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Definition der Demenz
Als Demenz bezeichnet man alle Erkrankungsbilder, die mit einem (über der Altersnorm liegenden) Verlust der geistigen Funktionen wie Denken, Erinnern, Orientieren usw. einhergehen.
De mente = ohne Geist
Normale Alterung der Organe zwischen
30. und 70. Lebensjahr
Organ Sinkt um
Mögliche Probleme
Gehirngewicht 44 % Sinkende Gedächtnisleistung
Nervenleitungs-geschwindigkeit
10 % Sinkende Reaktionsgeschwindigkeit
Herzschlagsvolumen 30 % Geringere körperliche Leistung
Maximale Sauerstoffaufnahme
60 % Geringere Leistungsreserve
Muskelmasse 30 % Geringere Körperkraft
Mineralgehalt der Knochen
15 –30%
Osteoporose
Nierenfiltrationsleistung 31 % Langsamere Ausscheidung
Anzahl Geschmacksknospen
65 % „Alles schmeckt fade!“
Häufigkeit verschiedener Demenzen
Vasculäre Demenzen (VaD)•Multi-Infarkt Demenz•Subakute vaskuläre Enzephalopathie
VaD und DAT
Demenz mit Lewy-bodies (DLB)• Morbus Parkinson• diffuse Lewy-body Erkrankung
DAT und DLB
Andere Demenzerkrankungen• Fronto-temporale Demenzen• Creutzfeldt-Jakob Erkrankung• Corticobasale Degeneration• “progr. supranucleäre Lähmung”• potentiell reversible Demenzen
Demenz vom Alzheimer-Typ (DAT)
40 - 65%
5 -15%
10 -20%
5 - 10%
5%
8%
• Zunahme der Erkrankungen mit steigendem Lebensalter:
ca. 2 - 5 % der 70-jährigen
ca. 10-20 % der 80-jährigen
über 30 % der 90-jährigen
in Deutschland:
ca. 1,4 Mio. Erkrankte
• Schätzung: Anstieg bis 2050 auf 3,0 Mio.
0%
5%
10%
15%
20%
25%
30%
35%
< 65 < 70 < 75 < 80 < 85 < 90
Häufigkeit
Häufigkeit der Demenz bei älteren Menschen
Primärprävention:Risiko von Erkrankungen vermindern
Sekundärprävention:Fortschreiten des Krankheitsprozesses verhindern bzw. dessen Umkehr bewirken
Tertiärprävention:Behandlung einer symptomatisch gewordenen Erkrankung, um ihre Verschlimmerung sowie deren Folgen zu verhüten
Prävention
Allgemein:
Widerstandsfähigkeit des Gehirns erhöhen
Faktoren ausschalten, die die Krankheit begünstigen
Schädigung des Gehirns durch zusätzliche Erkrankungen vermeiden
Körperliche Bewegung
Boston:
16.000 ehemalige Krankenschwestern (70 – 81 J.)2 JahreKörperlich Aktive geistig fitter als Träge
Virginia:
2.300 Männer (71 – 93 J.) 5 Jahre< 400 Meter 2fach höheres Risiko gegenüber > 3 km
Körperliche Bewegung
Bewegung
• beeinflusst direkt die Struktur des Gehirns und den Hirnstoffwechsel
Körperliche Bewegung
Bewegung
• beeinflusst direkt die Struktur des Gehirns und den Hirnstoffwechsel
• trägt zur Reduktion von Risikofaktoren bei (Kardiovaskulär)
Körperliche Bewegung
Bewegung
• beeinflusst direkt die Struktur des Gehirns und den Hirnstoffwechsel
• trägt zur Reduktion von Risikofaktoren bei (Kardiovaskulär)
• kann Schlüssel zur Teilnahme an sozialen Aktivitäten sein und so den Zugang zu geistig anregenden Umwelten ermöglichen
Es gibt Hinweise dafür, dass jemand seltener erkrankt, der …
Geistigund sozialrege bleibt
Geistige Beweglichkeit
Personen mit guter Bildung kompensieren die bei Demenz
auftretenden Defekte besser (ungeachtet gleichermaßen
vorhandener hirnorganischer Veränderungen)
bei Personen, die schon als Kinder intellektuell wenig stimuliert
wurden, ist das Risiko einer Alzheimer-Demenz bis zu fünfmal
höher
offensichtlich werden bereits in der Kindheit die Strukturen
angelegt, die für eine höhere Reservekapazität des Gehirns
verantwortlich sind
Laut einer schwedischen Zwillingsstudie wurde die
Demenzentwicklung umso mehr verzögert, je komplexer die
Anforderungen im Berufsleben waren
Risiko - und Schutzfaktoren fürDemenzerkrankungen
Nonnen-Studie und Vita-Studie zeigen:
• Gute Schulbildung• Geistige Aktivität bis ins hohe Alter• Soziale Kontakte
sind ein Schutzfaktor für eine Demenzerkrankung
Risiko - und Schutzfaktoren fürDemenzerkrankungen
Nonnen-Studie und Vita-Studie zeigen:
• Gute Schulbildung• Geistige Aktivität bis ins hohe Alter• Soziale Kontakte
sind ein Schutzfaktor für eine Demenzerkrankung
Überraschende Erkenntnis:Schutzfaktoren schützen nicht vor Alzheimer-typischen Veränderungen wie Amyloidplaques, sondern stärken offensichtlich die kognitiven Reserven.
Es gibt Hinweise dafür, dass jemand seltener erkrankt, der …
Übergewicht,übermäßiges Trinken
und Rauchen vermeidet
Gesundheitsbewusstsein
Es gibt Hinweise dafür, dass jemand seltener erkrankt, der …
sich fett- undcholesterinarm ernährt,ungesättigte Fettsäuren(Omega-3) und Vitamine
(aus natürlichen Quellen)zu sich nimmt
Gesundheitsbewusstsein
Es gibt Hinweise dafür, dass jemand seltener erkrankt, der …
Durchblutungsstörungen des Gehirns vorbeugt
(rechtzeitige Behandlungz.B. von Diabetes,
Bluthochdruck,erhöhten Blutfettwerten)
Gesundheitsbewusstsein
Gesundheitsbewusstsein
Kardiovaskuläre Erkrankungen im Alter von40 – 44 Jahren:
• Bluthochdruck + 24%• Diabetes + 45%• Erhöhter Cholesterinspiegel + 42%• Raucher + 26%
Die dicksten 20% hatten ein 60% bis 70% höheres Demenzrisiko als die schlanksten 20%
New York:
2.100 Personen älter als 65 J.
4 Jahre Beobachtungszeit
253 mit Demenz
Deutlich weniger mit mediterraner Ernährung (viel Fisch, Nüssen, Obst und Gemüse und frischen Salaten) gegenüber viel Fleisch, Butter und Milchprodukten mit hohem Fettanteil
S3-Leitlinie „Demenzen“ der DGPPN u. DGN zu Risikofaktoren u. Prävention von Demenzen
• Vaskuläre Risikofaktoren und Erkrankungen stellen auch Risikofaktoren für eine spätere Demenz dar
• Regelmäßige körperliche Bewegung und ein aktives geistiges und soziales Leben sollten empfohlen werden
• Ginkgo Biloba und Hormontherapie wird zur Prävention von Demenz nicht empfohlen
Alles mit Empfehlungsgrad B („sollte“)
Statement:• Eine ausgewogene Ernährung (z.B. mediterrane Kost)
wird zur Risikoreduktion empfohlen• Regelmäßiger Alkoholkonsum wird nicht empfohlen