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Jugendliche nicht Jugendliche nicht Jugendliche nicht Jugendliche nicht ausbildungsfähig ? ausbildungsfähig ? ausbildungsfähig ? ausbildungsfähig ? – Betriebe nicht Betriebe nicht Betriebe nicht Betriebe nicht ausbildungswillig ausbildungswillig ausbildungswillig ausbildungswillig ? Fakten, Forderungen und Formalien zur Ausbildungsreife jugendlicher Schulabgänger/innen Dokumentation Dokumentation Dokumentation Dokumentation Fachtagung des „Forum Pro Ausbildung“ in Kooperation mit dem Projekt „Regionales Übergangsmanagement Schule Beruf ÜSB … den Anschluss finden“ 18. November 2009 8. November 2009 8. November 2009 8. November 2009 im Rathaus der Stadt Mainz

Dokumentation Fachtagung 'Jugendliche nicht ...perspektive-berufsabschluss.de/...Projekte_Uebergangsmanagement/...pba.pdf · 5 Grußwort Beig. Kurt Merkator Sehr geehrte Damen und

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Jugendliche nicht Jugendliche nicht Jugendliche nicht Jugendliche nicht ausbildungsfähig ?ausbildungsfähig ?ausbildungsfähig ?ausbildungsfähig ? –––– Betriebe nicht Betriebe nicht Betriebe nicht Betriebe nicht ausbildungswillig ausbildungswillig ausbildungswillig ausbildungswillig ???? Fakten, Forderungen und Formalien zur Ausbildungsreife jugendlicher Schulabgänger/innen DokumentationDokumentationDokumentationDokumentation Fachtagung des „Forum Pro Ausbildung“ in Kooperation mit dem Projekt „Regionales Übergangsmanagement Schule Beruf ÜSB … den Anschluss finden“

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Herausgeber : Stadt Mainz Oberbürgermeister Jens Beutel - Beschäftigungs- und Arbeitsmarktförderung - in Zusammenarbeit mit Amt für Öffentlichkeitsarbeit der Stadt Mainz

Projektleitung und Redaktion : Beschäftigungs- u. Arbeitsmarktförderung Büro Oberbürgermeister Horst Maus Karen Ertel (HWK-Praktikum)

Esther Herzog (ism – IdeeFix)

Umschlaggestaltung : schelenz.design

Druck und Verarbeitung : Hausdruckerei der Stadt Mainz

Auflage : 350

Januar 2010

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Forum Pro Ausbildung

Tagungsprogramm

18. November 2009, 9.00 – ca. 16.30 Uhr, Ratssaal Rathaus Mainz

Jugendliche nicht ausbildungsfähig ? – Unternehmen nicht ausbildungswillig ? Fakten, Forderungen und Formalien zur Ausbildungsreife

jugendlicher Schulabgänger/innen

Schülerwettbewerb IdeeFix! Mainz 2009

Vormittagsprogramm : 9.00 Uhr Eintreffen der Gäste 9.15 Uhr Begrüßung durch Sozial- und Finanzdezernent Kurt Merkator 9.30 Uhr Impulsreferat „Kriterienkatalog Ausbildungsreife“ Begriffe und Bedeutungen

Michael Kendzia (Institut für berufliche Bildung, Arbeitsmarkt- und Sozialpolitik Inbas GmbH Offenbach)

10.00 Uhr Ausbildungswillig ? – aus betrieblicher Sicht Statements ausbildender Betriebe

10.20 Uhr Ausbildungsreif ? – aus schulischer Sicht Statements aus allgemein- und berufsbildendenden Schulen

10.45 Uhr Podiumsdiskussion zum Thema mit den Referent/innen und weiteren

Vertreter/innen der Arbeitsagentur, Kammern u.a. – und Ihnen ! (Moderation: Heiko Bennewitz, Institut für Sozialpädagogische Forschung Mainz ism e.V.)

11.15 Uhr Kaffeepause 11.30 Uhr Übergangsmonitoring im Rhein-Neckar-Raum

PD Dr. Dorothee Karl (Metropolregion Rhein-Neckar GmbH Mannheim) 12.00 Uhr Ehrenamtliche Unterstützungsangebote in der Schule Praxisbeispiele aus der Region –

vorgestellt von Ralf Heiß (Projekt ÜSB … den Anschluss finden)

12.30 Uhr Mittagessen und Ausstellung der IdeeFix!Mainz 2009-Modelle

Nachmittagsprogramm :

13.30 Uhr Präsentationen der Ergebnisse des IdeeFix!Mainz 2009 durch die Teams der teilnehmenden Schulen

15.00 Uhr Kaffee-Pause und Jury -Beratung 15.30 Uhr Preis- und Urkundenverleihung durch Oberbürgermeister Jens Beutel

ca.16.30 Uhr Ende

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Inhalt : Grußwort Sozial- und Finanzdezernent Kurt Merkator S. 5 - 8

Impulsreferat „Kriterienkatalog Ausbildungsreife“ S. 9 - 16

Michael Kendzia (Inbas GmbH)

Ausbildungswillig ? Statements ausbildender Betriebe S. 16 - 17

Stephan Jacobi – Holzbau Jacobi GmbH

Jürg Ludwig – Ökoschreinerei Vlatten & Ludwig GbR

Ausbildungsfähig ? Statements aus den Schulen S. 18 - 21

Christoph Fehr, Förderband e.V. - Projektleiter JobFüxe

Julia Buhl - BFS der Gustav-Stresemann-Wirtschaftsschule

Podiumsdiskussion mit den Referent/innen sowie S. 22 - 26

Thomas Dippold - Arbeitsagentur Mainz

Werner Nonnenmacher - Kreishandwerksmeister

Ann-Kathrin Herold - Arbeit und Leben e.V.

Übergangsmonitoring im Rhein-Neckar-Raum S. 27 - 37

Dr. Dorothee Karl - Metropolreg. Rhein-Neckar GmbH

Ehrenamtliche Unterstützungsangebote in der Schule S. 38 - 44

Heribert Kron – Hechtsheimer Ausbildungsbörse

Klaus Neese - SeniorExpertenService

Ideefix Mainz 2009 S. 45 - 52

Presse S. 53 - 54

Liste der Teilnehmenden S. 55 - 58

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Grußwort Beig. Kurt Merkator

Sehr geehrte Damen und Herren,

verehrte Gäste,

in diesem Jahr widmen wir uns einem Thema, das trotz seiner zeitlosen Aktualität je

nach Konjunkturverlauf stets aufs Neue kontrovers diskutiert wird:

Wie steht es um die sogenannte „Ausbildungsreife“ unserer

Schulabgänger/innen ?

Ich darf zunächst einmal zitieren:

"Die Jugend liebt heutzutage den Luxus.

Sie hat schlechte Manieren, verachtet die Autorität, hat keinen Respekt vor

älteren Leuten und schwatzt, wo sie arbeiten soll.

Die jungen Leute stehen nicht mehr auf, wenn Ältere das Zimmer betreten.

Sie widersprechen ihren Eltern, schwadronieren in der Gesellschaft, verschlingen bei Tisch die

Süßspeisen, legen die Beine übereinander und tyrannisieren ihre Lehrer."

Wer da so streng urteilt? Das war Sokrates, der vor rund 2.400 Jahren

das Verhalten der Jugend beklagte …

Aber im Ernst, werden unsere Schülerinnen und Schüler wirklich immer „dümmer

und fauler“, wie vor einiger Zeit die Tageszeitung mit den großen Buchstaben titelte

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und sind sie damit „nicht in der Lage, die steigenden Anforderungen in den

Ausbildungsberufen“ zu erfüllen ?

Oder sind die Klagen der Wirtschaft über mangelnde Ausbildungseignung wirklich

nur ein „Störmanöver, um vom eigentlichen Problem der abnehmenden

Ausbildungsbereitschaft der Betriebe abzulenken“, wie insbesondere die

Gewerkschaften annehmen?

Wechselseitige Schuldzuweisungen – da bin ich mir sicher – helfen uns in dieser

Diskussion ebenso wenig weiter wie die Etikettierung junger Menschen in „bedingt

ausbildungsreif“ oder „nicht ausbildungsfähig“.

Diese Erkenntnis hat sich zwischenzeitlich auch bei den Partnern des „Nationalen

Pakts für Ausbildung und Fachkräftebedarf in Deutschland“ durchgesetzt und man

will dort jetzt auf die ursprüngliche Formulierung „ … allen ausbildungsfähigen und

ausbildungswilligen jungen Menschen ein Angebot auf Ausbildung zu unterbreiten“

verzichten.

Wir wollen uns heute ganz bewusst aus unterschiedlichen Blickwinkeln dem

vielschichtigen Thema „Ausbildungsreife“ nähern.

Ich freue mich deshalb sehr, dass uns dafür in dieser heutigen Tagung wieder

ausgewiesene Expertinnen und Experten zur Verfügung stehen und begrüße zunächst

ganz herzlich

Herrn Michael Kendzia vom Institut für berufliche Bildung, Arbeitsmarkt- und

Sozialpolitik INBAS GmbH in Offenbach, der

heute den zentralen inhaltlichen Fach-Input geben wird.

Danach werden Ihnen zwei Männer der Praxis über ihre betrieblichen Erfahrungen

mit der Ausbildungsreife in Mainz berichten.

Herzlich willkommen :

Herr Stephan Jacobi von der Holzbau Jacobi GmbH sowie Herr Jörg Ludwig von

der Ökoschreinerei Vlatten und Ludwig GbR.

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Wie dieses Thema aus schulischer Sicht beurteilt wird – dazu nehmen Stellung:

Herr Christoph Fehr von Förderband e.V., Projektleiter der Mainzer Job-Füxe, in

Vertretung für Frau Eva Frank (Goethe-Hauptschule), die leider absagen musste und

Frau Julia Buhl, Fachlehrerin der Berufsfachschule der Gustav-Stresemann-

Wirtschaftsschule.

Mit den Referentinnen und Referenten in´ s Gespräch kommen können Sie mit Ihren

Fragen dann nach den Vorträgen in der von Heiko Bennewitz (ism e.V.)

moderierten Podiumsrunde ab ca. 10.45 Uhr, zu der ich auch den neuen

Geschäftsführenden Vorstand der Mainzer Arbeitsagentur, Herrn Thomas Dippold,

den Kreishandwerksmeister Herrn Werner Nonnenmacher und für die Trägerseite

Frau Ann-Kathrin Herold von Arbeit und Leben e.V. begrüßen darf.

Im zweiten Block erwarten Sie zunächst Informationen zu der Frage, wie Übergänge

an der ersten Schwelle verfolgt werden können. Frau Dr. Dorothee Karl wird uns

dazu aus dem Projekt im Rhein-Neckar-Raum berichten.

Herzlich willkommen auch Sie, Frau Dr. Karl !

Anschließend wird Ihnen Herr Ralf Heiß (Projektkkordinator ÜSB … den

Anschluss finden) einige Beispiele aus der Region vorstellen, wie ehrenamtliche

Unterstützungsangebote in den Schulen aussehen können. Ich begrüße dabei Herrn

Klaus Neese, Regionalkoordinator des „Senior Experten Service“ und als Mainzer

„Lokalmatador“ in dieser Runde Herrn Heribert Kron von der Hechtsheimer

Ausbildungsbörse.

Das diesjährige Thema scheint auf allgemein großes Interesse zu stoßen, denn die

Anmeldezahl ist in diesem Jahr erneut hoch.

Das freut mich, aber vor allem auch das Veranstaltungsteam, denn es zeigt sich in

diesem Interesse doch die richtige Themenwahl. Danken will ich allen Beteiligten für

ihre Mitwirkung im Netzwerk der Ausbildung in Mainz. Die Akteure sind ebenso

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vielfältig wie die Aktivitäten und vernetzen sich in unterschiedliche Richtungen,

wovon grundsätzlich alle profitieren.

Hier in Mainz herrscht also ein überaus gutes Klima für Vernetzung -

und wo Vernetzung stattfindet, sind Innovationen nicht weit.

Innovative Lösungen erwarten Sie auch nach dem Mittagsimbiss – zu dem Sie

herzlich eingeladen sind – ab ca. 13.30 Uhr beim 6. IdeeFix-Schülerwettbewerb, bei

dem uns und der fachkundigen Jury sechs Teams aus Mainzer Hauptschulen ihre

Ideen präsentieren werden.

Die Siegerehrung durch Oberbürgermeister Jens Beutel findet ab ca. 15.30 Uhr statt.

Ob wir bereits heute Vormittag innovative Lösungen parat haben, kann ich Ihnen

noch nicht beantworten. Ich hoffe aber, es finden sich Denkanstösse für

Lösungsansätze, denn um die geht es letztendlich, damit wir hier in Mainz gemeinsam

lokale Antworten auf globale Fragen finden!

***

Im Anschluss an die Begrüßung eröffnete

Herr Michael Kendzia,

Wissenschaftlicher Mitarbeiter am

Offenbacher Institut für berufliche Bildung,

Arbeitsmarkt- und Sozialpolitik INBAS

GmbH mit seinem Referat

„Kriterienkatalog Ausbildungsreife“

den fachlichen Input der diesjährigen Tagung

des Netzwerks Forum Pro Ausbildung /

ÜSB … den Anschluss finden.

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Michael Kendzia © INBAS GmbH 2009 1

Fachtagung im „Forum Pro Ausbildung“ 18. November 2009, Mainz

„Kriterienkatalog Ausbildungsreife“ Begriffe und Bedeutungen

Fachtagung des „Forum Pro Ausbildung“

am 18. November 2009 in Mainz

Michael Kendzia © INBAS GmbH 2009 2

Der Begriffsdschungel

Folie 2

Berufseignung

Qualifikation

Vermittlung

Matching

Kompetenz

Vermittelbarkeit

Berufsorientierung

Ausbildungs-reife

Berufswahlreife

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Michael Kendzia © INBAS GmbH 2009 3

Kriterienkatalog zur Ausbildungsreife

2005:Beschluss des Lenkungsausschusses des Nationales Paktes für Ausbildung und Fachkräftenachwuchs: „Ausbildungsreife“ ist Schwerpunktthema

Michael Kendzia © INBAS GmbH 2009 4

Kriterienkatalog zur Ausbildungsreife

� ZIEL: Entwicklung eines Konzeptes zur einvernehmlichen Beurteilung von Ausbildungsreife von Jugendlichen –bundesweit geltende Standards

� WER?: Unter Leitung der BA mit Unterstützung des BMAS, BMBF und BMWT und in Zusammenarbeit mit dem BDI, DIHK, ZDH, BDA wurden bundesweite Mindeststandards für Ausbildungsreife definiert.

� FÜR WEN?: Berufsberatung der BA, ARGEn, Kommunen, Bildungseinrichtungen, Betriebe, Jugendlichen und Schulen

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Michael Kendzia © INBAS GmbH 2009 5

Unterscheidung grundlegender Begriffe und Sachverhalte

Michael Kendzia © INBAS GmbH 2009 6

Ausbildungsreife ? Berufseignung ?

Folie 6

� Eine Person kann als ausbildungsreif bezeichnet werden, wenn sie die allgemeinen Merkmale der Bildungs- und Arbeitsfähigkeit erfüllt und die Mindestvoraussetzungen für den Einstieg in die berufliche Ausbildung mitbringt.

� Dabei wird von den spezifischen Anforderungen einzelner Berufe abgesehen, die zur Beurteilung der Eignung für den jeweiligen Beruf herangezogen werden (Berufseignung).

� Fehlende Ausbildungsreife zu einem gegebenen Zeitpunkt schließt nicht aus, dass diese zu einem späteren Zeitpunkt erreicht werden kann.

(Quelle: Bundesagentur für Arbeit [Hrsg.]: Nationaler Pakt für Ausbildung und Fachkräftenachwuchs. Kriterienkatalog zur Ausbildungsreife. Nürnberg 2006)

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Michael Kendzia © INBAS GmbH 2009 7• • Monika von BraschFolie 7

Betriebseignung ? Matching ?

Dem Urteil über die Betriebseignung liegt die Frage zu Grunde:

„Passen die Qualifikationen, Kompetenzen und Interessen eines oder einer Jugendlichen zu dem angebotenen Ausbildungsplatz in einem bestimmten Betrieb? Gibt es Hindernisse für eine Vermittelbarkeit (z. B. Behinderung, konjunkturelle Krise,…)?“

Vorgang, der beide Seiten zusammen bringen soll = Matching

Gutes Matching ist die Grundlage für erfolgreiche Vermittlung!

Michael Kendzia © INBAS GmbH 2009 8

Kompetenzbereiche

SchulischeBasiskompetenz(Fachkompetenz)

Methoden-kompetenz

Personale Kompetenz

SozialeKompetenz

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Michael Kendzia © INBAS GmbH 2009 9

Qualifikation - Kompetenz

Folie 9

Qualifikationen sind Positionen eines gleichsam mechanischen abgeforderten Prüfungshandelns, sind Wissens- und Fertigkeitsdispositionen. Sie sind� Prüfbar� Durch gezielte Maßnahmen verbesserbar� Konzentration auf Leistungsresultate� Bezug zur beruflichen Verwendung

Handlungskompetenz ist die Fähigkeit des Einzelnen sich in beruflichen, gesellschaftlichen und privaten Situationen sachgerecht, durchdacht, sowie individuell und sozial verantwortlich zu verhalten.

(Kultusministerkonferenz, 5. Februar 1999)

Qualifikation (Handlungs-)kompetenz

Michael Kendzia © INBAS GmbH 2009 10

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Michael Kendzia © INBAS GmbH 2009 11

Kompetenzbereiche und ihre Merkmale

Selbsteinschätzungskompetenz und Informationskompetenz

� Berufswahlreife

Kommunikationsfähigkeit, Konfliktfähigkeit, Kritikfähigkeit, Leistungsbereitschaft, Selbstorganisation/Selbstständigkeit, Sorgfalt, Teamfähigkeit, Umgangsformen, Verantwortungsbewusstsein, Zuverlässigkeit

� Psychologische Merkmale des Arbeitsverhaltens und der Persönlichkeit(Soziale Kompetenzen)

Altersgerechter Entwicklungsstand und gesundheitliche Voraussetzungen

� Physische Merkmale(Personale Kompetenzen)

Sprachbeherrschung, Rechnerisches Denken, logisches Denken, räumliches Vorstellungs-vermögen, Merkfähigkeit, Bearbeitungsgeschwin-digkeit, Befähigung zu Daueraufmerksamkeit

� Psychologische Leistungsmerkmale(Methodenkompetenz)

(Recht)Schreiben, Lesen, Sprechen und Zuhören, mathematische Grundkenntnisse, wirtschaftliche Grundkenntnisse

� Schulische Basiskenntnisse (Fachkompetenz)

Michael Kendzia © INBAS GmbH 2009 12

Merkmal: Kommunikationsfähigkeit

Definition

Kommunikationsfähig ist eine Person, wenn sie sich verbal und nonverbal verständlich ausdrücken kann und Botschaften anderer angemessen zu interpretieren und darauf zu reagieren weiß.

Verhaltensindikatoren

Der/Die Teilnehmende � hört aufmerksam zu� antwortet sachgerecht oder

fragt sachgerecht nach� achtet auf einfache nonverbale

Botschaften� ...

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Michael Kendzia © INBAS GmbH 2009 13

Einsatz in der Praxis

Schulen können den Kriterienkatalog einsetzen� bei der Vermittlung von grundlegenden Kenntnissen über die

Berufs- und Arbeitswelt� zur Berufsorientierung und � zur Vorbereitung auf den Übergang von Schule in Ausbildung

Berufsberatung, Einrichtungen der Jugendhilfe, Bildungsträger� bei der Beurteilung der Ausbildungsreife (Standortbestimmung)� zur Erhebung und Ableitung von Förderbedarf

Betriebe/Ausbilder� bei der Beurteilung/Auswahl von Bewerbern bzw. � bei der Formulierung von Anforderungsprofilen für

Ausbildungsstellen

Michael Kendzia © INBAS GmbH 2009 14

Literatur

� Erpenbeck, John/Rosensties, Lutz von /2003: Handbuch Kompetenzmessung. Erkennen, verstehen und bewerten von Kompetenzen in der betrieblichen, pädagogischen und psychologischen Praxis. Stuttgart.

� Bundesagentur für Arbeit (Hg.): Nationaler Pakt für Ausbildung und Fachkräftenachwuchs – Kriterienkatalog zur Ausbildungsreife. Nürnberg 2006

� Schule und Betriebe als Partner – Ein Handlungsleitfaden zur Stärkung von Berufsorientierung und Ausbildungsreife. www.ausbildungspakt-berufsorientierung.de

� www.arbeitsagentur.de Rubrik unternehmen/ausbildung/ausbildungspakt.

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Zum Abschluss seines Vortrages wies Herr Kendzia darauf hin, dass nach seiner

Ansicht nach dem Schulabschluss ein berufliches „lebenslanges Lernen“ beginne; dies

bedeute, dass „ein zeitlich begrenzter Prozess des jeweiligen berufsbezogenen

Lernens“ immer wieder neu auftritt, in dem auch Qualifikationen und Kompetenzen

neu- bzw. weiterentwickelt werden.

Eine Ausbildung bedeute dann für Ausbildende eine zeitliche Begleitung der

Weiterentwicklung von Auszubildenden.

**

Ausbildungswillig? - aus betrieblicher Sicht Statements ausbildender Betriebe

Stephan Jacobi / Jacobi Holzbau GmbH

Herr Jacobi führt sein Unternehmen seit 20 Jahren. Er hat 15 Mitarbeiter und zurzeit drei Auszubildende.

Seit 10 Jahren stellt er

Änderungen in den

Leistungsanforderungen an sein

Unternehmen fest.

Er biete durch Beteiligung an

Aktionen der Ferienkarte in Mainz

in seinem Betrieb Jugendlichen

das „berufliche Hinein-

schnuppern“ an. Bewerber für

eine Ausbildung absolvieren bei

ihm im Vorfeld ein Praktikum. Erst dann würde auf beiden Seiten (Unternehmer /

Auszubildender) die Entscheidung über die Ausbildung gefällt werden.

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Herr Jacobi forderte Offenheit der

Handwerksbetriebe, um junge Leute auszubilden

und ihnen eine Möglichkeit zur Entwicklung zu

geben.

Er hält die Jugendlichen für nicht dümmer oder

schlechter als früher, sieht aber das Elternhaus

stärker in der Verantwortung, den jungen

Menschen bei ihrer Berufssuche realistische Wege

zu verdeutlichen und sie dabei aktiv zu

unterstützen. Herr Jacobi kritisierte das duale

Ausbildungssystem, bei dem z.B. in der Probezeit

ein hoher Anteil an Schulzeiten dazu führe, dass eine ausreichende Beurteilung der

Auszubildenden aus betrieblicher Sicht erschwert ist.

Jörg Ludwig /Ökoschreinerei Vlatten & Ludwig GbR Herr Ludwig bildet ebenfalls aus, benannte im

Gegensatz zu den Zimmerleuten des Vorredners

aber den Bedarf an „filigranem Arbeiten“ in

seinem Unternehmen. Durch die Kundenkontakte

sei auch ein bestimmtes Auftreten erforderlich.

Dies würde er bei den jungen Leuten teilweise

vermissen. Zudem würde es an sozialen

Kompetenzen, Belastbarkeit und

Durchhaltevermögen mangeln. Manche

Auszubildende würden vor allem in

problematischen Situationen rasch blockieren, die Kritikfähigkeit sei gering.

Jugendliche seien heute durch das breite Spektrum, das ihnen die Umwelt mit den

Medien anbietet, reizüberflutet. Die berufsschulischen Anforderungen gingen oft

nicht mit den betrieblichen Notwendigkeiten konform.

***

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Ausbildungsreif ? - aus schulischer Sicht

Statements aus allgemein- und berufsbildenden Schulen

Christoph Fehr / Förderband Mainz e. V. / Jobfüxe Mainz

Herr Fehr erlebt in seiner Arbeit

als Projektleiter der Jobfüxe, dass

die jugendlichen Hauptschüler/innen zum Ende

ihrer Schulzeit oft frustriert sind. Ihnen wurde bis

dahin vor Augen geführt, dass sie mit ihrem

Abschluss der Hauptschule wenige Chancen auf

dem Arbeitsmarkt haben. Es habe sich bei den

jungen Menschen der Eindruck gefestigt, dass

„Hauptschulabschlüsse nichts wert“ seien.

Die 13 – 15 jährigen seien noch auf dem Weg,

erwachsen zu werden, sich von ihren Eltern zu

lösen, sich im Lebensumfeld zu orientieren und

suchen dazu noch einen Job bzw. eine Ausbildung.

Hier sei eigentlich das Gefühl von Zutrauen in die Zukunft wichtig. Das komplexe

Angebot in der Umwelt sei jedoch eher überfordernd.

Zudem wäre festzustellen, dass die Leistungsanforderungen an die Auszubildenden

gestiegen seien. Dies resultierte neben dem technischen Fortschritt u. a. aus einem

Marktüberschuss an Auszubildenden in den letzten Jahren, durch den die

Auswahlkriterien an die Stellensuchenden eines Ausbildungsplatzes gestiegen seien.

Trotzdem stelle er fest, dass sich die Schulmüdigkeit der Hauptschulabgänger in der

Berufspraxis häufig in Verlässlichkeit wandeln würde, soweit erst einmal in der

Ausbildung Fuss gefaßt sei.

Der heutige Nachmittag mit dem IdeeFix-Wettbewerb sei zudem ein guter Beweis für

das Leistungsvermögen von Hauptschüler/innen .

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Julia Buhl - Berufsbildende Schule IV / Gustav-Stresemann-Wirtschaftsschule

Julia Buhl, Fachlehrerin an der Berufsfachschule

der GSW, betont zum Anfang ihres Statements, es

sei ihr wichtig, die Feststellung ihres Vorredners

Fehr zu untermauern, dass die oft kritisierte,

fehlende Motivation der Jugendlichen sehr stark

mit deren Erfahrungen bei Be-werbungen

zusammenhänge, in denen ihnen sehr oft ihre

nicht ausreichende Qualifikation (auch bei gutem

HS-Abschluss) verdeutlicht würden. Hierin liege

ein gesellschaftliches Problem. Frau Buhl stellt in

ihrem Vortrag die Erfahrungen mit Schülerinnen

und Schülern der Berufsfachschule I dar.

Ausbildungsreif?

Was kann Schule tun?

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� Schüler haben mittelmäßigen bis schlechten

Hauptschulabschluss

� Sie haben sich wenig bis gar nicht um einen

Ausbildungsplatz beworben

� Motivation für weiteren Schulbesuch:

Freunde gehen an gleiche Schule,

Unklarheit über Berufswunsch,

keine Lust auf Ausbildung, etc.

� Chancen auf dem Ausbildungsmarkt gering

� Ziel ist der mittlere Bildungsabschluss

Ausgangslage

Problematiken der Berufsfachschule I

� Berufsfachschule I ist ein einjähriger

Bildungsgang

� BF I soll Defizite in den Fächern Deutsch,

Englisch,

Mathematik aufdecken, beheben und schwache

Schüler fördern

� Leistungsstarke Schüler sollen den Übergang in

die BF II schaffen

� Schüler erleben schulische Misserfolge, die

Folge ist Demotivation

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Was kann die BF I zur Förderung der Ausbildungsreife tun?

� Frühzeitiger Beginn von Information bzw. Beratung

� Diagnostik betreiben und Fördermaßnahmen ergreifen

� Permanenter Austausch mit den Schülern

� Durchführung von Projekten

� Permanenter Austausch im Lehrerteam

� Intensive Zusammenarbeit mit der Berufsberatung

� Stärkung von Praxisbezug

Was soll Schule leisten?

� Berufliche Grundlagen bilden

� Defizite in den Hauptfächern aufarbeiten

� Berufswahl und –orientierung unterstützen

� Entwicklung personaler und sozialer

Kompetenzen fördern

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Podiumsdiskussion mit den teilnehmenden Referent/innen und

weiteren Gästen

Heiko Bennewitz (ism e. V.), langjähriger Experte auch der Mainzer

Ausbildungssituation, moderierte die nachfolgende Runde :

„Herr Kendzia: Sind die von Ihnen vorgestellten Kriterien zur

Ausbildungsreife nicht schwer anwendbar?“

Herr Kendzia sieht die Aufstellung der

Kompetenzkriterien für die Auszu-bildenden

als neutral an. Er gibt dabei keine

Empfehlung für eine Einstufung der Kriterien

nach Wichtigkeit.

Er empfiehlt jedoch, zur Stärkung der

Berufsorientierung und Entwicklung der Ausbildungsreife, die jungen Menschen

während der Schulzeit im Rahmen des ersten Praktikums (mit 80 Stunden) die

Möglichkeit zu bieten, möglichst drei Berufsbilder zu prüfen und erleben zu können.

Er weist darauf hin, dass zurzeit ein Entwicklungsprozess von der dualen Ausbildung

hin zur schulischen Ausbildung zu bemerken sei.

Als einen weiteren Punkt gibt er zu bedenken, dass evtl. Defizite und Schwierigkeiten

in der Kompetenzentwicklung eines jungen Menschen z.T. im Rahmen eines zeitlich

längeren Prozesses aufzufangen seien. Es sei absehbar nicht möglich, diesen

Entwicklungsprozess punktuell zu lösen.

„Christoph Fehr: Wie lassen sich schulische Frustrationen überwinden?“

Herr Fehr empfiehlt, den jungen Menschen Erfolgserlebnisse zu verschaffen, z. B.

durch Veranstaltungen, Aktionen, Praktika etc. Die Fachlehrkräfte, die sich

vornehmlich auf die Vermittlung des Schulstoffs konzentrieren würden, müssten für

das Thema „Integration“ geöffnet werden.

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Herr Fehr forderte die Beteiligten auf zu benennen, wie stark die Kompetenzkriterien

der jungen Leute im Vorfeld einer Ausbildung vorhanden sein müssten.

Er weist kritisch darauf hin, dass für die Entwicklung eines jungen Menschen in der

Berufsfachschule I nur ein Jahr für die Berufsausbildungsvorbereitung zur Verfügung

steht. Wenn der Übergang zu BFS II nicht erfolgt, sei i.d.R. das Zeugnis der BFS I

noch schlechter als das Hauptschulzeugnis

Julia Buhl:

„Sind die Ansprüche an die Berufsfachschule (BFS) nicht sehr hoch?“

Frau Buhl fordert, dass Praktika im Rahmen der Berufsausbildungsvorbereitung

verstärkt angeboten werden sollten.

Es sollten breitere Angebotsfelder für

Praktika als Orientierungs-

unterstützung der jungen Leute

eingesetzt werden.

Sie bestätigt, dass die Umsetzung der

Ansprüche, sowohl von Eltern,

Schülern als auch von Betrieben, für die Berufsfachschule sehr schwierig sei.

Klaus Neese / Senior Experten Service:

… fordert in seinem Zwischenruf die Gelder aus dem Übergangssystem zur

Optimierung des allgemeinen Schulsystems zu verwenden und dort effektiver

einzusetzen. Die Berufsorientierung habe versagt.

Thomas Dippold /VGF Agentur für Arbeit Mainz:

„Sind die Gelder für das Übergangssystem richtig angelegt?“

Herr Dippold gibt zu bedenken, dass leider nicht bei allen Jugendlichen ein direkter

Übergang aus der Schule in den Beruf gelänge. Somit bliebe der Bedarf der

Berufsausbildungsvorbereitung bestehen, solange es noch ein Ungleichgewicht

zwischen Angebot und Nachfrage gebe.

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Er stellt fest, dass oft schulische, soziale und

persönliche Probleme Gründe für eine

schlechte Ausbildungsreife der Jugendlichen

seien.

Es wäre deutlich wahrzunehmen, dass die

sozialen Auffälligkeiten der Jugendlichen

schon in den Schulen zunehmen würden.

Es seien aber auch die betrieblichen Anforderungen an die Auszubildenden gestiegen.

Dennoch ist er davon überzeugt, dass es in erster Linie auf das „Wollen“ der

Jugendlichen in der Ausbildung ankäme. Dann könne man gut mit ihnen arbeiten, sie

fördern und motivieren.

Werner Nonnenmacher / Kreishandwerksmeister Mainz-Bingen

unterstreicht die Aussage von Herrn Jacobi und Herrn Ludwig, dass die

Ausbildungsreife der jugendlichen Auszubildenden gut sei.

Die schulische Ausbildung für die Auszubildenden sei notwendig, damit diese die

technisch angestiegenen Leistungsanforderungen der Betriebe erfüllen könnten.

Stephan Jacobi antwortet auf die Frage

„Woher nehmen Sie die Motivation, in dieser Zeit junge Leute auszubilden?“

er selbst verfolge seine Zielorientierung zur Ausbildung junger Leute aus der

Notwendigkeit des Fachkräftenachwuchses heraus.

Seine Motivation erwachse dabei im Umgang mit den jungen Menschen.

Jörg Ludwig

kritisiert, dass es für die Jugendlichen an geeigneten Vorbildern mangeln würde.

Die jungen Menschen würden nicht genügend auf die Anforderungen der Zukunft

vorbereitet. Hierzu müsste das Elternhaus mehr leisten!

Er fordert einen intensiveren Informationsfluss zwischen der Berufsschule und den

Betrieben. Zudem sei das Berufsschulsystem reformbedürftig.

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Kreishandwerksmeister Nonnenmacher schlägt vor, dass der Kontakt zwischen

Schulen und Betrieben verstärkt werden sollte.

Zudem sollten sich die Betriebe mit ihren Gewerken in den Schulen vorstellen.

Ann-Kathrin Herold, Arbeit und Leben e.V.

„Spielt der Kriterienkatalog Ausbildungsreife bei Ihrem schulischen

Bildungsangebot eine Rolle und nehmen die Teilnehmer/innen Ihr Angebot

als manchmal letzte Chance zu einem Übergang in Ausbildung wahr ?“

Frau Herold sieht den Katalog als nur

bedingt taugliche Arbeitshilfe für die

Praxis, er helfe aber zur Verständigung

über bestimmte Begrifflichkeiten.

In welchem Umfang die Teilnehmenden

das Angebot von Arbeit und Leben als

letzte Chance ansehen, hänge sehr stark

von den einzelnen Personen und deren

individueller Lebenslage ab. Insgesamt leisten ihrer Auffassung nach die Träger mit

ihren Angeboten im Übergangssystem eine wichtige Rolle, die sich vor allem aus dem

fehlenden Angebot unterschiedlicher passender Stellen und den sehr unterschied-

lichen Entwicklungsstufen der Jugendlichen ergibt.

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… vor dem Start …

ÜSB-FPA-Fachtagung - auch 2009 wieder gut besucht …

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Dr. Dorothee Karl / Metropolregion Rhein-Neckar GmbH

Mannheim

Fachvortrag „Übergangsmonitoring im Rhein-Neckar-Raum“

Frau Dr. Karl erläuterte im Zuge ihres Referates das Konzept des

„Übergangsmonitoring im Rhein-Neckar-Raum“ als Teil des Projekts „KÜM –

Kommunales Übergangsmanagement Rhein-Neckar“

Die Schüler der 7., 8. und 9. Klassen der am Projekt beteiligten Schulen werden

begleitend zu ihrer Schulentwicklung einer fortlaufenden Beobachtung („Check“)

unterzogen. Diese erfolgt auf Grundlage einer zu Beginn dieser Zeitperiode vorweg

abgestimmten konkreten Zielvereinbarung.

Als weiterer Baustein des Konzeptes besteht die Zuweisung von „Lotsen“ an die

Schülerinnen und Schüler. Diese Lotsen sind persönliche Ansprechpartner/innen der

Schülerin oder des Schülers für die gesamte Dauer der Schuljahre. Bei den Lotsen

handelt es sich nach Angaben von Frau Dr. Karl um ehemalige und aktive

Mitarbeitende aus den unterschiedlichsten beruflichen Bereichen:

- Jugendarbeit

- Berufsorientierung

- Consulting

- Training

- Betriebswirtschaft

- Personalentwicklung

Ein ebenfalls wichtiger Anteil des Konzeptes ist der dauerhafte und transparente

Kontakt zwischen Schule, Schülerinnen und Schülern und Eltern.

Die Eltern werden über den Verlauf der Entwicklung ihrer Kinder immer wieder

unterrichtet. Zudem hebt Frau Dr. Karl hervor, wie wichtig die Kommunikation der

Lehrkräfte und Lotsen untereinander ist und welchen wichtigen Anteil der laufende

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Kontakt zu den Betrieben und den Eltern hat.

Sowohl schulische Ergebnisse, als auch Ergebnisse persönlicher Tests, Talentchecks

etc. werden in tabellarischen Übersichten festgehalten, sodass Schwerpunkte in der

Entwicklung des Schülers, wie auch persönliche Stärken und Schwächen analysiert

werden können.

Check-Verfahren:

- Notenentwicklung

- Talente / Stärken

- Eignung

- Praktikum

Einmal jährlich erfolgt dann ein persönliches Gespräch zwischen

Lehrkraft / Lotse und Schülerin bzw. Schüler.

Hier wird die Selbsteinschätzung mit der Fremdeinschätzung der Lehrkraft / der

Lotsen verglichen.

Aus den Gesprächsresultaten sowie den Check-Bilanzen kann dann eine Empfehlung

für eine individuell passende Ausbildungsorientierung der Schülerin bzw. des Schülers

entsprechend der Talente und Fähigkeiten entwickelt werden.

In Abstimmung mit den Schülerinnen und Schülern wird der spezifische Bedarf für

einen Praktikumsplatz bzw. eine berufsausbildungsfördernde Maßnahme entwickelt,

die nun gezielt verfolgt werden kann.

Das Konzept „Übergangsmonitoring im Rhein-Neckar-Raum“ beinhaltet eine

Vernetzung und Kooperation mit u.a. der Agentur für Arbeit, der HWK und der

IHK. Damit wird jeder Praktikumsbedarf der Schulabgänger/innen realisiert.

Zudem ermöglichen die „Checklisten“ die Erstellung einer transparenten Statistik,

sodass Schulvergleiche möglich sind. Verglichen werden dabei sogenannte

„Zwillinge“, d.h., es werden Schulen zum Vergleich herangezogen, die in Aufbau und

Konzeption der zum Vergleich stehenden geförderten Schule entsprechen.

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Auf Nachfrage erläutert Frau Dr. Karl, es

sei festzustellen, dass die Ergebnisquote

des Projektes „Übergangsmonitoring im

Rhein-Neckar-Raum“ deutlich höher liegt

als die Vermittlungsergebnisse der

herkömmlichen Schulen.

Das Projekt „KÜM - Kommunales

Übergangsmanagement Rhein-Neckar“

umfasse ein Budget von 5 Mio. € für die

Laufzeit.

***

Karen Ertel, im Rahmen ihres HwK Praktikums vier Wochen in der Arbeitsmarktförderung, zum ersten Mal bei einer Fachtagung des Netzwerks – und dann gleich mit Protokoll … Danke dafür !

***

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Ehrenamtliche Unterstützungsangebote in der Schule Praxisbeispiele aus der Region - vorgestellt von Ralf Heiß

(Projektkoordinator ÜSB… den Anschluss finden)

Zunächst stellt Heribert Kron (li.) die Hechtsheimer Ausbildungsbörse, eine

ehrenamtliche Unterstützungsstruktur in Kooperation mit der Katholischen

Arbeitnehmer Bewegung KAB und deren Sympaten-Projekt, vor :

© Heribert Kron

KAB Katholische Arbeitnehmer-Bewegung Mainz-Hechtsheim

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© Heribert Kron

KAB Katholische Arbeitnehmer-Bewegung Mainz-Hechtsheim

Die Idee

Finden unsere Jugendlichen einen Ausbildungsplatz?

Wo liegen die Chancen? Was steht einer Berufsausbildung im Wege?

Wo können wir in Hechtsheim helfen?

Wir laden Sie ein, zu einer Podiumsdiskussion mit kompetenten Gesprächspartnern

am Donnerstam Donnerstam Donnerstam Donnerstag, den 18. Novemberag, den 18. Novemberag, den 18. Novemberag, den 18. November

um 20.00 Uhrum 20.00 Uhrum 20.00 Uhrum 20.00 Uhr

im katholischen Gemeindehaus im katholischen Gemeindehaus im katholischen Gemeindehaus im katholischen Gemeindehaus (Clubraum)(Clubraum)(Clubraum)(Clubraum)

GeorgGeorgGeorgGeorg----BüchnerBüchnerBüchnerBüchner----StraßeStraßeStraßeStraße

Teilnehmer am Podium: Frau Ursula Groden-Kranich - Ortsvorsteherin Hechtsheim Herr Bruno Schumacher - Arbeitlosenseelsorge Bistum Mainz Herr Thomas Reitz - IHK Mainz Herr Herbert Brucherseifer - Hauptschulrektor Frau van Rijn - Bundesagentur für Arbeit, Mainz Moderation: Heribert Kron - KAB Mainz-Hechtsheim

Katholische Arbeitnehmer-Bewegung Mainz-Hechtsheim

November 2004

© Heribert Kron

KAB Katholische Arbeitnehmer-Bewegung Mainz-Hechtsheim

•Der Anfang

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© Heribert Kron

KAB Katholische Arbeitnehmer-Bewegung Mainz-Hechtsheim

© Heribert Kron

KAB Katholische Arbeitnehmer-Bewegung Mainz-Hechtsheim

•Wege

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© Heribert Kron

KAB Katholische Arbeitnehmer-Bewegung Mainz-Hechtsheim

Betrifft: Kennenlernen, Ausbilden, Vernetzen

Einladungdie Katholische Arbeitnehmer-Bewegung Hechtsheim (KAB) bemüht sich seit längerer Zeit um Ausbildungsplätze für Hechtsheimer Schulabgänger.

Gemeinsam mit der Ortsvorsteherin, Frau Ursula Groden-Kranich, Vertretern der Hauptschule und dem „Hechtsheimer Boten“ haben wir die „Hechtsheimer-Ausbildungsbörse“-HAUBÖ initiiert.

Bei den vielfältigen Kontakten mit den Firmen in Hechtsheim haben wir gemerkt, dass eine Vernetzung und eine Abstimmung untereinander und mit den Hechtsheimer Schulen, der Verwaltung und der Politik für alle von großem Nutzen sein wird.

Deshalb laden wir Sie ein:

am Mittwoch, dem 25. April 2007um 19.00 UhrIn das Berufsbildungszentrum der Handwerkskammer, Robert-Koch-Strasse 7, 55129 Mainz,Frau Ortsvorsteherin Groden-Kranich hat ihr Kommen bereits zugesagt.

© Heribert Kron

KAB Katholische Arbeitnehmer-Bewegung Mainz-Hechtsheim

•Unser Angebot

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© Heribert Kron

KAB Katholische Arbeitnehmer-Bewegung Mainz-Hechtsheim

•Unsere Partner

Herr Kron schildert, wie er zu Beginn seiner Tätigkeit zunächst versucht hatte,

Kontakte zwischen den Mainzer Betrieben und den Schulen herzustellen. Dies

führte nur zu mäßigem Erfolg.

Inzwischen ist seine Organisation neu aufgestellt und begleitet Aktionen wie:

- Elternabende in Schulen

- Bewerbertrainings

- Begleitung der Auszubildenden zu Gängen in die Agentur für Arbeit / BIZ.

Den jungen Menschen werden Paten als Ansprechpartner zugewiesen.

Zudem wurde in Mainz - Hechtsheim mit Unterstützung der KAB ein Büro mit

festen Beratungszeiten für Eltern und Jugendliche eingerichtet.

Interessierte Unterstützer/innen sind gerne gesehen !

Kontakt : Heribert Kron ([email protected])

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Klaus Neese / Senior Experten Service:

Herr Neese (Bildmitte) fordert zu Beginn seiner Darstellung noch einmal die

Rückführung des Übergangssystems der Berufsausbildungsvorbereitung in das

allgemeine Schulsystem und stellt dann als Regionalkoordinator die ehrenamtlichen

Aktivitäten von SES vor:

VerA: Fit für den Beruf mit Senior Experten Service-Ausbildungsbegleiter/innen

In Deutschland bricht jeder fünfte Jugendliche seine Ausbildung vorzeitig ab, oft

schon im ersten Lehrjahr.

Ende 2008 hat der Senior Experten Service (SES) – eine gemeinnützige Stiftung

mit Sitz in Bonn – zusammen mit den Spitzenverbänden der deutschen Industrie,

des Handwerks und der freien Berufe die Initiative VerA (Vermeidung von

Abbrüchen) aufgelegt. Förderer ist das Bundesministerium für Bildung und

Forschung (BMBF) über das JOBSTARTER-Programm.

VerA unterstützt diejenigen, die in der Ausbildung auf Schwierigkeiten stoßen und

mit dem Gedanken spielen, ihre Lehre abzubrechen. Auf Wunsch stellt der SES

diesen Jugendlichen dann berufs- und lebenserfahrene Vertrauenspersonen zur

Seite, die ihnen Hilfe und Orientierung vermitteln.

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Die geschulten Ausbildungsbegleiter sind ehrenamtlich tätig.

Sie beraten die jungen Menschen individuell. Ihre Aufgabe ist es dabei, z. B.

fachliche Fragen zu beantworten, Übungen für die Berufspraxis zu begleiten, die

Vorbereitung auf Prüfungen zu unterstützen, sich um den Ausgleich sprachlicher

Defizite zu kümmern, soziale Kompetenz und Lernmotivation zu fördern und das

Vertrauensverhältnis zwischen Auszubildenden und Ausbilder/innen zu stärken.

Hier bietet SES auch die Möglichkeit, betriebliche Probleme vor Ort mit den

Beteiligten zu klären. Im Rhein-Main-Raum wird derzeit in Zusammenarbeit mit

den Kammern eine örtliche Struktur aufgebaut.

Der SES nimmt Anfragen nach Ausbildungsbegleitern von allen Bereichen

entgegen – von den Auszubildenden selbst, den Beratern bei den Kammern, den

Ausbildungsbetrieben und den Berufsschulen. Hierzu ist ein formeller Antrag zu

stellen. Die Auswahl der passenden Begleitperson trifft der SES.

Bei den Ausbildungsbegleiter/innen handelt es sich um Personen aus Industrie,

Handwerk und vielen technischen, kaufmännischen und sozialen Berufen.

Kontakt : Klaus Neese – Regionalkoordinator Büro Mainz c/o Schott AG, Geb. C4/4.11, Hattenbergstr. 10, 55122 Mainz Tel. 06131 663264 [email protected] www.vera.ses-bonn.de

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Am 17. und 18. November 2009 fand in diesem Jahr zum sechsten Mal der

IdeeFix Mainz statt. Unter der Schirmherrschaft des Polizeipräsidiums Mainz

wurde in diesem Jahr das Thema „Verkehrssicherheit bezogen auf das Fahrrad“

gewählt.

Der Wettbewerb begann am 17. November mit der Begrüßung durch Herr Fisch –

Leiter des BBZ der Handwerkskammer Rheinhessen – der die sechs Teams mit

den Worten: „Das Handwerk steht grundsätzlich immer für Kreativität und Innovationen.

Daher freuen wir uns bei einem Wettbewerb bei dem es um Kreativität und innovative Lösungen

geht Gastgeber zu sein“ willkommen hieß.

Im Anschluss wurde die anspruchsvolle Aufgabe von Herr Elsen vom „Haus des

Jugendrechts“ verkündet: „Die Mainzer Polizei, die ich heute hier vertreten darf,

freut sich, Kooperationspartner des diesjährigen IdeeFix zu sein. Durch meine

alltäglichen Erfahrungen mit dem Thema Jugendkriminalität im Haus des

Jugendrechts Mainz weiß ich wie wichtig es ist, dass junge Menschen ihre

individuellen Stärken erkennen und ausbauen, Kompetenzen erwerben, diese

weiterentwickeln und lernen, diese für sich und im Team gewinnbringend

einzusetzen. Dies sind wissenschaftlich anerkannte stabilisierende Faktoren in der

positiven Entwicklung vom jungen Menschen zum Erwachsenen aber auch im

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Übergang von der Schulwelt hinein in die Arbeitswelt. Wir freuen uns besonders,

dass so viele von Euch sich hier engagieren, um Eure Fähigkeiten in einem fairen

Wettbewerb unter Beweis zu stellen. Ich möchte Euch hierzu aus dem polizeilichen

Arbeitsbereich eine interessante und anspruchsvolle Aufgabe stellen. […] Da das

Fahrrad für Euch ein wesentliches Fortbewegungsmittel ist und Ihr somit zu

diesem wichtigen und ökologischen Verkehrsmittel einen großen Erfahrungsschatz

mitbringt, glauben wir, dass Ihr gute Ideen habt, wie man die Verkehrssicherheit in

Zusammenhang mit Fahrrädern, aber auch die Kriminalprävention von

Fahrraddiebstählen und –sachbeschädigungen verbessern kann.“

Die Aufgabe :

„Entwickelt ein Produkt oder eine Dienstleistung, die dazu beiträgt, die Verkehrssicherheit von

Fahrrädern in Mainz zu erhöhen oder kriminelle Delikte zu reduzieren. Euer Produkt / Eure

Dienstleistung soll entweder Fahrraddiebstähle verhindern, mutwilligen Zerstörungen vorbeugen

oder Unfälle vermeiden helfen. Es sollte kreativ und innovativ, aber auch im Alltag praktisch

anwendbar sein.“

Die Lösungen der Teams, die in den nächsten Stunden entwickelt wurden, waren

vielfältig:

Die Windmühlenschule

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bot im Rahmen ihrer real bestehenden Schülerfirma ‚Schoolbike’ verschiedene

Dienstleistungen sowie eine Alarmanlage für Fahrräder an, während

die Hauptschule Mainz-Neustadt II (Schillerschule)

mit dem Produkt „Deroy-Chain“ im „Schiller Style“ Fahrräder mit einer

Stahlkonstruktion diebstahlsicher macht.

Die Hauptschule Mainz-Neustadt I(Goetheschule)

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stellte eine Fahrrad-Sicherheitszelle „Future Saddle“ her, die Radfahrer einerseits

zusätzlich sichtbar macht und andererseits Schutz vor Regen bieten sollte.

Das „secure safety bike 2009“ der Grund- und Realschule plus Budenheim/

Standort Mainz Mombach sollte durch raffinierte vielfältige Sicherungen dem

Fahrraddiebstahl vorbeugen.

Mit ihren Ideen konnten die Jugendlichen auch die Jury überzeugen. So beurteilten

die diesjährigen Jurymitglieder ihre persönlichen Eindrücke :

Der IdeeFix Mainz 2009 war …

„… unterhaltsam, ideenreich, freundlich; Die Arbeiten der Schüler fand ich

sehr ambitioniert und kreativ. Sie helfen der Polizei sicher weiter.“

Lothar Schömann, Leitender Kriminaldirektor Polizeipräsidium Mainz

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„… interessant, innovativ, bemerkenswert; ich finde den Wettbewerb gerade

deswegen so gelungen, weil er die Jugendlichen fördert und sie dazu bewegt,

gemeinsam nach innovativen Lösungen zu suchen. So bereitet IdeeFix

ansprechend auf die berufliche Zukunft nach dem Schulleben vor …“

Jürgen Fisch, Leiter des Berufsbildungszentrums der HWK Rheinhessen

„… spannend von der Präsentation her, originell, sehr ideenreich; Ich bin

überrascht, wie kreativ und vielfältig die Ideen zur Umsetzung der

Projektaufgabe waren.“

Prof. Ruth Remmel-Faßbender, Prorektorin der Katholischen

Fachhochschule Mainz

„… spannend, ideenreich, interessant für Junge & Alte! Weitermachen,

toll!“ Dr. Harald Augter, Präsident der Industrie und Handelskammer

Rheinhessen, Leiter Haftpflichtverband der Deutschen Industrie (HDI)

Mainz

„… anregend, kurzweilig, informativ; Der Ideefix-Wettbewerb ist ein

lebendiges Beispiel für praxisnahe Berufsorientierung.“

Horst Maus, Büro Oberbürgermeister, Leiter der Beschäftigungs- und

Arbeitsmarktförderung

„… kreativ, interessant, handwerklich super. Ich war überrascht über die

Sicherheit im Umgang mit der öffentlichen Präsentation.“

Werner Nonnenmacher, Kreishandwerksmeister der Kreishandwerkschaft

Mainz-Bingen

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„… inspirierend, aufschlussreich, die gezeigten Präsentationen machen Mut

.... Ich würde mir wünschen, dass wir einige der tollen Fahrrad-Sicherheits-

Ideen der Teams umsetzen könnten.“

Dagmar Vogel, Projektleiterin PUG,

Institut für sozialpädagogische Forschung Mainz e.V.

Nach intensiver Beratung der Jury standen dann die Gewinner fest :

In diesem Jahr konnte die GHS Lerchenberg mit dem Produkt „S.o.b. – save our

body“, das den Fahrradfahrern im Straßenverkehr mit vielen Features zusätzliche

Sicherheit bietet, erneut den Gesamtpreis gewinnen. Der Preis, eine Einladung ins

Polizeipräsidium Mainz - verbunden mit einem Besuch beim Polizeipräsidenten,

wurde von Oberbürgermeister Jens Beutel und dem Leitenden Kriminaldirektor

des Mainzer Polizeipräsidiums, Herrn Lothar Schömann, übergeben.

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Der Kreativitätspreis, ein Besuch in der Gutenbergdruckerei Mainz, ging in

diesem Jahr an die Friedrich-Ebert-Schule in Weisenau mit ihrem Produkt „secure

bike 2010“, ein Fahrrad mit ausgetüftelten Feinheiten, die zum Diebstahlschutz von

Fahrrädern beitragen sollen. Gesponsort wurde der Preis vom Projekt PUG und er

wurde überreicht von Oberbürgermeister Jens Beutel und dem Präsidenten der

IHK Rheinhessen, Herrn Dr. Harald Augter.

Der IdeeFix Mainz-Wettbewerb wird durch das Projekt „Perspektive

Unternehmergeist“ (PUG) in Kooperation mit der Landeshauptstadt Mainz

veranstaltet. PUG ist ein Projekt in Trägerschaft des Instituts für

Sozialpädagogische Forschung Mainz e.V. und wird aus Mitteln des Europäischen

Sozialfonds und durch das Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Familie

und Frauen, das Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau

in Rheinland-Pfalz und die Landeshauptstadt Mainz gefördert.

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Schlagfertig und charmant –

die neue IdeeFix-Moderatorin

Beyhan Özdemir

Geschafft … alle Teams mit OB Jens Beutel, Lehrkräften, JobFüxen und der diesjährigen Jury

Kontakt : Esther Herzog ([email protected])

www.perspektive-rlp.de

www.ideefix-wettbewerb.de

www.njunternehmergeist.de

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Presse : Mainzer Allgemeine Zeitung 18.11.2009

Mainzer Allgemeine Zeitung 19.11.2009

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Mainzer Rheinzeitung 19.11. 2009