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Christian Bradl: Die Helfer als Opfer – Die Gewalt der Klienten gegenüber den HelfernGewaltsysteme und Systemgewalten – Fachtagung 25.-27.09.2013, Visselhövede
Die Helfer als OpferDie Gewalt der Klienten gegenüber den Helfern
Dr. Christian Bradl
Regionalleiterim LVR-Heilpädagogische Hilfen-Netz West, Viersen>Region Aachen-Düren, Jülich
Christian Bradl: Die Helfer als Opfer – Die Gewalt der Klienten gegenüber den HelfernGewaltsysteme und Systemgewalten – Fachtagung 25.-27.09.2013, Visselhövede
Deutsche Heilpädagogische Gesellschaft
- Fachlicher Austausch
- Fachtagungen
- DHG-Schriften
- Expertisen
- DHG-Preis
- Kooperation mit
anderen Fachverbänden
- Stellungnahmen
www.dhg-kontakt.de
Christian Bradl: Die Helfer als Opfer – Die Gewalt der Klienten gegenüber den HelfernGewaltsysteme und Systemgewalten – Fachtagung 25.-27.09.2013, Visselhövede
LVR-HPH-Netz West - Heilpädagogische Hilfen
• 580 Wohnplätze in 124 Wohneinheiten• 8 Heilpädagogische Zentren (HPZ)• 2 Koordinierungs-, Kontakt-, Beratungsstellen (KoKoBe, Trägerverbund)• zusätzlich 230 BeWo-Verträge• dezentralisiert in 19 Gemeinden/Städten (7 Kreise / Rheinland)• in 8 Regionen strukturiert
Region Aachen-Düren• 4 Wohnbereiche, 69 Wohnplätze • in Jülich, Düren (Wohngruppen), Aldenhoven, Eschweiler (Apartmenthäuser)• HPZ in Jülich (Tagesstruktur, Begegnung, Bildung)• KoKoBe in Jülich• Betreutes Wohnen
www.hph-netz-west.lvr.de
Christian Bradl: Die Helfer als Opfer – Die Gewalt der Klienten gegenüber den HelfernGewaltsysteme und Systemgewalten – Fachtagung 25.-27.09.2013, Visselhövede
1. Umgang mit Gewalt in der Behindertenhilfe
2. Mitarbeiter als Opfer – Gewalt und ihre Bedingungen
3. Professionell mit Gewalt umgehen 4. Rahmenbedingungen
Die Helfer als OpferDie Gewalt der Klienten gegenüber den Helfern
Christian Bradl: Die Helfer als Opfer – Die Gewalt der Klienten gegenüber den HelfernGewaltsysteme und Systemgewalten – Fachtagung 25.-27.09.2013, Visselhövede
Gewalt – Übergriffe - Aggression
„Aggression ist ein beobachtbares, manchmal zielgerichtetes Verhalten, das eine Schädigung bewirkt“ (HEINRICH 2005,15).Diese Definition lässt zunächst bewusst offen, ob es sich um ein absichtliches, stereotypes, zwanghaftes oder impulsives Verhalten handelt.
1. Umgang mit Gewalt in der Behindertenhilfe
Christian Bradl: Die Helfer als Opfer – Die Gewalt der Klienten gegenüber den HelfernGewaltsysteme und Systemgewalten – Fachtagung 25.-27.09.2013, Visselhövede
verbale & körperliche Gewalterfahrungen in Einrichtungen
BGW 2007
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Unfall-Risiko Übergriffe (BGW 2001)
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Boldt 2001
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Gewalt und Aggression in Pflege- und Betreuungsberufen (ZEH u.a. 2009)
1.Erleben von Gewalt ist ein sensibles und tabuisiertes Thema
2.in Gesundheits- bzw. Betreuungsberufen ein relativ hohes Maß an Toleranz gegenüber Gewalt
3.Nur ein geringer Anteil von Gewalt wird dokumentiert
4.Prävalenzraten für Mitarbeiter mit Gewalterfahrungen von 30-80%
Christian Bradl: Die Helfer als Opfer – Die Gewalt der Klienten gegenüber den HelfernGewaltsysteme und Systemgewalten – Fachtagung 25.-27.09.2013, Visselhövede
Daten aus den LVR-HPH-Netzen
- Arbeitsunfälle (Jahr 2011):von 54 Arbeitsunfällen der drei LVR-HPH-Netze:19 (35%) Bewohner-Übergriffe
- Mitarbeiterbefragung (2012):51% der Mitarbeiter geben an, in den letzten 12 Monaten im eigenen Arbeitsbereich gewalttätige Situationen erlebt zu haben
Christian Bradl: Die Helfer als Opfer – Die Gewalt der Klienten gegenüber den HelfernGewaltsysteme und Systemgewalten – Fachtagung 25.-27.09.2013, Visselhövede
Auswirkungen auf die Mitarbeiter
Gefühl von Handlungsunfähigkeit Gefühl von Hilflosigkeit Ängste Wirklichkeitsverlust Emotionale Leere Heftige Gefühlsausbrüche Konzentrationsstörungen Schlafstörungen
Christian Bradl: Die Helfer als Opfer – Die Gewalt der Klienten gegenüber den HelfernGewaltsysteme und Systemgewalten – Fachtagung 25.-27.09.2013, Visselhövede
Auswirkungen auf Mitarbeiter
Zweifel an beruflicher Kompetenz
pädagogischer Umgang
verbale oder körperliche Gegenreaktionen
Christian Bradl: Die Helfer als Opfer – Die Gewalt der Klienten gegenüber den HelfernGewaltsysteme und Systemgewalten – Fachtagung 25.-27.09.2013, Visselhövede
Handlungsansätze
1. Wie können sich Mitarbeiter in gewalttätigen Situationen verhalten?
2. Was ist tun, wenn es zu Übergriffen gekommen ist?
3. Welche präventiven Möglichkeiten gibt es?
Christian Bradl: Die Helfer als Opfer – Die Gewalt der Klienten gegenüber den HelfernGewaltsysteme und Systemgewalten – Fachtagung 25.-27.09.2013, Visselhövede
Aggressionen
• … gehören zum Repertoire menschlicher Verhaltensweisen und kommunikativer Ausdrucksformen • In und mit Aggressionen werden Aktivitäten, Emotionen, Bedürfnisse, Spannungen, Konflikte usw. ausgetragen, werden Signale und Botschaften vermittelt.• Aggressive Verhaltensweisen werden solange aufrechterhalten, solange nicht alternative Verhaltensmuster oder Möglichkeiten zur Selbststeuerung verfügbar sind.
2. Gewalt und ihre Bedingungen
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Aggressionen
• Funktionale bzw. instrumentelle Aggression• Emotionale Aggression• Impulsive Aggression
> Bezugspersonen als Opfer von Aggressionen
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Strukturelle Gewalt
Unter struktureller Gewalt in der Betreuung sind Strukturen oder Prozesse benannt, in den Betreuungspersonen aufgrund vorgegebener oder wenig beeinflussbarer Rahmenbedingungen selbst personale Gewalt ausüben.
>Rahmenempfehlung der Diakonie Rheinland-Westfalen-Lippe zur Prävention von Gewalt in Einrichtungen und Diensten der Eingliederungshilfe www.diakonie-rwl.de
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Bewältigung von ÜbergriffenMitarbeiter-Perspektive
Aggressionen-Art-Intensität-Abläufe-Objekte-Ort
subjektiveWahrnehmungEinschätzung-Aggression-eigene Reaktion-eigene Emotion-Wirkungen
individuelle Ressourcen-Stärken-Modelle-Handlungs- konzepte
soziale Ressourcen-Kollegen-Institution-Beratung-Rufsysteme
erfolgreiche Bewältigung
Überlastung
3. Professionell mit Gewalt umgehen
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In und nach Gewaltsituationen
> wie kann ich Frühwarnzeichen erkennen?
> wie ist der Spannungsverlauf
> Wie kann ich mich in Konflikten, gewalttätigen Situationen oder Übergriffen verhalten?
> wann gibt es welche Interventionsmöglichkeiten
> was ist nach den gewalttätigen Situationen zu tun?
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Spannungsverläufe
Elbing 1996
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Verhalten bei Übergriffen
• Deeskalierung: nicht nur Techniken, sondern viel mehr Haltungen und Auftreten• personelle Unterstützung im Notfall • körperlichen Schutz- und Sicherungstechniken Befreiung, Führen, Halten
DOKI Tri.A.S. PKS PART KUGA PRODEMA
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Nach gewalttätigen Situationen
• Unterstützung beim Konfliktmanagement• Emotionale Unterstützung• Bearbeitung im Team • weitere betriebliche Maßnahmen
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Krisenintervention & pädagogische-therapeutische Handlungsstrategien
• Wirksame Krisenintervention muss aber eingebunden sein in ein umfassenderes multiprofessionelles Konzept mit längerfristigen Handlungsstrategien. • Qualifizierte pädagogisch-therapeutische Handlungskonzepte im Umgang mit Aggressionen sind die beste Prävention.
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Anforderungen an eine professionelle Grundhaltung
1) Selbstwahrnehmung
> Persönliches Gefährdungsmanagement
2) Vollständigkeit der Wahrnehmung
> individuelle Problemanalyse
3) Normalisierung der Beziehung
> Nähe und Distanz
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Rechte von Menschen mit Behinderung und Mitarbeitern
• Recht auf soziale Teilhabe auch unter erschwerten Bedingungen
• Mitarbeiter zu qualifizieren und vor physischen und psychischen Verletzungen zu schützen bzw. diese zu vermindern.
4. Rahmenbedingungen
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Umgang mit Aggressionen und Gewalt erfordert eine besondere Sensibilität und Transparenz
• Detaillierte Dokumentation• Berichte/Meldungen• Abläufe, Regelungen im QMS• Regelungen bei freiheitsentziehenden Maßnahmen• Handlungskonzepte im Umgang mit Aggressionen
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Beratung und Qualifizierung
• Ausbildung• Fort- und Weiterbildung• Übung von Schutz- und Sicherungsmaßnahmen• Supervision
beratende Unterstützung• interner Fachdienste• regionaler Beratungsteams im Verbund• Experten auf dem freien Markt• Konsulentenkonzept
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Umgang mit Aggressionen ist auch eine Führungsaufgabe
Christian Bradl: Die Helfer als Opfer – Die Gewalt der Klienten gegenüber den HelfernGewaltsysteme und Systemgewalten – Fachtagung 25.-27.09.2013, Visselhövede
Fürsorgepflicht, Arbeitsschutz, Gesundheitsmanagement
• Fürsorgepflicht des Arbeitgebers > Arbeitsunfälle, Prävention
• Verantwortung der Führungskräfte
• Gefährdungsbeurteilung
• Betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM)
Christian Bradl: Die Helfer als Opfer – Die Gewalt der Klienten gegenüber den HelfernGewaltsysteme und Systemgewalten – Fachtagung 25.-27.09.2013, Visselhövede
Leitlinien der Unfallkasse für den Umgang mit Mitarbeitern nach belastenden Situationen
1. Betriebliche Hilfen nach psychisch belasteten Ereignissen
2. Möglichkeit eines Gesprächs mit Vertrauensperson
3. Möglichkeit kurzfristiger Herausnahme (Ablösung, Bereitschaftsdienst)
4. Ansprechpartner im Betrieb zur psychosozialen Betreuung
5. Regelung weiterer Ansprechpartner (Vorgesetzte, Betriebsarzt, Sicherheitsbeauftragter)
6. Externe Hilfsmöglichkeiten wie z.B. Notfallpsychologen, Trauma-Ambulanzen
7. Unterstützung durch Unfallversicherungsträger
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Vielen Dank
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