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Endokrinologie Informationen 1/2019 1
EndokrinologieInformationenMitteilungen der Deutschen Gesellschaft für Endokrinologie
SchriftleitungElke Oetjen, Hamburg
www.endokrinologie.net
Februar, 43. Jahrgang1/2019
Endokrinologie Informationen 1/2019 3
Endokrinologie InformationenISSN 0721-667-X
Impressum
Verantwortliche SchriftleitungProf. Dr. med. Elke OetjenPharmakologie für PharmazeutenInstitut für Klinische Pharmakologie und ToxikologieMartinistr. 5220246 HamburgTel.: 040 / 7410 57252E-Mail: [email protected] an die Schriftleitung bitte als Ausdruck sowie an die angegebene E-Mail-Adresse senden.
Geschäftsstelle der DGEEndoScience Service GmbHHopfengartenweg 1990518 AltdorfTel.: 0 91 87 / 9 22 65 04Fax: 0 91 87 / 9 22 65 07E-Mail: [email protected]
VerlagWecom Gesellschaft für Kommunikation mbH & Co. KGLerchenkamp 11 31137 HildesheimTel.: 0 51 21 / 20 666-0Fax: 0 51 21 / 20 666-12E-Mail: [email protected] Verlag übernimmt keine Gewähr für die Richtigkeit der Angaben.
Verantwortlich für den AnzeigenteilWecom Gesellschaft für Kommunikation mbH & Co. KGPatrick Haas-SternbergLerchenkamp 1131137 HildesheimTel.: 0 51 21 / 20 666-21Fax: 0 51 21 / 20 666-12E-Mail: [email protected]
ErscheinungsweiseDie Endokrinologie Informationen erscheinen 5-mal jährlich (inkl. 1 Sonderausgabe)
Wichtige HinweiseGeschützte Warenbezeichnungen oder Handelsnamen werden nicht in jedem Fall beson-ders kenntlich gemacht. Aus dem Fehlen eines solchen Hinweises kann nicht geschlossen werden, dass es sich um einen freien Warennamen handelt.Die Zeitschrift und alle in ihr enthaltenen einzelnen Beiträge und Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urhe-berrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlages unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen – auch z. B. durch Fotokopie –, Übersetzungen, Mi-kroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen.Für Angaben über Dosierungsanweisungen und Applikationsformen kann vom Verlag keine Gewähr übernommen werden. Jeder Benutzer ist angehalten, durch sorgfältige Prüfung der Beipackzettel der verwendeten Präparate und gegebenenfalls nach Kon-sultation eines Spezialisten festzustellen, ob die dort gegebene Empfehlung für Dosie-rungen oder die Beachtung von Kontraindikationen gegenüber der Angabe in dieser Zeitschrift abweicht. Jede Dosierung oder Applikation erfolgt auf eigene Gefahr des Benutzers. Autoren und Verlag appellieren an jeden Benutzer, ihm etwa auffallende Un-genauigkeiten dem Verlag mitzuteilen. Die Artikel in der Pharma-Ecke stehen außerhalb der Verantwortung der Herausgeber.
InHAltSVErzEIcHnIS • IMprESSuM
Endokrinologie InformationenFebruar 2019 · 43. Jahrgang
Aus dem Vorstand und der Geschäftsstelle der DGE
Vorwort des Präsidenten 6
Einladung zur Mitglieder versammlung der Deutschen Gesellschaft für Endokrinologie (DGE) 8
Wahl neuer Vorstandsmitglieder – Vorstellung der Kandidaten
Designierter Präsident 9
Vizepräsident 11
Sekretär und Schatzmeister 14
Tagungspräsident 2022 16
Wahl Ehrenmitglieder und Korrespondierendes Mitglied 18
Gründung einer „Arbeitsgemeinschaft Labor“ innerhalb der DGE 24
Einladung zur Mitgliederversammlung der AG Neuroendokrine Tumore 26
Abgabetermine für die Beiträge in den Endokrinologie Informationen 27
Sektionen und Arbeitsgemeinschaften
Highlights (nicht nur) der europäischen Endokrinologie: European Congress of Endocrinology 2018 28
Deutsch-russisches Seminar für Endokrinologie und Dia beto logie in Kaliningrad 35
Was ist das Koch-Metschnikow-Forum (KMF)? 36
#ConnectingEurope – 2nd ECAS Session im Rahmen des diesjährigen Kongresses „EndoBridge 2018“ in Antalya, Türkei 37
Veranstaltungskalender 38
4 Endokrinologie Informationen 1/2019
DIE DGE
Gremien der Deutschen Gesellschaft für Endokrinologie
VorstandpräsidentProf. Dr. Josef Köhrle, Berlin1. Vize-präsidentProf. Dr. Sven Diederich, Berlin2. Vize-präsidentProf. Dr. Jörg Bojunga, FrankfurtSekretär und SchatzmeisterDr. Johanna Faust, MünchenBerufspolitische FragenDr. Cornelia Jaursch-Hancke, WiesbadenDr. Reinhard Santen, FrankfurtMediensprecherProf. Dr. Matthias M. Weber, MainzProf. Dr. Dr. h.c. Helmut Schatz, Bochum (Blogs)Schriftleitung Endokrinologie InformationenProf. Dr. Elke Oetjen, Hamburgtagungspräsidentin 2019Prof. Dr. Heide Siggelkow, Göttingentagungspräsidenten 2020Prof. Dr. Stefan A. Wudy, GießenProf. Dr. Andreas Schäffler, Gießentagungspräsidenten 2021Prof. Dr. Joachim Spranger, Berlin Prof. Dr. Heiko Krude, Berlin
Akademie für Fort- und Weiterbildung der DGESprecher: Prof. Dr. C. Schöfl, ErlangenBeirat:Dr. J. Faust, MünchenPD Dr. Feldkamp, BielefeldDr. C. Jaursch-Hancke, WiesbadenProf. Dr. J. Köhrle, BerlinDr. R. Santen, FrankfurtDr. B. Stamm, SaarbrückenProf. Dr. H.S. Willenberg, RostockM. Then, Altdorf
Sektion Angewandte EndokrinologieSprecher:Prof. Dr. Harald J. Schneider, MünchenBeirat:Dr. Hendrik Biering, BerlinDr. Julia K. Domberg, OldenburgPD Dr. Onno E. Janßen, HamburgDr. B. Schöfl-Siegert, Erlangen
Sektion Diabetes und StoffwechselSprecher:Prof. Dr. Matthias Blüher, LeipzigBeirat:Prof. Dr. Matthias Laudes, KielProf. Dr. Martin Merkel, Hamburg
Sektion Knochenstoffwechsel (crHuKS)Sprecher:PD Dr. Stephan Scharla, Bad Reichenhall
Beirat:Prof. Dr. Walter Josef Fassbender, Zürich (CH)Dr. Katharina Jähn, HamburgPD Dr. Vanadin Seifert-Klauss, MünchenProf. Dr. Heide Siggelkow, GöttingenDr. Elena Tsourdi, Dresden
Sektion nebenniere, Steroide und HypertonieSprecher:Prof. Dr. Marcus Quinkler, BerlinBeirat:PD Dr. med. Dr. rer. nat. Matthias KroissProf. Dr. Stefanie Hahner, WürzburgDr. rer. nat. Mirko Peitzsch, DresdenProf. Dr. Nada Rayes, LeipzigProf. Dr. Holger Willenberg, Rostock
Sektion neuroendokrinologieSprecher:Prof. Dr. Sebastian Schmid, LübeckBeirat:Dr. Ulf Elbelt, BerlinPD Dr. Caroline Jung-Sievers, MünchenProf. Dr. Ilonka Kreitschmann-Andermahr, EssenDr. Ulrich Renner, MünchenProf. Dr. Marily Theodoropoulou, MünchenProf. Dr. Manfred Hallschmid, TübingenProf. Dr. Jürgen Honegger, Tübingen (Sprecher AG Hypophyse)
AG pädiatrische Endokrinologie und Diabetologie/Deutsche Gesellschaft für Kinderendokrinologieund -diabetologie (DGKED) e.V.Sprecher:Prof. Dr. Joachim Wölfle, BonnBeirat:Dr. Christoph Brack, CellePD Dr. Sabine Heger, HannoverProf. Dr. Berthold P. Hauffa, EssenDr. Dirk Schnabel, BerlinDr. Simone von Sengbusch, Lübeck
Sektion reproduktionsbiologie und -medizinSprecher:Prof. Dr. Martin Götte, MünsterBeirat:Prof. Dr. Ralf Dittrich, ErlangenProf. Dr. Artur Mayerhofer, MünchenPD Dr. Vanadin Seifert-Klauss, MünchenPD Dr. Joachim Weitzel, DummerstorfDr. Joachim Wistuba, Münster
Sektion SchilddrüseSprecherin:Prof. Dr. Dr. Dagmar Führer-Sakel, EssenBeirat:Prof. Dr. Heike Biebermann, BerlinProf. Dr. Jörg Bojunga, Frankfurt a. M. PD Dr. Stefan Karger, LeipzigProf. Dr. Michael Kreißl, MagdeburgProf. Dr. Thomas Musholt, MainzProf. Dr. Christine Spitzweg, München
Endokrinologie Informationen 1/2019 5
DIE DGE
Sektion Endokrinologie-AssistentInnenSprecherin:Kathrin Zopf, BerlinBeirat:Gisela Jungmann, Rheda-WiedenbrückAlis Kabaracyan, MünchenJanina Sauerwald, BerlinSandy Werner, OldenburgVertreter der Akademie der DGE (NN)
Arbeitsgemeinschaft Hypophyse und HypophysentumoreSprecher:Prof. Dr. Jürgen Honegger, TübingenBeirat:Dr. Timo Deutschbein, WürzburgPD Dr. J. Flitsch, HamburgDr. Katharina Schilbach, München
Arbeitsgemeinschaft neuroendokrineGastrointestinale tumoreSprecher:Prof. Dr. Bertram Wiedenmann, BerlinBeirat:Prof. Dr. Detlef K. Bartsch, MarburgDr. Harald Lahner, EssenPD Dr. Patricia Grabowski, Bad Berka/BerlinProf. Dr. Stephan Petersenn, HamburgProf. Dr. Christine Spitzweg, MünchenProf. Dr. Matthias M. Weber, Mainz
Arbeitsgemeinschaft Young Active research inEndocrinology (YArE)Sprecherin:Carmina Fuß, WürzburgStellv. Sprecherin: Henriette Undeutsch, Boston, USAStephanie Burger-Stritt, WürzburgYoshiyuki Henning, DüsseldorfAnnekathrin Keiler, DresdenTina Kienitz, BerlinRebecca Ölkrug, LübeckTorsten Schröder, LübeckMareike Stieg, München
Experimental and clinical Endocrinology & DiabetesHerausgeber:Prof. Dr. Thomas Gudermann, MünchenProf. Dr. Karsten Müssig, DüsseldorfProf. Dr. Martin Reincke, MünchenProf. Dr. H. Staiger, Tübingen
Vertreter bei der European union of Medical Specialists (uEMS)Prof. Dr. Jörg Bojunga, Frankfurt/MainPD Dr. Reinhard Finke, Berlin
Vertreter in der International Society of EndocrinologyProf. Dr. Josef Köhrle, BerlinDr. Johanna Faust, München
Vertreter bei AWMFProf. Dr. Martin Fassnacht, Würzburg
6 Endokrinologie Informationen 1/2019
Vorwort des präsidenten
AuS DEM VorStAnD unD DEr GEScHäFtSStEllE DEr DGE
Liebe DGE Mitglieder!
In dieser Ausgabe stellen sich die vom DGE Vorstand vorgeschla-genen DGE Mitglieder vor, die sich bereiterklärt haben, für die turnusmäßig anstehende Wahl neuer DGE Vorstandsmitglieder bei der Mitgliederversammlung in Göttingen zu kandidieren.
Ebenso finden Sie kurze CVs der „Mitglieder oder Persönlich-keiten“ (siehe DGE Satzung 5.4.), die der Vorstand der Mitglie-derversammlung zur Ernennung als Ehrenmitglieder bzw. Kor-respondierendes Mitglied vorschlägt. Die Wahl aller Positionen erfolgt laut Satzung durch die bei der Mitgliederversammlung anwesenden Mitglieder vor Ort und nicht durch Briefwahl. Wir bitten Sie deshalb zahlreich an der Mitgliederversammlung teilzunehmen (Donnerstag, 21. März 2019, 8:30 bis 9:30 Uhr, Lokhalle Göttingen) und von Ihren Rechten als DGE Mitglieder Gebrauch zu machen.
Wie Sie der auf Seite 8 abgedruckten Einladung und Tagesord-nung der Mitgliederversammlung entnehmen können, hat der Vorstand bei seiner letzten Sitzung beschlossen, einen Antrag auf Erhöhung der Mitgliedsbeiträge zur Zustimmung durch die Mitgliederversammlung einzubringen, damit auch in Zukunft die vielfältigen Aufgaben der wissenschaftlichen Fachgesell-schaft DGE im Sinne unserer Mitglieder geleistet und finanziert werden können. Dafür wird beim Vorstand eine Halbtagstelle einer/s wissenschaftliche/n Referentin/en besetzt sowie eine Re-
präsentanz in Berlin (gemeinsam mit einem benachbarten Ver-band) geschaffen. Die Mitglieds-beiträge für Ordentliche Mitglie-der wurden zuletzt 2011 von 105 auf 135 € erhöht. Der Beitrag für Senioren und Assoziierte lag seit Einführung dieser Mitgliederkate-gorie unverändert bei 25 € pro Jahr. Der zukünftige Beitrag soll ab 1. Januar 2020 190 € für Ordentliche Mitglieder und 40 € für Senioren und Assoziierte Mitglieder betragen.
Wir weisen auch darauf hin, dass für die AG Neuroendokrine Tumore in Göttingen ein neuer Beirat gewählt werden muss und dass eine thematische Ausweitung angestrebt wird, um die hochaktuelle Thematik „Endokrine Onkologie“ besser ab-decken zu können. Das Konstrukt AG der DGE ermöglicht auch Nicht-Mitgliedern benachbarter Fächer ein interdisziplinäres aktives Engagement für die Thematik (Mitgliederversammlung der AG Neuroendokrine Tumore am 22. März 2019, 15:00 bis 16:30 Uhr).
Für den VorstandJosef KöhrlePräsident der Deutschen Gesellschaft für Endokrinologie (DGE)
8 Endokrinologie Informationen 1/2019
AuS DEM VorStAnD unD DEr GEScHäFtSStEllE DEr DGE
Datum: Donnerstag, 21. März 2019
zeit:08:30 bis 09:30 Uhr
ort:Raum Lichtenberg
Tagesordnung:
1. Annahme der Tagesordnung
2. Bericht des Präsidenten
3. Bericht des Schatzmeisters
4. Bericht der Kassenprüfer und Entlastung des Vorstandes
5. Wahl neuer Vorstandsmitglieder a) Designierter Präsident b) Vizepräsident c) Sekretär und Schatzmeister d) Tagungspräsident 2022
6. Wahl Ehrenmitglieder und Korrespondierende Mitglieder
7. Erhöhung der Mitgliedsbeiträge
8. Berufspolitik
9. Verschiedenes
Einladung zur Mitglieder versammlung der Deutschen Gesellschaft für Endokrinologie (DGE)
Endokrinologie Informationen 1/2019 9
AuS DEM VorStAnD unD DEr GEScHäFtSStEllE DEr DGE
Prof. Dr. med. Günter K. StallaMedicover Neuroendokrinologie MünchenOrleansplatz 3, 81667 MünchenTel: 089/904 200 560Fax: 089/904 200 [email protected] Klinik und Poliklinik IV der Ludwig-Maximilians-Universität, MünchenZiemssenstr. 1, 80336 Mü[email protected]
Curriculum Vitae
Ausbildung und beruflicher Werdegang1974 – 1980 Medizinstudium an der Ludwig-Maximilians-
Universität, München
1980 Approbation
1980 Promotion in Experimenteller Endokrinologie, Abschluß mit „summa cum laude”
1980 – 1983 PostDoc im Labor für Neuroendokrinologie an der LMU, München
1983 – 1990 Facharztausbildung Innere Medizin, Endokri-nologie und Diabetologie in der Medizinischen Klinik Innenstadt der LMU, München
1989 Ernennung zum Privatdozent Dr. med., Dr. med. habil. für Innere Medizin
1990 Facharzt für Innere Medizin (mit Labordiagnos-tik und Radiologie)
1990 Berufung auf eine permanente C3-Position an das Max Planck Institut für Psychiatrie als For-schungsgruppenleiter für Klinische Neuroendo-krinologie und Leiter der Inneren Medizin, En-dokrinologie und Klinischen Chemie; Gründung eines Studienzentrums
1991 Erwerb der Teilgebietsbezeichnung Endokrino-loge
1995 Ernennung zum Professor
1999 Nominierung als Europäisches Trainingszent-rum für Endokrinologie und Diabetologie durch das „European Board of Endocrinology and the U.E.M.S.“
2000 Ruf auf den Lehrstuhl für Innere Medizin mit Schwerpunkt Endokrinologie/Diabetologie nach Leipzig
2001 Rufabwendung
2004 Erwerb der Zusatzbezeichnung Androloge
seit 2018 Leiter des MVZ Medicover Neuroendokrinologie München
seit 2018 Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Medizini-schen Klinik und Poliklinik IV der Ludwig-Maxi-milians-Universität, München (Direktor Prof. Dr. med. M. Reincke)
Wissenschaftliche und klinische SchwerpunkteNeuroendokrinologie, Hypophysenpathologie, pharmakologi-sches Targeting, Psycho-Neuroimmune-Endokrinologie, Trauma-tische Hirnschädigung, Epidemiologie endokriner Erkrankungen, metabolische Störungen, Adipositas, Geschechtsentwicklungs-störungen, Transsexualität
Wissenschaftspreise1988 Schöller-Junkmann Preis der Deutschen Gesell-
schaft für Endokrinologie zusammen mit mei-ner Frau Johanna Stalla
2015 „1. Rolf-Gaillard-Prize“ der European Neuro-endocrine Association (ENEA) for outstanding lifetime contribution to the field of Neuroendo-crinology
Mitglied in wissenschaftlichen Fachgesellschaftenseit 1983 Deutsche Gesellschaft für Endokrinologie (DGE)
seit 1984 European Neuroendocrine Association (ENEA)
seit 1985 Deutsche Gesellschaft für Klinische Chemie
seit 1987 American Endocrine Society
seit 2005 International Pituitary Society
seit 2007 European Society of Endocrinology (ESE)
Tätigkeiten in wissenschaftlichen und nichtwissenschaftlichen Organisationen1997 – 2003 Sprecher der Sektion Neuroendokrinologie
der Deutschen Gesellschaft für Endokrinologie (DGE)
Wahl Designierter präsident
10 Endokrinologie Informationen 1/2019
AuS DEM VorStAnD unD DEr GEScHäFtSStEllE DEr DGE
1997 – 2000 Vorstandsmitglied der DGE und Medienspre-cher
1998 – 2003 Vorstandsmitglied der „European Neuroendo-crine Association“ (ENEA)
1998 Gründer und Medizinischer Berater des Patien-tennetzwerks für Hypophysen- und Nebennie-renerkrankungen der Regionalgruppe München
1999 – 2005 Mitglied des Editorial Advisory Council of the Journal of Endocrinological Investigation (of-ficial Journal of the Italian Society of Endocrino-logy)
2002 Kongresspräsident der 10. Jahrestagung der ENEA in München
2007 Mitglied des POC of the International Congress of Endocrinology (ICE) 2008 in Rio de Janeiro
2009 – 2015 Sprecher der Sektion Neuroendokrinologie der DGE
seit 2009 Medizinischer Gutachter für die NADA (Natio-nale Antidoping Agentur Deutschland)
2009 – 2012 Mitglied des Editorial Board of the Journal of Clinical Endocrinology and Metabolism
seit 2010 Mitglied des Editorial Board of Frontiers in Neu-roendocrine Science
seit 2010 Mitglied des Editorial Board of Metabolism
seit 2011 Mitglied des Editorial Board of Bulgarian Medi-cine
2009 – 2018 Mitglied der Internationalen Jury des „Endocri-ne Regulations Prize” der IPSEN Foundation”
2011 Tagungspräsident des 2. Workshops der ENEA in München (Aggressive Pituitary Adenomas)
2012 – 2014 Präsident der „European Neuroendocrine Asso-ciation“ (ENEA)
2014 – 2016 Präsident past der ENEA
seit 2015 Mitglied des Editorial Board of Endocrine Onco-logy and Metabolism
2015 Tagungspräsident des „Latin America Know-ledge Network Expert Meeting“ in München
2016 Kongresspräsident der D.A.CH-Tagung von DGE, ÖGES und SGED in München
2016 Kongresspräsident des European Congress of Endocrinology (ECE) in München
seit 2018 Medizinischer Gutachter für das International Paralympic Committee
2018 – 2021 Vorsitzender des Workshop and Study Commit-tees der ENEA
Endokrinologie Informationen 1/2019 11
Liebe Mitglieder der DGE, liebe Kolleginnen und Kollegen,
über den Vorschlag als Vizepräsident zu kandidieren habe ich mich sehr gefreut.
Ich möchte dieses Amt nutzen, um die Aktivitäten der DGE zur Verbesserung der Verzahnung von endokrinologischer Grundla-gen- mit klinischer Forschung zu verstärken. Hierfür möchte ich mit dem Vorstand der DGE und den DGE-Mitgliedern Strategien entwickeln, wie wir bereits auf der Ebene der Ausbildung des wissenschaftlichen Nachwuchses in den naturwissenschaftli-chen Fächern Biologie und Biochemie sowie der Medizin durch wechselseitigen Austausch die Grundlagen für ein verbessertes Verständnis beider Disziplinen entwickeln können. Die Zusam-menarbeit von klinischen und Grundlagenforschern sollte durch weitere Austauschplattformen verstärkt werden, die den Wis-senschaftlern optimale Bedingungen zur Bildung von Koopera-tionen und Interaktionen bieten, um z.B. gemeinsame Drittmit-telanträge zu stellen und Projekte zu verwirklichen. Hier hat die DGE schon ein beeindruckendes Portfolio, das noch weiter aus-gebaut werden sollte. Ziel ist es eine Wissenschaftler-Generation auszubilden, für die der Bench-to Bedside and back Gedanke der translationalen Forschung selbstverständlich ist und somit ihre Forschungsansätze zu endokrinologischen Erkrankungen prägt zur besseren Behandlung der Patienten. Eine weitere wesent-liche Aufgabe besteht in der Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses. Durch die Ausgabe von Preisen an Nachwuchs-wissenschaftler, die YARE-Initiative und die Bregenz Summer School hat die DGE richtungsweisende Wege eingeschlagen. Die Perspektiven für junge talentierte Nachwuchsforscher gerade an den Universitäten und Universitätsklinika sind jedoch nach wie vor nicht motivierend genug, so dass ich unser Fach in der Zu-kunft an den Universitätsklinika und Universitäten Deutschlands
nicht ausreichend vertreten sehe und dies trotz seiner zentralen Bedeutung in Physiologie, Stoffwechsel und trotz des systembi-ologischen Forschungsansatzes, den Endokrinologen schon seit Jahrzehnten verfolgen. Um dies zu verbessern, sind gemeinsame Anstrengungen und auch Lobby-Arbeit von uns notwendig.
Ein weiterer Aspekt, bei dem wir uns als Fach-Gesellschaft posi-tionieren müssen, ist der verantwortungsvolle Umgang mit Tier-versuchen in der präklinischen Forschung sowie deren Kommu-nikation in der Öffentlichkeit. Hier findet zur Zeit ein intensiver öffentlicher Diskurs statt, bei dem Wissenschaftler momentan noch zu leise auftreten und den strikten Tierversuchsgegnern das Feld überlassen. Es ist unsere Aufgabe, die Gesellschaft für die Notwendigkeit von Tierversuchen zum Wohle der Patienten zu überzeugen, und uns aber auch selbst immer wieder bezüglich der Unerlässlichkeit bestimmter Tierversuche zu hinterfragen.
Mit meiner Expertise durch die Leitung eines Institutes, das sich der endokrinologischen Grundlagenforschung verschrieben hat, meiner Lehrtätigkeit in der Ausbildung von Biologen, Bioche-mikern, Molekularmedizinern und klassischen Medizinern, mei-ner Gutachterfunktion bei Experten-Gremien von Forschungs-förderorganisationen und meiner Tätigkeit bei der beratenden Kommission zur Genehmigung von Tierversuchen, hoffe ich zu diesen zentralen Themen als Vizepräsident der DGE beitragen zu können.
Ich bedanke mich für Ihr Vertrauen und würde mich über eine Wahl freuen,
Ihr Jan Tuckermann
Wahl Vizepräsident
AuS DEM VorStAnD unD DEr GEScHäFtSStEllE DEr DGE
12 Endokrinologie Informationen 1/2019
AuS DEM VorStAnD unD DEr GEScHäFtSStEllE DEr DGE
Prof. Dr. rer. nat. Jan P. TuckermannDiplom-BiologeUniversitätsprofessor (W3 m.L.) und Direktor des Instituts für Molekulare Endokrinologie der Tiere (Institute of Comparative Molecular Endocrino-logy) der Universität Ulm Helmholtzstrasse 8/189081 Ulm
Curriculum Vitae
Akademische Ausbildung1995 – 1999 Promotion zum Dr. rer. nat. am Deutschen
Krebsforschungs zentrum (DKFZ), Heidelberg, und der Universität Karlsruhe,
Karlsruhe „In vivo Modulation des Transkripti-onsfaktors AP-1 durch Glucocorticoide”; (Ab-schlussnote: summa cum laude)
1989 – 1995 Diplom der Biologie (Hauptfächer: Genetik und Zoologie), Universität Karlsruhe (Abschlussnote: sehr gut)
Berufllicher WerdegangSeit 04/2012 Universitätsprofessor (W3 m.L.) und Direktor
des Instituts für Molekulare Endokrinologie der Tiere, Universität Ulm, Ulm
2004 – 2012 Nachwuchsgruppenleiter am Leibniz Institut für Alternsforschung – Fritz-Lipmann-Institut Jena
1999 – 2004 Postdoc am Deutschen Krebsforschungszen-trum, Heidelberg, in der Abteilung von Prof. Günther Schütz
ForschungsschwerpunkteDas Ziel meiner Arbeitsgruppe ist die Aufklärung der zelltyp-spezifischen molekularen Mechanismen von Glukokortikoid-hormonen als bedeutende Regulatoren der Stressantwort, des zirkadianen Rhythmus und der Gewebehomöostase und als häufig eingesetzte Pharmaka. Insbesondere erforschen wir die Wirkungen auf das Immunsystem bei entzündlichen Erkrankun-gen wie der Rheumatoiden Arthritis oder bei systemischen Ent-zündungen. Darüber hinaus steht der Einfluss dieser Hormone auf den Zucker- und Energiestoffwechsel bei Aspekten des me-tabolischen Syndroms und der Osteoporose im Zentrum unseres Interesses.
BoardCurrent Opinion in Endocrinology and Metabolism
Mitgliedschaft in Fachgesellschaften• Deutsche Gesellschaft für Endokrinologie
• European Calcified Tissue Society
• Signal Transduction Society
• European Society for Endocrinology
• American Society for Bone and Mineral Research
• American Association for the Advancement of Science
Nationale und internationale Gremientätigkeiten 2019 Vorsitzender der Expertenkommission (Study Section)
für Endokrinologie, Diabetes und Gastroenterologie der Flandern Wissenschaftsorganisation (FWO), Brüs-sel, Belgien
2018 Mitglied der Expertenkommission (Study Section) des Französischen Nationalfonds der Wissenschaftsförde-rung (ANR), Paris, Frankreich
2017 Vorsitzender der Tierforschungskommission der Uni-versität Ulm
2016 Leiter der beratenden §15 Kommission zur Genehmi-gung von Tierversuchen beim Regierungspräsidium Tübingen, Baden-Württtemberg, Deutschland
Auszeichnungen, Berufungen
2011 Ruf auf die W3 m.L. Universitätsprofessur zur Leitung des Instituts für Molekulare Endokrinologie der Tiere der Universität Ulm
2011 Secundo Loco für die „Universitätsprofessur (W3) für angeborene Immunologie” an der Medizinischen Fa-kultät der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster
2003 EMBO Long Term Fellowship für das Projekt „Coopera-tion between SCF and Glucocorticoids induces renewal of erythroid progenitors” am Erasmus Medical Centre Rotterdam; abgelehnt wegen Annahme der Position als Nachwuchsgruppenleiter am Fritz-Lipmann-Institut in Jena
1996 Doktorandenstipendium des Boehringer-Ingelheim Fonds
Wahl Vizepräsident
Endokrinologie Informationen 1/2019 13
AuS DEM VorStAnD unD DEr GEScHäFtSStEllE DEr DGE
Ausgewählte Publikationen1. Koenen M, Culemann S, Vettorazzi S, Caratti G, Frappart L,
Baum W, Krönke G, Baschant U, tuckermann Jp (2018). Glucocorticoid receptor in stromal cells is essential for gluco-corticoid-mediated suppression of inflammation in arthritis. Ann Rheum Dis. 77(11): 1610-1618.
2. Rapp AE, Hachemi Y, Kemmler J, Koenen M, tuckermann J*, Ignatius A* (2018). Induced global deletion of glucocor-ticoid receptor impairs fracture healing. FASEB J 32(4):2235-2245. * equal contribution and correspondence.
3. Lee S, Liu P, Teinturier R, Jakob J, Tschaffon M, Tasdogan A, Wittig R, Hoeller S, Baumhoer D, Frappart L, Vettoraz-zi S, Bertolino P, Zhang C, tuckermann J (2018). Deleti-on of Menin in craniofacial osteogenic cells in mice elicits development of mandibular ossifying fibroma. Oncogene 1;37(5):616-626.
4. Liu P, Lee S, Knoll J, Rauch A, Ostermay S, Luther J, Malkusch N, Lerner UH, Zaiss MM, Neven M, Rauner M, David J-P, Ber-tolino P, Zhang CX, tuckermann Jp (2017). Loss of menin in osteoblast lineage affects osteocyte-osteoclast crosstalk causing osteoporosis. Cell Death Diff 24(4):672-682.
5. Finan B, Clemmensen C, Zhu Z, Stemmer K, Gauthier K, Müller L, De Angelis M, Moreth K, Neff F, Perez-Tilve D, Fi-scher K, Lutter D, Sánchez-Garrido MA, Liu P, tuckermann J, Malehmir M, Healy ME, Weber A, Heikenwalder M, Jast-roch M, Kleinert M, Jall S, Brandt S, Flamant F, Schramm KW, Biebermann H, Döring Y, Weber C, Habegger KM, Keuper M, Gelfanov V, Liu F, Köhrle J, Rozman J, Fuchs H, Gailus-Durner V, Hrabě de Angelis M, Hofmann SM, Yang B, Tschöp MH, DiMarchi R, Müller TD (2016). Chemical Hybridization of Glucagon and Thyroid Hormone Optimizes Therapeutic Impact for Metabolic Disease. Cell 167(3):843-857.
6. Mueller KM, Hartmann K, Kaltenecker D, Vettorazzi S, Bau-er M, Mauser L, Amann S, Jall S, Fischer K, Esterbauer H,
Müller TD, Tschöp MH, Magnes C, Haybaeck J, Scherer T, Bordag N, tuckermann Jp*, Moriggl R* (2016). Adipocyte Glucocorticoid Receptor Deficiency Attenuates Aging- and Hfd-Induced Obesity, and Impairs the Feeding-Fasting Transi-tion. Diabetes 66(2):272-286. * equal contribution and cor-respondence.
7. Lim HW, Uhlenhaut NH*, Rauch A, Weiner J, Hübner S, Hüb-ner N, Won KJ, Lazar MA, tuckermann J, Steger DJ* (2015) Genomic redistribution of GR monomers and dimers medi-ates transcriptional response to exogenous glucocorticoid in vivo. Genome Res 25(6):836. * equal contribution and cor-respondence.
8. Vettorazzi S, Bode C, Dejager L, Frappart L, Shelest E, Kla-ßen C, Tasdogan A, Reichardt HM, Libert C, Schneider M, Weih F, Henriette Uhlenhaut N, David JP, Gräler M, Kleiman A, tuckermann Jp (2015). Glucocorticoids limit acute lung inflammation in concert with inflammatory stimuli by induc-tion of SphK1. Nat Commun 17;6:7796.
9. Movérare-Skrtic S, Henning P, Liu X, Nagano K, Saito H, Börjesson AE, Sjögren K, Windahl SH, Farman H, Kindlund B, Engdahl C, Koskela A, Zhang FP, Eriksson EE, Zaman F, Hammarstedt A, Isaksson H, Bally M, Kassem A, Lindholm C, Sandberg O, Aspenberg P, Sävendahl L, Feng JQ, tucker-mann J, Tuukkanen J, Poutanen M, Baron R, Lerner UH, Gori F, and Ohlsson C (2014). Osteoblast-derived WNT16 repres-ses osteoclastogenesis and prevents cortical bone fragility fractures. Nat Med 20:1279-88.
10. Rauch A, Seitz S, Baschant, U, Schilling AF, Illing A, Stride B, Kirilov M, Mandic V, Takacz A, Schmidt-Ullrich R, Ostermay S, Schinke T, Spanbroek R, Zaiss M, Angel PE, Lerner UH, Da-vid JP, Reichard HM, Amling M, Schütz G, Jp tuckermann (2010). Glucocorticoids suppress bone formation by attenu-ating osteoblast differentiation via the monomeric glucocor-ticoid receptor. Cell metabolism 11, 517-531.
14 Endokrinologie Informationen 1/2019
AuS DEM VorStAnD unD DEr GEScHäFtSStEllE DEr DGE
Apl.Prof. Dr. med. Ilonka KreitschmannAndermahr
Neurochirurgische Klinik Universitätsmedizin Essen Hufelandstrasse 5545147 Essen Tel: 0201 723 1224Fax: 0201 723 1220Email: [email protected]
Curriculum Vitae
Aktuelle berufliche TätigkeitLeiterin der Neurochirurgischen HochschulambulanzNeurochirurgische Klinik, Universitätsmedizin Essen
QualifikationenFachärztin für NeurologieZusatzbezeichung Spezielle SchmerztherapieEMG-Zertifikat der Deutschen Gesellschaft für Klinische Neuro-physiologieStaatlich geprüfte Übersetzerin für die englische Sprache (IHK Bonn)
Klinische SchwerpunkteErkrankungen der Hypophyse und des Hypothalamus sowie all-gemeine Neurologie mit Schwerpunkt auf neurochirurgisch be-handlungsbedürftigen Erkrankungen, Schmerzdiagnostik und -therapie
Wissenschaftliche SchwerpunkteVersorgungs- und Lebensqualitätsforschung zu neuroendokri-nen, neurologisch- neurochirurgischen Fragestellungen, Kopf-schmerzen bei hypophysären Erkrankungen, Hormonstörungen nach Hirnverletzungen (SAB/SHT), elektrophysiologische Frage-stellungen (akustische Aufmerksamkeitsverarbeitung)Insgesamt 86 pubmed gelistete Publikationen in internationalen Zeitschriften, h-index (Web of Science) = 21, Reviewer für zahl-reiche endokrinologische, neurologische und neurochirurgische Fachzeitschriften
Preise und AuszeichnungenErster Lehrpreis der RWTH Aachen für das Projektteam emedia skills lab Neurologie (2011)Zweiter Preis für Wissenstransfer der Medizinischen Gesellschaft Aachen e.V. (2007)Brigitte-Gilles Preis (Frauenförderpreis) der RWTH Aachen für das Team der Neurochirurgischen Poliklinik am UK Aachen (2007)Beurteilung des Artikels „Hypothalamopituitary dysfunction following traumatic brain injury and aneurysmal subarachnoid hemorrhage – A systematic review“. JAMA 2007;298(12):1429-38 als “Exceptional – changes clinical practice” von der Faculty of 1000 Medicine
MitgliedschaftenDeutsche Gesellschaft für Endokrinologie (DGE)Beiratsmitglied der Sektion Neuroendokrinologie der DGEDeutsche Gesellschaft für Neurologie (DGN)Deutsche Gesellschaft für Klinische Neurophysiologie (DGKN)
Ausbildung und beruflicher Werdegang2016 Umhabilitation an die medizinische Fakultät der
Universität Duisburg-Essen und Verleihung der außerplanmäßigen Professur für das Fach Neu-rologie
Seit 2013 Oberärztin und Leiterin der Neurochirurgischen Hochschulambulanz, Neurochirurgische Klinik, Universitätsmedizin Essen
2011 – 2013 Oberärztin und Leiterin der Neurochirurgischen Poliklinik, Neurochirurgische Klinik, Universi-tätsklinikum Erlangen
1997 – 2011 Oberärztin und Leiterin der Neurochirurgischen Poliklinik, Neurochirurgische Klinik, Universi-tätsklinikum Aachen
2010 Verleihung der außerplanmäßigen Professur für das Fach Neurologie von der RWTH Aachen
2008 – 2009 Rotationsstipendium der Medizinischen Fakul-tät der RWTH Aachen für einen Forschungsauf-enthalt im Department of Endocrinology, The Christie, Manchester, GB (Prof. G. Brabant) zum Thema „Psychosocial and Endocrine Sequelae of Brain Tumour Treatment“
2006 Habilitation und Venia legendi für das Fach Neurologie mit der Habilitationsschrift „Neuro-endokrine, neuropsychologische und psychoso-ziale Folgen der spontanen Subarachnoidalblu-tung“ an der RWTH Aachen
Wahl Sekretär und Schatzmeister
Endokrinologie Informationen 1/2019 15
AuS DEM VorStAnD unD DEr GEScHäFtSStEllE DEr DGE
2004 Zusatzbezeichnung „Spezielle Schmerztherapie“
1997 Erwerb der Facharztbezeichung Neurologie
1997 Erwerb des EMG-Zertifikates der Deutschen Ge-sellschaft für Klinische Neurophysiologie
1993 Dissertation an der RWTH Aachen, Institut für Neuropathologie, mit dem Thema „Optisch elektronisch bestimmte Normwerte des Nervus suralis im Erwachsenenalter und im Senium“ (magna cum laude)
1991 – 1997 Ärztin im Praktikum und Assistenzärztin in der Neurochirurgischen und Neurologischen Klinik des Universitätsklinikums Aachen und der Psy-chiatrischen Klinik der Friedrich-Schiller Univer-sität Jena
1984 – 1990 Medizinstudium an der RWTH Aachen und am Institute of Neurological Sciences, Glasgow, Schottland
1984 Abitur und Prüfung zur staatlich geprüften Übersetzerin IHK Bonn
1982 Amerikanischer High School Abschluss
16 Endokrinologie Informationen 1/2019
Sehr geehrte Mitglieder der DGE, liebe Kolleginnen und Kollegen,
Als Leiter der Abteilung Endokrinologie und Diabetologie in der Klinik für Innere Medizin II am Universitätsklinikum Freiburg im Breisgau bewerbe ich mich zusammen mit meinem Mitarbeiter-team um die Tagungspräsidentschaft für den Endokrinologie-Kongress 2022. Ich bin seit fast 30 Jahren Mitglied in unserer Fachgesellschaft und es wäre mir eine große Ehre, den Endokri-nologie-Kongress im Jahre 2022 für Sie auszurichten.
Die Universität Freiburg hat eine lange klinische und wissen-schaftliche Tradition in der Endokrinologie. Der in Budapest ge-borene Georg von Hevesy, der 1943 den Nobelpreis für Chemie für die Entwicklung der Isotopenmarkierung erhielt, war von 1926 bis 1934 Professor für Physikalische Chemie an der Uni-versität Freiburg. Zuvor hatte er bei Niels Bohr in Kopenhagen zusammen mit Dirk Coster das Element Hafnium entdeckt. In Freiburg leistete er Pionierarbeit auf dem Gebiet der Röntgenflu-oreszenz und schuf die Grundlagen für die Anwendung radioak-tiver Isotope als Indikatoren in Biologie und Medizin. Er gilt als Vater der Nuklearmedizin.
Das gewählte Kongressmotto „Wissenschaft und klinischer Fort-schritt – Gemeinsam in die Zukunft“ entspringt der Überzeu-gung, dass nur durch den Schulterschluss zwischen exzellenter Wissenschaft und Translation der Forschungsergebnisse in die Klinik ein echter Fortschritt in der Versorgung der uns anver-trauten Patientinnen und Patienten entstehen kann. Unser Fach Endokrinologie und Diabetologie steht wie kein zweites für die-ses Motto. Aus diesem Grunde wird der Kongress die neuesten grundlagenwissenschaftlichen und klinischen Ergebnisse jeweils in diesem Schulterschluss in Symposien, Workshops, Meet-the-Expert Sessions, freien Vorträgen, Posterpräsentationen und Diskussionsrunden präsentieren. Insbesondere der Präsentation neuester wissenschaftlicher Ergebnisse in Posterpräsentationen soll dabei breiter Raum im Programm eingeräumt werden.
Ein weiteres herausragendes Merkmal unseres Faches ist die breite Interdisziplinarität, die experimentelle, internistische und pädiatrische Endokrinologie und Diabetologie vereint, aber auch endokrinologische Themen in vielen andere Fächern, wie Nephrologie, Kardiologie, Gastroenterologie, Neurologie, Neu-rochirurgie, Osteologie, Gynäkologie, Nuklearmedizin und viele mehr umfasst. Gerade diese Interdisziplinarität, die unser Fach so spannend macht, soll im Kongress 2022 zum Ausdruck kom-men unter anderem in gemeinsamen Symposien mit unseren „Schwester-Gesellschaften“, wie der Deutschen Diabetes-Gesell-schaft (DDG), dem Dachverband Osteologie (DVO) und weiteren. Darüber hinaus wird die Einbindung der am (hoffentlich dann wieder Exzellenz-) Universitätsstandort Freiburg ansässigen For-schungsverbünde und Institute, wie dem Max-Planck-Institut für
Immunbiologie und Epigenetik das Programm weiter bereichern.Wir werden im Kongress die großen Volkskrankheiten Diabetes mellitus, Adipositas, Schilddrüsenerkrankungen, Fettstoffwech-selstörungen und Osteoporose beleuchten, aber selbstverständ-lich auch die neuesten Erkenntnisse alle Gebiete der Endokri-nologie, wie Hypophyse, Nebennieren, Nebenschilddrüsen, Gonaden, neuroendokrine Tumoren, vergleichende Endokrino-logie und viele mehr präsentieren. Hierfür ist die DGE mit Ihren Sektionen und Arbeitsgemeinschaften exzellent aufgestellt. Die-se werden primär in die Ausgestaltung des Kongressprogramms eingebunden und stehen für hohe klinische Kompetenz und wis-senschaftliche Exzellenz.
Aber auch Landesgrenzen überschreitend wollen wir das Pro-gramm mit gemeinsamen Präsentationen mit unserer Schwester-gesellschaft in der Schweiz, der „Schweizerischen Gesellschaft für Endokrinologie und Diabetologie (SGED)“, gestalten.
Neue Aspekte im Programm werden sich auf Erkenntnisse auch aus der Versorgungsforschung beziehen, und wir wollen darüber hinaus auch gesundheitspolitische und forschungspolitische The-men in Podiumsdiskussionen beleuchten.
Besonders liegt mir unser endokrinologischer „Nachwuchs“ am Herzen, denn dieser stellt die Zukunft unseres Faches dar. Deshalb möchten wir den Kongress besonders für junge Klini-ker und Wissenschaftler und Studierende besonders attraktiv machen. So werden wir unter Einbindung der Nachwuchsor-ganisationen sowohl der DGE, der Young Active Research in Endocrinology (YARE), als auch der AG-Nachwuchs der DDG gemeinsame Symposien und „Science Slams“ integrieren. Dar-über hinaus soll ein besonderes Mentorenprogramm für den kli-nischen und wissenschaftlichen Nachwuchs unter Einbeziehung der Reisestipendiat(inn)en konzipiert werden.
Selbstverständlich werden wir in gewohnter Weise auch attraktive Programmpunkte für Endokrinologie Assistent(inn)en gestalten.
Schließlich ist Freiburg im Breisgau mit Stadt und Umland, wie dem Kaiserstuhl, dem Schwarzwald, der Nähe zum Bodensee, zu Frankreich und der Schweiz immer eine Reise wert und bietet vielfältige Möglichkeiten in Kunst, Kultur und südbadischer und internationaler Kulinarik.
Wir hoffen, dass wir mit dieser Perspektive für einen attraktiven Kongress im Jahre 2022 Ihr Interesse wecken können. Mein Team und ich freuen uns sehr, wenn Sie uns für die Organisation der Tagung Ihr Vertrauen aussprechen.
IhrJochen Seufert
Wahl tagungspräsident 2022Wissenschaft und klinischer Fortschritt – Gemeinsam in die zukunft
AuS DEM VorStAnD unD DEr GEScHäFtSStEllE DEr DGE
Endokrinologie Informationen 1/2019 17
Prof. Dr. med. Jochen Seufert, FRCPE
Universitätsklinikum Freiburg, Abteilung Endokrinologie und Diabetologie
Curriculum Vitae1983 – 1989 Studium der Humanmedizin an den Universitä-
ten Würzburg und Innsbruck
1988 – 1990 Promotion Abteilung für Endokrinologie, Prof. Dr. med. F. Jakob, Medizinische Poliklinik der Universität Würzburg
1990 – 1992 Arzt im Praktikum, Abteilung für Endokrino-logie, Medizinische Poliklinik der Universität Würzburg
1992 Approbation als Arzt
1992 – 1995 Assistenzarzt Medizinische Poliklinik der Univer-sität Würzburg
1995 – 1998 Clinical and Research Fellow in Endocrinology, Instructor in Medicine, Harvard Medical School, Massachusetts General Hospital, Laboratory of Molecular Endocrinology (Prof. Joel F. Habener), Boston, Massachusetts, USA (Forschungsstipen-dium der Deutschen Forschungsgemeinschaft, DFG)
1998 – 2002 Assistenzarzt, Abteilung für Endokrinologie, Medizinische Poliklinik der Universität Würz-burg
2000 Facharztanerkennung Innere Medizin
2001 Anerkennung als Diabetologe DDG
2001 Oberarzt, Leiter des Schwerpunktes Stoffwech-sel, Endokrinologie und Molekulare Medizin, Leiter des Endokrinologischen Labors, Medizini-sche Poliklinik der Universität Würzburg
2001 Habilitation und Venia legendi für das Fach In-nere Medizin an der Universität Würzburg
2002 Facharztanerkennung Endokrinologie und Dia-betologie
2006 W3-Professur für Innere Medizin, Endokrinolo-gie und Diabetologie, Universitätsklinikum Frei-burg, Klinik für Innere Medizin II
2006 Facharztanerkennung Diabetologie Landesärz-tekammer
2010 Ernennung zum Fellow of the Royal College of Physicians (FRCPE), Edinburgh, United Kingdom
Ämter, Wissenschaftliche Preise und Ehrungen1998 Schoeller-Junkmann-Forschungspreis, Deutsche Ge-
sellschaft für Endokrinologie (DGE)
1999 Theodor-Frerichs-Preis, Deutsche Gesellschaft für In-nere Medizin (DGIM)
2001 Merck Senior Fellows Award, Endocrine Society, USA
2004 Ernst Friedrich Pfeiffer Preis, Deutsche Diabetes-Ge-sellschaft (DDG)
2007 Menarini Preis, Deutsche Diabetes-Gesellschaft (DDG)
2014 8. Diabetes-Herbsttagung der „Deutschen Diabetes-Gesellschaft” (DDG), Leipzig, Tagungspräsident
2014 Mitglied des Fachbeirat Diabetes Baden-Württem-berg beim Ministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie, Frauen und Senioren, Baden-Württemberg
2014 Beauftragter des Landeprüfungsamtes Baden-Würt-temberg für Medizin und Pharmazie an der Medizini-schen Fakultät der Universität Freiburg
2015 Sprecher der Kommission Versorgungsforschung und Register der Deutschen Diabetes-Gesellschaft (DDG)
2018 Diabetes Kongress 2018 (Berlin), Tagungspräsident
5 Publikationen (Auswahl)Seufert J, Fritsche A, Pscherer S, Anderten H, Borck A, Pegelow K, Bramlage P, Pfohl M: Titration and optimization trial for the initiation of insulin glargine 100 U/mL in patients with inade-quately controlled type 2 diabetes on oral antidiabetic drugs. Diabetes, Obesity & Metabolism 2019;21:439-443.
Perakakis N, Triantafyllou GA, Fernandez-Real JM, Huh JY, Park KH, Seufert J, Mantzoros CS: Physiology and role of irisin in glu-cose homeostasis. Nature Reviews Endocrinology 2017;13:324-337.
Marso SP, Bain SC, Consoli A, Eliaschewitz FG, Jodar E, Leiter LA, Lingvay I, Rosenstock J, Seufert J, Warren ML, Woo V, Hansen O, Holst AG, Pettersson J, Vilsboll T: Semaglutide and Cardiova-scular Outcomes in Patients with Type 2 Diabetes. New England Journal of Medicine 2016;375:1834-1844.
Christ E, Wild D, Ederer S, Behe M, Nicolas G, Caplin ME, Brand-le M, Clerici T, Fischli S, Stettler C, Ell PJ, Seufert J, Gloor B, Perren A, Reubi JC, Forrer F: Glucagon-like peptide-1 receptor imaging for the localisation of insulinomas: a prospective mul-ticentre imaging study. The Lancet Diabetes & Endocrinology 2013;1:115-122.
Seufert J, Ebert K, Müller J, Eulert J, Hendrich C, Werner E, Schütze N, Schulz G, Kenn W, Richtmann H, Palitzsch KD, Jakob F: Octreotide Therapy for Tumor-Induced Osteomalacia. New England Journal of Medicine 2001;345:1883-1888.
AuS DEM VorStAnD unD DEr GEScHäFtSStEllE DEr DGE
18 Endokrinologie Informationen 1/2019
AuS DEM VorStAnD unD DEr GEScHäFtSStEllE DEr DGE
Wahl Ehrenmitglieder
Prof. Dr. Annette GrütersKieslich
Curriculum Vitae
Forschungsschwerpunkte: Seltene angeborene Entwick-lungsstörungen, pathophysiologie und Behandlung selte-ner Adipositasformen im Kindesalter, epigenetische regu-lation von entwicklungsbiologisch wichtigen Genen
Akademischer und beruflicher Werdegangseit 2017 Leitende Ärztliche Direktorin und Vorstandsvor-
sitzende des Universitätsklinikums Heidelberg
2015 – 2017 Direktorin der Klinik für Pädiatrie der Charité-Universitätsmedizin Berlin mit Schwerpunkt En-dokrinologie und Diabetologie
2013 – 2015 Mitglied des Vorstands des Berliner Instituts für Gesundheitsforschung
2008 – 2015 Dekanin der Charité-Universitätsmedizin Berlin
2005 – 2008 Ärztliche Leiterin des Charité-Centrums 17 (Centrum für Frauen-, Kinder- und Jugendme-dizin mit Perinatalzentrum und Humangenetik)
seit 2004 C4-Professur für Pädiatrische Endokrinologie an der Medizinischen Fakultät der Humboldt-Universität zu Berlin
2003 – 2008 Leitung des Instituts für Experimentelle Pädiatri-sche Endokrinologie der Medizinischen Fakultät der Humboldt-Universität zu Berlin
1998 C3-Professur für Pädiatrische Endokrinologie an der Medizinischen Fakultät der Humboldt-Universität zu Berlin
1996 – 2008 Leitung der Poliklinik und des Sozialpädiatri-schen Zentrums für chronisch kranke Kinder des Otto-Heubner-Centrums für Kinderheilkunde und Jugendmedizin der Charité-Universitätsme-dizin Berlin
1992 – 1996 Oberärztin der Kinderklink des Rudolf-Virchow-Klinikums der Freien Universität, ab 1996 der Kinderklinik des Universitätsklinikums Charité der Humboldt-Universität zu Berlin
1991 Habilitation
1986 – 1992 Hochschulassistentin an der Kinderklinik der Freien Universität Berlin
1982 Promotion
1980 – 1986 Wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Kinder-klinik der Freien Universität Berlin
1973 – 1980 Studium der Medizin an der Ruhr-Universität-Bochum und der Freien Universität Berlin
Funktionen in wissenschaftlichen Gesellschaften und Gremienseit 2015 Vizepräsidentin der Berlin-Brandenburgischen
Akademie der Wissenschaften (BBAW)
seit 2013 Mitglied der Senatskommission für klinische Forschung der DFG
seit 2013 Mitglied des Medical Sciences Committee von Science Europe
2008 Vorsitzende der Europäischen Gesellschaft für Endokrinologie (ESE)
2007 – 2011 Mitglied des Fachkollegiums 205 der DFG
2004 – 2008 Vizepräsidentin der Deutschen Gesellschaft für Endokrinologie
2000 – 2004 Vorstandsmitglied der Deutschen Gesellschaft für Pädiatrie
1998 – 2002 Mitglied im Executive Committee der European Thyroid Association (ETA)
Mitglied im wissenschaftlichen Beirat von „ ACHSE – Allianz chronischer seltener Erkrankungen“Mitglied der Steuerungsgruppe des NAMSE Nationales Aktions-bündnis für Menschen mit Seltenen Erkrankungen
Projektkoordination, Mitgliedschaft in Verbundprojekten2011 DFG Winter School „Seltene Erkrankungen mit
Beginn im Kindes- und Jugendalter“
seit 2009 Leiterin der DFG-Klinischen Forschergruppe KFO 218 „Hormonal regulation of body weight maintenance“
seit 2007 DFG-Exzellenzcluster EXC 257 „NeuroCure – neue Perspektiven in der Therapie neurologi-scher Erkrankungen“
2005 – 2014 Sprecherin des DFG-Graduiertenkollegs GRK 1208 „Hormonelle Regulation von Energiestoff-wechsel, Körpergewicht und Wachstum“
Endokrinologie Informationen 1/2019 19
AuS DEM VorStAnD unD DEr GEScHäFtSStEllE DEr DGE
2005 – 2013 DFG-Projekt „Neuronaler T3 transport und In-terneuronentwicklung“, Teilprojekt zu SFB 665 „Entwicklungsstörungen im Nervensystem“
2001 – 2009 DFG-Projekt „Molekulargenetik der Adipositas: der Beitrag von Mutationen im POMC- und MC4RGen“, Teilprojekt zu SFB 577 „Molekula-re Grundlagen klinischer Variabilität monogen bedingter Krankheiten“
Auszeichnungen und verliehene Mitgliedschaftenseit 2011 Mitglied der Nationalen Akademie der Wissen-
schaften Leopoldina
2010 Berthold-Medaille der Deutschen Gesellschaft für Endokrinologie
seit 2007 Mitglied der Berlin-Brandenburgischen Akade-mie der Wissenschaften
2004 Robert Blizzard-Festvortrag der Lawson Wilkins Pediatric Endocrine Society
2003 Forschungspreis der European Society for Paedi-atric Endocrinology (ESPE)
1981 Marius Tausk-Preis der Deutschen Gesellschaft für Endokrinologie
ForschungsschwerpunkteAnnette Grüters-Kieslich ist Kinder- und Jugendärztin. Sie er-forscht die molekulare Entstehung seltener Erkrankungen sowie die Entstehung und Behandlung seltener Adipositasformen bei Kindern. In jüngsten Arbeiten sucht sie nach entwicklungsbio-logisch wichtigen Genen und deren epigenetischer Regulation. Ein weiterer Arbeitsbereich in diesem Zusammenhang sind G-Proteingekoppelte Rezeptoren.
Schwerpunkt der Forschung von Annette Grüters-Kieslich sind seltene angeborene Entwicklungsstörungen bei Kindern. Eine
Erkrankung gilt als „selten“, wenn weniger als fünf von 10.000 Menschen an ihr erkrankt sind. Diese Erkrankungen haben meist eine genetische Grundlage und es gibt bislang nur für wenige Erkrankungen spezifische Therapien. Um seltenen Krankheiten auf die Spur zu kommen, erforscht Annette Grüters-Kieslich auch die Entwicklung der Funktionen der Schilddrüsenhormone und ihrer Funktionen. Diese spielen eine wichtige Rolle bei der Entwicklung des Gehirns und des peripheren Nervensystems. So behindert zum Beispiel eine Mutation im Schilddrüsenhormon-transporter MCT8 (Monocarboxylattransporter 8) die motori-sche oder kognitive Entwicklung. Mit Mausmutanten hat An-nette Grüters-Kieslich die Effekte der Mutation und von Genen die in der Entwicklung der Schilddrüse eine Rolle spielen auf die Entwicklung des Nervensystems histologisch und molekular un-tersucht.
In einem weiteren Arbeitsschwerpunkt beschäftigt sich Annette Grüters-Kieslich mit der Entstehung und Behandlung von Adi-positas (Fettleibigkeit). Eine konservative Adipositas-Therapie ist oft ineffektiv, bei den Patienten stellt sich in vielen Fällen ein Auf und Ab der Gewichtsverläufe ein.
Annette Grüters-Kieslich will die Mechanismen dahinter aufklä-ren. Beteiligt sind offenbar der Schilddrüsenstoffwechsel, die Ghrelin-Wachstumshormon-Achse, die Hypophysen- Neben-nierenachse und das sympathische Nervensystem. Etwa zwei Prozent der Menschen mit extremem Übergewicht zeigen Mu-tationen im MC4R-Gen, das den Bauplan für den Melanocortin 4-Rezeptor (MC4R) liefert. Der Rezeptor reguliert das Körper-gewicht und beeinflusst den Energiehaushalt des Organismus. Auch diese Mechanismen untersucht Grüters-Kieslich auf der molekularen Ebene. Sie identifiziert und analysiert MC4R-Inter-aktionen mit anderen G-Proteingekoppelten Rezeptoren, die dafür sorgen, dass Zellen Reize und Botenstoffe wahrnehmen und eine Signalkaskade auslösen. Annette Grüters-Kieslich will dadurch das komplexe System der Gewichtsregulation aufklären und besser verstehen.
Ziel ihrer Forschung ist es, die Diagnostik und Versorgung von seltenen Erkrankungen zu verbessern.
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AuS DEM VorStAnD unD DEr GEScHäFtSStEllE DEr DGE
Prof. Dr. rer. nat. UrsulaFriederike Habenicht
Curriculum Vitae
Education1972 – 1978 Study of Biology at the Freie Universität, Berlin
1976 – 1978 Diploma at the Faculty of Biology at the Freie Universität, Berlin, Research focus: effect of different sex hormones and combinations on sexual differentiation in rats
1978 – 1980 Doctorate at the Faculty of Biology at the Freie Universität, Berlin, Research focus: Regulation of testicular descent in rats
Graduation: Summa cum laude (with the utmost distinction)
1991 Habilitation at the Faculty of Zoology at the Freien Universität, Berlin, Privatdozent
2005 Appointment as a Honorary Professor at the Medizinischen Fakultät (Faculty of Medicine) of the Charité, Humboldt Universität
Career1979 – 1981 Scientific assistant at the „Institut für Toxikologie
und Embryonalpharma kologie (Institute of Toxicology and Embryo -Pharmacology)” at the Freie Universität, Berlin
Research focus: The effects of drugs on the development of preimplantation mouse embryos as well as on the role of estrogens for the process of implantation (mouse)
1982 – 1980 Scientific assistant in the Department of Andrology and Oncology, Schering AG, Berlin
Main focus of research: – Pathogenesis of benign prostatic hyperplasia,
particularly with emphasis to a role of estrogens for this disease
– General andrology – Mechanisms of sperm/egg interaction
1990 – 1998 Head of Laboratory of Andrology and Hormone therapy, Department of Fertility control and Hormone therapy, Schering AG, Berlin
Main focus of research: – Mechanisms of sperm/egg interaction – New approaches for non-hormonal contra-
ception – Osteoporosis in men
1991 – 1998 Managing director of the Schering For-schungs gesellschaft (Ernst Schering Research Foundation), Berlin
1992 – 1998 Secretary and treasurer of Deutsche Gesellschaft für Endokrinologie (German Society of Endo-crinology)
1997 – 2000 Managing director of the Institut für Hormon- und Fortpflanzungsforschung (IHF) (Institute for Hormone and Reproductive research), Hamburg
1998 – 2001 Head of Male Fertility Control Research (Execu-tive Director), Schering AG, Berlin
2000 – 2001 Head of Female Health Care (Executive Director), Schering AG, Berlin
2001 – 2006 Head of Corporate Research Business Area Gynecology & Andrology, Schering AG (Berlin + Biology Jenapharm, (Vice President)
2002 – 2006 Head of Biological Research / Jenapharm
2007 – 2011 Head of Women’s Healthcare – Research, Bayer Pharma AG, Berlin
2012 – 2013 Strategy Consultant for Womens Healthcare, Bayer Pharma AG
Memberships1994 – 2007 Deputy member of the board of trustees of the
Technologie-Stiftung (technology foundation), Berlin
1996 – 2007 Member of the board of trustees of the Berlex Foundation
1998 – 2002 Member of the board of trustees of the Schering Research Foundation
1998 – 2002 Member of the board of management of the European Academy of Andrology
2000 – 2013 Member of the scientific advisory board of the Europäischen Akademie (European academy for research of results of scientific-technical developments), Bad Neuenahr-Ahrweiler GmbH
2002 – 2016 Member of the jury of the „Deutscher Zukunfts-preis“ (German Future Award) awarded by the
Wahl Ehrenmitglieder
Endokrinologie Informationen 1/2019 21
AuS DEM VorStAnD unD DEr GEScHäFtSStEllE DEr DGE
Bundespräsident (Federal President) to extra-ordinarily innovative projects in technology and science
2002 – 2014 Member of the scientific committee of the Schering Foundation
2003 – 2013 Deputy chairwoman of the scientific advisory board of the European Academy of Research of results of scientific-technical developments Bad Neuenahr-Ahrweiler GmbH
Since 2004 Member of the advisory board of Gender-specific Research in Medicine, Charité, Humboldt-Universität, Berlin
Member of the committee natural sciences of the Japanese-German Center, Berlin
2006 Member of a working group of the Wissen-schaftsrat (science council)
2007 – 2011 Member of the board of trustees and supervisory board of the Technology Foundation, Berlin
2009 – 2012 Member of the working group „Fertility and the Development of Society” (Joint project of the Berlin-Brandenburg Academy of Sciences and Humanities, German Academy of Sciences Leopoldina and Jacobs Foundation)
2011 – 2013 Member of the Advisory Board of the Von Behring-Röntgen Foundation
Since 2013 Member of the AcademicNet network (Platform for women in leading positions in science and academia)
Since 2015 Member of the Board of the Einstein Foundation
Awards1982 Recipient of the Marius-Tausk-Prize of the
German Society of Endocrinology
1987 Recipient of the Schoeller-Junkmann-Prize of the German Society of Endocrinology
1998 Recipient of the jubilee medal on the occasion of the 650th anniversary of the foundation of the Karls-University, Prague
2006 Monash University Industrial Engagement-Prize, Monash University, Melbourne
More than 150 publications
22 Endokrinologie Informationen 1/2019
Prof. Barbara Jarzab MD., PhD, D.Sci.Professor of MedicineDepartment of Nuclear Medicine and Endocrine Oncology, Maria Sklodowska-Curie Memorial Cancer Center and Institute of Oncology, Gliwice Branch, Gliwice, PolandWybrzeże Armii Krajowej 15, 44–101 [email protected]
Curriculum Vitae
Current position (2019)Professor and Head of the Department of Nuclear Medicine and Endocrine Oncology, Maria Sklodowska-Curie Memorial Cancer Center and Institute of Oncology, Gliwice Branch, Gliwice, Poland
Education, degrees and tittles1975 Silesian Medical University, Medical Faculty,
Katowice – M. D.
1980 Silesian Medical University, Medical Faculty, Katowice – Ph. D. degree
Title of dissertation: The content of biologically active calcitonin in porcine thyroid during the foetal development
1990 Silesian Medical University, Medical Faculty, Katowice – Habilitation thesis
Title: Adrenergic and serotoninergic influence on the sexual differentiation of the rat brain
2000 Maria Skłodowska-Curie Memorial Cancer and Institute of Oncology, Gliwice Branch, Gliwice – Professor of Medicine
Specializations1976 – 1986 board approved specialist in paediatrics, Silesian
Medical University, Department of Paediatrics, Bytom
1986 – 1991 board approved specialist in endocrinology, Centre of Medical Postgraduate Education, Warsaw
1992 – 1997 board approved specialist in nuclear medicine, Maria Sklodowska-Curie Memorial Cancer Centre and Institute of Oncology, Warsaw
Medical and Academic positions held in the past1975 – 1992 Silesian Medical University, Katowice
to 1986 laboratory of Experimental Endocrinology, Dept. of General Biology
1986 – 1992 Nuclear Medicine Unit, Clinic of General Surgery
Fellowships1982/1984 Hannover University School of Medicine,
Dept. of Clinical Endocrinology, Hannover, Germany, (German Academy Exchange Service postdoctoral fellowship)
1984 Summer School of Brain Research, The Nether-lands Institute of Brain Research, Amsterdam, Netherlands
1987 University of Helsinki, Techniques of molecular genetics
1994 – 1999 EFES and EANM Schools of Endocrinology and Nuclear Medicine
Other short term or longterm functions2006 – 2009 European Thyroid Association (Executive Com-
mittee member)
2008 – 2013 European Thyroid Association Cancer Research Network (Secretary)
2010 – 2014 European Society of Endocrinology (Secretary)
1995 – now Regional Consultant in the field of Endocrinolo-gy responsible for the program of specialization in endocrinology, its implementation and orga-nization of Board examinations
2003 – now member of the Committee for Human Genetics and Molecular Pathology of the Polish Academy of Sciences
2004 – 2010 Vice President of the Scientific Board of Maria Sklodowska-Curie Memorial Institute – Oncolo-gy Center
2005 National Atomic Agency, Advisory Board member 2005 – 2008, Chair of Commission of Ionizing Radiation Applied in Medicine, 2009 – now
2007 – 2010 member of the Polish Central Commission for Scientific Degrees
2017 – National Coordinator of rare endocrine condi-tions – European Reference Network on Rare Endocrine Conditions
Wahl Korrespondierendes Mitglied
AuS DEM VorStAnD unD DEr GEScHäFtSStEllE DEr DGE
Endokrinologie Informationen 1/2019 23
AuS DEM VorStAnD unD DEr GEScHäFtSStEllE DEr DGE
Membership in Polish and International Medical Society1978 – now Polish Society of Endocrinology (member of
the Executive Committee 1996 – 2004, Presi-dent of Nuclear Medicine Section 1997 – 1999, President of Thyroidology Section, President of Silesian Branch of PSE, 1994 – 2000 and 2006 – 2009, President and Founder of Polish Endo-crine Cancer Workgroup, 1995 – now)
1987 – 1992 European Society for Neuroendocrinology
1993 – now Polish Society of Nuclear Medicine, member of Executive Board, 1994 – 1998
1993 – now Polish Society of Oncology
1994 European Society for Therapeutic Radiology and Oncology
2002 – now Endocrine Society
2001 – 2013 European Thyroid Association, member of the Executive Committee 2006 – 2009, Secretary of the European Thyroid Association – Cancer Research Network 2009 – 2013
2007 – now member of the Executive Board of the Polish Thyroid Association
Most important national or international Awards1992 Team Award given by the Polish Minister of
Health for a research on new therapeutic meth-ods implemented in thyroid cancer treatment
1998 Gold Honor Medal for merits for Katowice Voivodeship
2001 First Award of Head of MSC Memorial Cancer and Institute of Oncology for best scientific work performed in cooperation with other centers (J Clin Oncol 2001; 19(5):1374-80)
2001 Scientific award for research on genetic predis-position to inherited medullary thyroid cancer given by Polish Academy of Sciences
2002 Award of third grade given by the Rector of Military Academy of Medicine for work “Prognostic value of expression of chosen oncogenes and suppressive genes in follicular thyroid cancer”
2002 First Prize given by the International Society for Preventive Oncology for presentation devoted to “Preventive genetic screening for detection of inherited medullary thyroid carcinoma: outcome of the five years program”
2003 Team scientific award for the research on surgery of medullary thyroid carcinoma: from molecular to clinical practice given by Polish Society of Surgeons
2005 Gold Cross of Merit awarded by the President of Poland for achievements in Polish endocrinology
2005 First grade Award of Head of MSC Memorial Cancer and Institute of Oncology for best scien-tific work performed in the Institute (Cancer Res 2005; 65; 1587-1597)
2006 Group Award for handbook “Pediatrics” given by the Polish Ministry of Health
2006 Centenary Medal of Polish Society of Internal Medicine
2009 Group Award of first grade given by the Rector of Silesian Medical University in Katowice in category of didactic achievements for a students’ handbook “Clinical pathophysiology”
2011 Knight‘s Cross of Order of the Rebirth of Poland awarded by the President of Poland for outstanding scientific achievements and services of Polish oncology
2007 – now correspondent member of Polish Academy of Arts and Sciences
2013 – now correspondent member of Polish Academy of Sciences
2015 – 2018 member of the Presidium of The Katowice Branch of the Polish Academy of Sciences
Publications: Hirsch index h=41, author/coauthor of more than 400 publications (according to Web of Science)
24 Endokrinologie Informationen 1/2019
AuS DEM VorStAnD unD DEr GEScHäFtSStEllE DEr DGE
Gründung einer „Arbeitsgemeinschaft labor“ innerhalb der DGE
Die endokrinologische Labordiagnostik ist bislang in der Deut-schen Gesellschaft für Endokrinologe formal nicht repräsentiert. Dies ist angesichts der unbestreitbaren Bedeutung des Labors für Diagnostik und Monitoring endokriner Erkrankungen sicher-lich nicht adäquat. Trotz der allgegenwärtigen Zentralisierung von Labordiagnostik bleibt die klinische Fragestellung die ent-scheidende Triebfeder für methodische Weiterentwicklungen, ersetzt das technisch beeindruckende Instrumentarium mo-derner analytischer Labore nicht die klinische Validierung. Ge-rade die jüngsten Fortschritte in der massenspektrometrischen Steroid analytik sind ein hervorragendes Beispiel dafür, dass nur in enger Kooperation zwischen Labor und Klinik das Potential neuer Techniken für die Praxis von Diagnose und Therapie endo-kriner Erkrankungen nutzbar gemacht werden kann.
Um den an Laboranalytik methodisch, grundlagenwissenschaft-lich und klinisch interessierten Kolleginnen und Kollegen inner-halb der DGE eine Plattform zu bieten, entsprechend Themen zu diskutieren, regen wir die Gründung einer Arbeitsgemeinschaft Labor innerhalb der DGE an. Die Einrichtung einer AG bietet satzungstechnisch den Vorteil, dass auch interessierte Kollegen anderer Fachgesellschaften problemlos mitarbeiten können, was dem interdisziplinären Charakter der endokrinologischen Labor-diagnostik sicher am besten Rechnung trägt.
Wir laden alle Interessierten herzlich zur Gründungsveranstal-tung im Rahmen der diesjährigen Jahrestagung der DGE in Göt-tingen ein. Neben der strukturellen Etablierung der AG soll dort auch über Arbeitsschwerpunkte und die nächsten Aktivitäten diskutiert werden. Die Veranstaltung wird am
Mittwoch, den 20. März 2019von 14:00 bis 15:00 uhr im raum „Göttinger Sieben“
stattfinden. Kolleginnen und Kollegen, die Vorschläge zur Ta-gesordnung haben oder sich aktiv an der AG beteiligen wollen, sind aufgerufen, sich bereits jetzt bei den Initiatoren zu melden. Außerdem wären wir dankbar, wenn Sie weitere interessierte Kollegen über die Initiative informieren und zur Mitarbeit in der zu gründenden AG animieren könnten.
Wir hoffen auf reges Interesse und zahlreiches Erscheinen in Göttingen!
Mit besten Grüßen Martin Bidlingmaier und Sven Diederich
[email protected]@medicover.de
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26 Endokrinologie Informationen 1/2019
Seitens des Vorstands der DGE und des Beirats der AG NET ist die inhaltliche Erweiterung zu einer AG Neuroendokrine Tumore und endokrine Onkologie gewünscht und vorgesehen, sodass neben den Teilnehmern der AG NET, und des NET-Registers auch um rege Teilnahme aller an der endokrinen Onkologie Interessierten gebeten wird.
Datum: Freitag, 22. März 2019
zeit:15:00 bis 16:30 Uhr
ort:Raum Göttinger Sieben
Einladung zur Mitgliederversammlung der AG neuro endo krine tumore
Tagungsordnung:
Neuwahl von Beiratsmitgliedern
Neuwahl des Beiratssprechers
Diskussion und Verabschiedung der Geschäftsordnung basie-rend auf dem allgemeinen Entwurf der DGE.
Im Anschluss an die Mitgliederversammlung findet die Früh-jahrssitzung des NET Registers statt.
Matthias Weber für den Beirat der AG NET
AuS DEM VorStAnD unD DEr GEScHäFtSStEllE DEr DGE
Endokrinologie Informationen 1/2019 27
Abgabetermine für die Beiträge in den Endokrinologie Informationen
Ausgabe geplanter Erscheinungstermin Manuskriptabgabe
2/2019 20.05.2019 06.03.2019
3/2019 20.09.2019 05.07.2019
4/2019 20.11.2019 06.09.2019
Die Manuskripte sind zu den o.g. Terminen bei der Schriftleitung einzureichen.
AuS DEM VorStAnD unD DEr GEScHäFtSStEllE DEr DGE
28 Endokrinologie Informationen 1/2019
SEKtIonEn unD ArBEItSGEMEInScHAFtEn
Mit 3.205 teilnehmern aus 99 ländern und 1.777 einge-reichten Abstracts ist der European congress of Endocri-nology einer der Höhepunkte des endokrinologischen Kongressjahrs. Gastgeber war dieses Jahr die katalanische Hauptstadt Barcelona. Auf der Veranstaltung „EcE 2018 Highlight-Session“ stellten vier referentinnen und refe-renten aus Deutschland und der Schweiz Höhepunkte des Kongresses zu verschiedenen klinischen Schwerpunkten der Endokrinologie aus ihrer persönlichen perspektive vor.
Dr. Maria Mavromati, Genf, berichtete zunächst über einen Vortrag von Ana Luiza Maia, Brasilien, zur Therapie des me-dullären Schilddrüsenkarzinoms (Abstract #MTE5). Bei dieser Erkrankung sei das Risiko zu versterben in erster Linie mit der Metastasierung assoziiert, die Prognose hänge stark mit der Kalzitonin-Verdoppelungszeit zusammen. Aktuell seien Van-detanib und Cabozantinib zur Therapie des metastasierten medullären Schilddrüsenkarzinoms zugelassen, die beide das progressionsfreie Überleben (PFS) verlängerten, nicht jedoch – außer bei Patienten mit Nachweis des RET-Proto-Onkogens – das Gesamtüberleben (OS). Neuere zielgerichtete Therapien sollten insbesondere eine bessere Verträglichkeit im Blick haben und eine höhere Wirksamkeit gegenüber den bisherigen Tyrosinki-nase-Inhibitoren aufweisen. Neuere Entwicklungen umfassten RET-spezifische Behandlungsansätze sowie Therapien, die in der Mikroumgebung des Tumors aktiv sind.
Hyper und Hypothyreose: Pathogenese, Prädiktion
Klinisch praktisch relevant erschien Mavromati ein von Grigori-os Effaimidis, Dänemark (Abstract #S1.1) vorgestellter ‚Thyro-id Events Amsterdam‘ (THEA)-Score, mit dem sich in einfacher Weise das 5-Jahres-Risiko einer Hypo- oder Hyperthyreose bei euthyreoten Verwandten von Patienten mit autoimmuner Schilddrüsenerkrankung abschätzen lässt (Tabelle 1). Kriterien sind der TSH-Wert, die Höhe der TPO-Antikörper und der fa-miliäre Hintergrund. Bei hohem Risiko könnten als Konsequenz prophylaktische Maßnahmen angezeigt sein.
Tabelle 1. Thyroid Events Amsterdam‘ (THEA)-Score (Abstract #S1.1).
charakteristikum Hypo-thyreotes Ereignis
Hyper-thyreotes Ereignis
Jegliches Ereignis
TSH, mIU/l 2,0– 4,0 >4,0– 5,7 >5,7
00369
20-1-2-3
20246
TPO-Antikörper, kU/l ≤100 >100– 1.000 >1000– 10.000 >10.000
0369
0123
04812
Familiärer Hintergrund 2 Verwandte
mit M. Basedow 2 Verwandte
mit Hashimoto
0
3
1
0
1
3
Maximaler THEA-Score 21 6 21
Luca Chiovato, Italien, habe sich mit IgG4-assoziierten Schild-drüsenerkrankungen beschäftigt (Abstract #S1.2). Dazu zählten unter anderem die Hashimoto-Thyreoiditis und eine Form der endokrinen Orbitopathie ohne Schilddrüsenautoantikörper. Die Diagnose beruhe auf der histopathologischen Untersuchung, therapeutisch würden Steroide eingesetzt. Thema von Miloš Žarković, Serbien, war die Entwicklung von Scores bei Patienten mit M. Basedow zur Prädiktion des Rezidivrisikos nach Thera-pie (GREAT) und der Progression einer endokrinen Orbitopathie (PREDIGO) (Tabelle 2) (Abstract #S1.3). Beide Scores könnten demnach dazu beitragen, Patienten mit einem niedrigen Risiko zu identifizieren, die primär medikamentös behandelt werden sollten und solchen mit hohem Risiko, die eher einer Operation oder Radiojodtherapie zugeführt werden sollten1,2.
Tabelle 2. GREAT-Score zur Prädiktion des Rezidivrisikos bei M. Basedow1
Variable cut-off Score
Alter, Jahre ≥40
Endokrinologie Informationen 1/2019 29
SEKtIonEn unD ArBEItSGEMEInScHAFtEn
Tabelle 3. PREGO-Score zur Prädiktion der Progression einer endokrinen Orbitopathie2
Variable cut-off Score
Klinischer Aktivitäts-Score (CAS)
0≥1
05
TSH-bindende inhibi-torische Moleküle
10 U/l
025
Dauer Hyperthyreose-Symptome
4 Monate
013
Gegenwärtiges Rauchen NeinJa
02
Maximaler Score: 15 Punkte
Auf Interesse stieß bei Mavromati auch ein Fallbericht einer Patientin mit familiärer Schwangerschaftshyperthyreose ohne nachweisbare TSH-Rezeptorantikörper, der von Philippe Caron, Frankreich, präsentiert wurde (Abstract #OC1.1). Als Ursache habe sich eine Mutation des TSH-Rezeptorgens mit resultieren-der Überempfindlichkeit gegen hCG herausgestellt. Die Hyper-thyreose trat bei diesem Fall regelhaft während der Schwanger-schaften auf, die Mutter der Patientin berichtete über ähnliche Symptome während ihrer eigenen Schwangerschaft. Im Hinblick auf die vorgeburtliche Jodprophylaxe sei nach deren Einführung bei Schulkindern in Polen laut Malgorzata Trofimiuk-Müldner eine Abnahme der Schilddrüsenvolumina zu verzeichnen ge-wesen (Abstract #OC1.4). Mavromati merkte jedoch an, dass es sich um eine kleine Stichprobe ohne Einsatz altersbezogener Referenzbereiche gehandelt habe.
Themen im Symposium zu Schilddrüsentumoren waren gene-tische Veränderungen bei Schilddrüsenmalignomen und die neuen EU-TIRADS-Leitlinien der European Thyroid Association zur Beurteilung der Malignität von Schilddrüsenknoten mittels Ultraschall4. Zur Frage der Schilddrüsenhormonsubstitution bei nicht schwangeren Patientinnen mit subklinischer Hypothyreo-se konnte eine systematische Übersichtsarbeit und Metaanalyse von 19 Studien mit insgesamt 2.061 randomisierten Patienten von Marieke Snel et al., Niederlande, keinen Vorteil einer Sub-stitution aufzeigen (Abstract #OC1.3). Dennoch sprach sich in einer Umfrage während der Session die Hälfte der Besucher für eine Substitution von subklinisch hypothyreoten Schwangeren aus.
Ist Rezeptorprofiling bei Hypophysenerkrankungen sinnvoll?
Professor Jochen Schopohl, München, berichtete über spannen-de Kongressbeiträge rund um Erkrankungen der Hypophyse und des Hypothalamus. In einer Pro- und Kontra-Debatte (Debatte #D2) mit Maria Chiara Zatelli, Italien, und Monica Marzuela, Spanien, sprachen die Teilnehmer dem Rezeptorprofiling mit Bestimmung der Somatostatin(SST)- und Dopaminrezeptoren
einen Nutzen für die Therapiesteuerung zu. Für die Routine-anwendung gebe es aber derzeit noch zu viele methodische Probleme und es fehlten noch große Studien. In seinem Plen-arvortrag über den GnRH-Pulsgenerator habe Allan Herbison, Neuseeland, GnRH-Neuronen als besondere Neuronenart be-zeichnet, die aus der Nase stammen und in den Hypothalamus migrieren (Abstract #PL3). Bei gestörter Entwicklung könne z. B. das Kallmann-Syndrom oder ein idiopathischer hypogonadotro-per Hypogonadismus entstehen. Der Pulsgenerator selbst beste-he aus den so genannten Kisspeptin-Neuronen im N. arcuatus im Hypothalamus, die die GnRH-Neurone am Zellende im Be-reich der Eminentia mediana stimulieren.
Carles Gaston-Massuet, UK, habe molekulare Grundlagen papil-lärer Kraniopharyngeome erläutert, bei denen zu 90 % Mutati-onen des BRAF600V-Onkogens vorliegen (Abstract #S11.1). In diesem Fall sei eine Therapie mit BRAF-Inhibitoren, z. B. Vemu-rafinip, möglicherweise eine Therapieoption. Adenomatöse Kraniopharyngeome trügen zu 74 % Mutationen des CNNTB1-Gens. Daniel S. Olsson (Abstract #S11.2) habe festgestellt, dass 60–70 % der Patienten nach der Kraniopharyngeom-Operation massiv übergewichtig seien. Zwar seien die Erfahrungen mit bariatrischen Operationen bei diesen Patienten begrenzt, die Magenbypass-Operation sei jedoch im Gegensatz zur Anlage eines Magenbands mit einer langfristigen Gewichtsabnahme verbunden. Die Hormonsubstitution scheine nach bariatrischen Operationen kein Problem darzustellen.
Philippe Chanson, Frankreich, betonte in seiner „Clinical Endo-crinology Trust Lecture“ (Abstract #CET1), dass neuere epide-miologische Daten klar zeigten, dass bei adäquater Therapie bei Patienten mit Akromegalie oder Wachstumshormon-Mangel keine erhöhte kardiovaskuläre Mortalität zu verzeichnen sei. Interessant war auch Chansons Hinweis, dass die kardiale Hy-pertrophie wohl durch Wassereinlagerung in Kardiomyozyten bedingt sei, die sich bei erfolgreicher Behandlung rasch zurück-bilden könne.
Endokrines System und CheckpointInhibitoren
Mehrere Poster beschäftigten sich mit der durch Immuncheck-point-Inhibitoren induzierten Hypophysitis: In einer systemati-schen Übersicht und Meta-Analyse, die 101 Studien mit nahezu 20.000 Patienten umfasste, habe sich gezeigt, dass die sekundä-re Nebennierenrindeninsuffizienz rund 10 % der Patienten be-trifft und diese Achse meist als Erstes ausfalle (Jeroen de Filette et al., Belgien, Abstract #GP211) (vgl. auch Abbildung 1). Bei mit PD-1-/PD-L1-Inhibitoren behandelten Patienten trete vor allem eine primäre Schilddrüsenfunktionsstörung auf (ca. 8 %), insbe-sondere eine Hypothyreose. Immunbedingte Nebenwirkungen einschließlich Diabetes mellitus und Nebennierenrindeninsuffi-zienzen treten bei immunonkologischer Kombinationstherapie häufiger auf als bei einer Monotherapie. Schilddrüsenfunktions-
30 Endokrinologie Informationen 1/2019
SEKtIonEn unD ArBEItSGEMEInScHAFtEn
störungen seien laut Schopohl vor allem in den ersten 4 bis 6 Wochen nach Therapiebeginn zu verzeichnen, eine thyreostati-sche Therapie sei in der Regel nicht indiziert. Typisch und klinisch zu beachten sei die rasche Entwicklung einer Hypothyreose. Schopohl betonte, dass die Therapie mit Checkpoint-Inhibitoren meist wegen einer Hypophysitis oder Schilddrüsenfunktionsstö-rung nicht abgesetzt werden müsse. Eine Ausnahme könnten andere lebensbedrohliche Autoimmunerkrankungen oder bei-spielsweise lokale Symptome wie nicht anders beherrschbare Kopfschmerzen bei Hypophysitis darstellen.
Abbildung 1. Ausfall hypophysärer Partialfunktionen in einer Fallserie von Patienten unter Immuncheckpoint-Inhibitor-Therapie (van den Berg et al., Abstract #GP193).
SST3Expression in hormoninaktiven Hypophysenadenomen
Aus der Arbeitsgruppe Raúl M. Luque stammte ein Poster, das den SST-Subtyp 3 in hormoninaktiven Hypophysenadenomen charakterisierte (Mari C. Vázquez-Borrego et al., Spanien [Abs-tract #GP200]). Dabei stellten die Autoren eine im Vergleich zu normalem Hypophysengewebe 7-mal höhere SST3-Expression in hormoninaktiven Hypophysenadenomen fest. In Zellkultu-ren hätten einige hormoninaktive Adenome auf eine Therapie mit SST3-Agonisten angesprochen, ebenso zeigte sich in einem Mausmodell in vivo eine Reduktion des Tumorvolumens mit ei-nem SST3-Agonisten.Abschließend berichtete Schopohl über zwei klinische Poster: Liudmila Astafyeva et al., Russland, zeigten eindrucksvoll, dass selbst riesige Prolaktinome einer Größe über 3 bis 6 cm in der Regel sehr gut auf Cabergolin ansprechen (Abstract #GP209). Anne Marie Hannon et al., Irland, stellten die Kasuistik einer Patientin mit Akromegalie vor, deren Erkrankung während der Schwangerschaft neu diagnostiziert worden sei (Abstract #P720). Aufgrund einer zunehmenden Gesichtsfeldeinschrän-kung musste eine Therapie mit einem Somatostatin-Analogon eingeleitet werden, unter der sich die Symptomatik zurückbilde-te. Die Patientin entband schließlich ein gesundes Kind. Soma-tostatin-Analoga sollten jedoch während der Schwangerschaft vermieden bzw. bei Schwangeren nur dann angewendet wer-den, wenn dies eindeutig erforderlich ist, so Schopohl.
Entwicklungsverzögerung oder Hypogonadismus?
Professor Tilman Rohrer, Homburg berichtete aus kinderen-dokrinologischer Sicht über eine Meet-the-Expert-Session mit Taneli Raivio, Finnland, zum Thema der verzögerten Pubertäts-entwicklung (Abstract #MTE3). Physiologisch sei das System der Regulation der GnRH-Neurone bei Kindern gehemmt; nur z. B. bei Krankheit, Bestrahlung oder im Rahmen einer Infekti-on werde es vorzeitig aktiviert. Largo und Prader hätten bereits 1983 den zeitlichen Ablauf der weiblichen und männlichen Pu-bertät beschrieben5, seit 2015 lägen aus einer dänischen Studie Normwerte zum Durchlaufen der Pubertät vor6. Von besonderer Bedeutung sei die Abgrenzung der konstitutionellen Entwick-lungsverzögerung (constitutional delay of growth and puberty, CDGP) von einem hypogonadotropen Hypogonadismus (vgl. Abbildung 2). Hier besitze die Messung von Inhibin eine hohe Spezifität: Bei niedrigem Inhibin-Spiegel und kleinen Gonaden bestehe eine hohe Wahrscheinlichkeit auf das Vorliegen eines hypogonadotropen Hypogonadismus, bei hohem Inhibin und größeren Gonaden bestehe eine hohe Wahrscheinlichkeit auf das Vorliegen einer Entwicklungsverzögerung. Bei einer Unter-suchung in einem großen Zentrum der Tertiärversorgung der Arbeitsgruppe um Raivio bei Kindern mit verzögerter Puber-tätsentwicklung hatten mehr als 80 % der untersuchten Jun-gen und mehr als 50 % der Mädchen letztlich eine CDGP7. Eine Therapie der CDGP sei bei diesen Kindern bis zu einem Alter von 14 Jahren nicht erforderlich, bei Leidensdruck biete sich evtl. an, die Pubertät mit Testosteron oder Estradiol für 6 bzw. 3 Mona-te anzustoßen. Schließlich stellte Raivio eine Arbeit vor, in der bei 5 Jungen mit kongenitalem hypogonadotropem Hypogona-dismus die Pubertät und das Hodenwachstum initial über 4–12 Monate mit rhFSH und anschließend mit hCG statt wie bisher alleine mit hCG induziert worden seien. Es habe sich gezeigt, dass sich mit diesem Procedere die Spermatogenese auch bei niedriger Testosteronwirkung in Gang setzen lasse.
In der Session zu neuroendokrinen Grundlagen von Störun-gen der Reproduktion habe Uli Böhm, Deutschland, über die „Verdrahtung der GnRH-Neurone“ im Verlauf der Entwicklung (Abstract #S14.1) berichtet. Jean-Pierre Hardelin, Frankreich, sei näher auf die Genetik der CDGP ein (Abstract #S14,2) einge-gangen. Zwar bestehe laut Hardelin bei 50–75 % der Betroffe-nen mit CDGP ein familiärer Hintergrund, zu den genetischen Grundlagen sei jedoch im Gegensatz zum Kallmann-Syndrom wenig bekannt. In einer Studie mit 59 CDGP-Kindern sei bei 24 Kindern der Nachweis von 21 seltenen Varianten im heterozy-goten Zustand gelungen, die mit hypogonadotropem Hypo-gonadismus assoziiert sind. Vorwiegend handelte es sich dabei um Missense-Mutationen, am häufigsten waren Varianten des IGSF10-Gens.
Endokrinologie Informationen 1/2019 31
SEKtIonEn unD ArBEItSGEMEInScHAFtEn
Abbildung 2. Schematische Darstellung der Gonadenachse mit den verschiedenen Gene, deren Mutation an der Entwicklung des Kallmann-Syndroms und von Riechstörungen (linke Spalte) und des normosmi-schen hypogonadotropen Hypogonadismus (rechte Spalte) beteiligt sind. Kiss-Neurone integrieren verschiedene hormonelle, metabolische und zirkadiane Einflüsse aus anderen Bereichen des Hypothalamus und des Gehirns und stimulieren so die Aktivität von GnRH-Neuronen; modi-fiziert nach Valdes-Socin et al., 20148
Jodversorgung von Schwangeren
Rohrer wies zudem auf die aktuellen Ergebnisse von Marian-ne Abel aus der norwegischen Mother-and-Child-Kohorte zur Frage des Nutzens einer prophylaktischen Jodsupplementation während der Schwangerschaft hin. Demnach sei eine leicht bis mäßig ungenügende Jodzufuhr der Mutter zwar mit Sprachver-zögerung, Verhaltensproblemen und verminderter Feinmotorik der Kinder im Alter von 3 Jahren assoziiert. Eine Supplementa-tion von Schwangeren mit Jod während der Schwangerschaft habe jedoch keinen protektiven Einfluss auf die Entwicklung des ZNS gezeigt9,10. Ebenso wenig beeinflusse sie die Entwicklung eines Aufmerksamkeit-Defizit-Hyperaktivitäts-Syndroms11. Letzt-lich werde eine Supplementation mit Jod während der Schwan-gerschaft aber doch weiter befürwortet.
Schließlich war für Rohrer das Poster mit dem Fall eines Patien-ten mit adrenogenitalem Syndrom aus Tunesien (Hamza Elfekih et al., Abstract #P87) Anlass darauf hinzuweisen, dass durch die Migration ein Wandel der diagnostizierten Enzymdefekte in Deutschland zu beobachten sei. Das Poster beschrieb den Fall eines 36-jährigen Patienten mit adrenogenitalem Syndrom bei 11b-Hydroxylasedefekt, bei dem die Erkrankung im Alter von 3 Jahren aufgrund einer Pubertas praecox ohne Salzverlustsyn-drom diagnostiziert worden war.
Neuroendokrine Tumoren (NET): aktuelle WHOKlassifikation 2017
Professor Stephan Petersenn, Hamburg, beschäftigte sich in seinem Highlight-Vortrag mit den neuroendokrinen Tumoren (NET). In Barcelona habe Marianne Pavel, Erlangen, einen sehr schönen Überblick über die Behandlung von Dünndarm- und
Pankreas-NET vermittelt (Session #S10). Pavel habe zunächst auf die neue WHO-Klassifikation aus dem Jahr 2017 hingewiesen, die die Morphologie der Tumore stärker betone als in der vorhe-rigen Klassifikation aus dem Jahr 2010. Bei Pankreas-NET wurde nun die Unterscheidung von G3-NEN in schlecht differenzierte neuroendokrine Karzinome (NEC) und einer gut differenzierten NET G3-Entität eingeführt (Tabelle 4). Neu sei die Bezeichnung „MiNEN“ als gemischt neuroendokrine-nicht-neuroendokrine Neoplasien anstelle der bisherigen Bezeichnung „MANEC“ für gemischt adenoneuroendokrine Karzinome, da der Karzinom-anteil nicht immer einem Adenokarzinom entsprechen müsse. Die differenzierte Einteilung nach Ki-67-Index spiegle sich in den Überlebensraten der Patienten wider und erlaube somit eine ge-nauere Prognoseklassifikation.
Tabelle 4. WHO-Klassifikation 2017 für Pankreas-NET, nach Llyod et al.,
201712
Morphologie Grading Mitosen (10 HpF)a
Ki-67- Index (%)b
NET G1 Gut differenziert G1 < 2 20 >20
NEC G3 Schlecht differenziert– Großzeller– Kleinzeller
G3 > 20 >20
a10 HPF: Hauptgesichtsfeld = 2cm2, mindestens 40 Felder (40 x Vergrößerung, Areale mit höchster mitotischer Dichte) b MIB-1-Antikörper in % von 2000 Tumorzellen in “Hotspot“-Bereichen
Therapie von intestinalen NET
Die Konsensus-Leitlinien der ENETS empfählen bei fortgeschrit-tenen intestinalen NET im Stadium G1 laut Pavel zunächst eine Therapie mit Somatostatinanaloga oder evtl. eine abwartende Haltung (Wait & Watch)13. Bei Krankheitsprogression sei ggf. eine Steigerung der Dosis zu erwägen, ebenso eine lokoregi-onäre Therapie oder eine Peptidrezeptor-Radionuklidtherapie (PRRT) bei SST-positiven Tumoren. Eine Studie von Niina Mati-kainen et al., Finnland, habe anhand der Auswertung von 15D- und SF-36-Fragebögen bestätigt, dass die Lebensqualität im Vergleich zur Allgemeinbevölkerung bei Dünndarm-NET stark eingeschränkt sei (Abstract #P121), so Petersenn. Betroffene lit-ten insbesondere häufig an einer begleitenden Depression und Diarrhö; die niedrige Lebensqualität ließe sich weniger durch klassische Krankheitsfaktoren wie Grading oder Proliferations-index erklären.
Die finalen Daten der NETTER-1-Studie14 zum Einsatz der PRRT mit 177Lu-Dotatate bei NET des Mitteldarms hätten in Kombina-tion mit normal dosiertem Octreotid ein medianes PFS von 28,5 Monaten gegenüber 8,4 Monaten mit hochdosiertem Octreotid LAR 60 mg gezeigt. Zu beachten sei das Risiko einer persistie-
32 Endokrinologie Informationen 1/2019
SEKtIonEn unD ArBEItSGEMEInScHAFtEn
renden Knochenmarkschädigung durch eine PRRT bei 3,7% der Patienten, die eine Blutbildkontrolle erfordere. Die Gefahr der Entwicklung einer Niereninsuffizienz sei mit 177Lu geringer als mit 90Y. Einem Poster einer spanischen Arbeitsgruppe zufolge (Antonio Ballesteros Martín-Protugués et al., Abstract #P130) seien bei 23 % der Patienten unter einer Behandlung mit 177Lu-Dotatate hämatologische Nebenwirkungen zu verzeichnen ge-wesen, so Petersenn. Dabei sei 1/22 Patienten an einer Panzyto-penie verstorben.
Therapie von PankreasNET
Bei nicht funktionellen fortgeschrittenen metastasierenden Pan-kreas-NET stehe den ENETS-Leitlinien zufolge laut Pavel bei G1-Tumoren zunächst eine Therapie mit Somatostatin-Analoga im Vordergrund, bei Krankheitsprogression eine zielgerichtete The-rapie mit Everolimus oder Sunitinib, Chemotherapie oder loko-regionäre Therapien13. Bei nicht funktionellen Pankreas-NET G2 oder Tumoren mit hoher Tumorlast oder Symptomen werde pri-mär eine Chemotherapie empfohlen, z. B. mit Streptozotocin/5-Fluorouracil15, bei weiterer Krankheitsprogression Everolimus oder Sunitinib in der Zweitlinientherapie, bei weiterem Progress dann ggf. eine PRRT oder alternative Chemotherapie. Auch bei Pankreas-NET hänge das Therapieergebnis vom Grading und der hepatischen Tumorlast ab, wobei die Chemotherapie evtl. frühzeitiger eingesetzt werden könnte als bisher üblich. In dieser Hinsicht werde derzeit die Kombination von Temozolomid und Capecitabin gegenüber einer Temozolomid-Monotherapie un-tersucht16. Hierbei habe sich ein medianes PFS von 22,7 Mona-ten unter der Kombinationstherapie gegenüber 14,4 Monaten unter der Monotherapie gezeigt16.
KarzinoidSyndrom: Embolisation und Telotristatethyl
Staffan Welin, Schweden, gab ein Update über das Karzinoid-Syndrom und die Karzinoid-Herzerkrankung (Session #S10). In seinem Vortrag habe er die Bedeutung der Differenzialdiagnose der Diarrhö auch bei Karzinoid-Syndrom und einer entsprechend differenzierten Therapie betont (Tabelle 5). Bei der Lokaltherapie des Karzinoid-Syndroms gelinge es mittels Embolisation oder Chemoembolisation bei rund 50 % der Patienten den Hor-monexzess zu reduzieren oder eine partielle Remission herbei-zuführen17. Die Ansprechraten seien mit (Chemo-)Embolisation besser als mit Radioembolisation18.
Tabelle 5. Nicht durch Karzinoid-Syndrom bedingte Ursachen der Diarrhö und ihre Therapie
ursachen therapie
Induzi