Upload
others
View
0
Download
0
Embed Size (px)
Citation preview
Geschäftsbericht 2012
JAHRE
NACHHALTIGKEIT
Wald VISION
JANUAR FEBRUAR MÄRZ APRIL MAI JUNI
NIEDERSÄCHSISCHE LANDESFORSTEN : Das Jahr 2012 im Überblick
01 02 03 04 05 06
Schilder für schnelle Hilfe
2000 Notfalltreffpunkte im Landes-
wald werden durch einheitliche,
rot-weiße Schilder markiert. Durch
Angabe der Treffpunktnummer bei
Notfällen können die Rettungsdiens-
te dank des zugehörigen Karten-
materials zügiger den Unglücksort
erreichen und Hilfe leisten.
Fitte Führungskräfte
Die Führungskräfte der Landesfors-
ten haben den ersten Teil des Ent-
wicklungsprogramms »Fit für Führen
im Forst« absolviert. Im Rahmen von
Schulungen wurden die Kompetenzen
in den Bereichen Führung und
Zusammenarbeit, unternehmerisches
Denken und Handeln sowie Persön-
lichkeit gestärkt.
Schleichfl ug in den Frühling
Zwei bei Sturm aus dem Nest gefalle-
ne junge Waldohreulen werden nach
monatelanger Pfl ege im Forstamt
Oerrel in die Freiheit der nieder-
sächsischen Wälder entlassen. Der
PEFC Deutschland e. V. übernahm die
Patenschaft für eine der Eulen, die bis
zu ihrer Auswilderung von der Wild-
tierhilfe in Mittelstendorf gepäppelt
wurden.
Jubiläum für »Eiche zwischen
Ems und Elbe«
Seit 15 Jahren wird die Submission
regelmäßig von den Niedersächsi-
schen Landesforsten organisiert und
durchgeführt. In diesem Jahr wech-
seln 3.444 m³ hochwertiges Eichen-
holz den Besitzer. Der Spitzenstamm
mit 4,65 m³ aus dem Forstamt Fuhr-
berg erzielt einen Erlös von 669 €/m³.
Das rege Käuferinteresse zeigt sich in
über 4.000 Geboten.
Business-Navigator Forst
optimiert Logistikprozesse
Die Einführung der Navigationssoft-
ware der Firma Logiball erleichtert
Kunden und Mitarbeitern die Fahrt
zu und auf Waldwegen abseits des
öffentlichen Straßennetzes. 12.000 km
Forstwege, 1.000 Lkw-Wendeplätze
und 6.000 Verbindungen zum Straßen-
netz sind in Navigationskarten einge-
arbeitet worden. Die Holzdatensätze
werden jetzt mit GPS-Koordinaten
erfasst, damit Polter und Lagerplätze
direkt angefahren werden können.
Eichenwälder in Gefahr
Die Eichenfraßgesellschaft sorgt er-
neut für Kahlfraß in vielen Eichenwäl-
dern der Landesforsten. Die Raupen
der Schmetterlingsarten wie Frost-
spanner und Eichenwickler setzen
dem Wald teilweise so stark zu, dass
punktuell Maßnahmen getroffen wer-
den müssen, um ihn zu retten.
NLF unterstützen
Wildkatzenprojekt
Um Erkenntnisse über die Wildkatzen-
population zu gewinnen, führen BfN
und BUND eine mehrjährige Studie
durch. NLF-Förster betreuen einen Teil
der aufgestellten Lockstöcke. Die Kat-
zen reiben sich daran, Haare bleiben
kleben. Im Solling werden von Febru-
ar bis April 24 Wildkatzenindividuen
identifi ziert. Übergeordnetes Ziel
des Projekts ist die Vernetzung der
Wildkatzenpopulationsräume durch
»grüne Korridore«.
NLF stellen auf Bildungsmesse aus
Die Landesforsten präsentieren erst-
mals ihr weiterentwickeltes Waldpä-
dagogikangebot auf der didacta in
Hannover. Unter dem Motto »Wald-
reich – LehrReich« können sich die
rund 100.000 Besucher über die viel-
fältigen Angebote im Bereich Wald-
und Erlebnispädagogik informieren.
Auf den Spuren der Indianer
Im WeltWald Harz bei Bad Grund er-
öffnet Forstminister Lindemann
den neuen Erlebnispfad »Wälder
Nord amerikas – Heimat der Indianer«.
Totempfähle, Indianergrab, Hänge-
brücke und Entdeckerturm sowie
Waldlandschaften der Rocky Moun-
tains, der Sierra Nevada oder der
Westküste laden auf rund 1,7 km
Länge zum Entdecken und Genießen
ein.
Anbindung an Schienennetz
In Kooperation mit der Firma Bruno
Reimann übernehmen die NLF den
Verladebahnhof Stadtoldendorf und
sichern so die Möglichkeit, Holz
aus Solling, Hils und Osterwald
ortsnah auf die Schiene zu bringen.
Forstgenossenschaften und private
Waldbesitzer profi tieren ebenso von
dem Güterbahnhof wie Sägewerke
und die Holz verarbeitende Industrie
in der Region.
Motorsägen-Cup 2012
Zum ersten Mal unter dem Namen
»Motorsägen-Cup« treffen sich die
besten Forstwirte aus sieben Bundes-
ländern und Polen. Sie liefern sich
einen spannenden forstlichen Fünf-
kampf, um den besten Motorsäger
zu ermitteln. Die Disziplinen Ketten-
wechsel auf Zeit, Präzisionsschnitt,
Kombinationsschnitt und besonders
die Zielfällung und das Entasten einer
Fichte mit künstlichen Ästen sorgen
für spannende Wettkampftage.
Krickmeere feiern Geburtstag
Vor fünf Jahren wurde der Kompen-
sationsfl ächenpool »Krickmeere« im
Forstamt Neuenburg eingerichtet und
war damit der erste Flächenpool in
den Landesforsten. Verschiedenste
Kompensationsmaßnahmen zum
Ausgleich von Eingriffen in Natur und
Landschaft wurden und werden für
Dritte durchgeführt.
JULI AUGUST SEPTEMBER OKTOBER NOVEMBER DEZEMBER
07 08 09 10 11 12
Auf Schusters Rappen
durch den Harz
100 km in 23 Std., 20 Min. und
57 Sek. absolviert das NLF-Team
»Die Forst planer« im Rahmen des
Oxfam-Trailwalker 2012. Im Vorfeld
sammelte das Team 2.170 € Spenden
für Projekte der Hilfsorganisation.
Der Spendenlauf fi ndet seit mehreren
Jahren im Harz statt, ein Großteil
der Strecke verläuft durch die Lan-
desforsten.
Pfauenteiche und Schimmerwald
wieder sauber
Zwei Großprojekte der Altlasten -
sa nie rung werden erfolgreich abge-
schlossen. Der Schimmerwald bei Bad
Harzburg wurde seit 1945 von rund
30.000 t Munition befreit und gilt jetzt
als bomben-, minen- und granaten frei .
Saniert sind auch die Pfauenteiche
bei Clausthal-Zellerfeld im Harz.
Spezialfi rmen entfernten 14.000 Ton-
nen gefährlicher Rückstände aus der
Sprengstoffproduktion.
Lebensraum für Sonnenanbeter
Seltene Arten wie die Blaufl ügelige
Ödlandschrecke, Ameisenlöwe, Ziegen-
melker und Wiedehopf profi tieren
von einem Kahlschlag im Forstamt
Göhrde. Die Carrenziener Dünen
werden freigestellt, um offene Sand-
biotope als Lebensraum dieser Arten
zu erhalten.
Naturschützer und Förster
ziehen an einem Strang
Während der Fachtagung zum sel-
tenen Eremit-Käfer im Jagdschloss
Springe unterzeichnen die NLF
und der NABU Niedersachsen eine
bundesweit einmalige Kooperations-
vereinbarung. Die NLF und der Natur-
schutzverband arbeiten seit Jahren in
verschiedenen Projekten zusammen.
Nun wird diese Zusammenarbeit wei-
ter intensiviert.
Harzer Fichte schmückt
den Reichstag
Im Harz und im Solling werden XXL-
Weihnachtsbäume geerntet. Sorgsam
ausgewählt und gefällt gehen die
übergroßen Fichten meist per Tief-
lader auf die Reise. Naturschönheiten
aus dem Harz zieren den Reichstag,
einen Berliner Stadtteil und die Braun-
schweiger Schlossarkaden, eine 25 m
hohe Sollingfi chte sorgt in der Auto-
stadt in Wolfsburg für weihnachtliche
Stimmung.
Mitarbeiter gefragt
Die erste Mitarbeiterbefragung in den
Landesforsten wird durchgeführt. Ziel
der Befragung ist es, die Zufrieden-
heit der Mitarbeiterinnen und Mitar-
beiter am Arbeitsplatz zu ermitteln,
neue Impulse zu erhalten und damit
den »Kontinuierlichen Verbesserungs-
prozess« zu unterstützen.
Sturm »Quimburga« verwüstete
Wälder vor 40 Jahren
Mit über 200 km/h zog am 13. No-
vember 1972 einer der schlimmsten
Orkane über Niedersachsen hinweg,
forderte insgesamt 73 Todesopfer und
zerstörte ca. 10 % des gesamten nie-
dersächsischen Waldbestands. In den
Landesforsten wurden 7 Mio. Fm Holz
geworfen. In einem gewaltigen Kraft-
akt waren bereits nach einem Jahr
70 % des Sturmholzes aufgearbeitet.
Auf trockenen Füßen
durch das Moor
Ein neuer Eichenholzsteg wird einge-
weiht und bringt Besucher trockenen
Fußes durch das Hochmoor Mecklen-
bruch im Solling. Das Forstamt Neu-
haus ließ den rund 500 Meter langen
Steg komplett erneuern. Insgesamt
60 Kubikmeter Eichenholz aus der Re-
gion verbaute eine Fachfi rma in den
zurückliegenden Monaten.
Ministerpräsident besucht WPZ
Im Rahmen seiner Sommerreise
besucht der Niedersächsische Minis-
terpräsident David McAllister das
WPZ Lüneburger Heide / Walderlebnis
Ehrhorn im Forstamt Sellhorn. Der
MP reist gemeinsam mit seinem Team
und den begleitenden Journalisten
an, um sich über die Waldpädagogik
der Landesforsten und das »Netzwerk
Geschwisterkinder« zu informieren.
Kulturdenkmal »Telegrafenturm«
eingeweiht
Das Niedersächsische Forstamt
Neuhaus erhält ein Kulturdenkmal
aus den Anfängen der mobilen Kom-
munikation. Die Telegrafenstation
Nr. 28 auf dem Burgberg bei Bevern
wird nach der Sanierung eingeweiht.
Das als Denkmal geschützte Gebäude
gehört den Niedersächsischen Lan-
desforsten.
Landesforsten treten
Waldbesitzerverband bei
Am 2. August werden die NLF neues
assoziiertes Mitglied im Waldbesit-
zerverband Niedersachsen e. V.
Der Vorstand des Verbands votiert
einstimmig für die Aufnahme. Mit
dem Eintritt der Landesforsten soll
die Zusammenarbeit zwischen allen
Waldbesitzarten in Niedersachsen
verbessert weden.
Der Gewinner heißt Solling
Erstmalig über eine Online-Abstim-
m ung wird in Deutschland das Wald-
gebiet des Jahres 2013 gesucht. Mit
über der Hälfte der Stimmen setzt
sich das zweitgrößte Waldgebiet Nie-
dersachsens deutlich gegen die sechs
Mitbewerber durch. Die bundesweite
Auszeichnung soll helfen, ein Jahr
lang das Waldgebiet in Deutschland
bekannt zu machen und die Arbeit
der Forstleute zu würdigen.
Das Jahr 2012 im Überblick »
Vorworte
Vorwort des Vorstands
Bericht des Verwaltungsrats
Niedersächsische Landesforsten
Unternehmensporträt
NLF-Services GmbH
Stiftung Zukunft Wald
300 Jahre Nachhaltigkeit
Die Chronik der Nachhaltigkeit
GESTERN : Nie mehr ernten als nachwächst
GESTERN : Von Haeckel bis Brundtland
HEUTE : Nachhaltiger Waldbau für stabile Mischwälder
HEUTE : Solling ist Waldgebiet des Jahres 2013
MORGEN : Pfl anzt nicht Worte, sondern Bäume
MORGEN : Nachhaltige Ressourcen mit der Natur wachsen
SPEZIAL : Ein Sturm ebnet die Zukunft
Erklärung der NLF zum DeutschenCorporate Governance Kodex
Lagebericht und Jahresabschluss
Lagebericht
Bilanz
Anlagenspiegel
Gewinn- und Verlustrechnung
Bestätigungsvermerk
Mitglieder des Verwaltungsrats
Sponsoringleistungen
04
05
06
12
13
14
18
20
24
26
30
32
34
36
40
90
92
94
96
98
99
Geschäftsbericht 2012
JAHRE
NACHHALTIGKEIT
Wald VISION
Werner M. BahlsenMitglied der Wirtschaft
Klaus JänichVizepräsident
Udo PaschedagVorsitzender des Verwaltungsrats
Dr. Klaus MerkerPräsident
Manfred RauertMitglied der Beschäftigten
Frank DoodsMitglied MF
Antje Feldhusenstv. Mitglied der Beschäftigten
Dr. Heinz-Werner StreletzkiMitglied ML
Friedrich von Lenthestv. Mitglied der Wirtschaft
Staatssekretärin Almut KottwitzMitglied ML
VORWORTE : Geschäftsbericht 2012
2012 – EIN GUTES JAHR FÜR EINE NACHHALTIGE FORSTWIRTSCHAFT
Die Niedersächsischen Landesforsten haben seit ihrer Gründung ohne
Zweifel eine Erfolgsgeschichte geschrieben, in die sich das abgelaufene
Geschäftsjahr nahtlos eingefügt hat. Auch in diesem Jahr waren es wie-
der unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die durch ihren motivierten
und engagierten Einsatz diesen Weg ermöglicht haben. Ihnen gilt unser
besonderer Dank für die sehr, sehr gute Arbeit. Dass die Bäume nicht in
den Himmel wachsen, weiß niemand besser als wir Förster. Insofern gilt es
auch, dankbar für die guten Rahmenbedingungen dieser Jahre zu sein.
2013 – EIN JAHR STEHT FÜR 300 »NACHHALTENDE« JAHRE
Die Forstwirtschaft hat mit ihrer »Überlebensstrategie«, die aus den Feh-
lern des Raubbaus im 16. und 17. Jahrhundert entwickelt worden ist, der
Gesellschaft vor 300 Jahren das Nachhaltigkeitsprinzip geschenkt: Es be-
deutet den Verzicht auf ein kurzfristig realisierbares Übermaß mit Blick auf
den langfristigen Nutzen für zukünftige Generationen. Förster schienen
mit dieser hohen Selbstverpfl ichtung mitunter schon etwas altmodisch und
tradiert. Angesichts der infl ationären Anwendung des Nachhaltigkeits-
begriffs muss man auch etwas Angst haben, dass die stringente Bedeutung,
die den Kern des Begriffs ausmacht, nämlich Selbstbeschränkung und
Augen maß, nicht immer ernst gemeint ist. Das Jahr 2013 ist deshalb vor
allem ein Jahr der Besinnung auf einen zentralen Wert im berufl ichen
Alltag der Förster.
NACHHALTIGKEIT – ALS BRÜCKE IN DIE ZUKUNFT
Holz wird der Rohstoff, Natur der Luxus des neuen Jahrtausends. So schrie-
ben es Zukunftsforscher wie Matthias Horx an der Wende zum 21. Jahr-
hundert. Dies ist nur gute zehn Jahre her und die Entwicklung lässt ahnen,
dass die Prognosen einigermaßen zutreffen könnten. Bleiben wir einfach
aus Tradition modern, dann wird unser Waldvermögen seinen Nutzen für
die Gesellschaften von morgen auf vielfältige Weise entfalten. Seit Beginn
der 90er-Jahre etabliert sich die Weiterentwicklung der Nachhaltigkeits-
idee – das Drei-Säulen-Modell – allmählich als ein gemeinsam getragenes
Leitbild in der Gesellschaft.
Die Landesforsten übernehmen gern weiterhin ihren Teil der Verantwor-
tung, damit dieses aus der Forstwirtschaft heraus entwickelte Leitbild zur
Kultur beitragen kann, wie es in der Forstwirtschaft verankert ist.
DR. KLAUS MERKER KLAUS JÄNICH
Präsident Vizepräsident
VORWORT DES VORSTANDS
04 | 05
LANDESFORSTEN AUCH 2012 AUF ERFOLGSKURS!
Durch gute konjunkturelle Rahmenbedingungen unterstützt, haben die
Niedersächsischen Landesforsten das Geschäftsjahr 2012 mit einem erneut
sehr guten Ergebnis abgeschlossen. Das Land Niedersachsen betrachtet die
Entwicklung der Landesforsten als einen sehr positiven Beitrag zur Konso-
lidierung des Landeshaushalts.
Die Landesforsten haben im Laufe der Liegenschaftsoffensive zwischen
2004 und 2012 Erlöse aus Vermögensveräußerungen in einer Gesamthöhe
von 132 Millionen Euro an das Land abgeführt. Die neue Landesregierung
schließt eine weitere Liegenschaftsoffensive im Landeswald aus. Sie setzt
vielmehr darauf, dass die NLF mit ihren ökonomisch, ökologisch und sozial
ausgewogenen Konzepten nicht nur eine nachhaltige Vermögensentwick-
lung gewährleisten, sondern auch ihrer Verantwortung für das Gemein-
wohl in besonderer Weise nachkommen. Die mittelfristige Finanzstrategie
wird hierfür vom Verwaltungsrat in 2013 neu beschlossen werden. In die-
sem Zuge wird auch über die vom Land fi nanzierten Aufträge im übertra-
genen Wirkungskreis neu zu entscheiden sein.
Im Verwaltungsrat haben sich bedingt durch das Wahlergebnis im Januar
einige personelle Änderungen ergeben. Zunächst gilt deshalb der Dank für
die gute Arbeit der Vorjahre den ausgeschiedenen Mitgliedern.
JAHRESABSCHLUSSPRÜFUNG
Die Prüfungsgesellschaft Wesche GmbH prüfte den Jahresabschluss so-
wie den Lagebericht der Niedersächsischen Landesforsten und hat den
uneingeschränkten Bestätigungsvermerk erteilt. Den Mitgliedern des Ver-
waltungsrats wurden für die Sitzung am 26.06.2013 die Jahresabschluss-
unterlagen und die Prüfungsberichte des Wirtschaftsprüfers rechtzeitig
zugestellt. In der Sitzung berichtete der Abschlussprüfer umfassend
über die wesentlichen Ergebnisse der Prüfung und stand für ergänzende
Auskünfte zur Verfügung.
Unsere Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts ergab keine
Einwände. Daher stimmten wir dem Ergebnis der Prüfung durch den
Abschlussprüfer am 26.06.2013 zu und billigten den vom Vorstand aufge-
stellten Jahresabschluss, der damit festgestellt ist. Dem Vorstand wurde
Entlastung erteilt.
Der Verwaltungsrat dankt allen Beschäftigten von Herzen für ihren
enga gierten Einsatz. Auch dem Vorstand gilt ein besonderer Dank.
Der Vorstand hat alle wichtigen Zukunftsthemen weitsichtig angepackt.
Alle Entscheidungen wurden vom Verwaltungsrat mitgetragen.
Hannover, 26. Juni 2013
UDO PASCHEDAG
Vorsitzender des Verwaltungsrats
BERICHT DES VERWALTUNGSR ATS
UNTERNEHMENSPORTRAIT : Geschäftsbericht 2012
06 | 07
NACHHALTIGKEIT – LANDESFORSTEN SETZEN AUF EIN ALTES
WIE EINFACHES PRINZIP
Häufi g heißt es: »Nachhaltigkeit ist etwas für Schönwetterzeiten.« Nicht
so in der Forstwirtschaft. Hier ist das Prinzip in Notzeiten entstanden,
als die Übernutzung der Holzvorräte bedrohliche Ver sorgungsengpässe
in den Holz verarbeitenden Bereichen er zeugte. Seit 300 Jahren ist
die Nachhaltigkeit das dominie rende Leitbild im Wald. Mehr zu nutzen
als nachhaltig nachwächst, geht auf Kosten der Substanz und damit
nur begrenzt. Auf unseren Flächen wachsen pro Tag knapp 7.700 Fm Holz
nach, das sind pro Stunde etwa 320 Fm, die wir nachhaltig dem Wald
entnehmen können. Je nach Markt- und Preislage ernten wir marktkon-
form mal mehr und mal weniger Holz. Unser nach haltiger Umgang
mit dem Wald hat dazu geführt, dass heute so viel, so altes und so wert-
volles Holz wie niemals zuvor seit dem Mittelalter im Niedersächsischen
Landeswald wächst.
VORBILD NATUR – GRUNDLAGE DES STETIGEN WACHSTUMS
Ein klimaschädliches Treibhausgas als gesellschaftliches Abfall produkt,
kostenloses Regenwasser und kostenlose Sonnenenergie werden um-
gewandelt in einen nachwachsenden Rohstoff. 1,44 kg Kohlendioxid (CO2 ),
0,56 kg Wasser (H2O) und 18,5 MJ Sonnen energie ergeben 1 kg Biomasse
– Holz in unserem Fall – und als Abfallprodukt 1 kg Sauerstoff (O2) und
18,5 MJ Heizwert. Anders ausgedrückt: 6 CO2 + 6 H2O + e = C6H12O6 + 6 O2.
Indem wir die Fotosynthese für uns arbeiten lassen, nutzen wir ein nach
heutigen Kriterien innovatives Produktionsverfahren der Natur, um einen
nachwachsenden Rohstoff zu produzieren. Die langfristige ökologische
Waldentwicklung – LÖWE – beschreibt unsere Prinzipien naturnahen Wirt-
schaftens.
KRAFT DER IDEEN – LANDESFORSTEN SETZEN AUF INNOVATIONEN
In unserer Organisation verlagern wir die Entscheidungen weitestmöglich
auf die Managementebene in den 24 Forstämtern und den rund 240 Förs-
tereien. Gleichzeitig binden wir alle Mitarbeiter in unseren kontinuierli-
chen Verbesserungsprozess ein. Technisch sind wir auf dem modernsten
Stand und treiben Entwicklungen weiter voran. Die Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter und ihre Ideen sind ein Schlüsselfaktor der Wandlungs- und
Zukunftsfähigkeit. Die Um stellung der europäischen Energiestrategie auf
nachwachsende Rohstoffe – in zweiter Generation mit Tendenz zum Holz –
und die weltweit knapper werdenden Holzvorräte ermöglichen uns eine
erfolgreiche Zukunftsprognose. Holz ist ein Zukunftsschlager.
ERFOLGSFAKTOR WACHSTUM – VORAUSSETZUNG
FÜR EINE PERMANENTE VERBESSERUNG
Die Landesforsten sind ein erfolgreiches Unternehmen mit einem Jahres-
umsatz von rund 130 Millionen Euro und einer Netto wert schöpfung von
etwa 70 Millionen Euro. Wir beschäftigten ca. 1.300 Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter und 100 Auszubildende vorwiegend im ländlichen Raum. Die
steigenden Holzpreise und die interne Konsoli dierung haben uns in den
UNTERNEHMENSPORTRÄT
UNTERNEHMENSPORTRÄT : Geschäftsbericht 2012
vergangenen Jahren eine positive Entwicklung beschert. 30 Millionen Euro
fl ießen in Unternehmen der Regionen vorwiegend in Niedersachsen, die
als Dienstleister für uns arbeiten. Wir sichern unsere umweltbedingt hohen
Risiken durch eine Diversifi zierung unserer Geschäftstätigkeit, durch Wachs-
tum in den Kerngeschäften und durch den Aufbau einer ausreichen den
Risikorücklage .
VIELFALT SCHAFFEN – OPTIONEN FÜR DIE ZUKUNFT GESTALTEN
Unsere Flächen bewirtschaften wir nach den im LÖWE-Programm beschrie-
benen und durch die Einhaltung der vom PEFC-Zertifi zierungssystem
defi nierten Waldbau- und Waldnaturschutz- Grund sätzen. Wir unterstützen
die CBD-Konferenz der UN zum Schutz der Artenvielfalt durch vielfältige
Programme und Maß nahmen im Rahmen des CountDown2010 des IUCN
(International Union for Conser vation of Nature). Den Arten- und Lebens-
raum verlusten in der Welt stehen deshalb in den Landes forsten sehr
positive Ent wicklungen gegenüber. Viele seltene Arten fi nden hier ihren
letzten Rückzugsraum und haben in den ver gangenen Jahren zugenommen.
1 / 3 unserer Flächen sind in die NATURA2000-Kulisse der EU ein gebunden.
Management pläne bilden die Grundlage, auf der wir ver trauensvoll mit
den Umweltbehörden und -verbänden zusammen arbeiten.
FASZINATION WALD – NACHHALTIGE UMWELTBILDUNG
Die Entfremdung von der Natur ist ein bedrohliches Phänomen der Zeit.
Umweltwissen will früh erlernt werden. In erster Linie wollen wir die
Kinder zu uns in die Waldpädagogikzentren, in die Kinder wälder, in unsere
Wildgehege und andere Sonderein richtungen holen. Hier gelingt es am
ehesten, ihnen die Faszi nation des Waldes in allen Facetten zu vermitteln,
aber auch das Verständnis für eine schonende Pfl ege und Nutzung des
Waldes im Rahmen einer moder nen, nachhaltigen Waldwirtschaft zu
wecken . Wir unterstützen die Waldpädagogik aber auch in den Schulen
und verschiedenen Vereinen durch ein vielfältiges Wald pädagogik-
angebot. Zerti fi zierte Waldpädagogik setzt seit einigen Jahren neue
Qualitäts standards.
»ZAUBERFORMEL WALD« – WAS KANN WALD EIGENTLICH NICHT?
Saubere Luft. CO2-Senke. Sauberes Trinkwasser. Rückzugsraum bedrohter
Arten. Erholungsraum für Millionen Besucher. Letzte natur nahe Land-
schaft. Rohstoff Holz. Energielieferant. Viele Ansprüche fokussieren sich
auf den Wald. Wald bietet eine Kom bination wertvollster und lebenswich-
tiger Leistungen für die Zukunft. Für die Waldbesitzer könnte Holz ein
Nebenprodukt sein, wenn die Werte des Waldes honoriert würden. Holz
ist ein Produkt der Zukunft, Wald wird mit seinen Hauptleistungen weiter
an Bedeutung gewinnen. Die Öko- und Energiebilanz des Waldes ist ohne
Vergleich. Wald bedeutet Zukunft.
UNTERNEHMENSPORTRÄT
08 | 09
ZUKUNFT WALD – WER WALD BESITZT,
TRÄGT VERANTWORTUNG FÜR GENERATIONEN
Unter dem Begriff der Corporate Social Responsibility (CSR) wird der
verantwortungsvolle Einsatz von Unternehmen für die Gesellschaft ver-
standen. Soziales, ökologisches und ethisches Engage ment gehören
zum modernen Nachhaltigkeitsbegriff dazu. Die Landes forsten sehen sich
in besonderer Verantwortung und erbringen viel fältige Leistungen für
die Gesellschaft. Erst der betriebliche Erfolg ermöglicht uns Gestaltungs-
freiräume für eine umfassend nachhaltige Entwicklung im Bereich der
Ökologie, der Waldpädagogik und des Erholungsraums für viele Millionen
Menschen. Die Landesforsten dienen dem Gemeinwohl damit in beson-
derer Weise. Mit unserer Stiftung »Zukunft Wald« (Landesforsten-Stiftung)
übernehmen wir besondere Verantwortung im Bereich Naturschutz und
Umwelt bildung.
Niedersächsische Landesforsten –
Wald in guten Händen!
UNTERNEHMENSPORTRÄT : Geschäftsbericht 2012
2010Beteiligung EnergieZukunft Hildesheim
VERWALTUNGSRAT
PRÄSIDENTInterne Revision / Kontinuierlicher Verbesserungsprozess
PERSONAL UND RECHT
Innerer Service, Personalmanagement, Organisationsentwicklung, Justiziariat,
Träger öffentlicher Belange
FINANZEN
Controlling, Finanzmanagement, Liegen schaftsmanagement, Betriebliches
Prozess management
WALD UND UMWELT
Waldbau, Jagd, Naturschutz, Kommu nikation, Walderlebnis, Waldpädagogik, Flächen-
management, Natur dienstleistungen
PRODUKTION UND MARKT
Waldarbeit, Holzverkauf,Leistungen für Dritte
Forstämter: Ahlhorn, Ankum, Clausthal, Dassel, Fuhrberg, Göhrde, Grünenplan, Harsefeld, Lauterberg, Liebenburg, Münden, Neuenburg, Neuhaus,
Nienburg, Oerrel, Oldendorf, Reinhausen, Riefensbeek, Rotenburg, Saupark, Seesen, Sellhorn, Unterlüß, Wolfenbüttel
Servicestellen:Niedersächsisches Forstplanungsamt – EDV, Betriebsabrechnung, Forsteinrichtung, Naturschutz
Niedersächsisches Forstliches Bildungszentrum – Aus- und Fortbildung, Forschung und Entwicklung
Beauftragte für:Gleichstellung, Schwerbehinderte, Datenschutz, Arbeitssicherheit
2007 NLF-Services GmbH
2005Betreuung von öffentl.-rechtl. FGen.
(77.000 ha)
2008Landesforsten-Stiftung »Zukunft Wald«
(Stiftung bürgerlichen Rechts)
STRUKTUR DER NIEDERSÄCHSISCHEN LANDESFORSTEN AÖR
10 | 11
Neuenburg
Ahlhorn
Ankum
Nienburg
Harsefeld
RotenburgSellhorn Göhrde
OerrelUnterlüß
Fuhrberg
WolfenbüttelSauparkOldendorf
Grünenplan
DasselNeuhaus
Liebenburg
SeesenClausthal
Nationalpark Harz
Riefensbeek
MündenReinhausen
Lauterberg
Landeswald
Betreuungswald
Forstamt
Forstamtsgrenze
Quelle: Niedersächsisches Forstplanungsamt, Stand 2012
BERICHTE : Geschäftsbericht 2012
NLF -SERVICES GMBH
LETZTE RUHE UNTER BÄUMEN – FRIED- UND ABSCHIEDSWÄLDER
ERFREUEN SICH GROSSER BELIEBTHEIT
Viele Menschen wünschen sich eine würdevolle letzte Ruhestätte für ihr
Haustier im Einklang mit der Natur. Mit ihren Abschiedswäldern bietet die
NLF-Services GmbH diese Möglichkeit. In Niedersachsen gibt es jetzt sieben
Abschiedswälder. Fünf davon – in den Forstämtern Wolfenbüttel, Lieben-
burg, Ahlhorn und Clausthal – sind bereits in Betrieb, zwei weitere laufen
an. Vor allem im städtischen Umfeld besteht eine große Nachfrage.
Wer sein Tier in einem Abschiedswald bestatten möchte, wendet sich an
das jeweilige Forstamt oder an ausgewiesene Einzelpersonen, darunter
Tierbestatter oder ehemalige Forstwirte. Infrage kommen Tiere von
Hams ter- bis Schäferhundgröße. Ein schlichtes Holzschild kennzeichnet
jedes Grab, die Pfl ege übernimmt die Natur. Es gibt jedoch Gedenktage
mit gemeinsamen Pfl anzaktionen für alle ehemaligen Tierbesitzer.
WALD. NICHT FRIEDHOF.
Während die Niedersächsischen Landesforsten im Bereich der Friedwälder
mit der Firma FriedWald GmbH zusammenarbeiten, betreibt die NLF-
Services GmbH die Abschiedswälder in Eigenregie und mit eigener Wort-
Bild-Marke. Die Fläche der Abschiedswälder ist indes nicht vollends aus der
Nutzung genommen. Rein rechtlich handelt es sich nicht um Friedhöfe,
sondern um Waldgebiet. Die Forstämter kümmern sich dort weiterhin um
die allgemeine Waldpfl ege.
LEICHTES UMSATZPLUS IM FRIEDWALD
Auch die Friedwälder fallen in den Geschäftsbereich der NLF-Services GmbH.
Im Geschäftsjahr 2012 erwirtschafteten die Friedwälder Umsatzsteige-
rungen von drei Prozent. Insgesamt trugen die Friedwälder damit einen
Anteil von 45 Prozent zu den Umsätzen der GmbH bei. Der Deckungs-
beitrag stieg insgesamt um 15 Prozent. Besonders hervorzuheben ist das
Forstamt Harsefeld mit seinen mittlerweile drei Friedwäldern. Hier stei-
gerte sich der Umsatz um 55 Prozent, während sich der Deckungsbeitrag
verdreifachte.
12 | 13
STIF TUNG ZUKUNF T WALD
Welche Bedeutung Umweltbildung für unsere Zukunft hat, ist gar nicht
hoch genug einzuschätzen. Um den Stellenwert des Waldes für unsere
Gesellschaft nachhaltig im Bewusstsein der Menschen zu verankern, gilt
es bereits im Kindesalter die Leidenschaft für den Wald zu wecken. Die
Landesforsten-Stiftung »Zukunft Wald« hat als Stiftungszweck genau die-
ses Thema voranzutreiben. Mit ihren verschiedenen Projekten bietet sie
unter anderem Schulen und Kindergärten eine wichtige Ergänzung zum
alltäglichen Lehrplan und sichert so ganz praktische Umweltbildung. 2012
haben sich noch einmal mehr Spender von der Arbeit der Stiftung begeis-
tern lassen und insgesamt rund 140.000 Euro gespendet.
DER RENNER: SCHULWÄLDER GEGEN KLIMAWANDEL
Das Hauptprojekt des Jahres 2012 war »Schulwälder gegen Klimawandel«.
Das seit 2011 laufende Projekt vermittelt Waldaufbau sozusagen »live«,
indem Schulen gemeinsam mit den Landesforsten auf kostenfrei von ver-
schiedenen Eigentümern bereitgestellten Flächen Dritter ihren Schulwald
pfl anzen. Das Projekt hat bereits großen Anklang gefunden, 30 Schul-
standorte sind zurzeit Aktionspartner. Das Projekt erreicht inzwischen
15.000 Schülerinnen und Schüler aller Schulformen in ganz Niedersachsen.
Darüber hinaus gibt es auch die ersten Kindergärten, die einen eigenen
»Kindergarten-Wald« gepfl anzt haben. Ergänzend dazu hat die Stiftung
2012 eine Schulwaldbroschüre sowie Unterrichtsmaterialien herausgegeben.
Als Nächstes soll eine Waldtagebuch-App die Schulwald-Standorte virtuell
und interaktiv vernetzen.
FÖRDERPREIS FÜR WALDERLEBEN
Erstmalig hat die Landesforsten-Stiftung im Jahr 2012 auch den »Walther
Freist – Käte Straub – Förderpreis für Walderleben« vergeben. Der mit 2.000
Euro dotierte Preis ging an Gerd Habermann für seine mit der »Lehraus-
stellung lebende Ameisen« erlebbar gemachte Vernetzung im Wald. Bisher
konnten das 15.000 Schülerinnen und Schüler aus acht Schulzentren erleben.
der NachhaltigkeitDIE CHRONIK
VON LANGEN ermittelt im Solling erstmals das »Zu-wachs-Potenzial« als Grund-lage einer nachhaltig mög-lichen Nutzungsplanung.
HANS CARL VON CAR-LOWITZ beschreibt das Nachhaltigkeitsprinzip in seinem Buch »Sylvicultura Oeconomica«.
DER BEGRIFF »NACH-HALTEN« taucht zum ersten Mal in einer Holzordnung in Nieder-sachsen auf.
1654 1713 1745 1880
18001718 / 19
1866
19 19
20
Die Bewegung des STURM UND DRANG entdeckt den Wald. Der Brocken wird zum ersten touris-tischen Naturphänomen.
Auf die Initiative von Berghaupt-mann Heinrich Albert von dem Bussche tritt im Harz die »WALD-ARBEITER-UNTERSTÜTZUNGS-KASSE« in Kraft.
JAHRE
NACHHALTIGKEIT
ÖKONOMIE
SOZIALES
ÖKOLOGIE
HAECKEL BESCHREIBT die Ökologie als eigene Wissenschaft und stellt damit die Geburtsurkunde für den Begriff aus.
Beginn des DAUERWALD-GEDANKENS als ganzheit-lich-ökosystemarer Ansatz der Waldwirtschaft nach Johann Carl Geyer.
Dennis Meadows berichtet dem Club of Rome von den »GRENZEN DES WACHS-TUMS« der Erde.
DIE MCPFE verabschiedet einheitliche paneuropä-ische Nachhaltigkeitskrite-rien und -indikatoren.
NACH 45 JAHREN Inves-tition in den Aufbau errei-chen die Niedersächsischen Landesforsten ökonomische Nachhaltigkeit.
GRÜNDUNG der Arbeitsge-meinschaft Naturgemäße Waldwirtschaft e. V. als Reak-tion auf umfangreiche Repa-rationshiebe der Alliierten.
Ostwald fordert »dauernde, gleichmäßig hohe Geld-eingänge« und damit die NACHHALTIGKEIT DER GELDERTRÄGE.
Gründung der HERZOG-LICHEN FORSTEINRICH-TUNGSANSTALT
DAS ERSTE JUGENDWALD-HEIM im Harz entsteht. Heute gibt es zehn inzwischen zu Waldpädagogikzentren weiter-entwickelte Jugendwaldheime.
DIE WANDERVOGEL-BEWEGUNG nimmt in Steglitz bei Berlin ihren Anfang.
Auf der KONFERENZ VON RIO erklären die Vereinten Nationen »nachhaltige Ent-wicklung« zum Grundprinzip glo balen Wirtschaftens.
Die NLF fassen ihre Wald-erlebniszentren unter der Marke »UNSERE NATUR-TALENTE« zusammen.
19501931 2006
19491900 2005
1910 1972 1991 2003
2012
1987
MIT DEM LÖWE-PRO-GRAMM wird in Nieder-sachsen die ökologische Waldentwicklung ein-geführt.
21
26 24 20
DER SOLLING ist Waldgebiet des Jahres 2013.
CARL VON CARLOWITZ ,
SYLVICULTUR A OECONOMICA
GESTERN : Ökonomie
WALDVERNICHTUNG ÜBER JAHRHUNDERTE AN DER TAGESORDNUNG
Die Geschichte des Niedersächsischen Waldes ist über lange Perioden gekennzeich-
net von Übernutzung und Kahlschlag. Die Walderoberung nahm ihren Anfang
im 5. Jahrhundert mit immer mehr Siedlungen: Bis zum 14. Jahrhundert betrieben weltliche
und geistliche Grundherren eine aktive Landkolonisation mit gravierenden Folgen für den
Wald. Rodung und Entwässerung versprachen zwar Landgewinn, aber auch Waldvernich-
tung im großen Maßstab. Holz war für die Menschen damals als Brennstoff und Baustoff die
wichtigste Ressource überhaupt. Werkzeuge, Geräte und Maschinen waren überwiegend
aus Holz.
Mit der Industrialisierung ging eine weitere Welle des Raubbaus über den Niedersächsischen
Wald, begünstigt durch eine liberalisierte Waldnutzung. Erst im 18. Jahrhundert etablierte
sich der Gedanke, niemals mehr Holz zu ernten als nachwächst. Mit Berg- und Forstleuten wie
Hans Carl von Carlowitz in Sachsen oder Heinrich Albert von dem Bussche und Georg Engelhard
von Löhneysen im Harz fand das Prinzip der Nachhaltigkeit Einzug in deutsche Forstordnungen.
DIE ANFÄNGE DER NACHHALTIGKEIT : Niedersachsen ist heute in weiten Teilen geprägt vom
Wald. Das sah bei Weitem nicht immer so aus: Intensiver Raubbau ließ den Wald seit
dem Mittelalter schwinden. Um 1830 war der Wald in Niedersachsen lokal auf nur noch
drei Prozent der Fläche vertreten. Aus dieser Not wurde vor 300 Jahren der Gedanke
der Nachhaltigkeit geboren.
CASPAR DAVID FRIEDRICH Hochgebirgsgipfel mit treibenden Wolken
als nachwächstNIE MEHR ERNTEN
18 | 19
HOLZHUNGER: BERGBAU UND SILBERVERHÜTTUNG IM HARZ
Bergwerke, Eisenschmelzen, Hammerwerke und Glashütten waren für die Produktion ihrer Güter kom-
plett auf den Rohstoff Holz angewiesen, zum Beispiel im Harz: Im Mittelalter war das Mittelgebirge
bereits das bedeutendste Silberabbau-Gebiet Europas. Holz war gefragt als Grubenholz für den Gang-
ausbau, Schnittholz für die Schachtanlagen, Feuerholz zum Sprengen unter Tage und nicht zuletzt
als Grundstoff für die Köhlerei zur Erzverhüttung. Schon um 1300 war Holz im Harz so knapp, dass der
Bergbau zeitweise komplett zum Erliegen kam.
JOHANN GEORG VON LANGEN ALS VORREITER FÜR NACH HALTIGEN WALDBAU
Fortschrittliche Ansätze einer nachhaltigen Forstwirtschaft entwickelte auch der Forstmeister Johann
Georg von Langen (1699–1776): Er hatte von seinem Fürsten die Aufgabe bekommen, eine leistungs-
starke Waldwirtschaft für den Harzer Bergbau und später auch im Solling aufzubauen, sodass Berg-
werke, Hütten und Manufakturen dauerhaft mit Holz beliefert werden konnten. Von Langen ging
in seinen Planungen erstmals nicht vom Bedarf aus, sondern vom Waldzustand und dessen Zuwachs.
Damit war das Konzept einer nachhaltigen Waldwirtschaft geboren, das die Landesforsten heute im
LÖWE-Programm fortführen.
VERSCHIEDENE ARTEN der Fahrung im Bergbau (Georgius Agricola, »De Re Metallica Libri XII«, 1556)
VON CARLOWITZ GILT
ALS SCH ÖPFER DES BEGRIFFS
»NACHHALTIGKEIT«.
GESTERN : Ökologie und Soziales
DIE NACHHALTIGKEIT AUF DEM WEG IN DIE GESELLSCHAFT : Seit Hans Carl von Carlowitz
den Begriff der Nachhaltigkeit 1713 prägte, hat sich dieser Grundgedanke über den Wald
hinaus auf alle Lebensbereiche ausdiff erenziert. Unsere heutige Auff assung von Nach-
haltigkeit hat verschiedene Vordenker: Ernst Haeckel mit seiner »Lehre zum Haushalt der
Natur« gehört dazu genauso wie der Club of Rome und der Brundtland-Bericht der
UN-Kommission.
HAECKEL UND DER HAUSHALT DER NATUR
Den Begriff der Ökologie prägte der Naturforscher und Darwin-
Anhänger Ernst Haeckel. Er befasste sich auf seinen Reisen mit der
Wechselbeziehung zwischen Lebewesen und ihrer Umwelt. Aus diesen Über-
legungen heraus prägte er den Begriff der Ökologie; er selbst übersetzte ihn
als »Haushalt der Natur«.
CLUB OF ROME ETABLIERT ÖKOLOGIE
Im 19. und 20. Jahrhundert rückte die Ökologie als Wissenschaft zunächst
noch nicht in den Fokus. Grundlegend änderte sich dies erst mit dem Auf-
kommen der Natur- und Umweltschutzbewegungen: Die mit der Nutzung
fossiler Brennstoffe einhergehenden Schäden für Umwelt und Mensch offen-
barten sich erstmals mit dem Bericht zu den »Grenzen des Wachstums« an
den Club of Rome im Jahr 1972. Diese international tätige Organisation ver-
eint führende Köpfe aus Wissenschaft, Wirtschaft, Politik und Kultur mit dem
Ziel einer nachhaltigen, lebenswerten Zukunft. Der Bericht markierte den
Beginn einer globalen Umweltschutzbewegung, in der zunehmend auch die
Ökologie in den Mittelpunkt rückte: die Welt als globales Ökosystem.
BRUNDTLAND POSTULIERT SOZIALE NACHHALTIGKEIT
1987 veröffentlichte die Weltkommission für Umwelt und Entwicklung unter
der Leitung der damaligen norwegischen Ministerpräsidentin Gro Harlem
Brundtland den Report »Unsere gemeinsame Zukunft«. Hier erreichte die
Nachhaltigkeit zum ersten Mal eine internationale, politische Dimension, die
neben der ökologischen auch eine soziale Komponente enthielt. Diese stellt
den Menschen und die Gesellschaft in den Mittelpunkt.
bis BrundtlandVON HAECKEL
20 | 21
UMDENKEN HAT EINGESETZT
Auf den Brundtland-Report folgte 1992 die UNO-Konferenz über Umwelt und Ent-
wicklung in Rio de Janeiro. Das Ergebnis waren Handlungsanweisungen im Sinne der
Nachhaltigkeit. Seit der Konferenz in Rio hat sich das Drei-Säulen-Modell der Nach-
haltigkeit etabliert: Es verbindet Ökologie, Ökonomie und Soziales. Eine verbindliche
Wald-Konvention scheiterte zwar in Rio, jedoch gelang es der Ministerial Conference on
the Protection of Forests in Europe (MCPFE) 1998 in Lissabon und 2003 in Wien, einen
Kriterien- und Indikatorenkatalog zu verabschieden, der eine umfassende Nachhaltigkeit
messbar macht. Diesem europäischen Nachhaltigkeitskatalog schloss sich auch das Zerti-
fi zierungsprogramm PEFC direkt an.
Die Landesforsten waren in diesem Prozess ein Vorreiter: Schon 1991 hatten wir mit
unserem LÖWE-Konzept eine langfristige ökologische Waldentwicklung eingeleitet.
DIE VIELFALT DER
LEBE RMOOSE AUS ERNST HAECKELS
»KUNSTFORMEN DER NATUR«.
GRO HARLEM BRUNDTLAND beim World Economic Forum Annual Meeting, 1989
DAUERHAF TE ENT WICKLU N G IS T E NT WICKLUNG,
DIE DIE BEDÜRFNISSE DE R G E G E NWART B EFRI ED I GT,
OHNE ZU RISKIEREN , DASS KÜ N F TIG E G E N E R ATI ONEN
IHRE EIGENEN BEDÜRFN ISS E N ICHT B EFRIE DI GEN KÖNNEN. Gro Harlem Brundtland
HEUTE : Ökologie
LANGFRISTIGE ÖKOLOGISCHE WALDENTWICKLUNG : Seit etwa 22 Jahren fi ndet in Nieder-
sachsen ein groß angelegter Waldumbau statt, hin zu stabilen Mischwäldern. Der »Master-
plan« dazu heißt LÖWE. Das Kürzel steht für langfristige ökologische Wald entwicklung
und liefert uns verbindliche Grundsätze für einen nachhaltigen Waldbau.
für stabile MischwälderNACHHALTIGER WALDBAU
Die Nutz-, Schutz- und Erholungsfunktionen des Landeswaldes
behandeln wir grundsätzlich gleichrangig. Je nach den ökolo-
gischen Möglichkeiten der Flächen ergeben sich unterschied-
liche Schwerpunkte in den waldbaulichen Zielen. Dieser Herausforderung
begegnen wir seit 22 Jahren mit dem LÖWE-Programm.
WALDUMBAU SCHAFFT ÖKONOMISCHE
UND ÖKOLOGISCHE SICHERHEIT
Das 1990 ins Leben gerufene Regierungsprogramm war im Prinzip eine
Folge des Jahrhundertsturms »Quimburga«. In Niedersachsen fi elen die-
sem Orkan etwa zehn Prozent des gesamten Waldbestands zum Opfer.
Zusammen mit der Diskussion um das Waldsterben in den 1980er-Jahren
beeinfl usste »Quimburga« die Waldwirtschaft so nachhaltig, dass bald
eine neue Maxime klar war: Der Wald sollte vielfältiger und stabiler wer-
den, um Stürmen und Umwelteinfl üssen künftig besser zu trotzen. Der
Forstwissenschaftler Hans-Jürgen Otto gilt als einer der Vorreiter für den
Waldumbau: Er war maßgeblich an der Konzeption von LÖWE beteiligt
und hat auf diese Weise den Waldbau für Jahrzehnte mitgeprägt.
VIELFALT SCHAFFT STABILITÄT
Ein wesentlicher Gesichtspunkt des Programms ist die Kontinuität des Wald-
gefüges: Wir setzen mit LÖWE auf Dauerwaldstrukturen, was bedeutet,
dass Ernte und Verjüngung gleichzeitig auf derselben Fläche über einen
langen Zeitraum stattfi nden. Unser Ziel ist es, stabile Laub- und Mischwäl-
der zu entwickeln. Wer heute mit offenen Augen durch den Wald geht,
kann den Waldumbau sehen: Vielerorts wachsen unter Kiefern und Fichten
bereits kleine Buchen und Eichen. Zu unserem Erfolgskonzept gehört es
nach 22 Jahren LÖWE allerdings auch, dass wir das Programm permanent
weiterentwickeln, um es aktuellen Bedingungen anzupassen.
Mit LÖWE halten wir Ökonomie, Ökologie und soziale Belange im Wald
in Balance, beispielsweise im Solling: Unser Konzept des nachhaltigen
Waldbaus hat dazu geführt, dass der Solling zum Waldgebiet des Jahres
2013 ernannt worden ist. Das haben wir vor allem auch unseren zahl-
reichen Partnern zu verdanken, die uns mit ihrer Fürsprache bei unserer
Bewerbung hervorragend unterstützt haben.
Ökonomie SozialesÖkologie
LÖWE
DAS WALDBAUPROGR AMM LÖWE
VEREINT DIE DREI SÄULEN
DER NACHHALTIGKEIT.
HEUTE : Ökonomie und Soziales
PARADEBEISPIEL FÜR GELEBTE NACHHALTIGKEIT : Der
Solling repräsentiert gelebte Nachhaltigkeit, die überzeugt:
Mit einer klaren Mehrheit entschieden sich die Wähler bei
der öff entlichen Online-Abstimmung zum »Waldgebiet
des Jahres 2013« im Internet für den Solling und die Lan-
desforsten. Der Bund Deutscher Forstleute (BDF) lobt
diese Auszeichnung seit 2011 jährlich aus, um den Wald
mit allen seinen gesellschaftlichen Dimensionen in den
Fokus der Öff entlichkeit zu rücken. Den Ausschlag für die
Nominierung zur Internet-Abstimmung gab der intensive
Zuspruch vieler regionaler Partner der Landesforsten: Sie
unterstützten die Bewerbung im Vorfeld mit individuellen
Empfehlungsbriefen.
ANGELA SCHÜRZEBERGLandrätin des Landkreises Holzminden
»Die Landesforsten leisten hier bei
uns im Solling seit 300 Jahren eine
gute und nachhaltige Forstarbeit.
Das bedeutet viel, denn gerade un-
sere Region ist seit Jahrhunderten
von Holz und Wald geprägt. Heute
geht es uns immer wieder darum,
Bürger wie Touristen in diesen
prächtigen Wald zu locken. Dazu
arbeiten wir eng zusammen.«
HEINRICH HERBSTSägewerk Heinrich Herbst, Lauenberg bei Dassel
»Als Sägewerker und Rohholzhänd-
ler bin ich sehr an einer kontinuier-
lichen Verfügbarkeit qualitativ
hochwertiger Hölzer interessiert.
Durch den nachhaltigen Waldbau
der Landesforsten verfügen wir
über eine langfristig erschlossene
Rohstoffquelle, die nicht so schnell
versiegt.«
des Jahres 2013SOLLING IST WALDGEBIET
26 | 27
DR. RALF BECKERGeschäftsführer Fritz Becker KG, Brakel
»Wir verarbeiten zu 98 Prozent
Buche, die wir hier aus der Region
beziehen. Unsere internationalen
Kunden honorieren sehr, dass wir
ausschließlich Holz aus zertifi zierter
Waldwirtschaft nutzen. Die Landes-
forsten ermöglichen uns dies.«
KURT HAPKEGeschäftsführer des Naturparks Solling-Vogler
»Der Naturpark Solling-Vogler
agiert zu 75 Prozent auf den Flä-
chen der Landesforsten. Da ist es
ganz klar, dass wir unsere Projekte
in enger Abstimmung realisieren,
egal ob es um unsere Lebensraum-
routen oder das Ausweisen einer
neuen Mountainbikestrecke geht.«
MICHAEL BUSCHMANNUntere Naturschutzbehörde Landkreis Holzminden
»Wir pfl egen mit den Landesfors-
ten eine wunderbare Kooperation,
fachlich wie menschlich. Für viele
Naturschutzprojekte sind sie uns
unersetzlicher Partner, beispielswei-
se bei der Moor-Renaturierung.«
THEO WEGENERGeschäftsführer Solling-Vogler-Region im Weserbergland
»Von der Wahl des Sollings zum
Waldgebiet des Jahres profi tiert
die gesamte Region. Uns geht es in
diesem Kontext darum, die vielen
Player rund um den Tourismus in
der Region gemeinsam auf den
Weg zu bringen. Die Landesforsten
sind da ein wichtiger Partner.«
NACHHALTIGKEIT IST IMMER AUCH DIE
VERTR AUENSVOLLE ZUSAMMENARBEIT
MIT UNSEREN PARTNERN.
ES IST EINE INTERNATIONALE HER AUSFORDERUNG,
DEN WALD ZUM NUTZEN DER GESAMTEN
MENSCHHEIT ZU ERHALTEN UND EINE NACHHALTIGE
WALDBEWIRTSCHAF TUNG WELT WEIT VOR ANZUBRINGEN. www.reset.org
MORGEN : Soziales
SCHULWÄLDER GEGEN KLIMAWANDEL : Wald ist mehr als ein Freizeit- und Erholungs-
raum. Er ist wichtiger Klima schützer, Lebensraum für zahlreiche Arten und ein großer
Rohstoff produzent. Um diese Funktionen des Waldes wissen allerdings immer weniger
Menschen. Mit dem Projekt »Schulwälder gegen Klimawandel« trägt die Stiftung »Zu-
kunft Wald« der Landesforsten dazu bei, schon mit den Jüngsten ein Bewusstsein für die
Bedeutung unserer Wälder in Zukunft zu entwickeln.
sondern BäumePFLANZT NICHT WORTE,
WANN FÄNGT ZUKUNFT AN?
Immer wieder mit Kindern in der Schule. Dort startete die Stiftung
»Zukunft Wald« auch ihr neustes Projekt: Pfl anzt nicht Worte
sondern Bäume – Schulwälder gegen Klimawandel. Die Stiftung bringt
Grundstückseigentümer, die eine unbewaldete Fläche kostenlos zur Verfü-
gung stellen, mit Schulen zusammen, die an dieser Stelle ihren Schulwald
anlegen und pfl egen. Mit dem Projekt will die Stiftung ein nachhaltiges
Zeichen für die Zukunft des Waldes setzen, denn angesichts des Klimawan-
dels braucht unsere Gesellschaft Wald mehr denn je: als Grundwasserspei-
cher, Sauerstoffproduzent, CO2-Binder, Energie- bzw. Rohstoffl ieferant so-
wie nicht zuletzt als Heimat für zahlreiche seltene Tier- und Pfl anzenarten.
BREITES ENGAGEMENT IN GANZ NIEDERSACHSEN
Der Nutzungsvertrag läuft jeweils 30 Jahre und ermöglicht verlässliche,
nachhaltige Umwelt- und Naturschutzarbeit für viele Schülergeneratio nen.
In ihrem »eigenen« Wald erleben Schüler Artenvielfalt und erhalten im
grünen Klassenzimmer einen Raum für praktische Umweltbildung.
Und das Projekt kommt an: Bis Dezember 2012 haben sich bereits 29 Schulen
in ganz Niedersachsen beteiligt. Damit haben zukünftig mehr als 15.000
Schülerinnen und Schüler einen Platz im Freilandlabor. Das Engagement
für den Wald zieht sich durch alle Schultypen von der Förderschule bis zum
Gymnasium.
MARCUS BIGALKE, Albert-Schweitzer-Hauptschule Vechelde: »Ich fi nde
unsere Pfl anzaktion ganz positiv: Wir lernen an der frischen Luft und tun
gleichzeitig etwas für unser Öko system.«
30 | 31
SCHULÜBERGREIFENDE PFLANZAKTION IN WIERTHE
Inzwischen sind viele Schulwälder begründet, zum Beispiel in Dassel, Osnabrück und
Vechelde-Wierthe. Direkt neben dem Solarpark »Alte Zuckerfabrik« entstand dort im Früh-
jahr 2013 in einer gemeinsamen Pfl anzaktion ein Schulwald gleich für drei Schulen: das Julius-
Spiegelberg-Gymnasium, die Albert-Schweitzer-Hauptschule und die Realschule Vechelde.
Schüler der 7. und 8. Klassen pfl anzten über 5.000 Bäume. Das Pfl anzkonzept hatten sie
zuvor im Unterricht zusammen mit Vertretern der Landesforsten erarbeitet: »Der Schulwald
gibt uns fächerübergreifende Möglichkeiten, Natur praktisch erfahrbar zu machen«, betont
Valentina Ziebler, Lehrerin der Albert-Schweitzer-Hauptschule Vechelde. »Im Unterricht
haben wir entschieden, welche Bäume wir im Schulwald pfl anzen wollen. Als Nächstes planen
wir eine essbare Allee für die Hauswirtschaft und bauen Nistkästen im Werkunterricht.«
LENNA WINZER (li.), Realschule Vechelde: »Auch wenn es heute morgen kalt ist, macht das Pflanzen Spaß. Toll, dass wir mit
den Schülern von anderen Schulen zusammenarbeiten können.«
»IC H HABE HEUTE SCHON
75 KLE INE BÄUME GEPFL ANZT,
100 WILL ICH INSGESAMT SCHAFFEN.«
Felix Schäfer (re.), Realschule Vechelde, mittleres Bild
MORGEN : Ökonomie und Ökologie
WALD IM 22 . JAHRHUNDERT : Klimawandel und ein weltweiter Holzhunger werden unsere
Zukunft mitbestimmen. Der niedersächsische Wald übernimmt in diesem Kontext zwei
wichtige Aufgaben: Er ist Klimaschützer und klimaneutraler Rohstoffl ieferant zugleich.
Unsere zentrale Herausforderung ist es, diese Leistungskraft des Waldes stabil und arten-
reich zu erhalten.
mit der Natur wachsenNACHHALTIGE RESSOURCEN
Wald im 22. Jahrhundert wird vielerorts anders aussehen als heute: Bedingt durch
die globale Erwärmung wird unser Klima trockener, wärmer und es wird mehr
Wetterextreme geben. Nicht alle Standorte im Landeswald werden in diesem
Wandel unverändert bestehen, denn einige unserer heimischen Baumarten kommen eher
schlecht mit höherer Trockenheit zurecht. Daher sind künftig angepasste Konzepte gefragt.
Um die Zukunfts sicherheit unserer Waldstandorte auch künftig zu gewährleisten, untersucht
eine Expertengruppe gerade die Klimafolgen, denen unser LÖWE-Wald ausgesetzt sein wird.
KLIMANEUTRALE RESSOURCE
Indem wir den Landeswald nachhaltig auf den Klimawandel vorberei ten, erhalten wir
auch eine seiner ganz wichtigen Funktionen: Wald ist durch die Photosyntheseprozesse
ein wichtiger Sauerstoffproduzent und CO2-Binder. Im Gegensatz zu fossilen Brennstoffen
ist Holz zudem eine nachwachsende, klimaneutrale Ressource: Verbaut in Möbeln oder
Häusern speichert Holz CO2 lange über den Zeitpunkt des natürlichen Zerfalls hinaus.
WINDKRAFTANLAGE TimberTower gewinnt den Deutschen Holzbaupreis.
32 | 33
Als Baustoff und Handelsgut ist Holz weltweit gefragt und ersetzt andere
Materialien, die kein Kohlenstoffdioxid binden. Durch die explodierende Welt-
bevölkerung nimmt der Holzverbrauch ständig zu.
NATURWALD ALS URWALD VON MORGEN
In Niedersachsen haben die Menschen den Wald in den letzten 3.000 Jahren
so intensiv genutzt, dass praktisch kein Urwald mehr existiert. Deshalb haben
die Landesforsten früh begonnen, Flächen aus der Nutzung zu nehmen und
so die Urwälder von morgen zu begründen. Dort überlassen wir den Wald ganz
seiner Eigendynamik, beispielsweise in den über 100 Naturwäldern oder im
Nationalpark Harz. Diese Bereiche betreten sogar wir nur in Ausnahmefällen.
Ihre Entwicklung begleiten und kontrollieren die Forscherinnen und Forscher
der Nordwestdeutschen Forstlichen Versuchsanstalt in Göttingen. Sie erwarten
unter anderem Ergebnisse zur natürlichen Sukzession, zum Baumartenwechsel
und CO2-Haus halt von Naturwäldern. Auf mehreren Tausend Hektar Fläche
verzichten wir zudem auf die forstliche Nutzung alter starker Bäume und
schützen damit zum Teil sehr seltene Arten, die auf Totholz angewiesen sind.
Die komplett eigenständige Entwicklung der Naturwälder bietet mancherorts
allerdings auch Konfl iktpotenzial: Beispielsweise verbreitet sich die Buche
an einigen Standorten so stark, dass sie die vorhandenen Eichen überwächst
und diese dann nach und nach sterben. Das zeigt eines deutlich: Ein aus der
Nutzung und Pfl ege genommener Wald entwickelt sich nicht zwangsläufi g zu
einem vielfältigen und erwünschten Mischwald. IN ÜBER 100 NATURWÄLDERN
DER NLF K ANN SICH DER
WALD EIGENSTÄNDIG ENT WICKELN.
SPEZIAL : Quimburga
Vor über 40 Jahren zog der schlimmste Sturm in der jüngeren Geschichte
Norddeutschlands mit über 200 Stundenkilometern über die Wälder der
Niedersächsischen Landesforsten hinweg. Die verheerenden Schäden und
Nachwirkungen des Sturms waren ausschlaggebend für die Entwicklung
des LÖWE-Programms.
Nach schweren Verwüstungen in Großbritannien erreichte der Sturm
Quimburga am Vormittag des 13. November 1972 Niedersachsen. Mit einer
Spitzengeschwindigkeit von 245 Kilometern pro Stunde am Brocken fegte
er über die niedersächsischen Wälder und hinterließ ein Bild der Zerstörung.
Der Sturm forderte europaweit mindestens 73 Menschenleben. Allein 21
von ihnen kamen in Niedersachsen ums Leben. Augenzeugen berichteten
von Bäumen, die wie Streichhölzer umknickten. Innerhalb weniger Stunden
machte der Sturm so die Arbeit von mehr als einem Jahr hundert Forstwirt-
schaft zunichte. Die Auswirkungen des Sturms auf den Waldbestand waren
erschreckend: Auf einer Fläche von über 100.000 Hektar wurden knapp
50 Millionen Bäume umgeworfen. Als Folge von Quimburga waren allein
in Niedersachsen annähernd zehn Prozent des gesamten Waldbestands
verwüstet.
ZERSTÖRUNG ALS CHANCE FÜR DIE ZUKUNFT
Der Sturm hinterließ eine Aufforstungsfl äche von circa 25.000 Hektar und
die Mitarbeiter der Niedersächsischen Landesforsten standen vor der Auf-
gabe, einen kompletten Wald neu zu erschaffen. Insgesamt sieben Millionen
Festmeter hatte Quimburga allein in den Niedersächsischen Landesforsten
geworfen. Besonders die reinen Fichten- und Kiefernbestände waren für
EIN STURM EBNET DIE ZUKUNF T
34 | 35
die Wucht des Sturms anfällig. Die schnelle Wiederaufforstung war eine
enorme Leistung, eine Änderung der Baumartenzusammensetzung stand
zunächst nicht im Fokus. Als Folge dieser Katastrophe setzte jedoch ein
Umdenken im Waldbau ein. Hieraus ergab sich die Chance für den Beginn
der regionalen ökologischen Waldbauplanung.
MEHR VIELFALT IN DEN WÄLDERN
Die neue Denkweise erfasste eine ganze Förstergeneration: Insbeson-
dere der Forstwissenschaftler Hans-Jürgen Otto beschäftigte sich in den
1980er-Jahren mit den Möglichkeiten und Vorteilen einer naturnahen
Waldbewirtschaftung für Niedersachsen. Mit seinen Erfahrungen prägte
er maßgeblich das Konzept zur Langfristigen Ökologischen Waldentwick-
lung (LÖWE). Aufgrund der verheerenden Sturmschäden stehen daher
vor allem horizontal und vertikal strukturreiche Wälder im Mittelpunkt
des Programms. Seit 1991 ist LÖWE für die Landesforsten das Rahmenwerk
für die Waldbewirtschaftung und der Garant für eine Balance aus öko-
logischer und ökonomischer Nachhaltigkeit.
DIE WÄLDER ERHOLEN SICH
Der Erfolg des LÖWE-Programms spiegelt sich heute auf vielfältige Weise
im Landeswald wider: Knapp 41 Jahre nach Quimburga haben die Bestän-
de der Sturmfl ächen eine Höhe von 20 Metern erreicht und weisen einen
Holzvorrat auf, der dem von 1972 entspricht. Insbesondere wird aber
kontinuierlich daran gearbeitet, mehr Vielfalt und Strukturreichtum zu
erhalten.
CORPORATE GOVERNANCE KODEX : Geschäftsbericht 2012
Der Deutsche Corporate Governance Kodex stellt wesentliche gesetzliche
Regelungen zur Leitung und Überwachung deutscher börsennotierter
Gesellschaften (Unternehmensführung) dar und enthält international
und national anerkannte Standards guter und vertrauensvoller Unter-
nehmensführung. Ziel des Kodex ist es, das Vertrauen der Kunden, der
Mitarbeiter und der Öffentlichkeit in die Leitung und Überwachung eines
Unternehmens zu fördern. Der Kodex verdeutlicht die Verantwortung von
Vorstand und Verwaltungsrat, im Einklang mit den Prinzipien der sozialen
Marktwirtschaft für den Bestand des Unternehmens und seine nachhaltige
Wertschöpfung zu sorgen (Unternehmensinteresse).
Aufgrund seiner gesetzlichen Geltung für börsennotierte Aktiengesell-
schaften ist der Kodex für die NLF in der Rechtsform einer Anstalt öffent-
lichen Rechts rechtlich nicht verpfl ichtend. Er wird aber auch anderen
Unternehmen empfohlen. Den NLF ist es ein wichtiges Anliegen, sich als
verlässlicher und vertrauenswürdiger Partner im Markt zu positionieren.
Eine transpa rente Unternehmensführung ist für die NLF ein wesentlicher
Aspekt dieses Anspruchs. Der Verwaltungsrat der NLF hat deshalb in seiner
Sitzung vom 09.12.2009 entschieden, über die im NLF-Gesetz und in der
Satzung der NLF enthaltenen Regelungen hinaus in Anlehnung an die
Empfehlungen und Anregungen des Kodex zusammenzuarbeiten.
Die NLF beachten insbesondere diejenigen Regelungen, die sich mit der
Struktur der Or gane, ihren Aufgaben und ihrem Zusammenwirken sowie
mit der Transparenz des Unternehmens befassen. In diesen Bereichen ent-
sprechen die NLF weitgehend den Empfehlungen und Anregun gen des
Kodex. Im Sinne der Transparenz sind sämtliche vom Unternehmen ver-
öffentlichten Informationen – darunter der Jahresabschluss und der Lage-
bericht – auch über die Internetseite www.landesforsten.de zugänglich.
VORSTAND
Die Anstaltsleitung leitet die Landesforsten in eigener Verantwortung
im Interesse der Landes forsten und unter besonderer Berücksich tigung
zum Nutzen des Trägers, der Beschäftigten und der übertragenen öffent-
lichen Aufgaben. Sie führt die Geschäfte unter Beachtung der gesetz-
lichen Vorschriften im NLF-Gesetz, der Satzung, der vom Verwaltungsrat
herbei geführten Beschlüsse von grundsätzlicher Bedeutung sowie der
unternehmensinternen Leitbilder, Betriebsanweisungen und Konzepte.
Der Vorstand trägt Sorge für ein auf die Geschäftsstruktur abgestimmtes
Risiko management und Risiko controlling.
ERKLÄRUNG DER NIEDERSÄC H SISC H E N L A NDE SFORS TE N
ZUM DEUTSCHEN CORPOR ATE G OVE RNA NC E KODE X
36 | 37
Der Vorstand stimmt die strategische Ausrichtung mit dem Verwaltungsrat
ab und erörtert mit ihm in regelmäßigen Abständen den Stand der Stra-
te gieumsetzung. Er berichtet dem Verwaltungsrat über alle wesentlichen
Angelegenheiten, insbesondere über die beabsichtigte Geschäftspolitik
und andere grundsätzliche Fragen der Unternehmensplanung, die Ergeb-
nisse, den Geschäftsgang, die Lage über die Geschäfte, die für die Wirtschaft-
lichkeit und die Liquidität sowie ihre Vermögens-, Finanz- und Ertragslage
von erheblicher Bedeutung sein können, sowie über die Risikosituation.
VERWALTUNGSRAT
Der Verwaltungsrat hat die Aufgabe, den Vorstand regelmäßig zu beraten
und seine Ge schäftsführung zu überwachen. Im Rahmen seiner Kontroll-
funktion kann der Ver waltungsrat vom Vorstand jederzeit Auskunft über
alle Angelegenheiten verlangen und sich weitere Entscheidungen vorbe-
halten. Er beschließt über die Satzung und die Grund sätze der Geschäfts-
führung der Anstalt, die Bestellung und die dienstrechtlichen oder ver-
tragsbezogenen Maßnahmen für deren Mitglieder sowie die Entlastung
der Anstalts leitung. Er beschließt die Bestellung des Abschlussprüfers und
den vorzulegenden Wirt schaftsplan und genehmigt den Jahresabschluss
und den Lagebericht. Der Verwaltungsrat beschließt über den Erwerb, die
Veräußerung und die Belastung von Grundstücken ab einer Wertgrenze
von 250.000 Euro, die Beteiligung an wirtschaftlichen Unternehmen, die
Aufnahme von Krediten oberhalb einer vorbehaltenen Wertgrenze sowie
über Leistungs anreizsysteme und außertarifl iche Vergütungen.
Der Verwaltungsrat besteht aus sieben Mitgliedern, von denen vier Vertre-
ter des Trägers sind, weitere zwei von den Arbeitnehmern der Landes-
forsten nach den Vorschriften des Nieder sächsischen Personalvertretungs-
gesetzes gewählt werden sowie einem Wirtschaftsvertreter. Die Amtszeit
beträgt jeweils drei Jahre. Vorsitzender des Verwaltungsrats ist Staats-
sekretär Udo Paschedag aus dem Niedersächsischen Landwirtschaftsministe-
rium. Stellvertretende Vorsitzende ist Staatssekretärin Almut Kottwitz aus
dem Umweltministe rium. Der Verwaltungsrat beschließt mit der Mehrheit
seiner Mitglieder. Er hat sich eine Geschäftsordnung gegeben.
ZUSAMMENWIRKEN DER ORGANE
Die Organe der Anstalt sind der Präsident und der Verwaltungsrat. Der
Präsident führt die Geschäfte der Anstalt im Rahmen der Grundsätze der
Geschäftsführung, bereitet die Beschlüsse des Verwaltungsrats vor und
führt diese aus. Er ist zuständig, soweit nicht der Verwaltungsrat zuständig
ist. Die Mitglieder der Organe der Landesforsten arbeiten bei der Wahr-
nehmung ihrer Aufgaben zum Wohl der Anstalt zusammen. Der Vorsitzen-
de des Verwaltungsrats erteilt dem Abschlussprüfer den Prüfungsauftrag.
Der Abschlussprüfer nimmt an den Beratungen des Verwaltungsrats über
den Jahresabschluss teil und berichtet über die wesentlichen Ergebnisse
seiner Prüfung.
L AGEBERI CHT ·
U N D JAH RESABSCH LUSS ·
LAGEBERICHT UND JAHRESABSCHLUSS
R AHMENBE DING UNG E N
Während das Wachstum der Weltwirtschaft 2012 mit 3,2 % sehr dynamisch verlief, waren in der
europäischen Wirtschaft mit einem negativen Wachstum von – 0,3 % Anzeichen einer Rezession
erkennbar. Die deutsche Wirtschaft wuchs hingegen mit 0,6 %. Unterjährig wirkten die verschie-
denen Geschäftsklima-Indices dämpfend auf die Holznachfrage.
Im Jahresverlauf erholte sich die Nachfrage jedoch und die Preise konnten stabilisiert werden.
Die Absatzmenge erreichte am Ende nicht ganz das hohe Niveau des Vorjahres und blieb leicht
unter dem Hiebssatz. So wurde zwar ein sehr gutes Ergebnis erzielt, das außerordentliche
Ergebnis aus dem »Boomjahr« 2011 konnte jedoch nicht ganz wiederholt werden. Bei einigen
Kunden führten Holzknappheit und hohes Holzpreisniveau bei gleichzeitig stagnierender
Konjunktur zu einer angespannten Lage.
40 | 41
GESCHÄF TSVERL AUF UND L AG E
GESCHÄFT UND STRATEGIE
Die von den Instituten und Wirtschaftsweisen veröffentlichten Prognosen waren Ende 2011
von Verunsicherung geprägt. Die hohen Erwartungen an ein 2 %iges Wachstum wurden zum
Jahresanfang auf 0,8 % reduziert. In den Einschlags- und Absatzplanungen sowie im Rahmen
von Verkaufsverhandlungen bestätigte sich die allgemein unsichere Einschätzung über die Lage.
In dieser Situation haben die NLF eine eher zurückhaltende Holzvermarktung geplant. Dem-
zufolge wurde auch ein gegenüber 2011 abgesenktes Ergebnis für das Geschäftsjahr angestrebt.
GRUNDSÄTZLICHE FESTSTELLUNGEN ZUM GESCHÄFTSVERLAUF
Die Landesforsten haben im Laufe des Geschäftsjahres zusätzliche Nachfrage- und Absatzmög-
lichkeiten genutzt und die reduziert geplante Verkaufsmenge erhöht. Durch die gute Nachfrage
im zweiten Halbjahr stiegen zudem die Preise, sodass der Durchschnittspreis auf das Vorjahres-
niveau und damit auf ein Spitzenniveau anstieg.
Durch den fest tendierenden Holzpreis und die zusätzliche Produktion erhöhten sich die Einnah-
men gegenüber der Planung um 6 % bzw. auf 142 Mio. EUR. Der Forstwirtschaftsbetrieb erzielte
einen operativen Jahresüberschuss in Höhe von 18,9 Mio. EUR. Zudem wurde der Gewinn der
NLF-Services GmbH aus dem Jahr 2011 nach Beschluss des Aufsichtsrats in voller Höhe von rund
440 Tsd. EUR nach Steuern an die NLF abgeführt.
Bei den Auftragsarbeiten für das Land wurde das Budget im zweiten Jahr in Folge überzogen.
Wie im Vorjahr soll das Defi zit durch eine Entnahme in Höhe von 837 Tsd. EUR aus der für
diesen Zweck gebildeten Rücklage ausgeglichen werden.
LAGEBERICHT UND JAHRESABSCHLUSS
2012 hatten die NLF letztmalig eine Sonderabführung aus Vermögensveräußerungen an das
Land zu leisten. Die Liegenschaftsoffensive 2004 bis 2014 wurde vorzeitig erfüllt und abge-
schlossen. Unter Berücksichtigung der Sondereffekte aus der Vermögensoffensive wird ein
Bilanzgewinn von 10,876 Mio. EUR ausgewiesen. Ab 2013 wird ein betriebliches Immobilien-
management einsetzen, welches eine Optimierung des Besitzes zum Ziel hat.
Die Nettowertschöpfung der Niedersächsischen Landesforsten betrug im Berichtsjahr
71,5 Mio. EUR (2011: 76,9 Mio. EUR; 2010: 60,3 Mio. EUR, 2009: 54,1 Mio. EUR). Insgesamt
vergaben die NLF aufgrund des etwas niedrigeren Einschlags auch etwas weniger Aufträge
an Unternehmer in Höhe von 33,8 Mio. EUR (2011: 34,6 Mio. EUR; 2010: 30,7 Mio. EUR;
2009: 25,3 Mio. EUR).
Da die genutzte Einschlagsmenge mit 1,696 Mio. Fm wiederum unter dem jährlichen Zuwachs
der Landesforsten liegt, hat sich der Holzvorrat im Landeswald im Geschäftsjahr 2012 um etwa
500 Tsd. Fm erhöht.
ORGANISATION
Organe der Niedersächsischen Landesforsten sind der Verwaltungsrat und der Präsident. Das
Unternehmen gliederte sich organisatorisch in die Betriebsleitung mit Sitz in Braunschweig,
24 dezentral agierende Forstämter, denen 248 Revierförstereien angeschlossen sind, und zwei
Servicestellen (NFP, NFBz).
GESCH Ä F TSVE RL A UF UND L AG E
42 | 43
Organisatorisches Grundkonzept ist eine regional zugeschnittene Aufbauorganisation, die
über eine transparente Kommunikation verbunden ist und in der Verantwortung und Entschei-
dungen so weit wie möglich dezentral liegen. Die Steuerung des Betriebs erfolgt auf allen
Ebenen durch Zielvereinbarung und eigenverantwortliches Handeln der Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter.
Wichtiger Bestandteil der Unternehmenskultur ist das mit allen 1.300 Mitarbeitern im Jahr 2009
gemeinsam erarbeitete und beschlossene Unternehmensleitbild.
In der Satzung der Landesforsten sind sieben Geschäftsgrundsätze festgeschrieben, die die
Ausrichtung der Landesforsten als umweltbewusstes Unternehmen verdeutlichen:
GESCHÄFTSGRUNDSÄTZE
(1) Die Niedersächsischen Landesforsten gewährleisten eine nachhaltige Vermögensentwicklung
des übertragenen Eigentums nach kaufmännischen Grundsätzen unter Berücksichtigung aus-
reichender Sicherheit, Liquidität und Rentabilität.
(2) Die Niedersächsischen Landesforsten betreiben eine nachhaltige Umweltvorsorge, den
Schutz der natürlichen Ressourcen und die Entwicklung des Erholungswertes entsprechend
den Regelungen des Niedersächsischen Gesetzes über den Wald und die Landschaftsordnung.
LAGEBERICHT UND JAHRESABSCHLUSS
(3) Die Bewirtschaftung des Landeswaldes ist in besonderer Weise dem Gemeinwohl verpfl ichtet.
Sie richtet sich nach den Grundsätzen einer ordnungsgemäßen und naturnahen Forstwirtschaft
und dem Regierungsprogramm zur »Langfristigen Ökologischen Waldentwicklung in den Lan-
desforsten« (LÖWE).
(4) Die Niedersächsischen Landesforsten arbeiten in allen wichtigen Kernbereichen wie z. B.
Marketing, Kundenorientierung, Betriebsorganisation, biologische und technische Produktion,
Nebennutzungen, Jagd und Naturschutz mit modernen und fortschrittlichen Strategien.
(5) Die Niedersächsischen Landesforsten streben die Entwicklung neuer Geschäftsfelder an. Als
größter Anbieter von Leistungen im Umweltbereich in Niedersachsen treiben sie Entwicklungen
kreativ und innovativ mit Impulsen für die Branche an.
(6) Auf der Grundlage eines modernen und sachgerechten Controllings der Ziele streben die
Niedersächsischen Landesforsten eine stetige und nachhaltige Weiterentwicklung im Sinne eines
kontinuierlichen Verbesserungsprozesses an.
(7) Ausschlaggebend für eine optimale Zielerreichung ist die Motivation der Beschäftigten.
Diese wird maßgeblich von einer mitarbeiterorientierten Unternehmenskultur beeinfl usst.
Die Leistungspotenziale der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sollen bestmöglich eingesetzt
werden. Die Personalentwicklung soll daher insbesondere hinsichtlich der Qualifi kation einer
stetigen Weiterentwicklung unterliegen. Vertrauensvolle Zusammenarbeit und Zielvereinbarung
sind wichtige Führungsprinzipien.
GESCH Ä F TSVE RL A UF UND L AG E
44 | 45
Geprägt durch den Personalabbau der vergangenen zwei Jahrzehnte ergeben sich aus der
Altersstruktur der im Unternehmen tätigen Beschäftigten Herausforderungen für das Personal-
management. Insbesondere in den Mitarbeitergruppen der Forstwirtinnen und Forstwirte und
des gehobenen und höheren Forstdienstes erfordern der Überhang an älteren Beschäftigten
und die hohe Zahl an Neueinstellungen innovative Konzepte der Personalentwicklung. Neuein-
stellungen zur Nachwuchssicherung, Aus- und Fortbildung, Führungskräfteentwicklung, Gesund-
heitsmanagement und Geschäftsprozessmanagement bildeten im Berichtsjahr Schwerpunkte
in der Organisations- und Personalentwicklung der NLF.
Am Jahresende waren 1.268 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter (Vorjahr 1.267) tätig, die sich
1.217 Vollzeitarbeitsplätze teilten (1.216). Nach Mitarbeitergruppen waren 450 Beamte,
220 Beschäftigte nach TV-L (Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst der Länder) und 547 Be-
schäftigte nach TV-Forst (Tarifvertrag zur Regelung der Arbeitsbedingungen von Beschäftigten
in Forstwirtschaftlichen Verwaltungen, Einrichtungen und Betrieben der Länder) beschäftigt.
60 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter waren durch Altersteilzeit oder unbezahlten Urlaub frei-
gestellt.
Die Verjüngung der Belegschaft haben wir durch die Einstellung von 38 Mitarbeiterinnen und
Mitarbeitern (Vorjahr 25) deutlich vorangetrieben. Wir freuen uns über 13 Beschäftigte (TV-L),
6 Forstwirte (TV-Forst) und 19 forstliche Hochschulabsolventen.
PERSONAL UND PE RSONA LE NT WIC KLUNG
LAGEBERICHT UND JAHRESABSCHLUSS
PERSONA L UND PE RSONA LE NT WIC KLUN G
In unserer zentralen Aus- und Fortbildungsstätte, dem Niedersächsischen Forstlichen Bildungs-
zentrum in Seesen-Münchehof, fanden 149 ein- und mehrtägige Fortbildungsveranstaltungen
mit insgesamt 1.751 Teilnehmern bzw. 4.444 Teilnehmertagen statt. Die Fortbildungsschwer-
punkte lagen in den Bereichen Waldbau, Arbeitsschutz, Gesundheitsschutz, Datenverarbei-
tung / IUK-Technik sowie Personalentwicklung und Selbstmanagement. Einen besonderen
Schwerpunkt bildete wieder das waldbauliche Qualitätsmanagement (WQM), welches sich
in diesem Jahr mit dem Thema der Zielstärkenutzung befasste.
Der Berufsschulunterricht für die Auszubildenden zur Forstwirtin / zum Forstwirt wurde, wie seit
August 2011 begonnen, im Berichtsjahr im Wege einer Lernortkooperation am NFBz durch-
geführt. Diese Kooperation soll im Folgejahr evaluiert werden. Daneben wurden die weiteren
Ausbildungslehrgänge zum Forstwirt und in den forstlichen Vorbereitungsdiensten für den
gehobenen und für den höheren Forstdienst in bisherigem Umfang fortgeführt. Es fanden
54 Ausbildungslehrgänge mit 16.262 Teilnehmertagen statt.
Wir haben unser Gesundheitsprojekt »Fit im Forst« in allen Forstämtern fortgeführt. Die Uni-
versität Göttingen betreut dieses Projekt weiterhin wissenschaftlich. Auch die Bürobeschäftigten
des NFP und der Betriebsleitung haben sich in 2012 weiterhin »Fit im Büro« gehalten.
46 | 47
Einen Schwerpunkt bildete im abgelaufenen Geschäftsjahr die Führungskräftequalifi zierung.
Am Ende des Jahres haben alle etwa 100 oberen Führungskräfte jeweils drei dreitägige Seminare
mit den Schwerpunktthemen Selbstführung, Unternehmensführung und Mitarbeiter führung
erfolgreich absolviert.
Beginnend in 2012 liegt ein Fokus nun auf der Gruppe der Revierleiter. Vier zweitägige Revier-
leiterseminare zum Prozessdenken fanden statt. Alle Revierleiterinnen und Revierleiter sollen
mit diesem Schwerpunkt fortgebildet werden.
Im Rahmen der Konzeption zur Verbesserung der Arbeitsorganisation auf der Revierebene
wurde in den Forstämtern Reinhausen und Sellhorn jeweils eine Revierförsterei aufgelöst.
Der kontinuierliche Verbesserungsprozess (KVP) stand im Berichtsjahr ganz im Zeichen der
Einführung des neuen Holzeinnahmeverfahrens und einer neuen Gerätegeneration der mobilen
Datenerfassungsgeräte (MDE). Im Projekt Geschäftsprozessmanagement konnte eine Prozess-
landkarte für die NLF erarbeitet werden. Weiterhin konnten bereits zahlreiche Prozesse mithilfe
der Software Aris beschrieben werden.
LAGEBERICHT UND JAHRESABSCHLUSS
VERMÖGENS- UND FINANZLAGE
Die Bilanzsumme der NLF ist im abgelaufenen Geschäftsjahr um ca. 2,9 Mio. EUR gesunken. Im
Wesentlichen ist dafür die Liegenschaftsoffensive verantwortlich. Inklusive der daraus an das
Land abgeführten Beträge weist die Bilanz einen Bilanzgewinn in Höhe von 10.876.409 EUR aus
(Vorjahr: 18,920 Mio. EUR). Das Kapital ist durch die Verkäufe und die Abführung der Erlöse
um 5,5 Mio. EUR auf 975,405 Mio. EUR gesunken.
Die Guthaben bei Kreditinstituten haben sich um 0,425 Mio. EUR erhöht, was einen Zuwachs
von rund 0,7 % bedeutet. Das Finanzergebnis dieser Guthaben, die im Finanzmanagement
des Landes Niedersachsen eingebunden sind, ist auf einen neuen Tiefstand gesunken. Die Ver-
zinsung betrug im Jahresdurchschnitt nur noch 0,18 % (2011 0,82 %).
DARSTELLUNG DE R L AG E
48 | 49
ÄNDERUNGEN DER WESENTLICHEN BILANZPOSITIONEN
IM JAHRESVERGLEICH (in Tsd. Euro) 2012 Änderung 2011
Aktiva
Anlagevermögen 963.502 – 883 964.385
davon immobiles Anlagevermögen 938.763 – 1.518 940.281
Umlaufvermögen
Vorräte 9.576 869 8.707
Forderungen 16.057 – 3.263 19.320
Guthaben bei Kreditinstituten 65.984 425 65.559
Rechnungsabgrenzungsposten 1.938 – 51 1.989
Bilanzsumme 1.057.056 – 2.904 1.059.960
Passiva
Eigenkapital
Kapital 975.405 – 5.516 980.921
satzungsmäßige Rücklage 25.645 4.061 21.584
zweckgebundene Rücklage Teerwegenetz 5.900 5.900 0
zweckgebundene Rücklage PB 2–5 5.347 – 965 6.312
Bilanzgewinn 10.876 – 8.044 18.920
Sonderposten mit Rücklagenanteil 2.563 969 1.594
Rückstellungen 16.067 – 1.707 17.774
Verbindlichkeiten 8.554 1.600 6.954
Rechnungsabgrenzungsposten 6.699 798 5.901
Bilanzsumme 1.057.056 – 2.904 1.059.960
LAGEBERICHT UND JAHRESABSCHLUSS
RÜCKLAGEN
Die seit der Gründung der NLF stetig aufgebaute Risikorücklage sichert zunehmend die Risiken
aus den geschäftlichen Tätigkeiten ab. Gemäß Beschluss des Verwaltungsrats wurde die
satzungsgemäße Risikorücklage in 2012 um 4,061 Mio. EUR auf nunmehr 25,6 Mio. EUR erhöht.
Mit selbem Beschluss wurden 965 Tsd. EUR aus der zweckgebundenen Rücklage in den Produkt-
bereichen 2–5 entnommen, diese Rücklage beträgt noch 5,347 Mio. EUR.
INVESTITIONEN
Das Investitionsvolumen der Niedersächsischen Landesforsten lag im Geschäftsjahr 2012 bei
rund 12,1 Mio. EUR (nach 13,4 Mio. EUR in 2011).
Ein Schwerpunkt im Jahre 2012 betraf die Immobilien der NLF. Hier wurde in verschiedene
Bauprojekte investiert, so zum Beispiel in Maßnahmen im Wisentgehege im Forstamt Saupark
(neuer Eingangsbereich), im Waldpädagogikzentrum im Forstamt Oerrel (Anbau Seminarraum)
und in ein neues Wildparkhaus im Forstamt Neuhaus.
Im Bereich der technischen Ausstattung mit Arbeitsmaschinen und Betriebsfahrzeugen wurden
ein Harvester, sechs Rückeschlepper sowie 53 Betriebsfahrzeuge und 21 Firmenwagen beschafft.
Im Bereich der EDV wurden neue Bildschirme für die Holzsach bearbeitung und Forstamts-PCs
beschafft.
Waldankäufe fanden zu Arrondierungszwecken im Umfang von 75 ha statt.
DARSTELLUNG DE R L AG E
50 | 51
INVESTITIONEN INKLUSIVE IMMOBILIEN IM GESCHÄFTSJAHR 2012
SUMME ANLAGENZUGANG 12.066.933 EUR 4 % Aufstockender Bestand
21 % Grundstücke
7 % BGA, EDV, Kommunikation, Sonstiges
3 % Werkzeuge, Technische Anlagen, Maschinen, Geräte
38 % Anlagen im Bau
2 % Grundstückseinrichtungen (Wege …)
2 % Gebäude und bauliche Anlagen
13 % Pkws, Busse
10 % Arbeitsmaschinen
LAGEBERICHT UND JAHRESABSCHLUSS
LIQUIDITÄT
Die Zahlungsfähigkeit der Niedersächsischen Landesforsten war zum Bilanzstichtag hoch.
Liquide Mittel zur Deckung aller kurzfristigen Verbindlichkeiten zum Bilanzstichtag wie Rück-
stellungen, Verbindlichkeiten und passive Rechnungsabgrenzungsposten waren vorhanden.
Der Cashfl ow vor Gewinnabführung lag zum Bilanzstichtag bei 15,866 Mio. EUR und damit
1,986 Mio. EUR über dem des Vorjahres. Der Zahlungsmittelbestand nahm um 0,425 Mio. EUR
zu, das Guthaben bei Kreditinstituten betrug Ende des Geschäftsjahres 65,984 Mio. EUR.
DARSTELLUNG DE R L AG E
52 | 53
CASHFLOW IM GESCHÄFTSJAHR 2012 (in Tsd. Euro) 2011 2012 Differenz
Jahresüberschuss 18.920 10.876 – 8.044
Abschreibungen 7.618 8.086 467
Veränderung der Rückstellungen 2.548 – 1.707 – 4.255
Gewinn aus dem Abgang von Gegenständen des Anlagevermögens – 10.636 – 11.552 – 916
Veränderung Working Capital
Vorräte – 2.602 – 872 1.730
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen – 3.570 3.265 6.835
sowie anderer Aktiva 0 0 0
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 2.035 – 498 – 2.533
geleistete Anzahlungen – 2 3 5
Veränderung der
sonstigen Vermögensgegenstände – 9 – 2 7
Verbindlichkeiten gegenüber dem Land Niedersachsen – 3.052 2.283 5.335
sonstigen Verbindlichkeiten – 2.044 – 184 1.860
aktiven Rechnungsabgrenzungsposten – 112 51 164
passiven Rechnungsabgrenzungsposten 2.059 797 – 1.261
Sonderposten mit Rücklagenanteil 18 969 951
Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit 11.170 11.515 345
LAGEBERICHT UND JAHRESABSCHLUSS
CASHFLOW IM GESCHÄFTSJAHR 2012 (in Tsd. Euro) 2011 2012 Differenz
Investitionen
in immaterielle Anlagen 0 – 2 – 2
in Sachanlagen – 13.358 – 12.065 1.293
in Finanzanlagen 0 0 0
Anlagenabgänge 16.058 16.417 359
Cashflow aus der Investitionstätigkeit 2.700 4.350 1.650
Veränderung Fremdkapital 0 0 0
Eigenkapitalanpassung 11 0 – 11
Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit 11 0 – 11
Cashflow vor Gewinnabführung 13.880 15.866 1.986
Gewinnabführung – 6.828 – 15.441 – 8.613
Cashflow 7.052 425 -6.627
Finanzmittelbestand am Anfang des Geschäftsjahres 58.507 65.559 7.052
Finanzmittelbestand am Ende des Geschäftsjahres 65.559 65.984 425
DARSTELLUNG DER L AG E
(Abweichungen sind rundungsbedingt)
54 | 55
Die Finanzmittel im Working Capital stiegen im Geschäftsjahr 2012 an. Der Anstieg ist zurück-
zuführen auf den Abbau von Forderungen sowie den Aufbau von Verbindlichkeiten. Der
Cashfl ow aus laufender Geschäftstätigkeit wies einen Zugang an liquiden Mitteln in Höhe von
11,515 Mio. EUR (+ 0,346 Mio. EUR gegenüber 2011) aus. Geprägt durch die Liegenschafts-
offensive verzeichneten die NLF im Geschäftsjahr 2012 höhere Anlagenabgänge als Anlagen-
zugänge, sodass sich ein positiver Cashfl ow aus Investitionstätigkeit in Höhe von 4,350 Mio. EUR
ergab. Der weitere Aufbau von Rücklagen aus dem Jahresüberschuss des Geschäftsjahres
2011 beließ 8,995 Mio. EUR an zusätzlichen Zahlungsmitteln im Unternehmen. Bei den Rück-
stellungen ergab sich insbesondere aufgrund einer Inanspruchnahme von Altersteilzeitrück-
stellungen ein Abbau in Höhe von 1,707 Mio. EUR. Verbindlichkeiten gegenüber dem Land
Niedersachsen bestanden zum Bilanzstichtag in Höhe von 2,283 Mio. EUR aus der Abführungs-
verpfl ichtung aufgrund der Liegenschaftsoffensive.
Der Cashfl ow nach Abführung des Gewinnanteils an das Land in Höhe von 15,441 Mio. EUR
belief sich im Berichtsjahr auf 0,425 Mio. EUR.
LAGEBERICHT UND JAHRESABSCHLUSS
GESCHÄFTSENTWICKLUNG
Mittlerweile ist das dritte Geschäftsjahr hintereinander weitgehend störungs- und kalamitätsfrei
verlaufen. Bei guter Nachfrage und hohem Preisniveau konnte sehr nachhaltig und marktkon-
form gewirtschaftet werden. Mehrmengen wurden vorwiegend bei der Fichte eingeschlagen,
während die nachhaltig möglichen Laubholzmengen nicht in Gänze realisiert wurden.
Auch wenn im Jahresverlauf Preise einzelner Marktsortimente nachgaben, stieg der Durch-
schnittserlös über alle Sortimente gegenüber dem Vorjahr auf 62,51 EUR / Fm an. Da die Wer-
bungskosten überproportional anstiegen, ist der erntekostenfreie Erlös leicht auf 38,54 EUR / Fm
gesunken.
Das Fichtenstammholz erzielte einen Durchschnittserlös von 92,50 EUR / Fm und lag leicht über
dem Wert des Vorjahres. Die Erlöse für die Abschnittssortimente des Nadelholzes sanken dage-
gen um 2 %. Sägewerke, die Kiefer und Fichte verarbeiten, fragten vorrangig die Kiefer nach,
um ihre Produktionskosten gegenüber der teuren Fichte zu reduzieren. Die von vielen seit Jah-
ren befürchtete Bereinigung der Märkte durch das Ausscheiden großer Wettbewerber hat nicht
im befürchteten Ausmaß stattgefunden. Im Herbst wurde jedoch die Schließung eines mittel-
ständischen Sägewerks in Südniedersachsen, das Fichtenstarkholz sowie Douglasie und Lärche
verarbeitet, für April 2013 bekannt gegeben.
DARSTELLUNG DE R L AG E
56 | 57
Das Buchensägeholz konnte sich auf Vorjahresniveau preislich stabilisieren. Die Mengennach-
frage war vor allem in der zweiten Jahreshälfte bei vielen Kunden vorsichtig und zögerlich.
Begrenzte Märkte und harte Konkurrenz stellen die Kunden vor erhebliche Herausforderungen.
Das Eichensägeholz bewegt sich nach wie vor auf einem Hochpreisniveau. Im Geschäftsjahr galt
dies auch für die Esche.
Verpackungshölzer sowie die verschiedenen Produkte des Nadelindustrieholzes nahmen im Jahr
2012 insgesamt einen ähnlichen Verlauf. Nach der Sommerpause konnte zwar der Abwärtstrend
umgekehrt werden, am Ende ergab sich jedoch gegenüber dem Vorjahr eine Preisreduktion von
7 %. Erstmalig wurden aufgrund des milden Winters 2011 / 2012 die Lager verschiedener Brenn-
holzgroßhändler nicht abverkauft. In einigen Regionen liefen Übermengen in die industrielle
Verwendung. Die Auswirkungen beeinfl ussten jedoch erst die Preisbildung der Verträge 2013,
sodass der Buchenindustrieholzpreis mit einem Spitzenergebnis von fast 51,– EUR / Fm abschloss.
LAGEBERICHT UND JAHRESABSCHLUSS
Die Produktion von Holzhackschnitzeln ist mittlerweile ein fester Bestandteil des Holzbereitstel-
lungsprozesses. Die NLF haben sich dabei gemeinsam mit ihren Partnern auf die Produktion
von sogenannten Premiumhackschnitzeln aus Laubhartholz spezialisiert. Dadurch gelang es trotz
der Übermengen an Hackschnitzeln aus Landschaftspfl egehölzern, die Mengen und Preise zu
stabilisieren. Mit 240.000 Srm (entspricht 80.000 Fm) wurde das Vorjahresniveau erreicht.
Die Belieferung des Blockheizkraftwerks in Hildesheim mit rund 25.000 Srm verlief nahezu
reibungslos.
Das an Unternehmer vergebene Auftragsvolumen betrug in 2012 33,8 Mio. EUR. Bezogen auf
die gesamte geerntete Holzmasse sind dies 58 %. Die Holzerntekosten stiegen auf 23,97 EUR / Fm.
Neben den Energie- und Lohnkosten schlagen im Besonderen auch Investitionen in das neue
Holzeinnahmeverfahren und die neue Gerätegeneration der mobilen Datenerfassungsgeräte
(MDE) zu Buche.
Schwerpunkt im Wegebau war auch in 2012 wieder die Unterhaltung der vorhandenen Wege.
Es wurden zudem 9,4 Mio. EUR in Neu- und Ausbauten und in die Sanierung der belasteten
Teerwege investiert.
DARSTELLUNG DE R L AG E
58 | 59
Bei der »Bewirtschaftung der Liegenschaften« wurde das gute Ergebnis des Vorjahres mit einem
Ertrag (inkl. Friedwald) von 7,2 Mio. EUR bestätigt.
Mit 5,6 Mio. EUR Einnahmen trug das Geschäftsfeld »Jagd« zum Jahresergebnis bei. Der Über-
schuss von annähernd 250 Tsd. EUR bestätigte die positive Entwicklung der Vorjahre. Insgesamt
wurden mehr als 30.000 Stck. Schalenwild erlegt. In den vergangenen Jahren sind jedoch zuneh-
mende Wildbestände insbesondere beim Reh-, Dam- und Rotwild zu registrieren. Höhere Ab-
schusszahlen führten mit knapp 1,4 Mio. EUR zwar zu einer hohen Einnahme aus dem Verkauf
von Wildbret. Allerdings erreichten allein die Sachaufwendungen in der Kostenstelle »Schutz
vor Schäden durch Wild« mit fast 800 Tsd. EUR im Berichtsjahr den bisher höchsten Wert. Stei-
gende Verbiss- und Schälschäden erhöhen das betriebliche Risiko und erzeugen Wertverluste.
Angesichts landesweit festzustellender Rekordstrecken bei allen Schalenwildarten muss der
Erreichung ökosystemverträglicher Schalenwildbestände zukünftig eine höhere Priorität ein-
geräumt werden.
LAGEBERICHT UND JAHRESABSCHLUSS
LIEGENSCHAFTSMANAGEMENT
Die Niedersächsischen Landesforsten haben im Geschäftsjahr 2012 die Landesverwertungsoffen-
sive abgeschlossen. Zeitliche Verzögerungen in den Vertragsabwicklungen verschoben einige
maßgebliche Zahlungseingänge in das Jahr 2013, sodass 2012 16,3 Mio. EUR aus Veräußerungen
an das Land Niedersachsen abgeführt wurden, die fehlenden 2,3 Mio. EUR wurden im ersten
Quartal 2013 überwiesen.
Die im Rahmen der Verwertungsoffensive in 2012 erzielten Erlöse setzten sich aus 1,25 Mio. EUR
aus dem Verkauf entbehrlicher bebauter Immobilien (9 Objekte) sowie 0,5 Mio. EUR aus dem
Verkauf von Baugrundstücken und Gewerbefl ächen zusammen. Der Erlös aus der Veräußerung
von Waldfl ächen betrug für 78 Objekte insgesamt 14,2 Mio. EUR. Dem Verkauf von 908 ha
Landeswald in einer Größe zwischen unter 0,1 bis zu 91 Hektar standen 9 Ankäufe von in Summe
75 ha Wald gegenüber, die die Wälder der NLF in verschiedenen Gebieten arrondiert haben.
Die in den vergangenen acht Jahren veräußerten Flächen können der nachfolgenden Tabelle
entnommen werden.
DARSTELLUNG DE R L AG E
60 | 61
LIEGENSCHAFTSMANAGEMENT IN DEN LANDESFORSTEN DER JAHRE 2005 BIS 2012
Liegenschaftsankäufe
Jahr < 75 ha 75–200 ha > 200 ha Summe
2005 600 ha 520 ha 1.140 ha 2.260 ha 1.770 ha
2006 826 ha 103 ha 484 ha 1.413 ha 89 ha
2007 396 ha 326 ha 335 ha 1.057 ha 125 ha
2008 462 ha 89 ha 219 ha 770 ha 110 ha
2009 146 ha 135 ha 254 ha 535 ha 39 ha
2010 406 ha 0 ha 0 ha 406 ha 80 ha
2011 411 ha 317 ha 0 ha 728 ha 39 ha
2012 651 ha 257 ha 0 ha 908 ha 75 ha
Summe 3.898 ha 1.747 ha 2.432 ha 8.077 ha 2.327 ha
Liegenschaftsverkäufe
LAGEBERICHT UND JAHRESABSCHLUSS
Die Umsatzerlöse der NLF (ohne Landesaufträge) erreichten im Geschäftsjahr 2012 eine Gesamt-
höhe von 128 Mio. EUR. Das bedeutet einen Rückgang gegenüber dem Vorjahr um 3,6 %.
Die erreichte Gesamtleistung je Mitarbeiter lag damit bei rund 128 Tsd. EUR.
Die tragende Säule der Umsatzerlöse der NLF bleibt der Holz verkauf (81 %).
Der Rückgang der Umsatzerlöse mit der NLF-Services GmbH (– 20 %) ist auf den Abschluss des
Großprojekts der Forsteinrichtung in den Schleswig-Holsteinischen Landesforsten (SHLF)
zurückzuführen.
ERTR AGS L AG E
GESAMTLEISTUNG JE MITARBEITER / -IN (VZE) IN DEN JAHREN 2005–2012 (in Tsd. Euro)
2012
2011
2010
2009
2008
2007
2006
2005
128.036
136.838
113.551
95.992
108.854
130.818
90.680
72.879
62 | 63
Die sonstigen betrieblichen Erträge werden von den Finanzhilfen des Landes Niedersachsen für
die Produktbereiche 2–5 in Höhe von derzeit 22,5 Mio. EUR dominiert.
ENTWICKLUNG DER ERLÖSE UND ERTRÄGE NACH KONTEN
(in Euro) 2011 2012 Veränderung in %
Holzernte und -verkauf (inkl. Brennholz) 107.795.786 103.010.945 – 4.784.840 – 4
Nebennutzung (ohne Brennholz) 5.213.034 4.969.175 – 243.859 – 5
Liegenschaften 6.544.770 6.785.738 240.968 4
Jagd 5.458.757 5.805.038 346.281 6
Sicherung der Erholungsfunktion 1.868.973 1.830.480 – 38.493 – 2
Betreuungsentgelte 2.167.300 2.237.127 69.827 3
Umsatzerlöse Sonstige 662.013 910.830 248.818 38
Beteiligungserträge Jagdgenossenschaften 51.003 51.003 0 0
Umsatzerlöse mit der NLF-Services GmbH 2.871.872 2.299.954 – 571.918 – 20
Summe Umsatzerlöse 132.633.506 127.900.290 – 4.733.216 – 4
Bestandsveränderungen Vorräte 3.487.371 989.039 – 2.498.332 – 72
Andere aktivierte Eigenleistungen 0 11.904 11.904 0
Sonstige betriebliche Erträge 29.681.531 27.302.749 – 2.378.782 – 8
Summe Erlöse und Erträge 165.802.408 156.203.982 – 9.598.425 – 6
LAGEBERICHT UND JAHRESABSCHLUSS
GESAMTAUFWAND
Der Gesamtaufwand vor Zinsen und Steuern ist gegenüber den Aufwendungen des Vorjahres
leicht um 3,7 Mio. EUR (– 2,6 %) auf 138 Mio. EUR gesunken. Hierzu haben verschiedene Ent-
wicklungen beigetragen.
PERSONALAUFWAND
Der Aufwand für Personal ist im Geschäftsjahr 2012 mit 68,3 Mio. EUR um 1,7 Mio. EUR gegen-
über dem Geschäftsjahr 2011 (66,6 Mio. EUR) angestiegen. In Relation zum Gesamtaufwand
stieg der Anteil des Personalaufwands um 2,5 Prozentpunkte auf 49,5 % (2011 47 %).
SOZIALABGABEN
Der Anteil der Sozialabgaben ist im Geschäftsjahr 2012 mit 23 % der Personalaufwendungen
exakt auf dem Stand des Vorjahres geblieben (2011 23 %). Neben den Arbeitgeberanteilen
zu den Sozialversicherungen der Tarifbeschäftigten wurden 6,7 Mio. EUR für Pensionslasten
der Beamten an das Land Niedersachsen abgeführt.
MATERIALAUFWAND
Der Materialaufwand ist um 383 Tsd. EUR gegenüber dem Vorjahr auf 39,1 Mio. EUR leicht
gesunken. Die Aufwendungen für bezogene Leistungen sind um 0,8 Mio. EUR (12,3 %) auf
33,8 Mio. EUR (Vorjahr 34,6 Mio. EUR) gesunken.
AUF WANDSSTRUKTUR
64 | 65
ABSCHREIBUNGEN
Die Abschreibungen auf das Anlagevermögen der NLF betrugen im Berichtsjahr 8.085.565 EUR,
was den Vorjahreswert um 467.463 EUR übersteigt. Schwerpunkte bildeten unverändert die
Grundstückseinrichtungen (Wegebau), die Gebäudeentwicklung sowie die Ausstattung mit
Maschinen und Betriebsfahrzeugen.
Die Abschreibungen für Betriebs- und Geschäftsausstattungen stiegen von 588 Tsd. EUR im
Geschäftsjahr 2011 auf 864 Tsd. EUR im Geschäftsjahr 2012. Wesentliche Gründe hierfür sind die
im Berichtszeitraum erfolgten Ausstattungen der Forstämter mit Navigationssystemen, die Aus-
stattung des Walderlebniszentrums Ehrhorn, des Bürogebäudes im NFA Sellhorn sowie zweier
Harvestersimulatoren im NFBz. Im Geschäftsjahr 2012 kamen erstmals auch die in 2011 beschaff-
ten Datenerfassungsgeräte (Auslieferung und Inbetriebnahme in 2012) für die Holzeinnahme
zum Tragen.
In der Anlagengruppe Werkzeuge und Maschinen sind die Abschreibungen gegenüber dem Vor-
jahr um 87 Tsd. EUR auf 672 Tsd. EUR gestiegen. Die Beschaffung von acht Waldarbeiterschutz-
wagen, diversen Bodenbearbeitungsgeräten und Kühlzellen haben den Aufwand erhöht.
Ebenfalls erhöht haben sich die Abschreibungen auf Arbeitsmaschinen. Sie stiegen im Berichts-
zeitraum gegenüber 2011 um 115 Tsd. EUR auf 1,48 Mio. EUR. Dies ist im Wesentlichen zurückzu-
führen auf den Kauf eines Harvesters und von sechs Rückeschleppern, die ersetzt wurden.
LAGEBERICHT UND JAHRESABSCHLUSS
In der Gruppe der Pkws und Busse sanken die Abschreibungen in 2012 um 100 Tsd. EUR. auf
1,41 Mio. EUR. Beschafft wurden 53 Kleinbusse und 21 Pkws.
Durch die Gebäudemaßnahmen stiegen die Abschreibungen auf Gebäude und andere bauliche
Anlagen leicht um 50 Tsd. EUR auf nunmehr 1 Mio. EUR an.
Abschreibungsmindernde Erträge aus der Aufl ösung von Sonderposten mit Rücklagenanteil
haben sich von 81 Tsd. EUR im Jahr 2011 auf 290 Tsd. EUR im Berichtsjahr erhöht, maßgeblich
begründet durch die Investitionszuschüsse für die Waldbrandüberwachung und einen Lehrpfad
im Forstamt Riefensbeek.
Die Abschreibungshöhe auf Forderungen durch Einzel- und Pauschalwertberichtigungen im
Berichtsjahr 2012 beträgt 477 Tsd. EUR.
AUF WANDSSTRUKTUR
66 | 67
ÄNDERUNGEN DER BUCHWERTE IM ANLAGEVERMÖGEN
NACH ANLAGEGRUPPEN GJ 2012 (in Euro)Restbuchwert
zu Beginn des GJ Zugänge AHK Abgänge AHK Abschreibung
BGA, EDV, Kommunikation, Sonstiges 3.473.438 849.677 120.953 863.743
Werkzeuge, Technische Anlagen, Maschinen, Geräte 3.508.311 398.819 93.915 671.912
Arbeitsmaschinen 5.429.097 1.238.794 423.100 1.479.308
Pkws, Busse 4.179.941 1.562.081 287.264 1.416.597
Gebäude und bauliche Anlagen 22.290.418 269.732 608.643 999.935
Grundstückseinrichtungen (Wege …) 18.796.279 249.326 138.057 2.654.072
Grundstücke 899.164.607 2.485.707 4.454.548 0
Aufstockender Bestand 5.182.099 528.084 24.456 0
Anlagen im Bau 1.477.684 4.484.711 0 0
Sonderposten mit Rücklagenanteil – 2.563.344 – 1.258.702 0 – 289.670
Summe 960.938.529 10.808.231 6.150.936 7.795.895
Summe ohne Sonderposten 963.501.873 12.066.933 6.150.936 8.085.565
LAGEBERICHT UND JAHRESABSCHLUSS
AUF WANDSSTRUKTUR
RÜCKSTELLUNGEN
Die Summe aller Rückstellungen ist im abgelaufenen Geschäftsjahr um 1,7 Mio. EUR auf
16,1 Mio. EUR gesunken.
Rückstellungen für Personalaufwendungen wurden in einer Höhe von 2,2 Mio. EUR für Gehalts-
zahlungen von Personal in der Freistellungsphase der Altersteilzeit und in Höhe von 3,4 Mio. EUR
für Urlaub in Anspruch genommen. Der Zugang bei den Personalaufwendungen ergibt sich aus
der Urlaubsrückstellung von 3,9 Mio. EUR, aus Aufstockungen von Altersteilzeitrückstellungen
durch Neubewertungen in einem Umfang von 565 Tsd. EUR sowie aus einer Rückstellung für An-
sprüche aus rückwirkenden Höhergruppierungen in Höhe von 168 Tsd. EUR.
Die Niedersächsischen Landesforsten bilden keine Pensionsrückstellungen für ihre Beamten.
Stattdessen werden jährlich rund 30 % der gezahlten Beamtenbezüge zusätzlich an das Land
Niedersachsen abgeführt. Im Geschäftsjahr 2012 waren dies rund 6,7 Mio. EUR, die als Personal-
aufwand gebucht werden. Im Gegenzug tritt das Land für die Versorgung der Pensionäre ein.
Die Steuerrückstellungen für die Betriebe gewerblicher Art wurden im Geschäftsjahr 2012 fast
vollständig in Anspruch genommen. Der Zugang bei den Steuerrückstellungen resultiert aus den
Gewinnen des Café Wild im Wisentgehege des Forstamts Saupark und der Photovoltaikanlage
im Forstamt Oerrel während des Berichtsjahres.
Die Inanspruchnahme bei den Rückstellungen für besondere Aufwendungen resultiert aus der
begonnenen Sanierung der Teerwege (335 Tsd. EUR) und den abschließenden Zahlungen für
Grundabgaben nach endgültigem Abschluss der Einheitsbewertung durch die Finanzverwaltung.
68 | 69
ENTWICKLUNG DER RÜCKSTELLUNGEN
DER LANDESFORSTEN IM GJ 2012 (in Euro)Stand
01.01.2012 Inanspruchnahme Auflösung ZugangStand
31.12.2012
1. Pensionsrückstellungen 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00
2. Steuerrückstellungen
a) Gewerbesteuer 277,00 276,50 0,50 218,00 218,00
b) Körperschaftssteuer 310,00 310,00 0,00 585,00 585,00
c) Solidaritätszuschlag 17,00 17,00 0,00 32,00 32,00
d) sonstige Steuern 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00
3. Sonstige Rückstellungen
a) Personalaufwendungen 10.186.240,00 5.551.240,00 0,00 4.602.653,00 9.237.653,00
b) Instandhaltungsmaßnahmen 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00
c) Abschluss- und Prüfungskosten 204.933,00 204.933,00 0,00 196.251,00 196.251,00
d) ungewisse Verbindlichkeiten 159.706,00 121.779,00 30.427,00 22.500,00 30.000,00
e) besondere Aufwendungen 7.222.200,00 585.063,00 34.800,00 0,00 6.602.337,00
Summe 17.773.683,00 6.463.618,50 65.227,50 4.822.239,00 16.067.076,00
LAGEBERICHT UND JAHRESABSCHLUSS
Neben den Aktivitäten im Kerngeschäft des Forstwirtschaftsbetriebes (PB 1) sind die Niedersäch-
sischen Landesforsten im Berichtsjahr mit etwa 15 % Anteil am Gesamtumsatz im übertragenen
Wirkungskreis für das Land Niedersachsen tätig gewesen.
Dem Schema des Deutschen Forstwirtschaftsrates folgend buchen wir diese Tätigkeiten in vier
zusätzlichen Produktbereichen (PB):
PB 2 Schutz und Sanierung der Landeswälder, Schutzgebiets management sowie Pfl ege-
und Entwicklungsmaßnahmen, die über Maßnahmen des Forstbetriebs hinausgehen
PB 3 Sicherung der Erholungsfunktion, Information der Öffentlichkeit, Umweltbildung,
Jugendwaldeinsätze
PB 4 Forstliche Betreuung von Kommunal- und Genossenschaftsforsten, Aus- und Fortbildung
PB 5 Beratung der Landkreise, Träger öffentlicher Belange, Stellungnahmen, Gutachten,
Inventuren, Beratung, Altlasten sanierung
SONSTI G E G E SC H Ä F TSE NT WIC KLUNG
70 | 71
Die Erfolgsrechnung der Kosten-Leistungs-Rechnung 2012 stellt die Ergebnisse der Produkt-
bereiche 2 bis 5 vor Verrechnung der Erstattungen des Landes wie folgt dar:
Die NLF haben in 2012 das Budget, welches vom Land Niedersachsen für die im Auftrag des
Landes wahrzunehmenden Aufgaben in den Produktbereichen Naturschutz, Waldpädagogik,
Erholung, Betreuung und Ausbildung in Höhe von 22,5 Mio. EUR gewährt wird, nicht einhalten
können. Es ist vorgesehen, das entstandene Defi zit in Höhe von 837 Tsd. EUR aus der hierfür
gebildeten zweckgebundenen Rücklage auszugleichen.
ERGEBNISSE DER PRODUKTBEREICHE 2 – 5 VOR VERRECHNUNG
VON ERSTATTUNGEN DURCH DAS LAND (in Euro) Summe Aufwand Ertrag Ergebnis
Produktbereich 2: Schutz und Sanierung 3.922.455 77.433 – 3.845.022
Produktbereich 3: Sicherung der Erholungsfunktion 9.575.792 2.491.703 – 7.084.090
Produktbereich 4: Betreuung, Leistungen für Dritte 10.455.036 2.586.362 – 7.868.674
Produktbereich 5: Hoheits- und sonstige behördliche Aufgaben 8.092.933 3.553.531 – 4.539.403
Produktbereiche 2 – 5 ohne Erstattung durch das Land 32.046.217 8.709.028 – 23.337.189
LAGEBERICHT UND JAHRESABSCHLUSS
NATURSCHUTZ UND WALDSANIERUNG (PB 2)
Die NLF haben außerhalb des normalen Geschäfts zusätzliche Naturschutzleistungen für das
Land Niedersachsen im fi nanziellen Wert von rund 4 Mio. EUR erbracht. Dazu gehören u. a.
mehrere in der Öffentlichkeit viel beachtete Moorrenaturierungsprojekte. Einige Management-
pläne konnten mit dem NLWKN und verschiedenen Naturschutzbehörden in 2012 abgeschlossen
werden, bevor Ende des Jahres eine Umstellung des Verfahrens notwendig wurde.
Im Oktober 2012 wurde eine Kooperationsvereinbarung zwischen den NLF und dem NABU-Lan-
desverband Niedersachsen geschlossen. NABU und NLF vereinbarten hierin eine Zusammenarbeit
in konkreten Projekten, die der Natur unmittelbar zugute kommen, wie z. B. die Renatu rierung
von Fließgewässern oder konkrete Artenschutzprojekte. Die bis 2020 verein barten gemeinsa-
men Aktionsfelder schließen an den Countdown2010-Prozess an und sind Ausdruck einer guten
Partnerschaft mit dem NABU.
SICHERUNG DER ERHOLUNGSFUNKTION, WALDINFORMATION, UMWELTBILDUNG (PB 3)
Die 330.000 Hektar Landeswald waren für die Niedersachsen in 2012 wieder ein bevorzugter
Erholungsraum. Die Naherholung nimmt hierbei die größte Bedeutung ein. Gleichzeitig zeigt
sich, dass die Ansprüche der Bürgerinnen und Bürger an den Landeswald deutlich höher liegen
als bei anderen Waldbesitzern. Manche Reaktionen bei Beeinträchtigungen der Freizeitge-
wohnheiten verdeutlichen aber – durchaus auch lokalpolitisch unterstützt – Spannungsfelder
zwischen dem ungestörten Erholungsbedürfnis und einer Waldwirtschaft, die mit ihren Maß-
nahmen in dieses Bedürfnis eingreift. Die NLF bemühten sich mit erheblichem Aufwand, ihre
Waldwege nach erfolgten Wirtschaftsmaßnahmen schnell wieder für die Waldbesucher her-
zurichten.
SONSTI G E G E SC H Ä F TSE NT WIC KLUNG
72 | 73
Dem anhaltenden Trend der Naturentfremdung in der Gesellschaft versuchen die Landesforsten
im Auftrag des Landes entgegenzuwirken. Die speziell für die pädagogische Arbeit weitergebil-
deten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter verfügen über eine große Erfahrung und Einfühlungs-
vermögen, um Kindern und Jugendlichen einen unverkrampften und originären Zugang zum
Wald zu eröffnen. So soll das Verständnis für den Wald und seine vielfältigen Funktionen, seine
Bedeutung für die Gesellschaft und ihre Zukunftsfähigkeit, aber auch seine Nutzung als Quelle
des ökologisch wertvollen nachwachsenden Rohstoffs Holz geweckt werden.
Die intensivste Zeit, um den Wald und die vielen Dinge darin zu erleben, bieten weiterhin die
Mehrtagesangebote der Waldpädagogikzentren. Im Jugendwaldeinsatz, in der Erlebnisklas-
senfahrt oder in der Projektklassenfahrt stehen gemeinsame soziale Erlebnisse in der Klasse
im Vordergrund. Diese Angebote nutzten 2012 fast 5.500 Schülerinnen und Schüler mit 36.000
Übernachtungen. Durch Kooperationen im Rahmen der Initiative »Bildung für eine nachhaltige
Entwicklung« (BNE) soll zudem die Zusammenarbeit mit der Schulverwaltung vertieft werden.
Die Landesforsten sind 2012 der größte außerschulische Lernstandort in Niedersachsen gewesen.
Im Berichtsjahr wurden fast 100.000 Kinder, Jugendliche, Erwachsene und Multiplikatoren bei
Führungen, an Projekttagen, auf Ausstellungen und Messen direkt erreicht. Mit dem Aufbau
eines fl ächendeckenden Netzes an zertifi zierten Waldpädagogen und deren Einbindung in die
zehn Waldpädagogikzentren wird sich die Zahl der erreichten Kinder und Jugendlichen in den
nächsten Jahren weiter erhöhen. In 2012 konnten 59 Absolventen ihr Zertifi kat nach erfolgrei-
cher Prüfung in Empfang nehmen.
LAGEBERICHT UND JAHRESABSCHLUSS
In den verschiedenen Walderlebniseinrichtungen der Niedersächsischen Landesforsten, die un-
ter der gemeinsamen Familienmarke »Unsere Naturtalente« fi rmieren, wurden im Berichtsjahr
254.900 Besucherinnen und Besucher gezählt.
Insgesamt gaben die NLF fast 9,6 Mio. EUR für die Erholung, die Walderlebniseinrichtungen und
die Waldpädagogikzentren aus, von denen das Land 7,5 Mio. EUR erstattete.
SONSTI G E G E SC H Ä F TSE NT WIC KLUNG
BESUCHERZAHLEN DER WALDERLEBNISEINRICHTUNGEN 2012
Walderlebniseinrichtungen Besucher
Jagdschloss Springe 3.877
Waldforum Riddagshausen, Braunschweig 12.512
WeltWald Harz 35.000
Wisentgehege Springe 152.668
Wildpark Neuhaus 39.424
Teicherlebnis Ahlhorn 11.410
74 | 75
BETREUUNG, AUSBILDUNG (PB 4)
Das Ergebnis der Betreuung des Körperschafts- und Genossenschaftswaldes bewegt sich auf
Vorjahresniveau. Wesentliche Flächenzu- oder -abgänge waren nicht zu verzeichnen.
In die Aus-, Fort- und Weiterbildung von Forstwirten, Anwärtern, Referendaren sowie Prak-
tikanten wurden im Geschäftsjahr 2012 rund 5,1 Mio. EUR investiert.
BERATUNG DER LANDKREISE, TRÄGER ÖFFENTLICHER BELANGE, GUTACHTEN (PB 5)
Im übertragenen Wirkungskreis führen wir auf Antrag oder Anfrage der Landkreise Beratungs-
leistungen und Stellungnahmen im Zuge von öffentlich-rechtlichen Planungsverfahren, wasser-
rechtlichen Bewilligungen / Genehmigungen, Planfeststellungsverfahren, Waldumwandlungs-
anträgen, Bauvoranfragen / Bauanträgen und sonstigen Genehmigungsverfahren, bei denen
Waldfragen betroffen sind, durch. Für diese Tätigkeiten erstattete uns das Land im Berichtsjahr
4 Mio. EUR.
Im Rahmen der Altlastensanierung ist im Jahre 2012 die Kampfmittelräumung im Schimmerwald
mit rund 1,5 Mio. EUR das umfangreichste Projekt gewesen.
LAGEBERICHT UND JAHRESABSCHLUSS
NLF-SERVICES GMBH
Die Niedersächsischen Landesforsten sind alleinige Gesellschafterin der NLF-Services GmbH.
Das Geschäftsergebnis 2012 beträgt vor Steuern 991 Tsd. EUR und liegt damit 54 % über dem
Vorjahr. Mithilfe des anhaltend hohen Einsatzes der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wurde
damit das bisher beste Ergebnis erreicht.
Der Umsatz der NLF-Services GmbH ist in 2012 gegenüber dem Vorjahr zwar um 11 % gesunken.
Da der Aufwand jedoch stärker (– 18 %) als der Umsatz gesunken ist und zudem ein wesentlich
besseres Finanzergebnis erzielt wurde, konnte der Gewinn aus den Geschäftsfeldern erhöht
werden.
Aufgrund einer steuerlichen Betriebsprüfung und neuer Erkenntnisse im Geschäftsfeld Fried-
wald wurde eine modifi zierte Berechnung für die Friedwaldrückstellungen angewandt. Diese
Berechnung hat zum einen eine um 50 Tsd. EUR geringere Rückstellung für 2012 ergeben, die
beim Jahresvergleich zu berücksichtigen ist. Außerdem wurden durch die Anpassungen der
Rückstellungen 2010 und 2011 Rückstellungen in Höhe von 82 Tsd. EUR aufgelöst, die als »Sons-
tige betriebliche Erträge« außerhalb der Geschäftsfelder verbucht wurden.
Bei Erträgen inkl. Zinsen und sonstigen betrieblichen Erträgen in Höhe von 3.845 Tsd. EUR
entstanden Aufwendungen (ohne Ertragsteuern) in Höhe von 2.854 Tsd. EUR.
Der Gewinn reduziert sich durch Steuern auf 678 Tsd. EUR. Die Umsatzrentabilität vor Steuern
(Umsatz ohne Aufl ösung Rückstellungen Friedwald) erhöhte sich auf 26 %. Der Gewinn 2012
in Höhe von 678 Tsd. EUR wird auf Beschluss des Aufsichtsrats der GmbH an die NLF abgeführt.
BETEILI G UNG E N
76 | 77
ENERGIEZUKUNFT HILDESHEIM GMBH
Die Niedersächsischen Landesforsten halten 25 % der Anteile an der EnergieZukunft Hildesheim
GmbH (EZHI). Die EZHI hat den Bau und Betrieb eines Holzheizkraftwerks zum Geschäftszweck.
Im Jahr 2012 wurde das Werk vollständig in Betrieb genommen. Die erzeugte Wärme wird
an die Energieversorgung Hildesheim verkauft und der erzeugte Strom in das öffentliche Netz
eingespeist. Die Produktion läuft nahezu reibungslos, allein die Insolvenz einer Zulieferfi rma
behindert aktuell Optimierungsarbeiten an einer stromerzeugenden Turbine (ORC-Modul). Die
Sachanlagen wurden zum 31. Dezember 2012 mit 6,59 Mio. EUR bilanziert.
Abweichend von den Planungen für 2012 betrug das Ergebnis – 507 Tsd. EUR. Der Fehlbe trag
ergab sich vor allem aufgrund einer geringeren Wärmelieferung. Die Auslastung des Werks
beträgt erst 45 %. Durch die gesunkenen Gaspreise bei gestiegenen Holzpreisen und damit
einem Wettbewerbsnachteil für die Wärmeenergie aus Holz wurde die Akquise neuer Kunden
erschwert. Zum Jahresende 2012 konnte durch verschiedene Maßnahmen wieder ein wett-
bewerbsfähiges Angebot entstehen. Da der Erfolg des Betriebs von der Auslastung des Werks
abhängt, wird mit einer längeren Frist zur Amortisation gerechnet. Auch wenn der Ausbau
des Fernwärmenetzes forciert wird, ist in 2013 und 2014 noch mit Fehlbeträgen zu rechnen.
Erst in 2015 werden schwarze Zahlen erwartet.
Das Heizkraftwerk wird mit Holzhackschnitzeln aus den Niedersächsischen Landesforsten betrie-
ben. Die NLF haben an das Kraftwerk Holzhackschnitzel im Wert von 627 Tsd. EUR geliefert.
LAGEBERICHT UND JAHRESABSCHLUSS
Neben dem Holzmarkt, der konjunkturbedingt einer für Rohstoffe typischen Volatilität unter-
liegt, bleibt die Entwicklung der Personalkosten eine große Herausforderung. In der Nach-
wuchsgewinnung und der erforderlichen Einarbeitung der jungen neuen Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter liegen neben großen Chancen auch eine Zeit lang gewisse Risiken.
Es zeichnet sich ab, dass die betrieblichen Risiken, die aus den Themenfeldern »Überhöhte Wild-
bestände« und »Naturschutzaufl agen« resultieren, anhalten. Chancen ergeben sich durch eine
globale Tendenz zur stärkeren Verwendung erneuerbarer Rohstoffe und Strategien zur Begren-
zung des Klimawandels über eine höhere CO2-Bindung. Auch im Zuge der Energiewende sehen
die NLF als Eigentümer von Grund und Boden eher Chancen als Risiken im Bereich von Wind,
Sonne, Wasser und ggf. Pumpspeicherung und Geothermie.
Da durch das Risikomanagement die Risikolage 2012 weiter abgesichert werden konnte, zeich-
net sich kurzfristig für 2013 keine akute Bedrohung des Erfolgs ab. Die weitere Verfolgung
der erfolgreichen mittelfristigen Strategien darf deshalb jedoch nicht vernachlässigt werden.
BESTANDSGEFÄHRDENDE RISIKEN
Den Niedersächsischen Landesforsten drohen zurzeit keine bestandsgefährdenden Risiken. Eine
Vorhersage von Katastrophenszenarien (Sturm, Kalamität) ist jedoch nicht möglich.
HINWEIS E A UF C HA NC E N UND RIS IKE N
DER ZU KÜNF TIG E N E NT WIC KLUNG ( § 2 8 9 ABS. 1 HGB)
78 | 79
STRATEGISCHE RISIKEN
Die Nationale Biodiversitätsstrategie des Bundes sieht vor, bislang genutzte Flächen aus der
forstlichen Bewirtschaftung zu nehmen. Die Umsetzung führt zu betrieblichen Beschränkungen
und damit wirtschaftlichen Risiken. Eine kurzfristig deutlich sinkende Produktionsfl äche und
somit sinkende Produktionskapazität führt zu verminderten Einnahmen, Deckungsbeiträgen
und Gewinnen. Bewirtschaftungsaufl agen können zudem zusätzlichen Aufwand verursachen
und eine Absenkung von vormals notwendigen Arbeitskapazitäten zur Folge haben. Die fi nan-
ziellen Auswirkungen von Stilllegungen werden jedoch auch dadurch bestimmt, welche Flächen
ausgewählt werden und in welchem Zeitraum die Stilllegung erfolgt. Das Projekt NWE5 der
Nordwestdeutschen Versuchsanstalt soll zunächst Klarheit über die Flächenkulisse herbeiführen.
Das Ergebnis dieser Eröffnungsbilanz wird eine sachliche und wissenschaftlich abgesicherte
Grundlage für den politischen Entscheidungsprozess über die Stilllegung zusätzlicher Wald-
fl ächen liefern und die bestehenden Risiken absenken.
Die Verfassungsänderungen der Länder, die ein Verbot der Nettoverschuldung ab 2020 vor-
sehen, werden zum Abbau der Defi zite in den Haushalten führen müssen. Die Landesforsten
sehen ihre ökonomisch nachhaltige Entwicklung als ihren spezifi schen Beitrag zur »Schulden-
bremse« in den öffentlichen Haushalten. Es besteht jedoch durchaus das Risiko, dass die NLF in
Trägerschaft des Landes weitere – über die unternehmerische Konsolidierung hinausgehende –
Beiträge zur Konsolidierung des Landeshaushalts leisten müssen.
Der Klimawandel wird Einfl uss auf die Waldbaustrategie der NLF haben. Daraus könnten sich
fi nanzielle Risiken ergeben.
LAGEBERICHT UND JAHRESABSCHLUSS
MARKTRISIKEN
Die Holzknappheit und der Nachfrageüberschuss der letzten Jahre führen bei einzelnen Kunden
zu Beschaffungskosten, die nicht mehr wirtschaftlich sind. Ziel der NLF bleibt daher eine Preis-
und Marktstabilisierung.
Durch die verhaltene Entwicklung der Märkte in Deutschland und die sich fortsetzende Schwä-
che in der Eurozone haben sich auch am Holzmarkt Nachfrage- und Preisirritationen ergeben.
Auch wenn sich dies auf einem hohen Niveau ereignet, so sind die schwachen Jahresprognosen
deutliches Zeichen für Risiken am Holzmarkt.
Einige Kunden konnten auch in 2012 aus Preisgründen, aber auch wegen des begrenzten Men-
genangebots, ihre Nachfrage nicht decken. Durch die anhaltende Zangenbewegung aus Un-
terauslastung und hohen Rohstoffpreisen wird der Druck auf einige Kunden weiter zunehmen.
Auch wenn die Entwicklung der Energiepreise nicht so volatil wie erwartet war, wurde durch
den Energiemarkt der Holzpreis im Laubholzmarkt weiterhin stabilisiert.
Sollten in zunehmendem Maße Marktstrukturen durch Insolvenzen bzw. Betriebsverlagerungen
zerstört werden, so wäre dieser Prozess nicht reversibel. Daher sind die NLF bemüht, eher Ent-
wicklungen zu dämpfen und die Übergangsrisiken abzupuffern. Andererseits darf dadurch die
mittelfristige Anpassung der Märkte und Marktpartner nicht gegen die Marktkräfte verzerrt
werden.
HINWEIS E A UF C HA NC E N UND RIS IKE N
DER ZU KÜNF TIG E N E NT WIC KLUNG ( § 2 8 9 ABS. 1 HGB)
80 | 81
LEISTUNGSRISIKEN
Die hohen Wildbestände können durch Verbiss und Schäle zu hohen Schäden führen. Diese
manifestieren sich in Aufwandssteigerungen für höhere Anteile künstlicher Verjüngung, Pfl ege-
aufwand und zusätzliche Zaunschutzkosten. Langfristig wirken sie sich in der Verfehlung der
angestrebten Waldentwicklungstypen, schlechterer Holzqualität, Wachstumseinbußen und
geringerer Stabilität aus.
Langfristige Szenarien des Klimawandels gehen mittlerweile von Erwärmungen um ca. 4°C im
Durchschnitt des Jahres und einer erheblich veränderten Niederschlagsmenge und -verteilung
aus. Beide Faktoren verändern die heimischen Standortbedingungen so grundlegend, sodass
hierdurch große, aber noch sehr unkonkrete Risiken entstehen. Mit ihren waldbaulichen Kon-
zepten, die auf Mischung und Vielfalt setzen, arbeiten die Landesforsten den Risiken bestmög-
lich entgegen.
Es mehren sich auch Prognosen, die Schäden an den Waldbeständen aufgrund von Insekten
und Pilzen vorhersagen. Die Kieferngroßschädlinge sowie Phytophtora-Pilze können biotische
Katastrophen begründen, die großen Einfl uss auf die Ergebnisse der NLF hätten. Soweit diese
Risiken durch Maßnahmen in der Waldbewirtschaftung berücksichtigt werden können, sollten
diese Chancen genutzt werden. Es kann jedoch auch eine aktive Bekämpfung notwendig
werden. An einzelnen Baumarten (Eiche) zeigen sich seit einigen Jahren Absterbeerscheinungen,
für die die Ursachen noch nicht genau feststehen. Langfristig ist es keine sinnvolle Lösung,
dem Phänomen nur durch die Entnahme der kranken oder absterbenden Bäume entgegen-
zuwirken.
LAGEBERICHT UND JAHRESABSCHLUSS
PERSONALRISIKEN
Durch übergangsweise geringe Personalabgänge stagnieren die Personalkosten nicht nur, sie
steigen sogar an. Die Reduktion der bewirtschafteten Fläche führt zu weiterem Anpassungsbedarf
an die geminderten Ressourcen. Die hohe Zahl kaum mehr zu schweren Arbeiten einsetzbarer
Forstwirte stellt eine weitere Herausforderung bei der Rationalisierung der Kostenstruktur dar.
Die mit dem demografi schen Wandel verbundenen Effekte wie hoher Personalwechsel, Zu-
nahme altersbedingter Krankheiten etc. sind bereits bemerkbar und werden durch das Perso-
nalmanagement mit entsprechenden Konzepten begleitet, die die daraus ableitbaren Risiken
abfedern sollen. Wissensmanagement, Nachwuchsförderung, Führungskräfteentwicklung und
Gesundheitsmanagement werden weiterhin gezielt bearbeitet.
RECHTLICHE UND POLITISCHE RISIKEN
Es wurde ein reger Informationsaustausch mit der Politik und vielen Verbänden gepfl egt. Mit-
hilfe des Jahresberichts und des Produktnachweises wird regelmäßig transparent über die
Leistungen der NLF informiert.
Wenn im Zuge der Energiewende die Verwendung von Holz als Energieressource noch weiter
gesteigert wird, z. B. auch durch Subventionen, sind erhebliche Nachfrage und Kundenverschie-
bungen sowie ein geändertes Preisgefüge zu erwarten. Auf dem Agrarsektor sind diese Ent-
wicklungen ebenfalls bereits zu beobachten. Die Auswirkungen solcher Umbrüche sind kaum
prognostizierbar und können die Entwicklung der NLF beeinfl ussen.
HINWEIS E A UF C HA NC E N UND RIS IKE N
DER ZU KÜNF TIG E N E NT WIC KLUNG ( § 2 8 9 ABS. 1 HGB)
82 | 83
FINANZRISIKEN
Die Risikorücklage der NLF hat eine Höhe von 25,6 Mio. EUR erreicht und kann aus dem aktuellen
Gewinn 2012 erhöht werden. Diese Rücklage kann Großschadensereignisse, denen die NLF
durch Stürme wie »Lothar 1999« ausgesetzt ist, nicht komplett abpuffern. Sie bietet den NLF
jedoch Sicherheit für Konjunkturdellen und andere geschäftliche Risiken.
Die zweckgebundene Rücklage der Produktbereiche 2–5 deckt lediglich kleinere Risiken ab.
SCHWEBENDE VERFAHREN / RECHTSSTREIT
Schwebende Verfahren mit größeren Risiken sind nicht bekannt.
Die NLF wurden von Greenpeace im Berichtsjahr vor dem Verwaltungsgericht Braunschweig auf
Herausgabe von Informationen verklagt, die die NLF als Geschäftsgeheimnisse werten. Das Ver-
fahren wird voraussichtlich in 2013 entschieden.
RECHTLICHE BESTANDSGEFÄHRDUNGSPOTENZIALE
Für die Niedersächsischen Landesforsten besteht derzeit kein rechtliches Bestandsgefährdungs-
potenzial.
LAGEBERICHT UND JAHRESABSCHLUSS
Nach Jahresabschluss kam es bei der Niedersachsenwahl zu einem Regierungswechsel, in dessen
Folge die politischen Posten und auch der Vorsitz im Verwaltungsrat der NLF neu besetzt wurden.
Der Verwaltungsrat soll erweitert und ein Sitz durch die Umweltverbände besetzt werden.
Weitere Vorgänge von besonderer Bedeutung sind zum jetzigen Zeitpunkt nicht zu erkennen.
VORGÄNG E VON BE SONDE RE R BE DE UTU N G NACH
SCHLUSS DE S G E SC H Ä F TSJA H RE S ( § 2 8 9 ABS. 2 NR. 1 HGB)
84 | 85
VOR AUSSICHTLICH E E NT WIC KLUNG DE R
NIEDERSÄCHSISC H E N L A NDE S FORS TE N ( § 2 8 9 ABS. 2 NR. 2 HGB)
Im Kerngeschäft erwarten die NLF für 2013 eine Seitwärtsbewegung auf relativ hohem Preis-
niveau. Alle Planungen berücksichtigen daher auch konjunkturbedingt anfällige Markt-
tendenzen. Die Gewinnplanung ist gegenüber dem Vorjahr moderat zurückgenommen worden.
Das erste Halbjahr verläuft im Nadelholz lebhaft. Dagegen stagniert das Laubstammholz auf
reduziertem Mengenniveau. Der lange Winter hat die Nachfrage nach Energieholz belebt.
In den NLF kommt es innerhalb der nächsten 10–15 Jahre zu einem Generationenwechsel. Viele
Bemühungen in der Personalentwicklung sind deshalb darauf ausgerichtet, den leistungsfähi gen
und motivierten Mitarbeiterinnen- und Mitarbeiterstamm zu erhalten, junge Nachwuchskräfte
zu fördern und möglichst reibungslos in die verantwortungsvollen Aufgaben der bestehenden
Organisa tion und Arbeitsprozesse zu integrieren.
Die Produktionskosten werden voraussichtlich mittelfristig ansteigen, da durch die demogra-
fi sche Entwicklung zunehmende Aufwendungen für Gesundheitsmanagement, Beihilfen
und Vertretungen, aber auch für die Einarbeitung neuen Personals zu erwarten sind. Außerdem
steigen die Material- und Energiekosten. Einschränkungen der Bewirtschaftung und der Pro-
duktionskapazitäten werden Einfl uss auf die weitere Entwicklung der NLF nehmen. Dieser
Entwicklung gilt es durch Rationalisierung und Produktivitätssteigerung entgegenzuwirken.
Konzepte für organisatorische Anpassungen und Personaleinsparungen werden nach mittel-
fristigen Konzepten verfolgt.
LAGEBERICHT UND JAHRESABSCHLUSS
Es besteht eine enge Zusammenarbeit mit der Nordwestdeutschen Forstlichen Versuchsanstalt
in Göttingen zur Naturwald- und Biodiversitätsforschung, zur Klimafolgenabschätzung, zur
Weiterentwicklung waldbaulicher Verfahren sowie im Bereich des Forstschutzes.
Strategisch herausragend ist das Projekt zur Anpassung der Waldentwicklungsplanung an ver-
schiedene Prognosen zum Klimawandel. Konkret erforderliche Schritte werden sich auf Basis
der zu erwartenden Ergebnisse des CLIFF-Projekts bald sehr viel konkreter bestimmen lassen.
Aus den Erhebungen im Projekt NWE5 werden ebenfalls Konsequenzen abzuleiten sein. Inner-
halb dieses Projekts werden auch weiterführende Planungen zu den ökologischen »Hotspots«
in den NLF durchgeführt.
Weitere wichtige Themen sind derzeit aus Sicht der NLF die Forschungen zur stoffl ichen Ver-
wendung von Buchenholz, vorzugsweise im Hochbau, zur Anbauwürdigkeit von nichtheimischen
und heimischen gebietsfremden Baumarten im Zuge der sich verschiebenden Umweltbedin-
gungen und die Forschungen zur Bedeutung von Flächenstilllegungen für die Artenvielfalt.
Im Niedersächsischen Forstlichen Bildungszentrum werden technische Arbeitsverfahren und die
Arbeitsorganisation fortentwickelt.
FORSCH UNG UND E NT WIC KLUNG ( § 2 8 9 ABS. 2 NR. 3 HGB)
86 | 87
Die Niedersächsischen Landesforsten unterhalten keine Zweig niederlassungen.
Braunschweig, den 14. Mai 2013
DR. KLAUS MERKER KLAUS JÄNICH
Präsident Vizepräsident
BESTEHENDE ZWEIG NIE DE RL A SSUNG E N ( § 2 8 9 ABS. 2 NR. 4 HGB)
BIL ANZ ·
LAGEBERICHT UND JAHRESABSCHLUSS
BIL ANZ
AKTIVA ZUM 31.12.2012 (in EUR) 31.12.2012 31.12.2011
A. Anlagevermögen
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten 359.721,15 138.611,30
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken 938.762.736,64 940.280.501,81
2. Technische Anlagen und Maschinen 12.032.386,14 12.386.568,77
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 10.333.807,63 9.260.007,72
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 1.477.684,32 1.784.270,58
962.606.614,73 963.711.348,88
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen 25.000,00 25.000,00
2. Beteiligungen 510.537,46 510.537,46
535.537,46 535.537,46
B. Umlaufvermögen
I. Vorräte
1. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 824.543,86 722.916,24
2. Fertige Erzeugnisse und Waren 8.747.919,76 7.977.559,65
3. Geleistete Anzahlungen 3.499,90 6.380,95
9.575.963,52 8.706.856,84
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 16.020.084,23 19.285.010,43
2. Sonstige Vermögensgegenstände 36.426,18 34.920,54
16.056.510,41 19.319.930,97
III. Kassenbestand, Bundesbankguthaben, Guthaben bei Kreditinstituten und Schecks 65.984.330,80 65.559.316,67
C. Rechnungsabgrenzungsposten 1.937.791,33 1.989.183,27
BILANZSUMME 1.057.056.469,40 1.059.960.785,39
90 | 91
PASSIVA ZUM 31.12.2012 (in EUR) 31.12.2012 31.12.2011
A. Eigenkapital
I. Kapital 975.404.823,34 980.920.647,17
II. Satzungsmäßige Rücklagen 36.891.842,31 27.896.540,99
III. Bilanzgewinn 10.876.409,00 18.920.293,94
B. Sonderposten mit Rücklagenanteil 2.563.343,88 1.594.311,98
C. Rückstellungen
1. Steuerrückstellungen 835,00 604,00
2. Sonstige Rückstellungen 16.066.241,00 17.773.079,00
16.067.076,00 17.773.683,00
D. Verbindlichkeiten
1. Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen 782.569,99 516.977,58
2. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 5.213.911,55 5.712.402,80
3. Verbindlichkeiten gegenüber dem Land Niedersachsen 2.283.000,00 0,00
4. Sonstige Verbindlichkeiten 274.782,86 724.707,28
8.554.264,40 6.954.087,66
E. Rechnungsabgrenzungsposten 6.698.710,47 5.901.220,65
BILANZSUMME 1.057.056.469,40 1.059.960.785,39
LAGEBERICHT UND JAHRESABSCHLUSS
Stand 01.01.2012 Zugänge Abgänge Umbuchungen Stand 31.12.2012
A. Anlagevermögen
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten 514.717,30 100.109,76 1,00 249.750,00 864.576,06
Summe 514.717,30 100.109,76 1,00 249.750,00 864.576,06
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken 965.953.350,42 3.374.911,02 5.225.704,11 3.560.307,32 967.662.864,65
2. Technische Anlagen und Maschinen 24.745.023,20 2.967.385,78 774.005,94 77.295,62 27.015.698,66
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 12.739.999,03 1.139.814,81 151.225,10 903.944,48 14.632.533,22
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 1.784.270,58 4.484.711,16 0,00 – 4.791.297,42 1.477.684,32
Summe 1.005.222.643,23 11.966.822,77 6.150.935,15 – 249.750,00 1.010.788.780,85
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen 25.000,00 0,00 0,00 0,00 25.000,00
2. Beteiligungen 510.537,46 0,00 0,00 0,00 510.537,46
Summe 535.537,46 0,00 0,00 0,00 535.537,46
SUMME Anlagevermögen 1.006.272.897,99 12.066.932,53 6.150.936,15 0,00 1.012.188.894,37
ANL AGENSPIEGEL
ZUM 31.12.2012 (in EUR) Anschaffungs- und Herstellungskosten
92 | 93
Stand 01.01.2012 Zugänge Abgänge Stand 31.12.2012 Stand 01.01.2012 Stand 31.12.2012
376.106,00 128.748,99 0,08 504.854,91 138.611,30 359.721,15
376.106,00 128.748,99 0,08 504.854,91 138.611,30 359.721,15
25.672.848,61 3.621.658,99 394.379,59 28.900.128,01 940.280.501,81 938.762.736,64
12.358.454,43 3.375.601,39 750.743,30 14.983.312,52 12.386.568,77 12.032.386,14
3.479.991,31 959.555,47 140.821,19 4.298.725,59 9.260.007,72 10.333.807,63
0,00 0,00 0,00 0,00 1.784.270,58 1.477.684,32
41.511.294,35 7.956.815,85 1.285.944,08 48.182.166,12 963.711.348,88 962.606.614,73
0,00 0,00 0,00 0,00 25.000,00 25.000,00
0,00 0,00 0,00 0,00 510.537,46 510.537,46
0,00 0,00 0,00 0,00 535.537,46 535.537,46
41.887.400,35 8.085.564,84 1.285.944,16 48.687.021,03 964.385.497,64 963.501.873,34
Abschreibungen Buchwerte
LAGEBERICHT UND JAHRESABSCHLUSS
GEWINN - UND VERLUSTRE C H NUNG
ZEITRAUM VOM 01.01. BIS 31.12.2012 (in EUR) 2012 2011
1. Umsatzerlöse 127.900.290,05 132.633.505,70
2. Erhöhung des Bestands an fertigen und unfertigen Erzeugnissen 1.000.943,22 3.487.370,71
3. Sonstige betriebliche Erträge 27.302.748,97 29.680.897,70
4. Materialaufwand
a) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren 5.280.097,48 4.879.748,19
b) Aufwendungen für bezogene Leistungen 33.830.554,46 34.613.766,12
39.110.651,94 39.493.514,31
5. Personalaufwand
a) Löhne und Gehälter 52.614.702,91 51.130.351,54
b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung 15.663.358,79 15.493.510,39
68.278.061,70 66.623.861,93
6. Abschreibungen
auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen 8.085.564,84 7.618.101,62
7. Sonstige betriebliche Aufwendungen 22.563.644,93 27.956.701,84
8. Erträge aus Beteiligungen
– davon aus verbundenen Unternehmen EUR 439.770,67 (EUR 302.039,30) 439.770,67 302.039,30
94 | 95
ZEITRAUM VOM 01.01. BIS 31.12.2012 (in EUR) 2012 2011
9. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 146.326,49 651.198,60
10. Zinsen und ähnliche Aufwendungen 1.066,66 8.473,29
11. Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit 18.751.089,33 25.054.359,02
12. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag 70.704,76 47.767,83
13. Sonstige Steuern 655.417,59 570.473,42
726.122,35 618.241,25
14. Jahresüberschuss 18.024.966,98 24.436.117,77
15. Ergebnis Verwertungsoffensive Liegenschaften 7.148.557,98 5.515.823,83
16. Bilanzgewinn 10.876.409,00 18.920.293,94
LAGEBERICHT UND JAHRESABSCHLUSS
BESTÄTIG UNGSVE RM E RK DE S ABSC H LUSSPRÜFERS
An die Niedersächsische Landesforsten Anstalt öffentlichen Rechts:
Wir haben den Jahresabschluss – bestehend aus Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung sowie
Anhang – unter Einbeziehung der Buchführung und den Lagebericht der
Niedersächsische Landesforsten Anstalt öffentlichen Rechts Braunschweig
für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2012 geprüft. Die Buchführung und die
Aufstellung von Jahresabschluss und Lagebericht nach den deutschen handelsrechtlichen
Vorschriften und den ergänzenden Bestimmungen der Satzung liegen in der Verantwortung
der gesetzlichen Vertreter der Anstalt öffentlichen Rechts. Unsere Aufgabe ist es, auf der
Grundlage der von uns durchgeführten Prüfung eine Beurteilung über den Jahresabschluss
unter Einbeziehung der Buchführung und über den Lagebericht abzugeben.
Wir haben unsere Jahresabschlussprüfung nach § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut
der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschluss-
prüfung vorgenommen. Danach ist die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass Unrich-
tigkeiten und Verstöße, die sich auf die Darstellung des durch den Jahresabschluss unter Beach-
tung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung und durch den Lagebericht vermittelten
Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage wesentlich auswirken, mit hinreichender Sicher-
heit erkannt werden. Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen werden die Kenntnisse über
die Geschäftstätigkeit und über das wirtschaftliche und rechtliche Umfeld des Unternehmens
sowie die Erwartungen über mögliche Fehler berücksichtigt. Im Rahmen der Prüfung werden
die Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems sowie Nachweise
für die Angaben in Buchführung, Jahresabschluss und Lagebericht überwiegend auf der Basis
von Stichproben beurteilt.
96 | 97
Die Prüfung umfasst die Beurteilung der angewandten Bilanzierungsgrundsätze und der wesent-
lichen Einschätzungen der gesetzlichen Vertreter sowie die Würdigung der Gesamtdarstellung
des Jahresabschlusses und des Lageberichts. Wir sind der Auffassung, dass unsere Prüfung eine
hinreichend sichere Grundlage für unsere Beurteilung bildet.
Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt.
Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht
der Jahresabschluss den gesetzlichen Vorschriften und den ergänzenden Bestimmungen der
Satzung und vermittelt unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein
den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage
der Anstalt öffentlichen Rechts. Der Lagebericht steht in Einklang mit dem Jahresabschluss, ver-
mittelt insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Unternehmens und stellt die Chancen
und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.
Wolfenbüttel, 23. Mai 2013
DR. WESCHE GMBH
WIRTSCHAFTSPRÜFUNGSGESELLSCHAFT
BIRGER WESCHE
Wirtschaftsprüfer
LAGEBERICHT UND JAHRESABSCHLUSS
MITGLIE DE R DE S VE RWA LTUNGSR ATS
UDO PASCHEDAG
Mitglied des Ministeriums für Ernährung,
Landwirtschaft und Verbraucherschutz;
Vorsitzender
DR. HEINZ-WERNER STRELETZKI
Mitglied des Ministeriums für Ernährung,
Landwirtschaft und Verbraucherschutz
ALMUT KOTTWITZ
Mitglied des Ministeriums für Ernährung,
Landwirtschaft und Verbraucherschutz;
stellvertretende Vorsitzende
FRANK DOODS
Mitglied des Finanzministeriums
WERNER M. BAHLSEN
Mitglied der Wirtschaft
FRIEDRICH VON LENTHE
Stellvertretendes Mitglied der Wirtschaft
MANFRED RAUERT
Mitglied der Beschäftigten
der Niedersächsischen Landesforsten
ERNST-AUGUST BERGMANN
Mitglied der Beschäftigten
der Niedersächsischen Landesforsten
98 | 99
SPONSORINGLEISTUNG E N
Organisationseinheit (Referat oder nachgeordnete Behörde) Name des Gebers
Geldleistung / Bezeichnung der Sach- oder Dienstleistung
S, SP, Sch, W *
Wert (in EUR) Hinweis zur Verwendung
NFA Oldendorf WeserGold Getränkeindustrie GmbH & Co. KG
als Sach- und Dienstleistung Material, Arbeitskräfte, Bagger
S ca. 4.000,–
Streuobstwiesenprojekt Abt. 1236 Rfö. Rinteln
NFA Seesen Harz-Energie GmbH & Co. KG Geldleistung SP 2.400,– Ankauf und Pflanzung von Bergahorn und Schutz durch Zaunbau
Niedersächsisches Forstliches Bildungszentrum
Fa. Andreas Stihl Sachleistung W 1.200,– Sachpreise Motorsägen-Cup 2012
NFA Sellhorn / WPZ Ehrhorn Förderverein Ehrhorn Sachleistung Sch 3.975,– 6+1 Schilderträger für Schautafeln
NFA Sellhorn Ursula und Wilhelm Lindemann Stiftung
Sachleistung Sch 4.000,– Finanzierung eines Brutvogelmonitorings
NFA Saupark / Wisentgehege E.ON Vertrieb Deutschland GmbH
Sponsoring Hubertusfest 2012 S 2.380,– Wisentgehege / Artenschutz
IM JAHRE 2012 ERHALTENE SPONSORINGLEISTUNGEN, SPENDEN, SCHENKUNGEN UND WERBEZUWENDUNGEN
* S = Sponsoring, SP = Spende, Sch = Schenkung, W = Werbezuwendung
IMPRESSUM
HERAUSGEBER : Niedersächsische Landesforsten · Husarenstraße 75 · 38102 Braunschweig · T 0531.1298-0 · www.landesforsten.de
FOTOGRAFIE : Thomas Gasparini · Umschlag (innen): NLF (Bilder Januar bis Oktober, Dezember) · Klaus Hoff mann (Bild November) ·
S. 14 – 21: wikipedia · S. 15: NLF (Jugendwaldheim, Forsteinrichtungsanstalt) · S. 19: akg images (Carlowitz) · S. 20 / 21 (oben): zeno ·
S. 31 (unten): shutterstock · S. 32: TimberTower GmbH · S. 34 / 35: NLF
KONZEPT & GESTALTUNG : wirDesign Berlin Braunschweig
LITHOGRAFIE : Silke Sauritz, pixatura, Liebenburg
DRUCK : gutenberg beuys feindruckerei gmbh, Hannover
Niedersächsische Landesforsten – Wir sind zertifi ziert nach PEFC