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D I E B A Y E R I S C H E N S A M A R I T E R PORTRÄTREIHE Die bayerischen Samariter Der ASB Bayern stellt sich vor

Die bayerischen Samariter

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Der ASB Bayern stellt sich vor

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Page 1: Die bayerischen Samariter

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RISCHEN SAMARITER

PORTRÄTREIHE

Die bayerischen

Samariter

Der ASB Bayern stellt sich vor

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Inhalt

Editorial .................................................................................................... 3 Wo sind wir tätig? Die Standorte des ASB in Bayern ............................... 4 Wer macht was? Die Dienste des ASB in Bayern ..................................... 5 Kinderbetreuung Aschaffenburg ............................................................. 6 Motorradstreife Schweinfurt ................................................................... 8 Rettungshundestaffel Würzburg .......................................................... 10 Betreuungsverein Coburg .................................................................... 12 Häusliche Pfl ege Coburg Land ............................................................. 14 Behindertenwohnheim Forchheim ....................................................... 16 Demenzbetreuung Kronach .................................................................. 18 Sanitätsdienst Hof ................................................................................ 20 Besuchshundedienst Obermain .......................................................... 22 Erste-Hilfe-Ausbildung Pegnitz-Bayreuth ............................................. 24 ASB Schulen Bayern ............................................................................ 25 Schulsanitätsdienst Bad Windsheim .................................................... 26 Fachstelle für pfl egende Angehörige Erlangen-Höchstadt ................. 28 Notfallrettung Gräfenberg ..................................................................... 30 Essen auf Rädern Velden ..................................................................... 32 Hort Lauf an der Pegnitz ........................................................................ 34 Intensivtransporthubschrauber Nürnberg-Fürth ................................. 36 Behinderten- und Patientenfahrdienst Regenburg ............................. 38 Mutter-Kind-Kuren Ingolstadt ............................................................... 39 Stationäre Pfl ege Allgäu ....................................................................... 40 Individuelle Schwerstbehinderten-Assistenz Augsburg ..................... 42 Intensivtransportwagen München ....................................................... 44 Schulsozialarbeit Neu-Ulm ................................................................... 46 Mehrgenerationenhaus Wertingen ....................................................... 48 Arbeiter-Samariter-Jugend ..................................................................... 50 Weitere wichtige Leistungen .................................................................. 51 Mitgliedschaft beim ASB ........................................................................ 52

Impressum

Herausgeber Arbeiter-Samariter-BundLandesverband Bayern e.V.Gundstraße 991056 ErlangenTel.: (09131) 68747 - 0Fax: (09131) 68747 - [email protected]

Verantwortlich für den Inhalt Thomas KlüpfelTexte und Redaktion Moritz WohlrabGestaltung Wildner + Designer GmbH, Fürth, Maike RupprechtGesamtaufl age 15.000Bildnachweis nahezu alle Fotos: Matthias Grübel – außer S. 2: Roland Löb; S. 8 (oben): ASB Schweinfurt; S.22/23: Stefan Wölfert; S. 26 (oben): Henning Schmidt; S. 28/29: ASB Erlangen-Höchstadt; S. 32 (oben): ASB Jura; S. 39 (unten): iStockphoto; S. 47 (unten): iStockphoto; S. 48 (oben): ASB Wertingen; S. 50: ASJ Bayern; S. 51 (Mitte): ASB München; S. 51 (unten): Vintilescu; alle übrigen Stadtimpressionen: Fotolia und iStockphoto

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Page 3: Die bayerischen Samariter

Liebe Leserin, lieber Leser, liebe Unterstützer des Arbeiter-Samariter-Bundes in Bayern,

die erste bayerische Arbeiter-Samariter-Kolonne wurde am 4. Februar 1909 aus der Taufe gehoben – und zwar in Nürnberg. Gut ein Jahr später gründete sich eine weitere Kolonne in Fürth, im Jahr 1911 folgten Erlangen und Lauf an der Pegnitz. Die Vertreter dieser vier bayerischen Kolonnen trafen sich dann am 17. Dezember 1911 im Nürnberger Gewerkschaftshaus und gründeten den ASB Kreis Bayern – und damit den Vorläufer des heutigen Landesverbandes.

Im Zeitalter der Industrialisierung stand anfangs ganz klar der Bereich „Ers-te Hilfe bei Arbeitsunfällen“ im Fokus der ersten Arbeiter-Samariter. Und auch heute, knapp 100 Jahre nach der Gründung, spielt die Ausbildung breiter Be-völkerungsschichten in Erster Hilfe noch immer eine große Rolle. Dennoch hat sich der Leistungskatalog des ASB in Bayern immens erweitert. Kindergärten und Seniorenheime, Rettungshubschrauber und Hundestaffeln, Pfl egedienste und Behindertenhilfe, Katastrophenschutz und Schulsanitäter – der Arbeiter-Samariter-Bund ist heute Hilfsorganisation und Wohlfahrtsverband in einem.

Der ASB Bayern bildet den Dachverband für derzeit 22 bayerische ASB-Kreis- und Regionalverbände. Über 120.000 Menschen in Bayern unterstützen die so-ziale Arbeit der Verbände durch ihre Mitgliedschaft im Arbeiter-Samariter-Bund, denn viele Angebote sind nur dank der Mitgliedsbeiträge zu fi nanzieren.

Entsprechend dem Titel widmet sich dieses Magazin den bayerischen Sama-ritern – also jenen 2147 haupt- und 1192 ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des ASB in Bayern. Einige dieser bayerischen Samariter werden Sie auf den folgenden Seiten kennenlernen. Denn anhand ausführlicher Por-träts oder Interviews möchten wir Ihnen das gesamte Leistungsspektrum der 22 ASB-Kreis und Regionalverbände vorstellen. Von Aschaffenburg bis Oberst-dorf, von Regensburg bis Neu-Ulm. Am Ende des Heftes fi nden Sie dann noch einen Bericht über die Arbeiter-Samariter-Jugend sowie Informationen über die Themen Hausnotruf, Krisenintervention und Auslandshilfe.

Eine aufschlussreiche Lektüre und viel Spaß mit den bayerischen Samaritern wünscht Ihnen Ihr

Hans-Ulrich Pfaffmann (MdL)Vorsitzender Arbeiter-Samariter-BundLandesverband Bayern e.V.

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Kontakt: Arbeiter-Samariter-BundLandesverband Bayern e.V.Gundstraße 9 91056 Erlangen

Tel.: (09131) 68747 - 0Fax: (09131) 68747 - 10

[email protected]

Geschäftsführer: Thomas KlüpfelSekretariat: Anita EttlRechnungswesen/Controlling: Timothy WolfRettungsdienst: Jens KasbergerPresse- und Öffentlichkeitsarbeit: Moritz WohlrabJugendarbeit: Matthias EnglertBuchhaltung: Erika FriedrichPersonalwesen: Herta Korn

Ansprechpartner und Kontakt Landesverband

Würzburg

Coburg Kronach

Bayreuth

Hof

Aschaffenburg

Ansbach

LohrSchweinfurt

Weismain

Erlangen GräfenbergLaufNürnberg/

Fürth

Regensburg

Pegnitz

Forchheim

München

Immenstadt

Traunstein

Augsburg

Velden

Wertingen

Illtertissen

Neu-Ulm

Oberstdorf

Ingolstadt

Bad Windsheim

Neustadt

Wolfratshausen

Wo sind wir tätig? Die Standorte des ASB in Bayern

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AltenhilfeAltenclub, Begegnungsstätte 10 x x x x x x x x x xHäusliche Pfl ege (Ambulante Dienste) 12 x x x x x x x x x x x xHausnotruf 14 x x x x x x x x x x x x x xEssen auf Rädern 13 x x x x x x x x x x x x xBetreutes Wohnen 5 x x x x xTagespfl ege 1 xKurzzeitpfl ege/Verhinderungspfl ege 5 x x x x xStationäre Pfl ege 6 x x x x x xBetreuungen 2 x xBesuchshundedienst 5 x x x x xGeriatriefahrdienst 1 xKinder- und JugendhilfeArbeiter-Samariter-Jugend 11 x x x x x x x x x x xSchulsanitätsdienst 12 x x x x x x x x x x x xJuniorhelfer 5 x x x x xKindertagesstätten/Kindergarten 5 x x x x xKinderkrippen 4 x x x xNachmittagsbetreuung/Hort 6 x x x x x xHeilpädagogische Einrichtungen 1 xBehindertenhilfeFahrd. für Menschen m. Behinderung 14 x x x x x x x x x x x x x xStationäre Behindertenhilfe 1 xIndiv. Schwerstbehinderten-Assistenz 4 x x x xAmbulant betreutes Wohnen 2 x xRettungsdienstNotfallrettung 9 x x x x x x x x xKrankentransport 8 x x x x x x x xIntensivtransport-Hubschrauber 2 x xIntensivtransport-Wagen 1 xPatientenfahrdienst 13 x x x x x x x x x x x x xAuslandssrückholung 8 x x x x x x x xRettungshunde 5 x x x x xSchnelleinsatzgruppen 9 x x x x x x x x xSanitätsdienste 14 x x x x x x x x x x x x x xKrisenintervention 2 x xHelfer vor Ort 2 x xAusbildungErste-Hilfe-Ausbildung 21 x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x xFachausbildung (u.a. Notfallmedizin) 7 x x x x x x xKatastrophenschutz 10 x x x x x x x x x xAuslandshilfe 3 x x x

Wer macht was? Die Dienste des ASB in Bayern

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„Husch, husch, husch, die Eisenbahn, wer will mit nach Frankfurt fahr‘n, allei-ne fahren mag ich nicht, drum nehm ich mir die Laura mit.“ Und so reiht sich Laura ein, hinter Emre und Celi-na, Semihcan und Aliya – um vergnügt kichernd gemeinsam einige Runden zu drehen. „Einmal am Tag bilden wir einen Stuhlkreis, um dann jene Spiele zu spielen, die sich die Kin-der wünschen“, sagt Claudia Müller, die Leiterin des ASB-Kinderhauses im Aschaffenburger Stadtteil Damm. Die 26-Jährige arbeitet seit Februar 2005 für den Arbeiter-Samariter-Bund, anfänglich im Hort, später dann im Kinderhaus Kunterbunt, das die Ein-richtungen Hort und Kindergarten mit-einander verbindet.

In dem lichtdurchfl uteten und farbig dekorierten Kinderhaus werden Kin-der im Alter von 2 bis 14 Jahren unter einem Dach betreut. Als multikulturelle Einrichtung legt man großen Wert auf Weltoffenheit und Vorurteilsfreiheit ge-

Claudia Müller leitet das ASB-Kinderhaus Kunterbunt im Stadtteil Damm

„Husch, husch, husch, die Eisenbahn…“

genüber anderen Nationalitäten und Konfessionen. Müller: „Unser Konzept sieht vor, dass es keine getrennten Gruppenräume gibt, sondern unter-schiedliche Funktionsräume, die von allen Kindern nach eigener freier Ent-scheidung genutzt werden können.“ So befi nden sich im „Farbenland“ ein großer Kreativ- und Rollenspielbe-reich, eine Bücherecke sowie eine kleine Kinderküche – aber auch eine Rückzugsmöglichkeit zum Ausruhen oder Höhlenbauen.

Im Spielland fi nden die Kinder ver-schiedene Tischspiele, eine Bau-Ecke und nicht zuletzt einen Computer mit speziellen Lernprogrammen. Im Schul-kind-Zimmer kommen Fernseher und DVD-Player gezielt und themenorien-tiert zum Einsatz, während die Spiel-geräte im Außenbereich sowie der Gymnastikraum und die Kletterwand die Kinder zum Austoben animieren sollen. „Jeden Morgen kommen wir alle zusammen, um gemeinsam ein

Name: Claudia Müller

Arbeitsbereich: Kinderbetreuung

Ort: Aschaffenburg

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Lied zu singen“, sagt Claudia Müller. „Im Anschluss kann sich dann jedes Kind überlegen, welche Angebote es während der folgenden Stunden nut-zen möchte. So lernen sie spielerisch, ihren Tag zu strukturieren.“

Besonders viel Spaß macht es der Erzieherin zu sehen, wenn mal wie-der eines der älteren Schulkinder ge-meinsam mit den Kleinen bastelt oder knetet. „Andererseits müssen die Vor-schulkinder lernen, dass sie leise sein müssen, wenn die Großen Hausauf-gaben machen. Auf diese Weise pro-fi tieren die Altersstufen voneinander und lernen dabei, sich gegenseitig zu respektieren.“ Müller wird im Kinder-haus von fünf Kolleginnen unterstützt. Jedes Teammitglied ist dabei für alle Bereiche zuständig – also Musik, Kre-atives und Bewegung – dennoch kann jede ihre ganz persönlichen Stärken einbringen. „Mein Steckenpferd ist ganz klar die Musik“, so Müller. Mis-sen möchte sie ihren Job nicht mehr:

Die Leistungen des

ASB Aschaffenburg

Häusliche Pfl ege Essen auf Rädern Hausnotruf

Altstadt Kindertagesstätte mit Krippe Flohkiste

Hort Hefner Alteneck Kinderkrippe Zwergennest Kinderhaus Kunterbunt Kinderkrippe am Hasenkopf

Vorsitzender: Dr. Gerhard KörnerGeschäftsführer: Klaus Michels

Kontakt: Arbeiter-Samariter-BundRegionalverband Bayerischer Untermain e.V.Kochstr. 663739 Aschaffenburg

Tel.: (06021) 95 08 0Fax: (06021) 96 00 22

[email protected]

„Ich kann mir eigentlich gar nichts an-deres vorstellen als die tägliche Arbeit mit den Kindern“, sagt die 26-Jährige. „Ich begleite die Kleinen ein Stück auf ihrem Lebensweg und kann dabei ihre Entwicklung beobachten – was kann es denn Schöneres geben…“

Kinderbetreuung bieten auch die folgenden Verbände an: ASB Augsburg, ASB Bad Winds-heim, ASB Coburg, ASB Jura, ASB Lauf, ASB Neu-Ulm, ASB Wertingen

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BMW R 1150 RT, 98 PS, Frontblitzer, Rundumleuchte auf Teleskopstan-ge, Martinshorn, Feuerlöscher, AED-Defi brillator, Blutdruckmanschette mit Stethoskop, Beatmungsbeutel mit Be-atmungsmasken, Güdeltuben, Infusi-onslösungen, venöse Zugänge, Blutzu-ckermessgerät, isotonische Getränke, Verbandsmaterial, Medikamente. Schon die Fakten beeindrucken. Wenn man dann noch sieht, wie sich Dieter Neu-gebauer auf der A71 bei Schweinfurt durch die im Stau stehenden Auto durchschlängelt und als erster Helfer am Unfallort eintrifft, begreift man, dass es sich bei der Motorradstaffel des ASB Schweinfurt um eine bisweilen lebens-rettende Einrichtung handelt.

Dieter Neugebauer ist Samariter durch und durch. Und nicht nur er. „Meine Frau, meine Schwägerin, mein Schwager, ja eigentlich mein gesam-ter Freundeskreis – alle arbeiten sie ehrenamtlich für den Arbeiter-Sama-riter-Bund.“ Er selbst ist seit 1993 im

Rettungssanitäter Dieter Neugebauer fährt auf dem Motorrad Streife

Zwei große Leidenschaften kombiniert

Rettungsdienst tätig, im Jahr 2000 ab-solvierte er zusätzlich eine Ausbildung zum Rettungssanitäter bei den ASB Schulen in Lauf. Als 2005 in Schwein-furt entschieden wurde, eine Motor-radstaffel zu gründen, war Neugebau-er gleich Feuer und Flamme: „Das war meine Chance, schließlich kombiniert dieser Bereich zwei große Leiden-schaften von mir: den Rettungsdienst und das Motorrad fahren.“

Bereits mit 16 Jahren hat Neugebau-er den Führerschein für die 80-Kubik-Maschinen gemacht, mit 18 folgte der Schein für die größeren Motorräder. „Den Autoführerschein habe ich dann erst im Alter von 22 Jahren gemacht. Der war mir nicht so wichtig“, sagt er. Neugebauer arbeitet als Dreher bei einem Betrieb in Schweinfurt; die eh-renamtliche Tätigkeit beim ASB sieht der 37-Jährige als sinnvolle Freizeitbe-schäftigung. „Außerdem treffe ich hier ja auch immer auf meine Familie“, er-gänzt er schmunzelnd.

Name: Dieter Neugebauer

Arbeitsbereich: Motorradstreife

Ort: Schweinfurt

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Im Wechsel mit fünf weiteren Fahrern – „wir sind wirklich ein eingeschworener Haufen“ – ist Neugebauer regelmäßig auf den Autobahnen und Landstra-ßen rund um Schweinfurt unterwegs. „Nachdem wir bei Unfällen die Erstver-sorgung der Verletzten abgeschlossen und an den Rettungsdienst übergeben haben, bleiben wir dennoch an der Unfallstelle“, sagt Neugebauer. Meist ginge es dann darum, die unverletzten Angehörigen psychisch zu betreuen. Um die Kinder beruhigen zu können, führe man auch immer einige Kuschel-tiere mit.

Gaszug aus Venenzugang

Sein allererster Einsatz war bislang auch einer der größten. Am Wernecker Kreuz war es zu einem schweren Unfall mit zwei Schwer- und zwei Leichtver-letzten gekommen. „Es handelte sich um Holländer und Belgier, keiner von ihnen sprach Deutsch. Umso schwie-riger gestaltete sich der Einsatz.“ Ne-ben den Einsätzen bei Unfällen gehört auch das Absichern von Staus oder

Die Leistungen des

ASB Schweinfurt

Häusliche Pfl ege Hausnotruf

Fahrdienst für Menschen mit Behinderung

Notfallrettung Krankentransport Sanitätsdienst Patientenfahrdienst Motorradstreife Katastrophenschutz Rettungshundestaffel

Erste-Hilfe-Ausbildung

Geschäftsführerin: Tanja Wetzel

Kontakt: Arbeiter-Samariter-BundKreisverband Schweinfurt e.V.Wilhelm-Leuschner-Str. 497421 Schweinfurt

Tel.: (09721) 25 516Fax: (09721) 27 551

[email protected]

von Veranstaltungen wie dem Motor-radgottesdienst zu den Kernaufgaben der Staffel. Aber auch an kuriosen Er-lebnissen herrscht kein Mangel. So sei einmal einer Motorradfahrerin unter-wegs der Gaszug gerissen. „Damit die Frau es noch in die nächste Werkstatt schaffen konnte, habe ich ihr kurzer-hand aus einem Venenzugang einen neuen Gaszug gebastelt“, lacht Neugebauer. „Das wird sie sicherlich nie vergessen.“

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Bobby ist Rentner. Nach neun Jah-ren im Dienst der ASB-Rettungshun-destaffel Würzburg-Mainfranken hat er sich das geruhsamere Leben auch redlich verdient. Seinen größten Erfolg hatte der Schäferhund-Mischling zwei-felsohne in jener November-Nacht des Jahres 2007 zu verzeichnen, als er einen suizidgefährdeten Mann in einem abgelegenen Waldstück orten konnte. „Der Mann war im Nachhinein sehr dankbar, dass er gefunden wur-de“, sagt Eva Schilling, Frauchen von Bobby.

Eva Schilling gehört genauso wie Mo-nika Goßmann zu jener 14-köpfi gen, ehrenamtlich tätigen Staffel, die mit ihren Hunden immer dann ausrückt, wenn Menschen vermisst werden. „Darunter sind Wanderer, die sich ver-laufen haben, Demenzkranke, die ori-entierungslos umherirren oder eben Menschen, die sich das Leben neh-men wollen“, so Goßmann. „Einmal ha-

Eva Schilling und Monika Goßmann suchen mit ihren Hunden nach vermissten Menschen

Ein Spaß, der Leben retten kann

ben wir auch nach einem vermeintlich abgestürzten Paraglider gesucht. Das hat sich dann aber als Falschmeldung herausgestellt.“ Eines haben fast alle Einsätze gemeinsam: Beinahe aus-nahmslos fi nden sie nachts statt. Die Hunde müssen Woche für Woche in speziellen Trainings sowie einmal im Jahr in Form einer Prüfung unter Be-weis stellen, dass sie für die schwieri-ge Arbeit im Gelände geeignet sind. Im Einsatz müssen die Spürnasen dann stets Flächen absuchen, die vorher von der Polizei zugewiesen wurden. „Wir gehen praktisch auf Jagd – nur dass wir statt Tieren eben Menschen suchen“, erklärt Eva Schilling. Sobald die gesuchte Person gefunden wird, setzen sich die Hunde daneben und machen durch lautes Bellen auf sich aufmerksam. Schilling: „Durch das Training können wir gewährleisten, dass die Hunde ihren Dienst vollkom-men aggressionslos verrichten.“

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Eva Schilling und

Name: Monika Goßmann

Arbeitsbereich: Rettungshundestaffel

Ort: Würzburg

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Die Tierheilpraktikerin wird statt Bobby schon bald den Dobermann-Dalmati-ner-Mischling Samba zu den Einsät-zen führen, während Monika Goßmann den Labrador-Schnauzer Giacomo su-chen lässt. „Im Prinzip ist jeder Hund für den Job geeignet“, sagt Goßmann. Wobei es unter den Rassen natürlich Unterschiede gebe. „Während klas-sische Jagdhunde beim Wittern einer Geruchsspur wie auf Schienen gehen, ist ein Spitz generell bequemer und muss zum Arbeiten etwas animiert werden.“ Bei Labrador-Schnauzern sei das schon mal ähnlich, lacht Goßmann und schielt dabei zu ihrem Giacomo. „Generell gilt, dass die Arbeit den Hunden Spaß machen muss“, sagen beide – ein Spaß, der im besten Falle Menschenleben retten kann.

Die Leistungen des

ASB Würzburg

Häusliche Pfl ege Besuchshundedienst Sozialzentrum

Wohnprojekt für Menschen mit Behinderung Individuelle Schwerstbehinderten-Assistenz Fahrdienst für Menschen mit Behinderung Freizeit und Begegnung für Menschen mit Rollstuhl (Offene Behindertenarbeit)

Patientenfahrdienst Sanitätsdienste Rettungshundestaffel

Erste-Hilfe-Ausbildung Freiwilligenagentur Treffpunkt Ehrenamt

Vorsitzender: Hans Werner LoewGeschäftsführer: Thomas Klüpfel

Kontakt: Arbeiter-Samariter-Bund Regionalverband Würzburg-Mainfranken e.V. Mittlerer Greinbergweg 2 97076 Würzburg

Tel.: (0931) 25 07 70 Fax: (0931) 25 07 745

[email protected]

Rettungshundestaffeln betreiben auch die folgenden Verbände: ASB Allgäu, ASB Jura, ASB Lauf, ASB München

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Herr Wittmann, Sie arbeiten für den Betreuungsverein des ASB Coburg. Was hat man sich unter Ihrer Arbeit vorzustellen? Ich kümmere mich um die Belange von insgesamt 44 Frauen und Männern im Alter von 18 bis 90 Jahren. Rund 40 Prozent dieser Menschen leiden an einer psychischen Erkrankung, 30 Pro-zent sind geistig behindert und etwa 10 Prozent sind suchtkrank in Bezug auf Alkohol, Drogen oder Medikamente. Offi ziell gesprochen handelt es sich bei der Betreuung um die staatliche Fürsor-ge von Menschen, die ihre Angelegen-heiten vorübergehend oder dauerhaft nicht selbst regeln können. Zuständig für die Anordnung einer Betreuung ist das Vormundschaftsgericht.

Welche Tätigkeiten umfasst die Betreuung? Das ist unglaublich vielschichtig und kommt ganz auf die Lebenssituation des zu Betreuenden an. Ich regele Ver-sicherungs- oder Bankgeschäfte, kläre Renten- oder Pfl egeansprüche, orga-nisiere die Unterbringung in Heimen und versuche natürlich auch, bei priva-

Jürgen Wittmann hilft Menschen dabei, ihr Leben wieder in den Griff zu bekommen

Bankgeschäfte, Pfl egeanträge, Alltagssorgen

ten Problemen oder Sorgen zu helfen. Für viele dieser Menschen bin ich doch tatsächlich der einzige Ansprechpart-ner – und damit auch manchmal der einzige Geburtstagsgast.

Wie viele dieser Menschen betreu-en Sie denn seit der Gründung des Vereins im Jahr 1993 ununterbro-chen bis zum heutigen Tag? Insgesamt fünf. Darunter ist zum Bei-spiel eine heute 71-jährige Frau, die seit Jahrzehnten in einer psychiatri-schen Klinik untergebracht ist. Sie ist hochgradig schizophren und leidet un-ter massiven Wahnvorstellungen. Ihr einziger Sohn hat sie seit nunmehr 40 Jahren nicht mehr besucht. Um ihre Unterbringung zu regeln, stehe ich im ständigen Kontakt zum Regierungsbe-zirk Oberfranken, Fragen der Pfl ege kläre ich mit der AOK sowie den zu-ständigen Ärzten ab und da sie zwei Renten bezieht, telefoniere ich natür-lich auch mit den Rentenversicherungs-anstalten. Aber auch der persönliche Kontakt zu der Frau ist mir ungemein wichtig. Wir sprechen dann eben über das aktuelle Weltgeschehen oder aber

Name: Jürgen Wittmann

Arbeitsbereich: Betreuungsverein

Ort: Coburg

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über den Tratsch aus dem Klinikalltag. Auch das macht meinen Job aus.

Bei Ihrer Tätigkeit lernen Sie ja sicherlich selbst jeden Tag dazu…Defi nitiv. Da wäre zum Beispiel der Fall jenes psychisch erkrankten Landwirts, der in einem Dorf bei Coburg wohnt. Ich wollte in diesem Fall unbedingt erreichen, dass der Mann wunschge-mäß weiterhin auf seinem Bauernhof leben kann und nicht in einem Heim untergebracht wird. Hier geht es für mich also darum, einen landwirtschaft-lichen Betrieb am Laufen zu halten. Die Wiese muss gemäht, das Heu ver-kauft und der Wald gepfl egt werden. Das sind auch für mich vollkommen neue Arbeitsfelder. Dabei musste ich mich auch mit zahlreichen EU-Beihil-feanträgen vertraut machen. Einmal pro Woche bin ich auch persönlich vor Ort – und bin dabei doch auch glatt ein Teil der Dorfgemeinschaft gewor-den. Manchmal sitze ich sogar mit am Stammtisch (lacht).

Die Leistungen des

ASB Coburg

Seniorenzentrum „Am Park“ Häusliche Pfl ege Hausnotruf Betreuungsverein Essen auf Rädern

Arbeiter-Samariter-Jugend Schulsanitätsdienst Juniorhelfer Schulkinderbetreuung

Fahrdienst für Menschen mit Behinderung

Notfallrettung Krankentransport Sanitätsdienst Auslandsrückholdienst

Erste-Hilfe-Ausbildung

Vorsitzender: Hans-Joachim LiebGeschäftsführer: Thomas Schwesinger

Kontakt: Arbeiter-Samariter-Bund Regionalverband Coburg e.V.Parkstr. 6 96450 Coburg

Tel.: (09561) 19 21 2Fax: (09561) 81 47 47

[email protected]

Wer kommt für die Kosten der Betreuung auf?Im dem eben beschriebenen Fall des Landwirts, kann er selber für die anfal-lenden Kosten aufkommen. Der Mann verfügt über ausreichende Rücklagen. Viele andere sind aber absolut mittel-los – hier springt dann der Staat ein und die Betreuung wird aus der Justiz-kasse bezahlt.

An wen können Sie sich denn wenden, wenn Sie selbst mal Rat brauchen? An meine Kollegin Pia Goldammer. Wir haben den Betreuungsverein seit 1993 gemeinsam aufgebaut und verstehen uns absolut als Team. Wir sprechen re-gelmäßig über unsere jeweiligen Fälle – und lernen dabei natürlich auch un-gemein viel voneinander.

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9.41 Uhr. Martina Leipold fährt bei ih-rem ersten Patienten des heutigen Ta-ges vor. Ein vergleichsweise einfacher Fall, bei dem es lediglich um einen Verbandswechsel geht. „Geht’s gut?“ – „Ja, es geht gut.“ Trotz Diabetes ist der Mann zufrieden. Martina Leipold auch. Mit ihrem Patienten – und mit ihrem Job. „Ich bin mittlerweile seit 20 Jahren für den ASB unterwegs“, sagt sie. Die Hausbesuche möchte sie da-bei nicht mehr missen: „Die ambulan-te Pfl ege hat den großen Vorteil, dass wir die Menschen in ihrem gewohnten Umfeld betreuen können. Hier fühlen sie sich wohl. Das spüren wir natürlich auch während unserer Arbeit.“

9.57 Uhr. Frau Gruber* ist an der Reihe. Leipold verabreicht ihr die

notwendigen Tabletten. Der Blut-druck muss gesenkt und das Herz gestärkt werden. „Frau Gruber muss eigentlich nur an die Einnahme der Medi-kamente erinnert werden“, sagt Leipold. „Sie würde es sonst vergessen.“ Die meisten

Martina Leipold kümmert sich seit 20 Jahren um pfl egebedürftige Menschen

Rundum versorgt – in gewohnter Atmosphäre

Patienten auf ihrer heutigen Tour sind in den Pfl egestufen 1 oder 2 eingrup-piert. „Die können in aller Regel noch mit dem Rollator durch die Gegend sausen.“ Schnell noch ein Schwätz-chen mit der älteren Dame, Leistung und Datum in den Tagesbogen eintra-gen und weiter geht’s.

10.11 Uhr. Im weißen Chevrolet Matiz mit ASB-Aufkleber geht es quer durch Neustadt. Hier gibt es keine Straße, die Martina Leipold nicht kennt. Es ist ihr Revier. Sie fährt umsichtig, denn auf ihren Führerschein ist sie zwingend angewiesen. „Dennoch wurde ich be-reits dreimal geblitzt. Kurioserweise immer am 6. Dezember – und das drei Jahre in Folge.“ Die 48-jährige Thürin-gerin lacht und ergänzt, dass es wohl besser wäre, den Nikolaustag künftig zuhause im Bett zu verbringen.

10.15 Uhr. Gerhard Kroll ist ein be-wundernswerter Mann. Der 68-Jährige leidet an Diabetes, vor einigen Wo-chen musste ihm ein Fuß amputiert werden. Die große Wunde nässt und

Name: Martina Leipold

Arbeitsbereich: Häusliche Pfl ege

Ort: Neustadt bei Coburg

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Page 15: Die bayerischen Samariter

muss regelmäßig von Martina Leipold neu verbunden werden. Dennoch lässt sich Kroll seinen grenzenlosen Opti-mismus nicht nehmen. „Die Ärzte im Krankenhaus haben das doch richtig gut gemacht“, lobt er. Seit 30 Jahren sei er ASB-Mitglied und jetzt freue er sich immer auf die Pfl egerinnen sei-ner Organisation. Und wenn er schon einmal dabei ist, legt er auch noch ein gutes Wort für seine Betriebskranken-kasse ein, die stets ohne Probleme die notwendigen Behandlungen fi nanziert. Kroll: „Das mit dem Bein wird schon wieder. Ich hoffe ja, dass ich bald wie-der Auto fahren kann.“ Einen Renault habe er. Automatik. Obwohl er Auto-matik eigentlich nicht so möge. „Das ist mir zu unsportlich.“

10.41 Uhr. Jetzt geht es noch zu Frau Nöth, die regelmäßig eine Insulinsprit-ze gesetzt bekommt. Und danach zu Herrn Hochfelder, bei dem lediglich Rückenwaschen auf dem Programm steht. Und so geht es weiter an die-

Die Leistungen des

ASB Coburg Land

Seniorenzentrum Neustadt Seniorenzentrum Sonnefeld Pfl egeheim / Kurzzeitpfl ege Betreutes Wohnen Häusliche Pfl ege Hausnotruf Essen auf Rädern Besuchsdienst Besuchshundedienst

Schulfahrdienst Schulsanitätsdienst

Individuelle Schwerstbehinderten-Assistenz

Patientenfahrdienst Kriseninterventionsteam (psychosoziale Notfallversorgung) Katastrophenschutz

Erste-Hilfe-Ausbildung

Vorsitzender: Stephan ClausGeschäftsführer: Rainer Schreier

Kontakt: Arbeiter-Samariter-Bund Kreisverband Coburg Land e.V. Sonneberger Str. 25 96465 Neustadt bei Coburg

Tel.: (09568) 929 - 0Fax: (09568) 929 - 222

[email protected]

sem Vormittag. Wobei der Dienst heu-te in die Verlängerung geht. „Ich habe heute Nacht Rufbereitschaft“, sagt Leipold. Wenn also jemand sein Haus-notrufgerät aktiviert, geht der Notruf zunächst in der Zentrale in Köln ein, welche dann bei Bedarf umgehend Martina Leipold alarmiert. Die gelernte Krankenschwester fährt dann raus um nachzusehen, was anliegt. „Die Pati-enten sollen sich bei uns sicher und aufgehoben fühlen. Damit sie so lange wie möglich zuhause bleiben können.“

*alle Namen der Patienten wurden redaktionell geändert

Den Bereich „Häusliche Pfl ege“ bieten auch die folgenden Verbände an: ASB Allgäu, ASB Aschaffenburg, ASB Augs-burg, ASB Bad Windsheim, ASB Coburg, ASB Kronach, ASB München, ASB Neu-Ulm, ASB Nürnberg-Fürth, ASB Schweinfurt, ASB Würzburg

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Wilhelm hört für sein Leben gern Blas-musik. Norbert ist leidenschaftlicher Fan des FC Bayern. Marianne liebt Klaus. Und Klaus liebt Marianne. Hin-zu kommen noch Manuela, Stepha-nie, Karin, Gottfried, Stefan und Wal-ter. Vier Frauen und sechs Männer im Alter zwischen 26 und 59 Jahren, die mitten in Forchheim eine ganz normale Wohngemeinschaft bilden – im Behin-dertenwohnheim des ASB Forchheim.

„Unser Ziel ist klar: Die Bewohner unseres Heims sollen ihr Leben so selbstbestimmt wie möglich leben kön-nen“, sagt Leila Kremer. Die 35-jähri-ge Heilerziehungspfl egerin leitet die „Gruppe Blau“ und ist gemeinsam mit fünf Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für die Betreuung der zehnköpfi gen WG zuständig. So wie die anderen drei Gruppen des Behindertenheims – Rot, Gelb und Grün – so hat auch die blaue Gruppe einen eigenen ab-getrennten Wohnbereich bestehend aus einem gemeinschaftlich genutzten

Leila Kremer betreut eine zehnköpfi ge Gruppe im Behindertenwohnheim

Wohnen heißt zuhause sein

Wohn- und Esszimmer sowie sechs Einzel- und zwei Doppelzimmern. Im Erdgeschoss befi nden sich zudem ein Veranstaltungs-, ein Hobby- und ein Therapieraum.

Nahezu alle Bewohner sind sowohl geistig als auch körperlich behindert. Das ändert nichts daran, dass sie praktisch einem ganz normalen Ar-beitsalltag nachgehen: Ab 7.15 Uhr machen sie sich auf den Weg in die Arbeit – entweder per ASB-Fahrdienst oder mit öffentlichen Verkehrsmittel. Die Frauen und Männer verrichten in Werkstätten der Lebenshilfe kleinere Verpackungs- und Montagearbeiten, packen in der Schreinerei mit an oder betätigen sich in der örtlichen Schoko-ladenfabrik. Ab 16 Uhr geht es dann wieder zurück ins Wohnheim an der Friedrich-Ludwig-Jahn-Straße.

Name: Leila Kramer

Arbeitsbereich: Behindertenwohnheim

Ort: Forchheim

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RISCHEN SAMARITER

PORTRÄTREIHE

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Ausfl ug in die Allianz-Arena

„Gemeinsam mit den Bewohnern er-stellen wir regelmäßig Speisepläne, nach denen entsprechend gekocht und gemeinsam gegessen wird“, sagt Leila Kremer. „Nach dem Essen geht dann meist jeder seinem Hobby nach. Häufi g spielen wir aber auch etwas zusammen oder schauen gemeinsam fern.“ Zudem stünden regelmäßig Aus-fl üge auf dem Programm. „Beliebt sind zum Beispiel das Annafest in Forch-heim, das Sambafestival in Coburg oder ein Heimspiel des FC Bayern in der Allianz-Arena. Aber auch Café-, Kino- und Schwimmbadbesuche sind immer mal wieder drin.“

Die Leistungen des

ASB Forchheim

Behindertenheim Fahrdienst für Menschen

mit Behinderung

Besuchshundedienst Patientenfahrdienst

Arbeiter-Samariter-Jugend Schulsanitätsdienst Initiative Kinderinsel Schülerfahrdienste

Vorsitzender: Stefan SchickGeschäftsführer: Wolfgang Caps

Kontakt: Arbeiter-Samariter-BundRegionalverband Forchheim e.V.Friedrich-Ludwig-Jahn-Str. 991301 Forchheim

Tel.: (09191) 700 70Fax: (09191) 700 730

info@asb-forchheim.dewww.asb-forchheim.dewww.asb-kinderinsel.dewww.besuchshundedienst.de

Die 35-jährige gebürtige Coburgerin will ihren Job jedenfalls nicht mehr missen: „Ich kann mir eigentlich gar nichts anderes mehr vorstellen. Zu sehen, wie unsere Bewohner täglich Fortschritte erzielen, macht mich rich-tig glücklich.“ Und so wird Leila Kremer auch künftig ein Stück dazu beitragen, dass das Motto des Wohnheims täg-lich mit Leben gefüllt wird: Wohnen heißt zuhause sein.

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Das Oberfrankenlied gehört an jedem Dienstagnachmittag zum festen Re-pertoire. „Das singen wir einfach im-mer wieder gerne“, sagt Albert Wiedel. Der ältere Herr ist der einzige Mann in jener siebenköpfi gen Gruppe, die sich allwöchentlich im ASB-Senioren-zentrum Rodachtal in Marktrodach trifft. Oder wie Wiedel es verschmitzt und nicht ohne Stolz beschreibt: „Ich bin hier eben der Hahn im Korb.“

Sabine Daum singt, bastelt, kocht und spielt mit demenzkranken Menschen

Auf der Suche nach verborgenen Talenten

Albert Wiedel leidet wie auch die sechs Damen unter Demenz. „Um die Ange-hörigen zu unterstützen und auch zu entlasten, bieten wir hier unsere Be-gegnungsstätte an“, sagt die Pfl ege-helferin Sabine Daum. „Dabei geht es natürlich nicht zuletzt darum, dass die Menschen voneinander profi tieren und sich gegenseitig an verborgene Erleb-nisse und Talente erinnern.“ Die Palet-te der angebotenen Aktivitäten reicht dabei von sommerlichen Bootsausfl ü-gen zur Saaletalsperre über Bastelei-en bis hin zum gemeinsamen Kochen oder Backen. Daum: „Je nach Jahres-

zeit backen wir einen Stollen, pressen Apfelsaft aus oder

machen uns einen frischen Erdbeerquark.“ Das An-

gebot fi rmiert unter dem einprägsamen Namen „ASB aktiv – zurück ins Leben trotz Demenz“.

Name: Sabine Daum

Arbeitsbereich:

Ort: Kronach

ASB aktiv – zurück

ins Leben trotz Demenz

Oberfranken ist mein schönes Heimatland,wo der Main sich schlängelt wie ein Silberband,wo der Kuckuck ruft weit in das Tal hinaus,da ist meine Heimat, da bin ich zu Haus.

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PORTRÄTREIHE

Page 19: Die bayerischen Samariter

Oftmals tönt auch der Ausruf „Bingo“ durch den Speisesaal des modernen und lichtdurchfl uteten Seniorenzen-trums. „Um den Umgang mit Zahlen nicht zu verlernen, ist das Spiel Bingo natürlich eine moderne, aber durch-aus geeignete Möglichkeit“, sagt die 37-Jährige aus Pressig-Rothenkir-chen. Aber auch Rätselhefte stünden hoch im Kurs. „Neben dem Gedächt-nistraining steht bei uns ganz eindeutig die gezielte Biographiearbeit im Mittel-punkt.“ Neben Sabine Daum kümmert sich auch immer noch eine zweite Mit-arbeiterin um die maximal zehn Senio-rinnen und Senioren. Die fachliche Lei-tung untersteht einer Mitarbeiterin mit gerontopsychiatrischer Weiterbildung; so ist gewährleistet, dass die Patien-ten perfekt betreut werden.

Die Leistungen des

ASB Kronach

Seniorenzentrum Rodachtal Seniorenzentrum Rothenkirchen Häusliche Pfl ege ASB aktiv – zurück ins Leben trotz Demenz Hausnotruf Essen auf Rädern

Fahrdienst für Menschen mit Behinderung

Sanitätsdienst Patientenfahrdienst

Erste-Hilfe-Ausbildung

Vorsitzende: Christa SteigerGeschäftsführer: Thomas Scholz

Kontakt: Arbeiter-Samariter-BundKreisverband Kronach e.V. und Sozialdienst gGmbHKaiser-Karl-Str. 396332 Pressig-Rothenkirchen

Tel.: (09265) 99 18 0Fax: (09265) 99 18 11

[email protected]

Daum ist seit mittlerweile sieben Jah-ren als Pfl egehelferin in der Sozialsta-tion des Arbeiter-Samariter-Bundes in Pressig angestellt; die Arbeit in der Be-gegnungsstätte für Demenzkranke ab-solviert sie wie auch alle anderen Mit-arbeiterinnen rein ehrenamtlich. „Mir macht es große Freunde zu sehen, wenn unsere Patienten zum Beispiel ihre musikalischen Talente wieder-entdecken und am Klavier großartige Stücke zum Besten geben.“ Das Her-auskitzeln dieser ganz speziellen Mo-mente gehöre eben zu ihrer Aufgabe.

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Herr Ultsch, seit wann ist der ASB Hof im Bereich Sanitätsdienst tätig und welche Veranstaltungen sichern Sie sanitätsdienstlich ab?Wir sind mittlerweile seit dem Jahr 1991 im Sanitätsdienst aktiv. Dabei be-schäftigt uns zum Beispiel das große Wiesenfest in Selbitz, ein in der gan-zen Region beliebtes Volksfest. Die sanitätsdienstliche Betreuung liegt hier alle zwei Jahre in unseren Händen. Aber auch bei vielen Vereins-festen sind wir zur Sicherheit mit vor Ort – genauso wie bei Sportveranstaltun-gen wie Reitturnieren, Fußballspielen oder Motocross-Rennen.

Manfred Ultsch über den Sanitätsdienst in der Region Hof

„Fußballspiele, Reitturniere, Volksfeste“

Wie hat man sich einen normalen Einsatz vorzustellen?Am Tag der Veranstaltung kommen zwei bis vier unserer Mitarbeiter in einem Rettungswagen angefahren. Da unser Rettungswagen nach DIN-Norm ausgestattet ist, haben wir auch immer die Möglichkeit, verletzte Personen direkt ins nächst gelegene Kranken-

haus zu befördern. Das ist natürlich ein

großer Vor-teil.

Name: Manfred Ultsch

Arbeitsbereich: Sanitätsdienst

Ort: Hof

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PORTRÄTREIHE

Page 21: Die bayerischen Samariter

Welche Art von Verletzungen gilt es in der Regel zu behandeln?Das sind meist Schürf- und Schnitt-wunden, Prellungen sowie Verstau-chungen. Die Behandlung von Brüchen bildet zum Glück die Ausnahme, das kommt höchst selten vor. Häufi g haben wir hingegen Menschen zu versorgen, die zu viel Alkohol konsumiert haben – gerade auf dem Wiesenfest haben wir natürlich immer viele Betrunkene zu verzeichnen.

Welcher war Ihr bislang größter Einsatz?Das war ganz klar unser Einsatz beim Elbehochwasser im Jahr 2002. Das hat uns intensiv über eine ganze Wo-che hinweg beschäftigt. Dieser Einsatz ist bei uns allen noch in bleibender Er-innerung, denn das war schon etwas ganz Besonderes.

Die Leistungen des

ASB Hof

Essen auf Rädern

Sanitätsdienst Auslandsrückholung Patientenfahrdienst

Fahrdienst für Menschen mit Behinderung

Erste-Hilfe-Ausbildung

Vorsitzender: Manfred GaidaGeschäftsführer: Manfred Ultsch

Kontakt: Arbeiter-Samariter-BundKreisverband Stadt und Landkreis Hof e.V.Feldstr. 1695152 Selbitz

Tel.: (09280) 56 83 oder (09280) 1 9212

Fax: (09280) 95 31 33

[email protected]

Den Bereich Sanitätsdienst bieten auch die folgenden Verbände an: ASB Bad Windsheim, ASB Coburg, ASB Erlangen-Höchstadt, ASB Gräfenberg, ASB Ingolstadt, ASB Jura, ASB Kronach, ASB Lauf, ASB München, ASB Nürnberg-Fürth, ASB Obermain, ASB Schweinfurt, ASB Würzburg

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Page 22: Die bayerischen Samariter

Eve bringt so schnell nichts aus der Ruhe. Treuherzig schmiegt sich die Hündin an Alexander Lipinski, als die-ser auf seiner Geige ein Ständchen zum Besten gibt. Die Frau des 90-Jäh-rigen liegt bereits seit längerer Zeit im Krankenhaus, so dass Lipinski in diesen Tagen ganz alleine in seinem Haus in Weismain die Stellung halten muss. „Wir besuchen Menschen wie Herrn Lipinski entweder zuhause oder gehen mit ihnen spazieren“, sagt das Frauchen von Eve, Petra Gick, die für den ASB Obermain den Besuchshun-dedienst leitet. „Immer wieder stellen wir dabei fest, dass sich die Präsenz von Tieren auf das Wohlbefi nden von älteren Menschen, Behinderten oder Kranken ungemein positiv auswirkt.“

Petra Gick besucht mit Hündin Eve einsame Senioren, Kranke und Behinderte

Bei Mensch und Tier Freude wecken

Dass die siebenjährige Australian-She-pherd-Lady Eve genauso wie die drei anderen Weismainer Besuchshunde über einen ausgeglichenen Charakter verfügt, ist von großer Bedeutung. Gick: „Unsere Hunde dürfen während eines Besuchs auf keinen Fall schreckhaft reagieren. Sie sollen ja für eine ent-spannte Atmosphäre sorgen und die Menschen von deren alltäglichen Sor-gen ablenken.“ Demenzkranke Senio-ren seien darüber hinaus in der Lage, durch die Begegnung mit den Tieren eigene Erinnerungen wachzurufen.

Name: Petra Gick

Arbeitsbereich: Besuchshundedienst

Ort: Weismain

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RISCHEN SAMARITER

PORTRÄTREIHE

Page 23: Die bayerischen Samariter

Rein ehrenamtliches Engagement

Auch eine blinde Frau befi ndet sich un-ter jenen Menschen, denen Petra Gick und Eve regelmäßig Besuche abstat-ten. „Die Frau blüht jedes Mal regel-recht auf, wenn sie ganz intensiv das weiche Fell von Eve fühlt.“ Mittelfristig soll der Besuchshundedienst auch auf Kindergärten ausgeweitet werden – um dann dort gezielt sehr verspiel-te Hunde einzusetzen. Den Kindern soll hierdurch die Scheu vor Hunden genommen sowie Verantwortungsbe-wusstsein vermittelt werden.

Die Leistungen des

ASB Obermain

Seniorenzentrum Hausnotruf Hauswirtschaftliche Hilfe Besuchshundedienst

Arbeiter-Samariter-Jugend Schulsanitätsdienst

Fahrdienst für Menschen mit Behinderung

Sanitätsdienst Patientenfahrdienst Auslandsrückholung

Erste-Hilfe-Ausbildung Blutspenden

Vorsitzender: Jörg Pfi sterGeschäftsführer: Michael Müller

Kontakt: Arbeiter-Samariter-Bund Regionalverband Obermain e.V.Michael-Dechant-Straße 296260 Weismain

Tel.: (09575) 64 99 500Fax: (09575) 64 99 510

[email protected]

Petra Gick sieht in ihrem rein ehren-amtlichen Engagement für den Arbei-ter-Samariter-Bund eine ideale Mög-lichkeit, die Begeisterung an ihrem Tier mit anderen Menschen in den Landkreisen Lichtenfels und Kulm-bach zu teilen. „Hunde sind sehr sozi-ale Wesen, die ein äußerst sensibles Verhalten an den Tag legen. Wenn es uns gelingt, mit dem Besuchshunde-dienst sowohl beim Mensch als auch beim Tier Freude zu wecken, ist doch schon viel gewonnen.“

Den Bereich Besuchshundedienst bieten auch folgende Verbände an: ASB Bad Windsheim, ASB Coburg Land, ASB Erlangen-Höchstadt, ASB Forchheim

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Page 24: Die bayerischen Samariter

Karl Brendel ist in einem Bereich des ASB aktiv, welcher eng mit der Grün-dungsgeschichte der Organisation ver-bunden ist: die Erste Hilfe. Angefangen hat alles am 28. November 1884 – den drei Bauarbeitern fehlten nur noch we-nige Meter Aufsatz, um die 40 Meter hohe Seitenwand für die neue Lager-halle der märkischen Eisenwerke fer-tigzustellen. Doch dann geschah das Unfassbare: Die Betonwand kippte und begrub die Männer unter sich.

Unfälle wie dieser waren im Zeitalter der Industrialisierung an der Tagesord-nung: Arbeitsschutzvorschriften gab es nicht, es waren keine Ersthelfer verfüg-bar und bis der Rettungsdienst eintraf, verging wertvolle Zeit. Im Jahr 1888 ergriffen deshalb sechs Berliner Zim-merleute die Initiative und setzten den ersten „Lehrkursus über die Erste-Hilfe bei Unglücksfällen“ durch – sie waren die Gründerväter des heutigen ASB. Karl Brendel führt das Werk der Zim-merleute weiter. Seit 35 Jahren vermit-telt er Menschen das notwendige Wis-sen, damit sie Verunglückten schnell und effektiv helfen können. Erste Hilfe

Der Pegnitzer Karl Brendel bildet seit über 35 Jahren Ersthelfer aus

In der Tradition derBerliner Zimmerleute

geht alle an – ein Motto, das Brendel gegenüber Altersheim-Personal, Lehr-kräften oder Vereinsmitgliedern in die Tat umsetzt. Egal, ob es sich um den 8-stündigen Kurs „Lebensrettende Sofortmaßnah-men“ oder den 16-stündigen Erste-Hilfe-Kurs handelt – das Ziel von Brendel und den drei anderen Pegnitzer Ausbildern ist es stets, die Menschen in die Lage zu versetzen, Leben retten zu können – ob bei Unfällen am Arbeitsplatz, im Haushalt oder im Straßenverkehr. „Op-timal wäre es, wenn die Kenntnisse alle zwei Jahre aufgefrischt werden“, sagt der 58-Jährige, „schließlich kommen immer wieder neue Kursinhalte hinzu.“ So gehöre neben der Herz-Lungen-Wiederbelebung an entsprechenden Puppen mittlerweile auch ein Airbag-Simulator zum Standardrepertoire. Brendel lehrt darüber hinaus auch die Anwendung von Laien-Defi brillatoren. Immer in der Tradition der sechs Berli-ner Zimmerleute…

Kontakt: Arbeiter-Samariter-BundKreisverband Pegnitz- Bayreuth e.V.Kosbrunn 291257 Pegnitz

Tel.: (09241) 80 87 00Fax: (09241) 80 87 00

Den Bereich Erste-Hilfe-Ausbil-dung bieten nahezu alle Verbände des ASB in Bayern an.

Name: Karl Brendel

Arbeitsbereich: Erste-Hilfe-Ausbildung

Ort: Pegnitz-Bayreuth

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RISCHEN SAMARITER

PORTRÄTREIHE

Page 25: Die bayerischen Samariter

Name: Matthias Grübel

Arbeitsbereich: ASB Schulen

Ort: Lauf an der Pegnitz

Kontakt: ASB Schulen Bayern gGmbHEichenhainstraße 3091207 Lauf an der Pegnitz

Tel.: (09123) 97 54 - 201Fax: (09123) 97 54 - 210

[email protected]

Welche Art von Ausbildungen kann man an den ASB-Schulen absolvie-ren?In erster Linie geht es uns darum, jun-ge Menschen zu Rettungssanitätern und -assistenten auszubilden. Darüber hinaus können bei uns Mitarbeiter des ASB sowie anderer Hilfsorganisatio-nen Fortbildungen in allen Belangen des Rettungsdienstes absolvieren. Au-ßerdem bereiten wir Zivildienstleisten-de auf ihren Dienst am Menschen vor. Wir sehen uns generell aber als Bera-ter im Gesundheitswesen und stellen uns künftig auch verstärkt Herausfor-derungen wie etwa dem Sozialdienst.

Wie hat man sich die Ausbildung zum Rettungsassistenten vorzu-stellen?Die Ausbildung dauert zwei Jahre. Im ersten Jahr werden in unserer Schu-le die theoretischen Grundlagen ge-legt. Integriert sind auch Praktika im Rettungsdienst sowie in einem Kran-kenhaus. Das Bestehen einer Prüfung

Matthias Grübel unterrichtet angehendes Rettungspersonal

Vorbereitung aufden Dienst am Menschen

ist dann die Voraussetzung dafür, das zweite Ausbildungsjahr angehen zu dürfen. Dieses fi ndet an einer staatlich anerkannten Lehrrettungswache statt – zum Beispiel an der Wache des ASB Gräfenberg. Das zweite Ausbildungs-jahr endet dann mit einem Gespräch, in welchem festgestellt wird, ob die Ausbildung erfolgreich verlaufen ist.

Inwieweit werden die angehenden Retter auch praktisch auf ihren künftigen Beruf vorbereitet? Im Untergeschoss unseres Schulge-bäudes befi ndet sich unser Trainings-parcours, die SanArena. Hier können wir realistische Notfallszenarien eins zu eins nachstellen – angefangen vom schweren Verkehrsunfall über den Sturz vom Baugerüst bis hin zum Herz-infarkt im heimischen Wohnzimmer. Alles wird auf Video aufgezeichnet, damit man im Anschluss in der Gruppe über mögliche Fehler sprechen kann. Auch die Kabine eines Intensivtransport-Hubschraubers haben wir zu bieten.

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Page 26: Die bayerischen Samariter

Fahrrad fahren hat so seine Tücken. Das weiß Denis Kuhn aus eigener Erfahrung. „Als Kind bin ich oft ge-nug gestürzt und habe mir dabei jede Menge Schrammen geholt“, sagt der 15-Jährige. „Ich weiß also nur zu gut, wie schnell im Alltag etwas passieren kann.“ Als dann ein Mitarbeiter des Ar-beiter-Samariter-Bundes in seiner Bad Windsheimer Schule über die Mög-lichkeiten des Schulsanitätsdienstes berichtete, war Denis sofort Feuer und Flamme – aber damals leider noch zu jung: „Ich musste noch drei Jahre war-ten, erst dann durfte ich endlich einen Erste-Hilfe-Kurs machen.“ Zunächst absolvierte er die Ausbildung zum Ju-niorhelfer, um sich später zum Junior First Responder weiterbilden zu las-sen.

Denis Kuhn versorgt seine Mitschüler an der Hauptschule Bad Windsheim

„Die soziale Arbeit lässt mich nicht mehr los“

Seitdem schiebt er im Wechsel mit neun weiteren Schulsanitätern Dienst in der Hauptschule Bad Windsheim. Die Einsatzweste hat er stets griffbe-reit, der Notfallrucksack steht für den Fall der Fälle im Schulsekretariat pa-rat. Sobald Denis per Durchsage zu einem Einsatz auf dem Schulgelände oder in eines der Klassenzimmer ge-rufen wird, spurtet er los, um vor Ort das Erlernte umzusetzen. „Im Winter kommt es nach Schneeballschlachten oft zu Platzwunden. Und natürlich blei-ben auch im Sportunterricht Verletzungen nicht aus – sogar zwei Knochenbrüche waren schon dabei.“

Name: Denis Kuhn

Arbeitsbereich: Schulsanitätsdienst

Ort: Bad Windsheim

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DIE

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RISCHEN SAMARITER

PORTRÄTREIHE

Page 27: Die bayerischen Samariter

Einmal sei ein Schüler während eines Sprints derart schwer gestürzt, dass dabei sein Schienbein angebrochen wurde. Und im zweiten Fall hatte ein hart geschossener Fußball einen Arm-bruch zur Folge. „Um die Brüche zu stabilisieren, habe ich mit Hilfsmitteln wie zum Beispiel einer Deckenrolle die Gliedmaßen behelfsmäßig ruhigge-stellt. Bis zum Eintreffen der Rettungs-assistenten messen wir dann meist auch noch Puls und Blutdruck und wirken beruhigend auf den Patienten ein“, sagt Denis. Die Profi s seien dann stets angetan: ‘Das habt ihr sehr gut

gemacht‘, bekämen Denis und Kol-legen oft zu hören, wenn sie das

Notfallprotokoll überreichen.

Die Leistungen des

ASB Bad Windsheim

Häusliche Pfl ege (Ambulante Dienste) Fahrdienst für Menschen mit Behinderung Patientenfahrdienst Essen auf Rädern Hausnotruf Kindertagesstätte „Netz für Kinder“ Seniorennachmittag Besuchshundedienst Arbeiter-Samariter-Jugend Schulsanitätsdienst Juniorhelfer Sanitätsdienst Katastrophenschutz Auslandshilfe (Int. Jugendprojekte) Erste-Hilfe-Ausbildung Seminarangebote

(z.B. PC-Kurse für Senioren)

Vorsitzender: Dr. Frank OpeltGeschäftsführer: Erich Matthis, Stefan Rechter

Kontakt: Arbeiter-Samariter-BundRegionalverband Bad Windsheim e.V.Raiffeisenstr. 1791438 Bad Windsheim

Tel.: (09841) 66 900Fax: (09841) 66 90 44

[email protected]

Beim ASB-Regionalverband Bad Windsheim engagiert sich Denis in-tensiv in den Bereichen Erste Hilfe und Sanitätsbetreuungen – sowie als Lei-ter einer Kindergruppe der örtlichen Arbeiter-Samariter-Jugend. Mittlerwei-le hat Denis auch den „Junior Trainer“-Lehrgang erfolgreich absolviert und hilft als Lehrgangshelfer in der Ausbil-dung mit. In der Schule strebt Denis unterdessen die Mittlere Reife an – mit dem Ziel, an der Berufsfachschule eine Ausbildung zum Krankenpfl eger zu absolvieren. „Die soziale Arbeit lässt mich einfach nicht mehr los“, sagt er. „Das möchte ich später unbedingt einmal fortführen.“

Den Schulsanitätsdienst bieten auch die folgenden Verbände an: ASB Augsburg, ASB Coburg, ASB Coburg Land, ASB Erlangen-Höchstadt, ASB Forchheim, ASB Gräfenberg, ASB Hof, ASB Lauf, ASB München, ASB Nürnberg-Fürth, ASB Obermain

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Page 28: Die bayerischen Samariter

„Wo ist der Schlüssel?“ Eine einfache Frage, die das komplexe Arbeitsfeld von Rosi Schmitt recht gut beschreibt. Aus zweierlei Sicht. Denn erstens be-ginnt Demenz bei vielen Menschen mit Fragen wie der nach dem verleg-ten Hausschlüssel. Die zunehmende Vergesslichkeit ist es, die Angehörige erstmals stutzig werden lassen. „Wo ist der Schlüssel?“ – eine Frage, die aber auch aus Sicht der Angehörigen gestellt werden kann. In dem Sinne, ob es einen Schlüssel in die Welt des Demenzpatienten gibt. Einen Zugang. Einen Weg zurück. Oder einen nach vorne?

Rosi Schmitt unterstützt diese An-gehörigen bei der Suche nach dem Schlüssel. Sie gibt Mut, bietet Halt und hilft mit sehr konkreten Ratschlägen. Seit Anfang 2008 leitet die 48-Jährige die Fachstelle für pfl egende Angehöri-ge des ASB Erlangen-Höchstadt. Seit jeher setzt sich die Mutter von zwei erwachsenen Söhnen leidenschaftlich

Rosi Schmitt informiert Menschen über den Umgang mit Demenz

„Das Glas ist halbvoll“

für ältere Menschen ein. Sie absolvier-te eine Ausbildung zur Altenpfl egerin, arbeitete lange Jahre als Altenthera-peutin und sitzt für die SPD im Kreisrat – um dort in erster Linie für ihre senio-renpolitischen Standpunkte einzutreten.

„Am Anfang steht immer die Hilfl o-sigkeit“, sagt Schmitt. „Die Menschen kommen zu mir, weil sie nur wenig über Demenz und praktisch gar nichts über den Umgang mit der Krankheit wissen. Diesen Menschen sage ich dann im-mer: Das Glas ist halbvoll.“ Man solle keineswegs der Vergangenheit nach-trauern, sondern sich vielmehr darü-ber freuen, was im zwischenmensch-lichen Umgang noch alles möglich ist. „Wichtig ist es, die Alltagsaktivität der Betroffenen zu fördern, viel mit ihnen zu sprechen und für ausreichend Be-wegung zu sorgen.“ Kritik am verän-derten Verhalten zu üben bringe hin-gegen gar nichts, sondern schüre nur Aggressionen bei allen Beteiligten.

Name: Rosi Schmitt

Arbeitsbereich:

Ort: Erlangen-Höchstadt

Fachstelle für

pfl egende Angehörige

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RISCHEN SAMARITER

PORTRÄTREIHE

Page 29: Die bayerischen Samariter

Wie fülle ich einen Pfl egeantrag aus? Welche Leistungen stehen mir zu? Wie gestalte ich meine Wohnung patienten-gerecht um? Auf Fragen wie diese gibt Rosi Schmitt die richtigen Antworten, ob im Büro oder während eines Haus-besuchs – und das kostenlos. „Dabei ist nicht nur die Erstberatung umsonst – das kostenlose Angebot gilt solange, bis Hilfe geleistet werden kann“, sagt sie.

20 Helfer im Einsatz Die Beratung ist jedoch nur ein Be-reich. Schmitt leitet regelmäßig Ge-sprächsgruppen für Angehörige, bei denen diese untereinander die jewei-ligen Erfahrungen mit der Krankheit austauschen können. Auch ein Einfüh-rungskurs, der Angehörigen grundle-gende Kenntnisse über Demenz ver-mitteln soll, gehört zum Repertoire. „Und ganz wichtig sind natürlich un-sere rund 20 ehrenamtlichen Helferin-nen und Helfer“, betont Schmitt. Die

Die Leistungen des

ASB Erlangen-Höchstadt

Hausnotruf Besuchshundedienst Fachstelle für pfl egende Angehörige Patientenhilfsdienst

Arbeiter-Samariter-Jugend Schulsanitätsdienst

Fahrdienst für Menschen mit Behinderung

Notfallrettung Krankentransport Patientenfahrdienst Sanitätsdienst Katastrophenschutz

Erste-Hilfe-Ausbildung

Vorsitzende: Gisela NiclasGeschäftsführer: Jürgen Seiermann

Kontakt: Arbeiter-Samariter-BundRegionalverband Erlangen-Höchstadt e.V.Gundstr. 991056 Erlangen

Tel.: (09193) 50 33 190Fax: (09193) 50 33 19 99

[email protected]

geschulten Mitarbeiter kümmern sich in regelmäßigen Abständen um pfl e-gebedürftige Menschen, um die Ange-hörigen dadurch zu entlasten. Dabei stehen Spaziergänge, Spiele, Kochen oder Einkaufen gehen auf dem Pro-gramm. Schmitt: „Einer unserer älte-ren Helfer betreut seit einiger Zeit ei-nen etwa 80-jährigen Herrn – und aus dieser Verbindung ist doch tatsächlich eine rich-tige Freundschaft entstanden.“

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Page 30: Die bayerischen Samariter

„Wozu gibt es überhaupt noch einen Notarzt?“ So lautet eines der größten Komplimente, das Jürgen Schütz und Mario Deppner während eines Einsat-zes schon mal zu hören bekommen. Schütz ist seit 19 Jahren Rettungs-assistent, Deppner befi ndet sich der-zeit in der Ausbildung hierzu. „Früher hat sich unsere Arbeit meist auf Blut-druckmessen und Sauerstoffgeben beschränkt“, sagt Schütz. „Doch das hat sich radikal gewandelt, mittlerweile übernehmen wir nun mal jede Menge Aufgaben, die früher dem Notarzt vor-behalten waren.“

Das ist einer der Gründe, weshalb Mario Deppner uneingeschränkt von einem „Traumjob“ spricht, den er da anpeilt: „Rettungsassistent ist mei-ner Ansicht nach ein hochinteressan-ter Beruf, der täglich neue Menschen und täglich neue Situationen mit sich bringt.“ Der 22-Jährige aus Eckental absolviert derzeit sein Ausbildungs-jahr in der Rettungswache des ASB

Jürgen Schütz und Mario Deppner stellen sich an jedem Tag neuen Situationen

Rettungsassistent? Traumjob!

Gräfenberg. Zuvor hat er an der ASB-Berufsfachschule in Lauf ein Jahr lang die Schulbank gedrückt. Ein Jahr, das Deppner als „spannende Zeit“ be-schreibt, während der er insbesonde-re den Trainingsparcours SanArena schätzen gelernt habe. Die Arena um-fasst unter anderem einen original-getreu nachgestellten Verkehrsunfall, aber auch Baustellen- und Wohnungs-nachbauten, in denen sich alltägliche Unfallszenarien realitätsnah nachstel-len lassen.

Jürgen Schütz und

Name: Mario Deppner

Arbeitsbereich: Notfallrettung

Ort: Gräfenberg

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DIE

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RISCHEN SAMARITER

PORTRÄTREIHE

Page 31: Die bayerischen Samariter

Waldarbeiter eingeklemmt

„Speziell die Übungen in der Baustelle haben mir sehr dabei geholfen, meinen bislang größten Einsatz fehlerfrei zu absolvieren“, sagt Deppner. Kürzlich sei nämlich ein Waldarbeiter bei Säge-arbeiten von einem Baum eingeklemmt worden – eine Oberschenkelfraktur und Beeinträchtigungen der Wirbel-säule seien die Folge gewesen. „Wir haben den Mann in einer Spezialtrage vakuumgebettet und ihn danach im Auto intubiert“, erzählt der 22-Jährige. „Anschließend ist er per Hubschrauber in eine Klinik gefl ogen worden.“

Die Leistungen des

ASB Gräfenberg

Essen auf Rädern Hausnotruf

Arbeiter-Samariter-Jugend Schulsanitätsdienst Juniorhelfer

Notfallrettung Krankentransport Patientenfahrdienst Auslandsrückholung Sanitätsdienst Katastrophenschutz

Erste-Hilfe-Ausbildung

Vorsitzender: Reinhardt GlauberGeschäftsführer: Walter Gräser

Kontakt: Arbeiter-Samariter-BundRegionalverband Fränkische Schweiz e.V.Reuthgasse 791322 Gräfenberg

Tel.: (09192) 92 52 90Fax: (09192) 92 52 960

[email protected]

Doch auch altgediente Kräfte wie eben Jürgen Schütz profi tieren davon, dass es sich bei der Gräfenberger Wache um eine Lehrrettungswache handelt. „Durch die Beschäftigung und die Zu-sammenarbeit mit den Auszubildenden sind natürlich auch wir immer auf dem aktuellsten Stand“, betont er. „Solch motivierte junge Kollegen wie Mario helfen uns dabei, unsere Leistungen immer auf einem hohen Niveau halten zu können. Das ist unser Ziel. Denn

auch für mich ist Rettungs-assistent nichts anderes

als ein Traumjob.“

Den Bereich Notfallrettung bieten auch die folgenden Verbände an: ASB Coburg, ASB Erlangen, ASB Jura, ASB Lauf, ASB München, ASB Nürnberg-Fürth, ASB Obermain, ASB Schweinfurt

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Page 32: Die bayerischen Samariter

10.15 Uhr. Claudia Lorenz fährt am Jakobushof vor, einem Seniorenheim in Auerbach. Hier holt sie genauso wie ihre „Essen auf Rädern“-Kollegen des ASB Jura die auszuliefernden Mahl-zeiten ab. Lorenz bedient heute die Veldener Tour, welche sie über Mi-chelfeld, Pegnitz, Plech und Velden bis nach Kirchsittenbach, Riegelstein so-wie Eichenstrut führen wird. Rund 90 Kilometer über Landstraßen und die Autobahn A9. „Aber ich fahre ja richtig gerne Auto, das macht mir nichts aus“, lacht die Mutter dreier Töchter, die seit 2007 für den ASB Essen ausfährt – einmal pro Woche, sowie an drei Wo-chenenden im Monat.

10.23 Uhr. Claudia Lorenz kontrolliert noch einmal ganz genau, ob sie auch die richtigen Menüs eingepackt hat. Jeder Kunde kann nämlich zwei Wo-chen im Voraus aus zwei Menü-Vor-schlägen wählen. Neben einer Suppe und einem Dessert gibt es heute ent-weder Leberkäse mit gebratenem Ei

Claudia Lorenz versorgt Senioren und Kindergärten mit warmen Mahlzeiten

Kohlroulade und ein nettes Schwätzchen

und Püree oder aber Kohlroulade mit Zwiebelsoße.

10.30 Uhr. Die erste Station. Ein Kin-dergarten in Auerbach. Claudia Lorenz parkt den weißen Citroën Berlingo an der Straßenecke, begrüßt die Leiterin der Einrichtung und bringt die duften-den Speisen in die Küche.

10.42 Uhr. Herr Schneider aus Michel-feld ist an der Reihe. „Herr Schneider hatte kürzlich eine Zahn-Operation“, sagt Lorenz. Daher werde das Essen für ihn derzeit extra weich gekocht. „Geht’s mit den Zähnen besser, Herr Schneider?“, fragt sie beim Eintreten. „Jaja, das klappt schon wieder ganz gut“, antwortet dieser und lobt Fahrerin und Essen: „Das Essen kommt immer pünktlich und schmeckt auch wirklich richtig lecker.“

10.55 Uhr. Wieder fröhliches Kinder-plärren – Claudia Lorenz erreicht den Franziskus-Kindergarten in Pegnitz.

Name: Claudia Lorenz

Arbeitsbereich: Essen auf Rädern

Ort: Velden

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RISCHEN SAMARITER

PORTRÄTREIHE

Page 33: Die bayerischen Samariter

Den Bereich Essen auf Rädern bieten auch die folgenden Verbände an: ASB Allgäu, ASB Aschaffen burg, ASB Bad Windsheim, ASB Coburg, ASB Coburg Land, ASB Forch-heim, ASB Gräfen berg, ASB Hof, ASB Kronach, ASB Lauf, ASB Nürnberg-Fürth, ASB Regensburg

Wenig später wird eine ältere Dame beliefert, bevor es zu Herrn Maisel geht. „Herr Maisel isst gerne Fisch und Pfannkuchen“, weiß Lorenz. Sie kennt den Kunden bereits seit zwei Jahren. „Das stimmt – und wenn es mal nicht schmeckt, bekommt es eben der Hund“, ergänzt Maisel augenzwin-kernd.

11.14 Uhr. Zeit für einen Tempera-tur-Check. Das Essen muss immer mindestens 65 Grad heiß sein. Dafür sorgen die in den Boxen integrierten Wärmeplatten. Test bestanden, weiter geht die Tour. Lorenz und ihre Kollegen haben noch viel zu tun. Bis zu 40 Essen werden täglich an Senioren ausgelie-fert, weitere 300 Mahlzeiten gehen an insgesamt sieben Kindergärten. „Das Besondere an diesem Job ist ganz klar der nette Kontakt zu den Kunden“, sagt Claudia Lorenz – und braust win-kend in ihrem duftenden Kastenwagen davon.

Die Leistungen des

ASB Jura

Essen auf Rädern Hausnotruf Hauswirtschaftliche Versorgung

Arbeiter-Samariter-Jugend Kindertagesstätte Pottenstein

Notfallrettung Krankentransport Rettungshundestaffel Helfer vor Ort Katastrophenschutz

Erste-Hilfe-Ausbildung

Vorsitzender: Roland LöbGeschäftsführerin: Patricia Deinzer

Kontakt: Arbeiter-Samariter-BundRegionalverband Jura e.V.Im Teich 1991235 Velden

Tel.: (09152) 92 69 27Fax: (09152) 92 19 912

[email protected]

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Page 34: Die bayerischen Samariter

Es hätte auch ganz anders kommen können. Schule statt Hort. Hildegard Zani ist ausgebildete Lehrerin und könnte heute folglich auch Tag für Tag vor der Klasse stehen. Doch dazu kam es nicht, sie entschied sich frühzeitig anders. Hort statt Schule. Aus gutem Grund: „Hier bin ich an keinen Lehr-plan gebunden und habe ausreichend Freiraum, um meine Vorstellungen von der Arbeit mit den Kindern einzubrin-gen“, sagt Zani.

Zani arbeitet im Kids Corner des Arbei-ter-Samariter-Bundes in Lauf an der Pegnitz. Montags bis freitags werden in der Spitze 84 Kinder betreut – die modern und farbig gestaltete Einrich-tung steht den Mädchen und Jungen täglich zwischen 6.30 Uhr und 17 Uhr zur Verfügung. „Unser pädagogisches Konzept der ‚halboffenen Arbeit‘ sieht vor, dass die Kinder einerseits eine große Auswahl an Funktionsräumen und Spielmaterialien haben, sich an-dererseits aber auch an feste Struk-

Hildegard Zani betreut Kinder beim Spielen und bei den Hausaufgaben

Flora und Fauna als Spezialgebiete

turen wie die täglichen Hausaufga-bengruppen halten müssen“, erklärt Hildegard Zani. Zudem habe man eine Intensivgruppe eingerichtet, in der sie-ben Kinder mit Lernbehinderung spe-ziell betreut werden können.

Die Betreuerin hat es sich zur Gewohn-heit gemacht, zwischen der Spiel- und der Hausaufgabenphase immer einige Seiten aus einem Buch vorzulesen: „Auf diese Weise kommen die Kinder ein wenig zur Ruhe.“ Da die heutige Gruppe mit elf Kindern zwischen sie-ben und neun Jahren nicht allzu groß ist, hat Zani ausreichend Zeit, sich je-dem einzelnen ausgiebig zu widmen. „Max schneidet Brod“, schreibt der sie-benjährige Sebastian in sein Übungs-heft – woraufhin Hildegard Zani ihn auf den Rechtschreibfehler hinweist. Un-terdessen malt der neunjährige Tolga einen Drachen – und erntet lobende Worte der Betreuerin.

Name: Hildegard Zani

Arbeitsbereich: Hort

Ort: Lauf an der Pegnitz

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RISCHEN SAMARITER

PORTRÄTREIHE

Page 35: Die bayerischen Samariter

Was Zani mit ihren „Vorstellungen von der Arbeit mit den Kindern“ meint, zeigt sich im Außenbereich des Horts: Hier wurde ein Kräuterbeet ange-legt und ein Kaninchenstall errich-tet. „Ganz klar: Flora und Fauna sind meine Spezialgebiete“, sagt sie. „Mir macht es Spaß, mein biologisches Wissen weiterzugeben und mit den Kindern entsprechende Projekte zu verwirklichen.“ So auch das Aquari-um, welches sie gemeinsam mit ihrer Gruppe eingerichtet hat. „Wir reinigen es regelmäßig, füttern die Fische und testen die Wasserqualität.“ Hort statt Schule – diese Entscheidung hat Hil-degard Zani nie bereut.

Die Leistungen des

ASB Lauf

Hausnotruf Hauswirtschaftliche Hilfen Essen auf Rädern

Arbeiter-Samariter-Jugend Kinderhort Kinderbetreuung Schulsanitätsdienst

Fahrdienst für Menschen mit Behinderung

Notfallrettung Krankentransporte Sanitätsdienst Patientenfahrdienst

Erste-Hilfe-Ausbildung

Vorsitzender: Bruno SchmidtGeschäftsführer: Konrad Eitel

Kontakt: Arbeiter-Samariter-BundRegionalverband Nürnberger Land e.V.Südring 391207 Lauf an der Pegnitz

Tel.: (09123) 97 87 0Fax: (09123) 97 87 923

[email protected]

Kinderhorte betreiben auch die folgenden Verbände: ASB Aschaffenburg, ASB Bad Windsheim, ASB Coburg, ASB Neu-Ulm, ASB Wertingen

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Page 36: Die bayerischen Samariter

Den Flug nach Greifswald wird Peter Herrmann so schnell nicht vergessen. Ein neugeborenes Kind, dessen Lun-ge nicht richtig funktionierte, musste in Mecklenburg-Vorpommern abgeholt und in eine Spezialklinik nach Mann-heim gebracht werden. Das Team von „Christoph Nürnberg“, dem am Nürn-berger Flughafen stationierten Inten-sivtransporthubschrauber (ITH), über-nahm den Transport. „Mit insgesamt 16 Stunden war das sicherlich unser längster Einsatz“, erinnert sich Herr-mann. Ähnlich denkwürdig gestaltete sich jener Tag, an dem im Fichtelge-birge ein Pendolino an einem Bahn-übergang in einen Militärtransporter gerast war. Schnell wurde klar: Das ist ein Großeinsatz. „Wir waren einer von insgesamt neun Rettungshubschrau-bern“, so der 50-Jährige.

Peter Herrmann arbeitet als leitender Rettungsassistent in der ITH-Stati-on gegenüber dem Flughafen-Tower – und ist darüber hinaus Rettungs-dienstleiter beim ASB Nürnberg-Fürth. „Christoph Nürnberg“ ist an 365 Tagen

Peter Herrmann steht für die schnelle Rettung aus der Luft

Bundesweit im Einsatz: „Christoph Nürnberg“

im Jahr rund um die Uhr einsatzbereit. Dafür stehen insgesamt acht Piloten der HDM-Luftrettung, 30 Notärzte der beiden Nürnberger Kliniken sowie ne-ben Herrmann 13 weitere Rettungsas-sistenten des ASB zur Verfügung. Eine Besatzung besteht dann immer aus zwei Piloten, einem Notarzt und einem Rettungsassistenten mit intensivmedi-zinischer Fortbildung.

„Bei 75 Prozent der Fälle geht es darum, Intensivpatienten von einem normalen Krankenhaus in eine Spezialklinik zu transportieren“, erklärt Herrmann. „Ne-ben den Herz- oder Lungenpatienten geht es häufi g auch um Brandopfer.“ Bei den übrigen 25 Prozent handele es sich um sogenannte Primäreinsät-ze, also Verkehrsunfälle, akute Herz-infarkte oder Vergiftungen. Um eine optimale Versorgung gewährleisten zu können, stehen den Medizinern unter anderem spezielle Beatmungsgeräte, sechs Spritzenpumpen und aufwendi-ge Überwachungsinstrumentarien zur Verfügung.

Name: Peter Herrmann

Arbeitsbereich:

Ort: Nürnberg

Intensivtransport-

hubschrauber

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PORTRÄTREIHE

Page 37: Die bayerischen Samariter

Faszination für das Fliegen

Neben der Geschwindigkeit – der Hub-schrauber ist mit rund 250 Stundenki-lometern unterwegs – ist der komfor-table Transport ein zweites Plus des ITH gegenüber den für Intensivpati-enten ausgerüsteten Fahrzeugen. Die Einsätze beschränken sich in der Re-gel auf das Bundesgebiet, Herrmann war aber auch schon über Österreich, der Schweiz, Polen oder den Nieder-landen unterwegs. Sechs bis zehn Mi-nuten nach der Alarmierung ist „Chris-toph Nürnberg“ in der Luft. Zumindest dann, wenn das Wetter keinen Strich durch die Rechnung macht. „Die Pi-loten müssen natürlich ausreichend Sicht für die Landung haben“, sagt der 50-Jährige. Aus diesem Grund fl iegen die Helfer in den Sommermonaten auch mehr Einsätze als im Winter. So standen den 77 Einsätzen im August 2009 51 Einsätze im November ge-genüber.

Die Leistungen des

ASB Nürnberg-Fürth

Essen auf Rädern Häusliche Pfl ege Mobiler Sozialer Hilfsdienst Patientenfahrdienst

Arbeiter-Samariter-Jugend

Fahrdienst für Menschen mit Behinderung

Notfallrettung Krankentransport Sanitätsdienst Katastrophenschutz Schulsanitätsdienst Auslandsrückholung

Erste-Hilfe-Ausbildung

Geschäftsführer: Martin Amon

Kontakt: Arbeiter-Samariter-BundKreisverband Nürnberg-Fürth e.V.Wodanstr. 2590461 Nürnberg

Tel.: (0911) 94 97 90Fax: (0911) 94 97 919

[email protected]

Peter Herrmann ist ein Mann der ers-ten Stunde. „Ich bin seit Gründung der Hubschraubertruppe im Jahr 1989 da-bei“. Und auch wenn er sich nicht als „Technikverrückten“ bezeichnen wür-de: „Eine Faszination für das Fliegen kann ich nicht verhehlen.“

Auch der ASB München stellt Rettungsassistenten für einen Intensivtransporthubschrauber.

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Page 38: Die bayerischen Samariter

Ruth Köster weiß zu überraschen. Als die 55-jährige Regensburgerin an der Wursttheke des türkischen Super-marktes den Metzger um 150 Gramm Salami bittet, macht sie das in fl ie-ßendem Türkisch. „Ich habe viele tür-kische Freundinnen – daher habe ich die Sprache gelernt“, sagt die Roll-stuhlfahrerin nicht ohne Stolz – und lässt sich stillvergnügt von Martin Vils-meier in den weißen Ford Transit mit ASB-Logo schieben und nach Hause fahren.

Martin Vilsmeier leistet seinen Zivil-dienst beim ASB Regensburg im Be-hinderten- und Patientenfahrdienst ab. Der 20-Jährige aus Sengkofen ist einer von insgesamt elf Zivis, die innerhalb von Regensburg Menschen mit Behin-derung von A nach B transportieren – und zwar in speziellen Fahrzeugen, die mit einer Trage oder einem Sitzstuhl ausgerüstet sind. „Eigentlich wollte ich ja gleich mit dem BWL-Studium losle-gen“, sagt Vilsmeier. „Aber jetzt bereue ich nichts. Ich freue mich immer wieder aufs Neue darauf, unsere Fahrgäste zu sehen.“

Dank Martin Vilsmeier bleiben Menschen mit Behinderung mobil

Klinik, Werkstatt, Café oder Supermarkt

Täglich fahren die Zivis Mitarbeiter der Behindertenwerkstätten zur Arbeit, um sie später natürlich auch wieder abzu-holen. Oder es gilt, ältere und nicht mehr gehfähige Menschen zum Arzt zu bringen. „Manchmal haben wir auch längere Fahrten, bei denen wir Pati-enten von einer Klinik in eine andere verlegen müssen“, sagt Vilsmeier. So sei er erst kürzlich von Regensburg bis nach Lippstadt in Nordrhein-Westfalen gefahren.

Oder man hat eben solch originelle Fahrgäste wie Ruth Köster. Seit eini-gen Jahren ist sie nun schon auf den Rollstuhl angewiesen und lässt sich sechsmal pro Monat von Vilsmeier und dessen Kollegen in die Innenstadt fahren. Oder eben in den türkischen Supermarkt, um nach Herzenslust ein-zukaufen – und natürlich, um die Spra-che nicht zu verlernen.

Die Leistungen des

ASB Regensburg

Essen auf Rädern

Patientenfahrdienst Fahrdienst für Menschen

mit Behinderung

Vorsitzender des Aufsichtsrates: Norbert KornelGeschäftsführer: Martin Amon

Kontakt: Arbeiter-Samariter-BundRegensburg gGmbHDonaustaufer Str. 172d93059 Regensburg

Tel.: (0941) 79 81 03Fax: (0941) 79 81 04

[email protected]

Fahrdienste für Menschen mit Behinderung oder Patienten bieten nahezu alle Verbände des ASB in Bayern an.

Name: Martin Vilsmeier

Arbeitsbereich:

Ort: Regensburg

Behinderten- und

Patientenfahrdienst

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RISCHEN SAMARITER

PORTRÄTREIHE

Page 39: Die bayerischen Samariter

Aus welchen Gründen interessieren sich Frauen für eine Mutter-Kind-Kur? Es ist ja ganz offensichtlich so, dass Mütter in unserer Gesellschaft zuneh-mend Bedingungen ausgesetzt sind, die zu erheblichen Belastungen und Überforderungen führen können. Dabei geht es nicht zuletzt um die vielfältigen Rollenanforderungen – die unterschied-lichen Rollen als Mutter, als Partnerin, als Organisatorin und als Berufstätige lassen sich oft nur schwer miteinander vereinbaren. Teilweise kommen noch andere Themen hinzu, wie die Pfl ege eines Familienmitglieds, eine instabile oder zerbrochene Partnerschaft, wirt-schaftliche Schwierigkeiten, Arbeitsver-lust, soziale Isolation oder Krankheit.

In welcher Form beraten Sie?Zunächst einmal geht

es darum, dass ich – immer anhand der speziellen Be-dürfnisse – ein ge-eignetes Kurhaus aussuche. Dann

unterstütze ich die

Bea Laregh unterstützt Mütter bei der Suche nach der richtigen Kur

Erholung vom Alltagsstress

Frauen dabei, einen Antrag der Kosten-übernahme bei der jeweiligen Kranken-kasse einzureichen. Viele Krankenkas-sen lehnen diesen Antrag erst einmal ab. Meistens hat man dann aber mit einem gut begründeten Widerspruch Erfolg und die Kassen zahlen in der letzten Konsequenz den Aufenthalt – bis auf eine Zuzahlung von zehn Euro pro Tag – komplett.

Findet diese Kur denn immer ge-meinsam mit dem Kind statt oder können die Mütter auch mal alleine ausspannen? Normalerweise fahren die Mütter immer gemeinsam mit dem Kind oder den Kin-dern. Ausnahmen gibt es eigentlich nur dann, wenn ein Kind beispielsweise we-gen der Schule nicht mitfahren kann.

An welchen Orten werden die Kuren durchgeführt? In allen Häusern des Müttergenesungs-werks. So zum Beispiel im Mutter-Kind-Therapiezentrum des ASB Mecklen-burg-Vorpommern; das befi ndet sich im Ostseeheilbad Graal-Müritz.

Die Leistungen des

ASB Ingolstadt

Mutter-Kind-Kuren Sanitätsdienst Helfer vor Ort Erste-Hilfe-Ausbildung Katastrophenschutz Jugendfi lmclub

Vorsitzender: Karl MüllerGeschäftsführerin: Bea Laregh

Name: Bea Laregh

Arbeitsbereich: Mutter-Kind-Kuren

Ort: Ingolstadt

Kontakt: Arbeiter-Samariter-BundRegionalverband Ingolstadt e.V.Schulstr. 485049 Ingolstadt

Tel.: (0841) 8 85 20 98Fax: (0841) 8 85 20 99

[email protected]

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Page 40: Die bayerischen Samariter

„Eigentlich wollte ich ja Polizistin wer-den, aber mit 1,63 Meter war ich zu klein.“ Jennifer Sattler ist im Nachhi-nein dankbar dafür, dass sie statt im Streifenwagen nun im ASB-Senio-renzentrum „Haus am Mühlbach“ in Oberstdorf ihrer Arbeit nachgeht – als Altenpfl egerin. „Mittlerweile will ich nichts mehr anderes machen als die-sen Job. Ich bin sowohl ein Organisa-tions- als auch ein Improvisationsta-lent, und das kann ich hier jeden Tag aufs Neue unter Beweis stellen.“ Denn jeder Tag bringt neue Herausforderun-gen – trotz der vielen klar strukturier-ten Abläufe.

6 Uhr. Übergabe: Von der Nacht-schicht erfahren die Kolleginnen der Tagschicht die Vorgänge der vergan-genen Stunden. Dabei wird auf jeden der insgesamt 40 Bewohner einzeln eingegangen. Insgesamt drei solcher Übergaben wird es im Laufe des Ta-ges geben.

Jennifer Sattler versorgt im „Haus am Mühlbach“ hilfsbedürftige Senioren

„Jeder Tag bringt neue Herausforderungen“

6.45 Uhr. Die Morgenpfl ege wird vor-bereitet. Pfl egeartikel, Kleidung und Medikamente müssen entsprechend bereit gelegt werden. Die Bewohner werden geweckt, gewaschen und auf den Tag vorbereitet.

8 Uhr. Frühstückszeit.

8:30 Uhr. Jennifer Sattler organisiert die Neuaufnahme von künftigen Be-wohnern. Im Anschluss werden Wun-den verbunden und Medikamente verabreicht. Danach dokumentiert die gebürtige Passauerin die bisherigen Tätigkeiten.

Name: Jennifer Sattler

Arbeitsbereich: Stationäre Pfl ege

Ort: Oberstdorf/Allgäu

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Page 41: Die bayerischen Samariter

12 Uhr. Während die Bewohner beim Mittagessen sitzen, kümmert sich Jen-nifer Sattler um die Bestellung fehlen-der Medikamente.

13 Uhr. Die Arztvisiten stehen an. Frau Sattler begleitet die Mediziner zu den Senioren auf die Zimmer.

14 Uhr. Auf dem Programm von Jen-nifer Sattler stehen Telefonate mit Angehörigen, Ärzten, Ergotherapeu-ten, Reha-Einrichtungen und Kranken-häusern. „Wichtig ist natürlich auch die Planung der Biographiearbeit – mit alten Musikstücken oder historischen Gegenständen wollen wir Erinnerun-gen wecken oder wachhalten. Dabei werden wir von speziell ausgebilde-ten Beschäftigungstherapeuten unter-stützt.“

15 Uhr. Kaffee und Kuchen stehen im Speisesaal bereit. 35 der 40 Bewohner sind noch so mobil, dass sie die Mahl-zeiten gemeinsam im Erdgeschoss einnehmen können.

Die Leistungen des

ASB Allgäu

Seniorenzentrum „Haus am Mühlbach“ Seniorenzentrum „Haus Herbstsonne“ Häusliche Pfl ege Hauswirtschaftliche Dienste Hausnotruf Essen auf Rädern

Kids in Form Schulverpfl egung

Erste-Hilfe-Ausbildung

Vorsitzende: Annegret Fabry-DornerGeschäftsführer: Uwe Kuchinke

Kontakt: Arbeiter-Samariter-BundRegionalverband Allgäu e.V.Sonthofener Str. 4687509 Immenstadt

Tel.: (08323) 98 140Fax: (08323) 98 142

[email protected]

15.30 Uhr. Demnächst steht wieder ein Ausfl ug auf dem Programm. Gemein-sam mit den Bewohnern des zweiten Oberstdorfer ASB-Seniorenzentrums „Haus Herbstsonne“ ging es in zwei Bussen bereits ins Legoland, auf den Alpakahof oder an den Bodensee. Die 25-Jährige widmet sich der Organisa-tion des nächsten Events.

16 Uhr. Jennifer Sattler hat Feier-abend. „Auch wenn so ein Arbeitstag schon mal lang werden kann – lang-weilig wird er nie.“

Den Bereich „Stationäre Pfl ege“ bieten auch folgende Verbände an: ASB Coburg, ASB Coburg-Land, ASB Kronach, ASB Obermain, ASB Würzburg

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Page 42: Die bayerischen Samariter

Normalität. Das ist es, was Werner Mittelbach möchte. Der 50-Jährige aus Gersthofen bei Augsburg will sein Leben so normal wie möglich gestal-ten – trotz seiner Behinderung. Aufste-hen, eine halbe Stunde Fahrrad fah-ren, Frühstück, physiotherapeutische Übungen, Mittagessen, Spazierfahrten im Rollstuhl, eine Kunstausstellung in Augsburg oder eine Versammlung seiner Selbsthilfegruppe in Gerstho-fen, Abendessen, Schlafen. Doch ein Aspekt im Leben von Werner Mittel-bach wird nie ganz normal sein: Er be-nötigt Betreuung – 365 Tage im Jahr, 24 Stunden am Tag, rund um die Uhr also.

Vroni Meister ist eine von insgesamt 60 Betreuerinnen und Betreuern, die sich für den ASB Augsburg im Bereich der

Individuellen Schwerstbehinderten-Assistenz um zehn Menschen mit Schwerstbehinderung kümmern. Ein sechsköpfi ges Team widmet sich im Schichtdienst ausschließ-

Vroni Meister unterstützt einen Muskelschwund-Patienten in jeder Lebenslage

Perfekt betreut – rund um die Uhr

lich Werner Mittelbach. Täglich ist je-mand im Wechsel von 8 bis 18 Uhr sowie von 18 bis 8 Uhr bei dem gelern-ten Schreiner, der an spinaler Mus-kelatrophie, dem sogenannten Mus-kelschwund leidet. „Nachts kommt es immer mal wieder vor, dass die Maske des Beatmungsgerätes von Herrn Mit-telbach verrutscht“, sagt Vroni Meister. „Dann wird automatisch Alarm ausge-löst und ich kann ihm zu Hilfe eilen.“ Zudem benötigt Mittelbach nachts Un-terstützung beim Trinken, beim Gang auf die Toilette und natürlich auch beim einfachen Wechseln der Schlaf-position.

Die ASB-Mitarbeiter der Individuellen Schwerstbehinderten-Assistenz haben die unterschiedlichsten berufl ichen Hintergründe. Darunter sind Arzthel-ferinnen und Studenten, Bäcker und Versicherungskaufl eute, Techniker und Verwaltungsexperten. „Da wir unseren Patienten in jeder nur denkbaren All-tagssituation zur Seite stehen möch-

Name: Vroni Meister

Arbeitsbereich:

Ort: Augsburg

Individuelle Schwerst-

behinderten-Assistenz

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PORTRÄTREIHE

Page 43: Die bayerischen Samariter

ten, ist das auch gut so“, sagt Vroni Meister, die selbst gelernte Altenpfl e-gehelferin ist. „Auf diese Weise ergän-zen wir uns nämlich prächtig.“

Da Werner Mittelbach sehr kunst- und kulturinteressiert ist, denkt er über ei-nen Umzug nach Augsburg nach; die Fahrt per Bus in die Stadt gestaltet sich immer schwieriger. „Wenn ich in Augsburg wohnen würde, könnte ich auch öfter Vroni bei ihren Auftritten zusehen – sie singt ja schließlich re-gelmäßig in einem klassischen Chor.“ Auf die Rund-um-die-Uhr-Betreuung wäre er freilich auch in der Stadt an-gewiesen. „Aber daran habe ich mich mittlerweile gewöhnt“, sagt Mittelbach. Schließlich habe er sich seine Betreu-er selbst aussuchen können und kom-me mit allen richtig gut zurecht. „Ich nenne es immer so: Ich bin der Kopf und die ASB-Mitarbeiter sind meine Hände. Sie ersetzen meine motori-schen Handicaps.“ So hat Mittelbach zum Beispiel eine spezielle Infrarot-

Die Leistungen des

ASB Augsburg

Häusliche Pfl ege Seniorenbegegnungsstätte Fachberatung für Senioren Demenzbetreuung Tagespfl ege Kindertagesstätten Kinderferienprogramm Familienzentrum K.I.D.S.

Individuelle Schwerstbehinderten-Assistenz Ambulant betreutes Wohnen Kompetenzzentrum Persönliches Budget

Mehrgenerationenhaus Göggingen Mehrgenerationenhaus Hochfeld

Erste-Hilfe-Ausbildung

Vorsitzender: Thomas ErnstGeschäftsführer: Ulrich Nießeler

Kontakt: Arbeiter-Samariter-Bund Regionalverband Augsburg e.V.Hessingstr. 286199 Augsburg

Tel.: (0821) 3 49 39 86Fax: (0821) 34 70 11

[email protected]

wärmekabine entwickelt, die ein tech-nisch versierter Kollege von Vroni Meister dann errichtet hat. In der bis zu 50 Grad heißen Kabine kann sich Mittelbach nach Spazierfahrten wieder aufwärmen.

Werner Mittelbach ist jedenfalls un-endlich dankbar dafür, dass er seinen Alltag nach wie vor in den eigenen vier Wänden gestalten kann: „Für ein Heim bin ich doch viel zu gesund“, sagt er lachend.

Die Individuelle Schwerstbehinderten-Assistenz bieten auch folgende Verbände an: ASB Coburg Land, ASB Neu-Ulm, ASB Würzburg

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Page 44: Die bayerischen Samariter

Was unterscheidet den Intensiv-transportwagen von den sonstigen Rettungsfahrzeugen des ASB Mün-chen?Im Gegensatz zu den normalen Ret-tungsfahrzeugen rücken wir grund-sätzlich nicht zu Notfalleinsätzen aus. Jedoch hat die Leitstelle München die Möglichkeit, uns auch zu Notfällen zu alarmieren, falls der reguläre Notarzt nicht oder nur mit zeitlicher Verzöge-rung zur Verfügung steht. Uns geht es immer darum, Intensivpatienten nach internistischen, neurologischen oder chirurgischen Eingriffen von einem Krankenhaus in ein anderes zu verle-gen – und dabei die intensivmedizini-sche Versorgung konstant aufrechtzu-erhalten. Meistens transportieren wir die Patienten von einer Einrichtung mit Grundversorgung in ein Haus der Schwerpunkt- oder aber Maximalver-sorgung. So verfügen zum Beispiel ei-nige Krankenhäuser nicht über Herz-Katheter – entsprechend verlegen wir dann Herzinfarktpatienten in größere Häuser.

Christine Gampenrieder über ihre Arbeit im Intensivtransportwagen

„Besonders bewegend sind Einsätze mit Kindern“

Welche Ausrüstung steht Ihnen im Fahrzeug zur Verfügung?Während normale Rettungswagen nur über eine Spritzenpumpe und EKG mit Defi brillator verfügen, haben wir gleich mehrere Spritzenpumpen an Bord. Hinzu kommt das größere Intensiv-Beatmungsgerät, das wesentlich mehr Feineinstellungen zulässt und Über-wachungsgeräte mit speziellen, für Intensivpatienten notwendigen Kom-ponenten. Zudem ist bei jedem Ein-satz ein Facharzt für Anästhesie- und Intensivmedizin mit an Bord.

Es ist aber auch möglich schwer-gewichtige Patienten zu befördern, richtig?Ganz genau. Wir verfügen über eine Schwerlasttrage, mit der wir Patienten mit einem Körpergewicht von bis zu 280 Kilogramm transportieren können. Das kommt auch immer wieder vor.

Name: Christine Gampenrieder

Arbeitsbereich: Intensivtransport

Ort: München

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PORTRÄTREIHE

Page 45: Die bayerischen Samariter

Außerdem steht dem ASB München ein Intensivtransporthubschrauber zur Verfügung…Richtig. Der Hubschrauber ist am Kli-nikum Großhadern stationiert. Fünf Intensivtransport-Teams, bestehend aus jeweils drei Mitarbeiter, werden abwechselnd in unseren beiden In-tensivtransportwagen sowie im Hub-schrauber eingesetzt. Sowohl mit den Autos als auch mit dem Hubschrauber sind wir übrigens bundesweit im Ein-satz – wenngleich der Schwerpunkt natürlich in Oberbayern liegt, waren wir zuletzt auch in Göt-tingen, Frankfurt am Main, Bad Hom-burg oder Gera.

Die Leistungen des

ASB München

Häusliche Pfl ege Wohnen im Viertel Alten- und Service-Zentrum (ASZ Altstadt) Hausnotruf

Arbeiter-Samariter-Jugend Schulsanitätsdienst Juniorhelfer

Notfallrettung Intensivtransporthubschrauber Intensivkrankenwagen Krankentransport Kriseninterventionsteam „KIT München“

(psychosoziale Notfallversorgung) KITz – Kinder nach extremen Ereignissen stützen Rettungshundestaffeln München, Ingolstadt, Starnberg/Weilheim Motorradstaffel Katastrophenschutz (Schnelleinsatzgruppe) Auslandsrückholung Sanitätsdienst

Erste-Hilfe-Ausbildung

Vorsitzender: Dr. Eduard HöcherlGeschäftsführer: Peter Kleber

Kontakt: Arbeiter-Samariter-Bund Regionalverband München/Oberbayern e.V.Adi-Maislinger-Str. 6-881373 München

Tel.: (089) 74 36 30Fax: (089) 74 36 31 90

[email protected]

Was sind die größten Unterschiede zwischen der Arbeit im Auto im Ver-gleich zur Tätigkeit in der Klinik?Die Arbeit im Auto ist wesentlich viel-seitiger. Internistik, Neurologie, Chir-urgie, Kindermedizin – man hat wech-selnd mit allen Aufgabengebieten zu tun. Besonders bewegend sind dabei natürlich jene Einsätze, bei denen wir Kinder betreuen. So wie jenes Neuge-borene, das wir kürzlich wegen einer Kiefer-Gaumen-Spalte von München nach Tübingen transportieren muss-ten. Wenn Kleinstkinder bereits über eine solch lange Leidensgeschich-te verfügen, muss ich schon mal kräftig schlucken.

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Page 46: Die bayerischen Samariter

Wenn Lena* nach Hause kommt, gibt es für sie eigentlich nur einen mögli-chen Aufenthaltsraum: ihr eigenes Zim-mer. Das Wohnzimmer ist tabu, es ist ihrem Vater und ihrer Stiefmutter vor-behalten. Immer wieder gibt es Streit mit den beiden. Ihre leibliche Mutter kann der 13-Jährigen nicht beistehen – niemand weiß so recht, wo die Frau sich derzeit aufhält. Zwischenzeitlich war Lena in einer Pfl egefamilie unter-gebracht. Dort blühte sie regelrecht auf. Doch nach der Rückkehr war alles schnell wieder wie zuvor: Streit, Ableh-nung, Kälte.

Ute Bräunig steht benachteiligten Förderschülern tatkräftig zur Seite

„Ich will soziale Kompetenz vermitteln“

„Diese Kälte spürte ich auch, als ich Lenas Vater und ihrer Stiefmutter ei-nen Besuch zuhause abstattete“, sagt Ute Bräunig, die für den ASB Neu-Ulm Jugendsozialarbeit an der Rupert-Egenberger-Förderschule verrichtet. „Lena wurde für alles verantwortlich gemacht. Und zu mir selbst sagten sie, dass ich gleich wieder gehen könne, wenn ich mich als Super-Nanny auf-spielen würde.“ In der 26-jährigen So-zialpädagogin fi ndet Lena immer wie-der eine Ansprechpartnerin. Bräunig klärt das Mädchen über ihre Rechte auf, unterstützt sie in der Schule und steht laufend in Kontakt mit dem Ju-gendamt. Ziel ist es, Lena dauerhaft in einer liebevollen Pfl egefamilie unter-zubringen.

Name: Ute Bräunig

Arbeitsbereich: Schulsozialarbeit

Ort: Neu-Ulm

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Page 47: Die bayerischen Samariter

Die Tür von Ute Bräunig steht jedenfalls immer offen. Täglich ist sie zwischen 7.30 und 15.30 Uhr in ihrem Büro in der Schule anzutreffen – um benach-teiligten Schülerinnen und Schülern wie Lena zur Seite zu stehen. „Mir geht es in erster Linie darum, den Kindern und Jugendlichen soziale Kompetenz zu vermitteln“, sagt Bräunig, die sich als Bindeglied zwischen Schülern, El-tern und Lehrern versteht. „Das macht meinen Job auch so interessant: Ich bin sowohl in der Welt der Kinder als auch in der Welt der Erwachsenen zu-hause.“

Diskussion im Büro

Zu ihren wichtigsten und zeitaufwen-digsten Aufgaben zählt die ASB-Mitar-beiterin dabei das Schlichten von Strei-tigkeiten. Nach einer Schulhof prügelei treffen die Kontrahenten oftmals kurze Zeit später wieder in Bräunigs Büro aufeinander. „Nachdem der erste Be-teiligte seine Version des Zwistes

Die Leistungen des

ASB Neu-Ulm

Alten- und Krankenpfl ege Hauswirtschaftliche Versorgung Hausnotruf Betreutes Wohnen Seniorentreff Senden Heilpädagogische Tagesstätte

Hort Sozialpädagogische Familienhilfe Mittagsbetreuung an Ganztagsschulen Nachmittagsbetreuung an Förderschulen Schulbegleitungen Schulsozialarbeit an Förderschulen Fahrdienst für Schüler mit Behinderung Juniorhelfer

Individuelle Schwerstbehinderten-Assistenz

Erste-Hilfe-Ausbildung

Vorsitzender: Dr. Max WeindlerGeschäftsführer: Ulrich Nießeler

Kontakt: Arbeiter-Samariter-Bund Kreisverband Neu-Ulm e.V.Eschenweg 1089257 Illertissen

Tel.: (07303) 96 630Fax: (07303) 96 63 66

[email protected]

erzählt hat, muss der zweite das Ge-hörte wiedergeben, um erst dann sei-ne eigene Version zu erzählen“, sagt die Sozialpädagogin. Das diene natür-lich dazu, die Position der Gegenseite besser refl ektieren zu können.

Darüber hinaus organisiert Bräunig Ferienfreizeiten oder unterstützt die Lehrer bei Klassenausfl ügen in den Kletterwald oder zum Eislaufen. Das sind dann Anlässe, an denen sich nicht selten viele der aufgestauten Proble-me oder Aggressionen plötzlich in Luft aufl ösen...

*Name geändert

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Page 48: Die bayerischen Samariter

Babymassage und Pilates, Kochstun-den und Westerntanzkurs, Senioren-café und Kinderkrippe, Qigong und Wirbelsäulengymnastik, Erste-Hilfe-Kurse und Leihgroßeltern-Service – die Angebote des Mehrgenerationen-hauses des ASB Wertingen sind so vielfältig wie die Menschen, die diese Angebote nutzen. Kinder, Jugendliche, Eltern und Senioren fi nden hier in der Fritz-Sauter-Straße 10 mitten in Wer-tingen eine gemeinsame Anlaufstelle.

Hildegard Hosemann ist sozusagen der personifi zierte Kitt zwischen Jung und Alt. Seit 2006 ist sie für den Ar-beiter-Samariter-Bund tätig und koor-diniert gemeinsam mit ihren Kollegen sämtliche Aktivitäten innerhalb des Mehrgenerationenhauses. „Ich orga-nisiere unheimlich gerne, das hat mir schon immer Spaß gemacht“, sagt die Schwäbin. Darüber hinaus erfreue sie sich jeden Tag am Umgang mit den unterschiedlichsten Menschen. „Jeder Verein und jede Initiative, die in unse-

Hildegard Hosemann koordiniert die Aktivitäten im Mehrgenerationenhaus

Der Kitt zwischen Jung und Alt

rem Haus Veranstaltungen durchführt, hat andere Ansätze oder Vorstellun-gen – unsere Aufgabe ist es, immer eine Lösung zu fi nden. Und das macht sicherlich den speziellen Reiz unserer Einrichtung aus.“

Eine Einrichtung, die im Oktober 2008 von der damaligen Bundesfamilienmi-nisterin Ursula von der Leyen besucht wurde und die zu jenen bundesweit rund 500 Häusern gehört, die mit Mit-teln des Bundes gefördert werden. Für die Dauer von fünf Jahren erhält jedes Mehrgenerationenhaus jährlich 40.000 Euro. Diese Fördersumme ermöglicht es den Wertinger Samaritern, viele Angebote kostenfrei durchzuführen. So zum Beispiel das Seniorencafé, das an jedem zweiten Dienstag statt-fi ndet. Das Wertinger Haus wurde von der Bundesregierung mit dem Prädikat „Leuchtturmhaus für Kinderbetreuung“ ausgezeichnet.

Name: Hildegard Hosemann

Arbeitsbereich: Mehrgenerationenhaus

Ort: Wertingen

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PORTRÄTREIHE

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Angesichts des breitgefä-cherten Angebots sieht sich Hosemann als klassisches „Mädchen für alles“: „Man muss in einer solchen Einrichtung na-türlich fl exibel sein und parat stehen, wenn Not am Mann ist. Wenn irgend-wo zum Beispiel mal ein Beamer fehlt, ist es an mir, möglichst schnell einen aufzutreiben.“ Zu tun gibt es in jedem Fall immer etwas, die Abende sind praktisch voll belegt und auch an den Nachmittagen lässt der Zeitplan nur noch wenig Spielraum. „Das Angebot wird in unserer Region wirklich richtig gut angenommen“, sagt Hildegard Ho-semann. „Was kann es auch Schöne-res geben, als alle Generationen unter einem Dach vereint zu sehen…“

Die Leistungen des

ASB Wertingen

Mehrgenerationenhaus Kinderkrippe Strolchenbande Kita Zwergenstübchen Wengen Kita Flohkiste Lauterbach Kita Villa Spatz Hohenreichen Mittagsbetreuung an Grundschule Wertingen

Erste-Hilfe-Ausbildung Loswagen Kleiderkammer

Vorsitzender: Otto HorntrichGeschäftsführer: Markus Ehm

Kontakt: Arbeiter-Samariter-Bund Regionalverband Dillingen-Donau-Ries e.V.Fritz-Sauter-Str. 1086637 Wertingen

Tel.: (08272) 41 69Fax: (08272) 60 92 70

[email protected]

Auch der ASB Augsburg betreibt Mehrgenerationenhäuser.

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ASJ – drei Buchstaben, hinter denen sich viel mehr verbirgt, als man anfangs ver-muten sollte. Wobei eines ganz klar im Vordergrund steht: der Spaß. „Wenn die Kinder und Jugendlichen keinen Spaß an dem haben, was sie tun, bleiben sie auch nicht lange dabei“, sagt Tobias Mai-sel, Landesjugendleiter der ASJ Bayern. „Darüber hinaus geht es uns aber auch immer darum, soziales Engagement, Gemeinschaftssinn und Toleranz zu för-dern.“

Erreicht werden soll dies durch viele sinn-volle Freizeitaktivitäten. Dazu gehören Gruppenstunden, aber auch Ferienfahr-ten, Zeltlager, Kultur- und Sportveranstal-tungen, Seminare und Ausfl üge. Alle zwei Jahre fi nden einerseits die ASJ-Kinderta-ge und andererseits Bundes- bzw. Lan-desjugendwettbewerbe statt. Während es bei den Kindertagen um das Austo-ben auf Kletterbergen und Hüpfburgen sowie das Bestehen kniffl iger Rallyes geht, stehen bei den Wettbewerben Ers-te Hilfe, Allgemeinwissen und Geschick-lichkeit im Vordergrund. Beim Bundesju-gendwettbewerb 2010 in Zittau konnten die Vertreter der bayerischen ASJ in der

Die Arbeiter-Samariter-Jugend steht für sinnvolle Freizeitgestaltung

Engagement, Gemeinschafts-sinn und jede Menge Spaß

Gesamtwertung der Jugend den ersten Platz belegen.

Schwerpunkt bei der ASJ ist aber neben den bunt gemischten Freizeitangeboten vor allem die Erste Hilfe. Deren Inhalte werden den Kindern und Jugendlichen auf vielfältige und abwechslungsreiche Art und Weise bei Projekten, Aktionen sowie in den regelmäßig stattfi ndenden Gruppenstunden vermittelt. Bei allen An-geboten der ASJ geht es aber natürlich auch immer darum, das Interesse bei den Kindern und Jugendlichen für die verschiedenen Aufgaben und Tätigkeiten des ASB zu wecken und sie für soziales Engagement und ein aktives Mitwirken beim ASB zu begeistern.

„Jeder der interessiert ist mal reinzu-schnuppern und sich über die ASJ zu in-formieren, ist herzlich willkommen“, sagt Tobias Maisel. Dabei wird man neben all den spannenden und spaßigen Erlebnis-sen auch viele andere interessierte Kin-der und Jugendliche kennenlernen und auch mit einem ganz speziellen bayeri-schen Samariter Bekanntschaft machen: XÜ, dem Maskottchen der ASJ.

Kontakt: Arbeiter-Samariter-JugendLandesjugend BayernGundstr. 991056 Erlangen

Tel.: (09131) 68747 - 0Fax: (09131) 68747 - 10

[email protected]

Name: XÜ

Arbeitsbereich:

Ort: landesweit

Arbeiter-Samariter-Jugend

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DIE

BAYE

RISCHEN SAMARITER

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HausnotrufSelbstbestimmt im eigenen Zuhause leben und dabei die Sicherheit haben, dass im Notfall kompetente Hilfe kommt: Diese Möglichkeit bietet der Hausnot-rufservice des ASB. Alte Menschen, chronisch Kranke, Menschen mit einer Be-hinderung – sie alle können mit dem Hausnotruf auf Knopfdruck Unterstützung anfordern. Durch ein Zusatzgerät zum Telefon und einen tragbaren Sender mit Druckknopf kann jederzeit die Hausnotrufzentrale erreicht werden. Der ASB verständigt dann Angehörige, schickt den Pfl egedienst vorbei oder alarmiert den Rettungsdienst. Diese Leistung bieten nahezu alle ASB-Verbände in Bayern an.

Krisenintervention – „Erste Hilfe für die Seele“Der ASB München sowie der ASB Coburg Land verfügen über Krisenin-terventionsteams (KIT) die im Rahmen des Rettungsdienstes tätig sind. Hierbei handelt es sich Einrichtungen mit speziell ausgebildeten Mitar-beiterinnen und Mitarbeitern, die sich nach akuten und belastenden Er-eignissen wie etwa einem schweren Unfall um Betroffene, Zeugen und Angehörige kümmern. Speziell für die längerfristige weitere Versorgung von Kindern nach belastenden Ereignissen, gibt es zudem das Projekt KITz des KIT-München.

AuslandshilfeDer im Jahr 1993 gegründete ASB Kiew wird seit Beginn von den bayeri-schen Samaritern gefördert – zunächst hauptsächlich durch den ASB München, später auch durch den ASB Würzburg. So wurden unter anderem die pfl egerische Versorgung von ehemaligen Münchner Zwangsarbeitern und deren Familienangehörigen unterstützt, Fahr-zeuge zur Verfügung gestellt sowie die Miete und die Personalkosten der Geschäftsstelle in Kiew fi nanziert. Darüber hinaus engagiert sich der ASB Bad Windsheim seit vielen Jahren für Jugendliche aus Rumänien – und zwar im Bereich der Ausbildung von Schulsanitätern (Junior First Responder Project).

Weitere wichtige Leistungen der bayerischen Samariter

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überreicht von:

Alleine in Bayern unterstützen derzeit über 120.000 Mitglieder die soziale Arbeit des ASB; bundesweit sind es über 1,1 Millionen. Deren Beiträge machen viele soziale Leistungen überhaupt erst möglich. Zusätzlich erhalten Mitglieder eine Reihe von Serviceangeboten – vom weltweiten Krankenrückholdienst über den Bezug der Mitgliederzeitschrift bis hin zu kostenlosen Erste-Hilfe-Kursen.

Sie interessieren sich für eine Mitgliedschaft? Weitere Informationen und Beitrittsformulare erhalten Sie beim ASB-Kreis- oder Regionalverband in Ihrer Nähe, online unter www.asb.de oder telefonisch unter (0800) 27 22 25 5.

Sie erhalten dann einen Mitgliedsausweis im Scheckkartenformat und auf Wunsch eine Bescheinigung über geleistete Mitgliedsbeiträge für das Finanz-amt (Beiträge an den ASB sind steuerabzugsfähig). Außerdem erhalten Sie das gute Gefühl, dabei zu sein, wenn Menschen in Not geholfen wird.

Helfen Sie helfen – werden Sie Mitglied beim ASB!

Danke für Ihre Unterstützung!

www.asbbayern.de