Ersatzbrennstoffprodukte (EBSP) aus Holzabfällen · Dipl.-Ing. Dr. Arne Ragossnig. Geschäftsführer . UTC UMWELTTECHNIK UND GEOCONSULTING ZT GMBH . Bellegardegasse 17, A-1220 Wien

A. M. Ragoßnig 06. 11. 2014

Ersatzbrennstoffprodukte (EBSP) aus Holzabfällen

neues Brennstoffpotential für Biomasseheizwerke?

Ragoßnig, 06.11.2014 Folie 2 EBSP aus Holzabfällen

EBSP aus Holzabfällen Brennstoffpotential für Biomasseheizwerke?

Inhalt: Bedeutung der Bioenergie in Österreich

Preisentwicklung / Mengenbedarf an Energieholz / Waldhackgut

Rechtsrahmen Abfallende für Holzabfälle

Praxiserfahrungen

Schlussfolgerungen



Bioenergie ist wichtiger Faktor in der Energieversorgung in Österreich

Weitere Steigerungen zu erwarten, Knappheit zeitweise schon merkbar

Bedeutung lokal verfügbarer (Sekundär-)Ressourcen steigt

Bedeutung der Bioenergie für Österreich

Folie 4 EBSP aus Holzabfällen

EBSP aus Holzabfällen Brennstoffpotential für Biomasseheizwerke? Holzströme in Österreich

Ragoßnig, 06.11.2014

Brennstoffbedarf im Segment Hackgut ca. 2,5 Mio tatro (2012)


EBSP aus Holzabfällen Brennstoffpotential für Biomasseheizwerke? Preisentwicklung Energieholz / Waldhackgut

29% Preissteigerung Hackgut 2005 – 2012

Durchschnittspreis ca. 90,- Euro / tatro


EBSP aus Holzabfällen Brennstoffpotential für Biomasseheizwerke? Rechtsrahmen für das Abfallende von Holzabfällen

in AbfallverbrennungsVO geregelt (Abfallendeverordnung) (§18a)

für bestimmungsgemäße Verwendung: − Einsatz in Anlagen ≥ 50 kW Nennwärmeleistung − einzuhaltender Staubgrenzwert von 20 mg/Nm³ (HMW) − oder Einsatz in Anlagen entspr. § 2 Abs. 1:

• Behandlungsanlagen gemäß §§ 37 o. 52 AWG 2002 • Gewerbliche Betriebsanlagen gemäß § 74 Abs. 1) GewO 1994 • Dampfkessel und Gasturbinen gemäß §1 Abs. 1 Z1 und 2 EG-K

Hinweis an Abnehmer, dass das Ersatzbrennstoffprodukt die sachlichen

Kriterien für das Abfallende entspr. REACH erfüllt, hat zu erfolgen

nicht für gefährliche Holzabfälle

wenn Abfall ver-brannt oder mit-verbrannt wird


EBSP aus Holzabfällen Brennstoffpotential für Biomasseheizwerke? Ablauf der Abfallendedeklaration Qualitätssicherungssystem

− Aufbereiter muss über ein Qualitäts- sicherungssystem n. Stand d. Technik verfügen

− im Falle der „Herstellung“ (d.h. über reine Konfektionierung hinaus- gehend) muss externe Zertifizierung des QS Systems vorhanden sein.

Übermittlung eines Beurteilungsnachweises (BN) an BMLFUW

Bestätigung des Erhalts des BN zur Abfallendedeklaration d. BMLFUW

Inverkehrbringen / Einsatz analog Waldhackgut / Energieholz möglich

keine REACH Registrierung erforderlich, da Naturstoff

− SN 17101 Rinde − SN 17102 Schwarten, Spreißel aus naturbelassenem, sauberem,

unbeschichtetem Holz − SN 17103 Sägemehl und Sägespäne aus naturbelassenem,

sauberem, unbeschichtetem Holz − SN 17104 02 Holzschleifstäube u. –schlämme; (aus) nachweisl.

ausschl. mech. beh. Holz − SN 17201 02 Holzemballagen und Holzabfälle, nicht verunreinigt;

(aus) nachweislich ausschließlich mechanisch behandeltes(m) Holz − SN 17201 03 Holzemballagen und Holzabfälle, nicht verunreinigt;

(aus) behandeltes(m) Holz, schadstofffrei; z.B. mit schwermetall- freiem Leinöl behandelt

− SN 17203 Holzwolle, nicht verunreinigt


EBSP aus Holzabfällen Brennstoffpotential für Biomasseheizwerke? Ausnahmen v. Beprobung/chem. Analytik

(bei getrennter Erfassung am Anfallsort):

Verzicht auf chem. Analytik möglich, wenn − Aschegehalt: max. 10 % der TM − Masseant. d. Fraktion < 8 mm: max. 10 % der TM

und damit aufgrund der Erfüllung der Kriterien eines hochwertigen Brennstoffs eine Zuordnung zu SN 17201 02 Holzemballagen und Holzabfälle, nicht verunreinigt; (aus) nachweislich ausschließ- lich mechanisch behandeltes(m) Holz möglich ist.

diese Sonderregelung gilt auch für Wurzelstöcke, die grundsätzlich der SNr. 92105 67 zuzuordnen wären.



Sonderfall Baum- und Strauchschnitt:

Abfallendedeklaration bei Möglichkeit der Inanspruchnahme der Ausnahme von Beprobung / chemischer Analytik − getrennte Erfassung am Anfallsort erforderlich − unkompliziert − rasch und einfach möglich

Abfallendedeklaration von Baum- und Strauchschnitt / Wurzelstöcke − getrennte Erfassung am Anfallsort

erforderlich − Grenzwerte für Aschegehalt und

Feinanteil trotz sehr aufwändiger Aufbereitung sehr schwer einzuhalten


EBSP aus Holzabfällen Brennstoffpotential für Biomasseheizwerke? Praxiserfahrungen


EBSP aus Holzabfällen Brennstoffpotential für Biomasseheizwerke? Praxiserfahrungen Abfallendedeklaration mit vollumfänglichem analytischem Nachweis

a) aufbereitete Holzabfälle b) Rechengut aus Kraftwerken

Grenzwertüber-schreitungen:

• alle 3 Proben • nur geringfügig • PAK, Cl, F

• Probe links: Cr (geringfügig)

• Probe Mitte: PAK, Cl (massiv)

• Probe rechts: (keine)


EBSP aus Holzabfällen Brennstoffpotential für Biomasseheizwerke? Praxiserfahrungen Abfallendedeklaration mit vollumfänglichem analytischem Nachweis

− aufgrund vielfältiger Schadstoffquellen können auch bei sehr umfangreicher Aufbereitungstechnik ohne Optimierung in der Erfassungslogistik die geforderten Grenzwerte nicht eingehalten werden: • PAK: Brandholz, Holzschutzmittel (Dachstühle, Aussenbereich, Bahnschwellen)

• Cl: Weichmacher, Brandschutzmittel, organische Holzschutzmittel, Härtungsbeschleuniger und Klebstoff von Span- und Faserplatten

• Cl, Pb, Cr, Zn: Pressspanfüße von Paletten


EBSP aus Holzabfällen Brennstoffpotential für Biomasseheizwerke? Schlussfolgerungen Preise für Hackgut steigen und führen zu einer Attraktivierung des

Marktumfelds für Ersatzbrennstoffprodukte aus Holzabfällen theoretisches Potential an ESBP aus Holzabfällen ca. 800.000 t/a real ist nur bei Umsetzung intelligenter Lösungen in Sammel- und

Behandlungslogistik davon auszugehen, dass Holzabfälle ein relevantes Potential als Brennstoff für Biomasseheizwerke darstellen

für Abfallsammler / -behandler bietet sich die Möglichkeit durch die Abfallendedeklaration das Spektrum potentieller Abnehmer auszu-weiten und damit steigt durch die Reduktion der nachfrageseitigen Bestimmung des Marktes die Möglichkeit der Generierung von Erlösen.

Herzlichen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!

Dipl.-Ing. Dr. Arne Ragossnig Geschäftsführer

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