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J. Langer, J. Flenker, C. Büttner, C. Ulrichs
Studentenexkursion nach Kolumbien – 08.bis 22. Juni 2010
„Innovation versus Tradition im Pflanzenschutz Kolumbiens“
1 Cundinamarca-Department und Bogotá D.C.
Blick vom Montserrat auf Bogotá
Universidad Nacional de Colombia in Bogotá: Museum für Entomologie, Labor für Phytopathologie (Lehre, Forschung & Plant Hospital), Institut für Biotechnologie
Schnittblumenbetriebe: Melody Flowers LTDA (Rosen & Schleierkraut); AgricolaCardenal SAC El Rosal (Nelken)
Wasserprobennahme aus dem Rio Bogotá
Erdbeeranbau auf 2600 m ü. NN
Größter Mangobetrieb Kolumbiens: 70.000 t Mangos/Jahr
Kaffeeanbau auf 2000 m ü. NN
2 Boyacá-Department
Physalis inVentaquemada
Kartoffelanbau in Tunja in Kooperation mit Syngenta
Universidad Pedagogica y Tecnologica de Colombia (UPTC) in Tunja; universitäre Forschungsstation in Tunguavita (vornehmlich Obstgehölze,z.B. Pfirsich)
Maracujaproduktion im Pergola-System
Forellenzucht „Truchas de Tota“ am Lago de Tota (größter Binnensee Kolumbiens) in Aquitania
Frühlingszwiebeln auf 3020 m ü. NN in der Nähe von Aquitania
Tomaten in Foliengewächshäusern in Sachiaciá (2193m)
Gemüseanbaubetrieb in El Valle de Samacá
Weingut Vinicola y Pasada von Dr. Joachim Herzberg in Villa de Leyva
Staatliches Aufforstungsprogramm mit Eukalypt-usbäumen in Sachica (Tunja); ursprünglich gabes hier ausgedehnte Eichenwälder
3 Tolima-Department
Forschungsstation Corpoica (Corporatión Colombiana de Investigación Agropecuaria) in Nataima (El Espinal, Magdalenatal); Anbau von Kochbananen, Kakao, Mango, Baumwolle und Reis
ZielsetzungDie 12-tägige Exkursion wurde durch die Fachgebiete Phytomedizin undUrbane Ökophysiologie der Pflanzen organisiert und betreut. Den 17Studierenden bot sich ein vielfältiger Einblick in die LandwirtschaftKolumbiens. Es wurden zahlreiche landwirtschaftlich-gärtnerischeBetriebe in unterschiedlichen Regionen besucht, in denen für zahlreicheKulturen Produktionsverfahren unter tropischen und subtropischenHochlandbedingungen erläutert und diskutiert wurden. Besondersinteressant war in diesem Kontext das Spannungsfeld zwischentraditionellen Anbau- und Pflanzenschutzverfahren sowie den Anfor-derungen für den Export nach Europa und in die USA.
Fachgebiet Phytomedizin, Fachgebiet Urbane Ökophysiologie, Department für Nutzpflanzen- und Tierwissenschaften,
Fachgebiet Ökonomik der Gärtnerischen Produktion, Department für Agrarökonomie, Landwirtschaftlich-Gärtnerische Fakultät, Humboldt-Universität zu Berlin
Neben dem fachlichen Austausch mit Bauern und Unternehmern in denbesuchten Praxisbetrieben bot die Reise auch die Gelegenheit zumwissenschaftlichen Austausch in verschiedenen Forschungseinrichtungenund vor allem mit den kolumbianischen Professoren* und Studenten derUniversitäten Bogotá und Tunja, beides Partneruniversitäten derLandwirtschaftlich-Gärtnerischen Fakultät der HU-Berlin. Darüber hinausdiente die Exkursion auch der Intensivierung der wissenschaftlichenKontakte im Hinblick auf eine enge Kooperation mit den Universitätenund wissenschaftlichen Einrichtungen im Bereich der Forschung sowieder Lehre.
FazitIn den besuchten Betrieben wiesen zahlreiche Kulturen typische Virussymptomeauf. Aus den fachlichen Diskussionen wurde ersichtlich, dass die Expertise zuPflanzenvirosen in der Praxis oftmals fehlt, und der Einfluss von Virusinfektionenauf Ertrag und Qualität der pflanzlichen Produkte meist verkannt wird. Aus die-sem Grunde initiiert das Fachgebiet Phytomedizin in Kooperation mit unserenPartneruniversitäten*, dem kolumbianischen Landwirtschaftsministerium und An-bauverbänden ein entsprechendes Zertifizierungsprogramm für gesundes Pflan-zenmaterial in ökonomisch bedeutenden gärtnerischen Kulturen und gleichzeitigdie gezielte Ausbildung landwirtschaftlicher Berater. Zudem sind Qualifizie-rungsarbeiten (Master, Promotion) für deutsche und kolumbianische Studentenvorgesehen.
In diesem Zusammenhang organisiert das Fachgebiet Phytomedizin einen ge-meinsamen Workshop in Kolumbien im September 2011.
Weitere Forschungsarbeiten in Zusammenarbeit mit unseren kolumbianischenPartnern* sind mit Bezug auf die Schwermetallkontamination im River Bogota unddas antioxidative Potenzial von Wein aus dem Hochland geplant.
In Anlehnung an die in fachlichen Diskussionen aufgegriffenen Probleme, Inno-vationen und Forschungsschwerpunkte in der kolumbianischen Agrar- und Gar-tenbauwirtschaft bzw. -wissenschaft wurden von den Exkursionsteilnehmernthemenbezogene Artikel verfasst, die in der „Ökophysiologischen und Phyto-medizinischen Schriftenreihe“ veröffentlicht werden.
Für die finanzielle und materielle Unterstützung dieser Exkursion danken wir den Sponsoren
MENNO CHEMIE-VERTRIEB GMBH
Freunde und Förderer der Landwirtschaftlich - Gärtnerischen Fakultät der Humboldt - Universität zu Berlin e.V.
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* Prof. Dr. Gerhard FischerProf. PhD Lilliana Hoyos-CarvajalMSc Hans Marlon RodriguezWilliam Dario Aguirre Ráquira
Universidad Nacional de Colombia, Facultad de Agro-nomía, Av. Carrera 30, No.45-03, Bogotá, COLOMBIA
Prof. Diego Miranda LasprillaPresident Sociedad Colombiana de Ciencias Horticolas,Facultad de Agronomia, AA 14490 Bogota, COLOMBIA
Prof. Dr. Fánor Casierra-PosadaUniversidad Pedagógica y Tecnológica de Colombia(UPTC), Facultad de Ciencias Agropecuarias, Av.Central del Norte, Tunja, COLOMBIA