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ZEITRAUM 2007 – 2011
Ein Projekt der Stadt Timisoara und der Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit (GTZ)
INTEGRIERTES MASSNAHMEKONZEPT ZUR BEHUTSAMENERNEUERUNG UND WIRTSCHAFTLICHEN BELEBUNG DER ALTBAUQUARTIERE VON TIMISOARA,
2 BEHUTSAME ERNEUERUNG UND WIRTSCHAFTLICHE BELEBUNG DER ALTBAUQUARTIERE VON TIMISOARA,
Beschluss 3/30.01.2007Genehmigung des Integrierten Maßnahmekonzeptes zur behutsamen Erneuerung und wirtschaftlichen Belebung der Altbauquartiere in Timisoara
Der Rat der Stadt TimisoaraIn Betracht des Referats Nr. SC2006 – 24.227/29.11.2006 des Bürgermeisters der Stadt Timisoara, Gheorghe Ciuhandu;In Betracht der Genehmigungen seitens des Ausschusses für Studien, Prognosen, Wirtschaft, Haushalt, Finanzen, Steuern und Abgaben, des Ausschusses für Stadtentwicklung, Raumgestal-tung und Liegenschaften, des Ausschusses für die Verwaltung des öffentlichen und privaten Raumes, öffentliche Dienste und Handel und Unternehmen, des Ausschusses für Kommunalverwal-tung und Recht, öffentliche Ordnung, Menschenrechte und Minderheiten und des Ausschusses für Kultur, Wissenschaft, Bildung, Gesundheit, Sozialschutz, Tourismus, Ökologie und Sport;In Betracht des Stadtratbeschlusses Nr. 21/31.01.2006 über die Genehmigung der Umsetzung des Projektes „Behutsame Erneuerung und wirtschaftliche Belebung der Altbauquartiere in Timisoara“ durch die Stadt Timisoara, in Zusammenarbeit mit der Deutschen Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit (GTZ) und den Partnerstädten Gera und Karlsruhe;In Betracht des Stadtratbeschlusses Nr. 109/30.11.2004 über die Genehmigung der Zusammenarbeit des Stadtrates Timisoara mit der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) und der Deutschen Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit in der Umsetzung des Projektes „Behutsame Erneuerung der Altbauquartiere für eine nachhaltige Entwicklung und wirtschaftliche Belebung der Stadt Timisoara“;In Betracht der Artikel 45, 46 und 47 des Gesetzes Nr. 422/2001 für den Schutz historischer Denkmäler;Gemäß den Bestimmungen aus dem Artikel 38, Absatz 2, Punkt (c) des Gesetzes Nr. 215/2001 für die öffentliche Kommunalverwaltung, geändert und ergänzt durch das Gesetz Nr. 286/2006;Auf Grund des Artikels 46, Absatz 2 des Gesetzes Nr. 215/2001 2001 für die öffentliche Kommunalverwaltung, geändert und ergänzt durch das Gesetz Nr. 286/2006
BESCHLIESST:Art.1. Das Integrierte Maßnahmekonzept zur behutsamen Erneuerung und wirtschaftlichen Belebung der Altbauquartiere in Timisoara (siehe Anhang, der Bestandteil des vorliegenden Beschlusses ist) wird angenommen. Es hat eine Gültigkeit von 5 Jahren (2007-2011).
Art. 2. Das integrierte Maßnahmekonzept zur behutsamen Erneuerung und wirtschaftlichen Belebung der Altbauquartiere in Timisoara wird die Grundlage aller Projektgenehmigungen und der Umsetzung aller Erneuerungsarbeiten an Gebäuden und öffentlichen Räumen im gesamten Stadtgebiet darstellen.
Art. 3. Mit der Umsetzung des vorliegenden Beschlusses werden folgende Ämter im Rahmen der Stadt Timisoara betraut: Lokale Entwicklung und EU-Integration, Finanzen und Stadtplanung im Rahmen der Stadt Timisoara und die Koordinierungsstelle Altstadtsanierung Timisoara (KAST).
Vorsitzender der SitzungPAVEL TEPENEUGegengezeichnetSekretär IOAN COJOCARI
BESCHLUSS
3BEHUTSAME ERNEUERUNG UND WIRTSCHAFTLICHE BELEBUNG DER ALTBAUQUARTIERE VON TIMISOARA,
Vorwort
Timisoara wird entscheidend durch die vorhandene historische Gebäudesubstanz geprägt, die insbesondere die Stadtquartiere Cetate, Iosefin und Fabric kennzeichnet. Über 14.500 Gebäude bilden heute ein Ensemble mit unverwechselbarer Identität.Bedingt durch einen jahrzehntelangen Sanierungs- und Modernisierungsstau ist ein Großteil der Gebäude stark erneuerungsbedürftig. Ihr Erhalt und die damit verbundene Sicherung des baukulturellen Erbes zur Verbesserung der Lebens- und Wohnverhältnisse stellt eine zentrale Herausforderung für die Stadtverwaltung von Timisoara dar.Es gilt daher, neben einer gesamtstädtischen Handlungsstrategie Rahmenbedingungen zu schaffen, die den Prozess der behutsamen Stadterneuerung in Cetate, Iosefin und Fabric in Gang bringen und die Stadterneuerung als wichtige Zukunftsaufgabe der Stadt Timisoara begreifen.
Mit Hilfe des integrierten Maßnahmekonzeptes wird die Grundlage für diesen Prozess geschaffen. Das Konzept führt die zentralen interdisziplinären Handlungsfelder des Stadterneuerungsprozesses in ein Gesamtkonzept zusammen, unter Berücksichtigung kurz-, mittel- und langfristiger Umsetzungs-perspektiven.
Die Fixierung der stadterneuerungspolitischen Handlungsstrategie ist die Grundlage für eine erfolgreiche Aufwertung der historischen Altbauquartiere, denn mit Hilfe des integrierten Maßnahmekonzeptes können neben nationalen Geldern komplementäre Fördermittel gegenüber der EU eingeworben werden, die den nachhaltigen Stadtentwicklungsprozess in den drei definierten Altbauquartieren befördern.
Um dieses Vorhaben erfolgreich umzusetzen, wird es in den kommenden Jahren eine wichtige Aufgabe von Politik, Stadtverwaltung, Eigentümern und Bewohnern sein, die skizzierten Maßnahmen durch konkrete Projekte in den drei zentralen Altbaugebieten Cetate, Josefin und Fabric zur Verbesserung der Lebens- und Wohnverhältnisse gemeinsam umzusetzen.
Dr. Ing. Gheorghe CiuhanduBürgermeister von Timisoara
VORWORT
Foto : F ischer (S tad t Graz)
4 BEHUTSAME ERNEUERUNG UND WIRTSCHAFTLICHE BELEBUNG DER ALTBAUQUARTIERE VON TIMISOARA,
TIMISOARA
5BEHUTSAME ERNEUERUNG UND WIRTSCHAFTLICHE BELEBUNG DER ALTBAUQUARTIERE VON TIMISOARA,
INHALT
A Einführung ...........................................................................................................................................................................................................6 Ausgangslage und aktuelle Situation Bisherige strategische Vorbereitungen der Stadt Timisoara
B Ziele und Methodik .............................................................................................................................................................................................8 Allgemeine Leitlinien der Stadterneuerung in Timisoara Funktionen des integrierten Maßnahmekonzeptes Festlegung der Fördergebietsgrenzen Abgrenzung der Fördergebiete, SWOT- Analyse Bisherige Erarbeitung des integrierten Maßnahmekonzeptes Timisoara Identifikation von Bewertungskriterien Beteiligungsstrukturen im Stadtteil und Öffentlichkeitsarbeit Verfügungsfonds - Förderung von stadtteilbezogenen Kleinstmaßnahmen
C Gebietscharakteristik Cetate, Iosefin und Fabric ..........................................................................................................................................18 Übergeordnete Lage im Stadtraum und Gebietsabgrenzung Bestandsanalyse der Interventionsschwerpunkte Cetate, Iosefin und Fabric Cetate, Tourismus entwickeln – Wirtschaftskraft stärken Iosefin, Baudenkmale erhalten – Wohnqualität verbessern Fabric, Identität bewahren – Integration fördern
D Aktions- und Maßnahmeprogramm Timisoara ..............................................................................................................................................31 Übersicht der Maßnahmen Timisoara (Plan und Kurzmaßnahmen) Fördergebiet Cetate (Plan und Kurzmaßnahmen) Fördergebiet Iosefin (Plan und Kurzmaßnahmen) Fördergebiet Fabric (Plan und Kurzmaßnahmen) Tabellarische Projektübersicht
E Weiterführende Empfehlungen / Anlagen ......................................................................................................................................................70 Ausweisung von Fördergebieten und erforderliche Festsetzungen Differenzierte Bewertungsindikatoren einer integrierten Stadtteilentwicklung Standardisierte Projekterfassung (Projektsteckbrief) Pläne integriertes Maßnahmekonzept
Kontakt und Impressum ..................................................................................................................................................................................78
6 BEHUTSAME ERNEUERUNG UND WIRTSCHAFTLICHE BELEBUNG DER ALTBAUQUARTIERE VON TIMISOARA,
Ausgangslage und aktuelle SituationAusgelöst durch die politischen, wirtschaftlichen und sozialen Umbrüche, die sich seit Beginn der 90er Jahre in Timisoara vollziehen, haben sich vielerorts die Handlungsfelder und Rah-menbedingungen innerhalb der Stadtentwicklung zum Positiven gewandelt:
• Insbesondere die Altstadt, aber auch die zentrumsnahen Altbauquartiere gewinnen zuneh- mend an Bedeutung und werden von Politik, Wirtschaft und Öffentlichkeit wieder als interes-sante Wohn- und Geschäftsstandorte wahrgenommen.
• Der Wert und die Bedeutung des baukulturellen Erbes als Markenzeichen der Stadt werden erkannt. Durch eine behutsame Erneuerung soll der Erhalt für nachfolgende Generationen gesichert werden.
• Mit den vorhandenen bzw. neu- oder wiedergegründeten akademischen und kirchlichen Ein-richtungen entwickelt sich die Stadt als wichtiger Bildungsstandort mit überregionaler Bedeu-tung und Ausstrahlung.
• Durch die Kooperation mit ausländischen Investoren konnten zahlreiche wirtschaftliche Im-pulse ausgelöst werden. Eine offizielle Arbeitslosigkeit von unter 3% bestätigt die vorhan-dene Prosperität der Stadt und Region Timisoara.
Neben den positiven Entwicklungen sind die politischen und wirtschaftlichen Veränderungen nach wie vor mit Schwierigkeiten verbunden, die sich in folgenden Kernaussagen widerspiegeln:
• Die Altbauquartiere mit mehr als 14.500 historischen Gebäuden, die das Stadtbild maßge-blich prägen, befinden sich aufgrund eines jahrzehntelangen Sanierungsstaus in einem
A EINFÜHRUNG* Ausgangslage und aktuelle Situation
überwiegend schlechten Zustand. Ihr Erhalt ist an vielen Stellen gefährdet, unter anderem auch aufgrund unsachgemäßer Reparaturen und der Verwendung nicht denkmalgerechter Baumaterialien in den vergangenen Jahren.
• Fehlende Instandhaltungsarbeiten und ausgebliebene Investitionen haben dazu geführt, dass die technische Infrastruktur in weiten Teilen modernisierungsbedürftig ist. Insbeson-dere das Trink- und Abwassernetz ist von hohen Leitungsverlusten gekennzeichnet.
• Durch Spekulationen ausländischer Investoren lastet ein hoher Druck auf dem Boden- und Immobilienmarkt. Sanierte Wohnungen werden zu überhöhten Preisen an zahlungskräftige Geschäftsleute vermietet oder verkauft, bisherige lokale Wohnungseigentümer aus ihren Wohnungen „herausgekauft“ und so aus den innerstädtischen Gebieten verdrängt.
• Geringe Haushaltseinkommen bei steigenden Lebenshaltungskosten führen in einigen Stadtteilen bereits zu sozialer Segregation und Spannungen innerhalb der Bevölkerung.
• Durch die Zunahme des motorisierten Individualverkehrs sowie eines erhöhten Durch-gangsverkehrs hat sich die Verkehrs- und Parkplatzsituation insbesondere in der Innenstadt deutlich verschärft und schränkt die Aufenthaltsqualität sowie die Qualität der öffentlichen Räume zum Teil erheblich ein.
• Die Errichtung von Einkaufszentren außerhalb der innerstädtischen Quartiere bedroht zuneh-mend den kleinteiligen Branchenmix entlang der bisherigen Geschäftsstraßen durch die ver-mehrte Bindung von Kaufkraft und Kapital.
Die Handlungs- und Investitionsschwerpunkte der Stadtverwaltung Timisoara konzentrieren sich vor diesem Hintergrund auf die drei Altbaugebiete Cetate, Iosefin und Fabric.
7BEHUTSAME ERNEUERUNG UND WIRTSCHAFTLICHE BELEBUNG DER ALTBAUQUARTIERE VON TIMISOARA,
A EINFÜHRUNG* Ausgangslage und aktuelle Situation
* Bisherige strategische Vorbereitungen der Stadt Timisoara
Cetate bildet das wirtschaftliche und kulturelle Zentrum der Stadt und wird durch den inneren Verkehrsring bzw. den Bega Kanal räumlich begrenzt. Der Stadtteil Iosefin befindet sich südwestlich von Cetate und wird durch Brücken über den Bega Kanal an das Stadtzentrum angebunden. Trotz des erheblichen Instandsetzungsbedarfs ist Iosefin ein beliebter Wohnstandort mit hoher Wohndichte und großer Nachfrage.Östlich der Innenstadt, angebunden über die Decebalbrücke, befindet sich der Stadtteil Fabric, der stark durch seine industrielle Vergangenheit gekennzeichnet ist und aufgrund baulicher und sozialer Rahmenbedingungen einen großen Handlungsbedarf aufweist.Um die damit verbundenen Herausforderungen des Stadterneuerungsprozesses bewältigen zu können, ist die Erarbeitung einer übergeordneten Handlungsstrategie im Sinne eines inte-grierten Maßnahmekonzeptes von zentraler Bedeutung für die Stadt Timisoara.
Bisherige strategische Vorbereitungen der Stadt TimisoaraDie Stadt Timisoara steht den veränderten Rahmenbedingungen progressiv gegenüber und hat bereits grundlegende Voraussetzungen für einen nachhaltigen Stadterneuerungsprozess geschaffen:• Die Stadt Timisoara erarbeitete, beschloss und implementiert das strategische Konzept für
die wirtschaftliche und soziale Entwicklung des Großraums Timisoara, das unter Richtung 3, Ziel 2 „den Schutz, die Inwertsetzung und die Entwicklung der kulturellen und geschichtlichen Werte des Großraums Timisoara, das als traditionell multikulturelles Gebiet gilt”, vorsieht.
• Zur Steuerung der räumlichen und funktionalen Entwicklungen der Stadt wurde als wich-tiges Instrument ein Flächennutzungsplan (PUG) erarbeitet und verabschiedet. Für wichtige Stadträume wird ein PUZ (ähnlich Bebauungsplan) erstellt, der die Standortentwicklungen weiter konkretisiert und detailliert.
• 2003 wurde mit dem PUZ CP eine nationale Gesetzesgrundlage verabschiedet, die ein wich-tiges Instrument zur Unterstützung des Stadterneuerungsprozesses darstellt.
• Für den Kernbereich Verkehr, eine Schlüsselaufgabe zur Entwicklung der Innenstadt, liegen erste Untersuchungen vor. Die bisherigen Planungen sind unter der Zielstellung eines inte- grierten Verkehrskonzeptes zu prüfen und weiterzuentwickeln.
• Es liegt ein Beschluss zur Kooperation zwischen der Stadt Timisoara, der Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit (GTZ) und der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) zur Umset-zung des Projektes: „Behutsame Erneuerung und wirtschaftliche Belebung der Altbauquar-tiere in Timisoara“ vor (Stadtratbeschluss 109 / 30.11.2004).
• Im Januar 2005 wurden von der Stadt Timisoara und der Deutschen Gesellschaft für Tech-nische Zusammenarbeit (GTZ) ein sozio-ökonomischer Survey und eine Bestandsaufnahme der Altbauten in den drei historischen Quartieren Cetate, Iosefin und Fabric durchgeführt. Die Ergebnisse der beiden Studien begründen die Wahl dieser Quartiere als Fördergebiete.
• Im Dezember 2006 hat das Deutsche Bundesministerium für Wirtschaftliche Zusammenar-beit und Entwicklung (BMZ) auf Anfrage der Stadt Timisoara einen nichtrückzahlbaren Kredit für die Gewährleistung der technischen Hilfe im Rahmen des Projektes „Behutsame Erneuer-ung und wirtschaftliche Belebung der Altbauquartiere in Timisoara“ bewilligt. Die wichtigsten Ziele der technischen Hilfe sind:
- Einrichtung der Koordinierungsstelle Altstadtsanierung Timisoara (KAST)- Erarbeitung eines einheitlichen Konzeptes zur behutsamen Erneuerung und wirtschaft-
lichen Belebung der Altbauquartiere in Timisoara- Identifizierung geeigneter Finanzierungsprogramme für die Erneuerung der Altbauten,
der technischen Infrastruktur und des öffentlichen Raumes und Erarbeitung von förder- fähigen Sanierungsprojekten
- Bekanntmachung von denkmalgerechten Sanierungsverfahren unter der Einwohnerschaft- Angebot eines kostenlosen Beratungsangebotes zur nachhaltigen Entwicklung der Alt-
bauquartiere• Um den Prozess der Erneuerung und wirtschaftlichen Belebung der Altbauquartiere in
Timisoara zu unterstützen, wurde durch den Stadtratbeschluss 21 / 31.01.2006 die Um-setzung des Projektes „Behutsame Erneuerung und wirtschaftliche Belebung der Altbau-quartiere in Timisoara“, in Zusammenarbeit mit der Deutschen Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit (GTZ) und den Partnerstädten Gera und Karlsruhe bekräftigt. Auf dieser Grundlage hat die Stadtverwaltung eine Koordinierungsstelle Altstadtsanierung Timisoara (KAST) innerhalb der Verwaltung eingerichtet.
Der KAST kommen folgende Aufgaben zuteil:Sie dient einerseits als Beratungsstelle der Bürger für die Belange und Aufgaben der Erneuer-ung und wirtschaftlichen Belebung der Altbauquartiere in Timisoara, andererseits der besseren Bewusstseinsbildung der Bürger gegenüber dieser Thematik. Zudem unterstützt die Koordinierungsstelle andere städtische Ämter sowie lokale, staatliche und nichtstaatliche Institutionen bei der Einwerbung geeigneter Förder- und Finanzierungspro-gramme. Damit sind grundsätzlich die strategischen und personellen Voraussetzungen ge-schaffen worden, um die Entwicklung und Umsetzung des integrierten Maßnahmekonzeptes bewerkstelligen zu können. Wie dringend die Erarbeitung weiterführender Festsetzungen und Gestaltungsvorgaben ist, zeigen die zunehmenden Bau- und Sanierungsanfragen, die einer behutsamen Stadterneuer-ung zum Teil erheblich entgegenlaufen.
8 BEHUTSAME ERNEUERUNG UND WIRTSCHAFTLICHE BELEBUNG DER ALTBAUQUARTIERE VON TIMISOARA,
B ZIELE UND METHODIK* Allgemeine Leitlinien der Stadterneuerung in Timisoara
Allgemeine Leitlinien der Stadterneuerung in TimisoaraMit Hilfe definierter Leitlinien sind weitere Grundlagen für den Prozess der behutsamen Stadter-neuerung zu erarbeiten, die die Qualitätsmerkmale innerhalb der Strategie- und Umsetzungs-phase festlegen. Neben dem Erhalt des baukulturellen Erbes stellt die dauerhafte Konkurrenz-fähigkeit der innerstädtischen Quartiere gegenüber dem Stadtumland eine wichtige Aufgabe dar, dessen erfolgreiche Bewältigung nicht zuletzt mit Hilfe eindeutiger Entwicklungsziele ge-lingen soll. Die große Chance liegt hier in der besonderen stadträumlichen Qualität, die die Altbauquar-tiere aufweisen. Es gilt, diese durch behutsame Sanierungs- und Instandsetzungsmaßnahmen für die Zukunft zu sichern und zu erhalten. Weitere wichtige Impulse gehen von der wirtschaftlichen und touristischen Entwicklung Timiso-aras aus. Durch wirtschaftliche Kraft und zunehmende Besucherzahlen werden Investitionen ausgelöst, die dem Stadterneuerungsprozess zugute kommen und die strategische Bedeu-tung Timisoaras über Rumänien hinaus nachhaltig festigen.
Die allgemeinen Leitlinien dienen der Fixierung wichtiger Kernziele innerhalb des Stadterneuer-ungsprozesses und beinhalten erste Handlungsvorgaben für die definierten Gebiete:
1. Erhalt des baukulturellen ErbesDas vorhandene baukulturelle Erbe stellt heute ein Markenzeichen der Stadt Timisoara dar und es gilt, dieses zu schützen, zu bewahren und schrittweise zu erneuern. Die Sensibilisierung und Mobilisierung von Eigentümern und Mietern zu Investitionen und Ei-geninitiative an Gebäuden und Hofbereichen ist dabei von großer Bedeutung für den zukünfti-gen Stadterneuerungsprozess.
Kernziele:• Erhalt vorhandener historischer Bausubstanz und bestandsorientierte Modernisierung,
keine Abbruchgenehmigung konstruktiv intakter, jedoch unsanierter Gebäude• Keine Dachaufstockung in vorhandenen, geschlossenen Gebäudeensembles• Keine bauliche Verdichtung (Neubau) in Blockinnenbereichen / Höfen• Erhalt der charakteristischen grünen Blockinnenbereiche, Vermeidung von zusätzlichen
Parkplätzen• Geschosswohnungs- und Büroneubauten sind städtebaulich in Einklang mit der vorhandenen
Baustruktur zu setzen. Insbesondere die Gestaltung von Dach, Fassade und Fenstern ist behutsam in die vorhandene Umgebung zu integrieren.
9BEHUTSAME ERNEUERUNG UND WIRTSCHAFTLICHE BELEBUNG DER ALTBAUQUARTIERE VON TIMISOARA,
B ZIELE UND METHODIK* Allgemeine Leitlinien der Stadterneuerung in Timisoara
2. Aufwertung des öffentlichen RaumesParks und Plätze sind innerhalb der meist dicht bebauten Altbauquartiere von hoher Bedeu-tung für die Lebens- und Wohnqualität. Durch Erhalt, Gestaltung und Aufwertung der vorhan-denen öffentlichen Räume werden die Standortattraktivität, Lebens- und Aufenthaltsqualität innerhalb der dicht bebauten Altbauquartiere deutlich verbessert.
Kernziele:• Erhalt und Schutz bestehender öffentlicher Parks und Plätze im Sinne einer nachhaltigen
Stadtentwicklung• Neuschaffung von dauerhaften Grün- und Freiflächen zur Weiterentwicklung der besteh-
enden Grünstrukturen innerhalb der historischen Altbaugebiete• Schutz und Weiterentwicklung der vorhandenen Straßenbäume und Vorgartenbereiche in
den Anliegerstraßen• Einordnung von Straßenbäumen bei Straßenbaumaßnahmen zur Verbesserung des Wohn-
umfeldes sowie des städtischen Kleinklimas• Revitalisierung und Gestaltung von ungenutzten Flächen im öffentlich wirksamen Raum
zur Verbesserung der Imagewirkung
3. Umsetzung eines integrierten VerkehrskonzeptesSowohl das Verkehrsaufkommen als auch die Verkehrsarten haben sich in den vergangenen Jahren erheblich verändert. Neben der Anbindung der Stadt an überregionale und europäische Verkehrsnetze ist die Entwicklung einer innerstädtischen Strategie für den motorisierten, öffentlichen und nicht motorisierten Verkehr von zentraler Bedeutung. Es gilt, durch die Um-setzung eines intelligenten Konzeptes auch zukünftig bei Mobilität und Erreichbarkeit überre-gional konkurrenzfähig zu bleiben.
Kernziele:• Erneuerung bzw. Weiterentwicklung zentraler Verkehrs- und Erschließungsstraßen zur
Lenkung des Verkehrsaufkommens und Entlastung attraktiver Seitenstraßen• Ausweisung und kontinuierlicher Ausbau der Fußgängerzonen in Cetate• Ausbau eines leistungsfähigen und kostengünstigen Nahverkehrssystems zur Verringerung
des Individualverkehrs• Ausbau eines attraktiven Fuß- und Radwegenetzes innerhalb der Altbauquartiere • Erarbeitung und Umsetzung eines sinnvollen Konzeptes mit Angeboten für den ruhenden
Verkehr, um grüne Hof- und Vorgartenbereiche zu bewahren
10 BEHUTSAME ERNEUERUNG UND WIRTSCHAFTLICHE BELEBUNG DER ALTBAUQUARTIERE VON TIMISOARA,
B ZIELE UND METHODIK* Allgemeine Leitlinien der Stadterneuerung in Timisoara
4. Förderung der Geschäftsstraßen- und ZentrenentwicklungInnerhalb des Stadterneuerungsprozesses kommt dem Erhalt bzw. der qualitativen Entwick-lung und Stärkung der vorhandenen Geschäftsstraßen und Einkaufsmöglichkeiten innerhalb der Quartiere große Bedeutung zu. Kleine und mittlere Unternehmen sollen durch eine gezielte Förderung vor Ort unterstützt und zu Neuinvestitionen motiviert werden.
Kernziele:• Erarbeitung eines integrierten Konzeptes zur Zentrenentwicklung als Grundlage zur Schaf-
fung tragfähiger Geschäftslagen• Bauliche Erneuerung und Weiterentwicklung zentraler Geschäftsstraßen und vorhandener
Märkte zur Verbesserung der Rahmenbedingungen wirtschaftlichen Handelns sowieder stadträumlichen Qualitäten
• Förderung von Netzwerken der Gewerbetreibenden zur Stärkung der lokalen Ökonomie und Verbesserung der Wettbewerbs- und Konkurrenzfähigkeit
• Förderung von kleinen und mittleren Unternehmen sowie Existenzgründern in zentralen Geschäftsstraßen zur Verbesserung ihrer wirtschaftlichen Handlungsfähigkeit
• Qualifizierung von Gewerbetreibenden durch Schulungsmaßnahmen
5. Ausbau des Kultur- und TourismusangebotesDer Ausbau des Kultur- und Tourismusangebotes nimmt innerhalb des Stadterneuerungs- prozesses eine wichtige Rolle ein, denn zunehmende Besucherzahlen stärken die lokale Wirtschaft, lösen weitere Investitionen aus und tragen somit entscheidend zum Erhalt der his-torischen Stadtgestalt bei.
Kernziele:• Erarbeitung einer gesamtstädtischen Tourismus- und Kulturstrategie als Bestandteil des
innerstädtischen Stadterneuerungsprozesses• Förderung und Ausbau der vorhandenen Hochkultur als wichtiger Kristallisationspunkt für
weitere Investitionen und Angebote• Förderung von Kulturnetzwerken und Ausbau der bisherigen Stadtteilkultur durch die geziel-
te Unterstützung lokaler Träger und Akteure• Kennzeichnung wichtiger touristischer und kultureller Angebote und Unterstützung einer
internationalen Vermarktungsstrategie• Erweiterung des Angebotes an freizeitbezogener Infrastruktur, um neben Kurzzeittouristen
insbesondere lokalen Akteuren ein differenziertes und attraktives Angebot innerhalb der Stadt anbieten zu können
11BEHUTSAME ERNEUERUNG UND WIRTSCHAFTLICHE BELEBUNG DER ALTBAUQUARTIERE VON TIMISOARA,
B ZIELE UND METHODIK* Allgemeine Leitlinien der Stadterneuerung in Timisoara
6. Verbesserung von Bildungs- und sozialen AngebotenSoziale Ausgewogenheit ist ein wichtiger Bestandteil innerhalb der behutsamen Stadterneue-rung, denn die heterogene Zusammensetzung und damit verbundene Vielfalt verleiht den Stadt-teilen Ausstrahlung und damit Attraktivität. Eine kontinuierliche Erweiterung und Qualifizierung des Angebotes liefert einen wichtigen Beitrag zur nachhaltigen Stadtentwicklung in Timisoara.
Kernziele:• Erneuerung und Ausbau vorhandener Schulen und Kindergärten innerhalb der Stadtteile
zur Sicherung eines qualifizierten Bildungs- und Betreuungsangebotes• Förderung der Erwachsenenbildung, um gesellschaftliche und soziale Unterschiede
abzumildern• Förderung vorhandener sozialer Angebote, Motivation privater Träger zum Ausbau ihres
bisherigen Angebotes• Erhöhung der Beratungs- und Betreuungsangebote insbesondere für Randgruppen und
Minderheiten zur Förderung der sozialen Integration und Ausgewogenheit
7. Förderung von bürgerschaftlichem Engagement und EhrenamtDie Einbindung und Förderung von bürgerschaftlichem Engagement ist in der Stadterneue-rung unverzichtbar und sichert die nachhaltige Wirkung und Akzeptanz im Stadtteil langfristig.
Kernziele:• Durchführung frühzeitiger Beteiligungsverfahren und regelmäßiger Informationsveranstal-
tungen innerhalb der Erneuerungsgebiete• Finanzielle Unterstützung von Vereinstätigkeiten und Einbindung in die Umsetzung
einzelner Stadterneuerungsprojekte• Erhöhung der Dienstleistungs- und Serviceangebote durch die Einrichtung städtischer
Stadtteilbüros
Die umrissenen Ziele definieren die inhaltlichen Eckpunkte innerhalb der Stadterneuerungs-quartiere. Mit der Erarbeitung spezifischer Gebiets- und Blockkonzepte werden die Leitlinien weiter konkretisiert und durch Beschlussfassung gebietsspezifisch festgesetzt.
12 BEHUTSAME ERNEUERUNG UND WIRTSCHAFTLICHE BELEBUNG DER ALTBAUQUARTIERE VON TIMISOARA,
B ZIELE UND METHODIK* Funktion des integrierten Maßnahmekonzeptes* Identifikation von Fördergebietsgrenzen* Abgrenzung der Fördergebiete, SWOT-Analyse
Funktionen des integrierten MaßnahmekonzeptesAus den allgemeinen Leitlinien der Stadterneuerung ergibt sich das Erfordernis, eine überge-ordnete Handlungsstrategie zur Umsetzung der Ziele zu entwickeln. Hier erfüllt das Maßnah-mekonzept gleich mehrere Funktionen:
1. Strategisches Handlungsinstrument innerhalb des StadterneuerungsprozessesDas integrierte Maßnahmekonzept bildet die kurz-, mittel- und langfristig geplanten Pro-jektvorhaben innerhalb des Stadterneuerungsprozesses ab und umfasst die Aktionsfelder „stadträumliche Qualitäten“, „Wirtschaft“ sowie „Kultur, Tourismus und Soziales“. In Abhängigkeit verfügbarer Finanzmittel und Förderprogramme erfolgt anschließend die Realisierung.
2. Festsetzung förmlicher Investitions- und HandlungsschwerpunkteDie Stadt Timisoara beabsichtigt, die räumlichen Handlungsschwerpunkte innerhalb des integ-rierten Maßnahmekonzeptes förmlich festzusetzen und als Fördergebiete auszuweisen. Damit wird der konzentrierte Mitteleinsatz kommunaler und nationaler Finanzressourcen sowie kom-plementärer Finanzmittel (u.a. GTZ und KfW) sichergestellt.
3. Grundlage zur Beantragung von EU ProgrammenMit dem EU Beitritt 2007 können Fördermittel aus den Europäischen Fonds für regionale Ent-wicklung (EFRE) beantragt werden. Mit Hilfe des integrierten Maßnahmekonzeptes werden die erforderlichen Grundlagen geschaffen, um konkrete Förderanträge entlang der Prioritäts-sachsen der EU einreichen zu können.
Die Erarbeitung des integrierten Maßnahmekonzeptes als Grundlage der städtischen Stadter-neuerungsstrategie folgt folgender Systematik:
• Benennung kurzfristig umsetzbarer Maßnahmen innerhalb des Stadterneuerungsprozesses, die einen fortgeschrittenen Planungsstand bzw. dringenden Handlungsbedarf aufweisen
• Identifizierung mittel- und langfristiger Maßnahmen, die zunächst einer Planung bedürfenoder deren Realisierung in mehreren Bauabschnitten erfolgen wird
• Markierung neuer Projektideen und -vorschläge, die innerhalb der Konzepterarbeitung ent-standen sind und den identifizierten Strategiezielen entsprechen
• Identifizierung von wichtigen Einzelmaßnahmen des Stadterneuerungsprozesses, die sich im Umfeld der drei räumlichen Handlungsschwerpunkte befinden
Im Ergebnis liegt eine übergeordnete Handlungsstrategie vor, die unter Berücksichtigung der genannten Themen räumliche Schwerpunkte identifiziert und diese mit Projektvorhaben hin-terlegt.
Identifikation von FördergebietsgrenzenUm kurzfristig eine wahrnehmbare Wirkung innerhalb des Erneuerungsprozesses erzielen zu können, ist die räumliche Konzentration geplanter öffentlicher Investitionen erforderlich, denn die vorhandene Finanzkraft der Stadt reicht nicht aus, um die anstehenden Modernisierungs- und Erneuerungsmaßnahmen innerhalb des öffentlichen Raumes zeitgleich durchführen zu können. Aufgrund der eingeschränkten finanziellen Belastbarkeit vieler Stadtbewohner sind nur geringe Spielräume für mögliche zusätzliche kommunale Einnahmen, z.B. durch Gebüh-renerhöhung vorhanden.Private Investitionen zum Erhalt des baukulturellen Erbes stellen eine weitere Herausforderung dar, denn auch hier reichen vorhandene Finanzmittel nicht aus, um die erforderlichen Moder-nisierungen durchführen zu können. Durch die konzentrierte Aufwertung öffentlicher Räume und der damit verbundenen Verbesserung der Lebens- und Wohnqualität können verfügbare private Investitionen gezielter auf die Erneuerungsgebiete gelenkt werden.
Vor diesem Hintergrund birgt die Ausweisung von Fördergebieten folgende strategische und finanzielle Vorteile:• Festsetzung von Fördergebieten als Grundlage zur Einwerbung nationaler und internation-
aler Finanzmittel innerhalb des Stadterneuerungsprozesses• Konzentration der gesamtstädtischen Stadterneuerungsstrategie auf die ausgewiesenen
Fördergebiete• Zusammenhängende Gebietsabgrenzung, um in Anbetracht des flächigen Erneuerungsbe-
darfs innerhalb städtebaulicher Ensembles agieren zu können• Erteilung von Genehmigungen, die in den festgesetzten Gebieten z.B. die Form der Moder-
nisierung, Miet- und Bodenpreise kontrollieren und Spekulationen vorbeugen• Anregung privater Investitionen, z.B. steuerliche Entlastungen oder Investitionszuschüsse
Abgrenzung der Fördergebiete, SWOT-AnalyseUm Fördergebiete festsetzen zu können, ist zunächst eine Abgrenzung der jeweiligen Gebiete durch die Stadtverwaltung anhand vorliegender Strukturdaten vorzunehmen. Aufgrund der Be-standsanalyse wurden die drei Altbauquartiere Cetate (Tourismusförderung) sowie Iosefin und Fabric (integrierte Stadtteilentwicklung) als Interventions- und zukünftiger Förderschwerpunkt identifiziert und fixiert. Als Grundlage der gegenwärtigen Fördergebietsabgrenzung dienen der sozio-ökonomische Survey und die Altbaubestandsanalyse, die im Januar 2005 in den Stadtteilen Cetate, Iosefin und Fabric durchgeführt wurden.
Folgende Analyse fasst die Ergebnisse der beiden Studien zusammen:
13BEHUTSAME ERNEUERUNG UND WIRTSCHAFTLICHE BELEBUNG DER ALTBAUQUARTIERE VON TIMISOARA,
B ZIELE UND METHODIK* Abgrenzung der Fördergebiete, SWOT-Analyse
Stärken• In Timisoara gibt es das ausgedehnteste Gebäudeschutzgebiet des Landes; • Aus der Gesamtanzahl von ca. 44.000 Gebäuden in der Stadt sind ca. 14.500 Altbauten
(Baujahr vor 1940);• In den drei untersuchten Quartieren (Cetate, Fabric, Iosefin) lebt die Hälfte der Stadtbevöl-
kerung (165.000 Einwohner); • Die Gebäude aus den historischen Stadtvierteln prägen die einzigartige visuelle und kul-
turelle Identität der Stadt;• 98% der Einwohner stufen den Erhalt der historischen Altbauten als wichtig für die Gemein-
de ein;• Eine Vielzahl von Baustilen ist vorhanden: Barock, Jugendstil, Neuklassik, Neugotik, Eklek-
tizismus aus dem 18., 19. und 20. Jahrhundert;• 80% der Bewohner der Altbauqurtiere fühlen sich den Altbauten verbunden und würden diese
gerne weiterhin bewohnen; • 80% der Bewohner sind sehr stark an der Sanierung ihres Gebäudes interessiert, mit der
Bedingung, dass sie hierfür finanziell unterstützt werden; • Das Interesse der Eigentümergemeinschaften ist vorhanden; diese haben zum Teil schon
konkrete Schritte für die Sanierung einiger Gebäude eingeleitet;• Arbeitskraft und Fachleute für die Sanierung und Sicherung der Altbauten sind vorhanden;
Timisoara ist eine wichtige Universitätsstadt, in der entsprechende Fachkräfte ausgebildet werden (Architekturfakultät, Fakultät für Bauwesen, etc.);
• 74% der gesamten Nutzfläche werden als Wohnflächen genutzt;• 70% der Anwohner sind auch Eigentümer ihrer Wohnung; 66% der Eigentümer haben sich
zu Eigentümergemeinschaften zusammengeschlossen.
Schwächen• Lange Zeit wurden an den Altbauten keine Sanierungen durchgeführt;• 53,2% der Altbauten befinden sich in fortgeschrittenem Verschleiß- und Beschädigungs-
zustand;• Eine große Anzahl von Altbauten hat Strukturprobleme;• Weniger als 10% der Altbauten sind saniert;• Mehr als 2/3 der Fassaden der Altbauten befinden sich in fortgeschrittenem Beschädigungs-
zustand• Mehr als 1/3 der Dächer sind stark beschädigt;• 85% der Altbauten weisen mittlere bis schwere Feuchtigkeitsschäden auf;• Es wird eine Einschränkung der Wohnflächen durch Nutzungsänderung deutlich;• 59,3% der Bewohner von Altbauten sind mit den Wohnbedingungen in den Altbauquartieren unzufrieden (keine optimalen Wohnflächen, problematische Nachbarschaften, etc.) und
stufen die Sanierung dieser als notwendig ein; • 14% der Einwohner denken, dass die Abwicklung eines kommunalen Sanierungsprogrammes
Unannehmlichkeiten mit sich bringen könnte (durch temporären Umzug der Anwohner);• Über 70% der Haushalte verfügen über ein Haushaltseinkommen von max. 250 Euro;• Über 50% der Anwohner haben kein Einkommen (Schüler/Studenten, Senioren ohne Ein-
kommen und Arbeitslose);• Ein historisches Gebäude beherbergt im Schnitt 13,6 Wohn-, bzw. Geschäftseinheiten;• Es sind wenig Fachleute/Handwerker mit praktischer Erfahrung auf dem Gebiet der behutsa-
men Erneuerung vorhanden;• Es besteht eine unzureichende Kontrolle nichtauthorisierter Arbeiten.
14 BEHUTSAME ERNEUERUNG UND WIRTSCHAFTLICHE BELEBUNG DER ALTBAUQUARTIERE VON TIMISOARA,
B ZIELE UND METHODIK* Abgrenzung der Fördergebiete, SWOT-Analyse
Möglichkeiten• Die nationale Gesetzgebung befürwortet die Altbausanierung;• Die Stadt Timisoara implementiert das stategische Konzept für die wirtschaftliche und soziale
Entwicklung des Großraums Timisoara, das unter Richtung 3, Ziel 2 „den Schutz, die In-wertsetzung und die Entwicklung der kulturellen und geschichtlichen Werte des Großraums Timisoara, das als traditionell multikulturelles Gebiet gilt”, vorsieht, und zwar durch folgende Maßnahmen:
- Erarbeiten einer Strategie für die Integration des historischen Erbes ins Alltagsleben, als Grundelement der globalen Planung; - Initiierung eines Pilotprojektes „Schutz und Sicherung der Altbauquartiere in Timisoara”,
bauliches Ensemble mit nationalem Wert, hinsichtlich der Einwerbung nationaler Mittel;- Erarbeiten von Studien und Projekten für den Schutz und die Sicherung des relevanten
baukulturellen Erbes;- Erarbeiten von Projektanträgen für EU-Programme der Denkmalsanierung und dem
Erhalt von historischen Schutzgebieten und des technisch-industriellen Erbes;- Weiterführen der Strukturgutachten und Unterstützung der Investitionen für Verstärkungs-
arbeiten und Einbau von Sanitäranlagen durch Steuerminderung oder andere Mittel;- Wiederbeleben/ neue Nutzung von Altbauten, die unter Denkmalschutz stehen und
unter Richtung 4, Ziel 1: „die Verbesserung der Wohnbedingungen der Anwohner”, durch folgende Maßnahmen:
- Ausführen von Arbeiten zur Verbesserung der Wohnbedingungen in den Wohnungen, die sich im Eigentum der Stadt befinden (Erneuerung der technischen Infrastrtur, Ver-
besserung der Isolierung gegen Feuchtigkeit und Lärm, der Wärmedämmung, etc.);- Ausführen von Reparaturabeiten an den beschädigten Fassaden der Wohngebäude,
die sich im Eigentum der Stadt befinden;• In Folge des Beitritts Rumäniens zur EU, können ab dem 1. Januar 2007 strukturelle Fonds
für die Sanierung der Gebäude und öffentlichen Räume beantragt werden;• Die Stadt Timisoara wird von der Bundesregierung hinsichtlich der behutsamen Erneuerung
der Altbauten finanziell unterstützt;• Die Erfahrungen, die die Fachleute im Rahmen des Programmes zur behutsamen Erneue-
rung der Altstadt von Sibiu gesammelt haben, kommt auch Timisoara zu Gute;• Es besteht die Möglichkeit, lokale Unternehmen in das Projekt zur behutsamen Erneuerung
der Altbauten einzubeziehen (z.B. Brauerei);• Die gute geographische Lage der Stadt, am Knotenpunkt vieler wichtiger touristischer Routen
gelegen, bewirkt eine privilegierte Stellung der Stadt aus wirtschaftlicher, kultureller, sozialer und multiethnischer Sicht, sowohl im Westen Rumäniens als auch innerhalb der RegionDKMT;
• Aufnahme der Altbauquartiere Timisoaras in einen touristischen Rundweg zu historischen Altbauten.
Risiken• Der gesetzliche Rahmen für öffentliche Finanzen ist nicht mit dem gesetzlichen Rahmen
zum Denkmalschutz abgestimmt; • Im Rahmen der öffentlichen Verwaltungen gibt es nicht auf jeder Ebene entsprechende Pro-
gramme oder Fonds;• Es ist keine Praxis im Erstellen der Antragsunterlagen für strukturelle Fonds vorhanden; das
Erstellen und Verabschieden der Leitlinien für die Programme verzögert sich;• Es werden unfachgerechte Sanierungsarbeiten an den Altbauten ausgeführt, die deren ur-
sprüngliches Erscheinungsbild verändern;• Ohne Zustimmung aller Bewohner eines Gebäudes können an diesem keine behutsamen
Sanierungsarbeiten durchgeführt werden;• Es gibt viele Bewohner mit niedrigem Einkommen, die nicht kreditwürdig sind, was die Sa-
nierungsarbeiten an einigen Gebäuden verhindern kann;• Es sind nicht genügend Bauunternehmen vorhanden, die qualifiziertes Personal für behut-
same Sanierungen beschäftigen, was den Sanierungsprozess verlangsamen und zur Un-möglichkeit der Verwendung der gesamten Fördersumme führen kann.
Zusätzlich zum sozio-ökonomischen Survey wurde im Juli 2006 eine Studie über den aktuellen Zustand der Bauten in den zukünftigen historischen Fördergebieten erstellt. Das aktuelle Bild hebt die Wichtigkeit der Erneuerungsmaßnahmen noch einmal hervor und stellt die Grundlage für das weitere Handeln und die spätere Evaluierung der erzielten Ergebnisse dar. Die räumliche Abgrenzung allein reicht jedoch nicht aus, um die Handlungs- bzw. Steuer-ungsfähigkeit sowie die Investitionsbereitschaft innerhalb der Gebiete zu erhöhen. Auf der Grundlage definierter Gebietsgrenzen bedarf es weiterführender Schritte, Ausarbeitungen und Beschlussfassungen durch die Stadtverwaltung, um zu einer nachhaltigen Stadterneuer-ungsstrategie zu gelangen (vgl. Kap. E).In Timisoara sind die zukünftigen Fördergebiete zentraler Bestandteil des integrierten Maß-nahmekonzeptes. Gegenüber der EU ist neben den definierten Altbauquartieren der weiter gefasste Aktionsbereich als Referenzraum in die Antragstellung mit aufzunehmen, um damit wichtige Einzelprojekte im Umfeld der räumlichen Handlungsschwerpunkte berücksichtigen zu können.
15BEHUTSAME ERNEUERUNG UND WIRTSCHAFTLICHE BELEBUNG DER ALTBAUQUARTIERE VON TIMISOARA,
B ZIELE UND METHODIK* Bisherige Erarbeitung des integrierten Maßnahmekonzeptes Timisoara
Bisherige Erarbeitung des integrierten Maßnahmekonzeptes TimisoaraMit Vertretern der Stadtverwaltung und lokalen Akteuren (NGO´s, Kirchen u.ä.) erfolgte un-ter Federführung der Koordinierungsstelle Altstadtsanierung Timisoara (KAST) die Bewertung und abschließende Zusammenstellung des integrierten Maßnahmekonzeptes in mehreren Schritten:
1. Phase „Inventarisierung – Beteiligung der Verwaltung“ (07.2006)In einem ersten Schritt erfolgte die „Inventarisierung“ der vorhandenen Projekte und -ideen sowie die Sichtung wichtiger Bestandsdaten durch die Verwaltung.Aufgaben und Ziele des integrierten Maßnahmekonzeptes wurden erläutert und durch die Ein-reichung von weiteren Projektideen anhand eines standardisierten Steckbriefes ergänzt.
2. Phase „Beteiligung der lokalen Akteure“ (08.2006)In einer zweiten Phase wurden wichtige lokale Akteure, Initiativen und Institutionen hinsichtlich ihrer aktuellen Aktivitäten befragt und in die Konzepterarbeitung eingebunden. Analog zur In-formationsveranstaltung “Verwaltung” erfolgte die Abfrage weiterer Ideen und Vorschläge der lokalen Akteure und Institutionen.
3. Phase „Konzepterarbeitung, Bewertung und Beschlussfassung“ (09. - 12.2006)
In Hinblick auf die erforderlichen Aufgaben zur Erarbeitung einer gesamtstädtischen Stadter-neuerungsstrategie wurde eine interdisziplinäre Arbeitsgruppe mit Vertretern aus Verwaltung, Industrie- und Handelskammer, KAST, FALT, NGO´s und Architektur gegründet und durch den Bürgermeister bestätigt.
Ausgehend von den eingereichten Projektvorschlägen qualifizieren sie in regelmäßig stattfin-denden Beratungen die Ziele des Stadterneuerungsprozesses und geben Empfehlungen zur Auslösung weiterer Arbeitsschritte innerhalb der integrierten Stadterneuerungsstrategie.
Koordiniert durch die KAST erfolgt die Diskussion und Abstimmung innerhalb der Arbeits-gruppe „Stadterneuerung Timisoara“ mit einer abschließenden fachlichen Empfehlung an den Bürgermeister zur Bestätigung.Als erstes Ziel ist es gelungen, einen Stadtratbeschluss zu erwirken, der das integrierte Maß-nahmekonzept bestätigt und damit die Grundlage für das weitere Verwaltungshandeln und die Erarbeitung von EU Anträgen bildet.
Als fester Bestandteil innerhalb der Stadterneuerungsstrategie wird die Arbeitsgruppe auch zukünftig weiter bestehen und Empfehlungen aussprechen.
16 BEHUTSAME ERNEUERUNG UND WIRTSCHAFTLICHE BELEBUNG DER ALTBAUQUARTIERE VON TIMISOARA,
B ZIELE UND METHODIK* Identifikation von Bewertungskriterien* Beteiligungsstrukturen im Stadtteil und Öffentlichkeitsarbeit
Identifikation von BewertungskriterienIn der Regel übersteigt die Anzahl vorliegender Projektideen und Maßnahmen die verfügbar-en Finanzressourcen, so dass Kriterien benötigt werden, die eine inhaltliche Bewertung und Rangfolge aller Projekte erlauben.Die Indikatoren lassen sich grundsätzlich in zwei Kategorien unterteilen: allgemeine Aus-schlusskriterien und differenzierte Bewertungskriterien.Die allgemeinen Ausschlusskriterien orientieren sich insbesondere an den Leitlinien der Stadterneuerung und prüfen folgende Aspekte:• Die Projektvorschläge müssen sich innerhalb der definierten Gebietsgrenzen befinden• Die Projektvorschläge müssen im öffentlichen Interesse stehen und den Leitlinien der
Stadterneuerung entsprechen• Die Projektvorschläge müssen einen integrierten Handlungsansatz aufweisen• Die Projektvorschläge dürfen nicht bereits eine Förderung mit öffentlichen Mitteln in den
vergangenen fünf Jahren erhalten habenAlle Projekte des integrierten Maßnahmekonzeptes haben diese Vorgaben erfüllt und werden durch differenzierte Bewertungskriterien in eine inhaltliche Zuordnung und Rangfolge gebracht. In Hinblick auf den Handlungsschwerpunkt „nachhaltige Stadtentwicklung“ werden besonders folgende Aspekte durch die Bewertungskriterien berücksichtigt und nach Bedeutung gewichtet:
Höchste PrioritätErhalt des baukulturellen Erbes, integrierter Projektansatz, Wirkung im Stadtteil
Mittlere PrioritätAufwertung Wirtschaftsstandort, Verbesserung Wettbewerbsfähigkeit, Aufwertung öffentlicher Raum, Aufwertung Stadtgestalt, Erweiterung Kultur und Tourismus, Verbesserung von Bil-dungs-, Betreuungs- und Sozialangeboten
Niedrige Priorität (Querschnittsthemen)Partizipation, Nachhaltigkeit, Ökologie / Energieeffizienz
Im Ergebnis entsteht eine Bewertungsmatrix entlang der Indikatoren, die eine inhaltliche und finanzielle Priorisierung erlaubt (vgl. Kap.E).
Beteiligungsstrukturen im Stadtteil und ÖffentlichkeitsarbeitEine erfolgreiche, ganzheitliche Stadterneuerungsstrategie erfordert die enge Verzahnung mit den lokalen Akteuren vor Ort, den „Endverbrauchern“. Um neben der Sicherung des baukul-turellen Erbes auch die Beseitigung sozialer und funktionaler Missstände erfolgreich befördern zu können, ist die Zusammenführung städtebaulicher, wirtschaftlicher, sozialer und kultureller Erneuerungsmaßnahmen in ein integriertes Maßnahmekonzept eine wichtige Voraussetzung. Für den tatsächlichen Erfolg ist maßgebend, inwieweit das Konzept den Bedürfnissen der lokalen Akteure entspricht. Es gilt daher, „lokale Partnerschaften“ als Träger und Multiplikatoren des integrierten Hand-lungsansatzes zu entwickeln und zu stabilisieren, um so den erhofften Mehrwert innerhalb des Stadterneuerungsprozesses zu erwirken. Einer integrierten Stadtteilentwicklung in Timisoara sind bereits verschiedene Ebenen der Be-teiligung und Einflussnahme vorangestellt:
Politische EinflussnahmeÜber Fraktionen beziehungsweise Stadträte und Stadtbezirksbeiräte können Anregungen und Hinweise der lokalen Akteure sowie der Bewohnerschaft an die Stadt herangetragen werden.
Institutionelle EinflussnahmeDurch die Einrichtung verschiedener Beiräte werden die Belange einzelner Gruppen (z.B. Seni-oren) unterstützt. Gleiches trifft auf bestehende Nichtregierungsorganisationen (NGO) und dis-trict councilors zu, die die Interessen der Stadtteilbewohner gegenüber der Stadt vertreten.
Formelle EinflussnahmeAufgrund gesetzlicher Vorgaben ist die Durchführung von Informations- und Beteiligungsver-fahren in einigen Bereichen bereits vorgesehen und durch die Verwaltung umzusetzen. In Bezug auf eine erfolgreiche integrierte Stadtteilentwicklung muss sich das Verwaltungshan-deln darüber hinaus zunehmend als Entwicklung, Moderation, Koordination und Durchführung von gebietsspezifischer Beteiligung und Information verstehen. Folgende Aufgaben sind noch stärker als bisher durch die Verwaltung in Gang zu bringen:• Initiierung und Förderung von Aktivitäten der lokalen Akteure• Zusammenführung und Bündelung einzelner Aktivitäten (Mehrzielprojekte)• Moderation des Beteiligungsprozesses miteinander und untereinander• Projektbegleitung während der Umsetzung• ggf. ideelle und finanzielle Unterstützung einzelner Vorhaben
17BEHUTSAME ERNEUERUNG UND WIRTSCHAFTLICHE BELEBUNG DER ALTBAUQUARTIERE VON TIMISOARA,
B ZIELE UND METHODIK* Beteiligungsstrukturen im Stadtteil und Öffentlichkeitsarbeit* „Verfügungsfonds“ - Förderung von stadtteilbezogenen Kleinstmaßnahmen
Eine kontinuierliche Öffentlichkeitsarbeit im Stadtteil informiert die Bewohner durch Pres-semitteilungen, Flyer, Postwurfsendungen und Informationsbroschüren über Vorhaben, Be-ratungsangebote und Veranstaltungen innerhalb der Stadtteile. Dazu zählt insbesondere die Erstellung regelmäßiger Stadtteilinformationen (Stadtteilnachrichten, Amtsblatt o.ä.).Die Bildung eines speziellen Bürgerbeirates „Stadterneuerung Timisoara“ kann die Bewoh-nerschaft bei richtungsweisenden Entscheidungen innerhalb des Stadterneuerungsprozes-ses vertreten. Er bildet das Pendant zur verwaltungsseitigen interdisziplinären Arbeitsgruppe „Stadterneuerung Timisoara“.Regelmäßige quartiersbezogene Foren berichten in öffentlichen Veranstaltungen über den Projektfortschritt, abgeschlossene Projekte und neue Vorhaben, so dass die interessierte Öffentlichkeit über den Stadterneuerungsprozess im Stadtteil informiert ist.Stadtteilfeste laden einmal im Jahr alle Bewohner der Stadt in ihren Stadtteil ein und tragen so zur Verbesserung des Images / der Außenwirkung bei. Hier präsentieren sich Vereine, Ini-tiativen und alle weiteren Akteure, die mit ihrem Engagement zur Belebung und Vitalität des Stadtteils beitragen.Größere Bauvorhaben werden durch eine projektbezogene Bürgerbeteiligung begleitet. Durch eine frühzeitige Einbindung können Wünsche und Anregungen seitens der Bewohner ohne unnötigen Mehraufwand angehört, geprüft und berücksichtigt werden und zu einem Gesam-tergebnis mit großer Akzeptanz beitragen.
„Verfügungsfonds“ - Förderung von stadtteilbezogenen KleinstmaßnahmenBei Anwendung der benannten Instrumente wird die Verbundenheit der Bewohner mit ihrem Stadtteil unterstützt und Engagement bzw. Ehrenamt gefördert. Diese Aspekte werden in Zu-kunft weiter an Bedeutung gewinnen, so dass neben den benannten Beteiligungs- und In-formationsinstrumenten die Möglichkeit der Einrichtung eines Verfügungsfonds in Betracht gezogen werden sollte. Dieser unterstützt insbesondere kleinteilige Ideen und Maßnahmen auf Stadtteilebene. Durch die Bereitstellung eines jährlichen Budgets sollen aus dem Verfügungsfonds insbe-sondere kleinere, in sich abgeschlossene Maßnahmen ohne Folgekosten kurzfristig und un-bürokratisch finanziert werden. Die Projekte sollen vorwiegend der Aktivierung von Selbsthil-fepotenzialen und der Teilnahme der in den Fördergebieten Lebenden und Arbeitenden an Entwicklungsprozessen dienen. Für die Vergabe der Mittel aus dem Verfügungsfonds ist es sinnvoll, innerhalb der jeweiligen Stadtteile kleine Beiräte zu bilden, die sich mehrheitlich aus interessierten Bürgern und Ehren-amtlichen aus dem Stadtteil, Vertretern des district councils sowie einem Vertreter der Stadt und des KAST zusammensetzen. Sie tagen mindestens einmal im Quartal und entscheiden über die Bewilligung eingegangener Förderanträge. Bei Zustimmung wird eine Fördervereinbarung zwischen Antragsteller und Beirat abgeschlossen, auf deren Grundlage die Fördermittel gegen Vorlage von Rechnungen ausgezahlt werden.
18 BEHUTSAME ERNEUERUNG UND WIRTSCHAFTLICHE BELEBUNG DER ALTBAUQUARTIERE VON TIMISOARA,
C GEBIETSCHARAKTERISTIK CETATE, IOSEFIN und FABRIC* Übergeordnete Lage im Stadtraum (Aktionsraum) und Gebietsabgrenzung* Bestandsanalyse der Interventionsschwerpunkte Cetate, Iosefin und Fabric
Übergeordnete Lage im Stadtraum (Aktionsraum) und GebietsabgrenzungDie Aussagen des integrierten Maßnahmekonzeptes konzentrieren sich auf die drei zentralen Altbaugebiete von Timisoara unter Berücksichtigung wichtiger Einzelprojekte im übergeordne-ten Aktionsraum, der die Altbaugebiete Cetate, Iosefin und Fabric räumlich umspannt und als Referenzraum konkreter Förderanträge dient. In Ergänzung der Handlungsschwerpunkte umfasst dieser den Bega Kanal als verbindendes Element und eigenständigen Interventionsschwerpunkt. Ab 2007 erfolgt die abschnittsweise Reinigung des Kanalbetts, verbunden mit einer Verbesserung der Wasserqualität. Darauf aufbauend kann der Uferbereich mit Hilfe einer Gesamtstrategie neu gestaltet werden und zukünftig eine zentrale, übergeordnete Funktion als innerstädtisches Freizeit- und Naherho-lungsgebiet einnehmen.Weitere Inhalte des Aktionsraumes sind wichtige Einzelpunkte und Projekte, deren Entwick-lung in Ergänzung der festgesetzten Interventionsschwerpunkte von Bedeutung für die gesamt-städtische Stadtentwicklungsstrategie ist.Alle Quartiere liegen im Innenbereich der Stadt Timisoara. Gemeinsames Markenzeichen ist der hohe Anteil baukulturell wertvoller Gebäudesubstanz. Während in Cetate die Tourismus- und Wirtschaftsförderung in den Vordergrund rückt, werden Iosefin und Fabric durch einen großen Handlungsbedarf in Hinblick auf den Gebäudeerhalt, die Qualifizierung des öffent- lichen Raumes sowie die Verbesserung sozialer und kultureller Angebote gekennzeichnet. Mit dem Ziel, verfügbare Finanzmittel zu konzentrieren und damit wirksam einzusetzen, sind innerhalb der definierten Gebiete Interventionsschwerpunkte formuliert worden, die mehrere Maßnahmen räumlich und inhaltlich vernetzen.
Bestandsanalyse der Interventionsschwerpunkte Cetate, Iosefin und FabricDie konkrete Identifizierung der Maßnahmen leitet sich aus der Bestandsanalyse entlang der Aktionsfelder „stadträumliche Qualitäten“, „Wirtschaft“ sowie „Kultur, Tourismus und Soziales“ ab. Ein besonderes Augenmerk wird auf die Themenfelder Einwohnerstruktur und Gebäude-zustand gelegt. Die beiden letztgenannten Aspekte wurden in einem Datensurvey für die identi-fizierten Schwerpunktgebiete gesondert untersucht.Die Ergebnisse des sozio-ökonomischen Surveys, der im Januar 2005 für die drei Altbauge-biete erstellt worden ist, bilden die Grundlage der Aussagen zur sozio-ökonomischen Situation der Bewohnerschaft sowie zum baulichen Zustand der untersuchten Quartiere:
Kernaussagen zur sozio-ökonomischen Situation der untersuchten Quartiere• In den drei untersuchten Quartieren lebt die Hälfte aller Einwohner der Stadt• 80% der Bewohner haben eine starke Verbundenheit mit ihren Gebäuden und möchten
dort wohnen bleiben• 80% aller Haushalte sind an einer Sanierung ihres Gebäudes stark interessiert, sofern sie
dabei finanziell unterstützt werden• 13,6 Wohn- und Geschäftseinheiten befinden sich durchschnittlich in einem Haus• 70% der Bewohner wohnen in ihrer eigenen Wohnung• 2,8 Personen leben durchschnittlich in einem Haushalt• 66% der Wohnungseigentümer sind in Hauseigentümergemeinschaften organisiert• Mehr als 70% der Haushalte verfügen über ein monatliches Einkommen von max. 250 EUR,
50% der Quartiersbewohner beziehen kein eigenes Einkommen (Kinder, Alte, Arbeitslose)
Kernaussagen zum baulichen Zustand der untersuchten Quartiere• Weniger als 10% der Altbauten sind saniert oder teilsaniert• Mehr als 50% der sanierten oder teilsanierten Gebäude weisen bauliche bzw. gestalterische
Mängel auf• Mehr als 50% der Altbauten sind in schlechtem bis sehr schlechtem baulichen Zustand• Mehr als 66% aller Gebäudefassaden befinden sich in schlechtem bis sehr schlechtem
Zustand• Mehr als 33% aller Dächer sind in schlechtem bis sehr schlechtem Zustand• 85% der Altbauten weisen mittlere bis schwere Mauerwerksfeuchte und –schäden auf• 80% der Gebäudenutzfläche wird für Wohnzwecke genutzt
In Ergänzung des sozio-ökonomischen Surveys erfolgte im Juli 2006 die Aufnahme des aktuel-len Bauzustandes innerhalb der zukünftigen Fördergebiete. Neben dem äußerlichen Gebäu-dezustand wurden insbesondere fehlerhafte Materialverwendungen und störende Anbauten (z.B. SAT Anlagen, überdimensionale Werbeanlagen) erfasst. Die Momentaufnahme gibt den bestehenden Handlungsbedarf wieder und bildet die Grundlage für eine Fortschreibung mit abschließender Auswertung hinsichtlich der erzielten Wirkungen und Impulse innerhalb der festgelegten räumlichen Interventionsschwerpunkte (Monitoring).
19BEHUTSAME ERNEUERUNG UND WIRTSCHAFTLICHE BELEBUNG DER ALTBAUQUARTIERE VON TIMISOARA,
20 BEHUTSAME ERNEUERUNG UND WIRTSCHAFTLICHE BELEBUNG DER ALTBAUQUARTIERE VON TIMISOARA,
C GEBIETSCHARAKTERISTIK CETATE, IOSEFIN und FABRIC* Cetate, Tourismus entwickeln – Wirtschaftskraft stärken
AKTIONSFELD STADTRÄUMLICHE QUALITÄTENErhalt des baukulturellen Erbes
Die Innenstadt von Timisoara wird durch großbürgerliche Altbauten charakterisiert. Der über-wiegende Teil der Gebäude befindet sich derzeit noch in einem unsanierten Zustand. Der Einfluss der meist westeuropäischen Investoren ist jedoch bereits deutlich erkennbar und lässt für die nahe Zukunft eine wachsende Bau- und Sanierungstätigkeit erwarten, die sich zunächst insbesondere auf die Sanierung von Wohnraum und leider weniger auf die Instandsetzung der Fassaden konzentrieren wird.In Hinblick auf die wirtschaftliche und touristische Belebung der historischen Innenstadt ist die Sicherung und Inwertsetzung des baukulturellen Erbes von entscheidender Bedeutung.Deshalb ist es besonders wichtig, auch den vorhandenen Denkmalwert zu erhalten und un-sachgemäßen Modernisierungsmaßnahmen frühzeitig entgegenzuwirken.Mit Hilfe eines kostenlosen Beratungsangebotes sowie der Auflage spezifischer Förderpro-gramme für Eigentümer sollen die skizzierten Problemlagen kurzfristig unterbunden und in ein Potenzial zum denkmalgerechten Erhalt des baukulturellen Erbes sowie der Verbesserung von Lebens- und Wohnverhältnissen transformiert werden.
Öffentlicher Raum
Die Innenstadt verfügt bereits über mehrere gestaltete Plätze (z.B. Piata Victoriei), die von der Bevölkerung gut angenommen werden. Das vorhandene Entwicklungspotenzial ist damit aber bei weitem nicht ausgeschöpft, denn es gibt eine Vielzahl ungestalteter oder fehlgenutzter Plätze und Flächen (z.B. Übergang Alba Iulia – Piata Libertatii, Piata St. Gheorghe etc.). Durch eine Neuordnung der gegenwärtigen Nutzungen könnten insbesondere die innerstädtischen Platz-situationen deutlich an Aufenthaltsqualität gewinnen. Die öffentlichen Parkanlagen verfügen über eine weitgehend gewachsene Grünstruktur. Hand-lungsbedarf besteht im Bereich der Innenstadt insbesondere hinsichtlich ergänzender Ausstat-tungen und Aufenthaltsbereiche, beispielsweise Spiel- oder Sitzbereiche. Die Entwicklung des Bega Kanals nimmt innerhalb dieser Vorhaben eine besondere Rolle ein, denn im Falle einer Projektentwicklung könnten mehrere Aspekte (Renaturierung, Grün, Freizeit, Gastronomie, Tourismus) in einem gesamtstädtisch wirksamen Vorhaben mit differen-zierten Schwerpunktbereichen zusammengeführt werden. Straßen und Wege stellen ein weiteres wichtiges Tätigkeitsfeld dar. Momentan sind sie weit-gehend durch eine hohe Verkehrsbelastung gekennzeichnet und weisen nur bedingt eine Aufenthaltsqualität für die nicht motorisierten Verkehrsteilnehmer auf (z.B. V. Alecsandri Straße). Mit Hilfe eines integrierten innerstädtischen Verkehrskonzeptes zur Entlastung der Innenstadt könnte die Situation deutlich verbessert und insbesondere für Fußgänger attraktiver werden.
21BEHUTSAME ERNEUERUNG UND WIRTSCHAFTLICHE BELEBUNG DER ALTBAUQUARTIERE VON TIMISOARA,
C GEBIETSCHARAKTERISTIK CETATE, IOSEFIN und FABRIC* Cetate, Tourismus entwickeln – Wirtschaftskraft stärken
Verkehr und technische Infrastruktur
Die Verkehrsentwicklung hat sich in den vergangenen Jahren dramatisch verschärft und nimmt mittlerweile insbesondere in Cetate Ausmaße an, die die Aufenthaltsqualität der öffentlichen Räume erheblich beeinträchtigt (z.B. Umfeld Piata Uniri). Kurzfristige Entlastungsmaßnahmen sowie die Attraktivierung und Erweiterung des öffentli-chen Personennahverkehrs (ÖPNV) sind erforderlich, um den drohenden Verkehrsinfarkt ab-zuwenden.Neben dem Verkehrsaufkommen stellt der ruhende Verkehr eine zunehmende Herausfor- derung dar. Die Fehlnutzung vieler öffentlicher Plätze und Flächen begründet sich durch den enormen Parkdruck, der auf der Innenstadt lastet (z.B. Eingangsbereich Banat Museum). Ein integriertes Verkehrskonzept muss hier ein intelligentes Parkraumkonzept unter Berücksichti-gung des Ziel- und Quellverkehrs sowie der tatsächlichen Nachfrage vorschlagen.Im Zuge aktueller Straßenbaumaßnahmen (z.B. Str. Proc. de la Timisoara) bzw. der Sanierung des Straßenbahnnetzes sind in den vergangenen Jahren bereits Erneuerungen der Medien-versorgung durchgeführt worden. Es besteht in allen Bereichen der Medienversorgung Hand-lungsbedarf. Weitere Maßnahmen werden in zeitlichem Zusammenhang mit Straßenbaumaß-nahmen vorbereitet und umgesetzt.
AKTIONSFELD WIRTSCHAFTGeschäftsstraßenentwicklung / Förderung kleiner und mittlerer Unrternehmen (KMU)
Ein zentrales Augenmerk liegt auf der Weiterentwicklung des Tourismus. Die Entwicklung einer übergeordneten Tourismusstrategie wird derzeit erarbeitet. Neben einer verbesserten Vermarktungsstrategie stellt der Ausbau touristischer Angebote (z.B. Cityfahrräder, ergänzende Stadtrundgänge, Bootsverleih) ein wichtiges Potenzial für die weitere Entwicklung von Cetate und der vorhandenen Wirtschaftskraft dar. Aufgrund der bestehenden wirtschaftlichen Bezie-hungen und Verflechtungen sollte neben einer Förderung des Tourismus insbesondere die Stellung Timisoaras als Wirtschafts- und Kongresszentrum gestärkt und ausgebaut werden.Hinsichtlich der Handels- und Dienstleistungsangebote zeichnet sich momentan ein ausge-wogenes Bild ab. Um eine Konkurrenzfähigkeit zu wahren, sind zukünftig vielfältige Waren-angebote, bezahlbare Mieten sowie eine verbesserte Organisation und Unterstützung der Gewerbetreibenden kleiner und mittlerer Größe erforderlich. Die Unterstützung kleiner und mittlerer Unternehmen bezieht bei Bedarf auch ein Qualifizie-rungs- und Weiterbildungsangebot für Händler und Gewerbetreibende ein. Mit Hilfe von dif-ferenzierten Trainingsangeboten sollen mögliche Defizite, die einer erfolgreichen Unterneh-mensführung entgegenstehen, zur Gewährleistung einer nachhaltigen, konkurrenzfähigen innerstädtischen Wirtschaftsentwicklung abgebaut werden,
22 BEHUTSAME ERNEUERUNG UND WIRTSCHAFTLICHE BELEBUNG DER ALTBAUQUARTIERE VON TIMISOARA,
C GEBIETSCHARAKTERISTIK CETATE, IOSEFIN und FABRIC* Cetate, Tourismus entwickeln – Wirtschaftskraft stärken
AKTIONSFELD KULTUR, TOURISMUS UND SOZIALESTourismus und Kultur
Innerhalb der gesamtstädtischen Tourismus- und Kulturentwicklung nimmt Cetate eine zentrale Rolle ein. Das Zentrum kann auf ein entwicklungsfähiges Kulturangebot verweisen, das neben der Oper u.a. auch ein dreisprachiges Theater (rumänisch, deutsch, ungarisch) und mehrere Kinos umfasst. Open air Veranstaltungen, Konzerte, Kneipen und Clubs bieten vielseitige An-gebote und runden das Kulturprogramm ab. Besucher könnnen sich im zentralen Infopoint im Zentrum der Stadt über die Sehenswürdig-keiten und Besonderheiten der Stadt informieren. Die öffentliche Wirkung sowie die Vielfalt der Informationsangebote bedarf eines weiteren Ausbaus.Um zukünftig einen weiteren deutlichen Anstieg der Besucherzahlen erzielen zu können, ist eine kontinuierliche Erweiterung der touristischen und kulturellen Angebote erforderlich. Der Kurzzeit- und Städtetourismus hat in den vergangenen Jahren bereits an Bedeutung zuge-nommen. Es gilt, diese positive Entwicklung durch eine innovative, ganzheitliche Kultur- und Tourismusstrategie fortzusetzen. Langfristiges Ziel ist die touristische Stärkung und Entwicklung des gesamten Banater Rau-mes, auch aufgrund der günstigen geographischen Lage.
Bildung und Soziales
Wichtiges Ziel im Bereich Soziales ist der Erhalt des Wohnens in der Innenstadt für die einhei-mische Bevölkerung. Darüber hinaus besteht stadtweit Handlungsbedarf bei der generellen Verbesserung von Betreuungs- und Beratungsangeboten, die heute in weiten Teilen durch private Träger oder NGO´s angeboten werden. Mit über 40.000 Studenten genießt Timisoara einen sehr guten Ruf unter den Univer-sitätsstädten Rumäniens. Es gilt, dieses Potenzial zu bewahren und auszubauen. Ein Ausbau des Angebotes sollte auch für die vorhandenen Bildungs- und Betreuungsangebote verfolgt werden, um das Bildungsniveau aller Bevölkerungsgruppen stetig zu verbessern.
Zusammenfassende Entwicklungsziele / Handlungsschwerpunkte für Cetate• Tourismusentwicklung fördern• Funktion als Wirtschafts- und Kongresszentrum ausbauen• Innenstadt konkurrenzfähig machen gegenüber Stadtrand und „Grüner Wiese“• Durchgangsverkehr reduzieren und Parkkonzept erstellen und umsetzen• öffentliche Räume qualifizieren und weiter entwickeln• Wohnfunktion in der Innenstadt bewahren
23BEHUTSAME ERNEUERUNG UND WIRTSCHAFTLICHE BELEBUNG DER ALTBAUQUARTIERE VON TIMISOARA,
24 BEHUTSAME ERNEUERUNG UND WIRTSCHAFTLICHE BELEBUNG DER ALTBAUQUARTIERE VON TIMISOARA,
C GEBIETSCHARAKTERISTIK CETATE, IOSEFIN und FABRIC* Iosefin, Baudenkmale erhalten – Wohnqualität verbessern
AKTIONSFELD STADTRÄUMLICHE QUALITÄTENErhalt des baukulturellen Erbes
Iosefin wird insbesondere durch seine zusammenhängenden, weitgehend geschlossen Gebäu-deensembles charakterisiert. Ein jahrzehntelanger Sanierungsstau hat dazu geführt, dass sich ein Großteil der Gebäude in schlechtem Zustand befindet. Dennoch sind nahezu alle Wohnun-gen belegt, was einerseits auf den hohen Anteil an Wohnungseigentümern und andererseits auf die bestehende Wohnungsknappheit sowie die Beliebtheit des Stadtteils zurückzuführen ist. Entsprechend groß ist das Interesse an einer Gebäudesanierung, was sich vor dem Hinter-grund der unterdurchschnittlichen Haushaltseinkommen als Herausforderung darstellt. Einige Haus- und Wohnungseigentümer haben in den vergangenen Jahren bereits in den Erhalt ihres Eigentums investiert, leider nur in wenigen Fällen denkmalgerecht. Um dieser Entwicklung entgegenzuwirken, ist die Identifizierung geeigneter Einzelgebäude zur Durch-führung von Demonstrationsvorhaben vorgesehen. Durch die beispielhafte, denkmalgerechte Modernisierung einzelner Bauteile soll die Verwendung unsachgemäßer Materialien wie z.B. PVC oder Aluminium an Fassaden zukünftig stärker vermieden werden. Wie für den Stadtteil Cetate soll ein kostenloses Beratungsangebot für Haus- und Wohnungs-eigentümer den Prozess einer denkmalgerechten und behutsamen Gebäudesanierung unter Berücksichtigung und Erhalt charakteristischer privater Innenhöfe unterstützen und durch eine Sensibilisierung der Bewohner zum Erhalt des baukulturellen Erbes beitragen.
Öffentlicher Raum
Der Stadtteil weist eine interessante Abfolge von Plätzen auf, die zum Teil bereits neu gestaltet wurden. Das vorhandene Potenzial ist damit bei weitem noch nicht erschöpft. Beispielsweise stellt sich das Umfeld der orthodoxen Kirche mit dem davor liegenden Piata Mocioni heute als Gemengelage dar, die durch eine gezielte Neuordnung erheblich an Aufenthaltsqualität gewin-nen und private Folgeinvestitionen an Gebäuden nach sich ziehen kann. Die größten Grünpotenziale des Stadtteils befinden sich am Bega Kanal, der sich als grün-blaues Band entlang der nördlichen Gebietsgrenze erstreckt. Momentan werden weite Teile des Uferbereichs durch ungenutzte Sportanlagen gekennzeichnet und sind nicht öffentlich zugänglich. Die Revitalisierung und Aufwertung dieses Bereichs beschreibt das zentrale Hand-lungsfeld zur Erhöhung des öffentlich nutzbaren Grünanteils. Dies wird durch ansässige Ver-eine, die ihr Interesse an der Nutzung und Unterhaltung der Flächen bekundet haben, sehr begrüßt.Der aktuelle Zustand der vorhandenen Anliegerstraßen und Wege ist insgesamt zufrieden-stellend. Die Anliegerstraßen bedürfen nur punktueller gestalterischer Anpassungen, unter Erhalt der vorhandenen Bäume sowie der gestalteten Vorgartenzonen. Die Hauptstraßen des Stadtteils wurden in den vergangenen Jahren weitgehend erneuert. Leider hat sich die Aufenthaltsqualität dadurch nicht immer verbessert (siehe Abschnitt Verkehr und technische Infrastruktur).
25BEHUTSAME ERNEUERUNG UND WIRTSCHAFTLICHE BELEBUNG DER ALTBAUQUARTIERE VON TIMISOARA,
C GEBIETSCHARAKTERISTIK CETATE, IOSEFIN und FABRIC* Iosefin, Baudenkmale erhalten – Wohnqualität verbessern
Verkehr und technische Infrastruktur
Der Verkehr nimmt auch in den Wohngebieten deutlich zu und bedarf neuer Lösungsansätze. Ein Großteil der vorhandenen Anliegerstraßen ist mit Baumpflanzungen und kleinen Vorgar-tenbereichen begrünt und bedarf nur punktueller Ergänzungen. Weitere Angebote müssen mittelfristig für den ruhenden Verkehr geschaffen werden, um ins-besondere die Qualität der momentan weitgehend grünen Hofbereiche zu bewahren. Die Hauptverkehrsstraßen inklusive der Straßenbahn wurden bereits modernisiert. Die Umge-staltung hat jedoch nur bedingt zu der gewünschten Aufwertung beigetragen, was insbeson-dere auf die indifferente Funktionsteilung zurückzuführen ist. Hier besteht erneut Handlungs-bedarf, auch um Planungsfehler wie beispielsweise zu kurze Senkrechtparkplätze beheben zu können.Nicht abschließend geklärt ist die derzeitige Nutzung und Lage des Busbahnhofes. Aufgrund der schlechten Verkehrsanbindung ist der Standort nur bedingt geeignet. Die Möglichkeit einer mittelfristigen Verlagerung in Kombination mit der Neugestaltung des angrenzenden Marktes sollte in Betracht gezogen werden. Über geplante Investitionen der verschiedenen Medienversorger liegen bisher keine detail-lierten Informationen vor. Im Bereich der modernisierten Straßenbahn wurden sämtliche Me-dien erneuert. Weitere Maßnahmen erfolgen voraussichtlich in Zusammenhang mit weiteren Straßenbaumaßnahmen in Iosefin.
AKTIONSFELD WIRTSCHAFTGeschäftsstraßenentwicklung / KMU Förderung
Bei dem Stadtteil Iosefin handelt es sich um einen klassischen Wohnstandort. Die Quartiers-versorgung des Stadtteils erfolgt im Umfeld der beiden Hauptverkehrsstraßen Regele Carol I und Boulevard 16. Dezember 1989. Erste leer stehende Ladenlokale verdeutlichen den beste-henden Handlungsbedarf. Ziel ist es, kleine und mittelständische Unternehmen sowohl bei ihrer Neugründung als auch in ihrem Bestand zu unterstützen, um die lokale Quartiersversor-gung zu gewährleisten. Der Markt von Iosefin ist ein weiteres wichtiges Zentrum innerhalb des Stadtteils. Neben Obst und Gemüse werden dort u.a. auch Blumen, Kurz- und Eisenwaren, Textilien, Speisen und Ge-tränke verkauft. Momentan befindet sich der Markt in einer Gemengelage mit funktionalen und gestalterischen Defiziten. Mit Hilfe einer räumlichen Neuordnung soll diese Situation verbes-sert und der Markt dadurch aufgewertet und qualifiziert werden.
Neben einer finanziellen Unterstützung ist die Qualifizierung und Weiterbildung der Gewerbe-treibenden kleiner und mittlerer Unternehmen von Bedeutung, um eine tragfähige Angebots-vielfalt im Stadtteil abzusichern.
26 BEHUTSAME ERNEUERUNG UND WIRTSCHAFTLICHE BELEBUNG DER ALTBAUQUARTIERE VON TIMISOARA,
C GEBIETSCHARAKTERISTIK CETATE, IOSEFIN und FABRIC* Iosefin, Baudenkmale erhalten – Wohnqualität verbessern
AKTIONSFELD KULTUR, TOURISMUS UND SOZIALESTourismus und Kultur
Der Stadtteil weist keine herausragenden Kulturangebote auf, was sich mit der Nähe zur In-nenstadt und den homogenen Nutzungsstrukturen im Stadtteil begründen lässt. Impulse gehen von den benachbarten Universitätseinrichtungen aus, die sich im Stadtteil Elisabetin konzen-trieren und ein umfangreiches Veranstaltungs- und Kulturprogramm anbieten. Durch die Entwicklung des Bega Ufers und die Stärkung der zentralen Geschäftsstraße besteht Potenzial für ein kulturelles Angebot in Ergänzung zur Innenstadt.Hinzu kommen Einzelangebote, wie z.B. das ansässige Puppentheater, das im Sinne einer kulturellen Vielfalt unbedingt erhalten und modernisiert werden sollte.Die Tourismusentwicklung spielt bisher eine untergeordnete Rolle. Potenziale bestehen hier insbesondere in Bezug auf die Entwicklung des Bega Kanals sowie möglicher baugeschichtli-cher Rundgänge durch den Stadtteil.
Soziales, Bildung, Sport und Freizeit
Hinsichtlich sozialer Einrichtungen besteht insbesondere in den Bereichen Armutsbekämpfung,Bildung und Betreuung konkreter Handlungsbedarf. Viele ältere Stadtteilbewohner benötigen Unterstützung, um ihren Alltag unter lebenswerten Umständen bewerkstelligen zu können. Hier besteht große Nachfrage. Initialprojekte der NGO „Timisoara 1989“ werden stark nachgefragt und können den vorhandenen Bedarf nicht abdecken. Dies trifft auch auf Betreuungs- und Beratungsangebote zu, wo dringender Handlungsbedarf im Bereich Straßenkinder und Ob-dachlosenhilfe vorhanden ist. Ein weiteres Handlungsfeld stellt die Kinder- und Erwachsenen-bildung dar. Die Absicherung eines ausreichenden Schulangebotes ist ebenso wichtig wie die Entwicklung einer Erwachsenbildung, um einzelne Qualifikationen nachträglich erwerben zu können.Der Uferbereich in Iosefin ist heute in weiten Teilen durch ungenutzte Sport- und Freizeitanla-gen gekennzeichnet, die nur bedingt zugänglich sind. Dem gegenüber steht ein vorhandenes Defizit an öffentlichen Grün- und Aufenthaltsbereichen, so dass die Revitalisierung der vorhan-denen Flächen für eine sport- und freizeitorientierte Nutzung von Bedeutung für den gesamten Stadtteil ist.
Zusammenfassende Planungsziele / Handlungsschwerpunkte für Iosefin• Bewahrung und Sicherung des baukulturellen Erbes• Lebensbedingungen für die Quartiersbewohner verbessern• Bezug zum Bega Kanal stärken• Öffentliche Räume qualifizieren• Quartiersversorgung verbessern
27BEHUTSAME ERNEUERUNG UND WIRTSCHAFTLICHE BELEBUNG DER ALTBAUQUARTIERE VON TIMISOARA,
28 BEHUTSAME ERNEUERUNG UND WIRTSCHAFTLICHE BELEBUNG DER ALTBAUQUARTIERE VON TIMISOARA,
C GEBIETSCHARAKTERISTIK CETATE, IOSEFIN und FABRIC* Fabric , Identität bewahren – Integration fördern
AKTIONSFELD STADTRÄUMLICHE QUALITÄTENErhalt des baukulturellen Erbes
Die vorhandene Gebäudesubstanz in Fabric wird durch ein heterogenes Erscheinungsbild charakterisiert. Im Umfeld der großen Plätze und entlang der Hauptstraßen Stefan cel Mare und Strada Dacilor dominiert die mehrgeschossige Altbausubstanz mit Fassadenornamentik, während die Seitenstraßen durch niedrig geschossige, schlichte Gebäude bebaut wurden. Die Gebietstypik eignet sich gut für familiengerechtes bzw. generationsübergreifendes Woh-nen. Der Baustil hat zum einen den Vorteil, dass die Gebäude aufgrund ihrer baulichen Struk-tur weniger Wohneinheiten und damit überschaubare Eigentümerstrukturen aufweisen. Zum anderen befindet sich heute ein Großteil der Gebäude in einem sehr schlechten Zustand, was sich bereits auf die Qualität der Erbauung (ehemaliges Arbeiterquartier) zurückführen lässt. Gebäudeabbrüche werden sicher daher an einigen Stellen unvermeidbar sein. Neben dem Gebäudezustand stellen die sozio-ökonomischen Rahmenbedingungen eine wei-tere Herausforderung an den baulichen Erhalt der Gebäude dar. In Fabric leben überwiegend einkommensschwache Familien, die nur bedingt über die erforderlichen Finanzmittel zur Mo-dernisierung ihrer Häuser verfügen. Die Bereitschaft zur Durchführung von Eigenleistungen ist vorhanden.Falsche Materialverwendungen aus der Vergangenheit zeigen, dass zunächst eine Sensibi-lisierung durch Beratung und Demonstrationsvorhaben wichtig ist, um eine nachhaltige denk-malgerechte Modernisierung insbesondere im Umfeld der zentralen Plätze im Stadtteil zu un-terstützen.
Öffentlicher Raum
Fabric wird durch die beiden zentral gelegenen Plätze Traian und Romanilor gekennzeichnet, die ein erhebliches Entwicklungspotenzial für den gesamten Stadtteil beinhalten. Beide Plätze wurden bereits umgestaltet. Dennoch weist der Platz Traian weiterhin Funktions- und Gestal-tungsmängel auf, die mittelfristig einer Behebung bedürfen. Der Platz Romanilor weist insbe-sondere im rückwärtigen Bereich der Kirche weitere Potenziale für die umgebende Bebauung auf, während der Vorplatz bereits als kleiner Platz umgestaltet wurde.Darüber hinaus weist der Stadtteil mehrere Platzsituationen (Piata Ralets, Piata A. Vlaicu, Piata Sterca-Sulutiu) auf, die bisher keiner geordneten Nutzung zugeführt werden und in Hin-blick auf die Qualifizierung des öffentlichen Raumes über erhebliches Entwicklungspotenzial verfügen.Die denkmalgeschützte Parkanlage Poporului bildet den westlichen Eingang in den Stadtteil Fabric und versorgt den Stadtteil mit öffentlichem Grün. Entlang des Bega Ufers schlummert, wie in den beiden anderen Stadtteilen, erhebliches Entwicklungspotenzial für eine Uferzone mit Freizeit- und Sportangeboten.Der Zustand vorhandener Wege und Straßen ist sehr heterogen. Insgesamt gibt es nur wenig Baumpflanzungen in den Straßenräumen, die überwiegend durch fehlende bzw. unverhält-nismäßige Zonierungen gekennzeichnet sind. Entsprechend eingeschränkt ist die Aufent-haltsqualität. Insbesondere der desolate Zustand (keine Befestigung) in einigen sehr armen Wohngebieten muss schnellstmöglich, auch vor dem Hintergrund des zunehmenden Verkehrs, behoben werden.
29BEHUTSAME ERNEUERUNG UND WIRTSCHAFTLICHE BELEBUNG DER ALTBAUQUARTIERE VON TIMISOARA,
C GEBIETSCHARAKTERISTIK CETATE, IOSEFIN und FABRIC* Fabric , Identität bewahren – Integration fördern
Verkehr und technische Infrastruktur
In Hinblick auf den motorisierten Verkehr weist der Stadtteil zunehmend Problemlagen auf. Ein Großteil der Anliegerstraßen ist momentan durch fehlende Zonierung und Ausstattung ge-kennzeichnet. Hier besteht Erneuerungsbedarf, um neben einer verbesserten Verkehrsfüh-rung insbesondere den nicht motorisierten Verkehr (Fußgänger, Radfahrer) zu stärken. Zur Unterbringung des ruhenden Verkehrs stehen im Stadtteil Flächenpotenziale als mögliche Parkstellflächen zur Verfügung. Auf der Grundlage eines Gesamtkonzeptes ist zunächst der Bedarf innerhalb des Stadtteils zu ermitteln und anschließend in ein Handlungskonzept zu übertragen. Ein besonderes Augen-merk ist auf das Umfeld der Brauerei zu richten, das sich durch eine diffuse Gemengelage mit Handlungsbedarf auszeichnet.Auch in Bezug auf die Medienversorgung ist ein großer Handlungsbedarf zu verzeichnen. In Abstimmung mit Straßenbaumaßnahmen ist die Erneuerung sämtlicher Medien schnellst-möglich voranzubringen.
AKTIONSFELD WIRTSCHAFTGeschäftsstraßenentwicklung / KMU Förderung
Hinsichtlich der wirtschaftlichen Zentren weist Fabric ein heterogenes Erscheinungsbild auf. Ein Großteil der ehemaligen Fabrikanlagen ist heute nicht mehr in Betrieb. Wichtiger Arbeitge-ber im Gebiet ist die Timisoreana Brauerei. Weiterer Impulsgeber ist der große Marktbereich nördlich der Bega sowie das Elektrizitätswerk im Stadtteil. Die Quartiersversorgung des Stadtteils erfolgt momentan im Umfeld der Hauptverkehrsstraßen Str. Dacilor und Str. 3. August 1919 sowie durch den Markt. Leer stehende Ladenlokale und fehlende Instandsetzungen der Erdgeschossbereiche weisen zum Teil bereits einen fortgeschrittenen Verfall auf. Hier ist akuter Handlungsbedarf im Sinne einer Geschäftsstraßenrevitalisierung geboten, um einem weiteren Verfall entgegenzuwirken. Der geplante Neubau eines Einkaufszentrums auf dem ehemaligen Schlachthofgelände wird die Situation der Gewerbetreibenden im Stadtteil zusätzlich erschweren.Die Qualifizierung und Weiterbildung von Gewerbetreibenden und potenziellen Existenz-gründern nimmt auch in Fabric eine wichtige Rolle ein, um neben einer konkurrenzfähigen Geschäftsstraße insbesondere die Versorgung im Stadtteil zu gewährleisten.
30 BEHUTSAME ERNEUERUNG UND WIRTSCHAFTLICHE BELEBUNG DER ALTBAUQUARTIERE VON TIMISOARA,
C GEBIETSCHARAKTERISTIK CETATE, IOSEFIN und FABRIC* Fabric , Identität bewahren – Integration fördern
AKTIONSFELD KULTUR, TOURISMUS UND SOZIALESTourismus und Kultur
Der Stadtteil weist derzeit kein nennenswertes, öffentlich wahrnehmbares Kulturangebot auf. Eine Ausnahme bildet das Brauereigelände, dessen Lokalität und Veranstaltungsprogramm gut besucht werden. Hier besteht mittel- bis langfristig weiteres Entwicklungspotenzial, z.B. durch die Einrichtung eines Biermuseums, um den Standort nachhaltig zu stärken. Durch die Entwicklung des Bega Ufers und die Stärkung der zentralen Geschäftsstraße könnte sich ein ergänzendes kulturelles Angebot entwickeln. Unter touristischen Aspekten weist Fabric, abgesehen von markanten Einzelgebäuden und Kirchen, bisher keine besonderen Anziehungspunkte auf. Die Revitalisierung der Plätze mit ihren Geschäften sowie die Aufwertung des Bega Ufers könnten dies zukünftig positiv beein-flussen und Besucher der Stadt auf einen Quartiersrundgang nach Fabric einladen.
Soziales, Bildung, Sport und Freizeit
Hinsichtlich sozialer Einrichtungen besteht insbesondere in den Bereichen Armutsbekämp-fung, Bildung und Betreuung konkreter Handlungsbedarf. Langjährige Nachbarschaften un-terstützen sich gegenseitig durch kleinere Dienste und Betreuungsleistungen. Dies reicht aber nicht aus, um den gesamten Bedarf abdecken zu können, so dass die Entwicklung weiterer Angebote eine wichtige Aufgabe innerhalb des Gesamtkonzeptes bildet. Außerdem fehlt es an geeigneten Spiel- und Aufenthaltsangeboten für Kinder und Jugendliche im Stadtteil.Ein weiteres Handlungsfeld stellt die Kinder- und Erwachsenenbildung dar. Die Absicherung eines ausreichenden Schulangebotes ist ebenso wichtig wie die Entwicklung einer Erwach-senbildung, um einzelne Qualifikationen nachträglich erwerben zu können.
Zusammenfassende Planungsziele / Handlungsschwerpunkte Fabric• Lebensbedingungen für die Quartiersbewohner verbessern• Öffentliche Räume qualifizieren• Soziale Ausgewogenheit herstellen• Vielfalt und Individualität erhalten• Stadtteil zum Bega Kanal öffnen
31BEHUTSAME ERNEUERUNG UND WIRTSCHAFTLICHE BELEBUNG DER ALTBAUQUARTIERE VON TIMISOARA,
D AKTIONS - und MASSNAHMEPROGRAMM TIMISOARA* Übersicht der Maßnahmen
Übersicht der MaßnahmenDie nachfolgende Übersicht beinhaltet die vorliegenden Projektideen und –vorschläge, die durch die Stadtverwaltung und die lokalen Akteure (Vereine, Institutionen, Kirchen und Stadt-teilbeiräte) formuliert worden sind. Entlang der definierten Ausschlusskriterien, unter Berücksichtigung der Kernziele der Stadter-neuerung von Timisoara und der Leitlinien der Europäischen Union erfolgte eine erste Prüfung der eingereichten Ideen. Über 90% der Projektvorschläge haben die Kriterien erfüllt. Damit verbleiben sie zunächst im neu entstandenen Projektpool und werden Bestandteil desintegrierten Maßnahmekonzeptes der Stadt Timisoara. Alle Projektvorschläge werden räum-lich verortet oder als Querschnittsprojekt (z.B. Beihilfen für kleine und mittlere Unternehmen) nachrichtlich erwähnt. Die Maßnahmen sind nach Stadtteilen und Handlungsschwerpunkten unterteilt und einer ers-ten Priorisierung unterzogen worden. Für Projekteinreicher besteht die Möglichkeit, durch „Nachbesserung“ ihres Vorhabens die Wertigkeit innerhalb des integrierten Maßnahmekon-zeptes zu erhöhen. Eine verbindliche, differenzierte Rangfolge erfolgt zum Zeitpunkt erfolgreich akquirierter Fi-nanzmittel zur Umsetzung vorliegender Maßnahmen.
Eine Sonderrolle nehmen die Maßnahmen zum Erhalt des baukulturellen Erbes ein. Auf-grund der differenzierten Eigentümerstrukturen ist es kaum möglich, einzelne Gebäude gezielt hervorzuheben. Deshalb sind innerhalb des integrierten Maßnahmekonzeptes städtebaulich wichtige Gebäudeensembles mit Priorität flächig markiert worden.
Im Sinne eines kraftvollen Projektauftaktes ist neben Gebäudesicherungsmaßnahmen zum Er-halt des baukulturellen Erbes die Umsetzung identitätsstiftender, öffentlichkeitswirksamer Maß-nahmen in allen drei Stadtteilen zu empfehlen. Cetate wird durch den Investitionsschwerpunkt Tourismusförderung eine Sonderrolle zuteil. Die Erarbeitung eines qualifizierten, integrierten Verkehrskonzeptes, Aussagen zu den Bereichen motorisierter Verkehr, Fußgänger und öffentlicher Nahverkehr sowie Organisation des ruhenden Verkehrs ist dringend erforderlich, um die wichtigen Großvorhaben „Aufwertung der öffentlichen Plätze" und „Erweiterung der Fußgängerzone“ voranbringen zu können. Ein weitere wichtige Aufgabe ist die Erarbeitung einer gesamtstädtischen Tourismusstrategie, um die Besucherzahlen in Timisoara als wichtigen Bestandteil der Wirtschaftsförderung kontinu-ierlich zu erhöhen. Um die Wohnqualität in Iosefin weiter zu verbessern, stellt die Aufwertung bzw. Revitalisierung der öffentlichen Räume, insbesondere entlang der Bega, einen wichtigen Investitionsschwerpunkt dar, mit Impulswirkung auf die umgebende Bebauung. Die bereits vorhandene Wohnumfeldqua-lität mit Straßenbäumen und gestalteten Vorgartenbereichen ist zu bewahren und zu schützen. Die Förderung sozialer Integration beschreibt den Interventionsschwerpunkt in Fabric. Dabei ist die vorhandene multikulturelle Zusammensetzung des Stadtteils zu beachten und zu bewahren. Durch eine intelligente Kombination aus Gebäudesanierung und Ansiedlung sozialer Einrich-tungen, ergänzt durch die Aufwertung vorhandener öffentlicher Räume, entsteht ein Maßnah-megeflecht zur Stabilisierung des Stadtteils.
Für die drei Gebiete Cetate, Iosefin und Fabric sowie den übergeordneten Aktionsraum ergeben sich anhand der vorgeschlagenen Maßnahmen und der zentralen Handlungsschwerpunkte die nachfolgenden Projektvorhaben, die in ihrem gesamten Umfang die zentralen Projektvorhaben innerhalb des gesamtstädtischen Stadterneuerungsprozesses für die kommenden Jahre benen-nen.
Eine Fortschreibung der vorliegenden Strategie muss kontinuierlich erfolgen, unter Berücksichti-gung aktueller Entwicklungsprozesse.
33TIMISOARA, stadträumliche QualitätenErhalt baukulturellen Erbes Öffentlicher Raum Verkehr & technische Infrastruktur
Teile des baukulturellen Erbes, ein Markenzeichen der Stadt, sind in Gefahr, wenn dringend erforderliche Investitionen weiterhin ausbleiben.
Die Aufwertung des öffentlichen Raums in Timisoara ist dringend erforderlich, um die touristische Attraktivität weiter zu erhöhen.
Die Verbesserung der Verkehrsanbindung ist entscheidend für eine starke Wettbewerbsfähigkeit Timisoaras im überregionalen Vergleich.
U1 Sanierung der Brücken TimisoarasKonzept zur Sanierung und Instandsetzung von wichtigen Brücken, die Cetate mit den angrenzenden Stadtquartieren verbinden (100.000 )
U1 Sanierung der Brücken TimisoarasSanierung und Instandsetzung von wichtigen Brücken, die Cetate mit den angrenzenden Stadtquartieren verbinden (1.100.000 )
U2 Revitalisierung des ehemaligen WasserwerksSanierung und Umbau des Wasserwerks zu einem kleinen Museum der Technikgeschichte (750.000 )
U3 Wohnanlage – Str. Enric Baader, Str. Infratirii, Bd. Take IonescuSanierung und Sicherung der städtebaulich und architektonisch wertvollen Wohnanlage (2.500.000 )
U4 Marktplatz Piata BalcescuSchaffung von Wohn- und Geschäftsflächen im Umfeld des Platzes (2.000.000 )
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U5 Revitalisierung des Bega-Ufers Erarbeitung einer Machbarkeitsstudie zur Umgestaltung des Bega- Ufers (200.000 )
U5 Revitalisierung des Bega-UfersAufwertung des Kanals und der angrenzenden Uferbereiche. Maßnahmen: Instandsetzung und Verbesserung der Wasserqualität, Beschiffbarkeit des Kanals (24.000.000 )
U6 Aufwertung des RosenparksSanierung und Erneuerung der Parkanlage inkl. technische Infra- struktur (1.800.000 )
U5 Revitalisierung des Bega-UfersMögliche Verbreiterung des Kanals für Handel und Gewerbe (26.000.000 )Aufwertung des Parks und Einbindung der Sporthallennutzung (250.000 )
U7 Neubau von RadwegeverbindungenErarbeitung eines gesamtstädtischen Radwegekonzeptes (50.000 )
U7 Neubau von RadwegeverbindungenFahrradwege im gesamten Stadtgebiet mit einer Länge von min-destens 10 km (600.000 )
U8 Bau von Parkhäusern Str. Oituz – 600 Stellplätze, Piata 700 – 600 Stellplätze (10.500.000 )
U9 Städtebauliche Erneuerung des Wohngebiets LeuluiErneuerung der verkehrlichen und technischen Infrastruktur (1.500.000 )
U10 Entwicklung Str. PestalozziStraße als Verbindungsachse zwischen Fabric und Studentenviertel (500.000 )
35TIMISOARA, Kultur und Soziales WirtschaftKultur und Tourismus Soziales, Bildung und Freizeit Geschäftsstraßen, KMU Förderung
Kulturelle und touristische Angebote sind wichtige Aspekte für eine nachhaltige wirtschaftliche Wiederbelebung historischer Altstädte.
Durch den Ausbau von Betreuungs- und Beratungsangeboten werden Lebensbedingungen verbessert und eine soziale Ausgewogenheit gefördert.
Die Förderung der lokalen Wirtschaftskraft ist Voraussetzung, um wichtige Impulse für eine nachhaltige Stadtentwicklung auszulösen.
C1 Tourismusentwicklung und Imageverbesserung (vgl. Projektliste Cetate)Erarbeitung einer Entwicklungsstrategie mit dem Ziel, die Besucher-zahlen zu erhöhen und die Attraktivität für Touristen zu stärken, insbesondere unter Einbeziehung der baukulturellen und kulturellen Potenziale (550.000
C5 Sanierung und Umnutzung der historischen WassertürmeNutzungskonzept gemeinsam mit Privatinvestor erarbeiten und abstimmen (1.500.000 )
C6 Sanierung der historischen Kläranlage und Umnutzung als Technolo-giemuseumZugang über Straße oder auf dem Wasserweg (1.000.000 )
C7 Erneuerung des bestehenden StraßenbahnmuseumsKonzeptentwicklung und Durchführung der Modernisierung (750.000 )
C8 Entwicklung und Einrichtung eines Museums für Design und MöbelFestlegung Standort, Konzeptentwicklung, PPP Modell (4.000.000 )
C9 Entwicklung und Einrichtung eines Museums für GegenwartskunstKonzeptentwicklung, PPP Modell, Stärkung des touristischen und kulturellen Angebotes (5.000.000 )
C10 Sanierung des Sportclubs Nr. 1Erneuerung und Instandsetzung des Sportclubs (250.000 )
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C1 Sanierung des städtischen Krankenhauses Gh. Dima Erarbeitung der erforderlichen Planungen (30.000 )
C1 Sanierung des städtischen Krankenhauses Gh. DimaDurchführung der erforderlichen Erneuerungsarbeiten (370.000 )
C2 Einrichtung einer Sozialkantine Str. Gelu 49Gebäude sanieren, behindertengerechter Umbau zu Kantine mit Aufenthaltsräumen, Innenhofgestaltung (300.000 )
C4 Beratungsangebot für Obdachlose, Str. Brancoveanu 50Sanierung des Obdachlosenheimes mit 80 Betten, Erweiterung des Angebotes durch Obdachlosenberatung. Innenhofgestaltung (100.000 )
C3 Tageszentrum für Senioren Str. Gelu 46Gebäude sanieren, behinderten- und altersgerechter Umbau, Innenhofgestaltung (300.000 ), Aufwertung des Parks und Einbindung der Sporthallennutzung (250.000 )
E1 Neuordnung des 700- MarktesPrüfung der Machbarkeit im Vergleich zu weiteren vorgeschlagenen Funktionen (50.000
E1 Neuordnung des 700- MarktesErweiterung der Überdachung, Organisation des ruhenden Verkehrs, Instandsetzung der Verkaufsräume (450.000 )
E2 Umgestaltung Piata BalcescuInwertsetzung des Platzes durch Wiederbelebung des öffentlichen Raumes und Gebäudesanierungen (2.000.000 )
37CETATE, Stadträumliche Qualitäten
Das baukulturelle Erbe in Cetate ist in Gefahr. Viele Wohn- und Ge-schäftsgebäude und einzelne Sakralbauten sind unsaniert, teilweise ein-sturzgefährdet. Dies führt zu schlechten Wohnverhältnissen und hemmt die touristische sowie wirtschaftliche Entwicklung massiv.
Die öffentlichen Räume in Cetate sind in weiten Teilen erneuerungs-bedürftig. Die vorhandenen Entwicklungsmöglichkeiten werden nicht ausreichend genutzt, um eine touristische Belebung und die Verbes- serung der Lebensqualität zu erzielen.
Die Verkehrssituation in Cetate hat sich dramatisch zugespitzt – es droht ein Kollaps. Ein integriertes Verkehrskonzept ist dringend erfor-derlich, um eine attraktive Innenstadt mit Fußgänger- und Verkehrs- bereichen entwickeln zu können.
U1 GebäudesicherungsprogrammAuflegung eines Programms zur baulichen Sicherung besonders gefährdeter Gebäude in Cetate; Durchführung von Reparatur- und Sicherungsarbeiten vorrangig bei erhaltenswerten und historisch bedeut-samen Gebäuden (7.500.000 )
U2 AltbausanierungsprojekteDurchführung von beispielhaften Sanierungs- bzw. Modernisierungsmaß-nahmen an städtebaulich wichtigen Gebäuden mit großer Imagewirkung im Stadtteil (25.000.000 )
U3 „U“-Kaserne - Sanierung ehemaliges MilitärgebäudeErarbeitung und Umsetzung eines Sanierungs- und Nutzungskon- zeptes für das städtebaulich bedeutsame Gebäude, Gen Gregorescu Nr. 2 (5.000.000 )
U4 Erneuerung und Restaurierung von Holztoren Erneuerung und Rekonstruktion historischer Holztore im Stadtzentrum zur Stärkung der Bewusstseinsbildung und Unterstützung des Stadt- erneuerungsprozesses (400.000 )
U5 Synagoge – Str. Marasesti Sanierung der Synagoge, Umnutzung des Gebäudes für kulturelle Zwecke (500.000 )
U6 Kirche der Piaristen, Bd. Regele Ferdinand Nr. 1Fortsetzung der Sanierungs- und Modernisierungstätigkeiten unter Einbeziehung des gesamten Areals mit Schule und anderen Gebäuden (300.000 )
U7 Rathaus Bd. C.D. Loga 1Erweiterung der Räumlichkeiten für die lokale Verwaltung am bestehenden oder einem neuen Standort (750.000 )
U8 Schulgebäude - Str. GH Lazare 2 (Lenauschule)Sanierung und Erweiterung der Lenauschule , insbesondere Dachaus-bau (350.000 )
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U9 Plätze und Straßen in CetateIntegriertes Verkehrskonzept zur Festlegung zukünftiger Fußgänger- zonen, Umgestaltung der zentralen Plätze, Aufwertung des öffentlichen Raumes (8.000.000 )
U10 Aufwertung des Parks an der othodoxen KathedraleAufwertung der bestehenden Parkanlage und Erhöhung der Aufenthaltsqualität für unterschiedliche Altersgruppen (500.000 )
U11 Erneuerung der Denkmäler und Brunnen in der InnenstadtDenkmalgerechte Instandsetzung und Erhalt von Denkmälern und Brunnen (300.000 )
U12 Aufwertung des botanischen Gartens als touristische AttraktionAttraktivierung des botanischen Gartens durch neue Nutzungsangebote und Einbindung des Parks in eine Route touristischer Sehenswürdig- keiten (500.000 )
U9 Plätze und Straßen in Cetate Umsetzung aller baulichen Maßnahmen und Einbindung in ein innerstädtisches Stadtgestaltungskonzept (2.000.000 )
U13 Erarbeitung eines integrierten Verkehrskonzeptes Erstellung eines gesamtstädtischen Konzeptes (Autoverkehr, öffentlicher Nahverkehr, ruhender Verkehr, Anbindung des Flughafens u.a.) als Hand-lungsstrategie (200.000 )
U14 Modernisierung und Entwicklung der StraßenbeleuchtungErarbeitung eines Gestaltungskonzeptes zur Inwertsetzung des baukulturellen Erbes durch ein Beleuchtungs- bzw. Stadtmöblierungs- konzept (1.000.000 )
U15 Neubau Parkhaus im Umfeld des Kaufhauses BegaEinordnung eines neuen Parkhauses auf der Grundlage des integrierten Verkehrskonzeptes (4.000.000 )
U16 Neubau Parkhaus westlich Hotel TimisoaraEinordnung eines neuen Parkhauses auf der Grundlage des integrierten Verkehrskonzeptes im Umfeld Hotel Timisoara (4.000.000 )
U17 Neubau Parkhaus auf dem Vorplatz Hotel TimisoaraEinordnung einer neuen Tiefgarage auf der Grundlage des integrierten Verkehrskonzeptes im Vorbereich Hotel Timisoara (2.000.000 )
U18 Neubau Parkhaus im Umfeld Piata UniriEinordnung eines neuen Parkhauses auf der Grundlage des integrierten Verkehrskonzeptes (2.500.000 )
Erhalt baukulturellen Erbes Öffentlicher Raum Verkehr & technische Infrastruktur
39CETATE, Kultur und Soziales WirtschaftKultur und Tourismus Soziales, Bildung und Freizeit Geschäftsstraßen, KMU Förderung
Cetates touristische und wirtschaftliche Entwicklung muss verbessert und vorhandenes Potenzial besser genutzt werden. Eine positive Ent-wicklung erfordert neue touristische Anreize und weitere Kulturangebote.
Das Angebot an medizinischer Versorgung, Bildungs- und Beratungs-angeboten muss erhöht werden, um die Lebensbedingungen der Bewohner nachhaltig zu verbessern.
Die wirtschaftlichen Aktivitäten in der Innenstadt müssen gestärkt werden. Schulungsangebote und finanzielle Zuschüsse für kleine und mittlere Unternehmen sollen zu neuen Existenzgründungen ermutigen.
C1 Tourismusentwicklung und Imageverbesserung Erarbeitung einer Entwicklungsstrategie mit dem Ziel, Besucherzahlen zu erhöhen und die Attraktivität für Touristen zu stärken (550.000 )
C2 Einführung eines BeschilderungssystemsKennzeichnung touristisch interessanter Standorte und Gebäude in der Innenstadt (150.000 )
C3 Stadtteilfest CetateDurchführung eines jährlichen Stadtteilfestes in Cetate (80.000 2007-2011)
C4 Jährliches Festival „Mica Vienna“Fortsetzung des jährlich stattfindenden Kulturfestivals „Mica Vienna“ zur Förderung von Kunst und Kultur in der Stadt (150.000 , 2007-2011)
C5 Entwicklung des Kinos Capitol und des SommergartensRevitalisierung des ungenutzten Kinos als städtisches Kulturzentrum (2.000.000 )
C6 Jährliches Architekturfilmfestival Aufbau eines regelmäßigen Filmfestivals rund um Architektur (100.000 )
C7 Sanierung der Innenräume des KulturpalastesNeuordnung und Modernisierung der Räume und Bühnenbereiche(700.000
C8 Fortsetzung der Sanierung des Museums zur Revolution 1989 in TimisoaraErweiterung der Räumlichkeiten für weitere Ausstellungsflächen (200.000 )
C9 Inwertsetzung der Überreste der alten StadtmauerErhalt der historischen Stadtmauer und touristische Inwertsetzung (1.500.000 )
C10 Umbau des deutsches Kulturzentrums Timisoara Umbau der bestehenden Räumlichkeiten, PPP Modell (200.000 )
C11 Entwicklung eines Zentrums für Stadtkultur und ArchitekturUmnutzung des Militärgebäudes Piata Libertatii PPP Modell (4.000.000 )
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C12 Sanierung der Klinik für Onkologie - Str. Marasesti Nr.3/5 / Str. Sf. IoanErarbeitung einer Planung zur Vorbereitung anstehender Sanierungs- maßnahmen (100.000 )
C12 Sanierung der Klinik für Onkologie - Str. Marasesti Nr.3/5 / Str. Sf. IoanDurchführung von anstehenden Sanierungsmaßnahmen gemäß erar-beiteter Planung (900.000 )
C13 Sanierung der Sporthalle Nr. 2 – Maresal Ferdinand FochErarbeitung einer Planung zur Durchführung des erforderlichen Umbaus und Erarbeitung eines Nutzungskonzeptes für Schulen und Vereine (750.000 )
C14 Sanierung MilitärkrankenhausEinleitung der Übernahme des Gebäudes durch die Stadt, Prüfung derUmnutzbarkeit (2.500.000 )
C15 Gestaltung des Parks „Centru Civic“Aufwertung des Parks und Einbindung der Sporthallennutzung (250.000 )
E1 Sanierung der historischen Kellergewölbe für Handel und DienstleistungenIdentifizierung und Entwicklung der charakteristischen Kellergewölbe für kuturelle, gastronomische und touristische Nutzungen (3.500.000 )
E3 Fortbildungen Altbausanierung für Architekten, Ingenieure und Hand- werker Ausbau eines Weiterbildungs- und Informationsangebotes für Arbeits- felder eines behutsamen Stadterneuerungsprozesses (250.000 )
E4 Beratung zur ExistenzgründungBeratung und Unterstützung von Existenzgründern bei der Vorbereitung und anschließenden Umsetzung ihrer Geschäftsidee (250.000 )
E5 Schulung für Eigentumsmanager / Bildung EigentümergemeinschaftenErarbeitung eines Leitfadens und Durchführung von Schulungen zur abschließenden Bildung einzelner Hauseigentümergemeinschaften (100.000 )
E2 Qualifizierung von Geschäftsstraßen – lokale Wirtschaftsförderung,Verbesserung der Verkaufsbedingungen, Förderung von KMU’s (950.000 )
E2 Qualifizierung von Geschäftsstraßen – lokale WirtschaftsförderungVerbesserung der Verkaufsbedingungen, Organisation und Beratung der Händler zu einer Interessensgemeinschaft (50.000 )
41IOSEFIN, Stadträumliche Qualitäten
Ein Großteil der historischen Gebäude in Iosefin befindet sich in schlech-tem Zustand. Viele Wohn- und Geschäftsgebäude sind unsaniert und aufgrund der Wohnungsknappheit überbelegt. Dies führt zu schlechten Wohnbedingungen und mindert die Lebensqualität im Stadtteil erheblich.
Große Teile des öffentlichen Raum in Iosefin können kaum genutzt werden. Eine unzureichende Gestaltung bzw. die fehlende Zugäng-lichkeit sind die Hauptursachen, die die Aufenthaltsqualität erheblich einschränken.
Die Verkehrserschließung und die technische Infrastruktur in Iosefin sind stark erneuerungsbedürftig. Ausbleibende Investitionen schwächen die Attraktivität des innerstädtischen Wohnquartiers erheblich.
U1 GebäudesicherungsprogrammAuflegung eines Programms zur baulichen Sicherung besonders gefährdeter Gebäude in Iosefin, Durchführung von Reparatur- und Sicherungsarbeiten vorrangig bei erhaltenswerten und historisch bedeutsamen Gebäuden (7.500.000 )
U2 AltbausanierungsprojekteDurchführung von beispielhaften Sanierungs- bzw. Modernisierungs- maßnahmen an städtebaulich wichtigen Gebäuden mit großer Imagewirkung im Stadtteil (14.900.000 )
U3 Erneuerung und Wiederaufbau von HolztorenErneuerung und Rekonstruktion historischer Holztore im Stadtzentrum zur Stärkung der Bewusstseinsbildung und Unterstützung des Stadt- erneuerungsprozesses (400.000 )
U2 AltbausanierungsprojekteFortsetzung der beispielhaften Sanierungen und Erarbeitung einesRundganges zur Demonstration gelungener Sanierungsbeispiele (100.000 )
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U5 Revitalisierung des Bega Ufers Erarbeitung einer Machbarkeitsstudie zur Umgestaltung des Bega-Ufers (100.000 )
U4 Aufwertung der Seitenstraßen Piata MocioniOrdnung und Gestaltung des öffentlichen Raumes und der angrenzen-den Seitenstraßen (2.000.000 )
U5 Revitalisierung des Bega-UfersUmgestaltung des Bega-Ufers als Uferpromenade, Revitalisierung und Öffnung der Sport- und Freizeiteinrichtungen, Sanierung der Fußgängerbrücke Podul Metalic (4.900.000 )
U6 Sanierung von AnliegerstraßenErneuerung von Fahrbahn und Bürgersteigen, verkehrsberuhigte Zonen, Erhalt und Gestaltung Vorgartenzonen (4.000.000 )
U7 Aufwertung Piata MariaNeuorganisierung der Fläche rund um die Statue, Erneuerung des vorhandenen Mobiliars (500.000 )
U8 Sanierung der Iuliu-Maniu-StraßeErarbeitung von Planungsunterlagen zur Umsetzung der Maßnahme (250.000 )
U15 Neubau Parkhaus im Umfeld des Kaufhauses BegaEinordnung eines neuen Parkhauses auf der Grundlage des integrierten Verkehrskonzeptes (4.000.000 )
U10 Neuordnung des BusbahnhofesNeuordnung des derzeitigen Busbahnhofes, entweder durch Verlagerung der Nutzung oder Aufwertung des Standortes (3.000.000 )
U11 Piata PlevneiErneuerung der technischen Infrastruktur im Umfeld des Platzes (250.000
Erhalt baukulturellen Erbes Öffentlicher Raum Verkehr & technische Infrastruktur
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In Iosefin wird das vorhandene Entwicklungspotenzial für Kultur und Tourismus bisher kaum genutzt. Dies hemmt die bauliche Entwicklung des Stadtteils und beeinflusst die Lebens- und Wohnverhältnisse negativ.
Das Angebot an Bildungs-, Beratungs- und Betreuungsangeboten in Iosefin reicht nicht aus. Die fehlenden Einrichtungen vermindern die soziale Vielfalt und dadurch die Lebensqualität im Stadtteil.
Die lokale Wirtschaftskraft in Iosefin muss gefördert werden. Entlang der Hauptgeschäftsstraßen gefährdet der vorhandene Leerstand zum Teil bereits die lokalen Versorgungsmöglichkeiten der Bewohner von Iosefin.
C3 Stadtteilfest IosefinOrganisation und Durchführung eines jährlichen interkulturellen Stadtteilfestes (80.000 , 2007-2011)
C4 Sanierung des PuppentheatersSanierung des Gebäudes und des Innenhofes
C5 Revitalisierung zweier Kinos in Iosefin für kulturelle NutzungenSanierung des Gebäudes und des Innenhofes, Entwicklung eines Kulturzentrums, eingebunden in das städtische Kulturangebot
C6 Bauliche Sicherung und Umnutzung der Synagoge IosefinErhalt und Erarbeitung eines Umnutzungskonzeptes
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C1 Campus Iosefin Bündelung von Kinderbetreuungs- und Ausbildungsangeboten im Bereich zwischen Bd. Regele Carol I, Str. Ion Ghica, Bd. 16 Decembrie 1989 und Bd. General Dragalina (50.000 )
C1 Campus Iosefin Kinderbetreuungs- und Ausbildungsangebote im Bereich Bd. Regele Carol I, Str. Ion Ghica, Bd. 16 Decembrie 1989 und Bd. General Dragalina (950.000 )
C2 Einrichtung einer temporären Herberge für Obdachlose Übernachtungsmöglichkeit für Obdachlose und Bedürftige (280.000 )
C2 Einrichtung einer temporären Herberge für ObdachloseErweiterung des bestehenden Angebotes bzw. Entwicklung eines zweiten Standortes im Stadtteil (20.000 )
E1 Qualifizierung von Plätzen und Geschäftsstraßen - Lokale Wirtschaftsför-derungFörderung von kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) im Bereich Platzränder und wichtiger Geschäftsstraßen sowie Verbesserung derAufenthaltsqualität (1.500.000 )
E4 Fortbildungen in Altbausanierung für Architekten, Ingenieure und HandwerkerAusbau eines Weiterbildungs- und Informationsangebotes (250.000 )
E5 Beratung zur ExistenzgründungBeratung und Unterstützung von Existenzgründern bei der Vorbereitung und anschließenden Umsetzung ihrer Geschäftsidee (250.000 )
E6 Schulung für Eigentumsmanager / Bildung EigentümergemeinschaftenErarbeitung eines Leitfadens, Durchführung von Schulungen, Modernisierung Beratungsräume FALT (300.000 )
E2 Markt – Str. I. VacarescuVersetzen des Marktes in die Seitenlage der Vacarescu-Straße; Entwicklung des Marktes (2.500.000 )
E3 Entwicklung einer Fussgängerpassage zwischen Str. I. Maniu und Str. VacarescuSanierung der Altbauten, Bau einer fußläufigen Verbindung und Entwicklung Künstler- und Handwerkerpassage (2.000.000
IOSEFIN, Kultur und Soziales WirtschaftKultur und Tourismus Soziales, Bildung und Freizeit Geschäftsstraßen, KMU Förderung
45FABRIC, Stadträumliche Qualitäten
Die historische Bausubstanz in Fabric befindet sich in einem sehr schlechten Zustand. Dies führt zu schlechten Wohnverhältnissen und einer weiteren Konzentration sozialer Probleme. Es gilt, dieser Entwick-lung entgegenzuwirken.
Große Teile des öffentlichen Raumes in Fabric sind heute gekennzeich-net durch eine schlechte Gestaltung und falsche Nutzungen. Dies min-dert die Attraktivität sowie die Aufenthalts- und Wohnqualität im Stadtteil erheblich.
Die technische Infrastruktur in Fabric ist veraltet und der Verkehr ist an vielen Stellen schlecht organisiert. Dadurch wird die Qualität im öffentli-chen Raum und damit das Wohnumfeld erheblich beeinträchtigt.
U1 GebäudesicherungsprogrammAuflegung eines Programms zur baulichen Sicherung besonders gefährdeter Gebäude in Fabric, Durchführung von Reparatur- und Sicherungsarbeiten (7.500.000 )
U2 AltbausanierungsprojekteDurchführung von beispielhaften Sanierungs- bzw. Modernisierungs- maßnahmen an städtebaulich wichtigen Gebäuden mit großer Imagewirkung im Stadtteil (15.000.000 )
U3 Dachausbau Piata Romanilor 1Sanierung und Erweiterung des städtebaulich markanten Eckgebäudes (750.000 )
U4 Erneuerung und Rekonstruktion von Holztoren Erneuerung und Rekonstruktion historischer Holztore in Fabric (400.000 )
U5 Synagoge Fabric – Str. Splaiul Coloniei Nr. 2Erarbeitung eines Revitalisierungs- und Finanzierungskonzeptes zur Sicherung und Instandsetzung des Gebäudes (950.000 )
U5 Synagoge Fabric – Str. Splaiul Coloniei Nr. 2Einrichtung eines Judaistikmuseums (50.000 )
2007
- 20
0920
09 -
2011
nach
201
1
U6 Gestaltung von Straßen und PlätzenZentrales Projekt ist die Entwicklung, Instandsetzung und Neugestaltung der wichtigen öffentlichen Räume im Stadtteil: Piata Rares, Piata A. Vlaicu, Str. Negruzzi (5.000.000 )
U7 Umgestaltung Parcul PoporuluiErneuerung der Parkanlage inkl. Verbesserung der Freizeit- und Sportmöglichkeiten für Kinder und Jugendliche (250.000 )
U8 Neuordnung des Sterca-Sulutiu-PlatzesNeuorganisation der Parkmöglichkeiten vor der Kirche und im Umfeld (1.500.000 )
U9 Belebung des Bega-Ufers Umgestaltung des südlichen Bega-Ufers im Sinne einer Uferpromenade (2.500.000 )
U10 Piata TraianVerbesserung der Standortbedingungen für KMU´s (50.000 )
U11 Gestaltung Piata Acad.-Cornelui-Miklosi Neuordnung, Möblierung und Bepflanzung des öffentlichen Raumes (50.000 )
U12 öffentliche Fußwegeverbindungen Piata Romanilor – Str. Stefan cel MareWiederherstellung von ehemaligen fußläufigen Wegeverbindungen (50.000 )
U14 Einordnung von Parkplätzen Stefan cel Mare / St.-O-Iosif-StraßeEinrichtung einer Quartiersgarage, Bedarfsermittlung und Verkehrszählung (50.000 )
U13 Erneuerung der FernwärmeleitungenErneuerung Fernwärmeleitungen in Kombination mit Straßen- raumsanierung (50.000 )
U14 Einordnung von Parkplätzen Stefan cel Mare / St.-O-Iosif-StraßeBauliche Umsetzung auf geeignetem Grundstück im Kreuzungsbereich (1.450.000 )
U15 Neuordnung Piata RomanilorGestaltung des öffentlichen Raumes inkl. der ungenutzten Flächen im Bereich der katholischen Kirche, Neuordnung der Verkehrsflächen (250.000
Erhalt baukulturellen Erbes Öffentlicher Raum Verkehr & technische Infrastruktur
47
Das Angebot an Bildungs-, Beratungs- und Betreuungsangeboten in Fabric ist unzureichend. Diese Situation mindert die Attraktivität des Standortes und damit seine kulturelle und soziale Vielfalt.
Kultur- und Tourismusangebote in Fabric sind bisher kaum vorhanden. Das fehlende Angebot mindert die Attraktivität des Stadtteils und damit seine kulturelle und soziale Vielfalt.
Teile der Hauptgeschäftsstraßen in Fabric sind von leer stehenden Geschäften und fehlender Kaufkraft betroffen. Wenn sich diese Entwick-lung fortsetzt, ist in absehbarer Zeit die lokale Nahversorgung gefährdet.
C6 Einrichtung einer temporären Herberge für ObdachloseStandortsuche und Erarbeitung einer Machbarkeitsstudie (30.000
C5 Modernisierung und Ausbau des Kindergartens A.-Vlaicu-PlatzGebäudesanierung und Hofgestaltung, Ganztagsangebot (500.000 )
C6 Einrichtung einer temporären Herberge für ObdachloseGanztagsangebot einschließlich Übernachtungsmöglichkeit für Obdachlose und Bedürftige mit ca. 50 Betten, Beratungsangebot vorgesehen (280.000 )
C7 Stärkung der ethnischen und historischen Identität im öffentlichen LebenStärkung der ethnischen und historischen Identität des Stadtteils Fabric und die Einbeziehung der Roma in das öffentliche Leben (20.000 )
C6 Einrichtung einer temporären Herberge für ObdachloseErweiterung des bestehenden Angebotes bzw. Entwicklung eines zweiten Standortes im Stadtteil (20.000 )
2007
- 20
0920
09 -
2011
nach
201
1
C1 Stadtteilfest FabricOrganisation und Durchführung eines jährlichen interkulturellen Stadtfestes (80.000 , 2007-2011)
C2 Einrichtung eines Biermuseums Einrichtung eines Biermuseums in den Räumlichkeiten der Brauerei (500.000 )
C3 Rundgang „Unbekanntes Fabric – Häuser der Engel“Entwicklung themenbezogener Rundgänge durch Fabric (150.000 )
C4 Revitalisierung der Fabrik GarofitaUmnutzung der ehemaligen Fabrikhalle durch kulturelle Nutzungen, öffentlich-private Kooperation (500.000 )
E2 Fortbildungen in Altbausanierung für Architekten, Ingenieure und HandwerkerAusbau eines Weiterbildungs- und Informationsangebotes für Arbeitsfelder eines behutsamen Stadterneuerungsprozesses (250.000 )
E3 Beratung zur ExistenzgründungBeratung und Unterstützung von Existenzgründern bei der Vorbereitung und anschließenden Umsetzung ihrer Geschäftsidee (250.000 )
E4 Schulung für Eigentumsmanager / Bildung EigentümergemeinschaftenErarbeitung eines Leitfadens und Durchführung von Schulungen zur abschließenden Bildung von Hauseigentümergemeinschaften (100.000
E1 Gestaltung Piata Traian, Str. Stefan cel Mare, Str. Dacilor und Str. Kogalniceanu Entwicklung der Straßenräume als Geschäftsstraßen, lokale Wirtschaftsförderung (3.000.000 )
E1 Gestaltung Piata Traian, Str. Stefan cel Mare, Str. Dacilor und Str.Kogalniceanu Beratung und Förderung kleiner und mittlerer Unternehmen in Fabric (1.000.000
FABRIC, Kultur und Soziales WirtschaftKultur und Tourismus Soziales, Bildung und Freizeit Geschäftsstraßen, KMU Förderung
48 BEHUTSAME ERNEUERUNG UND WIRTSCHAFTLICHE BELEBUNG DER ALTBAUQUARTIERE VON TIMISOARA,
D AKTIONS- und MASSNAHMEPROGRAMM TIMISOARA* Tabellarische Projektübersicht
Integrierte Maßnahmen im AktionsraumProjektlisteGliederung nach Stadtteilen und Aktionsfeldern / mit Wertung / Stand: 09.01.2007
Aktionsfelder / Maßnahmeschwerpunkte
Stadträumliche Qualitäten
A1 Erhalt des baukulturellen Erbes
A2 Öffentlicher Raum
A3 Verkehr und technische Infrastruktur
Wirtschaft
B1 Geschäftsstraßenentwicklung
B2 KMU-Förderung
Kultur, Tourismus und Soziales
C1 Tourismus und Kultur
Finanzierung
- Europäische Union
- Kreditanstalt für Wiederauf-
bau (KfW)
- Deutsche Gesellschaft für
Technische Zusammenar-
beit (GTZ)
- Public Private Partnership
- Städtischer Haushalt
- Sponsoring
- weitere
Bewertung / Priorisierung
I. Voraussetzungen für alle Projekte
- Lage im Fördergebiet
- geklärte Eigentumsverhältnisse
II. Bewertungskriterien
*
**
*
Pos Maßnahme Lage Thema Akteure / An-
tragsteller
Geschätzte
Kosten
Priorität Hinweise / Erläuterungen
Aktionsfeld „Stadträumliche Qualitäten“>>> „Erhalt des baukulturellen Erbes“
U1 Sanierung von Brücken in Timisoara
Informationskampagne über die wichtigen
Brückenbauten
Durchführung von Ausstellungen
Bd. Michelangelo u.a. A2, A3,
C1, C3
Stadtverwaltung
Verwaltung der
Binnengewässer
***-
teile untereinander und mit dem Bega-Raum.
Erste Abstimmungen mit den Quartiersbeiräten
sind bereits erfolgt,
gemeinsame Ausstellung mit der Universität Ti-
misoara wurde 2005 durchgeführt
U2 Sanierung historisches Wasserwerk
einem kleinen Museum der Technikgeschich-
te,
Gestaltung der Uferbereiche in Verbindung
mit einem Boots- und Fahrradverleih als Auf-
taktpunkt für eine touristische Route entlang
-
chen.
Östliches Stadtgebiet C1, C2 Stadtverwaltung
KAST**
Empfehlung: Projektidee mit weiteren Maßnah-
men am Begakanal kombinieren, touristische
Route entlang des Bega-Kanals erarbeiten
49BEHUTSAME ERNEUERUNG UND WIRTSCHAFTLICHE BELEBUNG DER ALTBAUQUARTIERE VON TIMISOARA,
D AKTIONS- und MASSNAHMEPROGRAMM TIMISOARA* Tabellarische Projektübersicht
U3 Wohnanlage – Str. Enric Baader, Str. Infratirii,
Bd. Take Ionescu
Sanierung und Sicherung der städtebaulich
und architektonisch wertvollen Wohnanlage
Fabric - Str. Enric
Baader, Str. Infratirii,
Bd. Take Ionescu
A2, C2 Stadtverwaltung
KAST
FALT
Eigentümer
** Empfehlung: Projektidee mit weiteren Maßnah-
men kombinieren, in touristischen Rundweg
einbinden
U4 Elisabetin
Anstelle des Gemü-
semarktes Balcescu
A2, A3,
B1, B2
Stadtverwaltung
KAST
Privatinvestor
**
Integration von Wohnungsneubau
>>> „Öffentlicher Raum“
U5 Bega Kanal – im gesamten Stadtbereich
-
den Uferbereiche. Maßnahmen: Instandset-
Beschiffbarkeit des Kanals und Anbindung
des Kanals an übergeordnetes Gewässersys-
tem herstellen, Renaturierung, Neuordnung
Phase I: Ökologisierung und Wiederschiffbar-
machung für Tourismus und Sport
Phase II: mögliche Verbreiterung des Kanals
für Handel- und Gewerbe
Bega-Kanal C1, C2,
C3
Stadtverwaltung
KAST
Kreisrat
Verwaltung der
Binnengewässer
Aufsichtsbehörde
Schiffsverkehr
Phase I:
Phase 2:
*** -
nals
-
rismusentwicklung in Timisoara, Verbessung der
Lebensbedingungen für die Stadtbewohner
Machbarkeitsstudie für Phase I vorhanden
Empfehlung: Aufgrund des besonderen Inhaltes
und des Projektvolumens ein gesondertes Pro-
jekt für den Bega-Kanal aufstellen
U6
Sanierung und Erneuerung der Parkanlage,
inkl. Technische Infrastruktur, Möblierung,
Bd. Michelangelo
A1, C1,
C2, C3
Stadtverwaltung ***Projektidee mit weiteren Maßnahmen am Bega-
kombinieren. Machbarkeitsstudie vorhanden
>>> „Verkehr und technische Infrastruktur“
U7 Anlage von Fahrradwegen im gesamten
Stadtgebiet mit einer Länge von mindestens
10 km
Gesamtes
Stadtgebiet
C3 Stadtverwaltung ***Empfehlung: Kombinationsmöglichkeiten mit
anderen Maßnahmen prüfen, um Synergien mit
U8 -
Piata 700
B1, C1 Stadtverwaltung
Privatinvestoren**
-
rung. Möglichkeit der Kombination mit anderen
Projekten prüfen, um von eventuellen Synergien
50 BEHUTSAME ERNEUERUNG UND WIRTSCHAFTLICHE BELEBUNG DER ALTBAUQUARTIERE VON TIMISOARA,
D AKTIONS- und MASSNAHMEPROGRAMM TIMISOARA* Tabellarische Projektübersicht
U9 Stadterneuerung Wohngebiet Str. Leului
Erneuerung der verkehrlichen und techni-
-
bensbedingungen der Quartiersbewohner
Fabric
Str. Leului und Um-
gebung
C2 Stadtverwaltung ** Empfehlung: Vorbereitungen für die Aufstellung
eines Bebauungsplans treffen
U10
Entwicklung der Straße als Verbindungsach-
A1, A2,
B1, C2
Stadtverwaltung **
Zwischensumme
Aktionsfeld „Wirtschaft“>>> „Geschäftsstraßenentwicklung / KMU-Förderung“
E1 Neuorganisation Piata 700
Verbesserung der Bedingungen für Händler,
Erweiterung der Überdachung, Organisation
Verkaufsräume und der Fischhalle etc.
Cetate
Piata 700
A2, B2,
C2
IHK **Empfehlung: muss in Anbetracht der anderen
vorgeschlagenen Funktionen für dieses Areal
geprüft werden
E2 Umgestaltung Piata Balcescu
-
lebung des öffentlichen Raumes und Gebäu-
desanierung. Revitalisierung des Areals und
verschiedenen Stadtteilen
Elisabetin
Piata Balcescu
A1, A3,
B1, B2,
C1, C2
Stadtverwaltung
KAST
Privatinvestor
**
Zwischensumme Wirtschaft
Aktionsfeld „Tourismus, Kultur und Soziales“
C1 Sanierung des Städtischen Krankenhauses
Dachausbau
Cetate
Gh. Dima 5
Stadtverwaltung ***den EU-Anforderungen im Sinne einer touristi-
C2
Gebäude sanieren, behindertengerechter
Innenhofgestaltung
Str. Gelu 49 ***Empfehlung: Projektvorbereitung starten
vier Quartieren der Stadt jeweils eine Kantine
C3
Gebäude sanieren, behinderten- und alters-
gerechter Umbau, Innenhofgestaltung
Str. Gelu 46 A1, B3,
C3
Stadtverwaltung
KAST***
Mögliche Projektpartner: Vereine „Timisoara
1989“ oder „ Caritas“
51BEHUTSAME ERNEUERUNG UND WIRTSCHAFTLICHE BELEBUNG DER ALTBAUQUARTIERE VON TIMISOARA,
D AKTIONS- und MASSNAHMEPROGRAMM TIMISOARA* Tabellarische Projektübersicht
C4 Beratungsangebot für Obdachlose
Sanierung des Obdachlosenheimes mit 80
Betten, Erweiterung des Angebotes durch
Obdachlosenberatung. Innenhofgestaltung
Str. Brancoveanu 50 A2, C2,
C3
Caritas ***
Obdachlosenheim in Timisoara.
>>> „Kultur und Tourismus“
C5 Str. G. Baritiu 3
Str. Samuil Micu 16
A1, B1,
C1
Stadtverwaltung
KAST**
C6 Sanierung der historischen Kläranlage und Str. Pastorului 1 A1, C1,
C2
Stadtverwaltung
KAST** Empfehlung: prüfen, ob der Zugang auf der Stra-
ße oder auf dem Wasserweg erfolgen soll
C7
Straßenbahnmuseums
Bd. Take Ionescu 56 A3, C1 Stadtverwaltung
RATT**
C8 Museum für Design und Möbel Stadtteil Odobescu A1, A2 IHK
Verband der Bil-
denden Künstler
Denkmalbehörde
**
C9 Entwicklung eines Museums für Zeitgenössi-
sche Kunst
Unsaniertes Gebäu-
-
A1, A2 Universität
Verband der Bil-
denden Künstler
Denkmalbehörde
Künstlergruppen
**Stärkung des touristische und kulturellen Ange-
botes in Cetate
C10 Sportclub Nr. 1 „Usoda“– Parcul Central
-
und Servicegebäude
Parcul Central / Areal
entlang der Bega
A2, C1,
C2
Stadtverwaltung **Empfehlung: Projektvorbereitung starten, geeig-
nete Projektpartner suchen
Zwischensumme
Gesamtsumme
52 BEHUTSAME ERNEUERUNG UND WIRTSCHAFTLICHE BELEBUNG DER ALTBAUQUARTIERE VON TIMISOARA,
D AKTIONS- und MASSNAHMEPROGRAMM TIMISOARA* Tabellarische Projektübersicht
ProjektlisteGliederung nach Stadtteilen und Aktionsfeldern / mit Wertung / Stand: 09.01.2007
Planungsziele / Schwerpunkte -
Aktionsfelder / Maßnahmeschwerpunkte
Stadträumliche Qualitäten
A1 Erhalt des baukulturellen Erbes
A2 Öffentlicher Raum
A3 Verkehr und technische Infrastruktur
Wirtschaft
B1 Geschäftsstraßenentwicklung
B2 KMU-Förderung
Kultur, Tourismus und Soziales
C1 Tourismus und Kultur
Finanzierung
- Europäische Union
- Kreditanstalt für Wiederauf-
bau (KfW)
- Deutsche Gesellschaft für
Technische Zusammenar-
beit (GTZ)
- Public Private Partnership
- Städtischer Haushalt
- Sponsoring
- weitere
Bewertung / Priorisierung
I. Voraussetzungen für alle Projekte
- Lage im Fördergebiet
- geklärte Eigentumsverhältnisse
II. Bewertungskriterien
*
*
*
*
Pos Maßnahme Lage Thema Akteure / An-
tragsteller
Geschätzte
Kosten
Priorität Hinweise / Erläuterungen
Aktionsfeld „Stadträumliche Qualitäten“>>> „Erhalt des baukulturellen Erbes“
U1 Gebäudesicherungsprogramm
Sicherung und Verhinderung des weiteren
Verfalls bei erhaltenswerten, stadträumlich
bedeutsamen und historisch und touristisch
wertvollen Gebäuden.
Schwerpunkte Reparatur- und Sicherungs-
arbeiten, inkl. Erdbebensicherung, an Dach,
Dachrinnen, Fallrohren und Fenstern, Si-
cherung der Fassaden und der gestalterisch
-
densanalyse des Objektes
Sicherung der Fassaden und der gestalte-
Fördergebiet
Verschiedene Stand-
orte entsprechend
Antragsteller
B1, B2,
C1
Stadtverwaltung
KAST
Denkmalbehörde
FALT
Eigentümer
u.a.
Gesamtsumme
****dringender Sanierungsprobleme
Schadenserhebung
53BEHUTSAME ERNEUERUNG UND WIRTSCHAFTLICHE BELEBUNG DER ALTBAUQUARTIERE VON TIMISOARA,
D AKTIONS- und MASSNAHMEPROGRAMM TIMISOARA* Tabellarische Projektübersicht
U2 Altbausanierungsprojekte
Beispielhafte Gebäudesanierungen, entlang
der KAST-Vorgaben. Durchführung von be-
hutsamen Sanierungen für stadt-räumlich
wertvolle Gebäude mit großer Imagewirkung
im Stadtteil.
-
-
litätssicherung
Fördergebiet
Verschiedene Stand-
orte entsprechend
Antragsteller
Prioritär:
Piata Unirii, Piata
Libertatii, Piata
Victoriei, Piata Sf.
Gheorghe, Str. Vasile
Alecsandri, etc.
A2, B1,
B2, C1,
C2
Stadtverwaltung
KAST
Denkmalbehörde
FALT
Eigentümer
u.a.
Gesamtsumme
-
Empfehlung: Zeitlicher Schwerpunkt sollte in der
Organisation KAST, Durchführung Beraterarchi-
tekten in Zusammenarbeit mit FALT und Eigen-
tümern
U3 U-Kaserne, ehemaliges Militärgebäude
des Innenhofes sowie Neuordnung des an-
Str. Gen Gregorescu
Nr. 2
A2, B1,
C2
Stadtverwaltung
KAST****
-
Empfehlung: Räumlichkeiten für Tourismus-akti-
vitäten vorsehen. Stadträumlich wichtiges Projekt
Projekt im Zusammenhang mit Vorbereich am
Piata Marasti entwickeln
U4 Fördergebiet A2, B1,
C1
Stadtverwaltung
Kreisrat
Denkmalbehörde
Erneuerung
Wiederaufbau
Gesamtsumme
****
U5 Synagoge – Str. Marasesti Str. Marasesti Nr. 6 A2, C1 Eigentümer
Stadtverwaltung
KAST
*** Projekt und Machbarkeitsstudie vorhanden
-
ster)
U6 Kirche der Piaristen
Sanierung
Insbesondere Haustechnik, Feuchteschäden,
Bd. Regele Ferdin-
and I Nr. 1
A2, C1,
C2
Stadtverwaltung
KAST
Eigentümer
** -
Empfehlung: mittelfristig, Erneuerung des ge-
54 BEHUTSAME ERNEUERUNG UND WIRTSCHAFTLICHE BELEBUNG DER ALTBAUQUARTIERE VON TIMISOARA,
D AKTIONS- und MASSNAHMEPROGRAMM TIMISOARA* Tabellarische Projektübersicht
U7 Rathaus – Bd C.D. Loga 1
Erneuerung, Dachausbau, Schaffung neuer
Räume für die lokale Verwaltung
Bd C.D. Loga 1 A2, C1,
C2
Stadtverwaltung ** Machbarkeitsstudie vorhanden
U8
(Lenau-Schule)
Erweiterung und Erneuerung, Verstärkung
der Gebäudestruktur, Dachausbau
A2, C1,
C2
Stadtverwaltung
KAST
Schulinspektorrat
** Schulerweiterung geplant um die Klassen I-IV
>>> „öffentlicher Raum“
U9
1. Erarbeitung einer übergeordneten Hand-
lungsstrategie in Zusammenhang mit einem
-
3. Wiederherstellung von Fahrbahn und Fuß-
gängerbereichen
wichtigen öffentlichen Räume in Cetate, inkl.
technischer Infrastruktur, Anlage neuer Fuß-
gängerbereiche, Neuordnung des Verkehrs
Schwerpunkte: Reduktion des Durchgangs-
verkehrs, Stärkung des nichtmotorisierten
Verkehrs Verbesserung der Parkraumsituati-
on in der Innenstadt, Aufwertung des öffentli-
chen Raums, Stadtmöblierung
Piata Uniri,
Piata Libertatii,
Piata Victoriei,
Piata Sf. Gheorghe,
Str. V. Alecsandri,
Str. Mercy,
Str. 9 Mai,
Str. Alba Iulia
A1, A3,
B1, C1,
C2
Stadtverwaltung
KAST**** -
-
Stadt
-
-
-
-
ragenstandorte sind Bodengutachten erforderlich.
Sämtliche Gestaltungen im öffentlichen Raum
technischen Infrastruktur abstimmen. Alle Me-
Die Entwicklung einer touristischen Route ist
erforderlich.
U10
Kathedrale
Park im Umfeld Or- C1, C2,
C3
Stadtverwaltung
KAST****
U11 Erneuerung der Denkmäler und Brunnen in
der Innenstadt
Fördergebiet A2, C1 Stadtverwaltung
KAST
Denkmalbehörde
**** -
men von Denkmäler und Brunnen und den Quali-
U12 Aufwertung des Botanischen Gartens
Reparatur der Eingangstore, Erneuerung der
Botanischer Garten C1, C2,
C3
Stadtverwaltung
KAST
Landwirt-
schaftsuniversität
***
55BEHUTSAME ERNEUERUNG UND WIRTSCHAFTLICHE BELEBUNG DER ALTBAUQUARTIERE VON TIMISOARA,
D AKTIONS- und MASSNAHMEPROGRAMM TIMISOARA* Tabellarische Projektübersicht
>>> „Verkehr und technische Infrastruktur“
U13 Erarbeitung eines integrierten Verkehrskon-
Organisation des Verkehrs in Timisoara (Auto-
/Eisenbahnverkehr, öffentlicher Transport, An-
bindung Flughafen, ruhender Verkehr)
Stadtgebiet
Timisoara
A1, A2,
B1, C1,
C2, C3
Stadtverwaltung
KAST
Universität
****
-
-
dengutachten nötig und sämtliche Medienträger
U14 Modernisierung und Entwicklung der Stra-
ßenbeleuchtung
Erhöhung der touristischen Attraktion
Priorität an den Plät-
-
Zugangsstraßen
A1, A2,
B1, B2
Stadtverwaltung
KAST1.000.000 ****
schrittweise Ausführung in Abstimmung mit wei-
teren Arbeiten im öffentlichen Raum
U15 Neubau Parkhaus im Umfeld Bega-Kaufhaus Str. Proclamatia de la
Timisoara
A1, A2,
B1, C1,
C2
Stadtverwaltung
KAST
Privatinvestoren
*** auf Grundlage U13
-
gen vom Parkhausstandort in die Innenstadt ist
eine weitere Anforderung
U16 Neubau Parkhaus westlich Hotel Timisoara Sf. Ioan, auf dem
ehemaligen Militärge-
lände
A1, A2,
B1, C1,
C2
Stadtverwaltung
KAST
Privatinvestoren
** auf Grundlage U13
-
gen vom Parkhausstandort in die Innenstadt ist
eine weitere Anforderung an die Planung
U17
Hotel Timisoara
A1, A2,
B1, C1,
C2
Stadtverwaltung
KAST
Privatinvestoren
** auf Grundlage U13
-
gen vom Parkhausstandort in die Innenstadt ist
eine weitere Anforderung an die Planung
U18 Parkhaus im Umfeld Piata Unirii Piata Unirii A1, A2,
B1, C1,
C2
Stadtverwaltung
KAST
Privatinvestoren
* auf Grundlage U13
-
gen vom Parkhausstandort in die Innenstadt ist
eine weitere Anforderung an die Planung. Mach-
-
destatik)
Zwischensumme
56 BEHUTSAME ERNEUERUNG UND WIRTSCHAFTLICHE BELEBUNG DER ALTBAUQUARTIERE VON TIMISOARA,
D AKTIONS- und MASSNAHMEPROGRAMM TIMISOARA* Tabellarische Projektübersicht
Aktionsfeld „Wirtschaft“>>> „Geschäftsstraßenentwicklung / KMU-Förderung“
E1 Sanierung der historischen Kellergewölbe für
Handel und Dienstleistungen
Verlagerung der Rohre aus den Kellerge-
schossen, Trockenlegung und Renovierung
Fördergebiet A1, A2,
A3, C1,
C2, C3
Stadtverwaltung
KAST
FALT
Eigentümer
Gesamtsumme
**** -
kenlegung, Erneuerung der technischen Infra-
struktur, Erweiterung der Räume, KMU-Förde-
rung
E2
Lokale Wirtschaftsförderung
Förderung von kleinen und mittleren Unter-
wichtiger Geschäftsstraßen
Alle Straßen im För-
dergebiet
A1, A2 Stadtverwaltung
KAST
FALT
Eigentümer
IHK
***Empfehlung: Kombination mit anderen Projektin-
IHK
E3 Fortbildungen in Altbausanierung für Architek-
ten, Ingenieure und Handwerker
Fördergebiet A1, A2 KAST
IHK
rum.-dt. Stiftung
**** Empfehlung: Projektvorbereitung beginnen, Ein-
bindung der IHK und der Architektenkammer
E4 Fördergebiet A1, A2 KAST
IHK**** Empfehlung:
Projektvorbereitungen beginnen
E5 Schulungen für Eigentumsmanager / Bildung
Eigentümergemeinschaften
Fördergebiet A1, C1 FALT **** Empfehlung:
Projektvorbereitungen beginnen
Zwischensumme
Aktionsfeld „Kultur, Tourismus und Soziales“>>> „Kultur und Tourismus“
C1 Tourismusentwicklung und Imageverbesse-
rung
Timisoara. Touristischen Rundweg für Cetate
-
gen, Tourismusführer und Web-Site erstellen,
mehrsprachiges Informationssystem in der
Innenstadt aufbauen
Fördergebiet A1, A2,
B1, C3
Stadtverwaltung
KAST
Touristeninfo
Reiseagenturen
u. a.
**** -
musförderung von Cetate
Empfehlung: Projektvorbereitung beginnen, vor-
handene Partner einbinden, Projektbearbeitung
C2 Einführung eines Beschilderungssystems
-
bringung von mehrsprachigen Infoschildern
Einrichtung von Touristeninformationspunkten
Fördergebiet A1, A2,
B1
Stadtverwaltung
KAST
Touristeninfo
Reisebüros
u.a.
**** Empfehlung: Auf der Grundlage des Tourismus-
festegelegt und eine einheitliche Beschilderung
eingeführt (corporate design)
57BEHUTSAME ERNEUERUNG UND WIRTSCHAFTLICHE BELEBUNG DER ALTBAUQUARTIERE VON TIMISOARA,
D AKTIONS- und MASSNAHMEPROGRAMM TIMISOARA* Tabellarische Projektübersicht
C3 Stadtteilfest Cetate
Organisation und Durchführung eines jährli-
chen Festivals
Fördergebiet A1, A2,
B1, C2,
C3
Stadtverwaltung
Stadtteilrat
Vereine
(2007-2011)**** -
haltes im Stadtteil
-
haus, Lenauschule
C4
-
nate)
Fördergebiet A1, A2,
B1, C3
Stadtverwaltung
Philharomonie
„Banatul“
Verein Bildender
Künstler
lokale Partner
(2007-2011)****
C5 Entwicklung des Kinos „Capitol“ und Som-
mergarten
-
Bd. C.D. Loga 2 A1, A2,
C2, C3
Stadtverwaltung
KAST
Kulturinstitutio-
nen
**** -
tur- und Tourismusangebotes in Cetate
C6
-
nate)
Piata Unirii
Piata Libertatii
Piata Victoriei
A1, A2,
C2, C3
Arch.-kammerArchitekturfakultät
Ausländische
Verlage, u.a.
***baukulturellen Erbes
C7 Sanierung der Innenräume Kulturpalast
Neuordnung der Innenräume und der Bühnen
Piata Victoriei Nr. 2 A1, A2 Stadtverwaltung
KAST*** -
von Timisoara
Projekt und Machbarkeitsstudie vorhanden
Fassade weitgehend saniert, Fundamente sind
konsolidiert
C8
Revolution 1989 im Timisoara
-
desanierung, insbesondere Fertigstellung der
Dacharbeiten, Gestaltung des Innenhofes
Str. Emanuil Ungure-
anu Nr. 8
A1, C2 Stadtverwaltung
KAST
„Memorial der Re-
volution 16. –22.
Timisoara“
***Empfehlung: erforderliche bauliche Maßnahmen
C9 -
mauer.
Calea Aradului
Parcul Botanic
Piata 700
A1, A2 Stadtverwaltung
KAST
Kreismuseum
*** Empfehlung: Einbindung der alten Stadtmauer in
eine gesamtstädtische Tourismusstrategie
C10 Aus- und Umbau der bestehenden Räum-
Timisoara
Veranstaltungsräume
Str. Augustin Pacha 2 A1, C2 Stadtverwaltung
KAST**
58 BEHUTSAME ERNEUERUNG UND WIRTSCHAFTLICHE BELEBUNG DER ALTBAUQUARTIERE VON TIMISOARA,
D AKTIONS- und MASSNAHMEPROGRAMM TIMISOARA* Tabellarische Projektübersicht
C11 Entwicklung eines Zentrums für Stadtkultur
und Architektur
Armeegebäude Piata
Libertatii
A1, A2 Stadtverwaltung,
KAST
Arch.-kammerArchitekturfakultät
Architektenverein
u.a.
**die Verstärkung des kulturellen und touristischen
Angebotes von Cetate
C12 Sanierung der Onkologie-Klinik
Ältestes städtisches Krankenhaus aus dem
Österreich-Ungarischen Reich
Cetate
Str. Marasesti Nr. 3-5
Str. Sf. Ioan
A1, C1 Stadtverwaltung
KAST**
C13 Sanierung der Sporthalle Nr. 2 – Maresal Fer-
dinand Foch
-
bewohner und lokale Vereine
Maresal Ferdinand
Foch
A1, A2,
C1
Stadtverwaltung
KAST
Vereine
**
C14 Sanierung Militärkrankenhaus Str. Gheorghe Dima A1, A2,
C1
Stadtverwaltung
KAST
Verteidigungsmi-
nisterium
* -
-
C15 Gestaltung des Parks „Centrul Civic“ Centrul Civic C1 Stadtverwaltung
KAST
Vereine
* Gestaltung in Abstimmung mit Sporthallennut-
Zwischensumme
Gesamtsumme
59BEHUTSAME ERNEUERUNG UND WIRTSCHAFTLICHE BELEBUNG DER ALTBAUQUARTIERE VON TIMISOARA,
D AKTIONS- und MASSNAHMEPROGRAMM TIMISOARA* Tabellarische Projektübersicht
ProjektlisteGliederung nach Stadtteilen und Aktionsfeldern / mit Wertung / Stand: 09.01.2007
Planungsziele / Schwerpunkte Lebensbedingungen für die Quartiersbewohner durch Aufwertung der Wohnbedingungen und der öffentlichen Räume verbessern,
Ausgewogenheit herstellen
Aktionsfelder / Maßnahmeschwerpunkte
Stadträumliche Qualitäten
A1 Erhalt des baukulturellen Erbes
A2 Öffentlicher Raum
A3 Verkehr und technische Infrastruktur
Wirtschaft
B1 Geschäftsstraßenentwicklung
B2 KMU-Förderung
Kultur, Tourismus und Soziales
C1 Tourismus und Kultur
Finanzierung
- Europäische Union
- Kreditanstalt für Wiederauf-
bau (KfW)
- Deutsche Gesellschaft für
Technische Zusammenar-
beit (GTZ)
- Public Private Partnership
- Städtischer Haushalt
- Sponsoring
- weitere
Bewertung / Priorisierung
I. Voraussetzungen für alle Projekte
- Lage im Fördergebiet
- geklärte Eigentumsverhältnisse
II. Bewertungskriterien
*
*
*
*
Pos Maßnahme Lage Thema Akteure / Antrag-
steller
Geschätzte
Kosten
Priorität Hinweise / Erläuterungen
Aktionsfeld „Stadträumliche Qualitäten“>>> „Erhalt des baukulturellen Erbes“
U1 Gebäudesicherungsprogramm / Sofortmaß-
nahmen
Sicherung und Verhinderung des weiteren
Verfalls bei erhaltenswerten, stadträumlich
bedeutsamen und historisch und touristisch
wertvollen Gebäuden.
Schwerpunkte Reparatur- und Sicherungs-
arbeiten, inkl. Erdbebensicherung, an Dach,
Dachrinnen, Fallrohren und Fenstern, Si-
cherung der Fassaden und der gestalterisch
-
densanalyse des Objektes
Fördergebiet
verschiedene Stand-
orte
B1, B2,
C1
Stadtverwaltung
KAST
Denkmalbehörde
FALT
Eigentümer
u.a.
Gesamtsumme
****
Organisation KAST, Durchführung Beraterarchi-
tekten in Zusammenarbeit mit FALT und Eigen-
tümern
60 BEHUTSAME ERNEUERUNG UND WIRTSCHAFTLICHE BELEBUNG DER ALTBAUQUARTIERE VON TIMISOARA,
D AKTIONS- und MASSNAHMEPROGRAMM TIMISOARA* Tabellarische Projektübersicht
U2 Altbausanierungsprojekte
Beispielhafte Gebäudesanierungen, entlang
der KAST-Vorgaben. Durchführung von
behutsamen Sanierungen für stadträumlich
wertvolle Gebäude mit großer Imagewirkung
im Stadtteil.
-
-
werkern und Verbesserung der Maßnahmen
Fördergebiet
Priorität
Piata Mocioni
Piata Maria
Piata Plevnei
Bd. Regele Carol I
Bd. 16 Decembrie
1989
A2, B1,
B2, C1,
C2
Stadtverwaltung
KAST
Denkmalbehörde
FALT
Eigentümer
u.a.
Gesamtsumme
**** -
Empfehlung: Zeitlicher Schwerpunkt sollte in der
Organisation KAST, Durchführung Beraterarchi-
tekten in Zusammenarbeit mit FALT und Eigen-
tümern
U3 Fördergebiet A2, B1,
C1
Stadtverwaltung
Kreisrat
Denkmalbehörde
Erneuerung
Wiederaufbau
Gesamtsumme
****
>>> „Öffentlicher Raum“
U4 Seitenstraßen Piata Mocioni
Ordnung und Gestaltung des öffentlichen
-
ßen, inkl. Fahrbahn und technische Infra-
struktur, Aufwertung der Ausstattung
Piata Mocioni und
Umfeld
A1, A3,
B1, B2,
C1, C2
Stadtverwaltung
KAST***
Empfehlung: Abstimmung mit Sofortmaßnahmen
und Altbausanierungsprojekten am Piata Mocioni,
Möglichkeiten der KMU-Förderung für ansässige
Händler und Gewerbetreibende prüfen
U5 Revitalisierung des Bega-Ufers
Umgestaltung des Bega-Ufers im Sinne einer
Uferpromenade. Revitalisierung und Öffnung
-
führung des Stadtteils an die Bega“, Sanie-
rung der Fußgängerbrücke Podul Metalic
Splaiul Tudor Vladi-
mirescu, Splaiul Nico-
lae Titulescu
A1, A3,
C1, C2,
C3
Stadtverwaltung
KAST*** -
-
nahmen
Zusammenarbeit mit Sportvereinen als Maßnah-
meträger für die Sportanlagen
U6 Aufwertung von Quartiersstraßen
Erneuerung von Fahrbahn und Bürgersteigen,
Anlegen verkehrberuhigter Zonen, Erhalt und
-
rung
Str. Treboniu Lau-
rean, Str. Gen. Ber-
thelot, Str. Ion Ghica,
Str. E. Gojdu, Str. Ady
Endre, Str. Zugrav,
Str. Miron Costin
A1, A3,
C1
Stadtverwaltung
KAST***
Abstimmung mit Demonstrationsvorhaben und
Altbausanierungsprojekte
Empfehlung: schrittweise Realisierung über den
Sanierung.
61BEHUTSAME ERNEUERUNG UND WIRTSCHAFTLICHE BELEBUNG DER ALTBAUQUARTIERE VON TIMISOARA,
D AKTIONS- und MASSNAHMEPROGRAMM TIMISOARA* Tabellarische Projektübersicht
U7 Piata Maria
Neuorganisierung der Fläche rund um die
Statue, Ausstattung mit Straßenmobiliar,
Denkmalsanierung
Piata Maria und
Umfeld
A1, B2,
C2
Stadtverwaltung
KAST**
Empfehlung: Abstimmung mit Altbausanierungs-
projekten und Maßnahmen der KMU-Förderung
>>> „Verkehr und technische Infrastruktur“
U8 Straßensanierung Iuliu-Maniu-Straße
-
chen, Bürgersteige und Straßenmöblierung
-
schen Bega-Kanal
Decembrie 1989
A1, A2,
B1, B2,
C1
Stadtverwaltung ***Empfehlung: Abstimmung mit den Sofortmaß-
nahmen und den Altbausanierungsprojekten,
Möglichkeiten der KMU-Förderung für ansässige
Händler und Gewerbetreibende prüfen
U9 Straßensanierung Vacarescu-Straße
-
chen, Bürgersteige und Straßenmöblierung
Erneuerung der Vacarescu-Brücke
-
schen Bega-Kanal
Decembrie 1989
A1, B1,
B2, C1
Stadtverwaltung ***Empfehlung: Abstimmung mit den Sofortmaß-
nahmen und den Altbausanierungsprojekten,
Möglichkeiten der KMU-Förderung für ansässige
Händler und Gewerbetreibende prüfen
U10 Sanierung des Busbahnhofes Str. Vacaresu A1, B1 Eigentümer
Stadtverwaltung* Empfehlung: Verhandlungen mit dem Eigentü-
-
U11 Piata Plevnei
Erneuerung der technischen Infrastruktur
Piata Plevnei A1, A2,
C1
Stadtverwaltung
KAST
*
Erneuerung der Seitenstraßen, inkl. technischer
Infrastruktur
Zwischensumme
Aktionsfeld „Wirtschaft“>>> „Geschäftsstraßenentwicklung / KMU-Förderung“
E1 -
straßen
Lokale Wirtschaftsförderung
Förderung von kleinen und mittleren Unter-
wichtige Geschäftsstraßen. Umgestaltung der
Geschäftsstraßen, inkl. Straßenmöblierung
Str. 16 Decembrie
1989, Bd. Regele
Carol 1, Piata Maria,
Piata Mocioni und
Umfeld
A1, A2,
C1
IHK
Händler
Stadtverwaltung
****Empfehlung: Kombination mit anderen Projektin-
E2 Markt – Str. I. Vacarescu Str. I. Vacarescu A1, A2,
A3, C1
Stadtverwaltung
KAST
Marktamt
***Empfehlung: Projektvorbereitung ab 2007
Realisierung 2009 bis 2013 in Zusammenarbeit
62 BEHUTSAME ERNEUERUNG UND WIRTSCHAFTLICHE BELEBUNG DER ALTBAUQUARTIERE VON TIMISOARA,
D AKTIONS- und MASSNAHMEPROGRAMM TIMISOARA* Tabellarische Projektübersicht
E3
(Infrastruktur, Ausstattung) für Künstler und
Handwerker
Sanierung der vorhandenen Gebäude und
Neuordnung des Umfeldes
Ansiedlung und Förderung von Kunsthand-
werkbetrieben und Galerien
Str. Iuliu Maniu 36-38 A1, A2,
A3, B2,
C1, C2
Stadtverwaltung
KAST
IHK
** Empfehlung:
Eigentumsverhältnisse klären, Machbarkeitsstu-
die erarbeiten und Einbettung in touristisches
E4 Fortbildungen in Altbausanierung für Architek-
ten, Ingenieure und Handwerker
Fördergebiet A1, A2 KAST
IHK
Rum.-Dt. Stiftung
**** Empfehlung: Projektvorbereitung beginnen, Ein-
bindung der IHK und der Architektenkammer
E5 Fördergebiet A1, A2 KAST
IHK**** Empfehlung:
Projektvorbereitungen beginnen
E6 Schulungen für Eigentumsmanager / Bildung
Eigentümergemeinschaften,
Modernisierung Beratungsräume von FALT
Str. Brasov 8 A1, C1 FALT **** Empfehlung:
Projektvorbereitungen beginnen
Zwischensumme
Aktionsfeld „Tourismus, Kultur und Soziales“
C1
Bündelung verschiedener Kinder-betreuungs und Ausbildungsangebote im
Ion Ghica, Bd. 16 Decembrie 1989 und Bd. General Dragalina
Schule – Bd. 16 Decembrie 1989, Nr. 26
Sanierung der Fassade, Schulhofgestaltung,
Konstruktion wurde bereits verstärkt
Kindergarten, Bd. 16 Decembrie 1989, Nr. 28
Erweiterung durch Dachausbau, Komplettsa-
nierung und Außenanlagen
Kindergarten, Bd. Gen. Dragalina, Nr. 5
Dachausbau, Verbesserung der Statik
Schule – Bd. Gen. Dragalina, Nr. 11
(Bela Bartok Schule)
Teilsanierung, Fensterarbeiten
Regele Carol I, Str.
Ion Ghica, Bd. 16 De-
cembrie 1989 und Bd.
General Dragalina
A1 Stadtverwaltung
Schulinspektorat***
63BEHUTSAME ERNEUERUNG UND WIRTSCHAFTLICHE BELEBUNG DER ALTBAUQUARTIERE VON TIMISOARA,
D AKTIONS- und MASSNAHMEPROGRAMM TIMISOARA* Tabellarische Projektübersicht
C2 Temporäre Herberge
-
tungsmöglichkeit für Obdachlose und Bedürf-
tige, mit ungefähr 50 Betten
Beratungsangebot im Gebäude vorgesehen
-
tengerecht umbauen, Innenhof neu gestalten
Fördergebiet A1, B3,
C3 Vereine***
Projektidee mit dem Caritas-Projekt „Herberge für
NGO „Timisoara 1989“ oder „Caritas“ als Träger
vorstellbar
>>> „Kultur und Tourismus“
C3
Organisation und Durchführung eines jährli-
ches Quartiersfestes
-
schen Bega-Kanal
und Bd. Regele Carol
I
A2, C1 Stadtverwaltung
Vereine
Stadtteilräte
(2007-2013)**** -
theatrer, Kulturhaus der Studenten und Partner-
stadt Mulhouse, vorhanden
C4 Sanierung Puppentheater
Sanierung des Gebäudes und des Innenhofs
Bd. Regele Carol I
Nr. 3
A1, C1,
C3
Stadtverwaltung
KAST
Kreisrat
***
C5 -
Sanierung des Gebäudes und des Innenho-
-
bunden in das städtische Kulturangebot
Str. Vacarescu 18
Str. Dragalina 23
A1, B2,
C1, C3
Stadtverwaltung
KAST**
-
-
rücksichtigung einer generellen Machbarkeit
C6
-
Bd. Iuliu Maniu 55 A1, C1 Stadtverwaltung
KAST**
-
-
rungskosten
Zwischensumme
Gesamtsumme
64 BEHUTSAME ERNEUERUNG UND WIRTSCHAFTLICHE BELEBUNG DER ALTBAUQUARTIERE VON TIMISOARA,
D AKTIONS- und MASSNAHMEPROGRAMM TIMISOARA* Tabellarische Projektübersicht
ProjektlisteGliederung nach Stadtteilen und Aktionsfeldern / mit Wertung / Stand: 09.01.2007
Planungsziele / Schwerpunkte Lebensbedingungen für die Quartiersbewohner durch Aufwertung der Wohnbedingungen und der öffentlichen Räume verbessern,
-
ale Ausgewogenheit herstellen
Aktionsfelder / Maßnahmeschwerpunkte
Stadträumliche Qualitäten
A1 Erhalt des baukulturellen Erbes
A2 Öffentlicher Raum
A3 Verkehr und technische Infrastruktur
Wirtschaft
B1 Geschäftsstraßenentwicklung
B2 KMU-Förderung
Kultur, Tourismus und Soziales
C1 Tourismus und Kultur
Finanzierung
- Europäische Union
- Kreditanstalt für Wiederauf-
bau (KfW)
- Deutsche Gesellschaft für
Technische Zusammenar-
beit (GTZ)
- Public Private Partnership
- Städtischer Haushalt
- Sponsoring
- weitere
Bewertung / Priorisierung
I. Voraussetzungen für alle Projekte
- Lage im Fördergebiet
- geklärte Eigentumsverhältnisse
II. Bewertungskriterien
*
*
*
*
Pos Maßnahme Lage Thema Akteure / An-
tragsteller
Geschätzte
Kosten
Priorität Hinweise / Erläuterungen
Aktionsfeld „Stadträumliche Qualitäten“>>> „Erhalt des baukulturellen Erbes“
U1 Gebäudesicherungsprogramm / Sofortmaß-
nahmen
Sicherung und Verhinderung des weiteren
Verfalls bei erhaltenswerten, stadträumlich
bedeutsamen und historisch und touristisch
wertvollen Gebäuden. Schwerpunkte Repara-
tur- und Sicherungsarbeiten, inkl. Erdbeben-
sicherung, an Dach, Dachrinnen, Fallrohren
und Fenstern, Sicherung der Fassaden und
-
nen.
Fördergebiet
verschiedene Stand-
orte
B1, B2,
C1
Stadtverwaltung
KAST
Denkmalbehörde
FALT
Eigentümer
u.a.
Gesamtsumme
****
Organisation KAST, Durchführung Beraterarchi-
tekten in Zusammenarbeit mit FALT und Eigen-
tümern
65BEHUTSAME ERNEUERUNG UND WIRTSCHAFTLICHE BELEBUNG DER ALTBAUQUARTIERE VON TIMISOARA,
D AKTIONS- und MASSNAHMEPROGRAMM TIMISOARA* Tabellarische Projektübersicht
U2 Altbausanierungsprojekte
Beispielhafte Gebäudesanierungen, entlang
der KAST-Vorgaben. Durchführung von
behutsamen Sanierungen für stadträumlich
wertvolle Gebäude mit großer Imagewirkung
im Stadtteil.
-
-
litätssicherung
Fördergebiet
Priorität
Piata Traian
Piata Romanilor
Str. Dacilor
Str. Stefan cel Mare
Bd. 3 August 1919
A2, B1,
B2, C1,
C2
Stadtverwaltung
KAST
Denkmalbehörde
FALT
Eigentümer
u.a.
Gesamtsumme
**** -
Empfehlung: Zeitlicher Schwerpunkt sollte in der
Organisation KAST, Durchführung Beraterarchi-
tekten in Zusammenarbeit mit FALT und Eigen-
tümern
U3 Dachausbau Piata Romanilor 1 Piata Romanilor 1 A2, C1,
C2
Stadtverwaltung
KAST****
U4 Fördergebiet A2, B1,
C1
Stadtverwaltung
Kreisrat
Denkmalbehörde
Erneuerung
Wiederaufbau
Gesamtsumme
****
U5 Synagoge Fabric
Erarbeitung und Implementierung eines Revi-
-
Museums
Str. Splaiul Colonei 2 C2
Stadtverwaltung
KAST
***
für die Gebäudesicherung und Sanierung, um
Notsicherung Dach
66 BEHUTSAME ERNEUERUNG UND WIRTSCHAFTLICHE BELEBUNG DER ALTBAUQUARTIERE VON TIMISOARA,
D AKTIONS- und MASSNAHMEPROGRAMM TIMISOARA* Tabellarische Projektübersicht
>>> „Öffentlicher Raum“
U6
-
gestaltung der wichtigen öffentlichen Räume
des Fördergebietes
Schwerpunkte: Aufwertung und Attraktivie-
rung des öffentlichen Raumes der in Nord-
Südrichtung verlaufenden Geschäftsmeile
Str. Dacilor und Str. Stefan cel Mare mit ihren
ruhenden Verkehrs, Verbesserung der Stand-
ortbedingungen für KMU´s, insbesondere
Beleuchtung, etc.
Piata Rares
Insbesondere Neuordnung und Gestaltung
Piata A. Vlaicu
Neuorganisation des ruhenden Verkehrs, Ge-
staltung des öffentlichen Raumes, Revitalisie-
-
lich der Kirche St. Gheorge am Piata Trajan.
Neuorganisation ruhender Verkehr, Gestal-
tung des öffentlichen Raumes
Str. M. Kogalniceanu
1-6
Str. Dacilor 1-14,
Str. Stefan cel Mare
1-40,
Piata Rares und
Umfeld
Piata A. Vlaicu
Str. A. Vlaicu
Piata Virful cu Dor,
B1, B2,
C1, C2
Stadtverwaltung
KAST
IHK
FALT
Vereine
****Empfehlung: Projektvorbereitung beginnen Be-
-
beiräten und Anwohnern – durchführen.
im öffentlichen Raum entwickeln.
Abstimmung mit den Sofort- (U1) und Altstadtsa-
nierungsvorhaben (U2) erforderlich.
-
monstrationsvorhaben entlang der wichtigen
öffentlichen Räume
U7 Gestaltung Parcul Poporului – Bd. 3 August
1919
Erneuerung der Parkanlage, inkl. Verbes-
Wege, Mobiliar, Sport- und Spielmöglichkei-
ten, Beleuchtung und vorhandene Wasser-
spiele
Bd. 3 August 1919 C1, C2,
C3
Stadtverwaltung
KAST***
Empfehlung: Park in touristischen Rundweg
ausmachen
Machbarkeitsstudie vorhanden
U8 Neuordnung Piata Sterca-Sulutiu
Verminderung des Verkehrs vor der grie-
chisch-katholische Kirche. Neuorganisation
der Parkmöglichkeit vor der Kirche und im
Umfeld
Sulutiu
B1, B2 Stadtverwaltung
KAST
FALT
Vereine
***Empfehlung: Projektvorbereitung starten
-
tiersbeiräten und Anwohnern - durchführen
67BEHUTSAME ERNEUERUNG UND WIRTSCHAFTLICHE BELEBUNG DER ALTBAUQUARTIERE VON TIMISOARA,
D AKTIONS- und MASSNAHMEPROGRAMM TIMISOARA* Tabellarische Projektübersicht
U9 Revitalisierung des Bega-Ufers
Umgestaltung des südlichen Bega-Ufers im
Sinne einer Uferpromenade / Verknüpfung
-
rung der Wohnstandorte am Bega-Ufer.
Fortführung des bestehenden Wegesystems,
Entwicklung und Anlage neuer öffentlicher
Fußwege / Reparatur verschlissener Gebäu-
südlichem Bega-Ufer
und Str. Timcului
C1, C2,
C3
Stadtverwaltung
KAST
FALT
Vereine
**Empfehlung: Projektvorbereitung beginnen,
-
tiersbeiräten, Anwohnern und Eigentümern - vor-
bereiten
U10 Piata Traian
-
serung der Standortbedingungen für KMU´s.
-
handener Mängel im Bereich Ausstattung und
Piata Trajan und
Umfeld
A1, B1,
B2
Stadtverwaltung
KAST*
Empfehlung: Projekt eignet sich als Demonstra-
Handwerksbetriebe
U11 Piata Acad. Corneliu Miklosi Piata Acad. Corneliu
Miklosi
und Umfeld
A1, B1,
B2
Stadtverwaltung
KAST
FALT
Vereine
* Empfehlung: Projektvorbereitung starten, Kopp-
lung mit Altstadtsanierungsprojekten (U2) prüfen,
Quartiersbeiräten und Anwohnern – durchführen
U12 Wegeverbindung Piata Romanilor / Str. Ste-
fan cel Mare (Innenhöfe)
Wiederherstellung von ehemaligen fußläu-
Romanilor und Str. Stefan cel Mare in Verbin-
Gestaltung der Innenhofbereiche
Piata Romanilor Str.
Stefan cel Mare
A1 Stadtverwaltung
KAST
FALT
Vereine
Eigentümer
* Empfehlung: Projektvorbereitung starten, Kopp-
lung mit Altstadtsanierungsprojekten prüfen, Ein-
bindung von Eigentümern durchführen
>>> „Verkehr und technische Infrastruktur“U13 A2 Stadtverwaltung
Eigentümer*** Empfehlung: Kombinationsmöglichkeiten und
Schnittstellen mit anderen Maßnahmen im öf-
fentlichen Raum prüfen,
-
neuerungsmaßnahmen nicht bekannt.
U14 Anlage einer Quartiersgarage an der Kreu-
Mare
A2 Stadtverwaltung
KAST
Eigentümer
Privatinvestoren
*** -
mittlung notwendig, Prüfen der Eigentumsver-
hältnisse / möglicher Standorte
U15 Piata Romanilor
Gestaltung des öffentlichen Raumes, inkl. der
-
schen Kirche
Piata Romanilor und
Umfeld
Stadtverwaltung
KAST
FALT
Vereine
** Empfehlung:
Projektvorbereitung starten, Kopplung mit Alt-
stadtsanierungsprojekten prüfen,
Quartiersbeiräten und Anwohnern - durchführen
Zwischensumme
68 BEHUTSAME ERNEUERUNG UND WIRTSCHAFTLICHE BELEBUNG DER ALTBAUQUARTIERE VON TIMISOARA,
D AKTIONS- und MASSNAHMEPROGRAMM TIMISOARA* Tabellarische Projektübersicht
Aktionsfeld „Wirtschaft“>>> „Geschäftsstraßenentwicklung / KMU-Förderung“
E1 Gestaltung Piata Traian, Str. Stefan cel Mare,
Str. Dacilor und Str. Kogalniceanu als Ge-
schäftsstraßen
Förderung von kleinen und mittleren Unter-
Modernisierung der Geschäftsräume, Erar-
Piata Traian, Str.
Stefan cel Mare, Str.
Kogalniceanu, Str.
Dacilor und Umfeld
A1, A2 IHK
Händlergemein-
schaften
Eigentümer
***Empfehlung: Kombination mit anderen Projektin-
Kombination mit Umbau des Straßenraums als
attraktiven Geschäftsbereich
IHK
E2 Fortbildungen in Altbausanierung für Architek-
ten, Ingenieure und Handwerker
Fördergebiet A1, A2 KAST
IHK
Rum.-Dt. Stiftung
**** Empfehlung: Projektvorbereitung beginnen, Ein-
bindung der IHK und der Architektenkammer
E3 Fördergebiet A1, A2 KAST
IHK**** Empfehlung:
Projektvorbereitungen beginnen
E4 Schulungen für Eigentumsmanager / Bildung
Eigentümergemeinschaften
Fördergebiet A1, C1 FALT **** Empfehlung:
Projektvorbereitungen beginnen
Zwischensumme
Aktionsfeld „Tourismus, Kultur und Soziales“>>> „Kultur und Tourismus“
C1 Stadtteilfest Fabric
Organisation und Durchführung eines jährli-
ches interkulturellen Stadtfestes
Piata Traian A2, C1 Stadtverwaltung
Vereine
Stadtteilräte
(2007-2011)****
C2 Einrichtung eines Biermuseums Brauerei A1, A2,
C3
KAST
Brauerei*** Einrichtung eines Biermuseums in der Räumlich-
keiten der Brauerei, als Public-Private-Partner-
ship-Modell
C3 Rundgang: „Unbekanntes Fabrik, Häuser der
Engel“
Fördergebiet A1, A2 Stadtverwaltung
Vereine*** -
Hervorhebung der Eigenheiten und der touristi-
C4 - A2, B1 Privatinvestoren ** Abstimmung mit dem Eigentümer und der weite-
69BEHUTSAME ERNEUERUNG UND WIRTSCHAFTLICHE BELEBUNG DER ALTBAUQUARTIERE VON TIMISOARA,
D AKTIONS- und MASSNAHMEPROGRAMM TIMISOARA* Tabellarische Projektübersicht
C5 Modernisierung und Ausweitung Kindergarten
- Piata Vlaicu
Sanierung und Gebäudeerweiterung
Statik, Fassade, Dachausbau und Hofgestal-
tung
Piata Aurel Vlaicu 5 A1, C1,
C2
Stadtverwaltung ***schaffen
Empfehlung: Sanierung des Kindergartens mit
Sanierung des öffentlichen Raumes kombinieren
C6 Temporäre Herberge
-
tungsmöglichkeit für Obdachlose und Bedürf-
tige, mit ungefähr 50 Betten
Beratungsangebot im Gebäude vorgesehen
-
dertengerecht umbauen und Innenhof neu
gestalten
Standorte im Förder-
gebiet
A1, C1,
C2 Vereine***
Empfehlung: Projektvorbereitung starten, Kombi-
nationsmöglichkeiten mit andren Projektthemen,
Raum, prüfen. Projektidee mit dem Caritas-Pro-
jekt „Herberge für Obdachlose“ abstimmen, ggf.
NGO „Timisoara 1989“, „Caritas“ oder „Malteser
Gesucht werden ein oder mehrere Gebäude mit
Stärkung der ethnischen und historischen
Identität des Stadtteils Fabric und die Einbe-
Fördergebiet C1 Verein der Roma-
Frauen „Für un-
sere Kinder“
*** Integration ethnischer Minderheiten, in enger
Zusammenarbeit mit dem Multifunktionalen Zen-
trum für Roma
Zwischensumme
Gesamtsumme
70 BEHUTSAME ERNEUERUNG UND WIRTSCHAFTLICHE BELEBUNG DER ALTBAUQUARTIERE VON TIMISOARA,
E WEITERFÜHRENDE EMPFEHLUNGEN / ANLAGEN* Ausweisung von Fördergebieten und erforderliche Festsetzungen
Ausweisung von Fördergebieten und erforderliche FestsetzungenUm eine qualitätsvolle Umsetzung des integrierten Maßnahmekonzeptes gewährleisten zu kön-nen, bedarf es ergänzender Handlungs- und Steuerungsinstrumente innerhalb des Stadterneue-rungsprozesses.Eine wichtige Rechtsgrundlage bildet das 2003 verabschiedete Gesetz PUZ CP. Bisher ist dieses Gesetz in Rumänien nicht zur Anwendung gekommen. Ein Teil der zurzeit unvollständigen Entscheidungsgrundlagen könnte mit Hilfe einer Gesetzesanwendung vermutlich hergestellt werden. Die nachfolgende Zusammenstellung dient unabhängig davon als Übersicht, um die erforderli-chen Arbeits- und Entscheidungsgrundlagen zur Sicherung eines erfolgreichen Stadterneue-rungsprozesses aufzuzeigen.• Ausarbeitung der Leitlinien für eine übergeordnete Stadterneuerungsstrategie Eine differenzierte Darstellung der Ziele zur städtebaulichen Erneuerung untersetzt das Leit-
bild, das die Stadtverwaltung der Erneuerung ihrer vorhandenen Altbauquartiere zugrunde legt. Erarbeitung der Leitlinien durch die Stadtverwaltung, Rechtsverbindlichkeit durch Stadtratbe-schluss und Verankerung in kommunaler Gesetzgebung.
• Fortschreibung einer GestaltungssatzungDie Gestaltungssatzung bildet eine zusätzliche kommunale Entscheidungs- bzw. Genehmi-gungsgrundlage für sichtbare Veränderungen im öffentlichen bzw. öffentlich wirksamen Raum. Im Sinne einer denkmalgerechten Erneuerung vorhandener Bausubstanz regelt sie Gestal-tungsmöglichkeiten insbesondere für die Bereiche Fassade, Dächer, Fenster, Türen und Tore, Schaufenster, Werbung, technische Installationen und Höfe. Neben der Beschlussfassung ist die Anwendung und Kontrolle der Satzung von großer Bedeutung und durch eine Verwal-tungsstelle (z.B. Stadtplanungsamt) zentral zu koordinieren. Konkretisierung der Gestaltungs-satzung für die Erneuerungsbereiche, Rechtsverbindlichkeit durch Stadtratbeschluss und Ver-ankerung in kommunaler Gesetzgebung, Festlegung eines Kontrollverfahrens zur Einhaltung der gültigen Satzung durch die Stadtverwaltung.
• Erarbeitung und Fortschreibung gebietsspezifischer EntwicklungszielpläneDie Zielpläne konkretisieren die allgemeinen Leitlinien räumlich und sind Bestandteil des über-geordneten integrierten Maßnahmekonzeptes. Innerhalb des Zielplans werden die erforderli-chen Maßnahmen für eine nachhaltige Stadterneuerung aufgeführt und mit einer zeitlichen und finanziellen Priorität versehen. Mit einem schlüssigen Erneuerungskonzept als Rechts-grundlage kann so auf komplizierte, meist zeitaufwändige Planungsverfahren häufig verzichtet werden.
Mit den zunehmenden Erneuerungsfortschritten geht eine Fortschreibung der Zielpläne einher, denn Rahmenbedingungen ändern sich zum Teil erheblich und es gilt, neuen Situationen flexi-bel und lösungsorientiert zu begegnen. Erarbeitung spezifischer Erneuerungszielpläne durch
die Stadtverwaltung, Rechtsverbindlichkeit durch Stadtratbeschluss und Verankerung in kom-munaler und nationaler Gesetzgebung.
• Weiterbildung und Qualitätskontrolle Die kontinuierliche Weiterbildung von Handwerksbetrieben, bauausführenden Betrieben, Bau-
leitern und Verwaltungsmitarbeitern nimmt innerhalb des Stadterneuerungsprozesses eine wichtige Rolle ein. Ziel ist es, einen Mindeststandard an Ausführungsqualität im Sinne einer nachhaltigen Stadterneuerung zu definieren und durch Qualifizierungs- und Trainingsmaßnah-men zu erreichen. Mit der Durchführung von Qualitätskontrollen wird die korrekte Ausführung und damit verbunden die Wertigkeit erbrachter Leistungen gewährleistet. Erarbeitung spezi-fischer Trainings- und Qualifizierungsmaßnahmen durch eine Kooperation aus Stadtverwal-tung, Bauexperten sowie Bau- und Ausbildungsbetrieben als zusätzliches Angebot innerhalb der gesamtstädtischen Stadterneuerungsstrategie.
• Beteiligung und Service Stadterneuerungsprozesse entwickeln sich im Gegenstromprinzip, „von oben“ durch die admi-
nistrative Ebene und „von unten“ durch die aktive Mitwirkung lokaler Akteure. Unter dem Stich-wort „Beteiligung und Service“ lassen sich die Aspekte „Bauberatung, Marketing, Finanzierungs-beratung, Wohnungsservice, Quartiersentwicklung sowie projektbezogene Bürgerbeteiligung und Verfügungsfonds zusammenfassen. Der Aufbau einer Beteiligungsstruktur zur Sicherung eines gemeinsamen Dialogs mit realen Einflussmöglichkeiten durch die lokalen Akteure ist Grundvoraussetzung für einen erfolgreichen Erneuerungsprozess.
Ausarbeitung von Beteiligungskonzepten zur frühzeitigen Information, Beteiligung und Akti-vierung der lokalen Akteure durch die Stadtverwaltung in Ergänzung der gesetzlich vorge-schriebenen Beteiligungs- und Informationspflichten.
• Änderung rechtlicher Grundlagen / Genehmigungsverfahren Um zusätzliche Effekte und Einflussmöglichkeiten innerhalb möglicher Fördergebiete zu er-
halten, ist die Anpassung bzw. konsequente Anwendung der verfügbaren Rechtsgrundlagen erforderlich. Dies betrifft insbesondere Genehmigungsverfahren, die das Baugeschehen in-nerhalb festgesetzter Fördergebiete kontrollieren und dadurch Fehlentwicklungen unterbinden können. Anwendung der nationalen Beschlussfassung 2003 (PUZ CP) innerhalb der festzuset-zenden Fördergebiete durch die Stadtverwaltung Timisoara.
• Schaffung finanzieller Anreize für einen denkmalgerechten Erneuerungsprozess Ein Großteil der derzeitigen Gebäudeeigentümer verfügt nicht über die finanziellen Mittel, die
für die Modernisierung Ihres Gebäudes erforderlich sind. Vor diesem Hintergrund ist zu prüfen, inwieweit die Ausreichung anteiliger Finanzzuschüsse (z.B. Instandsetzung von Dach und Fas-sade) bzw. die Schaffung steuerlicher Anreize (z.B. Grundsteuererlass oder Steuerersparnis bei Sanierung und Eigennutzung) zukünftig den Modernisierungsprozess stimulieren könnte. Hier ist eine besondere Sensibilität erforderlich, um einen großflächigen Verdrängungsprozess
71BEHUTSAME ERNEUERUNG UND WIRTSCHAFTLICHE BELEBUNG DER ALTBAUQUARTIERE VON TIMISOARA,
E WEITERFÜHRENDE EMPFEHLUNGEN / ANLAGEN* Ausweisung von Fördergebieten und erforderliche Festsetzungen* Differenzierte Bewertungsindikatoren einer integrierten Stadtteilentwicklung
durch finanzstarke ausländische Investoren zu unterbinden. Nationale Beschlussfassung zur Festsetzung möglicher finanzieller Anreize in festgesetzten Fördergebieten
• Umgang mit restitutionsbehafteten Gebäuden Restitutionsansprüche sind häufig mit langwierigen Verhandlungsverfahren verbunden, eheeine abschließende Klärung herbeigeführt werden kann. Es ist ein Verfahrensweg zu beschließen, der eine Investitionsmöglichkeit im laufenden Verfahren erlaubt und einen Finanz-ausgleich im Falle der abschließenden Klärung zwischen den Beteiligten eindeutig regelt. Beschlussfassung zur Festsetzung eines Verfahrensweges im Umgang mit restitutionsbe-hafteten GebäudenDie Ausweisung förmlich festgesetzter Fördergebiete bedarf einer rechtsverbindlichen Geset-zesgrundlage, die insbesondere Genehmigungen, Versagungen, Finanzzuschüsse u.ä. be-gründet. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Kontrolle der tatsächlichen Einhaltung ausgespro-chener Gestaltungs- bzw. Modernisierungsvorhaben sowie die Umsetzung eines konsequenten Rückbaus bei Zuwiderhandlung.
In Zusammenhang mit der weiteren Erarbeitung der gesamtstädtischen Stadterneuerungsstra-tegie sind die erforderlichen Handlungsinstrumente konkret zu benennen, zu erarbeiten und zu erproben.
Differenzierte Bewertungsindikatoren einer integrierten StadtteilentwicklungUm die Umsetzung einer integrierten Stadtteilentwicklung sicherzustellen, sind differenzierte Kriterien entlang der Leitlinien der Europäischen Union erarbeitet worden. Die jeweilige Gewich-tung richtet sich nach den Handlungs- und Förderschwerpunkten innerhalb der Gebiete.Da in der Regel die Anzahl der Ideen das verfügbare Finanzvolumen übersteigt, kann anhand der Kriterien eine transparente Bewertung und Rangfolge der Vorschläge erfolgen. Die Projektvorschläge des integrierten Maßnahmekonzeptes sind den nachfolgenden Kriterien unterzogen und in die entsprechende Rangfolge eingeordnet worden.
KriteriumBegründung
Ha
up
tzie
lkri
teri
en
üb
erg
reif
en
de
Zie
le
1 Erhalt baukulturelles Erbe 3
2 3
3Wirkung im Stadtteil (öffentliche Wirksamkeit,
Sichtbarkeit)3
Wir
tsc
ha
ft 4
Aufwertung
Wirtschaftsstandort2
5Wettbewerbsfähigkeit /
2
Sta
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6Aufwertung des öffentlichen
Raums / Verkehrsinfrastruktur2
7Aufwertung der Stadtgestalt (funktional, gestalterisch,
Wohnverhältnisse)2
Ku
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8Erweiterung des Kultur- und
Tourismusangebotes2
9
Verbesserung von
Betreuungs- Bildungs-,
Beratungs- und 2
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n 10 1
12 Nachhaltigkeit 1
13 1
Gesamtsumme
72 BEHUTSAME ERNEUERUNG UND WIRTSCHAFTLICHE BELEBUNG DER ALTBAUQUARTIERE VON TIMISOARA,
E WEITERFÜHRENDE EMPFEHLUNGEN / ANLAGEN* Differenzierte Bewertungsindikatoren einer integrierten Stadtteilentwicklung* Standardisierte Projekterfassung (Projektsteckbrief)
Erläuterungen: 1. Die Bewertung erfolgt nach einer dreistufigen Skala: hoch (2 Punkte) mittel (1 Punkt), kaum
bzw. nicht gegeben (0 Punkte)2. Die Gewichtung drückt die Wichtigkeit des Kriteriums aus. Die Hauptkriterien spiegeln die pri-
oritären Ziele der EU Förderleitlinien wider und korrespondieren mit den Handlungsschwer-punkten der Stadt Timisoara. Die Gewichtung wurde so bemessen, dass die Aktionsfelder „stadträumliche Qualitäten“, „Wirtschaft“ sowie „Kultur, Tourismus und Soziales“ gleichwertig eingestuft werden. In Abhängigkeit der jeweiligen Förderschwerpunkte können individuelle An-passungen im Hinblick auf die Gewichtung vorgenommen werden (z.B. Tourismus in Cetate).Das Hauptziel bereichsübergreifender Herangehensweise erhält die Gewichtung 3. Die wei-teren Kriterien sind schwerpunktübergreifend und wurden jeweils mit dem Faktor 1 gewichtet.
3. Das Ergebnis, das durch Multiplikation der Bewertung mit der Gewichtung entsteht, fließt als Indikator für die endgültige quantifizierte Eignung der Aktion zur Erreichung der EU Programm-ziele in den Entscheidungsprozess mit ein.
Standardisierte Projekterfassung (Projektsteckbrief)Die Sammlung aller Projektvorschläge und –ideen erfolgte mit Hilfe eines standardisierten Pro-jektsteckbriefes. Dieser ermöglicht zum einen eine bessere Vergleichbarkeit einzelner Vorhaben und fasst andererseits die zentralen Ziele der jeweiligen Maßnahmen auf einer Seite zusam-men:
Projekttitel
Lage im Gebiet
Handlungsschwerpunkt
Stadträumliche Qualitäten
Erhalt des baukulturellen Erbes
Wirtschaft
Aktueller Bearbeitungsstand
Konkrete Planung vorhanden
Machbarkeitsstudie vorhanden
Neue Idee
Ziele des ProjektesProjektverantwortlich
Realisierungszeitraum
Schätzkosten
Finanzierungsmöglichkeiten
73BEHUTSAME ERNEUERUNG UND WIRTSCHAFTLICHE BELEBUNG DER ALTBAUQUARTIERE VON TIMISOARA,
E WEITERFÜHRENDE EMPFEHLUNGEN / ANLAGEN* Ausweisung von Fördergebieten und erforderliche Festsetzungen
Pläne integriertes Maßnahmekonzept
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KONTAKT und IMPRESSUM
Herausgegeben: Januar 20071. Stadt Timisoara 2. Deutsche Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit (GTZ)
KoordinierungKoordinierungsstelle Altstadtsanierung Timisoara (KAST)Koordinator: Jochen Gauly
RedaktionAurelia Junie, Carmen Doroghi, Horatiu Feier, Jochen Gauly,Prof. Matthias Grunwald, Astrid Heck, Manfred Kaniß, Alexandru Nebejea, Konrad Steinbrecht
Arbeitsgruppe Stadterneuerung TimisoaraAurelia Junie, Blanca Bitca, Sorin Ciurariu, Carmen Doroghi, Rudolf Graef, Astrid Heck,Marius Miclaus, Violeta Mihalache, Ilona Mihales, Petru Olariu, Horia Popa, Rodica Surducan
GestaltungOliviu Lugojan-Ghenciu [synthetic.cut], Timisoara
Pläne und ZeichnungenProf. Matthias Grunwald, Oliviu Lugojan-Ghenciu, (Kartengrundlage/ Quelle: Städtische Datenbank)
FotosStadt Timisoara, Horatiu Feier, Fischer / Stadt Graz, Prof. Matthias Grunwald, Astrid Heck, Oliviu Lugojan-Ghenciu, Gabriele Mersch
ÜbersetzungAdina Hedesan
KontaktStadt TimisoaraAmt für Lokale Entwicklung und Europäische IntegrationBd. C.D. Loga nr. 1Tel / Fax: +40 256 293 605Email: [email protected]
Rumänisch-deutsches Kooperationsprojekt “Behutsame Erneuerung und wirtschaftliche Belebung der Altbauquartiere in Timisoara”Koordinierungsstelle Altstadtsanierung Timisoara (KAST)Str. Stefan cel Mare nr. 2Tel / Fax: +40 256 435 436Email: [email protected]
Ein Projekt im Auftrag
des Bundesministeriums für
wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)
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