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N° XXXVI OKTOBER 2014 Nun hilf du uns, Herr! Gib uns den Frieden, lehre uns deinen Frieden, führe du uns zum Frieden. Öffne unsere Augen und unsere Herzen und gib uns den Mut zu sagen: „Nie wieder Krieg!“, „Mit dem Krieg ist alles zerstört!“ Gib uns den Mut, konkrete Schritte zu gehen, um den Frieden zu bauen… Mach uns bereit, den Schrei unserer Bürger zu hören, die uns darum bitten, unsere Waffen zu verwandeln in Werkzeuge des Friedens, unsere Ängste in Vertrauen und unsere Konflikte in Vergebung. Gebet von Papst Franziskus um Frieden im Heiligen Land, Juli 2014 ‘‘ DEN FRIEDEN AUFBAUEN: MUT ZU KONKRETEN GESTEN Der Orden im Einklang mit der universalen Kirche Der orden und das Heilige Land Das Leben des Ordens in seinen Statthaltereien Die Aktionen des Großmagisteriums GROSSMAGISTERIUM DES RITTERORDENS VOM HEILIGEN GRAB ZU JERUSALEM 00120 VATIKANSTADT E-mail: [email protected] DER P APST ERMUTIGT DIE ERZIEHUNG ZUM FRIEDEN II DER KONFLIKT IN GAZA UND SEINE FOLGEN III „IN DEFENSE OF CHRISTIANSORGANISIERTE EINE KONFERENZ IN W ASHINGTON IV DIE F AMILIEN-SYNODE: DIE KIRCHE ERÖFFNET WEGE DER BARMHERZIGKEIT IV MONSIGNORE MAURIZIO MALVESTITI WIRD ZUM BISCHOF VON LODI ERNANNT VI KARDINAL EDWIN O’BRIEN BEGEGNET DEN MITGLIEDERN DES ORDENS AUF DER GANZEN WELT VII DIE JAHRESVERSAMMLUNG DER AMERIKANISCHEN STATTHALTER VII VERSAMMLUNG DER HILFSWERKE FÜR DIE ORIENTALISCHEN KIRCHEN: „DEN FRIEDEN PFLEGENIX SEPTEMBER: BESUCH VOR ORT DER KOMMISSION DES GROßMAGISTERIUMS FÜR DAS HEILIGE LAND X WÜRDIGUNG VON P ATER HUMAM KHZOUZ X EIN NEUER GENERALADMINISTRATOR IM LATEINISCHEN P ATRIARCHAT VON JERUSALEM XI NACHRICHTEN AUS BETHLEHEM XII IN ARGENTINIEN WURDE EIN GEBETSTREFFEN FÜR DEN FRIEDEN IM HEILIGEN LAND ORGANISIERT XIII ’’

DEN FRIEDEN AUFBAUEN: - vatican.va · „Organisation der Vereinten Religionen“ bat, an deren Spitze der Heilige Vater stehen sol-le… Der ehemalige israelische Präsident ist

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N° XXXVI OKTOBER 2014

Nun hilf du uns, Herr!Gib uns den Frieden, lehre uns deinen Frieden, führe du uns zum Frieden.Öffne unsere Augen und unsere Herzen und gib uns den Mut zu sagen:„Nie wieder Krieg!“, „Mit dem Krieg ist alles zerstört!“Gib uns den Mut, konkrete Schritte zu gehen, um den Frieden zu bauen…Mach uns bereit, den Schrei unserer Bürger zu hören, die uns darumbitten, unsere Waffen zu verwandeln in Werkzeuge des Friedens,unsere Ängste in Vertrauen und unsere Konflikte in Vergebung.

Gebet von Papst Franziskusum Frieden im Heiligen Land, Juli 2014

‘‘DEN FRIEDEN AUFBAUEN:

MUT ZU KONKRETEN GESTEN

Der Orden im Einklang mitder universalen Kirche

Der orden und das Heilige Land

Das Leben des Ordensin seinen Statthaltereien

Die Aktionen des Großmagisteriums

GROSSMAGISTERIUM DES RITTERORDENS

VOM HEILIGEN GRABZU JERUSALEM

00120 VATIKANSTADTE-mail: [email protected]

DER PAPST ERMUTIGT DIE ERZIEHUNG ZUM FRIEDEN IIDER KONFLIKT IN GAZA UND SEINE FOLGEN III„IN DEFENSE OF CHRISTIANS“ ORGANISIERTE EINE

KONFERENZ IN WASHINGTON IVDIE FAMILIEN-SYNODE: DIE KIRCHE ERÖFFNET

WEGE DER BARMHERZIGKEIT IVMONSIGNORE MAURIZIO MALVESTITI WIRD ZUM

BISCHOF VON LODI ERNANNT VI

KARDINAL EDWIN O’BRIEN BEGEGNET DENMITGLIEDERN DES ORDENS AUF DER GANZEN WELT VII

DIE JAHRESVERSAMMLUNG DER AMERIKANISCHENSTATTHALTER VII

VERSAMMLUNG DER HILFSWERKE FÜR DIE ORIENTALISCHENKIRCHEN: „DEN FRIEDEN PFLEGEN“ IX

SEPTEMBER: BESUCH VOR ORT DER KOMMISSIONDES GROßMAGISTERIUMS FÜR DAS HEILIGE LAND X

WÜRDIGUNG VON PATER HUMAM KHZOUZ XEIN NEUER GENERALADMINISTRATOR IM LATEINISCHEN

PATRIARCHAT VON JERUSALEM XINACHRICHTEN AUS BETHLEHEM XII

IN ARGENTINIEN WURDE EIN GEBETSTREFFEN FÜRDEN FRIEDEN IM HEILIGEN LAND ORGANISIERT XIII

’’

II N° XXXVI - OKTOBER 2014

Ist Papst Franziskus etwa der einzige Füh-rer der Welt, der fähig ist, den Frieden zuretten? Das fragte der ehemalige israeli-

sche Präsident Shimon Peres am 4. Septem-ber im Vatikan, wo er um die Schaffung eine„Organisation der Vereinten Religionen“ bat,an deren Spitze der Heilige Vater stehen sol-le… Der ehemalige israelische Präsident istnämlich der Ansicht, dass die UNO sich ingewisser Weise überlebt hat in einer Welt, inder die Kriege nunmehr hauptsächlich imNamen der Religion ausbrechen. Der Papstseinerseits lädt uns einfach zu einer größt-möglichen Vielfalt von Gesten ein, die denDialog und die Solidarität als ein Gegengiftgegen den schleichenden Krieg fördern. Indiesem Sinn zum Beispiel tauschte er sichAnfang September mit jungen Menschenaus, die die fünf Kontinente vertraten. Das„Weltweite Bildungsnetzwerk der Begeg-nungsschulen“ hatte eine Video-Konferenz

live aus der Synodenhalle in der Nähe desHauses Santa Marta organisiert, an der ins-besondere Kinder aus Israel teilnahmen.„Baut Brücken des Friedens, seid ein Team,baut eine bessere Zukunft auf“, rief PapstFranziskus ihnen zu. In Verbindung mit die-sem Treffen des Bildungsnetzwerks SCHO-LAS fand gleichzeitig auch ein interreligiösesFußballspiel für den Frieden in Gegenwartdes argentinischen Fußballspielers DiegoMaradona statt. Dieser erklärte, seinen ka-tholischen Glauben wieder praktizieren zuwollen, nachdem er vom Zeugnis des Lebensvon Papst Franziskus berührt wurde, dassich ganz am Evangelium ausrichtet. Auchwir haben auf allen Ebenen des Ordens vomHeiligen Grab die Aufgabe, Brücken zu bau-en, anstatt Mauern zu errichten. „Die Hoff-nung sieht, was noch nicht ist, aber seinwird. Sie liebt, was noch nicht ist, aber seinwird“ (Charles Péguy).

Der Papst ist live aus der Synodenhalle per Videokonferenz mit den Schülern verschiedener Schulen auf derWelt verbunden

Der Orden im Einklang mit der universalen Kirche

Der Papst ermutigtdie Erziehung zum Frieden

III N° XXXVI - OKTOBER 2014

dens vom Heiligen Grab Kardinal O’Briendie Mitglieder des Ordens, intensiv für Frie-den und Gerechtigkeit zu beten. In seinerBotschaft vom 11. Juli 2014 betonte er unteranderem: „Nach dem Vorbild des HeiligenVaters erlaube ich mir, Ihnen nahezulegen,von Ihren Großprioren die Möglichkeit prü-fen zu lassen, in Anbetracht dieser so kriti-schen Zeit ein interreligiöses Gebet für denFrieden im Heiligen Land zu organisieren,an dem auch die jüdischen und muslimi-schen Autoritäten vor Ort teilnehmen.“

Und jetzt, da man offenbar wieder an dieZukunft denken kann, teilt uns PatriarchFouad Twal seine Analyse der Situation mit:„Um im Gazastreifen zu einer gerechten Ei-nigung und einem gerechten Frieden zu ge-langen, muss jeder sich an die Stelle des an-deren versetzen.“ Zum Gespenst des Funda-mentalismus schlägt er vor, in die Ausbil-dung zu investieren: „Eine schlechte Erzie-hung erleichtert den Fanatismus; eine guteErziehung legt die Grundlagen für einenechten Dialog, den alle wünschen“.3

Was jene anbetrifft, die das Heilige Landbesuchen möchten, veröffentlichte Msgr.William Shomali, Patriarchalvikar für Jerusa-lem und Vorsitzender der Bischofskommissi-on für die Pilger im Heiligen Land, ein Pres-sekommuniqué, das sich an die zukünftigenPilger richtet: Demnach zu urteilen, kanndie Wallfahrt ins Heilige Land in aller Ruheunternommen werden, und er fügte hinzu,dass alle Gruppen, die in dieser Zeit gekom-men sind, ein wahrer Segen für die Gemein-schaft vor Ort waren.

Elena Dini

(1) Avvenire 16/9/14 (Artikel von Luca Livera-ni).

(2) Avvenire 29/8/2014.(3) Avvenire 5/9/2014 (Interview von Stefania

Falasca).

Im vergangenen Sommer schaute die gan-ze internationale Gemeinschaft auf einenkleinen Streifen Land von etwa 360 m2

wegen des Kriegs, der über 2000 Menschen-leben forderte, von denen fast alle Palästi-nenser sind. Aus Anlass eines hochrangigenTreffens der Caritas zur Notlage im NahenOsten, das vom 15. bis 17. September inRom stattfand, legte Pater Raed Abushalia –Direktor der Caritas Jerusalem – einige Zah-len zu diesem Konflikt vor: „Im Gazastreifenmachten 1,8 Millionen Menschen 51 TageKrieg durch, wodurch die Infrastrukturenvernichtet, 30.000 Häuser beschädigt unddie Wohnungen von 15.000 Familien zerstörtwurden, die daraufhin in Schulen unterge-bracht werden mussten“.1 Von den 1,8 Mil-lionen Einwohnern, die in Gaza leben, sindetwa 1300 Christen, davon 9,3% Katholikendes lateinischen Ritus, gemäß einer Erhe-bung, die im Mai 2014 von der PäpstlichenMission für Palästina veröffentlicht wurde.

Ende August empfing Papst FranziskusPater Jorge Hernàndez, einen argentinischenOrdensmann, der Pfarrer der Gemeinde„Heilige Familie“ in Gaza ist. Diese kleineGemeinschaft besteht aus etwa hundertGläubigen, die Papst Franziskus in denKriegstagen durch Telefonanrufe und E-Mails unterstützte und ermutigte, wie PaterHernàndez berichtet. Doch während der Au-dienz lud Papst Franziskus ihn ein, das „Salzder Erde“ zu sein. Der Heilige Vater erinner-te den Pfarrer daran, dass „das EvangeliumOpfer verlangt, um die Christus uns alle inunseren unterschiedlichen Lebenssituatio-nen bittet. Deshalb sind Sie berufen, JesusChristus dort in dem Land zu bezeugen, indem Er gelitten hat, in dem Er gestorben,aber auch auferstanden ist. Auf! Nur Mut!Machen Sie weiter!“.2

Angesichts dieser schwierigen Zeit, diedie Bevölkerung von Gaza durchmacht, er-mutigte auch der Großmeister des Ritteror-

Der Konflikt in Gazaund seine Folgen

IV N° XXXVI - OKTOBER 2014

Vor einigen Jahren war es noch mög-lich, dass jemand nicht wusste, dasses im Nahen Osten zahlreiche christli-

che Gemeinschaften gibt. Heute jedoch hörtman oft von ihnen, und zwar aus Gründen,die leider mit traurigen internationalen Er-eignissen zusammenhängen.

„In Defense of Christians“ (IDC) ist einegemeinnützige Organisation, die den Bürgernund den Politikern die Existenz von Minder-heiten im Nahen Osten, besonders die derChristen bewusst machen will, wie man aufihrer Website www.indefenseofchristians.orglesen kann. Ihr Ziel ist es, die Regierungendurch advocacy-Aktionen dazu zu bringen,Maßnahmen zu ergreifen, um die religiösenMinderheiten im Nahen Osten zu unterstüt-zen. Vom 9. bis 11. September organisierte„IDC“ eine Konferenz in Washington mitdem Thema „Das Christentum dort schützenund erhalten, wo alles begonnen hat“. Beidieser Gelegenheit trafen Ordensleute undLaien aus verschiedenen christlichen Ge-meinschaften zusammen.

Die Konferenz wurde mit einem ökume-

Gespräch von Msgr. Bruno Forte, Priordes Kirchengebietes Abruzzen-Molisedes Ordens vom Heiligen Grab und

Sondersekretär der Familien-Synode, die am5. Oktober beginnt und am 19. Oktober, demTag der Seligsprechung von Papst Paul VI.endet.

Papst Franziskus verheiratete amSonntag, den 14. September ganz un-terschiedliche Paare, insbesonderePersonen, die seit langem zusammen-

leben. Wie kann man das kurz vorder Familien-Synode erklären, derenSondersekretär Sie sein werden?Mir scheint, dass es sich um die konkrete

Anwendung der Barmherzigkeit und der Lie-be in der Seelsorge handelt, die zu dem Vor-bild gehören, das Papst Franziskus uns stän-dig und immer mehr vorlebt. Die Kirche istnicht gesandt, um zu verurteilen, sondernum zu retten, also um zu empfangen, zu be-gleiten und auf dem Weg zur Wahrheit undzur Liebe zu unterstützen durch demütige

nischen Gebet eröffnet, an dem KardinalLeonardo Sandri, Präfekt der Kongregationfür die Ostkirchen, Patriarch Kardinal MarBechara Boutros Raï der katholisch-maroniti-schen Kirche, Patriarch Yuhanna X der grie-chisch-orthodoxen Kirche, Patriarch Gregori-us III Laham der katholischen griechisch-melkitischen Kirche, Patriarch Ignatius Yous-sef III Younan der katholischen SyrischenKirche und Aram I, der Katholikos von Kili-kien aus der armenischen apostolischen Kir-che teilnahmen.

Am Mikrofon von Radio Vatikan betonteKardinal Sandri am Ende der Konferenz,dass man sich den Nahen Osten ohne Chri-sten nicht vorstellen könne und dass die Ver-einten Nationen eine wichtige Rolle zu spie-len haben. Außerdem bestand Kardinal San-dri entschieden darauf, dass er den Gedan-ken „eines Schocks der Zivilisationen und ei-nes bereits laufenden Kriegs zwischen Islamund Christentum“ ablehne, auch wenn einigedabei sind, die Grundlage für ein gutes Zu-sammenleben zwischen den Gemeinschaftenzu gefährden.

„In Defense of Christians“ organisierteeine Konferenz in Washington

Die Familien-Synode: Die Kircheeröffnet Wege der Barmherzigkeit

V N° XXXVI - OKTOBER 2014

und mutige Entscheidungen in Treue zu Gottund zu seinem Volk.

Was erwartet der Heilige Vater vondieser Synode, deren Thema eine rie-sige Hoffnung bei den „vom LebenVerletzten“ weckt? Was will er genau,da sich an der katholische Lehre überdie Ehe und die Familie vermutlichkein Jota ändern soll?Die Synode will die Lehre nicht ändern,

die der Kirche vom Herrn anvertraut wurde,aber sie will Wege suchen, um sie besser zubefolgen, und zwar mit dem Verständnis undder Geduld, die die Liebe verlangt. Der Hei-lige Vater – der zutiefst an die Werte der Kol-legialität mit den Bischöfen glaubt – bittetdie Bischöfe der ganzen Welt, ihm durch dieSynode, die die Stimme der ganzen Kircheist, bei dem aufmerksamen Erkennen dieserWege zu helfen.

Eine weitere Synode zu diesem The-ma soll 2015 stattfinden. Worin wirdsie anders sein? Und glauben Sie, dassdie Zeit zwischen den beiden Syn-

oden nützlich ist, um neue, originelleVorschläge auszuarbeiten, wie es inder Zeit zwischen den Sitzungsperi-oden des II. Vatikanischen Konzilsvor 50 Jahren der Fall war?Auf die Außerordentliche Weltbischofs-

synode zur Familienseelsorge im Oktober2014 folgt dann die Ordentliche Synode imOktober 2015. Zwischen den beiden liegt einJahr, um zu überlegen, die Ortskirchen zuRate zu ziehen und die Unterscheidung rei-fen zu lassen. Beim II. Vatikanischen Konzilreiften viele bedeutende Ergebnisse in derZeit zwischen den Sitzungsperioden, unddeshalb hoffen wir, dass dieses Reifen, dasdurch die Vorgehensweise der Synode inzwei Etappen ermöglicht wird, der ganzenKirche hilft, die besten Vorschläge zu finden,die dann dem Urteil des Nachfolgers Petrivorgelegt werden. Der Weg ist streng festge-legt, deshalb bat der Papst um ein besonde-res Engagement im Gebet, um die Synoden-sitzungen zu unterstützen. All das erfüllt un-ser Herz mit Vertrauen, dass uns Gott, denwir vertrauensvoll anrufen, die Hilfe schen-ken wird, die wir brauchen.

Warum weckt diese Frage der Familieeigentlich so viele offenkundige Mei-nungsverschiedenheiten in der katho-lischen Kirche? Was wird dadurch anPositivem deutlich?Der Wunsch und das Bedürfnis nach Fa-

milie sind im Herzen des Menschen, vor al-lem der Jugendlichen verankert.

Wie kann es Papst Franziskus gelin-gen, die Sorge bestimmter kirchlicherKreise zu besänftigen und gleichzeitigalles auf den Empfang und die Barm-herzigkeit auszurichten, die er derKirche sicher unwiderruflich vorgege-ben hat?Die Synode rührt nicht an die Lehre, son-

dern an die Seelsorge, damit die Kirche allenMenschen die Barmherzigkeit Gottes be-kannt machen kann.

Das Interview führteFrançois Vayne in Rom

Msgr. Bruno Forte mit Papst Franziskus

VI N° XXXVI - OKTOBER 2014

Mgr Maurizio Malvestiti, ein Freunddes Ritterordens vom HeiligenGrab (siehe Annalen 2013, S. 20)

und Unter-Sekretär der Kongregation für dieOstkirchen, wurde von Papst Franziskus am26. August zum Bischof von Lodi ernannt,wo er die Nachfolge von Bischof GiuseppeMerisi antritt. Seine Bischofsweihe am 11.Oktober – dem liturgischen Gedenktag desheiligen Johannes XXIII., der am 27. Aprildieses Jahres heiliggesprochen wurde – wirdim Petersdom von Kardinal Leonardo San-dri, dem Präfekt der Kongregation für dieOstkirchen geleitet. Dieser 61-jährige herzli-che und kompetente Priester stammt ausBergamo und ist diplomierter Theologe. Erlehrte insbesondere im Seminar von Berga-mo und war Konventualkaplan des Malteser-ordens, bevor er 1994 in den Dienst einerder neun Kongregationen der römischen Ku-

rie trat und keine Anstrengung scheute, umden Christen im Orient zu dienen – vor al-lem denen, die im Heiligen Land im weitenSinn des Wortes, das heißt in den biblischenGebieten leben, und zwar vom Irak überden Libanon bis nach Ägypten. Am 1. Sep-tember lernte Msgr. Malvestiti ergriffen sei-ne zukünftige Kathedrale in Lodi kennen, ei-ner von Kaiser Barbarossa gegründeten Stadtim Nordwesten Italiens, etwa dreißig Kilo-meter von Mailand, der Hauptstadt derLombardei entfernt. Der Großmeister desOrdens vom Heiligen Grab und die Mitglie-der des Großmagisteriums sowie alle Mit-glieder des Ordens beglückwünschen denneuen Bischof, der sich in den Dienst derKirche Gottes in Lodi stellt, und vertrauensein Amt dem Schutz Unserer Lieben Frauund des guten Papstes Johannes XXIII. an,der wie er aus Bergamo stammte.

Monsignore Maurizio Malvestitiwird zum Bischof von Lodi ernannt

VII N° XXXVI - OKTOBER 2014

Die jährliche Tagung der Statthaltervon Nordamerika fand vom 5. bis 8.Juni 2014 in New York statt. Die 15

Statthalter von Nordamerika (Kanada, USAund Puerto Rico) waren anwesend und ver-traten etwa die Hälfte der Mitglieder des Or-dens in der ganzen Welt. Die meisten warenin Begleitung ihrer Gattinnen gekommen.Ebenso waren die drei Mitglieder des Groß-magisteriums von Nordamerika gekommen:S.E. Joseph Spinnato aus New York, S.E.

Thomas McKiernan aus Cincinnati (der auchVorsitzender der Kommission für das HeiligeLand ist), sowie S.E. John Piunno aus Wa-shington D.C.

Zu unseren Ehrengästen gehörten Msgr.Robert Stern, ehemaliger Generalsekretärdes Katholischen Wohlfahrtsverbandes fürden Nahen Osten (CNEWA), Mitglied derConsulta des Ordens und der Kommissionfür die Neufassung der Konstitution, sowieMsgr. John Kozar, derzeitiger Generalsekre-

Die Aktionen des Großmagisteriums

Kardinal Edwin O’Brienbegegnet den Mitgliedern

des Ordens auf der ganzen Welt

Seit seiner Ernennung zum Groß-meister des Ritterordens vomHeiligen Grab im Jahr 2011 be-

sucht Kardinal O’Brien regelmäßig dieMitglieder der Statthaltereien aus An-lass der Investiturfeiern, wie es imOktober in Honolulu, dann in Vancou-ver und dann in Portugal der Fall war.Nach der Versammlung des Großmagi-steriums in Rom und dem darauf fol-genden Fest Unserer Lieben Frau vonPalästina (22. Oktober) reist er eben-falls im Rosenkranzmonat nach Mos-kau. Insbesondere die ersten Investitu-ren in Riga (Lettland) stehen im No-vember auf dem Programm des Groß-meisters, und Anfang Januar erwartetihn der asiatische Kontinent mit Tai-wan, wo der Orden einen bedeuten-den Aufschwung erlebt.

Die Jahresversammlungder amerikanischen Statthalter

VIII N° XXXVI - OKTOBER 2014

tär der CNEWA. Seit der allerersten Tagungprofitierten die Statthalter jedes Jahr von derAnwesenheit der Verantwortlichen der CNE-WA. Auch die Anwesenheit von Kardinal-Großmeister Edwin O’Brien, der die Tagungleitete, von Generalgouverneur S.E. Prof.Agostino Borromeo sowie von S.E. GiorgioMoroni-Stampa, dem Vize-Generalgouver-neur für Europa, war uns eine große Ehre.Die Versammlung wurde von S.E. PatrickPowers, dem Vize-Generalgouverneur vonNordamerika geplant und von S.E. RaymondTeatum, dem Statthalter der Statthalterei fürOst-Amerika organisiert.

Die offizielle Eröffnung fand am Don-nerstagabend bei einem Abendessen im Ka-tholischen Zentrum der Erzdiözese NewYork statt, bei dem der Großmeister die Er-öffnungsansprache hielt. Am Freitagmorgennach der Heiligen Messe und dem Früh-stück begann die Versammlung mit der 1.Sitzung, die sich um die Finanzen des Or-dens drehte. Nach den einleitenden Bemer-kungen des Großmeisters und einer Rededes Generalgouverneurs wurden die Finan-zen des Ordens gleichzeitig mit einem Be-richt der Kommission für das Heilige Landund einen zusammenfassenden Jahresbe-richt der Statthaltereien vorgestellt. Die 2.Sitzung der Tagung war verschiedenen Orga-nisationsfragen gewidmet, die die Statthalte-reien betrafen.

Nach dem Mittagessen fanden am Nach-mittag die 3. und 4. Sitzung in Form eineroffenen Debatte statt, die den Statthalternerlaubte, verschiedene Fragen anzuspre-chen, die sie beschäftigte. Sie teilten ihrenErfolg mit, diskutierten über bestimmte Pro-bleme, stellen den Verantwortlichen undeinander Fragen bezüglich der Verwaltung,der Aktionen, der Aktivitäten und der Pro-gramme der jeweiligen Statthaltereien. DieseSitzungen am Nachmittag waren sehr pro-duktiv und lehrreich.

Am Freitagabend kamen die Teilnehmerund ihre Ehepartner im Hotel Le Perigoldzum Abendessen zusammen. Ehrengast warSeine Exzellenz der Generalgouverneur.

Der Samstagmorgen begann wiederum

mit der Feier der Heiligen Messe und demFrühstück. Die Sitzungen am Samstagvor-mittag bezogen sich auf die Vorschläge zurÜberarbeitung der Konstitution und der all-gemeinen Bestimmungen. Die Debatte wur-de vom Generalgouverneur und von Msgr.Stern geleitet. Eine Sitzung über die geogra-phische Organisation der Statthaltereien fürNordamerika und eine bildliche Darstellungderselben wurde von Vize-Generalgouver-neur Powers gestaltet. Der Generalgouver-neur und der Vize-Generalgouverneur Moro-ni-Stamp gaben eine Gesamtansicht des Or-dens auf der ganzen Welt und legten denStatthaltern von Nordamerika insbesondereein paar unterschiedliche Weisen dar, wiedie Statthaltereien in Europa und im Restder Welt ihre Teilnahme an der Mission desOrdens ausdrücken. Bei der letzten Sitzungam Vormittag hielt der Generalgouverneur –der auf diesem Gebiet ein internationalanerkannter Fachmann ist – ein sehr interes-santes Referat über die wahre Geschichteunseres Ordens.

Die Tagung 2014 der Statthalter vonNordamerika endete mit der Vergabe derAuszeichnungen durch den Großmeister andie Statthalter, die in den Ruhestand gehen,sowie mit der Schlussansprache des Groß-meisters und des Generalgouverneurs. BeimAbschlussessen hielt Msgr. Stern ein kurzesReferat, das zum Teil mit der Geschichte desHotels in Zusammenhang stand, in dem dieTagung stattfand. Das Hotel – ein renovier-tes Herrenhaus – war früher der Sitz derErzdiözese New York, bevor es verkauft undin ein Hotel umgewandelt wurde. Es liegt di-rekt hinter der Kathedrale St. Patrick. AmSamstagabend aßen wir im Hotel mit demGroßmeister, der die Sitzung mit einigen Be-merkungen und Beobachtungen abschloss.

Die Mitglieder, die noch nicht nach Hau-se zurückgekehrt waren, versammelten sicham Sonntagmorgen zur Messfeier in der Ka-thedrale St. Patrick, die von Kardinal Timo-thy Dolan von New York gefeiert wurde.

2015 findet die Tagung der Statthaltervon Nordamerika in Quebec statt und wirdvon S.E. Jean-Claude Michaud organisiert.

IX N° XXXVI - OKTOBER 2014

Die 87. Versammlung der Hilfswerkefür die Orientalischen Kirchen (ROA-CO) fand vom 23. bis 26. Juni unter

der Leitung von Kardinal Leonardo Sandri,dem Präfekten der Kongregation für die Ost-kirchen in Rom statt (1). Der Ritterorden vomHeiligen Grab war dort durch Generalgou-verneur Agostino Borromeo vertreten. DieArbeiten bezogen sich insbesondere auf dieaktuellen Ereignisse im Irak, in Syrien, imHeiligen Land und auch in der Ukraine – al-les Gebiete, die von schwe-ren Konflikten gezeichnetsind, die insbesondere dieKatholiken des orientalischenRitus treffen. Auf der Tages-ordnung dieser Sitzung standauch Rumänien – ein Land,dessen lange grausam gemar-terte Kirche wieder aufblüht,was auf das Wiedererstehenauch anderer Kirchen desOstens hoffen lässt, die derzeit mit Fanatis-mus und Gewalt konfrontiert sind. Die dra-matische Situation der Millionen von syri-schen Flüchtlingen, von denen die HälfteKinder sind, wurde im Bericht der Caritasdes Nahen Ostens (Mona) hervorgehoben,der vom apostolischen Nuntius in Syrien,Msgr. Mario Zenari kommentiert wurde. ImLibanon und in Jordanien zum Beispiel sinddie Behörden überlastet, die sich um ihreAufnahme kümmern sollen, doch die Unter-stützung der ROACO erlaubt der Caritas, demNotstand einigermaßen abzuhelfen. Bezüglichdes Heiligen Landes lud der ApostolischeNuntius in Israel, Msgr. Giuseppe Lazzarottodie Teilnehmer ein, nicht dem Pessimismuszu verfallen. Dabei erinnerte er an die dreiOlivenbäume, die der Papst bei seiner Reisepflanzte, sowie daran, dass „niemand einenBaum pflanzt in der Meinung, sogleich seineFrüchte zu ernten…“ „Gott stellt unsere Liebe

auf die Prüfung, um sie zu läutern. Wir müs-sen diesen Baum also weiterhin pflegen“, be-tonte er. Unter den Projekten, die vom ROA-CO in den etwa zwanzig Institutionen unter-stützt werden, aus denen es sich zusammen-setzt, engagierte sich der Ritterorden vomHeiligen Grab bzw. bestätigte er sein Engage-ment für fünf Renovierungsbaustellen vonGemeindehäusern, Kirchen und Schulen inBait Sahur, Akko, Zarqa und Jaffa. Insbeson-dere die Schulen erlauben den Familien, die

Zukunft im Heiligen Landaufzubauen. Pater Pierbatti-sta Pizzaballa, der Kustosim Heiligen Land, freutesich über die Großzügigkeitder Diözesen der ganzenWelt, die eine ausdauerndeTätigkeit der sozialen undpädagogischen Hilfswerkeerlaubt, insbesondere dankder weltweiten Spende am

Karfreitag. Im Lauf dieser Sitzung des ROA-CO plädierte Bruder Peter Bray, Vizekanzlerder Universität Bethlehem, für einen Ausbaudieser Institution, die Paul VI. vor 40 Jahrenins Leben rief. Als der Papst die Mitgliederdes ROACO einen Monat nach seiner Reiseins Heilige Land empfing, ermutigte er siebesonders, die Ausbildung der kommendenGenerationen und der Erzieher zu fördern,um „den Frieden zu pflegen“.

(1) Die Kongregation für die Orientalischen Kir-chen ging aus der Congregatio de Propaganda Fidepro Negotiis Ritus Orientalis hervor, die der seligePapst Pius IX. am 6. Januar 1862 errichtet hatte.1967 gab ihr Papst Paul VI. den Namen Congregatiopro Ecclesiis Orientalibus, und damals ging die Funk-tion des Präfekten vom Papst auf den Sekretär über.Das Mandat der Kongregation besteht darin, dieVerbindung mit den katholischen, orientalischenKirchen zu suchen, um deren Wachstum zu fördernund das Erbe ihrer Traditionen lebendig und voll-ständig zu erhalten.

Versammlung der Hilfswerkefür die Orientalischen Kirchen:

„Den Frieden pflegen“

‘‘’’

Der Friede ist nur dannsicher, wenn er von vielenHänden gepflegt wird. Wer sichfür seine Pflege einsetzt, darfnicht vergessen, dass dasWachstum von Gott, demwahren Landwirt abhängt

Franziskus

X N° XXXVI - OKTOBER 2014

Der Orden und das Heilige Land

September: Besuch vor Ort derKommission des Großmagisteriums

für das Heilige Land

Würdigung von Pater Humam Khzouz

Die Kommission für das Heilige Landist eine beratende Institution desGroßmagisteriums des Ordens vom

Heiligen Grab, das die Projekte prüft, diedas Lateinische Patriarchat im Hinblick aufeine finanzielle Unterstützung vorlegt. DieKommission reist zwei Mal pro Jahr an diebetreffenden Orte, um die Vorschläge sowieden Fortschritt jedes Projektes genau zu be-trachten. Die Kommission empfiehlt nur je-ne vorgeschlagenen Projekte, die von einerdetaillierten und überzeugenden Einschät-zung der Kosten sowie der Vorteile für diechristliche Gemeinde begleitet werden.

In den ersten Wochen des Jahres 2014 or-ganisierte das Großmagisterium die Kommis-sion für das Heilige Land neu und nahm Dr.Heinrich Dickmann aus Deutschland, Pro-fessor Bartholomew McGettrick aus Schott-land und Professor Thomas McKiernan ausden USA darin auf. Professeur McKiernanwurde zum Vorsitzenden der Kommissionernannt. Zugleich verlieh Seine EminenzFrau Dr. Christa Siemens, die ihr Mandat alsVorsitzende und Mitglied der Kommission

beendet hatte, die Goldene Palme von Jeru-salem.

Die neue Kommission war im März 2014ins Heilige Land gereist und ist kürzlich imSeptember mit dem Generalgouverneurdorthin zurückgekehrt, der aus diesem An-lass mit dem neuen Generaladministratordes Lateinischen Patriarchates zusammen-traf. Die 2014 gebilligten Projekte sind dieRenovierung des Pfarrhauses in Irbed, dieInstandsetzung der Schule von Ashrafieh,die Vergrößerung der Kapelle in Jenin, dieRenovierung des Pfarrbüros in Zarka undverschiedene Renovierungsarbeiten in derSchule von Mafraq. Die 2013 vollendetenProjekte waren die Renovierung der Pfarr-kirche von Ajloun; die Renovierung desPfarrhauses in Fuheis; der normgerechteUmbau des Hauses der Ordensfrauen im Vi-kariat in Amman; der normgerechte Umbaudes Pfarrhauses und des Hauses der Ordens-frauen in Na’our; die Malerarbeiten und dienormgerechte Ausführung des Zentrums Un-sere Liebe Frau vom Frieden sowie die Re-novierung des Pfarrhauses in Taybeh.

Im Lauf des Sommers 2014 erfuhrenwird, dass Pater Humam Khzouz an derSpitze der Verwaltung des Lateinischen

Patriarchates von Jerusalem ersetzt wurde.Der Generalgouverneur Agostino Borromeorichtete im Namen des Großmagisteriumssofort den Dank des Ordens vom Heiligen

Grab an ihn für sein großzügiges Engage-ment im Rahmen seiner bedeutenden Funk-tionen, die er seit etwa zehn Jahre innehatte.Er lobte die Intelligenz, die Ausgeglichenheitund die Selbstlosigkeit dieses Priesters, dernunmehr zum Studium nach Rom gerufenwurde. Pater Khzouz schrieb am 6. August

XI N° XXXVI - OKTOBER 2014

einen sehr schönen Brief an alle Mitgliederdes Ordens, aus dem wir hier mit Freude be-deutende Auszüge zitieren: „Liebe Freunde,vor neun Jahren wurde ich berufen, dem La-teinischen Patriarchat als Kanzler und dannals Generalverwalter zu dienen und in voll-kommenem Einklang mit Ihren Seligkeitenzu arbeiten. Aus dieser Ehre, den beiden Pa-triarchen zu dienen, ergab sich eine großeVerantwortung. Das war eine Herausforde-rung, die ich nur in einem vollkommenenVertrauen zu Unserem Herrn annehmenkonnte, der jeden von uns durch unserenAuftrag führt und leitet, sowie im Vertrauenauf Sie alle, meine Brüder und Schwesternim Herrn, und auf Ihre Unterstützung. Heu-te, nach fünf Jahren Dienst als Generalver-walter antworte ich einmal mehr auf einenanderen Ruf, um mich in den kommendenJahren der Wiederaufnahme meines Studi-ums in Rom zu widmen und danach wiederim Dienst am Patriarchat und der Kirche imHeiligen Land zu arbeiten. Mit derselbenEhre gebe ich die Verantwortung des Gene-ralverwalters an meinen Bruder in Christus,Pater Imad Twal weiter. Ich möchte meinenaufrichtigen Dank, meine Bewunderung,

Der Ritterorden vom Heiligen Grab nimmt mit Freude die Ernennung des neuen Gene-ralverwalters des Lateinischen Patriarchates von Jerusalem, Pater Imad Twal auf. Inseiner ersten offiziellen Äußerung nannte Pater Twal den Orden in seinen Danksagun-

gen: „Ich möchte allen Freunden im Heiligen Land danken, insbesondere dem Großmagisteri-um des Ritterordens vom Heiligen Grab, allen Statthaltereien, den Statthaltern, den Ritternund den Damen des Heiligen Grabes auf der ganzen Welt, allen unseren Mitarbeitern undallen, die unsere Kirche geistig und finanziell unterstützen.“ Von den verschiedenen verant-wortungsvollen Aufgaben des Generalverwalters, der mit der Verwaltung der materiellen Seitedes Alltags und der Werke des Patriarchates beauftragt ist, kann man die Unterstützungder Sache der Palästinenser und des Lebens der Christen im Heiligen Land hervorheben so-wie den Ausbau der kirchlichen Institutionen des Patriarchates, den Rückhalt für die Chri-sten, die in den verschiedenen Konflikt-Gebieten des Nahen Ostens leben, die Förderung derPriesterausbildung und die Unterstützung der Entwicklung der christlichen Gemeinde inJordanien.

meine Achtung und meinen tiefen Dank fürIhre ständige und großzügige Unterstützungausdrücken, was die verschiedenen Pro-gramme und Projekte des Patriarchats an-langt. Ich bin besonders anerkennend unddanke jedem von Ihnen, mit denen ich dieVerantwortung für alles teilte, was wir voll-bracht haben. Ihre liebenswürdige Mitarbeitund Ihr Verständnis waren entscheidend,um mir zu erlauben, meine Mission imDienst der Erzdiözese, unserer Gemeinde-glieder und der Ortsgemeinde im HeiligenLand zu erfüllen. Geliebte Brüder undSchwestern, liebe Freunde, ich versichereIhnen, dass ich Pater Imad als neuen Gene-ralverwalter stets redlich und ausdauerndunterstützen werde. Ich bin überzeugt, dassseine Arbeit dem Wohl des Patriarchates, un-serer Gemeinden, unserer Schulen sowie al-ler Institutionen dient, die in dieser soschwierigen Zeit im Heiligen Land und imNahen Osten sind. Ich hoffe, dass Sie michin Ihren Gebeten bewahren, wie auch ichSie in dem meinen bewahre. Ich versichereSie meiner Dankbarkeit, meiner Anerken-nung und meiner Liebe zu jedem von Ih-nen.“

Ein neuer Generaladministrator imLateinischen Patriarchat von Jerusalem

XII N° XXXVI - OKTOBER 2014

Glücklich nehmen wir den Dank fürdie Projekte entgegen, die der Ordenin Bethlehem unterstützt, und freuen

uns, Ihnen dies mitteilen zu können. Wir le-gen auch ein paar Fotos von Jugendlichenbei, denen unsere Hilfe zugute kommt.

Der Großzügigkeit der Statthalterei fürMittelitalien u. a. verdanken wir es, dass dasHaus „Hogar Niño Dios“, das von denSchwestern vom Fleischgewordenen Wort

geführt wird, seine Aufnahme von Kindernmit Behinderung fortsetzen konnte. DasHaus „Hogar Niño Dios“ schenkt diesenKindern die ganze Aufmerksamkeit undPflege, die sie brauchen und die ihnen sonstnicht zuteil wurde.

Dank sagen uns auch die Salesianer vonBethlehem, die seit mehreren Jahren im Be-reich der beruflichen Ausbildung und derEingliederung von Jugendlichen in die Ar-

beitswelt tätig sind, damit sie ei-ne Arbeitsstelle finden undnicht zur Auswanderung ge-zwungen sind. Zusätzlich zu ih-rer Tätigkeit im Jugendzentrumund im „Oratorium“ verwaltendie Salesianer eine technischeHochschule mit etwa 160 Stu-denten, ein berufliches Ausbil-dungszentrum mit derselbenZahl von eingeschriebenen Stu-denten sowie eine Kunstschule.

Nachrichten aus Bethlehem

Einige Jugendliche desBerufsausbildungszentrums derSalesianer von Bethlehem in einerihrer Werkstätten

Die Schwestern vom Fleischgewordenen Wort in Begleitung der Kinder, die sie in ihrem Haus "Hogar NiñoDios" aufnehmen

XIII N° XXXVI - OKTOBER 2014

Eduardo A. Santamarina,der Statthalter von Ar-gentinien, teilt uns eine

eindrückliche Initiative mit,die er diesen Sommer am 14.August ergriffen hat: „Wirführten in Buenos Aires dieinterreligiöse Begegnungdurch, die Kardinal EdwinO’Brien angeregt hatte. Einsehr zahlreiches Publikumschloss sich uns an, und wirfreuten uns, auf die Anwesen-heit von Rabbi Abraham Skor-ka und Imam Abdelnaby El-hefnawy vom IslamischenZentrum der Republik Argen-tinien zählen zu können, dembedeutendsten Ansprechpart-ner dieser Gemeinschaft. Unser GroßpriorMsgr. Hector Aguer, Erzbischof von La Pla-ta, schloss das Treffen mit dem Vaterunserab.“ Die große südamerikanische Nachrich-tenagentur AICA berichtete ausführlich überdieses Ereignis und brachte den Orden aufdiese Weise mit einer zahlenmäßig so brei-ten Öffentlichkeit in Berührung, wie er siein den großen Kommunikationsmitteln sel-ten erreichte. Die AICA betonte in ihrer De-pesche, dass „Kardinal Edwin O’Brien, derGroßmeister des Ritterordens vom HeiligenGrab, die 30.000 Mitglieder des Ordens bat,

die in etwa sechzig Statthaltereien auf derganzen Welt verstreut sind, in jedem ihrerLänder interreligiöse Gebetstreffen zu orga-nisieren und dabei insbesondere für denFrieden im Nahen Osten zu beten.“ Das Vor-bild der Statthalterei für Argentinien, die et-wa 60 Mitglieder zählt, wird in den kom-menden Monaten sicher noch weitere Statt-haltereien anregen, dasselbe zu tun. Bittehalten Sie uns darüber auf dem Laufenden,indem Sie den Bericht über diese konstrukti-ve Erfahrung an [email protected].

In Argentinien wurdeein Gebetstreffen für den Frieden

im Heiligen Land organisiert

Die Redaktion lädt jede Statthalterei ein, uns die Informationen zukommen zu lassen, die siein unserem nächsten Newsletter weitergeben möchte, der für Januar 2015 vorgesehen ist.

Kontaktadresse: [email protected]

Von links nach rechts: Msgr. Héctor Aguer, Rabbi Abraham Skorka,Imam Abdelnaby Elhefnawy und Eduardo A. Santamarina, derStatthalter von Argentinien

Das Leben des Ordens in seinen Statthaltereien