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302 Bericht: Spezielle analytisehe Methoden. Der Bleigehalt yon Bleiseifen und i~hnlichen in der Anstrichtechnik verwen- deten Trockenmitteln, wie Bleinaphthenat, ]31eilinoleat, -linoresinat, -resinat, l~Bt sich naeh D. A. S~:ooG und 1%. L. FOCHT 1 auch ohne vorherige Abtrennung des Bleis polaroffrapl, isch ermitteln, wenn in w~Briger Dodecylammoniumacetatl6sung aufgenommen wird, in der eine klare LSsung entsteht und in der beim Polaro- graphieren der Konzentrati0n an Blei proportionale Stufen beobachtet werden. Die Analyse gestaltet sieh sehr einfach, d~ der Zusatz eines Maximumunterdrfiekers nicht erforderlich ist und die Halbstufenpotentiale der einzelnen Verbindungen in 0,1 m DodecylammoniumacetatlSsung s~mtlich zwischen --0,484 und --0,505 V (gemessen gegen die ges/~tt. Kalomelelektrode und um iR korrigiert) liegen, was fiir eine gleichm~Bige und schnelle Einstel]ung eines Dissoziationsgleichgewichts spricht. -- Arbeitsweise. 0,05--0,1 g werden in genau 25 ml 0,1 m Dodecylammo- niumacetatlSsung so lange geschfittelt, bis die LSsung klar ist, dann wird mit Stick- stoff durchspfilt (das Abziehen yon D/~mpfen beeinfluBt die Analyse nieht) und bei konstanter Temperatur yon --0,2 bis --1,0 V polarographiert. Die Stufenh6he bei --0,5 V, um den Wert der Blindprobe korrigiert, wird mit der an Bleiacetat- 16sungen gewonnenen Eichkurve ausgewertet. Der Vorteil der Methode liegt in der Einfachheit (20 rain je Einzelbestimmung). Die Ergebnisse sind auf :~ 1% genau, nut bei den Resinaten, die sich nicht klar 15sen, treten groBe Fehler auf. Andere Metallseffen (Fe, Co, Mn und Zn) lassen sich nach diesem Verfahren nieht analysie- ren, wohl aber Kupferseifen, fiber die noch berichtet werden soll. K. C~us~. Die spektrophotometrlsche Bestimmung yon Cholesterin (CH) und Triterpen- alkoholen (TA) in Wollwaehs kann nach F. E. LVDDY, A. TV~E~ jr. und J. T. SeA~LA~ 2 in einem Arbeitsgang nach folgendem Verfahren durehgeffihrt werden: Als ]~eagens zur Durehffihrung der LI~B~MAN~-BvRcm~D-Farbreaktion dient eine unter Eiskiihlung hergestellte Mischung yon 1 Vol konzentrierter Schwefel- s~ure und 4 Vol Aeetanhydrid, der bei 0 ~ C je 2,5 Vol Eisessig und nach F~ESER gereinigtes 1,4-Dioxan zugesetzt werden (nur 1 Tag haltbar). 10 ml einer LSsung yon 10 mg des Unverseffbaren yon Wollfett (Misehung der freien Wollwaehs- alkohole) in 100 ml Chloroform werden bei 0 ~ C mit 5 ml Reagens gemischt und unter gutem Verschlu~ im Dunkeln bei 20---25~ C stehen gelassen. Nach 30 rain wird die Lichtabs0rption der ReaktionslSsung bei 550 m# (ffir TA) und 630 m/~ (fib" CH) gemessen, wobei der Leerwert mit einer Mischung yon 10 ml CHCla und 5 ml Reagens ermittelt wird. Zur Bestimmung beider Substanzen in unverseiftem Wollwaehs wird die Einwaage auf 20 mg erhSht und die Messung bereits naeh 10 rain Stehen durehgeffihrt. Zur Bestimmung yon CH allein werden 200 mg Woll- wachs (genau gewogen) in 100 ml absolutem .~thanol (gegebenenfalls unter Zusatz yon 200/0 Dioxan) gelSst. 5 ml dieser LSsung werden nach bekanntem Verfahren verseift und naeh I%utr~lisation mit 2 ml einer l%igen LSsung yon Digitonin in 80%igem ~thanol versetzt. Der naeh mehrfaehem Aufkoehen naeh wenigster~s 2 Std, besser fiber Nacht ausfallende Niedersehlag wird mit 2400 U/min 5 min lang zentrifugiert und naeh dem sorgf~ltigen Abtrennen der Fliissigkeit mit einer Mischung gleicher Teile Aceton und .~ther gewaschen. Er wird nach dem Troeknen in 12,5 ml Eisessig gel6st, durch Spfilen mit Chloroform quantitativ in einen MeB- kolben iibergeffihrt und mit CHC13auf 100 m] erg~nzt. 10 ml dieser LSsung werden mit 5 ml Reagens versetzt und wie besehrieben weiterbehandelt. Die Messung der optischen Dichte bei 630 m# ergibt den CH-Gehalt. K. S6LL~ER. 1 Analyt. Chemistry 25, 1922--1924 (1953). Univ. Stanford, Calif. (USA). 2 Analyt. Chemistry 25, 1497--1499 (1953); 26, 491 (1954). East. Region. Res. I~b., Philadelphia, Pa. (USA).

Die spektrophotometrische Bestimmung von Cholesterin (CH) und Triterpenalkoholen (TA) in Wollwachs

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Page 1: Die spektrophotometrische Bestimmung von Cholesterin (CH) und Triterpenalkoholen (TA) in Wollwachs

302 Bericht: Spezielle analytisehe Methoden.

Der Bleigehalt yon Bleiseifen und i~hnlichen in der Anstrichtechnik verwen- deten Trockenmitteln, wie Bleinaphthenat, ]31eilinoleat, -linoresinat, -resinat, l~Bt sich naeh D. A. S~:ooG und 1%. L. FOCHT 1 auch ohne vorherige Abtrennung des Bleis polaroffrapl, isch ermitteln, wenn in w~Briger Dodecylammoniumacetatl6sung aufgenommen wird, in der eine klare LSsung entsteht und in der beim Polaro- graphieren der Konzentrati0n an Blei proportionale Stufen beobachtet werden. Die Analyse gestaltet sieh sehr einfach, d~ der Zusatz eines Maximumunterdrfiekers nicht erforderlich ist und die Halbstufenpotentiale der einzelnen Verbindungen in 0,1 m DodecylammoniumacetatlSsung s~mtlich zwischen --0,484 und --0,505 V (gemessen gegen die ges/~tt. Kalomelelektrode und um iR korrigiert) liegen, was fiir eine gleichm~Bige und schnelle Einstel]ung eines Dissoziationsgleichgewichts spricht. - - Arbeitsweise. 0,05--0,1 g werden in genau 25 ml 0,1 m Dodecylammo- niumacetatlSsung so lange geschfittelt, bis die LSsung klar ist, dann wird mit Stick- stoff durchspfilt (das Abziehen yon D/~mpfen beeinfluBt die Analyse nieht) und bei konstanter Temperatur yon --0,2 bis --1,0 V polarographiert. Die Stufenh6he bei --0,5 V, um den Wert der Blindprobe korrigiert, wird mit der an Bleiacetat- 16sungen gewonnenen Eichkurve ausgewertet. Der Vorteil der Methode liegt in der Einfachheit (20 rain je Einzelbestimmung). Die Ergebnisse sind auf :~ 1% genau, nut bei den Resinaten, die sich nicht klar 15sen, treten groBe Fehler auf. Andere Metallseffen (Fe, Co, Mn und Zn) lassen sich nach diesem Verfahren nieht analysie- ren, wohl aber Kupferseifen, fiber die noch berichtet werden soll. K. C~us~.

Die spektrophotometrlsche Bestimmung yon Cholesterin (CH) und Triterpen- alkoholen (TA) in Wollwaehs kann nach F. E. LVDDY, A. TV~E~ jr. und J. T. SeA~LA~ 2 in einem Arbeitsgang nach folgendem Verfahren durehgeffihrt werden: Als ]~eagens zur Durehffihrung der LI~B~MAN~-BvRcm~D-Farbreaktion dient eine unter Eiskiihlung hergestellte Mischung yon 1 Vol konzentrierter Schwefel- s~ure und 4 Vol Aeetanhydrid, der bei 0 ~ C je 2,5 Vol Eisessig und nach F~ESER gereinigtes 1,4-Dioxan zugesetzt werden (nur 1 Tag haltbar). 10 ml einer LSsung yon 10 mg des Unverseffbaren yon Wollfett (Misehung der freien Wollwaehs- alkohole) in 100 ml Chloroform werden bei 0 ~ C mit 5 ml Reagens gemischt und unter gutem Verschlu~ im Dunkeln bei 20---25~ C stehen gelassen. Nach 30 rain wird die Lichtabs0rption der ReaktionslSsung bei 550 m# (ffir TA) und 630 m/~ (fib" CH) gemessen, wobei der Leerwert mit einer Mischung yon 10 ml CHCla und 5 ml Reagens ermittelt wird. Zur Bestimmung beider Substanzen in unverseiftem Wollwaehs wird die Einwaage auf 20 mg erhSht und die Messung bereits naeh 10 rain Stehen durehgeffihrt. Zur Bestimmung yon CH allein werden 200 mg Woll- wachs (genau gewogen) in 100 ml absolutem .~thanol (gegebenenfalls unter Zusatz yon 200/0 Dioxan) gelSst. 5 ml dieser LSsung werden nach bekanntem Verfahren verseift und naeh I%utr~lisation mit 2 ml einer l%igen LSsung yon Digitonin in 80%igem ~thanol versetzt. Der naeh mehrfaehem Aufkoehen naeh wenigster~s 2 Std, besser fiber Nacht ausfallende Niedersehlag wird mit 2400 U/min 5 min lang zentrifugiert und naeh dem sorgf~ltigen Abtrennen der Fliissigkeit mit einer Mischung gleicher Teile Aceton und .~ther gewaschen. Er wird nach dem Troeknen in 12,5 ml Eisessig gel6st, durch Spfilen mit Chloroform quantitativ in einen MeB- kolben iibergeffihrt und mit CHC13 auf 100 m] erg~nzt. 10 ml dieser LSsung werden mit 5 ml Reagens versetzt und wie besehrieben weiterbehandelt. Die Messung der optischen Dichte bei 630 m# ergibt den CH-Gehalt. K. S6LL~ER.

1 Analyt. Chemistry 25, 1922--1924 (1953). Univ. Stanford, Calif. (USA). 2 Analyt. Chemistry 25, 1497--1499 (1953); 26, 491 (1954). East. Region. Res.

I~b., Philadelphia, Pa. (USA).

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2. Auf Handel, Industrie und Landwirtschaft beztigliche. 303

Ein von H. DUEW~LL 1 angegebenes Verfahren zur colorimetrische~ Bestimmung ro~ Cholesterin und Triterl)enalkoholen im Unversel/baren yon Woll/ett beruht eben- falls auf der LIEB~RSIA~N-BvRcgAZD-Reaktion und ist eine Modifikation der Methode yon E. LEDE~E~ und P. K. Te~E~ ~. Aus/i~hrung. 0,3 ml der in alkohol- freiem Chloroform gelSsten Probe werden mit 10 ml Chloroform verdfinnt und mit 5 ml LIEBER3~ANN-Bv~cHA~D-Reagens (i Voh Sehwefels~iure d- 9 Vol. Essigs~ure- anhydi'id) versetzt. Nach 30 min wird die Liehtabsorption der Farbl6sung bei 460 m# (Triterpenalkohole) und 620m# (Cholesterin) gemessen. Gleiehzeitig werdenStandard- 16sungen mit bekanntem Gehatt an TriterpenMkoho]en und Cholesterin untersueht. Die Einzelheiten des Verfahrens m6gen dem Original entnommen werden.

H. S~EnLmm

Zum Naehweis yon Polytran modifiziert E. Huo~L 3 das Verfahren von F. JAKOBSEr 4, das auf der Unl6slichkeit der bei der Polymerisation sich bfldenden dimeren und polymeren Glyceride in Propylalkohol bei einer Temperatur yon -~ 5 bis @ 20 ~ C beruht. - - Arbeitsweise. Man 16st 2 ml des wasserfreien 01s in einem vollst~ndig trockenen Sehliffzylinder mit n-Propylalkohol (aufftillen zu 20 ml) dureh Sehfitteln vollst~ndig anti ][st die L6sung naeh einiger Zeit milehig getrtibt, so ist polymerisiertes (31 vorhanden. Bei starker polymerisierten 01en bilden sich zwei Sehiehten aus, je nach tI6he dieser Schichtbildung k6nnen auch quantitative Angaben fiber den Gehalt an Poly61en gemaeht werden. Die Temperatur soll 20 ~ C nieht fibersteigen, gegebenenfalls mug auf -I- 5 ~ C gekfihlt werden. Der Nachweis kann sowohl auf Trane als auch auf polymerisierte PflanzenSle angewandt werden.

D o ~ s H ~ I L m ~ A ~ .

Zar Bestimmung" reduzierender Polymerer bei der Hydrolyse der Cellulose fiberpriifte G. NOTO LA DI~GA 5 die Hypojoditmethode nach g . WIBLSTATTEI~ und G. Sc~m)~L 6, die Kupfermethode yon P. A. S g A r F ~ und M. So~o~Y~ 7 sowie die Kups yon G. B~RT~ANI) s und gelangte dnrch den Vergleich zu der SchluBfolgerung, dab die Kupfermethoden dem Hypojoditverfahren vorzuziehen sind. Besonders geeignet ist die Mikromethode yon Sm~FE~ und SoNo~Y~, wenn Hyd~'olysate vorliegen, die reich an Zersetzungsprodukten sind, da die Methode praktisch unempfindlich gegen Nichtzuckerstoffe ist. t t . FI~EYTAG.

Bei der Bestimmung der Carbonylgruppen in 0xyeellulosen nach der Methode yon E. G~ADDI~ und C. B. PIt,YES 9 dutch Kondensation mit Hydroxylamin- chlorhydrat werden erh6hte Resultate erhalten, da die Lactongruppen in der Oxy- cellulose mit NHeOH - HC1 Itydroxamsi~uren bilden. Um diesen st6renden ]~influB zu eliminieren, wird nach E. D. KAV]S~Z~VA und A. S. SALOVA ~~ die Kondensation bei p~ 3- -4 nnd in alkohotischer L6sung durebgeffihrt. Unter diesen ]~edingungen reagieren nur die Carbonylgruppen. - - ReagenslSsung. Man 15s~ 5 g Hydroxylamin- ehlorhydrat in 240 m196~o igem Alkoho], der 5 ml Wasser und 6 ml 0,2~o ige alkoho- lisehe L6sung von Bromphenolblau enth/~lt. Zu der erhaltenen gelben LSsung wird

1 Analyt. Chemistry 2~, 1548--1550 (1953). Commonw. Sei. and Ind. ges. Organis., Melbourne (Australien).

Bull. Soc. Chim. biol. 27, 419 (1945). a Fette u. Seifen 55, 54~-545 (1953) Hamburg.

Tidskr. Kjemi, Bergves. Metallurgi 19~4, Mr. 6, 52. Ann. Chimiea 44, 168--182 (1954). Univ. Palermo (Italien). Ber. dtseh, chem. Ges. 51, 780 (]918); vgl. diese Z. 60, 53 (1921).

7 j . biol. Chemistry 100, 695 (1933); vgh diese Z. 109, 228 (1937). s Bull. Soc. chim. France ll~, 1285 (1906); vgl. diese Z. 54,286 (1915); ~6,197 (1917).

J . Paper Trade 116, 26 (1943). ~0 ~. anal. Chim. 8, 365--369 (I953) [Russiseh]. Akad. Wiss. UdSSR., Moskau.