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EXKLUSIV UND KOSTENLOS FÜR TÄGLICHE ABONNENTEN Gratis* Onlineausgabe ANZEIGE VON UNSERER MITARBEITERIN SONNY ADAM Veitlahm — Wilhelm Kempff war ein Wunderkind und einer der bedeutendsten Pianisten, Orga- nisten und Komponisten des 20. Jahrhunderts. Und das Besonde- re an Kempff: Er hat in Thurnau und Wernstein gelebt und ge- wirkt, und er ist in Wernstein begraben. Sein Todestag jährt sich in diesem Jahr zum 25. Mal, aus diesem Grund initiierte die Freie Musikausbildung Main- leus ein Konzert zu Ehren des Komponisten. Schon im Vorschulalter hatte Kempff das Klavier für sich ent- deckt. Damals hatte sein Vater, der ebenfalls Wilhelm Kempff hieß, seine Kompositionen auf- geschrieben. Mit neun Jahren konnte Wilhelm Kempff bereits alle Werke aus Bachs wohltem- periertem Klavier in alle Tonar- ten transponieren. Roland Friedrich ließ bei dem Konzert im Adam-Schneider-Saal in Veitlahm das Leben und die Ge- danken des Ausnahme-Kompo- nisten mit Lesungen aus den ei- genen Büchern Kempffs aufle- ben. „Ist das Klavier spielen wirklich so leicht?“, hatte sich Wilhelm Kempff als Kind ge- fragt, als er Mozarts Sonate in G- Dur ohne jegliche Vorkenntnisse zum Klingen bringen wollte und dies auch schaffte. Kempff be- schreibt in seinen Lebenserinne- rungen, wie die kleinen Tön- chen filigran aus den „wunder- barsten Händen“, die er kannte – denen seines Vaters –, flossen. Und das wollte er auch selbst können. Also hörte er als Knirps zu, sog die Töne in sich auf – und probierte es einfach aus, dieselbe Musik zum Klingen zu bringen. Er schaffte es. Selbst die schnel- len mozartesken Tonfolgen ent- rätselte Kempff auf Anhieb. Wilhelm Kempff hat sich in seinen Lebenserinnerungen und in seinen Reiseerinnerungen tiefgreifende Gedanken über die Musik gemacht, berichtet aber auch von seinen ersten Auftrit- ten, bei denen er gefeiert wurde. Er erzählt von seiner Zeit in Potsdam, aber auch in Stuttgart, Thurnau und Wernstein sowie von seiner Zeit in Positano, wo Kempff am 23. Mai 1991 ver- storben ist. Beerdigt ist Kempff übrigens auf dem Waldfriedhof der Freiherrn von Künßberg. Kempff war mit Helene Freiin Hiller von Gertringen verheira- tet. Mit dem Konzert, das von der Freien Musikausbildung Main- leus initiiert worden war, zau- berten die Pianistin Renate von Hörsten und Elke Höhn (So- pran) eine Hommage an den le- gendären Komponisten. Außer der Eröffnungssonate – der be- kannten Sonate in G-Dur KV 283 – von Wolfgang Amadeus Mozart – erklangen ausschließ- lich Werke von Wilhelm Kempff selbst. Renate von Hörsten into- nierte das Presto aus der Fanta- sie 1 und das Andante von moto aus der Fantasie 2. Und auch die Sonate g-Moll op.47 von Wil- helm Kempff stand auf dem Pro- gramm. Gemeinsam mit Elke Höhn präsentierte Hörsten Lieder von Wilhelm Kempff. Die Lieder „Die Freuden“, „Verloren“ und „Wanderers Nachtlied“ brach- ten Gedichte von Johann Wolf- gang von Goethe zum Klingen. Die Lieder „Der römische Brunnen“, „Unter den Sternen“ und „Jetzt rede du“ wurden nach Gedichten von Konrad Fer- dinand Meyer geschrieben. Der Abend wurde zu einer au- ßergewöhnlichen musikalischen Hommage an einen der bedeu- tendsten Komponisten, Pianis- ten und Organisten des 20. Jahr- hunderts. Und die zahlreichen Zuhörer waren begeistert von der umfassenden Darstellung in Wort und Ton. So wurde Wilhelm Kempff für einige Stunden in Veitlahm wie- der lebendig. Im Adam-Schneider-Saal in Veitlahm präsentierten Renate von Hörsten (Klavier) und Elke Höhn (Sopran) Musik von Wilhelm Kempff. Der Komponist lebte in Thurnau und ist in Wernstein beerdigt. Sein Todestag jährte sich am 23. Mai zum 25. Mal. Foto: Sonny Adam KONZERT Renate von Hörsten und Elke Höhn erinnerten an den Komponisten Wilhelm Kempff. Roland Friedrich las dazu aus Kempffs Kindheits- und Reiseerinnerungen. Hommage an begnadeten Pianisten

Hommage an begnadeten Pianisten - KulturLebenRaum · bedeutendsten Pianisten, Orga-nisten und Komponisten des 20. Jahrhunderts. Und das Besonde-re an Kempff: Er hat in Thurnau und

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VON UNSERER MITARBEITERIN SONNY ADAM

Veitlahm — Wilhelm Kempff warein Wunderkind und einer derbedeutendsten Pianisten, Orga-nisten und Komponisten des 20.Jahrhunderts. Und das Besonde-re an Kempff: Er hat in Thurnauund Wernstein gelebt und ge-wirkt, und er ist in Wernsteinbegraben. Sein Todestag jährtsich in diesem Jahr zum 25. Mal,aus diesem Grund initiierte dieFreie Musikausbildung Main-leus ein Konzert zu Ehren desKomponisten.

Schon im Vorschulalter hatteKempff das Klavier für sich ent-deckt. Damals hatte sein Vater,der ebenfalls Wilhelm Kempffhieß, seine Kompositionen auf-geschrieben. Mit neun Jahrenkonnte Wilhelm Kempff bereitsalle Werke aus Bachs wohltem-periertem Klavier in alle Tonar-ten transponieren. RolandFriedrich ließ bei dem Konzertim Adam-Schneider-Saal in

Veitlahm das Leben und die Ge-danken des Ausnahme-Kompo-nisten mit Lesungen aus den ei-genen Büchern Kempffs aufle-ben. „Ist das Klavier spielenwirklich so leicht?“, hatte sichWilhelm Kempff als Kind ge-fragt, als er Mozarts Sonate in G-Dur ohne jegliche Vorkenntnissezum Klingen bringen wollte unddies auch schaffte. Kempff be-schreibt in seinen Lebenserinne-rungen, wie die kleinen Tön-chen filigran aus den „wunder-barsten Händen“, die er kannte– denen seines Vaters –, flossen.Und das wollte er auch selbstkönnen. Also hörte er als Knirpszu, sog die Töne in sich auf – undprobierte es einfach aus, dieselbeMusik zum Klingen zu bringen.Er schaffte es. Selbst die schnel-len mozartesken Tonfolgen ent-rätselte Kempff auf Anhieb.

Wilhelm Kempff hat sich inseinen Lebenserinnerungen undin seinen Reiseerinnerungentiefgreifende Gedanken über die

Musik gemacht, berichtet aberauch von seinen ersten Auftrit-ten, bei denen er gefeiert wurde.Er erzählt von seiner Zeit inPotsdam, aber auch in Stuttgart,Thurnau und Wernstein sowievon seiner Zeit in Positano, wo

Kempff am 23. Mai 1991 ver-storben ist. Beerdigt ist Kempffübrigens auf dem Waldfriedhofder Freiherrn von Künßberg.Kempff war mit Helene FreiinHiller von Gertringen verheira-tet.

Mit dem Konzert, das von derFreien Musikausbildung Main-leus initiiert worden war, zau-berten die Pianistin Renate vonHörsten und Elke Höhn (So-pran) eine Hommage an den le-gendären Komponisten. Außerder Eröffnungssonate – der be-kannten Sonate in G-Dur KV283 – von Wolfgang AmadeusMozart – erklangen ausschließ-lich Werke von Wilhelm Kempffselbst. Renate von Hörsten into-nierte das Presto aus der Fanta-sie 1 und das Andante von motoaus der Fantasie 2. Und auch dieSonate g-Moll op.47 von Wil-helm Kempff stand auf dem Pro-

gramm.Gemeinsam mit Elke Höhn

präsentierte Hörsten Lieder vonWilhelm Kempff. Die Lieder„Die Freuden“, „Verloren“ und„Wanderers Nachtlied“ brach-ten Gedichte von Johann Wolf-gang von Goethe zum Klingen.Die Lieder „Der römischeBrunnen“, „Unter den Sternen“und „Jetzt rede du“ wurdennach Gedichten von Konrad Fer-dinand Meyer geschrieben.

Der Abend wurde zu einer au-ßergewöhnlichen musikalischenHommage an einen der bedeu-tendsten Komponisten, Pianis-ten und Organisten des 20. Jahr-hunderts. Und die zahlreichenZuhörer waren begeistert vonder umfassenden Darstellung inWort und Ton.

So wurde Wilhelm Kempff füreinige Stunden in Veitlahm wie-der lebendig.

Im Adam-Schneider-Saal in Veitlahm präsentierten Renate von Hörsten (Klavier) und Elke Höhn (Sopran)Musik von Wilhelm Kempff. Der Komponist lebte in Thurnau und ist in Wernstein beerdigt. Sein Todestagjährte sich am 23. Mai zum 25. Mal. Foto: Sonny Adam

KONZERT Renate von Hörsten und Elke Höhnerinnerten an den Komponisten Wilhelm Kempff.Roland Friedrich las dazu aus Kempffs Kindheits-und Reiseerinnerungen.

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