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Jugendliche nicht Jugendliche nicht Jugendliche nicht Jugendliche nicht ausbildungsfähig ?ausbildungsfähig ?ausbildungsfähig ?ausbildungsfähig ? –––– Betriebe nicht Betriebe nicht Betriebe nicht Betriebe nicht ausbildungswillig ausbildungswillig ausbildungswillig ausbildungswillig ???? Fakten, Forderungen und Formalien zur Ausbildungsreife jugendlicher Schulabgänger/innen DokumentationDokumentationDokumentationDokumentation Fachtagung des „Forum Pro Ausbildung“ in Kooperation mit dem Projekt „Regionales Übergangsmanagement Schule Beruf ÜSB … den Anschluss finden“
11118. November 20098. November 20098. November 20098. November 2009 im Rathaus der Stadt Mainz
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Herausgeber : Stadt Mainz Oberbürgermeister Jens Beutel - Beschäftigungs- und Arbeitsmarktförderung - in Zusammenarbeit mit Amt für Öffentlichkeitsarbeit der Stadt Mainz
Projektleitung und Redaktion : Beschäftigungs- u. Arbeitsmarktförderung Büro Oberbürgermeister Horst Maus Karen Ertel (HWK-Praktikum)
Esther Herzog (ism – IdeeFix)
Umschlaggestaltung : schelenz.design
Druck und Verarbeitung : Hausdruckerei der Stadt Mainz
Auflage : 350
Januar 2010
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Forum Pro Ausbildung
Tagungsprogramm
18. November 2009, 9.00 – ca. 16.30 Uhr, Ratssaal Rathaus Mainz
Jugendliche nicht ausbildungsfähig ? – Unternehmen nicht ausbildungswillig ? Fakten, Forderungen und Formalien zur Ausbildungsreife
jugendlicher Schulabgänger/innen
Schülerwettbewerb IdeeFix! Mainz 2009
Vormittagsprogramm : 9.00 Uhr Eintreffen der Gäste 9.15 Uhr Begrüßung durch Sozial- und Finanzdezernent Kurt Merkator 9.30 Uhr Impulsreferat „Kriterienkatalog Ausbildungsreife“ Begriffe und Bedeutungen
Michael Kendzia (Institut für berufliche Bildung, Arbeitsmarkt- und Sozialpolitik Inbas GmbH Offenbach)
10.00 Uhr Ausbildungswillig ? – aus betrieblicher Sicht Statements ausbildender Betriebe
10.20 Uhr Ausbildungsreif ? – aus schulischer Sicht Statements aus allgemein- und berufsbildendenden Schulen
10.45 Uhr Podiumsdiskussion zum Thema mit den Referent/innen und weiteren
Vertreter/innen der Arbeitsagentur, Kammern u.a. – und Ihnen ! (Moderation: Heiko Bennewitz, Institut für Sozialpädagogische Forschung Mainz ism e.V.)
11.15 Uhr Kaffeepause 11.30 Uhr Übergangsmonitoring im Rhein-Neckar-Raum
PD Dr. Dorothee Karl (Metropolregion Rhein-Neckar GmbH Mannheim) 12.00 Uhr Ehrenamtliche Unterstützungsangebote in der Schule Praxisbeispiele aus der Region –
vorgestellt von Ralf Heiß (Projekt ÜSB … den Anschluss finden)
12.30 Uhr Mittagessen und Ausstellung der IdeeFix!Mainz 2009-Modelle
Nachmittagsprogramm :
13.30 Uhr Präsentationen der Ergebnisse des IdeeFix!Mainz 2009 durch die Teams der teilnehmenden Schulen
15.00 Uhr Kaffee-Pause und Jury -Beratung 15.30 Uhr Preis- und Urkundenverleihung durch Oberbürgermeister Jens Beutel
ca.16.30 Uhr Ende
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Inhalt : Grußwort Sozial- und Finanzdezernent Kurt Merkator S. 5 - 8
Impulsreferat „Kriterienkatalog Ausbildungsreife“ S. 9 - 16
Michael Kendzia (Inbas GmbH)
Ausbildungswillig ? Statements ausbildender Betriebe S. 16 - 17
Stephan Jacobi – Holzbau Jacobi GmbH
Jürg Ludwig – Ökoschreinerei Vlatten & Ludwig GbR
Ausbildungsfähig ? Statements aus den Schulen S. 18 - 21
Christoph Fehr, Förderband e.V. - Projektleiter JobFüxe
Julia Buhl - BFS der Gustav-Stresemann-Wirtschaftsschule
Podiumsdiskussion mit den Referent/innen sowie S. 22 - 26
Thomas Dippold - Arbeitsagentur Mainz
Werner Nonnenmacher - Kreishandwerksmeister
Ann-Kathrin Herold - Arbeit und Leben e.V.
Übergangsmonitoring im Rhein-Neckar-Raum S. 27 - 37
Dr. Dorothee Karl - Metropolreg. Rhein-Neckar GmbH
Ehrenamtliche Unterstützungsangebote in der Schule S. 38 - 44
Heribert Kron – Hechtsheimer Ausbildungsbörse
Klaus Neese - SeniorExpertenService
Ideefix Mainz 2009 S. 45 - 52
Presse S. 53 - 54
Liste der Teilnehmenden S. 55 - 58
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Grußwort Beig. Kurt Merkator
Sehr geehrte Damen und Herren,
verehrte Gäste,
in diesem Jahr widmen wir uns einem Thema, das trotz seiner zeitlosen Aktualität je
nach Konjunkturverlauf stets aufs Neue kontrovers diskutiert wird:
Wie steht es um die sogenannte „Ausbildungsreife“ unserer
Schulabgänger/innen ?
Ich darf zunächst einmal zitieren:
"Die Jugend liebt heutzutage den Luxus.
Sie hat schlechte Manieren, verachtet die Autorität, hat keinen Respekt vor
älteren Leuten und schwatzt, wo sie arbeiten soll.
Die jungen Leute stehen nicht mehr auf, wenn Ältere das Zimmer betreten.
Sie widersprechen ihren Eltern, schwadronieren in der Gesellschaft, verschlingen bei Tisch die
Süßspeisen, legen die Beine übereinander und tyrannisieren ihre Lehrer."
Wer da so streng urteilt? Das war Sokrates, der vor rund 2.400 Jahren
das Verhalten der Jugend beklagte …
Aber im Ernst, werden unsere Schülerinnen und Schüler wirklich immer „dümmer
und fauler“, wie vor einiger Zeit die Tageszeitung mit den großen Buchstaben titelte
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und sind sie damit „nicht in der Lage, die steigenden Anforderungen in den
Ausbildungsberufen“ zu erfüllen ?
Oder sind die Klagen der Wirtschaft über mangelnde Ausbildungseignung wirklich
nur ein „Störmanöver, um vom eigentlichen Problem der abnehmenden
Ausbildungsbereitschaft der Betriebe abzulenken“, wie insbesondere die
Gewerkschaften annehmen?
Wechselseitige Schuldzuweisungen – da bin ich mir sicher – helfen uns in dieser
Diskussion ebenso wenig weiter wie die Etikettierung junger Menschen in „bedingt
ausbildungsreif“ oder „nicht ausbildungsfähig“.
Diese Erkenntnis hat sich zwischenzeitlich auch bei den Partnern des „Nationalen
Pakts für Ausbildung und Fachkräftebedarf in Deutschland“ durchgesetzt und man
will dort jetzt auf die ursprüngliche Formulierung „ … allen ausbildungsfähigen und
ausbildungswilligen jungen Menschen ein Angebot auf Ausbildung zu unterbreiten“
verzichten.
Wir wollen uns heute ganz bewusst aus unterschiedlichen Blickwinkeln dem
vielschichtigen Thema „Ausbildungsreife“ nähern.
Ich freue mich deshalb sehr, dass uns dafür in dieser heutigen Tagung wieder
ausgewiesene Expertinnen und Experten zur Verfügung stehen und begrüße zunächst
ganz herzlich
Herrn Michael Kendzia vom Institut für berufliche Bildung, Arbeitsmarkt- und
Sozialpolitik INBAS GmbH in Offenbach, der
heute den zentralen inhaltlichen Fach-Input geben wird.
Danach werden Ihnen zwei Männer der Praxis über ihre betrieblichen Erfahrungen
mit der Ausbildungsreife in Mainz berichten.
Herzlich willkommen :
Herr Stephan Jacobi von der Holzbau Jacobi GmbH sowie Herr Jörg Ludwig von
der Ökoschreinerei Vlatten und Ludwig GbR.
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Wie dieses Thema aus schulischer Sicht beurteilt wird – dazu nehmen Stellung:
Herr Christoph Fehr von Förderband e.V., Projektleiter der Mainzer Job-Füxe, in
Vertretung für Frau Eva Frank (Goethe-Hauptschule), die leider absagen musste und
Frau Julia Buhl, Fachlehrerin der Berufsfachschule der Gustav-Stresemann-
Wirtschaftsschule.
Mit den Referentinnen und Referenten in´ s Gespräch kommen können Sie mit Ihren
Fragen dann nach den Vorträgen in der von Heiko Bennewitz (ism e.V.)
moderierten Podiumsrunde ab ca. 10.45 Uhr, zu der ich auch den neuen
Geschäftsführenden Vorstand der Mainzer Arbeitsagentur, Herrn Thomas Dippold,
den Kreishandwerksmeister Herrn Werner Nonnenmacher und für die Trägerseite
Frau Ann-Kathrin Herold von Arbeit und Leben e.V. begrüßen darf.
Im zweiten Block erwarten Sie zunächst Informationen zu der Frage, wie Übergänge
an der ersten Schwelle verfolgt werden können. Frau Dr. Dorothee Karl wird uns
dazu aus dem Projekt im Rhein-Neckar-Raum berichten.
Herzlich willkommen auch Sie, Frau Dr. Karl !
Anschließend wird Ihnen Herr Ralf Heiß (Projektkkordinator ÜSB … den
Anschluss finden) einige Beispiele aus der Region vorstellen, wie ehrenamtliche
Unterstützungsangebote in den Schulen aussehen können. Ich begrüße dabei Herrn
Klaus Neese, Regionalkoordinator des „Senior Experten Service“ und als Mainzer
„Lokalmatador“ in dieser Runde Herrn Heribert Kron von der Hechtsheimer
Ausbildungsbörse.
Das diesjährige Thema scheint auf allgemein großes Interesse zu stoßen, denn die
Anmeldezahl ist in diesem Jahr erneut hoch.
Das freut mich, aber vor allem auch das Veranstaltungsteam, denn es zeigt sich in
diesem Interesse doch die richtige Themenwahl. Danken will ich allen Beteiligten für
ihre Mitwirkung im Netzwerk der Ausbildung in Mainz. Die Akteure sind ebenso
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vielfältig wie die Aktivitäten und vernetzen sich in unterschiedliche Richtungen,
wovon grundsätzlich alle profitieren.
Hier in Mainz herrscht also ein überaus gutes Klima für Vernetzung -
und wo Vernetzung stattfindet, sind Innovationen nicht weit.
Innovative Lösungen erwarten Sie auch nach dem Mittagsimbiss – zu dem Sie
herzlich eingeladen sind – ab ca. 13.30 Uhr beim 6. IdeeFix-Schülerwettbewerb, bei
dem uns und der fachkundigen Jury sechs Teams aus Mainzer Hauptschulen ihre
Ideen präsentieren werden.
Die Siegerehrung durch Oberbürgermeister Jens Beutel findet ab ca. 15.30 Uhr statt.
Ob wir bereits heute Vormittag innovative Lösungen parat haben, kann ich Ihnen
noch nicht beantworten. Ich hoffe aber, es finden sich Denkanstösse für
Lösungsansätze, denn um die geht es letztendlich, damit wir hier in Mainz gemeinsam
lokale Antworten auf globale Fragen finden!
***
Im Anschluss an die Begrüßung eröffnete
Herr Michael Kendzia,
Wissenschaftlicher Mitarbeiter am
Offenbacher Institut für berufliche Bildung,
Arbeitsmarkt- und Sozialpolitik INBAS
GmbH mit seinem Referat
„Kriterienkatalog Ausbildungsreife“
den fachlichen Input der diesjährigen Tagung
des Netzwerks Forum Pro Ausbildung /
ÜSB … den Anschluss finden.
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Michael Kendzia © INBAS GmbH 2009 1
Fachtagung im „Forum Pro Ausbildung“ 18. November 2009, Mainz
„Kriterienkatalog Ausbildungsreife“ Begriffe und Bedeutungen
Fachtagung des „Forum Pro Ausbildung“
am 18. November 2009 in Mainz
Michael Kendzia © INBAS GmbH 2009 2
Der Begriffsdschungel
Folie 2
Berufseignung
Qualifikation
Vermittlung
Matching
Kompetenz
Vermittelbarkeit
Berufsorientierung
Ausbildungs-reife
Berufswahlreife
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Michael Kendzia © INBAS GmbH 2009 3
Kriterienkatalog zur Ausbildungsreife
2005:Beschluss des Lenkungsausschusses des Nationales Paktes für Ausbildung und Fachkräftenachwuchs: „Ausbildungsreife“ ist Schwerpunktthema
Michael Kendzia © INBAS GmbH 2009 4
Kriterienkatalog zur Ausbildungsreife
� ZIEL: Entwicklung eines Konzeptes zur einvernehmlichen Beurteilung von Ausbildungsreife von Jugendlichen –bundesweit geltende Standards
� WER?: Unter Leitung der BA mit Unterstützung des BMAS, BMBF und BMWT und in Zusammenarbeit mit dem BDI, DIHK, ZDH, BDA wurden bundesweite Mindeststandards für Ausbildungsreife definiert.
� FÜR WEN?: Berufsberatung der BA, ARGEn, Kommunen, Bildungseinrichtungen, Betriebe, Jugendlichen und Schulen
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Michael Kendzia © INBAS GmbH 2009 5
Unterscheidung grundlegender Begriffe und Sachverhalte
Michael Kendzia © INBAS GmbH 2009 6
Ausbildungsreife ? Berufseignung ?
Folie 6
� Eine Person kann als ausbildungsreif bezeichnet werden, wenn sie die allgemeinen Merkmale der Bildungs- und Arbeitsfähigkeit erfüllt und die Mindestvoraussetzungen für den Einstieg in die berufliche Ausbildung mitbringt.
� Dabei wird von den spezifischen Anforderungen einzelner Berufe abgesehen, die zur Beurteilung der Eignung für den jeweiligen Beruf herangezogen werden (Berufseignung).
� Fehlende Ausbildungsreife zu einem gegebenen Zeitpunkt schließt nicht aus, dass diese zu einem späteren Zeitpunkt erreicht werden kann.
(Quelle: Bundesagentur für Arbeit [Hrsg.]: Nationaler Pakt für Ausbildung und Fachkräftenachwuchs. Kriterienkatalog zur Ausbildungsreife. Nürnberg 2006)
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Michael Kendzia © INBAS GmbH 2009 7• • Monika von BraschFolie 7
Betriebseignung ? Matching ?
Dem Urteil über die Betriebseignung liegt die Frage zu Grunde:
„Passen die Qualifikationen, Kompetenzen und Interessen eines oder einer Jugendlichen zu dem angebotenen Ausbildungsplatz in einem bestimmten Betrieb? Gibt es Hindernisse für eine Vermittelbarkeit (z. B. Behinderung, konjunkturelle Krise,…)?“
Vorgang, der beide Seiten zusammen bringen soll = Matching
Gutes Matching ist die Grundlage für erfolgreiche Vermittlung!
Michael Kendzia © INBAS GmbH 2009 8
Kompetenzbereiche
SchulischeBasiskompetenz(Fachkompetenz)
Methoden-kompetenz
Personale Kompetenz
SozialeKompetenz
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Michael Kendzia © INBAS GmbH 2009 9
Qualifikation - Kompetenz
Folie 9
Qualifikationen sind Positionen eines gleichsam mechanischen abgeforderten Prüfungshandelns, sind Wissens- und Fertigkeitsdispositionen. Sie sind� Prüfbar� Durch gezielte Maßnahmen verbesserbar� Konzentration auf Leistungsresultate� Bezug zur beruflichen Verwendung
Handlungskompetenz ist die Fähigkeit des Einzelnen sich in beruflichen, gesellschaftlichen und privaten Situationen sachgerecht, durchdacht, sowie individuell und sozial verantwortlich zu verhalten.
(Kultusministerkonferenz, 5. Februar 1999)
Qualifikation (Handlungs-)kompetenz
Michael Kendzia © INBAS GmbH 2009 10
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Michael Kendzia © INBAS GmbH 2009 11
Kompetenzbereiche und ihre Merkmale
Selbsteinschätzungskompetenz und Informationskompetenz
� Berufswahlreife
Kommunikationsfähigkeit, Konfliktfähigkeit, Kritikfähigkeit, Leistungsbereitschaft, Selbstorganisation/Selbstständigkeit, Sorgfalt, Teamfähigkeit, Umgangsformen, Verantwortungsbewusstsein, Zuverlässigkeit
� Psychologische Merkmale des Arbeitsverhaltens und der Persönlichkeit(Soziale Kompetenzen)
Altersgerechter Entwicklungsstand und gesundheitliche Voraussetzungen
� Physische Merkmale(Personale Kompetenzen)
Sprachbeherrschung, Rechnerisches Denken, logisches Denken, räumliches Vorstellungs-vermögen, Merkfähigkeit, Bearbeitungsgeschwin-digkeit, Befähigung zu Daueraufmerksamkeit
� Psychologische Leistungsmerkmale(Methodenkompetenz)
(Recht)Schreiben, Lesen, Sprechen und Zuhören, mathematische Grundkenntnisse, wirtschaftliche Grundkenntnisse
� Schulische Basiskenntnisse (Fachkompetenz)
Michael Kendzia © INBAS GmbH 2009 12
Merkmal: Kommunikationsfähigkeit
Definition
Kommunikationsfähig ist eine Person, wenn sie sich verbal und nonverbal verständlich ausdrücken kann und Botschaften anderer angemessen zu interpretieren und darauf zu reagieren weiß.
Verhaltensindikatoren
Der/Die Teilnehmende � hört aufmerksam zu� antwortet sachgerecht oder
fragt sachgerecht nach� achtet auf einfache nonverbale
Botschaften� ...
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Michael Kendzia © INBAS GmbH 2009 13
Einsatz in der Praxis
Schulen können den Kriterienkatalog einsetzen� bei der Vermittlung von grundlegenden Kenntnissen über die
Berufs- und Arbeitswelt� zur Berufsorientierung und � zur Vorbereitung auf den Übergang von Schule in Ausbildung
Berufsberatung, Einrichtungen der Jugendhilfe, Bildungsträger� bei der Beurteilung der Ausbildungsreife (Standortbestimmung)� zur Erhebung und Ableitung von Förderbedarf
Betriebe/Ausbilder� bei der Beurteilung/Auswahl von Bewerbern bzw. � bei der Formulierung von Anforderungsprofilen für
Ausbildungsstellen
Michael Kendzia © INBAS GmbH 2009 14
Literatur
� Erpenbeck, John/Rosensties, Lutz von /2003: Handbuch Kompetenzmessung. Erkennen, verstehen und bewerten von Kompetenzen in der betrieblichen, pädagogischen und psychologischen Praxis. Stuttgart.
� Bundesagentur für Arbeit (Hg.): Nationaler Pakt für Ausbildung und Fachkräftenachwuchs – Kriterienkatalog zur Ausbildungsreife. Nürnberg 2006
� Schule und Betriebe als Partner – Ein Handlungsleitfaden zur Stärkung von Berufsorientierung und Ausbildungsreife. www.ausbildungspakt-berufsorientierung.de
� www.arbeitsagentur.de Rubrik unternehmen/ausbildung/ausbildungspakt.
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Zum Abschluss seines Vortrages wies Herr Kendzia darauf hin, dass nach seiner
Ansicht nach dem Schulabschluss ein berufliches „lebenslanges Lernen“ beginne; dies
bedeute, dass „ein zeitlich begrenzter Prozess des jeweiligen berufsbezogenen
Lernens“ immer wieder neu auftritt, in dem auch Qualifikationen und Kompetenzen
neu- bzw. weiterentwickelt werden.
Eine Ausbildung bedeute dann für Ausbildende eine zeitliche Begleitung der
Weiterentwicklung von Auszubildenden.
**
Ausbildungswillig? - aus betrieblicher Sicht Statements ausbildender Betriebe
Stephan Jacobi / Jacobi Holzbau GmbH
Herr Jacobi führt sein Unternehmen seit 20 Jahren. Er hat 15 Mitarbeiter und zurzeit drei Auszubildende.
Seit 10 Jahren stellt er
Änderungen in den
Leistungsanforderungen an sein
Unternehmen fest.
Er biete durch Beteiligung an
Aktionen der Ferienkarte in Mainz
in seinem Betrieb Jugendlichen
das „berufliche Hinein-
schnuppern“ an. Bewerber für
eine Ausbildung absolvieren bei
ihm im Vorfeld ein Praktikum. Erst dann würde auf beiden Seiten (Unternehmer /
Auszubildender) die Entscheidung über die Ausbildung gefällt werden.
17
Herr Jacobi forderte Offenheit der
Handwerksbetriebe, um junge Leute auszubilden
und ihnen eine Möglichkeit zur Entwicklung zu
geben.
Er hält die Jugendlichen für nicht dümmer oder
schlechter als früher, sieht aber das Elternhaus
stärker in der Verantwortung, den jungen
Menschen bei ihrer Berufssuche realistische Wege
zu verdeutlichen und sie dabei aktiv zu
unterstützen. Herr Jacobi kritisierte das duale
Ausbildungssystem, bei dem z.B. in der Probezeit
ein hoher Anteil an Schulzeiten dazu führe, dass eine ausreichende Beurteilung der
Auszubildenden aus betrieblicher Sicht erschwert ist.
Jörg Ludwig /Ökoschreinerei Vlatten & Ludwig GbR Herr Ludwig bildet ebenfalls aus, benannte im
Gegensatz zu den Zimmerleuten des Vorredners
aber den Bedarf an „filigranem Arbeiten“ in
seinem Unternehmen. Durch die Kundenkontakte
sei auch ein bestimmtes Auftreten erforderlich.
Dies würde er bei den jungen Leuten teilweise
vermissen. Zudem würde es an sozialen
Kompetenzen, Belastbarkeit und
Durchhaltevermögen mangeln. Manche
Auszubildende würden vor allem in
problematischen Situationen rasch blockieren, die Kritikfähigkeit sei gering.
Jugendliche seien heute durch das breite Spektrum, das ihnen die Umwelt mit den
Medien anbietet, reizüberflutet. Die berufsschulischen Anforderungen gingen oft
nicht mit den betrieblichen Notwendigkeiten konform.
***
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Ausbildungsreif ? - aus schulischer Sicht
Statements aus allgemein- und berufsbildenden Schulen
Christoph Fehr / Förderband Mainz e. V. / Jobfüxe Mainz
Herr Fehr erlebt in seiner Arbeit
als Projektleiter der Jobfüxe, dass
die jugendlichen Hauptschüler/innen zum Ende
ihrer Schulzeit oft frustriert sind. Ihnen wurde bis
dahin vor Augen geführt, dass sie mit ihrem
Abschluss der Hauptschule wenige Chancen auf
dem Arbeitsmarkt haben. Es habe sich bei den
jungen Menschen der Eindruck gefestigt, dass
„Hauptschulabschlüsse nichts wert“ seien.
Die 13 – 15 jährigen seien noch auf dem Weg,
erwachsen zu werden, sich von ihren Eltern zu
lösen, sich im Lebensumfeld zu orientieren und
suchen dazu noch einen Job bzw. eine Ausbildung.
Hier sei eigentlich das Gefühl von Zutrauen in die Zukunft wichtig. Das komplexe
Angebot in der Umwelt sei jedoch eher überfordernd.
Zudem wäre festzustellen, dass die Leistungsanforderungen an die Auszubildenden
gestiegen seien. Dies resultierte neben dem technischen Fortschritt u. a. aus einem
Marktüberschuss an Auszubildenden in den letzten Jahren, durch den die
Auswahlkriterien an die Stellensuchenden eines Ausbildungsplatzes gestiegen seien.
Trotzdem stelle er fest, dass sich die Schulmüdigkeit der Hauptschulabgänger in der
Berufspraxis häufig in Verlässlichkeit wandeln würde, soweit erst einmal in der
Ausbildung Fuss gefaßt sei.
Der heutige Nachmittag mit dem IdeeFix-Wettbewerb sei zudem ein guter Beweis für
das Leistungsvermögen von Hauptschüler/innen .
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Julia Buhl - Berufsbildende Schule IV / Gustav-Stresemann-Wirtschaftsschule
Julia Buhl, Fachlehrerin an der Berufsfachschule
der GSW, betont zum Anfang ihres Statements, es
sei ihr wichtig, die Feststellung ihres Vorredners
Fehr zu untermauern, dass die oft kritisierte,
fehlende Motivation der Jugendlichen sehr stark
mit deren Erfahrungen bei Be-werbungen
zusammenhänge, in denen ihnen sehr oft ihre
nicht ausreichende Qualifikation (auch bei gutem
HS-Abschluss) verdeutlicht würden. Hierin liege
ein gesellschaftliches Problem. Frau Buhl stellt in
ihrem Vortrag die Erfahrungen mit Schülerinnen
und Schülern der Berufsfachschule I dar.
Ausbildungsreif?
Was kann Schule tun?
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� Schüler haben mittelmäßigen bis schlechten
Hauptschulabschluss
� Sie haben sich wenig bis gar nicht um einen
Ausbildungsplatz beworben
� Motivation für weiteren Schulbesuch:
Freunde gehen an gleiche Schule,
Unklarheit über Berufswunsch,
keine Lust auf Ausbildung, etc.
� Chancen auf dem Ausbildungsmarkt gering
� Ziel ist der mittlere Bildungsabschluss
Ausgangslage
Problematiken der Berufsfachschule I
� Berufsfachschule I ist ein einjähriger
Bildungsgang
� BF I soll Defizite in den Fächern Deutsch,
Englisch,
Mathematik aufdecken, beheben und schwache
Schüler fördern
� Leistungsstarke Schüler sollen den Übergang in
die BF II schaffen
� Schüler erleben schulische Misserfolge, die
Folge ist Demotivation
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Was kann die BF I zur Förderung der Ausbildungsreife tun?
� Frühzeitiger Beginn von Information bzw. Beratung
� Diagnostik betreiben und Fördermaßnahmen ergreifen
� Permanenter Austausch mit den Schülern
� Durchführung von Projekten
� Permanenter Austausch im Lehrerteam
� Intensive Zusammenarbeit mit der Berufsberatung
� Stärkung von Praxisbezug
Was soll Schule leisten?
� Berufliche Grundlagen bilden
� Defizite in den Hauptfächern aufarbeiten
� Berufswahl und –orientierung unterstützen
� Entwicklung personaler und sozialer
Kompetenzen fördern
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Podiumsdiskussion mit den teilnehmenden Referent/innen und
weiteren Gästen
Heiko Bennewitz (ism e. V.), langjähriger Experte auch der Mainzer
Ausbildungssituation, moderierte die nachfolgende Runde :
„Herr Kendzia: Sind die von Ihnen vorgestellten Kriterien zur
Ausbildungsreife nicht schwer anwendbar?“
Herr Kendzia sieht die Aufstellung der
Kompetenzkriterien für die Auszu-bildenden
als neutral an. Er gibt dabei keine
Empfehlung für eine Einstufung der Kriterien
nach Wichtigkeit.
Er empfiehlt jedoch, zur Stärkung der
Berufsorientierung und Entwicklung der Ausbildungsreife, die jungen Menschen
während der Schulzeit im Rahmen des ersten Praktikums (mit 80 Stunden) die
Möglichkeit zu bieten, möglichst drei Berufsbilder zu prüfen und erleben zu können.
Er weist darauf hin, dass zurzeit ein Entwicklungsprozess von der dualen Ausbildung
hin zur schulischen Ausbildung zu bemerken sei.
Als einen weiteren Punkt gibt er zu bedenken, dass evtl. Defizite und Schwierigkeiten
in der Kompetenzentwicklung eines jungen Menschen z.T. im Rahmen eines zeitlich
längeren Prozesses aufzufangen seien. Es sei absehbar nicht möglich, diesen
Entwicklungsprozess punktuell zu lösen.
„Christoph Fehr: Wie lassen sich schulische Frustrationen überwinden?“
Herr Fehr empfiehlt, den jungen Menschen Erfolgserlebnisse zu verschaffen, z. B.
durch Veranstaltungen, Aktionen, Praktika etc. Die Fachlehrkräfte, die sich
vornehmlich auf die Vermittlung des Schulstoffs konzentrieren würden, müssten für
das Thema „Integration“ geöffnet werden.
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Herr Fehr forderte die Beteiligten auf zu benennen, wie stark die Kompetenzkriterien
der jungen Leute im Vorfeld einer Ausbildung vorhanden sein müssten.
Er weist kritisch darauf hin, dass für die Entwicklung eines jungen Menschen in der
Berufsfachschule I nur ein Jahr für die Berufsausbildungsvorbereitung zur Verfügung
steht. Wenn der Übergang zu BFS II nicht erfolgt, sei i.d.R. das Zeugnis der BFS I
noch schlechter als das Hauptschulzeugnis
Julia Buhl:
„Sind die Ansprüche an die Berufsfachschule (BFS) nicht sehr hoch?“
Frau Buhl fordert, dass Praktika im Rahmen der Berufsausbildungsvorbereitung
verstärkt angeboten werden sollten.
Es sollten breitere Angebotsfelder für
Praktika als Orientierungs-
unterstützung der jungen Leute
eingesetzt werden.
Sie bestätigt, dass die Umsetzung der
Ansprüche, sowohl von Eltern,
Schülern als auch von Betrieben, für die Berufsfachschule sehr schwierig sei.
Klaus Neese / Senior Experten Service:
… fordert in seinem Zwischenruf die Gelder aus dem Übergangssystem zur
Optimierung des allgemeinen Schulsystems zu verwenden und dort effektiver
einzusetzen. Die Berufsorientierung habe versagt.
Thomas Dippold /VGF Agentur für Arbeit Mainz:
„Sind die Gelder für das Übergangssystem richtig angelegt?“
Herr Dippold gibt zu bedenken, dass leider nicht bei allen Jugendlichen ein direkter
Übergang aus der Schule in den Beruf gelänge. Somit bliebe der Bedarf der
Berufsausbildungsvorbereitung bestehen, solange es noch ein Ungleichgewicht
zwischen Angebot und Nachfrage gebe.
24
Er stellt fest, dass oft schulische, soziale und
persönliche Probleme Gründe für eine
schlechte Ausbildungsreife der Jugendlichen
seien.
Es wäre deutlich wahrzunehmen, dass die
sozialen Auffälligkeiten der Jugendlichen
schon in den Schulen zunehmen würden.
Es seien aber auch die betrieblichen Anforderungen an die Auszubildenden gestiegen.
Dennoch ist er davon überzeugt, dass es in erster Linie auf das „Wollen“ der
Jugendlichen in der Ausbildung ankäme. Dann könne man gut mit ihnen arbeiten, sie
fördern und motivieren.
Werner Nonnenmacher / Kreishandwerksmeister Mainz-Bingen
unterstreicht die Aussage von Herrn Jacobi und Herrn Ludwig, dass die
Ausbildungsreife der jugendlichen Auszubildenden gut sei.
Die schulische Ausbildung für die Auszubildenden sei notwendig, damit diese die
technisch angestiegenen Leistungsanforderungen der Betriebe erfüllen könnten.
Stephan Jacobi antwortet auf die Frage
„Woher nehmen Sie die Motivation, in dieser Zeit junge Leute auszubilden?“
er selbst verfolge seine Zielorientierung zur Ausbildung junger Leute aus der
Notwendigkeit des Fachkräftenachwuchses heraus.
Seine Motivation erwachse dabei im Umgang mit den jungen Menschen.
Jörg Ludwig
kritisiert, dass es für die Jugendlichen an geeigneten Vorbildern mangeln würde.
Die jungen Menschen würden nicht genügend auf die Anforderungen der Zukunft
vorbereitet. Hierzu müsste das Elternhaus mehr leisten!
Er fordert einen intensiveren Informationsfluss zwischen der Berufsschule und den
Betrieben. Zudem sei das Berufsschulsystem reformbedürftig.
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Kreishandwerksmeister Nonnenmacher schlägt vor, dass der Kontakt zwischen
Schulen und Betrieben verstärkt werden sollte.
Zudem sollten sich die Betriebe mit ihren Gewerken in den Schulen vorstellen.
Ann-Kathrin Herold, Arbeit und Leben e.V.
„Spielt der Kriterienkatalog Ausbildungsreife bei Ihrem schulischen
Bildungsangebot eine Rolle und nehmen die Teilnehmer/innen Ihr Angebot
als manchmal letzte Chance zu einem Übergang in Ausbildung wahr ?“
Frau Herold sieht den Katalog als nur
bedingt taugliche Arbeitshilfe für die
Praxis, er helfe aber zur Verständigung
über bestimmte Begrifflichkeiten.
In welchem Umfang die Teilnehmenden
das Angebot von Arbeit und Leben als
letzte Chance ansehen, hänge sehr stark
von den einzelnen Personen und deren
individueller Lebenslage ab. Insgesamt leisten ihrer Auffassung nach die Träger mit
ihren Angeboten im Übergangssystem eine wichtige Rolle, die sich vor allem aus dem
fehlenden Angebot unterschiedlicher passender Stellen und den sehr unterschied-
lichen Entwicklungsstufen der Jugendlichen ergibt.
26
… vor dem Start …
ÜSB-FPA-Fachtagung - auch 2009 wieder gut besucht …
27
Dr. Dorothee Karl / Metropolregion Rhein-Neckar GmbH
Mannheim
Fachvortrag „Übergangsmonitoring im Rhein-Neckar-Raum“
Frau Dr. Karl erläuterte im Zuge ihres Referates das Konzept des
„Übergangsmonitoring im Rhein-Neckar-Raum“ als Teil des Projekts „KÜM –
Kommunales Übergangsmanagement Rhein-Neckar“
Die Schüler der 7., 8. und 9. Klassen der am Projekt beteiligten Schulen werden
begleitend zu ihrer Schulentwicklung einer fortlaufenden Beobachtung („Check“)
unterzogen. Diese erfolgt auf Grundlage einer zu Beginn dieser Zeitperiode vorweg
abgestimmten konkreten Zielvereinbarung.
Als weiterer Baustein des Konzeptes besteht die Zuweisung von „Lotsen“ an die
Schülerinnen und Schüler. Diese Lotsen sind persönliche Ansprechpartner/innen der
Schülerin oder des Schülers für die gesamte Dauer der Schuljahre. Bei den Lotsen
handelt es sich nach Angaben von Frau Dr. Karl um ehemalige und aktive
Mitarbeitende aus den unterschiedlichsten beruflichen Bereichen:
- Jugendarbeit
- Berufsorientierung
- Consulting
- Training
- Betriebswirtschaft
- Personalentwicklung
Ein ebenfalls wichtiger Anteil des Konzeptes ist der dauerhafte und transparente
Kontakt zwischen Schule, Schülerinnen und Schülern und Eltern.
Die Eltern werden über den Verlauf der Entwicklung ihrer Kinder immer wieder
unterrichtet. Zudem hebt Frau Dr. Karl hervor, wie wichtig die Kommunikation der
Lehrkräfte und Lotsen untereinander ist und welchen wichtigen Anteil der laufende
28
Kontakt zu den Betrieben und den Eltern hat.
Sowohl schulische Ergebnisse, als auch Ergebnisse persönlicher Tests, Talentchecks
etc. werden in tabellarischen Übersichten festgehalten, sodass Schwerpunkte in der
Entwicklung des Schülers, wie auch persönliche Stärken und Schwächen analysiert
werden können.
Check-Verfahren:
- Notenentwicklung
- Talente / Stärken
- Eignung
- Praktikum
Einmal jährlich erfolgt dann ein persönliches Gespräch zwischen
Lehrkraft / Lotse und Schülerin bzw. Schüler.
Hier wird die Selbsteinschätzung mit der Fremdeinschätzung der Lehrkraft / der
Lotsen verglichen.
Aus den Gesprächsresultaten sowie den Check-Bilanzen kann dann eine Empfehlung
für eine individuell passende Ausbildungsorientierung der Schülerin bzw. des Schülers
entsprechend der Talente und Fähigkeiten entwickelt werden.
In Abstimmung mit den Schülerinnen und Schülern wird der spezifische Bedarf für
einen Praktikumsplatz bzw. eine berufsausbildungsfördernde Maßnahme entwickelt,
die nun gezielt verfolgt werden kann.
Das Konzept „Übergangsmonitoring im Rhein-Neckar-Raum“ beinhaltet eine
Vernetzung und Kooperation mit u.a. der Agentur für Arbeit, der HWK und der
IHK. Damit wird jeder Praktikumsbedarf der Schulabgänger/innen realisiert.
Zudem ermöglichen die „Checklisten“ die Erstellung einer transparenten Statistik,
sodass Schulvergleiche möglich sind. Verglichen werden dabei sogenannte
„Zwillinge“, d.h., es werden Schulen zum Vergleich herangezogen, die in Aufbau und
Konzeption der zum Vergleich stehenden geförderten Schule entsprechen.
29
30
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32
33
34
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37
Auf Nachfrage erläutert Frau Dr. Karl, es
sei festzustellen, dass die Ergebnisquote
des Projektes „Übergangsmonitoring im
Rhein-Neckar-Raum“ deutlich höher liegt
als die Vermittlungsergebnisse der
herkömmlichen Schulen.
Das Projekt „KÜM - Kommunales
Übergangsmanagement Rhein-Neckar“
umfasse ein Budget von 5 Mio. € für die
Laufzeit.
***
Karen Ertel, im Rahmen ihres HwK Praktikums vier Wochen in der Arbeitsmarktförderung, zum ersten Mal bei einer Fachtagung des Netzwerks – und dann gleich mit Protokoll … Danke dafür !
***
38
Ehrenamtliche Unterstützungsangebote in der Schule Praxisbeispiele aus der Region - vorgestellt von Ralf Heiß
(Projektkoordinator ÜSB… den Anschluss finden)
Zunächst stellt Heribert Kron (li.) die Hechtsheimer Ausbildungsbörse, eine
ehrenamtliche Unterstützungsstruktur in Kooperation mit der Katholischen
Arbeitnehmer Bewegung KAB und deren Sympaten-Projekt, vor :
© Heribert Kron
KAB Katholische Arbeitnehmer-Bewegung Mainz-Hechtsheim
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KAB Katholische Arbeitnehmer-Bewegung Mainz-Hechtsheim
Die Idee
Finden unsere Jugendlichen einen Ausbildungsplatz?
Wo liegen die Chancen? Was steht einer Berufsausbildung im Wege?
Wo können wir in Hechtsheim helfen?
Wir laden Sie ein, zu einer Podiumsdiskussion mit kompetenten Gesprächspartnern
am Donnerstam Donnerstam Donnerstam Donnerstag, den 18. Novemberag, den 18. Novemberag, den 18. Novemberag, den 18. November
um 20.00 Uhrum 20.00 Uhrum 20.00 Uhrum 20.00 Uhr
im katholischen Gemeindehaus im katholischen Gemeindehaus im katholischen Gemeindehaus im katholischen Gemeindehaus (Clubraum)(Clubraum)(Clubraum)(Clubraum)
GeorgGeorgGeorgGeorg----BüchnerBüchnerBüchnerBüchner----StraßeStraßeStraßeStraße
Teilnehmer am Podium: Frau Ursula Groden-Kranich - Ortsvorsteherin Hechtsheim Herr Bruno Schumacher - Arbeitlosenseelsorge Bistum Mainz Herr Thomas Reitz - IHK Mainz Herr Herbert Brucherseifer - Hauptschulrektor Frau van Rijn - Bundesagentur für Arbeit, Mainz Moderation: Heribert Kron - KAB Mainz-Hechtsheim
Katholische Arbeitnehmer-Bewegung Mainz-Hechtsheim
November 2004
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•Der Anfang
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•Wege
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Betrifft: Kennenlernen, Ausbilden, Vernetzen
Einladungdie Katholische Arbeitnehmer-Bewegung Hechtsheim (KAB) bemüht sich seit längerer Zeit um Ausbildungsplätze für Hechtsheimer Schulabgänger.
Gemeinsam mit der Ortsvorsteherin, Frau Ursula Groden-Kranich, Vertretern der Hauptschule und dem „Hechtsheimer Boten“ haben wir die „Hechtsheimer-Ausbildungsbörse“-HAUBÖ initiiert.
Bei den vielfältigen Kontakten mit den Firmen in Hechtsheim haben wir gemerkt, dass eine Vernetzung und eine Abstimmung untereinander und mit den Hechtsheimer Schulen, der Verwaltung und der Politik für alle von großem Nutzen sein wird.
Deshalb laden wir Sie ein:
am Mittwoch, dem 25. April 2007um 19.00 UhrIn das Berufsbildungszentrum der Handwerkskammer, Robert-Koch-Strasse 7, 55129 Mainz,Frau Ortsvorsteherin Groden-Kranich hat ihr Kommen bereits zugesagt.
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•Unser Angebot
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•Unsere Partner
Herr Kron schildert, wie er zu Beginn seiner Tätigkeit zunächst versucht hatte,
Kontakte zwischen den Mainzer Betrieben und den Schulen herzustellen. Dies
führte nur zu mäßigem Erfolg.
Inzwischen ist seine Organisation neu aufgestellt und begleitet Aktionen wie:
- Elternabende in Schulen
- Bewerbertrainings
- Begleitung der Auszubildenden zu Gängen in die Agentur für Arbeit / BIZ.
Den jungen Menschen werden Paten als Ansprechpartner zugewiesen.
Zudem wurde in Mainz - Hechtsheim mit Unterstützung der KAB ein Büro mit
festen Beratungszeiten für Eltern und Jugendliche eingerichtet.
Interessierte Unterstützer/innen sind gerne gesehen !
Kontakt : Heribert Kron ([email protected])
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Klaus Neese / Senior Experten Service:
Herr Neese (Bildmitte) fordert zu Beginn seiner Darstellung noch einmal die
Rückführung des Übergangssystems der Berufsausbildungsvorbereitung in das
allgemeine Schulsystem und stellt dann als Regionalkoordinator die ehrenamtlichen
Aktivitäten von SES vor:
VerA: Fit für den Beruf mit Senior Experten Service-Ausbildungsbegleiter/innen
In Deutschland bricht jeder fünfte Jugendliche seine Ausbildung vorzeitig ab, oft
schon im ersten Lehrjahr.
Ende 2008 hat der Senior Experten Service (SES) – eine gemeinnützige Stiftung
mit Sitz in Bonn – zusammen mit den Spitzenverbänden der deutschen Industrie,
des Handwerks und der freien Berufe die Initiative VerA (Vermeidung von
Abbrüchen) aufgelegt. Förderer ist das Bundesministerium für Bildung und
Forschung (BMBF) über das JOBSTARTER-Programm.
VerA unterstützt diejenigen, die in der Ausbildung auf Schwierigkeiten stoßen und
mit dem Gedanken spielen, ihre Lehre abzubrechen. Auf Wunsch stellt der SES
diesen Jugendlichen dann berufs- und lebenserfahrene Vertrauenspersonen zur
Seite, die ihnen Hilfe und Orientierung vermitteln.
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Die geschulten Ausbildungsbegleiter sind ehrenamtlich tätig.
Sie beraten die jungen Menschen individuell. Ihre Aufgabe ist es dabei, z. B.
fachliche Fragen zu beantworten, Übungen für die Berufspraxis zu begleiten, die
Vorbereitung auf Prüfungen zu unterstützen, sich um den Ausgleich sprachlicher
Defizite zu kümmern, soziale Kompetenz und Lernmotivation zu fördern und das
Vertrauensverhältnis zwischen Auszubildenden und Ausbilder/innen zu stärken.
Hier bietet SES auch die Möglichkeit, betriebliche Probleme vor Ort mit den
Beteiligten zu klären. Im Rhein-Main-Raum wird derzeit in Zusammenarbeit mit
den Kammern eine örtliche Struktur aufgebaut.
Der SES nimmt Anfragen nach Ausbildungsbegleitern von allen Bereichen
entgegen – von den Auszubildenden selbst, den Beratern bei den Kammern, den
Ausbildungsbetrieben und den Berufsschulen. Hierzu ist ein formeller Antrag zu
stellen. Die Auswahl der passenden Begleitperson trifft der SES.
Bei den Ausbildungsbegleiter/innen handelt es sich um Personen aus Industrie,
Handwerk und vielen technischen, kaufmännischen und sozialen Berufen.
Kontakt : Klaus Neese – Regionalkoordinator Büro Mainz c/o Schott AG, Geb. C4/4.11, Hattenbergstr. 10, 55122 Mainz Tel. 06131 663264 [email protected] www.vera.ses-bonn.de
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Am 17. und 18. November 2009 fand in diesem Jahr zum sechsten Mal der
IdeeFix Mainz statt. Unter der Schirmherrschaft des Polizeipräsidiums Mainz
wurde in diesem Jahr das Thema „Verkehrssicherheit bezogen auf das Fahrrad“
gewählt.
Der Wettbewerb begann am 17. November mit der Begrüßung durch Herr Fisch –
Leiter des BBZ der Handwerkskammer Rheinhessen – der die sechs Teams mit
den Worten: „Das Handwerk steht grundsätzlich immer für Kreativität und Innovationen.
Daher freuen wir uns bei einem Wettbewerb bei dem es um Kreativität und innovative Lösungen
geht Gastgeber zu sein“ willkommen hieß.
Im Anschluss wurde die anspruchsvolle Aufgabe von Herr Elsen vom „Haus des
Jugendrechts“ verkündet: „Die Mainzer Polizei, die ich heute hier vertreten darf,
freut sich, Kooperationspartner des diesjährigen IdeeFix zu sein. Durch meine
alltäglichen Erfahrungen mit dem Thema Jugendkriminalität im Haus des
Jugendrechts Mainz weiß ich wie wichtig es ist, dass junge Menschen ihre
individuellen Stärken erkennen und ausbauen, Kompetenzen erwerben, diese
weiterentwickeln und lernen, diese für sich und im Team gewinnbringend
einzusetzen. Dies sind wissenschaftlich anerkannte stabilisierende Faktoren in der
positiven Entwicklung vom jungen Menschen zum Erwachsenen aber auch im
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Übergang von der Schulwelt hinein in die Arbeitswelt. Wir freuen uns besonders,
dass so viele von Euch sich hier engagieren, um Eure Fähigkeiten in einem fairen
Wettbewerb unter Beweis zu stellen. Ich möchte Euch hierzu aus dem polizeilichen
Arbeitsbereich eine interessante und anspruchsvolle Aufgabe stellen. […] Da das
Fahrrad für Euch ein wesentliches Fortbewegungsmittel ist und Ihr somit zu
diesem wichtigen und ökologischen Verkehrsmittel einen großen Erfahrungsschatz
mitbringt, glauben wir, dass Ihr gute Ideen habt, wie man die Verkehrssicherheit in
Zusammenhang mit Fahrrädern, aber auch die Kriminalprävention von
Fahrraddiebstählen und –sachbeschädigungen verbessern kann.“
Die Aufgabe :
„Entwickelt ein Produkt oder eine Dienstleistung, die dazu beiträgt, die Verkehrssicherheit von
Fahrrädern in Mainz zu erhöhen oder kriminelle Delikte zu reduzieren. Euer Produkt / Eure
Dienstleistung soll entweder Fahrraddiebstähle verhindern, mutwilligen Zerstörungen vorbeugen
oder Unfälle vermeiden helfen. Es sollte kreativ und innovativ, aber auch im Alltag praktisch
anwendbar sein.“
Die Lösungen der Teams, die in den nächsten Stunden entwickelt wurden, waren
vielfältig:
Die Windmühlenschule
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bot im Rahmen ihrer real bestehenden Schülerfirma ‚Schoolbike’ verschiedene
Dienstleistungen sowie eine Alarmanlage für Fahrräder an, während
die Hauptschule Mainz-Neustadt II (Schillerschule)
mit dem Produkt „Deroy-Chain“ im „Schiller Style“ Fahrräder mit einer
Stahlkonstruktion diebstahlsicher macht.
Die Hauptschule Mainz-Neustadt I(Goetheschule)
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stellte eine Fahrrad-Sicherheitszelle „Future Saddle“ her, die Radfahrer einerseits
zusätzlich sichtbar macht und andererseits Schutz vor Regen bieten sollte.
Das „secure safety bike 2009“ der Grund- und Realschule plus Budenheim/
Standort Mainz Mombach sollte durch raffinierte vielfältige Sicherungen dem
Fahrraddiebstahl vorbeugen.
Mit ihren Ideen konnten die Jugendlichen auch die Jury überzeugen. So beurteilten
die diesjährigen Jurymitglieder ihre persönlichen Eindrücke :
Der IdeeFix Mainz 2009 war …
„… unterhaltsam, ideenreich, freundlich; Die Arbeiten der Schüler fand ich
sehr ambitioniert und kreativ. Sie helfen der Polizei sicher weiter.“
Lothar Schömann, Leitender Kriminaldirektor Polizeipräsidium Mainz
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„… interessant, innovativ, bemerkenswert; ich finde den Wettbewerb gerade
deswegen so gelungen, weil er die Jugendlichen fördert und sie dazu bewegt,
gemeinsam nach innovativen Lösungen zu suchen. So bereitet IdeeFix
ansprechend auf die berufliche Zukunft nach dem Schulleben vor …“
Jürgen Fisch, Leiter des Berufsbildungszentrums der HWK Rheinhessen
„… spannend von der Präsentation her, originell, sehr ideenreich; Ich bin
überrascht, wie kreativ und vielfältig die Ideen zur Umsetzung der
Projektaufgabe waren.“
Prof. Ruth Remmel-Faßbender, Prorektorin der Katholischen
Fachhochschule Mainz
„… spannend, ideenreich, interessant für Junge & Alte! Weitermachen,
toll!“ Dr. Harald Augter, Präsident der Industrie und Handelskammer
Rheinhessen, Leiter Haftpflichtverband der Deutschen Industrie (HDI)
Mainz
„… anregend, kurzweilig, informativ; Der Ideefix-Wettbewerb ist ein
lebendiges Beispiel für praxisnahe Berufsorientierung.“
Horst Maus, Büro Oberbürgermeister, Leiter der Beschäftigungs- und
Arbeitsmarktförderung
„… kreativ, interessant, handwerklich super. Ich war überrascht über die
Sicherheit im Umgang mit der öffentlichen Präsentation.“
Werner Nonnenmacher, Kreishandwerksmeister der Kreishandwerkschaft
Mainz-Bingen
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„… inspirierend, aufschlussreich, die gezeigten Präsentationen machen Mut
.... Ich würde mir wünschen, dass wir einige der tollen Fahrrad-Sicherheits-
Ideen der Teams umsetzen könnten.“
Dagmar Vogel, Projektleiterin PUG,
Institut für sozialpädagogische Forschung Mainz e.V.
Nach intensiver Beratung der Jury standen dann die Gewinner fest :
In diesem Jahr konnte die GHS Lerchenberg mit dem Produkt „S.o.b. – save our
body“, das den Fahrradfahrern im Straßenverkehr mit vielen Features zusätzliche
Sicherheit bietet, erneut den Gesamtpreis gewinnen. Der Preis, eine Einladung ins
Polizeipräsidium Mainz - verbunden mit einem Besuch beim Polizeipräsidenten,
wurde von Oberbürgermeister Jens Beutel und dem Leitenden Kriminaldirektor
des Mainzer Polizeipräsidiums, Herrn Lothar Schömann, übergeben.
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Der Kreativitätspreis, ein Besuch in der Gutenbergdruckerei Mainz, ging in
diesem Jahr an die Friedrich-Ebert-Schule in Weisenau mit ihrem Produkt „secure
bike 2010“, ein Fahrrad mit ausgetüftelten Feinheiten, die zum Diebstahlschutz von
Fahrrädern beitragen sollen. Gesponsort wurde der Preis vom Projekt PUG und er
wurde überreicht von Oberbürgermeister Jens Beutel und dem Präsidenten der
IHK Rheinhessen, Herrn Dr. Harald Augter.
Der IdeeFix Mainz-Wettbewerb wird durch das Projekt „Perspektive
Unternehmergeist“ (PUG) in Kooperation mit der Landeshauptstadt Mainz
veranstaltet. PUG ist ein Projekt in Trägerschaft des Instituts für
Sozialpädagogische Forschung Mainz e.V. und wird aus Mitteln des Europäischen
Sozialfonds und durch das Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Familie
und Frauen, das Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau
in Rheinland-Pfalz und die Landeshauptstadt Mainz gefördert.
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Schlagfertig und charmant –
die neue IdeeFix-Moderatorin
Beyhan Özdemir
Geschafft … alle Teams mit OB Jens Beutel, Lehrkräften, JobFüxen und der diesjährigen Jury
Kontakt : Esther Herzog ([email protected])
www.perspektive-rlp.de
www.ideefix-wettbewerb.de
www.njunternehmergeist.de
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Presse : Mainzer Allgemeine Zeitung 18.11.2009
Mainzer Allgemeine Zeitung 19.11.2009
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Mainzer Rheinzeitung 19.11. 2009