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Informationsdienst des Bayerischen Bauindustrieverbandes e.V.Dezember 2007 · 52. Jahrgang
Informationsdienstdes BayerischenBauindustrieverbandes e.V.Dezember 2007 · 52. Jahrgang
Impressum
Herausgeber:Bayerischer Bauindustrieverband e.V.München
Verantwortlich für den Inhalt:Senator E.h. Gerhard Hess
Redaktion: Dr. Josef Wallner
Konzept & Gestaltung:Franz Leander Neubauer82547 Beuerberg
Satz & Litho:LaySa Mediendienstleister, Augsburg
Druck: Rittel-Offset, Planegg
Zur Jahreswende . . . . . . . . . . . . . . . 1
Politik – und neue Impulse
Impulse für Bayern 2008 . . . . . . . . . . 2
Politik für den ländlichen Raum – Verkehrsinfrastruktur ausbauen . . . . . 3
Bauwirtschaft und Politik
Unternehmen wird Atmen verboten . 7
Transrapid – Faszination Schweben durch Hightech . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10
Baupreisanstieg vernichtet Baukaufkraft . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12
Bayerisches Merkblatt: Kleine mittelstandsfreundliche PPP-Projekte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14
Convivium professorum: Bauminister,Bauindustrie und Baufakultät der TUM blicken nach vorne . . . . . . . 15
Re-Kommunalisierung: ein ordnungspolitisch falsches Signal . . . 20
Bauwirtschaft und Konjunktur
Höhere Baupreise – geringereBaukaufkraft . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18
Aus der Verbandsarbeit
Fachabteilung Straßenbau: Mehr Mittel für die Straße . . . . . . . . . 22
Bauchemie und Bauindustrie im Dialog . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24
Präqualifikation mehr nutzen . . . . . . . 25
Forum: mehr Effizienz durch KooperationNetzdienstleistungen privater Partner in der Wasserwirtschaft . . . . . . . . . . . 26
Spezialvorschriften im StraßenverkehrBetriebswirtschaftlicher Arbeitskreis 28
Prägend für Bauen in München und Bayern: Ludwig I. und Leo von Klenze 28
Auf einen Blick
Berufsbildung
Austausch Strasbourg – Nürnberg-Wetzendorf . . 29
Kooperation Leipzig – Nürnberg-Wetzendorf . . . . . 29
Recht
Aktuelle Rechtsprechung . . . . . . . . . . 30
Firmenjubiläum
100 Jahre Otto Heil, 100 Jahre Bauen . . . . . . . . . . . . . . . . 32
Persönliches
Glückwünsche an die Jubilare . . . . . . 32
Zahlen zur
Bauwirtschaft in Bayern . . . . . . . . . 33
BBIV i.d. Dezember 2007 1
Famos hatte es begonnen, das Baujahr 2007: Mildes Wetter und eine von der Bau-wirtschaft neu geschaffene Flexibilität beim Personaleinsatz – das Saison-Kug –haben die Bauleistung am Jahresanfang hochschnellen lassen; im Straßenbau bisMärz um zwei Drittel, insgesamt um ein Drittel mehr als im Vorjahr. Mit diesemMehr an Kapazität waren die Aufträge schnell abgearbeitet – und dann kamen zurJahresmitte Sorgen über den Fortgang der Baukonjunktur auf.
Gut möglich, dass die Kommunen vor den Wahlen im März wiederum Nicht-Investieren mit Sparen verwechseln. Erleichtert wird dieses Fehlverhalten, dieserVerstoß gegen das Nachhaltigkeitsgebot, durch das veraltete staatliche Rechnungs-wesen, die Kameralistik: Weil Schäden an Infrastruktur und Gebäuden nichtbilanziert werden, „lohnt“ es sich, nicht zu investieren. Doch die Wirklichkeitbelohnt nicht nach einem falschen Rechnungswesen.
Insgesamt nahmen die Bauaufträge in Bayern zu. Profitiert hat der Bau in Bayernvom ersten A-Modell im Autobahnbau, der A 8 von München nach Augsburg. Aber auch ohne diesen Sondereffekt zusätzlicher Baunachfrage dank PPP zeigt der
Auftragstrend nach oben. Und weilDeutschland jetzt die Früchte seinerReformen ernten kann, die Lohnstück-kosten wieder gefallen sind, ist das
Land ein interessanter Standort geworden. Das wird dem Bau nutzen. Im Wirt-schaftsbau zeigte sich dies schon heuer deutlich.
Mit dem Bauaufschwung sind jedoch auch die Baukosten gestiegen, zum Teildrastisch, die Baupreise deutlich weniger. Der Rendite der Bauunternehmen hatdaher der Aufschwung bislang nicht genutzt. Und die höheren Baupreise verringerndie reale Baukaufkraft aller Bauetats. Das aber heißt: weniger Bauvolumen, wenigerBaunutzen und weniger Baubeschäftigung. Damit Bauen und Baufaszination weiter möglich bleiben, sollten die Bauetats umgehend mit der Preisentwicklungwachsen. Insbesondere die öffentlichen Kassen sind gut gefüllt, daran kann’s nichtliegen.
Baufaszination und Hochtechnologie vereinigt der Transrapid in sich. Und doch gibtes Vorbehalte gegen ihn, wird um die Finanzierung gestritten, lehnt die StadtMünchen ihn ab. Fest steht jedenfalls: Dies ist die letzte Chance, ihn in Deutsch-land zu bauen und damit auch Exportchancen zu eröffnen. Zusätzlich zum Fahr-erlebnis, zum Technologie- und Innovationsimpuls, zum Nutzen, den er bietet: In 10 Minuten alle 10 Minuten!
Überhaupt müssen wir mehr vom Bauen reden, von seiner Bedeutung für das Landund seine Zukunft, seiner Faszination. Wenn Bauen wieder ein besseres Image hat, lösen wir gleichzeitig das Problem Fachkräftemangel, insbesondere bei denIngenieuren. Dann werden sich wieder mehr junge Leute angesprochen fühlen,diesen faszinierenden und herausfordernden Beruf zu ergreifen.
Die bayerische Bauindustrie kann mit Zuversicht in das nächste Jahr gehen. Wirwünschen Ihnen, unseren Mitgliedern und Geschäftspartnern, unseren Partnern inPolitik und Öffentlichkeit, frohe Weihnachten und Glück und Erfolg im neuen Jahr!Wir laden Sie schon jetzt ein zu unserer Jahresversammlung am 2. April 2008 inMünchen.
Professor Thomas Bauer Senator E.h. Gerhard HessPräsident Hauptgeschäftsführer
Zur Jahreswende
BBIV i.d. Dezember 20072
Politik – und neue Impulse
Impulse für Bayern 2008
Uraufgabe erfolgreicher bayerischer Politik ist weniger dieBetreuung und Bevormundung seiner Bürger von der Wiegebis zur Bahre, vielmehr:
Den Weg freimachen, die Trassen legen für dieSchaffenskraft und -lust der Bayern.
Dort, wo der Staat und seine Kommunen die Monopol-zuständigkeit hat:
Die Verkehrsinfrastruktur ausbauen und so Mobilitätfreisetzen (nicht im Stau ersticken).
Speziell für den ländlichen Raum.
Bestehende Trassen ertüchtigen und beschleunigen (z.B. im Eisenbahnnetz).
Neue Wachstumszonen miteinander verbinden, die neue Zentralität Bayerns im erweiterten Wirtschaftsraum;nach Osten neue-alte Wege mutig vorspuren (B 20 neu nach Tschechien; Eisenbahn-Hochgeschwindigkeit München-Prag-Warschau).
Bauaufgaben von heute zum Nutzen für unsere Nachfolger.
Als hohen Wert und schleunige Aufgabe erkennen undsignalisieren – und anpacken.
Das sind die Impulse des Bayerischen Bauindustrieverbandesfür neue Akzente – zu erfolgreichen Wahlen in Bayern imJahr 2008.
Von Senator E.h. Gerhard HessHauptgeschäftsführer des Bayerischen Bauindustrieverbandes e.V.
BBIV i.d. Dezember 2007 3
Politik – und neue Impulse
Politik für den ländlichenRaum – Verkehrsinfrastruktur ausbauenDie herausragende Bedeutung der Mobilität für ein modernes Industrieland wird nicht entsprechend gewürdigt, auch nicht in Bayern. Mobilität dauerhaft und zuverlässig zu ermöglichen, erfordert eine Ertüchtigung und den Ausbau unserer gesamten Verkehrswege: Straßen, Schienen, Wasser.
Mobilität bestimmt Wachstum und
Wohlstand von morgen
Mobilität ist ein Schlüsselfaktor fürWachstum und Beschäftigung und eingeschätztes Konsumgut. Eine hochgradigarbeitsteilige Wirtschaft ist auf den gutfunktionierenden Transport von Personenund Gütern angewiesen. „Export istTransport“ – das sollte für den Export-weltmeister Deutschland Anspruch undHerausforderung sein. Mobilität ist nichtnur ein Produktionsfaktor und eine Stand-ortdeterminante, sie ist ebenso ein hoch-geschätztes Konsumgut: In Freizeit und
Urlaub wird Mobilität genutzt und erwar-tet. Aber wird auch genügend dafürgetan?
Mobilität in einem hochentwickeltenIndustrieland braucht Planbarkeit und Ver-lässlichkeit. Sie setzt daher ausreichenddimensionierte und hochleistungsfähigeVerkehrswege voraus. Qualität undKapazität der Verkehrsinfrastruktur einesLandes sind damit entscheidend für seineZukunftschancen und seinen künftigenWohlstand.
Das Gebot der Nachhaltigkeit – künftigeGenerationen sollen mindestens genausogut leben können wie wir heute – ver-langt somit auch Fürsorge für die gebauteUmwelt – Erhalt und Unterhalt – undrechtzeitige Vorsorge für den künftigenBedarf.
Es geht insgesamt um die Gestaltung der Zukunftsfähigkeit Bayerns: siebraucht Vision, rechtzeitige Planung undkonsequente Umsetzung.
B 20 neu: Wachstumszellen
neu verbinden
Die B 20 neu entlastet das NadelöhrMünchen durch die zusätzliche Nord-Süd-Verbindung der in ost-westlicher Richtungverlaufenden Autobahnen A 94, A 92, A 3bis zur A 6 durch B 20 neu. Viel Fernver-kehr wird so von der LandeshauptstadtMünchen ferngehalten. Die B20 neu kannals Quertraverse eine den Superstradasin Italien ähnliche Funktion übernehmen:Verbindung der Regionen mit dem Auto-bahnsystem.
Die B 20 neu könnte Teil einer leistungs-fähigen Fernverkehrsader vom Chemie-dreieck über Straubing, Cham, Pilsen undPrag bis ins Baltikum sein. Sie könnte so der Gäubodenmetropole StraubingChancengleichheit gegenüber den auf-strebenden Regionen im angrenzendenTschechien verschaffen. Derzeit drohtStraubing nachhaltig zurückzubleiben.
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Sonneberg
Coburg
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Salzburg
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Stuttgart
MÜNCHEN
Durch den Ausbau der B 20 zur Trans-Europa-Magistrale Ostbayerns Chancen erschließen
FrankfurtRotterdamHamburg
Metropolregion Nürnberg
Metropolregion München
StuttgartParisMarseille
WienBudapestBalkan
PragWarschauMoskau
Weitere konkrete Beispiele für den Aus-bau der Straßenverkehrsinfrastruktur inBayern sind: die A 94, der Südring in München, der 6-spurige Ausbau der A 8 zwischenRosenheim und Salzburg, ebenso der A 3 zwischen Aschaffen-burg und Nürnberg, Fertigstellung der A 6 Wernberg-Prag, die B 15 neu.
Schienennetz in Bayern:
Schnellere Verbindung für alle Bayern
Durch den Neubau der ICE-Strecke Ingol-stadt-Nürnberg und den Ausbau der ICE-Strecke München-Ingolstadt istNürnberg um fast eine Stunde näher anMünchen herangerückt. Jetzt dauert esim ICE 1: 02 Std. vorher aber 2:00 Std. imIC über Augsburg. Bayern braucht mehrsolcher Ein-Stunden-Relationen, im länd-lichen Raum und zwischen den Metropo-len im Interregio und Regio.
Mögliche Ausbaustrecken: Nürnberg-Reichenbach Nürnberg-Erfurt München-Lindau Markt Schwaben-Burghausen Mühldorf-Simbach Hof-Regensburg Schwandorf-Furth i.W. Gräfenbergbahn Nürnberg-Gräfenberg
Durch Begradigungen und die Beseiti-gung eingleisiger Nadelöhre durchzweigleisigen Ausbau muss dem länd-lichen Raum zu dem Grad von Mobilitätverholfen werden, der zwischen denStädten mittlerweile selbstverständlichist: ein verbesserter Modal Split dankeinem subsidiären Eisenbahnangebot.
Auftragsverwaltung auch
für die Schiene
Auf Dauer wäre zudem anzustreben, dieVerantwortung für die Schienenführung inBayern anzusiedeln – analog der Auf-tragsverwaltung im Bundesfernstraßen-bau. Gerade ein Flächenland wie Bayernkönnte enorm davon profitieren, wenndiese Aufgabe in Bayern wahrgenommenwürde. Und das Subsidiaritätsprinzipwürde damit erfüllt.
Politik – und neue Impulse
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Mehr schnelle Bahnstrecken in der Fläche
Quelle: Generalverkehrsplan Bayern 2002 mit Ergänzung der ICE-Neubaustrecke Nürnberg–München
Ausbau des Bahnnetzes erschließt Ost- und Südostbayerns Potenziale für denFlughafen München und schafft einen leistungsfähigen ÖPNV zum Flughafen
Quelle: Bayerisches Staatsministerium für Wirtschaft, Infrastruktur, Verkehr und Technologie
BBIV i.d. Dezember 20074
BBIV i.d. Dezember 2007 5
Der Transrapid ist die bestmögliche Ver-bindung zwischen dem Hauptbahnhofund dem Münchner Flughafen. Weil er soschnell ist, kann er die Kapazitäten desFlughafens ausweiten: Der Hauptbahnhofwird zum zusätzlichen Eincheckpunkt unddie Parkraumnot am Flughafen wird ent-schärft. Der Transrapid entlastet unsereStraßen, weil er Verkehr von der Straßeauf die Schiene verlagert. Das auf Mün-chen ausgerichtete Bahnnetz übernimmtdamit eine wertvolle Zubringerfunktionzum Flughafen.
Für den Transrapid gibt es weitere sinn-volle Einsatzmöglichkeiten, wie bei-spielsweise auf europäischer Ebene dieVerbindungen München-Prag, München-Paris. Das sind derzeit Visionen, die wohl Jahrzehnte dauern. Sie werden aberdie Zukunft bestimmen.
Der Bau einer Transrapid-Referenzstreckeist im Koalitionsvertrag fest vereinbart. Es braucht jetzt den nötigen politischenDurchsetzungswillen, um dieses Leucht-turmprojekt umgehend zu realisieren. Der Aufstieg Bayerns zu einem hoch ent-wickelten Industriestandort stand auf denzwei Säulen Infrastrukturausbau sowieEinsatz und Entwicklung von Hoch-technologie. Der bayerische Transrapidvereinigt diese beiden Erfolgssäulen insich.
Den Donauausbau vollenden
Es gibt in Bayern noch einen weiterenVerkehrsweg, der weit mehr leistenkönnte als er es heute kann: die Donau.Die große europäische WasserstraßeDonau könnte die Verkehrsleistung einergutausgebauten Autobahn erbringen,wenn sie in Deutschland, genau: zwi-schen Straubing und Vilshofen, endlichdementsprechend ausgebaut wäre. Aberwie so oft wird in Deutschland darübergestritten, ob das sinnvoll ist, vor allem,ob das nicht ein zu weitgehender Eingriffin die Natur ist.
Die Fakten sprechen ganz klar für dieZwei-Staustufen-Lösung. Sie bringt nicht nur die größte Verfügbarkeit allerVarianten. Sie hätte vor allem auch diegeringsten Folgekosten. Der wesentlichgeringere Umfang an Unterhaltsabbagge-rungen ist ein gewichtiges ökologischesArgument.
Politik – und neue Impulse
Magnetschnellbahn-TrasseMagnetschnellbahn-TunnelS-Bahn-Strecke
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Unterschleißheim
Oberschleißheim
Eching
Neufahrn b. Freising
Ismaning
AB-DreieckFeldmoching
Messe
Olympiapark
Ostbahnhof
Hauptbahnhof
Flughafen
Der Bayerische Transrapid – die beste Anbindung des Hauptbahnhofs München an den Flughafen
Quelle: DB Magnetbahn AG
Leistungsfähige Flughafenanbindung
verwirklichen
Mit dem Flughafen München wurde vorfast 25 Jahren die Jobmaschine in Bayerngebaut. Im Flughafenumland herrschtnahezu Vollbeschäftigung. Das hat Wir-kung für ganz Bayern. Wenn die geplante3. Startbahn in Betrieb ist, werden fastdoppelt so viele Beschäftigte zum Flug-hafen pendeln wollen. Und dann werdendie jetzt schon großen Probleme bei derAnbindung des Flughafens an Bahn undS-Bahn erst richtig massiv werden.
Daher muss der Flughafen München jetztgut an seine Nachbarschaft und an Ost-bayern angebunden werden. Freising undErding sind Flughafenstädte, aber mankommt von dort immer noch nicht direktmit der S-Bahn zum Flughafen.
Mit dem „Erdinger Ringschluss“ und der „Freisinger Rechtskurve“ könnte dieS-Bahn Freising und Erding mit dem Flug-hafen direkt verbinden.
Den Süd-Osten von Mühldorf bis Salz-burg besser anzubinden, erfordert denBau der „Walpertskirchner Spange“. Daswürde dieser Region den Auftrieb geben,der Freising und Erding hat aufblühenlassen.
Transrapid: Effiziente Flughafen-
anbindung, Leuchtturmprojekt und
Touristenmagnet
Deutschland braucht endlich eine leis-tungsfähige Transrapidstrecke. Der Trans-rapid kann nur dann ein Exportschlagerwerden, wenn wir zu ihm stehen und dieTransrapidverbindung von München zumFlughafen als Leuchtturmprojekt schnell-stens bauen. Es geht schon lange nichtmehr darum, dass der Transrapid praxis-tauglich ist. Das beweist er täglich inChina. Aber als Referenzobjekt deutscherIngenieursfähigkeiten muss der Trans-rapid endlich bei uns in Bayern auf dieSchiene. Das wäre ein enormer Prestige-gewinn für Deutschland und denFreistaat.
BBIV i.d. Dezember 20076
Immerhin hat sich die Regierung vonNiederbayern im Raumordnungsverfah-ren für die zweitbeste Variante aus-gesprochen und der von der früheren rot-grünen Regierung so massiv befür-worteten sogenannten „sanftenVariante A“ eine klare Absage erteilt.
Im Koalitionsvertrag zwischen CDU, CSUund SPD vom 11.11.2005 ist vereinbart,„unverzüglich ein Bundeswasserstraßen-ausbaugesetz zu erarbeiten“. Der Export-weltmeister Deutschland muss seineTransportaufgaben jetzt endlich durch denAusbau der Donau zu einer leistungs-fähigen europäischen Wasserstraßelösen.
Politik – und neue Impulse
Hungen
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Weideni.d.OPf.
Amberg
Schwandf.Neumarkt i.d.Ob. Cham
Auerbach
Straubing
PlattlingLandaua.d.I.
Mühldorf a.I.
Passau
Landsbg.
Freising
Dachau
Biberacha.d.R.
Mindelhm.
Neu-Ulm
SchwäbischHall
Göppingen
Heidenheima.d.Br.
Donauwörth
Gunzenhsn.
TraunsteinBad Aibling
BadReichenhallBad Tölz
Füssen
Garmisch-Partenkchn.
Oberstdf.
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KaufbeurenWeilheim
Schongau
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Überlingen
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Lichtenfels
Bad Neustadta.d.S.
Bad Kissingen
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Markt-redwitz
Sulzbach-Rosenbg.
OchsenfurtTauber-bischofshm.
BadMergenthm.
Rothenburgo.d.T.
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Roding
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Eichstätt
Weißenburg i.B.
Nördlingen
Dinkelsbühl
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Eggen-felden
AltöttingBurghsn.
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Ehingen(Donau)
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MÜNCHEN
Transrapid wertet bayerisches Schienennetz zum Flughafenzubringer auf
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Voll ausgebaut kann die Donau die Transportkapazität einer Autobahn übernehmen
BBIV i.d. Dezember 2007 7
Geplante Erbschaftsteuerreform
Unternehmen wird Atmen verbotenDer Sinn des neuen Abschmelzmodells, die Unternehmensnachfolge umfassend zu erleichtern, wird durch tiefgreifende „Verschonungsauflagen“ total verfehlt: Die Nachfolge wird durch die hohen Risiken sogar unerträglich erschwert. Zu diesen Bedingungen wird man kaum noch einen Nachfolger finden.
Bewertung
Das neue Abschmelzmodell, das als Teildes Entwurfes zur Erbschaftsteuerreformam 11.12.2007 vom Bundeskabinett aufseiner vorgezogenen Sitzung verabschie-det und an den Bundesrat zur weiterenBefassung übergeben wurde, entpupptsich
als staatsdirigistisches Instrument,
mit dem familiengeführteMittelstandsunternehmen,
unter dem Vorwand der Steuerver-schonung,
in unternehmerische Verklemmungen,
permanente Nachweispflichten mithohem bürokratischen Aufwand getrie-ben werden.
Dahinter steht ein wirtschaftspolitischesVerständnis, das fern der Realität einerfreien Marktwirtschaft,
das Theorieschema einer von außenplanbaren Unternehmenslandschaft (Plan-wirtschaft) zugrunde legt,
das „Atmen“ von Wirtschaftskreisläu-fen und Unternehmen negiert.
Neues Abschmelzmodell vernichtet
Unternehmen und Arbeitsplätze
Das neue Abschmelzmodell hat eineverheerende Auswirkung auf Unterneh-menserben.
Der entscheidende Hauptpunkt:
Gute Grundidee des Abschmelz-
modells wird durch Verhaftungs-
regelungen in das Gegenteil verkehrt
Das neue Abschmelzmodell sieht imGrundsatz vor, dass als Begünstigtes Ver-mögen 85 % der Bemessungsgrundlagedes Betriebsvermögens anzusehen sind.
Diese politische Festlegung sowie diezugrunde gelegte Definition des Betriebs-vermögens wäre akzeptabel, ebenso die Nichtbegünstigung des reinen Verwal-tungsvermögens.
Verhaftungsregelung – verschärft
und ausgedehnt
Nach der bisherigen Grundauffassungdes Erbschaftsteuerabschmelzungs-modells sollte die normal festgestellteErbschaftsteuer bei Fortführung desUnternehmens verringert – abgeschmol-zen – werden, und zwar jährlich um 1/10 des Betrages, sodass sie nach zehnJahren erloschen ist. Dieses Fortfüh-rungsrisiko wäre im Hinblick auf einenKonkurs gerade noch erträglich.
Dagegen wird heute gefordert:
Das zum Besteuerungszeitpunkt vor-handene Betriebsvermögen muss über15 Jahre im Betrieb erhalten werden.
Schädlich sind Betriebsaufgabe,Betriebsveräußerung, Veräußerung oderAufgabe von Teilbetrieben, Veräußerungoder Entnahme von Betriebsgrundlagen,Überentnahmen.
Auch für Jahre, in denen die Halte-pflicht gewahrt wird, wird keine zeitantei-lige Verschonung gewährt.
Keine Abschmelzung mehr
Mit anderen Worten: Es findet keineAbschmelzung der Steuerschuld pro rata temporis statt. Wenn also z.B.die Betriebsprüfung ein halbes Jahr nachAblauf der 15 Jahre den Verkauf eineskleinen Betriebsteils zwei Monate vorAblauf der Haltefrist als schädlich fest-zustellen glaubt, dann wird sofort dieganze anfängliche Erbschaftsteuer fällig,vielleicht noch mit durchgängiger Ver-zinsung während der 15 Jahre. Ebensobei einem Konkurs im 13. Jahr der Halte-frist nach Einsatz der letzten privatenMittel zum Erhalt des Betriebes!
Doch wovon soll der Inhaber die volleErbschaftsteuer dann zahlen? Der Staatgeht zwar auch leer aus, der Inhaber aberist für sein ganzes Leben ruiniert. Denner hat keine Chance, je die Erbschaft-steuerschuld aus seinen Einkünften zutilgen – inzwischen ist er ja 15 Jahre älterals beim Erbfall!
Bauwirtschaft und Politik
Die „Verschonungsregelungen“,die einzig über die Anwendbarkeitdes Gesetzes entscheiden und dar-über ob der Sinn des Gesetzesüberhaupt erreicht werden kann,sind unzumutbar und unrealistisch. Die Menschen des Unternehmenskönnen durch das Gesetz in denRuin und in die Insolvenz getriebenwerden, mit allen Konsequenzendes Verlusts an Arbeitsplätzen undVolksvermögen.
BBIV i.d. Dezember 20078
Kann ein Gesetz, das die Menschen miterheblicher Wahrscheinlichkeit insUnglück stürzt, überhaupt verfassungs-gemäß sein?
Man wird keinen seriösen, soliden Men-schen finden, der weiß, wie schwer essein kann, ein Unternehmen zu führen,welche Ereignisse von außen, die oftkaum beeinflussbar sind, ein Unterneh-men in die Krise bringen können, und dertrotzdem so dumm ist, eine Unterneh-mensnachfolge mit einem so großenRisiko und einer so großen Verantwor-tung anzutreten. Er müsste ein Hasardeursein.
Ende der Familienunternehmen droht
Das Gesetz wäre das Ende der Familien-unternehmen, von denen doch so großgeredet wird, dass sie eine Elite inDeutschland sind. Es würde die letztengutmütigen Unternehmer außer Landestreiben, die dann dort auch ihre anderenSteuern bezahlen.
Fortführungsklausel – nötig, aber zu
einengend formuliert
Eine solche Klausel ist sicher nötig, umden Sinn des Gesetzes zu erreichen, d.h.die Verschonung von der Erbschaftsteuerzu rechtfertigen. Zu den Regelungen desEntwurfs ist dasselbe zu sagen wie beimStichpunkt Verhaftungsregelung: Es müs-sen andere Kriterien gefunden werden,die den Realitäten des Wirtschaftslebensentsprechen. Wenn es nämlich zu einemTotalausfall nach mehreren Jahren käme,geht es nicht nur um den noch nichtabgeschmolzenen Teil der Erbschaft-steuer, sondern die gesamte ursprüng-liche Erbschaftsteuer wird fällig. Nur istdann kein Geld mehr da.
Das Lohnsummen-Kriterium am
Beispiel Bauhauptgewerbe
Hätte die Lohnsummenklausel schon im letzten Jahrzehnt gegolten, hätte siein der Bauwirtschaft verheerende Aus-wirkungen gehabt.
Die Lohnsummenklausel besagt:
Für jedes Jahr, in dem die vom Unter-nehmen gezahlte Lohnsumme – 70 % der durchschnittlichen Lohn-summe in den fünf Jahren vor dem Über-gang, – erhöht um die seit dem Übergangerfolgte Tarifentwicklung,
unterschreitet,
sind 10 % des zunächst von der Erb-schaftsteuer freigestellten Teils derBemessungsgrundlage voll nachzuver-steuern.
Dabei kann die gesamtgesellschaftlicheoder die branchenspezifische Tarifent-wicklung zugrunde gelegt werden.
Im deutschen Bauhauptgewerbe ist die Beschäftigung von 1996 bis 2006 ins-gesamt um 50 % zurückgegangen.
In diesem Zeitraum hat sich die von denUnternehmen gezahlte Brutto-Lohn-summe um 48 % verringert.
Der im Bauhauptgewerbe als Ecklohnanzusehende Lohn der Tarifgruppe 4 ist indieser Zeit um 13,9 % gestiegen.
Für die Erbschaftsteuer heißt das:
Um die Begünstigungsvoraussetzun-gen zu halten, müsste ein Unternehmendes Bauhauptgewerbes im Jahr 200683,3 % der Lohnsumme von 1996auszahlen.
In Unternehmen des Bauhauptgewer-bes, deren Beschäftigung und Löhne sichmit dem Branchenschnitt entwickelthaben, lag die Lohnsumme 2006 aber beideutschlandweit 52 %, in Ostdeutsch-land 40 % der Lohnsumme von 1996.
Noch dramatischer sehen diese Relatio-nen aus, wenn die Zahl der Unternehmenberücksichtigt wird, auf die sich die Lohn-summe aufteilt. Denn die ist nicht etwagesunken, was Spielraum geschaffen(aber natürlich die insolvent gegangenenUnternehmen erbschaftsteuerlichbestraft) hätte. Sie ist – trotz einer hohenZahl an Insolvenzen – im Zehnjahresver-gleich um 3 % gestiegen!
Für den Fall, dass die jetzt geplante Lohn-summenklausel schon 1995 gegoltenhätte, hieße das: Ein Unternehmen, dasdamals übergeben worden wäre, hättebei durchschnittlicher Betrachtung eineum mehr als 60 % über dem Branchen-schnitt liegende Lohnsummenentwick-lung gebraucht, um die erbschaftsteuerli-che Begünstigung zu erhalten.
Poolbildung – sinnvoll,
aber unendlicher Vertrag
verfassungsgemäß?
Wenn ein Erblasser über 25 % Anteilehat und diese nicht an einen Nachfolger,sondern an mehrere Kinder vererbt,können diese zur Erlangung der Steuer-verschonung einen Pool bilden undmüssen dazu einen unbefristeten Vertragabschließen. Diese Möglichkeit wurdevorgesehen, um die Familienfreundlich-keit des Gesetzes zu beweisen.
Bauwirtschaft und Politik
1.400.000
1.200.000
1.000.000
800.000
600.000
400.000
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0
Beschäftigung im Bauhauptgewerbe seit 1996 um 50 % verringertBeschäftigte im Bauhauptgewerbe
1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006
Quelle: Statistisches Bundesamt
Deutschland
1.400.000
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1.000.000
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400.000
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1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006
Quelle: Statistisches Bundesamt
Deutschland
Brutto-Lohnsumme im Bauhauptgewerbe um 48 % gesunkenBruttolohnsumme im Bauhauptgewerbe, in Mio. Euro
BBIV i.d. Dezember 2007 9
Bauwirtschaft und Politik
Ein anderes Problem ist, dass Erben injedem Fall auf 15 % des FirmenanteilsErbschaftsteuer zahlen müssen. Wiekann ein Erbe einen Teil verkaufen, umdie flüssigen Mittel zur Steuerzahlung zuerhalten? Endet der Poolvertrag, wenndadurch die Grenze von 25 % unterschrit-ten wird? Jedenfalls müsste doch dieabgediente Haltefrist anteilig anerkanntwerden.
Wie kann verhindert werden, dass beimErbgang eines Partners nicht alle ande-ren, die zusammen weiter mehr als 25 %Anteil halten, sofort die volle Steuer ausihrem vielleicht schon viele Jahre zurück-liegendem Erbgang zahlen müssen?
Eine Schadenersatzforderung an einenausscheidenden Partner ist praktischunmöglich, gleich aus welchem Grund erausscheidet, ob durch Steuerverpflichtun-gen gezwungen oder freiwillig.
Ein unbefristeter Vertrag ist jedoch nachgeltendem deutschem Vertragsrechtnicht möglich und kann deshalb vomErbschaftsteuergesetz nicht verlangtwerden. Ein solcher Vertrag könnte z.B.den ersten Haltezeitraum von zehnJahren abdecken. Während eines Ver-tragszeitraums können bei mehrerenPoolpartnern weitere Erbfälle mit Über-gang von Betriebsvermögen eintreten.Wenn sich die Erben an den Poolvertraghalten, beginnt für alle Partner eine neueHaltefrist von zehn Jahren.
Nach dem Gesetzentwurf ist ein unend-licher Poolvertrag verlangt, damit auchdie neuen zehn Jahre abgedeckt sind undso weiter. Eine solche Eigentumsbe-schränkung auf ewig kann doch nachunserer Verfassung nicht statthaft sein.
Besonders kritisch wird es, wennUnmündige unter den Erben von Unter-nehmensanteilen sind, die mit den Forde-rungen des neuen Gesetzes belastetwerden. Kein Vormundschaftsgerichtwird der Verpflichtung des Unmündigenin einem solchen Vertrag zustimmenkönnen. Dabei soll durch das Gesetzdoch gerade die Übergabe von Eltern aufihre Kinder gefördert werden.
Entwurf darf nicht zum Gesetz werden
In ihrer derzeitigen Form darf die Reformder Erbschaftsteuer nicht Gesetz werden.Für die Regelung der Unternehmensnach-folge gibt es ein weit besseres Modell,das in Bayern entwickelte Abschmelz-modell.
Zurück zum ursprünglichen
Abschmelzmodell
Kernelemente: Haltezeit zehn Jahre, Abschmelzen der Steuerschuld 1/10 pro Haltejahr, Mindestanteil des Pools stets 25 %,mit entsprechenden Fortführungsklau-seln, mit einem immer wieder erneuertenPoolvertrag. Sollte der Poolvertrag aus-laufen, so ist Schluss mit der Abschmel-zung, der Rest muss bezahlt werden. Beijedem Poolpartner wird die individuelleHaltezeit abgerechnet.
Auch in diesen Regelungen sind erhebli-che Risiken enthalten, die sich durchWertverlust des Unternehmens ergeben.Aber damit ließe sich vielleicht leben undUnternehmensnachfolger wären bereit,sie zu tragen.
Die Regelung muss so klar sein, dass der Sinn der Förderung von Familien-unternehmen erreicht wird und einegleichmäßige Besteuerung verfassungs-konform gewährleistet wird. Für diegehaltenen Unternehmensbestandteileist jährlich eine Steuererklärung gemäßAbgabenordnung abzugeben.
Oder: Gar kein Reformmodell – besser
als die Verbürokratisierung des Erben
über 15 Jahre!
82.000
80.000
78.000
76.000
74.000
72.000
70.000
1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006
Quelle: Statistisches Bundesamt
Unternehmen im Bauhauptgewerbe
Zahl der Unternehmen im Bauhauptgewerbe dagegen
um 3 % gestiegen
15
14,5
14
13,5
13
12,5
12
11,5
Ecklohn um 13,9 % erhöht
1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006
Quelle: Statistisches Bundesamt
Tariflohn (Lohngruppe 4)
BBIV i.d. Dezember 200710
TransrapidFaszination Schweben durch HightechFaszination Technik: Der Transrapid bietet die erste völlig neue Fortentwicklung der Eisenbahn: Schweben auf Schienen. Damit sind handfeste Vorteile verbunden: weniger Energieverbrauch, damit auch weniger CO2-Emissionen, weniger Lärm, weniger Unterhaltungsaufwand. Magnettechnologie-Innovation in Serienfertigung.
Bauwirtschaft und Politik
Schweben durch
Zusammenspiel aus Fahrzeug
und Fahrbahn
Der Transrapid ist technisch gese-hen eine Magnetschwebebahn –ein Hightech-Fahrzeug mit ganzneuen Systemmerkmalen. DieMagnetbahn schwebt auf ihremFahrweg. Doch auch wenn esaussehen mag als würde sie aufeinem Luftpolster dahin gleitenwie ein Luftkissenboot auf demWasser, ist das physikalischePrinzip doch ganz anders.
Tatsächlich hängt jeder Zug vonunten am Fahrweg. Durch dieElektromagnete an der Unterseitedes Fahrzeugs wird dieses an dieeisernen Schienen des Fahrwegs(„Langstator“) herangezogen. Das Fahrzeug hebt sich dadurchüber die Fahrbahnoberfläche.
Wird in die Antriebskabel desFahrwegs Strom geschickt, ent-steht ein magnetisches Wander-feld, das wie ein unendlichesFörderband die Fahrzeughülle aufeine voreingestellte Geschwindig-keit hoch beschleunigt. Die vommagnetischen Laufband gezoge-nen Trag-/Führmagnete über-nehmen so eine Doppelfunktion.
Diese Art der Fortbewegung ohne Räder und ohne Motor imFahrzeug erzeugt – als weiterenVorteil – einen geringeren Fahrt-widerstand als das Rad-Schiene-System. Weder Räder und Dreh-gestelle noch Stromabnehmererhöhen den Fahrtwiderstand.Dieser wird (fast) ausschließlichdurch den Luftwiderstandbestimmt – und diesen mussjedes Verkehrsmittel überwinden.
Führmagnet
Antriebswanderfeld
Führschiene
Stator
Trag-magnet
Linear-generator
Elektromagnetisches Schweben
Quelle: Transrapid International
Der Transrapid kann nichtentgleisen
Quelle: Transrapid International
Das Antriebsprinzip des Transrapid
Quelle: Transrapid International
Eine hochsensible Elektronik sorgtdafür, dass der Abstand Fahrzeugzu Fahrbahn in einer konstantenGleichgewichtsposition bleibt.
Entgleisen unmöglich
Ein Entgleisen des Transrapids istkonstruktionsbedingt nicht mög-lich. Auch wenn die Stromversor-gung der Trasse ausfällt, fällt dasFahrzeug nicht auf die Fahrbahn:Bordbatterien sorgen dafür, dasses weiter schwebt und kontrolliertabbremst.
Fahrzeuge ohne eigenen
Antrieb –
leicht und unkompliziert
Unkonventionell ist auch derAntrieb der Magnetbahn. JedemFahrzeug fehlt die Fähigkeit derVorwärtsbewegung, anders alsz.B. bei Eisenbahn- und Straßen-fahrzeugen. Der Antrieb, ein sogenannter „Langstator-Linear-motor“, ist dazu beidseitig im
Fahrweg auf durchgehenderLänge untergebracht.
Das Fahrzeug besitzt lediglichTrag-/Führmagnete, die aus bord-eigenen Batterien gespeist dasSchweben im Stand erlauben.
BBIV i.d. Dezember 2007 11
Hightech-Produkt Fahrbahn
Der Fahrweg der Magnetbahnbesteht aus einzelnen Trägern, dieauf Stützen liegen. Sie lässt sich in beliebiger Höhe anordnen. Erstab etwa 20 Meter Höhe bedarf eseines zusätzlichen Brückenbau-werks. Von großem Vorteil sinddie problemlose Unterquerung fürMensch und Tier, ohne dass Ram-pen, Dämme oder extra Brückendafür zu bauen wären. Die Technikder Träger aus Beton oder Stahl istrecht anspruchslos in der Instand-haltung und vor allem nicht stör-anfällig im Betrieb.
Das Trägersystem –
Hightech in Beton
Die Erstellung der Fahrbahn fürdie Magnetschwebebahn setztErfahrung in der Produktion quali-tativ hochwertiger Spannbeton-fertigteile sowie ein ausgeprägtesKnow-how in der Herstellung und
Verarbeitung spezieller Beton-rezepturen voraus. Die Fahrbahnist ein High-Tech-Produkt mithoher Präzision: Schließlich sollsie die hohen Geschwindigkeitendes Transrapid bei jeder Witterungermöglichen – im 10 Minuten-Takt.
Impuls für Fortentwicklung
der Träger- und
Fahrbahntechnologie
Von diesen Extrembedingungengehen gewaltige Impulse für eineFortentwicklung der Magnetbahn-Fahrbahnsystems aus. So sindBetone in der Testphase, dieOberflächen so glatt wie Edelstahlaufweisen. Wenn ein solchesHigh-Tech-Produkt fertigungsreifund erprobt ist, sind weitereEinsatzmöglichkeiten absehbar, an die man heute noch überhauptnicht denkt.
keinen Motor mitzuschleppen,verkürzt sich der Beschleuni-gungsweg. Gerade deswegen istder Transrapid auch gut fürKurzstrecken einsetzbar. Undebenso vermindert sich durch diegeringere bewegte Masse derBremsweg – ein nicht zu unter-schätzender Sicherheitsgewinn.
Der Transrapid als
Innovationsimpuls
Der Transrapid könnte einLeuchtturmprojekt deutscherTechnologie sein. Und einInnovationsmotor. Aber Innova-tionen brauchen Impulse. Ohnekonkrete Aufträge leidet die Wirt-schaft und sie hat keine Mittel fürForschung und Weiterentwick-lung. Ohne anspruchsvolle Auf-gaben suchen gut ausgebildeteIngenieure und Techniker imAusland nach Möglichkeiten undHerausforderungen, ihr Potenzialzu verwirklichen. Es geht umHightech made in Germany, umtechnischen Vorsprung und dieAttraktivität der deutschen Wirt-schaft. Und nicht zuletzt – derTransrapid ermöglicht Mobilität.
Impuls für innovatives Design
Jedes neue technische Systemmuss nicht nur gut funktionieren.Durch ein gelungenes Design undeine anspruchsvolle Ästhetik kannes einen zusätzlichen Beitrag zurVerschönerung unserer Umweltleisten. Diese Chance nutzen diebisherigen Fahrwegbauten desTransrapid noch nicht. Dabei bietetdie Art des Fahrweges vieleMöglichkeiten der Gestaltung.Man könnte Ideen aus der Ver-gangenheit aufgreifen: Besondersgeglückte Beispiele landschafts-gebundener Architektur sind dievor 100 Jahren entstandenenStahlfachwerke von Brücken.
Der Magnetbahn-Fahrweg – ein ideales Betätigungsfeld fürkreative Designer und Studenten.Ein bayerischer Fahrweg für denBayerischen Transrapid – auch dasist möglich.
Transrapid –
schneller, leiser, sicherer
Das Zusammenspiel aus Hight-tech-Fahrbahn, Magnettechno-logie und Fahrzeugsystem ergibtmit dem Transrapid ein Verkehrs-mittel, das bei gleichem Ener-gieaufwand schneller ist als einherkömmliches Rad-Schiene-System, weil der Fahrtwiderstandgeringer ist. Und weil das Fahr-zeug leichter ist, es braucht
Bauwirtschaft und Politik
Transrapid ermöglicht Mobilität
Mobilität als Grundbedürfnis unserer Gesellschaft (Arbeit undFreizeit) Mobilität ist Grundlage des Wohlstands in einer hochgradigarbeitsteiligen Gesellschaft Durch Vernetzung der Verkehrssysteme Bahn und Flughafen schafft der Transrapid einen hohen Mehrwert
Quelle: Transrapid International
Die Fahrbahn des Transrapid
Quelle: Magnetbahn Bayern GmbH
Der Transrapid bringt Dynamik
Wegstrecke für Beschleunigung auf 300 km/h
Der Transrapid erreicht die Geschwindigkeit von 300 km/h bereits nach fünf, der ICE nach 30 Kilometer.
Quelle: Transrapid International
0 5 10 15 20 25 30 km
0 5 10 15 20 25 30 km
BBIV i.d. Dezember 200712
Baupreisanstieg vernichtet BaukaufkraftDie Baukaufkraft der öffentlichen Haushalte – sie ist fast nirgends bedarfsgerecht – wird durch den eingetretenen Baupreisanstieg weiter vermindert. Die Folge ist weniger Bauen, weniger positive Folgewirkungen des Bauens und damit auch weniger Beschäftigungseffekte.
Bauwirtschaft und Politik
Baukosten explodieren
seit Jahren
Einen bedeutenden Teil derKosten eines Bauwerkes nehmendie Materialpreise ein. EinigeMaterialpreise sind in den letztenJahren geradezu explosionsartigangestiegen. So haben sich dieStahlpreise seit dem Jahr 2004fast auf das Zweieinhalbfacheerhöht. Hauptsächlich ist dafür dashohe Wachstum in China undanderen asiatischen Ländern ver-antwortlich. Und diese Nachfragehält weiter an.
Im Gefolge des Ölpreisanstiegssind die Treibstoffkosten sowiedie Bitumenpreise deutlich gestie-gen. Seit Anfang 2004 haben sie sich auf das Eineinhalbfacheerhöht.
Baupreise weit weniger
angestiegen
In vielen Fällen sind die Baupreiseüberhaupt nicht gestiegen, so bei längerlaufenden Projekten, bei denen die Preise mit derAngebotsabgabe feststehen. Viel-fach lässt der harte Wettbewerbum den dringend benötigtenAnschlussauftrag keinen Preis-anstieg zu. In diesen Fällen gehendie höheren Baukosten somit zu Lasten der Ertragslage der Bau-unternehmen und zehren diesenoch weiter aus.
Wenn es gelungen ist, höhereBaupreise durchzusetzen, dannbewegt sich ihr Anstieg in einerweit geringeren Größenordndungals der Kostenanstieg. So sind die Baupreise im Hochbau umetwas mehr als 10 % gestiegen,und auch erst in jüngster Zeit miteiner deutlicheren Rate.
2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007
Die Stahlpreise steigen seit JahrenStahlpreise in Deutschland, Erzeugerpreisindex 2000 = 100
Schwere Profile, Breitflanschträger, aus unlegiertem Stahl, 80 mm u.m., Deutschland(GP-27 10 02 440 2)
Quelle: Statistisches Bundesamt
230
220
210
200
190
180
170
160
150
140
130
120
110
100
90
160
150
140
130
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110
100
90
80
Dramatischer Ölpreisanstieg und höhere Bitumenpreise
belasten BauunternehmenPreisentwicklung ausgewählter Mineralölerzeugnisse in Deutschland, Erzeugerpreisindex 2000 = 100
2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007
Quelle: Bayerisches Statistisches Landesamt
Dieselkraftstoff (GP – 23 20 15 500) Bitumen aus Erdöl (GP – 23 20 32 500)
Baupreise im Hochbau kaum angestiegenBaupreisindex Deutschland (ohne MwSt.) 2000 = 100
112
110
108
106
104
102
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2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007
Jan.
Febraur
Quelle: Statistisches Bundesamt
Wohngebäude Bürogebäude Gewerbliche Betriebsgebäude
Jan.
Auch im Tiefbau Preise kaum angestiegenBaupreisindex Deutschland (ohne MwSt.) 2000 = 100
111
109
106
105
103
101
99
97
2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007Febraur
Quelle: Statistisches Bundesamt
Straßenbau Straßenbrücken Ortskanäle
BBIV i.d. Dezember 2007 13
Bauwirtschaft und Politik
Im Tiefbau blieb der Preisanstiegsogar noch leicht hinter dem imHochbau zurück, bei Ortskanälensogar merklich.
Baupreisanstieg verringert
öffentliche Baukaufkraft weiter
Durch den bereits vollzogenenAnstieg der Baupreise um rund10 % verringert sich allerdings diereale Baukaufkraft der öffentlichenHaushalte um genau dieses Aus-maß. Ein fester Etat bewirkt danneben ein im selben Ausmaßgeringeres Bauvolumen. In vielenFällen, wenn nicht in den meisten,zehrt der Preisanstieg zuvorvorgenommene Etaterhöhungenmehr als auf.
Bundesbauetat – niedriger
als zu Zeiten von Rot-Grün –
wird weiter ausgezehrt
Trotz besserer Konjunktur unddamit höherer Steuereinnahmensowie der Mittel aus der Lkw-
Maut (2007: 3,3 Mrd. Euro erwar-tet) ist der Bundesbauetat nied-riger dotiert als zu Zeiten der rot-grünen Regierung. Besondersstark ist dieser Rückgang imBundesfernstraßenetat.
Durch den Baupreisanstieg verrin-gert sich die gesunkene Kaufkraftdes Bundesfernstraßenetats umweitere 10 %. Damit ist er soniedrig wie zuletzt im Jahr 2000.Und Bayern ist davon besondersbetroffen.
Im Vergleich zu 2005 fehlen
Bayern real fast 200 Mio. Euro
Der für Bayern vorgesehene Teildes Bundesfernstraßenetats fällt2007 nominal um über 100 Mio.Euro niedriger aus als 2006, real wird daraus ein gut doppelt so hoher Rückgang. Mit realen820 Mio. Euro ist der bayerischeTeil des Bundesfernstraßenhaus-haltes damit fast so niedrig wiezuletzt im Jahre 2005.
Nur deutliche Erhöhung der
Bauhaushalte sichert ihre reale
Baukaufkraft
Um zu verhindern, dass die öffent-lichen Bauetats nur ein deutlichgeringeres Bauvolumen bewirkenund damit auch entsprechendweniger Beschäftigungs- undWohlstandseffekte erzielen, müs-sen sie mindestens im Ausmaßdes Preisanstieges erhöhtwerden.
Selbst diese Ausweitung würdeaber überhaupt noch keinen Bei-trag leisten, um das mittlerweileaufgelaufene Erhaltungsdefizit zu verringern. Durch nicht oder inzu geringem Ausmaß erfolgteErhaltungsinvestitionen ist eineErhaltungslücke von 308 Mrd.Euro bei der gesamten deutschenVerkehrsinfrastruktur entstanden,davon entfallen auf Straßen undBrücken 152 Mrd. Euro.
Quelle: Bundesministerium der Finanzen
Trotz höherer Steuereinnahmen und der Lkw-Maut:
Bundesbauetat unter Werten von Rot-GrünMrd. Euro
Investitionen in die Verkehrsinfrastruktur im PlanungHaushalt des Bundesbauministers; Ist-Werte
9,1
9,1
9,1
9,19,
39,4
9,4
9,2
9,9
9,7
9,2
8,38,
5
7,8
7,7
8,5
9,7
Quelle: Bundesministerium der Finanzen
95 96 97 98 99 00 01 02 03 04 05 06 07 08 09 10 11
Realer Etat für Bundesfernstraßen-Investitionen
so niedrig wie zuletzt 2000Mrd. Euro
Investitionen für Bundesfernstraßen im PlanungHaushalt des Bundesbauministers; Ist-Werte
4,5
4,5
4,6
4,7
4,7
5,1
5,2
4,9
4,7
4,7
4,7
4,2
4,3
4,4
4,3
4,2
4,5
95 96 97 98 99 00 01 02 03 04 05 06 07 08 09 10 11
Das entspricht 4,2 Mrd. realem Bauvolumen in Preisen von 2005
Dramatischer Wertverfall
der Straßen und Brücken
in Deutschland
Straßen und Brücken in Deutschland:trotz jährlicher verkehrsbezogenerSteuern und Abgaben von 50 Mrd. Eurokumuliert sich das Defizit bei Erhaltungs-investitionen auf 152 Milliarden Euro. Wert und Ertragskraft des Anlage-vermögens sinken entsprechend.
Differenz zwischen Brutto- und Netto-Anlagevermögen,Mrd. Euro, Preise von 1995 für Werte bis 1970, sonst Preise von 2000.
1960
–28
1970
–41
1980
–54
1990
–95
2000
–143
Kumuliertes Erhaltungsdefizit in Milliarden Euro
Quelle: Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung
2005
–152
Und ebenso wenig wäre damit die Unterdeckung im Neubaubeseitigt. Damit Mobilität, einwichtiger Produktions- und Stand-ortfaktor für ein hoch entwickeltesIndustrieland und ein geschätztesKonsumgut, weiterhin ermöglichtbleibt, müssen unsere Verkehrs-wege für den künftig höherenBedarf ausgebaut werden. Dazumüssen die öffentlichen Etatsdeutlich aufgestockt werden.
Deutschland und speziell Bayernist das Zentrum der seit 2004erweiterten EU. Das bringt mehrVerkehrsaufkommen: „Export istTransport“. Aber darauf sind dieVerkehrswege noch nicht vorberei-tet. Weder Straßen noch Schienen-netz noch Wasserstraßen. Esfehlen leistungsfähige Ost-West-Achsen und Direktverbindungen indie neuen Wirtschaftsräume wiez.B. eine Direktverbindung vonBayern über Prag und Warschaubis in das Baltikum.
Quelle: Oberste Baubehörde im Bayerischen Staatsministerium des Innern
Im Bundesfernstraßenbau fehlen Bayern 2007 real
fast 200 Mio. Euro im Vergleich zu 2005Mio. Euro
Hauptbautitel Nicht-Hauptbautitel Unterhaltung / Instandsetzung Sonstiges
Das entspricht 820 Mio. realem Bau-volumen in Preisen von 2005
81134154
182
441
75034150
199
367
69531136
225
303
69128151
223
289
71131157
251
272
80230159
287
326
80525158
236
386
81233157
220
402
92131157
250
473
97130170
249
522
101737184
292
504
91030154
279
447
96 97 98 99 00 01 02 03 04 05 06 07Plan
BBIV i.d. Dezember 200714
Bayerisches Merkblatt: Kleine mittelstands-freundliche PPP-Projekte Ein von der „PPP-Gesprächsrunde“ (Federführung: Oberste Baubehörde im Bayerischen Staatsministerium des Innern) eingerichteter Ad-hoc-Arbeitskreis (Geschäftsführung: Bayerischer Bauindustrieverband) hat als konkretes Ergebnis seiner Tätigkeit die Sonderveröffentlichung „Kleine mittelstandsfreundliche PPP-Projekte“ vorgelegt.
Auch diese Ausarbeitung enthält
gemeinsame Positionen des gesamten
Herausgeberkreises
Zwar sind die Mitglieder in diesem Ad-hoc-Arbeitskreis nicht völlig identisch mitden Mitgliedern der beiden PPP-Arbeits-kreise, erfreulicherweise haben aber beider Ausarbeitung dieser Veröffentlichungerstmalig Bayerische Architektenkammer,Bayerische Ingenieurekammer Bau,GEFMA Deutscher Verband für FacilityManagement und RealFM Berufsverbandfür Real Estate- und Facility Manager mit-gewirkt.
Info-Blatt will verstärkt kleine
mittelstandsfreundliche PPP-Projekte
in Bayern initiieren
Die druckfrische Ausarbeitung will Anre-gungen geben, um die Entwicklung undverstärkte Durchführung mittelstands-freundlicher PPP-Projekte in Bayern zuunterstützen. Der Autorenkreis hat dabeisowohl die Auftraggeber- wie auch dieBieter-/Auftragnehmerseite im Blickfeld.
Die Rahmenbedingungen
richtig setzen –
Hinweise für den Auftraggeber
Unter diesem Gesichtspunkt nimmt dasMerkblatt zu folgenden Themen Stellung:
Projektvolumen, Finanzierungs- undTransaktionskosten, Informationsmemorandum, Bietergemeinschaften, Bewertung der Bewerbungen undAngebote, Fristen, Angebotskosten, Ausstiegsklausel, Sonderzahlung und Besicherung.
Besonders zu erwähnen ist einmal, dassder Auftraggeber darauf hingewiesenwird zu prüfen, ob die Endfinanzierungaus dem PPP-Leistungspaket nicht her-ausgenommen werden kann, nämlichdann, wenn das PPP-Projekt günstigerüber den kommunalen Haushalt finanziertwerden kann. Durch den Wegfall derprivaten Finanzierung erhöht sich u.U. dieWirtschaftlichkeit des Projekts. In einemsolchen Fall würde demnach ein PPP-Pro-jekt Planung, Bau und Bauunterhalt/Betrieb und ggf. Folgenutzung/Verwer-tung umfassen.
Ferner wird in den Raum gestellt, den amProjekt beteiligten Unternehmen in geeig-neten Fällen die Möglichkeit zu eröffnen,einzelne Mitglieder einer gebildetenArbeitsgemeinschaft aus der gesamt-schuldnerischen Haftung zu entlassen.Der Auftraggeber soll seine Zustimmungdazu aber unter den Vorbehalt stellen,dass die Leistungsfähigkeit, Fachkundeund Zuverlässigkeit der dann in derHaftung verbleibenden Unternehmennachgewiesen wird. Mit diesem Hinweis
soll insbesondere den Interessen kleine-rer und mittelständischer Bauunterneh-men an einer vorzeitigen Ausstiegsmög-lichkeit aus dem langjährigen PPP-VertragRechnung getragen werden.
Das Unternehmen richtig aufstellen –
Hinweise für Bieter/Auftragnehmer
An die Unternehmensseite richten sichnachfolgende Themenbereiche:
Partnerschaften und Netzwerke bilden, Unternehmensinterne Organisation anPPP ausrichten, Kompetenzen aneignen, Lebenszykluskalkulation, Finanzielle Voraussetzungen für PPP-Projekte schaffen, Förderkredite einbinden, Risikomanagement betreiben und PPP-Erfahrungen sammeln.
Marktsegmente für kleine mittel-
standsfreundliche PPP-Projekte
Ein beispielhafter Überblick, in welchenMarktsegmenten gerade auch kleineremittelstandsfreundliche PPP-Projekte inBetracht kommen könnten, rundet dieVeröffentlichung ab.
Die Info-Broschüre „Kleine mittelstands-freundliche PPP-Projekte“ und weitereInformationen zu PPP sind unterwww.bauindustrie-bayern.de – Im Brenn-punkt – PPP im Internet abrufbar.
Bauwirtschaft und Politik
BBIV i.d. Dezember 2007 15
Bauwirtschaft und Politik
Convivium professorum
Bauminister, Bauindustrie und Baufakultät der TUM blicken nach vorneZum traditionellen Convivium professorum kamen die Professoren der Fakultät für Bauingenieur- undVermessungswesen der TUM und der Vorstand des Bayerischen Bauindustrieverbandes am 27. November 2007 im Gästehaus Cuvillies in den Räumen der HypoVereinsbank in München zusammen.
Prof. Thomas Bauer:
Bau hat gute Wachstumschancen
in den nächsten Jahren
Ein erfreuliches, wenn auch differenziertzu beurteilendes Bild der Lage am baye-rischen Bau präsentierte Prof. ThomasBauer, Präsident des Bayerischen Bau-industrieverbandes. Die Aufwärts-bewegung, die er bereits im letzten Jahrvermelden konnte, habe sich fortgesetzt,wie es der Auftragszuwachs von derzeit7,1 % (Bayern; Januar bis September2007/06) zeige. Aktuell aber herrscheUnsicherheit über den Fortgang derBaukonjunktur.
Gute Witterung zu Jahresbeginn
und erfolgreiches Saison-Kug prägen
das Baujahr 2007
Dank des milden Wetters im Anfangs-quartal und des neueingeführten Saison-Kurzarbeitergeldes (Saison-Kug) konnteintensiv gebaut werden; in den erstendrei Monaten dieses Jahres wurden umein Viertel mehr Arbeitsstunden geleistet,in Bayern sogar um ein Drittel mehr. Das über ein Umlagesystem finanzierteSaison-Kug ermöglichte den Bauunter-nehmen eine höhere Flexibilität: Anjedem Tag konnten die Bauunternehmenentscheiden, ob sie Kurzarbeit benötig-ten. Weil ihnen keine Kosten durch Nicht-Arbeit entstanden, brauchten sie ihreBeschäftigten nicht auszustellen, wie sonst üblich, sondern konnten sie beiBedarf jederzeit und sofort einsetzen.
Durch diese erhöhte Bauleistung amJahresanfang sei der üblicherweise imzweiten Halbjahr eintretende saisonaleAuftragsrückgang noch deutlicher hervor-getreten.
Deutschland auf gutem Weg
Deutschland, so Prof. Bauer, gehe eswieder besser, weil die Lohnstückkostenin den letzten Jahren leicht gesunken, in vielen anderen Ländern jedoch gestie-gen seien. So habe sich die vorhandene„negative Schere“ geschlossen. Zusehen seien diese Erfolge in den höherenUnternehmensgewinnen und mehrSteuerzahlungen. Doch trotz höhererSteuereinnahmen sei der Staat weiterhinzurückhaltend mit Ausgaben. Prof. Bauer:„Die Balance zwischen notwendigemSparen und Investieren stimmt derzeitnicht“.
Deutschland ist wieder ein interessanterInvestitionsstandort geworden, so Prof.Bauer. Die Folge: „Die Bauwirtschaftkann einige gute Jahre erwarten.“Allerdings musste er trotz dieses opti-mistischen Ausblicks mahnend daraufhinweisen, dass das Bauniveau inDeutschland nicht mehr nachhaltig sei.
Die durch den starken Anstieg der Bau-kosten verursachte Baupreissteigerungverringere derzeit die Kaufkraft deröffentlichen Haushalte weiter. Man dürfeden Preisanstieg somit auf keinen Fall miteinem Renditeanstieg bei den Bauunter-nehmen gleichsetzen. Meist sei wegender immensen Kostensteigerungen dasGegenteil der Fall.
Der bayerische Bauminister im Gespräch mit der Bauindustrie: Staatsminister Joachim Herrmann und Präsident Prof. Thomas Bauer
BBIV i.d. Dezember 200716
Bauwirtschaft und Politik
Wieder Wertschätzung gewinnen
Bauen müsse in Deutschland wiederpositiver gesehen und kommuniziertwerden, so Prof. Bauer. Bauen und Bau-werke ziehen das Interesse auf Länderund Regionen. Denn wo gebaut wird, wosich was bewegt, da gehen die Leute hin,so Prof. Bauer, und nannte dafür beispiel-haft Dubai. Auch Deutschland müsse sichwieder mehr trauen und mehr Mutbeweisen: Als Beispiel hierzu nannte erden Transrapid.
Zukunftsthema Bauen und Umwelt
Gerade wichtige Zukunftsfragen erfor-dern Baulösungen. So könne durch bau-liche Maßnahmen der Energieverbrauchvon Gebäuden halbiert werden, ähnlicheFortschritte seien auch bei der Lärm-minderung möglich. Abschließend appel-lierte Bauer: „Wir müssen mehr überdas Bauen reden! Bauen kann die Wirt-schaft antreiben.“ An die Politiker appel-lierte er: „Wir müssen jetzt zuerst etwasfür die Zukunft tun, für unsere Infra-struktur – und nicht wieder nur kon-sumtiv ausgeben.“
Bauminister Joachim Herrmann:
Mit Bauen das Land profilieren
Staatsminister Joachim Herrmann, derEhrengast des diesjährigen Conviviums,versprach, in seiner Eigenschaft alsBauminister das Bauen in Bayern stark inder Öffentlichkeit zu präsentieren. DieArbeitsplatzwirkungen sowie die Wirt-schaftskraft des Bauens und der Bauwirt-schaft müssten viel mehr hervorgehobenwerden. Bauen sei Hightech und mitBauen könne sich ein Land profilieren.
Bezogen auf die Verkehrsinfrastruktursprach er sich für Nutzerfinanzierung aus.Man müsse jetzt dem Substanzverzehrbegegnen, sonst würden sich die Kostenpotenzieren. Als konkrete Beispielenannte er die A 94, den Südring in Mün-chen, den 6-spurigen Ausbau der A 8
zwischen Rosenheim und Salzburg, eben-so der A 3 zwischen Aschaffenburg undNürnberg, Fertigstellung der A 6 Wern-berg-Prag sowie die B 15 neu.
Quelle: TUM
Auch Anzahl der Studierenden an der Baufakultät der TUM steigt wieder anStudierende Fakultät für Bauwirtschaft und Vermessungswesen insgesamt
Bauen G & G Geologie Umwelt
1537
254
1175
142377
275964
232
1008
169
1096
140
1147120
122392
1413
173483
87
2065107
2255
114
2431
119
2443
122214
2107
222
2090 205
1936 176
1782160
1491
1261200 140
991 142
885157
799 160
679 133599
166
592
176
730
Convivium professorumBauminister, Bauindustrie und Baufakultät der TUM blicken nach vorne
95 96 97 98 99 00 01 02 03 04 05 06 07
Quelle: TUM
Zahl der Studienanfänger an der Baufakultät der TUM nimmt wieder deutlich zu Studienanfänger Fakultät für Bauwirtschaft und Vermessungswesen 1. Fachsemester
Bauen G & G Geologie Umwelt
682
149
190
45
298
488
140
107
219
323
114
30179
274
75
39
160
279
61
43
175
238
45
29164
278
92
40
146
200
14165
20111
212222
168
2891917253
335
2436
275
424
2448
352
209
3140
438
95 96 97 98 99 00 01 02 03 04 05 06 07
BBIV i.d. Dezember 2007 17
Mehr PPP-Projekte in Bayern
In den letzten Jahren sei es mit PPP zulangsam vorwärts gegangen, beklagteder Minister. Viele Widerstände seiennoch zu überwinden, aber es gebe vieleProjekte in Bayern, die für eine PPP-Lösung geeignet seien.
Transrapid muss schnell
gebaut werden
Der Transrapid ist für den Minister nichtnur eine wichtige Bauinvestition, er istvor allem eine technologische Heraus-forderung, und er könne Bayern weitereReputation verschaffen. „Er muss jetztendlich gebaut werden“, so JoachimHerrmann.
Abschließend regte der Minister an,durch eine enge Zusammenarbeit desBayerischen Bauministeriums, derBauindustrie und der Bauwissenschaftgemeinsam das Bauen in Bayernvoranzubringen.
Prof. Vogt: Es geht aufwärts mit der
Baufakultät der TUM
Erfreuliches über die Entwicklung derStudentenzahlen und die Erfolge derBaufakultät konnte ihr Dekan Prof. Vogtberichten. Seit dem Tiefpunkt im Jahr2000 mit nur 200 Studienanfängern habesich das Interesse an einem Studium ander Fakultät für Bauingenieur- und Ver-messungswesen stark erhöht. Zuletzt seidie Zahl der Studienanfänger auf 682gestiegen. Diese erfreuliche Entwicklungbelege, dass es richtig gewesen sei,neben dem klassischen Bauingenieur-studiengang neue Studiengänge zuentwickeln und anzubieten.
Mittlerweile zeigt sich der erhöhteZuspruch, den die Fakultät bei denStudenten gefunden hat, auch in dergestiegenen Zahl der Studenten insge-samt.
Als ein Vorreiter der Umsetzung desBologna-Prozesses habe die Fakultätbereits wichtige Zwischenziele erreicht:Alle Studiengänge seien auf das Bache-lor-Master-System umgestellt; gemessenwerden wolle die Fakultät am Master-studiengang, der dem früheren Diplomentspricht. Dieser Titel werde weiterangeboten, so Prof. Vogt. Erheblichgesteigert werden konnten auch dieInternationalisierung der Fakultät sowieihre interdisziplinäre Vernetzung. Insge-samt bewertete der Dekan den Bologna-prozess positiv, er werde weiterhin mitgroßem Einsatz umgesetzt.
An den bayerischen Bauminister richteteProf. Vogt das Angebot, die Kompetenzder Bau- und Geodäsie-Fakultät beiumweltrelevanten Planungen der öffent-lichen Hand – Ausbau der Verkehrs-infrastruktur – zu nutzen, ebenso beimZiel, den Freistaat Bayern zum Vorreiterbeim Klimaschutz (CO2, Energieeffizienz)zu machen. Unterstützung könne dieFakultät auch anbieten bei der Weiter-entwicklung eines effektiven Bauord-nungssystems (leistungsbezogeneAnforderungen statt starrer Vorschriften,Sicherung des 4-Augen-Prinzips beiBauwerksplanungen) sowie bei derFörderung des Ingenieur-Nachwuchsesauf hohem Niveau. Prof Vogt abschlie-ßend: „Bauen mit Anspruch an Funk-tion, Nachhaltigkeit, Ästhetik undSicherheit ist sehr komplex.“
TUM-Präsident Prof. Wolfgang
Herrmann lobt Baufakultät
Der Präsident der TUM, Prof. WolfgangHerrmann, stellte der Baufakultät ein her-vorragendes Zeugnis aus. Unter dendeutschen Baufakultäten sei sie diebeste. Die Graduate School of Scienceand Engineering, eine Initiative des Vize-präsidenten der TUM, Prof. Ernst Rank,selbst Bauingenieur, führe Naturwissen-schaft und Technik hervorragend zusam-men. Sie könne sich eines steigendenZuspruchs erfreuen.
TUM zu Zukunftsthemen Transrapid
und Bauen – Energie
„Mit dem Transrapid können wir Hoch-technologie vorzeigen, unsere Ingenieur-kompetenz beweisen und so Begeiste-rung für Technik wecken“, so Prof.Herrmann. Gerade die Wissenschaftlerder TUM könnten und sollten sich zudiesem Leuchtturmprojekt kompetentäußern und damit in der Öffentlichkeitdafür werben.
Ein geistiges Konzept können dieIngenieurwissenschaftler der TUM auchfür die Themen Wärmeschutz undEnergieeffizienz liefern. Als „Vordenkerfür Staat und Gesellschaft“ könnten sieModellprojekte initiieren und zur Nach-ahmung anregen.
Convivium professorumBauminister, Bauindustrie und Baufakultät der TUM blicken nach vorne
Bauwirtschaft und Politik
BBIV i.d. Dezember 200718
Höhere Baupreise –geringere BaukaufkraftDie für die ersten drei Quartale vorliegenden Auftragsdaten zeigen ein Plus von 7,1 %. Die Umsätze der Bauunternehmen haben um 1,8 % zugenommen. Die Beschäftigung am Bau in Bayern stieg in diesem Zeitraum um 2,1 %. In den letzten drei Monaten war sie allerdings im Vergleich zum Vorjahresmonat rückläufig.
Bauwirtschaft und Konjunktur
Plus bei Baugenehmigungen
Die Baugenehmigungen nahmenvon Januar bis September 2007insgesamt um 10,2 % gegenüberVorjahr ab. Der Öffentliche Bauverzeichnete ein nur geringesMinus von 0,9 %, der Wohnungs-bau vermeldete jedoch einenhohen Rückgang (– 37,2 %). EinenZuwachs um 15,8 % erzielteandererseits der Wirtschaftsbau.
Aufträge in Bayern
bis September 2007 um
7,1 Prozent gestiegen
Von Januar bis September 2007erreichte der bayerische Bau einAuftragsplus von 7,1 %. Dafür ist vor allem der Wirtschaftsbauverantwortlich, an zweiter Stelleder Öffentliche Bau, während derWohnungsbau einen Rückgangaufwies.
Der Wirtschaftsbau erreichte alseinziger einen zweistelligen Auf-tragsanstieg (+15,8 %). Dank derguten gesamtwirtschaftlichenKonjunktur erzielten die Unter-nehmen höhere Gewinne. Dieseinvestierten die Unternehmenwieder deutlich mehr in Ausrüs-tungsinvestitionen und in Bauten.
Der Öffentliche Bau meldete einenAuftragszuwachs von 4,9 %. Dashöchste Plus verzeichnete derStraßenbau mit + 23 %. In diesemWert ist auch der im Juli verbuchteAuftragseingang für das PPP-Pro-jekt Ausbau der A 8 von Münchennach Stuttgart mit einer Summevon rund 150 bis 200 Mio. Euroenthalten. Ohne dieses A-Modellsinkt der Auftragszuwachs imStraßenbau auf + 8,3 % bis+ 3,4 %. Für das gesamteBauhauptgewerbe Bayern nimmtdann der Zuwachs auf + 5,1 % bis4,4 % ab (statt + 7,1 %).
Der Sonstige Tiefbau enttäuschtemit einem geringen Zuwachs von2,2 %. Die Kommunen wären dankdeutlich höherer Steuereinnahmenin der Lage gewesen, ihre jahre-lange Zurückhaltung bei den Bau-ausgaben zu beenden und wieder
ein nachhaltiges Niveau ihrer Bau-ausgaben zu tätigen. Offenbarsetzten sie aber andere Prioritäten.Enttäuschend verlief auch derÖffentliche Hochbau (– 14,4 %).
Der Wohnungsbau vermeldete einAuftragsminus (– 3,4 %). Hier wirktimmer noch der Wegfall der Eigen-heimzulage.
Umsatz der Bauunternehmen
um 1,8 Prozent höher
Die Umsätze der bayerischen Bau-unternehmen nahmen von Januarbis September 2007 um 1,8 %gegenüber dem Vorjahr zu. Denhöchsten Zuwachs meldete derWirtschaftsbau mit einem Plusvon 6,6 %. Der Öffentliche Bauerzielte ein Plus von 4 %. Davonschnitt der Straßenbau am bestenab (+ 11,4 %). Im Hochbaunahmen die Umsätze um 8,7 %zu. Dagegen meldete der SonstigeTiefbau einen Umsatzrückgangvon 6,3 %. Der Wohnungsbau ver-buchte ebenfalls ein Umsatzminus(– 4,2 %).
Geschäftserwartungen
werden so pessimistisch wie
im Vorjahr beurteilt
Das Geschäftsklima im bayeri-schen Bauhauptgewerbe (seitOktober 2007 wertet das ifo-Institut seine Daten nicht mehrspeziell für die Unternehmen derBauindustrie aus) wird im Novem-ber 2007 schlechter als im Vorjahrbeurteilt.
Die aktuelle Geschäftslage wirdmit einem Saldo von – 29 % deut-lich schlechter als im Vorjahr(November 2006: – 8 %) einge-schätzt. Als gut beurteilen sie 7 %der Unternehmen (November2006: 13 %). Von einer verschlech-terten Geschäftslage berichten36 % (November 2006: 21 %).
Von einer günstigen Entwick-lung ihrer Bautätigkeit im Ver-gleich zum Vormonat berichten8 % der Unternehmen (November
92 93 94 95 96 97 98 99 00 01 02 03 04 05 06 07
Geschäftsklima im Bauhauptgewerbe Bayern im November
ungünstig beurteiltifo-Geschäftsklima Bauhauptgewerbe Bayern (Unternehmereinschätzung Geschäftslageund Geschäftserwartungen für die nächsten 6 Monate)
0 %
– 10 %
– 20 %
– 30 %
– 40 %
– 50 %
– 60 %
– 70 %
Bayern bei Neuaufträgen derzeit leicht über Durchschnitt
der WestbundesländerAuftragseingang nach Betriebssitz, Veränderung Januar – September 2007/06 in %
Quelle: Statistische Landesämter, Statistisches Bundesamt
Quelle: ifo-Institut München
Hamburg
Bremen
Schleswig-Holstein
Niedersachsen
Baden-Württemberg
Bayern
Rheinland-Pfalz
Nordrhein-Westfalen
Hessen
Saarland
Westbundesländer
Berlin
Brandenburg
Thüringen
Sachsen-Anhalt 0Sachsen – 0,5
Mecklenburg-Vorpommern – 2,2
Ostbundesländer
Deutschland insgesamt 6,4
4,7
4,5
11,9
20,9
6,9
–7,8
2,8
3,2
5,0
7,1
7,6
8,7
11,8
27,6
43,8
94 95 96 97 98 99 00 01 02 03 04 05 06 0794 95 96 97 98 99 00 01 02 03 04 05 06 07
BBIV i.d. Dezember 2007 19
Bauwirtschaft und Konjunktur
2006: 12 %), 22 % von einer wei-teren Verschlechterung (Novem-ber 2006: 12 %).
Die nähere Zukunft wird seitJuni 2007 wieder überwiegendpessimistisch betrachtet. 6 % derbefragten Firmen erwarten inner-halb der nächsten sechs Monate,also bis Mai 2008, eine Besserungihrer derzeitigen Lage (November2006: 3 %). Eine weitere Ver-schlechterung befürchten 45 %der Unternehmen (November2006: 42 %). Insgesamt wird dieGeschäftslage innerhalb des kom-menden Halbjahres mit einemSaldo von – 39 % ebenso pessi-mistisch wie im Vorjahr beurteilt.
Weniger Verletzungen
von VOB-Bestimmungen
Auf die Sonderumfrage des ifo-Instituts im September nachspeziellen Schwierigkeiten, dieden Unternehmen in den letztensechs Monaten zu schaffengemacht hatten, gaben 47 % derbefragten Bauunternehmen derbayerischen Bauindustrie Verlet-zungen der VOB-Bestimmungenals größtes Problem an (Bauhaupt-gewerbe: 58 %). Gegenüber demVorjahr sind die Klagen damitdeutlich zurückgegangen (Septem-ber 2006: Bauindustrie 59 %,Bauhauptgewerbe 65 %).
Von diesen bezeichneten 40 %(Bauhauptgewerbe: 52 %) die Zuschlagserteilung auf dasbilligste und nicht auf das wirt-schaftlich annehmbarste Angebotals am gewichtigsten.
Baubehinderungen durch den Auftraggeber wurden von12 % (Bauhauptgewerbe: 20 %)angegeben, die verzögerte Bau-abnahme von 16 % (Bauhaupt-gewerbe: 15 %).
Neben den Verletzungen der VOB-Bestimmungen nannten:
50 % (Bauhauptgewerbe:49 %) der antwortenden Bau-unternehmen die säumigeZahlungsweise der Auftraggeberals wichtigste Behinderung.
14 % klagten über Auftragsstor-nierungen, im Bauhauptgewerbewaren es 7 %.
Von keinen größeren Proble-men waren jeweils 34 % derUnternehmen der Bauindustrie(September 2006: 30 %) und28 % der Unternehmen des ge-samten Bauhauptgewerbes (Sep-tember 2006: 23 %) betroffen.
Auftragsplus bis September,
aber wie geht es
am Bau in Bayern weiter?
Das von Januar bis September2007 erreichte Auftragsplus von7,1 % enthält auch den Auftrag fürdas PPP-Projekt Ausbau der A 8von München nach Augsburg.Auch wenn die davon in Bayernverbuchte Auftragssumme nichtgenau bekannt ist, dürfte sie gut150 Mio. Euro betragen. Wennman diese Auftragssumme alsSondereffekt wertet, so verbleibtohne den A 8-Effekt ein Auftrags-plus von rund 5 %. Im Straßenbauverringert sich dann das Auftrags-plus von 23 % auf rund 8 %.
Offen ist aber, wie es am Bau inBayern weitergeht. Die Kommu-nen waren in den letzten Monatensehr zurückhaltend mit Neuaus-schreibungen, obwohl gerade siestark von der guten Konjunkturund den dadurch verursachtenhöheren Steuerzahlungen profi-tiert haben. Möglicherweise wirftdie im Frühjahr 2008 anstehendeKommunalwahl ihre Schattenvoraus: Damit die Kennzahlen der
Kommunalhaushalte im Wahl-kampf gut aussehen, nutzen wohleinige Bürgermeister die Steuer-mehreinnahmen zur Konsolidie-rung oder eher für kurzfristig wirk-same Ausgaben – zu Lasten ihrerZukunftsvorsorge. Möglicherwei-se hoffen aber auch einige, dassder mittlerweile eingetreteneAnstieg der Baupreise nur vor-übergehend sein könnte. EineAnalyse des Baupreisanstiegs istsehr aufschlussreich.
Baupreise deutlich geringer
gestiegen als Baukosten
Die Baukosten sind in den letztenJahren nämlich weit stärkergestiegen als die Baupreise. Inden vergangenen vier Jahren hatsich z.B. der Stahlpreis auf dasZweieinhalbfache erhöht, auf gutdas Eineinhalbfache sind die Prei-se für Dieselkraftstoff und fürBitumen gestiegen. Demgegen-über beträgt der Anstieg der Bau-preise in diesem Zeitraum nur 10bis 15 %. Durch diese Scherenbe-wegung aus explodierenden Bau-kosten und nur moderat steigen-den Baupreisen hat sich somit dieErtragslage der Bauunternehmenweiter verschlechtert. In vielen
Fällen haben sich zudem die Bau-preise überhaupt nicht erhöht, sobei längerlaufenden Projektenoder starkem Wettbewerbsdruck.
Höhere Baupreise
verringern Baukaufkraft der
öffentlichen Etats
Der eingetretene Baupreisanstieghat fatale Auswirkungen auf diefestgeschriebenen – oder wenn,dann nur gering zunehmenden –öffentlichen Bauetats: Im Ausmaßdes Baupreisanstiegs sinkt derenreale Kaufkraft. Bei steigendenBaukosten und Baupreisen kanndieser Effekt nur vermieden wer-den, wenn die Etats mindestensebenso stark ansteigen. Das aberist bislang nicht der Fall. Somitgeht dieser Preisanstieg zu Lastendes Bauvolumens. Damit sind dievom Bau sonst ausgelöstenwachstums- und wohlstandsstei-gernden Effekte ebenfalls gerin-ger. Der Bauwirtschaft fehlen dieAufträge, dem Land die Bauwer-ke. Andererseits sind die öffent-lichen Kassen gut gefüllt. Und wiedie im November veröffentlichteSteuerschätzung gezeigt hat,füllen sie sich immer weiter. Geldwäre somit vorhanden.
Seit zwei Jahren Auftragszuwachs am BauAuftragseingänge jeweils Januar – September, in Mrd. Euro
Bayern Westdeutschland ohne Bayern
2007/1994: – 8,3 Mrd. EUR; – 28,1 %2007/2006: +1,3 Mrd. EUR; + 6,8 %
2007/1994: – 3,0 Mrd. EUR; – 27,4 %2007/2006: + 0,5 Mrd. EUR; +7,1 %
Im September 2007 leichter Rückgang der Beschäftigung am BauJeweils September
Bayern Deutschlandgesamt
2007/1994: – 738.200; – 50,7 %2007/2006: – 24.800; – 3,3 %
2007/1994: – 110.900; – 45,0 %2007/2006: – 1.560; – 1,1 %
Quelle: Bayerisches Statistisches Landesamt, Statistisches Bundesamt
21,2
19,8
18,6
18,819
,621,823
,3
23,926
,0
26,3
26,226
,9
29,5
29,4
717.
942
742.
739
740.
026
788.
379
834.
570
892.
888
968.
100
1.06
3.76
6
1.13
8.26
2
1.18
6.09
3
1.25
6.32
1
1.34
0.52
8
1.43
5.97
0
1.45
6.10
0
8,0
7,5
6,9
6,97,
5
9,1
9,9
9,210
,0
8,6
8,58,
9
9,7
11,0
135.
323
136.
883
134.
365
141.
564
149.
028
157.
887
171.
224
181.
856
189.
185
192.
595
201.
215
215.
248
235.
902
246.
200
94 95 96 97 98 99 00 01 02 03 04 05 06 0794 95 96 97 98 99 00 01 02 03 04 05 06 07
BBIV i.d. Dezember 200720
Bauwirtschaft und Politik
Re-Kommunalisierung:ein ordnungspolitisch falsches SignalEinige Kommunen weiten ihre wirtschaftliche Tätigkeit wieder aus, entgegen ihrer Verpflichtung zur Subsidiarität und jenseits ihrer originären Zuständigkeit. Überdies treten sie so in Konkurrenz zu Privatunternehmen.
„Neue Leute für die Pflege von Parks …Gehaltszahlungen statt Vergaben …Das Gartenbauamt will einen Teil derGrünflächen, deren Unterhalt bisher anprivate Firmen vergeben wird, künftigwieder in eigener Regie pflegen. …“,so aus einem Bericht in den NürnbergerNachrichten vom 2.10.2007.
„Regensburg versorgt seine Bürgerselber – OB Schaidinger gegen Pri-vatisierung kommunaler Leistungen –Wir sind auch günstig...“, so die Über-schrift eines Artikels in der Mittelbaye-rischen Zeitung vom 10.10.2007.
Solche Schlagzeilen und die damit zusam-menhängenden Berichte über Bestrebun-gen von Kommunen, ihre wirtschaftlicheBetätigung (wieder) auszudehnen, lassenaufhorchen und fordern zum ordnungs-politischen Widerspruch heraus.
Unter dem „Deckmantel“ der Daseins-vorsorge sind vielerorts Kommunenselbst oder kommunale Gesellschaften inBereichen wirtschaftlich tätig, die mitdem eigentlichen Aufgabenspektrum deröffentlichen Hand nichts (mehr) zu tunhaben, und treten damit in Konkurrenzzur Privatwirtschaft. Markante Beispielesind Gartenpflegearbeiten von Grün-flächenämtern oder sogar Busausflugs-reisen von öffentlichen Nahverkehrs-betrieben.
Das Institut der Deutschen Wirtschaftstellt hierzu fest: Die Kommunen inDeutschland haben im Zeitraum von 1999bis 2004 ihre Einnahmen aus wirtschaft-licher Tätigkeit deutlich stärker gesteigertals ihre originären Einnahmen. Die Aus-weitung fiel dabei in den vergleichsweisefinanzstärkeren westdeutschen Kom-munen höher aus als in Ostdeutschland.
Als besonders expansive Geschäftsfeldererwiesen sich dabei die kommunalenEntsorgungs- und Versorgungsbereiche.Damit übernehmen die Kommunen indiesen Bereichen aus rein fiskalischenÜberlegungen Aufgaben, die im Regelfallvon privaten Unternehmen effizientererstellt werden können. Unter ordnungs-politischen Aspekten bestehen Wett-bewerbsverzerrungen zulasten der Privat-wirtschaft. Gleichzeitig haben die Kom-munen ihre Investitionstätigkeit – etwaim Infrastrukturbereich – eingeschränkt,so die Wirtschaftsforscher Bardt undFuest im August 2007.
Die aus Sicht der Wirtschaft bestehendenWettbewerbsverzerrungen lassen sichvor allem an vier Kritikpunkten fest-machen:
Zu weites Begriffsverständnis
von „Daseinsvorsorge“
Dem von Forsthoff in den dreißigerJahren geprägten Begriff fehlt bis heuteeine eindeutige Definition. Seine Inter-pretation reicht von hoheitlichen Auf-gaben der öffentlichen Hand, über dieGewährleistung einer flächendeckendenVersorgung der Bürger mit wichtigenWirtschaftsgütern zu vergleichbarenBedingungen, bis zur Sicherstellungsozialer und kultureller Einrichtungen. Mitder im Zweifel großzügigen Auslegungdes Begriffs Daseinsvorsorge recht-fertigen die Kommunen ihr unternehme-risches Handeln insbesondere in denBereichen Energieversorgung, Wasser-ver- und Abwasserentsorgung, Abfall-beseitigung, öffentlicher Personennah-verkehr bis zu kommunalen Sozial- und
Kultureinrichtungen. Von der kommu-nalen Leistungserbringung werden damitweite Geschäftsfelder erfasst, diedemzufolge einer privatwirtschaftlichenBetätigung entzogen werden. Hier bedarfes einer griffigen Neudefinition von„Daseinsvorsorge“ in die Richtung, dassdie wirtschaftliche Betätigung der öffent-lichen Hand künftig auf die absolutenKernaufgaben beschränkt ist.
Steuerrechtliche Wettbewerbs-
verzerrung
Der Wettbewerb zwischen privaten undkommunalen Unternehmen wird insbe-sondere durch eine steuerliche Ungleich-behandlung zulasten der Privatwirtschaftverzerrt. Besonders nachteilig wirkt sichfür die privaten Unternehmen das sogenannte Umsatzsteuerprivileg zuguns-ten der öffentlichen Hand aus. Währendkommunale Unternehmen nach demdeutschen Umsatzsteuerrecht im Regel-fall von dieser Steuer befreit sind,unterliegen die Unternehmen der Privat-wirtschaft dem vollen Mehrwertsteuer-satz von mittlerweile 19 %. Das hat denEffekt, dass private Unternehmen alleinauf Grund dieser umsatzsteuerlichenBenachteiligung ein um 19 % niedrigeresAngebot unterbreiten müssen, um beieinem Ausschreibungsverfahren im Wett-bewerb mit Kommunalunternehmenüberhaupt zum Zug kommen zu können.
Diese steuerliche Bevorzugung derKommunen verstößt gegen Art. 4 der6. Mehrwertsteuerrichtlinie der EU,wonach die Einrichtungen des öffent-lichen Rechts für die ihnen im Rahmender öffentlichen Gewalt obliegendenTätigkeiten der Umsatzsteuerpflicht zuunterwerfen sind. Davon ist auszugehen,
BBIV i.d. Dezember 2007 21
Bauwirtschaft und Politik
wenn die kommunalen Tätigkeiten auchvon privaten Anbietern nach einer privat-rechtlichen Regelung oder auch aufGrund einer verwaltungsrechtlichenGenehmigung ausgeübt werden könnenund ihre Behandlung als Nichtsteuer-pflichtige zu größeren Wettbewerbs-verzerrungen führen kann. Bedauerlicher-weise hat der deutsche Gesetzgeber einederartige Klausel bisher nicht in seinUmsatzsteuerrecht aufgenommen.
Verhinderung von Wettbewerb durch
fehlende Ausschreibungen
Die Leistungserbringung durch Kom-munen oder kommunale Eigengesell-schaften selbst unterliegt keinerleiAusschreibungsverpflichtungen. Dadurchfehlt es beispielsweise im Bereich derEnergie- oder Wasserversorgung an demnotwendigen Wettbewerbsdruck, womitallein deswegen hier entsprechende Effi-zienzverluste in Kauf genommen werden.
Effizienzeinbußen
Die Leistungserbringung durch Kommu-nen oder Kommunalunternehmen drohtauch unter einem weiteren Gesichts-punkt zu Effizienzverlusten zu führen.Kommunen sind nämlich auf Grund desÖrtlichkeitsprinzips angehalten, ihre Leis-tungen nur im eigenen Gemeindegebietzu erbringen. Damit muss die kommunaleLeistungserbringung aber auf Größen-effekte verzichten. Privatfirmen, die ineinem über einzelne Gemeindegebietehinaus gehenden Radius tätig sind, kön-nen in der Regel derartige Skaleneffektemit dem Ergebnis günstigerer Leistungs-erbringung erzielen.
Kameralistik zu Gunsten eines
kaufmännischen Rechnungswesens
abschaffen
Auch in diesem Zusammenhang zeigtsich wieder, dass das traditionelle Instru-ment kommunaler Haushaltsführung,nämlich die Kameralistik, durch seineBegrenzung auf die Erfassung vonGeldströmen die kommunale Tätigkeitunzulässig begünstigt: Da sie wederAbschreibungen auf das kommunaleVermögen noch Pensionsverpflichtungenfür die Beschäftigten ausweist, wird derWirtschaftlichkeitsvergleich zu Gunstender Kommune verfälscht. KommunalesHandeln erscheint günstiger als es ist.Doch in Wirklichkeit – bei Vollkosten-betrachtung – schadet sich die Kommunedamit in vielen Fällen.
Fazit:
Die wirtschaftliche Betätigung gehörtnicht zu den originären Aufgaben einerKommune. Ihre Leistungserbringungmuss daher, unabhängig davon, ob sietraditionell unter den Begriff der Daseins-vorsorge fällt oder nicht, auf Fällebeschränkt werden, in denen wichtigeBelange des Gemeinwohls dies zwin-gend erfordern und von einem echtenMarktversagen gesprochen werden kann.Dort, wo Markt und Wettbewerb vor-handen sind und kein zwingender Grundfür eine kommunale Leistungserbringungbesteht, muss die PrivatwirtschaftVorfahrt haben. Anderenfalls werdenmarktwirtschaftliche Grundwerte wieEigenverantwortung, Eigentum, Wett-bewerb und unternehmerische Freiheitzum Wohl der Gesamtgesellschaftunterdrückt.
Re-Kommunalisierung: ein ordnungspolitisch falsches Signal
Bayerische Kommunen sind Spitze beim Anteil der Einnahmen aus wirtschaftlicher TätigkeitAnteil der kommunalen Einnahmen aus wirtschaftlicher Betätigung an den gesamten Einnahmen aus laufenderRechnung im Jahr 2004
Quelle: Statistisches Bundesamt
Bayern
Baden-Württemberg
Rheinland-Pfalz
Nordrhein-Westfalen
Schleswig-Holstein
Hessen
Saarland
Niedersachsen
Westbundesländer
Mecklenburg-Vorpommern
Sachsen
Thüringen
Brandenburg
Sachsen-Anhalt
Ostbundesländer
Deutschland insgesamt 6,8
6,4
5,6
5,7
6,4
6,8
7,4
6,9
5,9
6,0
6,2
6,4
6,6
7,5
7,6
7,7
BBIV i.d. Dezember 200722
Aus der Verbandsarbeit
Fachabteilung Straßenbau
Mehr Mittel für die StraßeDie Fachabteilung Straßenbau fordert dringend mehr Mittel für den Straßenbau in Bayern: für den bayerischen Anteil im Bundesfernstraßenbau, für Kommunalstraßen und Staatsstraßen.
Aufschwung kommt beim
Straßenbau nicht an
„Der Aufschwung am Bau kommt beiden bayerischen Straßenbauunterneh-men in der Region nicht an“, so die Fest-stellung des Vorsitzenden der Fach-abteilung Straßenbau des BayerischenBauindustrieverbandes, Dipl.-Ing. HubertBlaim, in der diesjährigen Mitgliederver-sammlung am 27.11.2007 in München.
Dies beginne damit, dass im Bundesfern-straßenbau in Bayern im Vergleich zu2005 im Jahr 2007 real fast 200 Mio.Euro fehlten. Auch der Vergleich derHaushaltszahlen von 2006 und 2007stimme bedenklich. Nominal falle derHaushaltsansatz für den bayerischenBundesfernstraßenbau um 107 Mio. Euroab, was aber einem realen Bauvolumen(in Preisen von 2005) von lediglich820 Mio. Euro entspreche.
Völlig unbefriedigend sei auch die Situa-tion im bayerischen Staatsstraßenbau.Betrüblich genug, dass der Haushalts-ansatz von nominal 148 Mio. Euro imJahr 2006 auf 141 Mio. Euro im Jahr2007 falle. Das entspreche in Preisen von2005 lediglich einem realen Bauvolumenvon 128 Mio. Euro. Und die Aussicht für das Jahr 2008 sei nicht besser.
Politische Lobbyarbeit im
Staatsstraßenbau erfolgreich
Immerhin gebe es, was den bayerischenStaatsstraßenhaushalt betreffe – soBlaim weiter – zwei greifbare Erfolge derpolitischen Lobbyarbeit des Verbandes:Zum einen den Beschluss der Staatsre-gierung vom Mai dieses Jahres zur Frei-gabe haushaltsgesetzlicher Sperren fürdas Jahr 2007 in Höhe von ca. 100 Mio.Euro (bei einer Gesamthaushaltssperrevon 452 Mio. Euro) für Investitionen derKommunen und freier Träger sowie fürstaatliche Investitionen, wovon derStaatsstraßenbau mit 18 Mio. Europrofitiere.
Ferner gebe es den Beschluss desMinisterrats bei der Kabinettsklausur inSt. Quirin am Tegernsee vom 2.11.2007für ein 70 Mio. Euro-Programm mit demErgebnis, dass für den Staatsstraßenbau
die Haushaltssperre für Unterhalt undInstandsetzung in Höhe von 9,4 Mio.Euro aufgehoben worden sei. „All daskann aber nicht darüber hinwegtäu-schen, dass Bayern zu wenig für denUnterhalt seiner Staatsstraßen ausgibt,wie dies auch ständig der BayerischeOberste Rechnungshof moniert“, soBlaim.
Quelle: Oberste Baubehörde im Bayerischen Staatsministerium des Innern
Baupreissteigerungen verringern die „Kaufkraft“ im bayerischen StaatsstraßenbauMio. Euro
Um- und Ausbau aus Privatisierungserlösen Um- und Ausbau aus dem Normalhaushalt Bestandserhaltung
Das entspricht 128 Mio. realem Bauvolumen in Preisen von 2005
112
14
66
32
76
28
75
28
82
47
69
44
67
50
52
46
58
37
55
40
43
45
48
65
55
70
127
23125
22
141
12
146
33
150
33 141
43
111
16 972
119
31
148
35 141
26
1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007Plan
BBIV i.d. Dezember 2007 23
Aus der Verbandsarbeit
2008 droht drastischer Rückgang der Fördermittel für den
kommunalen Straßenbau in BayernMio. Euro
213
50
163
1994
235
50
185
1995
235
52
183
1996
206
50
156
1997
204
46
158
1998
223
17,917,9 17,9 17,9
17,9
17,917,9
17,9 17,9
17,9
47
158
1999
229
52
160
2000
232
52
163
2001
238
48
172
2002
221
32
171
2003
204
26
160
2004
190
27
145
2005
201
29
154
2006
203
40
145
Soll2007
174
39
120
Soll2008
Quelle: Oberste Baubehörde im Bayerischen Staatsministerium des Innern
Staatsstraßenumfahrung in gemeindlicher Sonderbaulast (aus FAG) Finanzausgleichsgesetz (FAG) Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz (GVFG, ab 2007 BayGVFG)
Rückgang der Förderung
des kommunalen Straßenbaus
nicht hinnehmbar
Auf völliges Unverständnis der bayeri-schen Straßenbauindustrie stößt darüberhinaus die geplante Entwicklung bei derFörderung des kommunalen Straßen-baus. In Bayern stünden z. Zt. jährlichrund 250 Mio. Euro GVFG-Landesmittelzur Verteilung an, wovon im Jahr 2007145 Mio. Euro für den Straßenbau und102,5 Mio. Euro für den öffentlichenPersonennahverkehr vorgesehen seien.
Für die Jahre 2008 und 2009 sei jedocheine dramatische Absenkung der Mittelfür die Kommunalstraßenförderung umrund 25 Mio. Euro auf 120 Mio. EuroGVFG-Mittel pro Jahr vorgesehen. Damit sei zu befürchten, dass es in dennächsten beiden Jahren zu erheblichenFörderengpässen im kommunalenStraßenbau kommen werde. „Auchwenn die Förderung von Baumaßnahmenim Bereich des ÖPNV ebenfalls ein wich-tiges Anliegen ist, darf die Förderung des Kommunalstraßenbaus nicht weiterausgehöhlt werden“, so der abschließen-de Appell von Blaim.
Vorstandswahlen
In der diesjährigen Mitgliederversamm-lung standen turnusgemäß die Vorstands-wahlen an. Der bisherige stellvertretendeund gleichzeitig kommissarische Vorsit-zende, Dipl.-Ing. Hubert Blaim, wurdezum Vorsitzenden gewählt. Das Amt desstellvertretenden Vorsitzenden bekleidetnunmehr Dipl.-Ing. (FH) BernhardHackner. Als weitere Vorstandsmitgliederwurden bestätigt: Dipl.-Ing. WolfgangDorn, Dipl.-Ing. Karl-Günter Krauß, Dipl.-Ing. Wilfried Rössel und Dipl.-Ing.Matthias Schellenberger.
Im Nachmittagsteil der Mitgliederver-sammlung referierte der neue Leiter derAbteilung Straßen- und Brückenbau in derObersten Baubehörde, MDirig. KarlWiebel, mit den Sachgebietsleitern MRDr. Bernhard Zanker und MR SiegfriedScheuer traditionell über aktuelleProbleme im bayerischen Straßenbau-geschehen.
Fachabteilung StraßenbauMehr Mittel für die Straße
BBIV i.d. Dezember 200724
Aus der Verbandsarbeit
Notwendiger Ausbau der Verkehrs-
verbindungen nach Burghausen
Im Begrüßungsstatement stellte HansSteidl, 1. Bürgermeister der Stadt Burg-hausen, den Industriestandort Burghau-sen vor. Burghausens Wirtschaftskraftbegründe sich in der erfolgreichenAnsiedlung der chemischen Industrie imsog. „Bayerischen Chemiedreieck“. Inden chemischen Werken in Burghausenseien derzeit über 17.000 Personenbeschäftigt, mit einem sehr hohen Pend-leranteil. In diesem Zusammenhangmonierte Bürgermeister Steidl dieunzureichende Verkehrsanbindung nachBurghausen. Erforderlich seien der um-gehende Lückenschluss der A 94 für denStraßengütertransport und der Ausbauund die Elektrifizierung der Schienen-verkehrsverbindung von München überMühldorf nach Burghausen.
Bauchemie und Bauindustrie –
zwei wichtige Innovationspartner
„Bauen mit innovativen Baustoffen“ warFokus des Vortrags von Horst Baumgartl,Wacker Polymer Systems GmbH & Co.KG, Burghausen. Anwendungsbereichefür innovative Dispersionen und Dis-persionspulver seien u.a. Gipse, Beton-reparaturmassen, Fliesenkleber undWärmedämmverbundsysteme.
Dr. Richard Griß, Geschäftsführer desbayerischen Clusters „Chemie“ erläu-terte Zielsetzung und Aufgaben diesesNetzwerkes. So verstehe sich der Cluster„Chemie“ als Plattform für bayerische
Unternehmen und Forschungseinrich-tungen mit dem Ziel, Kooperationen zufördern und Innovationen sowie Wis-senstransfer anzutreiben. InhaltlicheSchwerpunktthemen seien die Bau-chemie, die Oberflächenchemie und dieEthylenchemie.
Im Ergebnis: Bauchemie und Bauindustrie sind zweiwichtige Innovationspartner für fort-schrittliches und energieeffizientesBauen. Alle Teilnehmer waren sich des-halb einig, diesen Dialog über den Taghinaus mit gemeinsamen Initiativenfortzusetzen. Abgerundet wurde dieseThematik durch eine interessanteFührung durch das Werksgelände derWacker Chemie AG.
Megatrends in Wirtschaft
und Gesellschaft
Junge Forscher im Dialog mit jungenFührungskräften. Dies war Ausgangs-punkt des Impulsreferates von StephanSigrist, Zukunftsforscher am CollegiumHelveticum ETH & Universität Zürich. In einem beeindruckenden Visionsvortragbeschrieb Sigrist die möglichen Zukunfts-trends in Wirtschaft und Gesellschaft und erläuterte die Konsequenzen für Bau-industrie und Chemie. WesentlicheTrends seien:
steigende Weltbevölkerung, steigende Mobilität, steigender Energiebedarf sowie die explosionsartige Zunahme desWissens.
Seine Kernaussage: Interdisziplinäre undinternationale Zusammenarbeit seienwichtigste Basis zur Beherrschungkomplexer Prozesse.
Kloster Raitenhaslach – das neue
Study and Residence Center der
Technischen Universität München
Ein ganz besonderes Highlight der dies-jährigen Führungskräftetagung war dieBesichtigung des Klosters Raitenhaslach.Unter der fachkundigen Führung von Dr. Markus Zanner, Präsidiumsbüro derTU München, wurden die zukünftigenNutzungspotentiale dieses unterDenkmalschutz stehenden Gebäude-ensembles präsentiert. Das KlosterRaitenhaslach sei eingebunden in dieExzellenzinitiative der TU München;gemeinsam mit der Stadt Burghausenplane man, in den nächsten Jahren das barocke Zisterzienserkloster Raiten-haslach in ein zeitgemäßes Studien-zentrum auszubauen. So soll diesesBegegnungszentrum internationalenWissenschaftlern für Seminare, Konfe-renzen und Forschungsaufenthalte offenstehen. Die Qualität der historisch ein-maligen Substanz verbunden mit demIndustrie- und Touristikstandort Burg-hausen werden dabei die Grundlage einereinzigartigen Arbeitsatmosphäre sein.
Bauchemie und Bauindustrie im DialogUnter dem Vorsitz von RA Burkhard Löhe fand die 15. Jahrestagung der Jungen Führungskräfte des Bayerischen Bauindustrieverbandes vom 26. bis 27.10.2007 in Burghausen statt. Im Mittelpunkt dieser Veranstaltung stand die Thematik „Bauchemie und Bauindustrie“. In Vorträgen und Statements wurden Zukunftsthemen der Bauindustrie vorgestellt; diese waren wiederum Basis für weiterführende Diskussionen und Schlussfolgerungen.
Die Jungen Führungskräfte besichtigenKloster Raitenhaslach – das neue Study and Residence Center der TUM
BBIV i.d. Dezember 2007 25
Aus der Verbandsarbeit
Präqualifikation mehr nutzenPräqualifikation bei öffentlichen Bauaufträgen ist eine Chance zur Verfahrensvereinfachung und Kostensenkung. Diese Pluspunkte sollten mehr genutzt werden.
Zum Jahresbeginn 2006 hatte der „Verein für die Präqualifikationvon Bauunternehmen“ die Inter-netliste, in die präqualifizierteBauunternehmen eingetragenwerden, freigeschaltet. Damit warder offizielle Startschuss für dasPräqualifikationsverfahren in derdeutschen Bauwirtschaft erfolgt.
Bisher haben die Bauunterneh-men in Deutschland jedoch nochnicht im erwarteten Umfang vondem PräqualifikationsverfahrenGebrauch gemacht. Möglicher-weise liegt dies daran, dass diesich hieraus ergebenden Vorteilebei den Unternehmen noch zuwenig bekannt sind.
Oberste Baubehörde,
bayerische Kommunalverbände
und bayerische Bauverbände
plädieren uneingeschränkt für
Präqualifikation
Die Oberste Baubehörde imBayerischen Staatsministeriumdes Innern hat deshalb die Initia-tive ergriffen, zusammen mit denkommunalen Spitzenverbänden in Bayern, den Bayerischen Bau-gewerbeverbänden und demBayerischen Bauindustrieverbandin zwei Veranstaltungen – am29.11. in München und am 6.12.in Nürnberg – über die Vorteile desPräqualifikationsverfahrens in derBauwirtschaft zu informieren.
MR Dr. Wilfried Zahnmesser,Sachgebietsleiter Vergabe- undVertragswesen in der OberstenBaubehörde, und der Geschäfts-
führer des Vereins für die Prä-qualifikation von Bauunternehmene.V., Thies Claußen, erläutertenvor rund 140 Veranstaltungsteil-nehmern Entstehung, Vorteile,Ablauf und konkrete Schritte desPräqualifikationsverfahrens.
Argumente für PQ-Verfahren
in der Bauwirtschaft
Für ein Präqualifikationsverfahrensprechen sowohl aus Auftrag-geber- wie auch aus Firmensichtnachfolgende Argumente:
Kundenschutz durch Aus-scheiden unseriöser oder nichtleistungsfähiger Anbieter, Förderung eines fairen Leis-tungswettbewerbs, Vollständigkeit durch Einschlussvon Nachunternehmern und durchVerzicht auf Bagatellgrenzen, Förderung der Bauqualität, Steigerung der Chancengleich-heit für alle präqualifiziertenBauunternehmen, Förderung der Zuverlässigkeitder Baupartner untereinander, Entbürokratisierung und erhebliche Einsparpotentialesowohl auf Auftraggeber- wieauch auf Auftragnehmerseite.
Vorteile aus Auftraggebersicht
Der Vertreter der kommunalenAuftraggeberseite, Dipl.-Ing.Johann Völkl, Leiter der Stabs-stelle Vergabemanagement imBaureferat der Stadt Nürnberg,hob die Vorteile des Präqualifi-kationsverfahrens für Auftrag-geber hervor, nämlich:
Kosteneinsparungen durchgeringeren Prüfaufwand bei deneinzelnen Vergabeverfahren,
Vermeidung fehlerhafterEignungsprüfung und damit fehler-hafter Angebotswertung, Entlastung für Vergabebeamte,die sich auf projektspezifischeAngebotsprüfung beschränkenkönnen, PQ-Liste als Zusammenstellunggeeigneter Auftragsbewerber,insbesondere im Hinblick auf dieDurchführung von BeschränktenAusschreibungen, Sperrung von als unseriöserkannten Firmen und jederzeitige Einsichtnahme-möglichkeit in die von den Firmenhinterlegten Eignungsnachweiseauf der Homepage des PQ-Vereins– nach diesbezüglich beantragterPasswort-Vergabe.
Vorteile aus
Auftragnehmersicht
Auf besonderes Interesse stießendie konkreten Erfahrungen, dieBaufirmen bereits mit dem Prä-qualifikationsverfahren gemachthaben. Neben einem Vertreter desBauhandwerks berichtete für denBayerischen BauindustrieverbandDipl.-Ing. Bernhard Dinkel von der Firma Franz Kassecker, Wald-sassen. Die Vorteile aus Auftrag-nehmersicht bestünden insbeson-dere in der
ganz erheblichen Kostenein-sparung, systematischen Aktualisierungdes Eintrags in der PQ-Listeeinschließlich automatischerErinnerung durch die Präqualifizie-rungsstelle, Vermeidung unvollständigeroder fehlerhafter Eignungsnach-weise und damit Verhinderung
Zahl der präqualifiziertenBauunternehmen in Deutsch-land (Stand: 6.12.2007): 399
Zahl der beim PQ-Verein als zugangsberechtigtregistrierten öffentlichenVergabestellen (Stand 6.12.2007): 1007
von unnötigen Ausschlüssen vonVergabeverfahren und in der Präqualifizierung alsMarketinginstrument.
Präqualifizierte Baufirmen
profitieren von verringertem
Verwaltungsaufwand und
Kosteneinsparungen
Fazit der Firmenvertreter: DieDurchführung des Präqualifika-tionsverfahrens ist selbstverständ-lich mit einem gewissen, aberüberschaubaren Arbeitsaufwandverbunden; ist das Unternehmenaber präqualifiziert, profitiert manvon ganz erheblich verringertemVerwaltungsaufwand und damitverbundenen Kosteneinsparungen.
Weitere Informationen zurPräqualifikation in der Bauwirt-schaft:
Verein für die Präqualifikationvon Bauunternehmen e.V. –www.pq-verein.de DQB Deutsche Gesellschaft fürQualifizierung und BewertungmbH als Präqualifizierungsstelleder deutschen Bauindustrie –www.dqb.info
BBIV i.d. Dezember 200726
Forum: Mehr Effizienz durch Kooperation
Netzdienstleistungen privater Partner in der WasserwirtschaftDer zunehmende Druck zur Effizienzsteigerung in der Wasserver- und Abwasserentsorgung und mögliche Lösungswegefür die Kommunen standen bei einem Informationsforum am 25.7.2007 im Haus der Bayerischen Bauindustrie, München,im Mittelpunkt der Diskussion. Die verstärkte Einbeziehung von Leitungsbauunternehmen aus der Privatwirtschaft in diegezielte Erbringung von längerfristigen Dienstleistungen wurde in den Vorträgen und einer Podiumsdiskussion vor rund100 Teilnehmern aus dem kommunalen und privatwirtschaftlichen Bereich als ein möglicher Lösungsweg aufgezeigt.
Plädoyer für Benchmarking, inter-
kommunale Zusammenarbeit und
Einbeziehung der Privatwirtschaft
Bei der Veranstaltung des BayerischenBauindustrieverbandes, der Landes-gruppe Bayern des Rohrleitungsbauver-bandes und der DVGW-LandesgruppeBayern mit der Unterstützung des Baye-rischen Gemeindetags kam eingangs derPräsident des Bayerischen Landesamtesfür Umwelt, Professor Dr.-Ing. AlbertGöttle, mit einem politischen Grundsatz-statement im Sinne einer nachhaltigenModernisierung der kommunalenWasserwirtschaft in Bayern zu Wort.
Göttle zeigte hierfür die möglichenSchritte auf. Zum einen gehöre hierzuBenchmarking als „Lernen vom Besten“,das mehr sei als nur ein reiner Kenn-zahlenvergleich. Benchmarking bietekonkrete Ansätze zur Optimierung derBetriebsabläufe mit dem Ziel entspre-chender Effizienzgewinne. Des Weiterenplädierte Göttle für eine verstärkte inter-kommunale Zusammenarbeit, da geradebei kleineren Unternehmen Kooperatio-nen die eigene Leistungsfähigkeit gezieltstärkten, ohne die Eigenständigkeit zugefährden.
Darüber hinaus könnten private Unter-nehmen eine wichtige Rolle bei dernotwendigen Modernisierung spielen; die Vorteile lägen in der Einbeziehungprivaten Know-hows, einer zügigerenVorhabensverwirklichung und in derNutzung unternehmerischer Freiräume.Der Gesetzgeber räumt den Wasser-versorgern und den Abwasserentsorgerndafür eine große Bandbreite von Hand-lungsmöglichkeiten ein. Die Politik unter-stützt diesen Ansatz ausdrücklich, die
Spanne reicht von vertraglichen Dienst-leistungen bis zur Einrichtungsprivati-sierung. „Lassen Sie uns die Substanzerhalten und lassen Sie uns dasrechtzeitig tun“, lautete sein Fazit.
Bayerisches Umweltministerium und
bayerisches Wirtschaftsministerium
unterstützen Modernisierungs-
strategien bei Wasserver- und
Abwasserentsorgung
Ministerialrat Michael Haug vom Bayeri-schen Staatsministerium für Umwelt,Gesundheit und Verbraucherschutz erläu-terte in seinem Vortrag: „Hohe Qualitätzu fairen Preisen“ vertiefend die Struktu-ren einer modernen Siedlungswasser-wirtschaft in kommunaler Verantwortung.Dabei betonte er ausdrücklich die Ein-beziehung privater Unternehmen bei denVer- und Entsorgern als einen wesent-lichen Teil der Modernisierungsstrategie,die vom bayerischen Umweltministeriumunterstützt wird, und warf einen Blick indie Zukunft: „Betriebsführungsverträgesind stark im Kommen.“
Einen Vergleich mit der Situation in Frank-reich, Großbritannien und den Nieder-landen und die daraus ableitbaren Lehrenfür die heimische Wasserwirtschaftstellte Regierungsrat Dr. Matthias Egereraus dem Bayerischen Staatsministeriumfür Wirtschaft, Infrastruktur, Verkehr undTechnologie vor. „Die Erhöhung derEffizienz kann in Bayern weder durcheine vollkommene Privatisierung noch durch einen sehr hohen Grad derKonzentration von Ver- und Entsor-gungsunternehmen erreicht werden.
Die Partnerschaft der Wasserwirtschaftmit hierfür zertifizierten Dienstleisternstellt eine wirtschaftlich sinnvolleLösung dar, die wir unterstützen, umfranzösische oder englische Zuständein Deutschland zu vermeiden“, soEgerer abschließend.
Bereitschaftsdienst muss verbessert
werden
Die technischen und organisatorischenAnforderungen an den Betrieb einesWasserversorgungsunternehmenserläuterte der Geschäftsführer derDVGW-Landesgruppe Bayern, Dipl.-Ing.Jörn-Helge Möller. In seinem Vortrag hober hervor, dass der Bürgermeister für denordnungsgemäßen Betrieb der kommu-nalen Ver- und Entsorgungseinrichtungenhaftet. Daher betonte er besonders dieNotwendigkeit eines funktionierendenBereitschaftsdienstes: „Es geht nicht,dass jemand sieben Tage die Woche24 Stunden rund um die Uhr Bereit-schaftsdienst hat und noch in seinerFreizeit beispielsweise beim Berg-steigen einen Entstörungstrupp viaMobiltelefon koordiniert“, erläuterteMöller solche Missstände, die aufPersonalmangel zurückzuführen seienund aufgrund derer die technischen undorganisatorischen Vorschriften bei Ver-und Entsorgern „leider allzu oft nichteingehalten würden“.
Mittelstand kooperiert mit Mittelstand
– Formen der längerfristigen
Zusammenarbeit gefordert
Auf die erzielbaren Effizienzvorteile sowiedie Perspektiven von Kooperation zwi-schen kommunaler Hand und kompeten-ten Fachfirmen ging der Vertreter des
Aus der Verbandsarbeit
BBIV i.d. Dezember 2007 27
Aus der Verbandsarbeit
Bayerischen Bauindustrieverbandes undVorsitzende der BundesfachabteilungLeitungsbau im Hauptverband der Deut-schen Bauindustrie, Dipl.-Ing. EwaldWeber, ein. „Mittelstand und Mittel-stand sind hierbei auf Augenhöhe“,sagte Weber und verdeutlichte damit,dass die kommunalen Ver- und Entsorgerzusammen mit dem Baumittelstand imselben Boot rudern. Für Weber stehenhier vor allem Konzepte im Vordergrund,die durch langfristige, kluge Aufgaben-und Risikoverteilung zwischen Kommuneund privatem Partner erhebliche Effizienz-vorteile erzielen können. In Betrachtkommen im Bereich von Wasser undAbwasser insbesondere:
Kombinierte Bau-, Sanierungs-, War-tungs- und Instandhaltungsverträge, Verträge über Vorhaltung und Einsatzvon Bereitschafts- und Stördiensten, Verträge über die technische Betriebs-führung, komplette Betreiberkonzepte und gesellschaftsrechtliche Kooperations-modelle.
Ein Ausschreibungsverfahren „zur Ver-gabe der Planung, der Finanzierung,des Baus und des Betriebs desSchmutzwasserbeseitigungssystemsund der Trinkwasserversorgung füreine Gemeinde in privatrechtlicherBetriebsform“ – wie kürzlich in den ein-schlägigen bayerischen Ausschreibungs-organen zu lesen war – sollte damitzukünftig kein Einzelfall bleiben.
Zum Abschluss erläuterten der Vorsit-zende der rbv-Landesgruppe Bayern,Dipl.-Ing. Dieter Beck, und Dipl.-Ing.Marcus Scheuerer detailliert die verschie-denen Modelle der Zusammenarbeit und die konkreten Schritte für ihre Ver-wirklichung.
Es gibt keine Patentlösung,
aber gute Wege zur Verbesserung
und Kostendeckung
Max Weichenrieder, MdL, Leiter derArbeitsgruppe Abwasserbeseitigung imländlichen Raum der CSU-Landtags-fraktion, plädierte während der Podiums-diskussion für eine Betrachtung von Fallzu Fall in den einzelnen Kommunen undhob das Kostendeckungsprinzip fürkommunale Ver- und Entsorger hervor.
Er betonte aber: „Es gibt kein Patent-rezept, das auf alle Kommunen imländlichen Raum gleichermaßen ange-wendet werden kann. Neben der Teil-nahme am Benchmarking und derinterkommunalen Kooperation ist dieEinbeziehung privater Fachfirmenunserer Meinung nach eine gute Mög-lichkeit, Dienstleistungen effizienter zuerbringen und gleichzeitig die Sicher-heit in der Ver- und Entsorgung zuerhöhen.“ In Zeiten mangelnder Förde-rung und geringer oder nicht vorhandenerRücklagen seien Kooperationen ein guterWeg für die Zukunft der kommunalenWasserwirtschaft.
Erfahrung sammeln mit Pilotprojekten
– Interessierte Kommunen gesucht
„In Bayern existieren bereits vereinzeltKooperationsmodelle in Form vonBereitschaftsdiensten oder Instand-haltungsverträgen durch privateDienstleister. Die vorliegenden Erfah-rungen sind aber zu gering“, betontenBeck und Weber. „Daher sollen jetztPilotprojekte die Chancen für eineintensivere und längerfristige Koope-ration ausloten.“
Die bayerischen Leitungsbauunter-
nehmen – Partner der Kommunen
Durch Benchmarking-Projekte, wie bei-spielsweise die Effizienz- und Qualitäts-untersuchung der kommunalen Wasser-versorgung in Bayern (EffWB), konnte dieTransparenz hinsichtlich Kosten undNutzen in der Wasserwirtschaft erhöhtwerden. Das bedeutet aber auch ver-stärkten Druck Richtung Wettbewerbs-fähigkeit. „In dieser Situation bieten dieRohrleitungsbauunternehmen in Bay-ern ihre technischen und personellenKompetenzen und Erfahrungen an“,sagte Beck.
Einsparpotenziale und schnellere
Reinvestitionen durch Kooperation
„Die Zusammenarbeit mit qualifizier-ten Leitungsbauunternehmen bietet fürdie kommunalen Ver- und EntsorgerEinsparpotenziale. Im personellenBereich könnten Kommunen durchgebündelte Leistungen Privater Kosteneinsparen, die zur Erhaltung und Ver-besserung der Netze wieder reinves-tiert werden können. Im materiellenBereich seien sowohl im Einkauf wieauch im Einsatz und bei der Aktualitätdes Maschinenparks Einsparungendurch Kooperation zu generieren.Weitere Einsparungen könnten durchden geringeren Vorhaltebedarf anMaterial erreicht werden. Durch dieEinbeziehung von privatem Know-howkönnen akute Vorhaben und Investi-tionen zügiger verwirklicht werden. Die Entscheidungshoheit für diePflichtaufgaben der Daseinsvorsorgebeim Wasser soll durchaus in kommu-naler Hand bleiben“, d.h., die Aufgabeselbst verbleibt bei der Kommune, zurAufgabenerfüllung aber bedient sich dieKommune privater Partner, betonteWeber.
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Ausgaben bayerischer Gemeinden für Abwasserbeseitigung seit 1992 gedritteltKassenergebnisse, in Mio. Euro
92 93 94 95 96 97 98 99 00 01 02 03 04 05 06
2006/1992: – 787 Mio. Euro; – 64,3 %
Quelle: Bayerisches Landesamt für Statistik
2006/05: –10,3 Mio. Euro; – 2,3 %
Aus der Verbandsarbeit
Sozialvorschriften im Straßenverkehr
Betriebswirt-schaftlicher Arbeitskreis
Schlüsselthema der Sitzung desBetriebswirtschaftlichenArbeitskreises am 4.12.2007 imHaus der Bayerischen Bau-industrie in München war dieschwierige und teilweise nochungeklärte Rechtslage bei denSozialvorschriften im Straßen-verkehr (Regelung der Lenk-und Ruhezeiten sowie derArbeitszeiten für das gewerbli-che Fahrpersonal).
Gastreferent RA Martin Koppe,München, referierte hierzu überdie aktuelle Rechtslage (allein12 Verordnungen, Richtlinien undGesetze) und gab den Mitgliedernrechtliche und praktische Hin-weise zum Fahrverhalten und zurFahrpraxis. In Folge der veränder-ten Rechtslage – so das Fazit desRechtsexperten Koppe – werdensich zukünftig die Personalkostenfür fahrendes Personal um 30 – 40 % erhöhen. Hinzu kommenoch, dass auch der Dokumen-tationsaufwand und die Kontroll-pflichten für die Unternehmen inbeängstigendem Maße zuneh-men werden. Es sei daher wich-tig, das Fahrpersonal zu schulenund sie auf die Besonderheitender neuen Rechtslage hinzu-weisen.
Der Vorsitzende des Arbeits-kreises, Dipl.-Bw. (VWA) ErichGreiner, informierte die Mit-glieder ausführlich über ein aktu-elles Urteil des OLG Koblenz(Beschluss vom 29.6.2007, Az.: 2 U 797/06) zur Endgültigkeit derAuseinandersetzungsbilanz beieiner Arbeitsgemeinschaft – alsoim Ergebnis eine für die in einerArbeitsgemeinschaft verbleiben-den Gesellschafter vorteilhafteRechtslage.
Weitere Themen der Sitzung mit zielführenden Diskussions-beiträgen waren möglicheGeneralunternehmerhaftung beiSubunternehmereinsätzen sowieZahlungsmoral und Zahlungs-verhalten von Auftraggebern(Ergebnisse einer BWI-Bau-Umfrage).
Die ersten beiden Teile dieserEdition sind erschienen. Die vomrenommierten Historiker Prof. Dr.Hubert Glaser herausgegebenenBände sind von der Stiftung des Bayerischen Baugewerbesgefördert worden. (Mit ihrerweitergehenden Unterstützungsoll auch der dritte und letzte Teilhinzugefügt werden.)
Was wäre das Gesicht Bayernsohne den Gestaltungswillen seinerKönige, Kunstmäzene oder auchheutigen politischen Klasse? Ob König Ludwig I. von Bayernmehr als Kunstmäzen oder Infra-strukturpolitiker gelten wollte,mag dahinstehen. Er trägt mit sei-nen Bauwerken und Kunstsamm-lungen noch heute in großemMaße zur kulturellen IdentitätBayerns, zu Münchens Stadt-prägung und zum besonderenBewusstsein bayerischer Staats-identität bei.
Der Briefwechsel und der zurVerfügung gestellte Kommentarlegen – je nach Vorhaben – diepersönliche Identifikation und die gestalterischen Intentionenebenso offen wie die Art derFinanzierung, den Einfluss desKönigs auf die Mittelverteilungund die hohe Bedeutung, die derKönig dem Finanzwesen zumaß.
Teil II (drei Bände) wurde amMontag, den 26.11.2007, in derNeuen Pinakothek zu Münchenvorgestellt. Anwesend war nebenWissenschaftsminister Dr. ThomasGoppel auch der Herzog in Bayernund seine Gattin. „Die Edition ist ein Meilenstein für die landes-geschichtliche Wissenschaft in Bayern. Projekte wie diesestragen dazu bei, unser historischesErbe lebendig zu halten“, soWissenschaftsminister Dr. ThomasGoppel.
Zu hoffen ist, dass auch die heu-tige Politikergeneration die Kraftaufbringt, unser Land, die unstradierten Vermögenswerte, nichtnur zu verwalten, sondern ebensonutz- und gewinnbringend fürunsere Nachfolgegenerationen zugestalten.
Teil I befasst sich mit den Briefenaus Ludwigs Kronprinzenzeit,Teil II mit den Königsjahren von1825 bis 1848. Die erschienenTeile I und II dieser Edition könnenüber den Bayerischen Bau-industrieverband bezogen werden.
Prägend für Bauen in München und in Bayern
Ludwig I. und Leo von KlenzeDie Herausgabe des Briefwechsels zwischen König Ludwig I. (1786 –1868) und seinem Baumeister Leo von Klenze (1784 –1884) zählt zu den bedeutendsten Editionswerken der bayerischen Landesgeschichte.
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Austausch Strasbourg –Nürnberg-Wetzendorf Dreißig Bau-Auszubildende aus Nürnberg-Wetzendorf und Compagnons du Devoir bei Strasbourg streben den„Europa Pass Berufsbildung“ an.
Vom 8.10. bis 26.10.2007 bildetensich 15 Auszubildende vom Aus-bildungszentrum Compagnons duDevoir bei Strasbourg gemeinsammit 15 Auszubildenden der Baye-rischen Bauindustrie im Bauindus-trieZentrum Nürnberg-Wetzen-dorf weiter. Dies war das zweiteAustauschprojekt BayerischeBauindustrie – Compagnons duDevoir bei Strasbourg.
Mit den Inhalten großformatigesMauern, Großflächenschalung,Betonieren und Wegebau, abge-rundet von dem Werksbesuch beider Fa. Bögl, Neumarkt, und derFührung durch das Praxiszentrumder BG Bau in Nürnberg, erfülltendie Teilnehmer die Anforderungender ersten Hälfte zum Erhalt des„Europa Pass Berufsbildung“ derEuropäischen Union. Gemeinsammit den Ausbildern des Bauindus-trieZentrums Nürnberg-Wetzen-
dorf, Köstler und Neubert, sowieMoser, Ausbilder des Compag-nons, gestalteten die 30 Auszu-bildenden einen Freisitz mit Tischund Bänken. Ein kulturelles Pro-gramm, Kegelabende und diverseTurniere rundeten das umfang-reiche Ausbildungsprogramm ab.
Zehn französische Auszubildendeerhielten die Möglichkeit, zusam-men mit einem Auszubildendenein 4-tägiges Baustellenpraktikumim Ausbildungsbetrieb zu absol-vieren. Die gesammelten Ein-drücke und Erfahrungen sicherteneinen hohen Praxisbezug undwaren wie das gemeinsameWochenende in den Familien derdeutschen Austauschteilnehmereiner der Höhepunkte des Aus-tauschprogramms.
Die Fortsetzung folgt im Rahmendes Gegenbesuches vom 25.2.bis 14.3.2008 mit 15 Auszubilden-den der Bayerischen Bauindustrie,begleitet durch Ausbilder desBauindustrieZentrums Nürnberg-Wetzendorf, in Strasbourg.
Unser besonderer Dank für dieUnterstützung gilt den aufneh-menden Firmen und Familien, der Fa. Bögl in Neumarkt sowie dem Praxiszentrum der BG Bau inNürnberg.
Berufsbildung
Kooperation Leipzig – Nürnberg-WetzendorfDie Kooperation der Ausbildungsbereiche Tief- undHochbau des BZ Nürnberg-Wetzendorf und des ÜAZ Leipzig ist erfolgreich und wird fortgeführt. Sie bietet den teilnehmenden Auszubildenden einepraxisnahe und qualifizierte Ausbildung.
Die positiven Rückmeldungen derAuszubildenden beider Zentrenbestärkt die Verantwortlichen inder Fortführung der Kooperation.Die dadurch eröffnete Möglich-keit, zusätzliche Fertigkeiten undKenntnisse zu erwerben, und diesbereits in der Ausbildung, ist eingroßer Vorteil und ein Gewinn fürdie teilnehmenden Auszubilden-den und für die Ausbildungsfir-men. Die praxisnahen Ausbil-dungsmöglichkeiten, Kanalsanie-rung im ÜAZ Leipzig und Groß-flächenschalung im BauindustrieZentrum Nürnberg-Wetzendorf,sind erstklassig.
Auch 2008 werden wieder Beton-und Stahlbetonbauer aus Leipzigim BauindustrieZentrum Nürn-berg-Wetzendorf zu Gast sein,und Auszubildende aus Nürnberg-Wetzendorf werden das Schu-lungsangebot „Kanalsanierung“des ÜAZ Leipzig wahrnehmen.
Auszubildende aus Nürnberg-
Wetzendorf zu Gast in Leipzig
Acht Kanalbau-Auszubildende im2. und 3. Ausbildungsjahr vomBauindustrieZentrum Nürnberg-Wetzendorf nahmen das Angebotdes ÜAZ Leipzig wahr, an einemeinwöchigen ergänzendenSchulungsangebot zum Thema„Kanalsanierung“ vom 11.6. bis15.6.2007 teilzunehmen.
Die Ende 2005 in Betrieb genom-mene Übungsstrecke ermöglichteeine qualifizierte und praxisnaheAusbildung, in der sich Theorieund Praxis abwechseln. Behandeltwurden die Themen Kanalzustandin Deutschland, Inspektion vonKanalstrecken, Rohr- und Schacht-reinigung, Erkennen von Schädenim Kanalnetz, Sanierungsverfahren(Inliner-Rohre, U-Liner, Injektions-
verfahren, etc.), Einsatz von TV-Systemen im Kanalnetz, Hoch-druckreinigung von Kanalstrecken(DN 100-DN 250) und Dichtheits-prüfung am sanierten Kanal.
Auszubildende aus Leipzig zu
Gast in Nürnberg-Wetzendorf
In einem ergänzenden Lehrgangfür Beton- und Stahlbetonbauer im 2. Ausbildungsjahr, einem ein-wöchigen Kompaktlehrgang für 10 Auszubildende des ÜAZ Leip-zig, wurde das Thema ModernerSchalungsbau – Großflächen-schalung behandelt: u. a Doka-Rahmenschalung Alu-Framax,Doka Stützenschalung KS, Stüt-zenschalung Peri Quattro, Peri-Unterzugschalung, Peri Sky-Deck,Peri Domino, Paschal Fundament-schalung.
In Kleingruppen wurden die ver-schiedenen Schalungssystemeteilweise mit Öffnungen oder Aus-sparungen unter Einhaltung derUVV aufgestellt. Der Einbau vonFugenbändern, Rohrdurchführun-gen und Einbauteilen rundete denLehrgang ab.
BBIV i.d. Dezember 200730
Recht
Aktuelle Rechtsprechung
Verspätete Rüge im Vergabeverfahren (§ 107 Abs. 3 Satz 1
GWB)
Eine Rüge, die erst nach Ablauf von acht Tagen nach Erhalt derMitteilung nach § 13 VgV und fünf Tage nach Kenntnis einesVerstoßes gegen das Gebot zur produktneutralen Ausschrei-bung erhoben worden ist, ist verspätet.OLG München, Beschluss vom 13.4.2007, Az.: Verg 01/07(IBR 2007, 392)
Unwirksamkeit einer AGB-Klausel bzgl. freier Auftrag-
geberkündigung (§§ 305c Abs. 1, 307 Abs. 1 S.1,
Abs. 2 Nr. 1 BGB)
1. Eine in Allgemeinen Geschäftsbedingungen des Auftrag-gebers enthaltene Klausel, wonach nur die erbrachten Leistun-gen des Auftragnehmers vergütet werden und weitergehendeAnsprüche ausgeschlossen werden, wenn der Auftraggeberohne besonderen Grund kündigt, benachteiligt den Auftrag-nehmer entgegen Treu und Glauben unangemessen und istunwirksam, § 307 Abs. 1 Satz 1, Abs. 2 Nr. 1 BGB (imAnschluss an BGH, Urteil vom 4. Oktober 1984 – VII ZR 65/83,BGHZ 92, 244).2. Die Verweisung in einem Einheitspreisvertrag zwischendem Auftraggeber (Generalunternehmer) und seinem Auftrag-nehmer (Nachunternehmer) auf Bedingungen eines Pauschal-preisvertrages zwischen dem Generalunternehmer undseinem Auftraggeber, die eine Beschränkung des Werklohnsfür den Fall der Nichtinanspruchnahme der Leistung vorsehen,kann überraschend sein, § 305 c Abs. 1 BGB. BGH, Urteil vom 12.7.2007, Az.: VII ZR 154/06 (IBR 2007, 541)
AGB-rechtliche Inhaltskontrolle von § 13 Nr. 5
Abs. 1 Satz 2 VOB/B
Die Unterbrechung der Verjährung durch § 13 Nr. 5 Abs. 1 Satz 2 VOB/B hält einer isolierten AGB-Inhaltskontrolle (§§ 307 ff. BGB) stand.OLG Celle, Urteil vom 5.9.2007, Az.: 7 U 26/07 (IBR 2007, 610)
Ablösung eines Gewährleistungseinbehalts durch
Bürgschaft auf erstes Anfordern (§ 9 AGBG;
seit 1.1.2002: § 307 BGB)
Eine Klausel in Allgemeinen Geschäftsbedingungen desAuftraggebers, die einen Einbehalt zur Sicherung der Gewähr-leistungsansprüche vorsieht, der durch Bürgschaft auf erstesAnfordern abgelöst werden kann, ist auch dann unwirksam,wenn dem Auftragnehmer die Befugnis eingeräumt wird, dieHinterlegung des Sicherheitseinbehalts zu verlangen.BGH, Beschluss vom 24.5.2007, Az.: VII ZR 210/06 (IBR 2007, 422)
Leistungsverweigerungsrecht des AG auch bei Abtretung
von Gewährleistungsansprüchen (§§ 320, 633 ff. BGB)
Der Auftraggeber kann dem Werklohnanspruch des Auftrag-nehmers die Einrede des nicht erfüllten Vertrags wegenMängeln der Werkleistung auch dann entgegenhalten, wenner die Gewährleistungsansprüche an einen Dritten abgetretenhat (Bestätigung von BGH, Urteil vom 22.2.1971, VII ZR 243/69, BGHZ 55, 354).BGH, Urteil vom 16.7.2007, Az.: VII ZR 262/05 (abrufbar unter ibr-online)
Ausreichende Bezeichnung von Baumängeln
(§ 633 BGB a. F.)
Die Mängelrüge "Wasser tritt von unten ein" bezieht sichunmissverständlich auf Abdichtungsmängel des Bauwerks, so dass der Bauunternehmer zur umfassenden Abklärung aller möglichen Mängelursachen und deren Beseitigung ver-pflichtet ist.OLG München, Urteil vom 22.2.2006, Az.: 27 U 607/05 (IBR 2007, 419; Nichtzulassungsbeschwerdebeschluss desBGH vom 14.6.2007, Az.: VII ZR 62/06)
Geschuldeter Schallschutz (§§ 633 ff. BGB; DIN 4109;
VDI-Richtlinie 4100)
1. Welcher Schallschutz für die Errichtung von Doppelhäuserngeschuldet ist, ist durch Auslegung des Vertrages zu ermitteln.Wird ein üblicher Qualitäts- und Komfortstandard geschuldet,muss sich das einzuhaltende Schalldämmmaß an dieserVereinbarung orientieren. Die Schalldämmmaße der DIN 4109können schon deshalb nicht herangezogen werden, weil sielediglich Mindestanforderungen zur Vermeidung unzumutbarerBelästigungen regeln. Anhaltspunkte können aus den Regel-werken die Schallschutzstufen II und III der VDI-Richtlinie 4100aus dem Jahre 1994 oder das Beiblatt 2 zu DIN 4109 liefern.2. Vertraglichen Erklärungen des Unternehmers, die Mindest-anforderungen an den Schall?schutz würden überschrittenoder es werde optimaler Schallschutz erreicht, kann eine ver-tragliche Wirkung nicht deshalb aberkannt werden, weil ausihnen das Maß des geschuldeten Schallschutzes nichtbestimmbar sei. Das Gericht muss unter Berücksichtigung dergesamten Vertragsumstände das geschuldete Maß ermitteln.3. Können durch die vereinbarte Bauweise bei einwandfreier,den anerkannten Regeln der Technik entsprechender Bau-ausführung höhere Schallschutzwerte erreicht werden, als siesich aus den Anforderungen der DIN 4109 ergeben, sind diese Werte unabhängig davon geschuldet, welche Bedeutungden Schalldämmmaßen der DIN 4109 sonst zukommt.4. Bei gleichwertigen, nach den anerkannten Regeln derTechnik möglichen Bauweisen darf der Besteller angesichtsder hohen Bedeutung des Schallschutzes im modernen Haus-und Wohnungsbau erwarten, dass der Unternehmer jedenfallsdann diejenige Bauweise wählt, die den besseren Schallschutzerbringt, wenn sie ohne nennenswerten Mehraufwandmöglich ist.BGH, Urteil vom 14.6.2007, Az.: VII ZR 45/06 (IBR 2007, 473)
BBIV i.d. Dezember 2007 31
Recht
Organisationsverschulden (§§ 199, 634 a BGB n F.)
1. Die Voraussetzungen für ein Organisationsverschulden hatder Auftraggeber darzulegen.2. Die Behauptungen „Bauleiter kaum vor Ort“, „Keine Über-prüfung des Fundaments nach den statischen Vorgaben“,„Fehlendes Bodengutachten“, „Vielzahl von Mängeln währendder Bauphase“ lassen noch keinen Rückschluss auf einOrganisationsverschulden zu.OLG Naumburg, Urteil vom 14.11.2006, Az.: 9 U 112/05 (IBR 2007, 478, Nichtzulassungsbeschwerdebeschluss desBGH vom 12.7.2007, Az.: VII ZR 229/06)
Bürgschaft gem. § 648 a BGB erstreckt sich nicht auf
Nachtragsforderungen
1. Leistungsänderungen und -anordnungen gemäß § 1 Nr. 3,Nr. 4 Satz 1 VOB/B werden von einer Zahlungsbürgschaft, dieauf den Hauptvertrag Bezug nimmt, nicht abgedeckt. 2. Der § 648 a BGB-Bürge wird von seiner Haftung frei, wenndie (vom Hauptschuldner) geleisteten Zahlungen bzw. Ver-rechnungen ausreichen, die (verbürgte) Hauptverbindlichkeit zutilgen.Kammergericht Berlin, Urteil vom 9.1.2006, Az.: 10 U 231/04(IBR 2007, 424; Nichtzulassungsbeschwerdebeschluss desBGH vom 8.5.2007, Az.: XI ZR 80/06)
Direktzahlung des Bauherrn an Subunternehmer
(§ 648a BGB; §§ 131, 142 InsO)
1. Eine zwischen den Vertragsparteien nicht vereinbarteDirektzahlung des Auftraggebers des Bestellers an denWerkunternehmer ist auch dann inkongruent, wenn diesemein Leistungsverweigerungsrecht aus § 648a BGB zustand.2. Wird ein Vertrag geändert, bevor Leistungen erbrachtworden sind, steht die Änderung allein der Annahme einerBardeckung nicht entgegen.BGH, Urteil vom 10.5.2007, Az.: IX ZR 146/05 (IBR 2007, 367)
Erklärung der Leistungsbereitschaft; Kündigung aus
wichtigem Grund (§ 5 Nr. 4, § 8 Nr. 3 VOB/B)
Erklärt der Auftragnehmer seine Leistungsbereitschaft nichtinnerhalb einer vom Auftraggeber hierfür gesetzten Erklärungs-frist mit Kündigungsandrohung, ist der Auftraggeber zur Kündi-gung aus wichtigem Grund gemäß § 5 Nr. 4, § 8 Nr. 3 VOB/Bberechtigt.OLG Stuttgart, Urteil vom 23.11.2006, Az.: 13 U 53/06 (IBR 2007, 416)
Keine Abnahme der Nachunternehmerleistung bei
Abnahme der Hauptunternehmerleistung durch den
Bauherrn (§ 12 VOB/B)
1. Die Ingebrauchnahme einer Leistung stellt bei Vereinbarungeiner förmlichen Abnahme keine schlüssige Abnahme dar,wenn die Unterzeichnung des Abnahmeprotokolls mehr?fachverweigert wird.2. In einem solchen Fall kann auch in der gezwungenermaßenerfolgten Nutzung keine Billigung der Leistung als vertrags-gerecht gesehen werden.3. Nimmt der Auftraggeber das Werk des Auftragnehmers ab,wirkt sich diese Abnahme nicht unmittelbar auf die Leistungeneines Nachunternehmers aus.OLG Hamm, Urteil vom 12.12.2006, Az.: 26 U 49/04 (IBR 2007, 477)
Mangel der Werkleistung; Abnahme bei Teilkündigung
(§§ 12 Nr. 3, 13 Nr. 1 VOB/B)
1. Weicht die ausgeführte von der vertraglich vereinbartenBeschaffenheit ab, ist das Werk mangelhaft. Hierfür ist es beimehrstufigen Vertragsverhältnissen ausreichend, dass dereigentliche Bauherr wegen der Abweichungen Nacherfüllungs-ansprüche gegen den Generalunternehmer/-übernehmer gel-tend machen kann. 2. Auch beim teilgekündigten Bauvertrag ist eine AbnahmeVoraussetzung für die Fälligkeit der Werklohnforderung. Diesjedenfalls, soweit der Bauherr wegen des nicht gekündigtenTeils noch Erfüllung verlangt.OLG Hamm, Urteil vom 19.7.2006, Az.: 12 U 155/03 (IBR 2007, 421; Nichtzulassungsbeschwerdebeschluss desBGH vom 7.12.2006 – VII ZR 174/06
Mängelhaftung in einer Leistungskette, wenn feststeht,
dass der Auftraggeber nicht in Anspruch genommen wird
(§ 13 VOB/B; § 242 BGB)
Steht im Rahmen einer werkvertraglichen Leistungskette fest,dass der Nachunternehmer von seinem Auftraggeber wegenMängeln am Werk nicht mehr in Anspruch genommen wird,so kann er nach dem Rechtsgedanken der Vorteilsausgleichunggehindert sein, seinerseits Ansprüche wegen dieser Mängelgegen seinen Auftragnehmer geltend zu machen (Abgrenzungzu BGH, Urteil vom 24.3.1977 – VII ZR 319/75, BauR 1977,277).BGH, Urteil vom 28.6.2007, Az.: VII ZR 8/06 (IBR 2007, 472)
BBIV i.d. Dezember 200732
Wir übermitteln den Jubilaren
unsere herzlichsten Glückwünsche
Dipl.-Bw. Norbert Peine
Kfm. Niederlassungsleiter der Bilfinger Berger AGNiederlassung Hochbau München
50. Geburtstag am 23. Januar 2008
Herr Peine ist im Bayerischen Bau-industrieverband seit 2003 Mitglied desGesamtbeirates. Im BezirksverbandMünchen-Oberbayern war er seit 2003Beiratsmitglied und ist im März 2007 zudessen Vorsitzendem gewählt worden.Darüber hinaus ist er seit vielen Jahrenstellvertretender Vorsitzender desBetriebswirtschaftlichen Arbeitskreises des BBIV.
Dipl.-Ing. (FH) Karl-Heinz Fuss
Inhaber und Geschäftsführer derFlachdachbau Fuss GmbH, Mainleus
60. Geburtstag am 4. März 2008
Dipl.-Ing. Manfred Seja
München
70. Geburtstag am 18. März 2008
Dipl.-Ing. Manfred Seja wirkte von 1997 bis 2001 im Gesamtbeirat sowie im Beiratdes Bezirksverbandes München-Ober-bayern des Bayerischen Bauindustriever-bandes mit.
Dipl.-Ing. Walter Hoffmann
Nürnberg
70. Geburtstag am 23. März 2008
Dipl.-Ing. Walter Hoffmann war in derVerbandsorganisation des BayerischenBauindustrieverbandes Mitglied desGesamtbeirates von 1993 bis 1999.
Im Bezirksverband Nürnberg-Mittelfrankenwar er von 1991 bis 1995 Mitglied desBeirates, sodann bis 1999 dessen stellver-tretender Vorsitzender. Von 1999 bis 2003hatte er den Vorsitz des BauausschussesNürnberg-Wetzendorf übernommen.
PersönlichesFirmenjubiläum
100 Jahre Otto Heil100 Jahre BauenMit einem besonderen Ehrengast konnte das Bauunternehmen Otto Heil in Bad Kissingen das 100. Firmenjubiläum feiern: Drei Tage vor seinem Amtsantritt als Ministerpräsident gratulierte Dr. Günther Beckstein persönlich.
100 Jahre Bauen, unter diesem Mottofeierte die Traditionsunternehmung Otto Heil am 5. Oktober in Bad Kissingenihren großen Ehrentag. Mit berechtigtemStolz hatte die vierte Unternehmer-generation der Baufamilie Heil, Peter Heilund Christoph Heil, nach Eltingshausenbei Bad Kissingen eingeladen.
(Noch-)Staatsminister Dr. GüntherBeckstein ließ es sich nicht nehmen, mitdem Hubschrauber zu diesem außer-gewöhnlichen Firmenjubiläum einzuflie-gen. So war es auch die seit Generatio-nen gelebte Unternehmerverantwortung,die den designierten Ministerpräsidentenbeim Besuch in Bad Kissingen besondersbeeindruckte: „Es zeichnet Sie beson-ders aus, dass Sie sich mit einer hohenAusbildungsquote schon immer dembereits heute feststellbaren Fachkräfte-mangel auch am Bau entgegenstem-men“, so Beckstein. Auch er werde sichals neuer Ministerpräsident in besondererWeise wieder den Investitionen in diebayerische Infrastruktur widmen: „Ichweiß wohl, dass unsere Infrastruktur inden letzten Jahren besonders unter denSparzwängen leiden musste.“ Nebenvielen anderen prominenten Besuchernwar auch Thüringens Minister für Bauund Verkehr, Andreas Trautvetter, über-raschend angereist. Auch er zeigte sichsehr beeindruckt von dem Unternehmen,das sich bereits seit Generationen inten-siv um seine Belegschaft kümmert.
Ministerpräsident Dr. Günther Becksteinwar Ehrengast bei der Jubiläumsfeier 100 Jahre Otto Heil
BBIV i.d. Dezember 2007 33
Zahlen zur Bauwirtschaft in Bayern
Auftragseingang2) Jan.-Sept.Inland Gegenüber 2007
Vorjahres- gegenüberin Mio. Euro Sept. 2007 monat Vorjahr
nominal
Bauhauptgewerbe 860,5 – 0,2 % + 7,1 %
Wohnungsbau 183,2 – 14,7 % – 3,4 %
Wirtschaftsbau 338,5 + 0,5 % + 15,8 %
Öffentlicher Bau insg. 338,8 + 9,0 % + 4,9 %
davon Öffentl. Hochbau 86,3 +11,4 % – 14,4 %
Straßenbau 123,4 – 7,0 % + 23,0 %
Sonst. Tiefbau 129,1 – 22,7 % – 6,3 %
preisbereinigt3) (real)
Bauhauptgewerbe • – 4,3 % + 2,0 %
Wohnungsbau • – 18,1 % – 7,9 %
Wirtschaftsbau • – 3,7 % + 10,4 %
Öffentlicher Bau insg. • + 4,6 % + 0,1 %
davon Öffentl. Hochbau • + 6,6 % – 18,6 %
Straßenbau • – 10,7 % + 17,4 %
Sonst. Tiefbau • + 23,3 % – 2,3 %
Produktionsindex1) Jan.-Sept.(arbeitstäglich) Gegenüber 2007
Vorjahres- gegenüber1995 = 100 Sept. 2007 monat Vorjahr
Bauhauptgewerbe 96,9 – 5,5 % + 1,5 %
Hochbau 95,2 – 5,6 % + 1,5 %
Tiefbau 100,7 – 4,9 % + 1,7 %
Bauproduktion1) Jan.-Sept.Geleistete Gegenüber 2007Arbeitsstunden Vorjahres- gegenüber(in 1000) Sept. 2007 monat Vorjahr
Bauhauptgewerbe 13.936 – 10,7 % + 0,6 %
Wohnungsbau 5.857 – 17,1 % – 4,2 %
Wirtschaftsbau 4.075 – 2,9 % + 3,3 %
Öffentlicher Bau insg. 4.004 – 8,0 % + 6,0 %
davon Öffentl. Hochbau 871 – 3,8 % +13,2 %
Straßenbau 1.658 – 4,3 % + 7,8 %
Sonst. Tiefbau 1.475 – 14,0 % + 0,1 %
Beschäftigte Jan.-Sept.Bauhauptgewerbe1) 5) Gegenüber 2007
Vorjahres- gegenüberMonatsdurchschnitt Sept. 2007 monat Vorjahr
insgesamt 135.323 – 1,1 % + 2,1 %
Arbeitsmarkt4)
Offene Kurz-Monatsende Stellen Arbeitslose arbeiter
November 2007 2.448 6.427 709
November 2006 2.638 7.122 190
November 2005 1.564 13.890 1.289
November 2004 461 17.032 1.485
Baugenehmigungen Jan.-Sept.für Hochbauten Gegenüber 2007
Vorjahres- gegenüberin 1000 m3 Rauminhalt Sept. 2007 monat Vorjahr
Wohngebäude 1.828 – 14,9 % – 37,2 %
Wirtschaftsgebäude 4.025 +35,4 % +15,8 %
Öffentliche Gebäude 248 – 28,2 % – 0,9 %
Umsatz1) Jan.-Sept.ohne MwSt. Gegenüber 2007
Vorjahres- gegenüberin Mio. Euro Sept. 2007 monat Vorjahr
Bauhauptgewerbe 1.448,7 – 11,6 % + 1,8 %
Wohnungsbau 491,0 – 11,6 % – 4,2 %
Wirtschaftsbau 512,7 – 10,7 % + 6,6 %
Öffentlicher Bau insg. 445,0 – 12,5 % + 4,0 %
davon Öffentl. Hochbau 91,5 – 5,4 % + 8,7 %
Straßenbau 187,8 – 4,8 % +11,4 %
Sonst. Tiefbau 165,7 – 22,7 % – 6,3 %
Bauhauptgewerbe1) Jan.-Sept.Gegenüber 2007Vorjahres- gegenüber
in Euro Sept. 2007 monat Vorjahr
Lohn- und Gehaltssumme je gel. Arbeitsstunde 20,97 +10,7 % + 2,6 %
Lohn- und Gehalts-summe je Beschäftigten 2.160 0,0 % + 1,1 %
1) Vorläufige Ergebnisse2) Nur Betriebe mit 20 und mehr Beschäftigten3) Preisbereinigt mit den in dieser Gliederung nur für das Bundesgebiet vorliegenden
Preisangaben; insoweit vorläufige Werte4) Offene Stellen und Arbeitslose Bauhauptgewerbe; Kurzarbeiter Baugewerbe (Stand
September)5) Seit Januar 2007 keine weitere Aufgliederung mehr in der offiziellen Statistik
Quellen: Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitungifo-Institut für WirtschaftsforschungAgentur für Arbeit Bayern
Auftragsbestände BauhauptgewerbeReichweite in Monaten Nov. 2007 Okt. 2007 Nov. 2006
Bauhauptgewerbe 2,1 2,3 2,4
Wohnungsbau 1,8 1,8 2,3
Wirtschaftsbau 2,6 3,0 2,9
Öffentlicher Bau insg. 2,1 2,3 2,2
davon Öffentl. Hochbau 1,8 2,3 2,3
Straßenbau 2,0 2,0 1,9
Sonst. Tiefbau 2,4 2,5 2,5
Zur Wertung siehe Bericht zur Lage Seiten 18 und 19
Bauleistung
Lohnkosten
Baunachfrage
Arbeitsmarkt
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