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Internationales Management
Kultur als informelle institutionelle Umwelten
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Überblick
1. Kultur als institutionelle Umwelt2. Bestimmungsfaktoren der kulturbedingten institutionellen Umwelt3. Kulturelle Herausforderungen des internationalen Managements4. Ländervergleichende Kulturstudien
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Die Phasen der Kulturforschung in der BWL
Quelle: Kutschker, Michael /Schmid, Stefan : Internationales Management, 2.,bearb. Aufl., München,Wien, Oldenburg 2002 , S.669Williamson, O.E., The New Institutional Economics: Taking Stock, Looking Ahead, in: Journal of Economic Literature, XXXVIII, 2000, 595-613
Zeitraum Kulturelle Thematik Forschungsrichtung Methodische Ausrichtung
bis 1960 Weitgehende Ignoranz Kultureller Thematik - -
ab 1960 Annäherung an kulturelle Thematik „cross-national“ Primär empirisch und dabei quantitative Ausrichtung
ab 1970 Landeskulturelle Thematik „cross-cultural“ Primär empirisch und dabei quantitative Ausrichtung
ab 1980 Unternehmenskulturelle ThematikUnternehmenskultur-
forschungEher konzeptionell als
empirisch
ab 1990Beginn der Integration der landes-
und unternehmungskulturellen Thematik
Partiell-integrative Kulturforschung
Eher konzeptionell als empirisch
ab 1995 Integration dieser kulturellen Problemfelder Integrative Kulturforschung
Konzeptionell sowie empirisch mit eher qualitativer
Ausrichtung
ab 2000 Kultur als System informeller Regeln und Verhaltenserwartungen Neue Institutionen- Ökonomik Eher konzeptionell als
empirisch
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„Kultur ist die Gesamtheit der Grundannahmen, Werte, Normen, Einstellungen und Überzeugungen einer sozialen Einheit, die sich in einer Vielzahl von Verhaltensweisen und Artefakten ausdrückt und sich als Antwort auf die vielfältigen Anforderungen, die an diese soziale Einheit gestellt werden, im Laufe der Zeit herausgebildet hat.“Quelle: Kutschker, Michael/Schmid, Stefan: Internationales Management, 2.,bearb. Aufl., München,Wien, Oldenburg 2002 , S.658
Der Begriff Kultur
Oder: Kultur „ein System informeller Regeln und Verhaltenserwartungen und Teil der impliziten institutionellen Rahmenbedingungen für Interaktionsbeziehungen“. Quelle: Wolff, Birgitta/Pooria, Minu: „Kultur“ im Internationalen Management aus Sicht der Neuen Institutionenökonomik, in: G. Blümle u.a. (Hrsg.): Perspektiven einer kulturellen Ökonomik, Münster 2004, 451-470
Culture: ‘…is the collective programming of the mind which distinguishes the members of one human group from another…culture in this sense, includes systems of values; and values are among the building blocks of culture’ (Hofstede, G. (1980) Cultures consequences: international differences in work related values, Sage: BeverylyHills:21)
Three characteristics:
> it is learned (interacting w. people of the group from generation to generation)
> it is interrelated (single parts of culture are interrelated w. other parts e.g. religion and marriage, business and status)
> it is shared (e.g. family, school, friends, work)
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Visible parts of culture:body language, clothing, lifestyle,
consuming (drinking & eating habits)______________________________________________
invisible parts:
values and social moral (family values, sex roles, friendship patterns)
basic cultural assumptions (national identity, ethnic culture, religion)
(Hollensen, S. (2004) Global marketing, Harlow: Pearson: 195)
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Kultur als informelle Rahmenbedingung internationaler Unternehmen
Embeddedness:
Traditions
norms
religioncustoms
Informal institutions
In Anlehnung an Williamson, Oliver E. (2000)
Unternehmen
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Different cultures
National culture
Industry cultures O Organisational culture
& Subcultures
Sub-cultures
NationalBusinessCompany
Individual behaviour
Organisational culture: „the way we do things around here“ (Deal & Kennedy, 1982)
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Quelle: Hill, Charles: International Business: Competing in the Global Marketplace, 4th ed., Boston, New York, London, 2003, p.91
2. Bestimmungsfaktoren der kulturbedingten institutionellen Umwelt
Religion
Soziale Struktur
Sprache
Politische Philosophie
Wirtschafts-Philosophie
Bildung
Kultur, Normen
und Werte- Systeme
Elements of culture:
> language (verbal and non verbal)
> manners and customs (e.g. fast food culture)
> technology (economic, social, financial etc. infrastructure)
> social institutions (family, class, business, political related)
> education> values and attitudes (central beliefs/norms)
> Aesthetics (e.g. art, music, taste)
> Religion
Murdoch, G.P. (1945) ‚The common dominator of cultures,‘ in Linton R. (eds), The scoiece of the man in the world crisis, New York: Columbia University Press
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Interaktion von Akteuren unterschiedlicher kultureller Sozialisation birgt erhebliches Konfliktpotential.
Kulturbedingte Interaktionsprobleme werden vorwiegend als Frage• des Bewusstseins und• des Informationsstandes über die Kultur des Interaktionspartners gesehen (bounded rationality)Die Anzahl der zu berücksichtigenden Parameter werden im intl. Business deutlich höher. Durch eingeschränkte Informationen wird die Komplexität erhöht.
Relevanz von Kultur
Quelle: Wolff, Birgitta/Pooria, Minu: „Kultur“ im Internationalen Management aus Sicht der Neuen Institutionenökonomik, in: G. Blümle u.a. (Hrsg.): Perspektiven einer kulturellen Ökonomik, Münster 2004, 451-470
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Höhe der Transaktionskosten bestimmt durch• Verhaltensannahmen: Opportunismus (kulturbezogene
Informationsvorteile zum Vorteil nutzen, unterschiedliche Wertvorstellungen),
beschränkte Rationalität • Umweltbedingungen: Spezifität, Unsicherheit (e.g.
gesetzliche, politische, religiöse)
• Transaktionsatmosphäre
Transaktionskosten und Kultur
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Opportunismus:Risiko opportunistischen Verhaltens steigt durch:• Motivationsproblem• Kulturbezogene Informationsvorteile
Unsicherheit:Unsicherheit steigt durch:• die Dynamik von Umweltfaktoren• die hohe Anzahl und Heterogenität dieser, erschweren
die genaue Spezifikation von Input- und Outputfaktoren
Transaktionskosten und Kultur
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Die Existenz eines von allen Akteuren akzeptierten Regelwerkes kann sich mittel- und langfristig insbesondere bei häufigen Transaktionen mit den selben Partnern transaktionskostensenkend auswirken. Mit der Zeit Über-lagerung kultureller Wertvorstellungen.
Transaktionskosten und Kultur
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Unterschiedliche Wertvorstellungen bedeutet•Unterschiedliche Vorstellung von legitimen, angemessenen oder unangemessenen Handlungsoptionen und Handlungs-folgen•Einfluss auf die jeweilige Nutzen- und Kostengröße
3. Kulturelle Herausforderungen des internationalen Managements
Quelle: Wolff, Birgitta/Pooria, Minu: „Kultur“ im Internationalen Management aus Sicht der Neuen Institutionenökonomik, in: G. Blümle u.a. (Hrsg.): Perspektiven einer kulturellen Ökonomik, Münster 2004, 451-470
Erwartungen und Kultur
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Was passiert, wenn zwei Wertsysteme / Orientierungssysteme aufeinander treffen?
1. Dominanzstrategie2. Entweder-oder-Strategie (problem- bzw.
situationsabhängig)3. Kompromissstrategie (kleinster gemeinsamer Nenner)4. Synergiestrategie (Verschmelzung beider Systeme zu
einem neuen ⇨ neues, gemeinsam getragenes Orientierungsraster)
Erwartungen und Kultur
Quelle: Wolff, Birgitta/Pooria, Minu: „Kultur“ im Internationalen Management aus Sicht der Neuen Institutionenökonomik, in: G. Blümle u.a. (Hrsg.): Perspektiven einer kulturellen Ökonomik, Münster 2004, 451-470
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Zwischen kulturell unterschiedlich sozialisierten Akteuren:Unterschiedliches Verständnis von legitimen, angemesse-nen und unangemessenen Allokationen.
Dieses Verständnis / diese Bewertung ist abhängig vom kulturellen Orientierungssystem.
Unterschiedliche Bewertung von Verwendungsformen und Zielsetzungen = Kulturelle Lücke
Probleme der Ressourcenallokation
Quelle: Wolff, Birgitta/Pooria, Minu: „Kultur“ im Internationalen Management aus Sicht der Neuen Institutionenökonomik, in: G. Blümle u.a. (Hrsg.): Perspektiven einer kulturellen Ökonomik, Münster 2004, 451-470
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Analyse, wo sich durch die „kulturelle Lücke“ ausgelöste Produktivitätsbarierren befinden
⇨ Individuelle Ebene (Personalentwicklung)⇨ Kollektive Ebene (Bsp. Unternehmung)⇨ Ebene institutioneller Rahmenbedingung
Lösung von Koordinations- und Motivationsproblemen
Quelle: Wolff, Birgitta/Pooria, Minu: „Kultur“ im Internationalen Management aus Sicht der Neuen Institutionenökonomik, in: G. Blümle u.a. (Hrsg.): Perspektiven einer kulturellen Ökonomik, Münster 2004, 451-470
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Kulturelle Lücke schließen durchKulturadäquate Anpassung auf individueller und kollektiver Ebene• Koordinations- und Motivationsinstrumente auf der Ebene kollektiver Akteure kulturspezifisch gestalten• Individuen in die Lage versetzen, fremdkulturelle Koordinations- und Anreizstrukturen zu „verstehen“ und zu akzeptieren (Bsp. Interkulturelle Trainings)
Lösungsmöglichkeiten
Quelle: Wolff, Birgitta/Pooria, Minu: „Kultur“ im Internationalen Management aus Sicht der Neuen Institutionenökonomik, in: G. Blümle u.a. (Hrsg.): Perspektiven einer kulturellen Ökonomik, Münster 2004, 451-470
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Kulturelle Lücke nicht schließen, sondern umgehen durch• Verschiebung von Aufgaben auf andere Akteure• Verschiebung von Aufgaben auf eine andere Akteursebene in Verbindung mit der Variation von Koordinations- und Anreizmechanismen
Lösungsmöglichkeiten
Quelle: Wolff, Birgitta/Pooria, Minu: „Kultur“ im Internationalen Management aus Sicht der Neuen Institutionenökonomik, in: G. Blümle u.a. (Hrsg.): Perspektiven einer kulturellen Ökonomik, Münster 2004, 451-470
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4. Ländervergleichende Kulturstudien
Quelle: Kutschker, Michael /Schmid, Stefan: Internationales Management, 2.,bearb. Aufl., München,Wien, Oldenburg 2002 , S.687
Studien zur Landeskultur ininternationalen
Unternehmungen
Die Kulturdimen-sionen von
Kluckhohn/Stodtbeck
Die Kulturdimen-sionen von
Hall
Die Kulturdimen-sionen von Hofstede
Die Kulturdimen-sionen von
Trompenaars
Das Schichten-modell von
Dülfer
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Die Kulturdimensionen von Kluckhohn/Strodtbeck [1/2]
Grundannahmen über:
Das Wesen der menschlichen Natur
Beziehung des Menschen zur Natur Beziehung des Menschen zu andern Menschen Zeitorientierung des Menschen Aktivitätsorientierung des Menschen
Quelle: Kutschker, Michael /Schmid, Stefan: Internationales Management, 2.,bearb. Aufl., München,Wien, Oldenburg 2002 , S.687
Comparative characteristics of cultures(Hall, E.T. (1960) ‚The silent language in overseas business‘, Harvard Business Review, May-June 87-97
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Low context/ individualistic (W-EU)
High context/ collectivistic (FEA)
Communication/language Explizit, direct Implicit, indirect
Dress/appearance Dress for success, wide variety
Indication of position in society, religious rule
Food and eating habits Aeting is a necessity, fast food Eating is a social event
Time consiousness Promptness is valued, time is money
Relative, elastic, time is relationships
Family and friends Self-oriented, value youth Other oriented, loyalty and reponsibilty, respect for old age
Values/norms Independence, confrontation Group conformity, harmony
Business/work habits Deal oriented Relationship oriented (‚first making a friend, then a deal‘)
Beliefs and attitudes Challenge authority, gender equity
Respect, hierarchical, gender roles
Sense of self and space Infoormal handshakes Formal hugs, bows and handshakes
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Die Dimensionen von Hofstede
Machtdistanz
Unsicherheitsvermeidung
Individualismus/Kollektivismus
Maskulinität/Femininität
Langfrist-/Kurzfristorientierung
Quelle: Kutschker, Michael /Schmid, Stefan: Internationales Management, 2.,bearb. Aufl., München,Wien, Oldenburg 2002 , S.704-15
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Kulturelle Cluster als Kombination der Machtdistanz und der Unsicherheitsvermeidung
0
20
40
60
80
100
120
0 20 40 60 80 100 120
• ISR
• ÖST
GER *
FIN • ℯSCH
•HOK
•SIN• JAM
• IRL• GBR
• SWE• DÄN
AUS••
NOR• NSL
• NGT• KAN•
USA• SAF
• IRA• THA
• GRI
• POR
• PAN• MEX
• BRA
• FRA
• BEL
• ARG • SPA
• ITA
• JAP
• MAL• PHI
• IND• IDO
• ARA
• OAF • WAF Quelle: Hofstede 1997, in Kutschker, Michael/Schmid, Stefan: Internationales Management, 2.,bearb. Aufl., München,Wien, Oldenburg 2002,S. 714
Uns
iche
rhei
ts-
verm
eidu
ng
Machtdistanz
Strenghts of Hofstede‘s model:
> 116.000 respondents> comparing deep cultural values> significant compaisons between nations> connotations between dimensions are relevant (relevant for business decisions)
Weaknesses:> national borders/territories?> one single industry > social groups: homogenity of respondents> different definitions of dimensions between cultures (e.g. ‚collectivism‘ in Japan is company based; in China/Taiwan family based – therefore they are disloyal to their company according to Japanese cultural thinking)
> 1973: things change over time
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