48 52 · 53 35 13

Nordsee

DGzRS_Jahrbuch_2012_rz.indd 79 22.03.12 10:15

Page 82: Jahrbuch 2012

80 81 DIE RETTUNGSSTATIONEN

STATION

BÜSUM

EIDERDAMM

NORDSTRAND

AMRUM

HÖRNUM

LIST

NORDSEE

LANGBALLIGAU

GELTING

SCHLESWIG

MAASHOLM

DAMP

ECKERNFÖRDE

SCHILKSEE

BOOT/RUFZEICHEN BJ.

Seenotkreuzer THEODOR STORM DBAIArbeitsboot NIS PUK 11

Seenotrettungsboot PAUL NEISSE DJ 5386 03

Seenotkreuzer EISWETTE DBAB Arbeitsboot NOVIZE 08

Seenotkreuzer VORMANN LEISS DBAQ Tochterboot JAPSAND 85

Seenotrettungsboot HORST HEINER KNETEN DH 2306 06

Seenotkreuzer MINDEN DBAP Tochterboot MARGARETE 85

Reserve-Seenotkreuzer HANNES GLOGNER DBAJ Tochterboot FLINTHÖRN 91

Seenotrettungsboot WERNER KUNTZE DD 4639 99

Seenotrettungsboot JENS FÜERSCHIPP DH 3777 93

Seenotrettungsboot WALTER MERZ DH 3773 93

Seenotkreuzer NIS RANDERS DBAF Tochterboot ONKEL WILLI 90

Seenotrettungsboot BUTT DH 3785 93

Seenotrettungsboot KARL VAN WELL DH 3769 92

Seenotrettungsboot ECKERNFÖRDE DK 3088 04

SeenotrettungsbooteASMUS BREMER DF 7680 87 MARIE LUISE RENDTE DF 7681 88

EINSATZANGABEN UND RUFMÖGLICHKEITEN

Einsatzbereit: sofort, Stammbesatzung: 7 Mann, Vormann: Olaf BurrmannPostadresse: Südstrand 1 A, 25761 BüsumTel. +49 (0)48 34 · 22 46

Besatzung: Freiwillige, Vormann: Rainer WallhofPostadresse: Süderegge 2, 25764 Norddeich/DithmarschenTel. +49 (0)48 33 · 9 08, am Liegeplatz +49 (0)48 33 · 42 93 63

Einsatzbereit: sofort, Stammbesatzung: 7 Mann, Vormann: Hans-Jürgen HansenPostadresse: Hafen Strucklahnungshörn, 25845 NordstrandTel. +49 (0)48 42 · 10 10

Einsatzbereit: sofort, Stammbesatzung: 9 Mann, Vormann: Jens PetersenPostadresse: Liegeplatz Hafen, 25946 Wittdün/AmrumTel. +49 (0)46 82 · 20 04

Besatzung: Freiwillige, Vormann: Michael HeinziusPostadresse: Ostertresker 6 a, 25980 Sylt-Ost (Tinnum)Tel. +49 (0)46 51 · 3 18 68

Einsatzbereit: sofort, Stammbesatzung: 9 Mann, Vormann: Herbert BruhnkePostadresse: Bernhard-Köhn-Haus, Am Fähranleger 29, 25992 List/SyltTel. +49 (0)46 51 · 87 03 65

Mobiltelefon +49 (0)171 · 21 11 030

Besatzung: Freiwillige, Vormann: Johannes LundPostadresse: Unewattfeld 8, 24977 LangballigTel. +49 (0)46 36 · 12 50, am Liegeplatz +49 (0)46 36 · 97 93 67

Besatzung: Freiwillige, Vormann: Thilo HeinzePostadresse: Pattburg 6, 24395 GeltingTel. +49 (0)46 43 · 18 65 56

Besatzung: Freiwillige, Vormann: Paul CugierPostadresse: Bussardhorst 21, 24837 SchleswigTel. +49 (0)46 21 · 5 17 71

Einsatzbereit: sofort, Stammbesatzung: 9 Mann, Vormann: Dirk HöperPostadresse: Liegeplatz Hafen, 24404 MaasholmTel. +49 (0)46 42 · 60 54

Besatzung: Freiwillige, Vormann: Andreas DoosePostadresse: Schmiedestraße 133, 24404 MaasholmTel. +49 (0)46 42 · 6 92 85

Besatzung: Freiwillige, Vormann: Thomas SchulzePostadresse: Postfach 12 26, 24332 EckernfördeTel. +49 (0)172 · 1 66 05 73

Besatzung: Freiwillige, Vormann: Horst EgerlandPostadresse: Vogelsang 6, 24340 EckernfördeTel. +49 (0)43 51 · 59 57

Besatzung: Freiwillige, Vormann: Detlev SassPostadresse: Olympiahafen Nord, 24159 KielTel. +49 (0)431 · 33 59 78

Ostsee

DGzRS_Jahrbuch_2012_rz.indd 80 22.03.12 10:15

Page 83: Jahrbuch 2012

STATION

LABOE

LIPPE/WEISSENHAUS

HEILIGENHAFEN

PUTTGARDEN

FEHMARN/GROSSENBRODE

GRÖMITZ

NEUSTADT

AUSBILDUNGSSTATION NEUSTADT

TRAVEMÜNDE

TIMMENDORF/POEL

KÜHLUNGSBORN

WARNEMÜNDE

WUSTROW

DARSSER ORT

PREROW/WIECK

BOOT/RUFZEICHEN BJ.

Seenotkreuzer BERLIN DBAH Tochterboot STEPPKE 85

Seenotrettungsboot BOTTSAND DH 3780 94

Seenotrettungsboot HELLMUT MANTHEY DH 3775 93

Seenotrettungsboot HEILIGENHAFEN DD 4988 00

Seenotrettungsboot EMIL ZIMMERMANN DD 4662 00

SeenotkreuzerBREMEN DBAS Tochterboot VEGESACK 93

Seenotkreuzer HANS HACKMACK DBAT Tochterboot EMMI 96

SeenotrettungsbootCREMPE DH 3778 94

AusbildungsfahrzeugeSIEGFRIED BOYSEN DA 7298 EDUARD NEBELTHAU DA 8107 WIEKSBERG DB 2231 JAX DA 6531

SeenotrettungsbootHANS INGWERSEN DD 4656 99

Seenotrettungsboot GÜNTHER SCHÖPS DH 3767 92

Seenotrettungsboot KONRAD-OTTO DH 2558 07

Seenotkreuzer ARKONA DBAD Tochterboot CASPAR 92

Seenotrettungsboot a. Trailer BARSCH DH 3784 93

Seenotkreuzer THEO FISCHER DBBR Tochterboot STRÖPER 97

Seenotrettungsboot STRALSUND DH 3781 94SAR-Mobil (Pkw)

EINSATZANGABEN UND RUFMÖGLICHKEITEN

Einsatzbereit: sofort, Stammbesatzung: 9 Mann, Vormann: Michael MüllerPostadresse: Liegeplatz Hafen, 24235 LaboeTel. +49 (0)43 43 · 65 40

Besatzung: Freiwillige, Vormann: Jan KrusePostadresse: Parkstraße 43, 24235 LaboeTel. +49 (0)43 43 · 63 62

Besatzung: Freiwillige, Vormann: Manfred LauPostadresse: Seekamp 5 a, 24321 BehrensdorfTel. +49 (0)43 81 · 18 47

Besatzung: Freiwillige, Vormann: Frank LietzowPostadresse: Ratskamp 1, 23774 HeiligenhafenTel. +49 (0)43 62 · 66 44, mobil +49 (0)170 · 6 32 37 40

Besatzung: Freiwillige, Vormann: Wolfgang GroßPostadresse: Scandlines-Warenannahme, Am Fährbahnhof, 23769 PuttgardenTel. +49 (0)43 71 · 50 52 90

Einsatzbereit: sofort, Stammbesatzung: 9 Mann, Vormann: Sven-Eric CarlPostadresse: Am Kai 27, 23775 GroßenbrodeTel. +49 (0)43 67 · 2 47

Einsatzbereit: sofort, Stammbesatzung: 9 Mann, Vormann: Guido FörsterPostadresse: Yachthafen 12, 23743 GrömitzTel. +49 (0)45 62 · 16 95

Besatzung: Freiwillige, Vormann: Wolfgang SchulzPostadresse: Rönneweg 13, 23730 NeustadtTel. +49 (0)170 · 4 54 40 12

Ausbilder: Freiwillige, Vormann: Horst KagelPostadresse: Wieksbergstraße 16, 23730 Neustadt

Besatzung: Freiwillige, Vormann: Horst-Dieter EderPostadresse: Am Leuchtenfeld 1, 23570 LübeckTel. +49 (0)45 02 · 7 41 40, dienstl. +49 (0)45 02 · 8 47 50

Besatzung: Freiwillige, Vormann: Joachim WoestPostadresse: Am Strand 11, 23999 Timmendorf/PoelTel. +49 (0)3 84 25 · 2 07 02

Besatzung: Freiwillige, Vormann: Rainer KulackPostadresse: Buchenweg 8, 18225 KühlungsbornTel. +49 (0)3 82 93 · 73 65

Einsatzbereit: sofort, Stammbesatzung: 9 Mann, Vormann: Karsten WaßnerPostadresse: Am Alten Strom, 18199 WarnemündeTel. +49 (0)381 · 5 40 52

Besatzung: Freiwillige, Vormann: Karl-Heinz PriebePostadresse: Am Park 8, 18347 WustrowTel. +49 (0)3 82 20 · 5 45, dienstl. 6 59 00

Einsatzbereit: sofort, Stammbesatzung: 9 Mann, Vormann: Lutz GriesbergPostadresse: Hafen Darßer Ort, 18375 Ostseebad PrerowTel. +49 (0)171 · 4 91 40 02

Besatzung: Freiwillige, Vormann: Jens PagelPostadresse: Buchenstraße 22, 18375 Ostseebad PrerowTel. +49 (0)3 82 33 · 6 04 22

DGzRS_Jahrbuch_2012_rz.indd 81 22.03.12 10:15

Page 84: Jahrbuch 2012

82 83 DIE RETTUNGSSTATIONEN

STATION

ZINGST

VITTE/HIDDENSEE

BREEGE

GLOWE

SASSNITZ

LAUTERBACH

STRALSUND

FREEST

GREIFSWALDER OIE

ZINNOWITZ

UECKERMÜNDE

OSTSEE

BOOT/RUFZEICHEN BJ.

Seenotrettungsboot a. Trailer ZANDER DH 3782 93

Seenotrettungsboot NAUSIKAA DH 2356 06

SeenotrettungsbootDORNBUSCH DA 3770 93

SeenotrettungsbootKURT HOFFMANN DB 3015 05

Seenotkreuzer WILHELM KAISEN DBAK Tochterboot HELENE 78

SeenotrettungsbootPUTBUS DH 3772 93

SeenotrettungsbootHERTHA JEEP DD 4564 99

Seenotrettungsboot HEINZ ORTH DD 4654 99

Seenotkreuzer EUGEN DBAV Arbeitsboot HUBERTUS 09

Seenotrettungsboote a. Trailer HECHT DH 3783 93

Seenotrettungsboot GERHARD TEN DOORNKAAT DH 3768 92 Festrumpfschlauchboot DORA DJ 8086 03

Reserve-Seenotkreuzer VORMANN JANTZEN DBAG Tochterboot BUTSCHER 90

EINSATZANGABEN UND RUFMÖGLICHKEITEN

Besatzung: Freiwillige, Vormann: Siegfried TornowPostadresse: Darßer Weg 21, 18374 ZingstTel. +49 (0)3 82 32 · 8 04 76

Besatzung: Freiwillige, Vormann: Erich AlbrechtPostadresse: Süderende 26, 18565 Vitte/HiddenseeTel. +49 (0)3 83 00 · 3 45

Besatzung: Freiwillige, Vormann: Olaf RedmerPostadresse: Dorfstraße 109, 18556 Breege Tel. +49 (0)3 83 91 · 8 97 64

Besatzung: Freiwillige, Vormann: Gerd HasselbergPostadresse: Hauptstraße 54, 18551 GloweTel. +49 (0)3 83 02 · 5 34 45 und 5 31 70

Einsatzbereit: sofort, Stammbesatzung: 13 Mann, Vormann: Hartmut MühlwaldPostadresse: Liegeplatz Hafen, Westmole, 18546 SassnitzTel. +49 (0)3 83 92 · 2 24 08

Besatzung: Freiwillige, Vormann: Horst FreybierPostadresse: Vilmstraße 18, 18581 PutbusTel. +49 (0)3 83 01 · 6 09 22

Besatzung: Freiwillige, Vormann: Günter TowaraPostadresse: Friedrich-Engels-Straße 30 b, 18437 StralsundTel. +49 (0)38 31 · 29 87 07, mobil +49 (0)1 75 · 2 27 76 76

Besatzung: Freiwillige, Vormann: Horst PagelPostadresse: Dorfstraße 45, 17440 SpandowerhagenTel. +49(0)3 83 70 · 2 04 74

Einsatzbereit: sofort, Stammbesatzung: 7 Mann, Vormann: Hartmut TrademannPostadresse: Lebensmittelmarkt M. Schröder, Dorfstraße 37 a, 17440 FreestTel. +49(0)3 83 71 · 2 06 26

Besatzung: Freiwillige, Vormann: Michael HackenschmidPostadresse: Neuendorfer Weg 1, 17454 Zinnowitz Tel. +49 (0)3 83 77 · 4 03 02

Besatzung: Freiwillige, Vormann: Manfred FastnachtPostadresse: Chausseestraße 81, 17373 UeckermündeTel. +49(0)3 97 71 · 2 38 85

Mobiltelefon +49 (0)171 · 211 10 32

ist im Seenotfall rund um die Uhr zu erreichen:

Bremen Rescue Radio (Rufname: Bremen Rescue) auf UKW-Kanal 16 und 70 (DSC)

oder

Telefon +49 (0)421 · 536 87 0oder

SAR-Alarmruf 124 124 über die im Einsatzgebiet erreichbaren deutschen Mobilfunksysteme.

SEENOTLEITUNG (MRCC) BREMEN

DGzRS_Jahrbuch_2012_rz.indd 82 22.03.12 10:15

Page 85: Jahrbuch 2012

Dr. Heinz Ache, Bremen

Richard Anders, Hohenfelde

Erika Bischoff, Bremen

Hermann Bracht, Lüdenscheid

Carl Wilhelm von Butler, Dießen

Gerd Christiansen, Glücksburg

Hermann Conring, Wiefelstede

Marc-Aurel von Dewitz, Berlin

Dr. Rudolf F. Dietze, Regensburg

Günter Draack, Bremervörde

Uwe H. Dreier, Travemünde

Dieter Eggert, Remchingen

Hans-Christoph Enge, Bremen

Dipl.-Kfm. Gerhard Ewerbeck, Lemgo

Dr. Gerhard Fischer, Bremen

FlAdm.a.D. Dr. Kurt Fischer, Jade

Dr. Alfred Giere, Hamm

Wolfgang Graichen, Bad Salzungen

Michael Grobien, Bremen

Michael Grobien jr., Bremen

Dr. Dietrich Gundermann, Bremen

Dr. jur. Peter Haas, Bochum

Karl-Heinz Harth-Brinkmann, Mainz

Joachim Häger, Frankfurt am Main

Nicolas C. S. Helms, Bremen

Dr. Hans Herlemann, Neuss

Hans-Heinrich Hillmann, Bremen

Kay Christian Hillmann, Bremen

Vizeadmiral a. D. Dirk Horten, Heikendorf

Uwe Jacobsen, Saarbrücken

Dr. Frank Jaursch, München

Herbert Juniel, Bremen

Dr. Walter Thomas Kanzow, Kiel

Dr. Jörn Klimant, Heide

Konsul Volkert Knudsen, Kiel

Prof. Claus Köhler, Bad Soden

Karl-Heinz Kolbus, Minden

Peter Koopmann, Sylt

Dr. Georg Kottmann, Dortmund

Adolf Kracht (Kurator), München

Thorsten Mackenthun, Bremen

RA und Notar Dr. Georg Maraun, Kassel

Kapt. Konrad Michaelis, Bad Doberan

Jens Milt, Buchholz

Herbert Molkewehrum, Emden

Wolfgang Mollenhauer, Bad Iburg

Thilo Mühle, Glashütte

Gunter Persiehl, Norderstedt

Peter Peters, Leipzig

Norbert Plambeck, Cuxhaven

Dr. Dirk Plump, Bremen

Bgm. Volker Popp, Timmendorfer Strand

Hans Hermann Reschke, Frankfurt am Main

Detlev Peter Rickmers, Helgoland

Ehrenamtliche Organisation

Vorstand

Vorsitzer:

Gerhard Harder, Bremen

Stellvertretende Vorsitzer:

Ingo Kramer, Bremen

Michael Schroiff, Bremen

Mitglieder des Beschlussfassenden Gremiums

Henry-Peter Rickmers, Helgoland

Fritz Ritzmann, Schweinfurt

Dr. Peter Rohlmann, Rheine

Jörg Rommerskirchen (Kurator), Berlin

Dr.-Ing. Klaus Schubert, Bremen

Nikolaus W. Schües, Hamburg

Dipl.-Ing. Gerhardt Stein, Borkum

Niels Stolberg, Bad Zwischenahn

Heinrich Stülten, Stade

Prof. Peter Tamm, Hamburg

Peter Tang-Bande (Kurator), Berlin

Hans-Jakob Tiessen, Hamburg

Kapt. Peter Töllner, Brake

Carl Max Vater, Bremen

Christel Vinnen, Fischerhude

Dr. Harald Vogelsang, Hamburg

Wolfgang Vogt, Cuxhaven

Eilt Wessels, Norderney

Werner Westinger, Weißenthurm

Kapt. Horst Zeppenfeld, Bremen

Außerdem ehrenamtliche

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter

in zahlreichen Orten

Repräsentant in der Schweiz:

Ingo Laux, Walchwil

([email protected])

Ehrenamtliche Organisation

Vorsitzer Gerhard Harder (M.) mit seinen Stellvertretern Ingo Kramer (l.) und Michael Schroiff

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Page 86: Jahrbuch 2012

84 85 ORGANISATION UND KONTAKT

Geschäftsführer: Dr. Bernd Anders, Kapt. Udo Helge Fox, Nicolaus Stadeler

Hermann-Helms-Haus, Werderstraße 2, 28199 Bremen

Postadresse: Postfach 10 63 40, 28063 Bremen

Telefon Telefax

Zentrale: +49 (0)421 · 53 707 0

Presse- und Öffentlichkeitsarbeit: +49 (0)421 · 53 707 610 +49 (0)421 · 53 707 690

Rettungsdienst / Inspektion: +49 (0)421 · 53 707 410 +49 (0)421 · 53 707 490

Betriebs- und Finanzwirtschaft: +49 (0)421 · 53 707 510 +49 (0)421 · 53 707 590

Internet: www.seenotretter.de

E-Mail: [email protected]

Spendenkonten

Sparkasse Bremen (BLZ 290 501 01) 107 2016 BIC: SBREDE22 • IBAN: DE36 2905 0101 0001 0720 16

Postkonto Schweiz 80-47023-5 BIC: POFICHBEXXX • IBAN: CH11 0900 0000 8004 7023 5

Österr. Postsparkasse Wien (BLZ 60 000) 7155-130 BIC: OPSKATWW • IBAN: AT88 6000 0000 0715 5130

Sonderkonto für Kondolenzspenden

Bremer Landesbank (BLZ 290 500 00) 107 002 2029 BIC: BRLADE22XXX • IBAN: DE78 2905 0000 1070 0220 29

Sonderkonto für Geburtstags- und Jubiläumsspenden

Bremer Landesbank (BLZ 290 500 00) 107 002 2013 BIC: BRLADE22XXX • IBAN: DE25 2905 0000 1070 0220 13

Sonderkonto ausschließlich für Bußgeldzuweisungen

Sparkasse Bremen (BLZ 290 501 01) 169 5105 BIC: SBREDE22 • IBAN: DE22 2950 0101 0001 6951 05

Fördererbetreuung Kontaktdaten Messen, Ausstellungen,

Gerd Bormann und sein Team sind für Sie da: für die Medien Besucherbetreuung

• Spenden Telefon Telefon Telefon

• Sammelschiffchen +49 (0)421 · 53 707 715 +49 (0)421 · 53 707 610 +49 (0)421 · 53 707 665

• Kondolenzspenden Telefax Telefax Telefax

• Geburtstage und Jubiläen +49 (0)421 · 53 707 709 +49 (0)421 · 53 707 690 +49 (0)421 · 53 707 690

• Bußgeldaufl agen E-Mail E-Mail E-Mail

• Beiträge der Schifffahrt [email protected] [email protected] [email protected]

Hauptamtliche Organisation

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Page 87: Jahrbuch 2012

Ehrenamt an Land

Chris Hartmann Werderstraße 2, 28199 Bremen

Telefon: +49 (0)421 · 53 707 530

Telefax: +49 (0)421 · 53 707 590

Mobiltelefon: +49 (0)175 · 93 30 855

E-Mail: [email protected]

Veranstaltungen an der Küste

Nordsee zwischen Ems und Elbe

Informationszentrum Nordwest

Hans-Joachim Katenkamp Werderstraße 2, 28199 Bremen

Telefon: +49 (0)421 · 53 707 240

Telefax: +49 (0)421 · 53 707 590

Mobiltelefon: +49 (0)171 · 86 65 418

E-Mail: [email protected]

Mecklenburg-Vorpommern

Informationszentrum Nordost

Jörg Westphal Am Leuchtturm 1, 18119 Rostock (Warnemünde)

Telefon: +49 (0)381 · 5 14 09

Telefax: +49 (0)381 · 5 10 67 27

Mobiltelefon: +49 (0)171 · 86 65 407

E-Mail: [email protected]

Hauptamtliche Organisation

Blick auf den Hof

der hauseigenen

Reparaturwerft der

Seenot retter auf

dem Gelände der

DGzRS-Zentrale

am Weserufer in

Bremen

dem Gelände der

DGzRS-Zentrale

am Weserufer in

Bremen

Repräsentanz Hamburg

Kapt. Ralf Krogmann Trostbrücke 1, 20457 Hamburg

Telefon: +49 (0)40 · 29 14 10

Telefax: +49 (0)40 · 29 82 06 51

Mobiltelefon: +49 (0)171 · 86 65 408

E-Mail: [email protected]

Nord- und Ostsee Schleswig-Holstein

Informationszentrum Nord

Jörg Ahrend Lornsenstraße 5, 24105 Kiel

Telefon: +49 (0)431 · 56 30 01

Telefax: +49 (0)431 · 57 86 74

Mobiltelefon: +49 (0)171 · 86 65 411

E-Mail: [email protected]

DGzRS_Jahrbuch_2012_rz.indd 85 22.03.12 10:15

Page 88: Jahrbuch 2012

FOKUS86 86

In Dankbarkeit gedenken wir unserer verstorbenen Mitarbeiter

Jürgen Schulzehemaliger freiwilliger Rettungsmann auf dem Seenotkreuzer EISWETTE (I)Station Amrumverstorben am 21. Januar 2011

Manfred Stollehrenamtlicher Mitarbeiter in Wangerlandverstorben am 25. Januar 2011

Christian Martinenehemaliger freiwilliger Rettungsmann auf den Motorrettungsbooten BREMEN und HERMANN FRESEStation Amrumverstorben am 1. Februar 2011

Karl-August Glüsingehemaliger fest angestellter Rettungsmann auf dem Motorrettungsboot HINDENBURG und dem Seenotkreuzer H. J. KRATSCHKEStation Listverstorben am 12. Februar 2011

Karl Heinz Offehemaliger ehrenamtlicher Mitarbeiter in Heideverstorben am 17. Februar 2011

Heinz Plasterehemaliger ehrenamtlicher Mitarbeiter in Elsfl ethverstorben am 4. März 2011

Wolfgang Wendtehemaliger fest angestellter Wachleiter in der SEENOTLEITUNG (MRCC) BREMENverstorben am 4. März 2011

Norbert Faberehemaliger ehrenamtlicher Mitarbeiter in Witzenhausenverstorben am 13. März 2011

Wilhelm Bylehemaliger fest angestellter und später ehrenamtlicher Mitarbeiter der Inspektionverstorben am 25. März 2011

Helmut Grothfreiwilliger Rettungsmann auf den Seenot-rettungsbooten RESCUE 5 und ZANDERStation Zingstverstorben am 30. März 2011

Lothar Lassehemaliger freiwilliger Rettungsmann und Vormann auf den Seenotrettungsbooten GESINA und JENS FÜERSCHIPPStation Geltingverstorben am 21. April 2011

Hermann Weigeltehemaliger freiwilliger Rettungsmann auf dem Motorrettungsboot LANGEOOG sowie den Seenotkreuzern HANS LÜKEN und HANNES GLOGNERStation Langeoogverstorben am 27. Mai 2011

Berthold Petersenehemaliger fest angestellter Rettungsmann und Vormann auf dem Motorrettungsboot HINDENBURG (IV) sowie den Seenotkreu-zern RUHR-STAHL und EISWETTE (I)Stationen Nordstrand und Amrumverstorben am 28. Juni 2011

Alfred Boseehemaliger ehrenamtlicher Mitarbeiter in Friedeburgverstorben am 2. Juli 2011

Berthold Janßenehemaliger freiwilliger Rettungsmann auf den Motorrettungsbooten HORUMERSIEL und CARL BEHNK sowie später auch ehren-amtlicher Mitarbeiter in HorumersielStation Horumersielverstorben am 11. Juli 2011

Harm Endelmann sen.ehemaliger freiwilliger Rettungsmann auf dem Seenotrettungsboot ILKAStation Juistverstorben am 22. Juli 2011

Willy Rechkemmerehrenamtlicher Mitarbeiter in Heilbronnverstorben am 6. August 2011

Christiane Juilfsehrenamtliche Mitarbeiterin auf Langeoogverstorben am 12. August 2011

Uwe Hünersehemaliger Mitarbeiter der Inspektionverstorben am 7. September 2011

Johannes Reinersehemaliger freiwilliger Rettungsmann auf den Motorrettungsbooten LOTSENKOM-MANDEUR VON KROHN und HORUMERSIELStation Horumersielverstorben am 11. September 2011

Egon Groteehemaliger fest angestellter Rettungsmann und 3. Vormann auf den Seenotkreuzern HERMANN RITTER und VORMANN STEFFENSStationen Seeposition Deutsche Bucht/Helgoland und Wilhelmshavenverstorben am 6. Oktober 2011

Hans-Peter Debusiehrenamtlicher Mitarbeiter in Darmstadtverstorben am 8. November 2011

Dirk Schmidtfreiwilliger Rettungsmann auf dem Seenot-rettungsboot HERMANN ONKENStation Fedderwardersielverstorben am 17. November 2011

Lothar Wirthehrenamtlicher Mitarbeiter in Bremenverstorben am 26. November 2011

Dieter Gerdesehemaliger ehrenamtlicher Mitarbeiter in Hageverstorben am 2. Dezember 2011

Hans-Siegfried Rathjenehemaliger technischer Inspektor der DGzRSverstorben am 5. Dezember 2011

Johann Eberhardtehemaliger Vormann auf den Seenotkreu-zern THEODOR HEUSS und BERLINStation Laboeverstorben am 7. Januar 2012

Warum die Seenotretter?

DGzRS_Jahrbuch_2012_rz.indd 86 22.03.12 10:15

Page 89: Jahrbuch 2012

Diese Frage hätten wir Eva Hickmann gerne gestellt. Sie starb am 25. April 2011,

wenige Tage nach ihrem 66. Geburtstag. Ihr Testament hat uns völlig überrascht:

Warum die Seenotretter? Heute bleibt uns nur noch, uns bei ihr in der Form zu be-

danken, dass wir ihren Nachlass so verwenden, wie sie es sich gewünscht hat.

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Aufgewachsen in einer Bremer

Kaufmannsfamilie, führ ten

Stu dium und Beruf Eva Hick-

mann an die Elbe. In Hamburg

wurde sie eine erfolgreiche

und angesehene Rechtsan-

wältin und Justitiarin. Ge-

prägt von hanseatischer

Tradition lagen ihr vor allen

Dingen Kunst und Kultur am

Herzen. So fi nden sich in ih-

rem Testament mehrere Ver-

mächtnisse zu gunsten der

Förderung von Dichtung und

bildender Kunst. Als Alleiner-

bin aber hat sie die DGzRS eingesetzt.

Aus vielen Nachlassfällen wissen

wir, dass es manchmal ein einziger Kon-

takt mit unseren Rettungsmännern ist,

der den Ausschlag für eine sogenannte

letztwillige Verfügung zugunsten der

DGzRS gibt – und sei es bei einem viel-

leicht schon viele Jahre zurückliegenden

Urlaub an Nord- oder Ostsee. An Bord

einer unserer Rettungseinheiten wird

dann plötzlich eines klar: Wenn vom ei-

genen Hab und Gut später noch etwas

übrig sein sollte, dann soll es diesen

mutigen Menschen zugutekommen,

die ihr eigenes Leben einsetzen, um an-

dere aus Seenot zu retten.

Gegenüber Eva Hickmann wä re uns

ein persönlicher Dank wichtig gewesen.

So bleibt uns nur, ihren letzten Willen

mit großer Hochachtung und Dank in

ihrem Sinne zu erfüllen.

Sie hat der DGzRS in der Vergangen-

heit keine Spenden zukommen lassen,

anhand derer wir hätten erkennen kön-

nen, dass sie sich mit den Seenotrettern

verbunden fühlte. Ihr Testament hat sie

erst ein halbes Jahr vor ihrem Tod errich-

tet. Sie war keine aktive Wassersportle-

rin, hat keine Kreuzfahrten unternom-

men, nicht einmal von Urlauben an der

Küste ist uns etwas bekannt. Warum

also gerade die Seenotretter?

Als Hamburger Bürgerin war ihr das

Thema sicherlich nicht fremd. Es muss

ein tief empfundener Respekt vor der

Leistung und der Selbstlosigkeit un-

Warum die Seenotretter?

Eva Hickmann (1945-2011)

DGzRS_Jahrbuch_2012_rz.indd 87 22.03.12 10:15

Page 90: Jahrbuch 2012

serer Besatzungen gewesen sein, der

sie veranlasst hat, ihren letzten Willen

so zu formulieren, wie sie es getan hat.

Und nicht zuletzt hat wohl auch hier die

Tatsache eine Rolle gespielt, dass diese

gelebte Zivilcourage seit nun fast 150

Jahren ohne staatliche Mittel und Ein-

fl ussnahme auskommt.

Als Rechtsanwältin wird ihr ein wei-

terer Aspekt nicht fremd gewesen sein:

Sie wusste, dass die Seenotretter sorg-

sam und verantwortungsbewusst mit

jedem einzelnen Nachlass umgehen.

Und ihr muss sehr wohl bewusst gewe-

sen sein, dass die DGzRS ausgesprochen

großen Wert auf eine korrekte und re-

spektvolle Abwicklung aller im Todesfall

nun einmal notwendig werdenden For-

malitäten legt und über jahrzehntelan-

ge Erfahrung in diesen Dingen verfügt.

Eben nicht nur auf See kann sich jeder

auf die Seenotretter verlassen.

Trotzdem war ihr daran gelegen, dass

der damit verbundene Aufwand für die

DGzRS überschaubar bleiben sollte. Des-

halb hat sie ein befreundetes Rechtsan-

waltsehepaar gebeten, die Testaments-

vollstreckung zu übernehmen.

Ihre Mittel haben uns die fi nanzielle

Sicherheit geschaffen, um noch im Jahr

2011 einen weiteren Seenotkreuzerneu-

bau in Auftrag zu geben. Wir werden das

Andenken der Verstorbenen mit einem

Schiff in Ehren halten, das voraussicht-

lich 30 Jahre lang nur ein Ziel haben

wird: Menschen aus Seenot zu retten.

Danke Eva Hickmann!

Unseren Besatzungen stets die si-

cherste und zuverlässigste Technik mit

in den Einsatz geben zu können, ist uns

ein ganz besonderes Anliegen. Die kon-

tinuierliche Modernisierung unserer

Rettungsfl otte ist uns möglich, weil

Menschen in ganz Deutschland die See-

notretter in ihrem Testament bedenken.

Dabei muss es nicht gleich eine Allein-

erbschaft in dieser Größenordnung

sein. Auch wenn Eva Hickmanns Nach-

lass den Grundstock für den Bau eines

neuen Seenotkreuzers bildet, wäre die

stete Erneuerung unserer Schiffe völlig

undenkbar ohne die vielen kleineren

Erbschaften und Vermächtnisse, die uns

dankenswerterweise erreichen.

Wenn Sie Fragen zu den Themen Verer-

ben, Testament oder auch Stiftungen

haben, helfen wir Ihnen gerne weiter,

kompetent und absolut vertraulich. Bit-

te wenden Sie sich an Nicolaus Stadeler,

Andrea Vogt oder Ulrich Reiter unter der

Telefonnummer +49 (0)421 · 53 707 -

510. Oder schreiben Sie an die DGzRS,

Nicolaus Stadeler, Werderstraße 2,

28199 Bremen. Gern schicken wir Ihnen

vorab unsere Broschüre „…mal ganz per-

sönlich“ rund um das Thema Nachlass

oder unseren Ratgeber „Selbstverständ-

lich – Von Bürgersinn und Bürgermut“

zum Thema Stiftung zu.

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Ulrich Reiter, Andrea Vogt, Nicolaus Stadeler

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Page 91: Jahrbuch 2012

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Danke!Danke – was mehr soll jemand sagen, dem die Seenotretter gerade ein zweites Leben geschenkt haben? Jedes weitere Wort ist da zu viel, denn ein solches Danke kommt wirklich von Herzen.

Wir möchten dieses »Danke!« gerne weitergeben.

An jeden Einzelnen, der uns unterstützt.

Und der damit unseren Besatzungen die Sicherheit für eine glückliche Heimkehr mit auf den Weg gibt.

Sie haben Fragen zum Thema Spenden? Hier erreichen Sie uns:Werderstraße 228199 BremenTelefon +49 (0)421 · 53 707 715Telefax +49 (0)421 · 53 707 709 E-Mail [email protected] Bremen (BLZ 290 501 01), 107 2016

Die letzte Zeile im Heft ist die erste im Netz:

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