32
WAHLEN 2009: Die Auswahl des Volkes ENERGIE: Spannungsfeld von Ökologie und Ökonomie WIRTSCHAFT: Unsere Wirtschaft braucht die Frauen FEBRUAR 09 www.dermonat.li

Der Monat | Februar 2009

Embed Size (px)

DESCRIPTION

Der Monat | Februar 2009

Citation preview

Page 1: Der Monat | Februar 2009

wahlen 2009: Die Auswahl des Volkes

energie: Spannungsfeld von Ökologie und Ökonomie

wirtschaft: Unsere Wirtschaft braucht die Frauen

FE

BR

UA

R 0

9w

ww

.der

mon

at.l

i

Page 2: Der Monat | Februar 2009

Die vielseitig bewegliche und richtbare Lese- und Arbeitsleuchte LED verfügt über vier lichtstarke Leuchtdioden. Dank innovativer Technologie bringt sie mit nur 8,5 W Stromverbrauch bis 1000 Lux auf den Tisch. Gegenüber herkömmlichen Sparlampen unterscheidet sich die Diode durch brillantes, richtbares Punktlicht.

Leuchten-Atelier FreyGiuf 95 / Hauptstrasse / SevelenT 081-750 14 05 / N 078-670 56 54Voranmeldung erwünscht

LED... Brillantes Licht bei sparsamem Stromverbrauch

Die ganz persönliche Beratung

Gewerbeweg 23 Postfach 939 9490 Vaduz LITel. 00423 232 86 86 E-mail: [email protected] www.vogt-ag.li

HeizungKlimaSanitärWellness

gönnen Sie sich diesen Jungbrunnen.Jetzt ist wieder Saunazeit,

relaxen,entspannen,geniessen und dabei etwas für dieGesundheittun

«»

Page 3: Der Monat | Februar 2009

FEBRUAR 2009

3

Die deutsche Steueraffäre, die sich auf Liechtenstein

fokussierte, anschliessend die globale Finanzkrise,

Unsicherheit auch in der übrigen Wirtschaftswelt –

das Jahr 2008 möchte man am

liebsten möglichst schnell verges­

sen. Allerdings wird das nicht so

einfach gehen, denn die Auswir­

kungen der Krisen werden wir bis weit ins neue Jahr

spüren. Trotz allem, der Optimismus darf nicht

verloren gehen. Vor allem auch dann, wenn die

Rahmenbedingungen stimmen

und die Weichen in die richtige

Richtung gestellt sind. Liechten­

stein nimmt am 8. Februar eine

solche Weichenstellung vor. Im

Wahlkampf sind nicht nur Prob­

leme aufgegriffen worden, son­

dern es wurde auch Optimismus

und Zuversicht verbreitet. In un­

serem Land gibt es in der Wirt­

schaft und in vielen anderen Be­

reichen bemerkenswerte Leistun­

gen, die es verdienen, einer brei­

teren Öffentlichkeit vorgestellt zu werden. DER

MONAT hat in den vergangenen drei Jahren immer

wieder solche Leistungen aufgespürt und darüber

berichtet. Das werden wir auch heuer wieder tun.

Marco Nescher

Verleger DER MONAT

i n h a lt | e d i t o r i a l

Wahlen 2009 Wichtige Weichenstellung

trotz finanzkrise, der optimismus

darf nicht verloren gehen

impressum: 4. Jahrgang, Nr. 36, Februar 2009, 18 000 Exemplareherausgeber: Alpenland Verlag AG, Feld kircher Strasse 13, FL-9494 Schaan, Tel. +423 239 50 30, Fax +423 239 50 31, [email protected]: Günther Meier, Tel. +423 380 09 30, Fax +423 380 09 31, [email protected]: Tel. +423 239 50 23, Fax +423 239 50 51, [email protected]: Sonja Bossart, Gutenberg AGsatz und druck: Gutenberg AG, FL-9494 Schaanpapier: PlanoJet, 100 g/m², FSC-zertifiziertonline: «Der Monat» im Internet: www.dermonat.lititelbild: Eiszeit in Liechtenstein – nicht nur wegen den Wahlen. (Foto: Marco Nescher)

pa n o r a m a 4

wa h l e n 2 0 0 9 Die Auswahl des Volkes 6

kopf des monats S.D. Fürst Hans-Adam II.

Geburtstag am Valentinstag 12

w i r t s c h a f t Unsere Wirtschaft braucht die Frauen 14

b e w ä h r u n g s h i l f e Die Logik des Gelingens 16

e n e r g i e Spannungsfeld von Ökologie und Ökonomie 18

z e i t g e s c h e h e n 1934 – Regierung greift durch

«Liechtensteiner Nachrichten» werden beschlagnahmt 20

k u n s t Martin Frommelt – Frühe und neue Malerei 22

a u t o Der Boxer läuft mit Diesel – Subaru Impreza

2.0 D erstmals mit Dieselmotor 24

l i f e s t y l e Sonnenhof-Meetings beflügeln den Geist 26

r ä t s e l - s pa s s 28

s c h l u s s p u n k t 30

Feldkircherstrasse 13 | 9494 Schaan Tel. +423 239 50 50

Bücher für LiechtensteinFeldkircher Strasse 13 • FL-9494 Schaan

Page 4: Der Monat | Februar 2009

pa n o r a m a

4

5Das Haus von heute Sinnlich und schlau

Wenn heute ökologisch und energetisch

schlechte Häuser gebaut werden, dann hat dies Aus­

wirkungen auf den Energieverbrauch und damit

auf das Klima für viele Jahrzehnte. Die Internatio­

nale Alpenschutzkommission CIPRA hat deshalb

eine spezielle Schrift herausgegeben, die sich mit

energieeffizientem Bauen mit re­

gionalem Holz befasst. Unter

dem Titel «Das Haus von heute –

sinnlich und schlau» gibt die

CIPRA einen Überblick über

energiesparendes Bauen und Sa­

nieren, insbesondere mit dem

Holz als Baustoff, das aus dem

Alpenraum stammt. Nach Auf­

fassung der CIPRA erfüllt der Al­

penraum die Voraussetzungen,

um sich als Modellregion für in­

telligentes Bauen und damit für

den Klimaschutz zu profilieren.

Die CIPRA strebt für die Alpen eine solche Modell­

region an und macht im Projekt «Klimapakt Alpen»

konkrete Vorschläge, wie die Alpenstaaten handeln

müssten, um den Klimawandel zu vermindern und

wie sie sich an dessen Folgen anpassen können.

Mehr neue Autos im Autoland Liechtenstein

Wenn es eine Zurückhaltung der Konsumen­

ten bei Investitionen gibt, wie man in Anbetracht

der Finanzkrise immer wieder hört, so stimmt das

für das Jahr 2008 bei den neuen Autos nicht. Im ver­

gangenen Jahr wurden 2799 neue Fahrzeuge in Ver­

kehr gesetzt, davon 2005 Personenwagen. Das sind

6,7 Prozent mehr neue Fahrzeuge als im Vorjahr.

Bei den Personenwagen hielt sich der Zuwachs in

engen Grenzen, während andere Fahrzeugkategori­

en deutlichere Zuwächse zu verzeichnen haben. So

wurden 268 Sachentransportfahrzeuge (gegenüber

168 im Vorjahr) in Verkehr gesetzt. Auch mehr neue

Motorräder gab es im vergangenen Jahr: In der Mo­

torfahrzeugstatistik werden 289 neue Motorräder

aufgeführt, im Jahr zuvor waren es 253 gewesen.

Was darf mit ins Flugzeug?

Dass keine Feuerwaffen, Minen oder Schwer­

ter im Handgepäck in ein Flugzeug mitgenommen

werden dürfen, hat sich herumgesprochen. Ebenso

wissen die Fluggäste inzwischen, dass auch be­

stimmte Flüssigkeiten im Flugzeug nicht geduldet

werden. Aber nicht alle Vorschriften für das Hand­

gepäck sind bekannt. Aus Sicherheitsgründen wer­

den sie nicht veröffentlicht. Die Stabsstelle EWR der

Regierung hat in einem Newsletter darauf hinge­

wiesen und ein paar Beispiele angeführt, die viel­

leicht noch nicht so bekannt sind: Verboten sind

Schlittschuhe, Ski­ oder Wanderstöcke, Billardstö­

cke, Angelruten und Skateboards. Mit Interesse

wird ein Gerichtsurteil erwartet, das ein Österrei­

cher anstrengte: Ihm war die Mitreise in einem

Flugzeug verweigert worden, weil er seine Tennis­

schläger im Handgepäck mitführen wollte.

Foto

: Mar

co N

esch

er

Das Haus von Heute - sinnlicH unD scHlau

ciPRainFonR. 89 / DezembeR 2008 / DeutscHe ausgabe ISSN 1016–9954

Das Haus von heute:sinnlich & schlau

cc.alps Wettbewerb Wegweisende Projekte prämiert

www.cipra.org

081126_Info89_deutsch.indd 1 27.11.2008 10:25:41

FEBRUAR 2009

Foto

: CIP

RA

wo liechtenstein seine energie holt?

Erdgas ist laut Energiestatistik 2007 der wichtigste Energieträger in

Liechtenstein. Der Energieverbrauch bzw. der Energieimport teilt sich

auf folgende Energieträger auf.

n  Erdgas 389 242 MWh 29,8 Prozent

n  Elektrizität 379 013 MWh 29,0 Prozent

n  Heizöl 172 566 MWh 13,2 Prozent

n  Benzin 202 118 MWh 15,5 Prozent

n  Dieselöl 121 653 MWh 9,3 Prozent

n  Flüssiggas 3047 MWh 0,2 Prozent

n  Brennholz 39 632 MWh 3,0 Prozent

n  Kohle 42 MWh 0,0 Prozent

Page 5: Der Monat | Februar 2009

Wer Frauen will, muss Frauen wählen

Es ist ein Zufall der Geschichte, dass genau

in dem Jahr, in dem das Jubiläum «25 Jahre

Frauenstimmrecht» gefeiert werden kann, auch

Landtagswahlen stattfinden. Verbunden mit der

Hoffnung, dass möglichst viele der kandidieren­

den Frauen den Sprung ins Parlament schaffen.

In der abgelaufenen Legislaturperiode sassen

sechs Frauen im Landtag, die sich auf alle drei

Parteien verteilten. Auf den Wahllisten für die

Legislaturperiode 2009 –2013 stehen wieder

eine Reihe Frauen, doch alle drei Parteien be­

kunden offenbar immer noch Mühe, Frauen für

ein politisches Amt zu gewinnen.

Die Stabsstelle für Chancengleichheit hat

in ihrem jüngsten Newsletter darauf hingewie­

sen, dass sich der Frauenanteil im Landtag seit

1997 mit einer einzigen Frau, 2001 mit drei Frau­

en und 2005 mit sechs Frauen gut entwickelt hat.

Dahinter steckt wahrscheinlich die eher unrea­

listische Hoffnung, dass sich der Frauenanteil

2009 nochmals verdoppeln werde. Wenn die

Wahlen vorbei sind und man sich für das Jubi­

läum «25 Jahre Frauenstimmrecht» rüstet, wer­

den die Parteien wohl auf ihre «Errungenschaf­

ten» in Sachen Gleichberechtigung hinweisen.

Die FBP, die mit verschiedenen Vorstössen

zur Einführung des Frauenstimmrechts in den

1970er­ und 1980er­Jahren gescheitert war, kann

dabei einige Premieren vorzeigen. Aus ihren

Reihen stammt mit Maria Marxer die erste (und

bisher einzige) Gemeindevorsteherin, mit Emma

Eigenmann­Schädler die erste Frau im Landtag,

mit Cornelia Gassner die erste Frau in der Regie­

rung und mit Rita Kieber­Beck die erste Regie­

rungschef­Stellvertreterin.

Vorbildliches Fördermodell für erneuerbare Energien

Liechtenstein hängt im Bereich der Energie teilweise an der

Schweiz. Mitte Januar besuchte der Vizedirektor des schweizerischen

Bundesamtes für Energie, Michael Kaufmann, unser Land und infor­

mierte sich über die liechtensteinische Energiepolitik. «Als geradezu

vorbildlich», verlautete von Regierungschef­Stellvertreter Klaus Tschüt­

scher, habe Kaufmann das in Liechtenstein geltende «Fördermodell für

den Einsatz erneuerbarer Energien und der Energieeffizienz» beurteilt.

Wie bei diesem Treffen verlautete, hat die Energiekommission den

Auftrag erhalten, eine «Energievision 2020» zu entwerfen.

Wie lange gibt es noch Schnee bei uns?

«Früher hatte es viel mehr Schnee als heute!»

So ganz stimmt das nicht, denn auch in den letzten

Jahrzehnten gab es schneearme Winter. Der Schnee­

fall in den Alpen, fand das Bundesamt für Umwelt

in Berlin heraus, weise eine starke Abhängigkeit ge­

genüber klimatischen Strömungen über dem Nord­

atlantik auf. Messungen ergaben, dass in den

Schweizer Alpen seit Mitte der 1980er­Jahre die

Länge der Schneedecke erheblich abgenommen hat.

Nach Prognosen werden höhere

Temperaturen die Schneefall­

grenze um etwa 150 m pro Grad

Erwärmung anheben. Für die

Dauer der Schneedecke wird er­

wartet, dass sie mit jedem Grad

Erwärmung um mehrere Wo­

chen zurückgeht.

Vorsichtige Prognosen für die Wirtschaft 2009

Alle reden von Krise, aber niemand weiss so genau, wie sich die

Finanzkrise auf die Wirtschaft Liechtensteins auswirken wird. Nach

dem 9. Februar ist mehr Klarheit vorhanden, denn an diesem Datum

stellt die Konjunkturforschungsstelle Liechtenstein (KOFL) die Kon­

junkturprognose 2009 vor. KOFL­Leiter Prof. Dr. Carsten­Henning

Schlag hat am Neujahrsempfang des Internationalen Liechtensteiner

Presseclubs (LPC) einige Vorabaussagen gemacht: Die Krise wird

Liechtenstein als negativen Nachfrageschock aus dem Ausland treffen,

der durch die Binnenwirtschaft nicht aufgefangen werden kann.

Foto

: Mar

co N

esch

er

Foto

: Pre

ssea

mt

Page 6: Der Monat | Februar 2009

messen. Damals verpasste die FBP nur mit wenigen

Stimmen die absolute Mehrheit, während die VU

auf ein historisches Tief zurückfiel. Die von der VU

kurz vor dem Wahltermin veröffentlichte Umfrage,

die der VU einen knappen Wahlsieg prognostizier­

te, wich derart weit vom tatsächlichen Wahlresultat

ab, dass diesmal keine Umfragen mehr durchge­

führt oder zumindest keine Umfrageergebnisse

mehr publiziert wurden. Zwischen der FBP mit ei­

nem Anteil von 48,7 Prozent an Parteistimmen und

der VU mit 38,2 Prozent öffnete sich eine Schere

von 10,5 Prozent, was entsprechende Auswirkun­

gen auf die Wahlaussagen 2009 der VU hatte: Wäh­

rend die FBP den Wahlerfolg wiederholen und

wenn möglich bis zur absoluten Mehrheit ausbau­

en möchte, strebt die VU an, stimmenstärkste Par­

tei zu werden. Ihre Wiederholungen, nicht die ab­

solute Mehrheit und schon gar nicht eine Allein­

regierung anzustreben, dürfte wohl eher mit dem

Debakel der Meinungsforscher zusammenhängen

als mit ihren Ambitionen, an den Schalthebeln der

Macht zu hantieren. Die Freie Liste schliesslich, die

Wahlen sind politische Weichen­

stellungen, die einerseits durch das Programm

der Parteien geprägt, anderseits durch die zur Aus­

wahl stehenden Kandidatinnen und Kandidaten

dominiert werden. Als Volkspar­

teien traten die Traditionspartei­

en Fortschrittliche Bürgerpartei

(FBP) und Vaterländische Union

(VU) wie üblich mit zwei vollen

Listen in den Wahlkreisen Ober­

land und Unterland an, während

die Freie Liste (FL) als jüngstes Mitglied in der Par­

teienlandschaft die zur Verfügung stehenden Lis­

tenplätze nicht voll ausschöpfte. Die Freie Liste ver­

wirklichte für die Wahl 2009 ihre selbst auferlegte

Zielsetzung, im Sinne der Gleichberechtigung Frau­

en und Männer zu gleichen Teilen auf die Wahllis­

ten zu setzen, während bei FBP und VU die männ­

lichen Bewerber ein zahlenmässiges Übergewicht

haben. Die Ausgangslage für alle Parteien ist inso­

fern spannend, als das Wahlergebnis 2005 als Mass­

stab herangezogen wird, um den Wahlerfolg zu

freie liste – unter

bestimmten konstellationen

ein kandidat für eine

neukonzeption von koalition?

wa h l e n 2 0 0 9

Von Günther Meier

Wahlen 2009 Die Auswahl des Volkes6

7

das wahlvolk stellt am 8. februar die politischen weichen für die nächsten

vier Jahre. der wahlkampf spitzt sich auf die beiden regierungschef-kandida-

ten zu: nochmals otmar hasler oder sein herausforderer klaus tschütscher?

Page 7: Der Monat | Februar 2009

2005 einen Anteil von 13,0 Prozent der Parteistim­

men erreichte, möchte ihren Wahlerfolg vor vier

Jahren bestätigen und bietet sich den anderen bei­

den Parteien als Koalitionspartner für die Regie­

rungsbildung an.

Erstmals stellen drei Parteien Kandidaten für die Regierung

Allerdings stiess dieses Unterfan­

gen der Freien Liste, die sich mit ihren Inhalten und

ihren Kandidaten als «Gewinn für das Land» be­

zeichnet, auf Ablehnung von FBP und VU. Auch in

Sachen Koalition haben Wahlkampf und Wahlre­

sultat 2005 ihre Spuren hinterlassen. Die FBP, die

vor vier Jahren der FL eine klare Absage als mögli­

chen Koalitionspartner erteilt hatte, blieb dieser

Linie auch diesmal treu. Die VU hingegen, die bis

kurz vor dem Wahltermin 2005 die FL als alterna­

tiven Partner zur FBP in einer neuen Koalition um­

garnte, schloss die Grün­Alternativen diesmal ka­

tegorisch als Koalitionspartner aus. Die als «Ange­

bot für die Zukunft» deklarierte Kandidatur der

zwei Regierungsmitglieder Helen Konzett Bargetze

und Pepo Frick, mit denen die Freie Liste den poli­

tischen Handlungsspielraum erweitern möchte,

zielt damit vorerst ins Leere. Weil nach einer Wahl

die Welt oft anders aussieht als vor einer Wahl,

könnte die Freie Liste mit ihrem Angebot zur kons­

truktiven Mitarbeit in der Regierung, «ohne

Machtgeplänkel», unter bestimmten Konstellatio­

nen der Stimmenverhältnisse durchaus ein Kandi­

dat für eine Neukonzeption von Koalition sein.

Den Wahlkampf bestreiten die bisherigen Koaliti­

onspartner 2005 –2009 mit ihren Spitzenkandida­

ten für das Amt des Regierungschefs: Die FBP mit

Otmar Hasler als Regierungschef seit 2001, die VU

mit Regierungschef­Stellvertre­

ter Klaus Tschütscher als Heraus­

forderer. Die Wahlslogans, die

den Wahlkampf der beiden Spit­

zenkandidaten begleiten, sind

nicht nur Titel über dem Wahl­

programm, sondern widerspiegeln gewissermassen

auch die Ausgangslage, orientiert am Wahlresultat

2005: «Wo Vertrauen ist, wächst Kraft» der FBP,

«gemeinsam sind wir Liechtenstein» der VU.

Wirtschaft und Finanzplatz stehen im Vordergrund

FBP wie VU stellen unter dem

Eindruck der Finanzplatzkrise und der Finanzkri­

se den Bereich der Wirtschaft in den Vordergrund.

«Arbeit und soziale Sicherheit stehen im Zentrum

unserer Politik», unterstreicht die FBP, die zudem

eine liberale Wirtschaftspolitik mit dem Ziel ver­

folgen möchte, qualitatives Wirtschaftswachstum

zu ermöglichen. Die VU will die «richtigen strate­

gischen Weichen stellen» für die Stärkung der Un­

ternehmen und zur Bewältigung des Strukturwan­

dels auf dem Finanzplatz. «Wir schaffen optimale

Voraussetzungen, welche der Industrie, dem Fi­

nanzplatz und dem Gewerbe zur Sicherung von Ar­

beitsplätzen, Wohlstand und der sozialen Sicher­

heit dienen», verspricht die FBP, die ausserdem an­

kündigt, die breite Diversifizierung des Wirt­

schaftsstandortes fortzusetzen: Mit Forschung und

Entwicklung soll die Wettbewerbsfähigkeit der

Wirtschaft ausgebaut und langfristig gesichert wer­

den. Im Bereich der Wirtschaftspolitik spielen für

die VU offene Märkte, Bildung, Hochschul­ und

Wissensstandort eine wichtige Rolle, begleitet von

der Rekrutierung von Fachkräften und einem

FEBRUAR 2009

Zu den Werbemitteln der

politischen Parteien zählen die

zahl reichen Plakate, die

überall an strategisch wichtigen

Standorten stehen.

Page 8: Der Monat | Februar 2009

einer landesweiten Profilschule mit eigenem Auf­

nahmeverfahren.

Freie Liste kämpft weiter für eine repräsentative Monarchie

Traditionsgemäss präsentieren

die beiden Volksparteien FBP und VU auch für die

Wahlen 2009 ein Programm, das eher solide als

provokative Programmpunkte enthält. Offenbar

bestärkt durch Erfahrungen in der Koalitionsregie­

rung 2005 – 2009, wollen beide Parteien eine Regie­

rungsreform durchführen: Die FBP mit der Zielset­

zung, die Ressortstrukturen der Regierung den

künftigen Anforderungen anzupassen und die

Kompetenzen gegenüber den Amtsstellen bedarfs­

gerecht auszugestalten, während die VU den strate­

gischen Handlungsspielraum der Regierung ent­

scheidend erhöhen möchte. Mit einer Regierungs­

reform hat sich die FL offensichtlich noch nicht be­

fasst, obwohl sie «frische Ideen und Herzblut» in

die Regierung und generell in die Politik einbrin­

gen möchte. Dafür will die kleinste der drei Partei­

en eine «Landtagsreform zur Verbesserung der Par­

lamentsarbeit» durchführen und sich für die För­

derung einer parteiunabhängigen Tagespresse ein­

setzen. Unverändert fordert die Freie Liste zudem

die Umgestaltung unserer Staatsform in eine «re­

präsentative Monarchie» sowie die «Abschaffung

des absoluten Vetorechts des Fürsten». |

flexiblen Arbeitsrecht sowie einem attraktiven

Steuerrecht. Was den unter ausländischem Be­

schuss stehenden Finanzplatz betrifft, halten sich

VU und FBP zurück. Auch die Freie Liste, die mit

Aussagen einzelner FL­Exponenten zum Finanz­

platz und zur deutschen Steueraffäre ins Schussfeld

der Kritik geraten ist, übt sich in Zurückhaltung

und will sich lediglich einsetzen für einen «Finanz­

platz, der sich an international akzeptierte Stan­

dards hält».

Unterschiede für die Zukunft der Bildungspolitik

Das seit rund einem Jahr heftig

und kontrovers diskutierte Thema «Schul­ und

Profilentwicklung auf der Sekundarstufe I» (SPES

I), das im März zur Entscheidung durch das Volk

ansteht, findet nur verhaltenen Niederschlag in

den Programmen, doch werden die unterschiedli­

chen Auffassungen deutlich. Die Freie Liste will

«SPES I mit freier Schulwahl», während sich die

VU für eine optimale und individuelle Förderung

der Begabungen der Kinder und für die Umset­

zung von SPES I in Richtung Autonomie auf allen

Bildungsstufen ausspricht. Auch die FBP beharrt

auf ihrer Haltung, die sie im Landtag bei der Be­

ratung von SPES I dargelegt hat: Die Förderung

dezentraler progymnasialer Angebote sowie die

Ausgestaltung des heutigen Untergymnasiums zu

wa h l e n 2 0 0 9

8

9

Page 9: Der Monat | Februar 2009

f b p – f o r t s c h r i t t l i c h e b ü r g e r pa r t e i

Wo Vertrauen ist, wächst Kraft

In bewegten Zeiten machen sich Menschen Sorgen über ihre Zu­

kunft. Nicht mehr Experimente sind gefragt, sondern Verlässlichkeit

und Sicherheit. Die FBP stellt sich den Herausforderungen. Mit einem

Programm, das Perspektiven für die Zukunft aufzeigt. Und mit einem

Regierungsteam, das wie die Landtagsmannschaft für Zuversicht und

Optimismus, für Mut zu Reformen und für die nachhaltige Ausrich­

tung der Zukunftsstrategien steht.

Die Regierung – volksnah, innovativ, dynamisch Die FBP setzt bei der Regierungsmannschaft auf bewährte Kräfte

und auf Erneuerung. Regierungschef Otmar Hasler und Regierungs­

rat Martin Meyer verfügen über reiche Regierungserfahrung, während

Aurelia Frick das dynamische Element aus der Wirtschaft in das Regie­

rungsteam einbringt. Wenige Politiker in der Geschichte Liechten­

steins haben so viel Erfahrung wie Otmar Hasler als Abgeordneter des

Landtags, als Landtagsvizepräsident und Landtagspräsident, als Partei­

präsident – und nun seit acht Jahren als Regierungschef, der das Land

mit sicherer Hand führte und im Ausland hohe Anerkennung für sei­

ne zukunftsgerichtete Arbeit erhielt. Eine der grossen Stärken von

Martin Meyer ist seine Vielseitigkeit, die er als Regierungsrat und frü­

her bei seinen beruflichen Tätigkeiten immer wieder unter Beweis

stellte. Doktorat der Wirtschaftswissenschaften, leitende Funktionen

in einem Finanzinstitut und einer Firma für Unternehmensberatung,

interimistischer Polizeichef, Leiter der Stabsstelle für Wirtschaft und

nun seit vier Jahren Ressortinhaber für Inneres, Verkehr und Gesund­

heit. Internationale Erfahrung als Wirtschaftsanwältin und als Unter­

nehmensberaterin bringt Aurelia Frick in das Regierungsteam ein. Da­

bei steht die Juristin voll auf dem Boden der Realität, denn ihre ersten

Managementerfahrungen machte sie im elterlichen KMU­Betrieb.

Das Programm – gut für unser Land Mit unserem Parteiprogramm stehen wir für Verlässlichkeit und

Fortschritt. Die vorgeschlagenen Massnahmen haben wir auf ihre

Finanzierbarkeit überprüft. Wir zeigen die Richtung auf, geben Ant­

worten auf die Fragen der Zeit und laden alle ein – Jung und Alt, Frau­

en wie Männer – mit uns die Zukunft zu gestalten. Wir sind überzeugt,

dass Liechtenstein gestärkt aus dem weltweiten wirtschaftlichen und

gesellschaftlichen Wandel hervorgehen wird.

Regierungschef Otmar Hasler

Regierungsrat Martin Meyer

Regierungskandidatin Aurelia Frick

Page 10: Der Monat | Februar 2009

V u – Vat e r l ä n d i s c h e u n i o n

Liebe Einwohnerinnen und Einwohner

Liechtenstein hat seinen Platz in Europa und in der Welt. Diesen

Platz muss es laufend neu definieren, und es muss um diesen Platz

auch immer wieder kämpfen. Das war in der Vergangenheit so, so ist

es heute, und so wird es auch weiterhin sein. Die Landtagswahlen

2009 fallen in eine Zeit, in der diese Positionierung und Ausrichtung

des Landes ganz besondere Aktualität hat und von

grosser Tragweite ist. Der neue Landtag und die

neue Regierung werden Aufgaben zu bewältigen

haben, die nicht einfach sein werden, denn auch die

nächsten Jahre werden aller Voraussicht nach nicht

die einfachsten sein. Doch uns allen liegt Liechten­

stein am Herzen. Und deshalb wollen wir alle mu­

tig dazu beitragen, unsere Heimat weiter zu brin­

gen, sie lebenswert zu erhalten und die Vorausset­

zungen dafür zu schaffen, dass auch unsere Kinder

ihr Leben in diesem Land hoffnungsvoll und mit

Zuversicht in die Hand nehmen können. Wir sind

dazu bereit, indem wir uns für verantwortungsvol­

le Ämter in der Regierung bewerben. Wir scheuen

die kommenden Aufgaben nicht, denn wir sind sicher, dass es in ge­

meinsamer Anstrengung gelingen kann, Liechtenstein im Innern zu

einen und im Staaten verbund erfolgreich einzugliedern.

Gemeinsam mit allen guten Köpfen und allen positiven Kräften

bewirken wir aber mehr als mit Alleingängen. Es ist das Gebot der

Stunde, die Stärken zusammenzuführen zu einem konstruktiven

Miteinander. Wir, das VU­Kandidatenteam für Regierung und Land­

tag, machen Ihnen, liebe Einwohnerinnen und Einwohner, dieses An­

gebot des Miteinanders, weil wir die übergeordneten Interessen des

Landes als Mittelpunkt unserer Arbeit sehen. Deshalb bitten wir Sie

um Ihr Vertrauen. Gemeinsam wollen und können wir mehr bewir­

ken für unser Liechtenstein. Dazu braucht es in der Landesführung

eine echte Koalition, die die überwiegende Mehrheit aller Einwohne­

rinnen und Einwohner vertritt. Für eine solche Politik können wir

uns mit Ihrer Unterstützung in den kommenden vier Jahren noch

stärker einsetzen – mit Mut, mit Herz und mit Kompetenz.

Herzlichen Dank.

Page 11: Der Monat | Februar 2009

f l – f r e i e l i s t e

Die Wegbereiter

Die Freie Liste stellt 2009 nach 16­jähriger Parlamentsarbeit

erstmals mit Helen Konzett Bargetze und Pepo Frick zwei Regie­

rungsratskandidaten. Die einen finden das kühn, die anderen vergeb­

liche Liebesmüh und wieder andere sind überzeugt, dass dieser Weg

der richtige ist. Wie auch immer man das finden mag: Die Freie Liste

ist «erwachsen» geworden. Seit sie in Fraktionsstärke im Landtag ist,

hat sie bewiesen, dass sie als Partnerin für Reformen (z.B. SPES I), als

Triebfeder für Neues (z.B. CO2­abhängige Motorfahrzeugsteuer) und

als kritische Beobachterin durchaus in der «oberen Liga mitspielen»

kann. Das Angebot einer kleinen Koalition hätte für die beiden Gross­

parteien Vorteile, die vorläufig nur die Freie Liste reflektiert.

Jene Grosspartei, die den Weg einer kleinen Koalition gehen

möchte, könnte sich darauf verlassen, dass nicht 4 Jahre lang Macht­

spielchen um den ersten Platz im Land gespielt werden. Das Argu­

ment, dass die Freie Liste für eine repräsentative Monarchie ist, dies

im Programm hat und deshalb nicht als Koalitionspartnerin in Frage

kommt, ist lediglich ein Scheinargument. Von 84 Programmpunkten

der Freien Liste ist der Wunsch nach einer repräsentativen Monarchie

nur einer von vielen. Ein Parteiprogramm unterscheidet sich grund­

sätzlich von einem Regierungsprogramm. Im Fall einer Koalition mit

der Freien Liste müsste herausgefiltert werden, was verhandelbar, was

überhaupt Punkte der gemeinsamen Regierungsarbeit wären und was

Sache der Parteien bleibt.

Pepo Frick ist seit bald 20 Jahren in jeder politischen Liga zu

Hause, er kennt die Kommissionsarbeit, war 8 Jahre Gemeinderat

und nachher Präsident der Freien Liste. Seit 4 Jahren ist er im Land­

tag. Er ist mutig, spricht aus, was andere zu umschreiben suchen und

setzt sich vor allem für die Schwächeren der Gesellschaft ein. Helen

Konzett Bargetze wiederum ist Mutter von 2 Kindern, absolvierte ihr

Studium «nebenher», ist Stiftungsrätin im LED (Liechtensteiner Ent­

wicklungsdienst), setzte sich im Lenkungsgremium SPES I sehr für

die Schulreform ein und engagiert sich in der Arbeitsgruppe Schwan­

gerschaftskonflikte. Sie ist seit Jahren Vorstandsmitglied der Freien

Liste und weiss, worauf sie sich mit ihrer Kandidatur einlässt.

Die Freie Liste wird 2009 den Schritt in die Regierung wohl noch

nicht schaffen, dazu waren die beiden Grossparteien von Beginn an

zu verschlossen und nicht diskussionsbereit. Schade. Doch die Weg­

bereiter sind unterwegs.

Pepo Frick

Helen Konzett Bargetze

Page 12: Der Monat | Februar 2009

k o p f d e s m o n at s

Fürst Hans­Adam II. kann am 14. Februar,

am Valentinstag, seinen Geburtstag feiern. Dieses

Jahr ist der Geburtstag für das 1945 geborene Staats­

oberhaupt ein besonderer Geburtstag, denn mit

dem 64. Altersjahr erfüllt er die

Bedingungen, um eine AHV­

Rente zu erhalten. In der offiziel­

len Biographie wird erwähnt,

dass der Name Hans­Adam eine

«sinnige Verbindung von Vergangenheit und Ge­

genwart» darstelle. Sein Vorgänger Fürst Johann

(Hans) Adam I., der von 1699 bis 1712 regierte, war

der Begründer des Fürstentums Liechtenstein

durch den Kauf der Herrschaft

Schellenberg (1699) und der

Grafschaft Vaduz (1712). Fürst

Hans­Adam II. ist der erste Fürst

von Liechtenstein, der im Land

aufgewachsen ist und hier die

Grundschule besuchte. Im Jahre

1970 betraute der damals regie­

rende Fürst Franz Josef II. den

Erbprinzen Hans Adam mit der

Reorganisation der Verwaltung

des Fürstenhauses, dessen Ver­

mögen in eine Stiftung eingebracht wurde. In sei­

nem 45. Regierungsjahr, im Jahre 1984, setzte der

regierende Fürst den Erbprinzen als seinen Stellver­

treter ein und beauftragte ihn mit der Wahrneh­

mung der Staatsgeschäfte. In seiner ersten Thron­

rede am 27. März 1984 rief Erbprinz Hans Adam zu

mehr aussenpolitischem Engagement des Landes

auf. Es sei ebenso falsch, erklärte der künftige Fürst

den Abgeordneten, pessimistisch in die Zukunft zu

blicken, wie es falsch wäre, die Gefahren zu unter­

schätzen, die einer kleinen Gemeinschaft wie Liech­

tenstein drohen könnten: «Solange wir auf dem Bo­

den der politischen Realität bleiben, ist es deshalb

in unserem eigenen Interesse, wenn wir in interna­

tionalen Gremien unsere Stimme erheben.» Nach

diesem Zeitpunkt setzte sich der Erbprinz, der

schon lange vorher den Liechtensteinern empfoh­

len hatte, aus dem «Rucksack der Schweiz» zu klet­

tern und eine eigenständigere Aussenpolitik zu be­

treiben, mit grossem Engagement für den UNO­

Beitritt Liechtensteins ein. Sein Einsatz hatte Er­

folg: 1990 wurde Liechtenstein in die UNO aufge­

nommen, 1995 überzeugte er das Volk von der Not­

wendigkeit und den Vorteilen des EWR­Beitritts.

Erbprinz Hans Adam, der nach dem Tode sei­

nes Vaters 1989 als Fürst Hans­Adam II. den Fürs­

tenthron bestieg, reformierte das ursprünglich aus

dem Jahre 1606 stammende Hausgesetz des Fürs­

tenhauses Liechtenstein und liess es im Landesge­

setzblatt 1993 veröffentlichen. Einen weiteren Er­

folg konnte der Fürst im Zusammenhang mit der

Revision der Verfassung feiern, als das Volk im

Jahre 2003 – nach jahrelangen Auseinandersetzun­

gen um die Stellung der Monarchie – mit einer

Mehrheit von rund 64 Prozent seinem Verfassungs­

vorschlag zustimmte.

Wie im Rahmen der Verfassungsdiskussion

angekündigt, zog sich der Fürst nach dieser Volks­

abstimmung zurück und setzte Erbprinz Alois am

15. August 2004 als seinen Stellvertreter ein. Schon

bei der Erbhuldigung am 15. August 1990 hatte

Fürst Hans­Adam II. den Erbprinzen miteinbezo­

gen und gemeinsam mit ihm das Versprechen auf

die Verfassung abgelegt, sich für das Wohl des Vol­

kes und des Landes einzusetzen.

Erbprinz Alois nimmt seit 2004, als Vorberei­

tung auf die Thronfolge sowohl national wie inter­

national die Aufgaben des Staatsoberhauptes des

Fürstentums Liechtenstein wahr. Fürst Hans­Adam

II. aber blieb Fürst und Staatsoberhaupt – widmet

sich aber vermehrt der Verwaltung des Vermögens

des Fürstenhauses. |

mit dem 64. altersjahr erfüllt fürst hans-adam ii.

die bedingungen, um eine ahV-rente zu erhalten

S.D. Fürst Hans-Adam II.Staatsoberhaupt und Rentner

FEBRUAR 2009

Foto

: Pre

ssea

mt

k o p f d e s m o n at s

12

S.D. Fürst Hans-Adam II. Geburtstag am Valentinstag

Page 13: Der Monat | Februar 2009

Vielfalt, der Erfolgsfaktor für heute und morgen

Mal ehrlich, was interessiert uns alle wirklich? Männer, die männ­

lich bleiben in einer weiblicher werdenden Welt. Frauen, die sich trau­

en Hausfrau zu sein oder in Vorstandsetagen zu kämpfen.

«Die meisten Chef­Etagen sind nach wie vor noch gleich besetzt.

Der Durchschnittschef ist männlich, verheiratet und zwischen Ende

30 und Anfang 50», erinnert Rita Kieber­Beck, Aussen­ und Kultur­

ministerin sowie Ministerin für Familie und Chancengleichheit.

«Vielfalt, der Erfolgsfaktor für heute und morgen» ist deshalb am

16. Februar im Vaduzer Saal das Thema des zweiten Rheintaler Wirt­

schaftsforums für Frauen. Ein wichtiges Thema – auch für Männer.

Gute Unternehmen, die international handeln, wissen längst, dass

in einer globalisierten Wirtschaft die Vielfalt zu einem Wettbewerbs­

vorteil wird. Ein Unternehmen mit einer gemischten Führungstrup­

pe und Belegschaft aus Frauen und Männern, Inländern und Auslän­

dern, Jung und Alt bildet Kundengruppen und Gesellschaft besser ab,

ist innovativer und erfolgreicher im Wettbewerb um Talente.

Der zweite Businesstag für Frauen will bewusst machen, wie Un­

ternehmen profitieren, wenn sie Frauen aus der Exotenecke herausho­

len. Drei hochkarätige Referentinnen geben beim Businesstag Nach­

hilfe, was Anerkennung und Wertschätzung von Unterschiedlichkeit

und Individualität bewirkt. Das ist einmal die Schweizerin des Jahres,

Bundesrätin Eveline Widmer­Schlumpf. Als sie Anfang Dezember in

Arosa mit der ersten Humorschaufel ausgezeichnet wurde, meinte sie:

Wer im Haifischbecken in Bern den Humor verliere, sei tatsächlich

verloren. Das gilt für Frauen besonders.

Eine Frau, die zu den Business­Stars gehört, ist Heliane Canepa,

eine der wenigen Frauen, die an der Spitze eines Schweizer Grossun­

ternehmens stand, das 1800 Mitarbeiter in 33 Ländern weltweit be­

schäftigt. Überzeugt, dass ein angemessener Frauenanteil Unterneh­

men Mehrwert bringt, ist auch die erfolgreiche Unternehmerin Bar­

bara Rigassi aus Zürich. Sie hat 2007 das Netzwerk «GetDiversity» für

Verwaltungsrätinnen gegründet.

Der Businesstag für Frauen ist für Chefinnen und Chefs, Studen­

tinnen und Studenten, Frauen in Führungspositionen, Unternehme­

rinnen und Unternehmer im Rheintal gedacht – und für alle interes­

sierten Frauen und Männer.

Businesstag 2009: Montag, 16. Februar, 16 UhrVaduzer-Saal, Vaduz, www.businesstag.li

13

p u b l i r e p o r ta g e

Businesstag 2009

Eveline Widmer-Schlumpf

Heliane Canepa

Rita Kieber-Beck

Page 14: Der Monat | Februar 2009

doch inzwischen haben sie aufgeholt. Erst 1968

wurde es unseren Mädchen im eigenen Land er­

möglicht, ein Gymnasium zu besuchen, vorher wa­

ren Maturität und Studium den jungen Männern

vorbehalten. Erfreulich ist, dass heute viele Mäd­

chen das Liechtensteinische Gymnasium absolvie­

ren, dort die Matura machen und anschliessend ein

Studium beginnen. Es gibt Jahrgänge, da sind die

Mädchen zahlenmässig gegenüber den Burschen

im Vorsprung, und auch an den Universitäten

schliessen in manchen Jahren mehr junge Frauen

mit einem akademischen Titel ihr Studium ab.

Wenn wir dieses Jahr das Jubiläum «25 Jahre Frau­

enstimmrecht» feiern können, so gehören für mich

die Bildungs­ und Studienmöglichkeiten für die

Frauen zu den wichtigsten Errungenschaften nach

der Einführung der politischen Gleichberechti­

gung. Wenn wir die Parteilisten für die bevorste­

henden Landtagswahlen betrachten, so befinden

sich die Frauen immer noch in der Minderzahl.

Mein Wunsch wäre es, dass die bisherige Quote der

Frauen­Abgeordneten angehoben würde, denn die

Frauen haben in den vergangenen 25 Jahren bewie­

sen, dass sie mit grossem Einsatz auf Landes­ und

Gemeindeebene für das Wohl von Land und Leu­

ten einstehen.

Die Wirtschaft braucht qualifi-zierte Männer und Frauen

Wirtschaft und Gesellschaft un­

terliegen ständigen Veränderungen. So auch der

Markt für Studienabgänger: Konnte früher ein Stu­

dienabgänger davon ausgehen, dass er sofort eine

attraktive Stelle erhalten werde, so stehen die männ­

lichen Bewerber heute im Wettbewerb und in Kon­

kurrenz mit gleich gut oder oft besser ausgebildeten

Das Geschlecht ist für die Frauen

die Karrierebremse Nummer 1. Weltweit ist ein

Viertel der Frauen überzeugt, fand das Manage­

mentunternehmen Accenture bei einer Umfrage

bei über 2000 Führungskräften

in 13 Ländern heraus, dass sie

wegen ihres Geschlechts im Be­

ruf langsamer vorwärts kommen.

Dieses Gefühl der Frauen wird

bestärkt durch Aussagen von

mehr als der Hälfte der Männer,

schneller die Karriereleiter hoch­

zuklettern als die Kolleginnen.

Frauen scheinen zudem bei der Beurteilung ihrer

Leistungen kritischer zu sein: Frauen sehen meist

die eigene Persönlichkeit als Grund für einen Kar­

riereknick, während die Männer dafür in der Regel

äussere Umstände verantwortlich machen. Männer

gehen an ihre Karriere auch selbstbewusster heran,

wie die Accenture­Umfrage belegt: Etwa ein Drittel

der Männer plant beim Berufsstart einen Aufstieg

in die Geschäftsleitung bereits ein, bei den Frauen

glauben nur 16 Prozent an einen solchen Aufstieg.

Dieses Umfrageergebnis wird, mit kleineren Ab­

weichungen, auch in unserem Land seine Gültigkeit

haben. Liechtensteins Frauen konnten erst später

als in anderen Ländern ein Studium beginnen,

eine umfrage hat ergeben, dass

das fehlen von teilzeitjobs

und die schlechtere bezahlung

die hauptprobleme für

wiedereinsteigerinnen darstellen

Abenteuerspielplatz rund um den Walensee

w i r t s c h a f t

Von Rita Kieber-Beck

Unsere Wirtschaft braucht die Frauen14

15

im unterschied zu früher gibt es heute viele sehr gut ausgebildete frauen.

trotz hoher Qualifikation sind aber nur wenige frauen in führungspositionen

in der wirtschaft. die Vereinbarkeit von familie und beruf scheint das kern-

problem zu sein.

zur person

Rita Kieber-Beck ist Aussenministerin des Fürstentums Liechten-

stein und betreute in der Regierung auch die Ressorts Kultur, Familie

und Chancengleichheit. Nach zwei Amtsperioden als Regierungsmit-

glied, von 2001 bis 2009, verzichtete sie auf eine Wiederkandidatur

für die Regierung.

Page 15: Der Monat | Februar 2009

Frauen. Unsere Wirtschaft braucht, unabhängig

von der derzeitigen globalen Krisensituation, qua­

lifizierte Arbeitskräfte. Wenn die gut ausgebildeten

Frauen nicht selbst in den Markt finden, ist die

Wirtschaft gezwungen, qualifizierte Arbeitskräfte

aus einem immer grösser werdenden Einzugsgebiet

zu holen. Dem Staat, der viel in die Aus­ und Wei­

terbildung junger Männer und Frauen investiert,

geht damit positive Wertschöpfung vor Ort verlo­

ren. Dieses Potenzial könnte und müsste, davon bin

ich überzeugt, noch besser ausgeschöpft werden.

Viele Möglichkeiten, die Situa-tion zu verändern

Ist die Forderung nach Gleich­

stellung heute nur noch eine rhetorische Frage oder

hat diese Forderung immer noch ihre Berechtigung?

Auf gesetzlicher Ebene konnte die Gleichstellung

von Mann und Frau weitgehend verwirklicht wer­

den, obwohl es immer noch Lücken gibt – wie bei­

spielsweise die Absicherung der Frauen in der be­

ruflichen Altersvorsorge. In der Berufs­ und Wirt­

schaftswelt jedoch, so zeigt eine Umschau nicht nur

in unserem Land, mangelt es immer noch an Frau­

en in den obersten Führungspositionen. Sowohl in

der Wirtschaft als auch in der Verwaltung sind die

Frauen gut im mittleren Kader vertreten, in seltenen

Fällen aber ganz oben in den Führungsetagen. Es

gibt eine Fülle von Gründen, warum die Situation

so ist. Aber es gibt ebenso viele Möglichkeiten, die­

se Situation zu verändern. Ein Kernproblem ist die

Vereinbarkeit von Berufstätigkeit und Familie, das

oft verschärft wird durch Proble­

me beim Wiedereinstieg ins Be­

rufsleben. Eine Umfrage in unse­

rem Land hat ergeben, dass das

Fehlen von Teilzeitjobs und die schlechtere Bezah­

lung die Hauptprobleme für Wiedereinsteigerinnen

darstellen. Viele Frauen bekunden auch Mühe mit

der Familiensituation, indem sie ein schlechtes Ge­

wissen haben, nicht mehr voll für die Erziehung und

Betreuung der Kinder da zu sein. Wieder andere

wollen sich nicht Vorwürfen aussetzen, sie würden

als «Rabenmütter» ihre Kinder im Stich lassen. Ein

Umdenken in der Gesellschaft wird notwendig sein,

um diese Hürden für jene Frauen abzubauen, die

ihre Berufstätigkeit nur für kurze Zeit für eine «Ba­

by­Pause» unterbrechen oder möglichst früh den

Wiedereinstieg wagen. Die Familien politik ist he­

rausgefordert, aber auch die Wirtschaft. Dieses Um­

denken wird notwendig sein, wenn wir in Liechten­

stein unseren Wohlstand auf Dauer erhalten wollen.

In erster Linie gilt es das vor Ort liegende Potenzial

besser zu nutzen. Dies steht nicht im Widerspruch

dazu, dass die Familie ihr Familienmodell selbst

wählen und der Staat möglichst nicht in die Privat­

autonomie der Familien eingreifen soll. Flexible

Wahlmöglichkeiten setzen aber voraus, dass es Op­

tionen gibt. Damit sich Frauen stärker ins Erwerbs­

leben einbringen können, was bei sinkender Gebur­

tenrate und steigender Lebenserwartung unabding­

bar ist, braucht es vor allem qualifizierten Nach­

wuchs. Wenn wir das System der Work­Life­Balance

ernst nehmen, folgen daraus Forderungen nach fi­

nanzieller Entlastung der Familien , nach verbesser­

ten Angeboten von Kinderbetreuungsplätzen, nach

flexiblen Arbeitszeitmodellen – und damit letztlich

nach einem kulturellen Wandel. |

Wenn wir den Wohlstand in

unserem Land erhalten wollen,

brauchen wir die Frauen

auch als qualifizierte Arbeits-

kräfte in der Wirtschaft.

Foto

: iSt

ockp

hoto

FEBRUAR 2009

Page 16: Der Monat | Februar 2009

Der Landrichter erwägt und ur­

teilt. Gibt es eine «Bedingte» kann er für die Dauer

der Probezeit Bewährungshilfe anordnen. Das ist

eine Pflicht, wodurch der Betroffene mit dem

Bewährungshelfer zusammenar­

beiten muss, mit der Erwartung,

sich zu bewähren und nicht mehr

straffällig zu werden. Da stellt

sich die Frage: Ist es möglich, je­

mandem die Pflicht aufzuerle­

gen, sich gesellschaftlich zu inte­

grieren? Man könnte einwenden:

Wenn das so einfach wäre, hätte

das in den Herkunftsfamilien bereits funktioniert.

Wenn Bedürfnisorientierung fehlt und verschiede­

ne Erziehungsmethoden – wie z.B. Ignoranz, Grob­

heit, Zwang und Repression – kleine und grössere

Kinder in eine gewollte Richtung zwingen wollen,

ist das Ergebnis häufig, dass die Beziehung zerstört

und gar kein Einfluss mehr möglich ist. Beginnend

mit den Übergängen der persönlichen Entwick­

lung, (Pubertät, Übertritt von der Schule in den Be­

ruf) kann untolerierbares, massives und fortgesetz­

tes Fehlverhalten auftreten. Staatliche Reaktion

folgt. Ausser dem persönlichen und sozialen Un­

glück verursacht es volkswirtschaftliche Kosten für

Staat und Gesellschaft, wenn sich zu viele Men­

schen ins Abseits manövrieren. Daher sind gerade

sozial konstruktive Beiträge gefragt, um gegenzu­

steuern. Die «Reparatur», also die «Produktion»

von Hilfe durch Einrichtungen wie die Bewäh­

rungshilfe ist eine notwendige, aber zugleich

schwierige Sache. Dass Probanden sich wie Mario­

netten in einem Puppenspiel bewegen lassen, nur

weil das Landgericht oder der beauftragte Bewäh­

rungshelfer «jetzt integrieren soll», gehört ins Reich

des Sozialromantikers.

Das Ende des Widerspruchs Sind Kooperation, Interaktion,

erwünschte Ergebnisse in einem Zwangskontext

deshalb nicht machbar? Bewährungshilfe leistet et­

was, was widersprüchlich ist und gegen die Ten­

denz läuft. Denn zuvor ist bei Probanden der Be­

währungshilfe sehr viel, wenn nicht alles geschei­

tert. Ohnmacht hat sich breit gemacht. Zu nennen

sind die Beziehungen mit der Herkunftsfamilie, die

Schule, die Ausbildung, Arbeit, Partnerschaft, etc.

Am häufigsten anzutreffen ist Abneigung und

Wider stand gegen Repression und Zwang von

Mächtigeren, welche das Gefühl der Ohnmacht

steigern und den Selbstwert schädigen. Bei soviel

Zwang und Macht im Kontext Gesellschaft, Ge­

richt, Bewährungshilfe drängt sich für die Praxis

der Bewährungshilfe zunächst auf, etwas beschei­

dener zu sein und sich die Verhaltensregel zu Her­

zen zu nehmen, die da lautet: «Was du nicht willst,

das man dir tut, das füg auch keinem anderen zu»

...bekannt als die goldene Regel und von den meis­

ten Religionen auch als solche anerkannt. Den da­

konstruktiv streiten, gegen

ein unerwünschtes Verhalten

arbeiten und konstruktives

erreichen, geht nur dann, wenn

beziehung gegeben ist

b e w ä h r u n g s h i l f e

der staat straft nicht nur, er kümmert sich auch um seine schwarzen schafe,

indem er bewährungshilfe anordnet, um neue straffälligkeit zu verhindern

und gleichzeitig die situation der Verurteilten und die integrationschance zu

verbessern.

Von Josef Köck

Die Logik des Gelingens 16

17

Page 17: Der Monat | Februar 2009

FEBRUAR 2009

hinter liegenden Menschen muss man achten. Res­

pekt vor dem Menschen und Respekt vor der Per­

son ist angesagt, die den Keim der gelingenden Be­

ziehungsgestaltung in sich tragen. Das ist der

Türöffner und der gute Draht, der dem Gegenüber

Raum gibt, sich als normaler Mensch zu fühlen und

sich dann in der Folge auch so zu verhalten, auch

wenn er zuvor schon mehrmals gravierend gegen

grundsätzliche Regeln verstossen hat. Ein ehemals

krimineller, seit zwei Jahren integrierter, straffreier

Proband fand folgende Worte: «Anfangs tat ich

mich schwer... ein Grund dafür war das nicht vor­

handene Vertrauen in staatliche Institutionen. Ich

dachte auch, ich schaffe es alleine. Aber dies änder­

te sich mit der Zeit, als ich merkte, dass ich mich auf

dem richtigen Weg befand und sich die Zusammen­

arbeit mit der Bewährungshilfe lohnte. Ich wurde

von meinem Bewährungshelfer stets gut behandelt

und dies baute sich zu einem grossen Vertrauen

zwischen mir und meinem Bewährungshelfer auf.»

Bewährungshilfe ist Sozial-arbeit für sozialen Gewinn

Eine freiwillige Mitwirkung zu

erreichen, geht vor allem anderen, denn nur diese

ist in der Logik des Gelingens auch nachhaltig. Und

daher muss die Bewährungshilfe mit den Proban­

den in der Ausgestaltung dieser Betreuungsbe­

ziehung auch die Möglichkeiten dazu schaffen.

Geeignete Information, also eine verstehbare Über­

setzung, realistische Angebote und Entgegenkom­

men auf halbem Wege – ohne diese weiteren Zuta­

ten kann der Bewährungshelfer

nichts erreichen, was Bestand ha­

ben soll. Denn, konstruktiv strei­

ten, gegen ein unerwünschtes

Verhalten arbeiten und Konstruktives erreichen,

geht nur dann, wenn Beziehung gegeben ist. Trans­

parenz ist auch wichtig. Da es den Zwangskontext

gibt, muss der Proband wissen, was sein jeweiliges

Verhalten bei der Bewährungshelferin auslösen

wird und wie sie in einem bestimmten Falle han­

deln wird. Wie bei einem Pilzsucher benötigt das

Prinzip Gelingen ein hohes Mass an Problemkennt­

nis, ein Suchverhalten mit einem etwas längeren

Atem und Lösungskompetenz. Schwammerlsucher

streifen oft durch ihr Gehege, suchen beständig,

schauen, prüfen und schätzen ab. Manchmal fin­

den sie vereinzelt einen Pilz. Sie stossen oft überra­

schend und wie per Zufall auf einen Ort mit sehr

vielen Pilzen. Der Bewährungshelfer kennt mit der

Erfahrung die guten Plätze und verfügt über den

geschärften Blick, was geht und was nicht, wo etwas

zu finden ist und wo nicht. Er kann insbesondere

die geniessbaren von den giftigen Pilzen unter­

scheiden. Die Wertschöpfung all dessen ist eine

Win­Win­Situation für Proband und Gesellschaft:

Entwicklung und ein besseres Leben auf der einen,

Integrität, Sicherheit und Zusammenhalt auf der

anderen Seite. |

Bewährungshilfe wird vom Gericht

angeordnet mit der Erwartung,

dass Straffällige nicht mehr straf-

fällig werden.

Foto

: Mar

co N

esch

er

zur person

Josef Köck, Bewährungshelfer und Konfliktregler,

ist Leiter der Geschäftsstelle für Bewährungshilfe

in Schaan, Feldkircher Strasse 13, Telefon: 231

13 70, [email protected]

Page 18: Der Monat | Februar 2009

an den Schadstoff­Ausstössen zu ersticken droht:

Die drohende Klimakatastrophe hat das Bewusst­

sein unserer Breitengrade erreicht, doch auch die

Wasserknappheit und die Verwüstung breiter Land­

striche bringen unsere Erde an den Rand des Kol­

laps. Klimawandel und Rohstoff­Krise zählen zu

den grössten Herausforderungen der Zukunft. Nur

eine veränderte Energiepolitik, meinen Energie­

und Klimaexperten, bringe den erhofften Erfolg.

Und wenn von Veränderungen die Rede ist, dann

lautet die Formel: Einsparung, Effizienz und Er­

neuerbarkeit.

Starke Abhängigkeit von Energieimporten

Für Liechtenstein bedeutet die

grosse Herausforderung: Kontinuierlich steigende

Energienachfrage, starke Abhängigkeit von Energie­

importen, begrenzte Reserven der fossilen Energie­

träger, Klimawandel aufgrund der Emissionen. Wie

weit die Abhängigkeit von den Energieimporten ab­

hängt, verdeutlicht uns jedes Jahr

erneut die Statistik. Vom Gesamt­

energieverbrauch deckt Liech­

tenstein gerade 8 Prozent durch

eigene Energie ab. Dennoch wird

seit Jahren frohe Stimmung ver­

breitet und eine überaus optimis­

tische Erwartungshaltung ein­

genommen. «Das Fürstentum

Liechtenstein hat das Potenzial»,

lautet eine der Kernaussagen

des aus dem Jahr 2004 stammen­

den Energiekonzepts, «energie­

politisch eine Vorbildfunktion

einzunehmen.» Bevor die Vor­

Der Lieferstopp von Russland­

Gas zu einem Zeitpunkt, als das Thermometer un­

ter die Null­Grad­Marke fiel, rief wieder einmal in

Erinnerung, wie verletzlich das Netz der Energie­

versorgung in Europa geworden

ist. Schon vor dieser Aktion ge­

langte die Sicherung der Energie­

versorgung als schwieriges The­

ma auf die Agenden internatio­

naler Konferenzen. Aber nicht

nur die Versorgungssicherheit

macht der Welt zu schaffen, sondern in zunehmen­

dem Masse stehen die Auswirkungen des Energie­

verbrauchs im Mittelpunkt. Der Philosoph Gün­

ther Anders hat einmal von der Welt als «auszubeu­

tende Mine» gesprochen. Die Ausbeutung der Roh­

stoffe, insbesondere der fossilen Brenn­ und

Treibstoffe, hat die Weltwirtschaft in den letzten

Jahrzehnten angefeuert. Aber erst in jüngster Ver­

gangenheit wird deutlich, dass der auf Erdöl und

Erdgas, auf Kohle und Uran aufgebaute Wohlstand

eine stärkere steigerung der

eigenproduktion wäre nur

über die nutzung der wasser-

kraft des rheins möglich

Abenteuerspielplatz rund um den Walensee

e n e r g i e

Von Günther Meier

Spannungsfeld von Ökologie und Ökonomie18

19

energie und energieversorgung gehören zu den zukunftsthemen. neu ist

die problematik der klimapolitik ins zentrum der energiefragen gerückt.

auch liechtenstein beschäftigt sich mit energiepolitik, mit dem «energie-

konzept 2013»

Page 19: Der Monat | Februar 2009

stellungen des «Energiekonzep­

tes 2013» auch nur ansatzweise

umgesetzt wurden, verlautet von

Wirtschafts­ und Energieminister Klaus Tschüt­

scher, dass die Energiekommission den Auftrag

erhalten habe, eine «Energievision 2020» zu ent­

werfen. In den Chor der Optimisten eingestimmt

hat auch Arnold Schwarzenegger. Für eine «Ener­

gie­Arena» im Februar 2008 zeigte sich der Gouver­

neur aus dem fernen US­Staat Kalifornien begeis­

tert, was in Liechtenstein geschehe: «Liechtenstein

ist schon lange führend im Kampf gegen die globa­

le Erwärmung, mit ehrgeizigen Emissionszielen

und einem vorbildlichen Energiekonzept.»

Das Kyoto-Ziel soll übertroffen werden

Inzwischen ist noch ein «Gesetz

über die Förderung der Energieeffizienz und der er­

neuerbaren Energien» in Kraft getreten, das den

sparsamen Umgang mit der Energie fördern und

zur Einlösung der «Kyoto­Verpflichtung» beitra­

gen soll. Mit dem Beitritt zum Kyoto­Protokoll hat

sich unser Land verpflichtet, die Treibhausgas­

Emissionen bis 2012 um 8 Prozent gegenüber der

im Jahr 1990 ausgestossenen Menge zu reduzieren.

Das «Energiekonzept 2013» geht noch einen Schritt

weiter und postuliert ein Übertreffen des Kyoto­

Ziels, was nach heutigem Ermessen aus eigener

Kraft mit grosser Wahrscheinlichkeit nicht reali­

sierbar ist. Die Förderungen über das neue Energie­

effizienzgesetz sollen der Umsetzung des an­

spruchsvollen Energiekonzeptes mehr Schubkraft

verleihen. Die erhoffte Schubkraft soll sich über

eine verstärkte Förderung verschiedener Anlagen

ergeben – wie etwa:

n  bei der Wärmedämmung von Häusern

n   bei Realisierung des Minergie­Standards

bei Bauten

n  bei der Erneuerung von Haustechnikanlagen

n   bei der Nutzung von Kraft­Wärme­

Kopplungsanlagen

n  beim Einsatz thermischer Sonnenkollektoren

Keine grossen Hoffnungen kann sich Liechtenstein

realistischerweise machen, wenn es um den Ausbau

einheimischer, erneuerbarer Energieträger geht. Der­

zeit liegt die Eigenproduktion, wenn neben der Strom­

erzeugung durch die beiden Kraftwerke Samina und

Lawena auch noch Holz, Solaranlagen, Klärgas und

Biogas aus Gülle miteingerechnet wird, bei rund

100 MWh. Optimistische Schätzungen gehen davon

aus, dass bis ins Jahr 2013 eine Steigerung um 20 Pro­

zent möglich wäre, wenn die Kraftwerke weiter opti­

miert und Solaranlagen sowie Biogasverwertung und

Geothermie ausgebaut werden. Eine stärkere Steige­

rung der Eigenproduktion wäre nur über die Nut­

zung der Wasserkraft des Rheins möglich, führt die

Regierung in ihrem Bericht zum Energieeffizienz­

gesetz an, schränkt aber mit Blick auf die Erfahrun­

gen in der Vergangenheit gleichzeitig ein: «Die Er­

richtung eines Rheinkraftwerks ist in absehbarer Zeit

politisch nicht realistisch.» Skeptisch beurteilt die Re­

gierung auch neue Technologien wie die Nutzung des

Windes und der Geothermie. Hier seien umfassende

Abklärungen notwendig und zudem müssten auch

noch andere Aspekte wie Ortsbildschutz, Betriebs­

sicherheit, Wirtschaftlichkeit, Umweltschutz und

Grundwasserschutz miteinbezogen werden. |

Foto

s: M

arco

Nes

cher

FEBRUAR 2009

Energieversorgung und Klima-

wandel zählen zu den grossen

Herausforderungen der Zukunft.

Page 20: Der Monat | Februar 2009

Anfangs 1934 – kein Wahljahr

wie 2009, aber die politischen

Wellen schlugen in Liechtenstein

dennoch hoch. Die Auseinander­

setzungen zwischen der allein re­

gierenden Fortschrittlichen Bürgerpartei (FBP)

und der Christlich­sozialen Volkspartei (VP) hat­

ten einen Höhepunkt erreicht. Neben rein innenpo­

litischen Themen rieben sich Regierungspartei und

Opposition auch am Zollvertrag mit der Schweiz,

der zehn Jahre vorher in Kraft getreten war. Die

«Liechtensteiner Nachrichten», ein strammes Op­

positionsblatt, berichtete über die Beziehungen

Liechtensteins zur Schweiz aufgrund des Zollver­

trags und gelangten zum Schluss, dass die FBP­Re­

gierung zur Verschlechterung der freundnachbar­

schaftlichen Beziehungen beigetragen habe. Die

Politik der Regierung, so einer der Vorwürfe, ent­

halte «Nadelstiche gegen die Schweiz»: Konkret auf­

gelistet wurde die Ausbildung liechtensteinischer

Polizisten in Österreich statt in der Schweiz und der

Druck der liechtensteinischen Briefmarken in Wien

statt in Bern. Ausserdem wurde in Erinnerung ge­

rufen, dass kurze Zeit zuvor die Botschaft in der

Schweiz aufgelöst worden war, die man 1919 in Bern

eingerichtet hatte. Ausserdem wurde angedeutet,

dass die FBP­Regierung plane, den Zollvertrag mit

der Schweiz ebenfalls aufzulösen. Der Regierung

stiessen diese Vorwürfe sauer auf

und sie veranlasste deshalb die

Beschlagnahmung der «Liech­

tensteiner Nachrichten» – aber

nur die Ausgabe vom 31. Januar

1934. Diese Aktion heizte die po­

litische Stimmung weiter an. Die

«Liechtensteiner Nachrichten»

erschienen bereits am nächsten

Tag mit einer Sonderausgabe, in

der die Herausgeber ein Protest­

schreiben gegen den Eingriff der

Regierung veröffentlichten. Die

Regierung hatte sich bei der Be­

schlagnahme­Aktion auf das im

Jahr 1933 beschlossene Staatsschutz­ oder Ermäch­

tigungsgesetz berufen, das ebenfalls heftige Protes­

te hervorgerufen hatte. Das «Liechtensteiner Volks­

blatt» als Regierungszeitung verteidigte das Gesetz

unter dem Titel «Für Ruhe, Ordnung und Diszip­

lin». Demgegenüber setzten die «Liechtensteiner

Nachrichten» über ihre Kommentierung den Titel

«Diktatur». Eine Verordnung, gestützt auf dieses

Ermächtigungsgesetz, erlaubte der Regierung

Druckschriften zu beschlagnahmen, wenn diese

die öffentliche Ruhe und Ordnung gefährdeten. Die

Regierung hatte ferner die Ermächtigung, Druck­

schriften zu verbieten, wenn mit ihnen zu Unge­

setzlichkeiten oder Gewalttätigkeiten aufgerufen

werde. Zu den Delikten, die eine Beschlagnahmung

oder ein Verbot provozieren konnten, gehörten

auch die Beschimpfung von Organen und Einrich­

tungen des Staates sowie die Gefährdung vitaler

Staatsinteressen durch unrichtige Nachrichten.

Unter dem Begriff «vitale Staatsinteressen»

verstand man damals in erster Linie die Verträge

mit der Schweiz. Gestützt auf diese Rechtsauffas­

sung liess die Regierung schon am 24. Juni 1933 die

«Arbeiter­Zeitung» bei den Postämtern beschlag­

nahmen. Grund dafür war die Meldung, die

Schweiz habe Liechtenstein mit der Auflösung des

Zollvertrags gedroht, wenn Liechtenstein nicht die

Lotterie in Vaduz schliesse. |

z e i t g e s c h e h e n

20 1934 – Regierung greift durch «Liechtensteiner Nachrichten» werden beschlagnahmt

Vor 75 Jahren liess die Regierung

die «Liechtensteiner Nachrichten»

beschlagnahmen und berief

sich dabei auf das Staatsschutz-

gesetz von 1933.

Foto

: Gün

ther

Mei

er

FEBRUAR 2009

Page 21: Der Monat | Februar 2009

p u b l i r e p o r ta g e

Centrum BankPrivate Banking – ganz nah am Kunden Wie lebt, denkt und fühlt ein Bankkunde von heute? – Nur echtes

Private Banking kann darauf eine Antwort geben, denn es sind die per­

sönlichen Beziehungen, die dabei eine wesentliche Rolle spielen. Nur

wenn der Anlageberater oder Vermögensverwalter seinen Kunden wirk­

lich kennt, kann er dessen Wünsche und Bedürfnisse in einer langfristi­

gen Anlagestrategie umsetzen. In unserer Unternehmensgruppe leben

wir deshalb mit grosser Tradition seit 1925 nach der Philosophie: Der

Kunde steht im «Centrum» – gerade auch in schwierigen und unange­

nehmen Zeiten.

Wir pflegen ein Private Banking, das sich der hohen Verantwortung

bewusst ist. Ganz nah am Kunden zu sein, prägt die Centrum Bank seit

Jahren und zeichnet sie aus. Unsere Berater hören zu, nehmen sich Zeit,

gehen individuell auf ihre Kunden ein, immer bestrebt, langfristig für

sie vorauszudenken. Jeder unserer Berater ist ein «Gesicht» dieser Bank.

Denn Vertrauen hat immer mit einer Person zu tun. Ein Mensch ver­

traut, weil er die Erfahrung gemacht hat, dass ein anderer Mensch –

oder eben eine Bank – sein Vertrauen verdient hat.

Nach den Turbulenzen der derzeitigen Finanzkrise werden die

Kunden zu Recht noch mehr Qualität und Transparenz fordern.

Qualifizierte und vertrauenswürdige Beratung wird dann noch mehr

nach Gesprächen verlangen, die inhaltlich anspruchsvoll und zeitlich

intensiv sind. Wir sind stolz darauf, dass sich unsere Tradition gerade

in diesen Punkten immer noch als modern erweist: ein Partner, auf

den sich Menschen verlassen können mit einer Qualität ohne Wenn

und Aber.

Im «Elite Report 2009», herausgegeben vom deutschen «Handels­

blatt», hat die Centrum Bank erneut das Prädikat «summa cum laude»

erhalten und gehört damit zur obersten Spitze der Vermögensverwalter

im deutschsprachigen Raum. Diese Auszeichnung unterstreicht, dass

sich unsere Strategie und Philosophie sowie die damit verbundene

Dienstleistungs­ und Produktqualität auch in turbulenten Zeiten

bewähren. Mit der Kombination von modernem Private Banking und

ursprünglichen Werten, wie persönlicher Service am Kunden, Nach­

haltigkeit und Beständigkeit, wird die Centrum Bank auch in Zukunft

alles daran setzen, die hohen Erwartungen ihrer Kunden noch zu über­

treffen.

Thomas Gugler

Dr. Thomas GuglerMitglied der Geschäftsleitung und Leiter Private Banking der Centrum Bank

Centrum BankVertrauen ist der Anfang von Allem

P R I VAT E B A N K I N G

Centrum Bank Aktiengesellschaft Kirchstrasse 3 · Postfach 1168 · 9490 Vaduz

www.centrumbank.com

CENTRUM BANK

Dr. Stefan Laternser

• «Die Gesellschaft der Zukunft ist zu Vertrauen verurteilt», behaup-

tet der streitbare Philosoph Peter Sloterdijk. Doch Vertrauen ist ein zartes

Pflänzchen: Es braucht lange zum Wachsen und ist in Sekunden zerstört.

Nicht nur die globale Finanzwelt steckt zurzeit in einer tiefen Vertrauens-

krise. Politik und Wirtschaft kämpfen weltweit um verlorenes Vertrauen.

Auch im Private Banking war Vertrauen schon immer das wertvollste Gut.

Daran ändert auch die heute oft virtuelle Welt nichts. Private Banker tra-

gen eine ganz besondere Verantwortung für ihre Kunden.

• Das Vertrauen zwischen Kunden und Centrum Bank hat sich in

vielen kleinen Schritten der Annäherung über Jahre aufgebaut. So haben

wir erfahren: Vertrauen wächst durch Wissen und positive Erfahrungen.

Vertrauen entwickelt sich durch Vertrautheit, aufgebaut durch Nähe

und Gespräche. So sind wir Tag für Tag aufs Neue bestrebt, mit Fair-

ness, Klarheit, Transparenz, absoluter Ehrlichkeit, Zuverlässigkeit und

eingehaltenen Versprechen das Vertrauen unserer Kunden zu erarbeiten.

Gerade in turbulenten Zeiten leihen Menschen ihr Ohr vor allem denen,

denen sie vertrauen können und die sie bislang nicht enttäuscht haben.

• Nur eine stetige Betreuung ist auch Gewähr für eine umfassende

Vermögensberatung, die über das hinausgeht, was man erwartet. Auch

hier geht es um Vertrauen, Verantwortung, Pflichtgefühl, um Loyalität

und Diskretion. Nur positive Erfahrungen bauen ein Vertrauenskapital

auf, das Menschen sogar die eine oder andere Enttäuschung verkraften

lässt. Leider hat sich in den vergangenen Jahren der Ruf nach Vertrauen

international allzu oft als Lippenbekenntnis der Wirtschaft wie der Poli-

tik erwiesen. Das liegt vermutlich zu einem grossen Teil daran, dass Ver-

trauen immer noch der Ruf anhing, ein weicher Faktor zu sein, den man

sich in guten Zeiten leistet.

• Vertrauen aber ist kein Wunschbild, sondern ist ein harter Faktor,

zu dem es keine Alternative gibt. Vertrauen ist der Anfang von Allem. Wer

das nicht versteht, wird sich in Zukunft schwer tun. Und Zukunft heisst

für mich: das Zusammenführen von wirtschaftlichen und gesellschaft-

lichen Interessen zu einem gemeinsamen Wertkonsens.

Dr. Stefan Laternser

Vorsitzender der Geschäftsleitung der Centrum Bank

CB-7568_043 Der Monat Oktober 2008.indd 2 16.10.2008 17:03:04 Uhr

Page 22: Der Monat | Februar 2009

In Paris ereignete sich, was man

in Romanen von Balzac liest: Ein junger Mann reist

zu aus dem provinziellen Liechtenstein, mit Talent

und Ehrgeiz, einem Koffer voller Hoffnungen und

einem noch ungedeckten Scheck

auf die Zukunft. Paris war in

den 1950er­Jahren die Kunst­

stadt Nummer eins, im Quartier

Latin diskutierte man über Kunst,

in den Galerien verging kein Tag

ohne irgendeine bemerkenswer­

te Vernissage. Der Mann heisst

Martin Frommelt und spielt seit den 1960er­Jahren

für die Entwicklung der Kunst in Liechtenstein

eine herausragende Rolle. Vom schicken Paris – mit

Jazz und so – bekam der Künstler aus Schaan in sei­

ner zweiten Heimat freilich nicht viel mit. 1952 be­

gann er an der Ecole des Beaux Arts zu studieren.

Malerei: Hier kann er wiedergeben, was ihn inte­

ressiert – der weite Raum, die Landschaft. Im Kunst­

klima in Paris findet er viele Anregungen. Er setzt

sich mit künstlerischen Strömungen auseinander,

dem Impressionismus, dem Realismus, der gesti­

schen Malerei und dem Expressionismus. Er stu­

diert die französische Kirchenarchitektur und da

besonders Notre­Dame de Chartres. Nach der Aus­

bildung, etwa 1955, formte der Liechtensteiner ge­

meinsam mit fünf Studienkollegen aus Deutsch­

land, Österreich und Frankreich eine Künstler­

gruppe, die sich mit Kunst am Bau beschäftigte. In

Paris fand der heute 76­jährige Künstler seinen ei­

genen Weg.

Die Malerei hat Martin From­

melt nie losgelassen, dennoch ist gerade dieser Be­

reich seines Schaffens am wenigsten bekannt. Ein

Grund für das Kunstmuseum Liechtenstein, zum

ersten Mal die Werke aus der Pariser Zeit zu zeigen

und grossformatigen neuen Bildern des Künstlers

gegenüberzustellen. «Die neue

Malerei von Martin Frommelt ist

frisch und unverbraucht wie jene

eines jungen Mannes», schreibt

Friedemann Malsch, Direktor

des Kunstmuseums, im Vorwort

des Katalogs zur Ausstellung

«Martin Frommelt. Frühe und

neue Malerei». Ein Landschafts­

bild, das der damals gerade

19­Jährige mit nach Paris nahm –

seine Eintrittskarte in die «Ecole

de Paris» – porträtiert eine Fluss­

aue mit Bergwand. In klaren Far­

ben setzt der Maler Himmel, Ve­

getation und hellen Fels mit klei­

nen regelmässigen Pinselstrichen

nur wer die natur

intensiv studiert hat, kann mit

wenigen details ein

vielgestaltiges ganzes malen

k u n s t

martin frommelt bringt uns dazu, genau hinzuschauen, den dingen auf den

grund zu gehen. das kunstmuseum liechtenstein zeigt bis 15. februar aktu-

elle und frühe bilder des künstlers. in paris fand er seinen eigenen weg.

Von Kornelia Pfeiffer

Martin Frommelt Frühe und neue Malerei22

23

Page 23: Der Monat | Februar 2009

FEBRUAR 2009

zusammen. «Das ist noch ganz in der Art meines

Onkels», erklärt er. Martin Frommelt war als Ge­

hilfe bei Kanonikus Anton Frommelt mit der mo­

dernen Malerei in Berührung gekommen. Der

Pfarrer, Politiker und Künstler malte und fotogra­

fierte und kümmerte sich um den Nachlass des Ma­

lers Ferdinand Nigg, der die moderne Kunst nach

Liechtenstein gebracht hatte.

In den Jahren in Paris wird Mar­

tin Frommelts Malerei freier, dynamischer. Ein

Talsausblick des jungen Martin Frommelt drei Jah­

re später charakterisiert die Landschaft mit hefti­

gen Pinselstrichen, so beschreibt die Kunsthistori­

kerin Kristin Schmidt im Ausstellungskatalog die

Steigerung: Die Farbschichten durchdringen und

überlagern sich, Formen und Linien sind deutlich

expressiver. Ein Gemälde weitere drei Jahre später

ist noch weniger konkret, die Farbe im zähflüssigen

Zustand aufgetragen, so dass der Pinsel gut sichtbar

breite Bahnen zieht. Himmel und Gebirge gehen

ineinander über, die Berge werden mit zu Drei­

ecken gefügten Strichen angedeutet.

Nur wer die Natur intensiv stu­

diert hat, kann mit wenigen Details ein vielgestalti­

ges Ganzes malen. Dies zeigt besonders das Titel­

bild der Ausstellung aus dem Jahr 2008. Aus der Vo­

gelperspektive sind vier gehörnte Rinder in kräfti­

gen Rot­ und Orangetönen zu sehen. Die blauen

Konturen der Hörner trennen das Bild in eine Zone

der Tierkörper und in eine mit breiten gelblichen

und bläulichen Pinselstrichen markierte Fläche. Es

entsteht eine spannungsvolle Komposition.

Der Kreis eröffnet neue Dimension

1961 war Martin Frommelt nach

Liechtenstein zurückgekehrt. Er baut sein eigenes

Atelier auf, erhält Aufträge für Kunst am Bau. 1970

erscheint seine Apokalypse, Holzschnitte mit 132

Blättern, 1986 seine Radierungsmappe «Vähtreb»

(Viehtrieb) mit 122 Blättern. 1999 legt er 214 Farb­

lithografien mit dem Titel vor: «Creation – Fünf

Konstellationen zur Schöpfung». Diese grossen

druckgrafischen Zyklen drängten die Malerei in den

Hintergrund. Jedoch verweisen seine aktuellen Kreis­

bilder gerade hier auf eine neue Dimension. Der Kreis

steht für Urform, Zelle, Erde, Weltall, das grossflä­

chig eingesetzte Weiss vergleicht der Maler mit dem

Goldgrund des Mittelalters, dem Sinnbild einer ide­

ellen, unendlichen Sphäre. Kristin Schmidt schluss­

folgert: «Martin Frommelt widmet seine Aufmerk­

samkeit nichts Geringerem als dem Universum.» |

Foto

s: K

unst

mus

eum

kunstmuseum liechtenstein

Ausstellung noch bis zum 15. Februar: «Martin Frommelt. Frühe

und neue Malerei»

Page 24: Der Monat | Februar 2009

Als revolutionär stuft Subaru den

Boxer­Diesel ein, der beim Su­

baru Impreza 2.0 D zum Einsatz

kommt. Der kompakte Motor

zeichne sich durch ausgeprägte Effizienz und hohe

Drehmomentwerte aus, verbunden mit minimalen

Vibrationen. Die laut Werkangabe verblüffende

Laufruhe verleihe der ohnehin vorhandenen Fahr­

freude eine neue Note. Die Laufruhe erreichte

Subaru mit der Eigenheit des Boxermotors, der mit

gegenläufigen Kolben arbeitet und somit in der

Lage ist, die Massenkräfte weitgehend auszuglei­

chen. Zudem haben die Konstrukteure das kom­

pakte Triebwerk mit seinem Aluminium­Block sehr

steif gebaut und sehr tief eingebaut, womit die Vor­

teile des tiefen Schwerpunkts zum Tragen kommen:

Die Neigung auf die Seite fällt auch bei rasanter

Kurvenfahrt geringer aus als bei liegenden Motoren

und Triebwerken. Wie es sich für einen Subaru ge­

hört, verfügt der Impreza über eine sichere Boden­

haftung: Die Verteilung der Antriebskraft auf alle

vier Räder bringt das markentypisch gestylte Fahr­

zeug nicht nur sicher vorwärts,

sondern gibt ihm auch ein neut­

rales Fahrverhalten ohne ausge­

prägtes Unter­ oder Übersteuern.

Unter der dymanisch­sport lich

geformten Haube werkelt der

4­Zylinder­Boxer­Diesel, der aus

den 1998 Kubikzentimetern satte

150 PS herausbringt – bei einem

maximalen Drehmoment von

350 Nm schon ab 1800 U/min.

Geschaltet wird über ein leicht

und kompakt gebautes, eng ge­

stuftes 6­Gang­Getriebe, das si­

cherstellt, dass die Leistungs­

wünsche umgehend auf die Stras­

se gebracht werden. Ausgestattet

mit Dieselpartikelfilter, Oxydati­

onskatalysator und Abgasrück­

führung zur optimalen Verbren­

nung des Treibstoffes gehört der

Subaru zu den umweltfreundlichsten Autos seiner

Klasse. Der moderne Common­Rail­Diesel reagiert

spontan, aber gleichmässig auf die Gaspedalbewe­

gungen. Sportliche Fahrweise und kultivierte Fahr­

freude lassen sich damit ohne Weiteres miteinander

vereinbaren. Die Anordnung von Getriebe, Kar­

danantrieb und dem hinteren Differenzial garan­

tiert zudem eine ausbalancierte Fahrstabilität mit

ausgezeichneter Bodenhaftung. Gestartet wird der

Subaru Impreza 2.0 D ohne Schlüssel über eine

Starttaste, die den Motor diskret auffordert, ein

neues Fahrerlebnis zu liefern. Fahrer wie Beifahrer

sitzen bequem auf den gut geformten, mit hochwer­

tigen Materialien überzogenen Sitzen. Und auch

hinten haben Mitfahrer ausreichend Platz für Kopf

und Beine, weil der Impreza zu den geräumigsten

seiner Klasse gehört. Das Cockpit ist modern diskret

gestaltet und lässt den Fahrer schnell den Überblick

über das Geschehen gewinnen. Zur agilen Fahr­

dynamik kommen die zupackenden Bremsen, die

über Sensoren gesteuert werden und damit garan­

tieren, dass bei einer Notbremsung der volle Brems­

druck sofort verfügbar ist, sonst

aber voll den unterschiedlichen

Fahrzeugbelastungen Rechnung

trägt. Was heute an aktiver Sicher­

heit für die Fahrgäste getan wer­

den kann, bietet der Subaru Im­

preza als selbstverständlich an. |

Subaru hat den Impreza 2.0 D

erstmals mit einem Dieselboxer-

Motor ausgerüstet.Fo

to: W

erkf

oto

Suba

ru

a u t o

24 Der Boxer läuft mit Diesel Subaru Impreza 2.0 D erstmals mit Dieselmotor

FEBRUAR 2009

NUFA AG | Gewerbeweg 15 | 9490 VaduzTel. 00423 239 19 90 | www.nufa.li

Page 25: Der Monat | Februar 2009

Gutenberg AGFeldkircher Strasse 13FL-9494 SchaanTel. +423 239 50 50offi [email protected]

4’558 Briefmarkenliebhaber aus der ganzen Welt beteiligten

sich an der Wahl um die schönste Liechtensteiner

Briefmarke 2007.

Aus allen Wahlzetteln wurden 30 Lose gezogen und

die Bildbände über das Fürstentum Liechtenstein an

die Gewinner versandt.

Die schönste Briefmarke 2007

ist erkorenAuf dem ersten Rang mit 1650 Stimmen schaffte es die Briefmarke:

Liechtensteiner Landschaften «Blick nach Liechtenstein (Sepac)» (Wert CHF 1.30). Fotograf Marco Nescher hat ein Panoramabild auf-genommen, das den Kleinstaat in voller Länge (rund 26 km) darstellt. Im Vordergrund erstreckt sich das Rheintal und im Mittel punkt steht die alpine Ge-birgslandschaft Liechtensteins mit dem markanten Drei-Schwestern-Massiv. Die Österreichische Staats-druckerei hat die Briefmarke im Offsetdruckverfah-ren fachmännisch zu Papier gebracht.

Den zweiten Rang ergatterte sich die Briefmarke «Brief-Post» der Serie «Glück-wunschkarten-Nostalgie» (Wert CHF 0.85), welche von der Künstlerin Maria Siegl gestaltet wur-de. Als Vorlage dienten ihr alte Post karten aus der Sammlung des Postmuseums.

Auf den dritten Platz wählten die Teilnehmenden die Briefmarke «Blitz bei Bendern» (Wert CHF 1.00) aus der Serie Naturphänomene. Der Blitz über Ben-dern wurde von Marco Nescher fotografi ert.

Ein Produkt der Gutenberg AGT +423 239 50 50 • www.gutenberg.li

Page 26: Der Monat | Februar 2009

Von Günther Meier

26

27

Strategien entwickeln, Ziele defi­

nieren, Visionen einen Namen geben – das sind die

Schwerpunkte zahlloser Meetings in der Geschäfts­

welt. Vor dem Hintergrund der globalen Finanzkri­

se erhalten Strategien, Ziele und

Visionen einen magischen Klang,

denn es gilt den Herausforderun­

gen einer unbestimmten Zu­

kunft mit vielen Fragezeichen zu

begegnen. Messbare, kreative

und zukunftsorientierte Ergeb­

nisse werden nur an Meetings er­

zielt, bei denen ein perfektes Ambiente Verstand,

Gefühl und Kreativität beflügeln. Hubertus Real

vom Parkhotel «Sonnenhof» in Vaduz hat sich

schon Jahre vor der Finanzkrise mit dieser Thema­

tik auseinandergesetzt und bietet mit grossem Er­

folg die Sonnenhof­Meetings an, die anders als an­

dere sind. Er wollte keine leeren Versprechungen

machen, als er den neuen Seminarraum und das

neue Seminarkonzept den Kunden aus Finanzwirt­

schaft und Industrie anbot. Deshalb verbrachte

Hubertus Real selbst einige Tage an einem Meeting

zur Probe – und konnte damit zwei Fliegen auf ei­

nen Streich schlagen: Das, was er

den Meeting­Teilnehmern ver­

spricht, nämlich Inspiration und

Effizienz, testete er im Ernstfall

mit. Nach diesem Ernstfall, zu

seiner eigenen Fortbildung, wuss­

te der initiative Direktor des

Parkhotels «Sonnenhof» nicht

zuviel versprochen zu haben:

«Obwohl ich den ganzen Tag im

Seminar verbracht hatte, war ich noch frisch genug

und motiviert, den ganzen Abend in der Küche zu

stehen». Und das stellt kein leichtes Unterfangen

dar, denn in der Küche gilt es die erkochten 16

Gault­Millau­Punkte und den Michelin­Stern zu

verteidigen.

Feng-Shui-Aromabar bringt frischen Wind in Meetings

Hubertus Real spricht nicht von

Sitzungen, sondern von «Meeting­Kultur», wenn er

seinen Seminarraum präsentiert. Im Mittelpunkt

eines Sonnenhof­Meetings steht der ovale Konfe­

renztisch, um den bis zu 14 Personen Platz haben.

Auf Knopfdruck lässt sich der Tisch zu einem Steh­

pult hochheben, so dass die Teilnehmer ihre Be­

sprechung von einer ermüdenden «Sitzung» zu ei­

ner erfrischenden «Stehung» verwandeln können.

«Wir unterstützen den Arbeitsprozess unserer Se­

minargäste, indem wir ein Ambiente bieten und

Angebote bereithalten, die auch langwierige oder

festgefahrene Verhandlungen wieder in Schwung

bringen», blickt Hubertus Real auf fünfjährige Er­

fahrungen mit den Sonnenhof­Meetings zurück, in

denen nach Aussagen von Teilnehmern tatsächlich

die Geister geweckt werden und der Geist beflügelt

sitzungen können zu sitzungen verkommen, an denen die

leute herumsitzen. die feng-shui aromabar im parkhotel

«sonnenhof» steuert solchen sitzungen entgegen und lässt

die meetings zu beflügelnden erlebnissen werden.

Sonnenhof-Meetings beflügeln den Geist

l i f e s t y l e

kreative ergebnisse werden nur

an meetings erzielt, bei

denen ein perfektes ambiente

Verstand und gefühl beflügeln

Page 27: Der Monat | Februar 2009

Foto

s: P

arkh

otel

Son

nenh

of

FEBRUAR 2009

wird. Eines der weiteren «Geheimnisse» des kreati­

vitätsfördernden Seminarkonzepts birgt die Feng­

Shui Aromabar, die frischen Wind in ein langes

Konferenzgespräch bringt, während die Luft durch

eine fliessende Wasserwand dauernd mit neuer

Energie versorgt wird. Verschiedene Duftnoten ste­

hen in der Aromabar bereit. Ein paar Tropfen Ener­

gieduft – und die schläfrige Stimmung verwandelt

sich in aktive Teilnahme. Auch der umgekehrte

Weg ist möglich, wie Hubertus Real inzwischen aus

Gesprächen mit gewitzten Seminarleitern weiss:

Hitzige Wortgefechte werden mit einem Schuss Be­

ruhigungsduft moderater. Auf dem Balkon steht

zudem zur Beruhigung erregter Gemüter oder zur

natürlichen Erfrischung ein Kneipp­Brunnen, des­

sen Wasserstrahl auch als Durstlöscher dient.

Kreatives Brainfood zur Bele-bung von Körper und Geist

Zur Inspiration durch Frischluft

und Aromaduft kommt der Genussfaktor: An ei­

nem «Sonnenhof­Meeting» steht den Seminarteil­

nehmern das kulinarische Angebot des «Sonnen­

hof» zur Verfügung, vor allem kreatives Brainfood

– «leichte, aber dennoch energiereiche Köstlichkei­

ten für Gaumen und Geist», wie Hubertus Real sei­

nen kulinarischen Beitrag an die

Sitzungsergebnisse umschreibt.

So wie das Parkhotel «Sonnen­

hof» lange Zeit ein Geheimtipp

gewesen ist, bevor sich das «Vier­

Sterne­Superior» auch den Tagesgästen öffnete, so

gehörten die exklusiven Sonnenhof­Meetings in

den vergangenen fünf Jahren ebenfalls zu den

Tipps, die man unter Insidern verbreitete. Irgend­

wie gehört ein leichter Schleier, der sich aber gerne

lüften lässt, zur Tradition des Hauses. Kaum ein

Luxushotel in einer weiten Umgebung, das schon so

viele illustre Gäste beherbergte. Wer auf Staatsbe­

such in Liechtenstein war, ob ein Bundesrat aus der

Schweiz oder ein Bundeskanzler aus Österreich, lo­

gierte im «Sonnenhof». Aber auch gekrönte Häup­

ter, erfolgreiche Manager und Filmstars liessen sich

schon von Jutta und Emil Real, den Eltern von

Hubertus Real, die das Erstklass­Hotel aufbauten,

in ihrem kleinen Paradies mit Blick auf Schloss Va­

duz verwöhnen. Die Bilderwand zieren Fotos von

Königin Silvia und König Carl­Gustav von Schwe­

den, Romy Schneider und Maximilian Schell, Heinz

Rühmann und Peter Alexander, Udo Jürgens und

Ivan Rebroff, Alexander Solchenyzin, Ölmilliardär

Paul Getty und vielen anderen.. |

Modernste Infrastruktur für Semi-

nare und Meetings wird begleitet

von leichtem Brainfood und Feng-

Shui-Aromen.

Page 28: Der Monat | Februar 2009

r ä t s e l - s pa s s

28

FEBRUAR 2009

Gewinnen Sie einen Einkaufs-

gutschein im Wert von

CHF 100.– von Toppharm,

Landstrasse 97, Schaan

kreuzworträtsel februar 2009

Senden Sie das Lösungswort mit dem Betreff «Kreuzwort-

rätsel Februar 09» an folgende Mail-Adresse und gewinnen Sie

einen Preis: [email protected] oder benutzen Sie eine

Post karte und senden diese an Alpenland Verlag AG, Postfach,

9494 Schaan.

Der Gewinner/die Gewinnerin wird durch den Alpenland

Verlag schriftlich benachrichtigt. Der Name des Gewinners/der

Gewinnerin wird unter www.dermonat.li sowie in der nächsten

Ausgabe von «der Monat» auf der Rätselseite veröffentlicht.

Einsendeschluss ist der 17. Februar 2009

lösung: dezember-rätsel 08 kathedrale Vaduz

Page 29: Der Monat | Februar 2009

Gesundheit – Gute Ernährung und frische Luft

Martin Meyer: Vera, hast Du nach einem Geheimrezept gelebt, als Du

fast alle Rennen mit dem Motorrad gewonnen hast?

Vera Andexlinger: Kein Geheimrezept, aber ich habe gesunde Nah­

rung gegessen und vor den Rennen besonders darauf geachtet, keine

schweren Nahrungsmittel aufzunehmen.

Martin Meyer: Und jetzt, beim Pferdesport?

Vera Andexlinger: Da hat sich nicht viel geändert. Gesunde Ernährung

mit viel Früchten und Gemüse ist mir wichtig. Oft bin ich aber auch

etwas zu nervös, um zu essen. Aber auch die Bewegung in der frischen

Luft ist wichtig. Sag mal, wie machst Du das in der Regierung als ehe­

maliger Leichtathlet?

Martin Meyer: Zu meinen Zeiten als Leichtathlet war man noch nicht

so weit wie heute mit einer all­umfassenden Betreuung der Sportler,

aber wir haben damals schon auf eine möglichst gesunde Ernährung

geachtet. Ausserdem gab es Hilfen für die mentale Vorbereitung auf

die Wettkämpfe, zwar nicht durch spezielle Mental­Coaches, aber

durch unsere Trainer. Wie bereitest Du Dich mental vor?

Vera Andexlinger: Als ich noch Motorrad gefahren bin, habe ich mir

immer gesagt, dass ich dank meiner Vorbereitung sicher so gut bin

wie meine Konkurrentinnen. Den letzten Kick gab dann, dass ich bes­

ser sein wollte als die anderen. Wie ist das bei dir?

Martin Meyer: Wichtig sind eine sehr gute Vorbereitung im Training

und die volle Konzentration auf die bevorstehende Aufgabe. In der

Politik ist es deshalb ähnlich wie im Sport. Je besser man vorbereitet

ist und je besser man die Dossiers kennt, umso einfacher geht es in der

politischen Arbeit.

Vera Andexlinger: Kannst Du uns als Sportler und Politiker einen Ge­

sundheitstipp geben?

Martin Meyer: Gesund essen und trinken, das wissen wir ja alles

schon. Ich empfehle jeden Tag eine Portion frische Luft!

Die Gesundheitsförderungskampagne

der Regierung «bewusst(er)leben»

bietet Ihnen viel Neues und Aktuelles

zu den Schwerpunkten Ernährung,

Bewegung, Seelische Gesundheit und

Betriebliche Gesundheitsförderung.

Informationen zur Gesundheit:

www.bewussterleben.li

«bewusst(er)leben» heisst die Gesundheitsförderungskampagne, die Gesundheitsminister Martin Meyer im Auftrag der Regierung mit grossem Erfolg durchführt. «Bewusst erleben» oder «bewusster leben» – für alle Altersgruppen und für alle Lebenssituationen gibt es Möglichkeiten, die Gesundheit mit ausgewogener Ernährung und mit ausreichend Bewegung zu erhalten.Gesundheitsminister Martin Meyer hat sich zu einem kurzen Gesundheitsgespräch mit Vera Andexlinger getroffen, die als Supermotard-Fahrerin für Aufsehen sorgte und sich nun dem Springreiten und dem Dressurreiten widmet.

b e w u s s t ( e r ) l e b e n

Page 30: Der Monat | Februar 2009

s c h l u s s p u n k t

30

Freuen wir uns auf den Wahlsonntag am 8. Febru­

ar! Denn erfahrungsgemäss werden unsere Zeitungen schon wenige

Tage danach wieder ohne die seit Monaten ermüdenden Bildplanta­

gen und Wahlkampfparolen auskommen und sich der normalen Be­

richterstattung widmen können.

Obwohl sich die beiden dominie­

renden, bürgerlichen Parteien

bezüglich ihrer ideologischen

Ausrichtung nicht wirklich un­

terscheiden, musste z.B. ein ausländischer Leser unserer Tageszeitun­

gen in den letzten Wochen und Monaten den Eindruck gewinnen,

dass im Lande bürgerkriegsähnliche Zustände herrschen. Die Vater­

ländische Union (VU), die 2005 von 41,3 Prozent auf 38,2 Prozent zu­

rückgefallen war, bediente sich dabei namentlich

bei Zeitungsbeiträgen ihrer Parteifunktionäre nicht

selten aus den unteren Schubladen des guten Tons.

Die Fortschrittliche Bürgerpartei (FBP), die gegen­

über der Wahl 2001 ebenfalls mehr als einen

Prozentpunkt eingebüsst hatte, musste sich als

Landtags­ und Regierungsmehrheit mit ähnlich rü­

den Reden naturgemäss eher zurückhalten. Über­

raschende Gewinnerin der Wahl 2005 war die alter­

native («freie») Liste, die sich um mehr als vier

Prozentpunkte steigern und (erstmals) mit drei

Kandidaten und Kandidatinnen ins Parlament ein­

zog. Natürlich stand bei manchen Diskussionen

unter Mitbürger(­innen) in den letzten Wochen die

Frage im Mittelpunkt, welche der beiden Koaliti­

onsparteien die bessere (und/oder glücklichere Hand) bei der Wahl

ihrer Kandidatinnen und Kandidaten hatte. Denn nur dieser Punkt

wird im Gegensatz zum ermüdenden Wortgeplänkel und den bunten

Plakaten letzten Endes die Wahl entscheiden.

Dabei stellt sich männiglich die Frage, wie dieses Mal wohl «die

Weissen» abschneiden, die sich u.a. mit ihren Rückschüssen via aus­

ländischer Medien (im Rahmen der Finanzplatzkrise) kaum Sympa­

thien erworben haben dürften. Dazu die «Raucherinitiative», die

nicht nur Raucherinnen und Raucher als Zwängerei empfinden, die

ein Fehlschuss werden könnte.

Die neue Regierung und den neuen Landtag erwarten nach der

Wahl 2009 zweifelsfrei mehr und kompliziertere Probleme als vor vier

Jahren. Hoffen wir, dass sich unsere Politik nach diesem Wahlkampf

der importierten Methoden und Parolen wieder ihrer eigentlichen

Aufgaben besinnt und ohne Verzug an die Arbeit geht. |

ausländische leser unserer zeitungen müssen den eindruck

gewinnen, dass bürgerkriegsähnliche zustände herrschen

Walter-Bruno Wohlwend Importierte Wahlparolen

Walter B. WohlwendPräsident des Internationalen Liechtensteiner Presseclubs LPC

FEBRUAR 2009

Foto

: exc

lusi

v.li

Page 31: Der Monat | Februar 2009

« Ich bin überwältigt von dem Ruggeller Buch! Das ist echt der Hammer »

« Die Fotos sind wirklich atemberaubend »

« Das ist ein total schönes Werk »

« Das Buch ist eine wunderbare Hommage an dieses erhaltenswerte Naturrefugium »

« Die Naturaufnahmen sind exzellent, die Texte sehr kompetent »

Herzlichen Dankfür die unzähligen Komplimente:

Alpenland Verlag AG · Feldkircher Strasse 13 · FL-9494 SchaanTelefon +423 239 50 30 · offi [email protected] · www.alpenlandverlag.li

printed by Gutenberg AG

alpenlandverlag

Dieses Buch zeigt auf eindrückliche Art in Bildern und Texten die Schönheit der Riedlandschaft nördlich von Ruggell. 224 Seiten Umfang, durchgehend vierfarbig, Format 23,5 x 28,5 cm. CHF 49.–. Erhältlich beim Alpenland Verlag, in Buchhandlungen und unter www.buchzentrum.li

ÜBER 350 WERKEFINDEN SIE IM ONLINE-SHOP

Alpenland Verlag AG Telefon +423 239 50 30Feldkircher Strasse 13 Fax +423 239 50 31FL-9494 Schaan www.buchzentrum.li

PRINTING ON DEMANDFür Einzelexemplare und grosse Aufl agen. Für standardisierte und personalisierte Mailings. Für Geschäfts- und Privatdruck-sachen. Kompetent – schnell – fl exibel.

Digiprint AGSt.-Luzi-Strasse 18FL-9492 EschenTel. +423 373 73 [email protected]

Walter-Bruno Wohlwend Importierte Wahlparolen

Page 32: Der Monat | Februar 2009

B B

B B

B B

B B

B B

B B

B B

B B

B B

B B

B B

B B

B B

B B

B B

B B

BB

B B

B B

B B

B B

B B

B B

B B

B B

B B

B B

B B

BB

B B

B B

B B

B B

BB

B B

B B

B B

BB

B B

B B

B

B B

B B

B B

B B

B

B B

B B

B B

B B

B

B B

B B

B B

B B

B B

B B

B

B B

B B

B B

B B

B B

B B

B

B B

B B

B B

B B

B B

B B

B B

B B

B

B B

B B

B B

B B

B B

B B

B B

B B

B

B B

B B

B B

B B

B B

B B

B B

B B

B B

B B

B

B B

B B

B B

B B

B B

B B

B B

B B

B B

B B

B

B B

B B

B B

B B

B B

B B

B B

B B

B B

B B

B B

B B

B

B B

B B

B B

B B

B B

B B

B B

B B

B B

B B

B B

B B

B

B B

B B

B B

B B

B B

B B

B B

B B

B B

B B

B B

B B

B B

B

B B

B B

B B

B B

B B

BB

B B

B B

B B

B B

B B

B B

B B

B B

B B

B B

B B

B B

B

B B

B B

B B

B B

B B

B B

B B

B B

B B

B B

B B

B B

B

B B

B B

B B

B B

B B

B B

B B

B B

B B

B B

B

B B

B B

B B

B B

B B

B B

B B

B B

B B

B B

B

B B

B B

B B

B B

B B

B B

B B

B B

BB

B B

B B

B B

B B

B B

B B

B B

BB

B B

B B

B B

B B

B B

B B

B B

B B

B B

BB

B B

B B

B B

B B

B B

B B

B B

B B

B B

B B

BB

B B

B B

B B

B B

B B

B B

B B

B B

B B

B B

B B

BB

B B

B B

B B

B B

B B

B B

B B

B B

B B

B B

B B

B BB BB

B B B

B BB B

B

B B BB

B B

B B

BBBB

B

BBB

BBB

BBB

B

BBB

BB

BBB

B

BBB

BB

BB

B

B BB

B B B

B BB B

B

B B BB

B B

B B

BBBB

B

BB

B

B B BBB

B B BB

B B

B B

BBB

BB

B

B B BB

B B

B B

BB

BB

B

B B

B B

BB

B

B

B

B B

BB

B

B

B

BB

B

B

B

B

B

B

B

B

B

B BB

B BB

B

B B BBB

B B BB

B B

B B

BBB

BB

B

B B BBB BBB BB

BB

B B BB

B B

B B

BB

BB

B

B B BB BB B

B

B B

B B

BB

BB

B

B BBBB

B B

BB

B

B

B

B BBBBB

BB

B

B

B

B

B

B

B

B

B

B

B

B

B B

B B

B B B

BB

B B

B B

BB

B B B

B

BBB

B

B B

B B

BR

adio

r d

ich

ww

w.r

adio

.li