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Fachwegleitung Design & Technik – Textil (Werken Textil)Sekundarstufe I
1300
.02.
13.1
3
3
Inhalt
Schulfach und Studienfach ..................................................................6
Das Schulfach Handarbeit / Werkstoffbereich Textilien ...................................... 6
Das Studienfach Design & Technik – Textil (Werken Textil) ................................. 8
Standards und Kompetenzen – Ziele der Ausbildung ............................... 10
Textiles Gestalten auf der Sekundarstufe I – Ein Unterrichtsprojekt zum Thema
Schmuck ............................................................................................ 10
Studieninhalte und Gliederung .......................................................... 14
Fachwissenschaft ................................................................................ 14
Fachdidaktik ...................................................................................... 17
Fachpraktische Ausbildung ...................................................................... 17
Die Fachausbildung im Überblick ....................................................... 18
Studienanforderungen – Leistungsnachweise und Prüfungen .................... 20
Voraussetzungen .................................................................................. 20
Modulaufträge .................................................................................... 20
Fachwissenschaftliche Benotung – Teildiplomnoten I–III ................................. 20
Fachdidaktisches Kolloquium – Teildiplomnote IV .......................................... 20
Grundlagenliteratur ........................................................................ 21
Kontakt ....................................................................................... 22
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Liebe Studieninteressierte, liebe Studentinnen, liebe Studenten
Wenn Sie neugierig sind über das Alltagsphänomen «Textilien» mehr zu erfahren, sich
auf ästhetische Gestaltungsprozesse einzulassen und Sie Freude haben, textile Themen
auf der Sekundarstufe I anregend und lernorientiert zu vermitteln, dann ist das Fach De-
sign & Technik – Textil (Handarbeit /Werkstoffbereich Textilien) für Sie die richtige Wahl.
Mit der vorliegenden Broschüre informieren wir Sie über das Schulfach Handarbeit /
Werkstoffbereich Textilien sowie über unser Fachverständnis des Studienfachs Design &
Technik – Textil (Werken Textil) an der Pädagogischen Hochschule in Zürich und geben
Ihnen einen Überblick über die Inhalte Ihres Studiums.
Bei Fragen unterstützen Sie die Dozentinnen des Fachbereichs sehr gerne. Sie sind will-
kommen, an unserem Standort am Kreuzplatz in unseren Modulen zu schnuppern.
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Design & Technik – Textil (Werken Textil) im Studiengang Sekundarstufe I
Schulfach und Studienfach
Das Schulfach Handarbeit / Werkstoffbereich Textilien
Shoppen, sich stundenlang mit der richtigen Kleiderwahl zu befassen, mit Freundinnen
und Freunden über das richtige Outfit zu diskutieren und sich über das «richtige» Label
der Sportbekleidung zu unterhalten sind zentrale Beschäftigungen von Jugendlichen.
Textilien spielen bei der Selbstinszenierung und Selbstfindung von Jugendlichen eine
wichtige Rolle.
Im Sinne eines mehrperspektivischen Sachunterrichtes findet eine breite Auseinander-
setzung mit dem Alltagsphänomen «Textilien» statt. Im Mittelpunkt steht die Wahr-
nehmung der textilen Lebenswelten der Lernenden und die Frage, welche textilen
Materialien, Prozesse oder Objekte für die Schülerinnen und Schüler Sinn stiftend in
ihrem Leben sind (vgl. Kolhoff-Kahl, 2005, 42). Vor diesem Hintergrund werden den
Jugendlichen vielfältige Möglichkeiten eröffnet, textile Themen kennen zu lernen und
zu befragen:
— Weshalb kostet das T-Shirt im H&M weniger als 10 Franken?
— Welche Farben stehen mir besonders gut?
— Was soll ich für mein Bewerbungsgespräch anziehen?
— Weshalb ist mein Lieblingspullover nach der Wäsche verfilzt und geschrumpft?
Der Unterricht im Schulfach Handarbeit /Werkstoff Textilien gibt den Lernenden Raum,
Basiswissen in den textilen Verfahren zu erwerben und auf dieser Grundlage eigen-
ständige textile Objekte zu entwickeln und individuelle Gestaltungsprozesse zu ver-
folgen. Die kurze Schilderung zeigt, dass im aktuellen textilen Gestalten, nicht mehr
allein das Vermitteln von textilen Techniken im Mittelpunkt steht. Es soll ein dichter
Wechselbezug zwischen praktischem und theoretischem Lernen geschaffen werden.
Die textilen Techniken und Verfahren werden auf diese Weise eingebettet in einem
thematischen Kontext erforscht.
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Kompetenz im Umgang mit textilen Produkten, textilen Verfahren und
Gestaltungsprozessen
Die Lernenden der Sekundarstufe I erarbeiten sich in diesem Fach Kompetenzen in den
Bereichen textile Techniken, textiles Kontextwissen und bezüglich der ästhetischen
Wahrnehmungsfähigkeit. Die Inhalte werden in Lernarrangements vermittelt, die den
Schülerinnen und Schülern ein prozessorientiertes, experimentelles und produktgestal-
tendes Denken und Handeln ermöglichen.
Die Lernenden nehmen Gestaltungen im Alltag bewusst war. Sie erforschen textile Ma-
terialien, erlernen textile Techniken und konstruieren Schnittmuster für dreidimensio-
nale textile Objekte. Auf dieser Grundlage erlangen sie die Kompetenz, individuelle
Produkte zu entwickeln und zu gestalten. Im Begutachten der Prozesse und Produkte
werden die Schülerinnen und Schüler fähig, kriterienorientierte und ästhetische Urteile
zu formulieren.
Das Schulfach Handarbeit /Werkstoffbereich Textilien bildet die Grundlage für ein kom-
petentes Handeln in zukünftigen Berufsfeldern. Der Lehrplan der Volksschule des Kan-
tons Zürich fordert, dass die Schülerinnen und Schüler im Fach Handarbeit /Werkstoffbe-
reich Textilien Kompetenzen zu den folgenden Aspekten entwickeln können:
Wahrnehmungs- und Erlebnisfähigkeit, Ausdrucks- und Gestaltungsfähigkeit und Kul-
tur- und Selbstverständnis (siehe Richtziele im Lehrplan der Volksschule des Kantons
Zürich).
Ein Handarbeitsunterricht, der sich an aktuellen fachdidaktischen Auffassungen orien-
tiert, trägt zum Aufbau dieser Kompetenzen wesentlich bei.
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Stundendotation im Schulfeld
Laut Lehrplan des Kantons Zürichs besuchen die Schülerinnen und Schüler der 2. Sekun-
darstufe obligatorisch das Fach Handarbeiten. In der Regel besuchen die Lernenden ein
Semester textiles und ein Semester technisches Gestalten. In der Schulpraxis finden je-
doch viele Variationen dieser Vorgabe statt. Oft gilt die Wahl des textilen oder technischen
Schwerpunktes für ein Jahr.
Ebenso werden auf der ersten und auf der dritten Sekundarstufe Freifachkurse im texti-
len Gestalten angeboten, die von den Jugendlichen gerne besucht werden.
Das Studienfach Design & Technik – Textil (Werken Textil)
Das Fach Handarbeiten auf der Sekundarstufe I, das die Werkstoffbereiche «Textilien»
und «Holz /Metall /Kunststoff» umfasst, wird an der Pädagogischen Hochschule als zwei
eigenständige Studienfächer «Design & Technik – Textil» (Werken Textil) und «Design
& Technik» (Werken) angeboten.
In den fachwissenschaftlichen Modulen im Studienfach «Design & Technik – Textil»
werden verschiedene Wissensformen vernetzt, die für den Unterricht auf der Zielstufe
grundlegend sind: Fachliches und curriculares Wissen, Kenntnisse über die vorhande-
nen Lehrmittel sowie fachdidaktisches Wissen mit Einbezug der aktuellen theoretischen
Grundlagen.
Fachwissenschaftliche Ausbildung
Die Ausbildung in «Design & Technik – Textil» umfasst vielfältige Aspekte des «Textilen»:
Technische und ästhetische Experimente regen an, textile Materialien neu zu entdecken
und über die Wirkungen ästhetischer Phänomene nachzudenken.
Gestaltungsübungen lenken die Aufmerksamkeit bewusst auf die Alltagsgestaltungen
und ermuntern, im eigenen Spiel mit Form, Farbe und Struktur individuelle Lösungen
ästhetischer Aufgabenstellungen zu entwickeln.
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Textile Verfahren werden nicht nur nachahmend geübt, sondern frei von funktionalen
Bedingungen erprobt. Konstruktionen von textilen Produkten werden erforscht und
analysiert. Auf dieser Grundlage erproben die Studierenden eigenständige Variationen.
In der bewussten Begegnung mit den unterschiedlichen Dimensionen des textilen Ge-
staltens werden eigene Produkte entwickelt: Gestaltungsentscheidungen beziehen sich
immer auf die Auseinandersetzung mit Materialqualitäten, mit der Formgebung und mit
den spezifischen Möglichkeiten der textilen Verfahren.
Im eigenen Erfahren von kreativen Prozessen wird den Studierenden bewusst, was es
bedeutet, Jugendliche herausfordernd und unterstützend in ihren Gestaltungsprojekten
zu begleiten.
Im sinnlichen Erfahren, Reflektieren und Finden von eigenen Ausdrucksformen findet
die Auseinandersetzung mit äusseren Erscheinungen und ästhetischen Alltagsphäno-
menen wie Design, Mode, Architektur und Bildender Kunst statt. In der bewussten Be-
gegnung mit spannenden Aspekten des textilen Gestaltens entwickeln die Studierenden
ihre Wahrnehmungs- und ihre Urteilsfähigkeit weiter. Das Erfahren von ästhetischen
Prozessen ermöglicht, sich als selbstwirksames Individuum wahrzunehmen.
Fachdidaktische Ausbildung
In der Ausbildung ist die Auseinandersetzung mit verschiedenen aktuellen fachdidak-
tischen Ansätzen zentral. Diese bilden die Grundlage theoriegestützte und lernorien-
tierte Lernarrangements zu entwickeln. Ebenso werden Möglichkeiten diskutiert, wie
textiles Gestalten und textiles Kontextwissen, das heisst kulturelles, ökonomisches und
naturwissenschaftliches Hintergrundwissen vernetzt werden können. Diese fächerver-
bindenden Fragestellungen eröffnen die Möglichkeit, für den zukünftigen Schulalltag
vielfältige Bezüge auch ausserhalb des Schulzimmers zu entdecken und zu schaffen. Die
geschilderte, umfassende Herangehensweise an textile Themen befähigt im Schulalltag
aktuelle Trends aufzugreifen und die Jugendlichen auf dem Weg zu einer eigenständigen
und vielschichtigen Auseinandersetzung mit Textilien zu begleiten.
10
Standards und Kompetenzen – Ziele der Ausbildung
Textiles Gestalten auf der Sekundarstufe I – Ein Unterrichtsprojekt zum Thema
Schmuck
Anhand des folgenden Einblicks zur Planung und Durchführung eines Unterrichtsprojekts
soll veranschaulicht werden, in welcher Weise die beschriebenen Kompetenzen in den
Bereichen Wahrnehmungsfähigkeit, Handwerkliches Können, Fachliches Kontextwissen
und Fachdidaktik zu einem lernorientierten Lernarrangements vernetzt werden.
Sandra Maag hielt als Studentin im Frühling 2009 an einer 2. Sekundarklasse eine Un-
terrichtssequenz von vier Vormittagen à drei Lektionen zum Thema Schmuck. Elf jugend-
liche Frauen bildeten die Klasse.
Schmuck – Thematische Auseinandersetzung
Bevor ich ein Unterrichtsvorhaben plane, stelle ich die grundsätzliche Frage, ob das
gewählte Thema für die Jugendlichen von Bedeutung ist. Gelingt es, eine persönliche
Betroffenheit auszulösen und die Schülerinnen und Schüler abzuholen, dann gelingt
der Einstieg in ein neues Projektvorhaben. Neben den inhaltlichen Anliegen nehme ich
bei der Planung ebenso Rücksicht auf die Voraussetzungen der einzelnen Schülerinnen
und die Klassenkonstellation. Meine Praktikumslehrerin beschrieb die Klasse als sehr
motiviert und selbstständig. Daher konnte ich Unterrichtsformen wählen, die grössere
Freiräume bezüglich textilen Verfahren und Materialien zulassen.
Meiner Meinung nach hat das Thema Schmuck eine hohe Relevanz für die Sekundarstufe,
weil die Schüler und Schülerinnen ihrem Aussehen jeden Tag viel Aufmerksamkeit schen-
ken. Für die Jugendlichen ist es deshalb interessant, etwas über das Schmücken in ihrer
eigenen, wie auch in anderen Kulturen zu erfahren.
Während der Vorbereitung des Fachpraktikums hatte ich mich vertieft mit dem Thema
Schmuck auseinandergesetzt, insbesondere mit Kopf- und Körperschmuck. Die themati-
sche Auseinandersetzung liess ein vielschichtiges Bedeutungsfeld entstehen: Schmuck-
stücke erzählen in ihrer Erscheinung von ihrer Herkunft und ihrer Funktion. Sie sind
Übermittler von symbolischen Botschaften und regen an, kulturelle Bedingungen und
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Veränderungen zu erforschen. In einem weiteren Schritt setzte ich mich mit den Dimen-
sionen der Gestaltung – Erscheinungsform, Farbe, Material, Verfahren und Konstruktion
– auseinander. Indem die einzelnen Aspekte einer Gestaltung differenziert wahrge-
nommen werden, ergeben sich Möglichkeiten, forschend mit Form, Farbe und Material
umzugehen, Vorstellungen zu variieren und eigenständig weiterzuentwickeln.
Auf der Grundlage dieser vertieften Auseinandersetzung wählte ich für Jugendliche
relevante Themen aus und formulierte den Gestaltungsauftrag. Ein wichtiges Ziel der
Lektionsreihe war, dass alle Schülerinnen ein persönliches, individuelles Schmuckstück
realisieren.
Entscheid für Lehr-Lern-Arrangements
Einsteigen
In der ersten Lektion, als Einstieg, betrachteten die Schülerinnen Schmuckstücke auf
Fotos sehr genau und formulierten ihre Wahrnehmungen. Ich fand diesen Schritt sehr
wichtig, weil dadurch die Lernenden ihre Wahrnehmung auf eine begriffliche Ebene
brachten. Die Stichworte wurden an der Wandtafel gesammelt und dienten weiterhin
als Inspirationsquelle für das persönliche Schmuckprojekt.
Erkunden
Für die eigenständige, forschende Vertiefung in das Thema Schmuck stellte ich gut vor-
bereitete Posten bereit:
1. «Mehndi» Malen mit Henna (Bedeutung, Technik, mögliches Gefahrenpotential)
2. Piercing und Tätowierungen (Körperschmuck in der Arbeitswelt, Vor- und Nachteile
mit Ausblick auf die zukünftige Berufstätigkeit )
3. Experiment: Häkeln mit Draht
4. Experiment: Stricken mit Draht
5. Schmuckstücken neue Funktionen zuordnen
6. Collage: Titelblatt für die Dokumentation gestalten mit Details aus Modezeitschriften
7. Kurze Reflexionen über die ausgeführten Arbeiten
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Beim Stricken und Häkeln konnte ich davon ausgehen, dass die Jugendlichen schon
ein Vorwissen mitbringen, daher fand das Auffrischen dieser textilen Verfahren an den
Posten statt. Als Hilfsmittel standen Lern-DVD’s zur Verfügung, welche die Verfahren
nachvollziehbar erklären. In dieser Phase fand ich es auch schön zu sehen, wie sich die
Schülerinnen gegenseitig beim Lernen unterstützten.
Die Lehrform «Vorzeigen und Nachmachen» wählte ich, um die Jugendlichen in die
Verfahren des Filzens einzuführen. In dem ich den Schülerinnen den Vorgang des Filzens
genau vorgezeigt hatte, konnte ich den Lernprozess direkt steuern.
Realisieren
Die Schülerinnen hatten durch die Postenarbeit Hintergrundwissen zum Thema Körper-
schmuck aufgebaut. Sie wurden angeregt, über Bereiche nachzudenken, welche für sie
neu waren. Sie lernten, dass man auch mit ungewöhnlichen Materialien häkeln und
stricken kann und wie Wollvlies zu Filz verarbeitet wird. Mit den neuen oder erweiterten
Erfahrungen wurden die Jugendlichen dazu angeregt, ihr ganz persönliches Schmuck-
stück zu entwerfen und umzusetzen. Als Lehrperson begleitete ich den Lernprozess und
motivierte die Schülerinnen, auftauchende Probleme in der Gruppe zu besprechen und
eigene Lösungen zu suchen.
Begutachten
Die Schülerinnen formulierten nach jedem Arbeitsblock schriftlich, was ihnen an den
Arbeiten gefiel und was sie besser machen wollten. Zugleich hielten sie ihre nächsten
Arbeitsschritte fest. Diese Formulierungen waren für die Vorbereitungen meiner nächsten
Lektionen eine wichtige Grundlage.
Als die Mädchen mit ihren Schmuckstücken fertig waren, wurden diese fotografiert, so
wie es die Praxislehrerin auch immer macht. Ich fand es eine schöne Gepflogenheit und
wollte sie daher weiterführen.
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Zusätzlich zu den Fotos, für welche die Schülerinnen sich und ihre Arbeiten in Szene
setzen konnten, machten wir noch eine Begutachtungsrunde. Alle Lernenden legten
ihre Arbeit auf ein Blatt Papier. Die Jugendlichen formulierten zu jedem Schmuckstück,
was ihnen daran besonders gefiel oder wie man die Idee noch weiter entwickeln könn-
te. Bedingung war, dass diese Rückmeldungen kriterienorientiert und nicht verletzend
formuliert wurden.
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Studieninhalte und Gliederung
Fachwissenschaft
Die Auseinandersetzung mit aktuellen fachdidaktischen Modellen eröffnet dem Fach
«Design & Technik – Textil» neue Perspektiven. Im Zentrum steht das Erarbeiten von
thematischen Feldern, die eigenständiges, sachorientiertes Lernen ermöglichen. Dabei
ist der Einbezug von Schnittstellen mit Wissensinhalten aus anderen Fachbereichen ein
wesentlicher Aspekt. In den Modulen im textilen Gestalten werden Kompetenzen in den
textilen Verfahren, Gestaltungskompetenzen, Kompetenzen in textiler Sachkultur und
fachdidaktische Kompetenzen erarbeitet.
Das Textile – Eine Einführung (Kompaktwoche)
Das Modul eröffnet die Auseinandersetzung mit der zukünftigen Rolle als Lehrperson
fürs Textile Gestalten. Ausgehend von einem Schulbesuch auf der Zielstufe, diskutieren
die Studierenden relevante Themenbereiche für einen aktuellen Textilunterricht für
Jugendliche.
Kleidung – Mode – Identität (Semestermodul mit Studienaufträgen)
Das Erarbeiten von Kompetenzen in nähtechnischen Verfahren und das Herstellen ein-
facher Schnittmuster für zwei- und dreidimensionale textile Konstruktionen steht im
Zentrum dieses Moduls. Textile Themen wie Kleidung und Mode werden reflektiert. Die
Studierenden lernen Accessoires, Mode & Recycling Textilien einerseits als Ausdruck von
Kultur, andererseits in ihrer funktionalen und ökonomischen Bedeutung kennen.
Projekt: Kleidung – Mode – Identität (Kompaktwoche)
Während der Realisierung eines persönlichen Projekts setzen sich die Studierenden
mit der «zweiten Haut» als Projektionsfläche der eigenen Identität auseinander. Sie
entwickeln individuelle Vorstellungen von persönlichen Kleidungsstücken und setzen
diese mittels einfacher Schnittmuster um.
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Die Studierenden entwickeln Unterrichtsideen, die den Schülerinnen und Schülern der
Zielstufe einen bewussten Umgang mit den Bildern aus Medien und Werbung ermög-
lichen.
Textilien in Bewegung (Semestermodul mit Studienaufträgen)
Das Themenfeld «Textilien in Bewegung » beleuchtet verschiedene Aspekte des Begriffs
«Bewegung». Einerseits werden Kompetenzen in der Verarbeitung von Maschenware
vermittelt, die den Weg über die Sportbekleidung in unseren Alltag genommen hat.
Ebenso findet eine Auseinandersetzung mit den flächenbildenden, meist dehnbaren
Verfahren Stricken und Häkeln statt. Andererseits werden die «Bewegungen» im Bereich
des Forschungsfeldes der innovativen Textilien untersucht.
Art and Textiles – Stoffverzierende Verfahren (Semestermodul mit Studienauftrag)
Ausgehend von der Auseinandersetzung mit den Gestaltungsprinzipien der Flächen-
gestaltung in der angewandten und der bildenden Kunst entwickelt sich das eigene
Gestalten.
Die Studierenden erhalten einen Einblick in den Umgang mit textilen Farbstoffen und
Färbemethoden, sowie in das zweidimensionale und reliefartige Gestalten von textilen
Flächen durch Falten, Schichten, Sticken und Applizieren. Die Studierenden erarbeiten ein
Lernarrangement, das an die Interessen von Jugendlichen der Sekundarstufe I anknüpft.
Architektur und Raum (Semestermodul mit Studienauftrag)
Nach der interdisziplinären, thematischen Einführung (siehe Poolmodul Architektur und
Raum) planen die Studierenden eigene textilspezifische Gestaltungsprojekte die im Dia-
log zu Konzepten in Kunst, Design und Architektur stehen.
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Interdisziplinäre Module (Poolmodule)
Körper und Hülle (Kompaktwoche; Gemeinsam mit dem Bildnerischen Gestalten)
Vielseitige thematische Bezüge und gestalterische Möglichkeiten zur Darstellung und
Inszenierung des Menschen werden eröffnet und mit Beispielen aus Kunst, Design und
Werbung in Beziehung gesetzt. Gleichzeitig werden verschiedene Möglichkeiten, wie die
Darstellung und Inszenierung des Menschen in den Gestaltungsunterricht einzubringen
ist, aufgezeigt und erarbeitet.
Architektur und Raum (Semestermodul mit Studienauftrag; Gemeinsam mit Bildneri-
schen Gestalten und Design & Technik)
Mit gezielten Übungen und auf Stadtrundgängen lernen die Studierenden raumbildende
und raumgestaltende Elemente in Architektur, Kunst und Design kennen. Durch die be-
wusste Wahrnehmung von öffentlichen und privaten Innen- und Aussenräumen können
konstruktive, gestalterische und kunstpädagogische Kompetenzen erlangt werden, die
es ermöglichen, eigene Ideen im Unterricht auf der Zielstufe umzusetzen und Vermitt-
lungsangebote in Anspruch zu nehmen.
Kulturwoche (Kompaktwoche; Gemeinsam mit Bildnerischen Gestalten, Musik und
Design & Technik)
Die Lehrperson versteht Schule im Spannungsfeld von Gesellschaft und Kultur und be-
müht sich um Vernetzungen über das eigene Fach hinaus. Einblicke hinter die Kulissen von
etablierten Konzert- und Theaterhäusern, Werkstattbesuche, Exkursionen in alternative
Kulturbetriebe etc. sollen aktuelle Strömungen in den verschiedenen Kunstformen der
Alltags- und Subkultur aufzeigen. Kultur wird in ihrer ganzen Tragweite beleuchtet.
Kooperation mit der Zürcher Hochschule der Künste (ZHdK)
Die Auseinandersetzung mit Jugendkulturen steht im Zentrum. Davon ausgehend wird
ein wesentlicher Aspekt des jugendkulturellen Alltags mit einer eigenen Fragestellung
erarbeitet.
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Fachdidaktik
Fachdidaktik (Modul mit Studienauftrag)
Die Studierenden setzen sich mit aktuellen fachdidaktischen Ansätzen und Themen aus-
einander. Auf dieser Grundlage werden die Bedingungen zum Planen von themenorien-
tierten und nachhaltigen Lernarrangements für die Zielstufe diskutiert und entwickelt.
Fachpraktische Ausbildung
Quartalspraktikum mit fachdidaktischem Coaching
Die Studierenden entwickeln lernorientierte Lektionsreihen, welche sich an den erar-
beiteten Grundlagen der fachwissenschaftlichen Module und diejenigen des Fachdi-
daktikmoduls orientieren. Die mehrperspektivischen textilen Lernarrangements werden
mit der Fachdidaktikerin besprochen, auf der Zielstufe erprobt und kriterienorientiert
reflektiert.
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Die Fachausbildung im Überblick
Modul-
Code
Veranstaltungen
Fachwissenschaft
CP Form Zulassung LNW/Prüf.
WT S300 Das Textile –
Eine Einführung
2.0 Kompaktwoche
KD S100 Körper und Hülle 1.0 Kompaktwoche
WT S310 Kleidung – Mode –
Identität
6.0 Semestermodul
mit Selbstlern-
aufträgen
WT S300 Teildip-
lomnote I
WT S320 Projekt: Kleidung –
Mode – Identität
2.0 Kompaktwoche WT S300 und
WT S310
WT S330 Textilien in Bewegung 6.0 Semestermodul
mit Selbstlern-
aufträgen
WT S300 Teildip-
lomnote II
WT S340 Art and Textiles 3.0 Semestermodul
mit Selbstlern-
aufträgen
WT S300 Teildip-
lomnote III
KD S110 Raum und Architektur 1.0 Semestermodul
mit Selbstlern-
aufträgen
WT S300
WT S350 Raum und Architek-
tur: textilspezifische
Fragestellungen
2.0 Semestermodul
mit Selbstlern-
aufträgen
WT S300
KD S120 Kulturwoche 1.0 Kompaktwoche
KD S130 Interdisziplinäre
Veranstaltung
1.0 Kompakttage
Total CP Fachwissenschaft 25.0
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Modul-
Code
Veranstaltungen
Fachdidaktik
CP Form Zulassung LNW/Prüf.
WT S200 Fachdidaktik 3.0
WT S250 Fachdidaktisches
Coaching
2.0 Quartals-
praktikum
WT S551 Fachdidaktisches
Kolloquium
Mündliche
Prüfung
Alle Module der
Fachwissenschaft
und WT S200 und
WT S551.
Teildip-
lomnote IV
Total CP Fachdidaktik 5.0
Total CP RK 30.0
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Studienanforderungen – Leistungsnachweise und Prüfungen
Voraussetzungen
Voraussetzung für das Studium in Design & Technik – Textil sind die Kenntnisse, die im
Fach Handarbeiten bis Ende der sechsten Klasse der Primarschule vermittelt werden
(siehe Volksschullehrplan des Kantons Zürich). Grundlagen für das vorbereitende Re-
petieren sind die offiziellen Lehrmittel des Kantons Zürich, Fadenflip 1 und 2. Je besser
Ihre Kompetenzen in den textilen Fertigkeiten sind, desto mehr können Sie von den
vielschichtigen Lernangeboten profitieren.
Modulaufträge
Die Modulaufträge werden mit erfüllt /nicht erfüllt beurteilt und können einmal wie-
derholt werden. Zur Erarbeitung der Modulaufträge wird im betreuten Atelier von einer
Dozentin Unterstützung angeboten.
Fachwissenschaftliche Benotung – Teildiplomnoten I–III
In den Modulen WT S310, WT S330 und WT S340 werden benotete Leistungsnachweise
erbracht, welche als Teildiplomnoten I–III gerechnet werden. Dabei werden Inhalte aus
den Bereichen Fachwissen, methodisch-didaktische Kompetenzen, gestalterische Fähig-
keiten und textile Fertigkeiten geprüft.
Fachdidaktisches Kolloquium – Teildiplomnote IV
Im Rahmen eines Kolloquiums reflektieren die Studierenden auf der Grundlage der im
Modul «Fachdidaktik» vermittelten aktuellen fachdidaktischen Ansätzen die durch-
geführten Lektionseinheiten im Quartalspraktikum. Wesentlich ist die Vernetzung von
Theorie und Praxis.
Die detaillierten Bedingungen für die Diplomprüfungen in Werken Textil sind auf dem
Studiweb (http://stud.phzh.ch) publiziert.
21
Grundlagenliteratur
Kolhoff-Kahl, Iris (2009). Ästhetische Muster-Bildungen. Ein Lehrbuch mit ästheti-
schen Werkstätten zum Thema Kleid – Körper – Kunst.
Eichelberger, Elisabeth. Rychner, Marianne (2008). Textilunterricht. Lesarten eines
Schulfachs. Theoriebildung in Fachdiskurs und Schulalltag. Zürich und Balt-
mannsweiler: Verlag Pestalozzianum an der Pädagogischen Hochschule Zürich und
Schneider Verlag Hohengehren.
Perspektiven textiler Bildung (2007). Hg. Christian Becker. Baltmannsweiler: Schneider
Verlag Hohengehren.
Gestaltungsräume schaffen. Bildungsort Werken und Textiles Gestalten (2007).
Hg. Elisabeth Gaus. Zürich und Baltmannsweiler: Verlag Pestalozzianum an der
Pädagogischen Hochschule Zürich und Schneider Verlag Hohengehren.
Kolhoff-Kahl, Iris (2005). Textildidaktik. Eine Einführung. Donauwörth: Auer
Verlag GmbH.
Technisches und Textiles Gestalten. Fachdiskurs um Kernkompetenzen (2005).
Hg. Elisabeth Gaus-Hegner /Regine Mätzler Binder. Zürich: Verlag Pestalozzianum
an der Pädagogischen Hochschule Zürich.
Fadenflip 1 und 2 (2002). 2. Aufl. Luzern: Kantonaler Lehrmittelverlag Luzern.
Dittli, Viktor. Späni, Lisa et al (2002). Werkweiser 3 für technisches und textiles
Gestalten. Handbuch für Lehrkräfte 7. bis 9. Schuljahr. 1. Aufl. blmv, sabe,
swch.ch. Mit CD-ROM.
22
Kontakt
Pädagogische Hochschule Zürich
Bereich «Kunst und Design, Musik und Performance» Sekundarstufe I
Pia Aeppli, lic. phil. I
Lagerstrasse 2
CH-8090 Zürich
Tel.: +41 (0)43 305 63 52 E-mail: [email protected]
Pädagogische Hochschule Zürich
Abteilung Sekundarstufe I
Lagerstrasse 2
CH-8090 Zürich
www.phzh.ch/ausbildung
Zürcher Fachhochschule 1300
.02.
13.1
3