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Der HybriDAntrieb IM BMW ActIve HyBrId 7Neben dem BMW ActiveHybrid X6, der im Oktober 2009 als Vollhybrid seine Markteinführung hatte, bringt
BMW nun mit dem ActiveHybrid 7 einen Mild-Hybrid als weiteres Modell in Serie. Die BMW Group hat bereits
1,8 Millionen BMW Fahrzeuge mit EfficientDynamics-Technik an Kunden ausgeliefert. So befinden sich in vielen
BMW Modellen verbrauchsreduzierende Maßnahmen. Nur so war eine Reduktion des Flottenverbrauchs auf
unter 160 g CO2/km bereits 2008 möglich.
IndustrIe AlTERNATiVE ANTRiEBE
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MotIvatIon
BMW Hybridmodelle sind ein weiterer technologischer Schritt zur Verbrauchssenkung und stellen die Brücke zum komplett elektrischen Fahren dar. Mit dem ActiveHybrid 7 wird die BMW EfficientDynamicsStrategie um das weltweit fahrleistungsstärkste HybridSerienfahrzeug ergänzt. Neben der BMW typischen Fahrdynamik zeigt das Fahrzeug auch das volle Potenzial eines MildHybridKonzepts in Bezug auf die Reduzierung der CO2Emissionen. Durch eine konsequent verbrauchsorientierte Antriebsauslegung sowie einer Vielzahl von Optimierungsmaßnahmen im Antriebsmanagement konnte mit 219 g CO2/km im europäischen Fahrzyklus ein vergleichsweise niedriger Wert für eine AchtzylinderLuxuslimousine erreicht werden.
entwIcklungszIele
Bei der Entwicklung des ActiveHybrid 7 standen vor allem die folgenden kundenrelevanten Anforderungen im Vordergrund:
Reduzierung des Verbrauchs um 17 % gegenüber dem Vergleichsmodell 750iFahrleistungen gleich oder besser als der 750i
:
:
Mehrgewicht durch die Hybridkomponenten kleiner 75 kgweltweiter EinsatzErfüllung der aktuellen Emissionsanforderungen inklusive JapanGreenCar4 StarRatingErsteinsatz eines LiIonenHVSpeichers im Automobilbereich gemeinsam mit der Daimler AG.
antrIebskonzept
Der Antrieb des 750iA musste erheblich modifiziert werden, um die hybridspezifischen Anforderungen des ActiveHybrid 7 zu erfüllen, ❶. Dabei sollten keine nennenswerten Einschränkungen bei der Nutzlast und dem Kofferraumvolumen entstehen. In Summe konnten die Anforderungen erfüllt werden, denn die Gewichtssteigerung durch die Hybridkomponenten liegt bei 75 kg und das zusätzlich benötigte Kofferraumvolumen für die LithiumIonenBatterie beträgt 40 l.
Der ActiveHybrid 7 wurde als paralleler Hybrid konzipiert und kommt dabei mit einem Elektromotor auf der Kurbelwelle aus. Bei diesem Konzept können Verbrennungsmotor und Elektromotor additiv auf die Kurbelwelle wirken. Damit verfügt der
:
::
:dIpl.-Ing. edMund bauchrowItz
ist verantwortlicher Projektleiter Hybridantriebe 7er Reihe bei der
BMW Group in München.
dIpl.-Ing. hubert graf ist Gruppenleiter Applikation Hybrid
bei der BMW Group in München.
dIpl.-Ing. frank kessler ist Hauptabteilungsleiter
Entwicklung elektrische Antriebs-komponenten, Elektrik/Elektronik, bei der BMW Group in München.
dIpl.-Ing. Marc lIchtenberger ist Gruppenleiter Getriebefunktionen und Peripherie bei der BMW Group
in München.
AuTOREN
❶ Der Antrieb des ActiveHybrid 7
09i2010 112. Jahrgang 629
ActiveHybrid 7 bereits bei einer Drehzahl von 1000/min über ein Drehmoment von 520 Nm. Unter den Prämissen Package, Kosten, Verbrauch und Fahrleistung bildet der MildHybrid im Leistungsbereich von 15 bis 20 kW das Optimum. Eine weitere Steigerung der elektrischen Leistung würde zwar zu einer weiteren Verbesserung der Fahrleistung führen, aber bei der gewählten Systemkonfiguration nicht zu einer weiteren Verbrauchsreduzierung. Gleichzeitig würden Gewicht, Kosten sowie PackageProbleme zunehmen.
der hybrIdantrIeb MIt seInen koMponenten
Als Verbrennungsmotor kommt der auch in der Basisvariante 750i eingesetzte 4,4lAchtzylinderOttomotor zum Einsatz. Das eigenständige Konstruktionsprinzip mit zwei direkt im VRaum angeordneten Turboladern bietet in der Grundauslegung noch ausreichend Potenzial für die realisierte Anhebung des Leistungs und Drehmomentwertes im ActiveHybrid 7. Durch Anpassung der Motorapplikation stehen ein maximales Drehmoment von 650 Nm zwischen 2000 und 4500/min sowie eine Höchstleistung von 330 kW zwischen 5500 und 6000/min zur Verfügung und sorgen für Durchzugskraft aus niedrigen Drehzahlen und lang anhaltende Schubkraft bis zur Maximaldrehzahl.
Die Modifikationen des Grundmotors umfassen den Einsatz optimierter Grundmotorlager und die Vereinfachung des Riementriebes durch den Entfall des mechanischen Klimakompressors und 12VGenerators. Das zusätzliche Massenträgheitsmoment der EMaschine wird über den Einsatz eines speziell ausgelegten Viskodämpfers berücksichtigt.
Für die Übertragung des Antriebsmoments, das vom V8Triebwerk und vom Elektromotor gemeinsam erzeugt wird, sorgt im BMW ActiveHybrid 7 ein neu entwickeltes und speziell auf die Anforderungen und das Potenzial der Hybridtechnologie abgestimmtes AchtgangAutomatikgetriebe. Es vereint Schaltkomfort, Sportlichkeit und Effizienz auf einem bislang unerreichten Niveau. Zwei zusätzliche Gänge in Verbindung mit erhöhter Spreizung sorgen bei gleichzeitig verringertem Gewicht für verbesserte Fahrleistung und vor allem deutlich reduzierten Verbrauch. Herzstück des neuen AchtgangAutomatik
getriebes ist ein innovativer Radsatzaufbau mit verbessertem Wirkungsgrad und kleinen Gangsprüngen. Dies kommt dem sportlichen Charakter des Getriebes und damit auch der markentypischen dynamischen Ausrichtung des BMW ActiveHybrid 7 zugute. Darüber hinaus fördern die geringeren Drehzahlsprünge auch den Schaltkomfort der Luxuslimousine. Für die Hybridan
wendung wurde das Getriebe für Drehmomente bis zu 700 Nm befähigt, für die Integration der EMaschine zwischen dem Verbrennungsmotor und dem Drehmomentwandler wurde das Getriebegehäuse um 47 mm verlängert. Zudem wurde für die StartStoppFunktion eine Zusatzeinrichtung integriert, um während des Motorstarts einen komfortablen und dyna
❷ Schnittbild des Hydraulik-impuls- Speichers (HiS)
❸ lithium-ionen-Batterie
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mischen Anfahrvorgang sicherzustellen. In der Motorstillstandsphase ist das Getriebe kraftschlussfrei. Der schnelle Aufbau des Kraftschlusses wird über den Einsatz des HydraulikImpulsSpeichers (HIS), ❷, ermöglicht: Die Vorbefüllung der Kupplungen erfolgt parallel zu dem Start des Verbrennungsmotors. Der Kraftschluss kann ab Erreichen der Leerlaufdrehzahl abhängig vom Fahrerwunsch komfortabel bis sehr dynamisch dargestellt werden.
Ein technisches Highlight des Systems ist die im Automobilbau neuartige LithiumIonenBatterie, ❸. Die Energiedichte der LithiumIonenZellen weist die höchsten Werte aller verfügbaren Speicherzellen auf. Bei einem Gewicht von 25 kg hat die eingesetzte HVBatterie eine Kapazität von 0,8 kWh und ist kaum größer als eine konventionelle Starterbatterie.
Die maximale Leistung der LithiumIonenBatterie beträgt 20 kW und stellt somit bei allen Temperaturen das Startverhalten des V8Benzinmotors sicher. Sie kann sehr schnell Bremsenergie aufnehmen und wieder abgeben. Der HVSpeicher verfügt über ein eigenes internes Steuergerät. Die SpeicherManagementElektronik (SME) beinhaltet die komponentennahen Steuerungsfunktionen. Durch ein internes Speichermanagement und ein optimiertes Kühlkonzept mittels direkter Anbindung an die Klimaanlage wird die
LithiumIonenBatterie stets in einem Arbeitsbereich von 25 bis 35 °C betrieben.
Im Rahmen der Entwicklung wurde das Verhalten der Batterie über die gesamte Lebensdauer des Fahrzeugs betrachtet. Die entscheidenden Faktoren für die zeitliche Entwicklung der Batterieleistung wurden mittels statistischer Methoden analysiert (unter anderem unter Verwendung der SixSigmaMethode) und in die Auslegung der Betriebsstrategie und des Batteriemanagements eingearbeitet. Durch Abstimmung von Kundennutzen und Verfügbarkeit der Batterie ist sichergestellt, dass die Hybridfunktionen, wie AutoStart Stopp, Rekuperation, Standklimatisierung und Boost, über die Lebensdauer zur Verfügung stehen.
Das Sicherheitskonzept überwacht un ter anderem jede der insgesamt 35 Zellen bezüglich Strom, Spannung und Temperatur und wird somit den Anforderungen, die an Fahrzeuge der Premiumklasse gestellt werden, gerecht. Der BMW ActiveHybrid 7 und der MercedesBenz S 400 Hybrid sind die weltweit ersten Hybridfahrzeuge mit dieser Technologie.
Zentrales Steuergerät des Hybridsystems ist die „ElektromotorElektronik“ (EME), ❹. Die EME besteht aus einem PulsWechselrichter und einem DC/DCWandler und integriert die Funktionen zur Ansteuerung der EMaschine und zum Leistungstransfer
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❹ Hybrid-Steuergerät EME
09i2010 112. Jahrgang
zwischen 12VBordnetz und LithiumIonen Batterie in einem Steuergerät. Darüber hinaus sind die Funktionen der HybridBetriebsstrategie in der EME implementiert, über die abhängig vom Fahrzustand der Betriebszustand ausgewählt wird. Das Gewicht des Steuergeräts beträgt 12,2 kg.
Die EME ist im Fahrzeug motorfest im unteren Bereich des Kurbelgehäuses verbaut und über Stromschienen mit der EMaschine verbunden. Damit werden eine kompakte Integration des Steuergeräts und eine kurze Leitungsführung der drei Phasen der EMaschine erreicht. Der motorfeste Bauraum stellt hohe Anforderungen an die EME in Bezug auf Vibrationsfestigkeit und Temperaturbeständigkeit. Dazu wurde die Hardware des Steuergeräts
gezielt für die hohen Belastungen ausgelegt. Der PulsWechselrichter dient zur Ansteuerung der EMaschine.
Dabei wird die Spannung des HVBordnetzes in drei Phasen konvertiert, an die die Spulen der EMaschine angebunden sind, ❺. Je nach Ansteuerung des Drehfelds ist die Ausgabe von Drehmoment über die EMaschine möglich (motorischer Betrieb), wie auch die Rückgewinnung von Bremsenergie (generatorischer Betrieb). Der PulsWechselrichter ist für Betriebsspannungen von 85 bis 125 V ausgelegt und kann Ströme bis 125 A ausgeben. Dies erlaubt den Betrieb der EMaschine mit 15 kW.
Der Austausch der Energie zwischen LithiumIonenBatterie und 12VBordnetz
erfolgt über den bidirektionalen DC/DCWandler. Im Regelfall wird Energie aus dem HVSpeicher entnommen und das Bordnetz versorgt. Damit kann gespeicherte Energie effizient genutzt werden und die generatorische Leistung der EMaschine ins 12VNetz eingespeist werden. Durch den bidirektionalen Betrieb ist aber auch die Ladung des LithiumIonenSpeichers möglich, wenn dies für die Betriebsstrategie erforderlich ist oder externe Ladegeräte angeschlossen sind. Der DC/DCWandler kann auf der BordnetzSeite dauerhaft Ströme bis 150 A ausgeben. Mit einer Spitzenleistung von 2,1 kW wird das Bordnetz auch in extremen Lastpunkten ausreichend versorgt. Die hohen Leistungsdaten des DC/DCWandlers erlauben es, auf einen 12VGenerator zu verzichten. Die EME ist flüssigkeitsgekühlt und an den NiedertemperaturKreislauf des Kühlsystems angeschlossen.
Der mit der Kurbelwelle verbundene Synchronmotor leistet 15 kW und unterstützt den Achtzylinder beim Anfahren und Beschleunigen mit einem Drehmoment von bis zu 160 Nm. Durch ein maximales Startdrehmoment von 210 Nm können komfortable Starts des Verbrennungsmotors auch bei niedrigen Temperaturen sichergestellt werden (bis 25 °C). Er übernimmt die Funktionen des RitzelStarters und Generators somit in einer leistungsfähigen Komponente, ❻.
Um Bauraum in axialer Fahrzeugrichtung einzusparen, wurde die EMK als Außenläufer ausgeführt. Dadurch entsteht zusätzlich der Vorteil einer großen aktiven Magnetfläche. Ein spezielles Flexplate mit schräger Wandlerverschraubung ermöglicht eine vibrationsarme mechanische Verbindung zwischen EMaschine und Getriebe. Die optimale Auslegung der EMaschine in Bezug auf Konstruktion und Betriebsstrategie ermöglicht den Entfall einer Flüssigkeitskühlung.
Der Verlauf des maximalen Drehmoments der EMaschine über der Drehzahl ist in ❼ dargestellt. Wie dort ersichtlich, kann die EMaschine ihr maximales Drehmoment bereits bei niedrigen Drehzahlen ausgeben und erweitert damit den Drehmomentverlauf des Verbrennungsmotors. Das nutzbare Drehzahlband wird so hin zu kraftstoffsparenden, niedrigen Drehzahlen ausgedehnt.
Im generatorischen Betrieb arbeitet die EMaschine durch den kurbelwellenfesten Verbau mit einem hohen Wirkungsgrad, wobei im Sinne der Systemverfügbarkeit
❻ Anbindung der E-Maschine
❺ Übersicht EME und Schnittstellen
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auch ein batterieloser Betrieb zur Stützung des Bordnetzes möglich ist. Die EMK kann drehzahlgeführt, momentengeführt und spannungsgeführt geregelt werden, damit
in jedem Betriebspunkt die optimale Regelstrategie zum Tragen kommt. Ein Übergang zwischen zwei Modi ist exemplarisch in ❽ dargestellt.
Im momentengeführten Modus wird das Drehmoment der EMaschine in einem Toleranzband um die SollVorgabe gehalten. Diese Betriebsart wird unter anderem beim Boosten oder Rekuperieren gewählt. Wenn beim Übergang in den Leerlauf über die Betriebsstrategie eine feste SollDrehzahl angefordert wird, erfolgt die Umschaltung auf den drehzahlgeführten Modus. Die Drehzahl wird dann in einem definierten Band gehalten, während sich das resultierende Drehmoment der EMaschine einstellt.
hybrIdfunktIonen
Der konventionelle Steuergeräteverbund (Motor und Getriebesteuerung DME/EGS) wird beim Antriebsstrang des ActiveHybrid 7 mit den hybridspezifischen Steuergeräten EME und SME erweitert. Die bestehende Momentenstruktur der DME wurde zur Koordination der beiden Antriebsquellen Verbrennungsmotor und EMaschine entsprechend überarbeitet. Die auf der EME partitionierte Betriebsstrategie steuert die verbrauchsreduzierenden Hybridfunktionen bestehend aus MotorStartStoppAutomatik, Rekuperation und Betriebspunktoptimierung.
Zur Ausschöpfung des maximalen Verbrauchspotenzials ist eine ganzheitliche Betrachtung bei der Auslegung und Optimierung der energetischen Betriebsstrategie notwendig. Je nach Betriebszustand der Teilsysteme im Gesamtfahrzeug wird die Speicherung und Entnahme von elektrischer Energie in Abhängigkeit vom
❽ Regelung der E-Maschine
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❼ Drehmomentverlauf der E-Maschine
Ladezustand des HVSpeichers (SOC) gezielt gesteuert, ❾.
Der überwiegende Teil der Ladeenergie kann über Rekuperation gewonnen werden, der Rest wird durch Lastpunktanhebung des Verbrennungsmotors im generatorischen Betrieb der EMaschine erzeugt. Zur Minimierung der für den Verbrennungsmotor benötigten Kraftstoffmenge werden durch die Betriebsstrategie Kennfeldbereiche des Verbrennungsmotors für die Lastpunktverschiebung mit möglichst effizientem Gesamtwirkungsgrad festgelegt. Die gespeicherte Energie wird für den StartStoppVorgang, zur gezielten Antriebsunterstützung (Boosten und Assisten) sowie zur Versorgung des Bordnetzes und der Nebenverbraucher (zum Beispiel elektrischer Kältemittelverdichter) verwendet.
Die MotorStartStoppFunktion bewirkt eine automatische Abschaltung des Verbrennungsmotors in Leerlaufphasen und liefert einen entscheidenden Beitrag zur Verbrauchsreduktion. Eine hohe ASSFVerfügbarkeit durch entsprechend optimierte Betriebsstrategie ist dazu Grund voraussetzung.
Besonderes Augenmerk lag während der Entwicklung auf Komfort und Startdynamik. Dazu wurde eine EMaschinenDrehzahlregelung mit schwingungstechnisch optimierten Drehzahlrampen verwendet. Durch Anpassung und Synchronisation von Verbrennungsmotor, EMaschinen und GetriebeApplikation konnte ein nahe zu vibrationsfreier Motorstart ohne Drehzahlüberschwinger dargestellt werden ❿.
Das hohe elektrische Startdrehmoment und eigens entwickelte Schnellstartfunktionen des DIOttomotors ermöglichen auch aus Motorstillstand verzögerungsfreie und dynamische Responsestarts auf BMW typischem Niveau, ohne kundenrelevante Abstriche gegenüber der konventionellen Basisvariante.
Im BMW ActiveHybrid 7 werden neben den Schub vor allem die Bremsphasen intensiv zur Energierückgewinnung genutzt. Dazu übernimmt der zwischen Verbrennungsmotor und Getriebe positionierte Elektromotor die Aufgabe des Generators. Die Getriebesteuerung stellt den für die EMaschine möglichst optimalen Betriebspunkt sicher. Sobald der Fahrer den Fuß vom Gaspedal nimmt, wechselt die EMaschine in den generatorischen Betrieb und es erfolgt eine Umwandlung von Bewegungsenergie in elektrische Energie.
Wird das Bremspedal leicht betätigt, wird das Fahrzeug zunächst zusätzlich durch ein erhöhtes generatorisches Bremsmoment verzögert, um die ansonsten als Reibungswärme verloren gehende Energie in den HVSpeicher einzuspeisen.
Erst bei stärkerem Druck auf das Bremspedal wird auch die mechanische Reibbrem se aktiviert. Für die bedarfsgerechte Abstimmung der elektrischen und der mechanischen Bremswirkung sorgt die Steuerung der DynamischenStabilitätsKontrolle (DSC). Die Dosierbarkeit der Bremsanlage bleibt davon unbeeinflusst. Der Übergang zwischen elektromotorischer und mechanischer Ver
zögerung ist für den Fahrer nicht wahrnehmbar. Die Entscheidung für ein pedalverkoppeltes System wurde getroffen, da es gegenüber einem pedalentkoppelten System den Vorteil eines direkteren Bremspedalgefühls als auch ein besseres Kosten/Nutzenverhältnis aufweist.
Beim Boosten wird der Verbrennungsmotor durch ein positives Antriebsmoment der EMaschine unterstützt. Das konstant hohe Drehmoment des Elektromotors bei niedrigen Drehzahlen ergänzt den Verbrennungsmotor und ermöglicht so den Einsatz einer längeren Hinterachsübersetzung bei gleichzeitig besseren Fahrleistungen. Vor
❿ ASSF: Start-Stopp-Vorgang
❾ Betriebsstrategie
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teile sind zum einen die deutlich gesteigerte maximale Systemvolllast sowie eine Kompensation des verzögerten Ansprechverhaltens der Turbolader bei instationären Beschleunigungsvorgängen. Bei hohen SOCWerten kann zur zusätzlichen Verbrauchseinsparung der Verbrennungsmotor durch die EMaschine entlastet und somit ein Teil des Fahrerwunschmomentes zum Abbau des Energieüberschusses elektromotorisch umgesetzt werden.
Im Fahrbetrieb des BMW ActiveHybrid 7 stehen eine maximale Systemleistung von 342 kW sowie ein maximales Drehmoment von 700 Nm zur Verfügung, ⓫. Ein Vorstoß in vergleichbare Leistungsregionen war bisher fast ausschließlich mit erheblich hub
raumstärkeren Motoren erzielbar und zugleich in der Regel auch mit einem entsprechend gesteigerten Kraftstoffverbrauch verbunden. Der BMW ActiveHybrid 7 kombiniert jedoch das deutlich spürbare Plus an Dynamik mit einem ebenso beeindruckenden Effizienzgewinn. So konnte eine CO2Reduktion gegenüber der konventionellen Basisvariante von zirka 17 % auf 219 g/km (9,4 l/100 km) im europäischen Fahrzyklus erreicht werden.
Die Abgasemissionswerte EU5 und ULEVII werden sicher eingehalten. Besonders hervorzuheben ist die Zertifizierung des ActiveHybrid 7 entsprechend des seit 2009 in Japan gültigen GreenCar4StarRatings. Dies beinhaltet eine Unterschreitung der
bestehenden japanischen Emissionsgrenzwerte um 75 % und eine Reichweitensteigerung von 25 %. Trotzdem müssen keinerlei Abstriche bei der Dynamik gemacht werden. Mit einem Beschleunigungswert von 4,9 s auf 100 km/h rückt die Limousine in die Nähe von Sportwagen auf und nimmt dabei im Wettbewerbsumfeld eine Sonderstellung ein, ⓬. Die Fahrleistung kann mit einem Verbrauchswert kombiniert werden, der sich auf dem Niveau von VollhybridWettbewerbsmodellen bewegt.
Die Kraftentfaltung setzt bereits ab Leerlaufdrehzahl ein. Das Ansprechverhalten wird durch das zusätzlich vom Elektromotor beigesteuerte Antriebsmoment verstärkt und ist für den Kunden besonders erlebbar. Jeder Beschleunigungswunsch wird subjektiv verzögerungsfrei durch den schnellen Momentenaufbau und den abhängig vom Fahrerwunsch spontanen Gangwechsel sichergestellt. Das Drehzahlniveau bei KonstantFahrt konnte zur Erschließung weiterer Verbrauchspotenziale und zugunsten des Komforts weiter abgesenkt werden. Die Höchstgeschwindigkeit des BMW ActiveHybrid 7 wird elektronisch auf 250 km/h limitiert.
zusaMMenfassung
Es ist gelungen, einen Antrieb im ActiveHybrid 7 darzustellen, der alle kundenwerten Anforderungen im Premiumsegment erfüllt. Der Verbrauch bewegt sich im Bereich von klassischen SechszylinderAntrieben, während die Dynamik auf dem Niveau von bisherigen Zwölfzylinderantrieben liegt. Der Kunde erhält mit dem ActiveHybrid 7 einen typischen BMW Hybrid, ohne die üblichen Kompromisse in Fahrleistung und Nutzlast akzeptieren zu müssen.
⓫ Volllastdiagramm Hybridsystem
⓬ CO2-Emissionen und Fahrleistung im Wettbewerb
download des beItrags www.ATZonline.de
read the englIsh e-MagazIne order your test issue now: [email protected]
09i2010 112. Jahrgang 635
Sichere leiStungSelektroniSche SySteme für fahrzeugeSemikron und hofer bündeln WiSSen
Nürnberg, den 5. August 2010 – SEMIKRON und hofer powertrain entwickeln ein flexibles Umrichtersystem für
den Serieneinsatz in Hybrid- und Elektrofahrzeugen. Es handelt sich dabei um die im Mai 2010 präsentierten
Semikron SKAI 2 IGBT-Systeme, die jetzt als kundenspezifische Lösungen inklusive Steuerungshardware,
Software und Sicherheitsfunktionen von hofer angeboten werden. Die Produkte decken ein Leistungsspektrum
von bis zu 150kVA mit 600V IGBTs und bis zu 230kVA mit 1200V IGBTs ab.
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Anzeigen-Sonderveröffentlichung
Die kundenspezifischen SKAI-Systeme erfüllen die aktuellen Anforderungen und Qualifikationsstandards wie EMV, Vibra-tion, Schutzart, optimierte Sicherheits-funktionen und Lebensdauer der Automo-bilindustrie. Die implementierten Sicher-heitsfunktionen ermöglichen sowohl den Einsatz von Asynchron- als auch von Syn-chronmotoren und gewährleisten dabei den sicheren Betrieb. Mehrmotorige Antriebe mit synchronisiertem Antrieb sind ebenfalls möglich.
Die Plattformlösung ist geeignet für die Ausstattung von Versuchsflotten und Kleinserien. hofer entwickelt und liefert zusätzlich komplette elektrische Antriebs-systeme inklusive Motor, Getriebe und komplette elektrische Achsmodule für Hybrid- und Elektrofahrzeuge.
Aus dem hofer-Verbund bietet hofer electric drive systems als Spezialist für elektrische Antriebssysteme für Hybrid- und Elektrofahrzeuge die notwendige Software, die Maschine und applikations-spezifisches Know-How in der Anwen-dung. Das Unternehmen kann auf eine langjährige Erfahrung bei der Entwick-lung und dem Einsatz elektrischer Antriebssysteme zurückgreifen, da das hofer eds-Team bereits bei Siemens VDO verantwortlich für den elektrischen Antrieb für Hybrid- und Elektrofahrzeuge war und hier bereits sowohl einen Voll-hybrid als auch einen Mildhybrid bis zur Serienreife entwickelt und erprobt hat.
Die von SEMIKRON entwickelte SKAI2 Produktplattform ist durch die Verwen-dung von Druckkontakttechnologie für den Fahrzeugeinsatz prädestiniert. SEMIKRON hat seine in zwei Jahr-zehnten mit Batteriefahrzeugen gesam-melten Erfahrungen in die SKAI-Produkt-familie einfließen lassen und stellt sie den Anwendern mit der SKAI-Plattform als Standardlösung zur Verfügung.
Über SeMiKron:
Das Familienunternehmen Semikron mit Hauptsitz in Nürnberg ist einer der führenden Leistungshalbleiterhersteller weltweit. Es wurde 1951 gegründet und beschäftigt weltweit 3200 Mitarbeiter. Ein internationales Netzwerk aus 35 Gesell-schaften mit Produktionsstandorten in China, Korea, Indien, Südafrika, Brasilien USA, Italien, Frankreich, Slowakei und Deutschland garantiert eine schnelle und umfassende Betreuung des Kunden vor Ort.
Die Produktpalette reicht von Chips, diskreten Halbleitern, Transistor-, Dio-den- und Thyristor-Modulen über kun-denspezifische Lösungen bis zu inte-grierten Leistungselektronik-Systemen für Anwendungen von einem Kilowatt bis zu mehreren Megawatt. Semikron ist mit einem Anteil von 37% Marktführer bei Dioden- und Thyristor-Halbleitermo-dulen (Quelle: IMS-Research „The world-wide market for power semiconductor discretes and modules“ 2008).
Semikron Technologie findet sich heute in fast der Hälfte aller Windkraft-anlagen weltweit. Bis 2009 wurden laut der Studie von BTM Consult ApS welt-weit 122 Gigawatt Windleistung instal-liert; davon enthalten 57 Gigawatt Semi-kron Bauteile. „Semikron inside“ ist zu einem Markenzeichen bei Industriean-trieben, Stromversorgungen, erneuerbare Energien und Batterie- und Schienenfahr-zeugen geworden. Als bedeutender Inno-vator auf dem Gebiet der Leistungselekt-ronik wurde eine Vielzahl seiner Ent-wicklungen zum Industriestandard.
www.semikron.com
KontAKtAnnette MüllerManager International CommunicationsSEMIKRON INTERNATIONAL GmbHSigmundstr. 200, 90431 Nürnberg Tel: +49-(0) [email protected]
Über hofer:
hofer powertrain ist ein internationaler Systementwickler und Lieferant für Fahr-zeugantriebstechnik mit Niederlassungen in Europa, Asien und den USA und wurde 1980 gegründet. Der Schwerpunkt liegt auf der Entwicklung, Industrialisierung und Kleinserienfertigung von Produkten rund um den Antriebsstrang eines Kraft-fahrzeugs. Im Zuge der Entwicklung der alternativen Antriebe hat hofer powertrain sein System-Know-how in Richtung der elektrischen Antriebe ausgebaut – aus die-ser strategischen Erweiterung resultiert der Standort in Würzburg, die hofer eds GmbH. Eine stetig wachsende Anzahl von hochqualifizierten und langjährig Erfah-renen forscht und entwickelt auf allen Gebieten der elektrischen Antriebssys-teme, insbesondere der Maschinentechno-logie, Leistungselektronik, Maschinenre-gelung und funktionale Sicherheit. Dabei sind Hybrid- und Elektrofahrzeuge zen-trale Themen, wobei ein breites Technolo-giespektrum abgedeckt wird. So ist hofer in der Lage, sowohl Synchron- als auch Asynchrontechnologien in Verbindung mit cleveren Lösungen rund um die Triebst-rangintegration und Getriebetechnik anzu-bieten. hofer ist Partner in der Entwick-lung bei den OEMs und verfügt selbst über ein weltweites Netzwerk. Die Fir-mengruppe beschäftigt ca. 400 Mitarbeiter in 10 Entwicklungsgesellschaften.
www.hofer.de
KontAKtTatiana BondyrevaMarketinghofer powertrain GmbHSedanstr. 21b, 97082 Würzburg+49 931 [email protected]
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Anzeigen-Sonderveröffentlichung