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Informationsblatt Februar 2018 Gürbe Brügg Kaum ist Weihnachten vorbei, richten wir unsere Gedanken bereits auf Ostern. Am 14. Februar beginnt die diesjährige Fastenzeit. Fasten ist selten regelmässi- ger Bestandteil der christlich- reformierten Ostervorbereitung. Und doch preisen Gesundheits- und Fitness- heſte, spirituelle Seminare und Lifestyle- Blogger die reinigende Wirkung des Fas- tens. Fasten wird längst nicht mehr nur als Verzicht auf Essen verstanden, son- dern meint auch den Verzicht auf Geld, Annehmlichkeiten, unliebsam geworde- nen Angewohnheiten oder Zeitvertrie- ben. Fasten muss also nicht spirituell moviert sein und ist keinesfalls dem Christentum vorbehalten, es ist aber Teil unserer Tradion. Seine Wurzeln hat das christliche Fasten in den jüdischen Gesetzen des Alten Tes- taments, dort wird das Fasten als Um- kehr und Rückbesinnung auf Go einge- führt. Auch Jesus fastete 40 Tage in der Wüste (Mt. 4,2), bevor er sein öffentli- ches Wirken begann. Fasten geschieht in der biblischen Tradion also nicht, um schlechte Gewohnheiten loszuwerden oder den Körper zu entgiſten, sondern um sich auf Go auszurichten. Auch er- mahnt uns Jesus, dass Fasten keine Dar- bietung für andere Menschen sein soll, sondern zwischen dem Vater und dem oder der Fastenden staindet. Fasten kann also auch für uns Christen heute eine bereichernde Zeit sein, jedoch sollten wir uns für die Fastenzeit überle- gen, was wir da eigentlich tun. Warum fasten? Die Propheten Joel (Joe. 2,15) und Esra (Esr. 8,21) rufen die Menschen zur Um- kehr und zum Fasten auf und das Volk Is- rael fastet, um während dieser Zeit Go um Führung zu bien (2. Chr. 20,3). So kann Schuld bekennt werden oder Fasten zu einer besonderen Zeit werden, um Go nach seinem Willen zu fragen und seine Nähe zu suchen. Haben wir aber das Gefühl, dank dem Fas- ten zu besseren Christenzu werden, lie- gen wir verkehrt. Wir brauchen nicht zu fasten, um Vergebung zu erhalten, da die- se uns durch Jesus Christus ohne Vorbe- halt zugesprochen wird. Auch kann der Grund zum Fasten niemals sein, sich mit anderen zu vergleichen und sich besser zu fühlen. Go braucht unser Fasten nicht, wir tun ihm keinen Gefallen, den wir später einfordern können, wir sammeln keine Bonuspunkte im Himmel. Es lohnt sich das Ziel des Fastens zu prü- fen, wenn wir in der Fastenzeit eine schlechte Gewohnheit aufgeben oder uns eine Gute aneignen. Nehmen wir die Fas- tenzeit als Anlass die gute Gewohnheit einzuüben bzw. die schlechte loszuwer- den, oder beruhigen wir unser Gewissen für den Rest des Jahres? Wenn wir also fasten, ist es sinnvoll zu wissen, warum wir fasten. Möchten wir uns besondere Zeit nehmen für das Lesen der Bibel und für das Gebet? Möchten wir Go nach seiner Führung fragen? Möch- ten wir uns im Fasten auf etwas vorberei- ten? Möchten wir etwas einüben? Möch- ten wir etwas loslassen? Fasten

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Informationsblatt Februar 2018

Gürbe Brügg

Kaum ist Weihnachten vorbei, richten wir unsere Gedanken bereits auf Ostern. Am 14. Februar beginnt die diesjährige Fastenzeit. Fasten ist selten regelmässi-ger Bestandteil der christlich-reformierten Ostervorbereitung. Und doch preisen Gesundheits- und Fitness-hefte, spirituelle Seminare und Lifestyle-Blogger die reinigende Wirkung des Fas-tens. Fasten wird längst nicht mehr nur als Verzicht auf Essen verstanden, son-dern meint auch den Verzicht auf Geld, Annehmlichkeiten, unliebsam geworde-nen Angewohnheiten oder Zeitvertrie-ben. Fasten muss also nicht spirituell motiviert sein und ist keinesfalls dem Christentum vorbehalten, es ist aber Teil unserer Tradition.

Seine Wurzeln hat das christliche Fasten in den jüdischen Gesetzen des Alten Tes-taments, dort wird das Fasten als Um-kehr und Rückbesinnung auf Gott einge-führt. Auch Jesus fastete 40 Tage in der Wüste (Mt. 4,2), bevor er sein öffentli-ches Wirken begann. Fasten geschieht in der biblischen Tradition also nicht, um schlechte Gewohnheiten loszuwerden oder den Körper zu entgiften, sondern um sich auf Gott auszurichten. Auch er-mahnt uns Jesus, dass Fasten keine Dar-bietung für andere Menschen sein soll,

sondern zwischen dem Vater und dem oder der Fastenden stattfindet. Fasten kann also auch für uns Christen heute eine bereichernde Zeit sein, jedoch sollten wir uns für die Fastenzeit überle-gen, was wir da eigentlich tun.

Warum fasten? Die Propheten Joel (Joe. 2,15) und Esra (Esr. 8,21) rufen die Menschen zur Um-kehr und zum Fasten auf und das Volk Is-rael fastet, um während dieser Zeit Gott um Führung zu bitten (2. Chr. 20,3). So kann Schuld bekennt werden oder Fasten zu einer besonderen Zeit werden, um Gott nach seinem Willen zu fragen und seine Nähe zu suchen. Haben wir aber das Gefühl, dank dem Fas-ten zu „besseren Christen“ zu werden, lie-gen wir verkehrt. Wir brauchen nicht zu fasten, um Vergebung zu erhalten, da die-se uns durch Jesus Christus ohne Vorbe-halt zugesprochen wird. Auch kann der Grund zum Fasten niemals sein, sich mit anderen zu vergleichen und sich besser zu fühlen. Gott braucht unser Fasten nicht, wir tun ihm keinen Gefallen, den wir später einfordern können, wir sammeln keine Bonuspunkte im Himmel. Es lohnt sich das Ziel des Fastens zu prü-fen, wenn wir in der Fastenzeit eine schlechte Gewohnheit aufgeben oder uns eine Gute aneignen. Nehmen wir die Fas-tenzeit als Anlass die gute Gewohnheit einzuüben bzw. die schlechte loszuwer-den, oder beruhigen wir unser Gewissen für den Rest des Jahres? Wenn wir also fasten, ist es sinnvoll zu wissen, warum wir fasten. Möchten wir uns besondere Zeit nehmen für das Lesen der Bibel und für das Gebet? Möchten wir Gott nach seiner Führung fragen? Möch-ten wir uns im Fasten auf etwas vorberei-ten? Möchten wir etwas einüben? Möch-ten wir etwas loslassen?

Fasten

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Gürbe-Brügg Seite 2 Februar 2018

Wie fasten? Diese Überlegungen bringen uns zur Fra-ge, wie wir fasten möchten. Wie bereits angesprochen, gibt es viele Ideen und Formen, welche je nach dem Grund des Fastens verschieden sind. Neben dem Verzicht auf eine Mahlzeit oder dem Ver-zichten auf jegliche feste Nahrung kann auch bewusst auf ein Luxusnahrungs-mittel wie Wein, Fleisch, Schokolade, Kaffee oder Coca-Cola verzichtet werden. Oft werden diese Fastenzeiten mit Gebet oder Bibellesen begleitet, oder das Er-sparte, welches durch den Verzicht ent-steht, wird weitergegeben. Der Prophet Jesaja spricht darüber, wie wir fasten sollen:

Während ihr fastet, zankt und strei-tet ihr und schlagt mit gottloser Faust zu. Ihr fastet zurzeit nicht so, dass ihr eurer Stimme damit im Him-mel Gehör verschaffen könntet. Soll das ein Fasten sein, wie ich es liebe? Und soll das bei mir als der Tag gelten, an dem sich ein Mensch selbst erniedrigt? Ihr senkt den Kopf wie ein Grashalm. Dazu kleidet ihr euch in Sack und Asche. Nennt ihr das Fasten? Glaubt ihr, dass so ein Tag dem Herrn angenehm sein könn-te? Fasten, wie ich es liebe, sieht doch vielmehr so aus: Lasst die zu Unrecht Gefangenen frei und gebt die los, die ihr unterjocht habt. Lasst die Unterdrückten frei. Zerbrecht je-des Joch. Ich möchte, dass ihr euer Essen mit den Hungrigen teilt und

heimatlose Menschen gastfreundlich aufnehmt. Wenn ihr einen Nackten seht, dann kleidet ihn ein. Verleug-net euer eigenes Fleisch und Blut nicht. Jesaja 58, 5-7

Fasten heisst also immer nicht nur weni-ger, sondern auch aktiv werden, weiter-geben, befreien. Mit der Kampagne „7 Wochen ohne“ er-mutigt die Evangelische Kirche Deutsch-lands dieses Jahr zu 7 Wochen ohne Kneifen, 7 Wochen Mut sich für Gott und andere einzusetzen. Fasten könnte also auch heissen: 7 Wo-chen ohne bissige Kommentare, ohne Selbstzweifel, dafür mit Grossherzigkeit, Vergebung und Gastfreundschaft. Nachtrag Für jene, welche mit dem Fasten wenig anfangen können und uns alle: Die Jün-ger Jesu haben nicht gefastet (Mt 9,24, Mk 2,18, Lk. 5,33). Jesus meinte, sie könnten gar nicht fasten, während der Bräutigam bei ihnen ist. So hilfreich und heilend Fasten sein kann, dürfen wir uns auch getrost einfach an der Gegenwart des Bräutigams im Heiligen Geist freuen und guten Mutes ohne Regeln und Me-thoden die Vor- bzw. Nachosterzeit ge-niessen. Pfrn. Olivia Justitz

Fastenkampagne von Brot für alle

Zeig dich: 7 Wochen ohne kneifen

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Seite 3 Gürbe-Brügg Februar 2018

01. - 04. Februar

ELKI-Treff (Eltern-Kind-Treff) Bei Interesse wenden Sie sich bitte an Frau Irina Leuthold, 079 754 99 84 [email protected]

05. - 11. Februar

12. - 18. Februar

19. - 28. Februar

Freitag, 16. Februar: 20.00 Uhr Taizé-Feier in der Kirche (Taizé-Team). Sonntag, 18. Februar: 09.30 Uhr Gemeinsamer Gottesdienst der Kirchgemeinden Amsoldingen & Wattenwil mit Abendmahl und Taufe /segnung (Pfrn. Olivia Justitz & Pfrn. Eva Leuenberger). Musik: Bärgarve & Kapelle Sunntigsjutz. Cafeteria.

Veranstaltungen und Hinweise

Seniorenmittagessen im Kirchgemeindehaus Wer sich gerne für das Senio-renmittagessen im Kirchge-meindehaus anmelden will,

kann dies tun bei: Frau S. Wenger, 079 242 29 41 oder Frau R. Schwander, 078 632 96 86.

Dienstag, 06. Februar: 09.00-11.00 Uhr ELKI-Treff im Kirchge-meindehaus (siehe Hinweise). 14.00 Uhr Seniorengruppe Forst Längen-bühl & Mettlenstubete. Pfr. Hansjörg Kägi führt uns ein ins Geheimnis der Jah-reslosung. Kontakt: Maria Mai Rodekohr, 033 356 14 27. Mittwoch, 07. Februar: 09.30 Uhr Bibelgespräch im Kirchge-meindehaus (Pfr. Hansjörg Kägi). 11.45 Uhr Seniorenmittagessen im Kirchgemeindehaus (siehe Hinweise). 13.30 Uhr Abschlusstreffen Besucher-dienst im Kirchgemeindehaus. Samstag, 10. Februar: 14.00-17.00 Uhr Jungschar im Stöckli. Sloth „Nachtschlittle“, Infos folgen. Sonntag, 11. Februar: 18.15 Uhr Awaken: „Lügen die wir glau-ben“ (Pfrn. Olivia Justitz & Team). Musik: Awaken-Band. Kinderhüeti. Anschlies-send ist das Bistro offen (Hamburger für Fr. 3.--).

Dienstag, 20. Februar: 09.00-11.00 Uhr ELKI-Treff im Kirchge-meindehaus (siehe Hinweise). Mittwoch, 21. Februar: 09.30 Uhr Bibelgespräch im Kirchgemein-dehaus (Pfr. Hansjörg Kägi). 12.00 Uhr Seniorenmittagessen im Rain-schulhaus Grundbach (siehe Hinweise). 19.00-21.00 Uhr TEENS: „let`s play a ga-me“. 19.30 Uhr Puzzle-Gottesdienst bei Familie Rubi, Burgisteinstr. 4. Freitag, 23. Februar: 18.30-19.30 Uhr Jeladim im Kirchgemein-dehaus. Samstag, 24. Februar: 14.00-17.00 Uhr Jungschar im Stöckli. Sonntag, 25. Ferbuar: 09.30 Uhr Gottesdienst Kirche WeltWeit mit For Zion‘s Sake (Pfr. Hansjörg Kägi). Musik: Beat Kämpf, Kinderhüeti, Cafete-ria.

Sonntag, 04. Februar: 09.30 Uhr Team-Gottesdienst zum Kir-chensonntag mit erweitertem Team, Kinderhüeti, Cafeteria.

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Abwesenheiten: Philipp Steiner ist vom 27. Januar bis am 05. Februar in den Ferien. Tikvah Bots ist vom 05.-10. Februar in den Ferien.

Gürbe Brügg Seite 4 Februar 2018

Seniorenmittagessen im Grundbach Wer sich gerne für das Mittagessen im Grundbach anmelden will, kann dies bei Frau M. Hofmann tun, 079 557 05 35.

Gebetstreffen im Kirchgemeindehaus Wöchentlich, jeweils: Di, 06.45-07.45 Uhr, Frühgebet Di, 13.30-14.00 Uhr, Jugendgebet Do, 06.00-06.45 Uhr, Israelgebet Fr, 06.00 Uhr Frühgebet

04 Taufen 01 Segnungen 24 Konfirmanden 03 Trauungen 24 Bestattungen 17 Kirchenaustritte 1922 Stimmberechtigte Kirchenmit- glieder

Statistik vom Kirchenjahr 2018

Erzähl - Café Haben Sie Lust, Ihre Geschichte/n mit an-deren zu teilen? Warum nicht einfach so: Sie laden die Leute ein, mit denen Sie sich gerne unterhalten möchten. Ich unter-stütze Sie gerne, indem ich etwas zum Kaffee mitbringe und bei Wunsch auch das Gespräch leite. Habe ich Ihr Interesse geweckt? Dann rufen Sie an: Maria Mai Rodekohr, 033 356 14 27.

Voranzeigen

Seniorentheater Mittwoch, 07. März 14.00 Uhr im Mehrzweckgebäude Forst-Längenbühl Eine gemeinsame Veranstaltung der Kirchgemeinde Amsoldingen, des Seniorenkreises Wattenwil und der Kirchgemeinde Wattenwil-Forst. Eintritt: Fr. 10.-- Anschliessend Zusammensein bei Kaffee und Kuchen.

Veränderungen im Pfarrhaus In diesen Tagen werden gerade die letz-ten, neuen Fenster im Pfarrhaus einge-setzt. Ein erster Schritt der Sanierung un-seres Pfarrhauses, der schon seit längerer

Zeit anstand , da der Wind durch die Fu-gen pfiff. Wir sind froh, dass das Haus nun besser beheizt werden kann und wir Energie sparen können. Nach über 40 Jahren war es auch nötig, die Küche im Erdgeschoss zu ersetzen. Dazu bot sich beim jetzigen Mieterwech-sel eine gute Gelegenheit. Diese Veränderungen stehen nicht in di-rektem Zusammenhang mit unserem neuen Pfarrer, der auf Anfang Jahr im Pfarrhaus eingezogen ist. Jedes Haus muss unterhalten werden und bei uns fielen diese beiden Ereignisse nun zu-sammen. Da Pfarrer Hansjörg Kägi in unserer Kirchgemeinde die Residenzpflicht über-nimmt, sind wir dazu verpflichtet, ihm eine Dienstwohnung mit Amtsräumen zur Verfügung zu stellen, ob im Pfarr-haus oder sonst wo. Die Miete der Woh-nung zahlt die Kirchgemeinde und der Kanton bestimmt dann, welchen Anteil davon der Pfarrer übernehmen muss. Entsprechend bestimmt auch der Kanton die Miete des Pfarrhauses. Diese Ein-schätzung geschieht, sobald wir die Ab-rechnung der Sanierungsarbeiten fertig gestellt haben. Ruth Bots, Präsidentin KGR

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Gürbe Brügg Seite 5 Februar 2018

Nachrufe

Wattenwil Hans von Niederhäusern-Marti 28.06.1945 - 04.11.2017

Am 10. November gibt es in der Kirche und im Kirchgemeindehaus keine freien Stühle und Bank-plätze mehr; einige Leute finden nur noch einen Platz zum Stehen, um Hans von Niederhäusern

für sein grosses Engagement und sein freundschaftliches Leben Dank zu sagen. Die Jodler singen, während sich manche erstaunt fragen, wie es gekommen ist, dass der nimmermüde und immer ro-buste Hans mitten aus dem aktiven Ru-hestand zur grossen Reise aufgebrochen ist. Am 28. Juni 1945, einen guten Monat nach Kriegsende, kommt Hans als Sohn von Friedrich und Martha von Nieder-häusern-Wenger zur Welt. Von seinen drei älteren Schwestern verstirbt Martha früh, Ursula und Esther werden Hans überleben. Weil der Vater an Herzprob-lemen leidet, steigt Hans umgehend nach seinen 9 Jahren Grundbachschule in die Arbeit auf dem Hof ein. Daneben verrichtet er Handlangerdienste im Dorf und steigt bei den Holzern ein – eine Lei-denschaft entsteht, die ihn sein Lebtag begleiten wird. Er findet auch Zeit für die beiden Winterkurse 62 und 63 auf dem Schwand. Bei den Schützenpanzern in Thun verbringt er die Rekrutenschule. Im Februar 1969 läuten für ihn und Greti geb. Marti in Wattenwil die Hochzeits-

SOLA 2018 Vom 14. - 21. Juli findet das Sommerla-ger der Jungschar statt.

glocken. Nun leben die Senioren und Juni-oren im selben Haushalt, und durch die Geburten von Thomas, Gabriela und Ste-fan schliesst sich die dritte Generation an, der Stolz der Eltern und die Freude der Grosseltern. – Hans ist ein Pionier. Als ei-ner der ersten baut er im Grundbach eine grosse, moderne Schüür. Sein neuer Lade-wagen ist auch auf Nachbars Feldern oft am Aushelfen, und abends findet man Hans als Ratgeber in vielen Gremien: In der Käsereigenossenschaft, als Präsident in der Viehzuchtgenossenschaft, im Ge-meinderat, bei der Raiffeisenbank, als Präsident der lokalen SVP. Seine sportli-che Seite zeigt sich bei den Schützen und im Skiklub Gurnigel, dessen Mitgründer er ist. – Weil Hans so viel Verantwortung übernimmt, ist der ganzen Familie klar, dass alle mit anpacken müssen. Das tätige Leben auf dem Hof empfinden sie aber als erfüllend, mit manchem genüsslichen Highlight. Der Hof entwickelt sich bei so viel nachhaltigem Einsatz weiter. Die Be-triebsgemeinschaft mit zwei Generatio-nen und einem weiteren Partner bringt einen grossen Aufschwung und wird erst durch Hansens schweren Unfall 1999 ge-bremst. Ein halbes Jahr dauert der Spital-aufenthalt wegen dem Schädel-Hirn-Trauma nach seiner Töff-Kollision. Die ein-jährige Grosstochter Christa ist für ihn ei-ne enorme Motivation, für sein Come-back ins Leben zu kämpfen; er schafft es und lässt sich auch nicht zurückwerfen, als ihn eine junge Kuh schlägt und die Spi-talgeschichten nochmals von vorne an-fangen. Im Jahr 2005 übernimmt der Sohn Stefan den Betrieb, Hans und Greti ziehen ins gemütliche Chalet am Schwar-zenbergweg. Von hier aus kann Hans nach Mass und Bedarf weiterhin mithelfen, und er spart nicht mit Zeit und Kräften. Noch weit in sein letztes Lebensjahr hin-ein legt er Hand an, bis im September noch als Milchwäger. Zu diesem Zeitpunkt hat er sich schon daran gewöhnt, dass in ihm eine bösartige Krankheit am Werk ist, und sein letztes Lebensjahr verdankt er dem Teilerfolg einer Chemotherapie. Trotz Komplikationen kann er im Juni den 72. Geburtstag noch in erstaunlicher Ver-

Gemeindewochenende Das Gemeindewochenende findet vom 10.-13. Mai statt. Genauere Infos folgen in der Gürbe Brügg März.

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Gürbe-Brügg Februar 2018 Seite 6

fassung feiern. Hernach wird es stiller um Hans, in den Gärten seiner Familien ist er noch anzutreffen und abends auf dem Fiirabe-Bänkli, bei der wundervollen Sicht auf See und auf die späten Fuhren von Heu und Emd. Was will man mehr! An der Punktierung am 25. Oktober ist er noch dabei, dann schwinden die Kräfte. Knap-pe zwei Wochen sind es, wo er ans Bett gebunden ist, mit einigen quälenden Mo-menten. Am Samstag, den 4. November schliesst der Mann seine Augen für im-mer, den seine Grosskinder rückblickend so beschreiben: «lustig, wärchig, grosszü-gig, gesellig – einer, der sie lehrte, dass man alle gern haben soll…»

Wattenwil Felix Nussbaum-Schenk 22.10.1952 - 20.11.2017 Felix Nussbaum ist am 22. Oktober 1952 als Sohn von Ernst und Meieli Nussbaum in Grundbach geboren. Felix ist im Grund-bach aufgewachsen und besuchte dort die Primarschule. Anschliessend arbeitete Felix in der Firma Jakob Trachsel Hoch- und Tiefbau und bei der Implenia. Felix Nussbaum absolvierte Kurse und wurde Vorarbeiter. Er war während seiner Arbeit die meiste Zeit im Strassenbau tätig. Felix Nussbaum war ein gewissenhafter Arbei-ter. Es musste bei ihm alles ganz genau sein, sonst war er nicht zufrieden. Am 7. Oktober 1978 heiratete Felix Katharina Schenk in der Kirche Blumenstein. Der jungen Familie wurden 1979 Eva ge-schenkt und 1986 Samuel. Felix Nuss-baum engagierte sich neben seiner Arbeit auch im Gemeindeleben. Er war Mitglied des Schützenvereins, des Männerchors Wattenwil und der Feuerwehr. Felix Nuss-baum war auch gerne zu Hause und er-holte sich dort von der strengen Arbeit. In seiner Freizeit ging er gerne mit seinem Nachbarn in den Burgerwald um zu hol-zen. Aus Holz machte er solange er noch konnte hübsche Vogelhäuschen. Da musste alles ganz genau stimmen. Ein schwerer Schlag war für Felix Nussbaum und seine Familie als er vor vier Jahren die Diagnose Lungenkrebs bekam. Es be-

gann eine leidensvolle Krankheitszeit mit Angst und Sorgen. Solange es ging war Felix Nussbaum zu Hause. Zahlreiche Spitalaufenthalte waren nötig. Am 22. Oktober feierte die Familie noch Ge-burtstag mit einem guten Essen. Am 1. November musste er ins Spital Thun auf die Palliativstation. Am 14. November kam er ins Lädelizentrum in Heimberg auf die Palliativecare. Am Sonntag nahm die Familie von ihm Abschied und am Montag, am 20. No-vember, ist Felix Nussbaum erlöst wor-den von seinem Leiden. Wir sind mitten im Leben zum Sterben bestimmt - was da steht, das wird fallen, der Herr gibt und nimmt. Wir gehören für immer dem Herrn, der uns liebt, was soll uns auch geschehen er nimmt und er gibt. Wir sind mitten im Sterben zum Leben bestimmt, was da fällt, soll erstehen, er gibt, wenn er nimmt. (RG Lied 204)

Wattenwil Alfred Segessemann-Senn 23.09.1933 - 22.11.2017

Alfred Segessemann wurde am 23. September 1933 als drittes von vier Kindern in Wattenwil geboren. Als Baby hatte er Startschwierigkei-ten. Schon früh kam er zu einer Cousine seines Vaters nach Basel. Nach zwei Jah-

ren holten ihn seine Eltern wieder zu-rück. Als der Krieg ausbrach und der Va-ter einrücken musste, kam Alfred Seges-semann zu Bauern. Das war eine schwie-rige Zeit für den Jungen. Er erlebte aller-lei. Vier Jahre vor seinem Schulaustritt kam er zu einem guten Meister nach Längenberg. Bei ihm blieb Alfred Seges-semann, bis er die Schule fertig hatte. Danach absolvierte er eine Lehre als Dachdecker. Nach zwei Jahren in Uster, kam Alfred Segessemann wieder nach Wattenwil zurück, um sich eine Existenz aufzubauen. Er erwarb ein Haus und hei-ratete 1968 Rosmarie Senn. Dem Paar wurde eine Tochter geschenkt. 1982

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Gürbe Brügg Februar 2018 Seite 7

Forst Anita Hadorn-Muri 22.01.1926 - 29.11.2017

Unsere Mutter wurde am 22. Januar 1926 als erstes Kind aus der zweiten Ehe ihres Va-ters Karl Muri mit Amanda Schönthal geboren. Mit ihrer Schwester Hermine, geboren 1929, wuchs sie in bescheide-nen Verhältnissen in Seftigen

auf. Während ihrer Schulzeit musste sie von Beginn weg im Haushalt Verantwortung übernehmen, weil ihre Mutter an einer schweren Krankheit litt. Danach absol-vierte sie ein Haushaltjahr. Es folgten verschiedene Anstellungen als Hausan-gestellte oder als Fabrikarbeiterin. Im Jahre 1946 ging sie mit Peter Hadorn, von Forst, den Bund der Ehe ein. Dem Paar wurden die Söhne Jürg und Urs ge-schenkt. Im Jahre 1956 konnte die Fami-lie ins Eigenheim auf der Breiten in Forst einziehen. 1958 wurde Roger Frei-burghaus als Pflegekind in die Familie aufgenommen. In den folgenden Jahren widmete sich unsere Mutter voll und ganz der Erzie-hung von uns Dreien und führte den Haushalt unserer fünfköpfigen Familie.

Das tat sie mit grosser Hingabe, Kompe-tenz und Freude. Den schönen Garten pflegte unsere Mutter mit viel Leiden-schaft und lieferte so immer frisches Ge-müse. Nachdem jeder von uns etappen-weise das Elternhaus verlassen hatte, nahm unsere Mutter eine neue berufliche Herausforderung als Briefträgerin bei der Post Längenbühl an. Während mehreren Jahren war sie bei Wind und Wetter mit dem orangen Töffli mit den grossen Sei-tentaschen unterwegs. Nach einigen Jah-ren wechselte sie die Stelle ein letztes Mal und arbeitete im Restaurant Grizzly-bär in der Wäscherei bis zu ihrer Pensio-nierung. 1989 verstarb unser Vater und fortan musste unsere Mutter alleine im Haus le-ben. Es war ihr ein grosses Anliegen, un-ser Elternhaus, das ihr sehr viel bedeute-te, in einem guten Zustand zu halten. So lange es ging, führte sie die Arbeiten im Haus und Umgebung selbstständig aus. Unsere Mutter hat sich gut organisiert und erlaubte sich ab und zu einen Ausflug mit dem Car. Regelmässig machte sie im Altersturnen mit und pflegte den Kontakt mit den anderen Teilnehmerinnen. Dane-ben hatte sich unsere Mutter ein Netz-werk von Kolleginnen und Freundinnen aus der näheren Umgebung geschaffen. Im November 2015 kam es zu einem fol-genschweren Unfall zu Hause, dabei zog sie sich einen Oberschenkelhalsbruch zu. Nach einem Reha-Aufenthalt war die Rückkehr in ihr Haus nicht mehr möglich, und ein Eintritt ins Altersheim Wattenwil wurde unumgänglich. Dies zu akzeptieren fiel unserer Mutter schwer. Gross waren der Kummer und die Trauer, ihr geliebtes Daheim verlassen zu müssen. Nach und nach konnte sich unsere Mutter aber an den Heimalltag gewöhnen. Am Morgen des 29. Novembers 2017 musste unsere Mutter ins Spital Riggisberg eingewiesen werden, und am Abend durfte sie im Bei-sein von Urs friedlich einschlafen. Vielen Dank für alles, was du uns gegeben hast. Du wirst uns fehlen. Jürg, Urs und Roger

wurde die Ehe geschieden. Nach zwanzig Jahren als Dachdecker ging Alfred Seges-semann „a de Schärme“ und arbeitete bis zu seiner Pensionierung bei Nestle in Bern. 1991 zog er zu seiner Partnerin Greti Hofstetter nach Thun ins Lerchenfeld. Nach seiner Pensionierung genoss er sei-ne Zeit im Wohnwagen in Interlaken und machte Reisen, unter anderem eine Kreuzfahrt mit Tochter und Schwieger-sohn. 2006 erfüllte sich Alfred Segesse-mann einen lange gehegten Wunsch. Er reiste ans Nordkap. Nach einem Sturz musste er im Oktober des letzten Jahres ins Spital und da-raufhin ins Pflegeheim Gümligen. Dort ist er am 22. November verstorben.

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Kollekten Dezember

Jugendarbeit (B) Fr. 204.00 Be unlimited Fr. 116.00 Help Thailand Fr. 492.00 Diakoniekasse (B) Fr. 265.00 Jugendarbeit (B) Fr. 389.00 Seniorenhilfe Moldavien Fr. 171.00 Synodalrat Weihnachten Fr. 547.00 Verein Rägeboge Fr. 421.00 MEOS Fr. 203.00

Februar

Sonntagspredigten Radio BeO (um 09.00 Uhr) 04.02. Kirche Amsoldingen, M. Leuenberger 11.02. EMK Heiligenschwendi, M. Bünger 18.02. Kirche Ringgenberg, A. Schiltknecht 25.02. Kath. Kirche St. Martin Thun, K. Schweiss

Radio BeO

Amtstelefon: (Beerdigungen, Notfälle, ...) 033 359 30 28 Pfarramt allgemein & Jugend & KUW 8-9: Olivia Justitz, Pfrn. 033 359 30 20 077 521 83 45 [email protected] Pfarramt allgemein & Senioren / Seelsorge Hansjörg Kägi, Pfr. 079 712 76 79 [email protected] Weitere MitarbeiterInnen: Kinder- und Jugendarbeit, KUW 1-9: Philipp Steiner, BSD 033 359 30 22 [email protected] (Di, Mi & Do) Kinder- und Jugendarbeit: Tikvah Bots 033 359 30 22 [email protected] (Di) Sekretariat: Brigitte Dahinden 033 359 30 21 [email protected] (Di-Do morgens) Sigristin/Sigrist Stv.: Silvia Künzi 079 572 91 78 Stefan Bots 033 356 12 84

Kirchliche Handlungen

Impressum

Evangelisch-reformierte Kirchgemeinde Wattenwil-Forst www.kirche-wattenwil.ch Redaktionsschluss der März-Gürbe: 1. Februar

Kontakte

Gürbe Brügg Februar 2018 Seite 8

Bestattungen Am 08. Dezember: Anita Hadorn-Muri, Altersheim Wattenwil (vorher Breite, Forst), Tochter des Karl und der Amanda Wilhelmine Elfriede, geb. Thamm, verwitwet von Peter Ha-dorn, von Forst-Längenbühl, geboren am 22. Januar 1926, gestorben am 29. No-vember 2017.

Am 12. Dezember: Frieda Dubi-Schmid, Pflegeheim Watten-wil (vorher Burgisteinstrasse), Tochter des Gottlieb und der Margerita, geb. Marti, verwitwet von Hans Dubi, von Burgistein, geboren am 06. Juni 1920, gestorben am 04. Dezember 2017.