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Fluchtursache KlimawandelEnergiewende jetzt!Klimawandel, der Kampf um Rohstoffe, Menschen auf der Flucht … und was hat das mit mir zu tun? Verbindungen knüpfen, Zusammenhänge erkennen und Lösungen entdecken
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kovMit freundlicher Unterstützung von:
Material online zum Download unter: www.klimaflucht.at
MATERIALFÜR DEN
UNTERRICHT
AB DER 8. SCHULSTUFE
Fluchtursache Klimawandel Energiewende jetzt!Klimawandel, der Kampf um Rohstoffe, Menschen auf der Flucht … und was hat das mit mir zu tun? Verbindungen knüpfen, Zusammenhänge erkennen und Lösungen entdecken
MATERIALFÜR DEN
UNTERRICHT
AB DER 8. SCHULSTUFE
2 | www.klimaflucht.at
Klimawandel, der Kampf um Energieressourcen und Flüchtlingsströme:
Wie können wir diesen großen Herausforderungen unserer Zeit
begegnen? Unter anderem mit Anpassungsmaßnahmen,
Energieeinsparung und dem möglichst raschen Umstieg auf
erneuerbare Energien!
www.klimaflucht.at | 3 www.klimaflucht.at
Präsentationstool mit Systemkreisen:
Mithilfe dieser Präsentation werden komplexe
Zusammenhänge klar ersichtlich. Der Ablauf zeigt
einen roten Faden und erleichtert es, Verbindun-
gen zwischen den Inhalten herzustellen.
4 | www.klimaflucht.at
Klimawandel, der Kampf um Ener-
gieressourcen und Flüchtlingsströme
zählen mit zu den größten politischen,
wirtschaftlichen und sozialen Heraus-
forderungen unserer Zeit. Die wesentli-
chen Fragen, die sich hier stellen, sind:
# Wie hängen diese drei Themen
zusammen?
# Wo liegen die Ursachen?
# Was sind die Auswirkungen und
inwieweit betreffen uns diese?
# Wie können wir selbst auf die
Ursachen und Auswirkungen Ein-
fluss nehmen?
Bei den derzeitigen Flüchtlingsbewe-
gungen stehen die Folgen des Klima-
wandels, die Ver(sch)wendung von
Ressourcen und kriegerische Ausein-
andersetzungen mit an der Spitze der
Verursacher. Suchen wir wiederum
nach den Gründen für die meisten ak-
tuellen Kriege, steht hier der Kampf um
fossile Energiequellen im Vordergrund.
In weiterer Folge sind es unter anderem
die Erlöse aus der Verwertung dieser
Energiequellen, welche die Finanzmittel
für diese Kriege bereitstellen.
Wozu führen nun die intensive Nut-
zung der fossilen Energiequellen Erdöl,
Erdgas und Kohle und die damit
www.klimaflucht.at
INTRO einhergehende Emission von CO2?
Zum Klimawandel, der in manchen Re-
gionen der Erde das Lebensumfeld so
dramatisch ändert, dass bereits heute
viele Menschen zur Flucht gezwungen
werden. „Schaffen wir es nicht, den
Klimawandel einzudämmen, werden
zukünftig noch weit mehr Menschen
keine Hoffnung auf Zukunft in ihrer Hei-
mat mehr haben und sich gezwungen
sehen, diese zu verlassen“, bemerkt
Kilian Kleinschmidt, internationaler
Netzwerker, humanitärer Experte und
Berater des österreichischen Innenmin-
isteriums. Die Internationale Organi-
sation für Migration (IOM) spricht von
jährlich 26,4 Millionen Menschen, die
aufgrund von Naturkatastrophen ihre
Heimat verlassen müssen. Das ist in
etwa eine Person pro Sekunde,
Tendenz steigend. „Die Ursachen für
Flucht sind vielschichtig. So haben Dürre-
katastrophen in Syrien und die dadurch
ausgelösten Fluchtbewegungen
innerhalb des Landes einen Anteil am
Beginn der Syrienkrise“, bemerkt Hans
Josef Fell und setzt fort: „Der arabische
Frühling wurde auch angeheizt durch
weltweite Rekord-Dürrekatastrophen,
die die Weizenernte vernichteten und
zusammen mit dem hohen Ölpreis die
Preise dafür nach oben trieben.“
www.klimaflucht.at | 5
Neben der Energieeinsparung sind die erneuerbaren Ener-
gien erstes Mittel der Wahl. Hier nimmt die Windenergie eine
Schlüsselposition beim Klimaschutz, der Energiesicherheit
und der Abkehr vom Erdölzeitalter ein. Allein im Jahr 2014
wurden durch die Nutzung der Windkraft mehr als 608 Millio-
nen Tonnen CO2 weltweit eingespart.
Bis 2030 wird in Europa die Hälfte des Stromverbrauchs
durch Windräder gedeckt werden. „Dieser Umbau des
Energiesystems wird aber nur dann gelingen, wenn die
Rahmenbedingungen die Energiewende auch ermögli-
chen“, bemerkt Stefan Moidl, Geschäftsführer der
IG Windkraft, und ergänzt abschließend: „Dafür brauchen
wir in Österreich ein neues Ökostromgesetz und in Europa
ambitionierte Ziele bis 2030.“
“
“
Erdöl ist die Hauptfinanzquelle von IS, Al Qaida, Boko Haram, von Syriens
Präsident Assad oder den sich bekriegenden sudanesischen Machthabern.
Der verstärkte Ausbau erneuerbarer Energien und der Ersatz fossiler Energieerzeu-
gung können wesentlich zur Beseitigung und Milderung jener Probleme beitragen,
welche weltweit Millionen Menschen zur Flucht zwingen.
HANS JOSEF FELL PRÄSIDENT DER ENERGY WATCH GROUP
Wie können wir auf den Klimawandel
positiv einwirken?
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INHALT
KLIMAWANDELFLUCHT- URSACHE
8-31 32-43Was ist das Klima? 8
Der Treibhauseffekt 10
Verursacher des Klimawandels 12
Folgen des Klimawandels 19
Betroffene des Klimawandels 23
Beispiele von betroffenen Regionen 26
Klimawandel als Fluchtursache 32
Bürgerkrieg und fossile Brennstoffe 36
Menschenrechte 38
Auf der Flucht 40
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WAS IST ZU TUN?ENERGIEWENDE
44-67Was ist zu tun? 44
Anpassung an die Folgen des Klimawandels 46
Klimaschutz beseitigt klimabedingte Fluchtursachen 47
Energieeffizienz 48
Energiewende jetzt! 50
Einsatzmöglichkeiten der erneuerbaren Energien 52
Vorteile der erneuerbaren Energien 54
Potenziale in Österreich 56
Empowerment durch erneuerbare Energien 58
Lebensqualität für alle 63
Was kannst du tun? 65
METHODEN- TEIL
68-113
Umsetzung in der Klasse/Gruppe
Stundenbild
Methodenteil 68
Stundenbild 109
8 | www.klimaflucht.at
Das Klima beschreibt den typischen Zustand der Atmosphäre über lange Zeiträume von Jahren bis zu Jahrmillionen im Wechselspiel mit Gewässern, Landmassen, Eisflächen und Lebewesen. Es bestimmt nicht nur den Naturraum, sondern hat entscheidenden Einfluss auf die Gesellschaft.
KLIMAWANDEL:VERURSACHER FOLGEN BETROFFENE
KLIMAWANDEL
www.klimaflucht.at | 9
WAS IST DAS KLIMA?
Um Aussagen über das Klima machen zu können, wird das
Wetter über viele Jahre an einem bestimmten Ort beobachtet
und der Durchschnitt berechnet. Laut diesen Berechnungen
haben wir in Österreich ein gemäßigtes Klima mit kühlen Win-
tern und warmen Sommern.
Seit der Entstehung der Erde hat sich das Klima immer wieder
verändert. Zurzeit verändert sich das Klima aber ungewöhn-
lich rasch. Zum ersten Mal in der Erdgeschichte sind wir Men-
schen und unser Tun die Hauptursache für den Klimawandel
– und damit auch für dessen Auswirkungen verantwortlich.
DER TREIBHAUSEFFEKT
DER NATÜRLICHE TREIBHAUSEFFEKT
Die Strahlen der Sonne gelangen zur Erde und werden zum
Teil in Wärme umgewandelt.
Wasserdampf und sogenannte Treibhausgase halten einen
Teil der Wärme in der Atmosphäre, so wie die Glashülle eines
Treibhauses für Pflanzen. Ohne diesen natürlichen Treibhaus-
effekt wäre ein Leben auf der Erde unmöglich, denn in der
Nacht hätte es unglaublich kalte minus 160° C. Die globale
Durchschnittstemperatur läge auch um ca. 33° C niedriger –
nämlich bei minus 18° C. Das bekannteste Treibhausgas ist
das Kohlendioxid oder CO2.
Der Einfluss des Menschen auf
das Klimasystem ist klar und die
jüngsten anthropogenen Emissio-
nen von Treibhausgasen sind die
höchsten in der Geschichte. Die
jüngsten Klimaänder ungen hatten
weitverbreitete Folgen für mensch-
liche und natürliche Systeme.
“
“http://www.de-ipcc.de/_media/IPCC-AR5_SYR-SPM_vorlaeufige-Uebersetzung_Dez2015.pdf
Zusammenfassung für politische Entscheidungsträger
SPM
3
Abbildung SPM.1 | Die komplexe Beziehung zwischen den Beobachtungen (Tafeln a, b, c, gelber Hintergrund) und den Emissionen (Tafel d, hellblauer Hintergrund) wird in Abschnitt 1.2 und Thema 1 behandelt. Beobachtungen und sonstige Indikatoren eines sich ändernden globalen Klimasystems. Beobachtungen: (a) Jährlich und global gemittelte kombinierte Land- und Meeresoberflächentemperatur-Anomalien, bezogen auf das Mittel des Zeitraums 1986 bis 2005. Die Farben geben unterschiedliche Datensätze an. (b) Jährlich und global gemittelte Meeresspiegelveränderung gegenüber dem Mittel des Zeitraums 1986 bis 2005 im längsten verfügbaren Datensatz. Die Farben geben unterschiedliche Datensätze an. Alle Datensätze wurden so angeordnet, dass sie den gleichen Wert für 1993 aufweisen, dem ersten Jahr mit Satelliten-Höhenmessdaten (rot). Sofern bewertet, sind Unsicherheiten farbig schattiert dargestellt. (c) Atmosphärische Konzentrationen der Treibhausgase Kohlendioxid (CO2, grün), Methan (CH4, orange) und Lachgas (N2O, rot), ermittelt aus Eisbohrkerndaten (Punkte) und aus direkten atmosphärischen Messungen (Linien). Indikatoren: (d) Globale anthropogene CO2-Emissionen aus Forstwirtschaft und anderer Landnutzung sowie aus der Nutzung fossiler Brennstoffe, Zementproduktion und Flaring. Kumulative Emissionen von CO2 aus diesen Quellen und deren Unsicherheiten sind als Balken bzw. „Whiskers“ (Antenne) auf der rechten Seite dargestellt. Die globalen Effekte der Anreicherung von CH4 und N2O-Emissionen sind in Tafel c angegeben. Treibhausgasemissionsdaten von 1970 bis 2010 sind in Abbildung SPM.2 aufgeführt. {Abbildungen 1.1, 1.3, 1.5}
-
CO2-ÄQUIVALENT
Verschiedene Treibhausgase wirken sich unter-
schiedlich stark auf das Klima aus. Die Wirkung aller
Treibhausgase wird auf CO2umgerechnet und dann
als CO2-Äquivalent bezeichnet. So wirkt 1 Kilogramm
Methan wie 28 Kilogramm CO2 und 1 Kilogramm Lach-
gas wie 265 Kilogramm CO2, das heißt 1 Kilogramm
Lachgas sind 265 Kilogramm CO2-Äquivalent.
ANTHROPOGEN
vom Menschen verursacht
EMISSION
das Ausströmen von Stoffen in die Atmosphäre
Klimadiagramm mit Temperaturanstieg und Treibhausgasemission Quelle: IPCC 2014 – Synthese/Dez. 2015
10 | www.klimaflucht.at
DER VOM MENSCHEN VERURSACHTE
TREIBHAUSEFFEKT
Seit der Industrialisierung im 19. Jahrhundert verstärken die
Menschen den Treibhauseffekt immer mehr. Wie ist das mög-
lich? Durch verschiedenste Aktivitäten von uns Menschen
entstehen zusätzliche Treibhausgase. So ist z. B. die Ver-
brennung fossiler Energien wie Erdöl, Erdgas und Kohle für
75% des vom Menschen verursachten CO2-Ausstoßes ver-
antwortlich. Der Rest des zusätzlichen CO2 entsteht vor allem,
weil Wald gerodet wird. Durch intensive Vieh- und Landwirt-
schaft gelangen weitere Treibhausgase in die Atmosphäre.
Die Treibhausgase wie Kohlendioxid, Methan und Lachgas
lassen immer weniger Wärme aus der Erdatmosphäre ent-
weichen. Das Kima erwärmt sich.
Der Anstieg der Durchschnittstemperatur auf unserem Plane-
ten hat unterschiedliche Auswirkungen in allen Regionen. In
den Alpen sind die Temperaturen beispielsweise bereits um
2° C gestiegen. Einige Auswirkungen sind etwa das Schmel-
zen der Gletscher, die Versauerung der Meere oder der An-
stieg des Meeresspiegels. Studien belegen, dass mit einer
Zunahme von Extremwetterereignissen zu rechnen ist, also
Starkregen, Stürmen oder Trockenheit. Vegetation und Tiere
kommen unter Druck. Krankheiten breiten sich in neue Klima-
regionen aus. Vieles davon ist bereits jetzt zu bemerken.
KOHLENDIOXID (CO2)
CO2 entsteht bei der Verbrennung kohlenstoffhaltiger Subs-
tanzen und bei der Atmung. Pflanzen nehmen Kohlendioxid
auf und wandeln es bei der Fotosynthese um. Im Jahr 2010
trug CO2 zu 76% der anthropogenen Treibhausgasemis-
sionen in CO2-Äquivalenten bei. Das zusätzliche in die Atmo-
sphäre eingebrachte CO2 hat eine Halbwertszeit von 35.000
Jahren, das heißt, es dauert 35.000 Jahre, bis die Hälfte die-
ses CO2 wieder aus dem System draußen ist. (Hans Joachim
Schellnhuber in „Windenergie“, April 2016)
Von Menschen zusätzlich in die Atmosphäre gebracht
durch: Verbrennung fossiler Brennstoffe (Treibstoff für Autos
und Co., Heizung, Stromerzeugung ...), Zementherstellung,
Waldrodung und die damit verbundene Verbrennung von
Biomasse, manche landwirtschaftliche Praktiken.
METHAN (CH4)
Methan entsteht durch Fäulnisprozesse ohne Sauerstoff
(anaerob), bleibt etwa 12 Jahre in der Atmosphäre und ist
etwa 28 Mal so treibhauswirksam wie CO2. Im Jahr 2010 trug
Methan zu 16% der anthropogenen Treibhausgasemissionen
in CO2-Äquivalenten bei.
Von Menschen zusätzlich in die Atmosphäre gebracht durch:
intensive Viehzucht (vor allem von Rindern und Schafen),
Reis anbau, Erdgastransport, Kohlebergbau, Mülldeponien ...
Durch die Klimaerwärmung tauen Permafrostböden auf, die
weiteres Methangas freisetzen.
www.klimaflucht.at | 11
LACHGAS (N2O)
Die genaue Entstehung von Lachgas ist noch wenig erforscht.
Es bleibt etwa 114 Jahre in der Atmosphäre und ist 265 Mal
so treibhauswirksam wie CO2. 6% der CO2-äquivalenten an-
thropogenen Treibhausgasemissionen im Jahr 2010 waren
Lachgas.
Von Menschen zusätzlich in die Atmosphäre gebracht durch:
Einsatz von stickstoffhaltigem Kunstdünger, Verbrennung von
Biomasse und fossilen Brennstoffen, Vieh zucht, einige indus-
trielle Tätigkeiten (z. B. Herstellung von Nylon).
FLUORIERTE TREIBHAUSGASE (F-GASE)
Fluorierte Treibhausgase kommen nicht natürlich vor. Sie
werden industriell produziert und sind 140 bis 23.900 Mal so
treibhauswirksam wie CO2. 2% der CO2-äquivalenten anthro-
pogenen Treibhausgasemissionen im Jahr 2010 waren F-Gase.
Von Menschen zusätzlich in die Atmosphäre gebracht durch:
Einsatz als Kältemittel in Kälte- und Klimaanlagen, als Treib-
gas in Sprays, als Treibmittel in Schäumen und Dämmstoffen
und als Feuerlöschmittel.
76% CO2
16% METHAN
6% LACHGAS
2% FLUORIERTE GASE
Welches Treibhausgas hatte im Jahr 2010 wie viel Anteil an den Treibhausgasemissionen?
12 | www.klimaflucht.at
WER VERURSACHT DEN KLIMAWANDEL?
URSACHEN FÜR NATÜRLICHE
KLIMAVERÄN DER UNGEN
Im Laufe der Erdgeschichte hat sich das Klima über sehr
lange Zeiträume gesehen ständig verändert. Faktoren, die
das Klima beeinflussen, sind unter anderem: Veränderun-
gen in der Erdumlaufbahn, Veränderungen der Sonnenein-
strahlung, Kontinentalverschiebungen und Vulkanausbrüche.
Diese Faktoren können allerdings die starke Erderwärmung
in den letzten 40 Jahren nicht erklären. Erstmals in der Erd-
geschichte gibt es derzeit einen neuen Hauptverursacher für
die Klimaerwärmung: uns Menschen.
WIR SIND MITVERANTWORTLICH FÜR DEN
KLIMAWANDEL
In Österreich gehören wir zu dem kleinen Teil der Weltbevölke-
rung, der zu den reichen Industrienationen zählt und den größ-
ten Teil des anthropogenen Treibhausgasausstoßes ver ursacht.
Einerseits ist der Treibhausgasausstoß in den Industrielän-
dern selbst sehr hoch. Andererseits steigen die Emissionen in
Schwellenländern wie China unter anderem durch die Produk-
tion von Waren, die in Industrieländern auf den Markt kommen
und konsumiert werden. Zur Aufrechterhaltung unserer stark
konsumorientierten Lebensweise gibt Österreich viele Milliarden
Euro für Energieimporte aus; den Großteil für fossile Energieträ-
ger, also Öl, Gas und Kohle, und für Strom von Atomkraftwerken
und kalorischen Kraftwerken aus dem Ausland. Nicht nur, dass
wir hier viel Geld ausgeben, beschleunigen wir damit auch den
Anstieg der Treibhausgasemissionen.
Und wie tragen wir konkret dazu bei? Durch Autofahrten,
Flugreisen, Gas- oder Ölheizungen, die Herstellung von Kon-
sumgütern (Kleidung, Handys, Elektrogeräte, Möbel ...), die
Nutzung von in Wärmekraftwerken erzeugtem Strom, kon-
ventionelle Landwirtschaft, intensive Viehwirtschaft ... All das
und noch mehr heizt dem Klima ein.
VIDEO „DIE RECHNUNG“ (4:22 MIN.) VON GERMANWATCH
https://www.youtube.com/watch?v=EmirohM3hac
Wir gehören als BewohnerInnen einer
reichen Industrienation zu jenem
kleinen Teil der Weltbevölkerung,
der für den Klimawandel hauptver-
antwortlich ist. Unser hoher Ener-
gieverbrauch und unsere Nutzung
nicht erneuerbarer Energien führen
zu einem vermehrten Ausstoß an CO2
und damit zur Erderwärmung.
www.klimaflucht.at | 13
Würden alle Menschen heute auf der
Erde auf dem Konsumniveau von uns
(...) Europäern leben, dann bräuchten wir
drei Planeten. (...) Wir müssen als rei-
che Industrienationen dabei wesentlich
stärker unserer Verantwortung gerecht
werden. Europa, die USA und Japan,
20 Prozent der Weltbevölkerung, bean-
spruchen 80 Prozent des Reichtums und
hinterlassen zwei Drittel der Umwelt-
und Klimaschäden. Hier sind ein Umden-
ken und ein Umsteuern angesagt.
“
“Bundestagsrede im Jänner 2014 des deutschen Bundesentwicklungsministers Gerd Müller
https://www.bmz.de/de/presse/reden/minister_mueller/2014/Januar/20140129_rede_bundestag.html
CO2 from 1970-2013Total emissions GT Per capita emissions T/p050100150200 0 500 1000 1500
United StatesEuropean Union (28)ChinaRussian FederationJapanGermanyIndiaUnited KingdomCanadaUkraineFranceInternational ShippingItalyPolandKorea, Republic ofMexicoInternational AviationAustraliaSouth AfricaBrazilIranSpainSaudi ArabiaIndonesiaTurkeyKazakhstanNetherlandsCzech RepublicTaiwanRomaniaArgentinaBelgiumThailandVenezuelaEgyptKorea, Democratic PRMalaysiaUzbekistanBelarusUnited Arab Emirates
Treibhausgasausstoß 1970 bis 2013 Quelle: https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Co2_ cumulative_emissions_1970-2013.svg?uselang=de
Treibhausgasausstoß pro Kopf 1990 bis 2014 Quelle: EC-JRC/PBL.EDGAR version 4.3 FT 2014
Wir gehören zu den reichen 20% der Industrieländer.
20% INDUSTRIELÄNDER
80% REST DER WELT
t CO2/capita in 2014
0-2
2-5
5-10
10-15
15-20
>20
Methode Seite 71
Aufstellungslinie: Wie viel hat dein persönlicher Alltag mit dem Klimawandel zu tun? Diese Übung kann zu Beginn und am
Ende einer Einheit zum Thema Klimawandel
gemacht werden.
14 | www.klimaflucht.at
HEIZEN
Die Wärmeerzeugung verursacht in unseren Breiten einen
hohen Anteil des CO2-Ausstoßes. Die Klimabilanz der Hei-
zung ist abhängig vom Energierohstoff, der zum Heizen ver-
wendet wird, von der Wärmedämmung, der Effizienz des Hei-
zungssystems sowie dem Heizungs- und Lüftverhalten.
Nach heutigem Stand der Technik ist es bereits möglich,
neue Häuser so zu bauen, dass kein zusätzliches CO2 für die
Wärmeerzeugung anfällt.
MOBILITÄT
Als Angehörige einer reichen Industrienation sind wir ge-
wohnt, oft und schnell von einem Ort zum anderen zu gelan-
gen und sehr mobil zu sein. Das geht auf Kosten des Klimas.
In den Verbrennungsmotoren von PKWs, LKWs, Flugzeugen
und anderen Verkehrsmitteln wird Treibstoff verbrannt. Dabei
entstehen riesige Mengen an CO2. Öffentliche Verkehrsmittel
sind deutlich klimaschonender als der Individualverkehr, ein-
fach, weil mehr Menschen damit transportiert werden und der
CO2-Ausstoß pro Kopf geringer ist.
STROMVERBRAUCH
Unser modernes Leben ist ohne Strom unvorstellbar. Unzäh-
lige Geräte werden mit Strom betrieben. Ein rasch steigender
Anteil des Stromverbrauchs entsteht in großen Computerser-
vern aufgrund der Nutzung des Internets. Der CO2-Ausstoß
für unseren Stromverbrauch ist sehr stark davon abhängig,
mit welcher Energiequelle der Strom erzeugt wird. Am besten
ist die Klimabilanz, wenn der Strom zu 100% aus erneuer-
barer Energie stammt.
Gleichzeitig ist es wichtig, unseren Stromverbrauch zu redu-
zieren. Mach dir Gedanken darüber, welche Geräte am Strom
hängen und was du tun kannst, damit du weniger Strom ver-
brauchst.
MOBILITÄT
HEIZEN
ERNÄHRUNG
STROMVERBRAUCH
SONSTIGER
KONSUM
HIER HABEN WIR EINFLUSS AUF DAS KLIMA
www.klimaflucht.at | 15
ERNÄHRUNG
Tierische Lebensmittel verursachen im Sektor Ernährung den
größten Ausstoß an Treibhausgasen. Vor allem Fleisch- und
Milchprodukte wirken sich auf das Klima ungünstig aus. Für
das Futtermittel Soja werden Regenwälder abgeholzt.
Rinder erzeugen als Wiederkäuer beträchtliche Mengen
Me than durch ihren Verdauungsprozess. Durch den Umweg
der pflanzlichen Futtermittel zur Produktion von tierischen
Produkten geht eine Menge Energie verloren. So ist laut Welt-
agrarbericht die Umwandlungsrate von pflanzlichen in tieri-
sche Kalorien bei Rindern ca. 7:1.
Pflanzliche Lebensmittel haben durchschnittlich nur ein Zehn-
tel des Treibhausgaspotenzials von tierischen Lebensmitteln.
Es gibt allerdings Ausnahmen wie z. B. Reis im Nassanbau,
der zu einem hohen Methanausstoß führt.
Weitere klimarelevante Faktoren unserer Lebensmittel sind
Transportwege, Lagerung, Zubereitungsarten und natürlich
auch die Art der Landwirtschaft. Bei biologischer Bewirtschaf-
tung entstehen deutlich weniger Treibhausgase, da unter an-
derem auf künstliche Düngemittel verzichtet wird (Hinweis:
Kunstdünger ist ein Erdölprodukt).
Treibhausgasausstoß pro Kopf in Deutschland nach Konsumbereichen 2014 (CO2-Äquivalente – Emissionen anderer Treibhausgase als CO2 werden zur besseren Vergleichbarkeit umgerechnet).Quelle: UBA-CO2-Rechner
.
SONSTIGER KONSUM
Kleidung, Haushaltsgeräte, Unterhaltungselektronik, Dienst-
leistungen, Möbel, Spiele usw. ... All das kaufen und kon-
sumieren wir und nicht selten handelt es sich um qualitativ
minderwertige „Wegwerfartikel“. Dadurch fördern wir den
CO2-Ausstoß. Je weniger wir kaufen und konsumieren, umso
weniger CO2 gelangt in die Atmosphäre. Auch durch den Kauf
langlebiger Qualitätsprodukte können wir einen Beitrag zum
Klimaschutz leisten.
Faktoren wie Art und Produktionsverfahren der Roh stoffe,
Transportwege, Verarbeitung, Verpackung, Entsorgung,
Lebensdauer und Qualität haben Einfluss darauf, wie viel Aus-
wirkung unsere Konsumgüter auf das Klima haben.
Primärenergieverbrauch durch Konsum der Haushalte. Statistisches Bundesamt, Publikationen Umwelt: „Die Nutzung von Umweltressourcen durch private Haushalte“Quelle: www.biomasseverband.at, Basisdaten Bioenergie 2015.
23%
MOBILITÄT
7% STROM
17% HEIZUNG
30% SONSTIGER KONSUM
10%
ÖFFENTLICHE EMISSIONEN
13% ERNÄHRUNG
36,1% ÖL
20,6% GAS
29,8%
ERNEUERBARE
ENERGIEN1,9% ABFÄLLE
NICHT ERNEUERBAR
1,8% SONSTIGES
9,7% KOHLE
Methode Seite 75
Gedankenreise: Der CO2-Ausstoß meines Alltags Kann nach einem theoretischen Einstieg über
Entstehung und Problematik von CO2 durch-
geführt werden, um einen persönlichen Bezug
zu schaffen.
16 | www.klimaflucht.at
Seit Beginn der Industrialisierung haben wir uns immer mehr
von nicht erneuerbaren Energien abhängig gemacht. Erdöl,
Erdgas und Kohle sind fossil, das heißt sehr alt und nur in
begrenzter Menge in der Erde vorhanden. Unser Verbrauch
dieser Stoffe ist jedoch enorm und hat somit weitreichende
Folgen für das Klima, den Boden, das Wasser, unsere Ge-
sundheit und unser Zusammenleben. Für den Klima- und
Umweltschutz, für unsere Gesundheit und für ein friedliches
Zusammenleben ist es wichtig, den Einsatz von Öl, Gas und
Kohle so rasch wie möglich zu beenden: durch Energiespa-
ren, Effizienzsteigerung und den Umstieg auf erneuerbare
Energien.
FOSSILE BRENNSTOFFE HEIZEN DEM KLIMA EIN
Erdöl, Erdgas und Kohle sind fossile Brennstoffe. Um aus
ihnen Energie für Transport, Wärme oder Strom zu gewinnen,
müssen sie verbrannt werden. Dabei werden große Mengen
CO2 freigesetzt. Die Nutzung fossiler Brennstoffe ist Haupt-
ursache für den Klimawandel.
NICHT ERNEUERBAR
Fossile und atomare Brennstoffe sind nur begrenzt vorhanden
und die Reserven werden immer weniger.
Peak Oil – das Ölfördermaximum
Das ist der Zeitpunkt, ab dem die Ölreserven zurückgehen.
Ab hier gibt es weniger Neufunde, als verbraucht wird. Nach-
frage und Neufunde klaffen deutlich auseinander. Dieser
Punkt ist in vielen Ländern bereits erreicht. Steigt der Ölpreis,
dann ermöglicht dies die aufwendige Erschließung von Öl-
quellen, die zuvor aus Kostengründen nicht erschlossen wer-
den konnten. Auch diese Quellen sind begrenzt vorhanden
und ihre Erschließung ist äußerst umweltschädlich.
DRASTISCHE UMWELTAUSWIRKUNGEN
Die Förderung von Öl, Gas und Kohle war schon immer um-
weltschädlich. Man denke zum Beispiel nur an Öltanker- und
Bohrinselunfälle im Meer und deren Folgen.
Durch neue Fördermethoden kommen weitere enorme
Umweltbelastungen hinzu. Die Produktion von 1 Liter Öl
aus Ölsand verbraucht zwischen 3 und 5 Liter Wasser und
erzeugt 6 Liter Giftschlamm. Und auch die Förderung von
Schiefergas mittels Fracking ist mit schwerwiegenden Folgen
und Risiken verbunden: Chemikalienaustritt ins Grundwas-
ser, mit Schwermetallen und Chemikalien verseuchte Böden,
enormer Wasser- und Energieverbrauch, lokale Erdbeben.
Unkonventionelles Öl
Unkonventionelles Öl bezeichnet Reserven, die in großer Tiefe
lagern – in der Tiefsee (Ölkatastrophe im Golf von Mexiko), in
der Arktis/Antarktis oder in Teersand oder Ölschiefer. Diese
Rohstoffe sind deswegen so teuer, weil nicht nur die Förderung
aufwendig ist, sondern auch, weil z. B. aus Teersand oder Öl-
schiefer das Öl erst gewonnen werden muss. So benötigt man
für 50 Liter Öl aus Ölschiefer rund 1 Tonne Gestein, das auf
500° C erhitzt werden muss. In Kanada verliert der Athabasca
River derzeit ein Drittel seines Wassers (370 Mio. m3), weil man
für 160 Liter Öl aus Teersand ca. 500 Liter Wasser benötigt,
um das Öl mit einem Chemikalienmix aus dem Sand zu lösen.
Unkonventionelles Gas (= Schiefergas)
Hier geht es um teure und umweltschädliche Bohrungen in
der Tiefsee oder in den arktischen Gebieten sowie die Ex-
traktion von Gas aus Gesteinsschichten (Schiefergas). Zur
Förderung von Schiefergas wird eine Wasser-Sand-Chemi-
WELTWEIT WERDEN JÄHRLICH 5.000 MILLIARDEN LITER ERDÖL VERBRAUCHT – DAS SIND ÜBER 570 MILLIONEN LITER PRO STUNDE.
NICHT ERNEUERBARE ENERGIE ROHSTOFFE SIND VON GESTERN
www.klimaflucht.at | 17
kalienmischung in den Boden gepresst, um das gebundene
Gas herauszubrechen (Fracking). Dafür verbraucht man aller-
dings viel Energie, sehr viel Wasser und Hunderte Bohrlöcher.
In den USA und Großbritannien wurde Fracking außerdem mit
lokalen Erdbeben in Verbindung gebracht. Gleichzeitig kön-
nen mit dem Wasser-Chemikalien-Gemisch Schadstoffe aus
dem Boden ins Grundwasser ausgewaschen werden. Die
Folgen davon: verschmutztes Trinkwasser, Schwermetalle
und Chemikalien in der Nahrung, verseuchte Böden.
Flächenverbrauch beim Braunkohleabbau
Der Flächenverbrauch für den Braunkohleabbau ist gigan-
tisch. Allein in Deutschland beansprucht er eine Fläche von
rund 1.700 km2. Zum Vergleich: Wien hat eine Fläche von
415 km2. Da es sich um Tagebau handelt, wird bei Braun-
kohlelagerstätten die oberste Erdschicht großflächig abgetra-
gen. Die Humusschicht ist damit verloren. Dann fräsen sich
riesige strombetriebene Bagger mit einer Geschwindigkeit
von etwa 2 Hektar pro Tag durch die Landschaft. 138 Ort-
schaften wurden in Deutschland durch den Tagebau schon
„beseitigt“. Im Zuge des Braunkohleabbaus wird außerdem
durch die Auswaschung die Gewässerqualität massiv beein-
trächtigt und zusätzlich sinkt der Grundwasserspiegel.
Alejandro Soto aus dem Amazonas-
gebiet in Ecuador berichtet: „Als wir
hier ankamen, gab es genug
zum Jagen und Fischen und die Natur
bot uns genug, um zu leben. Aber
das Öl änderte unser Leben. (...) Sie
berieselten die Straßen mit Öl, als sei
es Asphalt. Sie schütteten Forma-
tionswasser in die Flüsse, viel Wild
und viele Haustiere starben. Es gab
immer weniger Fische und Tiere beka-
men Missbildungen. (...) Im Endeffekt
bedeutet das Öl für uns Bauern und
Indigene Armut, Elend und Krankheit.
Das schwarze Gold ist der Fluch des
Amazonas.
“
“http://www.klimabuendnis.at/images/doku/unser _griff_nach_den_rohstoffen.pdf
Ölförderung aus Teersand
Schiefergas
Natural gas flows from fissures into well
Methode Seite 69
Assoziationsball: Welche Dinge meines Alltags enthalten Erdöl?
Eignet sich zur Einstimmung auf beliebige The-
men, eventuell nach einem kurzen theoretischen
Input, wie z. B. „Wofür wird Erdöl verwendet?“
Methode Seite 97
Seilkreise-Systemspiel: nicht erneuerbare Energien Stellt dar, was passieren könnte, wenn
weiterhin vor allem nicht erneuerbare Energien
genutzt werden.
18 | www.klimaflucht.at
RISIKOFAKTOR ATOMENERGIE
Früher sprach man von Tschernobyl – dem ukrainischen
Kernreaktor, der durch seinen Super-GAU 1986 Europa ver-
strahlte. Heute spricht man von Fukushima. Auch wenn die
Wahrscheinlichkeit eines Unfalls bei Atomkraftwerken niedrig
zu sein scheint, zeigt deren Anzahl in den letzten Jahrzehnten,
dass die Atomenergie für den Menschen offensichtlich nicht
ausreichend beherrschbar ist.
Erschwerende Umstände sind das entsetzlich weitreichende
Gefährdungspotenzial auch nur eines einzigen Unfalls und die
„Attraktivität“ von Atomkraftwerken für Terroranschläge.
Atommüll ohne Endlagerung
Weltweit entstehen in etwa 440 Atomkraftwerken mehr als
8.300 Tonnen hochradioaktiver Atommüll pro Jahr. Schätzun-
gen gehen dabei von rund 290.000 Tonnen hochradioaktivem
Müll aus, wenn die Kraftwerke rund 35 Jahre betrieben wer-
den. Dieser Müll bleibt mehrere 100.000 Jahre hoch radio-
aktiv und muss daher fast ewig für Mensch, Tier und Pflanzen
unzugänglich verwahrt werden. Doch bis heute wurden keine
geeigneten Endlagerstätten gefunden.
BEI DER NUTZUNG DER ATOMENERGIE ENTSTEHT RADIOAKTIVITÄT. RADIOAKTIVE STRAHLUNG VERÄNDERT DIE ZELLEN IM KÖRPER UND IST AUS DIESEM GRUND LEBENSGEFÄHRLICH.
Sarkophag des Unglücksreaktors Tschernobyl
Gesundheitliche Schäden am Beispiel Kohle
Emissionen aus europäischen Kohlekraftwerken tragen in
bedeutender Weise zu Erkrankungen durch Umweltver-
schmutzung bei.
Die in einem Bericht der europäischen Health and Environ-
ment Alliance veröffentlichten aktuellen Zahlen zeigen, dass
EU-weit jährlich über 18.200 vorzeitige Todesfälle und über
8.500 neue Fälle von chronischer Bronchitis auf die Verfeue-
rung von Kohle zurückzuführen sind und mehr als 4 Millionen
Arbeitstage verloren gehen. Die wirtschaftlichen Kosten der
gesundheitlichen Schäden werden für die EU auf bis zu 42,8
Milliarden Euro pro Jahr geschätzt.
Im Jahr 2010 wurden in 25 Staaten der EU außerdem mehr
als 44 Tonnen Quecksilber durch die Kohleverbrennung emit-
tiert. Damit ist Kohlestrom der größte Verursacher von Queck-
silberemissionen in Europa.
www.klimaflucht.at | 19
FOLGEN DES KLIMAWANDELS
Über den Zeitraum von 1880 bis 2012 sind die Oberflächen-
temperaturen von Land und Ozean im globalen Durchschnitt
bereits um 0,85° C angestiegen (IPCC-Bericht 2014). Dass
dies lokal noch viel extremer sein kann, zeigen zum Beispiel
die Durchschnittstemperaturen von Österreich, die im glei-
chen Zeitraum bereits um 2° C gestiegen sind.
Die Erwärmung des Klimasystems
ist eindeutig und viele der seit den
1950er-Jahren beobachteten
Veränderungen waren vorher über Jahr-
zehnte bis Jahrtausende nicht aufge-
treten. Die Atmosphäre und der Ozean
haben sich erwärmt, die Schnee- und
Eismengen sind zurückgegangen und
der Meeresspiegel ist angestiegen.
“
“http://www.de-ipcc.de/_media/IPCC-AR5_SYR-SPM_vorlaeufige-Uebersetzung_Dez2015.pdf
Im Anschluss sind einige Folgen des Klimawandels auf-
gelistet. Im Vorfeld ist zu erwähnen, dass so manche Folgen
sehr vielfältige und komplexe Ursachen haben, die nicht aus-
schließlich beim Klimawandel zu finden sind. So zum Beispiel
Dürrekatastrophen: Hier können die Ursachen neben dem
Klimawandel auch darin liegen, wie das Land genutzt wird.
ARBEITSBLÄTTER ZUM GLOBALEN KLIMAWANDEL (VON GERMANWATCH)
http://germanwatch.org/arbeitsblätter
Unser vermehrter Ausstoß an Treibhausgasen wie dem
Kohlendioxid verursacht den Klimawandel. Der Anstieg
der Durchschnittstemperatur hat weitreichende Folgen
wie den Anstieg des Meeresspiegels, Dürre, Trink-
wassermangel, Überflutungen und Stürme.
Methode Seite 86
Präsentation: Klimawandelfolgen
In Kleingruppen befassen sich die
TeilnehmerInnen mit einer Folge des
Klimawandels, recherchieren selbstständig
und präsentieren die Ergebnisse im Plenum.
20 | www.klimaflucht.at
Das Klima ist ein gemeinschaftliches
Gut von allen und für alle. Es ist auf
globaler Ebene ein kompliziertes
System, das mit vielen wesentlichen
Bedingungen für das menschliche
Leben verbunden ist. (...) Wenn die
augenblickliche Tendenz anhält,
könnte dieses Jahrhundert Zeuge
nie dagewesener klimatischer Ver-
änderungen und einer beispiellosen
Zerstörung der Ökosysteme werden
– mit schweren Folgen für uns alle.
“
“Aus der Enzyklika „Laudato si“ von Papst Franziskus: „Über die Sorge für das gemeinsame Haus“
WELTMEERE
Erwärmung
Da sich Wasser langsamer erhitzt als Luft, erwärmen sich die
Weltmeere langsamer als die Erdatmosphäre. Insgesamt neh-
men aber die Meere, die 71% der Erdoberfläche bedecken,
eine wesentlich größere Wärmemenge auf.
Die oberen 75 Meter der Weltmeere haben sich seit 1971 um
fast 0,5° C erwärmt.
Veränderung des Golfstroms
Durch die weitere Erwärmung könnte in Zukunft der Golf-
strom abgeschwächt werden. Der Golfstrom hat eine zentrale
Bedeutung für das Klima und das Wetter in Europa. Seine
Abschwächung könnte das Ökosystem der Meere und damit
die Fischerei und die Lebensgrundlage vieler Menschen an
den Küsten beeinträchtigen.
Anstieg des Meeresspiegels
Seit 1901 ist der Meeresspiegel um 19 cm angestiegen.
Das hat zwei Gründe:
1. Wärmer werdendes Meerwasser dehnt sich aus.
2. In den letzten Jahrzehnten haben die Gletscher und die
Eisschilde der Arktis und Antarktis massiv an Eis verloren und
damit die Wassermenge in den Meeren erhöht.
So hat z. B. der grönländische Eisschild im Zeitraum von
2002 bis 2011 215 Milliarden Tonnen Eis pro Jahr verloren;
von 1991 bis 2001 waren es nur 34 Milliarden Tonnen pro
Jahr. Der antarktische Eisschild hat von 2002 bis 2011 147
Milliarden Tonnen Eis pro Jahr verloren.
Derzeit steigt der Meeresspiegel weltweit um durchschnitt-
lich 3 mm pro Jahr. Je nachdem, wie viel Treibhausgas wir
in Zukunft erzeugen werden, wird der weitere Anstieg des
Meeres spiegels bis 2100 zwischen 26 cm und 1 Meter lie-
gen. Ein Anstieg von 1 Meter würde allein in Europa etwa
13 Millionen Menschen betreffen.
Vom Anstieg des Meeresspiegels sind Küstengebiete und In-
seln betroffen. Nur etwa 2% der weltweiten Landmasse lie-
gen weniger als 10 Meter über Meereshöhe. Allerdings lebt
etwa ein Viertel der Weltbevölkerung, d. h. fast 2 Milliarden
Menschen, unmittelbar oder sehr nahe am Meer. Davon be-
wohnen rund 200 Millionen Menschen Küstengebiete, die
überhaupt nur bis zu 1 Meter über dem Meeresspiegel liegen.
30 der 50 größten Städte der Welt liegen direkt an der Mee-
resküste, so auch zum Beispiel New York, Dhaka oder Tokio.
www.klimaflucht.at | 21
Versauerung der Meere
Ein Teil des vom Menschen verursachten CO2 wird vom
Ozean aufgenommen. Dadurch verändert sich der pH-Wert
des Meerwassers und es wird saurer.
Das hat schwere Folgen für Meereslebewesen. In erster Linie
werden kalkbildende Organismen gefährdet, wie unter ande-
rem Korallen, Muscheln oder Kalkalgen, welche eine bedeu-
tende Rolle in der Nahrungskette spielen.
PERMAFROSTBÖDEN
Ein Boden wird als Permafrostboden bezeichnet, wenn er ab
einer gewissen Tiefe das ganze Jahr über gefroren ist. Etwa
20 bis 25% der Landflächen der Erde sind Permafrostböden.
Sie sind vor allem in Grönland, Alaska, Nordkanada und Ost-
sibirien zu finden, aber auch in Hochgebirgsregionen wie z. B.
den Alpen. Seit Mitte des 20. Jahrhunderts hat die Dicke der
Permafrostböden stark abgenommen.
In Permafrostböden sind große Mengen an Kohlendioxid und
Methan gespeichert. Tauen diese Böden auf, dann werden
große Mengen dieser Treibhausgase freigesetzt. Das lässt die
Temperaturen noch mehr steigen.
Wenn Permafrostböden tauen, dann wird der Boden mo-
rastig und instabil. In den Alpen können sich dadurch ganze
Berg hänge in Bewegung setzen.
GLETSCHERSCHMELZE
Seit Beginn der Industrialisierung bis 1975 haben die Glet-
scher der Alpen laut gletscherarchiv.at etwa ein Drittel ihrer
Fläche und die Hälfte ihrer Masse verloren. Seither sind
weitere 20 bis 30% des Eisvolumens abgeschmolzen. Im
Ost-Himalaya sind bereits rund 2.000 Gletscher verschwun-
den. Unmittelbare Folgen der Gletscherschmelze sind Über-
schwemmungen, verbunden mit Erdrutschen, Schlamm- und
Gesteinslawinen. Die Nutzung der Wasserkraft zur Strom-
erzeugung wird beeinträchtigt, da Flüsse weniger Wasser füh-
ren. Langfristig droht Trinkwasserknappheit, denn drei Vier-
tel aller Süßwasserreserven sind im Gletscher eis gebunden.
WASSERMANGEL UND DÜRREN
Flächen, die von Dürren betroffen sind, nehmen zu, das heißt
dort regnet es gar nicht mehr oder kaum. Die Dürreperioden
nehmen vor allem in Regionen zu, die ohnehin bereits eher tro-
cken sind. Das hat für Menschen, welche in diesen Regionen
ansässig sind, besonders dramatische Auswirkungen. Ein deut-
liches Beispiel ist die Sahelzone in Afrika. Die ohnehin schon kar-
gen Böden lassen sich bei weniger Niederschlag noch schlech-
ter bewirtschaften, die Nahrungsmittelproduktion geht zurück. In
der Folge leiden die Menschen unter Hunger und Mangelernäh-
rung. Sauberes Trinkwasser wird weniger und hat mancherorts
bittere Kämpfe um diese lebenswichtige Ressource zur Folge.
Als letzter Ausweg bleibt nur mehr die Flucht als Klimaflüchtling.
So manche pazifische Inselstaaten müssen überhaupt fürch-
ten, völlig im Meer zu versinken.
Bereits heute sind manche Küstendörfer so stark betroffen,
dass deren BewohnerInnen ihre Häuser aufgeben mussten.
Weitere Risiken bei erhöhtem Meeresspiegel:
gesteigerte Küstenerosion, d. h. der Boden wird vom Wasser
weggespült.
• höhere und weiter ins Landesinnere ragende Sturmfluten
• veränderte Grundwasserspiegel
• Versalzung des Grundwassers
• Epidemien durch verunreinigtes Wasser
• Mangel an Trinkwasser
• Verschlechterung der Bedingungen für die
Landwirtschaft
• Schäden an Gebäuden und Häfen
22 | www.klimaflucht.at
EXTREME WETTEREREIGNISSE
Durch den Treibhauseffekt erwärmt sich die Atmosphäre und
enthält dadurch mehr Energie. Diese Energieaufladung führt zu
extremen Wetterereignissen, die seit 1950 zugenommen haben.
So werden tropische Gebiete von heftigeren Wirbelstürmen
heimgesucht. Extreme Niederschlagsereignisse bringen grö ßere
Regenmengen innerhalb kurzer Zeit und führen zu häufigeren
und schwerwiegenderen Überflutungen. Auch Hitzewellen sind
häufiger und ausgeprägter geworden.
BEDROHUNG VON LEBENSRÄUMEN
Pflanzen und Tiere sind an bestimmte klimatische Bedin-
gungen angepasst. Mit der Klimaerwärmung verschieben
sich Vegetationszonen. Ganze Lebensräume verändern sich.
Weniger anpassungsfähige Pflanzen und Tiere sind vom Aus-
sterben bedroht. Manche Ökosysteme wie etwa Korallenriffe
sind bereits jetzt stark geschädigt.
Es kommt auch zu einer Verschiebung des Zeitraums, in dem
Pflanzen wachsen und Früchte tragen. Das hat Auswirkungen
auf die Landwirtschaft.
SCHWÄCHUNG DER GESUNDHEIT
Für kleine Kinder, alte oder geschwächte Menschen können
Hitzewellen oder extreme Wetterereignisse eine gesundheit-
liche Gefahr darstellen.
Zusätzlich können sich mit ansteigenden Temperaturen
Krankheitserreger ausbreiten, die zuvor nur in wärmeren
Klimazonen vorhanden waren.
SOZIALE FOLGEN
Der Klimawandel hat massive Folgen im sozialen Bereich.
Egal ob Wasserknappheit, der Anstieg des Meeresspiegels,
Stürme oder Überschwemmungen: Diejenigen Menschen,
die in der jeweils betroffenen Region leben, sind enormen
Belastungen ausgesetzt. Die extremen Wetterereignisse kön-
nen die Lebensbedingungen massiv verschlechtern.
Wenn es aufgrund mangelnder Ressourcen, Geldmittel oder
Infrastruktur keine Möglichkeit gibt, sich an die schwieriger
gewordenen Bedingungen anzupassen oder Zerstörtes wie-
der aufzubauen, dann bleibt oft als einziger Ausweg nur die
Flucht.
Nach einer Studie der Nichtregierungsorganisation Norwegi-
scher Flüchtlingsrat (NRC) haben die Folgen extremer Wet-
terereignisse im Jahr 2013 dreimal so viele Menschen um
ihr Zuhause gebracht wie die Folgen kriegerischer Konflikte.
Rund 22 Millionen Menschen wurden so aus ihrer Heimat ver-
trieben, besonders innerhalb von Entwicklungsländern.
www.klimaflucht.at | 23
BETROFFENE DES KLIMAWANDELS
Die Folgen des Klimawandels treffen uns alle, zuallererst und
am meisten jedoch die Menschen in Entwicklungsländern.
Dürreperioden vernichten fruchtbares Land, Inseln versinken
im Meer und heftige Stürme zerstören ganze Landstriche.
Und dabei haben die Menschen gerade dort nicht oder nur
sehr wenig zur Entstehung des Klimawandels beigetragen.
Besonders betroffen sind: Westafrika, Sahelregion,
Karibik, Mittelamerika, Südasien, China, Pazifische
Inselstaaten.
Von den Großstädten leiden darunter am stärksten Dhaka in
Bangladesch, Bangkok in Thailand und Manila auf den Phi-
lippinen. Entwicklungsländer, vor allem jene in den (sub-)tro-
pischen Gebieten, sind durch den Klimawandel besonders
stark verwundbar. Die dort vorwiegend direkt von Landwirt-
schaft und Fischerei lebenden Menschen spüren unmittelbar
jede Störung der natürlichen Ökosysteme. Diese Länder ha-
ben weder das Geld noch die Infrastruktur, um klimabedingt
aufgetretene Mängel und Schäden zu beheben (Bereitstel-
lung von Nahrungsmitteln, medizinische Betreuung, Wieder-
aufbau zerstörter Gebäude und Verbindungswege usw.) oder
deren Ursachen vorbeugend zu bekämpfen. Die fehlenden
Möglichkeiten, sich an die verschlechterten Gegebenheiten
anzupassen, lassen zum Überleben oft nur einen Ausweg zu:
das Verlassen der Heimat.
Die Folgen des Klimawandels haben beson-
ders in den ärmeren Regionen der Welt drama-
tische Auswirkungen. Jene Menschen, welche
den Klimawandel kaum oder gar nicht verursachen,
haben am meisten unter dessen Folgen zu leiden. Auf
der anderen Seite treffen uns als Hauptverursacher
des Klimawandels dessen Folgen viel weniger, da wir
als reiche Industrienation über finanzielle und mate-
rielle Mittel verfügen, welche Maßnahmen zur Vorbeu-
gung oder Anpassung ermöglichen.
DürreHochwasser
Heftige StürmeGletscherschmelze
Trinkwassermangel
Auftauen der Permafrostböden
Methode Seite 74
Geburtslotterie
Verdeutlicht die Verteilungsproblematik.
Methode Seite 104
Weltspiel Schätzspiel, das sich gut als Einstieg
zum Thema Globalisierung und
Gerechtigkeit eignet.
24 | www.klimaflucht.at
1. KLIMASCHUTZ
Maßnahmen zur Energieeinsparung und zum Umstieg auf
erneuerbare Energien. Voraussetzung sind ausreichende
Finanzmittel und Know-how.
Hier müssen die Industriestaaten eine Vorreiterrolle einnehmen.
Einerseits müssen sie selbst im Klimaschutz schnell und um-
fassend aktiv werden. Andererseits müssen sie als Hauptver-
ursacher des Klimawandels Verantwortung übernehmen und
ärmere, stärker verwundbare Regionen mit finanziellen Mitteln
und Know-how unterstützen.
2. ANPASSUNG UND RESILIENZ
Maßnahmen zur optimalen Anpassung an die durch den Kli-
mawandel bewirkten Veränderungen. Voraussetzung sind
auch hier ausreichende Finanzmittel sowie Know-how und
damit die Unterstützung durch die Industrieländer. Beispiele:
Wasserressourcenmanagement, Küstenschutz, dürreresis-
tentes oder salzverträgliches Saatgut ...
3. FLUCHT
Wenn die Folgen des Klimawandels die Lebensgrundlagen
zerstören und es keine Möglichkeiten zur Anpassung gibt,
dann bietet Flucht die letzte Überlebenschance.
Die globale Erwärmung ist nicht nur
ein Umwelt-, sondern ein Entwick-
lungsproblem. Schutz vor den Fol-
gen des Klimawandels und Armuts-
bekämpfung können nur zusammen
erfolgreich sein. Denn einerseits
verschärfen die Folgen des Klima-
wandels besonders die Situation der
Armen, andererseits macht Armut die
Menschen besonders verwundbar
gegenüber den Folgen des Klimawan-
dels. (...) Die Folgen der Klimaerwär-
mung verschärfen die Probleme von
Armut, Destabilisierung und Gewalt.
Klimaflüchtlinge, Greenpeace 2007
WAS KÖNNEN VOM KLIMAWANDEL BETROFFENE MENSCHEN TUN?
“
“
www.klimaflucht.at | 25
Der „Climate Change and Environmental Risk Atlas 2014” zeigt anhand der farbigen Abstufungen, wo das Risiko für Veränderungen durch den Klimawandel besonders hoch ist. Betroffen sind in erster Linie Entwicklungs- und Schwellenländer.
RESILIENZ
Resilienz ist die Widerstandskraft, die Fähigkeit,
Schwierigkeiten möglichst unbeschadet zu überstehen.
WELTRISIKOBERICHT
http://www.weltrisikobericht.de
WELTKARTE VON OXFAM MIT GESCHICHTEN VON MENSCHEN, DIE VOM KLIMAWANDEL BETROFFEN SIND
https://www.oxfam.de/unsere-arbeit/themen/weltkarte-menschen-klimawandel
26 | www.klimaflucht.at
ALBERTA
MASSIVE WALDBRÄNDEWo?
Provinz in Kanada.
Mögliche Folgen durch den Klimawandel
WALDBRÄNDE
Im Frühjahr 2016 herrschte in der Provinz Alberta eine
Rekorddürre, die Temperaturen waren ungewöhnlich hoch
und es gab heftige Winde. Am 1. Mai 2016 wurde südwest-
lich von Fort McMurray Feuer entdeckt. Das Feuer hat sich
rasch ausgebreitet und massive Waldbrände entfacht. Rie-
sige Waldflächen wurden zerstört.
Zusammenhang mit Flucht
Die BewohnerInnen von Fort McMurray haben in drama-
tischen Evakuierungswellen die Stadt verlassen. Zehntau-
sende Menschen sind in Konvois aus der verbrannten Stadt
geflohen. 2.500 Wohnhäuser wurden zerstört.
Sonstiges
In Alberta werden beträchtliche Mengen an Erdöl aus Teer-
sand gewonnen. Dafür werden riesige Waldflächen gerodet
und in vergiftete Mondlandschaften verwandelt.
Weitere Infos: http://www.umweltruf.de
Europaticker 08.05.2016: „Alberta-Waldbrände:
Die Natur schlägt erbarmungslos zurück“
BEISPIELE VON BETROFFENEN REGIONEN
In alphabetischer Reihenfolge
Methode Seite 101
Wandzeitung: Betroffene des Klimawandels
In Kleingruppen befassen sich die Teilnehmer-
Innen mit einer vom Klimawandel betroffenen
Region, recherchieren selbstständig und
gestalten jeweils eine Seite einer Wandzeitung.
www.klimaflucht.at | 27
BANGLADESCH
ÜBERFLUTUNGEN UND STÜRMEWo?
Südasien, grenzt westlich und nördlich an Indien, östlich
an Indien und Myanmar und im Süden an den Indischen
Ozean (Golf von Bengalen). Der größte Teil des Landes liegt
im Deltabereich von drei großen Flüssen (Brahmaputra, Gan-
ges und Meghna).
Mögliche Folgen durch den Klimawandel
Bangladesch ist besonders verwundbar gegenüber Klimaver-
änderungen. Vor allem der Anstieg des Meeresspiegels wird
dieses Land treffen wie kaum ein anderes.
ÜBERFLUTUNGEN DURCH DEN
MEERESSPIEGELANSTIEG
• Der Großteil des Landes liegt nur geringfügig über dem
Meeresspiegel.
• Der Meeresspiegel steigt in Bangladesch um bis zu 8 mm
im Jahr (mehr als der weltweite Durchschnitt).
• Über Flussarme dringt vom Meer das Salzwasser weit ins
flach beschaffene Landesinnere herein und gefährdet die
landwirtschaftlich genutzten Pflanzen, die üblicherweise
Süßwasser benötigen.
TROPISCHE STÜRME: HÄUFIGER UND HEFTIGER
• Die Küste wird abgetragen. Ein Beispiel: Die Fläche der
Insel Kutubdioa ist im Osten des Landes innerhalb von ein
paar Jahrzehnten um die Hälfte geschrumpft.
• Sturmfluten steigern das Überflutungsrisiko.
DIE GLETSCHER DES HIMALAYA SCHMELZEN
Das Schmelzwasser fließt zum Teil in die Flüsse von Bangla-
desch, die immer öfter gewaltige Wassermassen ins größte
Flussdelta der Welt leiten. 65% der Landesfläche sind Fluss-
ebenen und damit häufig Überschwemmungsgebiet.
Zusammenhang mit Flucht
• Sehr hohe Bevölkerungsdichte mit 160 Millionen Einwoh-
nerInnen (Stand 2015).
• 80% der Bevölkerung unter der Armutsgrenze.
• Ein Viertel der Bevölkerung lebt in küstennahen Gebieten.
• Küstennahe Gebiete werden immer mehr überschwemmt.
Das Land wird ständig weiter abgetragen und ins Meer
geschwemmt.
• Finanzielle Mittel für ausreichenden Flutschutz fehlen.
• Möglicherweise werden bis zum Jahr 2050 25 Millionen Men-
schen gezwungen sein, sich eine neue Heimat zu suchen.
• Die Abwanderung hat schon begonnen, Großstädte sind
bereits überfüllt.
Weitere Infos:
http://www.suedwind-magazin.at/warum-der-klimawandel-fuer-bangladesch-so-gefaehrlich-ist
http://bangladesch.org/fileadmin/redaktion/Bilder/B_Globales_Lernen/B3.1_Zeitschrift/2008/NETZ-Zeitschrift-2-2008.pdf
Methode Seite 91
Rollenspiel: Wer und wo ist meine Familie? Rollen können über QR-Code abgerufen
werden. In die Rolle einer Person schlüpfen,
die direkt vom Klimawandel betroffen ist.
28 | www.klimaflucht.at
KENIA
WASSERMANGEL UND MALARIA
Wo?
Staat in Ostafrika.
Mögliche Folgen durch den Klimawandel:
WASSERMANGEL DURCH DÜRRE
• Nur 20% der Landesfläche nutzbar, der Rest ist zu tro-
cken, Niederschläge nehmen weiter ab.
• Nomaden wandern mit ihren Viehherden durch das Land.
In trockenen Gebieten wie in Kenia wandern sie von einer
Wasserstelle zu nächsten.
• Während der großen Dürre 2005/2006 kam es immer
wieder zu gewaltsamen Auseinandersetzungen, weil das
Wasser an den Wasserstellen knapp geworden war.
TRINKWASSERVERSORGUNG DURCH
ABSCHMELZEN DER GLETSCHER BEDROHT
• Die Gletscher von Mount Kenya und Kilimandscharo
sind wichtige Trinkwasserspeicher für die beiden größten
Städte Nairobi und Mombasa.
• 90% der Eismassen sind bereits verschwunden.
• Das Schwinden der Gletscher bedroht die Wasserversorgung.
AUSBREITUNG VON MALARIA UND CHOLERA
DURCH TEMPERATURANSTIEG
Der drittgrößte See der Welt, der Victoriasee, erwärmt sich.
Höhere Wassertemperaturen begünstigen die Ausbreitung
von Malaria und Cholera.
Zusammenhang mit Flucht
Kenia gehört zu den ärmsten Ländern der Welt, sehr viele Men-
schen sind unterernährt. Weit mehr als die Hälfte der Kenia-
nerInnen lebt von der Landwirtschaft. Die Konflikte um das
knappe Wasser führen zu Wanderbewegungen und Flucht.
Weitere Infos:
http://www.kas.de/wf/doc/kas_38615-544-1-30.pdf?150121151254 (Seite 91ff)
DARFUR
ERSTER KLIMAKRIEG?
Wo?
Afrika im Westen des Sudan.
Mögliche Folgen durch den Klimawandel:
WÜSTENBILDUNG UND BODENEROSION
In den letzten Jahrzehnten ging die Niederschlagsmenge um
bis zu 34% zurück. Wüsten haben sich ausgebreitet, Anbau-
flächen und Weideland wurden weniger.
KONFLIKTE UM ACKER- UND WEIDELAND
Der Rückgang an nutzbaren Flächen hat ohnehin schon vorhan-
dene Konflikte zwischen ethnischen Gruppen weiter befeuert.
Manche bezeichnen den Darfur-Konflikt als ersten Klimakrieg.
Darfur-Konflikt: Die Ursachen für den Konflikt sind sehr viel-
schichtig: Rassismus, schlechte Wirtschaftspolitik, der Kampf
um Erdölressourcen und die Klimawandelfolgen. Letztere zwan-
gen die Menschen aus dem trockenen Norden in den nieder-
schlagsreicheren, aber bereits dicht besiedelten Süden zu wan-
dern: eine weitere Verschärfung der bestehenden Konflikte. Die
Darstellung des Darfur-Konflikts als Klimakrieg erntet aber auch
so manche Kritik, weil Menschen darüber entscheiden, wie mit
einer Krise umgegangen wird. Im Falle von Darfur führten ras-
sistisch orientierte Entscheidungen zur Zerstörung von Dörfern
und Massakern an der Zivilbevölkerung. Es wird auch von eth-
nischen Säuberungsaktionen gesprochen. „... Völkermord war
und ist keine Naturkatastrophe, sondern eine beabsichtigte
und geplante Politik ...“, so Robert Schütte (Vorsitzender der
Menschenrechtsorganisation Genocide Alert). Demnach ist
der Klimawandel vielleicht weniger als Auslöser als vielmehr als
Nähr boden für die Entstehung des Konflikts zu sehen.
Zusammenhang mit Flucht
Seit 2003 kostete dieser Konflikt mehr als 300.000 Menschen
das Leben und ca. 3 Millionen wurden in die Flucht getrieben.
Weitere Infos:
https://de.wikipedia.org/wiki/Darfur-Konflikt
www.klimaflucht.at | 29
KIRIBATI
DER INSELSTAAT DROHT DURCH DEN MEERES-
SPIEGELANSTIEG ZU VERSCHWINDEN
Wo?
Der Inselstaat Kiribati setzt sich aus 33 Inseln im Pazifik
zusammen.
Mögliche Folgen durch den Klimawandel:
ÜBERFLUTUNG DURCH MEERESSPIEGELANSTIEG
Die Inseln liegen Im Durchschnitt nur 2 Meter über dem Mee-
resspiegel und drohen durch den Klimawandel im Meer zu
versinken.
Zusammenhang mit Flucht
Versinkt der Inselstaat im Meer, dann müssen alle Menschen
dieses Staates eine neue Heimat suchen.
Ein Mann aus Kiribati versuchte, mit seiner Familie in Neusee-
land als erster anerkannter Klimaflüchtling Asyl zu erhalten.
Der Asylantrag wurde abgewiesen, weil die Bedrohung durch
den Klimawandel nicht in der Genfer Flüchtlingskonvention
vorgesehen ist.
Kiribati ist mit diesem Schicksal nicht allein. Unter anderem
sind auch die Cartaret-Inseln, Tuvalu, die Fidschi-Inseln, die
Marshall-Inseln, Palau, Tokelau, Vanuatu, die Salomonen oder
die Malediven vom Untergang bedroht. Zum Teil gibt es auch
schon konkrete Umsiedlungspläne.
Weitere Infos:
http://www.zeit.de/2015/41/klimawandel-kiribati-anote-tong
... Wenn das Wasser nun höher steigt
als normal und an unsere Häuser und
Dörfer heranrückt, können wir nir-
gendwohin. (...) Das Dorf zum Bei-
spiel, in dem ich vor 50 Jahren zur
Schule gegangen bin, ist zerstört,
weil es heute bei Flut unter Wasser
steht. (...) Zudem verändert der Klima-
wandel unser Wetter. Seit einiger Zeit
häufen sich gefährliche Stürme. Erst
im März (2015) hat uns der Zyklon
Pam getroffen, der schlimmste in Ki-
ribatis Geschichte. Die Springflut war
fast drei Meter hoch. Häuser und Hüt-
ten, Felder und ganze Dörfer wurden
überschwemmt. Hunderte Menschen
verlassen jetzt diese Orte. Sie sind
verängstigt und sie haben oft kein
Süßwasser mehr. Das Salzwasser hat
Brunnen und Böden verseucht. (...)
Ohne bedeutende Gegenmaßnahmen
wird Kiribati früher oder später im
Ozean versinken.
Anote Tong, Präsident von Kiribati, in einem Interview mit „DIE ZEIT“
“
“
30 | www.klimaflucht.at
SENEGAL
FRUCHTBARER BODEN VERSCHWINDET
Wo?
Staat in Westafrika.
Mögliche Folgen durch den Klimawandel:
Senegal ist sehr flach und liegt sowohl direkt am Meer als
auch am Übergang von der trockenen Sahelzone zu den Tro-
pen. Das Klima ist geprägt von einem Wechsel zwischen Tro-
ckenzeit und Regenzeit.
BODEN WIRD WEGGESCHWEMMT
Wie auch eine Bäuerin im Senegal beschreibt, kommen die
Regenfälle immer später, dann jedoch immer heftiger. Bei den
massiven Regenfällen werden durch die Wassermassen die
ohnehin schon kargen Böden weggeschwemmt, große Flä-
chen überschwemmt und ganze Ernten vernichtet.
ÜBERFLUTUNGEN DURCH MEERESSPIEGELANSTIEG
An der Küste sorgt der ansteigende Meeresspiegel dafür,
dass die Küste weggespült wird und ganze Dörfer im Meer
versinken.
WÜSTENBILDUNG
Im Norden des Landes breiten sich die Wüstenzonen aus und
vernichten Weide- und Ackerland.
Zusammenhang mit Flucht
Durch den Verlust von Lebensraum, Weide- und Ackerland
sind die Menschen gezwungen abzuwandern.
Weitere Infos:
http://www.kas.de/wf/doc/kas_38615-544-1-30.pdf?150121151254 (Seite 93ff)
NEW ORLEANS
HURRIKAN KATRINA 2005
Wo?
Stadt an der Südküste der USA im Bundesstaat Louisiana.
Mögliche Folgen durch den Klimawandel:
TROPISCHER WIRBELSTURM SORGT
FÜR ÜBERFLUTUNG
• August 2005: Hurrikan Katrina fegt über New Orleans, der
stärkste Sturm seit Beginn der Aufzeichnungen.
• Nach dem Sturm: massive Regenfälle und Flutwelle vom
Meer.
• Flutsicherungswälle der Stadt wurden durchbrochen.
• 80% der Stadt standen unter Wasser.
• 1.800 Menschen kamen ums Leben.
• Große Teile der Stadt wurden zerstört, es mangelte an
Wasser, Nahrung und medizinischer Versorgung.
• Auch 10 Jahre nach dem Hurrikan sind immer noch Teile
der Stadt zerstört.
Zusammenhang mit Flucht
• Mehr als 1 Million Menschen mussten nach dem Hurrikan
aus der Stadt fliehen, weil ihre Häuser zerstört waren.
• Auch 10 Jahre danach sind 100.000 Menschen nach wie
vor nicht zurückgekehrt.
• Der Hurrikan hat vor allem die arme Bevölkerungsschicht
hart getroffen.
Weitere Infos:
http://www.zeit.de/politik/ausland/2015-08/hurricane-katrina-new-orleans-zehn-jahre-danach
www.klimaflucht.at | 31
SYRIEN
DÜRRE VERSTÄRKT URSACHEN FÜR
DEN BÜRGERKRIEG
Wo?
Staat in Vorderasien, südlich der Türkei.
Mögliche Folgen durch den Klimawandel:
DÜRRE
• 2007–2010: schlimmste Dürre in der Geschichte Syriens.
• Die Trockenheit wurde durch schlechtes Wassermanagement
verschärft. Von der Landwirtschaftspolitik wurde etwa der
Anbau von Baumwolle gefördert, der viel Wasser benötigt.
• Massive Ernteausfälle, Vieh verendete aufgrund von
Futtermangel.
• Menschen in ländlichen Gebieten verloren ihre
Lebensgrundlage.
GRUNDWASSERSPIEGEL SINKT
In Damaskus, der Haupstadt Syriens, ist laut Middle Eastern
Studies der Grundwasserspielgel zwischen den Jahren 1993
und 2000 pro Jahr um bis zu 6 Meter gesunken.
VERSTÄRKUNG BESTEHENDER KONFLIKTE
ALS MITURSACHE DES BÜRGERKRIEGS
• Lebensmittelpreise sind angestiegen, es gab Proteste
(Arabischer Frühling) und der Bürgerkrieg begann
• Hauptursachen für diesen Bürgerkrieg sind zwar politi-
sche, soziale und religiöse Faktoren, aber der Klimawandel
hat durch den Mangel an Wasser und Nahrungsmitteln die
Konflikte verstärkt.
• Das Erdöl spielt im Bürgerkrieg in Syrien eine große Rolle.
So finanziert sich etwa die Terrororganisation Islamischer
Staat überwiegend durch das Erdöl.
Zusammenhang mit Flucht
• Nach dem Zusammenbruch der Landwirtschaft sind Hun-
derttausende Menschen innerhalb von Syrien geflohen.
1,5 Millionen Menschen kamen allein nach Damaskus.
• Der Klimawandel hat dem Bürgerkrieg, der Hunderttau-
sende getötet und Millionen in die Flucht getrieben hat,
zusätzlichen Zündstoff geliefert.
• Im Frühjahr 2016 beherbergten allein die Nachbarländer
Türkei, Libanon und Jordanien weit über vier Millionen
syrische Flüchtlinge.
Weitere Infos:
http://www.spektrum.de/news/wie-der-syrische-buergerkrieg-mit-dem-klimawandel-zusammenhaengt/1335050
Vor der Revolte 2011 hat Syrien von
2007 bis 2010 die schlimmste Dürre in
der Geschichte erlebt. Das hat zu
1,5 Millionen Binnenflüchtlingen
geführt und damit zu großer Unzufrie-
denheit. Es gab massive Ernteaus-
fälle, die Bauern haben ihr Vieh ver-
loren, weil es kein Futter gab, und den
Menschen in den ländlichen Gebieten
fehlte die Lebensgrundlage. Diese
Dürre war sicher ein Aspekt, der zum
Bürgerkrieg beigetragen hat.
Klimaforscher Stefan Rahmstorf in einem Interview mit dem „Standard“
“
“
32 | www.klimaflucht.at
MIGRATION: dauerhafte Veränderung des Wohnsitzes durch Abwanderung FLUCHTMIGRATION (= Flucht): Flüchtlinge sind Menschen, die zur permanenten oder zeitweiligen Ab- wanderung gezwungen werden, das heißt, ihre Bewegung ist unfreiwillig. Laut der Genfer Flüchtlingskonvention ist ein Flüchtling eine Person, die „aus der begründeten Furcht vor Verfolgung wegen ihrer Rasse, Religion, Nationalität, Zugehörigkeit zu einer bestimmten sozialen Gruppe oder wegen ihrer politischen Überzeugung sich außerhalb des Landes befindet, dessen Staatsangehörigkeit sie besitzt ...“ Das heißt, Klimaflüchtlinge sind derzeit keine anerkannten Flüchtlinge.
AUF DER FLUCHT:KLIMAWANDEL KONFLIKTE DURCH FOSSILEBRENNSTOFE
FLUCHTURSACHE
www.klimaflucht.at | 33
Was treibt Menschen dazu, ihre Heimat zu verlassen? Es
handelt sich meist um ein ganzes Bündel an Ursachen, wie
Per spektivenlosigkeit, Armut, fehlender Zugang zu Bildungs-
und Gesundheitsdienstleistungen, soziale Ausgrenzung und
Verfolgung, weil sie einer Minderheit angehören oder auch
nur ihre eigene Meinung vertreten, aber auch Konflikte um
Land und Wasser sowie Naturkatastrophen und anhaltende
Dürren. Der Klimawandel wirkt hier wie ein Katalysator und
verstärkt die Ursachen, die Menschen in die Flucht treiben.
Die klimabedingte Vertreibung nimmt nach Angaben des
Flüchtlingshilfswerks der Vereinten Nationen (UNHCR) welt-
weit zu. Methode Seite 78
Kärtchenabfrage: Ursachen für Flucht Als Einstieg zum Thema Fluchtursachen
KLIMAWANDEL ALS FLUCHTURSACHE
Wenn durch den Klimawandel das Leben bedroht wird,
weil Essen und Trinkwasser weniger werden, Häuser
zerstört werden oder gewalttätige Konflikte zuneh-
men, dann bleibt den Menschen oft nur mehr eine
Möglichkeit: aus ihrer Heimat zu fliehen, auf der Suche
nach einem Ort, wo sie überleben können.
DürreHochwasser
Methode Seite 70
Wie groß ist der Zusammenhang zwischen deinem persönlichen Energieverbrauch und den Ursa-chen, warum Menschen auf der Flucht sind?
Diese Übung kann zu Beginn und am Ende
einer Einheit zum Thema Klimawandel und
Flucht gemacht werden.
Heftige StürmeGletscherschmelze
Trinkwassermangel
Auftauen der Permafrostböden
34 | www.klimaflucht.at
Sie fliehen vor Flutwellen, Stürmen oder
Buschbränden. Wassermangel und in
der Folge Dürren machen ihre Äcker un-
fruchtbar und lassen das Vieh verdurs-
ten. Die Folgen des Klimawandels haben
zwischen 2008 und 2014 rund 166 Mil-
lionen Menschen dazu gezwungen, ihre
Heimat zu verlassen. Und die Zahl steigt.
“
“ZDF-Umweltredaktion, Volker Angres: „Auf der Flucht vor Dürre, Stürmen und Wassermangel. Vom Klimawandel vertrieben“, 15.10.2015
URSACHEN FÜR KLIMABEDINGTE FLUCHT
ARMUT UND HUNGER
Dürre, Stürme und Überschwemmungen zerstören Häuser und
landwirtschaftliche Flächen und verschmutzen das Trinkwasser.
Drei Viertel der Menschen in absoluter Armut sind direkt von der
Landwirtschaft abhängig. Durch den Klimawandel kann immer
weniger geerntet werden.
WASSERMANGEL
Ohnehin schon trockene Gebiete trocknen weiter aus. Von
den Bergen fließt weniger Schmelzwasser und die Wasser-
versorgung der Menschen in regenarmen Regionen wird
immer schwieriger.
MEERESSPIEGELANSTIEG
Derzeit leben weltweit ca. 200 Millionen Küstenbewohner-
Innen unterhalb von 5 Metern über dem Meeresspiegel.
Besonders gefährdet sind vor allem dicht besiedelte Küsten-
regionen in Asien und niedrige Inseln. Doch auch in Europa
gehen Schätzungen davon aus, dass bei bei einem Anstieg
des Meeresspiegels von 1 Meter 13 Millionen Menschen
bedroht wären. (worldoceanoverview.com)
AUSBREITUNG VON KRANKHEITEN
Steigende Temperaturen fördern Seuchen und Infektionen.
Erkrankungen wie Malaria, Durchfallerkrankungen oder Lun-
generkrankungen nehmen zu. Laut der Weltgesundheitsorga-
nisation fordert der Klimawandel jährlich Zehntausende Tote,
Tendenz steigend.
KRIEG, TERROR, VERTREIBUNG ...
... durch die Zerstörung von Lebensräumen: Wasser und
nutzbare Landflächen werden durch den Klimawandel und
durch den Abbau von Rohstoffen (z. B. Erdöl, Erdgas, Kohle,
Uran ...) weniger. Das führt unweigerlich zu Spannungen und
Konflikten. Zum Beispiel verlieren immer wieder NomadInnen
durch Dürren ihre Herde und werden dadurch gezwungen,
sesshaft zu werden. Dabei kommt es zu Konflikten mit der
bereits ansässigen Bevölkerung.
www.klimaflucht.at | 35
...im Kampf um Erdöl und Erdgas: Fossile Brennstoffe ver-
ursachen bei ihrer Nutzung nicht nur den Klimawandel, der
Kampf um diese schwindenden Ressourcen ist auch Ursache
heutiger Kriege. Zusätzlich finanziert sich so manche Terror-
organisation über den Verkauf von Erdöl.
Neben der Gefährdung durch die geografische Lage spie-
len die Möglichkeiten zur Anpassung (Resilienz) eine große
Rolle. Geldmangel sowie Schwächen der Infrastruktur (z. B.
fehlende Frühwarnsysteme und Rettungspläne oder schlecht
gebaute Dämme) erhöhen die Verwundbarkeit einer Gesell-
schaft.
Ob es durch die Folgen des Klimawandels zur Flucht kommt,
ist mitunter auch von folgenden Faktoren abhängig:
• Politische Handlungs- und Regierungsfähigkeit
• Wirtschaftliche Bedingungen in dem Gebiet
• Gesellschaftliche Stabilität
• Machtunterschiede
• Internationale Abhängigkeiten der betroffenen Staaten
Unser aufwendiger Lebensstil und die Ressourcenver-
schwendung in den Industriestaaten sind hauptverantwortlich
für den Klimawandel. Dessen Folgen treffen aber vor allem
Entwicklungsländer.
Und dann gibt es zusätzlich einige Faktoren, wie Landraub
oder Lebensmittelspekulationen, welche die Folgen des Kli-
mawandels noch weiter verstärken.
Darüber hinaus vergrößert die viel zu geringe und oft falsch
eingesetzte Entwicklungshilfe noch zusätzlich die ohnehin
schon große Abhängigkeit von den Industriestaaten.
VERSTÄRKUNG DER
KLIMAWANDELFOLGEN
• ... durch massiven Abbau von Rohstoffen (fossile Brenn-
stoffe, Uran, Aluminium, Gold u. v. m.) mit dramatischen
Folgen für die ansässige Bevölkerung, wie z. B. vergifte-
tes Wasser oder die Zerstörung von Lebensräumen und
landwirtschaftlichen Flächen. Die Lebensgrundlagen vieler
Menschen werden vernichtet.
• ... durch Zerstörung von Lebensraum durch Landübernut-
zung.
• ... durch Landraub seitens der Industrienationen: Laut
Klimabündnis wurde zum Beispiel der lokalen afrikanischen
Bevölkerung in 3 Jahren eine Fläche von der dreifachen
Größe Österreichs weggenommen. Die Hälfte davon von
europäischen Firmen und Staaten.
• ... durch übermäßigen Wasserverbrauch der Agrarindustrie,
welcher der lokalen Bevölkerung lebenswichtige Wasser-
reserven entzieht.
• ... durch ungerechte Wirtschafts- und Handelsbedingun-
gen. Zum Beispiel wird europäisches Milchpulver aus
Überproduktion in afrikanischen Staaten zum halben Preis
der lokalen Milchproduzenten verkauft. Darunter leiden die
ansässigen Viehbauern.
• ... durch Schwächung der lokalen Wirtschaft durch euro-
päische Subventions- und Fischereipolitik oder Freihan-
delsabkommen. Zum Beispiel fischen europäische
Fischfangflotten allein vor Westafrika jährlich 14.000.000
Kilogramm Thunfisch weg.
• ... durch Nahrungsmittelspekulationen, wodurch Staaten
keine Lebensmittel gegen Hungersnöte kaufen können.
36 | www.klimaflucht.at
Die meisten aktuellen Kriege hängen direkt oder indirekt mit
fossilen Energieträgern zusammen und werden unter ande-
rem aus deren Erlösen finanziert.
Klima und Energie sind in der Politik sehr eng miteinander ver-
bunden. Solange die Energiepolitik der Industriestaaten auf
Öl, Gas und Kohle aufbaut, wird dies das Klima weiter aufhei-
zen und zu Kriegen um Öl und Gas führen. Und damit zur Zer-
störung von Lebensräumen und Vertreibung von Menschen.
FOSSILE BRENNSTOFFE VERURSACHEN
DEN KLIMAWANDEL
Unsere Nutzung von Öl, Gas und Kohle verändert das Klima und
trägt damit zum Entstehen und zur Ausbreitung aktueller kriege-
rischer Konflikte bei. Zwischen 2010 und 2011 vernichteten Re-
kord-Dürrekatastrophen die Weizenernte und trieben die Preise
nach oben. Damit wurde der sogenannte Arabische Frühling ein-
geleitet, der daher auch den Namen „Brotrevolution“ trägt. Als
Arabischer Frühling wird eine Serie von Protesten, Aufständen
und Revolutionen im arabischen Raum bezeichnet, die im Jahr
FOSSILE BRENNSTOFFE – URSACHE UND GELDGEBER VON KRIEGEN
Durch unseren Verbrauch werden Erdöl und Erdgas immer
weniger. Um diese schwindenden Ressourcen wird erbit-
tert gekämpft. Zusätzlich finanziert sich so manche Terror-
organisation durch den Verkauf von Erdöl. Das heißt, unser
Energieverbrauch ist Mitverursacher militärischer Auseinan-
dersetzungen, die Menschen in die Flucht treiben.
www.klimaflucht.at | 37
... Die Wurzel des Klimawandels – Öl-,
Gas- und Kohlevorräte, die wir seit
Beginn der Industrialisierung verbrennen
– sind auch die Wurzel internationaler
Krisen. Ob im Irak, in der Ukraine, in
Sudan, im Südchinesischen Meer oder in
Nigeria: Überall spielen fossile Rohstoffe
eine Rolle in schwelenden Konflikten.
Auch der „Islamische Staat“ finanziert
sich zum Teil durch Einnahmen aus
Ölquellen in seinem Einflussgebiet.
“
“Kumi Naidoo am 03.12.2015 (bis Ende 2015 Direktor von Greenpeace international)
2010 begannen und umfassende militärische Konflikte zur Folge
hatten. Syrien erlebte zwischen 2006 und 2011 die schwersten
Dürrekatastrophen seit Jahrzehnten. Diese lösten Flüchtlings-
wellen mit mehreren hunderttausend Menschen in Syrien selbst
aus, die wiederum einen Nährboden für den derzeitigen Bürger-
krieg schufen.
FOSSILE BRENNSTOFFE SIND NUR BEGRENZT
VERFÜGBAR UND DADURCH AUSLÖSER
MILITÄRISCHER KONFLIKTE
Erdöl, Erdgas und Kohle sind nicht erneuerbare Energiequellen.
Ihre Vorkommen in der Erde nehmen immer stärker ab. Ande-
rerseits werden wir durch viele Errungenschaften des Industrie-
zeitalters von diesen Energiequellen stets noch abhängiger. Der
Besitz von Ölquellen, Gasvorkommen und Kohlegruben verleiht
also viel Macht. Je weniger Vorkommen es gibt, umso unglei-
cher wird die Verteilung von Kapital und Macht. Dieses Span-
nungsfeld löst in letzter Zeit immer wieder kriegerische Ausein-
andersetzungen aus.
FOSSILE BRENNSTOFFE FINANZIEREN
TERRORISTISCHE ORGANISATIONEN
Die Terrororganisation Islamischer Staat (IS) ist bekannt für ihr
grausames Handeln. Der IS hat Gebiete im Irak und in Syrien
besetzt und kontrolliert 10% der Ölquellen im Irak und 60%
in Syrien. Schätzungen gehen davon aus, dass der IS für das
Rohöl aus diesen Gebieten zwischen 1,5 und 10 Millionen Dol-
lar täglich kassiert. Das Öl ist die wichtigste Einnahmequelle der
Terror organisation und finanziert unzählige Morde.
Das Erdöl finanziert aber nicht nur den IS, sondern unter ande-
rem auch Al Qaida, Syriens Präsident Assad oder die sich be-
kriegenden Machthaber im Sudan.
DIE LÖSUNG LIEGT ZU EINEM GROSSEN TEIL
IN DER ENERGIEPOLITIK
Ob ölfinanzierte Kriege oder Fluchtursachen durch die Klima-
erwärmung: beides könnte durch eine rasche Abkehr von fos-
siler Energie stark entschärft werden. Erneuerbare Energien
haben große Potenziale. Sie sind klimaneutral, sorgen für Un-
abhängigkeit und sind ein wichtiges Instrument für den Frieden.
Methode Seite 82
Ölsessel Dynamisches Spiel, das die problematischen
Zusammenhänge zwischen schwindenden
Ölreserven, reichen Industrienationen und
Waffenverkäufen darstellt.
38 | www.klimaflucht.at
ALLGEMEINE ERKLÄRUNG DER MENSCHENRECHTE (KURZFASSUNG)
Artikel 1 Alle Menschen sind frei und gleich geboren.
Artikel 2 Jeder Mensch hat Anspruch auf dieselben Menschenrechte ohne jede Diskriminierung.
Artikel 3 Jeder Mensch hat das Menschenrecht auf Leben, Freiheit und Sicherheit.
Artikel 4 Niemand soll in Sklaverei oder Leibeigenschaft gehalten werden.
Artikel 5 Niemand darf der Folter oder grausamer, unmenschlicher oder erniedrigender Behandlung oder Strafe
unterworfen werden.
Artikel 6 Jeder Mensch hat überall Anspruch auf Anerkennung als Rechtsperson.
Artikel 7 Alle Menschen sind vor dem Gesetz gleich und haben Anspruch auf gleichen Schutz durch das Gesetz.
Artikel 8 Jeder Mensch hat Anspruch auf wirksamen Rechtsschutz, wenn seine Menschenrechte verletzt sind.
Artikel 9 Niemand darf willkürlich festgenommen, in Haft gehalten oder des Landes verwiesen werden.
Artikel 10 Jeder Mensch hat das Menschenrecht auf ein faires Verfahren.
Artikel 11 Jeder Mensch hat das Menschenrecht, als unschuldig angesehen zu werden, bis seine Schuld bewiesen ist.
Artikel 12 Jeder Mensch hat das Menschenrecht auf Privat- und Familienleben.
Artikel 13 Jeder Mensch hat das Menschenrecht auf Freizügigkeit und freie Wahl seines Wohnsitzes innerhalb eines Staates
sowie das Recht, jedes Land zu verlassen und in sein Land zurückzukehren.
Artikel 14 Jeder Mensch hat das Menschenrecht, Asyl vor Verfolgung zu suchen.
Artikel 15 Jeder Mensch hat das Menschenrecht auf Staatsangehörigkeit.
Artikel 16 Heiratsfähige Männer und Frauen haben das Menschenrecht zu heiraten und eine Familie zu gründen. Frauen und
Männer haben die gleichen Menschenrechte bei der Eheschließung, während der Ehe und bei deren Auflösung.
Artikel 17 Jeder Mensch hat das Menschenrecht auf Eigentum.
Artikel 18 Jeder Mensch hat das Menschenrecht auf Gedanken-, Gewissens- und Religionsfreiheit.
Artikel 19 Jeder Mensch hat das Menschenrecht auf Meinungsfreiheit und auf freie Meinungsäußerung.
Artikel 20 Jeder Mensch hat das Menschenrecht auf Versammlungs- und Vereinigungsfreiheit.
Artikel 21 Jeder Mensch hat das Menschenrecht, an der Leitung öffentlicher Angelegenheiten seines Landes unmittelbar
oder durch freie und faire Wahlen teilzunehmen sowie auf Zulassung zu den öffentlichen Ämtern in seinem Land.
Artikel 22 Jeder Mensch hat das Menschenrecht auf soziale Sicherheit und auf die Verwirklichung der für seine Würde
unentbehrlichen wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Rechte.
Artikel 23 Jeder Mensch hat das Menschenrecht auf Arbeit, auf angemessene Arbeitsbedingungen und auf Schutz gegen
Arbeitslosigkeit, auf gleichen Lohn für gleiche Arbeit, auf befriedigende Entlohnung, die ihm und seiner Familie
eine menschenwürdige Existenz sichert, sowie das Menschenrecht auf Beitritt zu Berufsvereinigungen.
Artikel 24 Jeder Mensch hat das Menschenrecht auf Erholung und Freizeit.
Artikel 25 Jeder Mensch hat das Menschenrecht auf einen für seine Gesundheit und sein Wohlbefinden geeigneten
Lebensstandard, einschließlich Nahrung, Kleidung, Wohnung, ärztliche Betreuung und notwendige soziale
Leistungen.
Artikel 26 Jeder Mensch hat das Menschenrecht auf Bildung einschließlich unentgeltlicher und verpflichtender
Grundschulbildung sowie Menschenrechtsbildung.
Artikel 27 Jeder Mensch hat das Menschenrecht zur Teilnahme am kulturellen Leben und zur Teilhabe am wissenschaft-
lichen Fortschritt sowie auf den Schutz seiner wissenschaftlichen, literarischen und künstlerischen Werke.
Artikel 28 Jeder Mensch hat Anspruch auf eine soziale und internationale Ordnung, in welcher diese Menschenrechte voll
verwirklicht werden können.
Artikel 29 Jeder Mensch hat Pflichten gegenüber der Gemeinschaft.
Artikel 30 Kein Menschenrecht in dieser Erklärung darf so ausgelegt werden, dass damit die Verletzung eines anderen
Menschenrechtes gerechtfertigt werden kann.
MENSCHENRECHTE
www.klimaflucht.at | 39
Menschenrechte gelten für alle Menschen überall auf der Welt.
Die Menschenrechte sind unteilbar, sie müssen immer in ihrer
Gesamtheit beachtet werden. Sie gelten nur als erfüllt, wenn alle
erfüllt werden. Die Idee der Menschenrechte hat ihre Wurzeln
bereits in der Antike. Nach dem 2. Weltkrieg wurden die Men-
schenrechte von der UNO schriftlich verfasst. Am 10. Dezember
1948 wurde die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte ver-
abschiedet. Viele Staaten, so auch Österreich, haben die Men-
schenrechte in ihrer Verfassung verankert. Richten wir unsere
Aufmerksamkeit kurz auf uns selbst und unseren Lebensstil.
Wie sieht es mit unserem CO2-Ausstoß aus? Er verursacht den
Klimawandel mit dramatischen Folgen für unzählige Menschen.
Artikel 1 der Menschenrechte an der Wand des Wiener Parlaments
Der Menschenrechtsausschuss
der Vereinten Nationen spricht von
einer Verletzung des Rechts auf
Wasser, wenn ein Staat zulässt,
dass auf seinem Territorium Wasser
verschmutzt wird, das in anderen
Ländern genutzt wird. Dies ließe
sich auf den CO2-Ausstoß und die
Erderwärmung übertragen.
“
“„Der Freitag“, 06.10.2015
Wir hatten großes Glück mit unserem Geburtsland. Andere hatten weniger Glück, haben aber dieselben
Menschenrechte wie wir. Es liegt in unserer Verantwortung, dass diese Menschenrechte sowohl in
Bezug auf den Klimawandel als auch im Umgang mit Menschen auf der Flucht eingehalten werden.
Methode Seite 73
Diskussion: Menschenrechte und Klimawandel
40 | www.klimaflucht.at
AUF DER FLUCHT
Was sind denn Klimaflüchtlinge?
Wenn in Darfur im Westen Su-
dans der Boden knapp wird, weil
die Wüsten sich ausbreiten, wenn
es dann zu Kriegen zwischen den
Volksgruppen um Boden und Was-
ser kommt und Millionen Menschen
zur Flucht gezwungen werden –
sind das Klimaflüchtlinge? Was
ist mit den Bewohnern des Insel-
staates Tuvalu, die aufgrund des
steigenden Meeresspiegels Asyl in
Neuseeland beantragen? Sind das
Klimaflüchtlinge? Völkerrechtlich
ist noch gar nicht geklärt, wie man
mit diesem Begriff umgehen soll.
“
“Harald Welzer, Sozialpsychologe
(aus: „Auf der Flucht vor dem Klima“, Pro Asyl)
VIDEO: „FLUCHT VOR DEM KLIMAWANDEL“ DOKUMENTATION REPORTAGE HD 2015 PHOENIX
https://www.youtube.com/watch?v=gq8nrFxJCXk
ROLLENSPIEL: „STATIONEN EINER FLUCHT” VON UNHCR
http://www.unhcr.ch/fileadmin/user_upload/unhcr_ch/Service/rollenspiel_-_stationen_einer_flucht.pdf
COMPUTERSPIEL: „LAST EXIT FLUCHT“ VON UNHCR
http://www.lastexitflucht.org/againstallodds/game.html
Menschen, die aufgrund von Krieg oder
Verfolgung auf der Flucht sind, haben durch
die Genfer Flüchtlingskonvention Anspruch auf
Schutz. Das gilt nicht für Menschen, die auf-
grund des Klimawandels gezwungen sind, ihre
Heimat zu verlassen. Als Mitverursacher des
Klimawandels sollten wir dafür sorgen, dass
auch Klimaflüchtlingen Schutz gewährt
wird und dass der Klimaschutz
oberste Priorität hat, um die
Fluchtursache Klimawandel zu
beseitigen.
www.klimaflucht.at | 41
FLUCHT: ZAHLEN UND FAKTEN
Gewaltsame Vertreibung 2015 (UNHCR):
• Weltweit gab es im Jahr 2015 65,3 Millionen gewaltsam
vertriebene Menschen.
• Im Durchschnitt haben im Jahr 2015 pro Minute
24 Menschen ihre Heimat verlassen.
• 40,8 Millionen der Flüchtenden sind Binnenflüchtlinge; das heißt
sie fliehen von ihrem Heimatort, bleiben aber im eigenen Land.
• 21,3 Millionen der Flüchtenden gehen über die Landesgrenze.
• 9 Millionen der Flüchtenden sind Kinder und Jugendliche
unter 18 Jahren.
• 53% der Flüchtenden kommen aus Syrien, Afghanistan
und Somalia.
• Allein die Türkei hat 2,5 Millionen Flüchtende aufgenommen.
Ca. 1 Million Flüchtende kam in die EU.
• 86% der Flüchtenden werden von Entwicklungsländern aufgenommen.
Vertreibung durch den Klimawandel:
• Laut wissenschaftlichem Beirat der deutschen Bundesregierung
haben 10 bis 25% aller Migrationsbewegungen den Klimawandel
als Ursache.
• Gemäß einer Studie vom Norwegischen Flüchtlingsrat haben die
Folgen extremer Wetterereignisse im Jahr 2013 dreimal so viele
Menschen um ihr Zuhause gebracht wie die Folge von Konflikten.
(„Brot für die Welt“, 10/2015, „Vor dem Klima auf der Flucht“)
• Zwischen 2008 und 2014 wurden rund 166 Millionen Menschen
aufgrund der Folgen des Klimawandels gezwungen, ihre Heimat
zu verlassen. (ZDF-Umweltredaktion, Volker Angres:
„Auf der Flucht vor Dürre, Stürmen und Wassermangel.
Vom Klimwandel vertrieben“, 15.10.2015)
• Wenn unser CO2-Ausstoß nicht massiv reduziert wird,
könnte es sein, dass bis zum Jahr 2050 mit bis zu 200 Millionen
Klimaflüchtlingen gerechnet werden muss.
(Environmentmagazine: „Protecting climate refugees“)
42 | www.klimaflucht.at
Durch die Erderwärmung wird zwar
in die Menschenrechte auf Leben
und Gesundheit sowie auf einen an-
gemessenen Lebensstandard ein-
gegriffen. Aber wer ist der Verfol-
ger? Geht es um die Verursachung
des Klimawandels, wären vor allem
die CO2-ausstoßende Industrie
sowie die Staatengemeinschaft,
die nichts dagegen unternimmt, als
Verfolger anzusehen.
“
“„Der Freitag“, 06.10.2015
Das heißt, Menschen, die aufgrund des Klimawandels ge-
zwungen sind, ihre Heimat zu verlassen, haben keinen inter-
nationalen Anspruch auf Flüchtlingsschutz. Verschiedene Or-
ganisationen setzen sich bereits dafür ein, dass die Folgen der
globalen Erwärmung als Fluchtursachen anerkannt werden.
Es wäre daher fair, wenn jene Staaten, die hauptverantwort-
lich für den Klimawandel sind, einerseits alles daransetzen,
unseren CO2-Ausstoß einzudämmen und andererseits auch
die Verantwortung für die Folgen des Klimawandels überneh-
men. Das bedeutet, jenen Menschen Schutz zu bieten, die
aufgrund des Klimawandels ihre Lebensgrundlagen verloren
haben.
GENFER FLÜCHTLINGSKONVENTION
UND DEREN GRENZEN
Millionen von Menschen sind bereits vor den Folgen des
Klimawandels auf der Flucht. Allerdings existieren derzeit
keine völkerrechtlich anerkannten Schutzmechanismen für
Klimaflüchtlinge.
Im Jahr 1954 trat die Genfer Flüchtlingskonvention in Kraft,
welche den Umgang mit Flüchtlingen regelt. Auch Österreich
ist durch die Konvention verpflichtet, Flüchtlinge aufzuneh-
men. Jeder Asylantrag wird nach den Kriterien der Konven-
tion geprüft und je nachdem wird entschieden, ob einer Per-
son Asyl gewährt wird oder nicht.
Laut der Genfer Flüchtlingskonvention ist ein Flüchtling eine
Person, die „aus der begründeten Furcht vor Verfolgung we-
gen ihrer Rasse, Religion, Nationalität, Zugehörigkeit zu einer
bestimmten sozialen Gruppe oder wegen ihrer politischen
Überzeugung sich außerhalb des Landes befindet, dessen
Staatsangehörigkeit sie besitzt ...“
www.klimaflucht.at | 43
Methode Seite 103
Was nimmst du mit? Unter Zeitdruck
Gibt einen kleinen Einblick in die Situation
von Flüchtenden, die sehr rasch entscheiden
müssen, was sie von zu Hause auf ihre Reise
mitnehmen.
Methode Seite 76
Gerüchteküche
Gerade über Flüchtlinge gelangen immer wie-
der schwerwiegende Gerüchte in Umlauf. Diese
Übung zeigt, wie schnell sich Informationen bei
ihrer Weitergabe verändern und verdeutlichen,
wie wichtig eine achtsame Kommunikation ist.
Methode Seite 90
Recherche: Flucht damals und heute
Eignet sich als Hausübung. Die Teilnehmer-
Innen machen sich auf die Suche nach
Ähnlichkeiten und Unterschieden zur Flucht
während des 2. Weltkrieges und heute.
NANSEN-SCHUTZAGENDA
Von der Schweiz und Norwegen wurde 2012 die Nansen-
Initiative ins Leben gerufen, die sich mit dem Schutz von Men-
schen befasst, die aufgrund von Naturkatastrophen aus ihrer
Heimat vertrieben werden – also auch mit dem Schutz von
Klimaflüchtlingen. Ziel dieser Initiative ist es, die Bewegungen
von Menschen, die vor Naturkatastrophen fliehen, besser zu
verstehen und herauszufinden, wie die Betroffenen besser
geschützt werden können.
Als Ergebnis wurde im Oktober 2015 eine Schutzagenda prä-
sentiert und verabschiedet. Sie wird von 110 Staaten unter-
stützt. In der Nansen-Schutzagenda wird festgehalten, dass
Maßnahmen auf mehreren Ebenen gesetzt werden müssen
wie:
• Verminderung der Gefährdung
• Stärkung der Widerstandsfähigkeit gegenüber
Naturkatastrophen vor Ort
• Migrationsmöglichkeiten
• Geplante Umsiedlung aus gefährdeten Zonen
• Schutz von Flüchtlingen
44 | www.klimaflucht.at
Der Klimawandel stellt die ganze Welt vor große Aufgaben und fordert Politik, Wirtschaft und jede/n einzelne/n ErdenbürgerIn, rasch zu handeln. Die Industrienationen haben einerseits die Hauptverantwortung für den Klimawandel. Andererseits verfügen sie über die finanziellen, technischen und gesellschaftlichen Möglichkeiten, um den CO2-Ausstoß zu bremsen und jene Staaten zu unterstützen, die am Klimawandel noch stärker leiden und die nötigen Mittel nicht haben.
WAS IST ZU TUN? ENERGIEWENDE EMPOWERMENT
WAS IST ZU TUN?
www.klimaflucht.at | 45
GRUNDLEGENDE VORAUSSETZUNGEN
Menschenrechte wahren
Primäre Grundlage für alle Maßnahmen ist die Wahrung der
Menschenrechte, egal ob es sich um vorbeugende Maßnah-
men gegen Fluchtursachen handelt oder um Maßnahmen, die
den Umgang mit Menschen betreffen, die auf der Flucht vor
den Folgen des Klimawandels sind.
Verantwortung tragen
Jede/r trägt die Verantwortung für sein/ihr Handeln. Das be-
trifft sowohl den Klimaschutz und den Einsatz von erneuer-
baren Energien als auch den Umgang mit schutzsuchenden
Menschen.
SCHUTZ VON KLIMAFLÜCHTLINGEN
Treibhausgase bleiben noch lange nach ihrer Freisetzung in
der Atmosphäre wirksam. Kohlendioxid hat beispielsweise
eine Halbwertszeit von 35.000 Jahren. Das heißt, auch wenn
der Ausstoß der Treibhausgase auf null reduziert wird, steigen
die Temperaturen in den nächsten Jahrzehnten weiter an.
Aufgrund dessen werden sich die Folgen des Klimawandels
noch einige Zeit bemerkbar machen und Menschen in die
Flucht treiben. Zum Schutz dieser Menschen gilt es, entspre-
chende Maßnahmen zu setzen wie etwa:
Den rechtlichen Status von Klimaflüchtlingen klären,
damit ihr Schutz gewährleistet werden kann. Einen
Ansatz bietet hierfür die Nansen-Schutzagenda.
Humanitäre Hilfe für Klimaflüchtlinge bereitstellen:
Essen, Wasser, Unterkunft und medizinische
Versorgung
WAS IST ZU TUN?
Der Klimawandel stellt die
internationale Gemeinschaft vor
große Herausforderungen, die nur
gemeinsam bewältigt werden können
– der Umgang mit der klima bedingten
Migration ist eine davon.
“
“http://www.bpb.de/gesellschaft/migration/kurzdossiers/57257/klimawandel-und-migration
Methode Seite 87+88
Perspektivenwechsel Verdeutlicht Veränderungen nur aufgrund eines
Perspektivenwechsels.
Methode Seite 106
World Cafe: Maßnahmen gegen Klimaflucht
Zur Diskussion folgender Themen in Kleingrup-
pen: Menschenrechte und rechtlicher Schutz von
Klimaflüchtlingen, Klimawandel und Verantwor-
tung, Energie sparen und erneuerbare Energien,
Katastrophenschutz und Ernährungssicherheit.
46 | www.klimaflucht.at
Ob die Menschen mit den Folgen des Klimawandels umge-
hen und sich entsprechend anpassen können, ist stark ab-
hängig von ihrer Resilienz, das heißt ihrer Widerstandsfähig-
keit. In vielen betroffenen Regionen fehlen allerdings die Mittel
für entsprechende Vorsorge- und Anpassungsmaßnahmen.
Maßgeblich für die Fähigkeit, sich an die Folgen des Klima-
wandels anpassen zu können, sind Ernährungssicherheit und
Katastrophenschutz.
SICHERSTELLUNG DER ERNÄHRUNG
BEISPIELE:
Landgrabbing durch Großkonzerne verhindern
Maßnahmen zu Bodenschutz und Bewässerung
Regionalen Handel unterstützen
Faire Handelsbedingungen
Dürre- bzw. salzresistentes Saatgut
Förderung einer großen Sortenvielfalt
Solare Meerwasserentsalzung
Lagerung von Lebensmitteln verbessern
Lebensmittelspekulationen unterbinden
Terra Preta, um Boden wieder fruchtbar zu machen und
ganze Landstriche wieder zu begrünen
Aufforstung ökologischer Lebensräume
WIRKSAMER KATASTROPHENSCHUTZ
BEISPIELE:
Nachhaltige Deichsysteme und Flutschutz
Katastrophenpläne je nach Region, z. B. im Falle von
Überschwemmungen, Hitzeperioden etc.
In jenen Regionen, wo entsprechende Maßnahmen nicht aus
eigener Kraft umgesetzt werden können, ist die Unterstützung
seitens der Industrieländer gefragt. Zur Stärkung der vom
Klimawandel Betroffenen bedarf es Vorsorge- und Anpas-
sungsmaßnahmen, welche ihre Widerstandsfähigkeit fördern.
Neben finanzieller und technischer Unterstützung spielt die
gemeinsame Erforschung und Erarbeitung geeigneter Techno-
logien und landwirtschaftlicher Möglichkeiten eine große Rolle,
ebenso auch die Verbreitung von Wissen und Erfahrungen.
Ernährungssicherheit und Katastrophenschutz
MASSNAHMEN ZUR ANPASSUNG AN DIE FOLGEN DES KLIMAWANDELS
Nachdem manche Auswirkungen des Klimawandels
nicht mehr aufgehalten werden können, ist es
wichtig, sich möglichst gut anpassen zu können.
www.klimaflucht.at | 47
Oberste Priorität für die Politik
muss es sein, eine weltweite
Energiewende zu beschließen.
Wir müssen klimaschädliches CO2
reduzieren, am besten auf null. Das
ist das Allerwichtigste für unsere
Zukunft. Nur dann haben auch die
Menschen eine Chance, die unter
dem Klimawandel zu leiden haben.
“
“Koko Warner, Universität der Vereinten Nationen
Der vom Menschen verursachte Ausstoß der Treibhausgase
muss so schnell wie möglich auf null herabgesetzt werden.
Das erfordert sowohl die enge Zusammenarbeit aller Staaten
dieser Welt als auch den engagierten Einsatz jedes Erden-
bürgers und jeder Erdenbürgerin. Also: Auch dein Einsatz ist
gefragt! Jede/r Einzelne ist aufgefordert, in seinem/ihrem Um-
feld zur Energiewende beizutragen. Und so funktioniert es:
Energie sparen und den Verbrauch von Rohstoffen
reduzieren
Energiewende jetzt!
– Ausstieg aus der Verwendung der nicht erneuerbaren
Energien (Erdöl, Erdgas, Kohle und Atomenergie)
– Umstieg auf erneuerbare Energien wie Sonne, Wind,
Wasser, Biomasse und Geothermie (Beispiel: zu einem
Stromanbieter mit 100% erneuerbarer Energie wechseln)
KLIMASCHUTZ BESEITIGT KLIMABEDINGTE FLUCHTURSACHEN
Klimaschutz beseitigt Fluchtursachen. Wenn wir
unseren Energieverbrauch reduzieren und auf
erneuerbare Energien umsteigen, können wir den
CO2-Ausstoß maßgeblich reduzieren. Dadurch
wird der Klimawandel aufgehalten und weniger
Menschen sind von dessen Folgen bedroht.
48 | www.klimaflucht.at
ENERGIEEFFIZIENZ UND ENERGIE SPAREN
BEISPIELE ZUR REDUKTION UNSERES
ENERGIEVERBRAUCHS
Öffis und Fahrrad nutzen
Die Fahrt mit dem PKW verbraucht deutlich mehr Energie als
die Fahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln. Am wenigsten Ener-
gie wird verbraucht, wenn wir mit dem Fahrrad fahren oder zu
Fuß gehen.
Elektromobilität
Strombetriebene Fahrzeuge erzeugen während der Fahrt kein
zusätzliches CO2. Wird der Strom aus erneuerbarer Energie
erzeugt, so kann der CO2-Ausstoß weiter verringert werden.
Der Wirkungsgrad eines Elektroautos liegt bei ca. 85%. Das
heißt 85% der in der Batterie gespeicherten Energie können in
Bewegung umgesetzt werden. Im Vergleich dazu hat ein Fahr-
zeug mit Verbrennungsmotor nur den sehr geringen Wirkungs-
grad von ca. 18%.
Flugreisen vermeiden
Die Reise mit dem Flugzeug produziert pro Person 380 Gramm
CO2 pro Kilometer. Im Vergleich: Bei einer Bahnfahrt werden
pro Person und Kilometer nur 40 Gramm CO2 ausgestoßen.
Die Energieeffizienz ist ein Maß
für den Aufwand (Verbrauch)
von Energie zur Erreichung eines
bestimmten Nutzens.
“
“http://www.wie-energiesparen.info/fakten-wissen/was-ist-energieeffizienz
Energieverbrauch in kWh pro Personenkilometer (Quelle: Umweltbundesamt)
PKW ZUG BUS STRASSEN- BAHN
U-BAHN FAHRRAD ZU FUSS0
0,1
0,2
0,3
0,4
0,5
0,6
www.klimaflucht.at | 49
Wärme im Haus halten
Sehr viel Wärme geht durch Wände, Dach und Boden eines
Gebäudes verloren. Deshalb sind eine gute Wärmedämmung
und neue Fenster mit 3 Gläsern eine sehr wirksame Maßnahme
zur Energieeffizienz.
Zusätzlich spielen richtiges Lüft- und Heizungsverhalten der
BewohnerInnen eine wichtige Rolle.
Auf Energieeffizienzklasse achten!
Beim Kauf von Geräten kann mithilfe des Energielabels darauf
geachtet werden, dass diese während des Betriebs so wenig
Energie wie möglich verbrauchen.
Beleuchtung mit LEDs
LED-Lampen verbrauchen wesentlich weniger Energie als die
alten Glühbirnen und haben auch eine deutlich höhere Lebens-
dauer. Allerdings ist beim Kauf von Lustern und Lampenschir-
men darauf zu achten, dass die LEDs nicht fix eingebaut sind,
sondern gewechselt werden können.
WIRKUNGSGRAD
Der Wirkungsgrad gibt an, welcher Anteil der zugeführten
Energie in nutzbringende Energie umgewandelt wird.
VORSICHT VOR DEM REBOUND-EFFEKT!
Der Rebound-Effekt besagt, dass Einsparungen, die z. B.
durch effizientere Technologien entstehen, durch vermehrte
Nutzung und Konsum überkompensiert werden.
Ein Beispiel: Nach der thermischen Sanierung eines Gebäudes
werden mehr Zimmer auf höhere Raumtemperaturen beheizt
und deshalb sinkt der Energieverbrauch trotz besserer Wärme-
dämmung nicht.
ENERGIESPARTIPPS
http://www.umweltberatung.at/themen-wohnen-energie-sparen
50 | www.klimaflucht.at
WAS IST DIE ENERGIEWENDE?
Als Energiewende wird der Umstieg von nicht erneuerbaren
auf erneuerbare Energien bezeichnet. Die nicht erneuerbaren
Energien Erdöl, Erdgas, Kohle und Atomenergie sollen zuerst
reduziert und letztendlich gar nicht mehr genutzt werden,
weder zur Energieerzeugung noch zur Herstellung von Pro-
dukten wie Kunststoff oder Düngemittel.
Sonne, Wind, Wasser, Biomasse und Geothermie sollen
schließlich die gesamte Energie für Strom, Wärme, Industrie
und Mobilität bereitstellen.
ERNEUERBARE ENERGIEN BESEITIGEN
FLUCHTURSACHEN
Der verstärkte Ausbau erneuerbarer Energien und der Ersatz
fossiler Energieerzeugung tragen wesentlich zur Beseitigung
und Milderung jener Probleme bei, welche weltweit Millionen
Menschen zur Flucht zwingen. Die meisten aktuellen Kriege
hängen direkt oder indirekt mit fossilen Energien zusammen
Die Hoffnung auf Frieden und
der Kampf gegen den Klimawandel
gehören zusammen. (...) Der Ausstieg
aus fossilen Energien und der Einstieg
in eine 100 Prozent erneuerbare
Welt kann nicht nur das Klima retten,
sondern auch unser aller Sicherheit
erhöhen.
“
“ Kumi Naidoo
(bis Ende 2015 Direktor von Greenpeace international)
ENERGIEWENDE JETZT!
Je wirkungsvoller wir unseren Energie- und Rohstoff-
verbrauch reduzieren und je rascher wir die Energie-
wende vorantreiben und komplett auf erneuerbare
Energien umsteigen, umso besser für den Klimaschutz
und somit auch für die Weltbevölkerung.
www.klimaflucht.at | 51
und werden unter anderem aus diesen Erlösen finanziert.
Auch Österreich trägt mit seinen Ausgaben für Energieimpor-
te (rund 14,76 Milliarden Euro im Jahr 2013) zu diesen unheil-
vollen Zusammenhängen bei, da ein Großteil dieses Geldes
in fossile Rohstoffe fließt. Beide Probleme, sowohl ölfinanzier-
te Kriege als auch Flucht wegen Klimaerwärmung, könnten
durch eine rasche Abkehr von fossiler Energie stark entschärft
werden. Die CO2-Reduktion durch die Nutzung erneuerba-
rer Ener gien ist ein wirksamer Beitrag zum Klimaschutz. Und
Klimaschutz hat wesentlichen Anteil an der Beseitigung von
Flucht ursachen.
KLIMAKONFERENZ PARIS 2015
195 Staaten haben sich am 12.12.2015 auf dem Klimagipfel
in Paris darauf geeinigt, bis zur Mitte des Jahrhunderts aus
der Nutzung von Erdöl, Erdgas und Kohle auszusteigen.
Das völkerrechtlich verbindliche Abkommen beinhaltet unter
anderem folgende Ziele:
Die Erderwärmung auf deutlich unter 2° C zu begrenzen
und eine Begrenzung auf 1,5° C anzustreben.
Die Fähigkeit zur Anpassung an den Klimawandel zu
erhöhen (Resilienz).
Um diese Ziele zu erreichen, gehen Studien davon aus, dass
die Treibhausgasemissionen bis 2050 weltweit um 70 bis 95%
reduziert werden müssen (IPCC SPM 2014). Für die Industrie-
nationen bedeutet dies, dass bis Mitte des Jahrhunderts kein
zusätzliches Kohlendioxid mehr erzeugt werden sollte bzw.
eine nahezu vollständige Dekarbonisierung erreicht wird.
Der ehemalige österreichische Bundeskanzler Werner
Faymann hat bei der Klimakonferenz in Paris 2015 eine klare
Zielsetzung verkündet: Bis 2030 soll der Strom in Österreich
zu 100% durch erneuerbare Energien erzeugt werden.
Das würde bedeuten,
dass wir im Jahr 2030 keine fossilen
Brennstoffe mehr zur Produktion
von Strom verwenden.
“
“ehem. österreichischer Bundeskanzler Werner Faymann in Paris 2015
Methode Seite 80
Kooperationsübung: Der Weg zum Klimaschutz
Ideensammlung zum Klimaschutz und
gemeinsamer Bau einer Murmelbahn unter
erschwerten Bedingungen.
Methode Seite 79
Kooperationsübung: Energiewende
Dynamische Übung auf einer Plane.
Wenn wir Sonnenstrahlen nutzen,
kann der IS damit keine Waffen
kaufen. (...) Erneuerbare Energien
sind ein unverzichtbarer
Lösungsansatz für Fluchtursachen.
“
“Hans Josef Fell, AWES, März 2016
52 | www.klimaflucht.at
EINSATZMÖGLICHKEITEN DER ERNEUERBAREN ENERGIEN
WASSER
Wie der Wind ist auch die Wasserkraft eine Energie, die etwas
bewegen kann. So versetzt das Wasser in einem Wasser-
kraftwerk eine Turbine in eine Drehbewegung. Dadurch wird
Strom erzeugt.
Strom aus der Energie des Wassers. Es können grob
zwei Typen von Wasserkraftwerken unterschieden werden:
Laufkraftwerke und Speicherkraftwerke. Ein Laufkraftwerk
befindet sich direkt in einem fließenden Gewässer. Die Strom-
menge hängt neben der Anzahl und Größe der Turbinen auch
vom Wasserstand und der Jahreszeit ab. Bei einem Spei-
cherkraftwerk befindet sich Wasser in einem Speichersee.
Die Energie wird sozusagen gespeichert. Bei zusätzlichem
Strombedarf wird das Wasser aus dem Speichersee ins tiefer
gelegene Kraftwerk abgelassen, um Strom zu erzeugen.
BIOMASSE
Zur Biomasse zählt alles, was aus Pflanzen oder Tieren oder
deren Ausscheidungen besteht. Also Holz, Stroh, Getreide,
aber auch Essensreste und Kuhfladen.
Eine spezielle Form der Biomasse ist das Biogas. Es entsteht,
wenn Biomasse verfault. Biogas kann wie Erdgas genutzt
werden. Biomasse kann als Energiequelle für die Erzeugung
von Wärme oder Strom genutzt werden.
Wärme. Bei der Verbrennung von Biomasse entsteht Wärme,
welche unter anderem zum Heizen verwendet werden kann.
Eine schon sehr alte Nutzung der Biomasse für die Wärme-
produktion ist das Heizen mit Holz.
Strom. In einem Biomassekraftwerk wird durch die Verbren-
nung von Biomasse Wasserdampf erzeugt. Dieser breitet
sich in Rohren aus und treibt eine Turbine an. So wird mit
Bio masse Strom erzeugt. Im Idealfall wird die dabei erzeugte
Wärme auch gleich zum Heizen verwendet.
Wind
Sonne
Biomasse
Wasser
GeothermieErneuerbare Energien haben vielfältige Einsatz-
möglichkeiten und können bei entsprechendem
Ausbau sowie Energieeffizienzmaßnahmen 100%
unseres Energiebedarfs abdecken.
www.klimaflucht.at | 53
GEOTHERMIE
Die Geothermie oder Erdwärme kommt aus dem Inneren
des Planeten Erde. Im Erdkern ist es so heiß, dass sogar die
Steine flüssig sind. Je tiefer man in die Erde bohrt, umso wär-
mer wird es. Um die Energie im Erdinneren zu nutzen, werden
tiefe Löcher gebohrt. Pro 100 Meter wird es um etwa 3° C
wärmer. Diese Wärmeenergie kann zum Heizen oder auch zur
Stromerzeugung genutzt werden.
Wärme. Mit sogenannten Wärmepumpen wird die Erdwärme
abgezogen und gleichzeitig durch Druckerhöhung die Tempera-
tur weiter angehoben. So kann mit Geothermie ein Haus geheizt
werden.
Strom. In einem Geothermie-Kraftwerk kann die Wärme der
Erde auch in Strom umgewandelt werden: Die Erd wärme
erhitzt Wasser zu Dampf, der wiederum eine Turbine zur
Stromerzeugung antreibt.
WIND
Wind ist Luft, die sich bewegt. Die Ursachen für diese
Luftbewegung sind Unterschiede in der Temperatur und im
Luftdruck. Die Kraft des Windes haben sich Menschen schon
seit vielen Jahrhunderten zunutze gemacht, unter anderem
zum Segeln, zum Mehlmahlen oder auch zum Wasserpum-
pen. Heute wird die Windkraft vor allem zur Stromerzeugung
genutzt.
Strom aus Windenergie. In Windkraftanlagen wird die
Bewegungsenergie des Windes in Strom umgewandelt. Der
Wind dreht einen Rotor. Dadurch bewegen sich im Genera-
tor Kabel und Magnete aneinander vorbei und schon entsteht
Strom. Ein modernes Windrad erzeugt so viel Strom, wie
ca. 2.000 Haushalte verbrauchen.
SONNE
Die Sonne ist unsere wichtigste Energiequelle. Sie sorgt für
Licht und Wärme, lässt Pflanzen wachsen, das Wasser ver-
dampfen und den Wind wehen.
Die Energie, welche in den Sonnenstrahlen steckt, ist enorm.
In einer einzigen Stunde trifft mehr Sonnenenergie auf die
Erde, als alle Menschen dieser Welt gemeinsam in einem gan-
zen Jahr verbrauchen. Einen Teil dieser Energie können wir für
die Erzeugung von Wärme und Strom nutzen.
Wärme aus Sonnenenergie. Mithilfe von thermischen
Solaranlagen bzw. Sonnenkollektoren kann die Wärmeenergie
der Sonne gesammelt werden. In einem Sonnenkollektor
befindet sich ein langes, mehrfach gebogenes Wasserrohr.
Scheint darauf die Sonne, so erwärmt sich das Wasser. Das
Wasser wird durch das Haus geleitet, liefert Warmwasser für
Küche und Bad und kann auch das Haus heizen.
Strom aus Sonnenergie. Eine Fotovoltaikzelle erzeugt aus
der Sonnenstrahlung Strom. Diese Fotovoltaikzellen bestehen
aus einem speziellen Material mit besonderen Eigenschaften.
Vereinfacht gesagt bringt die Sonneneinstrahlung winzig klei-
ne Teilchen in der Fotovoltaikzelle, die Elektronen, in Bewe-
gung. Dadurch wird ein Stromfluss erzeugt.
Trinkwasser aus Sonnenenergie. Verschiedene solar-
thermische (Wärme) und fotovoltaische (Strom) Verfahren
dienen zur Aufbereitung von Trinkwasser und zur Meerwas-
serentsalzung.
Methode Seite 85
Pantomime: Erneuerbare Energien
Begriffe pantomimisch darstellen und raten.
54 | www.klimaflucht.at
VORTEILE DER ERNEUERBAREN ENERGIEN
Erneuerbare Energien sind unendlich
vorhanden oder können erneuert werden
Die Energie von Sonne, Wind und Wasser kann nicht ver-
braucht werden und wird immer für uns da sein, solange die
Sonne in ihrer heutigen Form existiert. Der Wind wird immer
wehen, auch wenn wir ganz viel Strom mit seiner Energie
erzeugen. Die Erdwärme, die in den oberen Schichten der
Erde gespeichert ist, kann zwar entnommen werden, aber
durch die Zerfallsaktivitäten im Erdinneren strömt die Wärme
nach einiger Zeit wieder nach. Die Energie der Biomasse
kann zwar durch Verbrennung weniger werden, aber Pflan-
zen können nachwachsen und sind damit erneuerbar.
Erneuerbare Energien sind sauber
Bei der Stromerzeugung aus Sonne, Wind und Wasser gibt
es keine Abgase, Abfälle oder Abwässer. Es fallen keine zu-
sätzlichen Kosten für die Beseitigung des Kraftwerksmülls
oder der Umweltschäden an, wie das bei Kohle- und Atom-
kraftwerken der Fall ist.
Erneuerbare Energien schützen das Klima
Sonne, Wind, Wasser und Erdwärme erzeugen bei ihrer
Nutzung keinerlei Treibhausgase. Jenes CO2, das bei der
Verbrennung von Biomasse entsteht, haben die Pflan-
zen zuvor der Atmosphäre entzogen. Nachwachsende
Pflanzen nehmen das CO2 wieder auf und schließen so
den Kreis.
unendlich
sicher
sauber
Erneuerbare Energien haben immense Vorteile. Ihr Einsatz kann in Zukunft die Lebensqualität sehr vieler
Menschen positiv beeinflussen.
www.klimaflucht.at | 55
Erneuerbare Energien machen uns
unabhängig und schaffen mehr Stabilität
Derzeit ist die EU zu rund 80% von fossilen Brennstoffen ab-
hängig. Der überwiegende Teil wird importiert. Das erzeugt
politische Abhängigkeiten. Sonne, Wind Wasser, Biomasse
und Erdwärme haben wir direkt vor der Haustüre. Sie müs-
sen nicht importiert werden und machen uns unabhängig
von den „Besitzern“ fossiler und atomarer Brennstoffe.
Erneuerbare Energien fördern den Frieden
Aktuell kommt es immer wieder zu militärischen Konflikten
rund um nicht erneuerbare Energien. Der Kampf ums Erdgas
in der Ukraine oder um Erdöl im Nahen Osten sind aktuelle
Beispiele. Ganz zu schweigen von Auswirkungen, die ein
möglicher militärischer Einsatz atomarer Energien hätte. Vor
allem um den Wind oder die Sonne gibt es keine Konflikte,
einfach weil sie niemand besitzen kann und weil sie nicht
verbraucht werden können. Diese Energien können auch
weder gekauft noch verkauft werden und sorgen daher für
eine gerechtere Verteilung der Energie.
Erneuerbare Energien sind sicher
Erneuerbare Energien können ohne größeres Risiko auf
Mensch und Umwelt genutzt werden. Bei ihrer Nutzung kön-
nen auch keine großen Unfälle passieren.
Erneuerbare Energien sind kostengünstig
Auf Stromrechnungen scheinen die erneuerbaren Energien
zusätzliche Kosten zu verursachen. Tatsächlich ist es aber
so, dass dies nur so scheint, weil weder die staatlichen Zu-
schüsse für Öl, Gas, Kohle und Atomenergie aufscheinen
noch die volkswirtschaftlichen Folgekosten wie für die Folgen
des Klimawandels oder die Behandlung von gesundheitlichen
Beeinträchtigungen. Auch die Folgekosten, die importierter
Atomstrom erzeugt, scheinen nicht auf, sind aber sehr erheb-
lich, da der atomare Abfall von heute erzeugtem Strom für
Tausende von Jahren Kosten verursacht. Werden die tatsäch-
lichen Kosten für Energierohstoffe und vor allem die Folgekos-
ten mitberechnet, die bei Verwendung der jeweiligen Energie-
quelle entstehen, dann sind die erneuerbaren Energien schon
jetzt unschlagbar kostengünstig.
HERAUSFORDERUNGEN
ERNEUERBARER ENERGIEN
Erneuerbare Energie ist beinahe unerschöpflich, jedoch nicht
grenzenlos nutzbar. Auch die Nutzung erneuerbarer Energie
ist mit einem wirtschaftlichem und einem Materialaufwand
verbunden und an die örtlichen Gegebenheiten gebunden.
Für Windkraft werden windige Regionen benötigt, für Was-
serkraft braucht man Flüsse, für Biomasse Anbauflächen.
Nicht jeder Standort ist auch aus Gründen des Naturschut-
zes für die Nutzung erneuerbarer Energien geeignet. Da-
mit der Klimawandel aufgehalten werden kann, nimmt die
Stromerzeugung mit erneuerbarer Energie allerdings eine
zentrale Rolle ein. Bezogen auf einen Ort sind Sonne, Wind
und Wasser Schwankungen unterworfen. Sonnenenergie
kann nur genutzt werden, wenn die Sonne scheint, ein Wind-
rad dreht sich nur bei Wind und auch die Wasserkraft kann
im Jahresverlauf stark schwanken. Zusammen gleichen sich
die erneuerbaren Energien aber sehr gut aus. Die Biomas-
se kann sogar bedarfsorientiert Strom erzeugen. Für eine
100 %ige Stromversorgung durch erneuerbare Ener gien be-
darf es darüber hinaus noch Forschung und Entwicklung im
Bereich der Speicherung. Klar ist auch, dass der gesamte
Strommarkt auf die Bedürfnisse der erneuerbaren Ener gien
angepasst werden muss. Für die Energiewende ist noch
einiges zu tun.
Fazit ist: Um das Klima zu schützen, muss der Umstieg auf
erneuerbare Energien so rasch wie möglich vorangetrieben
werden. Gleichzeitig muss jeder von uns seinen/ihren Ver-
brauch von Energie und Rohstoffen reduzieren, denn neben
der erneuerbaren Energieerzeugung ist die Reduktion des
Energieverbrauchs der zweite Schlüssel zur Energiewende.
Methode Seite 99
Tabuspiel: Vorteile der erneuerbaren Energien
Begriffe umschreiben und raten.
56 | www.klimaflucht.at
POTENZIALE IN ÖSTERREICH AM BEISPIEL WINDENERGIE
Die Windindustrie nimmt eine Schlüsselposition beim Klima-
schutz, der Energiesicherheit und der Abkehr vom Erdölzeit-
alter ein und ist damit ein wichtiger Faktor zur Beseitigung
von Fluchtursachen. Bis 2030 wird in Europa die Hälfte des
Strombedarfs durch Windräder gedeckt werden.
Windenergie weltweit als Klimaschützer
Durch Windenergie wird das Klima geschützt. Hunderte Mil-
lionen Tonnen CO2 werden jährlich durch die Stromerzeugung
mit Wind eingespart.
Mit 63.000 MW Neuinstallationen ist im Jahr 2015 die welt-
weite Windkraftleistung trotz der allgegenwärtigen Wirt-
schaftsflaute um beachtliche 17% gewachsen und bei einem
Gesamtbestand von rund 432.000 MW angelangt.
Situation der Windenergienutzung in Österreich
Ende 2016 waren 1.194 Windkraftanlagen mit einer Gesamt-
leistung von 2.636 MW in Betrieb. Die meisten Anlagen befinden
sich im östlichen Niederösterreich und im Burgenland. Diese
Windräder erzeugen pro Jahr mehr als 5,7 Milliarden kWh
Strom, das sind 9,3% des gesamten österreichischen Strom-
bedarfs oder der Strombedarf von mehr als 1,6 Millionen
Haushalten (= mehr als 40% aller Haushalte Österreichs).
Durch die 1.194 Windräder können jährlich 3,7 Millionen Ton-
nen CO2 vermieden werden. Das entspricht dem Ausstoß von
40% aller österreichischen Autos. Im Jahr 2015 gab es durch
die Windenergie 5.500 Arbeitsplätze.
Laut einer Studie des Vereins Energiewerkstatt kann der
Windenergieanteil in Österreich bis zum Jahr 2030 auf 24%
des Stromanteils gesteigert werden. Damit kann Österreich
bis 2030 seinen Strom zu 100% aus erneuerbaren Ener-
gien erzeugen und damit das Ziel der Pariser Klimakonferenz
erreichen.
Wind
Windenergie ist eine erneuerbare Energie, die auch in Österreich großes Potenzial hat.
Methode Seite 96
Windrad-Schätzspiel Guter Einstieg zur Thematisierung der
Potenziale der Windenergie.
www.klimaflucht.at | 57
Zahlen und Fakten zur Windenergie:
1 Windkraftanlage (3 MW) = Strom für 2.000 Haushalte.
1 Windkraftanlage (3 MW) kann 4.500 Tonnen CO2 pro
Jahr einsparen.
1 Windkraftanlage = 10 Jahresarbeitsplätze beim Bau,
2 langfristige Arbeitsplätze beim Betrieb.
Weltweit erzeugte die Windkraft im Jahr 2015 4% des
weltweiten Strombedarfs.
1 kWh Windstrom entspricht 0,3 Liter Öl (1 Liter Öl =
10 kWh Energieinhalt bzw. 3 kWh Strom).
Energetische Amortisationszeit einer Windkraftanlage:
4 bis 6 Monate (dann hat das Windrad die gesamte
Energie für Produktion, Betrieb und Rückbau erzeugt).
Wirtschaftliche Amortisationszeit einer Windkraftanlage:
10 bis 13 Jahre.
Eine moderne Windkraftanlage in Österreich erzeugt
95% der Tage Strom.
Prognostizierter Zuwachs der Windkraftleistung in Österreich
3.808 MW
13,5% des österreichischen
Stromverbrauchs
6.649 MW
24% des österreichischen
Stromverbrauchs
PROGNOSE ENDE
2016SZENARIO
2030SZENARIO
2020
~2.600 MW
~9,3% des österreichischen
Stromverbrauchs
WINDFAKTEN
Die aktuellen Zahlen sind auf der Website
der IG Windkraft zu finden: www.windfakten.at
Szenario Erneuerbare Energie
APA-AUFTRAGSGRAFIK
Energieverbrauch EEV*
2010 2030
2030
2050
Industrie Verkehr Gebäude2050
2010
* Petajoule
1 bilanziell
Energieträgereinsatz BIV* Energieverbrauch EEV* 2030
Auftraggeber: ÖBMV, Quelle: Umweltbundesamt
Bioenergie
Wasserstoff
Strom
Solarthermie,Geothermie, Umgebungswärme
Wasserkraft
Wind
Photovoltaik
Kohle, Öl, Gas, Abfall
nichtenergetischerVerbrauch
0 400
200
400
Industrie
Verkehr
Haushalte
DienstleistungLandwirtschaft
600
800
1.000
100
200
300
1.200
800 1.200 1.600
Ergebnissedes Szenarios
THG-Reduktion Energiebereich in %
2030 2050
–60 –90
Reduktion Endenergie-verbrauch in % –20 –45
Anteil Erneuerbarer Energie in %
61 91
Anteil Erneuerbarerim Strombereich in % 100 100
Erzeugung 2030
87 TWh
25 TWh
49%
20%17%
8% 7%
23%67%
11%
Fernwärme
Strom
2030 und 2050 ohne Nettostromexporte
Szenario Erneuerbare Energie
APA-AUFTRAGSGRAFIK
Energieverbrauch EEV*
2010 2030
2030
2050
Industrie Verkehr Gebäude2050
2010
* Petajoule
1 bilanziell
Energieträgereinsatz BIV* Energieverbrauch EEV* 2030
Auftraggeber: ÖBMV, Quelle: Umweltbundesamt
Bioenergie
Wasserstoff
Strom
Solarthermie,Geothermie, Umgebungswärme
Wasserkraft
Wind
Photovoltaik
Kohle, Öl, Gas, Abfall
nichtenergetischerVerbrauch
0 400
200
400
Industrie
Verkehr
Haushalte
DienstleistungLandwirtschaft
600
800
1.000
100
200
300
1.200
800 1.200 1.600
Ergebnissedes Szenarios
THG-Reduktion Energiebereich in %
2030 2050
–60 –90
Reduktion Endenergie-verbrauch in % –20 –45
Anteil Erneuerbarer Energie in %
61 91
Anteil Erneuerbarerim Strombereich in % 100 100
Erzeugung 2030
87 TWh
25 TWh
49%
20%17%
8% 7%
23%67%
11%
Fernwärme
Strom
2030 und 2050 ohne Nettostromexporte
Szenario Erneuerbare Energie
APA-AUFTRAGSGRAFIK
Energieverbrauch EEV*
2010 2030
2030
2050
Industrie Verkehr Gebäude2050
2010
* Petajoule
1 bilanziell
Energieträgereinsatz BIV* Energieverbrauch EEV* 2030
Auftraggeber: ÖBMV, Quelle: Umweltbundesamt
Bioenergie
Wasserstoff
Strom
Solarthermie,Geothermie, Umgebungswärme
Wasserkraft
Wind
Photovoltaik
Kohle, Öl, Gas, Abfall
nichtenergetischerVerbrauch
0 400
200
400
Industrie
Verkehr
Haushalte
DienstleistungLandwirtschaft
600
800
1.000
100
200
300
1.200
800 1.200 1.600
Ergebnissedes Szenarios
THG-Reduktion Energiebereich in %
2030 2050
–60 –90
Reduktion Endenergie-verbrauch in % –20 –45
Anteil Erneuerbarer Energie in %
61 91
Anteil Erneuerbarerim Strombereich in % 100 100
Erzeugung 2030
87 TWh
25 TWh
49%
20%17%
8% 7%
23%67%
11%
Fernwärme
Strom
2030 und 2050 ohne Nettostromexporte
Szenario Erneuerbare Energie
APA-AUFTRAGSGRAFIK
Energieverbrauch EEV*
2010 2030
2030
2050
Industrie Verkehr Gebäude2050
2010
* Petajoule
1 bilanziell
Energieträgereinsatz BIV* Energieverbrauch EEV* 2030
Auftraggeber: ÖBMV, Quelle: Umweltbundesamt
Bioenergie
Wasserstoff
Strom
Solarthermie,Geothermie, Umgebungswärme
Wasserkraft
Wind
Photovoltaik
Kohle, Öl, Gas, Abfall
nichtenergetischerVerbrauch
0 400
200
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Industrie
Verkehr
Haushalte
DienstleistungLandwirtschaft
600
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1.000
100
200
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1.200
800 1.200 1.600
Ergebnissedes Szenarios
THG-Reduktion Energiebereich in %
2030 2050
–60 –90
Reduktion Endenergie-verbrauch in % –20 –45
Anteil Erneuerbarer Energie in %
61 91
Anteil Erneuerbarerim Strombereich in % 100 100
Erzeugung 2030
87 TWh
25 TWh
49%
20%17%
8% 7%
23%67%
11%
Fernwärme
Strom
2030 und 2050 ohne Nettostromexporte
SZENARIO ERNEUERBARE ENERGIE
Um die Ziele der Klimakonferenz in Paris 2015 zu erreichen,
muss bis zum Jahr 2050 unser Energieverbrauch um 45%
sinken. Die Treibhausgasemission muss im Energiebereich
um 90% sinken. Durch einen raschen Ausbau der erneuer-
baren Energien ist das erreichbar.
Quelle: Umweltbundesamt (Auftraggeber ÖBMV)
Ergebnisse des Szenarios
Endenergieverbrauch (EEV) in Petajoul
Erzeugung 2030
Szenario Erneuerbare Energie
APA-AUFTRAGSGRAFIK
Energieverbrauch EEV*
2010 2030
2030
2050
Industrie Verkehr Gebäude2050
2010
* Petajoule
1 bilanziell
Energieträgereinsatz BIV* Energieverbrauch EEV* 2030
Auftraggeber: ÖBMV, Quelle: Umweltbundesamt
Bioenergie
Wasserstoff
Strom
Solarthermie,Geothermie, Umgebungswärme
Wasserkraft
Wind
Photovoltaik
Kohle, Öl, Gas, Abfall
nichtenergetischerVerbrauch
0 400
200
400
Industrie
Verkehr
Haushalte
DienstleistungLandwirtschaft
600
800
1.000
100
200
300
1.200
800 1.200 1.600
Ergebnissedes Szenarios
THG-Reduktion Energiebereich in %
2030 2050
–60 –90
Reduktion Endenergie-verbrauch in % –20 –45
Anteil Erneuerbarer Energie in %
61 91
Anteil Erneuerbarerim Strombereich in % 100 100
Erzeugung 2030
87 TWh
25 TWh
49%
20%17%
8% 7%
23%67%
11%
Fernwärme
Strom
2030 und 2050 ohne Nettostromexporte
Szenario Erneuerbare Energie
APA-AUFTRAGSGRAFIK
Energieverbrauch EEV*
2010 2030
2030
2050
Industrie Verkehr Gebäude2050
2010
* Petajoule
1 bilanziell
Energieträgereinsatz BIV* Energieverbrauch EEV* 2030
Auftraggeber: ÖBMV, Quelle: Umweltbundesamt
Bioenergie
Wasserstoff
Strom
Solarthermie,Geothermie, Umgebungswärme
Wasserkraft
Wind
Photovoltaik
Kohle, Öl, Gas, Abfall
nichtenergetischerVerbrauch
0 400
200
400
Industrie
Verkehr
Haushalte
DienstleistungLandwirtschaft
600
800
1.000
100
200
300
1.200
800 1.200 1.600
Ergebnissedes Szenarios
THG-Reduktion Energiebereich in %
2030 2050
–60 –90
Reduktion Endenergie-verbrauch in % –20 –45
Anteil Erneuerbarer Energie in %
61 91
Anteil Erneuerbarerim Strombereich in % 100 100
Erzeugung 2030
87 TWh
25 TWh
49%
20%17%
8% 7%
23%67%
11%
Fernwärme
Strom
2030 und 2050 ohne Nettostromexporte
Szenario Erneuerbare Energie
APA-AUFTRAGSGRAFIK
Energieverbrauch EEV*
2010 2030
2030
2050
Industrie Verkehr Gebäude2050
2010
* Petajoule
1 bilanziell
Energieträgereinsatz BIV* Energieverbrauch EEV* 2030
Auftraggeber: ÖBMV, Quelle: Umweltbundesamt
Bioenergie
Wasserstoff
Strom
Solarthermie,Geothermie, Umgebungswärme
Wasserkraft
Wind
Photovoltaik
Kohle, Öl, Gas, Abfall
nichtenergetischerVerbrauch
0 400
200
400
Industrie
Verkehr
Haushalte
DienstleistungLandwirtschaft
600
800
1.000
100
200
300
1.200
800 1.200 1.600
Ergebnissedes Szenarios
THG-Reduktion Energiebereich in %
2030 2050
–60 –90
Reduktion Endenergie-verbrauch in % –20 –45
Anteil Erneuerbarer Energie in %
61 91
Anteil Erneuerbarerim Strombereich in % 100 100
Erzeugung 2030
87 TWh
25 TWh
49%
20%17%
8% 7%
23%67%
11%
Fernwärme
Strom
2030 und 2050 ohne Nettostromexporte
58 | www.klimaflucht.at
Der Grund für Flucht ist Perspektivenlosigkeit. Wer aus seiner
Heimat flieht, sieht keine Möglichkeit mehr, dort zu leben.
Empowerment bedeutet: Perspektiven schaffen, die Men-
schen dazu befähigen, in ihrer Heimat bleiben zu können.
Dies geschieht durch Bildung, die Weitergabe von Wissen,
die Möglichkeit zur Mitbestimmung und die Unterstützung mit
finanziellen Mitteln.
Neben Unterkunft, Wasser und Essen spielt der Zugang zu
Energie eine herausragende Rolle, wenn es darum geht, ein
selbstbestimmtes Leben führen zu können. Wer Strom hat,
kann im Dunkeln lesen und lernen, kann über Kommunika-
tionsmedien Kontakte herstellen oder in Notfällen um Hilfe
rufen, kann durch Kühlung Lebensmittel haltbar machen und
vieles mehr.
Mehr als 1 Milliarde Menschen hat derzeit keinen Zugang zu
Energie. Vor allem in ländlichen Regionen der Subsahara Afri-
kas oder Südasiens müssen häufig sogar Schulen und Kran-
kenhäuser ohne Strom auskommen. Der Einsatz erneuer barer
Energien bietet die Möglichkeit, dass Energie zugänglich,
nachhaltig, leistbar und fair wird.
Energie ist der goldene Faden, der
Wirtschaftswachstum, soziale Ge-
rechtigkeit und ökologische Nach-
haltigkeit miteinander verbindet.
“
“UN-Sekretär General Ban Ki-moon
EMPOWERMENT
Mit Empowerment (engl. empowerment =
Ermächtigung, Übertragung von Verantwortung)
bezeichnet man Strategien und Maßnahmen, die den
Grad an Autonomie und Selbstbestimmung im Leben
von Menschen oder Gemeinschaften erhöhen sollen
und es ihnen ermöglichen, ihre Interessen (wieder)
eigenmächtig, selbstverantwortlich und selbst-
bestimmt zu vertreten.
EMPOWERMENT DURCH ERNEUERBARE ENERGIEN
In den Industrienationen
verfügen wir über Mittel und
Möglichkeiten, um einerseits
in der eigenen Region Maßnah-
men für Klimaschutz, Katastro-
phenschutz und Ernährungssicherheit
zu treffen. Andererseits kann neben finanziellen
Mitteln auch Wissen weitergegeben werden, um
den vom Klimawandel besonders betroffenen
Regionen eigenmächtiges und selbstverantwort-
liches Handeln zu ermöglichen.
Durch den Ausbau erneuerbarer Energien vor Ort werden die ansässigen
Menschen unabhängig von Öl und Gas und haben Zugang zu Energie.
www.klimaflucht.at | 59
TANSANIA
SOLAR HYBRID MINI GRIDS
Tansania ist ein Staat in Ostafrika und liegt am Indischen
Ozean. Es ist elfmal so groß wie Österreich und hat 40 Mil-
lionen EinwohnerInnen. Nur etwa 21% des Landes haben ein
Stromnetz, wobei die westliche und südliche Region fast gar
keines haben. Auf dem Land haben weniger als 10% der Be-
völkerung Strom. Der Ausbau des Stromnetzes ist schwierig
und wäre mit sehr hohen Kosten verbunden, da das Land
zum Teil dünn besiedelt ist und manche Gebiete schwer zu
erreichen sind.
Das österreichische Unternehmen TerraProjects hat gemein-
sam mit dem tansanischen Unternehmen JUMEME, interna-
tionalen Partnern und der Unterstützung der African Devel-
opment Bank ein Projekt gestartet. Ziel des Projekts ist es,
eine größere Anzahl von Solar-Hybrid-Energieversorgungs-
systemen zu installieren. Diese funktionieren dann unabhän-
gig vom öffentlichen Stromnetz.
Im Frühjahr 2016 ging das erste Solar Hybrid Mini Grid-Sys-
tem in Betrieb, und zwar auf der Insel Ukara im Viktoriasee.
Es besteht aus einer Fotovoltaikanlage, einer Batterie für die
Speicherung und einem Dieselgenerator. Damit können 250
Menschen mit Strom versorgt werden. Bis Ende 2016 wird
die Anlage erweitert und soll alle 2.000 EinwohnerInnen der
Insel mit Strom versorgen.
Ein ansässiger Unternehmer, der mit dem Strom Reis und
Mais mahlt, freut sich über die Anlage, weil er nun mehr Kun-
den bedienen kann und mehr verdient. Mit dem zusätzlichen
Geld kann er mehr Angestellte einstellen. Außerdem betont
er, dass die Anlage im Vergleich zum alten Dieselgenerator
zusätzlich einen gesundheitlichen Nutzen gebracht hat.
In weiterer Folge sollen in der ersten Phase bis 2018 16 länd-
liche Dörfer mit Strom versorgt werden und damit 82.000
EinwohnerInnen, 11.000 Haushalte, 2.600 Betriebe und 80
öffentliche Gebäude (Schule, Kliniken und religiöse Gebäude).
Ziel von JUMEME ist es, dass bis 2022 300 Solar Hybrid Mini
Grids errichtet werden, um bis zu 1 Million Menschen in länd-
lichen Gebieten mit Strom versorgen zu können.
Nähere Infos (in Englisch) unter:
http://www.gvepinternational.org/en/business/news/jumeme-launches-its-first-solar-powered-
mini-grid-lake-victoria-island-ukara-tanzania
BEISPIELE VON EMPOWERMENT-PROJEKTEN
Methode Seite 102
Wandzeitung: Erneuerbare Energieprojekte als Beispiel für Empowerment
In Kleingruppen befassen sich die Teilnehmer-
Innen mit einem erneuerbaren Energieprojekt
in einem Entwicklungsland.
60 | www.klimaflucht.at
SAHARA
SAHARA FOREST PROJECT
Durch den Klimawandel und die Übernutzung von Flächen
breiten sich in ohnehin schon trockenen Regionen die Wüsten
aus. Trinkwasser wird knapp, die Ernten vertrocknen und oft
gibt es keinen Zugang zu Energie.
Das Sahara Forest Project beschäftigt sich mit dieser Pro-
blematik. Ziel des Projekts ist es, durch Wiederbegrünung
der Wüstenbildung entgegenzuwirken sowie Nahrung, Trink-
wasser und erneuerbare Energie zu erzeugen. Und das alles
gemeinsam.
Über spezielle Pipelines wird Meerwasser in die Anlage ge-
pumpt. Das Meerwasser verdunstet und wird zur Kühlung
von Gewächshäusern genutzt. Mit Solaranlagen wird Energie
erzeugt, die unter anderem für eine Entsalzungsanlage ge-
nutzt wird. So wird auch Trinkwasser erzeugt. Das Wasser
kann zur Bewässerung von Anbauflächen genutzt werden.
Eine weitere Möglichkeit, die derzeit erforscht wird, ist die
gleichzeitige Nutzung einer Anbaufläche als Ackerland und
zur Energieerzeugung. Besonders in trockenen Gebieten
macht die starke Sonneneinstrahlung den angebauten Pflan-
zen Probleme. Fotovoltaikanlagen, die über der Anbaufläche
installiert werden, können sowohl Energie erzeugen als auch
für eine Beschattung der Fläche sorgen. Es muss weniger
bewässert werden.
Nähere Infos unter:
http://www.agrophotovoltaik.de/agrophotovoltaik/potentiale
BOLIVIEN
EL SOL-SOLARTHERMIE
Seit 2005 engagiert sich die Windkraft Simonsfeld aus Nie-
derösterreich in Bolivien bei der Förderung der Solarthermie.
War ursprünglich geplant, Solaranlagen aus Recyclingmate-
rial herzustellen, so stellte sich im bolivianischen Alltag recht
bald heraus, dass diese den Bedingungen vor Ort nicht
standhielten. Daher folgte die Fokussierung auf die Qualitäts-
verbesserung solarthermischer Anlagen in Bolivien selbst.
Im Jahr 2005 fand der erste Workshop zum Selbstbau von
Solarkollektoren statt. Dieser wurde 2007 wiederholt, ehe
im darauffolgenden Jahr mit der NGO Energetica (www.
energe tica.org.bo/elsol) aus Cochabamba/Bolivien ein Pro-
jektkonzept entwickelt wurde, das im Rahmen eines
Entwicklungs zusammenarbeitsprojekts mit der ADA (Aus-
trian Development Agency) in den Jahren 2009 bis 2012
umgesetzt wurde. Im Rahmen dieses Projekts erfolgten theo-
retische und praktische Schulungen von Solartechnikern in
Bolivien in Begleitung von Maßnahmen zur Produktverbesse-
rung thermischer Solaranlagen.
In Zusammenarbeit mit österreichischen Experten für Solar-
thermie wurden spanischsprachige Schulungsunterlagen
erstellt. Im Rahmen einer lateinamerikanischen Solarkonfe-
renz im September 2011 erfolgte ein internationaler Know-
how-Transfer von Fachexperten aus dem Solarbereich. In
dieser von der UNO mitveranstalteten Konferenz war es das
Ziel, die Qualität der Anlagen zu verbessern und Maßnahmen
für eine weitere Verbreitung der Systeme zu setzen. Mit der
Projektumsetzung konnte eine wesentliche Stimulierung des
Solarthermiemarktes in Bolivien erreicht werden. Die Produkt-
qualität bzw. das Bewusstsein für eine fachgerechte Aus-
führung waren wesentliche Arbeitsinhalte der Kooperation
mit der ADA. Für die Endverbraucher wurden ökonomische
Strukturen in Form von Mikrokrediten geschaffen, die sicher-
stellten, dass die Kosten für die Errichtung von insgesamt
100 Anlagen auch von finanzschwachen Familien getragen
werden konnten. Das Konzept wurde von nationalen Banken
und anderen im Land tätigen Hilfsorganisationen aufgegriffen.
Nähere Infos unter:
http://www.wksimonsfeld.at/deutsch/unternehmen/verantwortung/el-sol.html
www.klimaflucht.at | 61
BURKINA FASO
FRÜCHTETROCKNUNG MIT WÄRMEPUMPE
Burkina Faso gilt als eines der ärmsten Länder der Welt. 44%
der Bevölkerung leben unter der absoluten Armutsgrenze.
Frauen arbeiten in Burkina Faso meist als unterbezahlte Tage-
löhnerinnen oder auf den Feldern ihrer Männer. Die Verarbei-
tung von Nahrungsmitteln ist traditionellerweise Frauenarbeit.
Mangos sind in Burkina Faso weit verbreitet. Jährlich reifen
150.000 Tonnen Mangos heran, 50% davon verrotten auf-
grund eines fehlenden Marktes unter den Bäumen. Das Nut-
zen dieses Potenzials hat sich Gebana Afrique mit Sitz in Oua-
gadougou zur Aufgabe gemacht. Mittlerweile ist die Organi-
sation führender Exporteur für bio&faire Trockenfrüchte aus
Burkina Faso und ermöglicht vielen Familien ein Einkommen.
Die Erntezeit der Mangos fällt in die Regenzeit, weshalb eine
Trocknung durch direkte Sonneneinstrahlung nicht möglich
ist. Konventionell werden die Mangos in gasbefeuerten Öfen
getrocknet. Dieses Verfahren hat mehrere Nachteile: Abhän-
gigkeit von hohen und schwankenden Gaspreisen, großer
Ausschuss an verbrannten Mangos (zu hohe Trocknungstem-
peratur), Explosions- und Brandgefahr (teilweise unsichere
Installation der Gasöfen) und hohe CO2-Emissionen.
Das Ökozentrum (Schweiz) entwickelte gemeinsam mit der
Fachhochschule Buchs einen Trockner mit Wärmepumpen-
technologie, der explizit für die subtropischen Bedingungen
ausgelegt wurde. Dank dem neuen Trocknungssystem mit
Wärmepumpentechnologie konnten die Betriebskosten so-
wie die CO2-Emissionen des Trocknungsprozesses deutlich
reduziert werden. Die Qualität der Trockenfrüchte, welche
infolge der niedrigen Trocknungstemperaturen überaus scho-
nend getrocknet werden, ist laut Aussage der Experten von
Gebana Afrique erstklassig. Die so hergestellten Trocken-
früchte können als „Premium-Mangos“ auf dem Exportmarkt
verkauft werden. Vom höheren Verkaufspreis profitieren die
Bauern direkt.
In Zukunft werden verschiedene Möglichkeiten der unabhän-
gigen Stromproduktion mit erneuerbaren Energien evaluiert
und getestet. Die Lage nahe am Äquator bietet optimale
Bedingungen für die Nutzung von Fotovoltaik (PV). Aber auch
der Einbezug von Biogas scheint sehr interessant, da während
der Erntezeit die faulenden Früchte zusammen mit den Rüst-
abfällen auf großen Haufen klimaschädliches Methangas ent-
wickeln und Brutstätten für Schädlinge bilden. Daher soll die
Stromproduktion durch eine Kombination von Biogasgenerato-
ren und PV-Anlagen als Teil eines Folgeprojekts evaluiert werden.
All gemeines Ziel ist dabei, das Potenzial zur generellen Reduk-
tion der Betriebskosten und CO2-Emission infolge Prozessopti-
mierung in der Lebensmittelverarbeitung abzuschätzen.
Nähere Infos unter:
http://www.eza.cc/gebana-afrique
http://www.oekozentrum.ch/112-0-Fruechtetrocknung-mit-Waermepumpe.html
http://www.oekozentrum.ch/files/patenschaft_wpt.pdf
62 | www.klimaflucht.at
NICARAGUA
WINDKRAFT FÜR NICARAGUA
30.000 Kilowattstunden Strom liefert die Vestas V 27 jähr-
lich an das Technische Institut „La Salle“ in der nicaraguani-
schen Stadt León. 2004 ging das Windkraftwerk in Betrieb.
Ein Technikerteam betreut und wartet die Anlage vor Ort. Die
Windkraft Simonsfeld unterstützt mit Rat und Tat über Fern-
diagnosen, schult nicaraguanische Techniker in Österreich
und hilft bei der Beschaffung von Ersatzteilen.
Finanziert und installiert wurde die Windenergieanlage im
Rahmen einer Kooperation der Windkraft Simonsfeld mit der
oberösterreichischen Landesregierung und der Entwicklungs-
hilfe des Außenministeriums. Die Anlage wurde in Deutsch-
land nach einigen Betriebsjahren für den Einsatz in Nicaragua
adaptiert, verschifft und neu installiert. Seitdem produziert
die Maschine Windstrom für das Technische Institut. Mit den
Erträgen des Stromverkaufs der netzgekoppelten Anlage
wird der Schulbetrieb unterstützt. Mehr als 900 SchülerInnen
besuchen derzeit diese Institution, in der zunehmend auch
erneuerbare Energienquellen Thema sind. Das Technische
Institut ist ein wichtiger Impulsgeber für die nachhaltige Ent-
wicklung Nicaraguas – nicht nur in Energiefragen. Die Wind-
kraftanlage war die erste netzgekoppelte Windkraftanlage
des Landes und diente als Vorbild für den ersten Windpark,
der nahe Rivas errichtet wurde.
Inzwischen ist die Windkraft in Nicaragua weiter auf dem Vor-
marsch. Ein bereits realisiertes Projekt mit 40 MW installierter
Leistung soll um 11 Windkraftanlagen erweitert werden.
Nähere Infos unter:
http://www.wksimonsfeld.at/deutsch/unternehmen/verantwortung/nicaragua.html
NICARAGUA
LICHT FÜR MISKITO-INDIOS
In Nicaragua leben die Familien der Miskito-Indios in ein-
fachen Unterkünften abseits von Siedlungen an der Nord-
atlantikküste. Die rund 100.000 zum Volksstamm der Miskitos
zählenden Indios setzen vor allem auf den Fischfang, um ihren
Lebensunterhalt zu sichern. Durch die exponierte Lage der
Häuser fehlt auch jeglicher Zugang zu Infrastruktur, speziell
das Fehlen von Licht stellt eine wesentliche Beeinträchtigung
der Lebensqualität dar. Das Projekt „Licht für Miskitos-Indios“
stellt für insgesamt 25 Familien dieser Volksgruppe jeweils ein
autarkes PV-System für die Beleuchtung der Wohnräume zur
Verfügung.
Mit einem Schiffscontainer wurden die einzelnen Komponen-
ten in Richtung Nicaragua transportiert. Auf dem Landweg
waren nochmals 3 Monate für die Anlieferung einzurechnen,
ehe im Sommer 2015 eine Schülergruppe der HTL Braunau
die PV-Systeme in der Lagune Kukalaya installieren konnte.
Im dort befindlichen Ort leben ca. 90 Familien, rund 800 Ein-
wohnerInnen. Mit unterstützt wurden die Arbeiten von der
lokalen Bevölkerung – einige DorfbewohnerInnen wurden im
Vorfeld von der Initiative FADCANIC (Fundación para la Auto-
nomia y el Desarollo de la Costa Atlantica de Nicaragua) mit
einem Kurs für Solartechnik ausgebildet. Damit ist auch vor
Ort gewährleistet, dass die Anlagen instand gehalten werden
können.
25 Wohnhäuser und ein Gemeinschaftsgebäude – aus ein-
fachsten Materialien zusammengezimmert und teilweise mit
Schilfdeckung abgedeckt – wurden mit autarken PV-Syste-
men zur Beleuchtung der Wohnräume ausgestattet. Die Ak-
kus dafür reichen zumindest für ein paar Stunden am Abend,
ehe sie am Folgetag wieder aufgeladen werden. Das Projekt
wurde mit der Schulpartnerschaft der HTL Braunau umge-
setzt, für die SchülerInnen waren das besondere Erlebnisse.
Nähere Infos unter:
http://www.wksimonsfeld.at/files/20160726_bericht_htl_licht_fuer_fischerfamilien_fuer_homepage.pdf
www.klimaflucht.at | 63
LEBENSQUALITÄT FÜR ALLE
Vereinfacht gesagt ist Lebensqualität das subjektive Wohlbefin-
den. Jeder Mensch hat das gleiche Recht auf Lebensqualität.
Doch wie kann diese Lebensqualität für alle gewährleistet wer-
den? Zurzeit herrschen sehr ungleiche und unfaire Verhältnisse.
Lebensqualität ist die subjektive
Wahrnehmung einer Person über ihre
Stellung im Leben in Relation zur
Kultur und den Wertsystemen, in denen
sie lebt, und in Bezug auf ihre Ziele,
Erwartungen, Standards und Anliegen.
“
“Weltgesundheitsorganisation (WHO)
Unterkunft, Wärme, Wasser und Essen: Das sind die basalen
Grundbedürfnisse und die Basis für Lebensqualität. Klimaschutz und
Anpassungsmaßnahmen sind in der heutigen Zeit besonders wichtige
Bausteine, um die Lebensqualität möglichst vieler Menschen zu sichern.
Methode Seite 100
Tagebuch: Glücksmomente
Die TeilnehmerInnen machen sich ihre täg-
lichen Glücksmomente bewusst.
Methode Seite 107
Zeitreise der Glücksmomente
Die TeilnehmerInnen erinnern sich an einen
glücklichen Moment in der Vergangenheit.
Methode Seite 81
Kooperationsübung: Der Weg zur Lebensqualität für alle Im Anschluss an eine Ideensammlung für
Wege zur Lebensqualität für alle wird gemein-
sam eine dynamische Aufgabe gelöst.
64 | www.klimaflucht.at
HIER EIN PAAR IDEEN, UM FAIRE
BEDINGUNGEN ZU SCHAFFEN:
Globale Solidarität, das heißt sich der Weltbevölkerung
zugehörig fühlen, unter anderem auch sich bewusst zu
werden, welche globalen Auswirkungen unser Lebens-
stil haben kann und entsprechende Maßnahmen setzen
wie:o Energie sparen.o Rohstoffe schonen.o Auf erneuerbare Energien umsteigen.o ...
Gerechte Verteilung von Rohstoffen.
Förderung von Bildung.
Faire Handelsbedingungen: z. B. auf Fair Trade-
Gütesiegel achten.
Und last but not least: Was brauchst du zum Glücklichsein?
Sind es Dinge, die Energie und Rohstoffe verbrauchen oder
ist es etwas anderes? Und wenn es nicht Dinge und Kon-
sumgüter sind, die dich glücklich machen ... was verlierst du,
wenn du auf manches verzichtest?
WOVON HÄNGT GLÜCK AB?
Laut Studien der Glücksforschung wurden 7 Faktoren für
Glück gefunden: familiäre Beziehungen, befriedigende Arbeit,
soziales Umfeld, Gesundheit, persönliche Freiheit, Lebens-
philosophie und die finanzielle Lage. Besonders wichtig für
das Glück sind die Beziehungen zu anderen Menschen, wo-
hingegen die finanzielle Lage zumindest in den westlichen
Industrieländern eine eher untergeordnete Rolle einnimmt.
WAS IST FAIRER HANDEL?
Der Faire Handel – Fair Trade – ist eine Handelspart-
nerschaft, die auf Dialog, Transparenz und Respekt
beruht und nach mehr Gerechtigkeit im internationalen
Handel strebt. Er leistet einen Beitrag zu nachhaltiger
Entwicklung, indem er bessere Handelsbedingungen
bietet und die Rechte benachteiligter ProduzentInnen
und ArbeiterInnen – speziell in den Ländern des Sü-
dens – sichert. Fair Trade-Organisationen engagieren
sich – gestärkt durch VerbraucherInnen – aktiv für die
Unterstützung der ProduzentInnen, für Bewusstseins-
bildung und Kampagnenarbeit, um die Regeln und
Praktiken des konventionellen Handels zu verändern.
http://www.eza.cc/was-ist-fairer-handel
Workshop Weniger ist fair!
http://www.klimabuendnis.at/bildung-9-13-schulstufe/weniger_ist_fair_workshop
Workshop klima.gerecht
http://www.klimabuendnis.at/bildung-9-13-schulstufe/klima_gerecht
FILMTIPP: WENIGER IST MEHR
Nähere Infos unter:
http://niederoesterreich.klimabuendnis.at/aktuelles/klimaimpuls-weniger-ist-mehr
WORKSHOPS ZUM THEMA
KLIMABÜNDNIS
www.klimaflucht.at | 65
WAS KANNST DU TUN?
HIER EIN PAAR IDEEN, WAS DU TUN KANNST:
Setze dich für den Klimaschutz eino Hinterfrage dein Konsumverhalten: Was brauchst du zum Glücklichsein?o Informiere dich über Rohstoffe, Herkunft, Herstellung und Transportwege deiner Konsumgüter.o Energie sparen.o Erneuerbare Energien nutzen.o Zu Stromanbietern mit 100% erneuerbarer Energie wechseln.o Pflanze einen Baum.
Engagiere dich als Freiwillige/r bei der Flüchtlingshilfe.
Informiere dich über Klimaschutz, Ressourcenschonung
und Flüchtlingshilfe und gib dein gewonnenes Wissen
an andere weiter.
Werde als Bürger bzw. Bürgerin deines Landes,
Europas und der Welt aktiv und arbeite bei Klima-
themen mit: in Nicht-Regierungsorganisationen,
Umweltschutzorganisationen und anderen Bewegun-
gen der Zivilgesellschaft sowie in den Gremien deiner
Gemeinde! Nimm an Aktionen zum Klimaschutz teil.
Wenn du Geld bei der Bank hast: Achte darauf, wofür
es verwendet wird. Es gibt ethisch-ökologische Geld-
anlagen ...
... und es bleibt noch eine Menge Platz für deine eige-
nen Ideen.
Methode Seite 72
Brainwalk: Mein Einsatz für den Klimaschutz
Gemeinsam werden Ideen zum Energiesparen
gesammelt.
Methode Seite 98
Systemspiel: Dreieck
Stellt dar, wie ein System funktioniert und dass
jeder Teil des Systems große Auswirkungen
auf das Gesamtsystem hat. Im Kleinen wird
dargestellt, dass auch jeder Mensch im großen
System Erde durch sein Handeln große Wirkung
hat. Diese Wirkung ist nur durch die Komplexität
des Systems sehr schwer nachvollziehbar, selbst
im kleinen Klassensystem.
Methode Seite 89
Postkarte an mich
Eignet sich gut als Abschluss einer Einheit zum
Thema Klimaschutz.
Dein Lebensstil hat einen Einfluss
auf das Klima und damit auch auf
Menschen, die vom Klimawandel
besonders betroffen sind. Jede
Maßnahme zur Schonung von
Energie und Rohstoffen schützt
Klima und Menschen.
66 | www.klimaflucht.at
DAS MÄRCHEN VOM AUSZUG ALLER AUSLÄNDER
Es war einmal ..., so beginnt das Märchen „von denen, die auszogen, weil sie das Fürchten gelernt hatten“.
Es war einmal ... etwa drei Tage vor Weihnachten, spätabends. Über den Markplatz der kleinen Stadt kamen ein paar
Männer gezogen. Sie blieben an der Kirche stehen und sprühten auf die Mauer „Ausländer raus“ und „Deutschland
den Deutschen“. Steine flogen in das Fenster des türkischen Ladens gegenüber der Kirche. Dann zog die Horde ab.
Gespenstische Ruhe. Die Gardinen an den Bürgerhäusern waren schnell wieder zugezogen. Niemand hatte etwas
gesehen.
„Los, kommt, es reicht, wir gehen.“
„Wo denkst du hin! Was sollten wir denn da unten im Süden?“
„... da unten? Das ist immerhin unsere Heimat. Hier wird es immer schlimmer. Wir tun einfach das, was da an der Wand
geschrieben steht: ,Ausländer raus!‘“
Tatsächlich, mitten in der Nacht kam Bewegung in die kleine Stadt. Die Türen der Geschäfte sprangen auf: Zuerst
kamen die Kakaopäckchen heraus mit den Schokoladen und Pralinen in ihren Weihnachtsverkleidungen. Sie wollten
nach Ghana und Westafrika, denn da waren sie zu Hause. Dann der Kaffee, palettenweise, der Deutschen Lieblings-
getränk: Uganda, Kenia und Lateinamerika waren seine Heimat. Ananas und Bananen räumten ihre Kisten, auch
die Trauben und die Erdbeeren aus Südafrika. Fast alle Weihnachtsleckereien brachen auf, Pfeffernüsse, Spekulatius
und Zimtsterne, denn die Gewürze in ihrem Inneren zog es nach Indien. Der Dresdner Christstollen zögerte. Man sah
Tränen in seinen Rosinenaugen, als er zugab: „Mischlingen wie mir geht’s besonders an den Kragen.“ Mit ihm kamen
das Lübecker Marzipan und der Nürnberger Lebkuchen. Nicht Qualität, nur Herkunft zählte jetzt. Es war schon in der
Morgendämmerung, als die Schnittblumen nach Kolumbien aufbrachen und die echten Pelzmäntel mit Gold und Edel-
steinen an ihrer Seite in teuren Chartermaschinen in alle Welt starteten.
Der Verkehr brach an diesem Tag zusammen. Lange Schlangen japanischer Autos, vollgestopft mit Optik und Unter-
haltungselektronik, krochen gen Osten. Am Himmel sah man die Weihnachtsgänse nach Polen fliegen, auf ihrer Bahn
gefolgt von den feinen Seidenhemden und den Teppichen aus dem fernen Asien.
Mit Krachen lösten sich die tropischen Hölzer aus den Fensterrahmen und schwirrten zurück ins Amazonasbecken.
Man musste sich vorsehen, um draußen nicht auszurutschen, denn von überallher quollen Öl und Benzin hervor, floss
zu Bächen zusammen und strömte in Richtung Naher Osten.
Doch man hatte bereits Vorsorge getroffen. Stolz holten die großen deutschen Autofirmen ihre Krisenpläne aus den
Schubladen: Der alte Holzvergaser war ganz neu aufgelegt worden. Wozu ausländisches Öl?!
Aber es half nichts, die VW und die BMW begannen sich in ihre Einzelteile aufzulösen, das Aluminium wanderte nach
Jamaika, das Kupfer nach Somalia, ein Drittel der Eisenteile nach Brasilien, der Naturkautschuk nach Zaire. Und die
Straßendecke hatte mit dem ausländischen Asphalt im Verbund auch immer ein besseres Bild abgegeben als heute.
Nach drei Tagen war der Spuk vorbei, der Auszug geschafft, gerade rechtzeitig zum Weihnachtsfest. Nichts Auslän-
disches war mehr im Land. Aber Tannenbäume gab es noch, auch Äpfel und Nüsse. Und „Stille Nacht“ durfte gesun-
gen werden – wenn auch nur mit Extragenehmigung, das Lied kam immerhin aus Österreich.
Nur eines wollte nicht so recht ins Bild passen: Maria, Josef und das Kind waren geblieben. Drei Juden. Ausgerechnet.
„Wir bleiben“, sagte Maria, „wenn wir aus diesem Lande weggehen – wer will ihnen dann noch den Weg zurück zeigen,
den Weg zurück zur Vernunft und zur Menschlichkeit?“
Helmut Wöllenstein
ZWEI GESCHICHTEN ZUM NACHDENKEN
www.klimaflucht.at | 67
SEESTERNE RETTEN
Ein furchtbarer Sturm kam auf. Der Orkan tobte. Das Meer wurde aufgewühlt und meterhohe Wellen brachen sich
ohrenbetäubend laut am Strand.
Nachdem das Unwetter langsam nachließ, klarte der Himmel wieder auf. Am Ufer lagen aber unzählige Seesterne, die
von der Strömung an den Strand geworfen waren.
Ein kleiner Junge lief am Strand entlang, nahm behutsam Seestern für Seestern in die Hand und warf sie zurück ins
Meer.
Da kam ein Mann vorbei. Er ging zu dem Jungen und sagte: „Du dummer Junge! Was du da machst, ist vollkommen
sinnlos. Siehst du nicht, dass der ganze Strand voll von Seesternen ist? Die kannst du nie alle zurück ins Meer werfen!
Was du da tust, ändert nicht das Geringste!“
Der Junge schaute den Mann einen Moment lang an. Dann ging er zu dem nächsten Seestern, hob ihn behutsam vom
Boden auf und warf ihn ins Meer. Zu dem Mann sagte er: „Für ihn wird es etwas ändern!“
http://www.zeitzuleben.de/seesterne-retten
68 | www.klimaflucht.at
Angenommene Gruppengröße bei allen Methoden 10 bis 30 TeilnehmerInnen In alphabetischer Reihenfolge
METHODEN:FÜR DEN UNTERRICHT
Methoden
www.klimaflucht.at | 69
Methoden
VORBEREITUNG Sesselkreis Bei einer Gruppengröße von mehr als 15 TeilnehmerInnen: genügend Platz für einen
Stehkreis (beim Sitzkreis könnte die Wurfentfernung zu groß werden und zu oftma-ligem „dem Ball hinterherlaufen“ führen)
ABLAUF Jede/r überlegt für sich mindestens drei Dinge des Alltags, die Erdöl verbrauchen
oder enthalten. Nun wird ein Ball von einer Person zur nächsten geworfen. Wer wirft, nennt gleichzeitig ein Ding des Alltags, das Öl verbraucht. Doppelnennun-
gen sind verboten. Pro Runde kommt jede/r einmal dran. Wer dran war, überkreuzt z. B. die Beine oder
verschränkt die Arme.
VARIATION In der zweiten Runde wird der Ball genau in der gleichen Reihenfolge geworfen. Die Reihenfolge wird geübt. In der nächsten Runde wird mit einem neuen, anders aussehenden Ball eine neue
Runde mit einer anderen Reihenfolge und neuen Assoziationen geworfen. Diese Bahn wird wieder geübt. Im Anschluss werden beide Bälle kombiniert. Im Laufe der Zeit können weitere Bälle hinzugefügt werden.
Dauer5 Minuten
Material• 1 kleiner Ball oder anderer Wurfgegenstand
ASSOZIATIONSBALLBEISPIEL: WELCHE DINGE MEINES ALLTAGS ENTHALTEN ERDÖL?
Eignet sich zur Einstimmung auf beliebige Themen, eventuell nach einem kurzen
theoretischen Input, wie z. B. „Wofür wird Erdöl verwendet?“
70 | www.klimaflucht.at
AUFSTELLUNGSLINIE
Diese Übung kann zu Beginn und am Ende einer Einheit zum Thema
Klimawandel und Flucht gemacht werden.
VORBEREITUNG Mind. 5 Meter lange freie Fläche
ABLAUF Der Gruppe wird die Frage gestellt: Wie groß ist der Zusammenhang zwischen
deinem persönlichen Energieverbrauch und den Ursachen, warum Menschen auf der Flucht sind?
Jede/r stellt sich nach eigener Einschätzung entlang der %-Strecke auf. Spielleitung fasst das Bild zusammen: Wo stehen viele, wie ist die Verteilung? Wiederholung der Übung nach einer Einheit zum Thema Klimawandel und Flucht.
REFLEXION Was sagt dir diese Verteilung? Was fällt dir auf? Warum hast du dich genau dorthin gestellt? Nach der Wiederholung der Übung:
o Was hat sich verändert? o Was könnten die Gründe für die Veränderung sein?
Anmerkung: Bei großen Gruppen keine Einzelbefragung, sondern Beschränkung auf wenige Beiträge.
Dauer1. Durchgang: 5 Minuten
2. Durchgang: 5 bis 10 Minuten
Material• mind. 5 Meter Seil oder Klebeband in gerader Linie auf dem Boden • Kärtchen mit 0%, 20%, 40%, 60%, 80%, 100% zur Einteilung der Strecke
Methoden
WIE GROSS IST DER ZUSAMMENHANG ZWISCHEN DEINEM PERSÖNLICHEN ENERGIEVERBRAUCH UND DEN URSACHEN, WARUM MENSCHEN AUF DER FLUCHT SIND?
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Methoden
VORBEREITUNG
Mind. 5 Meter lange freie Fläche.
ABLAUF Der Gruppe wird die Frage gestellt: Wie viel hat dein persönlicher Alltag mit dem Klimawan-
del zu tun? Jede/r stellt sich nach eigener Einschätzung entlang der %-Strecke auf. Spielleitung fasst das Bild zusammen: Wo stehen viele, wie ist die Verteilung? Wiederholung der Übung nach einer Einheit zum Thema Klimawandel.
REFLEXION Was sagt dir diese Verteilung? Was fällt dir auf? Warum hast du dich genau dorthin gestellt? Nach der Wiederholung der Übung:
o Was hat sich verändert? o Was könnten die Gründe für die Veränderung sein?
Anmerkung: Bei großen Gruppen keine Einzelbefragung, sondern Beschränkung auf wenige
Beiträge.
Dauer1. Durchgang: 5 Minuten
2. Durchgang: 5 bis 10 Minuten
Material• mind. 5 Meter Seil oder Klebeband in gerader Linie auf dem Boden • Kärtchen mit 0%, 20%, 40%, 60%, 80%, 100% zur Einteilung der Strecke
AUFSTELLUNGSLINIEWIE VIEL HAT DEIN PERSÖNLICHER ALLTAG MIT DEM KLIMAWANDEL ZU TUN?
Diese Übung kann zu Beginn und am Ende einer Einheit zum
Thema Klimawandel gemacht werden.
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BRAINWALK ENERGIE SPAREN
Gemeinsam werden Ideen zum Energiesparen gesammelt.
VORBEREITUNG jeder Bogen Papier erhält eine andere Überschrift:
o Stromo Wärmeo Mobilitäto Nahrungo Konsum
Die 5 Bögen werden im Raum aufgelegt.
ABLAUF Jeder A3-Bogen steht für einen Bereich, wo wir Energie verbrauchen. Alle TeilnehmerInnen überlegen sich, was sie tun können, um in Zukunft in dem
jeweiligen Bereich weniger Energie zu verbrauchen als bisher. Jede/r startet bei einem beliebigen Bereich und schreibt die eigenen Ideen darauf. Dann wird zum nächsten Bereich gewandert. Zuerst werden die bereits notierten Ideen durchgelesen. Neue Ideen werden dazugeschrieben. Der Brainwalk endet, wenn alle TeilnehmerInnen bei jedem Bereich waren. Zum Abschluss werden alle Ergebnisse präsentiert und eventuell werden noch
weitere Energiesparmaßnahmen hinzugefügt.
Dauer10 Minuten
Material• 5 Bögen A3-Papier• 1 Stift pro TeilnehmerIn
Methoden
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BRAINWALK ENERGIE SPAREN
DISKUSSION MENSCHENRECHTE UND KLIMAWANDEL
VORBEREITUNG „Allgemeine Erklärung der Menschenrechte“ ausdrucken.
ABLAUF Aufteilung der TeilnehmerInnen in 3 bis 6 Kleingruppen. Die 30 Artikel der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte werden auf die
Gruppen aufgeteilt. In den Kleingruppen diskutieren: In welchem Zusammenhang stehen diese
Menschenrechte mit dem Klimawandel? Werden diese Menschenrechte durch den Klimawandel verletzt?
Jede Kleingruppe notiert die Ergebnisse ihrer Diskussion. Im Plenum präsentiert jede Kleingruppe die Ergebnisse.
Dauer10 Minuten
Material• Allgemeine Erklärung der Menschenrechte• pro Gruppe: Zettel und Stifte
Methoden
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VORBEREITUNG Kekse entsprechend den Kontinenten aufteilen.
ABLAUF Kurze Einleitung: Niemand entscheidet, wo er/sie geboren wurde. TeilnehmerInnen ziehen per Los, in welchem Kontinent sie geboren wurden. Die TeilnehmerInnen gruppieren sich je nach Geburtskontinent. Erklärung: Die Kekse symbolisieren nicht nur Nahrungsmittel, sondern allgemein die
Mittel, über die ein Land/Kontinent verfügt (unter anderem auch die Mittel für Anpassungs-maßnahmen an den Klimawandel).
Die Kekse werden auf die Kontinente verteilt und dürfen gegessen werden.
REFLEXION War die Aufteilung gerecht? Diskussion zur Resilienz: Je ärmer ein Land ist, umso schwieriger ist es, mit den
Folgen des Klimawandels umzugehen.
Verdeutlicht die Verteilungsproblematik.
ReichtumAnteil in %
Anzahl der TeilnehmerInnen pro Kontinent
Welt gesamt 100 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30
Anzahl der Kekse pro Kontinent
Europa 27 3 3 3 4 4 4 4 5 5 5 5 6 6 6 6 7 7 7 8 8 8
USA und Kanada 25 3 3 3 3 4 4 4 4 5 5 5 5 6 6 6 6 7 7 7 7 8
Lateinamerika und Karibik
8 1 1 1 1 1 1 1 1 1 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2
Afrika 3 0,5 0,5 0,5 0,5 0,5 0,5 0,5 0,5 0,5 0,5 0,5 0,75 0,75 0,75 0,75 0,75 0,75 1 1 1 1
Asien und Ozeanien
37 4 4 4 5 5 5 6 6 7 7 7 8 8 9 9 9 10 10 10 11 11
Quelle: BMU, Stand 2007, und Stiftung Weltbevölkerung, Länderdatenbank, Stand Mitte 2014, IMF World Economic Outlook, Stand Oktober 2013, und UNHCR Global Trends 2014, http://www.unhcr.de/service/zahlen-und-statistiken.html
Dauer5 Minuten
MaterialFür 30 TeilnehmerInnen• Ziehkärtchen mit Kontinenten (siehe Ölsessel):
o 18 Stk. Asien und Ozeanieno 4 Stk. Afrikao 3 Stk. Lateinamerika und Karibiko 2 Stk. USA und Kanadao 3 Stk. Europa
• Tabelle: Anteil der Bevölkerung pro Kontinent, um Anzahl der Kontinentkärtchen an Anzahl der TeilnehmerInnen anzupassen (siehe Ölsessel)• Tabelle: Kekse pro Kontinent• So viele Kekse wie TeilnehmerInnen
Methoden
GEBURTSLOTTERIE
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Methoden
GEDANKENREISE DER CO2-AUSSTOSS MEINES ALLTAGS
Kann nach einem theoretischen Einstieg über Entstehung und Problematik von CO2
durchgeführt werden, um einen persönlichen Bezug zu schaffen.
VORBEREITUNG Gedankenreise: keine. Reflexion: die Plakate mit der jeweiligen Reflexionsfrage beschriften.
ABLAUF Die TeilnehmerInnen setzen sich bequem hin und schließen am besten die Augen. Folgende Gedankenreise wird angeleitet:
Stell dir vor, du bist bei dir zu Hause und wachst gerade auf. Dreh das Licht auf und schau dich in deinem Zimmer um. Welche Dinge entdeckst du, die für ihre Her-stellung oder ihren Transport zusätzliches CO
2 in die Atmosphäre gebracht haben? Welche Geräte in deiner Umgebung verbrauchen Strom? Bei welchem Stromanbieter kauft ihr den Strom? Sind es nur erneuerbare Energien oder ist es ein Strommix mit fossilen Brennstoffen? Auf deiner weiteren Reise über den ganzen Tag machst du dich immer weiter auf die Suche nach dem Kohlendioxid. Du gehst ins Badezimmer, stellst dich unter die warme Dusche. Womit wird das Wasser erwärmt? Du ziehst dich an. Aus welchen Fasern besteht dein Gewand? Wo wurde es produziert? Wie ist es zu dir transportiert worden? Du setzt dich zum Frühstück. Was isst du? Wie wurde dein Essen produziert? Bio oder konventionell? Wo kommt es her? Wie wurde es ver-arbeitet? Wie war es verpackt? Du verlässt das Haus. Wie gelangst du in die Schule? Brauchst du ein Transportmittel, das Benzin oder Diesel verbrennt, oder bewegst du dich aus eigener Kraft? So gehst du in Gedanken einen ganz normalen Tag durch ... immmer weiter auf der Suche nach dem CO
2, bis du am Abend wieder schlafen gehst und das Licht abdrehst.
Tipps zur Anleitung der Gedankenreise: Langsam und eher monoton sprechen. Den TeilnehmerInnen Zeit lassen, sich in die einzelnen Situationen zu begeben und
dort ausreichend lange bleiben zu können.
REFLEXIONDie TeilnehmerInnen notieren auf Plakaten die Antworten auf folgende Fragen:
Wo wurde das CO2 entdeckt?
Wie könnte der CO2-Ausstoß verringert werden?
Die Übungsleitung liest die Ergebnisse vor und gibt die Möglichkeit für Fragen und
Ergänzungen.
Dauer Gedankenreise: 5 Minuten
Reflexion: 20 Minuten
Material• Gedankenreise: keines• Reflexion: 2 Plakate• pro TeilnehmerIn ein Stift
GEBURTSLOTTERIE
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Methoden
VORBEREITUNG Es werden 2 Räume benötigt.
ABLAUF 6 bis 10 TeilnehmerInnen verlassen den Raum und es muss sichergestellt sein, dass
sie nicht lauschen. Eine zufällig gewählte Person (TN A) ist noch im Raum und bekommt das Kinderbild
gezeigt und soll sich das Bild so gut wie möglich einprägen. Alle weiteren Personen, die sich noch im Raum befinden, haben die Aufgabe, sich
möglichst unauffällig zu verhalten und zu beobachten, was im Laufe der Übung passiert.
Das Bild wird entfernt, sodass es bis zum Ende der Übung nicht mehr sichtbar ist. Der/die Nächste (TN B) wird in den Raum zu TN A hereingelassen. TN A erklärt so gut wie möglich TN B, was auf dem Bild zu sehen ist. TN A setzt sich an den Rand und darf bis zum Ende der Übung nichts mehr sagen und
auch sonst keine Hinweise geben. Nun kommt TN C herein und bekommt die Bildbeschreibung von TN B. So geht das immer weiter, das heißt, TN C beschreibt es TN D usw., bis alle gemein-
sam wieder im Raum sind. Der/die letzte TeilnehmerIn erhält den Auftrag, das Bild zu zeichnen. Am Schluss wird das Original gezeigt und mit dem gerade gezeichneten Bild
verglichen. Die BeobachterInnen berichten, was ihnen aufgefallen ist.
VARIATION Statt eines Bildes bekommt TN A eine kurze Geschichte vorgelesen (Beispiel siehe
unten) und erzählt sie weiter. Der/die Letzte schreibt die gehörte Geschichte auf.
REFLEXION Was hat sich verändert? Hast du in deinem Alltag auch schon mal erlebt, dass Informationen sich durch
Weitererzählen stark verändert haben? Kennst du Gerüchte, die es über Flüchtlinge gibt?
Gerade über Flüchtlinge gelangen immer wieder schwer wiegende Gerüchte in
Umlauf. Diese Übung zeigt, wie schnell sich Informationen bei ihrer Weitergabe
verändern und verdeutlichen, wie wichtig eine achtsame Kommunikation ist.
Dauer30 Minuten
Material• einfache Kinderzeichnung oder Geschichte• leeres Blatt Papier• Buntstifte und Bleistifte
GERÜCHTEKÜCHE
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GERÜCHTEKÜCHE
KOPI
ERVO
RLAG
E
Herr Huber wohnte in einem alten Bauernhaus mit 8 Zimmern an einer
kurvenreichen Straße nach Jennings. Er hatte eine Herde mit 20 weißen
und 20 schwarzen Schafen auf die große Weide geführt. Während er sich
sein Jausenbrot mit Wurst und Käse richtete, bellte sein Schäferhund
Fuxi zweimal laut auf. Da schlängelte sich eine giftige Schlange, die sich
im Unterholz versteckt hatte, von hinten auf Herrn Huber zu und biss
ihn dreimal in die Achillessehne. Er schrie laut auf. Der treue Hund lief
herbei und vertrieb die Schlange. 2 Touristinnen aus Südafrika hörten
ihn schreien und brachten ihn mit einem Kombi ins Krankenhaus zu
Dr. Schremser, der ihm eine Spritze gab.
GESCHICHTE FÜR GERÜCHTEKÜCHE
KINDERBILD FÜR GERÜCHTEKÜCHE
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Methoden
VORBEREITUNG keine
ABLAUF Aufteilung in 3 bis 5 Kleingruppen. Pro Kleingruppe wird ein/e ModeratorIn ausgewählt. Aufgabe des/der ModeratorIn ist
es, dafür zu sorgen, dass die Kleingruppe beim Thema bleibt, sowie die Präsentation der Ergebnisse.
Jede Kleingruppe erhält ein paar Kärtchen und einen dicken Stift. Es wird folgende Frage gestellt: Was sind deiner Meinung nach Ursachen, warum
Menschen auf der Flucht sind? Jede Kleingruppe schreibt ihre Antworten auf die Post-it Kärtchen, wobei pro Idee ein
eigenes Kärtchen verwendet wird (Form: Querformat, Druckschrift und maximal 3 Zeilen).
Bei vielen Antworten muss sich die Kleingruppee auf die 5 wichtigsten einigen. Wenn alle fertig sind, werden die Antworten einzeln vorgelesen und auf das Plakat
geklebt. Dabei werden die Antworten geclustert, das heißt ähnliche oder solche, die zusammenpassen, werden zu einer Gruppe zusammengefasst.
Sind alle Kärtchen auf dem Plakat und gruppiert, wird gemeinsam zu jeder Gruppe eine Überschrift gesucht.
REFLEXION Diskussion über das Ergebnis der Kärtchenabfrage.
Einstieg zum Thema Fluchtursachen.
Dauer50 Minuten
Material• viele Post-its oder Kärtchen• Plakat oder Tafel• 1 dicker Stift pro TeilnehmerIn
KÄRTCHENABFRAGE URSACHEN FÜR FLUCHT
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KÄRTCHENABFRAGE URSACHEN FÜR FLUCHT
Methoden
VORBEREITUNG Plane auf den Boden legen.
ABLAUF Kurzer Info-Input: Was ist die Energiewende? Eine solche Wende soll mit dieser Übung dargestellt werden. Dabei ist Zusammen-
arbeit gefragt. Alle TeilnehmerInnen stellen sich auf die Plane. Die Aufgabe ist nun, die Plane so zu wenden, dass am Ende alle auf der anderen
Seite der Plane stehen. Während der gesamten Übung darf kein Fuß den Boden berühren.
REFLEXION Was hat gut geklappt? Was war schwierig? Und bei der Energiewende: Was klappt gut und was ist schwierig?
Dynamische Übung auf einer Plane.
Dauer25 Minuten
Material• Plane, die gerade so groß ist, dass alle TeilnehmerInnen darauf stehen können.
KOOPERATIONSÜBUNG ENERGIEWENDE
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Methoden
KOOPERATIONSÜBUNG DER WEG ZUM KLIMASCHUTZ
Ideensammlung zum Klimaschutz und gemeinsamer Bau einer Murmelbahn unter
erschwerten Bedingungen.
VORBEREITUNG Freie Fläche für die Wegstrecke (kann auch hinter einem Sessel vorbei um die Kurve
geführt werden). Start und Ziel definieren. Kleine Schatzkiste am Ziel auf den Boden stellen.
ABLAUF TEIL 1 Gemeinsam werden Ideen für Maßnahmen zum Klimaschutz gesammelt. Jede Idee wird auf eine Faltleiste geschrieben, pro Idee eine Faltleiste. Das sind die
Abschnitte auf dem Weg zum Klimaschutz. Gibt es mehr Ideen als Faltleisten, so werden diese auf einem extra Plakat gesammelt. Gibt es weniger Ideen als Faltleisten, einigt sich die Gruppe, welche Ideen besonders
wichtig sind und daher doppelt vorkommen dürfen.
ABLAUF TEIL 2 Ziel ist es, dass die Energiekugel (Murmel) vom Start bis in die Schatzkiste gelangt.
Dabei gibt es folgende Regeln:o Die Energiekugel darf in der Faltleiste transportiert werden.o Die Energiekugel darf nicht berührt werden (außer von der Spielleitung).o Die Energiekugel darf nicht auf den Boden fallen.o Wer die Energiekugel auf der Faltleiste hat, dessen Füße sind wie am Boden festgeklebt, das heißt diese Person darf keinen Schritt gehen.o Wer die Energiekugel nicht auf der Faltleiste hat, darf auch gehen.o Wird die Kugel berührt, fallen gelassen oder mit der Kugel auf der Leiste
ein Schritt gemacht, dann kommt die Kugel wieder zurück zum Start.
Nach der Erklärung der Übung erhalten die TeilnehmerInnen Zeit, um zu besprechen, wie sie die Übung lösen wollen (eventuell vorher Kommunikationsregeln klären).
Haben sie sich geeinigt, wie sie vorgehen wollen, dann erhalten alle TeilnehmerInnen eine Faltleiste und positionieren sich.
Die Spielleitung legt die Energiekugel in die erste Faltleiste.
REFLEXION Was hat die Zusammenarbeit erleichtert/erschwert?
Dauer25 Minuten (ohne Reflexion)
Material• 0,5 Meter Faltleiste pro TeilnehmerIn• dicker Stift• 1 bunte Murmel• 1 kleine Schatzkiste• leeres Plakat
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KOOPERATIONSÜBUNG DER WEG ZUM KLIMASCHUTZ
Methoden
KOOPERATIONSÜBUNGDER WEG ZUR LEBENSQUALITÄT FÜR ALLE
Im Anschluss an eine Ideensammlung für Wege zur Lebensqualität für alle wird
gemeinsam eine dynamische Aufgabe gelöst.
VORBEREITUNG Lange freie Strecke (ca. 1 Meter pro TeilnehmerIn oder länger). Mit den beiden Seilen den Start und das Ziel markieren.
ABLAUF TEIL 1 Gemeinsam werden Ideen gesammelt, was es braucht, damit möglichst viele Men-
schen eine hohe Lebensqualität haben. Jede Idee wird groß auf ein Blatt A4-Papier geschrieben, pro Idee ein Blatt. Das sind
die „Wegsteine“ auf dem Weg zur Lebensqualität für alle.
ABLAUF TEIL 2 Alle TeilnehmerInnen stellen sich hinter die Startlinie. Jede/r erhält einen „Wegstein“ (A4 Blatt mit Idee). Mit den „Wegsteinen“ soll die Strecke bis zum Ziel, der Lebensqualität für alle,
zurückgelegt werden. Dabei gelten folgende Regeln: o Die Wegstrecke kann nur auf den „Wegsteinen“ zurückgelegt werden. Wer daneben auf den Boden steigt, muss zurück zum Start. o Die „Wegsteine“ müssen immer Körperkontakt haben. Geht der Körperkontakt verloren, verschwindet dieser „Wegstein“ und wird von der Spielleitung entfernt. o Auf einem „Wegstein“ dürfen auch mehrere Personen stehen. o Der Weg zur Lebensqualität für alle ist erst dann geschafft, wenn alle TeilnehmerInnen beim Ziel angelangt sind. o Es ist verboten, mit den „Wegsteinen“ über den Boden zu rutschen. Anmerkung: Weil sonst bei glattem Boden möglicherweise jede/r einzeln bis zum Ziel rutscht. ;o)
Dauer 30 Minuten (bei schwierigerer Wegstrecke auch länger)
Material• 1 Bogen A4-Papier pro TeilnehmerIn• dicker Stift• 2 Seile zum Markieren von Start und Ziel
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ÖLSESSEL
Dynamisches Spiel, das die problematischen Zusammenhänge zwischen
schwindenden Ölreserven, reichen Industrienationen und Waffenverkäufen darstellt.
VORBEREITUNG Größere freie Fläche mit den Sesseln der TeilnehmerInnen. Ziehkärtchen entsprechend der Anzahl der TeilnehmerInnen auszählen.
ABLAUF TEIL 1 TeilnehmerInnen ziehen per Los, in welchem Gebiet der Erde sie geboren wurden. Erklärung: Die Sessel stellen die vorhandenen Ölreserven dar. Jede/r sitzt auf einer
Ölreserve. Wenn „Wechsel!“ gerufen wird, muss der Sessel/die Ölreserve gewechselt werden.
Es ist erlaubt, dass mehrere Personen eine Ölreserve besetzen. Nach den ersten paar Runden wird bei jedem „Wechsel“ ein Sessel weggenommen.
Das Öl wird verbraucht und wird weniger.
ABLAUF TEIL 2 Nun wird das Spiel kurz unterbrochen. Jene Personen, die in Europa oder USA und
Kanada geboren wurden, erhalten je zwei Waffenkarten. Die Möglichkeiten mit den Waffenkarten sind folgende:
o Werden sie nicht genutzt, dann haben WaffenkartenbesitzerInnen die gleichen Spielregeln wie alle anderen.
o Wird eine Waffenkarte gezeigt, so darf die Person mit dieser Karte einen Sessel/eine Ölquelle für sich allein beanspruchen. Mit 2 Waffenkarten darf man aber auch nur einen Sessel für sich allein beanspruchen.
o Eine Waffenkarte kann auch „verkauft“ werden. Das heißt, sie wird an eine andere Person weitergegeben. Wer die Waffe kauft, muss einen Sessel für den Verkäufer organisieren (am ehesten den eigenen Sessel, egal wie viele sonst noch drauf sitzen). Dadurch kann von der Person aus Europa oder USA und Kanada ein zweiter Sessel für sich allein beansprucht werden. Hierfür können die Sessel eventuell auch übereinandergestapelt werden.
o Wer eine Waffenkarte „gekauft“ hat, kann nun für sich allein einen Sessel beanspruchen, wenn die Waffenkarte gezeigt wird.
o Die Sessel/Ölreserven werden weiter weniger (egal ob von Personen mit oder ohne Waffen). Anmerkung: Eventuell kann das Los entscheiden, welcher Sessel entfernt wird.
Das Spiel endet, wenn es keine Ölreserven mehr gibt oder der Tumult zu wild wird.
Dauer15 Minuten
Material Für 30 TeilnehmerInnen• Ziehkärtchen mit Kontinenten:
o 18 Stk. Asien und Ozeanieno 4 Stk. Afrikao 3 Stk. Lateinamerika und Karibiko 2 Stk. USA und Kanadao 3 Stk. Europa
• Tabelle: Anteil der Bevölkerung pro Kontinent, um Anzahl der Kontinentkärtchen an Anzahl der TeilnehmerInnen anzupassen• 10 Waffenkärtchen• pro TeilnehmerIn ein Sessel
Quelle: abgewandelt von „Die Welt in Stühlen“ vom DGB Bildungswerk Thüringen e.V.
Methoden
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Quelle: BMU, Stand 2007, und Stiftung Weltbevölkerung, Länderdatenbank, Stand Mitte 2014, IMF World Economic Outlook, Stand Oktober 2013, und UNHCR Global Trends 2014, http://www.unhcr.de/service/zahlen-und-statistiken.html
Bevölkerung Anteil in % (Jahr 2012) Anzahl der TeilnehmerInnen pro Kontinent
Welt gesamt 100 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30
Europa 8 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2
USA und Kanada 5 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 2 2
Lateinamerika und Karibik 9 1 1 1 1 1 1 1 1 2 2 2 2 2 2 2 2 2 3 3 3 3
Afrika 15 1 2 2 2 2 2 2 3 3 3 3 3 3 3 4 4 4 4 4 4 4
Asien und Ozeanien 63 6 6 7 8 9 10 11 11 11 12 12 13 14 15 15 16 17 17 18 18 19
REFLEXION Was ist bei dem Spiel passiert? Vergleiche: Reiche Industrienationen haben Zugang zu Waffen und damit Macht, können Waffen
verkaufen, Terrororganisationen kommen über den Verkauf von Erdöl zu Waffen.
KOPI
ERVO
RLAG
E
EUROPA EUROPA EUROPA
USA UND KANADA USA UND KANADA LATEINAMERIKAUND KARIBIK
LATEINAMERIKAUND KARIBIK
LATEINAMERIKAUND KARIBIK AFRIKA
AFRIKA
ÖLSESSEL
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EUROPA EUROPA EUROPA
USA UND KANADA USA UND KANADA LATEINAMERIKAUND KARIBIK
LATEINAMERIKAUND KARIBIK
LATEINAMERIKAUND KARIBIK AFRIKA
AFRIKA AFRIKA AFRIKA
ASIENUND OZEANIEN
ASIENUND OZEANIEN
ASIENUND OZEANIEN
ASIENUND OZEANIEN
ASIENUND OZEANIEN
ASIENUND OZEANIEN
ASIENUND OZEANIEN
ASIENUND OZEANIEN
ASIENUND OZEANIEN
ASIENUND OZEANIEN
ASIENUND OZEANIEN
ASIENUND OZEANIEN
ASIENUND OZEANIEN
ASIENUND OZEANIEN
ASIENUND OZEANIEN
ASIENUND OZEANIEN
ASIENUND OZEANIEN
ASIENUND OZEANIEN
KOPI
ERVO
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Methoden
PANTOMIME ERNEUERBARE ENERGIEN
Begriffe pantomimisch darstellen und raten.
VORBEREITUNG 5 Zettel als Ziehkärtchen schreiben.
ABLAUF Ein/e TeilnehmerIn (am besten ausgelost) zieht ein Kärtchen mit einem Begriff. Dieser Begriff wird für die Gruppe pantomimisch dargestellt. Die Gruppe hat die Aufgabe, den Begriff zu erraten.
Dauer 10 Minuten
Material• 5 Zettel als Ziehkärtchen mit:
o Sonneo Windo Wassero Biomasseo Erdwärme
Anmerkung: Sollten die Wörter zu einfach sein, können sie den Energiequellen entsprechend abgewandelt werden, z. B. Fotovoltaik, Windkraftwerk, Kleinwasserkraft, Biogas, Geothermie.
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Methoden
VORBEREITUNG Kurze Beschreibungen der Klimawandelfolgen einzeln ausdrucken.
ABLAUF Aufteilung einzelner Klimawandelfolgen in Kleingruppen. Jede Kleingruppe erhält einen kurzen Text zu ihrem Thema: z. B. „Wassermangel und
Dürren“. Jede Kleingruppe erhält den Auftrag, bis zum nächsten Mal zu diesem Thema weitere
Infos zu recherchieren und eine Präsentation vorzubereiten. Jede Kleingruppe macht eine fünfminütige Präsentation.
In Kleingruppen befassen sich die TeilnehmerInnen mit einer Folge des Klimawandels,
recherchieren selbstständig und präsentieren die Ergebnisse im Plenum.
Dauer Auftragserteilung: 5 Minuten
individuelle Vorbereitungszeit
Präsentation: 30 Minuten
Material• Kurze Beschreibungen zu den einzelnen Folgen des Klimawandels
PRÄSENTATION KLIMAWANDELFOLGEN
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PRÄSENTATION KLIMAWANDELFOLGEN
Methoden
PERSPEKTIVENWECHSEL 1
Verdeutlicht Veränderungen nur aufgrund eines Perspektivenwechsels.
VORBEREITUNG keine
ABLAUF Jede/r hält den Stift mit nach oben ausgestrecktem Arm in die Luft. Der Stift wird im Uhrzeigersinn bewegt, so als ob man an die Decke einen Kreis zeichnen möchte. Die Kreisbewegung wird beobachtet und immer fortgesetzt. Jetzt wird der Stift bei fortgesetzter Kreisbewegung ganz langsam nach unten geführt, bis man von oben darauf sieht. Jetzt bewegt sich der Stift gegen den Uhrzeigersinn, weil sich der Blickwinkel, die Perspektive, geändert hat.
Dauer 5 Minuten
Material• pro TeilnehmerIn 1 Stift
Quelle: L.Booth Sweeney, Dennis Meadows: „The Systems Thinking“ Playbook Vol.1, 1995
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Methoden
VORBEREITUNG Bild ausdrucken oder auf Smartboard zeigen.
ABLAUF Bild „Gesicht oder Saxophonspieler“ wird allen gezeigt. Was seht ihr?
Verdeutlicht Veränderungen nur aufgrund eines Perspektivenwechsels.
Dauer 2 Minuten
Material• Bild „Gesicht oder Saxophonspieler“ ausgedruckt oder digital
PERSPEKTIVENWECHSEL 2
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PERSPEKTIVENWECHSEL 2Methoden
POSTKARTE AN MICH
Eignet sich gut als Abschluss einer Einheit zum Thema Klimaschutz.
VORBEREITUNG keine
ABLAUF Jede/r bekommt eine leere Postkarte und schreibt sie an sich selbst. Jede/r überlegt sich, was er/sie ab heute ändern wird, um dem Klimaschutz einen
Schritt näher zu kommen. Dieses Vorhaben wird so konkret wie möglich auf die Postkarte geschrieben.
Zusätzlich können auch noch Erinnerungen an den Tag geschrieben werden. Die Postkarten werden eingesammelt und nach 2 Monaten wieder ausgegeben oder
mit der Post verschickt. Wer die Postkarte erhält, kann überprüfen, ob das Vorhaben umgesetzt wurde und
sich eventuell den nächsten Schritt zum Klimaschutz vornehmen.
Dauer 10 Minuten
Material• 1 leere Postkarte pro TeilnehmerIn (wenn es anonym sein soll: mit Kuvert, wenn es mit der Post geschickt wird: mit Briefmarke)• 1 Stift pro TeilnehmerIn
90 | www.klimaflucht.at
Methoden
VORBEREITUNG keine
ABLAUFAlle erhalten den Auftrag, folgendes Thema zu recherchieren und niederzuschreiben: „Flucht in Europa im Laufe des 2. Weltkrieges und Flucht heute: Finde Berichte von Zeit zeugInnen des 2. Weltkrieges, die flüchten mussten. Oder vielleicht kennst du sogar jemanden und kannst fragen, was zu dieser Zeit passiert ist?Finde Berichte von Menschen, die heutzutage auf der Flucht sind. Kennst du jemanden, der/die vor Kurzem aus seiner/ihrer Heimat flüchten musste? Wie ist es den Menschen auf der Flucht ergangen? Wo gibt es Unterschiede und Ähnlich-keiten von Menschen auf der Flucht damals und heute?
Eignet sich als Hausübung. Die TeilnehmerInnen machen sich auf die Suche nach
Ähnlichkeiten und Unterschieden zur Flucht während des 2. Weltkrieges und heute.
Dauer Auftragserteilung:5 Minuten Rest: individuell
Material• Computer mit Internetzugang
RECHERCHE FLUCHT DAMALS UND HEUTE
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RECHERCHE FLUCHT DAMALS UND HEUTE
Methoden
VORBEREITUNG QR-Codes so ausdrucken und ausschneiden, dass jede/r TeilnehmerIn einen
QR-Code für eine Beschreibung und später den zugehörigen QR-Code für die Lösung erhält. Mindestens 3 TeilnehmerInnen sollten jeweils die gleichen QR-Codes erhalten.
Beispiele von betroffenen Regionen ausdrucken.
ABLAUF Einleitung: Ihr erhaltet alle eine Rolle. Ihr seid dann Menschen unterschiedlicher
Herkunft, die von den Folgen des Klimawandels betroffen sind. Eure Herkunft ist euch noch nicht bekannt. Ihr habt eure Familienmitglieder aus den Augen verloren und wollt sie wieder finden.
Jede/r TeilnehmerIn scannt geheim einen QR-Code für eine Beschreibung der eige-nen Rolle.
Genau diese Rolle erhalten auch noch 3 bis 4 weitere TeilnehmerInnen, aber niemand weiß, wer die gleiche Rolle hat. Die Texte auf den Handys dürfen niemandem gezeigt werden.
Haben alle ihre Rolle gelesen, machen sie sich auf die Suche nach ihren Familienmit-gliedern, das heißt jenen Personen, welche die gleiche Rolle haben. Das funktioniert so:o Suche dir eine/n InterviewpartnerIn.o Du darfst eine Frage stellen, die mit ja oder nein beantwortet werden kann.o Wird sie mit „ja“ beantwortet, darfst du die nächste Frage stellen.o Sobald eine Frage mit „nein“ beantwortet wird, ist dein Gegenüber dran und stellt dir Fragen. o Sobald hier eine Frage mit „nein“ beantwortet wird, musst du dir jemand Neuen suchen.o Hast du jemanden mit der gleichen Rolle, das heißt ein Familienmitglied, gefunden,
dann bleibt ihr beisammen.o Die Interviews werden fortgeführt, bis sich alle Familien gefunden haben.
Die Familien beratschlagen sich und raten, wo sie herkommen könnten. Im Anschluss erhalten sie den QR-Code mit der Lösung, die eine Karte mit dem
Herkunftsort zeigt. Jede Familie erhält die ausgedruckten Infos zu ihrer Region und bespricht folgende
Fragen:Wie sind unsere Lebensumstände? Was macht uns Sorgen? Was könnte uns helfen?Worüber freuen wir uns?
Jede Familie stellt sich den anderen vor und beantwortet dabei auch die vorher genannten Fragen.
Ausstieg aus der Rolle: Alle bewegen sich im Raum, schütteln sich kräftig und atmen tief durch.
Dauer50 Minuten
Material • pro TeilnehmerIn: Handy mit App zum Scannen und Lesen von QR-Codes• QR-Codes für Beschreibung und Lösung drei- bis viermal ausdrucken• Infoblätter: Beispiele von betroffenen Regionen siehe Seite 26ff
ROLLENSPIEL WER UND WO IST MEINE FAMILIE? In die Rolle einer Person schlüpfen, die direkt vom Klimawandel betroffen ist.
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BESCHREIBUNG A LÖSUNG A
BESCHREIBUNG B LÖSUNG B
BESCHREIBUNG C LÖSUNG C
KOPI
ERVO
RLAG
E
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BESCHREIBUNG D LÖSUNG D
BESCHREIBUNG E LÖSUNG E
KOPI
ERVO
RLAG
EBESCHREIBUNG F LÖSUNG F
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BESCHREIBUNG G: LÖSUNG G:
BESCHREIBUNG H: LÖSUNG H:
KOPI
ERVO
RLAG
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Methoden
Beschreibung A:Deine Familie ist durch die Förderung von Erdöl reich geworden. Im Frühjahr 2016 ist ein riesiges Feuer ausgebrochen. Die Stadt wurde evakuiert. Ihr musstet rasch das Wichtigste zusammenpacken und euer großes Haus verlassen. Ihr konntet euch in Sicherheit bringen, aber euer Haus ist niedergebrannt.
Lösung A – Karte: Alberta in Kanada
Beschreibung B:Du lebst in einer Stadt nahe der Küste. Durch den ansteigenden Mee-resspiegel kommt es immer öfter zu Überschwemmungen. Du wohnst mit deiner Familie wie viele andere in einer kleinen zusammengezim-merten Hütte. Ihr musstet schon einige Male umziehen, weil das Meer eure Hütte überschwemmt hat. Dir fällt auf, dass das Trinkwasser seit einiger Zeit ein bisschen salzig schmeckt.
Lösung B – Karte: Küstenstadt in Bangladesch
Beschreibung C:Deine Familie gehört einer kleinen ethnischen Gruppe an und lebt von einer kleinen Landwirtschaft. In den letzten Jahrzehnten war es immer schwieriger, etwas anzubauen, weil es immer trockener wurde. Andere Familien sind bereits in den dicht besiedelten Süden gezogen, weil es dort weniger trocken ist. Du hörst immer wieder von massiven Konflikten zwischen den ethnischen Gruppen. Dabei sind schon sehr viele Menschen getötet worden.
Lösung C – Karte: Sudan
Beschreibung D: Schon seit vielen Generationen führt deine Familie ein Leben als Nomaden. Ihr habt eine kleine Viehherde und zieht durch das Land. Seit einigen Jahren regnet es immer weniger und es wird immer schwieriger, zu Wasser zu kommen. An den Wasserstellen kommt es immer wieder zu gewaltsamen Auseinandersetzungen.
Lösung D – Karte: Kenia
FOLGENDES IST MIT DEN QR-CODES SICHTBAR
Beschreibung E:Deine Familie lebt von der Fischerei. Die Insel, auf der ihr lebt, ist sehr flach. Durch den ansteigenden Meeresspiegel ist sie bereits kleiner geworden. Außerdem gibt es in den letzten Jahren immer heftigere Stürme mit hohen Springfluten, welche die Inseln überschwemmen. Immer wieder gibt es Diskussionen darüber, wie es in Zukunft weit-ergehen soll. Es kann sein, dass die ganze Bevölkerung des Insel-staates umsiedeln muss.
Lösung E – Karte: Kiribati
Beschreibung F:Deine Familie lebt von einer kleinen Landwirtschaft. Der Anbau eurer Nahrung wird immer schwieriger. Die Trockenzeit dauert immer länger und dorrt die Felder aus. Wenn dann die Regenzeit endlich beginnt, sind die Regenfälle sehr heftig und das Wasser schwemmt den frucht-baren Boden weg. In den letzten Jahren wurden immer wieder ganze Ernten vernichtet.
Lösung F – Karte: Senegal
Beschreibung G: Du lebst etwas außerhalb der Stadt in einer eher ärmlichen Siedlung. Deine Familie hat ursprünglich in der Stadt gewohnt. Die meisten haben in einer Fabrik gearbeitet. Im Jahr 2005 fegte der Hurrikan Katrina über die Stadt und hat das Haus mit eurer Wohnung völlig zer-stört. Große Teile der Stadt wurden verwüstet. Du würdest gern wieder zurück, aber dir fehlt das Geld. Die Wohnungen in den neu aufgebau-ten Teilen der Stadt sind teuer.
Lösung G – Karte: New Orleans
Beschreibung H:Ursprünglich hast du mit deiner Familie auf dem Land gewohnt und ihr habt eine kleine Landwirtschaft geführt. Von den Jahren 2007 bis 2010 gab es eine extreme Dürre. Die Ernten sind verdorrt und viele Tiere verendet. Ihr musstet in die Stadt ziehen. Dort herrscht Bürger-krieg und du musst ständig um dein Leben fürchten.
Lösung H – Karte: Damaskus in Syrien
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Methoden
VORBEREITUNG
keine
ABLAUF
Alle sollen sich für sich eine Antwort auf die folgende Frage überlegen: Wie viele Stunden kannst du mit der Strommenge fernsehen, die ein Windrad bei optimalen Windverhältnissen in einer Stunde erzeugt?
Wer sich eine Antwort überlegt hat, überkreuzt die Beine. Sobald sich alle eine Antwort überlegt haben, wird der Reihe nach gefragt, was
geschätzt wurde. Die richtige Antwort: ca. 23.700 Stunden oder 65 Jahre lang täglich 1 Stunde.
VARIATION TeilnehmerInnen schreiben ihre Antwort auf kleine Zettelchen, die aufgelegt werden,
bevor die richtige Antwort bekanntgegeben wird.
Guter Einstieg zur Thematisierung der Potenziale der Windenergie.
Dauer 5 Minuten
Material• keines
Für die Variation: • pro TeilnehmerIn kleine Zettelchen und Stift
WINDRAD- SCHÄTZSPIEL
www.klimaflucht.at | 97
WINDRAD- SCHÄTZSPIEL
Methoden
SEILKREISE-SYSTEMSPIEL NICHT ERNEUERBARE ENERGIEN
Stellt dar, was passieren könnte, wenn weiterhin vor allem nicht
erneuerbare Energien genutzt werden.
VORBEREITUNG Größere freie Bodenfläche: Die Seilkreise werden willkürlich, aber ohne Überlappung
auf dem Boden aufgelegt.
ABLAUF Erläuterung: Die Seilkreise stellen nicht erneuerbare Energien dar. Wir gehen für das
Spiel davon aus, dass – so wie es aktuell der Fall ist – vor allem nicht erneuerbare Energien genutzt werden.
Damit dir Energie zur Verfügung steht, müssen sich beide Füße innerhalb eines Seilkreises befinden. Die Größe des Seilkreises sagt aus, um wie viel Energie es sich handelt. Das heißt, wenn du alleine in einem großen Seilkreis stehst, hast du sehr viel Energie zur Verfügung. Wenn mehrere in einem kleinen Kreis stehen, hat jede/r von euch sehr wenig.
Jede/r stellt sich in einen Seilkreis. Immer wenn die Spielleitung „Wechsel!“ ruft, müssen alle ihre Seilkreise verlassen
und sich wieder in einen hineinstellen. Während des Wechsels entfernt die Spielleitung immer wieder Seilkreise; vor allem
am Anfang möglichst unauffällig. Im Laufe der Zeit werden die Energieressourcen (Seilkreise) immer weniger, bis es für
alle schon sehr eng wird und es eventuell auch schon zu Rangeleien um einen Platz kommt.
Hinweis: Die Füße müssen sich zwar innerhalb eines Seilkreises befinden, müssen aber nicht auf dem Boden stehen. Das heißt, gegenseitiges Tragen ist erlaubt.
Es wird beendet, wenn sicher ist, dass nicht mehr alle Platz finden oder die Range-leien zu wild werden.
REFLEXION Ab wann habt ihr bemerkt, dass die Energiereserven weniger werden? Wie ist es euch damit ergangen, dass manche viel und andere wenig Energie zur
Verfügung hatten? Wie war es, seinen Platz behaupten zu müssen/zu können? Wie ist es denen ergangen, die verdrängt wurden? Was können wir tun, damit möglichst viele Menschen einen fairen Zugang zu Energie
haben? Energie und Ressourcen sparen und Umstieg auf erneuerbare Energien.
Dauer 10 Minuten
Material• zu Kreisen verbundene dünne Seile oder Schnüre unterschiedlicher Größe (ca. zwischen 30 cm und 150 cm Durchmesser, etwa so viele Seilkreise wie TeilnehmerInnen)
98 | www.klimaflucht.at
Methoden
VORBEREITUNG Größere freie Fläche.
ABLAUF TeilnehmerInnen verteilen sich gleichmäßig im Raum. Jede/r sucht sich im Geheimen gedanklich 2 Personen im Raum aus (möglichst nicht
die besten FreundInnen, um eine gute Durchmischung zu gewährleisten). Nun soll sich jede/r so im Raum positionieren, dass zu den 2 Personen ein gleich-
schenkeliges Dreieck gebildet wird. Verändern diese beiden oder auch nur eine/r von ihnen die Position, muss man sich
selbst auch neu positionieren. Es ist möglich, dass das System nie zum Stillstand kommt. Wenn es zu wenig Bewegung gibt, kann die Spielleitung jemanden neu positionieren. Die Übung ist zu Ende, wenn sie von der Spielleitung beendet wird.
VARIATION, die komplexer und dynamischer ist: Es muss ein gleichseitiges Dreieck gebildet werden.
REFLEXION Eure Gruppe ist ein System aus Menschen, die etwas miteinander zu tun haben. Auf wie viele Teile (Menschen) dieses Systems hast du achten sollen? Haben sich nur diese Teile bewegt, wenn du dich bewegt hast, oder hat das
manchmal eine Auswirkung auf das gesamte System gehabt? Hast du nachvollziehen können, wer sich genau wohin bewegt, weil du dich
bewegt hast? Wir als Teil des Systems Erde: Jede/r bewegt etwas.
Stellt dar, wie ein System funktioniert und dass jeder Teil des Systems große
Auswirkungen auf das Gesamtsystem hat. Im Kleinen wird dargestellt, dass auch
jeder Mensch im großen System Erde durch sein Handeln große Wirkung hat.
Diese Wirkung ist nur durch die Komplexität des Systems sehr schwer
nachvollziehbar, selbst im kleinen Klassensystem.
Dauer 10 Minuten
Material• keines
SYSTEMSPIELDREIECK
www.klimaflucht.at | 99
SYSTEMSPIELDREIECK
TABUSPIEL VORTEILE DER ERNEUERBAREN ENERGIEN
Begriffe umschreiben und raten.
VORBEREITUNG 7 Zettel als Ziehkärtchen schreiben.
ABLAUF Ein/e TeilnehmerIn (am besten ausgelost) zieht ein Kärtchen mit einem Begriff. Dieser Begriff wird für die Gruppe umschrieben, wobei kein Teil des gesuchten
Begriffes genannt werden darf. So darf man z. B. beim Wort „unendlich“ nicht „endlich“ sagen.
Die Gruppe hat die Aufgabe, den Begriff zu erraten.
Dauer 10 Minuten
Material• 7 Zettel als Ziehkärtchen mit:
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Methoden
100 | www.klimaflucht.at
Methoden
VORBEREITUNG keine
ABLAUF Die TeilnehmerInnen erhalten den Auftrag, ein „Glücksmomente-Tagebuch“
anzulegen. Jeden Abend soll der ganze Tag in Gedanken durchgegangen werden,
um nach den Glücksmomenten des Tages zu suchen – auch nach den ganz kleinen. Diese Glücksmomente werden ins „Glücksmomente-Tagebuch“ eingetragen.
REFLEXION Nach ein paar Wochen:
Diskussion: Was brauchen wir zum Glücklichsein?
Dauerindividuell
Material• Notizbuch
Die TeilnehmerInnen machen sich ihre täglichen Glücksmomente bewusst.
TAGEBUCH DERGLÜCKSMOMENTE
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TAGEBUCH DERGLÜCKSMOMENTE
WANDZEITUNGBETROFFENE DES KLIMAWANDELS
In Kleingruppen befassen sich die TeilnehmerInnen mit einer vom
Klimawandel betrof fenen Region, recherchieren selbstständig und
gestalten jeweils eine Seite einer Wandzeitung.
VORBEREITUNG Texte mit einzelnen Beispielen vom Klimawandel betroffener Regionen ausdrucken.
ABLAUF TEIL 1 Aufteilung der TeilnehmerInnen in 5 bis 7 Gruppen. Jede Gruppe bekommt als Thema eine vom Klimawandel betroffene Region
zugeordnet und als Einstieg den zugehörigen ausgedruckten Text. Bis zum nächsten Mal soll jede Gruppe weitere Infos und Bilder recherchieren und eventuell ausdrucken.
ABLAUF TEIL 2 Jede Gruppe gestaltet ein Plakat, das unter anderem folgende Fragen beantwortet:
o Wo befindet sich diese Region?o Welche Folgen könnte der Klimawandel in dieser Region haben?o Welchen Zusammenhang gibt es mit Flucht?o Weitere wichtige Infos.
Jede Gruppe stellt ihr Plakat vor. Die TeilnehmerInnen anderer Gruppen können Fragen stellen. Die Plakate werden nebeneinander an die Wand gehängt und erhalten die Überschrift: „Beispiele von Regionen, die vom Klimawandel direkt betroffen sind“.
Dauer Auftragserteilung: 5 Minuten Individuelle Zeit für Recherche
Plakatgestaltung und Präsentation: 50 Minuten
Material• 5 bis 7 Bögen A2-Papier• dicke Stifte• Scheren• Kleber
Methoden
102 | www.klimaflucht.at
VORBEREITUNG Beispiele von Projekten ausdrucken. Um die Arbeitszeit in den Kleingruppen zu verkürzen, können die Plakate auch bereits
beschriftet werden mit:o Projekttitelo Kästchen mit „Wo?“o Kästchen mit „Ausgangsproblematik“o Kästchen mit „Empowerment durch ...“
ABLAUF Aufteilung der TeilnehmerInnen in 4 bis 6 Kleingruppen. Jede Kleingruppe bekommt den Ausdruck von jeweils einem Beispielprojekt
(z. B. Früchtetrocknung mit Wärmepumpe). In den Kleingruppen wird der Text gelesen und kurz besprochen. Im Anschluss wird ein Plakat gestaltet, das unter anderem folgende Fragen
beantwortet:o Wo findet das Projekt statt?o Was ist die Ausgangsproblematik?o Wie findet Empowerment statt?
Jede Gruppe stellt ihr Plakat vor. Die TeilnehmerInnen anderer Gruppen können Fragen stellen.
Die Plakate werden nebeneinander an die Wand gehängt und erhalten die Überschrift: „Erneuerbare Energieprojekte als Beispiele für Empowerment“.
DauerBis zu 50 Minuten
Material• 4 bis 6 Bögen A2-Papier• dicke Stifte• Scheren• Kleber• einzeln ausgedruckte Beispiele von Projekten (siehe Kapitel „Empowerment durch erneuerbare Energien“)
In Kleingruppen befassen sich die TeilnehmerInnen mit einem erneuerbaren
Energieprojekt in einem Entwicklungsland.
WANDZEITUNGERNEUERBARE ENERGIEPROJEKTE ALS BEISPIEL FÜR EMPOWERMENT
Methoden
www.klimaflucht.at | 103
WANDZEITUNGERNEUERBARE ENERGIEPROJEKTE ALS BEISPIEL FÜR EMPOWERMENT
WAS NIMMST DU MIT? UNTER ZEITDRUCK
Gibt einen kleinen Einblick in die Situation von Flüchtenden, die sehr rasch
entscheiden müssen, was sie von zu Hause auf ihre Reise mitnehmen.
VORBEREITUNG keine
ABLAUF Stell dir vor, du bist zu Hause und plötzlich wird klar, dass du ganz schnell flüchten
musst. Es kann sein, dass du sehr lange unterwegs bist. Vielleicht Monate und wahr-scheinlich zu Fuß. Du hast nur 2 Minuten Zeit, um die wichtigsten Dinge einzupacken. Was nimmst du mit?
Die TeilnehmerInnen haben genau 2 Minuten Zeit, um auf den Zettel zu schreiben, was sie einpacken würden. Die Zeit wird gestoppt. Nach 2 Minuten müssen alle den Stift fallen lassen.
Jede/r liest vor, was er/sie mitnehmen würde.
REFLEXION Wie ist es dir mit der Situation ergangen? Was musstest du zurücklassen? Hast du etwas Wichtiges vergessen? Warum hast du dich genau für diese Dinge entschieden?
Dauer 7 Minuten (ohne Reflexion)
Material• pro TeilnehmerIn 1 Zettel und 1 Stift• Stoppuhr• Tafel
Methoden
104 | www.klimaflucht.at
Schätzspiel, das sich gut als Einstieg zum Thema Globalisierung und
Gerechtigkeit eignet.
VORBEREITUNG Weltkarte auf zusammengestellte Tische auflegen. Spielfiguren, Holzscheiben und Centmünzen in 10er-Stapeln rund um die Weltkarte
positionieren. 5 Vorlagen für Schätzungen ausdrucken und mit jeweils einem Kontinent beschriften.
ABLAUF TeilnehmerInnen werden in 3 Gruppen aufgeteilt und bekommen ihre Symbole
zugeordnet: o Reichtum = Centmünzeno CO2-Ausstoß = Holzscheibeno Bevölkerung = Spielfiguren
Jede Gruppe verteilt ihre Symbole nach eigener Schätzung. Es müssen alle 100 verteilt werden.
Nach fertiger Verteilung werden die Schätzungen in die Vorlagen eingetragen. Jede Gruppe stellt ihre Schätzungen vor. Im Anschluss werden die realen Zahlen in die Vorlagen geschrieben. Jede Gruppe sortiert ihre Symbole entsprechend den realen Zahlen neu.
REFLEXION Diskussion über die Gerechtigkeit der Verteilung sowie Verursacher und Betroffene
des Klimawandels. Welche Regionen sind besonders verwundbar gegenüber den Folgen des Klimawandels?
Dauer40 Minuten
Material • große Weltkarte• 100 kleine Spielfiguren• 100 kleine Holzscheiben als CO2• 100 Centmünzen• Tabelle: Weltspiel – Zahlen• 5 Vorlagen für Schätzungen
Quellen: BMU, Stand 2007, und Stiftung Weltbevölkerung, Länderdatenbank, Stand Mitte 2014, IMF World Economic Outlook, Stand Oktober 2013, und UNHCR Global Trends 2014, http://www.unhcr.de/service/zahlen-und-statistiken.html
Kontinent Reichtum CO2-Ausstoß BevölkerungEuropa 27 26 8USA und Kanada 25 26 5Lateinamerika und Karibik 8 4 9Afrika 3 3 15Asien 35 39 62Australien und Ozeanien 2 2 1gesamt 100% 100% 100%
Quelle: www.welthaus.at
Weltkarten Bevölkerungsdichte: http://www.hubert-brune.de/bevoelkerungen_karten.html
Weltkarte Reichtum: http://www.chaniapost.eu/2015/10/14/world-wealth-levels-2015-how-does-greece-compare-to-the-rest-of-the-world/
Weltkarte CO2-Ausstoß: https://commons.wikimedia.org/wiki/File:CO2_per_capita_per_country.png
WELTSPIELMethoden
LINKS ZU WELTKARTEN
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WELTSPIEL
106 | www.klimaflucht.at
VORBEREITUNG Inhaltliche Vorbereitung der TeilnehmerInnen auf das Thema „Maßnahmen gegen
Klimaflucht“. 5 Tische vorbereiten. Plakate mit Überschriften beschriften:
o Menschenrechte und rechtlicher Schutz von Klimaflüchtlingen.o Klimawandel und Verantwortung.o Energie sparen und erneuerbare Energien.o Katastrophenschutz und Ernährungssicherheit.o Sonstiges.
ABLAUF Die TeilnehmerInnen verteilen sich auf die 4 Tische. Der Tisch „Sonstiges“ bleibt frei. An den Tischen werden die jeweiligen Themen diskutiert. Gedanken, Ideen und offene Fragen werden auf dem Plakat notiert oder gezeichnet. Gedanken, Ideen und offene Fragen, die auftauchen, aber zu keinem Thementisch
passen, werden am Tisch „Sonstiges“ notiert oder gezeichnet. Nach einer vorher vereinbarten Zeit (ca. 15 Minuten) wechseln alle zu einem neuen
Tisch. Im Optimalfall entstehen dabei neue Gruppen. Eventuell bleibt jeweils eine Person am Tisch, um die neue Gruppe kurz darüber zu
informieren, was die vorige Gruppe besprochen hat. Am neuen Tisch werden zuerst die bereits vorhandenen Notizen gelesen. Dann erfolgt
eine neue Diskussion. Am Ende berichten die Gruppen über die Ergebnisse des Tisches, an dem sie gerade
sitzen. Die Plakate können aufgehängt werden.
Dauer70 Minuten
Material• 5 große Tische mit je einem leeren Plakat• einige dicke Stifte pro Tisch• 1 Sessel pro TeilnehmerIn
WORLD CAFE MASSNAHMEN GEGEN KLIMAFLUCHT
Zur Diskussion folgender Themen in Kleingruppen: Menschenrechte und rechtlicher
Schutz von Klimaflüchtlingen, Klimawandel und Verantwortung, Energiesparen und
erneuerbare Energien, Katastrophenschutz und Ernährungssicherheit.
Methoden
www.klimaflucht.at | 107
WORLD CAFE MASSNAHMEN GEGEN KLIMAFLUCHT
Methoden
VORBEREITUNG keine
ABLAUF Die TeilnehmerInnen setzen sich bequem hin, schließen eventuell die Augen
und erhalten die Anweisung, in Gedanken zu einem Moment in der Vergangenheit zurückzugehen, wo sie glücklich waren.
Nach einer stillen Weile werden folgende Fragen gestellt, welche die TeilnehmerInnen still im Geist beantworten: Wenn du bei diesem Glücksmoment bist: Was siehst du? Was hörst du? Was spürst du? Was riechst du? Was schmeckst du? Was nimmst du sonst noch wahr?
Nach einer Weile werden die TeilnehmerInnen aufgefordert, wieder in die Gegenwart zurückzukommen.
REFLEXION Was brauchst du zum Glücklichsein?
Dauer5 bis 10 Minuten
Material• keines
Die TeilnehmerInnen erinnern sich an einen glücklichen Moment
in der Vergangenheit.
ZEITREISE GLÜCKSMOMENTE
108 | www.klimaflucht.at
Methoden
VIDEOS
„DIE RECHNUNG“ VON GERMANWATCH
https://www.youtube.com/watch?v=EmirohM3hac
(ca. 4 Min.)
„FLUCHT VOR DEM KLIMAWANDEL“ DOKUMENTATION REPORTAGE HD 2015 PHOENIX
https://www.youtube.com/watch?v=gq8nrFxJCXk
(ca. 28 Min.)
„POWER TO CHANGE – DIE ENERGIEREBELLION“ DOKUMENTARFILM VON CARL-A. FECHNER
Infos unter: www.powertochange-film.at
(94 Min.)
LINKS
ARBEITSBLÄTTER ZUM GLOBALEN KLIMAWANDEL VON GERMANWATCH
http://germanwatch.org/arbeitsblätter
COMPUTERSPIEL VON UNHCR: „LAST EXIT FLUCHT“
http://www.lastexitflucht.org/againstallodds/game.html
ROLLENSPIEL VON UNHCR: „STATIONEN EINER FLUCHT“
http://www.unhcr.ch/fileadmin/user_upload/unhcr_ch/Service/rollenspiel_-_stationen_
einer_flucht.pdf
WELTKARTE VON OXFAM MIT GESCHICHTEN VON MENSCHEN,
DIE VOM KLIMAWANDEL BETROFFEN SIND
https://www.oxfam.de/unsere-arbeit/themen/weltkarte-menschenklimawandel
WELTRISIKOBERICHT
http://www.weltrisikobericht.de
www.klimaflucht.at | 109
Für 5 Einheiten à 50 Minuten für 10 bis 30 TeilnehmerInnen
Die Einheiten sind in folgende 5 Themenbereiche unterteilt:1. EINHEIT: Energieverbrauch, nicht erneuerbare Energien und CO2-Ausstoß2. EINHEIT: Folgen des Klimawandels und ungleiche globale Verteilungen 3. EINHEIT: Betroffene des Klimawandels und Flucht4. EINHEIT: Klimaschutz und Anpassung an die Folgen des Klimawandels5. EINHEIT: Empowerment und Lebensqualität
STUNDENBILD
Stundenbild
Roter Faden: Prezi Systemkreis digital auf Smartboard: www.klimaflucht.at
Raum: Empfehlenswert ist ein großer Klassenraum, als Grundform eignet sich am besten ein großer Sesselkreis, für manche Übungen müssen die Sessel ganz an den Rand gebracht werden, um mehr freien „Spielraum“ zu haben.
Infrastruktur: Pro Person 1 Sessel, ca. 6 Tische (für Weltkarte und zum Auflegen diverser Materialien), Computer, Beamer, Projektionsfläche oder Smartboard, eventuell Flipchart oder Tafel.
Die Zeiten sind zum Teil eher an der unteren Zeitschätzung, das heißt knapp bemessen.
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Presidencia de la República Mexicana, S. 53: Johann Frank, S. 54: Sybille Maus, S. 60: wksimonsfeld, S. 61: Gebanna, S. 62: wksimonsfeld und IGW Archiv.
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Helmut Wöllenstein, zuerst veröffentlicht als „Zuspruch am Morgen“ am 20.12.1991– im Hessischen Rundfunk – im Zusammenhang der massiv wachsenden Ausländerfeindlichkeit, die
wenig später zu den Brand- und Mordanschlägen in Mölln und Solingen führte
http://www.zeitzuleben.de/seesterne-retten
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