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Einführung in die Musikpsychologie
Klaus FrielerUniversität Hamburg
Musikwissenschaftliches Institut
Seminar 56.803, SoSe 08
Klaus Frieler: Einführung in die Musikpsychologie
Persönliches
Klaus Frieler, Dipl.- Phys.
E-Mail: [email protected]: www.mu-on.org
• Studium der Physik und Mathematik (Diplom ´97)• Arbeit als freischaffender Programmierer• Promotionsstudium der systematischen Musikwissenschaft bei
Prof. Dr. Schneider• Thema: „Mathematische Grundlagen zur quantitativen
Modellbildung in der kognitiven Melodieforschung“
Klaus Frieler: Einführung in die Musikpsychologie
Scheinkriterien
Entweder:
Oder:
Ein Kurzreferat mit schriftlicher Ausarbeitung, auch als Gruppenreferat möglich
Zwei Essays und zwei Sitzungsprotokolle, einen Text davon vorgetragen
Klaus Frieler: Einführung in die Musikpsychologie
Essays & Sitzungsprotokolle
• In jeder Sitzung wird ein Thema gestellt, zu dem ein Essay geschrieben werden.
• Essays sollten kurze, durchaus subjektive Reflektion über ein Thema, auf Basis wissenschaftlicher Erkenntnisse sein.
• Stundenprotokolle sind ausformulierte Zusammenfassungen von Sitzungen, die auch eine kurze kritische Evaluation umfassen sollte.
• Umfang für beide Textformen: 3-7 Seiten.
Klaus Frieler: Einführung in die Musikpsychologie
Formalien: Präsentationen
• Verwendung von Präsentationsprogramme (PowerPoint etc.) Pflicht. „Härtefallreglungen“ möglich.
• Dauer der Kurzreferate 20-25min + 5-10 min Diskussion und Fragen.
• Bitte vorher Dauer timen und Technik testen.• Gruppenreferate empfohlen, jeder Teil als
Kurzreferat.• Gruppen bis max. 4 Personen
Klaus Frieler: Einführung in die Musikpsychologie
Formalien: Texte
• Textformatierung laut Infoblatt „Richtlinien für studentische Arbeitsleistungen“
• Texte müssen sowohl ausgedruckt als auch als PDF eingereicht werden (spätestens bis Ende des Semesters).
• Texte sollen auf der Seminar-Website zur Verfügung gestellt werden
• Website zum Seminar ist in Arbeit und wird bald über www.mu-on.org erreichbar sein.
Klaus Frieler: Einführung in die Musikpsychologie
Lehrbuch zur Veranstaltung
• Bruhn, Kopiez, Lehmann (Hrsg.): Musikpsychologie. Das neue Handbuch, Rowohlt Tb., ISBN-13 978-3-499-55661-6, 2008
• Preis: € 19,95 • Weitere Lehrbücher:
– Bruhn, Oerter, Roesing (Hrsg): „Musikpsychologie. Ein Handbuch, 4. Aufl., Rowohlt Tb, 2002
– Motte-Haber, H. de la (Hrsg.): Handbuch der Musikpsychologie, 2. Aufl., Laaber 1996.
Klaus Frieler: Einführung in die Musikpsychologie
Was ist Musikpsychologie?
MusikwissenschaftPsychologie Musikpsychologie
Klaus Frieler: Einführung in die Musikpsychologie
Thematische Systematik
Musikpsychologie
Musikwahrnehmung Musikproduktion
Wirkung von Musik
Klaus Frieler: Einführung in die Musikpsychologie
Verwandte Disziplinen
Musikpsychologie
Musiksoziologie
Musikpädagogik
Musiktheorie
Musikbiologie Musiktherapie
Musikerpsychologie
Musikethnologie
Musikneurologie
Klaus Frieler: Einführung in die Musikpsychologie
Musikwahrnehmung
Musikwahrnehmung
Psychoakustik
Kognition Wirkungen
„Ästhetik“
Klaus Frieler: Einführung in die Musikpsychologie
Psychoakustik
Psychoakustik
Tonhöhe
Lautheit
Klangfarbe
Sonanz
Klaus Frieler: Einführung in die Musikpsychologie
Musikkognition
Musikkognition
Melodik
Rhythmik
HarmonikMetrik
SegmenteAkzente Komplexität
Tonalität
Polyphonie (ASA)
Ähnlichkeit
SpracheGedächtnis
Klaus Frieler: Einführung in die Musikpsychologie
Wirkung von Musik
Wirkung von Musik
Sekundäreffekte
Motorik
Semantik
Emotion
Vegetativ
Klaus Frieler: Einführung in die Musikpsychologie
Musikproduktion
Musikproduktion
KreativitätAusführung
Klaus Frieler: Einführung in die Musikpsychologie
Ausführung
InterpretationInstrumentaltechnik
Ausführung
MusikerpsychologieMusikmedizin
Klaus Frieler: Einführung in die Musikpsychologie
Musikalische Kreativität
Komposition
Kreativität
Improvisation
Musikerpsychologie
Klaus Frieler: Einführung in die Musikpsychologie
Perspektiven
Zeitlich
Perspektiven
Kulturell Individuell
Physiologisch
Klaus Frieler: Einführung in die Musikpsychologie
Zeitliche Perspektiven
Synchron
Zeitliche Perspektiven
Diachron
Historisch
Klaus Frieler: Einführung in die Musikpsychologie
Kulturelle Perspektiven
Sozialpsychologisch
Kulturelle Perspektiven
Ethnologisch
Medientheoretisch
Klaus Frieler: Einführung in die Musikpsychologie
Individuelle Perspektiven
Begabung
Individuelle Perspektive
Expertise
Musikerpsychologie Hörerpsychologie
Klaus Frieler: Einführung in die Musikpsychologie
Physiologische Perspektiven
Neurologisch
Physiologische Perspektive
IntermodalKrankheit
Behinderung
Drogen
Klaus Frieler: Einführung in die Musikpsychologie
Methoden
Experiment
Methoden
Theorie
Introspektion Data Mining
Klaus Frieler: Einführung in die Musikpsychologie
Empirie I
Laborexperiment
Empirie
Felduntersuchung
Quantitativ Qualitativ
Data Mining
Datenproduktion
Onlineexperiment
Klaus Frieler: Einführung in die Musikpsychologie
Empirie II
Explorativ
Empirie
Testend
Qualitativ Generativ Hypothesen Modelle
Fallstudie
Klaus Frieler: Einführung in die Musikpsychologie
Experiment
Stimuli
Experiment
MessverfahrenDurchführung
Paradigma
Klaus Frieler: Einführung in die Musikpsychologie
Stimuli I
Artifiziell
Stimuli
Reell
Artifiziert Modifiziert
Klaus Frieler: Einführung in die Musikpsychologie
Stimuli II
Stimuli
PolyphonMonophon
Klaus Frieler: Einführung in die Musikpsychologie
Durchführung
Gruppenversuch
Durchführung
Einzelversuch
SchallfeldKopfhörer
Gruppeninteraktiv
Klaus Frieler: Einführung in die Musikpsychologie
Messverfahren
Physiologisch
Messverfahren
Kommunikativ
Motorisch Akustisch
Klaus Frieler: Einführung in die Musikpsychologie
Physiologische Messung
Neurologisch
Physiologische Messung
Vegetativ
EEG/MEG
Bildgebende Verfahren
Puls
Blutdruck
Hautwiderstand
Hauttemperatur
EMG
PET fMRI
Klaus Frieler: Einführung in die Musikpsychologie
Motorisch-akustische Messung
Reaktionszeit
Motorisch/Akustisch
Musikalisch
Autonom
Reproduktiv
Tanz
Begleitend
Klaus Frieler: Einführung in die Musikpsychologie
Kommunikative Messung
Verbal
kommunikative Messung
Graphisch
Frei-Assoziativ SelektivKategorial NotenSkaliert
Klaus Frieler: Einführung in die Musikpsychologie
Paradigma
Reflexiv
Paradigma
Beurteilen
Wiedererkennen
Assoziativ
Unterscheiden
OrdnenSkala
Paarvergleich
Observativ
Produktiv
Klaus Frieler: Einführung in die Musikpsychologie
Theorie
Quantitativ
Theorie
Qualitativ
Hybrid
Klaus Frieler: Einführung in die Musikpsychologie
Quantitative Modelle I
Symbolisch
Quantitative Modelle
Subsymbolisch
Hybrid
Klaus Frieler: Einführung in die Musikpsychologie
Quantitative Modelle II
Deterministisch
Quantitative Modelle
ProbabilistischHybrid
Regelbasiert Mathematisch
Klaus Frieler: Einführung in die Musikpsychologie
Beispiel: Melodische Ähnlichkeit
Melodie 1
Melodie 2
Melodie 3
Wir machen den Test:
Bitte Ähnlichkeiten der Paare (1-2, 1-3, 2-3) mit Werten zwischen 0 und 10 einschätzen, auf einen Zettel schreiben und mir geben.
Klaus Frieler: Einführung in die Musikpsychologie
Beispiel: Melodische Ähnlichkeit
• Ziel: Entwicklung eines Algorithmus, der melodische Ähnlichkeit möglichst genau und valide messen kann.
• Methode: Vergleich menschlicher Expertenurteile mit algorithmischen Urteilen aus einem Computerprogramm.
• Ref: Daniel Müllensiefen, Klaus Frieler (2004 ): „Cognitive Adequacy in the Measurement of melodic similarity: Algorithmic vs. Human Judgments“, Computing in Musicology 13, 147-76
Klaus Frieler: Einführung in die Musikpsychologie
Beispiel: Melodische Ähnlichkeit
• Modelle: Etwa 50 Algorithmen aus der Literatur sowie Eigenentwicklungen. Berechnung eines Ähnlichkeitswertes zwischen 0 und 1 für Melodiepaare.
• Experimente: Ähnlichkeitsbeurteilungen von manipulierten (Pop-)Melodiepaaren im Hörversuch.
• Test-Retest-Design. • Filterung der Vpn nach Konsistenz und Validität
definiert Experten• Vergleich Modelle-Expertenurteile• Optimierung durch Kombination von Modellen
Klaus Frieler: Einführung in die Musikpsychologie
Einordnungen des Beispiels
• Thematische Einordung: – Wahrnehmung – Kognition –Melodik - Ähnlichkeit. – Perspektiven: Synchron, kulturspezifisch, nur Experten,
keine Genderperspektive, keine soziale Perspektive
• Methodische Einordnung: – Laborexperiment: Modelltestend – Modellgenerierend– Stimuli: Reell - Artifiziert/Modfiziert – Monophon– Durchführung: Gruppenversuch im Schallfeld– Messverfahren: Kommunikativ - Quantitativ (skaliert) – Paradigma; Beurteilung – Paarvergleich– Modelle: Quantitativ - Symbolisch – Deterministisch
(Regelbasiert, Mathematisch)
Klaus Frieler: Einführung in die Musikpsychologie
Beispiel: Melodische Ähnlichkeit
Torfrock – Beinhart wie‘n Rocker (1990, No.1 Hit Deutschland)
Adam Green – Emily (2006, Szene Hit)
Hank Williams – Why don‘t you love me (1950, No. 1 in den USA)
Klaus Frieler: Einführung in die Musikpsychologie
Beispiel: Melodische Ähnlichkeit
• Im Rahmen zweier Vorträge wurde das Publikum gebeten, Ähnlichkeitseinschätzungen für die drei Melodiepaare abzugeben
• Einmal 5 und einmal 14 Teilnehmer: 19 Vpn insgesamt
• Vergleichsweise hohe Ähnlichkeiten• Allerdings: Relative hohe Standardabweichung, aber
angesichts der Versuchsumstände erklärbar.
Mittelwert Stdabw.
Torfrock-Green 0,6225 0,213
Torfrock-Williams 0,455 0,193
Green-Williams 0,56 0,224
Klaus Frieler: Einführung in die Musikpsychologie
Beispiel: Melodische Ähnlichkeit
0
0,1
0,2
0,3
0,4
0,5
0,6
0,7
0,8
opt3 opt1 nGrUkkon rhytFuzz harmCorE rawEd rawEdw diffEd coned VPN Mw
Ähnlichkeitseinschätzungen
Torfrock - Green Torfrock - Williams Green - Williams
Klaus Frieler: Einführung in die Musikpsychologie
Beispiel: Melodische Ähnlichkeit
00,050,1
0,150,2
0,250,3
0,350,4
0,45
opt3 opt1 nGrUkkon rhytFuzz harmCorE rawEd rawEdw diffEd coned BesteVPN
Abolute Differenz zu VPN Mw
Torfrock - Adam Green Torfrock - Hank Williams ADam Green - Hank Williams
Klaus Frieler: Einführung in die Musikpsychologie
Beispiel: Melodische Ähnlichkeit
0
10
20
30
40
50
60
opt3 opt1 nGrUkkon rhytFuzz harmCorE rawEd rawEdw diffEd coned BesteVPN
Gemittelte rel. Differenz (%)
Gem. rel. Diff.
Klaus Frieler: Einführung in die Musikpsychologie
Nachtrag: Ergebnisse des Tests
Ähnlichkeitsurteile
0
0,1
0,2
0,3
0,4
0,5
0,6
0,7
1 2 3
Melodiepaarung
Äh
nli
chke
it
Grand Mean
Übung MusPsy
diffEd
Klaus Frieler: Einführung in die Musikpsychologie
Nachtrag: Ergebnisse des Tests
Rel. Abweichung von Grand Mean
02468
101214161820
1 2 3
Melodiepaar
Ab
wei
chu
ng
(%
)
MusPsyc-Grand Mean
diffed-GrandMean