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Freitag, 14. Juli, 20 Uhr Helmut List Halle
Rock’n’Roll
Rudy Toombs (1914–1962)One Scotch, One Bourbon, One Beer
Maurice Williams (*1938)Stay
OldSchoolBasterdsMademoiselle
Eric Carmen (*1949)All by Myself
Paul Anka (*1941)Diana
Domenico Modugno (1928–1994) & Franco Migliacci (*1930)Volare
Fats DominoBlueberry Hill
Elvis Presley (1935–1977)All Shook up
Hy Zaret (1907–2007) & Alex North (1910–1991)Unchained Melody
Justin Bieber (*1994)Love Yourself
Little Richard (*1932)Keep A-Knockin’
Jerry Leiber (1933–2011) & Mike Stoller (*1933)Hounddog
Fats DominoI’m Walking
OldSchoolBasterdsCome back to Me
Ray Charles (1930–2004)I Got a Woman
Chuck Berry (1926–2017)Johnny B. Goode / Roll over Beethoven
Bert Berns (1929–1967)Cry to Me
Fats Domino (*1928)Whole Lotta Lovin’
Lord Burgess (*1924) & Harry Belafonte (*1927)Island in the Sun
Fats Domino My Girl Josephine
Jerry Lee Lewis (*1935)Great Balls of Fire
OldSchoolBasterdsJust Like That
OldSchoolBasterds:Stanley Basterd, lead vocals Jerry Lee Basterd, piano, background vocalsVincenzo Basterd, upright bass, background vocalsDr. Pete Diver aka Glitterpete Basterd, electric guitar Charlie Basterd, drums
TANZ-ZUGABE IM BALLROOMzum Mittanzen nach Belieben
OldSchoolBasterds
TanzART – Social Dance in Kooperation mit den styriarte TanzschulenTanzschule Eichler: Claudia EichlerTanzschule Nebel: Helmut Nebel
Patronanz:
Programmdauer:Konzert im Saal: ca. 80 MinutenTanzprogramm im BALLROOM: ca. 40 Minuten
Hörfunk: Freitag, 21. Juli, 19.30 Uhr, Ö1
Rock’n’Roll
Was die Sarabande in der Renaissance,
der Walzer im Biedermeier und der
Tango um 1900 war, das ist der
Rock’n’Roll nach dem Zweiten Welt-
krieg: ein lasziver, frecher, die gesell-
schaftliche Ordnung sprengender Tanz.
Rock’n’Roll wirbelte die Menschen und
die Sitten durcheinander, verband afro-
amerikanische Subkultur mit weißem
Mainstream und predigte freie Liebe
und das Recht auf Rausch. Die
OldSchoolBasterds lassen die Hüften
kreisen und die Lenden vibrieren wie
in den Fifties …
ihm die Fährnisse eines Stadionkonzertes in Übersee ab-schreckten. Stattdessen tourte er einigermaßen rastlos durch die USA.
Aber alle anderen kamen. Chuck Berry, Little Richard, Bill Haley, Jerry Lee Lewis, Bo Diddley und viele andere mehr. Im Stadion waren etwa 50.000 Leute versammelt, viele von ihnen tanzten. Die Teddyboys wirbelten ihre Girls über die Hüfte, es sah richtig putzig aus. Gemessen am veitstanzarti-gen Gezucke und der massenhaften Headbangerei bei dama-ligen Rockkonzerte wirkten die Rock’n’Roller recht possierlich. Die Tanztechnik war noch nahe am Lindi Hop. Und was da von der Bühne kam, konnte die stilistische Vaterschaft von Boogie Woogie, Jive und eventuell auch Ragtime nicht ver-leugnen.
Eine Ausnahme gab es für mich: Wie Chuck Berry sein „Roll over Beethoven“ hinfetzte, das ging schon gehörig ans Oh-renschmalz. Und von Lewis wusste man, dass er eine 15-Jäh-rige entführt und geheiratet hatte. Da war schon ein wenig Randale drinnen. Der ganze Tag ist übrigens auf YouTube konserviert und abrufbar.
Der Begriff „Rock’n’Roll“ hat im Deutschen ein Eigenleben bekommen, das seine eigentümliche Ambivalenz übertüncht. Während sich „to roll“ halbwegs eindeutig mit sich wälzen übersetzen lässt, ist das bei „to rock“ nicht der Fall: Zum einen bedeutet es hin- und herwiegen. Aber auch erschüttern kann gemeint sein. Von solchen Feinheiten aber abgesehen, wurde der recht weit gefasste Musikstil dieses Namens, meistens im 4/4-Takt gespielt und von muskulösen Möbiusschleifen der Bassgitarre und harten Schlagzeugbeats getrieben, zum akustischen Synonym einer Generation, die ersten Auf- ruhr andeutete. Auch die großartigen Vintagemusikanten OldSchoolBasterds klingen ja noch eher nach Good-Time-Music als nach Straßenkampf.
Versuchsstation des kommenden Aufruhrs
Warum ich Rock’n’Roll nicht leiden konnte und man ihn dennoch lieben muss.
Von Frido Hütter
Mein Geburtsjahr ist 1950. Für meine populärmusikalische Sozialisation war der Rock’n’Roll zu früh gekommen. Als ich fünfzehn war, hatten mir die Beatles und ihr genialer Produ-zent George Martin die symphonischen Möglichkeiten dieses Genres eröffnet. Und die Rolling Stones hatten uns gezeigt, wo der Hammer hängt, mit dem wir die Auslagenscheiben der bigotten Bürgerwelt eindreschen konnten.
Der klassische Rock’n’Roll und seine schmalzgelockten Pro-tagonisten erschienen uns allenfalls als akustische Kulisse für Heizdeckenfahrten geeignet. Die Typen waren einfach zu nett. Ein Beispiel: Die Hauptikone Elvis Presley sagte in In-terviews brav „No, Madame“ oder „Yes, Sir“. Zur selben Zeit ätzte John Lennon bei einem Beatles-Konzert im Prince of Wales Theatre: „Für unsere letzte Nummer ersuche ich um eure Hilfe. Ihr, in den billigeren Sitzen, applaudiert. Ihr an-deren rasselt einfach mit euren Juwelen.“ Erkennen Sie den Unterschied?
Eine Sommerreise führte mich 1972 wieder einmal nach England. In London angekommen sah ich überall Plakate, die auf ein schier unglaubliches Meeting der wichtigsten Rock’n’Roll-Stars im Wembley Stadion verwiesen. Nur Elvis fehlte; der war damals, fünf Jahre vor seinem Tod, schon so von Cortison, Demerol und Hamburgern aufgefettet, dass
Auch an den damals noch so starren Rassenschranken wur-de gerüttelt. So hatten etwa die Afroamerikaner Chuck Berry und Little Richard zahlreiche Fans unter den jungen Ameri-kanern weißer Hautfarbe. Rock’n’Roll war also durchaus ein gesellschaftlich befreiendes Element. Er war eine Art Ver-suchsstation eines erst kommenden Aufstandes.
P.S. Zur Nachbearbeitung Ihres styriarte-Abends empfehle ich einen Besuch auf YouTube. Mit Brian Setzers „Jump, Jive and Wail“ und mit Edgar Winters „Back in the USA“ können Sie in wenigen Minuten fast den ganzen Rock’n’Roll-Kanon nachvollziehen.
Auch die erotische Komponente wurde immer unverhohlener. Presley trug den Spitznamen „Elvis, the Pelvis“ der auf seinen lasziven Hüftschwung Bezug nahm, mit dem er vor allem beim weiblichen Publikum durchaus sündhafte Gedanken auszulösen vermochte. Aber anders als bei der nachfolgenden Rabaukengeneration blieb noch alles bei Andeutungen. Wild-heit an der Leine. Buddy Holly hatte seine Gitarre über den Brustwarzen angeschnallt, Keith Richards hängte sie dann zwei Stock tiefer: „Auf Schwanzhöhe“, wie der Dichter Mi-chael Köhlmeier zufrieden feststellte.
Und während Rock’n’Roll-Groupies noch einigermaßen scham-haft in Garderoben und Hotelzimmern geparkt wurden, mu-tierten manche Marketenderinnen der Rock-Branche zu öf-fentlich gefeierten Stars. Pamela des Barres, Uschi Obermaier, Sable Starr oder die jüngst verblichene Anita Pallenberg sind nur einige Beispiele dafür.
Aber natürlich waren der klassische Rock’n’Roll und sein Tanzstil Wegbereiter des nachfolgenden Rumors. Man muss zubilligen, dass die erwähnten R’n’R-Ahnen aus einem heute unfassbar engstirnigen und teils auch frömmelnden Biotop kamen, in dem jede optische Abweichung und jeder laute Ton bereits als Landfriedensbruch geahndet wurde.
Und auch der Frohsinn der Klänge und Bewegungen waren einer Gesellschaft suspekt, die sich lieber mit Atombomben-tests oder Stellvertreterkriegen in Ostasien beschäftigte. Bekanntermaßen eignen sich fröhliche und erotisch aktive Menschen wenig für Kriege.
In diesem Sinne klangen im Rock’n’Roll bereits erste Ahnun-gen der späteren Friedensbewegung mit. „Make love, not war“ und so weiter. Elvis Presley hatte zwar einigermaßen wider-standslos ab 1958 seinen Militärdienst im deutschen Friedberg geleistet, ihn an eine reale Kriegsfront zu schicken, hätten sie aber wohl nicht gewagt.
Die Interpreten
OldSchoolBasterds
Die OldSchoolBasterds haben sich der Musik der amerikani-schen 50er Jahre verschrieben. Die fünf exzellenten Musiker haben sich 2010 für eine Rock’n’Roll-Wedding-Party zusam-mengetan, geprobt, Gefallen an den vielfältigen Stilen der Musik der 50er Jahre gefunden und unzählige Stunden an
4-stimmigem Gesang gefeilt. So wurde
aus einem ein-maligen Pro-j e k t e i n e Band.
Die CDs der OldSchool-
Basterds „No.1“, 16 Lieblingssongs
der Band authentisch eingespielt, „Holy Sh*t“, die Weihnachts-CD im 50er-Jahre-Stil der Truppe und nicht zuletzt der aktuelle Tonträger „Whole Lotta Love Songs“, veröffentlicht im Frühjahr 2015, fi nden reißenden Absatz bei den Konzerten der OldSchool-Basterds und bringen Fifties-Flair ins heimische Wohnzimmer.
Lassen Sie sich von den OldSchoolBasterds in die 50er Jahre zurückversetzen mit dem Rock’n’Roll von Chuck Berry, dem swingenden Piano von Fats Domino, dem Hüftschwung von Elvis Presley, der Energie von Little Richard, dem Soul eines Ray Charles, den knackigen Basslines der Rockabillies und dem Charme von Harry Belafonte.
Love Songs, All-Time-Classics, Rock’n’Roll-Hits und musika-lische Überraschungen im Stile der 50er erwarten Sie bei der „Finest 50s Music Show” der OldSchoolBasterds.
Enthusiastisch, tanzbar und voller Pomade!
Steirische Genuss-
Festspiele.
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Aviso
Samstag, 15. Juli – Helmut List Halle, 20 Uhr
Dancing QueenMadrigale aus „The Triumphs of Oriana“ (1601)Benjamin Britten: Tanzchöre aus „Gloriana“ (1953)Johann Sebastian Bach: Bourreé (arr. Ward Swingle)Van Morrison: Moondance (arr. Alex L’Estrange)Irving Berlin: Cheek to CheekLuis Demetrio & Pablo Beltrán Ruiz: SwayAbba: Dancing Queen (arr. Jim Clements)
A-cappella Ensemble VOCES8
Von der „Virgin Queen“ zur „Dancing Queen“: Voces8 kennen keine Berührungsängste zwischen Abba und Arkadien. Was englische Renaissancemeister ersannen, um ihre „jungfräuliche Königin“ hochleben zu lassen, würzen die acht Stimmen aus dem heutigen London mit reichlich Ironie. Anno 1953 wurde aus „Oriana“ alias Elisabeth I. „Gloriana“. So nannte Benjamin Britten seine Krönungs-oper für Elisabeth II. Und die regiert immer noch. Höchste Zeit also, dass Voces8 die Gloriana-Gesänge wieder zum Leben erwecken. In Bachs Bourrée huldigen sie dann dem Sound der Swingle Singers, im „Moondance“ von Van Morrison den Siebzigerjahren. Auch Abba sangen ihre „Dancing Queen“ zum ersten Mal anno 1975.
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Ölgemälde · Aquarelle · ZeichnungenDruckgraphik · Skulpturen
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Ins_HDK_186x114_styriarte:Layout 1 02.05.2017 17:51 Uhr Seite 1
Eine Ausstellung des Amtes für Umwelt Liechtensteins und des Liechtensteinischen Landesmuseums
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