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1 Text alt Bild alt Grafik alt Mit Menschen für Mitmenschen. Jahresbericht 2017 der IV Luzern

Grafik alt Mit Menschen für Mitmenschen. · Grafik alt Vorwort 3 Aufsichtskommission 4 Direktion 5 ... Ludwig Hasler demonstrierte uns in seinem Vortrag eindrücklich, wie wir gegenüber

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Page 1: Grafik alt Mit Menschen für Mitmenschen. · Grafik alt Vorwort 3 Aufsichtskommission 4 Direktion 5 ... Ludwig Hasler demonstrierte uns in seinem Vortrag eindrücklich, wie wir gegenüber

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Mit Menschen für Mitmenschen.Jahresbericht 2017 der IV Luzern

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2 Text altBild altGrafik alt

Vorwort 3

Aufsichtskommission 4

Direktion 5Donald Locher, Direktor IV Luzern 5IV-Award Luzern 7Rechtsdienst, Bekämpfung Versicherungsmissbrauch 8Kommunikation 9Contract Management 10Institutionen/Partner 11Saluto-Kurse 12Umweltbilanz 13

Eingliederungsbeispiel 1: Bühlmann Söhne AG 14

Eingliederung 18

Leistungen Jugendliche 20

Eingliederungsbeispiel 2: Swiss Steel AG 22

Leistungen Erwachsene 26

HR & Services 28

Eingliederungsbeispiel 3: Stadtplanungsamt Bern 30

Sozialversicherungszentrum Luzern vor Entstehung 34

Lehrlingsausbildung 35

Regionaler Ärztlicher Dienst Zentralschweiz (RAD) 36

Zahlen und Fakten 38

Verwaltunskostenrechnung und Bilanz 45

Revisionsbericht 46

Corporate Governance 47

Adresse/Kontakt 48

Titelseite: Nuno Marco Silva Machado, Bühlmann Söhne AG, Reussbühl (Eingliederungsbeispiel 1, Seiten 14–17)

Inhaltsverzeichnis

Impressum

Herausgeberin: IV Luzern

Text und Redaktion: René Baumann, Kommunikation IV Luzern

Konzeption und Gestaltung: Peter J. Waldis, www.pjw-graphic.ch

Fotos: Peter J. Waldis, www.pjw-graphic.ch; Fotos Seite 7: www.terrapict.ch

Die Aufnahmen auf den Seiten 6, 8, 19, 21, 27, 29 und 35 entstanden bei unserem Partner Wärchbrogg/Quai4. Wir danken unserem Nachbarn und wichtigen Partner herzlich für die freundliche Unterstützung.

Korrektorat: typo viva, Ebikon

Druck: Ley Druck, Luzern

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3Vorwort

Vorwort

Die Digitalisierung ist in aller Munde. Kein Tag vergeht,ohne dass nicht über neue Digitalisierungsbestrebenund ihre Auswirkungen auf uns alle berichtet wird.

Ich hatte im Januar am IV-Arbeitgeber-Anlass dasVergnügen, einem Vortrag des Luzerner Philosophen Ludwig Hasler zum Thema Digitalisierung zuzuhören.«Sind wir Piloten oder bloss Passagiere?», lautete derTitel zum Thema.

Die anregenden Gespräche nach dem Vortrag zeigenmir: Das Thema brennt uns allen unter den Nägeln.Jeder von uns ist im Arbeitsleben damit konfrontiert.Wir lesen unsere Mails vom Handy aus. Wir terminie-ren unsere Meetings via Handy – dies sind nur zwei

einer Vielzahl von Beispielen, die unsere Arbeitshaltung und unsere Arbeitszeitmodelle verändern unduns zahlreiche neue Möglichkeiten bieten, wie wir unseren Arbeitsplatz künftig gestalten wollen.

Ludwig Hasler demonstrierte uns in seinem Vortrag eindrücklich, wie wir gegenüber dem Computerin vielerlei Hinsicht chancenlos sind. Versuchen wir uns im Wettstreit mit einem Computer, werdenwir verlieren. Die Folgen sind absehbar. Daher sollten wir uns den Computer zunutze machen. Undunsere wahren Stärken mehr denn je ausspielen: Gemeint ist in erster Linie unsere Empathie, alsounser Einfühlungsvermögen, das Computern fehlt.

Ich bin mir sicher: Gerade für Menschen mit einer Beeinträchtigung bietet die Digitalisierung auchvielerlei Chancen. Der Computer kann beispielsweise bei körperlichen Gebrechen unterstützend helfen.Allenfalls entstehen neue Nischenarbeitsplätze, die von Menschen mit einer Beeinträchtigung besetztwerden können. Die Arbeit kann von überall gemacht werden. Entsprechend müssen gerade Men-schen mit einer körperlichen Behinderung ihre Arbeit nicht zwangsläufig am Arbeitsort erledigen.

Die IV Luzern hat die anspruchsvolle Aufgabe, die aktuellen Entwicklungen gut im Auge zu behalten.Sie muss Trends wahrnehmen, positive Aspekte der Digitalisierung im Zusammenhang mit der Arbeitvon Menschen mit einer Beeinträchtigung sinnvoll für ihre Klienten zu nutzen wissen und Chancenaufzeigen. Ich bin mir sicher, dass die IV Luzern diese Aufgabe gut bewältigen wird.

An dieser Stelle bedanke ich mich herzlich bei Donald Locher, Direktor der IV Luzern, sowie bei mei-ner Kollegin und meinen Kollegen der Aufsichtskommission für die gute Zusammenarbeit. Mein Dankgeht auch an die Geschäftsleitungsmitglieder und an alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der IV Luzern. Ihr täglicher Einsatz und ihr persönliches Engagement für die Anliegen der Versichertentragen zu einer positiven Weiterentwicklung der IV bei.

Guido GrafRegierungspräsident 2017/18Präsident Aufsichtskommission IV Luzern

Liebe Leserinnen, liebe Leser

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4 Aufsichtskommission

Aufsichtskommission

PräsidentGuido Graf, LuzernRegierungspräsident, Vorsteher Gesund-heits- und Sozialdepartement des KantonsLuzern

VizepräsidentUrs Kneubühler, Schötz

MitgliederErwin Arnold, BuchrainKantonsrat

Armin Hartmann, SchlierbachKantonsrat, Gemeindeammann Schlierbach, Inhaber der IMC Hartmann AG

Domenic Jauch, EttiswilVerkaufsleiter Hock’n Roll AG

Helene Meyer-Jenni, KriensKantonsrätin, Geschäftsleiterin Kispex Zentralschweiz

Albert Vitali, OberkirchNationalrat, Inhaber Vitali Treuhand GmbH

SekretariatJeannette Riedweg, SchüpfheimWissenschaftliche Mitarbeiterin Gesund-heits- und Sozialdepartement des KantonsLuzern

DirektionDonald Locher, LuzernDirektor, Vorsitzender der Geschäftsleitung IV Luzern

(hinten v.l.n.r.)

Urs Kneubühler, Erwin Arnold, Albert Vitali

(Mitte v.l.n.r.) Donald Locher,Guido Graf, Armin Hartmann

(vorne v.l.n.r.) Jeannette Riedweg, Domenic Jauch, Helene Meyer-Jenni

Mindestens zweimal jährlich trifft sich dieAufsichtskommission, um die Rechnungdes abgelaufenen Jahres zu genehmigenund von weiteren Geschäften Kenntnis zunehmen. Zudem steht auch die Teilnahmeam Arbeitgeber-Apéro im Terminplan jedesMitgliedes.

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5Direktion

Volk und Stände hatten im September 2009Ja gesagt zu einer befristeten Erhöhungder Mehrwertsteuersätze zugunsten der Invalidenversicherung. Die erhöhten Sätzegalten von 2011 bis Ende 2017. Auf den1. Januar 2018 wurden sie automatisch wie-der zurückgesetzt. Dieser wichtige Schrittim Sanierungsplan der Eidgenössischen Invalidenversicherung half in den vergange-nen Jahren mit, Überschüsse zu erzielenund die früher entstandenen Schulden teil-weise abzubauen. Diese Periode ist nunvorbei, die Zusatzfinanzierung fiel mit demEnde des Berichtsjahres weg. Finanziellgesehen steht die IV aktuell in einem an-spruchsvollen neuen Geschäftsjahr. Denndie IV-Gesuche sind auch 2017 weiter ange-stiegen, wie die Zahlen ab Seite 38 diesesGeschäftsberichts aufzeigen.

Mehr Menschen eingegliedertUmso wichtiger war es für uns, die Zahl derEingliederungen von Menschen mit Behin-derung auf einem hohen Niveau zu haltenoder gar noch zu erhöhen. Dies ist uns 2017erfreulicherweise gelungen. Von 1114 konn -ten wir uns auf 1165 Personen steigern.Mein Dank gebührt allen Arbeitgebern imKanton Luzern, die uns aktiv unterstützthaben und mitgeholfen haben, so vielenMenschen eine neue Chance zu geben, umim ersten Arbeitsmarkt zu verbleiben oderdorthin zurückzukehren.

Erfolgreiches AusbildungsprogrammDanken möchte ich auch der Aufsichtskom-mission für die umsichtige Unterstützungsowie meinen Geschäftsleitungsmitgliedernund allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiternfür die gute Zusammenarbeit. Ich bin stolz

darauf, dass wir bei der IV Luzern eine sehrtiefe Personalfluktuation haben. Mit einGrund dafür ist das grosse Weiterbildungs-angebot, welches wir unseren Mit arbeite -rinnen und Mitarbeitern anbieten können.Dies dank dem eigenen BildungsinstitutBZIV mit 135 Kursangeboten aus acht ver-schiedenen Fach gebieten. Unsere Investitionin die Weiterbildung des Personals lohntsich auf jeden Fall.

Optima kommt 2018Ich freue mich sehr, dass Optima, eineschon länger von der IV Luzern verfolgteIdee, nun vom Bundesamt für Sozialversi-cherungen BSV die behördliche Genehmi-gung zur Umsetzung erhalten hat. Optimabedeutet Optimierung der Arbeitsintegrationund der Eingliederung im Kanton Luzern.Durch eine klientenorientierte Fallführungohne strukturelle Anpassungen soll neu dieFallführung durch die jeweils kompeten-teste Stelle erfolgen.

Donald Locher, Direktor

Direktion

Zusatzfinanzierung beendet,Herausforderungen bleiben

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6 Direktion

Geschäftsleitung (hinten v.l.n.r.)

Daniel Fuchs, Vizedirektor, Bereichsleiter HR & Services,

Hanspeter Spini, Bereichsleiter Leistungen Erwachsene und Jugendliche,

Dr. iur. Benno G. Frey, Bereichsleiter Leistungen Erwachsene und Abklärungen,

Donald Locher, Direktor, Vorsitzender der Geschäftsleitung,

Benno Muff, Bereichsleiter Eingliederung,

Dr. med. Christof Stirnimann, Chefarzt Regionaler Ärztlicher Dienst Zentralschweiz

Stapelfahrer Thomas Marxen (vorne links), Wärchbrogg

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7Direktion

Für die musikalische Unterhaltung sorgte das Innerschweizer Trio Gehrig –Kuhn – Odermatt.

IV-Award Luzern

Erneut durften wir am traditionellen Arbeit-geber-Anlass Ende Januar zwei Firmenauszeichnen, die sich im Jahr 2017 beson-ders erfolgreich für die berufliche Einglie-derung von Menschen mit Beeinträchtigun-gen eingesetzt haben. Um aufzuzeigen,dass jedes Unternehmen – egal welcherGrösse – unseren IV-Award gewinnen kann,zeichnet die IV Luzern alljährlich je einGrossunternehmen und einen KMU-Betriebaus. Unsere beiden Auszeichnungen für dasJahr 2017 gingen an die Swiss Steel AG inEmmenbrücke und an den MalerbetriebBühlmann Söhne AG in Reussbühl. DasPreisgeld von je 10’000 Franken stammtaus dem Zinsertrag eines Fonds, den dieIV Luzern dank einer grosszügigen Erb-schaft bilden konnte.

Mit seinem Referat zum Thema Digitalisierungbegeisterte Dr. Ludwig Hasler unsere Gäste.

Regierungspräsident Guido Graf (links) und IV-Direktor Donald Locher (rechts)freuen sich mit den beiden IV-Award-Gewinnern Carlo Mischler (Swiss Steel AG)und Patrick Bühlmann, (Bühlmann Söhne AG, Mitte rechts). Fotos: www.terrapict.ch

Die bisherigen IV-Award-Gewinner

2018: Swiss Steel AG, Emmenbrücke (Kategorie Grossunternehmen), und

Bühlmann Söhne AG, Reussbühl (Kategorie KMU)

2017: Luzerner Kantonsspital LUKS, Luzern (Kategorie Grossunternehmen), und Gravura Kunstpräge GmbH, Rothenburg (Kategorie KMU)

2016: 4B AG, Fenster und Fassaden, Hochdorf2015: Otto’s AG, Detailhandelsunternehmen, Sursee2014: Galliker Transport AG, Altishofen

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8 Rechtsdienst

Direktionsstab (v.l.n.r.)

René Baumann, Leiter Kommunikation,

MLaw Ivo Bacher, Rechtsanwalt, Leiter Rechtsdienst,

Donald Locher, Direktor und Vorsitzender der Geschäftsleitung,

Roger Muff, Leiter Contract Management & Controlling

Produktionsmitarbeiter Heinz Küng (sitzend), Wärchbrogg

RechtDie Kernaufgabe des Rechtsdienstes bestehtin der Führung der Beschwerdeverfahrenvor Kantons- und Bundesgericht. Im Jahr2017 sind insgesamt 366 Urteile eingegan-gen. Daneben steht der Rechtsdienst derIV Luzern beratend und unterstützend zurSeite.Das Invalidenversicherungsrecht ist von einer starken Dynamik der Rechtsprechungund Gesetzgebung bestimmt. Mit zwei Urtei-len vom 30. November 2017 (8C_841/2016,8C_130/2017) erweiterte das Bundesgerichtdie Anwendung des strukturierten Beweis-verfahrens auf sämtliche psychischen Er-krankungen, wonach anhand von Indikatorendie tatsächliche Arbeits- und Leistungs -fähigkeit zu ermitteln ist. Die Umsetzungder Vorgaben erfordert in hohem Masseeine interdisziplinäre Zusammenarbeit. Zudem stand im Jahr 2017 die Berechnungs-methode bei Teilerwerbstätigen aufgrund eines Urteils des Europäischen Gerichts-hofs für Menschenrechte im Fokus.

Bekämpfung VersicherungsmissbrauchDas Jahr 2017 war geprägt durch das Urteildes Bundesgerichts vom 14. Juli 2017(9C_806/2016), wonach die Invalidenversi-cherungen (neben weiteren Versicherun-gen) keine ausreichenden gesetzlichenGrundlagen für die Observation von IV-Be-zügern haben. Vor Urteilsverkündung ab -geschlossene Observationen können jedochunter bestimmten Voraussetzungen ver-wertet werden. Zum Zeitpunkt der Urteils-verkündung hatte die IV Luzern keine lau-fenden Observationen.

Im Jahr 2017 hat die IV Luzern insgesamt113 Verdachtsfälle geprüft und bei 13 Fällen(Vorjahr 13) einen Versicherungsmissbrauchgeltend gemacht. Daraus resultieren Ge-samteinsparungen in der Höhe von rund 6,4 Millionen Franken. Der Betrag setztsich zusammen aus den kapitalisiertenLeistungen, welche die IV beim (weiteren)Leistungsbezug insgesamt hätte erbringenmüssen. Zusätzlich wurden noch Rückfor-derungen für bereits bezogene Leistungengeltend gemacht.

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Kommunikation 9

Kommunikation:Neue Website und FacebookDie IV Luzern ist auch digital gut gerüstet.Letzten Sommer durften wir der Öffentlich-keit unsere neue Website präsentieren. Unser Ziel ist, unsere Ansprechpartnernoch schneller und direkter über unsereverschiedenen Angebote informieren zukönnen. Übersichtlich, modern und benutzerfreund-lich werden nützliche Informationen rundum die IV Luzern präsentiert. Wir habenunsere Online-Dienstleistungen den aktuel-len Anforderungen angepasst. Das «respon-sive Design» garantiert einen optimalen Zugriff mit unterschiedlichen mobilen Digi-talgeräten. Zudem werden die am häufigs-ten aufgerufenen Dienste wie der Online-Schalter noch schneller gefunden.

Ein Novum in der Geschichte der IV Luzernist die Präsenz in den sozialen Netzwerken.Der Arbeitgeber-Anlass und die IV-Award-Vergabe wurden auf dem Facebook-Profilwww.facebook.com/ivluzern/ live übertragen.Eine neue Möglichkeit, die Tätigkeit derIV Luzern einer breiten Öffentlichkeit zu-gänglich zu machen.

Wie für 2016 erstmals, hat die Kommunika-tionsabteilung zusammen mit Medienpart-ner Apimedia für das Geschäftsjahr 2017erneut ein vierfarbiges IV-Magazin reali-siert, das in rund 200’000 Haushalte desKantons Luzern verteilt worden ist. Auf32 Seiten erfahren die Leser Wissenswertesüber die IV Luzern, ihre Lehrlingsausbil-dung, die neuen IV-Award-Gewinner undüber verschiedene Institutionen, die seitJahren eng mit der IV Luzern zusammen -arbeiten. Aufgezeigt wird auch anhand vondrei Beispielen, wie die Eingliederung vonMenschen mit Beeinträchtigungen in derPraxis funktioniert. Interessante Interviewsmit IV-Direktor Donald Locher und IHZ- Direktor Felix Howald runden das lesens-werte Angebot ab.

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Contract Management10

Contract ManagementDie IV Luzern führte im Jahr 2017 mit über20 Institutionen der beruflichen Eingliede-rung eine vertraglich geregelte, professio-nelle Zusammenarbeit.Exemplarisch sei auf ein konkretes Vertrags-verhältnis hingewiesen, das dieses Jahr inmehreren Verhandlungsrunden neu begrün-det wurde, nämlich jenes mit der neuen Beruflichen Abklärungsstelle Befas Zentral-schweiz in Horw. Diese ist ein 2017 gegrün-detes, unabhängiges Kompetenzzentrumfür berufliche Abklärung und Eingliederung.Die Befas Zentralschweiz verfügt über Ab-klärungsprodukte, die interdisziplinär kon-zipiert sind und eine medizinische Prozess-begleitung beinhalten. Ihr Team umfasstFachpersonen aus der Berufs- und Lauf-bahnberatung, dem Jobcoaching, derArbeits agogik sowie der Medizin (Somatikund Psychiatrie). Ihre Zielgruppe besteht

aus Menschen mit gesundheitlichen Ein-schränkungen, die vor einer beruflichenVeränderung stehen und hierzu Klarheitüber ihre vorhandenen Ressourcen und be-ruflichen Möglichkeiten benötigen. Bei die-ser Veränderung ist die berufliche Abklä-rung eine wichtige Wegmarke.Im Auftrag der kantonalen IV-Stellen solldie Befas Zentralschweiz versicherte Per-sonen auf ihr Potenzial und ihre Leistungs-fähigkeit abklären und Eingliederungsmög-lichkeiten aufzeigen. Ihre Orientierung anden Anforderungen des ersten Arbeits-marktes ist das zentrale Element bei derEntwicklung von realistischen beruflichenEingliederungsstrategien. Zur weiterenUmsetzung erhält die IV ein konsolidiertesLeistungs- und Einsatzprofil.

Einblick in einenWerkstattraum derBefas Zentralschweizin Horw.

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Institutionen/Partner 11

Ein spezielles FotoshootingDie Teamfotos für diesen Jahresbericht haben wir in der Wärchbrogg sowie imQuai4-Markt und -Restaurant in unsererunmittelbaren Nachbarschaft erstellt. Wirbedanken uns bei den Verantwortlichen derWärchbrogg herzlich für das Gastrecht. Einen speziellen Dank richten wir an DanielWicki, den stellvertretenden Geschäftsleiter,für die Organisation sowie an seine Mitar-beiterinnen und Mitarbeiter Stefanie Blum,Peter Bürkli, Silvia Donatelli, Svenja Jaun,Heinz Küng, Thomas Marxen, Denise Mercierund Heidi Scheuber, die sich spontan fürdas Fotoshooting zur Verfügung stellten.

Vor 55 Jahren gegründetDie Wärchbrogg ist eine Sozialinstitution,mit der die IV Luzern seit Jahren eine guteZusammenarbeit pflegt. Auch der Versanddieses Jahresberichts ist durch sie erfolgt.In der Wärchbrogg kann man es täglich er-leben: Arbeit ist ein zentraler Pfeiler derIdentität, gerade auch für Menschen mitpsychischen Beeinträchtigungen. Arbeitvermittelt Selbstwert, gesellschaftliche An-erkennung, Zugang zu sozialen Kontaktenund schafft die Grundlage für eine selbst-bestimmte Gestaltung des Lebens sowiedie Integration. Dies ist die Kernaufgabeder Wärchbrogg, welche vor 55 Jahren vonder engagierten Sozialarbeiterin GertrudSchreiber gegründet wurde. Um diese Aufgabe erfüllen zu können, bie-tet die Wärchbrogg Menschen mit psy-chischen oder anderen Beeinträchtigungenangepasste Arbeitsplätze in den BereichenProduktion, Detailhandel und Gastronomiean. Im Vordergrund steht die zeitgemässeFörderung, Begleitung und Unterstützungim Arbeitsprozess sowie die soziale Inte-gration der Mitarbeitenden, welche ihrenFähigkeiten entsprechend in unterschied -lichen Bereichen arbeiten und sich so be-rufliche Perspektiven erarbeiten können.

In der Produktion werden Aufträge für Kun-den in den Bereichen Mailings, Produkte-kontrollen, Montage, Textilarbeiten, Konfek-tionierung, Etikettierung und Verpackungerledigt. Hier werden auch die beliebtenChlaussäcke und Osternester sowie ver-schiedene Grusskarten der IV Luzern her-gestellt, alles in Handarbeit. Der Detailhandel besteht aus den beidenEinkaufsmärkten am Alpenquai 4 und ander Baselstrasse 66 in Luzern. Die erstegrosse Abfüllerei in der Zentralschweiz ziehtimmer mehr zufriedene Kunden an. Sie er-laubt das verpackungsfreie, nachhaltigeEinkaufen von Produkten lokaler Lieferan-ten, wenn immer möglich nach biologi-schen Richt linien produziert.Das Restaurant Quai4 hat sich zu einem be-liebten Treffpunkt im Quartier entwickelt.Die köstlichen, gesunden und abwechs-lungsreichen Menüs sind gerade über Mit-tag sehr beliebt. Das professionelle, zuvor-kommende Team des Quai4 findet für jedenAnlass das richtige Angebot, seien es Ban-kette, Versammlungen oder Feiern allerArt. Dank einem erfolgreichen Crowdfundingkonnte in den letzten Wochen die lauschigeSonnenterrasse vergrössert und behinder-tengerecht ausgebaut werden.Die Wärchbrogg ist Arbeitgeberin von rund130 Mitarbeitenden mit Beeinträchtigungund 35 Fachpersonen.

Wärchbrogg/Quai4

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Saluto-Kurse12

Saluto: Gesundheitsförderung und PräventionSaluto steht für Salutogenese (lat. sales =Gesundheit, Wohlbefinden und genese =Entstehung). Mit Salutogenese werden unteranderem Konzepte und Prozesse bezeich-net, die der Förderung und Erhaltung derGesundheit dienen.

Alle IV-Stellen in der Schweiz haben dengesetzlichen Auftrag, ihre Anstrengungenin der Präventionsarbeit zu verstärken. DieLeistungen der IV sollen mit der Früherfas-sung, der Frühintervention und mit geeig-neten, einfachen sowie zweckmässigen Ein-gliederungsmassnahmen die Invaliditätverhindern, vermeiden oder beheben. Diebleibenden oder langandauernden wirt-schaftlichen Folgen der Invalidität sollendurch eine angemessene Deckung desExistenzbedarfs ausgeglichen werden. Dies

alles soll zu einer eigenverantwortlichenund selbstbestimmten Lebensführung derbetroffenen Versicherten beitragen. Es sol-len Anreize für Arbeitgeber geschaffenwerden, Menschen mit einer gesundheitli-chen Einschränkung zu beschäftigen.

Diesen Vorgaben kommt die IV Luzernschon seit längerem nach. Unter dem Titel«Saluto – Gesundheitsförderung und Prä-vention» boten wir im Berichtsjahr 2017wiederum sechs Kurse zu den Themen «Arbeit statt Rente – dank Partnerschaft zuoptimalen Eingliederungslösungen», «Die IV – Einblick in Grundlagen und Leis-tungen» und «Psychisch kranke Mitarbei-tende» an. Insgesamt 65 Personen nahmenan diesen halbtägigen Kursen mit internenund externen Referenten teil. Vor Kursbe-ginn trafen sich die Teilnehmenden jeweilszu einem gemeinsamen Frühstück oder da-nach zu einem gemeinsamen Mittagessen,um sich näher kennenzulernen oder dasGehörte im Austausch zu vertiefen.

Für 2018 ist angesichts der erfreulichenNachfrage ein Ausbau des Kursangebotesvorgesehen.

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Umweltbilanz 13

Umweltbilanz der IV Luzern: Zwei E-Bikes angeschafftDie IV Luzern hat ihre Bemühungen im Be-reich einer positiven Umweltbilanz weiterausgebaut. Das umweltbewusste Verhaltenunserer Mitarbeitenden ist uns ein grossesAnliegen.Für «städtische Dienstfahrten» haben wir2017 zwei E-Bikes angeschafft. Ansonstenbenutzen wir für Geschäftsreisen, wenn im-mer möglich, öffentliche Verkehrsmitteloder Fahrzeuge der Mobility-Flotte. AproposVelo: «bike to work» ist seit 2005 eine natio-nale Mitmachaktion von Pro Velo Schweizzur Velo- und Gesundheitsförderung im Be-trieb. Jährlich legen in den AktionsmonatenMai und Juni über 54’000 Pendelnde ausrund 1900 Betrieben alleine oder in Teamsihren Arbeitsweg mehrheitlich mit demFahrrad zurück. Unter ihnen auch 17 Mitar-beiterinnen und Mitarbeiter der IV Luzern.Die Unternehmen profitieren von fitten Mit-arbeitenden, fördern das Mitarbeiternetz-werk und bekennen sich so zu einem nach-haltigen Mobilitätsverhalten. Die Teilneh menden profitieren neben derbesseren Fitness auch von attraktiven Bene-fits und Angeboten.

Drittes Elektro-AutoSchon vor Jahren hatten wir für Besuchebei Arbeitgebern und versicherten Personenzwei Elektro-Autos angeschafft. Diese kleinegrüne Flotte wurde 2017 um eine Einheitvergrössert. Seit Anfang 2017 steht unserenMitarbeitenden ein drittes Elektro-Fahrzeugzur Verfügung.  Zu einer besseren Umweltbilanz trägt auchbei, dass die IV Luzern seit mehreren Jahrenden gesamten Stromverbrauch aus erneuer-barer Energie in Form von ewl Naturstrom,Luzerner Wasser- und Luzerner Solarstromdeckt.

Reinigungsprodukte ohne PalmölAuch bei den Reinigungsmitteln ist bei unsdie Umstellung auf ökologische Produkte,die kein Palmöl enthalten, längst vollzogenworden. Dies kommt nicht nur unserenReinigungsfachkräften zugute. Da Ölpalmenausschliesslich in tropischen Gebieten an-gepflanzt werden, kommt es dort zur Ver-drängung von Regenwäldern. Nebst denverheerenden Brandrodungen führt auchder lange Transportweg zu einer schlechtenÖko-Bilanz.

Saubere Sache: Die IV Luzern ist mit drei Elektro-Autos unterwegs.Claudia Krauer (links) und Dr. phil. Esther Spirigauf unseren neuen E-Bikes.

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Eingliederungsbeispiel 114

«Ich bin Urs Lischer von der IV Luzern dankbar,dass er meinen Chef überzeugen konnte, es mitmir zu versuchen.»

Nuno Marco Silva Machado reiste im Januar 2003 aus Portugal in die Schweiz ein. Erst arbeitete er in Hotels und Restaurants als Tellerwäscher und Hilfskoch, ehe er im Mai 2009als Fassadenisoleur eingestellt wurde. Nach zwei Stürzen während der Arbeit machte sicheine alte, nicht ausgeheilte Handverletzung immer stärker bemerkbar. Bewegungsein-schränkungen und ein starker Kraftverlust in der rechten Hand waren die Folge. Auch zwei Operationen brachten keine Besserung. Ende 2012 wurde ihm deswegen nach langer Arbeitsunfähigkeit gekündigt. Eine ähnliche Tätigkeit war nicht mehr möglich. Der inzwi-schen 38-jährige Familienvater zeigte von sich aus Interesse am Malerberuf. Gleich beimersten Arbeitsversuch bei der Firma Bühlmann Söhne AG klappte es, Nuno Machado er-hielt 2014 einen Vertrag als Hilfsmaler und ist hell begeistert von seinem neuen Beruf.

Nuno Marco Silva Machado, Hilfsmaler, Bühlmann Söhne AG, Reussbühl

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Eingliederungsbeispiel 1 15

«Nachdem der erste Arbeitsversuch mit NunoMachado so erfolgreich verlaufen ist, kann ichnur positiv über die IV Luzern reden.»

Patrick Bühlmann, Inhaber Bühlmann Söhne AG, Reussbühl

Der alteingesessene Malerbetrieb Bühlmann Söhne AG in Reussbühl wurde im Januar mitdem IV-Award Luzern ausgezeichnet. Inhaber Patrick Bühlmann beschäftigt 15 Angestellte,darunter auch zwei Personen, welche von der IV Luzern vermittelt wurden. Zwei weitereabsolvieren zurzeit Arbeitsversuche mit der Aussicht auf eine spätere Festanstellung.Nuno Machado war 2013 der Eisbrecher, seither ist die Skepsis von Patrick Bühlmann gegenüber den IV-Eingliederungsmassnahmen vollständig gewichen. Der portugiesischeHilfsmaler bereitet ihm täglich grosse Freude.

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Eingliederungsbeispiel 116

«Die Skepsis von Patrick Bühlmann war schnellgewichen, inzwischen arbeiten wir sehr erfolg-reich zusammen.»

Urs Lischer, Eingliederungsberater, IV Luzern

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17Eingliederungsbeispiel 1

Wie haben Sie die Zusammenarbeitmit Patrick Bühlmann erlebt?Ich musste erst seine anfänglichgrosse Skepsis gegenüber unserenEingliederungsmassnahmen besei-tigen. Dank dem geglückten erstenArbeitsversuch mit Nuno Machadohat Patrick Bühlmann seine ableh-nende Haltung abgelegt. Heute ar-beiten wir sehr gut zusammen, wirhaben inzwischen verschiedene Ein-gliederungsmassnahmen in seinemBetrieb erfolgreich durchgeführt. Es gab zwischendurch auch Rück-schläge, diese wurden aber gemein-sam analysiert und verarbeitet. Ichbin froh über seine Offenheit undFlexibilität.

Was beeindruckt Sie an Nuno MarcoSilva Machado?Nuno Machado war immer sehr moti-viert, trotz seiner gesundheitlichenEinschränkung sofort wieder einerArbeit nachzugehen. Durch seinegewinnende und stets freundlicheArt wurde er trotz seiner anfänglichschlechten Deutschkenntnisse imTeam der Firma Bühlmann SöhneAG sehr gut aufgenommen. Der Ar-beitsversuch als Ungelernter führteschliesslich dank seinem positivenAuftreten, seiner Bereitschaft undvor allem auch dank seinem Lern-willen zu einem festen Anstellungs-verhältnis als Hilfsmaler. Heute er-lebe ich Nuno Machado als integrier-tes Teammitglied. Er zeigt Freudeund auch einen gewissen Stolz, die-ses Ziel erreicht zu haben.

Wie erleben Sie die Zusammen -arbeit mit Ihrem Arbeitgeber?Mir gefällt es ausgezeichnet in die-ser Firma. Wir sind ein gutes Teamund mir gefällt die Arbeit als Hilfs-maler. Ich habe vorher verschiedeneandere Tätigkeiten ausgeübt, warseit 2003 in Hotels und Restaurantsals Tellerwäscher oder Koch tätig.Rund drei Jahre lang arbeitete ichauch als Fassadenisoleur, dochdann musste ich aus gesundheit -lichen Gründen den Beruf wechseln.Ich bin glücklich, diesen Job alsHilfsmaler bekommen zu haben.

Wie verläuft die Zusammenarbeitmit der IV Luzern?Urs Lischer hat mir vor fünf Jahrenzum Arbeitsversuch bei der FirmaBühlmann Söhne AG verholfen. Da-für bin ich ihm und der Firma sehrdankbar. Er hat mich überzeugt,diesen Versuch zu machen, und eshat gleich geklappt. Und dankbarbin ich ihm auch, dass er meinenChef überzeugen konnte, es mit mirzu versuchen.

Wie erleben Sie die Zusammen -arbeit mit der IV Luzern?Trotz grosser Skepsis wandte ichmich vor rund fünf Jahren in einerpersonellen Notlage an die IV Luzern.Urs Lischer konnte mich für einenArbeitsversuch mit Nuno Machadoüberzeugen. Zum Glück, denn ichmachte mit ihm sehr gute Erfahrun-gen und ich habe ihn danach gernefix angestellt. Es gab zwar beimnächsten Arbeitsversuch mit einerweiteren Person einen Rückschlag,doch ich versuchte es erneut undUrs Lischer vermittelte mir wiedereinen Mitarbeiter, der nun auchschon seit 2016 bei mir als Malertätig ist. Die Leute, die von derIV Luzern vermittelt werden, sindalle motiviert und wollen arbeiten.

Wie erlebten Sie Nuno Machado imArbeitsversuch und nun als festenMitarbeiter?Seine positive Einstellung gefiel mirvon Beginn weg. Er erscheint immerpünktlich zur Arbeit und war in denfünf Jahren seit dem Arbeitsversuchnoch nie krank. Nuno Machado istflexibel und stets bereit, länger zuarbeiten, wenn es notwendig ist.Seine persönliche Entwicklung istmarkant und er blüht im Team rich-tiggehend auf.

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Eingliederung18

Highlight 2017Mehr als 4000 Arbeitgeberkontakte im 2017zeigen deutlich auf, dass unser Fokus demArbeitsmarkt und den entsprechendenKontakten gilt. Wenn immer möglich versu-chen wir Eingliederungslösungen im soge-nannten ersten Arbeitsmarkt zu erwirken.Als erster Arbeitsmarkt wird der reale Ar-beitsmarkt bezeichnet, auf welchem Arbeitgegen Leistungslohn entschädigt wird undder grundsätzlich ohne Zuschüsse undSubventionen auskommt. Leider ist eine direkte Platzierung im ers-ten Arbeitsmarkt nicht in jedem Fall mög-lich. Viele betroffene Menschen braucheneine Zwischenlösung und beispielsweiseein Aufbautraining im geschützten Rahmen.Dazu arbeiten wir mit diversen institutio-nellen Partnern zusammen. Diese Zusam-menarbeit basiert auf Leistungsverein -barungen, welche wir jährlich überprüfenund im persönlichen Gespräch auswerten.Dabei ist die Art und Qualität der Zusam-menarbeit ein wesentlicher Bestandteil.Bei fast allen Besprechungen mit unserenVersicherten sind auch Ärzte oder Thera-peuten involviert. Es ist ein wesentlicherErfolgsfaktor, dass wir unsere Arbeit auf -einander abstimmen und dieselben Zieleverfolgen.

Eingliederung

Der Erfolg unserer Arbeit basiert in jedemFall auf einer partnerschaftlichen Zusam-menarbeit zwischen den versicherten Personen, sozialverantwortlichen Arbeit -gebern, behandelnden Ärztinnen und Ärzten,engagierten Institutionen, weiteren invol-vierten Stellen und der IV. Die Eingliederungist ein Personengeschäft. In diesem Sinnehatten wir beispielsweise im Jahr 2017mehr als 4000 Kontakte mit Arbeitgebernund haben mit deren Unterstützung ver-sucht, individuelle und nachhaltige Einglie-derungslösungen zu verwirklichen. Auf die-ser Basis konnten wir in 1165 FällenLösun gen finden. Lösungen finden heisstbeispielsweise den bestehenden Arbeits-platz erhalten, eine neue Anstellung findenoder erfolgreich eine Ausbildung oder Um-schulung abschliessen.

Für 1165 Personen konnte 2017 eine Eingliederungslösung verwirklicht werden. Ebenso eindrücklich sind die Erfolge bei derFrühintervention: Seit 2010 konnte die Zahl der realisierten Arbeitsplatzerhalte mehr als verdoppelt werden.

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Eingliederung 19

Bereich Eingliederung (v.l.n.r.)

Margrit Würsch, Teamleiterin Berufsberatung Erwachsene,

Benno Muff, Bereichsleiter Eingliederung, Mitglied der Geschäftsleitung,

Urs Lischer, Teamleiter Eingliederunsberatung,

Karin Burkart, Teamleiterin Eingliederungsberatung,

Marcel Gisler, Leiter Interinstitutionelle Zusammenarbeit (IIZ)

Servicemitarbeiterin Stefanie Blum (vorne Mitte), Quai4-Restaurant

Ausblick 2018Die Frühintervention ist der strategischeSchwerpunkt der IV. Mit Frühinterventions-massnahmen sollen Versicherte und derenArbeitgeber schnell und unkompliziertbeim Arbeitsplatzerhalt unterstützt werden,noch bevor der Leistungsanspruch geprüftworden ist. Seit 2010 hat die IV Luzern dieAnzahl der Frühinterventionsfälle mehr alsverdoppelt (von 640 auf über 1300 Fälle).Bei dieser erfreulichen Entwicklung stelltsich irgendwann zwingend die Ressourcen-frage. Wir wollen unsere anspruchsvolleTätigkeit qualitativ hochwertig erbringenund werden prüfen, wie wir diese auch inZukunft garantieren können. Zudem werden wir im 2018 mit dem Pilot-projekt Optima starten. Optima steht füreine Optimierung der Arbeitsintegrationund Eingliederung im Kanton Luzern undintensiviert die Zusammenarbeit zwischender Sozialhilfe, der Regionalen Arbeitsver-mittlung (RAV) und der IV. Es basiert aufder Idee, dass die betroffenen Menschendurch die jeweils kompetenteste Stelle be-treut werden, unabhängig vom jeweiligenLeistungsanspruch. Wir freuen uns darauf,diesen innovativen Ansatz auszuprobieren.

Unabhängig davon, ob Arbeitgeber, institu-tionelle Partner, Therapeuten oder sonstigeAnspruchsgruppen: Es geht immer umMenschen, um Beziehungen und um Kom-munikation. Nur wenn es uns gelingt, trag-fähige Partnerschaften aufzubauen, einenwertschätzenden und offenen Umgang zupflegen sowie miteinander im Gespräch zusein, können wir zusammen mit den betrof-fenen Menschen angepasste und nachhal-tige Lösungen finden.

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Leistungen Jugendliche20

Leistungen Jugendliche

Eine Verstärkung der Koordination und Ko-operation der IV mit anderen Akteuren desGesundheits-, des Schul- und des Berufs-bildungswesens sowie mit Arbeitgebernund den Partnerversicherungen soll dabeidie Berufschancen für Junge mit gesund-heitlichen Beeinträchtigungen nachhaltigerhöhen.Der notwendige Reformschritt in der IVlässt allerdings weiter auf sich warten.

Massnahmen bei Geburtsgebrechen gezieltprüfenMassnahmen bei Geburtsgebrechen müs-sen nach bewährter Erkenntnis der medizi-nischen Wissenschaft anerkannt, einfach,zweckmässig und letztendlich auch wirt-schaftlich sein. Die Behandlungen dürfenkeinen Dauercharakter ohne periodischeÜberprüfung tragen, das heisst sie dürfenzeitlich nicht unbegrenzt durchgeführt wer-den. Zusammen mit unserem RegionalenÄrztlichen Dienst (RAD) steuern wir bereitsheute gezielt Behandlungen, deren Intensi-tät und Dauer und dämpfen so eine weitere«Kosten explosion».

Zwei Kernthemen der Weiterentwicklung IV stehen im Zentrum.Zum einen ist dies die intensivere Begleitung und Steuerung beiGeburtsgebrechen, und zum anderen die gezielte Unterstützungvon Jugendlichen beim Übergang ins Erwerbsleben.

Neu ab 2018 ist eine noch engere Formulie-rung in den Leistungsverfügungen festzu-halten, nämlich Art, Dauer (Zeithorizont)sowie Umfang (Intensität/Frequenz, Anzahlund Dauer der Sitzungen) sowie das Ziel einer verordneten Therapie. Die Vorweg-massnahmen helfen zweifelsohne, aberentsprechen noch nicht dem vollumfängli-chen Gedanken der Weiterentwicklung IV indieser Thematik.

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Leistungen Jugendliche 21

Frühzeitige, effiziente und koordinierte Unterstützung Jugendlicher vor und inAusbildungenUnser spezialisiertes Beratungsteam arbei-tet bereits heute im Rahmen des Möglichenmit den Partnern zusammen. So finden regelmässig Informationsveranstaltungenfür die öffentliche Schule statt. Schuldienst-leistende, Schulleitungen, IF-Lehrpersonen(Integrative Förderung) und weitere werdenüber die Möglichkeiten der Invalidenversi-cherung im Rahmen der Eingliederung Jugendlicher informiert. Absicht ist auch,dass wir uns noch vermehrt mit den Berufs-schulen in Kontakt setzen, im Hinblick aufdie Weiterentwicklung der IV und in Bezugauf die Früherfassung potenzieller Lehr -abbrecher. Diesbezüglich pflegen wir auchdie Zusammenarbeit mit der Schulberatungfür Berufsbildung und Gymnasien, die inder Früherkennung ein Barometer seinkann.Zu erwähnen ist weiter die hohe Bereit-schaft von Arbeitgebern, Jugendliche mitgesundheitlichen Einschränkungen auszu-bilden und vielfach auch weiterzubeschäfti-gen. Dank der Vielzahl von neu entstande-nen Unterstützungsmöglichkeiten wieCoachings, Förderunterricht, SupportedEducation oder Direktzahlungen an den Betrieb können diese Ausbildungen gezielterbegleitet und zu einem allseits erfolgreichenAbschluss gebracht werden. Die IV Luzerndankt an dieser Stelle allen für die sehrgute Eingliederungsunterstützung.

Bereich Leistungen Jugendliche (v.r.n.l.)

lic. phil. Franziska Eder, Teamleiterin Berufsberatung Jugendliche,

Hanspeter Spini, Bereichsleiter Leistungen Jugendliche und Erwachsene,Mitglied der Geschäftsleitung,

Crispin Pérez, Teamleiter Leistungen Jugendliche/AHV,

Ursula Haas, stellvertretende Bereichsleiterin Leistungen Jugendliche undErwachsene

Detailhandelsverkäuferin Denise Mercier (links), Quai4-Laden

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22 Eingliederungsbeispiel 2

«Ich bin wieder glücklich, weil ich noch lebe undweiter arbeiten kann.»

Zdravko Susnja, Walzwerk-Disponent, Swiss Steel AG, Emmenbrücke

Der 50-jährige Zdravko Susnja lebt mit seiner Familie seit 28 Jahren in Emmenbrücke. Als gelernter Schlosser arbeitete der Kroate 18 Jahre lang bei einer Tunnelbaufirma in der ganzenSchweiz. Vor 10 Jahren wechselte er zur Swiss Steel AG in Emmenbrücke, wo er im Schicht -betrieb der Walzwerk-Spedition angestellt war, danach aber in den Tagbetrieb der Speditionwechselte. Nach zwei Arbeitsunfällen 2015 und 2016 mit schweren Handverletzungen suchtesein Arbeitgeber in Zusammenarbeit mit der IV Luzern für ihn eine angepasste Tätigkeit imgleichen Betrieb. Zdravko Susnja ist jetzt wieder zu 70% in der Spedition tätig und koordiniertzusammen mit den Kranführern und Chauffeuren die Beladung von rund 10’000 Lastwagenund Eisenbahnwaggons pro Jahr.

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Eingliederungsbeispiel 2 23

«Zdravko Susnja hatte zweimal grosses Pech. Dankseines Willens und viel Eigeninitiative konnten wirjedoch für beide Seiten eine gute Lösung finden.»

Swiss Steel AG, EmmenbrückeDas Schicksal von Zdravko Susnja berührt seinen jetzigen Vorgesetzten Besnik Mehmetiganz besonders, weil die beiden vor Jahren noch als gleichgestellte Kollegen zusammen-arbeiteten. Nach den beiden Arbeitsunfällen von Zdravko Susnja innerhalb von 18 Monatenbestand ein wesentlicher Teil der Wiedereingliederungsbemühungen darin, den 50-jährigenFamilienvater moralisch wieder aufzubauen. «Er hatte Schuldgefühle gegenüber derFirma, weil er immer wieder ausfiel, doch er wollte unbedingt weiterarbeiten», blickt derLeiter Spedition Walzwerk zurück. Zusammen mit der HR-Bereichsleiterin Sandra Fuchsund der IV Luzern wurde für alle Seiten eine passende Lösung gefunden.

Besnik Mehmeti, Leiter Spedition Walzwerk,

und Sandra Fuchs, HR-Bereichsleiterin, Swiss Steel AG, Emmenbrücke

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24 Eingliederungsbeispiel 2

«Das Wohl der Mitarbeiter liegt den Verantwortlichender Firma Swiss Steel AG am Herzen!»

Stefan Kammermann, Eingliederungsberater, IV Luzern

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25Eingliederungsbeispiel 2

Wie erleben Sie die Zusammenarbeitmit Sandra Fuchs und Besnik Meh-meti von der Firma Swiss Steel AG?Es ist sehr erfreulich zu erleben,wie Sandra Fuchs und Besnik Meh-meti von Anfang an sehr konstruktivund sachlich zur guten Lösung füreine Umplatzierung bei der FirmaSwiss Steel AG beigetragen haben.Die Zusammen arbeit ist sehr gut,sie ist abgestützt auf eine offene,transparente und ehrliche Basis.Das Wohl der Mitarbeiter liegt denbeiden am Herzen.

Was beeindruckt Sie an der Zusam-menarbeit mit Zdravko Susnja?Zdravko Susnja hat die Chance ge-packt und sein Bestes gegeben. Inder schwierigen Phase des beruf -lichen Umbruchs hat er allen Betei-ligten sein uneingeschränktes Ver-trauen entgegengebracht. SeinEngagement, seine ruhige und sehrangenehme Art haben wesentlichzum Gelingen der erfolgreichen Ein-gliederung in den Arbeitsprozessbeigetragen.

Wie erlebten Sie Zdravko Susnja beider Suche nach einer passendenLösung?Sein Wille und die Eigeninitiativewaren entscheidend. Die Arbeits-unfälle drückten auf die Moral allerund es war auch für mich wichtig,ihn in meiner Abteilung behalten zukönnen. Aktuell haben wir gleichzwei Mitarbeiter dank der IV Luzernwieder eingliedern können.

Wie erleben Sie die Zusammen -arbeit mit der IV Luzern?Die Wiedereingliederung erkrankteroder verunfallter Mitarbeiterinnenund Mitarbeiter ist ein wichtiges Anliegen unserer Vorgesetzten alsauch des Bereichs Human Resour-ces. Dabei können wir auf die Fach-leute der IV Luzern zählen, die dieIntegrationsarbeit mit oftmals un-komplizierten Lösungen unterstüt-zen.

Wie erleben Sie die Zusammen -arbeit mit Ihrem Arbeitgeber?Nach meinen gesundheitlichen Pro-blemen wurde ich von meinen Vor-gesetzten sehr gut unterstützt undauch moralisch wieder aufgebaut.Ich hatte Angst, nach zwei Arbeits-unfällen meinen Job zu verlieren.Meine rechte Hand ist nicht mehrvoll funktions fähig, was für mich alsgelernten Schlosser problematischist. Ich kann jetzt nicht mehr schwertragen, aber in der Spedition fühleich mich sehr wohl, dort kann ichweiterhin mit den gleichen Kollegenzusammenarbeiten.

Wie verlief die Zusammenarbeit mitder IV Luzern?Bei meinen Kontakten mit Stefan Kammermann war mir wichtig, weiterarbeiten zu können. Die angepassteTätigkeit macht mich glücklich.Dank meiner Fremd sprachen kennt -nisse kann ich mich gut mit denLkw-Chauffeuren und Kranführernverständigen. Es gefällt mir auch,mein Wissen als Schlosser undSchweisser beim Konstruieren vonHilfs material einbringen zu können.

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Leistungen Erwachsene

Leistungen Erwachsene

Dennoch ist die Rentensumme um 10 Millio-nen auf 183 Millionen Franken gesunken.Es ist festzuhalten, dass sich die Zahl derGesuche stetig nach oben entwickelt undseit sechs Jahren nie rückläufig war. VomJahr 2012 mit 4040 Gesuchen stieg die An-zahl bis zum Jahr 2017 auf diese 4872 Ge-suche. Dies sind 20,6%, was bei der Ressour-cenbeurteilung zu berücksichtigen ist. Mitder vom Bundesgericht verlangten neuenBerechnungsmethode bei den Teilerwerben-den müssen 390 Dossiers überprüft werden.Die neue Methode soll Personen im Aufga-benbereich (Familienverpflichtungen/Haus-halt) adäquater behandeln. Die Überprüfungmuss bis Ende 2018 eingeleitet werden.

AssistenzbeiträgeMit 100 Assistenzbeiträgen, die ein weiteresVerbleiben in den eigenen vier Wänden er-möglichen, wurden die ursprünglichen Zah-len zu Beginn der Einführung der neuenUnterstützung weit übertroffen. Zur steigen-den Zahl von Gesuchen gilt es nun auch, dielaufenden Leistungen zu überprüfen. ImAblauf sind dabei die gleichen Unterlagenerneut einzuverlangen, und in den meistenFällen ist auch eine Abklärung vor Ortdurchzuführen.

AbklärungsdienstDer Abklärungsdienst ist eine Dienstleis-tungsstelle innerhalb der IV Luzern und bildet ein weiteres Instrument für die ganz-heitliche Abklärung eines Leistungsan-spruchs. Neun qualifizierte Fachpersonen

Die Rentensituation hat sich in den letzten Jahren arbeits- undkostensteigernd entwickelt. Mit 4872 Rentengesuchen im Berichts-jahr steigt der Prozentanteil um 3,7% zum Vorjahr.

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nehmen umfangreiche Abklärungen in denBereichen Haushalt, Hilflosenentschädigung,Assistenzbeitrag, Selbständigerwerbendeund Landwirtschaft vor. Nach Erhalt einesAuftrages und vertiefter Prüfung des Sach-verhaltes wird mit der versicherten PersonKontakt aufgenommen und es wird ein Ter-min für eine Besprechung vor Ort verein-bart. Diese Erhebungen werden in der gan-zen Zentralschweiz durchgeführt, wasteilweise zu langen Reisezeiten führt. In einem bis zu dreistündigen Gespräch wirdalles Notwendige erfragt, damit beurteiltwerden kann, ob – und falls ja, in welchemUmfang – ein Leistungsanspruch besteht.Anschliessend wird ein Bericht erstellt,welcher neben den übrigen Akten entwederder Abklärungsperson selbst oder einerFachperson Leistungen dient, einen Ent-scheid über den Leistungsanspruch zu fällen.

Das Vorstudium, die Abklärung vor Ort, dieErstellung der umfangreichen Berichte unddie abschliessende Beurteilung des Leis-tungsanspruchs sind sehr zeitaufwendigeVerfahren und zeigen exemplarisch auf,weshalb es vom Einreichen eines Gesuchesbis zum Erhalt eines Entscheides teilweiseetwas länger dauern kann. Obwohl die An-zahl der abzuklärenden Fälle stets zu-nimmt, ist auch die Fachstelle weiterhinbemüht, die Zeit bis zum Entscheid mög-lichst kurz zu halten.

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Den Mitarbeitenden ist die besondere Situ ation der Versicherten bewusst. Es istgegenüber den versicherten Personen undderen Umfeld aber immer wieder auf dengesetzlichen und gesellschaftlichen Auftraghinzuweisen, was zunehmend zu Spannun-gen führt.

Bereich Leistungen Erwachsene (v.l.n.r.)

Roger Wicki, Teamleiter Abklärungsdienste,

lic. iur. Stefan Frey, Stellvertreter Bereichsleitung Leistungen Erwachseneund Abklärungen,

Esther Wüest, Teamleiterin Leistungen Erwachsene, und

Dr. iur. Benno G. Frey, Bereichsleiter Leistungen Erwachsene und Abklärungensowie Mitglied der Geschäftsleitung

Produktionsmitarbeiter Peter Bürkli (sitzend), Wärchbrogg

InformationsveranstaltungenTransparente Informationsveranstaltungenbleiben ein Schwerpunkt bei der IV Luzern.Damit soll Institutionen, die eng mit der Invalidenversicherung zusammenarbeiten,ein Grundwissen und die rechtlichen Vor -gaben unserer Arbeit vermittelt werden.Schwerpunkt ist jeweils auch ein konkreter,institutionsbezogener Gedankenaustausch.Dieser ist für die Arbeit der Invalidenversi-cherung sehr wichtig. Er ermöglicht es, unsere Arbeit zu hinterfragen und Verbes-serungen anzustreben. An Arbeitgeber-Workshops sollen die Personalverantwort -lichen auf die Notwendigkeit einer rechtzei-tigen Anmeldung hingewiesen und auf dieMöglichkeiten eines Supports durch unsereEingliederungsfachpersonen aufmerksamgemacht werden. Aber auch in anderenSparten findet ein nutzbringender Austauschstatt: So bei den Spitex-Mitarbeitenden, denSozialberatungszentren und Assistenzärz-ten. Wichtig bei solchen Informationen sinddie stufengerechte Infor mation und die Be-sprechung von aktuellen Sachverhalten.Solche Treffen vermitteln den Teilnehmen-den auch einen Eindruck der anderen Insti-tutionen. Die IV Luzern ist interessiert undbestrebt, solche Angebote auszubauen.

Komplexere FallführungDie Komplexität der Fallführung beschäftigtdie Mitarbeitenden der IV Luzern sehr starkund sie ist mit einem enormen Zeitaufwandverbunden. Die rechtlichen Weisungen wer-den immer detaillierter und die Rechtspre-chung stellt immer neue Anforderungen andie Abklärung. Immer mehr Verwaltungs-stellen müssen in der Abklärung begrüsstwerden. Die Beschaffung von medizinischenUnterlagen erweist sich als enorm zeitrau-bend. Eine zeitnahe und speditive Behand-lung der Dossiers stösst an Grenzen. Hierwerden personelle Ressourcen notwendigsein.

Leistungen Erwachsene 27

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HR & Services

Was Sie schon immer über die IV Luzern wissen wollten. Hier die Fakten und Zahlen.

177 Mitarbeitende arbeiten insgesamt bei der IV Luzern; dies entspricht 146,9 Vollzeitstellen.25 davon sind ärztliche Mitarbeitende beim RAD Zentralschweiz. Unsere Mitarbeitendenhaben ein sehr hohes Qualifikationsniveau. Neben Ärzten sind das Psychologen, Personenaus dem Gesundheitswesen oder kaufmännisch/technisch ausgebildete Mitarbeitende,welche als Leistungs-Sachbearbeiter, Berufsberater oder Eingliederungsberater arbeiten.

49% aller Mitarbeitenden arbeiten in einem Teilzeitpensum.

82% aller Mitarbeitenden wohnen im Kanton Luzern.

6 Lernende absolvieren bei uns eine Ausbildung zum/zur Kaufmann/-frau oder zum Informatiker.

56% ist der Anteil Frauen in unserer Firma.

30% des Kaders sind Frauen.

7’023 Stunden waren unsere Mitarbeitenden in externen Ausbildungen.

710 interessierte Personen haben sich bei uns beworben.

23 neue Mitarbeitende haben wir angestellt und sie gemäss unserem On-the-Job-Aus bildungs-konzept in ihre neuen Aufgaben eingearbeitet.

8.9.17 An diesem Tag fand unser Betriebsausflug in der Stadt Luzern statt.

10 Mitarbeitende, welche eine gesundheitliche Beeinträchtigung haben, sind bei uns beschäftigt.

22’408 Stunden haben unsere Mitarbeitenden Gespräche im Aussendienst mit Versicherten, Arbeitgebenden, Institutionen usw. geführt.

5’729 Versichertenakten wurden von unseren Partnern angefordert.

74’873 Rechnungen im Gesamtbetrag von 97’346’885 Franken haben wir verarbeitet und bezahlt.

150’000 Personen haben die IV Luzern angerufen und eine Auskunft erhalten.

154’400 Kilometer wurden von unseren Berufsberatern und Eingliederungsfachpersonen im Aussendienst zurückgelegt.

6’082 Besucherinnen und Besucher haben wir bei der IV Luzern empfangen.

HR & Services28

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Unsere Aufgaben im Überblick:

Human Resources (HR)– Personalrekrutierung– Personalentwicklung– Personaladministration– Sozialversicherungen– Präsenz- und Absenzmanagement– Personelles und betriebliches

Rechnungswesen– Angebot von Weiterbildungen zu aktuel-

len Fachthemen mit medizinischem, juristischem, sozialversicherungstechni-schem oder allgemeinbildendem Hinter-grund

Informatik (IT)– Sicherstellung der Verfügbarkeit des

IT-Systems– Support– Auswertungen von statistischen Daten – Erstellung von E-Learning-Unterlagen– Anpassung der versicherungstechnischen

Hauptanwendung– Telekommunikation

Dienstleistungszentrum (DLZ) & Empfang– Rechnungsverarbeitung– Archivierung – Aktenversand– Hausinterne Dienstleistungen– Empfang und Telefon

Bereich HR & Services (v.r.n.l.)

Carlo Dubach, Teamleiter IT & Hausdienste,

Daniel Fuchs, Vizedirektor, Bereichsleiter HR & Services, Mitglied der Geschäftsleitung,

Stefan Kammermann, Teamleiter Dienstleistungszentrum & Empfang

Produktionsmitarbeiterin Silvia Donatelli (links), Wärchbrogg

HR & Services 29

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Eingliederungsbeispiel 330

«Beruflich ist alles top, nun plane ich zusammenmit der IV auch das selbständige Wohnen.»

Silvan Hunkeler, kaufmännischer Angestellter, Stadtplanungsamt Stadt Bern

Silvan Hunkeler leidet seit Geburt an einer degenerativen Erkrankung des zentralen Nerven-systems. Die IV-Berufsberatung wurde im Herbst 2011 begonnen. Aufgrund der Diagnosewar er bei seiner Berufswahl auf eine sitzende Tätigkeit angewiesen. Er entschied sich füreine kaufmännische Ausbildung. Da er behinderungsbedingt im Alltag bezüglich Mobilitätauf Unterstützung angewiesen ist, wurde die auf Körperbehinderungen spezialisierte kauf-männische Berufsschule Rossfeld in Bern beigezogen. Nach einem vorbereitenden Basis-jahr stieg Silvan Hunkeler 2014 in die dreijährige kaufmännische Ausbildung ein. Im Ver-lauf der letzten Ausbildungsjahre absolvierte er zwei Praktika im ersten Arbeitsmarkt undkonnte das Stadtplanungsamt der Stadt Bern von seinen Fähigkeiten überzeugen; er arbeitetnun mit ganzer IV-Rente in einem herausfordernden Nischenarbeitsplatz.

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Eingliederungsbeispiel 3 31

«Silvan Hunkeler erledigt seine Aufgaben selb-ständig und zuverlässig. Ich kann mich absolutauf ihn verlassen.»

Yvonne Rappo (links), Bereichsleiterin, Stiftung Schulungs- und Wohnheime Rossfeld, Bern,und Franziska Widmer, Stabsmitarbeiterin, Stadtplanungsamt Stadt Bern

Stadtplanungsamt Stadt Bern sowie Stiftung Schulungs- und Wohnheime Rossfeld, BernEhrgeiz, Fleiss, Flexibilität und ein grosser Wille sind die eindrücklichsten Eigenschaftenvon Silvan Hunkeler, der trotz seiner krankheitsbedingten Körperbehinderung eine Einglie-derung in den ersten Arbeitsmarkt geschafft hat. Im Stadtplanungsamt der Stadt Bernwurden extra für ihn elektrische Türen installiert, damit er seine Arbeit so selbständig wiemöglich erledigen kann. Selbständigkeit strebt der 20-jährige Luzerner auch in der Wohn-situation an. Momentan lebt er noch im Wohnheim der Stiftung Rossfeld. «Seine grosseWillensstärke und sein Ehrgeiz beeindrucken mich vor allem», sagt Yvonne Rappo von derStiftung Rossfeld, die ihn während seiner kaufmännischen Ausbildung betreut hat.

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«Silvan Hunkeler bewies eindrücklich, dass mit Einsatz,Interesse und guter Begleitung trotz komplexer gesund-heitlicher Ausgangslage sehr viel erreicht werden kann.»

Philipp Gautschi, Berufsberater Jugendliche, IV Luzern

32 Eingliederungsbeispiel 3

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33Eingliederungsbeispiel 3

Wie haben Sie die Zusammenarbeitmit dem Arbeitgeber von SilvanHunkeler erlebt?Unkompliziert. Schon während derkaufmännischen Ausbildung absol-vierte Silvan Hunkeler ein Praktikumbei der Stadt Bern. Er hinterliess einen derart guten Eindruck, dassdie Stadt Bern beziehungsweise dasStadtplanungsamt ihn nach Lehrab-schluss – mit entsprechender Unter-stützung durch die IV in Form einerBerentung – mit leistungsangepass-tem Lohn anzustellen bereit war.

Was beeindruckt Sie an Silvan Hunkeler am meisten?Mich beeindrucken vor allem SilvanHunkelers grosser Wille, seine Motivation sowie seine überdurch-schnittliche Leistungsbereitschaft,welche er trotz des schwerenSchicksals während und nach derAusbildung bewies. Trotz Verschlech-terung der körperlichen Leistungs-fähigkeit hat Silvan Hunkeler stetsgrossen Einsatz gezeigt und mussteteils gar etwas «gebremst» werden.

Was beeindruckt Sie an Silvan Hunkeler am meisten?Besonders beeindruckt mich, wierasch und unkompliziert Silvan Hunkeler seinen Platz im Team undim Stadtplanungsamt gefunden hat.Er hat eine rasche Auffassungsgabe,ist offen für Neues und er erledigtseine Aufgaben selbständig und zu-verlässig. Ich kann mich absolut aufihn verlassen.

Wie erlebten Sie die Zusammen -arbeit mit der IV Luzern?Die Zusammenarbeit mit PhilippGautschi von der IV Luzern war injeder Hinsicht sehr gut. Die Beratungwar lösungsorientiert und jederzeitzum Wohle des Versicherten.

Wie ist/war die Zusammenarbeitmit der IV Luzern?Mit der Unterstützung durch dieIV Luzern im beruflichen Bereichbin ich sehr zufrieden. Wenn ich aufihre Hilfe angewiesen war, habe ichsie auch erhalten. Nun plane ich dasselbständige Wohnen mit Hilfe einesAssistenzbeitrages der IV und bingespannt, welche Lösung wir dies-bezüglich finden werden.

Wie gefällt es Ihnen am Arbeits-platz und in der Wohnunterkunft?Nachdem mein Arbeitgeber elektri-sche Türen an meinem Arbeitsplatzinstalliert hat, kann ich diesen selb-ständig und unabhängig erreichenund verlassen. Das erleichtert mirmeinen Alltag sehr. Zudem arbeiteich im Berner Stadtplanungsamt ineinem super Team und habe vieleinteressante Arbeiten zu erledigen.Seit August 2017 wohne ich imWohn heim Rossfeld in Bern und mirgefällt es dort gut.

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SozialversicherungszentrumLuzern vor Entstehung

Im Rahmen des Projekts Organisationsent-wicklung (OE 17) wurde die Zusammenfüh-rung der Ausgleichskasse Luzern (AK-LU),der IV Luzern (IV-LU) und weiterer Versiche-rungen zu einem zentralen Versicherungs-zentrum geprüft. Die Überprüfung ergab,dass die betreffenden Organisationen ihreDienstleistungen bereits heute auf sehr hohem und kostengünstigem Niveau erbrin-gen. Mittel- bis langfristig aber würde einzentral gelegenes Sozialversicherungszen-trum die Kundenorientierung weiter stei-gern, die optimale Nutzung von Synergienermöglichen und Kostenvorteile schaffen.

Kundenorientierung weiter ausbauenMit der räumlichen Zusammenführung derAusgleichskasse Luzern, der IV Luzern undder Dienststelle Wirtschaft und Arbeit (wira)zum Sozialversicherungszentrum Luzernwerden die heutigen Leistungen der dreibeteiligten Institutionen im Kanton Luzernkünftig von einer Anlaufstelle und damitaus einer Hand erbracht. Die bereits heutehohe Kundenorientierung kann damit nochweiter ausgebaut werden. Ein gemeinsamerStandort trägt wesentlich dazu bei. Insbe-sondere in den Supportprozessen und beider Infrastruktur können Synergien genutztwerden, was eine effiziente Leistungser-bringung unterstützt und Kostenvorteileschafft.

Im Kanton Luzern soll ein Sozialversicherungszentrum entstehen,das die Dienstleistungen der Ausgleichskasse, der IV Luzern und der Dienststelle Wirtschaft und Arbeit vereint.

Neues EinführungsgesetzDamit ein zentrales Sozialversicherungs-zentrum geschaffen werden kann, ist einneues Einführungsgesetz zu den Bundes-gesetzen über die Alters- und Hinterlasse-nenversicherung (AHV) und über die Invali-denversicherung (IV) nötig. Die LuzernerRegierung hat den Entwurf Mitte Februar2018 in die Vernehmlassung geschickt.

Kanton Luzern geht einen Schritt weiterOrganisatorische und räumliche Zusam-menführungen von Ausgleichskassen undIV-Stellen in Sozialversicherungsanstaltenbestehen in mehreren Kantonen und habensich bewährt. Mit der Integration von weite-ren Leistungen der sozialen Sicherheit mitden Schwerpunkten Arbeitsmarkt und Arbeitsbedingungen in einem Sozialversi-cherungszentrum geht der Kanton Luzernerstmals einen wesentlichen Schritt weiter.Die Dienststelle Wirtschaft und Arbeit(wira) trägt als Kompetenzzentrum für alleFragen des Arbeitsmarktes und der Arbeits-bedingungen sowie als durchführendeStelle der Arbeitslosenversicherung wesent-lich zur sozialen Sicherheit im Kanton Luzern bei. Sie ergänzt damit auf idealeWeise die Leistungen der AusgleichskasseLuzern und der IV Luzern. Durch die Zu-sammenführung dieser drei Institutionenunter einem Dach entsteht ein zukunfts -orientiertes Dienstleistungsunternehmen.

Neues Sozialversicherungszentrum Luzern ab 1.1.2019

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Lehrlingsausbildung

Insgesamt sechs Lernende wurden im Be-richtsjahr 2017 durch die IV Luzern auf ihrspäteres Berufsleben vorbereitet. Vier alsKauffrau/Kaufmann mit Branchenkunde öffentliche Verwaltung und zwei Informatikermit Fachrichtung Systemtechnik. Für viervon ihnen standen im Sommer die Lehr -abschlussprüfungen an und Michele Barros,Larissa Flecklin, Aycan Kenar sowie RaffaelLongobardi durften sich Wochen späterüber ihren erfolgreichen Abschluss freuen.

Einen besonderen Ausbildungsweg hattedabei Aycan Kenar hinter sich. Als Achtjäh-rige wollte sie noch Polizistin werden, imSommer 2015 begann die damals 21-jäh-rige Beromünsterin jedoch nach einem kur-zen Praktikum die zweijährige Ausbildungzur Büroassistentin EBA bei uns, die sie2017 mit der Bestnote und Ehrenmeldungabschloss. Wie Larissa Flecklin als Kauf-frau EFZ wurde sie auf der KKL-Bühne vorvielen Gästen für ihren tollen Abschluss ge-bührend gefeiert.

Bei der Berufsausbildung unserer Lernen-den ist uns wichtig, dass diese ab Eintritt indie praktische Arbeit miteinbezogen undvollwertig in unsere Teams integriert wer-den. Der Wissenstransfer soll fliessend von

Vier Lernende haben im Som-mer 2017 ihre Ausbildung beider IV Luzern erfolgreich abge-schlossen. Wir sind besondersstolz darauf, dass zwei von ihnen auf der grossen Bühnedes KKL gar eine Ehrenmeldungin Empfang nehmen durften.

der Theorie in die Praxis erfolgen. DurchEinsätze in verschiedenen Bereichen ge-stalten wir das Ausbildungsprogramm ab-wechslungsreich und sorgen für eine span-nende und herausfordernde Lehrzeit. DieLernenden werden individuell gefördert, seies mit Projekten oder Zusatzaufgaben.Selbstverständlich berücksichtigen wir beider Selektion auch Lernende mit einer spe-ziellen Ausgangslage oder einer gesund-heitlichen Beeinträchtigung.

Im Sommer 2017 haben drei neue Lernendeihre Ausbildung bei uns begonnen, zwei alsKaufmann EFZ und einer als Informatiker.Wir wünschen allen Lernenden eine lehr-reiche Zeit bei uns.

Lehrlingsausbildung

Lisbeth Studer (Mitte), Praxisbildnerin KV,

Daniel Schneider (rechts), Praxisbildner Informatik

Detailhandelsverkäuferin Svenja Jaun (links), Quai4-Laden

Lehrlingsausbildung

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2017 konnte die Anzahl RAD-interner Unter -suchungen im Vergleich zum Vorjahr nahe -zu verdoppelt werden. Die Rückmeldungenvon den Versicherten sind sehr positiv. DieUntersuchungsresultate bieten den IV-Stellendie Möglichkeit, sich zeitnah auf eine fun -dier te medizinische Beurteilung abzustützenund die Entscheide zu beschleunigen.

Interdisziplinäre ZusammenarbeitIm RAD Zentralschweiz arbeiten Fachärzteaus rund zehn verschiedenen Fachgebieten.Dies ermöglicht eine breit abgestützte Ge-samtbeurteilung des oft komplexen medizi-nischen Sachverhalts. An der Beurteilungder rund 15’000 bearbeiteten Fälle warenhäufig mehrere Fachärzte des RAD beteiligt.So wurden 2017 unter anderem rund 900fachärztliche Konsiliarbeurteilungen durch-geführt.

Regionaler Ärztlicher DienstZentralschweiz (RAD)

Untersuchungen im RADEine Kernkompetenz der Regionalen Ärzt -lichen Dienste sind eigene fachärztlicheUntersuchungen. Diese Untersuchungenmüssen so objektiv und so neutral wiemöglich erstellt werden. Das heisst, dasssowohl die vermuteten Interessen der Ver-sicherten als auch jene der IV-Stellen fürdie medizinische Beurteilung irrelevantsind. Ziel der Untersuchungen ist einzigeine fachlich korrekte, neutrale Beurteilungdes medizinischen Sachverhalts. Unter Ein-bezug dieser Beurteilung kann die zustän-dige IV-Stelle die weiteren Schritte in dieWege leiten (Eingliederung, Leistungs -prüfung usw..).Wir haben im RAD während der letztenJahre grosse Anstrengungen unternommen,um die Untersuchungsabläufe optimal zugestalten.

Die Regionalen Ärztlichen Dienste (RAD) stehenden IV-Stellen einer Region beratend zur Verfü-gung. Sie beurteilen den medizinischen Sachver-halt bei einem Gesuch um Leistungen der IV. DieRAD sind bei der Beurteilung des medizinischenSachverhalts im Einzelfall unabhängig. Der RADZentralschweiz erbringt seine Leistungen für dieIV-Stellen Luzern, Nidwalden, Obwalden,Schwyz, Uri und Zug.

RAD

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Zusammenarbeit mit den behandelndenÄrztenAuch 2017 war die Zusammenarbeit mitden behandelnden Ärzten ein Fokus unse-rer täglichen Arbeit. Rund 240 Mal habenunsere Ärzte die Behandler telefonischkontaktiert.Im September haben wir zusammen mitden behandelnden Psychiatern des KantonsLuzern (VPLU) einen Workshop durchge-führt. Die Rückmeldungen waren allseitssehr positiv, so dass für 2018 wiederumeine Veranstaltung geplant wird.

Aus-, Weiter- und FortbildungIm vergangenen Jahr haben wir erneut vielin die fachliche Weiterentwicklung desTeams investiert. Die Veranstaltungen desRAD im Rahmen des monatlichen Fortbil-dungszyklus wurden von der FMH als Fach-arztfortbildungen anerkannt und stehenseit 2017 auch behandelnden Ärzten offen (www.rad-zentralschweiz.ch). Von den 25 Fachärzten im RAD ist rund einViertel an verschiedenen Bildungsinstitutenals Referenten tätig.

GutachterwesenKernaufgabe der Regionalen ÄrztlichenDienste ist die Beurteilung der medizini-schen Voraussetzungen eines Leistungs -anspruchs bei der IV. Unseren Fachärztenstehen hierfür in der Regel umfassendemedizinische Unterlagen der behandelndenÄrzte zur Verfügung. Gelegentlich ist zurobjektiven Klärung bei Unklarheiten oderDiskrepanzen dennoch eine externe Begut-achtung nötig. Im RAD haben wir 2017 fürdie Empfehlung von mono- und bidiszipli-nären Gutachten ein neues System einge-

Regionaler Ärztlicher Dienst Zentralschweiz (RAD)

Dr. med. Hansjörg Schäfer, Teamleiter und Leitender Arzt (links),

Dr. med. Christof Stirnimann, Chefarzt und Mitglied der Geschäftsleitung,

Dr. med. Duko Sperlich, Teamleiter und Leitender Arzt des Regionalen Ärzt-lichen Dienstes Zentralschweiz (rechts)

Produktionsmitarbeiterin Heidi Scheuber (sitzend), Wärchbrogg

RAD

führt, welches eine faire und optimale Zuteilung nach bestmöglicher Übereinstim-mung von Fragestellung und Gutachterkompe-tenzen ermöglicht. Dieses System ist ins Quali-tätsmanagement eingebettet und wurde vonextern mit der Bestnote auditiert.

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Zahlen und Fakten

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200

201720162015

2017

■ 183 Mio. Franken Ausbezahlte IV-Renten

■ 14 Mio. Franken Ausbezahlte Hilflosenentschädigungen

■ 93 Mio. Franken Individuelle Massnahmen

■ 25 Mio. Franken IV-Taggelder

■ 2 Mio. Franken Assistenzbeiträge

317 Mio. Franken Total

0

3000

6000

9000

12000

15000

201720162015

2017

■ 11 642 Bezüger von IV-Renten

■ 1915 Bezüger von Hilflosenentschädigungen

■ 178 Bezüger von IV-Taggeldern

■ 105 Bezüger von Assistenzbeiträgen

14 943 Total

2017

■ 183 Mio. Franken Ausgleichskasse Luzern (57%)

■ 134 Mio. Franken Übrige Ausgleichskassen und ZAS direkt (43%)

317 Mio. Franken Total

Zahlen und Fakten

0 1 2 3 4 5 6 7 8 9

andere 0,6%

Sri Lanka 1,8%

Türkei 5,3%

Ungarn 0,3%

Ex-Jugoslawien1 4,2%

Vereinigtes Königreich 0,7%

Spanien

Slowakei

3,3%

0,1%

Portugal 1,7%

Polen 0,4%

Österreich 1,5%

Niederlande 1,7%

Italien 3,4%

Frankreich 0,4%

Deutschland 0,7%

Schweiz 2,4%

1 Bosnien-Herzegowina, Kosovo, Kroatien, Mazedonien, Montenegro,Serbien und Slowenien

Rentenbezüge Leistungsvolumen

Auftragsvolumen an Ausgleichs kassen und Zentrale Ausgleichsstelle (ZAS)

Rentenbestand nach Nationalität (in Prozenten der entsprechenden Wohnbevölkerung im Kanton Luzern)

■ 2017

■ 2016

■ 2015

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In den 325 erstinstanzlich beurteil-ten Verfahren wurden die Verfügun-gen der IV Luzern in 50% der Fälle(2016: 45%) vollumfänglich und in8% der Fälle (2016: 7%) teilweisegeschützt. In 19% der Fälle wurde die Sache zur weiteren Abklärung andie IV Luzern zurückgewiesen, wo-bei diese relativ hohe Rückweisungs-quote hauptsächlich auf bedeutendeRechtsprechungsänderungen in denletzten Jahren zurückzuführen ist.In rund 23% der Fälle (2016: 22%)wurden die Verfügungen der IV Luzern vom Kantonsgericht auf-gehoben und durch einen neuenEntscheid ersetzt.

2017

■ 50% Schützen den Entscheid der IV Luzernvollständig (inkl. Nichteintreten, Rück-zug, Abschreibung)

■ 8% Schützen den Entscheid der IV Luzernteilweise

■ 19% Weisen die Sache zur weiteren Abklärungan die IV Luzern zurück

■ 23% Heben den Entscheid der IV Luzern auf

(100% sind 325 Urteile)

2017 wurden von den Versicherten848 Anhörungen (2016: 792) auf erlassene Vorbescheide sowie350 Beschwerden gegen Verfügun-gen (2016: 309) beim Kantonsge-richt eingereicht. Im Jahr 2017 er-liess das Kantonsgericht 325 Urteile(2016: 399). 2017 wurden 43 Urteile(2016: 44) ans Bundesgericht weiter-gezogen.

2017

■ 68% Anhörungen

■ 28% Beschwerden ans Kantonsgericht

■ 4% Beschwerden ans Bundesgericht

(100% sind 1241 eingegangene Anhörungen undBeschwerden)

In den 42 (2016: 50) vom Bundesge-richt als zweiter Instanz erledigtenVerfahren wurden 18 von der IV Luzern weitergezogen. Von den18 weitergezogenen Fällen wurden13 gutgeheissen, teilweise gutge-heissen oder zur weiteren Abklärungzurückgewiesen. In den 24 Urteilen,welche von der versicherten Personoder Dritten weitergezogen wurden,erfolgte in 20 Urteilen eine Abwei-sung oder ein Nichteintreten.

2017■ 60% Schützen den Entscheid der kantonalen

Instanz vollständig (inkl. Nichteintreten, Beschwerderückzug)

■ 12% Schützen den Entscheid der kantonalen Instanz teilweise

■ 9% Weisen die Sache zur weiteren Abklärungzurück

■ 19% Heben den Entscheid der kantonalen Instanz auf

(100% sind 42 Urteile)

Zahlen und Fakten

Anhörungen und Beschwerdeverfahren

Urteile des Kantons gerichts

Urteile des Bundesgerichts

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40 Zahlen und Fakten

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6000

8000

10 000

201720162015

2017

■ 6 441 165 Franken

Die Grafik zeigt die bestätigten Verdachtsfälle in absoluten Zahlen(also nicht in Prozenten der ent-sprechenden Wohnbevölkerung imKanton Luzern).

* Gemäss Definition Bundesamt für Statistik

Die 13 bestätigten Verdachtsfälle(ohne Observation, siehe Grafik oben)führten zu einer Gesamteinsparungvon rund 6,4 Millionen Franken(2016: 8,5 Mio. Franken). Dieser Be-trag ist hochgerechnet auf Zahlun-gen, die die IV Luzern bis zum Pen-sionsalter hätte leisten müssen.

BVM: Eingesparte Leistungen

2017

■ 78 Schweizer

■ 35 Ausländer

113 Total geprüfte Verdachtsfälle

2017

■ 8 Schweizer (davon 5 mit Migrations-hintergrund*: 1 Kroatien, 1 Libanon, 1 Tschechien, 1 Tunesien, 1 Serbien)

■ 1 Staatenlos

■ 2 Kosovo

■ 1 Bosnien-Herzegowina

■ 1 Portugal

13 Total bestätigte Verdachtsfälle

BVM: Geprüfte Verdachtsfälle; Schweizer/Ausländer

BVM: Bestätigte Verdachtsfälle; Schweizer/Ausländer

Die Grafik zeigt die geprüften Fällein absoluten Zahlen (also nicht inProzenten der entsprechendenWohnbevölkerung im Kanton Luzern).

BVM hat sich als eigenständigeFachdisziplin innerhalb der IV Luzerngut etabliert. Bei rund 12% der geprüften Fälle konnte ein Versiche-rungsmissbrauch nachgewiesenwerden (bestätigte BVM-Fälle).

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50

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150

200

201720162015

2017

■ 113 Total geprüfte Verdachtsfälle

■ 13 Bestätigte BVM-Fälle (2016: 13)

■ 100 Nicht bestätigte BVM-Fälle

Bekämpfung Versicherungsmissbrauch (BVM): Anzahl geprüfte Verdachtsfälle

In 1000 Franken

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41Zahlen und Fakten

2017

■ 168 Arbeitgeber

■ 52 Ärzte

■ 203 Versicherte Person selbst

■ 67 Andere Personen/Stellen

490 Total

Mit der Meldung zur Früherfassungkönnen beispielsweise Arbeitgeberrelativ unkompliziert mit der IV Kon-takt aufnehmen, um eine Person zumelden, die aus gesundheitlichenGründen bei der Arbeit ausfällt. DieIV führt anschliessend eine Situati-onsanalyse durch und prüft, ob eineIV-Anmeldung empfohlen werdenkann.

Die Entwicklung bei den Eingliede-rungsmassnahmen zeigt eindrück-lich auf, dass die Bedeutung derFrühintervention immer grösserwird. Wir wollen möglichst früh undunkompliziert agieren und dadurchverhindern, dass betroffene Men-schen aus dem Arbeitsmarkt aus-scheiden.

Auf 1165 erfolgreiche Eingliederun-gen sind wir sehr stolz. Diese Zahlsteht für viele Einzelschicksale, fürmotivierte Menschen, die trotz ge-sundheitlicher Beeinträchtigungund mit unserer Unterstützung imArbeitsmarkt bleiben konnten oderden Wiedereinstieg geschafft haben.Und diese Zahl steht für sehr vieleArbeitgeber im Kanton Luzern, wel-che immer wieder bereit sind für individuelle Lösungen und ausser-gewöhnliches Engagement.

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500

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1500

2000

2500

3000

02016 20172015

2017

■ 1449 Frühinterventionsmassnahmen

■ 263 Integrationsmassnahmen

■ 2204 Berufliche Massnahmen

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400

600

800

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1200

201720162015

2017

■ 1165 Total vermittelt und eingegliedert

Erfolgreiche Eingliederungen

Meldungen Früherfassung durch:

2017

■ 669 Arbeitsplatzerhalt

■ 90 Interne Umplatzierung

■ 398 Neuer Arbeitsplatz in anderem Betrieb

■ 8 Arbeitsplatz im geschützten Rahmen

1165 Total

Interne Lösungen beim bisherigenArbeitgeber (Arbeitsplatzerhalt undinterne Umplatzierung) haben dashöchste Erfolgspotenzial und sinddaher unser oberstes Ziel.

Erfolgreiche Eingliederungen im Detail

Eingliederungsmassnahmen

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42 Zahlen und Fakten

Die Steigerung der Rentenzuspra-chen (+ 18,6%) wegen psychiatri-schen Erkrankungen ist eine deut -liche Zunahme zum Vorjahr (770).Gleichzeitig sind die Ablehnungen(+ 11,6%) ebenfalls angestiegen.

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2000

201720162015

2017

■ 913 Zusprachen

■ 1816 Ablehnungen

Erwachsene: Erstmalige Rentenentscheide

Die Zusprachen für medizinischeMassnahmen (Behandlungen vonGeburtsgebrechen) haben deutlichzugenommen. Auch die Entscheidefür Hilfsmittel fallen ins Gewicht.Bei beiden Leistungsarten schlägtsich dies mit rund 10% nieder. Beiden medizinischen Massnahmenlässt sich das mit der Aufnahme derTrisomie 21 in den Leistungskatalogerklären. Bei den Hilfsmitteln (ortho-pädische Spezialschuhe, etc.) gibtes keine eindeutige Erklärung fürdiese Steigerung.

0

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201720162015

2017

■ 1857 Gesuche

Jugendliche (0–20 Jahre): IV-Entscheide1

Jugendliche (0–20 Jahre): IV-Gesuche

Abklärungsmassnahmen 202 56

Erstmalige berufliche Ausbildung 166 2

Umschulung 14 9

Hilfsmittel 343 24

Medizinische Massnahmen 4071 317

Hilflosenentschädigungen 95 24

Renten 52 7

Taggeld 142 0

Sonstige 0 0

2017

Auch in diesem Jahr ist ein leichterAnstieg (3,7%) der Rentengesuche(2016: 4697) feststellbar. Eine Be-gründung dafür kann bei diesemUmfang nicht gegeben werden unddie IV-Stellen haben darauf keinenEinfluss.

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1000

2000

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201720162015

2017

■ 4872 Gesuche

Erwachsene: IV-Gesuche

1 Ein Gesuch kann mehrere Entscheide auslösen.

Wie vorausgesagt nahmen die Ge-suchszahlen bei den Jugendlichenwieder zu. Durch die Aufnahme derTrisomie 21 in den Leistungskatalogwurden in diesem Bereich zahlreicheAnträge für medizinische Massnah-men eingereicht. Es wurden aberauch deutlich mehr Anfragen fürHilfsmittel gestellt. Bei den übrigenLeistungsarten für Jugend liche hal-ten sich die Gesuche im Vergleichzum Vorjahr die Waage.

Zusp

rach

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Able

hnun

gen

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43Zahlen und Fakten

Die neuen Gesuche für Assistenz-beiträge stagnieren. Hingegen hatsich – wie im letzten Jahr ersicht-lich – die Anzahl der Revisionenstark erhöht von 21 auf 32. Dabeifallen 22 Leistungserhöhungen insGewicht.Das Ziel dieser Leistung ist es, dassBehinderte dank einer Assistenzweiterhin zu Hause leben können.

0

20

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80

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201320122011

2017

■ 34 Zusprachen

■ 11 Ablehnungen

■ 22 Erhöhungen

■ 2 Reduktionen

■ 7 Unverändert

■ 1 Aufhebungen

Die Zusprachen von Hilfsmittelnsind leicht rückläufig. Im Gegensatzdazu sind die Zusprachen von Hilf -losenentschädigungen minim gestiegen. Im letzten Jahr war die Situation gerade umgekehrt. Dieszeigt einmal mehr, dass Entwick-lungen schwer einzuschätzen sind.

2017

■ 2476 Hilfsmittel Zusprachen

■ 402 Hilfsmittel Ablehnungen

■ 347 Hilflosenentschädigungen Zusprachen

■ 161 Hilflosenentschädigungen Ablehnungen

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3000

201720162015

Bei insgesamt 2086 Rentenrevisio-nen sind zwei Drittel unverändertgeblieben. 15,6% der Renten konn-ten aufgehoben werden.

2017

■ 1386 Renten unverändert

■ 203 Renten erhöht

■ 172 Renten reduziert

■ 325 Renten aufgehoben

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201720162015

2017

■ 592 Ganze Renten

■ 67 3/4-Renten

■ 182 1/2-Renten

■ 72 1/4-Renten

Assistenzbeiträge

Erwachsene: Entscheide (Hilfsmittel/Hilflosenentschädigungen)

Erwachsene: Rentenzusprachen im Detail

Erwachsene: Rentenrevisionen

Während die halben Renten deutlichzunahmen, fällt der Anstieg bei denViertels- und ganzen Renten deutlichkleiner aus.

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5

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201720162015

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44 Zahlen und Fakten

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201720162015

2017

■ 1208 Hilflosenentschädigung

■ 2248 Hilfsmittel

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2500

201720162015

Der Trend im Hilfsmittelbereich(Hörgeräte, Rollstühle) ist weiterhinzunehmend. Die Altersentwicklungund die Gesundheit der AHV-Bezügerführen zu vermehrten Leistungsan-sprüchen in diesem Lebensabschnitt.Berücksichtigt werden muss dabeider jeweilige Besitzstand aus demIV-Bereich. Bei den Hilflosenent-schädigungen schwanken die Zahlennur leicht.

Mehr Gesuche bewirken im Hilfs-mittelbereich auch mehr Entscheide.Logischerweise ist dieser Trenddemnach in der Darstellung sicht-bar. Nach einem leichten Rückgangder Entscheide für Hilflosenent-schädigungen im Jahre 2016 nahmendiese im vergangenen Jahr wiederzu. Dabei fallen die Zusprachen auf.

Entscheide für Personen im AHV-Alter1

Gesuche von Personen im AHV-Alter1

2017

■ 1911 Hilflosenentschädigung Zusprachen

■ 328 Hilflosenentschädigung Ablehnungen

■ 2139 Hilfsmittel Zusprachen

■ 300 Hilfsmittel Ablehnungen

1 Wird von der IV Luzern für die AHV-Ausgleichskasse erledigt.

2017

■ 72% Erwachsene

■ 28% Jugendliche

Anteil Fälle Jugendliche zu Erwachsenen Medizinische Fragestellungen be-treffend Geburtsgebrechen und Eingliederungsmassnahmen von Jugendlichen machen über einenViertel der vom RAD beurteiltenFälle aus.

2017

■ 57% Somatik

■ 43% Psyche

Anteil Psyche und Somatik Der gesamtschweizerische Trendspiegelt sich auch in der Arbeit desRAD Zentralschweiz: Die Beurteilungvon psychischen Leiden beanspruchtimmer mehr Zeit. 2017 wurden da-für bereits 43% der Ressourcen ver-wendet.

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Verwaltungskostenrechnung und Bilanz 45

Verwaltungskostenrechnung

Bilanz

Aufwand 2017 2016 +/–

Personalaufwand 19’761’193 18’948’002 + 4,3%

Sachaufwand 2’347’677 2’013’077 + 16,6%

Raum- und Liegenschaftskosten 2’603’447 2’594’391 + 0,3%

Dienstleistungen Dritter 502’739 514’831 – 2,3%

Total 25’215’056 24’070’301 + 4,8%

Ertrag 2017 2016 +/–

Vermögenserträge 2’396’620 2’400’495 – 0,2%

Erträge für Dienstleistungen 38’580 10’199 + 278,3%

Allgemeine Verwaltungserträge 143’599 212’627 – 32,5%

Rückerstattungen 117’901 200’330 – 41,1%

Total 2’696’700 2’823’651 – 4,5%

Ergebnis 22’518’356 21’246’650 + 6,0%

Aktiven 2017 2016 +/-

Guthaben gegenüber dem AHV Fonds 1'154'361 1'296'783 – 11,0%

Guthaben aus Kapitalanlagen 1'520'735 1'457'373 + 4,3%

Diverse Debitoren 0 71'375 –

Transitorische Aktiven(vorausbezahlte Aufwendungen) 425'995 105'493 + 303,8%

Total 3'101'091 2'931'024 + 5,8%

Passiven 2017 2016 +/-

Laufende Verpflichtungen(insb. Sozialversicherungen) 1'452'982 1'408'036 + 3,2%

Erbschaftsfonds 1'520'735 1'457'373 + 4,3%

Transitorische Passiven 127'374 65'615 + 94,1%

Total 3'101'091 2'931'024 + 5,8%

Erläuterungen zu den VerwaltungskostenDie Zunahme im Personalaufwand ist durchden Aufbau von sechs Vollzeitstellen – im Wesentlichen beim Regionalen ÄrztlichenDienst (RAD) – begründet. Über längere Zeit vakante Stellen konntenwieder besetzt werden. Der Aufwand fürGehälter und Sozialleistungen hat sich da-mit erhöht.Die Zunahme im Sachaufwand ist mit höhe-ren Kosten in der Informatik begründet.

Einerseits wurde in die Gebäudesicherheitmit Zutritt per Handvenenscan undZutrittsüberwachung investiert, anderseitshat die IV Luzern im Verbund mit anderenKantonen ein Projekt für die Ablösung derIV-Fachapplikation (OSIV) gestartet. Beideshat zu Mehrkosten geführt.Insgesamt bleibt der Aufwand mitCHF 1’322’368 (– 5%) unter dem bewilligtenBudget.

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Revisionsbericht46

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Corporate Governance

Die Corporate Governance ist Teil der Führungskultur derIV Luzern. Aufsichtskommission, Geschäftsleitung sowie Mit -arbeiterinnen und Mitarbeiter verpflichten sich, die gesetzlichenund internen Vorschriften einzuhalten. Dieses Verhalten ist inder Strategie und im Leitbild festgehalten.

beläuft sich für das Jahr 2017 auf total23’500 Franken. Die Entschädigung desPräsidenten beträgt total 5500 Franken. DieJahrespauschale an den Präsidenten fälltder Staatskasse zu.

GeschäftsleitungDie Geschäftsleitung besteht aus dem Direk-tor und fünf Bereichsleitern. Die Geschäfts-leitung ist das beratende Gremium des Direktors. Das Jahresgehalt des Direktorsbeträgt total 210’000 Franken. An die übrigenGeschäftsleitungsmitglieder wurde im Jahr2017 eine Bruttolohnsumme von total878’500 Franken vergütet. Die Vergütungrichtet sich nach den Grundlagen der Be-soldungsverordnung für das Staatspersonalvom 24. September 2002 (SRL Nr. 73a;Stand 1. Juli 2014).

MitarbeitendeDie Bruttolohnsumme aller Mitarbeitendenbetrug im Jahr 2017 16,100 Millionen Franken(177 Mitarbeitende; 146,9 Vollzeitstellen).Die Vergütung richtet sich nach den Grund-lagen der Besoldungsverordnung für dasStaatspersonal vom 24. September 2002(SRL Nr. 73a; Stand 1. Juli 2014).

Verwaltungsrechnung 2017Die Verwaltungsrechnung der IV Luzernwurde durch die PwC als Revisionsstelle imSinne von Art. 6a und Art. 11a des Gesetzesüber die Einführung des Bundesgesetzesüber die Invalidenversicherung (Stand1. Juni 2013) geprüft und mit Bericht vom30. April 2018 zur Genehmigung empfohlen.

Revisionsstelle: PricewaterhouseCoopers AG,Werftestrasse 3, Postfach, 6002 Luzern

Internes KontrollsystemDie IV Luzern verfügt über ein internesKontrollsystem (IKS). Dieses wird laufendweiterentwickelt. Das IKS mindert die Ge-schäftsrisiken und ermöglicht situativ undturnusmässig die Überprüfung der Struktu-ren und Geschäftsprozesse. Die Prozessesind beschrieben und Prozessrisiken iden-tifiziert, eine zeitgerechte und verlässlicheBuchführung ist sichergestellt und das Er-reichen der Geschäftsziele wird regelmässigüberprüft.

Datenschutz und SchweigepflichtAlle Mitarbeitenden der IV Luzern unterste-hen der Schweigepflicht nach Art. 33 desBundesgesetzes über den Allgemeinen Teildes Sozialversicherungsrechts (ATSG), Art. 66 und Art. 66a des Bundesgesetzesüber die Invalidenversicherung (IVG) sowieArt. 50a des Bundesgesetzes über die Alters-und Hinterlassenenversicherung (AHVG).Alle Mitarbeitenden haben eine diesbezüg-liche Verpflichtungserklärung unterschrie-ben. Die Schweigepflicht bleibt auch nachAustritt eines Mitarbeitenden bestehen.

AufsichtskommissionDie sieben Mitglieder der Aufsichtskommis-sion sind für die Amtsperiode 2015–2019vom Regierungsrat gewählt. Es gibt keineAmtszeitbeschränkung. Die Aufgaben derKommission sind im Gesetz über die Ein-führung des Bundesgesetzes über dieInvaliden versicherung vom 7. September1992 (SRL Nr. 882; Stand 1. Juni 2013) um-schrieben.Die Entschädigung an die Aufsichtskommis -sion (Jahrespauschale und Sitzungsgelder)

Corporate Governance 47

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Text altBild altGrafik alt

Eidgenössische Invalidenversicherung; IV Luzern Landenbergstrasse 35 6002 Luzern Tel. 041 369 05 00 Fax 041 369 07 77 www.iv-luzern.chÖffnungszeiten: Montag bis Freitag 08.00–12.00 Uhr, 13.30–17.00 Uhr

Sitz der IV Luzern, Landenbergstrasse 35, 6002 Luzern