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Grußwort...· Die Lehre wird kontinuierlich verbessert. · Es gelingt die Herstellung des Bezugs von der Lehre zur Forschung sowie interdisziplinärer Bezüge. · Das Engagement für

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Page 1: Grußwort...· Die Lehre wird kontinuierlich verbessert. · Es gelingt die Herstellung des Bezugs von der Lehre zur Forschung sowie interdisziplinärer Bezüge. · Das Engagement für
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Liebe Leserinnen, liebe Leser,

die grundsätzlich erfreuliche Entwicklung steigender Studierendenzahlen bedeutet für die Hochschulen und vor allem die Hochschullehre eine große Herausforde- rung. Die erfolgreiche Ausbildung der zukünftigen Akademikerinnen und Akademiker ist ein besonderes und herausgehobenes gesellschaftliches Anliegen.

Mit der Auslobung und Verleihung des Hessischen Hochschulpreises für Exzellenz in der Lehre setzt das Land Hessen hier gemeinsam mit der Gemeinnützigen Hertie-Stiftung ein starkes Signal für die Bedeutung der Qualität in der Hochschullehre. Darüber freue ich mich auch persönlich sehr und bedanke mich bei der Hertie-Stiftung für die großzügige Unterstützung.

Die Jury des Hochschulpreises hat in diesem Jahr wieder gute Beispiele exzellenter Hochschullehre ausgewählt, die Ihnen in der vorliegenden Broschüre präsentiert werden. Diese ‚best practice’-Beispiele sind durchaus zur Nachahmung empfohlen!

Und sie sollen natürlich auch Anregung sein, sich auch im Jahr 2009 wieder mit vielen innovativen Anträgen an der nächsten Ausschreibung dieses Preises zu beteiligen. Ich bin sicher, auch 2009 wird die Jury wieder die Qual der Wahl haben, um beispielgebendes Engagement in der Lehre zu würdigen.

Diese Broschüre wurde von Studierenden der Professur für Mediengestaltung der Fachhochschule Wiesbaden unter der Leitung von Prof. Claudia M. Aymar als prakti-sches Lehrprojekt gestaltet – dafür, für die Initiative und die Organisation der Realisierung allen Beteiligten an der Fachhochschule und im Ministerium recht herzlichen Dank.

Silke LautenschlägerStaatsministerinHessisches Ministerium für Wissenschaft und Kunst

Grußwort

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Die universitäre Forschung hat nicht zuletzt durch die Exzellenzinitiative des Bundes in den zurückliegenden Jahren eine erhebliche Stärkung erfahren. Aber wie verhält es sich mit der Lehre?

Die Hertie-Stiftung, die sich als Reformstiftung versteht,hat sich bisher vor allem im Bereich der Forschung engagiert. So ist das Hertie-Institut für klinische Hirnforschung in die Exzellenzinitiative aufgenommen worden. Aber was wäre Forschung ohne Lehre? Deswegen wollen wir auch hier unseren Beitrag leisten. Wir haben uns deshalb auch an der zweiten Ausschreibung des Hessischen Hochschul-preises für Exzellenz in der Lehre wieder sehr gerne beteiligt. Denn auch unsere Forschungsanstrengungen können nur dann nachhaltig Wirkung zeigen, wenn wir den Studierenden die Inhalte auf höchstem Niveau vermitteln.

Mit dem Preis wollen wir herausragende Aktivitäten zur Verbesserung der Lehre belohnen und dem Thema zugleich die öffentliche Aufmerksamkeit verschaffen, die es verdient. Wir sind überzeugt, dass sich damit die Attraktivität hessischer Universitäten und Hochschulen für Studierende erhöht.

Wir gratulieren allen Preisträgerinnen und Preisträgern und wünschen ihnen weiterhin viel Kreativität und Engagement für ihre Lehre.

Dr. Michael EndresVorsitzender des VorstandsGemeinnützige Hertie-Stiftung

Grußwort

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Einführung | Der Hessische Hochschulpreis für Exzellenz in der Lehre würdigt die Entwicklung und die Umsetzung von zukunftsweisenden Lehrkonzepten. Er wurde gestiftet vom Land Hessen und der Gemeinnützigen Hertie-Stiftung und ist deutschlandweit der großzügigste Landespreis für exzellente Leistungen in der Ausbildung, Beratung, Betreuung und Prüfung von Studierenden: 375.000 € an Preisgeldern vergeben die Gemeinnützige Hertie-Stiftung und das Hessische Ministerium für Wissenschaft und Kunst pro Jahr; die Preissumme steht bis zum Jahr 2010 dank einer Zusage der Hertie-Stiftung zur Ausschüttung bereit.

Preise | Folgende Preise werden vergeben:· Drei Projektpreise (150.000 €, 100.000 €, 50.000 €),· ein Preis für eine Einzelperson (60.000 €) und· ein Preis für eine/n studentische/n Tutor/in (15.000 €). 2008 wurde erstmals ein Preis der letztgenannten Kategorie vergeben; er würdigt die Bedeutung studentischen Engagements in der Lehre. Das Preisgeld wird zu zwei Dritteln für dienstliche Zwecke vergeben. Ein Drittel ist für die persönliche Verwendung gedacht.

Jury | Die Vergabe der Preise 2008 erfolgte durch eine 14-köpfige Jury bei paritätischer Besetzung mit Studierenden und Lehrenden. Die Namen der Jurymitglieder finden sich auf Seite 20/21. Das Auswahlverfahren war zweistufig gestaltet: Aus den schriftlichen Anträgen ermittelte die Jury die aussichtsreichsten Kandidatinnen und Kandidaten. In Vor-Ort-Terminen hatte sie anschließend Gelegenheit, sich von diesen Lehrenden einen persönlichen Eindruck zu verschaffen.

Auswahl | Die Auswahlkriterien für den Preis:· Das Lehrkonzept ist innovativ. · Die Lehre wird kontinuierlich verbessert. · Es gelingt die Herstellung des Bezugs von der Lehre zur

Forschung sowie interdisziplinärer Bezüge. · Das Engagement für gute Lehre ist nachhaltig und

erfolgreich. · Die Lehre beruht auf einer hohen Professionalität. · Die Didaktik und damit der Lernerfolg der Studierenden

stehen im Mittelpunkt.

Info* Einführung

Preise

Jury

Auswahl

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Psychosoziale Basiskompetenzen im Lehrerberuf –

ein Seminarmodell für Lehramtsstudierende im ersten Studienjahr

Zielsetzung | Lehrerinnen und Lehrer wirken für Heranwach-sende weit über den fachlichen Unterricht hinaus als Vorbild – dies stellt hohe Anforderungen an die ganze Persönlichkeit. Welche Kompetenzen benötige ich als Lehrerin oder Lehrer? Kann ich sie im weiteren Studium entwickeln? Bin ich den besonderen Anforderungen gewachsen? Wie möchte ich als Lehrerin oder Lehrer auftreten? Mit diesen ganz zentralen Fragen des Lehrerberufs beschäftigen sich alle Lehramtsstu-dierenden der Universität Kassel bereits im ersten Studienjahr. Die Studierenden erfahren unmittelbar, ob sie fähig und bereit sind, sich den psychosozialen Anforderungen des Lehrerberufs zu stellen.

Durchführung | In einem zweitägigen Kompaktseminar führen die Studierenden konkrete Übungen durch: · Die schriftliche Darstellung der eigenen Lernbiographie,· eine gemeinsam in der Gruppe zu bewältigende Aufgabe, · ein Rollenspiel des Auftritts als Lehrerin oder Lehrer vor einer Klasse,

· das Gestalten bedeutsamer Erfahrungen aus der eigenen Schullaufbahn und

· gegenseitige Unterstützung bei einer kollegialen Fallberatung.

Das Feedback durch Leitungsteam und Kommilitoninnen und Kommilitonen gibt wichtige Denkanstöße und zeigt individu-elle Entwicklungsmöglichkeiten auf. Das Seminar wirkt damit sowohl als Training für den Umgang mit zentralen Erfahr-ungen aus dem schulischen Alltag wie auch als Möglichkeit zur Selbstüberprüfung der Studienentscheidung.

Merkmale des Lehrprojekts

· interdisziplinärer Ansatz

· Einbeziehung von – auch externen – Fachleuten aus verschiedenen Disziplinen

· Breitenwirksamkeit – alle Lehramtsstudierenden im ersten Studienjahr werden einbezogen

· Kleingruppenarbeit

· gezielte Ausbildung und Supervision für mitwirkende Teamer

· individuelle Betreuung und Beratung der Teilnehmerinnen und Teilnehmer

· fortlaufende Dokumentation und Evaluation

· intensive Begleitforschung

· Übertragbarkeit – auch auf andere Studienrichtungen und Berufsbilder

Erfolg | Der Erfolg wie auch die Innovation des Modells zeigen sich zum einen in der großen Resonanz an Universitäten und Pädagogischen Hochschulen in Deutschland. Zum anderen berichten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in der intensiven Evaluation beinahe ausnahmslos, dass sie bedeutsame Lernerfahrungen gemacht haben, sich wesentlich sicherer fühlen in der Einschätzung ihrer Fähigkeiten und in Bezug auf ihre Studienwahl und dass sie aktiv Schritte zur Ausbildung berufsrelevanter Kompetenzen unternehmen.

ProjektLehramtsstudiengänge

Universität Kassel

beteiligte Lehrende· Prof. Dr. Heinrich Dauber· Dr. Elke Döring-Seipel· Prof. Dr. Dorit Bosse

1. Preis Projekt*

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Zielsetzung | Nebenfach- und Lehramtsstudierende eines Fachs werden oft eher stiefkindlich behandelt. Das Konzept, das bereits als „Gießener Modell“ firmiert, schafft im Fach Chemie in fachlicher und didaktischer Exzellenz für eine große Zahl unterrichteter Studierender – ca. 1000 pro Jahr – eine praxisnahe Ausbildung. Die L2-Ausbildung (für das Lehramt an Haupt- und Realschulen) setzt gezielt bei der Frage an: Welche Kenntnisse sind für den Schulunterricht wichtig? Mit großer Nachhaltigkeit und beeindruckendem Engagement setzten die Professoren an verschiedenen Hebeln an und richteten die Lehrveranstaltungen überzeugend nah an den Studierenden, am Lehrerberuf aus. Auf eine getrennte Ausbildung in anorganischer, organischer und physikalischer Chemie wird verzichtet, um den Studierenden zu zeigen, wie die Teilgebiete sich befruchten.

Durchführung | Die durchgeführten chemischen Experimente orientieren sich oft an der Chemie der Alltagsprodukte, z.B. an Naturstoffen oder Lebensmitteln. Dies unterstützt die Vermittlung und das Verständnis der chemischen Zusammenhänge im schulischen Alltag. Die Studierenden erarbeiten u.a. einen lebensnahen Experimentalvortrag mit frei erwerblichen Chemikalien. Sie führen weiterhin in Zweiergruppen einen Experimentiertag mit Schülergruppen durch und erleben die Herausforderung: Wie kann ich die Schülerinnen und Schüler beim Experimentieren im Labor anleiten, sie begeistern? Der Erfolg des Unterrichts ist unmittelbar erfahrbar. Auch die Examensarbeiten schlagen thematisch diese Brücke von der Theorie zur Praxis. Mit akkreditierten Lehrerfortbildungen – Experimentalvorträgen und Laborversuchen – reagieren die Professoren auf die Nachfrage der Schulseite. Ein aus Drittmitteln finanzierter Gerätefundus kann von Lehrerinnen und Lehrern für Experimente ausgeliehen werden.

Merkmale des Lehrprojekts

· institutsübergreifender Ansatz, gemeinsame Vorlesungen und Praktika

· aufwendige, unmittelbar an den Bedürfnissen der Studierenden ausgerichtete Veranstaltungen

· fortlaufende Optimierung der Lehrveranstaltungen und Experimentieranleitungen

· enge Interaktion mit Schülerinnen und Schülern sowie Lehrerinnen und Lehrern

· ständiger Ausbau der Online-Präsenz und des E-Learning-Angebots

· Experimentieren in einem virtuellen Chemie-Labor

· intensive und ausführliche Evaluation der Veranstaltungen durch Studierende

· engagierte Alumni-Arbeit, die Lehrerinnen und Lehrer einschließt

Erfolg | Die Projektverantwortlichen sahen die Notwen-digkeit, sich für das Ziel hervorragend wissenschaftlich und didaktisch ausgebildeter Lehrerinnen und Lehrer in der Chemie einzusetzen und erreichten es mit einer Fülle von Maßnahmen. Der Erfolg wird in äußerst guten Evaluations-ergebnissen aufgrund ausführlicher, anonym beantworteter Fragebögen deutlich. Andere Studiengänge werden das Modell übernehmen, die zentralen Vorlesungen für Lehramtsstudierende neu konzipieren und die Schule ähnlich intensiv in ihr Lehrkonzept integrieren.

Neugestaltung der Lehrveranstaltungen für Lehramts- und Nebenfachstudierende der Chemie2. Preis Projekt*

ProjektChemie

Justus-Liebig-Universität Gießen

beteiligte Lehrende· Prof. Dr. Siegfried Schindler· Prof. Dr. Richard Göttlich

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Zielsetzung | Die Zahl der Tumorerkrankungen nimmt kontinuierlich zu. Die Therapie stellt daher eine der großen Herausforderungen der nahen Zukunft dar und muss im interdisziplinären Kontext aller involvierten Fachrichtungen erfolgen. Eine so angelegte Ausbildung im Bereich der Onkologie existierte im Regelstudium der Humanmedizin bundesweit bisher nicht. Weiterhin ist Medizin als Massenfach zu beschreiben. Hier mit einer Förderung besonders begabter Studierender zu einem frühen Zeitpunkt im Studium anzusetzen, sie nachhaltig zu betreiben und so über ausgezeichnete Lehre exzellent ausgebildete Absolventinnen und Absolventen heranzubilden, ist als modellhafter Ansatz zu bezeichnen.

Durchführung | Ein spezielles Lehrprogramm vermittelt besonders interessierten und qualifizierten Studierenden die Gelegenheit, parallel zu ihrem regulären Medizinstudium zusätzlich Kenntnisse und Fähigkeiten in der Krebsforschung und Tumortherapie auf sehr hohem Niveau zu erlangen. Das Curriculum erfolgt studienbegleitend über sechs Semester in zwei Semesterwochenstunden. Der Unterricht findet durchgängig in englischer Sprache statt und basiert allein auf der Vorbereitung der Studierenden in Vortragsform. Daneben findet ein Wochenendseminar statt, zu dem speziell Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler eingeladen werden. Weiterhin wird ein Auslandsaufenthalt in einem Comprehensive Cancer Center oder eine Hospitation in der forschenden Arzneimittelindustrie o.ä. vorgesehen.

Merkmale des Lehrprojekts

· interdisziplinärer Ansatz im Bereich der medizinischen Fachgebiete

· starke Selbstorganisation durch die Studierenden

· über Ziele, Methoden und Erfolg wird mit Studierenden beraten

· eine Sprecherin oder ein Sprecher der Studierenden steht den Organisatoren zur Seite

· fortgeschrittene Studierende sind Tutorinnen und Tutoren der jüngeren Studierenden

· durch hohe Motivation erreichte exzellente Qualität der Präsentationen

· internes Evaluationsverfahren

Erfolg | Die Innovation des Ansatzes liegt in dem auf sechs Semester angelegten Curriculum für eine ausgewählte Gruppe Studierender, der medizinischen Interdisziplinarität und der gezielten Eliteförderung. Die Auswahl von Studierenden und die Konzentration darauf, diese sehr guten Studierenden zu Spitzenleistungen zu motivieren, ist – wie auch die Förderung in der Breite – eine Herausforderung. Sie wird mit dem Curriculum in beispielgebender Weise bewältigt. Daneben wird bei vielen dieser Studierenden eine hervorragende Ausbildung in einem der zukünftig wichtigsten medizinischen Fächer erreicht.

Schwerpunktcurriculum Onkologie3. Preis Projekt* ProjektMedizin

Philipps-Universität Marburg

beteiligte Lehrende· PD Dr. Gabriele Jaques· Prof. Dr. Andreas Neubauer

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Professor Dr. Michael K. Legutke

Zielsetzung | „Teach what you preach!“ – diesen Leitgedanken nimmt Prof. Legutke sehr ernst. Während er in seinen Seminaren didaktische und methodische Konzepte erarbeitet, setzt er sie in der Gestaltung seines Unterrichts gemeinsam mit den Studierenden zugleich auch um. Besonders wichtig sind ihm dabei Unterrichtsformen, die zu problemlösendem Denken, zu inhaltlichem Austausch zwischen den Studieren-den und zu kooperativer Arbeit zwingen. Dazu gehört eine große Bandbreite von Präsentationsmethoden – vom großen Wandposter über die Power-Point-Präsentation bis zur Veröffentlichung auf einer elektronischen Plattform (Stud.IP).

Durchführung | Lehrveranstaltungen, deren Thema die neuen elektronischen Medien des Fremdsprachenlernens sind, werden mit ebendiesen Medien gestaltet. Ein landeskundlichesSeminar zum Thema „Exploring the Pacific Northwest (Medien- und Landeskundedidaktik)“ wird auf das aktive Erkunden und Erforschen mit den neuen Medien angelegt. Sprachenlernen erfolgt dadurch, dass sogar organisatorische Fragen der Veranstaltungen in der Fremdsprache verhandelt werden. Die Möglichkeit, Englischunterricht mithilfe von konkreten Aktivitäten zu gestalten, wird durch Studierende mit selbstgestellten und ausgeführten Aufgaben erprobt. Der Fern- und Kontaktstudiengang „E-LINGO – Didaktik des frühen Fremdsprachenlernens“ hält u.a. eine Datenbank mit Videos von Unterrichtseinheiten zur Analyse bereit.

Merkmale der Lehre

· authentische und vorbildliche Lehre für angehende Englischlehrerinnen und -lehrer

· action research-orientierter Ansatz

· permanente intensive Rückkopplung und Evaluation seiner Lehre

· hohe Motivation und beeindruckende Lernfortschritte der Studierenden

· Einbeziehung der Lehrerfortbildung

· neues Lehrkonzept für die sprachpraktische Ausbildung am Institut für Anglistik

Erfolg | Herr Prof. Legutke steht mit der Fülle seiner Aktivitäten in herausragender Weise für einen begeisternden Unterricht, der Theorie und Praxis in optimaler Weise verzahnt. Die Studierenden lernen durch das eigene Handeln. Das von ihm entwickelte „Airport Project“ erlaubte es den Schülerinnen und Schülern, auf dem Frankfurter Flughafen die Weltsprache Englisch auszuprobieren – es wird in der Ausbildung genutzt und mittlerweile von vielen Englischlehrerinnen und -lehrern und ihren Schulklassen aufgegriffen. In dem Examenskolloquium bereiten die Studierenden selbst Prüfungssituationen vor. Auch der von ihm mit entwickelte Online-Sprachlehrgang des Goethe-Instituts ist durch diesen effektiven Lernansatz gekennzeichnet.

Einzelpreis*Anglistik

Justus-Liebig-Universität Gießen

Prof. Dr. Michael K. Legutke

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Workshop für Schülerinnen: „Was machen Ingenieurinnen?“

Zielsetzung | In den Ingenieurwissenschaften der Fachhochschule Frankfurt machen Frauen einen Anteil von ca. 4 % aus; dies ist auch andernorts ein vertrautes Bild. Gleichzeitig ist eine Steigerung der Absolventenzahlen in den Ingenieurwissenschaften aufgrund der großen Nachfrage auf dem Arbeitsmarkt sehr wichtig. Daher richtet sich die Hoffnung auf eine verstärkte Aufnahme eines Ingenieurstudiums insbesondere auf die jungen Frauen. Wie kann man das Interesse von jungen Frauen auf technische Berufe lenken? Wie kann man andererseits auch einen realistischen Eindruck vermitteln, der einen späteren Studienabbruch verhindert? Hier setzt das ausgezeichnete Projekt der Tutorinnen an.

Durchführung | Der Workshop richtet sich an Schülerinnen der Jahrgangsstufen 5 bis 12, die den Tag der offenen Tür oder den Girls’ Day besuchen. Der Unterricht umfasst ca. drei bis vier Schulstunden. Dabei werden ausgewählte Alltagsobjekte wie ein Fahrrad oder ein Blutdruckmessgerät untersucht und deren technische Funktionsweisen in Kleingruppen erarbeitet. Davon ausgehend wird auf die Arbeitsleistung geschlossen, die für die Entwicklung dieser Objekte notwendig war. Diese Heranführung an eine technische Denkweise weckt das Interesse der Schülerinnen an einem ingenieurwissenschaft-lichen Studium und öffnet den Blick für das ganze Spektrum an Berufsmöglichkeiten.

Merkmale des Lehrprojekts

· Erarbeitung eines umfassenden Konzepts durch die Tutorinnen

· die Nachhaltigkeit des Workshops ist über einen detaillierten Leitfaden gesichert

· der Ansatz ist übertragbar

· Evaluation mithilfe eines Fragebogens jahrgangsspezifisch

· Vorbereitung einer Längsschnitt-Studie zur Untersuchung des Erfolgs des Workshops

· die „Technik-Akademie“ für Schülerinnen wirkt in die gleiche Richtung

· das Mentorinnenprogramm für Schülerinnen flankiert die Maßnahmen ebenfalls

Erfolg | Die beiden Tutorinnen wenden sich konkret Schülerinnen zu und ermutigen sie zunächst zur Erprobung ihrer eigenen technischen Fähigkeiten. Häufig kommt den Schülerinnen, auch mangels Kenntnis des Berufsbilds und Vertrauens in die eigenen Fähigkeiten, die Aufnahme eines zukunftsorientierten technischen Studiums nicht in den Sinn. Den interessierten Schülerinnen öffnen die Tutorinnen eine Tür zum ingenieurwissenschaftlichen Studium. Die mit viel Engagement und Nachhaltigkeit verfolgte Initiative ist wichtig, um die teilweise verborgene Begabung der Schülerinnen aufzudecken und zu fördern. Zudem stärkt die Arbeit die persönliche Entwicklung der Tutorinnen. Das Modell ist in hohem Maße übertragbar auf die Arbeit anderer ingenieur-wissenschaftlicher Fachbereiche.

Tutorenpreis*ProjektIngenieurwissenschaften

Fachhochschule Frankfurt am Main

beteiligte Tutorinnen· Yasmin Bushra· Anika Schlaud

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Preisträger 2008

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Kontaktdaten*1. Projektpreis | 150.000 Euro

Universität KasselProf. Dr. Heinrich DauberDr. Elke Döring-SeipelProf. Dr. Dorit Bosse

Psychosoziale Basiskompetenzen im Lehrer-beruf - ein Seminarmodell für Lehramts-studierende im ersten Studienjahr

Herr Prof. Dr. Heinrich DauberFrau Dr. Elke Döring-SeipelFrau Prof. Dr. Dorit BosseFachbereich 01 - Erziehungswissenschaft, Humanwissenschaften, MusikUniversität KasselMönchebergstraße 1934125 Kassel

[email protected]@[email protected]

2. Projektpreis | 100.000 Euro

Universität GießenProf. Dr. Siegfried SchindlerProf. Dr. Richard Göttlich

Neugestaltung der Lehrveranstaltungen für Lehramts- und Nebenfachstudierende der Chemie

Herr Prof. Dr. Siegfried SchindlerHerr Prof. Dr. Richard GöttlichFachbereich 08 - Biologie und ChemieJustus-Liebig-Universität GießenLudwigstraße 23 35390 Gießen

[email protected]@uni-giessen.de

3. Projektpreis | 50.000 Euro

Universität MarburgPD Dr. Gabriele JaquesProf. Dr. Andreas Neubauer

Schwerpunktcurriculum Onkologie

Frau PD Dr. Gabriele JaquesHerr Prof. Dr. Andreas NeubauerFachbereich 20 - MedizinPhilipps-Universität MarburgBiegenstraße 1035032 Marburg

[email protected]@staff.uni-marburg.de

Preis für eine Einzelperson | 60.000 Euro

Universität GießenProf. Dr. Michael K. Legutke

Herr Prof. Dr. Michael K. LegutkeFachbereich 05 - Sprache, Literatur, KulturJustus-Liebig-Universität GießenLudwigstraße 23 35390 Gießen

[email protected]

Preis für eine/n Tutor/in | 15.000 Euro

Fachhochschule FrankfurtYasmin BushraAnika Schlaud

Workshop für Schülerinnen: „Was machen Ingenieurinnen?“

Fachhochschule Frankfurt am MainUniversity of Applied SciencesHochschulleitungFrau Dr. Geldsetzer / Frau Dr. JostGebäude 2, Raum 562Nibelungenplatz 160318 Frankfurt am Main

[email protected]@hsl.fh-frankfurt.de

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Prof. Claudia Maria Aymar | Fachbereich Design Informatik Medien, Fachhochschule Wiesbaden Prof. Dr.-Ing. Martin Lawerenz | Fachbereich Maschinenbau, Universität Kassel Prof. Dr. Michael Madeja | Geschäftsführer der Gemeinnützigen Hertie-Stiftung Prof. Dr. Peter Steinbach | Lehrstuhl für Neuere und Neueste Geschichte, Universität MannheimProf. Dr. Ulrich Teichler | Internationales Zentrum für Hochschulforschung Kassel, Universität Kassel Prof. Dr. Irmgard Vogt | Institut für Suchtforschung der Fachhochschule Frankfurt am Main Prof. Dr. Matthias Wagner | Institut für Anorganische und Analytische Chemie, Goethe-Universität Frankfurt am Main

Andreas Euler | Fachbereich Physik, Justus-Liebig-Universität GießenNatalie Flick | Fachbereich Wirtschaft, Hochschule DarmstadtChristoph Polkowski | Fachbereich Medizin, Goethe-Universität Frankfurt am MainMiriam Prüßner | Fachbereich Germanistik und Kunstwissenschaften, Philipps-Universität MarburgDebora Riemens | Fachbereich Sozial- und Kulturwissenschaften, Hochschule FuldaAnja Rolfes | StudiumPlus (Wirtschaftsingenieurwesen, Fachrichtung Maschinenbau), Fachhochschule Gießen-Friedberg Michael Schmid | Fachbereich Kunst, Universität Kassel

Jury*Lehrende

Studierende

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Herausgeber | Hessisches Ministerium für Wissenschaft und Kunst Rheinstraße 23 – 25 65185 Wiesbaden

Redaktion | Ursula van Haaren

Logoentwurf | Fabian Kretschmer, Alireza Mojtahedi

Layout | Stefan Schüler, Prof. Claudia M. Aymar

Druck | Werbedruck GmbH Horst Schreckhase Dezember 2008

Diese Druckschrift wird im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit der Hessischen Landesregierung herausgegeben. Sie darf weder von Parteien noch von Wahlwerbern oder Wahlhelfern während eines Wahlkampfes zum Zwecke der Wahlwerbung verwendet werden. Dies gilt für Landtags-, Bundestags- und Kommunalwahlen. Missbräuchlich sind insbesondere die Verteilung auf Wahlver-anstaltungen, an Informationsständen der Parteien sowie das Einlegen,Aufdrucken oder Aufkleben parteipolitischer Informati-onen oder Werbemittel. Untersagt ist gleichfalls die Weitergabe an Dritte zum Zwecke der Wahlwerbung. Auch ohne zeitlichen Bezug zu einer bevorstehenden Wahl darf die Druckschrift nicht in einer Weise verwendet werden, die als Parteinahme der Landesregierung zugunsten einzelner politischer Gruppen ver-standen werden könnte. Die genannten Beschränkungen gelten unabhängig davon, wann, auf welchem Weg und in welcher Anzahl diese Druckschrift dem Empfänger zugegangen ist. Den Parteien ist es jedoch gestattet, die Druckschrift zur Unterrich-tung ihrer eigenen Mitglieder zu verwenden.

*Impressum

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