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Das Magazin der GEWOBA Nord · September 2012 Nr. 19 Titelgeschichte GEWOBA Nord intern Ein kluger Kopf aus Schleswig-Holstein Moderne Zeiten Ein kleine „Weltreise” durch Schleswig-Holstein Ein Jahrhundertautor: Thomas Mann Bei uns kommt man viel rum!

GEWOBA BlickWinkel Nr. 19

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GEWOBA BlickWinkel Nr. 19

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Page 1: GEWOBA BlickWinkel Nr. 19

Das Magazin der GEWOBA Nord · September 2012 Nr. 19Titelgeschichte

GEWOBA Nord intern

Ein kluger Kopf aus Schleswig-Holstein

Moderne Zeiten

Ein kleine „Weltreise” durch Schleswig-Holstein

Ein Jahrhundertautor: Thomas Mann

Bei uns kommt man viel rum!

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Die GEWOBA Nord trauert um Ihren langjährigen Aufsichtsratsvorsitzenden

Dr. jur. Klaus Benske12. August 1938 - 1. August 2012

Dr. Benske begleitete die GEWOBA Nord mehr als 19 Jahre, zunächst als Mitglied

des Aufsichtsrats, dann als sein Vorsitzender. Er war maßgeblich an der Umstrukturie-

rung und Neuausrichtung des Unternehmens beteiligt und hat durch Sachverstand

und Beharrlichkeit richtungsweisende Entscheidungen mitverantwortet.

Wir sind Dr. Benske für sein großes Engagement zu Dank verpflichtet und werden

sein Andenken stets bewahren.

GEWOBA Nord Baugenossenschaft eG | Der Vorstand

2 Editorial

3 Unsere Vertreter Auf ein Gespräch mit Dr. Uwe Ladda in Husum

4 - 5 GEWOBA Nord intern Nachrichten aus dem Hause GEWOBA Nord

6 - 7 So wohnen andere Die Tunnelhäuser von Hanoi

8 - 11 Titelgeschichte Eine kleine „Weltreise“ durch Schleswig-Holstein

12 - 13 GEWOBA Nord intern Bauprojekte

14 - 15 Ein guter Gedanke Was darf ein Bundespräsident?

16 - 17 GEWOBA Nord intern Kurzbericht 2011

18 - 19 Modernes Wohnen Ablagesysteme auf engstem Raum

20 - 21 Architek-Tour Schleswig-Holstein – Land der Windmühlen

22 - 23 Ein kluger Kopf aus Schleswig-Holstein Thomas Mann

24 - 25 Die Hotel-Empfehlung Das Hotel Arlau-Schleuse

26 GEWOBA Nord intern Wohnungsvergabeausschuss Sylt

27 Unterhaltung / Rätsel

Bildnachweis

Seite 4: fotolia

Seite 6-7: fotolia, panthermedia, shutterstock

Seite 8-9: Kurt-Dietmar Schmidtke

Seite 8-11: fotolia

Seite 15: fotolia

Seite 17: fotolia

Seite 20: Kurt-Dietmar Schmidtke, fotolia

Seite 22: fotolia, Buddenbrookhaus

Seite 23: panthermedia, H. P. Haack, Bundesarchiv, Bild 183-S86717 Heilig / CC-BY-SA

Seite 24-25 Hotel Aarlau-Schleuse, Dietmar Westphal

I n h a l t

Impressum

Herausgeber:GEWOBA Nord Baugenossenschaft eGMoltkestraße 32 · 24837 SchleswigTel. 0 46 21 / 8 11 - 0Fax 0 46 21 / 8 11 - 8 [email protected] www.gewoba-nord.de

Redaktion / Gestaltung:WortBildTon Werbeagentur, KielDruck: Neue Nieswand, KielAuflage: 10.000Ausgabe: September 2012

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

aus gegebenem Anlass möchten wir an dieser Stelle auf unsere einleitenden Worte zur aktuellen Ausgabe des Blickwinkel verzichten, um einen

Menschen zu würdigen, der für die GEWOBA Nord über viele Jahre von großer Bedeutung war.

Dietmar Jonscher Steffan Liebscher

Hauptamtliche Vorstände der

GEWOBA Nord Baugenossenschaft eG

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Die Würde des MenschenAuf ein Gespräch mit Dr. Uwe Ladda in Husum

Recht und Gerechtigkeit

Für den gebürtigen Husumer, Jahrgang 1926, endet die Kind-heit früh und gewaltvoll, denn noch als 17-jähriger wird er 1943 eingezogen. Nach Kriegsende übergeben ihn die Amerikaner in französische Gefangenschaft, wo er Hunger und Durst leiden muss. Nein, gute Erinnerungen an diese Zeit habe er nicht, den Machtmissbrauch der Siegermächte empfindet er als großes Unrecht. Der ist es auch, der ihn wenige Jahre später in Hamburg das Studium der Rechtswissenschaften aufnehmen lässt 1955 heiratet er, drei Jahre später folgt seine Promotion. Anschließend kehrt er nach Husum zurück, wo er eine Kanzlei eröffnet.

Der Blick in die – gewiss nicht immer gewollten – Abgründe individueller Biografien ist ihm nicht fremd, ebenso wenig der schmale Grat zwischen Glück und Pech. Als Anwalt wird er ver-traut mit ihm, und er lernt über die Jahre auch den Unterschied zwischen Recht und Gerechtig-keit kennen. Denn was die Para-graphen festschreiben, davon ist er überzeugt ist eine Sache – der Sinn für Gerechtigkeit jedoch oft eine andere.

Vermutlich ist es auch dieses Rechtsverständnis, das ihn schon früh mit der Idee der Genos-senschaft sympathisieren lässt. Sich zusammenzuschließen,

um aus der solidarischen Gemeinschaft heraus die eigenen Interessen besser vertreten und durchsetzen zu können. „Ich war nie ein Sozialist“, sagt er, „aber das, was wir heute erleben, hat mit Gerechtigkeit wenig zu tun.“

Späte Leidenschaft

Als er 1991 in den Ruhestand geht, animiert ihn ein Freund, mit dem Malen zu beginnen. „Zeichnen konnte ich schon als Kind, aber ich habe das nie weiter verfolgt.“ Nun hat er plötz-

lich Zeit dazu und lernt die Mög-lichkeiten des Aquarells kennen. „Die verschiedenen Farben lau-fen zueinander, da ist Bewegung – ganz anders als bei der Ölma-lerei.“ 2006 gibt er aber auch diese Leidenschaft auf, weniger aus Resignation, sondern in dem Bewusstsein, dass alles seine Zeit hat.

Reicht eine gute Stunde, um die gute Seele seines Gegenübers zu erkennen? Wohl kaum. Und doch beschleicht mich am Ende des Gesprächs das Gefühl, einem Mann begegnet zu sein, der sie hat. Nicht, weil er weit über drei-ßig Jahre als Anwalt tätig war und sich für die Gerechtigkeit stark machte. Sondern weil er er-fahren hat, dass es sie nicht gibt

– und dennoch den Glauben an die schönen Dinge im Leben nicht verloren hat.

Rund 600 Bilder hat der ehemalige Anwalt nach dem Berufsausstieg gemalt

Das Leben ist licht – oder sollte es zumindest sein. Rot, blau, grün, ein buntes Farbenmeer, festgehalten in zahllosen Bildern, die, eingefasst in Rahmen, an der Wand lehnen und den Blick des Betrachters zurück-

werfen auf das, was unsereins überleben wird: Naturlandschaften. „Der Mensch ist eine Fehlentwicklung der Evolution“, sagt ihr Schöpfer, doch er sagt es ohne jede Boshaftigkeit. Dr. Uwe Ladda bemerkt es vielmehr

mit dem Lächeln eines Mannes, der sich auch im 86. Lebensjahr sein Herz für die Opfer des Lebens bewahrt hat. Sich selbst zweifellos eingeschlossen.

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Unsere Vertreter

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Ab September bietet das Jugendzentrum Schles-wig ein neues Projekt an, mit dem Jugendlichen das Thema Sport und Bewegung auf vielfältige Weise nähergebracht werden soll; für die notwendigen Sportutensilien spendet die GEWOBA Nord einen halbjährlichen Beitrag von 500 EURO. In altersge-rechten Gruppen (12-15 Jahre und 16-19 Jahre), im Team oder in Einzeldisziplinen können die „Nach-wuchssportler“ ihre Körperwahrnehmung verbessern, die persönlichen körperlichen Grenzen austesten und erfahren, wie gut körperliche Betätigung auch als Ablassventil für Stress funktionieren kann. Weitere Infos und Anmeldung beim Jugendzentrum Schles-wig, Tel. 04621/29509.

SportErleben in Schleswig

Sonderaktion unserer Spareinrichtung – nicht verpassen und attraktive Konditi-onen sichern.

Weltspartag 30.10.2012

Nachrichten aus dem Hause GEWOBA Nord

Die BUD Bau und Dienstleistung GmbH hat zum 1. Janu-ar 2012 die Wohnungseigentumsverwaltung der LEG NRW Gmbh in Düsseldorf übernommen. Für das 100-prozentige Tochterunternehmen der GEWOBA Nord war dieser Schritt die Investition in eine konsequente Weiterentwicklung eines Geschäftsbereiches, in dem seit vielen Jahren großes Know How erworben wurde. Besonderes Augenmerk wurde bei der Integration in den Unternehmensverbund der GEWOBA Nord auf die Beachtung der LEG-Sozialcharta-Auflagen gelegt. Der erworbene Geschäftsbereich wird unter der Firmierung „PROWO West GmbH“ handeln.

GEWOBA Nord auf Wachstumskurs

Ab dem nächsten Jahr wird die bisherige Rund-funkgebühr der öffentlich-rechtlichen Sender in den sogenannten Rundfunkbeitrag gewandelt. Für die GEZ bedeutet die neue Struktur eine kla-re Erleichterung des Verwaltungsaufwandes. Ab dem 1. Januar muss nämlich jeder Haushalt in der Bundesrepublik die einheitliche Gebühr von 17,98 Euro pro Monat bezahlen – egal wie viele Geräte vorhanden sind oder wem sie gehören. Davon profitieren zum Beispiel Wohn- oder Le-bensgemeinschaften und Familien mit Kindern mit eigenem Einkommen, die bisher unter Um-ständen mehrmals bezahlen mussten. Benach-teiligt werden allerdings Haushalte, die bisher kein Gerät oder nur ein Radio angemeldet hat-ten. Auch sie müssen pauschal bezahlen! Weitere Infos auf www.rundfunkbeitrag.de.

Neue GEZ-Gebühren ab 2013

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30 Kinder unserer Genossenschaftsmitglieder kamen mit ins diesjährige, kostenlose Sommer-Zeltlager der GEWOBA Nord in Missunde an der Schlei. Vom 25. bis zum 29. Juni stand hier in Kooperation mit dem Kinderspielzentrum Schleswig-Fried-richsberg e. V. ein abwechslungsreiches Angebot auf dem Pro-gramm: Schlafen im Zelt, Lagerfeuer, Nachtwanderung, Spiel und Sport. Für die Kinder bedeutete die Zeit ohne Eltern viel Abenteuer und Spaß – mit guter Betreuung durch erfahrene Mitarbeiter. Wir freuen uns schon aufs nächste Jahr!

5 Tage Spaß mit der GEWOBA Nord

Nachdem Gerd Schmidt nach langjähriger engagierter Mit-arbeit aus dem Aufsichtsrat der GEWOBA Nord ausgeschie-den ist, wurde auf der diesjährigen Vertreterversammlung am 9. Juni Marita Borjini zu seiner Nachfolgerin gewählt. Die 45-jährige Diplom-Kauffrau aus Flensburg fühlt sich mit ihrer Heimatstadt besonders verbunden. So sehr, dass sie nach ei-nigen ausbildungs- und berufsbedingten Jahren in Kiel letzt-endlich wieder hierher zurückkehrte – durch Zufall in dassel-be GEWOBA Nord-Mietshaus wie vorher.

Seit 2009 ist sie in der Vertreterversammlung tätig und konn-te sich in dieser Zeit bereits mehrfach wirkungsvoll für die In-teressen der Mieter in ihrer Wohnanlage einsetzen. Engagiert für die Sache sieht Marita Borjini ihre neuen Aufgaben: „Der großen Verantwortung, die mit der Übernahme des Amtes eines Aufsichtsrats-Mitgliedes verbunden ist, bin ich mir be-wusst. Ich bin aber stets offen für neue Herausforderungen und möchte meine persönliche und fachliche Kompetenz im Aufsichtsrat der GEWOBA Nord einbringen, um die Wahrung der Interessen der Mitglieder im Sinne der Genossenschaft zu gewährleisten.“

Neu im Aufsichtsrat: Marita BorjiniAusbildung zur|zum Immobilienkauffrau|-mann. Jetzt bewerben für 2013. Nähere Informationen unter: www.gewoba-nord.de/jobs

Am 2.8.2012 fand in Niebüll ein kleines Fest anlässlich des Neubauprojekts in der Alwin-Lensch-Straße statt. Unser Vertreter Max Pe-tersen, Jahrgang 1931, konnte im August zu-sätzlich noch seinen 60. Hochzeitstag und das 60. Jahr seiner Genossenschaftsmitgliedschaft feiern. Das war ein Foto wert mit Vorstands-mitglied Dietmar Jonscher.

Mieterfest in Niebüll

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U n e n d l i c h e T i e f e n

Manchmal kann der erste Eindruck täuschen. Leute, die sich schon einmal durch die engen Gassen von Hanois Altstadt gekämpft haben, wissen das nur zu gut. Hier reihen sich viele schmale Häuser aneinander, die gerade einmal zwei bis drei Meter breit sind. Einige sind bunt angestrichen, bei anderen ist der Putz schon vor langer Zeit abgeblättert.

„Kein Wunder, dass sich das Leben hier eher auf der Straße abspielt als in diesen engen Buden“, meint eine Touristin. Doch so eng, wie die Häuser scheinen, sind sie gar nicht: Sie ziehen sich mindestens zwanzig Meter in die Tiefe, einige sind sogar bis zu 80 Meter tief. Die unter dem Namen „Tunnelhäuser“ bekannten Gebäude sind typisch für das Bild der vietnamesischen Hauptstadt.

Trotz der überraschenden Weitläufigkeit ihrer Heime verbringen die Bewohner mehr Zeit vor dem Haus als drinnen: Die Kinder spielen auf der Straße, die Frauen wickeln ihre Babys und bringen gleichzeitig ihre Ware an den Mann, Töpfe und Pfan-nen pflastern den Weg. Aber so ist das schon immer gewesen, hier im sogenannten „36-Gassen-Gebiet“.

Ein Blick hinter die Fassade

Die Tunnelhäuser erlangten durch ihre ungewöhnliche Architektur zwar viel Be-kanntheit, beliebt sind sie allerdings nicht, denn die Lebensumstände sowie der bauliche und gebäudetechnische Zustand lassen zu wünschen übrig. Dabei sind die Gebäude gar nicht so alt wie sie aussehen: Die Mehrzahl wurde nach 1930 gebaut, die historisch bedeutsamen wurden durch Brände oder bei militärischen Auseinan-dersetzungen zerstört. Zur Straße hin erstreckt sich der repräsentative Teil, der ein Geschäft beinhaltet. Dahinter befinden sich die Wohnräume, die oft nicht einmal über ein Fenster verfügen. Neben Licht fehlt es also auch an frischer Luft.

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So wohnen andere

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U n e n d l i c h e T i e f e n

Das Gebiet im heutigen Stadtzentrum besteht bereits seit der Stadtgründung im Jahr 1010 und beherbergte über Jahrhunderte hauptsächlich Händler, die für die Versorgung des kaiserlichen Hofes zuständig waren. Dieser gewerb-liche Ursprung findet sich auch in den Straßennamen wieder, von denen viele mit dem Wort „Hang“ („Ware“) begin-nen. Über die Jahrhunderte platzte das Viertel aus allen Nähten, besonders nach dem massiven Zuzug von Chine-sen. Die Wohnungsknappheit löste man mit ständigen Grundstücksteilungen, die zur Entstehung der Tunnelhäuser führten.

Das Problem der Überbevölkerung herrscht nach wie vor im „36-Gassen-Gebiet“: Bis zu 90.000 Menschen leben hier auf engstem Raum. Die wenigen vorhandenen Innenhöfe fielen bereits Überbauungen zum Opfer. Pläne zur Sa-nierung und Umgestaltungen des Vier-tels hat es schon viele gegeben. Sie schei-terten neben dem fehlenden Kapital vor allem an den Bewohnern, die nicht in andere Gebiete umsiedeln wollen.

In Punkto Lebensqualität und Moder-nisierung der Häuser ist also noch kein Licht am Ende des Tunnels zu sehen.

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So wohnen andere

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BEI uNS kOMMT MAN vIEl ruM!Eine kleine „Weltreise“ durch Schleswig-Holstein

Die Enttäuschung des Jungen steht in seinem Gesicht geschrie-ben: Das hier soll Russland sein? Er wirft einen Blick über die verlassene Straße, hinüber zu dem Gehöft und dann noch nach links… aber da hat er schon zu weit geworfen. Nix mehr mit Russland dort drüben. Und für diese wenigen hundert Meter brauchte der berittene Kurier des Zaren von Jules Verne so viele Wochen? Muss ein lahmer Gaul gewesen sein.

So in etwa kann es einem jungen Sprössling aus Schleswig-Holstein ergehen, der zu einer Fahrt ins „ferne“ Großreich eingeladen wird – und sich in der Gemeinde Holzdorf wie-derfindet. Wer das Ortsverzeichnis von Schleswig-Holstein durchforstet, stolpert des Öfteren über Namen von Städten und Ländern, die alle möglichen Assoziationen wecken – nur nicht die, die man mit der norddeutschen Provinz in Verbin-dung bringt. Metropolen zählen ebenso dazu wie gebirgige Regionen, und selbst mit riesigen Ländern (siehe oben) weiß das Land zwischen den Meeren zu beeindrucken. Noch inte-ressanter aber als die Namen selbst sind die Gründe für ihre Entstehung.

Berlin lockt… nicht jeden

Spötter witzeln gern über Deutschlands Hauptstadt, Berlin sei ein Dorf. Das mag man sehen, wie man will – allerdings wäre es eines mit 3,5 Mio. Einwohnern, und die würden in einem Dorf üblicher Ausmaße wohl kaum Platz finden. In Schleswig-Holstein hingegen lässt sich mit Fug und Recht be-haupten: Berlin ist ein Dorf! Die 600-Seelengemeinde, die so heißt, liegt südlich des Plöner Sees und weist sogar Parallelen zur Hauptstadt auf.

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Titelgeschichte

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Titelgeschichte

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Schließlich kann man auch dort auf einem Kurfürstendamm und über einen Potsdamer Platz flanieren, wobei hier Publi-kumspräsenz und Verkehrsaufkommen angenehm dezent ausfallen. Wenn ein Trecker über die berühmte Prachtstraße fährt und gar eine Kuh auf dem Hänger muht, dann weiß der Besucher, dass die Dörfler hier keine Hauptstadt-Berliner sind. Nur noch achselzuckend wird er zur Kenntnis nehmen, dass unser Berlin wenige Kilometer entfernt von Lappland und sogar von Weitewelt liegt.

Auf ein Glas Sekt in krim

Leicht zu erklären ist Tirol in den Hüttener Bergen. Hier wird auf das bewegte Relief einer sogenannten Strauchendmo-ränenlandschaft abgehoben, die – na ja – gebirgsähnlichen Charakter aufweist. (Zur Information: Stauchendmoränen sind Aufschüttungen am Ende eines Gletschers, die ihren Namen der Tatsache verdanken, dass sie dem Gletscher vor-gelagerte Materialien regelrecht gequetscht, also gestaucht haben.) Immerhin bewirbt die Touristik die hügelige Land-schaft mit dem Beinamen „Kleiner Harz“. Der ist in Länge, Breite, Höhe tatsächlich „nur“ zehnmal kleiner als Deutsch-lands nördlichstes Gebirge. Da liegt die örtliche Übertreibung mit Tirol fast nahe.

Was England betrifft, müssen unsere Nachbarn jenseits des Kanals keine nordfriesische Verwaltungshoheit ihres In-selreichs befürchten. Das Land auf und zwischen den Nord-strander Deichen ist einfach nur eng. Lindau, namensgleich mit dem bekannten Ort am Bodensee, gibt es mehrfach in Schleswig-Holstein. Der bekannteste liegt nördlich der Schlei. Er erklärt sich aus der Zusammenziehung von Linde oder Lin-den mit einem kleinen Fließgewässer, einer Au.

Andere Ortsnamen beziehen sich auf Einwanderer wie ver-mutlich Belgrad in Angeln. Aus Russland und der Krim flohen Bauern aus der Leibeigenschaft und benannten danach ihre Siedlungen in Schwansen bzw. nordöstlich von Heide. Ähn-liches gilt wohl auch für Brandenburg östlich von Husum und Potsdam westlich von Kropp.

Schwieriger wird es bei der Erklärung von Welt (Eiderstedt). Da steckt kein Größenwahn dahinter, sondern die Ableitung von Wehle, also einem durch Deichbruch entstandenen tie-fen Loch hinterm Deich, das voll Wasser gelaufen ist. Auch die Ableitung von mittelniederdeutsch „welle“ ist möglich, aller-dings bedeutet dieses Wort soviel wie Quelle. So kompliziert kann Namenforschung sein.

Tirol

Kamerun

Krim

EnglandBrandenburg

WeltPotsdam

recht frisch in kamerun

Der bereits erwähnte Dorfname Berlin weist verwandtschaft-liche Bezüge zum serbokroatischen Personennamen Bral auf bzw. zu brat = Bruder. Eher scherzhaft gemeint ist der Dorf-name Weitewelt gleich in der Nähe. Der Ortsname Bali wie-derum ist eine verkürzte Zusammenziehung von „Batterie Lilienthal“, einer alten Flakstellung der Wehrmacht auf einer Anhöhe bei Lilienthal. Tropisch warm ist es hier allerdings nicht.

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Titelgeschichte

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Bali

Lappland

Grönland

Grönland, mit der staunenswerten Ergänzung auf dem Orts-schild: Gemeinde Sommerland, stellt keineswegs eine Ver-bindung zur weitgehend von Gletschern bedeckten größten Insel der Welt her. „Grön“ ist vielmehr die plattdeutsche Ent-sprechung zu grün, meint also das Weide- oder Wiesenland in der Elbmarsch.

Sibirien führt uns in die Zeit um 1800 zurück, als es in der Nähe des damals kleinen Fleckens Elmshorn einen Bauernhof mitten in Wald und Heide gab. Weit weg und einsam wie in Sibirien empfanden Waldarbeiter diese Lage. Daraus ergab sich die grundbuchliche Eintragung. Diese Erklärung passt wohl auch zu Lappland südöstlich vom Stocksee und ganz sicher auch zu Kamerun südöstlich von Rendsburg. Das afri-kanische Land war immerhin bis 1918 deutsche Kolonie – und lag ganz weit weg!

last-Minute-Angebot: kalifornien

Ganz anders verhält es sich mit der Herleitung der exo-tischen Namen Kalifornien und Brasilien an der Probsteikü-ste. Palmen? Leider Fehlanzeige. Der Überlieferung nach fand ein Fischer im 19. Jahrhundert eine an den Strand gespülte Schiffsplanke, auf der „California“ stand. Er nagelte sie an die Haustür. Daraufhin malte ein neidischer Kollege „Brasilien“ auf ein Holzbrett und zierte damit die eigene Tür. Später wur-den daraus die offiziell so benannten Ortsteile von Schönberg.

Zuckerhut im Naturpark Lauenburgische Seen löst natürlich sofort Assoziationen zu Rio de Janeiro aus. Eine schlüssige Er-klärung scheint es nicht zu geben. In Frage kämen allenfalls Zuckerrübenanbau oder sandige Bodenverhältnisse.

Fazit:

In die Welt verreisen müssen die heimatverbundenen Schles-wig-Holsteiner nicht. Zumindest namentlich ist die weite Welt hier bereits vertreten; und wer in der lebt, darf sich sogar Weltbürger nennen.

Russland

Kamerun

Sibirien

Weitewelt

Kalifornien

Brasilien

Berlin

Zuckerhut

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ModerneZeiten!

Von der GEWOBA Nord gibt es viel Neues – und grundlegend Renoviertes – zu berichten.

2012 fertig gestellt:

Harrislee | An der Marienhölzung

Husum | Hermann-Tast-Straße

Niebüll | Mühlenstraße

Ein gepflegter Immobilienbestand ist das größte Kapital einer Baugenossenschaft. Und damit auch der Mitglieder, die darin leben und denen er letzten Endes auch gehört. Die GEWOBA Nord fühlt sich deshalb verpflichtet, das Eigentum ihrer Mieter nicht einfach nur zu verwalten, sondern immer gut in Schuss zu halten, zu modernisieren und, wo nötig, auch gleich neu zu bauen.

Ein paar kürzlich abgeschlossene und laufende Projekte möchten wir Ihnen hier vorstellen.

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2012 begonnen:

Weitere Projekte ab September 2012:

* Neubau Alwin-Lensch-Straße 57 - 59, Niebüll

* Neubau Sonnenhäuser Königsberger Straße 20 - 50, Schleswig

* Modernisierung Hermann-Tast- Straße 9 - 15, Husum

Von Grund auf gründlich: Modernisierung im bewohnten Zustand in der Kasseler Straße, Schleswig

Die Mieter hatten sich bereit erklärt, trotz der Arbeiten in ih-ren Wohnungen zu bleiben und seit Mitte Mai 2012 die insge-samt 15 Tage Umbaumaßnahmen, sowie zwei Tage Küchen-installation pro Wohnung live „mitzuerleben“. Alle Balkone und Fenster werden erneuert, ebenso sämtliche Leitungen für Heizung, Sanitär und Elektrik. Bäder und Küchen werden komplett entkernt und ganz neu eingerichtet. Außerhalb der Wohnungen werden zusätzlich die Gebäudehülle energe-tisch saniert, Dachboden und Keller gedämmt und das Dach neu eingedeckt.Eine moderne Schließanlage für das gesamte Haus gibt den Bewohnern noch mehr Sicherheit, und die Erneuerung der Außenanlagen sorgt schließlich auch für ein angenehmes Wohnumfeld.Die Arbeiten werden bis November 2012 abgeschlossen sein.

Vorübergehend umgezogen: Komplettsanierung in der Theodor-Storm-Straße, Niebüll

Es geht um nicht weniger als 34 Woh-nungen oder – in Fläche umgerechnet – rund 1.700 Quadratmeter. Seit dem 15. April laufen hier die Arbeiten, so dass alle erforderlichen Maßnahmen vor-aussichtlich bis zum Herbst umgesetzt werden können.

Da wird den Projekt-Mitarbeitern schon mal heiß werden – schließlich werden die 4 Mehrfamilienhäuser von Grund auf überholt. Das beginnt bereits mit einem Upgrade der gesamten Haus-technik (Heizung, Sanitäranlagen und Elektrik) und schließt auch eine Erneu-erung der Dächer und Dachböden ein.

Da nicht zuletzt der Neubau der Bal-kone „viel Staub aufwirbeln“ wird, wer-den die Mieter für jeweils 17 Tage in Ausweichwohnungen umquartiert.

Und wie steht es mit dem „Sonnenhaus“, dem ersten Mehrfami-lenhaus seiner Art in Norddeutschland? Schauen sie selbst, wie die Bauarbeiten in Harrislee im Musbeker Weg vorangehen:

www.gewoba-nord.de/wohnen/projekte/sonnenhausUnsere Webcam informiert Sie.

Oben und rechts:Kasseler Straße, Schleswig

Oben und rechts:Theodor-Storm-Straße,Niebüll

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Was darf ein Bundespräsident?

ist eine notwendige Bedingung zur Gerechtigkeit”

Joachim Gauck, ehemaliger Leiter der Stasi-Unterlagen-Behörde und seit März 2012 Deutschlands 11. Bundespräsident, spricht er-freulich viel Klartext.

Zitate aus der Antrittsrede von Bundespräsident Joachim Gauck | Berlin, 23. März 2012

Als Horst Köhler im Mai 2004 zum neunten Bundespräsidenten von Deutschland gewählt wurde, titelte die BILD-Zeitung am nächsten Tag: „Horst… wer?“ Im Fall von Joachim Gauck konnte sie sich eine solche Schlagzeile sparen, denn sein Name war zu dessen Wahl bereits seit 22 Jahren bekannt – als Lei-ter der nach ihm benannten Gauck-Be-hörde. Jener Behörde also, der nach der Wende die Akten und Dokumente des Staatssicherheitsdienstes der ehema-ligen DDR zur Einsicht für Betroffene anvertraut worden war. Gauck – dieser Name steht seitdem auch für Transpa-renz und Freiheit im Sinne nicht nur gesamtgesellschaftlicher, sondern auch persönlicher Selbstbestimmung.

„Freiheit

BRD

DD

R Dass der studierte Theologe und spä-tere Pastor gerade Letzteres nun auch zur Herzensangelegenheit seines Wir-kens als Bundespräsident erklärt, ist vor dem Hintergrund seiner Erfahrungen als Oppositioneller unter dem früheren SED-Regime nur zu verständlich. Den-noch mehren sich bereits Stimmen, die Gauck eine zu einseitige Werteordnung attestieren mit dem Hinweis, dass Frei-heit schließlich nicht alles sei. Zweifellos ist sie das nicht, doch ohne sie, möchte man erwidern, ist alles nichts. Aber wo-möglich gründet die Kritik auch in der Sorge, dass Gaucks konsequentes Be-kenntnis zur Freiheit sein Amt auf Dau-er zu stark politisieren könnte – und das ist nicht immer im Sinne der Parteien.

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Ein guter Gedanke

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Was darf ein Bundespräsident?

ist eine notwendige Bedingung zur Gerechtigkeit”

„Und speziell zu unseren rechtsextremen Verächtern der Demokratie sagen wir in aller Deutlichkeit: Euer Hass ist unser Ansporn. Wir lassen unser Land nicht im Stich. Wir schenken euch auch nicht unsere Angst. Ihr werdet Vergangenheit sein und unsere Demokratie wird leben.”

Die Trennung von Amt und Person ist eine theoretische, und erst in der Praxis zeigt sich, wie gelungen beide Kompo-nenten zueinander finden. Denn eines ist klar: Selbst der deutsche Bundesprä-sident ist und bleibt ungeachtet seiner vom Grundgesetz definierten Funkti-on, den Staat (auch als politisches Sys-tem) zu repräsentieren, ein Mensch mit individueller Biografie und individu-ellem Charakter. Und weil das deutsche Grundgesetz bereits seit 1949 besteht, die Geschichte des Landes seit seiner Gründung jedoch einschneidende Ver-änderungen durchgemacht hat, ist es nur logisch, dass auch das amtliche Selbstverständnis des Staatsober-haupts einem Wandel unterliegt. Nur Repräsentant sein, das ist dem Staats-oberhaupt moderner Prägung oft eben zu wenig.

Eine erste ernst zu nehmende Politisie-rung erfuhr das Amt durch Richard von Weizsäcker (1984 - 1994). Seine Rede im Mai 1985 anlässlich des 40-jährigen Gedenkens ans Kriegsende, in der er das menschenverachtende System der Nationalsozialisten beim Wort nann-te, ist ebenso ins kollektive Gedächt-nis eingegangen wie seine spätere Kritik an die Parteien, die nur nach Mehrheiten schielen. Sein Nachfolger Roman Herzog (1994 - 1998), weniger

„Gerade in der Krise heißt es deshalb: Wir wollen mehr Europa wagen.”

Repräsentieren? Oder doch lieber einmischen?staats- sondern eher weltmännisch auftretend, setzte wiederum mit seiner sogenannten Ruck-Rede ein Zeichen. Und Johannes Rau schließlich würzte sein Integrationsmotto „Versöhnen statt spalten“ mit dem Aufruf an Po-litiker und Unternehmer, ehrlicher zu sein und verantwortungsbewusster zu handeln.

Und nun also Joachim Gauck. Nur we-nige Wochen im Amt, bricht er bereits mit dem Diktum seines Vorgängers Wulff, wonach der Islam zu Deutsch-land gehöre. Tue er eben nicht, so Gaucks Überzeugung, nur die hier le-benden Menschen mit moslemischen Glauben gehörten dazu. Und dass Isra-els Existenzrecht deutsche Staatsräson sei, wie Bundeskanzlerin Merkel betont, hat er, mit Hinweis auf die hieraus ab-zuleitende Konsequenz im Falle eines Krieges im Nahen Osten, ebenfalls in Frage gestellt – und das pikanterweise während eines Israel-Aufenthalts.

Darf der das, kann man nun fragen. Tut so viel Einmischung, so viel Sand im Ge-triebe eingeschliffener Positionen dem Land gut? Ohne jeden Zweifel: ja. Denn zur Aufgabe eines Staatsoberhauptes sollte es ebenso gehören, nach innen zu wirken. Wenn es sein muss, auch mit unbequemen Ansichten.

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Ein guter Gedanke

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Kurzinformation zum Geschäftsbericht 2011

Anzahl Mitglieder Anzahl Geschäftsanteile

Geschäftsjahr Vorjahr Geschäftsjahr VorjahrBestand am 31.12. 8.396 8.095 100.635 98.416

Bilanz / G+V T€

Bilanzsumme 201.588Anlagevermögen 184.670Umlaufvermögen 16.506Eigenkapital insges. 36.804– davon Rücklagen 30.597Umsatzerlöse 30.953– a.d. Hausbewirtschaftung 30.207Jahresergebnis 1.817Dividende 140

Wohnungseigentums-Verwaltung

VE’s/WEG 18Wohnungen 215gewerbliche Objekte 0Garagen u. Stellplätze 46sonstige 0Gesamtbestand 261

Objektbestand Wohnungen 5.886 davon frei finanziert (3.838)gewerbliche Objekte 33 Garagen/ Stellplätze 1.225sonstige 28Gesamtbestand 7.172

Hausverwaltung Dritter

VE’s 84Wohnungen 249gewerbliche Objekte 20Garagen 25sonstige 3Gesamtbestand 297

Unsicherheit beherrscht unsere Zeit. Das Jahr 2011 ist geprägt durch Finanz-krisen, durch Ratings als Einschätzung für die zukünftige Entwicklung von Märkten, Unternehmen und Staaten. Mehr und mehr zeigt sich die Entwick-lung weg vom Gemeinsamen, hin zum Individuellen. Doch geht diese Entwick-lung in die richtige Richtung? Müssen wir uns nicht vielmehr auf den Weg machen, um den Herausforderungen der Zukunft gemeinsam zu begegnen und sie gemeinsam zu gestalten? Wich-tig erscheinen in diesem Zusammen-hang die Fragen nach der zukünftigen Daseinsvorsorge.

Daseinsvorsorge ist ein verwaltungs-rechtlicher Begriff. Er umschreibt die staatliche Aufgabe zur Bereitstellung der für das menschliche Dasein als notwendig erachteten Güter und Leis-tungen – die sogenannte Grundver-sorgung. Dazu zählt die Bereitstellung von öffentlichen Einrichtungen für die Allgemeinheit, also Verkehrs- und Be-förderungswesen, Gas-, Wasser- und Elektrizitätsversorgung, Müllabfuhr, Abwasserbeseitigung, Bildungs- und Kultureinrichtungen, Krankenhäuser, Friedhöfe, Bäder usw.

Es soll also sichergestellt werden, dass das Dasein menschlicher Existenz von einer Gesamtheit an Maßnahmen ge-schützt und gestärkt wird.

Natürlich sind für die Grundversorgung im Rahmen der Daseinsvorsorge über-wiegend die Kommunen zuständig.

Der Wohnungs- und Immobilienwirt-schaft fällt jedoch in diesem Zusam-menhang auch eine entscheidende Rolle zu, denn im Norden Schleswig-Holsteins wird zukünftig das traditio-nelle, typische Ein- bis Zweifamilien-haus weniger nachgefragt werden. Der

Den kompletten Geschäftsbericht 2011 finden Sie unter www.gewoba-nord.de/portrait/bilanzzahlen/

16 | BlickWinkel | 09 | 2012

GEWOBA Nord intern

Page 17: GEWOBA BlickWinkel Nr. 19

Wohnungsmarkt wird zunehmend von älteren Haushalten geprägt, mit einem damit verbundenen erheblichen Bedarf an kleinen Wohnungen, barrierefrei und bezahlbar, besonders an zentralen Standorten wie Schleswig, Flensburg, Husum, Niebüll, Westerland etc. Die Wohnberatung im energetischen und barrierefreien Bereich wird zukünftig eine größere Rolle spielen. Diesen und weiteren Anforderungen des zukünf-tigen Wohnungsmarkts gilt es, heute schon strategisch, konzeptionell und innovativ Rechnung zu tragen.

Das Jahr 2011 ist aus Sicht des Vor-standes wiederum erfolgreich abge-schlossen worden. Große wirtschaft-liche Sondereinflüsse sind nicht zu verzeichnen. Maßgeblich für die posi-tive Unternehmensentwicklung ist die historisch niedrige Quote von durch-

schnittlich nur 58 fluktuationsbedingt leerstehenden Wohnungen. Noch nie in den letzten 10 Jahren hat die Genossen-schaft einen so geringen durchschnitt-lichen Leerstand erreicht. Es zeigt sich, dass mit der konsequenten Verzah-nung von Technischem Management, Bestandsmanagement und Kaufmän-nischer Verwaltung alle Möglichkeiten ausgeschöpft werden, um kostengün-stige Wohnungen mit gutem Standard am Markt platzieren zu können.

Für die GEWOBA Nord war einer der Schwerpunkte im Jahre 2011 das Spar-geschäft. Mit der Erlaubnis zur Aufnah-me des Sparbetriebs zum 01.03.2011, die wir als erste Genossenschaft in Schles-wig-Holstein von der BaFin (Bundesan-stalt für Finanzdienstleistungsaufsicht) erhielten, haben wir am 04.04.2011 begonnen, die Geschäftsstellen in das operative Spargeschäft einzubinden. Mit dem 13.06.2011 wurde die Einbin-dung abgeschlossen, sodass ab diesem

Zeitpunkt das eigentliche Spargeschäft im gesamten Geschäftsgebiet der GEWOBA Nord erfolgen konnte.

Es bleibt festzustellen, dass das Kern-geschäft der Genossenschaft die Haus-bewirtschaftung ist, die auch künftig weiter ausgebaut werden wird. Zu-satzleistungen der Tochter- und Enkel-gesellschaften werden den Erfolg und die Erträge der Genossenschaft mehr und mehr stützen und so einerseits die Kosten zugunsten der Mitglieder und Mieter reduzieren, andererseits Zusatzerträge erwirtschaften, die es ermöglichen, die Bau- und Instandhal-tungsleistungen sowie weitere Maß-nahmen zugunsten der Mitglieder und Mieter umzusetzen.

Daseinsvorsorge ist...

Alltag

Sicherheit

Freizeit

Kultur

Schule

BlickWinkel | 09 | 2012 | 17

GEWOBA Nord intern

Page 18: GEWOBA BlickWinkel Nr. 19

Clevere Aufbewahrungssysteme schaffen Freiräume

Raum ist in der kleinsten Hütte … In die meisten Wohnungen passt viel mehr hinein als man denkt. Hier geben wir Ihnen einige Anregungen, wie Sie Ihr Hab und Gut besonders platzsparend aufbewahren können.

Viel Stauraum wird durch Regale verschenkt, die bereits ein gutes Stück vor der Zimmer-decke enden. Eine passgenau eingebaute Regalwand schafft demgegenüber – von einer Wand zur anderen und bis zur Decke hinauf – das absolute Maximum an Ablagefläche. Vor allem für Räume mit Nischen oder Dachschrägen ist sie die optimale Lösung. All den Kleinkram, den nicht gleich jeder sehen soll, lassen Sie dann hinter Türen oder in einge-bauten Schubladen verschwinden – oder einfach in Aufbewahrungsboxen, die es zum Beispiel aus Korbgeflecht in vielen schönen Farben gibt.

Wenn Ihnen eine komplette Regalwand zu wuchtig ist, sind einzelne offene oder ge-schlossene Regalelemente zur Wandmontage die bessere Wahl. Hier können Sie eben-falls Stauraum bis unter die Zimmerdecke schaffen, und die Raumwirkung bleibt ange-nehm luftig.

Bei höheren Wänden bietet sich oft auch die Möglichkeit, einmal rund um den Raum, auch über den Türen und Fenstern, ein Ablagebrett anzubringen, wo Sie dann in farb-lich zur Wandfarbe passenden Boxen all das aufbewahren können, was Sie nur selten brauchen.

In der Küche kann die Höhe des Raumes durch lange Hochschränke voll erschlossen wer-den. Schmale Apothekerauszüge und Eckschränke mit drehbarem Karussellauszug da-gegen nutzen die Raumtiefe optimal aus.

SchlauverStaut!Stapeln

SieSohoch

wie möglich!

18 | BlickWinkel | 09 | 2012

Modernes Wohnen

Page 19: GEWOBA BlickWinkel Nr. 19

Die meisten Bücher brauchen gar nicht die „Bildband-Tiefe“ von 25-35 Zentimetern, die von üblichen Bücherregalen vorgesehen wird. Nur zirka 17 Zentimeter tiefe CD-Regale mit fle-xiblen Einlegeböden sind eine echte Alternati-ve, wenn Sie sich Bücherregale wünschen, die nicht so weit in den Raum hinein ragen. Diese schmalen Minimöbel sind übrigens auch op-timal, wenn Sie Ablageflächen in kleinen ver-winkelten Nischen schaffen wollen, die sonst ungenutzt bleiben würden.

Klassische Aufbewahrungsmöbel wie Schrän-ke, Truhen oder Kommoden greifen ihrerseits viel Raum. Pfiffiger ist es da, den Raum zur Aufbewahrung zu nutzen, der sowieso schon von Möbeln „besetzt“ ist. Durch Bettkästen bzw. Schubladen unterm Bett etwa, oder durch Waschbeckenunterschränke und Teleskopre-gale, die sich im Bad bequem über dem Toilet-tenspülkasten oder über der Waschmaschine festklemmen lassen. Eine originelle Lösung ist auch ein Duschvorhang mit Taschen, in denen man leichte Badezimmerutensilien dekorativ und griffbereit verstauen kann.

An der Flurgarderobe dagegen bekommen Sie doppelt so viele Mäntel und Jacken unterge-

bracht, wenn Sie unterschiedlich lange Klei-derhaken versetzt in zwei Reihen anordnen. Hängegarderoben an Kleiderschranktüren haben einen ähnlichen doppelten Nutzeffekt, und im Schrank selbst lässt sich durch moder-ne Inneneinrichtungssysteme mit Schubladen, am Regalboden eingehängten Körben, textilen „Hängeschränken“ für Pullover und T-Shirts an der Kleiderstange, Hosenaufhängungen und Schlipshaltern oder Rollcontainern auf dem Schrankboden nicht nur perfekt Ordnung hal-ten, sondern auch unglaublich viel unterbrin-gen. Zusätzlich kann man Saisongarderobe, die gerade nicht gebraucht wird, in Vakuumbehäl-tern mit Hilfe eines Saugers auf ein Minimum an Raumbedarf zusammenpressen.

Generell sind Nischen und tote Zimmerecken in der Wohnung für Stauraumsuchende eher ein Segen als ein Fluch. Denn hier lässt sich – einfach hinter einem hellen Rollo oder Vorhang verborgen – ebenfalls sehr viel deponieren.

Und wenn Sie allen Aufbewahrungstricks zum Trotz immer noch nicht alles verstaut bekom-men, dann hilft ein regelmäßiges „Ausmisten“ überflüssig gewordener Kleidungsbestände und sonstiger Besitztümer garantiert!

Gehen Sie nicht mehr in die tiefe alS nötiG!

Kleine tricKS mit

groSSerwirKung

BlickWinkel | 09 | 2012 | 19

Modernes Wohnen

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Schön durch den WindIm Land zwischen den Meeren haben Windmühlen eine lange Tradition

Er muss schon ein armer Teufel gewesen sein, dieser Don Quichotte: Erhob seine Lanze, um gegen Windmühlen zu kämp-fen. Oder besser gesagt, gegen Riesen, denn als solche erschienen dem weltbe-rühmten Ritter von der traurigen Gestalt die Windräder auf seinem Ritt durchs alte Spanien. Würde dies heute jemand tun, würde man ihm bestimmt kein Denkmal setzen, sondern kurzerhand eine Therapie empfehlen – allein schon, um die noch bestehenden Bauwerke vor derlei Zudringlichkeiten zu schützen.

Auch hierzulande hat man über viele Jahrhunderte Windmühlen genutzt, um die Kraft des Windes in Energie um-zuwandeln. Und weil die Windstärken in Küstennähe bekanntlich besonders hoch ausfallen, ist Schleswig-Holstein ein ausgesprochenes Mühlenland. Allerdings gibt es noch zwei weitere Gründe, die es dafür prädestinieren: Zum einen ist das nördliche Bundesland ein Agrarland, in dem das Handwerk des Müllers stark verbreitet war; und zum anderen verfügt es über einen ho-hen Grundwasserspiegel, weshalb frü-her auch Wassermühlen zahlreich zum Einsatz kamen.

Müller, oder was?

Nirgendwo in Deutschland, von den Berggipfeln abgesehen, weht der Wind häufiger und kräftiger als in Schles-wig-Holstein. Diese Ausnahmesitua-tion verdanken wir unserer Lage an zwei Meeren, was einzigartig ist in der Bundesrepublik. Ständig strömen Luft-massen aus West und Ost mit hoher Geschwindigkeit auf die Küsten zu. So

kam es nur selten vor, dass die Müller zum Nichtstun gezwungen waren. Ihre Hauptaufgabe war es, mit den Wind-mühlen Getreide zu mahlen, das auf den Feldern des östlichen Hügellandes und in den ertragreichen Marschkögen heranwuchs.

Fehmarn gilt seit jeher als Kornkam-mer Schleswig-Holsteins. Dort steht in Lemkenhafen die älteste, noch gang-bare Segelwindmühle im Lande. Sie stammt aus dem Jahr 1787. Zwar wird

dort nicht mehr gemahlen, aber der mit Holzschindeln gedeckte Bau wurde auf Drängen von Heimatforschern und mit finanzieller Unterstützung des Landes vor dem Abbruch bewahrt und 1961 in das erste deutsche Mühlen -und Land-wirtschaftsmuseum umgewandelt. Die mächtigen Flügel werden gelegentlich mit weißem Segeltuch bespannt und drehen sich zur Demonstration der Funktion des Mahlwerks.

Vielseitig einsetzbar

Aber Windmühlen wurden nicht nur zur Produktion von Mehl, Schrot und Graupen genutzt, sondern auch zur Entwässerung des Landes. Ganz beson-ders dort, wo das Land hinter den Dei-chen unterm Meeresspiegel liegt. Allein in der Wilster Marsch mit der tiefsten Landstelle Deutschlands (3,54 m un-ter dem Meeresspiegel) gab es einst etwa 300. Eine davon, die in Honigfleth, schöpft noch heute als sorgsam erhal-tenes technisches Kulturdenkmal das Wasser aus einem Marschgraben in ei-nen höher gelegenen Abfluss.Das Zeitalter der Windmühlen ist zu Ende, präsent sind sie aber nach wie vor; noch knapp 100 von einst 1000 stehen im Land. Etwa zwei Dutzend könnten noch mahlen, einige davon tun es sogar. Die allermeisten wurden hingegen um-funktioniert: zum Museum, zum Café, zum Standesamt oder sogar zur Woh-nung. Die Nutzung der Windkraft ha-ben leistungsfähigere Windenergiean-lagen übernommen, mit deren Strom vollautomatisierte moderne Großmüh-len mahlen und starke Elektropumpen die Entwässerung übernehmen.

Honigfleth

Lemkenhafen

20 | BlickWinkel | 09 | 2012

Architek-Tour

Page 21: GEWOBA BlickWinkel Nr. 19

Spinnkopfmühle

Bockwindmühle

Hölländermühle

Alles eine Frage der Konstruktion

Bereits um 1700 v. Chr. kamen die Baby-

lonier auf die Idee, die Kraft des Windes in

mechanische Energie umzuwandeln. Diese

frühen Mühlenvarianten waren noch mit

Schaufeln oder Segeln ausgestattet und

dienten dem Antrieb von Mühlsteinen. Da

sie aber fest verankert waren, war es dem

Zufall überlassen, ob sie im Wind standen

oder nicht.

Der älteste europäische Bautyp war die

Bockwindmühle (12. Jahrhundert). Bei

dieser Konstruktion stand die gesamte

Mühle auf einem Bock, der unter erheb-

lichem Aufwand gedreht werden konnte.

Eine entscheidende Weiterentwicklung

bedeutete die Holländerwindmühle aus

dem 16. Jahrhundert: hier war die Kappe

oberhalb des fest verankerten Mühlen-

hauses frei beweglich und konnte jeder-

zeit in Windrichtung ausgerichtet werden.

Typisch ist hier die umlaufende Galerie,

durch die die Flügel erreichbar werden.

BlickWinkel | 09 | 2012 | 21

Architek-Tour

Page 22: GEWOBA BlickWinkel Nr. 19

„Was ist das. Was ist das ...” „ Je, den Düwel ook, c̀ est la question, ma très chère demoiselle!”

Ein JahrhundertautorMittler zwischen Tradition

und Moderne:

der Schriftsteller und Literatur-Nobelpreisträger

Thomas Mann.

1900 1926

Mit diesen Worten eröffnet ein junger Lübecker Patriziersohn 1897 seinen er-sten Roman, nachdem er bereits mit Erzählungen und Novellen auf sich auf-merksam gemacht hat. Vier Jahre spä-ter erscheint das Werk unter dem Titel „Buddenbrooks. Verfall einer Familie“ – ein 800 Seiten starkes Epos, das bis heute als bedeutendster deutscher Ge-sellschaftsroman der Moderne gilt und für den sein Autor Thomas Mann knapp 30 Jahre später mit dem Literaturnobel-preis geehrt wird.

Mit dem Buddenbrookhaus in der Mengstraße hat die Heimatstadt ihm ein Denkmal gesetzt, das jährlich viele Besucher anzieht. Als der Roman 1901 erschien, hielt sich die Begeisterung der Lübecker jedoch in Grenzen: Viele Bür-ger fanden sich in den Figuren wieder,

was für den einen und anderen nicht immer schmeichelhaft war. Manns größte Inspirationsquelle war jedoch die eigene Familie, immerhin war Vater Thomas Johann Heinrich Mann selbst ein angesehener Kaufmann. Im Buch trägt er den Namen Senator Thomas Buddenbrook.

Talent trifft Courage

Nach dem Tod des Vaters zog die Familie nach München, wo Thomas Mann seine ersten Novellen und Gedichte in ver-schiedenen Magazinen veröffentlichte. Mit dem 21. Geburtstag und dem mo-natlichen Erhalt seines Erbanteils konn-te er sich ab 1896 ganz dem Schreiben widmen. Mit den Buddenbrooks kam der große Durchbruch, spätere Erfolge waren zum Beispiel „Der Zauberberg“

und die Tetralogie „Joseph und seine Brüder“, die Mann später als sein litera-risch wertvollstes Werk betrachtet hat.

1930 machte er mit seinem „Appell an die Vernunft“ seine Skepsis und Ab-neigung gegenüber den Nationalsozi-alisten vor Publikum öffentlich. Seine Kritik führte ihn 1933 schließlich ins Exil, unter anderem nach Frankreich, in die Schweiz und schließlich in die USA. Hier hielt der Schriftsteller Vorlesungen an verschiedenen Universitäten wie zum Beispiel Princeton. Seinen Kampf gegen den Nationalsozialismus setzte er von Amerika aus fort, wo er sich an Aktionen zur Unterstützung von Emigranten be-teiligte und die monatliche Radiosen-dung „Deutsche Hörer“ ins Leben rief.

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Ein kluger Kopf aus Schleswig-Holstein

Page 23: GEWOBA BlickWinkel Nr. 19

Sie befand sich in bester Laune, wie gesagt, und erzählte Donnerstags, wenn Konsul Buddenbrook und die Damen Buddenbrook aus der Brei-ten Straße, Konsul Kröger, Klothilde und Sesemi Weichbrodt mit Erika zu Tische kamen, aufs Anschaulichste von München, von dem Biere, den Dampfnudeln, dem Kunstmaler, der sie hatte protraitieren wollen, und den Hofequipagen, die ihr den größten Eindruck gemacht hatten. Sie erwähnte im Vorübergehen auch des Herrn Permaneder, und gesetzt den Fall, daß Pfiffi Buddenbrook eine oder die andere Bemerkung fallen ließ, daß so eine Rei-se ja recht angenehm sei, daß jedoch irgend ein praktischer Erfolg sich nicht scheine eingestellt zu haben, so überhörte Frau Grünlich das mit einer unsäg-lichen Würde, indem Sie den Kopf zurücklegte und trotzdem das Kinn auf die Brust zu drücken suchte...

Das Verhältnis zum Nachkriegsdeutsch-land blieb gespalten: Obwohl einige Zeitungen Mann bereits als ersten Bundespräsidenten der neuen Bundes-republik sahen, entschied er sich, nicht in sein Heimatland zurückzukehren. Er begründete seine Entscheidung aus-führlich in einem offenen Brief, in dem er von einer Kollektivschuld der Deut-schen spricht.

Im Herzen empfand sich Thomas Mann jedoch zeitlebens als Deutscher, wes-halb er sein Geburtsland wiederholt besuchte. Und am 20. Mai 1955 nahm er die Ehrenbürgerwürde in Lübeck per-sönlich entgegen. Seinen letzten festen Wohnsitz hatte er in der Schweiz, wo er 80-jährig 1955 starb.

Das Buddenbrookhaus in Lübeck

Familienurlaub in Nidden

Thomas Mann während seines Besuchs in Weimar, 1949

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Ein kluger Kopf aus Schleswig-Holstein

Page 24: GEWOBA BlickWinkel Nr. 19

Das Hotel Arlau-Schleuse in der Hattstedtermarsch

Alt eingesessen

Gut geschützt hinterm Nordsee-Deich liegt das reetgedeckte Friesenhaus-Anwesen aus dem Jahre 1833 an der Mündung des kleinen Flüsschens Arlau. Ehemals von Schleusenwärtern bewohnt, die als kleinen Nebenverdienst das Schankrecht genossen, entwickelte sich das idyllische Ausflugsziel mit zentraler Lage an der Westküste bald zu einem Gasthaus mit Pension weiter. Als Kerstin und Rudolf Kock das Hotel 1996 übernahmen, wurde die Arlau-Schleuse zunächst einmal gründlich renoviert und erweitert.

Helle Farben und eine zeitgemäße Inneneinrichtung schufen eine freundliche Atmosphäre, die sich gut mit dem histo-rischen Äußeren ergänzt. Heute erholen sich die Besucher

hier in insgesamt 40 modernen 3-Sterne-Zimmern (mit Na-men von norddeutschen Orten und Inseln), einem großzü-gigen Appartement und dem kleinen Wellnessbereich mit zwei Saunen. Ein Masseur kommt auf Wunsch gern ins Haus.

Rundum gemütlich

Der Garten des Hotels strahlt maritimes Wohlbehagen aus. Zum Beispiel mit der großen, holzbeplankten Terrasse, die durch ihre Lage direkt am Fluss an ein Schiffsdeck erinnert. Ein besonderes Highlight ist die selbstangelegte kleine Dü-nenlandschaft mit Strandkörben. Hier finden die Eltern Ent-spannung im guten Nordseeklima, während die Kinder sich auf dem Spielplatz, beim Kicken oder Volleyball so richtig aus-toben können.

Wo der Schimmelreiter UrlaUb macht

Der Nationalpark Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer ist eine der größten Attraktionen, die der Norden zu bieten hat. Neben Ebbe, Flut und der beeindruckenden Weite dieses Gebietes ist es auch die einzigartige Pflanzen- und Tierwelt, die jeden Besuch

hier zu einer besonderen Erfahrung macht. Im Hotel Arlau-Schleuse kann man das Weltnaturerbe hautnah erleben.

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Die Hotelempfehlung

Page 25: GEWOBA BlickWinkel Nr. 19

Hotel Arlau-SchleuseHattstedtermarsch 4325856 HattstedtermarschTelefon 04846 - [email protected]

Genießen

Feiern

Entspannen

Wohlfühlen

Zu besonderen Anlässen wie dem Biike-Brennen, Ostern, dem „Goldenen Ok-tober“ oder dem Thema „Radtouren“ werden übrigens interessante Paket-angebote geschnürt.

Hier kommt man auf den Geschmack!

Familie Kock weiß ihre Gäste im Restau-rant „Deichgraf“ mit kulinarischen At-traktionen zu verwöhnen. Ein Blick ins „Jägerzimmer“ verrät es schon: Rudolf Kock ist seit vielen Jahren passionierter Waidmann – und darüber hinaus ge-lernter Koch. Beste Voraussetzungen also, um hier Wild wortwörtlich „à la Chef“ serviert zu bekommen. Im Sommer übrigens gerne frisch vom Grill!

Darüber hinaus finden sich auf der an-spruchsvollen Speisekarte noch viele regionale beziehungsweise saisonale Spezialitäten wie frischer Fisch, Mu-scheln, Ente, Deich-Lamm oder selbst Geräuchertes.

Gut gestärkt lässt sich anschließend die Umgebung entdecken. Zu Fuß ans Wattenmeer, mit dem Rad durch Wie-sen und Felder oder per Kanu auf der ruhigen Arlau entlang. Mit dem Auto ist man von hier aus schnell auf Nord-strand, Eiderstedt oder per Fähre/Bahn auch auf den nordfriesischen Inseln für einen Tagesausflug.

Watt zU geWinnen!Beantworten Sie unsere Preissfrage und gewinne Sie eine Übernachtung für zwei Personen im Hotel Arlau-Schleuse.In welchem Jahr wurde das ursprüngliche Gebäude des Hotels Arlau-Schleuse errichtet?Schreiben Sie die gesuchte Lösung sowie Ihren Namen und Ihre Anschrift auf eine ausreichend frankierte Postkarte und schicken Sie sie an:

GEWOBA Nord Baugenossenschaft eG · Stichwort: HotelMoltkestraße 32 · 24837 Schleswig

Einsendeschluss ist der 15.10.2012

Teilnehmen kann jeder außer den Mit arbeitern der GEWOBA Nord, des Magazins und deren Fa-milienangehörigen. Die Preise werden unter Ausschluss des Rechtsweges verlost, Sachgewinne können nicht in bar ausgezahlt werden. Die Gewinner werden schriftlich benachrichtigt. Die Teilnehmer erklären sich mit der Veröffentlichung ihres Namens im Magazin einverstanden.

BlickWinkel | 09 | 2012 | 25

Die Hotelempfehlung

Page 26: GEWOBA BlickWinkel Nr. 19

KampenTinnum

Rantum

Nach welchen Kriterien werden die Anträge der GEWOBA Nord-Mitglieder auf Sylter Wohnungen eigentlich entschieden?

Deutschlands beliebteste Urlaubsinsel hat seinen Besuchern vieles zu bieten: eine grandiose Dünenlandschaft, verwun-schene Ortschaften, ein ausgesprochenes Wohlfühl-Klima und natürlich nicht zuletzt auf einer Küstenlänge von 36 Kilome-tern jede Menge Meer. Nur in einer Beziehung verbucht Sylt, wie jede andere Insel selbstverständlich auch, einen großen Minuspunkt – in ihrer beschränkten Ausdehnung.

Es sind allerdings weniger die Touristen, die dies bedauern, als vielmehr diejenigen, die auf der schönen Nordseeinsel gerne sesshaft werden würden. Hierzu zählen auch viele GEWOBA Nord-Mitglieder. Dass einige von ihnen schon seit vielen Jahren auf eine Sylter Wohnung warten, hat vor allem mit dem beschränkten Wohnraumangebot zu tun. So betreut die Genossenschaft zur Zeit ca. 1000 Wohnungen zwischen Hörnum und List.

Zwei Kriterien sind entscheidend

Wenn eine dieser Wohnungen frei wird, entscheiden zwei Kriterien darüber, wer von den vielen Interessenten den Zu-schlag erhält. Da ist zum einen natürlich die Dauer der Mit-

gliedschaft, denn grundsätzlich gilt bei der GEWOBA Nord: Je länger eine Mitgliedschaft währt, umso weiter rückt der War-tende auf der Liste nach oben. Zum anderen unterscheidet der Antrag auf eine Sylter Wohnung vier Dringlichkeitsstufen. Der Antragssteller gibt an, welche Stufe (1: wenig dringlich – 4: sehr dringlich) nach eigener Einschätzung auf ihn zutrifft. Natürlich muss er dies auch stichhaltig begründen.

Für Antragsteller mit Kindern kommen natürlich nur Woh-nungen ab 3 Zimmern in Frage, weshalb es also sein kann, dass eine entsprechende Familie zwar oben auf der Liste steht, eine gerade frei gewordene 2-Zimmer-Wohnung aber an ein Paar vergeben wird, das einen tieferen Listenplatz hat.

Der Wohnungsvergabeausschuss

Die finale Bewilligung erfolgt durch den sogenannten Woh-nungsvergabeausschuss. Dieses Gremium umfasst insge-samt 6 Mitglieder: 3 Vertreter, 2 Mitarbeiter der GEWOBA Nord sowie ein Mitglied des Aufsichtsrats. Die Mitgliedschaft ist auf 1 Jahr beschränkt, eine Wiederwahl allerdings möglich.

„Bewilligt!”

Der Aufsichtsrat informiert

26 | BlickWinkel | 05 | 2012

Page 27: GEWOBA BlickWinkel Nr. 19

Dieser Einkauf kost nix! Unter allen Einsendungen mit dem korrekten Lösungswort verlost die GEWOBA Nord 25 x 1 Einkaufsgutschein im Wert von 30 EURO.

Schreiben Sie einfach das gesuchte Lösungswort sowie Name und Anschrift (beides unbedingt notwendig) gut leserlich auf eine ausreichend frankierte Postkarte und schicken Sie sie an:

GEWOBA Nord Baugenossenschaft eGStichwort: RätselMoltkestraße 3224837 Schleswig

Einsendeschluss ist der 15.10.2012

Teilnehmen kann jeder außer den Mit arbeitern der GEWOBA Nord, des Magazins und deren Familienan-gehörigen. Die Preise werden unter Ausschluss des Rechtsweges verlost, Sachgewinne können nicht in bar aus-gezahlt werden. Die Gewinner werden schriftlich benachrichtigt.

Die Teilnehmer erklären sich mit der Veröffentlichung ihres Namens im Magazin einverstanden.

Lösungswort aus Blickwinkel Nr. 18:Wirkungsquantum

Lösungswort:Tinnum

Rätseln & Gewinnen

BlickWinkel | 09 | 2012 | 27

Unterhaltung | Rätsel

Page 28: GEWOBA BlickWinkel Nr. 19

SPARPAKETE

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Kunde: GEWOBA NordMLV-Jobnummer/MLV job number: GEWO-12-0018Etat: AZ Sparpakete - im BlickwinkelAuftragsname: U4 Anzeige BlickwinkelDU: 14.08.2012Kontakt/Account manager: Lale ÜnlüArt Direction/Art direction: C. Zettel-SchmidtRZ: C. HutabaratLitho: M. KleszDatum/Date: 14.08.2012Format/Dimensions: 220 x 300 mm + 3 mm BeschnittSchriften/Fonts: Helvetica Neue (T1) 47 Light Condensed

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